mai 09 www.dermonat.li
Energie: Strom speichern im Auto
kultur: Leidenschaft – Ein Wunder mit System
Lifestyle: Kristalle auf den Zähnen
Atlas_anz_100x141:Atlas_anzeige 100x141
22.08.2008
8:41 Uhr
• Badplanung / Badumbauten mit integrierter Wellnessinsel • Haustechnikanlagen • Alternativenergien
Besuchen Sie unseren Showroom auf www.atlasholz.com. Wir beraten Sie gerne persönlich in unserer Ausstellung in Trübbach.
Parkett Heizung Klima Sanitär Wellness Gewerbeweg 23 Postfach 939 9490 Vaduz LI Tel. 00423 232 86 86 E-mail: info@vogt-ag.li www.vogt-ag.li
Wände & Decken
Terrassendielen Fährhüttenstrasse 1 · CH·9477 Trübbach Tel. 081 750 23 23 · Fax 081 750 23 20 info@atlasholz.com · www.atlasholz.com
Parkett · Fürstliche Schlossdielen · Landhausdielen · 2-Schichtparkett · Schiffsboden · Massivholzparkett · Sockelleisten · Parkettzubehör · Parkettpflege · Wände & Decken · Terrassendielen
Se
I n h a lt | E d i t o r i a l
Jede Krise birgt auch eine Chance 3
Liechtenstein stand ein Jahr lang international in den Schlagzeilen. Als ob alles Geld, das irgendwo auf der Welt an den Steuerbehörden vorbeigeschmuggelt worden ist, den Weg Gemeinsam mit Nachbarländern lässt nach Vaduz gefunden hätte. Seit sich ein Listen-Platz leichter ertragen kurzem steht der Name Liechtenstein nicht mehr auf der «schwarzen» OECD-Liste der in Steuerfragen nichtkooperativen Länder, sondern ist sanfter auf einer «grauen» Liste gelandet. Genau dort, wo sich auch die Schweiz und Österreich befinden. Auf einer diskriminie Pa n o r a m a 4 renden Liste zu erscheinen, ist I m a g e L i e c h t e n s t e i n grundsätzlich ein Problem. Aber Reputationsschaden wegen der Steueraffäre? 6 gemeinsam mit Nachbarländern, I m a g e L i e c h t e n s t e i n die noch vor kurzem glauben Noch viel Unkenntnis im Ausland vorhanden 10 machen wollten, man sei nicht so schlimm wie Liechtenstein, lässt K o p f d e s M o n at s Frank W. Wulms: Leiter Stabsstelle Futuro 12 sich ein Listen-Platz leichter ertragen. Die Frage bleibt trotzdem, Energie Günther Meier wie sich die internationale Kam Strom speichern im Auto 14 Redaktion «Der Monat» pagne gegen Liechtenstein ausge L i f e s t y l e wirkt hat. Viele reden von einem Individueller Zahnschmuck: «Reputationsschaden», der nur langsam behoben Glitzern auf den Zähnen 16 werden könne. Wir sind der Frage nachgegangen, Natur wie Liechtenstein im Ausland gesehen wird: Lesen Faszination Bienen: Ohne Bienen kein Leben 18 Sie dazu unser Titelthema! K u n s t d e n k m ä l e r
Von der Jagdhütte zum Alpenverein
20
K u lt u r Glühend vor Leidenschaft – Ein Wunder mit System
Zeitgeschehen
Freitag, 4. März 1984: Micomp eröffnet erste Computer-Schule
22
24
auto
Lust auf frische Luft: Audi A5 Cabriolet mit Stoffdach
Impressum: 4. Jahrgang, Nr. 39, Mai 2009, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Sonja Bossart, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Schöne Zähne können bezaubernd wirken – wie bei Claudia, Magdalena und Natascha. (Foto: Marco Nescher)
25
Ge s e l l s c h a f t «Ma hilft anand» Die Freiwilligenbörse
26
28
r ä t s e l - s pa s s
S c h l u s s p u n k t
30
Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50
Bücher für Liechtenstein Feldkircher Strasse 13 FL-9494 Schaan •
Mai 2009
5
Markenwert von Hilti ist 1 Milliarde Unsere heutige Gesellschaft ist sehr markenbewusst. Aber nicht nur Modelabel sind gefragt. Es gibt auch Unternehmen mit einem starken Markenwert. Dazu zählt Hilti. An der Jahrespressekon ferenz 2009 führte Pius Baschera, Präsident des Hilti-Verwaltungsrates aus: «Hilti ist eine starke Marke». Nicht unwichtig in einer von Unsicherheit und Zukunftsängsten geprägten Zeit. Hilti weiss aber nicht nur, dass der Hilti-Schriftzug und der rote HiltiKoffer überall auf der Welt bekannt ist, man kennt sogar den Markenwert, wie Pius Baschera erklärte: «Der Markenwert wurde auf rund 1 Milliarde Schweizer Franken geschätzt.» Damit aber noch nicht genug: «Und wir sind das einzige Unternehmen in der Branche, das sein Markenzeichen, also den roten Koffer mit dem weissen Logo, aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades als Marke eintragen konnte.» Worauf ist das zurückzuführen? Nicht zuletzt auf die innovativen Produktideen. Hilti strotze vor Innovationskraft, sagte Baschera: Jedes Jahr könnten über 30 echte Innovationen realisiert werden! Foto: Hilti AG Schaan
4
Technische Universität für Liechtenstein Das Fürstentum Liechtenstein wird als Wissenschaftsstandort vom Ausland entdeckt. Eine deutsche Hochschule plant den Aufbau einer Technischen Universität, die ihren Standort in Eschen haben soll. Das Einzugsgebiet der Hochschule, die international unter der Bezeichnung «University of Science & Technology» auftritt, wird den gesamten deutschsprachigen Raum umfassen. Dies soll ermöglicht werden durch ein «semi-virtuelles Studienprinzip». Das heisst, ein Grossteil des Studiums kann auf einer Lernplattform im Internet online absolviert werden, unabhängig von üblichen Studien- oder Tageszeiten. Nur für praktische Übungen und Prüfungen müssen die Studierenden vor Ort in Liechtenstein erscheinen. Als Studiengänge werden in einer ersten Phase Biotechnologie, Medientechnik und Wirtschaftsingenieurwesen angeboten.
Foto: Liechtensteinische Gasversorgung
Pa n o r a m a
Erdgas-Tankstelle auch in Schaanwald Erdgas-Fahrzeuge sind derzeit umweltfreundliche Alternativen zu den mit Benzin oder Diesel betriebenen Autos. Erdgas verursacht beim Fahrzeugbetrieb weniger Schadstoffe als die anderen Treibstoffe. Ausserdem überzeugen Erdgas-Autos durch ihre Wirtschaftlichkeit. Laut Liechtensteinischer Gasversorgung (LGV) sind die TreibstoffKosten durchschnittlich um rund 30 Prozent geringer als bei den Benzin-Fahrzeugen. Ausserdem offeriert die LGV jedem neuen Erdgas-Auto einen Gutschein für das Tanken von Erdgas. Als Nachteil für die Erdgas-Fahrzeuge hat sich in der Vergangenheit das dünne Netz von Tankstellen erwiesen. Doch dieses Netz wird ständig dichter. So gibt es in Liechtenstein nicht nur in Bendern und in Vaduz eine Erdgas-Tankstelle, sondern auch eine dritte Tankstelle in Schaanwald.
Liechtenstein an der EXPO 2010 Als eines der letzten Länder hat Liechtenstein seine Teilnahme an der EXPO 2010 in Shanghai zugesagt, die unter dem Leitthema «Better City, Better Life» stehen wird. Die Kosten für den Liechtenstein-Auftritt werden 5,8 Mio. Fr. betragen. Liechtenstein wird wie an der EXPO 2000 in Hannover mit einem eigenen Pavillon vertreten sein. Damit die Präsentation nicht nur im fernen China stattfindet, hat die Regierung beschlossen, auch in Vaduz einen EXPO-Pavillon aufzustellen. «Dieses Konzept», gibt sich die Regierung euphorisch, «ermöglicht viele Formen des Dialogs zwischen China und Liechtenstein und bringt den Respekt Liechtensteins gegenüber der Bevölkerung des Veranstalterlandes zum Ausdruck.» Mai 2009
Die Neue Bank AG hat ihren im Jahre 2002 bezogenen Neubau nach nachhaltigen Kriterien erstellt. Nun folgt auch die Vermögensverwaltung nachhaltigen Ansätzen. Die Neue Bank AG geht neue Wege und bezieht bei ihren Anlageentscheiden umweltbezogene und soziale Gedanken mit ein. Die Gelder werden erst dann in Unternehmen investiert, wenn diese ethisch und moralisch einwandfrei wirtschaften. Drei Produktlinien stehen zur Verfügung: Aktiv für Kunden, die Marktbewegungen ausnützen wollen; Ethik für Anleger, die neben der Werterhaltung und Wertvermehrung einen Beitrag für eine lebenswerte Zukunft der Menschheit leisten wollen; Passiv für jene, die wie Pensionskassen von der langfristigen Entwicklung der Anlageklassen profitieren wollen.
Banken stärken Einlagenschutz Die Finanzkrise verunsichert auch Kunden von Banken, die sich nicht im globalen Wettbewerb zu Fehlentscheidungen hinreissen liessen. Um wieder Vertrauen in den Finanzsektor zu vermitteln, hat die EU beschlossen, den Einlagenschutz zu verbessern. Konkret bedeutet dies, dass die im Konkursfall geschützte Summe für Spareinlagen von heute 20'000 Euro auf 100'000 Franken erhöht werden soll. Die Regierung hat diesen Beschluss gefasst und dem Landtag eine entsprechende Gesetzesänderung unterbreitet. Der Liechtensteinische Bankenverband war noch schneller und hat diese Erhöhung der Deckungssumme bereits freiwillig auf den 1. April 2009 beschlossen.
Neuer Citytrain zum Jubliäum
Foto: Günther Meier
Vom Frühling bis zum späten Herbst tuckert Daniel Real seit zehn Jahren mit seinem Citytrain durch Vaduz. Zum Jubiläum nahm Real einen neuen Zug in Betrieb. «Chiccolino», wie das bisherige Züglein hiess, wird weiter bei Spitzenzeiten zum Einsatz kommen. Die Hauptrolle aber spielt seit anfangs April der «Muson River», der dank seinem Euro-4-Partikelfilter umweltfreundlicher fährt und zudem mehr Plätze in den luftgefederten Wagons anbietet.
