Der Monat | August 2012

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august 12 www.dermonat.li

staatsfeiertag: Partnerschaften zwischen Volk und F端rstenhaus

zukunft finanzplatz: Wir brauchen Innovationen

zukunft rechtsstaat: Die Gesetzesflut hat ihren Preis


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Nur Standorte mit optimalen Rahmenbedingungen bleiben erfolgreich. Damit unser Wirtschaftsstandort im globalen Wettbewerb auch künftig erfolgreich bleibt, ist es unabdingbar, dass Verbände und Regierung gemeinsam an unserer Zukunft arbeiten. Basierend auf einer von allen Marktteilnehmern getragenen Vision müssen passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Gemeinsam für einen Wirtschaftsstandort mit Zukunft.

Fredy Wolfinger, Präsident des VUVL


I n h a lt | E d i t o r i a l

Am Staatsfeiertag einen Blick in die Zukunft 3

Staatsfeiertage sind nicht nur Feiertage, sondern auch Gedenktage. Oder Tage, an denen gerne die Vergangenheit bejubelt wird. Andersherum geben Staatsfeiertage auch einen willStaatsfeiertage geben auch einen willkommenen kommenen Anlass, in die ZuAnlass, in die Zukunft zu blicken kunft zu blicken, Visionen für die Zukunft zu entwickeln oder Perspektiven der Zukunft aufzuzeigen. In unserem Magazin zum Staatsfeiertag nimmt das Interview mit Fürst Hans-Adam II. einen besonderen Platz ein. Das Staatsoberhaupt nimmt Stellung zu aktuellen Fragen, die Liechtenstein im Moment und auch in Zukunft beschäftigen. Verschiedene Autoren beschäftigen sich ebenfalls mit Zukunfts P a n o r a m a 4 fragen: Vom Finanzplatz über i n t e r v i e w z u m s t a at s f e i e r t a g die Bildung und den Rechtsstaat Partnerschaft zwischen Volk und Fürstenhaus 6 bis zur Umwelt- und Verkehrspolitik. Gedenktage haben wir z u k u n f t f i n a n z p l at z Günther Meier dieses Jahr einige, die Anlass Wir brauchen Innovationen 10 Chefredaktor «Der Monat» für zufriedenes Zurückschauen und hoffnungsfrohes Vorwärts zukunft bildung blicken bilden können: 300 Jahre Oberland, 150 Hoher Stellenwert der Wissensdynamik 14 Jahre Landtag und 100 Jahre Briefmarken. z u k u n f t r e c h t s s t a at

Die Gesetzesflut hat ihren Preis

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Z u k u n f t U m w e lt

Ein Tag im August 2025

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v e r a n s t a lt u n g e n Staatsfeiertag und Musik: Das Festprogramm am Staatsfeiertag

vor 50 jahren

4. August 1962: Erbprinz Hans Adam eröffnet die Briefmarkenausstellung

o ly m p i s c h e s p i e l e

Liechtensteins Teilnahme an Olympischen Spielen

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Impressum: 6. Jahrgang, Nr. 69, August 2012, 18 750 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li verlagsleitung: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li sekretariat: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li anzeigen: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan; papier: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Liechtenstein feiert am 15. August seinen Staatsfeiertag. (Foto: Günther Meier)

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rätsel

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august 2012


Pa n o r a m a

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Foto: Marco Nescher

Die Liechtensteinische Briefmarkenausstellung LIBA 2012 steht ganz im Zeichen des Jubiläums «100 Jahre Liechtenstein Briefmarken». An der Ausstellung werden sämtliche Liechtensteiner Briefmarken seit 1912 zu sehen sein. Eine Sonderschau mit Ansichtskarten und Münzen sowie eine Händlerbörse mit vielfältigem Angebot runden das Programm der Ausstellung ab, an welcher Postgesellschaften aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Färöer und Åland anwesend sein werden. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für die LIBA 2012 zu übernehmen. Die Eröffnungsfeier findet am Donnerstag, 16. August 2012, im Saal am Lindaplatz in Schaan statt. Während der Eröffnungsfeier erfolgt die Wahl der Motive für den «Sonderblock LIBA 2012» durch die anwesenden Gäste. Überdies kommen die Gäste in den Genuss der Uraufführung des «Philatelie Liechtenstein Marsch» durch die Seniorenmusik Liechtenstein. Die Ausstellung dauert bis zum 19. August 2012. Zur LIBA 2012 gibt die Philatelie Liechtenstein einen Sonderblock heraus. Eine Sonderausstellung «100 Jahre Liechtenstein Briefmarken 1912 – 2012» im Postmuseum in Vaduz begleitet das Jubiläum das ganze Jahr.