Foto: Marco Nescher
Neue Bank geht neue Wege
100 Jahre Liechtensteiner Alpenverein Der Liechtensteiner Alpenverein kann dieses Jahr das 100-jährige Bestehen feiern und gehört somit zu den ältesten Vereinen in Liechtenstein. Ursprünglich wurde der Alpenverein als «Sektion Liechtenstein» des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins 1909 gegründet. Erst 1946, nachdem sich während des Zweiten Weltkriegs verschiedene Veränderungen in Österreich und Deutschland ergeben hatten, wurde der Liechtensteinische Alpenverein selbständig. Gemäss den Statuten, die im Jahr 2007 neu gefasst wurden, ist der Alpenverein politisch neutral, vertritt aber die Grundsätze religiöser, weltanschaulicher und ethnischer Toleranz – und «achtet auf Chancengleichheit von Frauen und Männern». Der Alpenverein hat den Zweck, das Bergsteigen und alpine Sportarten zu fördern sowie vor allem der Jugend und Familien Anleitungen zu echtem Naturerlebnis zu vermitteln. Weiter will der Alpenverein einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Lebensraumes leisten. Der Alpenverein unterhält zwei Berghütten, die Gafadurahütte und die Pfälzerhütte, die Ausgangspunkt für viele Wanderungen sind. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit der Bergrettung, die schon vor über 50 Jahren von Bergkameraden gegründet wurde, um Hilfe in den Bergen leisten zu können. Zum Jubiläum bietet der Liechtensteiner Alpenverein dieses Jahr eine Reihe von Veranstaltungen an, darunter ein Bergfilmfestival, Bergwanderungen und einen Festakt im Herbst. Überdies wird im Juni eine Briefmarken-Serie mit Gipfelkreuzen zum LAV-Jubiläum erscheinen.
image liechtenstein
6
Reputationsschaden Abenteuerspielplatz wegen derden Steueraffäre? rund um Walensee
7 Von Günther Meier
Liechtenstein und der Finanzplatz Liechtenstein hätten in den letzten Monaten im Ausland einen Reputationsschaden erlitten, sind manche überzeugt. Was stellen unsere Botschafter fest? Wir haben bei den Vertretungen in Bern, Wien und Berlin nachgefragt.
Liechtenstein steht heute nicht mehr allein. Noch vor einem Jahr musste sich der Finanzplatz Liechtenstein den Vorwurf gefallen lassen, eine «Fluchtburg» zu sein, die unversteuertes Geld aus aller Welt anziehe. Reputation wird nicht nur Der Wind bläst nun ebenso jenen Ländern ins Gesicht, die zwar durch die Politik getragen, auch ein Bankgeheimnis haben sondern auch durch die und das Offshore-Geschäft pflegen, aber sich von Liechtenstein Wirtschaft und die Kultur und seinen Geschäftspraktiken abheben wollten. Die internationale Debatte um die Offshore-Plätze hat sich in den letzten Monaten verschärft, die OECD drohte auch der Schweiz, Österreich und Luxemburg mit der «schwarzen Liste». Die internationale Wirtschaftskrise und die künftigen Probleme mit den Milliarden, die zur Stützung von Banken und einzelnen Industriezweigen ausgeschüttet wurden, verschärf-
ten die Tonlage gegenüber den Ländern mit Geheimnisschutz. Obwohl Liechtenstein nicht mehr allein dasteht und nur noch auf die «graue Liste» der OECD gesetzt wurde, hat der internationale Druck nicht nachgelassen. Viele sehen für Liechtenstein, für die liechtensteinische Wirtschaft und ganz besonders für den Finanzplatz Liechtenstein einen grossen Reputationsschaden – angefangen vom Datenklau und der Steueraffäre bis zu den Diskussionen um die «schwarze Liste», alles noch verstärkt durch die Finanzkrise und die daraus entstandene Wirtschaftskrise. «Wir werden verzerrt wahrgenommen»
Wie steht es mit dem Image Liechtensteins im Ausland? Hat Liechtenstein einen Reputationsschaden erlitten, dessen Behebung wieder Jahre dauern könnte? Wir haben bei den
Botschafter Prinz Stefan von Liechtenstein: «Wir werden verzerrt wahrgenommen.»
Fotos: Marco Nescher
reich, wie in Liechtenstein, auch darum, das Bankgeheimnis und seine lange Tradition zu erkläBotschaften Liechtensteins in Bern, Wien und Ber- ren und auf den gerechtfertigten Wunsch nach lin nachgefragt, wie in den Nachbarländern die Erhalt einer schützenswerten Privatsphäre hinzuLage eingeschätzt wird. Wie stellen die Botschafter weisen.» einen allfälligen Reputationsschaden fest? «Alle Beteiligten an dieser Debatte haben letztendlich einen Reputationsschaden bei den Finanzplatz-Kunden Reputationsschaden erlitten, insbesondere wegen Die internationale Staatenwelt des oft sehr heftigen Tons in den letzen 14 Mona- ten», ist Prinz Stefan von Liechtenstein überzeugt. habe derzeit «verschiedene Sorgen mit manchen Dem Botschafter Liechtensteins in Deutschland Ländern», stellt Hubert Büchel, Liechtensteins Botwird dieser Zustand vor allem dann bewusst, wenn schafter in der Schweiz, fest. In diplomatischen es zu Begegnungen mit Politikern kommt. Ausser- Kreisen würden Werturteile über einzelne Staaten dem stellt Prinz Stefan fest, dass Liechtenstein in eher vermieden und Medienberichte durchwegs Deutschland noch zu wenig bekannt sei: «Wir wer- mit professioneller Neutralität eingestuft. Was den verzerrt wahrgenommen.» Anders die Situa- Liechtenstein betreffe, würden sich oft wiederholte tion in Österreich, wie Botschafterin Maria-Pia Vorwürfe und die Einstufung in negative KategoKothbauer erklärt: «Ich sehe die liechtensteinische rien entsprechend relativieren. «Die Frage nach Reputation in Österreich weniger einem Reputationsschaden stellt sich viel mehr in in Steuerfragen gefährdet als eher den Kreisen der Kunden am liechtensteinischen in Fällen von Wirtschaftskrimi- Finanzplatz bzw. der Käufer liechtensteinischer nalität. Hier wurden in den ver- Exportprodukte», gibt Botschafter Hubert Büchel gangenen Jahren immer wieder zu bedenken. Wie gehen die offiziellen Stellen mit liechtensteinische Strukturen dem Vorwurf «Steueroase» an die Adresse Liechmissbraucht.» Zwischen Öster- tensteins um? In der Schweiz werde die Einstufung reich und Liechtenstein stellt die Liechtensteins als Steueroase anders gesehen als in Botschafterin gewisse Parallelen vielen anderen Ländern, weiss der Berner Botschaffest, was Bankgeheimnis und ter, weil die Schweiz selber ein Bankgeheimnis kenSteuern betrifft: «Österreich ne und mit dem liberalen Staats- und Gesellschaftskennt ein strenges Bankgeheim- verständnis begründe: «Der Datenschutz wird nicht nis und war in den letzten Wo- als Geheimniskrämerei angesehen, um Bürgerchen, im Vorfeld des G-20-Tref- pflichten zu entkommen, sondern als Recht auf fens, wie auch Liechtenstein un- Schutz der Privatsphäre vor einem oft zu neugieriter Druck, dieses in Steuerfragen gen Fiskus. In der Schweiz besteht keine Notwenaufzuweichen. Es geht in Öster- digkeit, zu erklären, warum es klug ist, niedrige Mai 2009
image liechtenstein
8
Steuern vorzuschreiben und Bankkunden Vermö- nis genommen.» Dabei gibt er sich keinen falschen gensschutz zu gewähren.» Hoffnungen hin: «Es wird allerdings noch sehr lange dauern, bis wir dies öffentlich hören werden.» Liechtenstein nicht mehr im Was kann gemacht werden, um den ReputationsZentrum des Hurrikans schaden zu vermindern? Reputationsmanagement In Österreich werde Liechten- sei eine sehr langfristige Disziplin, ist Botschafter stein in Fragen des Schutzes der Privatsphäre und Prinz Stefan überzeugt, die belastbare Fakten benödem damit verbundenen Bankgeheimnis von offi- tige sowie einen Willen und ein Ziel. Seine Einzieller Seite eher als Partner gesehen, stellt Bot- schätzung, dass Liechtenstein die Aufmerksamkeit schafterin Maria-Pia Kothbauer fest. Gewisse Ver- des Auslandes habe, teilt auch Botschafterin Mariaänderungen machen sich auch in Deutschland be- Pia Kothbauer: «Seit der deutschen Steueraffäre merkbar, beobachtet Botschafter Prinz Stefan in vom Februar 2008 hatte ich, im Vergleich zu den Berlin. Liechtenstein stehe nicht mehr im Zentrum vergangenen Jahren, spürbar mehr Anfragen zu des Hurrikans: «Die Neupositionierung Liechten- Vorträgen und Hintergrundgesprächen.» Zudem steins und die Übernahme der OECD-Standards ist ihr nicht verborgen geblieben, dass die Liechtenwurden von vielen Stellen anerkennend zur Kennt- stein-Kenntnisse in Österreich aufgrund der EWRZugehörigkeit, der kulturellen Aktivitäten und der verstärkten Information spürbar besser, reicher Beschränktes Wissen und diversifizierter geworden seien. Auch Botschafter Norbert Frick, der als Vertreter Liechtensteins bei der UNO, WTO und EFTA in Genf akkreditiert ist, wird im Kontakt mit Botschaftern und Medien mit den Problemen rund um den Finanzplatz konfrontiert. Allgemein hat Botschafter Frick festgestellt, wie er auf Anfrage ausführte, dass im Ausland das Wissen über Liechtenstein viel beschränkter ist, als wir Liechtensteiner annehmen oder hoffen. «Liechtensteins Image ist in der allgemeinen Wahrnehmung eher negativ», weiss Botschafter Frick aus leidvoller Erfahrung, «Liechtenstein haftet heute etwas Unseriöses an.» Angesprochen auf Medien, die negativ über den Finanzplatz Liechtenstein berichten, sagt Botschafter Frick: «Am meisten schmerzt mich, dass ich selbst in lokalen Medien, die es eigentlich besser wissen müssten, immer wieder Artikel und Interviews lesen muss, in denen Liechtenstein noch viel schlechter wegkommt, nämlich immer noch als Oase für kriminelles Geld jeglicher Art bezeichnet wird.» Zur Verminderung des Reputationsschadens ergreift Norbert Frick jede Gelegenheit, bei Wortmeldungen in internationalen Gremien, aber auch bei persönlichen Gesprächen, falsche Aussagen richtigzustellen und Fakten über Liechtenstein zu verbreiten. Über die Breitenwirkung dieser Richtigstellungen macht er sich allerdings keine Illusionen. Die Reputation Liechtensteins wieder herzustellen, insbesondere als seriöser Wirtschaftspartner, wird nach seiner Einschätzung noch Jahre dauern – aber dennoch: «Wir sind auf dem richtigen Weg!»
Positive Aufnahme der Vorwärtsstrategie
Die liechtensteinische Vorwärtsstrategie, die von der neuen Regierung unterbruchslos fortgeführt werde, sei auch in der Schweiz rundum positiv, als glaubwürdiges und zielgerichtetes Bemühen aufgenommen worden, schätzt Botschafter Hubert Büchel die Lage aus Bern ein: «Aufgabe der liechtensteinischen Diplomaten war es und ist weiterhin, über die liechtensteinische Situation und Entwicklung, über Besonderheiten einerseits und die tatkräftige Mitarbeit unseres Landes in der Staatenwelt zu informieren.» Die Sicherung der Reputation erfordere dauernde Information und Kommunikation. Botschafter Prinz Stefan macht geltend, dass Reputation nicht nur durch die Politik getragen werde, sondern auch durch die Wirtschaft und die Kultur. Einiges sei in den vergangenen Monaten bereits erreicht worden – aber: «Wichtig ist es nun, nicht nachzulassen und die Regierung, Wirtschaft und Kultur gemeinsam und koordiniert auf das Ziel auszurichten, Liechten| stein ein neues Gesicht zu geben.»
Es ist hÜchste Zeit fßr grenzenloses Wohlfßhlen. Wir beraten, planen und bauen fßr Sie : - Badgestaltung und Badumbauten - Saunalandschaften - Wellness- und Schwimmbäder - Waschräume
HUHQ
DOLVL QG UH
WHQ U D J DXP
X ODQHQ S U L :
U
7 ,KUHQ
Wir stellen alle in den Schatten
www.ospelthaustechnik.li
Fensterläden Sonnenstoren Rolladen
:LU EHUDWHQ 6LH JHUQH XQG UHDOLVLHUHQ ,KUH :Â QVFKH
Lamellenstoren Insektenschutz
,P /RPD )/ 6FKDDQ 7HO ( 0DLO LQIR#MHKOHJDUWHQ OL
Reparaturen
www.sprengerag.li ,QVHUDWB6SUHQJHUB0DL SGI
Tel. 00423 373 24 79 :HGQHVGD\ $SULO
SUHQJHUB,QVHUDWB0DL LQGG
Fotografien aus dem Riet Josef Heeb | Marco Nescher | Xaver Roser bis 17. Mai 2009
8KU
Wir laden Sie herzlich zur Fotoausstellung ein.
kĂźefermartishuus
kulturzentrum der gemeinde ruggell Giessenstrasse 14, Ruggell, Öffnungszeiten: Fr / Sa 14 – 17 Uhr, So 13 – 17 Uhr
IMAG E LI E CHT E NST E IN
10
Noch viel Unkenntnis im Ausland vorhanden
11 Von Gerlinde Manz-Christ
Noch nie in seiner Geschichte hat Liechtenstein so starke Aufmerksamkeit auf sich gezogen wie im Zusammenhang mit der deutschen Steueraffäre. Was hat Liechtenstein gegen die teilweise einseitige Berichterstattung in ausländischen Medien gemacht?
Die deutsche Steueraffäre und die medienwirksame Verhaftung von Postchef Klaus Zumwinkel rückte das Fürstentum Liechtenstein mit einem Schlag ins Zentrum des internationalen Medieninteresses. Vor dieDie Krise hat Liechtenstein sem Hintergrund stellte sich für die Stabsstelle für Kommuniin der internationalen kation und Öffentlichkeitsarbeit Wahrnehmung hart getroffen, (SKOE) die Herausforderung, den oftmals von Unwissen und doch auch diese Krisen- Vorurteilen geprägten Aussagen situation bot eine Chance in den Medien gezielt Botschaften entgegen zu setzen, um Liechtenstein als modernen europäischen Kleinstaat zu positionieren. Die in der Stiftung Image Liechtenstein von Vertretern des Staates und der Wirtschaft erarbeiteten Kernbotschaften waren dabei ebenso hilfreich wie die bereits vorhandenen Informationsmaterialien der SKOE. Doch für die Kommunikation braucht es auch konkrete Inhalte zu aktuellen Themen. So war die bisherige Politik in der grenzüberschreitenden Kooperation bei Steuern auch durch kompetente Kommunikation im Jahr 2008 zunehmend schwierig zu vertreten. Die Berichterstattung hat sich substanziell verändert, als sich mit der Vorwärtsstrategie diese Politik geändert hat. Die Krise hat Liechtenstein in der internationalen Wahrnehmung hart getroffen, doch diese
Zur Person Dr. Gerlinde Manz-Christ ist Leiterin der Stabsstelle für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Regierung. Sie setzt sich für eine integrierte Staatenkommunikation ein und war wesentlich an der Gründung der Stiftung Image Liechtenstein beteiligt.
Krisensituation bot auch eine Chance, die bestmöglich genutzt wurde. Noch nie zuvor hatte Liechtenstein in einem so kurzen Zeitraum so grosse internationale Beachtung gefunden und damit auch so viele Möglichkeiten erhalten, sich und seine Standpunkte zu präsentieren. Eine Rückschau auf die letzten Monate zeigt, dass Liechtenstein nun wieder bedeutend weniger im internationalen Medienfokus steht und die anfänglich pauschale, eher negative Berichterstattung weitgehend einer differenzierteren Betrachtungsweise gewichen ist. Vorwärtsstrategie war ein Wendepunkt
In der akuten, etwa drei Monate dauernden Phase nach dem 14. Februar 2008 ging es vor allem darum, in einer Art Krisenkommunikation die Faktenlage richtigzustellen und einen Dienst aufzubauen, der praktisch rund um die Uhr kompetent Auskunft erteilen konnte und Serviceleistungen für ausländische Journalisten anbot. Mit der im Sommer angekündigten «Vorwärtsstrategie» für den Finanzplatz Liechtenstein durch Erbprinz Alois und Regierungschef Otmar Hasler rückte sich Liechtenstein selbst in den Mittelpunkt und musste die Themenwahl nicht mehr allein den Medien überlassen. Je mehr die globale Finanzkrise die Regierungen, die Öffentlichkeit und die Medien in ihren Bann zog, umso weniger konzentrierte sich das Interesse auf Liechtenstein. Was die Medienberichterstattung betrifft, ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die Medien-Roadshow zu ausgewählten Redaktionen deutscher Tageszeitungen und deren Auslandskorrespondenten, insbesondere in Zürich und Brüssel, zunehmend positiv auswirkte. Durch die aktive und kontinuierliche
Anfänglich stellten viele Medien Liechtenstein an den Pranger, heute wird differenzierter berichtet.
Kommunikationsarbeit konnten polemische und oft eindeutig politisch motivierte Provokationen über die Medien verhindert oder zumindest erschwert werden. Im Unterschied zu den einseitigen Positionsbezügen verschiedener Medien nach dem 14. Februar 2008 zeigte sich ab dem Herbst eine differenziertere Berichterstattung. Nicht mehr alles, was von deutschen Politikern gegen die «Steueroasen» polemisiert wurde, galt als willkommene verbale Munition gegen Liechtenstein, sondern wurde auch kritisch hinterfragt. Mit der Unterzeichnung des Steuerinformationsabkommens zwischen Liechtenstein und den USA konnte auch deutlich gemacht werden, dass von Seiten des Fürstentums Liechtenstein die erforderliche internationale Kooperationsbereitschaft vorhanden ist. Neben der erwähnten MedienRoadshow zu ausgewählten Redaktionen, vor allem bei deutschen Medien, wurden die internationalen Medienkontakte ausgebaut, es erfolgten gezielte Einladungen von Medienvertretern nach Liechtenstein, damit sie sich ein Bild vor Ort machen konnten. Ausserdem wurden zielgruppenspezifische Informationstexte erarbeitet und Liechtenstein-Sonderbeiträge für ausgesuchte Zielmärkte verfasst. Ein Team stellte während der «heissen Phase» rund um die Uhr alle relevanten Agenturmeldungen zusammen, analysierte sie und leitete sie mit Entscheidungsempfehlungen an betroffene Entscheidungsträger weiter. Parallel dazu erfolgte die Beobachtung der wichtigsten Medien, die über Liechtenstein berichten. Eine tägliche Auswertung dieser Medienberichte wird intern in der Landesverwal-
tung und an die Wirtschaftsverbände versendet, damit die betreffenden Stellen möglichst frühzeitig über die Entwicklungen im Ausland informiert sind. Durch gezielte Auswahl und vertiefte kontinuierliche Ansprache einzelner Medien und Redakteure wurde ein auf Vertrauen und Glaubwürdigkeit beruhendes Journalisten-Netzwerk aufgebaut. Zusätzlich zu den Hintergrundgesprächen mit Korrespondenten internationaler Medien sowie den Redaktionsbesuchen in der Schweiz und Deutschland wurden zahlreiche Präsentationen zu aktuellen und allgemeinen Liechtenstein-Themen bei Entscheidungsträgern und deren Mitarbeitern und Meinungsbildnern im Inund Ausland durchgeführt. Mehr als bisher international kommunizieren
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Imagearbeit und das Reputationsmanagement für einen Staat eine langfristige Angelegenheit ist, in der die Politik ebenso gefordert ist wie die Wirtschaft, die Kultur, die Wissenschaft, der Sport, die Bevölkerung insgesamt. Neben einseitig negativer Berichterstattung in manchen Medien waren viele Medien auch offen, den Standpunkt Liechtensteins anzuhören und wiederzugeben. Liechtensteins Medien werden im Ausland kaum wahrgenommen, so dass sich Liechtenstein über diese Schiene international kein Gehör verschaffen kann. Das bedeutet wohl für die politischen Akteure, die Wirtschaft, die Kultur und den Sport noch sichtbarer und mutiger international zu kommunizieren und sich aktiv der vorhandenen | Kommunikationsinstrumente zu bedienen. Mai 2009
K o p f d e s M o n at s
12
Frank W. Wulms Leiter Stabsstelle Futuro «Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg», sagt Frank Wulms mit Überzeugung. Für den Niederländer gilt das Sprichwort «Der Wechsel ist die einzige Konstante im Leben» unverändert. Zwei Wochen bevor der Sturm der «Zumwinkel-Affäre» über uns Finanzkrise und die Diskussionen um die Steueroasen haben hereinbrach, am 1. Februar 2008, trat Frank Wulms seine Funk- verdeutlicht, dass Liechtenstein auf dem richtigen Weg ist tion als Leiter der Stabsstelle Futuro bei der Regierung an. Die Regierung holte hinaus auch auf den Mittleren Osten und Asien den weltgewandten Holländer, der sechs Sprachen ausgedehnt wurde. Die aktuelle Finanzkrise und spricht, an die Spitze von Futuro mit dem Auftrag, die Steuerdebatte scheinen sich auf den ersten die Vision für den Finanzplatz Liechtenstein von Blick nicht gerade förderlich auf das Projekt Futuder Theorie in die Praxis um- ro auszuwirken. Doch Frank Wulms weist in diezusetzen. Rund 15 Monate nach sem Zusammenhang auf das Grundprinzip von seinem Stellenantritt sind 15 Futuro hin, nachhaltige Reformen durchzuführen Initiativen zur Umsetzung der und nachhaltiges Wachstum zu unterstützen. Vor Futuro-Vision gestartet, eine allem aber haben die Finanzkrise und die DiskusReihe anderer befinden sich in sionen um die verschiedenen Steueroasen-Listen der Phase der Vorbereitung. Die der OECD nach seiner Einschätzung verdeutlicht, Vision Futuro für den Finanz- dass Liechtenstein auf dem richtigen Weg ist. Zu platz Liechtenstein, deren Fun- den Agenden, um den Finanzplatz international Frank W. Wulms dament lange vorher errichtet weiter abzusichern, zählt der Futuro-Leiter die geLeiter der Stabsstelle Futuro wurde, bevor die deutsche plante Steuerreform und die Abkommenspolitik. Steuerdebatte und die OECD- Ebenso ist für ihn die «Erklärung Liechtensteins» Diskussion über die Steueroasen begonnen haben, über