Feuerwerk am Staatsfeiertag 2012 Den Höhepunkt des Staatsfeiertages bildet jeweils das traditionelle Feuerwerk von Schloss Vaduz. In diesem Jahr beginnt das Feuerwerk um 22.00 Uhr und enthält sechs verschiedene Bilder. 

300 Jahre Oberland

Moderne Farben

Herrlich bunte Sommerfarben

Bergkristalle in Blau, Grün und Silber

 Goldene Zeiten 

Für Gott, Fürst und Vaterland

 Finale Silbergewitter über dem Schlossgarten

Foto: Marco Nescher

LIBA 2012 zum Briefmarken-Jubiläum

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Der Fackelzug über den Fürstensteig Schon 1939, ein Jahr vor der Festlegung des 15. August als offizieller Staatsfeiertag, organisierten die Pfadfinder unter der Leitung von Rover-Führer und späteren Regierungschef Alexander Frick einen Fackelzug über den Fürstensteig. Das Liechtensteiner Volksblatt berichtete damals: «Durch den Fürstensteig bewegte sich ein Zug von 50 leuchtenden Fackeln. Es war magische Grösse in diesem Spiel des Scheins der brennenden Fackeln in den Felsen.» Der Fackelzug, der bei schönem Wetter weit herum sichtbar ist, wird seither ununterbrochen durchgeführt. Seit 1950 übernimmt die Bergrettung jeweils die Organisation des Fackelzugs.

Nationalfeiertage im August Liechtenstein feiert am 15. August seinen Nationalfeiertag, aber nicht allein. Am gleichen Tag gibt es auch Nationalfeiern in der Republik Kongo, in Polen und Indien. Überhaupt scheint der August der Monat der Nationalfeiertage zu sein, denn nicht weniger als 27 Länder haben im August ihren Nationalfeiertag festgelegt. Den Auftakt machen die Schweiz und Benin am 1. August, zum Abschluss am 31. August feiern Malaysia, Kirgisistan sowie Trinidad und Tobago. Ungarn feiert am 20. August den Gründungstag des Königreichs Ungarn im Jahre 1000, während die Türkei seit 1922 am 30. August den «Tag des Sieges» als Nationalfeiertag begeht. Die meisten Länder, vor allem in Afrika, Südamerika und Osteuropa, feiern ihre Unabhängigkeit: Wie Jamaika, Bolivien, Kolumbien, Elfenbeinküste, Singapur, Ecuador, Ukraine, Slowakei oder Moldavien. august 2012


Das Feuerwerk am Staatsfeiertag lockt jedes Jahr viele Besucher aus Liechtenstein und der Umgebung an. Aus ökologischen und ökonomischen Gründen, teilte das Organisationskomitee mit, werden keine Wiesen mehr zum Parkieren zur Verfügung gestellt. Nur noch befestigte Flächen sollen als Parkierungsmöglichkeiten dienen. Am Abend werden die mit dem Auto anreisenden Besucher auf die Aussenparkplätze in Triesen, Vaduz und Schaan eingewiesen. Ein Shuttle-Dienst transportiert die Besucher von diesen Parkflächen ins Zentrum von Vaduz. Die Busse von LIEmobil verkehren bis 16 Uhr nach dem Sonntagsfahrplan, danach gelten Spezialfahrpläne. Das Organisationskomitee ersucht die Besucher auf das eigene Auto zu verzichten und auf die Busse umzusteigen.

Verordnung gegen Lautsprecherwagen Am 14. August 1952, einen Tag vor dem Staatsfeiertag vor 60 Jahren, erliess die Regierung eine Verordnung mit Einschränkungen für Werbung auf den Strassen: «Die Verwendung von Lautsprechern, Schallplatten und dergleichen zu Reklame- oder Propagandazwecken auf Fahrzeugen im Strassenverkehr ist verboten». Ausserdem verboten wurde von der Regierung «das Auswerfen von Süssigkeiten, Kostproben oder anderen Geschenken aus stehenden oder fahrenden Fahrzeugen auf öffentlichen Strassen, Wegen und Plätzen». Allerdings liess man eine Hintertüre offen: Bei öffentlichen Veranstaltungen für kulturelle oder sportliche Zwecke von grossem Interesse für die Bevölkerung konnte die Regierung entsprechende Ausnahmen bewilligen.