die künftige Zusammenarbeit mit anderen verfolgt zwei Ziele: Einerseits geht es um die Stär- Ländern gegen Steuerhinterziehung und Steuerkung des Finanzplatzes und Wirtschaftsstand- betrug ein wichtiger Meilenstein für die Umsetortes Liechtenstein, anderseits eröffnen die Visio- zung des Futuro-Gedankens. Liechtenstein habe nen neue Möglichkeiten für die Positionierung im sich mit seiner Vorwärtsstrategie dafür entschieinternationalen Standortwettbewerb. den, eine Abkommenspolitik zu betreiben, die Weil der Schwerpunkt von Futuro auf dem den Finanzplatz und den Industriestandort langFinanzplatz liegt, hat die Regierung bei der Beset- fristig absichere, um in Zukunft einen uneingezung der Stabsstelle einen Fachmann für Finanz- schränkten Zugang zu den internationalen Märkund Strategiefragen gesucht. Frank Wulms hat ten zu ermöglichen. über zehn Jahre im Private Wealth Management Frank Wulms, der sprachgewandte und weit gearbeitet, in einem Finanzsektor also, der zu den gereiste Niederländer, der auf dem wichtigen Schwerpunkten von Futuro gehört. Renommierte «Zukunftsposten» sitzt, sieht seine Zukunftsarbeit Arbeitgeber wie Rabobank oder Bank Sarasin zie- derzeit jede Woche neu bestätigt. Seine Reformren das Berufsprofil von Frank Wulms. Er arbei- schritte sind darauf ausgerichtet, die Professionatete bei internationalen Fusions- und Integrati- lität des Finanzplatzes zu erhöhen, damit sich onsprojekten sowie Umstrukturierungsprozessen Liechtenstein damit weltweit Respekt erwerben | mit, womit sein Erfahrungsschatz über Europa kann. Mai 2009
p u b l i r ep o r t a g e E - BIK E Feldkircherstrasse 74 9494 Schaan Telefon 00423 232 31 44 www.hermann-radsport.li info@hermann-radsport.li
13
Intelligente Mobilität
Elektrische Unterstützung für Radfahrer Eine Innovation im Fahrradbereich setzt sich durch – das Elektro-Velo gewinnt immer mehr Anhänger. Die Hersteller haben für die neue Fahrrad-Saison noch einen Zacken draufgelegt, was Komfort und Bedienungsfreundlichkeit betrifft. Mit BionX muss nicht einmal auf sein Lieblingsrad verzichtet werden, wenn man elektrische Unterstützung will: Mit dem Elektronantrieb von BionX können alle Fahrräder ausgerüstet werden – selbst Liegeräder, Dreiräder, Falträder und Mountainbikes werden mit BionX zu E-Bikes. Radfahren ist gesund. Schon eine regelmässige kurze Fahrt zum Einkaufen oder an den Arbeitsplatz. Steile Aufstiege in die erhöhte Wohnlage, schweres Gepäck oder Gegenwind wandeln das Vergnügen oft schnell in eine schweisstreibende sportliche Betätigung. Damit ist es vorbei, seit es E-Bikes gibt – Fahrräder mit Unterstützung durch einen Elektromotor, der sich leicht aufladen lässt und kaum sichtbar ist. Kein Schweiss mehr auf der Stirn bei der Ankunft im Büro, keine Atemnot mehr trotz gefülltem Einkaufskorb. Mit dem «SPARTA – Electro velo», das technische Innovationen mit modischem Design verbindet. E-Bikes gibt es heute in einer Vielzahl von Varianten, die es prob lemlos erlauben, das richtige Modell für den geplanten Einsatz zu finden. Eine neue Generation der intelligenten Mobilität hat die Firma BionX entwickelt. Die Kanadier bauten einen Elektrozusatzantrieb für Fahrräder, der durch sein geringes Gewicht und durch die Flexibilität überzeugt. Kein Fahrrad, vom einfachen Strassenvelo bis zum Hightech-Bike, das nicht umgebaut werden könnte. Auch die Reichweite überzeugt, denn mit einer Batterieladung können bis zu 90 Kilometer gefahren werden. Zudem ist ein BionX-Fahrrad ein kleines E-Kraftwerk, das nicht nur Strom ver-braucht, sondern auch Strom produziert: Beim Treten wie beim Bremsen wird Energie in die Batterie zurückgespeist. Das Display am Lenkrad gibt ständig Auskunft über den aktuellen Ladestand der Batterie und erlaubt die freie Wahl der Unterstützungslevel durch den Elektromotor. Testwochenende 1./2./3. Mai 2009
E N E RGI E
14
Strom speichern Abenteuerspielplatz im Auto rund um den Walen-
15 Von Hans Frommelt
Im Auto kann Solar-, Wind- und Wasserkraftwerksstrom zwischengespeichert werden. Vorarbeiten für diese zukunftsweisende Technologie sind bereits gemacht. Die Steckdose neben dem Auto wird in Zukunft zur Selbstverständlichkeit.
Die Europäische Kommission, die Ratspräsidentschaft und Vertreter des Europäischen Parlaments haben sich in Grundzügen auf eine Strategie für neue Personenwagen verständigt, welche die Antriebssysteme der Personenwagen grundlegend verändern werden. Der Elektromotor als Antriebsmotor und die BatteEin Hybridauto kann rie als Stromzwischenspeicher die Bremsenergie sollen beim Personenwagen die zentralen Komponenten werden. rückgewinnen und für Der Verbrennungsmotor, mit das Weiterfahren nutzen Diesel oder Benzin als Energielieferant, soll nur noch dazu dienen, dass das Auto im Strassenverkehr, wenn die Batterien leergefahren sind, nicht stehen bleibt. Die ersten Fahrzeuge mit einem solchen Antriebssystem, Hybridfahrzeug genannt, fahren bereits auf unseren Strassen. Die Fahreigenschaften sind dieselben wie beim Auto mit konventioneller Kupplung und Getriebe. Vorteile der Hybridfahrzeuge beim Energieverbrauch
Warum dann auf ein Antriebssystem mit Elektromotoren und Batterien anstelle eines Autos mit Getriebe und Kupplung wechseln, kann man sich fragen? Die Vorteile beim Hybridauto sind frappant, wenn man den Energieverbrauch und den Schadstoffausstoss betrachtet. Der Energieverbrauch ist beim Hybridfahrzeug deutlich niedriger. Beim konventionellen Fahrzeug wird beim Bremsen die Bremsenergie in Wärme umgewandelt und der Umwelt abgegeben, weil die Bremsscheiben beim Bremsen oder längeren Abwärtsfahren heiss, vielfach sogar glühend werden. Nicht so beim Hybridauto. Wenn auf das Bremspedal ge-
drückt wird, wird auf elektronischem Wege die Bremsenergie in die Batterien eingespeist, welche als Stromzwischenspeicher wirken. Die zurückgewonnene Bremsenergie, der Fachmann spricht von Rekuperationsenergie oder Bremsenergie-Rückgewinnung, steht somit für die Weiterfahrt wieder zur Verfügung. Dass solche Fahrzeuge nun grössere und leistungsfähigere Batterien brauchen als unsere konventionell angetriebenen Autos, ist selbsterklärend. Sind es doch grössere Mengen an Energie, bzw. Wärme, welche wir durch das Bremsen mit unseren heutigen Autos ohne Bremsenergie-Rückgewinnung an unsere Umwelt abgeben. Nicht genug damit, das Hybridfahrzeug eröffnet eine komplett neue Palette im Kampf gegen die Luftverschmutzung, gegen die Klimaänderungen, Lärm und anderes mehr. Warum ist dies so? Abgestellte Autos als Stromspeicher benutzen
Das Jahr hat bekanntlich rund 8800 Stunden. Ein Personenwagen, von Autos abgesehen, welche als Taxifahrzeuge, als Fahrzeuge für Kurierdienste oder als Fahrzeuge für Servicedienste eingesetzt werden, wird im Jahresdurchschnitt lediglich rund 300 Stunden bewegt. Die andere Zeit, also rund 8500 Stunden im Jahr, steht ein Auto vor dem Wohnhaus, in der Garage, beim Einkaufszentrum oder auf dem Parkplatz des Arbeitsgebers. Während diesen 8500 Standstunden könnte man eigentlich problemlos die Batterien von Fahrzeugen mit Elektromotoren bzw. Hybridfahrzeugen für die Stromspeicherung nutzen. Bis in ca. 20 Jahren wird dies selbstverständlich sein. Das Internet und E-Mail hat kaum zehn Jahre benötigt,
Das Hybridfahrzeug ist auch ein Stromspeicher, sobald eine
Foto: Marco Nescher
Verbindung zum Netz besteht.
um etwas Selbstverständliches zu werden. Die heutigen Hybridfahrzeuge, man spricht bereits von «konventionellen Hybridfahrzeugen» haben noch relativ kleine Batterien für die Stromspeicherung. Auf dem Weg zum ausgereiften Hybridfahrzeug, wir sprechen von einer Elektromobilität, sind noch einige Entwicklungsschritte zu absolvieren. Es müssen noch leistungsfähigere Stromspeicher mit einer höheren Zyklenfestigkeit entwickelt werden, welche zudem preisgünstig sind und in grösseren Mengen produziert werden können. Die elektrischen und mechanischen Komponenten sind bezüglich ihres automobilen Einsatzzweckes zu optimieren. Das Auto im Stromversorgungssystem
In diesem Zusammenhang wird sich auch die Stromversorgungsstruktur eines Stromversorgungsunternehmens sehr stark verändern. Das Hybridfahrzeug eröffnet komplett neue Möglichkeiten für die Stromspeicherung. Unser täglicher Strombedarf ist nicht an die Stromproduktion der vielen, teilweise unterschiedlichen Kraftwerkstypen angepasst. Nicht nur Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen liefern unterschiedlich viel Strom. Dies gilt zum Beispiel auch für Wasserkraftwerke. Die Batterien von Hybridfahrzeugen, wenn wir diese mit dem aktuellen Fahrzeugbestand multiplizieren, könnten da eine wichtige Position bei der Stromspeicherung übernehmen. Notwendig wäre lediglich eine Steckdose mit einem Strombezugs- und Stromlieferzähler in
der Garage, beim Vorplatz oder beim Parkplatz vom Arbeitgeber. Das Hybridfahrzeug, aber auch ein reines Elektrofahrzeug, wird somit eine wesentliche Komponente für die Konzeption zukünftiger Stromversorgungssysteme. Die Batterien der Hybridfahrzeuge würden praktisch vor Ort die schwankende Stromeinspeisung von Photovoltaik-, Windund Wasserkraftwerksstrom übernehmen und ausgleichen. Ein Stromversorgungsunternehmer ist dann nicht mehr ein reiner Stromlieferant und schickt quartalsweise eine Stromrechnung. Der Anfang ist mit den Photovoltaikanlagen auf unseren Dächern bereits gesetzt. Strom wird den Endkunden abgekauft und verkauft. In Zukunft wird dem Stromendkunden noch ein Beitrag für die Mitbenutzung seiner Autobatterie vom Hybridfahrzeug vergütet.
Politik steuert Zukunft Dies alles sind nicht futuristische Gedanken von jemandem, der meint, dass er das Gras wachsen hört. Die politischen Vertreter bei der EU, der USA und Japan haben die Grundzüge für die zukünftige Mobilität festgelegt. Sie sind davon überzeugt, dass über das Hybridfahrzeug und Elektrofahrzeug nicht nur Energie gespart und unsere Umwelt geschont wird, sondern zudem noch die Wirtschaftlichkeit, die Versorgungssicherheit und die Umweltverträglichkeit der Stromversorgung im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien erhöht wird. Die Automobilhersteller haben sich auf diese politischen Forderungen bereits eingestellt. Parallel dazu sind nun auch die Stromversorger gefordert. Die Steckdose neben dem Auto | wird zu Selbstverständlichkeit werden. Mai 2009
LIF E STYL E
Foto: Marco Nescher
16
Individueller Zahnschmuck Glitzern auf den Zähnen
Moreno Fiorillo macht den Zahn
Schöne Zähne sind ein Geschenk mit individuellem Zahnschmuck der Natur. Aber auch wem die zum Schmuckstück. Götter makellose Zähne geschenkt haben, kann sie individuell weiter verschönern lassen und damit zu einem speziellen Ausdruck seiner Persönlichkeit und Ausstrahlung machen – durch ausgesuchten Zahnschmuck. Vor allem junge Frauen tragen Zahnschmuck und unterstreichen damit ihr besonderes modisches Flair mit individueller Note. Auf dem Markt sind verschiedene Arten von Zahnschmuck erhältlich. Die Szene spricht meist von Dazzler, Twinkles oder Tattoos, die als kleine Glitzersteinchen, Goldplättchen oder Bildchen auf den Zahn aufgeklebt werden. Eine andere Art von Zahnschmuck verarbeitet Moreno Fiorillo in seinem Dental-Labor. Zahnschmuck aus seiner Kollektion wird nicht auf den Zahn aufgeklebt, sondern wird auf die Zähne aufgesetzt und kann somit von der Trägerin selbst problemlos entfernt oder aufgesteckt werden. Der
Informationen Fiorillo Dental-Labor, Sägastrasse 34, 9485 Nendeln, Telefon +423 373 79 29, E-Mail: fiorillo@ adon.li
Mai 2009
Zahnschmelz wird in keiner Weise beschädigt, auch kleben oder bohren ist nicht notwendig. Moreno Fiorillo hat sich darauf spezialisiert, dass der Zahnschmuck nach den persönlichen, individuellen Wünschen der meist jungen Kundinnen gefertigt wird. Damit kann fast garantiert werden, dass kaum ein Schmuckstück dem anderen gleicht. Weil es sich um hochwertige Schmuckstücke handelt, fertigt Moreno Fiorillo den Zahnschmuck aus Goldoder Platinlegierungen an. Professionelle Beratung ist unabdingbar, wenn es um schöne Zähne geht, die um eine Spur strahlender gemacht werden. Trotzdem berücksichtigt Moreno Fiorillo die persönlichen Wünsche der Kundschaft, die mit dem Zahnschmuck ein Stück individueller Persönlichkeitsgestaltung zum Ausdruck bringen. Ob ein einfacher Stripe oder ein formschöner Cap – alle Formen in Gold, Weissgold oder Platin können nach den persönlichen Vorlieben veredelt werden. Die einen wollen nur einen einzigen Diamanten zum Strahlen bringen, andere bevorzugen eine Vielzahl von kleinen Brillanten, wieder andere legen Wert auf die Farbe der Glitzerdinger. Schmuckstücke für die Zähne aus dem Dental-Labor Fiorillo behindern in keiner Weise die Mundhygiene. Aber sie unterstützen ein strahlendes Lächeln beim Flirt an der Bar, deren farbige Lichtquellen den exklusiv-glitzernden Zahnschmuck noch strahlender zum Funkeln bringen. Ein schmaler Gold-Stripe mit einem Brillanten unterstreicht auf bezaubernde Art ein charmantes Strahlen bei Kundenkontakten im Büro oder am Schalter. Ihre Wirkungen verfehlen die Schmuckstücke sicher auch nicht am Strand, wenn die gleissende Mittelmeersonne jedes Lächeln mit einem speziellen Glitzern begleitet, das jeweils dem Gegenüber gilt. Zahnschmuck ist dezent angebracht. Andere Menschen bekommen ihn nur dann zu sehen, wenn sie sich mit der Trägerin in unmittelbarem Kontakt befinden. Noch sind es vor allem junge Frauen, die sich für Zahnschmuck begeistern – aber auch in die Männerwelt kommt langsam | Bewegung.
P u b l i r ep o r t a g e
Liechtensteiner Strom aus Wasserkraft – LiStrom NATUR Im Wasser, das aus unseren Bergen talwärts fliesst, steckt die pure Energie der Natur. Diese Energie machen wir uns schon seit Jahrzehnten zu Nutze, indem wir aus Wasserkraft sauberen Strom produzieren.
LiStrom NATUR stammt zu 100 % aus umweltschonender, inländischer Produktion und bietet deshalb einen ökologischen Mehrwert gegenüber dem herkömmlichen Strom, der aus dem Ausland im portiert wird. Jetzt haben Sie die Möglichkeit, sich genau für diesen Strom – für LiStrom NATUR – aus unserer einheimischen Wasserkraft zu entscheiden. LiStrom NATUR ist ab sofort lieferbar. «Die LKW möchten eine klare Abgrenzung zwischen dem in Liechtenstein produzierten und dem aus dem Ausland importierten Strom haben», sagt Gabriele Wittwer, Verantwortliche für LiStrom NATUR.
Gabriele Wittwer, Verantwortliche für LiStrom NATUR
Kleiner Aufpreis – grosse Wirkung
Für einen Aufpreis von nur 2 Rappen pro Kilowattstunde gegenüber dem importierten Strom aus der Schweiz und Österreich ist sowohl eine Vollversorgung Ihres Haushalts als auch eine Teilversorgung mit LiStrom NATUR möglich. Es ist Ihre Wahl.
Beispiel
Vollversorgung (Verbrauch Ø Haushalt: 4 Personen) ca. 5'000 kWh / Jahr Mehrkosten CHF 100.– / Jahr Teilversorgung 1'000 kWh Mehrkosten CHF 20.– / Jahr
«Wir möchten Kundinnen und Kunden gewinnen, die Ihren Beitrag für erneuerbare Stromgewinnung leisten möchten», sagt Gabriele Wittwer. Weiters führt sie aus, dass die LKW den Erlös aus LiStrom NATUR zur weiteren Förderung umweltfreundlicher Stromgewinnungsanlagen einsetzen werden. Die LKW sind bestrebt, den eigenen Versorgungsgrad in den kommenden Jahren zu erhöhen. Wir sind überzeugt, dass dies eine gute Sache ist, in die es sich lohnt, zu investieren. LiStrom NATUR ist Strom aus Liechtenstein, für Liechtenstein. Unserer Umwelt zuliebe – uns allen zuliebe. Wir beraten Sie gerne oder nehmen Ihre Bestellung unter Telefon 236 02 02 oder kunden@lkw.li entgegen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.lkw.li.
Liechtensteinische Kraftwerke Im alten Riet 17, FL-9494 Schaan Tel. +423 236 01 11 Fax +423 236 01 12 kunden@lkw.li http://www.lkw.li
NATUR
18
Faszination Bienen Abenteuerspielplatz Ohne Bienen Leben rund um denkein Walensee
19 Von Manfred Biedermann
Bienen zählen zu den faszinierendsten Arten der Tierwelt, die in enger Gemeischaft leben. Ohne Bienen wäre unsere Natur arm dran und auch der Speisezettel der Menschen wäre reduziert. Die fleissigen Bienen werden aber von Krankheiten bedroht.
Ohne Bienen würde unser Land hoffnungslos verarmen, denn die Bienen erhalten unsere Natur und Umwelt. Die Bedeutung der Bienen im ökologischen System ist längst erkannt. Bienenhaltung ist heute mehr als ein Hobby, sie ist eine dringende Notwendigkeit Die Königin sichert den für die Natur, eine unersetzliche Dienstleistung zum Wohle der Fortbestand und überträgt Allgemeinheit. Die Biene, als ihre Erbanlagen auf alle kleinstes und faszinierendstes Haustier des Menschen, wird Mitglieder der Familie durch ihre wertvolle Leistung in Europa nach Rind und Schwein zum drittwertvollsten Haustier eingestuft. Ohne die Arbeit der Bienen als Überträgerin des Blütenstaubes würden wir sehr wenig Obst und Beerenfrüchte, keinen Raps und keine Samen vieler Nutzpflanzen ernten. Der volkswirtschaftliche Nutzen wird auf etwa das Dreissigfache des Honigertrages geschätzt. Jedes dritte Nahrungsmittel ist bestäubungsabhängig. Würde diese Bestäubung nicht oder nur mangelhaft erfolgen, so hätte das immense Auswirkungen auf unseren Speisezettel. Wer sich mit Bienen befasst, öffnet eines der geheimnisvollsten Bücher unserer Natur und Schöpfung. Es ist ein Buch, das uns immer wieder fasziniert, uns in Staunen versetzt, aber auch Dankbarkeit und Ehrfurcht erkennen lässt. Die Natur ist die Lebensgrundlage für den Menschen, für jegliches Leben. Albert Einstein hat dies so ausgedrückt:
«Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben; keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr...»
Die Biene lebt in Gemeinschaft
Die Honigbiene gehört zu den staatenbildenden Insekten. Eine einzelne Biene kann als Einzeltier nur in der arbeitsteiligen Gemeinschaft überleben. Ein Volk besteht aus einer Königin und je nach Jahreszeit einigen hundert Drohnen sowie 10 000–50 000 Arbeiterinnen. Dazu gehört der Wabenbau mit Bienenbrut und Futtervorräten. Auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung vermehrt sich das Volk durch die Bildung eines Schwarmes. Eine rege Bruttätigkeit, eine gleichmässige Temperatur von etwa 35° C, eine ausgeklügelte Versorgung mit Pollen, Nektar und Wasser gehören zu den Gemeinschaftsleistungen, die das Überleben des Bienenvolkes sichern.
Die Königin regiert
Die Königin ist das einzige fortpflanzungsfähige Weibchen im ganzen Bienenvolk. Mit der Eiablage sichert sie den Fortbestand und überträgt ihre Erbanlagen auf alle Mitglieder der Familie. Verhalten und Leistung werden so hauptsächlich von ihr bestimmt. Die Königin legt bis 2000 Eier pro Tag, aus diesen entwickeln sich über Larven- und Puppenstadium die fertigen Bienen. Der Königin gilt deshalb in der Bienenzucht besondere Aufmerksamkeit, denn sie gibt Eigenschaften wie Sanftmut, Sammelfleiss und Widerstands-
Die Bienenkönigin inmitten ihres Hofstaates. Zur Information über Alter und Identität wird der Königin ein farbiges Plättchen auf das Rückenschild geklebt.
Fotos: Marco Nescher
fähigkeit weiter. Die Fortpflanzung ist die einzige Aufgabe der männlichen Bienen, der Drohnen. Ihnen fehlen alle Organe, die sie zu Stockarbeiten oder Sammeltätigkeiten befähigen würden. Sie sind abhängig von der Pflege durch die Arbeitsbienen. So werden die Drohnen auch als Faulenzer bezeichnet, die nur auf ihre Stunde warten und dies an Drohnensammelplätzen. Sie paaren sich mit der Jungkönigin hoch oben in der Luft. Unmittelbar nach der erfolgten Paarung stirbt der Drohn. Im Spätsommer werden die überflüssigen Drohnen nicht mehr gefüttert und in der «Drohnenschlacht» aus dem Bienenvolk ausgestossen.
an schönen Frühlingstagen 15 Millionen Bienen unterwegs, bestäuben die Blüten und sammeln Nektar für den wertvollen Liechtensteiner Bienenhonig. Die Imker sind gefordert
Durch die Veränderungen in unserem Landschaftsraum verschlechtern sich die Lebensbedingungen der Bienen stetig. Mit jedem Quadratmeter Boden, welcher der Natur entzogen wird, verkleinert sich das Nahrungsangebot der Das Leben einer Biene Bienen. Verschiedene weitere Faktoren beeinträch Das Leben der Arbeiterin ist kurz tigen die Entwicklung der Bienenvölker, so etwa die und intensiv. Sie führt in ihrem kurzen Leben eine aus Asien eingeschleppte Varroamilbe. Sie kann Reihe von Berufen aus. 21 Tage nach der Eiablage nicht mehr ausgerottet werden. Aggressive Brutschlüpft sie aus der verschlossenen Zelle und be- krankheiten treten verstärkt auf in Regionen mit ginnt ihre Tätigkeit als Putzfrau. Später füttert sie hoher Bienenpopulation. Das Immunsystem gerät als Ammenbiene die Larven, im nächsten Beruf aus dem Gleichgewicht. Eine weitere Bedrohung wird sie Bauarbeiterin, produziert Wachs und formt stellt auch der Einsatz gewisser Pflanzenschutzmitdieses mit ihren Genossinnen kunstvoll zu Waben. tel dar. Der Imker übernimmt also eine Funktion, Nach der Wächtertätigkeit wird sie Sammlerin. In die immer mehr an Bedeutung gewinnt, denn ohne dieser aufreibenden Arbeit schuftet sie sich buch- seine seriöse und fachkundige Betreuung können stäblich zu Tode, sie sammelt unentwegt Nektar, die Bienenvölker heute kaum noch überleben. | Blütenstaub, Kittharz und Wasser. Die Sommerbienen sterben nach 50 bis 60 Tagen, die ÜberwinteZur Person rungsbienen werden einige Monate alt, sie sichern das Überleben im Gesamtorganismus. In LiechtenManfred Biedermann ist aktiver Imker, Bienenstein betreuen zurzeit etwa 100 Imkerinnen und inspektor und Präsident des Liechtensteiner Imker rund 1000 Bienenvölker. Rechnet man, dass Imkervereins. von einem Volk ein Drittel Flugbienen sind, so sind Mai 2009
KUNSTD E NKMÄL E R
Von der Jagdhütte zum Alpenverein
Foto: Marco Nescher
20
Die Gafadurahütte auf 1428 m
«Die Hütte (1428 m) liegt hoch über Meer die 1926 als über dem Rheintal oberhalb von fürstliche Jagdhütte erbaut wurde, Planken. Die ehemalige Jagdhütgehört heute dem Alpenverein. te wurde zur modernen Alpenvereinshütte ausgebaut. Die Umgebung ist von grünen Wiesen und Wäldern geprägt und ausgesprochen voralpin und demzufolge äusserst familienfreundlich. Die Hütte ist Ausgangs punkt zur Überschreitung der Dreischwesternkette zum Fürstensteig nach Gaflei – erfordert Tritt sicherheit und Schwindelfreiheit.» Mit diesen Worten beschreibt der Liechtensteinische Alpenverein die Gafadurahütte, die ab Mitte Mai bis zum 18. Oktober 2009 wieder geöffnet werden soll. Die Gafadurahütte ist Endziel für viele Wanderer, die sich auf der Terrasse mit kräftiger Kost nach dem steilen Anstieg stärken und gleichzeitig den herrlichen Ausblick in das Rheintal und die gegenüberliegenden Bergketten der Schweiz geniessen wollen. Zunehmend hat sich die ehemalige Jagdhütte in den letzten Jahren als Ziel von Mountainbikern heraus-
Das Buch zum Thema Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Hermann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. 2007
Mai 2009
kristallisiert, die in den steilen Kehren von Planken nach Gafadura eine Herausforderung suchen. Aber die Gafadurahütte ist auch Zwischenstation für Bergwanderer, die ein Nachtlager suchen, bevor sie über die Drei Schwestern weiter in die liechtensteinische Bergwelt vordringen. Für müde Wanderer, die im Morgengrauen schon aus den Federn wollen, bietet die Gafadurahütte derzeit 42 Lager an. Gafadura, im Besitz der Gemeinde Planken, wird schon seit langer Zeit als Alp bewirtschaftet. Erste urkundliche Erwähnungen findet Gafadura zur Zeit der Grafen von Brandis zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die heutige Gafadurahütte wurde aber erst in den Jahren 1926/27 im Auftrag des Fürsten Johann II. (1858 –1929) als «Sommerhaus» erbaut, das den Zweck erfüllen sollte, fürstlichen Jagdgästen einen angenehmen Aufenthalt hoch über dem Rheintal zu bieten. Die Pläne der Baubewilligung zeigen, bei einem Grundriss von rund 15 x 10 Meter, acht Zimmer, darunter ein «Jägerzimmer» im Mansardengeschoss. Das Kellergeschoss wurde gemauert und darüber mit Rundhölzern ein eingeschossiger Strickbau errichtet, über dem sich eine Mansarde hinzieht, die heute als Massenlager dient. Das Satteldach ist mit Schindeln bedeckt. Ein Anbau mit Sanitäranlagen erfolgte in den Jahren 1968/69. Nach dem Tod von Fürst Johann II. im Jahre 1929, nur kurze Zeit nach Einweihung der Jagdhütte, wurde das fürstliche Jagdgebiet verpachtet. Der Gemeinde Planken war ein Vorkaufsrecht für den Erwerb der Hütte eingeräumt worden, machte jedoch 1954 keinen Gebrauch davon. Die Gafadurahütte ging deshalb zuerst an private Hände über, gelangte dann aber 1967/68 in den Besitz des Liechtensteinischen Alpenvereins. Um die ehemalige Jagdhütte als Unterkunftshütte für Bergwanderer nutzen zu können, wurden verschiedene bauliche Anpassungen vorgenommen, jedoch der ursprüngliche Gebäudecharakter gewahrt. Eine Fassadensanierung 1995 nahm die Bauherrschaft zum Anlass, die frühere Gestaltung herzustellen – grüne Fensterläden, weisses Fensterfutter und hel| le Dachuntersicht an der Giebelseite.
)DVVDGHQ &KHFN 1HKPHQ 6LH GLH )DVVDGH ,KUHV +DXVHV HLQPDO JHQDX XQWHU GLH /XSH (QWGHFNHQ 6LH HLQHQ RGHU PHKUHUH GHU XQWHQ DXIJHI KUWHQ 0lQJHO KLOIW ,KQHQ GDV 2SWLPDO 7HDP PLW ZLUNVDPHQ 0DVVQDKPHQ ]XU ,QVWDQGVHW]XQJ XQG 9HUVFK|QHUXQJ ZHLWHU =YkkY\] 5LVVH" 9HUSXW] O|VW VLFK" )DUEH EOlWWHUW DE" $OJHQEHIDOO" .OHWWHUSIODQ]HQ" +RKH +HL]NRVWHQ" Jg[c]d )OHFNHQ" 3XW]VFKlGHQ" ?gdr $ESODW]HQGH )DUEH" 9HUJUDXWHV 1DWXUKRO]" =]fkl]j ÛK1j]f ÛBdYhhd \]fÛYmkÛ?gdr /RVHU .LWW" 6FKDGKDIWH )DUE /DFNVFKLFKW" 8QWHUVFKLHGOLFKH *ODQ]JUDGH" D]lYddZYml]ad] 5RVWEHIDOO" $XVJHEOHLFKWHU $QVWULFK" =YkkY\]f^YjZ]Ûmf\Û¤_]klYdlmf_ 9HUDOWHW" 1LFKW SDVVHQG ]XP %DXVWLO" 'HU 1DFKEDU KDW GLH DWWUDNWLYHUH )DVVDGH" 6LH KDEHQ QLFKWV DQJHNUHX]W *O FNZXQVFK Jgddl]Û@`j]Û:`][cdakl]Ûe]`j]j]ÛBj]mr]ÛYm^o]ak]f ZLUG HV K|FKVWH =HLW VLFK EHL XQV SURIHVVLRQHOOHQ 5DW ]X KROHQ FhlaeYdÛ8> HLGJ GLSO 0DOHUPHLVWHU 2FKVHQVDQGVWUDVVH CH- *UDEV +41
ooo ghlaeYdY_ [`
ghlaeYdY_ @ ghlaeYdY_ [`
KULTUR
22
Glühend vor Leidenschaft Ein Wunder mit System
23 Von Kornelia Pfeiffer
Lieber eine eigene Geige in der Hand als ein Messer. Das Jugendsinfonieorchester Simon Bolivar spielt sich aus den Elendsvierteln in die Welt. Die Hilti Foundation hilft mit neuen Instrumenten, das Wunder von Venezuela weiterzutragen.
Endlich durfte sie loslegen: Angelica Olivo scheint um ihr Leben zu spielen, Prokofjews Violinenkonzert Nr. 1 – und Claudio Abbado ist berührt. Tag für Tag elf Stunden, zwei Jahre lang, hatte die sechzehnjährige Geigerin geübt. Und jetzt will der grosse Dirigent «EL Sistema» setzt Drogen, ihr dabei helfen, was das Wichtigste und zugleich Schwierigste Gewalt und Verwahrlosung für jeden Künstler ist: ihr Talent in Venezuela Geigenklänge zu entwickeln, ihren Weg zu finden. Für das Konzert am Valenentgegen tinstag 2009 bekam Angelica eine neue Violine in die Hände gelegt. Eine vom Madrider Geigenbauer Laurent Lopez nachgebaute Ruggeri. Die gehört zur Sammlung der Hilti Foundation, die mit drei Millionen US-Dollar das Simon-Bolivar-Jugendorchester aus Venezuela fördert.
Holt Jugendliche raus aus den Slums
«Wir haben in Luzern zusammen eine Tasse Tee getrunken und ich habe mich gefragt, warum das Orchester noch keinen Sponsor hatte», erzählt Egbert Appel, Geschäftsführer der Hilti Foundation, vom ersten Treffen mit Gustavo Dudamel, dem Dirigenten. Das war im Sommer 2007. Der damals Sechsundzwanzigjährige Dudamel war schon ein Superstar in Venezuela, einer, der geschafft hat, was alle wollen. Der Lockenkopf aus der Provinzstadt Barquisimeto hat sich in die Welt gespielt. Der Mann, der sein Orchester mit ganzem Körpereinsatz und reger Mimik im Griff hat, gilt heute als einer der begabtesten und faszinierendsten Dirigenten. Seine Mentoren Claudio Abbado, Daniel Barenboim und Simon Rattle loben ihn in höchsten Tönen. Rattle und Abbado dirigieren das Jugendorchester Simon Bolivar regelmässig. Mit guten Instrumenten spielen die jungen Menschen noch mal so gut, hat sich Egbert Appel beim Tee gedacht. Und er schickte Musikprofessoren los, in erlesenen Ateliers und Werkstätten in Madrid, Rom, Luzern, Berlin und London Kontrabasse, Celli, Violinen, Violen und Bögen zu suchen. Auf ihrer Reise fand sich auch eine Violine des italienischen Geigenbauers Lorenzo Ventapane, Jahrgang 1843. Mit der spielt jetzt der Konzertmeister des Simon-Bolivar-Jugendorchesters Alejandro Carreno. «Ziel ist: neue Instrumente für alle Musiker», sagt Appel. Dass es dieses Orchester überhaupt gibt, ist das Ergebnis von «El Sistema». Hinter dem Modell stecken 34 Jahre Idealismus des Musikers und Politikers José Antonio Abreu. Er holte 1975 elf Jugendliche aus den Slums in eine Tiefgarage zur Musikprobe, kurz da-
Fotos: Hilti Foundation
Musik gibt den Kindern Vertrauen
rauf waren es Hunderte. Mit ruhiger Stimme spricht Abreu aus selber Kind des Simon-Bolivardem Off zum Dokumentarfilm Orchesters. «El Sistema», der am 4. Mai beim Rose d’Or Festival in Luzern Deutschschweizer Premiere hat. «Heute kämpfen wir mit den Mitteln der Kunst um eine neue Generation von Kindern und Jugendlichen», erklärt er das einzigartige Netzwerk aus Kinder- und Jugendorchestern, das heute über 265'000 Kindern Alltagsstruktur und Lebenssinn gibt. Ziel war es, jungen Leuten aus Elendsvierteln und sozial schwachen Familien durch die Musik Würde, Selbstvertrauen und ein Leben ohne Gewalt und Drogen zu bieten. Daraus entstand eine nationale Musikschulbewegung. An der Spitze der Pyramide steht das nationale Jungendsinfonieorchester Simon Bolivar. Der Film beleuchtet die Ausbildungsstufen an den nationalen Musikschulen. Etwa wie die Jüngsten mit einem «Papierorchester» – Streichinstrumenten aus Pappe – üben, weil das Geld für echte Instrumente fehlt. Fragen, wie sich die Musikbewegung zur Revolution von Präsident und Halt, sagt Gustavo Dudamel,
Film-Premiere Der Dokumentarfilm «El Sistema» hat beim Rose d’Or Festival in Luzern Deutschschweizer Premiere. Montag, 4. Mai, 20.15 Uhr, Kino Bourbaki Luzern
Hugo Chavez verhält, bleiben unbeantwortet. Das Sistema-Modell setzt dem Kreislauf von Drogen, Gewalt und Verwahrlosung Geigenklänge entgegen. «Mit der Musik erfahren die Kinder auch Disziplin, das gibt ihnen Vertrauen und Halt, sie lernen Rücksicht und Verantwortung kennen», sagt Dudamel, selber Kind des Simon-Bolivar-Orchesters. Zehn Jahre war er alt, als ihn seine Freunde zu einer Probe mitnahmen. Sistema gab ihm eine Geige und irgendwann ging er ans Dirigentenpult. Was man Kindern in die Hand gibt
Auch die junge Violinistin Angelica Olivo studiert nun am Konservatorium in Caracas. Sie zog mit ihrer ganzen Familie aus einem Armenviertel in Barquisimeto fort. «Das Projekt verbindet Kultur, Bildung und soziale Entwicklung – das ist uns wichtig», sagt Egbert Appel. Auf dem Gelände einer verlassenen Trabrennbahn habe er erlebt, mit wie viel Musizierlust schon Dreijährige den Takt auf Trommeln schlagen – ihre Mütter mit dabei. Die Regierung von Venezuela hat begriffen, dass bei Kindern und jungen Leuten entscheidend ist, was man ihnen in die Hand gibt: Mit einer Geige erzeugen sie im ungünstigsten Fall falsche Töne. Wo das Simon-Bolivar-Jugendorchester spielt, hören sich Beethoven, Mahler, Schubert ungestümer an als gewohnt – jeder spielt, als ginge es um sein | Leben. Mai 2009
ze i t g e s c h e h e n
Freitag, 4. März 1984 Micomp eröffnet erste Computer-Schule wurde damals voller Begeisterung über diese Neuheit berichtet: «Die technischen Hilfsmittel, die für den Unterricht zur Verfügung stehen, dürfen als die momentan modernsten bezeichnet werden», schrieb das «Liechtensteiner Vaterland». Ein Farbbild-Grossprojektor projiziere den Bildschirminhalt auf eine Leinwand, womit es für die Schüler sehr einfach sei, dem Unterricht zu folgen. Überdies seien alle Computer-Systeme im Schulungsraum durch ein lokales Netzwerk miteinander verbunden. Das Kursprogramm, das die MicompComputerschule damals anbot, reichte von Einführungskursen für Personalcomputer über Programmierkurse für Basic, Cobol, Fortran und Pascal bis zu anwendungsorientierten Kursen wie Multiplan, dBase II – moderne Dinge zur damaligen Zeit, die heutigen Computer-Freaks nur ein müdes Lächeln ab- nötigt. Micomp-Chef Hermann Beck schrieb aber damals mit seiner Computer-Schule ein Stück moderner Geschichte für Liechtenstein. Mit dem Angebot von Kursen an alle, die sich für Computer interessierten oder aufgrund der technischen Ausstattung moderner Büros interessieren mussten, holte der innovative Unternehmer den Computer vom hohen Olymp auf den Boden der täglichen Anwendung herunter. Seine Kursangebote richteten sich an Klein- und Mittelbetriebe, die sich vor dem Entscheid für den Einsatz eines PC-Systems in Hardund Software ausbilden lassen wollten. Kurse für die Auftragsbearbeitung, die Finanzbuchhaltung oder die Debitorenverwaltung reizten manche KMU schon damals, von den Möglichkeiten der modernsten Technologie G ebrauch zu machen. «Wer in Zukunft mitreden will», sagte Micomp-Chef Hermann Beck damals, «muss hier einfach Bescheid wissen.» Was damals fast etwas gewagt als Vision tönte, ist schon längst Wirklichkeit. Ohne | Computer geht heute (fast) nichts mehr! Foto: Micomp
24
Die erste Computer-Schule in der
Überall klackt und piepst es heute, Region wurde von Micomp-Chef das Computer-Zeitalter hat die Hermann Beck in Triesen eröffnet. Menschheit eingeholt, erleichtert das Leben, macht aber auch zum Sklaven der Technik. Die Entwicklung ist rasant fortgeschritten in den letzten Jahren. Fast atemberaubend, wenn man nur ein Vierteljahrhundert zurückdenkt. Damals, am 4. Mai 1984, hat der Triesner Hermann Beck eine Pioniertat vollbracht und die erste Computer-Schule für Liechtenstein und für die umliegende Region eröffnet. «Jetzt kann jedermann problemlos und für wenig Geld das Wichtigste über die faszinierenden Möglichkeiten der ComputerTechnik lernen», lautete die Werbung des MicompChefs, der an 7 IBM Personal Computern den Einstieg in die Computer-Welt ermöglichte. Und zwar für alle, wie es in seiner Werbung hiess – für «Manager, Hausfrauen, Handwerker, Schüler, Lehrer, BüroChefs, Sekretärinnen». Mit einer Feierstunde, an der Gäste aus Politik und Wirtschaft, aus der Gemeinde Triesen und der Landesverwaltung teilnahmen, eröffnete Hermann Beck seinen Schulungsraum, der vielen den Einstieg in die Computer-Welt eröffnete. Zuerst hatte Hermann Beck seine Dienstleistungspalette für Unternehmen kontinuierlich ausgebaut, nun folgte mit der Eröffnung der ersten ComputerSchule in unserem Land das «Tüpfchen auf dem i» für die Nutzer der neuen Technik. In den Zeitungen Mai 2009
Auto
Lust auf frische Luft Audi A5 Cabriolet mit Stoffdach
25
Foto: Audi
Am Genfer Autosalon stellte Audi das neue A5 Cabriolet vor, nun steht das Cabrio mit dem klassischen Verdeck bei den Händlern. Pünktlich zum Frühjahr, wenn alle auf die OpenSaison warten. Während andere Hersteller mehr auf Metall-Dächer setzen, die sich abklappen lassen, blieb Audi auch beim neuen A5 beim Stoffdach, das sich in nur 15 Sekunden platzsparend zusammenfaltet und im Kofferraum versenkt. Kommt die Sonne überraschend hervor, kann Das Verdeck des A5 Cabriolets das Dach auch während der Fahrt geöffnet werden, sportliche Fahrdynamik, kombiöffnet sich in 15 Sekunden und sofern die Geschwindigkeit nicht mehr als 50 km/h niert mit dem Frischluftvergnükann auch bei nicht allzu beträgt. Für das A5 Cabriolet stellt Audi verschie- gen des schicken Cabriolets. Zu schneller Fahrt bedient werden. dene Motoren für Benzin und Diesel zur Auswahl. den Highlights zählt beim QuattDie Motorenpalette mit drei Benzinmotoren und ro das Sportdifferenzial, das die zwei Dieseltriebwerken lässt keine Wünsche offen. Räder der Hinterachse einzeln beschleunigt und Die Antriebsaggregate geben dem Fahrer damit speziell in den Kurven für dynamische Agischon beim Einsteigermodell das Gefühl von Frei- lität sorgt. Das optionale Audi drive select lässt auf heit, das beim Top-Modell mit 333 PS – das S5 ge- Knopfdruck zwischen drei Einstellungen wählen – nannt wird – kaum noch gesteigert werden kann. comfort, auto oder dynamic. Die in allen Benzinmotoren eingesetzte Technolo- Audi bietet auch einen side assist an, einen gie verbrennt durch die Direkteinspritzung den Spurwechselassistenten, der mit Hilfe von RadarKraftstoff schneller und effizienter. Bei den TFSI- sensoren den toten Winkel und das VerkehrsMotoren sorgt die Turboaufladung für zusätzliche geschehen hinter dem Auto beobachtet. Ein AufKraftentfaltung. Dabei sind alle Modelle sparsam leuchten im Aussenspiegel warnt automatisch, im Verbrauch des Kraftstoffs – die Werkangaben wenn ein damit erfasstes Fahrzeug bei einem Spurnennen Werte von 6,8 bis 8,6 Liter auf 100 Kilome- wechsel für kritisch gehalten wird. Die Ausstattung ter. Zur Kraftübertragung stehen ein Sechsgang- des Audi A5 Cabrio ist auf pures Fahrvergnügen Schaltgetriebe, die stufenlose Multitronic und eine angelegt. Dafür sorgt die Klimaautomatik, die sich neue, blitzschnell schaltende Siebengang-S-tronic die vorgewählte Temperatur sowohl bei offenem als zur Auswahl. Die satten Kraftreserven bringt das auch bei geschlossenem Verdeck merkt und entAudi Cabrio dank seiner breiten sprechend selbst einstellt. Die Spur und die optimierte AchsLedersitze sind mit einem Auflastverteilung kontrolliert auf die heizschutz ausgerüstet, welche Strasse. Zahlreiche innovative die Eigenschaften des Leders Ausstattungen, die teilweise auf nicht beeinflussen, aber die Austrasse 37 • 9490 Vaduz Telefon 237 77 00 der Aufpreisliste stehen, sorgen Oberflächentemperatur um bis für spürbar agiles Handling und zu 20 Grad vermindern lässt. | Mai 2009
G E S E LLSCHAFT
26
«Ma hilft anand» Die Freiwilligenbörse
27 Von Franz-Josef Jehle
Seit März 2009 gibt es in Liechtenstein eine Freiwilligenbörse. Verantwortlich für die Umsetzung ist die Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA). Die Freiwilligenbörse ist nicht nur für Senioren gedacht, sondern es steht der generationenübergreifende Gedanke im Vordergrund.
Im Gesamtkonzept der von der Regierung neu geschaffenen Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) wird auch der Aufbau einer Freiwilligenbörse als eine Hauptaufgabe definiert. Damit soll die Freiwilligenarbeit in Liechtenstein erstmals strukturiert und Freiwilligenarbeit in diesem koordiniert aufgebaut und beProjekt wird als kostenloser treut werden. Hauptanliegen ist es somit, das freiwillige Engageund unentgeltlicher Einsatz ment der Bevölkerung zu fördern auf freiwilliger Basis definiert und das grosse Potential an Wissen und Erfahrungen – nicht nur der Seniorinnen und Senioren – zum Wohle der Menschen in unserem Land einzusetzen. Der Aufbau und die Betreuung der Freiwilligenbörse ist ein Auftrag vom Ressort Soziales an die Informationsund Beratungsstelle Alter (IBA), welche unter der Trägerschaft des Liechtensteiner Seniorenbundes (LSB) steht.
Die Ziele der Freiwilligenbörse
Gesellschaftspolitisch: Förderung des freiwilligen bürgerlichen Engagements, Generationenübergreifende Hilfestellungen, Entlastung der staatlichen Aufgaben, Solidarität zwischen sozialen Schichten und den Geschlechtern, Engagement für Mitmenschen. Sozialpolitisch: Unabhängig von sozialer Schicht, Niederschwelliges Angebot, Kostenlose Dienstleistungen, Förderung des Zusammenlebens und der Gemeinschaft. Zwischenmenschlich: Sinnvolle und sinnstiftende Aufgaben, aktive Freizeit- und Lebensgestaltung, Einsatz von eigenen Ressourcen, Gegenseitiges geben und nehmen, Förderung brachliegender Talente, persönliche Kontakte aufbauen und pflegen, Stärkung des Selbstwertgefühls. Was ist eigentlich Freiwilligenarbeit?
Freiwilligenarbeit in diesem Projekt wird als kostenloser und unentgeltlicher Einsatz auf freiwilliger Basis definiert. Dabei möchten die «Anbieter» keine längerfristigen Verpflichtungen eingehen. Das zeitliche Engagement entscheiden die Freiwilligen selber. Diese erhalten (auf Wunsch) eine Fahrt-Spesenentschädigung. Eine entsprechende Anerkennungskultur für die Freiwilligen wird aufgebaut. Die Freiwilligenbörse Liechtenstein basiert auf den zwei Ebenen Angebot und Nachfrage (Anbieter und Abnehmer). Anbieter sind freiwillige Einzelpersonen, Abnehmer können sowohl Einzelpersonen als auch soziale Institutionen, Vereine und Organisationen sein. Grundsätzlich gibt es keine Einschränkungen in den Möglich-
Die Freiwilligenbörse koordiniert Angebote von freiwilligen Helfern und Nachfrage nach Hilfeleistungen.
Fotos: LSB
keiten der Angebote, sie dürfen jedoch nicht gesetz- oder sittenwidrig sein. Nachfolgend einige Beispiele: Betreuung von Kindern, Leih-Omas und Leih-Opas, Botengänge, Begleitung bei Behördengängen, Fahrdienste, Besuche bei älteren, kranken und alleinstehenden Menschen, Nachhilfe-Unterricht, Kleider nähen oder umändern, Reise- und Ferien-«Gspänle», Pflege der Natur und Umwelt, Wäsche waschen oder bügeln für ältere Menschen, Einführung in technische Apparate wie Fernseher/Video, PC, Handy, Hilfestellungen für Jungunternehmer, Besuch von älteren Menschen in Schulen und Kindergärten (aus früheren Zeiten erzählen), Mitarbeit in diversen Vereinsvorständen – und so weiter. Gesucht werden freiwillige Helfer von Einzelpersonen, von sozialen Institutionen wie Familienhilfe, Mahlzeitendienst, Seniorengruppierungen, Samariter oder von kulturellen Institutionen, von Vereinen und Organisationen. Aber auch Pfarreien, kirchliche Vereinigungen oder Bildungsinstitutionen sind froh um freiwillige Helfer, ebenso Dachorganisationen aus Industrie und Wirtschaft, beispielsweise bei der Hilfe für Jungunternehmer. Wie funktioniert die Freiwilligenbörse?
Angebote von freiwilligen Helfern und Nachfrage nach freiwilligen Helfern für Privatpersonen oder für Institutionen und Organisationen werden auf einer Datenbank bei der Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) erfasst. Wer ein Angebot hat oder wer Hilfe braucht, kann sich bei der IBA melden. Interessierte, die noch mehr wissen wollen als über die Homepage in
Erfahrung gebracht werden kann, werden gerne zu einem Kennenlern-Gespräch und einem weiteren Gedankenaustausch eingeladen. Aktiv – sicher – selbstbestimmt im Alter
Seit dem 1. September 2008 ist die neue Informations- und Beratungsstelle Alter des LSB geöffnet. Franz-Josef Jehle ist Ansprechperson für alle Anliegen der Alters-Prävention. Zu den konkreten Aufgaben gehören: Umfassend und unkompliziert über Möglichkeiten der Prävention und Unterstützungsangebote zu informieren – Antworten auf Fragen zur Gestaltung der aktuellen Lebenssituation zu geben – Vermittlung und organisieren von Hilfestellungen für Seniorinnen und Senioren und ihre Angehörigen – Freiwilligenarbeit fördern und unterstützen (Freiwilligenbörse) – Bedürfnisse der älteren Menschen erkennen und | Angebote formulieren.
Zur Person Franz-Josef Jehle ist Leiter der Informations- und Beratungsstelle Alter (IBA) und dort auch verantwortlich für die Umsetzung der Freiwilligenbörse. Die IBA ist in der Post-Strasse 15 in Schaan untergebracht. Informationen im Internet unter www.seniorenbund.li in der Rubrik «Freiwilligenbörse» oder per Telefon 230 48 01 oder per E-Mail iba@seniorenbund.li.
Mai 2009
R ä t s e l - Sp a s s
28
Die ganz persönliche Beratung
Leuchten-Atelier Frey Giuf 95 / Sevelen T 081-750 14 05
Kreuzworträtsel Mai 2009
Kreuzworträtsel April 09 Lösungswort: Gafadura
Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-
rätsel Mai 09» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie einen
Gewinnerin eines Einkaufs
Preis: wettbewerb@dermonat.li oder benutzen Sie eine Postkarte
gutscheins über CHF 100.– von
und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach, 9494
Chesi Motorgeräte, Vaduz:
Schaan.
Der Gewinner/die Gewinnerin wird durch den Alpenland
Frau Evelyne Ritter, Schalunstrasse 17, 9490 Vaduz
Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners/der Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.
Gewinnen Sie im Mai einen Einkaufsgutschein über CHF 100.– von Leuchten-Atelier
Einsendeschluss ist der 14. Mai 2009
Mai 2009
Frey, Giuf 95, Sevelen
BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BB BBBBBB B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B BB B B B B B B B B B B B B B B B B B B B BB B B B B B B BBBBB B B B BBBBBBB B B B B B BBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBBBBBBBBBB BB B B B B B BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BB B B B BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BB B BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB B BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBB B B B B B BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBBBBBBBBBBBBBBBB B BBBBBBBBBBBBBBB BBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB BBB BBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBBB
www.radio.li
Radio f端r dich
B B B B BB BBB BBB B B B BB B B B BB BB B B B BBB BB BB B B BB B B B B BB BB
B BBBBB B BB B B B B B BB B B B B BB B BB B B B B B B B B B B B B B BB B B B B B B BB B B B B B B B BB BBB B B BB BB BB BB
B B B B B
B B B B B B B
Schlusspunkt
Dass sie glaubensstark besetzt sind, ist durch die geringere Entfernung zu einem im Himmel waltenden Erschaffer ziemlich nahe liegend. Äusseres Symbol der Gottesnähe ist das auf vielen Bergspitzen errichtete Gipfelkreuz. Losgelöst von den irdischen Plagen ist man ein kleines Stückchen jenem näher gerückt, der all Berge befinden sich heute im Spannungsfeld die Mühen und Qualen eines Aufstiegs erschuf. Dass man das zwischen Ruhezone und Ort massiver Übernutzung Tempo des Näherrückens auch dramatisch steigern kann, macht jene Gedenktafel deutlich, die am Fusse eines Felsens steht: «Hier fand X. Y. den schnellsten Weg zu Gott.» Berge bergen mehr als nur das, dass sie existieren. Sie befinden sich heute im Spannungsfeld zwischen Ruhezone und Ort massiver Übernutzung. Für Mensch, Tier und Pflanzen. Mag ein Gipfelkreuz ein durch Menschenhand erbautes, aber schlichtes alpines Symbol sein, so stechen andernorts Sendemasten, gleich einer medialen Injektionsnadel aus dem höchsten Punkt eines Fels massivs. Nötig oder unnötig? Wahrscheinlich beides. Und daher immer wieder zu diskutieren. In diesem Spannungsfeld befindet sich oftmals auch der Liechtensteiner Alpenverein, welcher in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum begehen kann. 1909 aus Tradition und Zeitgeist entstanden, ist der VerDaniel Schierscher ein heute den Anfängen entwachsen und beschäfPräsident des tigt sich mit einer Vielzahl von Themen unserer Liechtensteiner Alpenvereins alpinen Heimat. In seinem über weite Teile ehrenamtlichen Tätigkeitsfeld beschreitet der Verein durch sein breites Tourenangebot viele Wege und Gipfel, entscheidet über die Nutzung seiner beiden Hütten, der Gafadurahütte oberhalb von Planken und der Pfälzerhütte auf dem Bettlerjoch, bietet Programm und Erlebnis für Jung und Alt und versucht, der Natur mehr zu geben als zu nehmen. Oftmals wird kontrovers über Sinn und Unsinn geplanter Vorhaben diskutiert. Aber immer im Bemühen, diese Absichten möglichst – nun sei das Wort genannt – nachhaltig zu planen. So bemüht sich der Alpenverein im laufenden Jahr eine Vielfalt an Projekten und Aktivitäten durchzuführen, welche seinen statu tarischen Zielen gerecht werden. Als grösster Verein Liechtensteins, es sind über 2300 Mitglieder eingetragen, wird es wohl nicht gelingen, alle anzusprechen. Aber der Versuch gilt, als ein Zacken auf dem Alpenbogen angesehen und gehört zu werden. Zum Wohle von uns allen. Denn es gibt nur einen Rivalen beim Bergsteigen oder Klettern: | Man nimmt es mit sich selbst auf. Foto: Jens Weber
30
Daniel Schierscher Ein Zacken im Alpenbogen
Mai 2009
ÜBER 350 WERKE FINDEN SIE IM ONLINE-SHOP
R A U M
U N D
L I C H T
W I N T E R G Ä R T E N
Alpenland Verlag AG Feldkircher Strasse 13 FL-9494 Schaan
Telefon +423 239 50 30 Fax +423 239 50 31 www.buchzentrum.li
Otto Hilti Feldkircher-Strasse 94 9494 Schaan Telefon +423 236 10 00
www.glasbau.li