Viele Vereine bereichern das Volksfest

Foto: Marco Nescher

Das Volksfest am Staatsfeiertag im Städtle Vaduz startet um 14 Uhr. Nicht weniger als 37 verschiedene Stationen, die von den unterschiedlichsten Vereinen aus unserem Land aufgebaut werden, listet das Organisationskomitee auf. Mit dabei sind die jungen Unternehmer «StART Liechtenstein» der Universität, aber auch die «Golden Age Veteranenfussballer USV», dazwischen der Malbuner Gemeinderat mit Murmel-Bier, der Eichhörnchen Club, der Aquariumverein und die Tibetergemeinschaft.

Foto: Marco Nescher

Keine Wiesen-Parkplätze für das Feuerwerk

Die Höhenfeuer am Staatsfeiertag Höhenfeuer leuchten am liechtensteinischen Staatsfeiertag von den Berggipfeln und bilden eine weit herum sichtbare Lichterkette. Diese Lichtsignale auf den Bergspitzen sind aber älter als der Staatsfeiertag, der im Jahre 1940 erstmals von der Regierung angeordnet wurde. Die Rover der Pfadfinder entzündeten zu Ehren des Geburtstags von Fürst Franz Josef II. am 16. August 1938 auf 11 Bergspitzen solche Höhenfeuer: Darunter Kuhgrat, Alpspitz, Falknis, Rappenstein, Mittagsspitze. Diese Höhenfeuer sollten, wie aus einem Bericht eines damaligen Pfadfinderführers hervorgeht, eine Gegenbewegung bilden zu «den lodernden Hakenkreuzen, die in der abendlichen Dunkelheit von unseren Berghängen herableuchteten». Die zu jener Zeit noch junge Pfadfinderbewegung erhielt auch die Unterstützung der Regierung. Regierungschef Josef Hoop beabsichtigte, «die Pfadfinderei auf breiteste Basis zu stellen». Auch der Landtag sprach sich für die finanzielle Unterstützung der Pfadfinder durch das Land aus – «zur Stärkung der Heimattreue und der Selbständigkeit des Staates». Das Abbrennen von Feuern war als Folge der Hakenkreuz-Feuer der «Volksdeutschen Bewegung in Liechtenstein» im Jahre 1939 verboten worden. Den Pfadfindern erteilte die Regierung jedoch die Bewilligung für Höhenfeuer und Fackelzüge am Geburtstag des Fürsten. Die Höhenfeuer wurden seither jedes Jahr entzündet und bilden einen festen Bestandteil des Staatsfeiertages. Ebenso die Feuer-Krone auf Tuass oberhalb von Triesen, die auf unserem Bild zu sehen ist.


INTERVIEW ZUM STAATSFEIERTAG

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Partnerschaft zwischen Volk und Fürstenhaus

7 Von Günther Meier

Liechtenstein sollte am erfolgreichen Weg festhalten, den es bisher verfolgte, wünscht sich Fürst Hans-Adam II. für die Zukunft. Die Staatsform mit den zwei Souveränen Fürst und Volk setze voraus, dass Konflikte im Sinne einer Partnerschaft gelöst werden.

Durchlaucht, zusammen mit der Fürstin laden Sie jeweils die Festaktbesucher zu einem Apéro in den Schlossgarten ein. Suchen Sie auf diese Weise die Nähe zum Volk?

souveräner Staat im Herzen dieses unruhigen Kontinents Europa überleben konnte und in den vergangenen Jahrzehnten wirtschaftlich und politisch äusserst erfolgreich war. Eine Partnerschaft setzt Früher fand der Festakt unmittelbar vor dem Feu- nun einmal voraus, dass sich die beiden Partner erwerk im Zentrum von Vaduz statt. Das führte Volk und Fürstenhaus zusammensetzen und allfälim Wesentlichen aus zwei Gründen zu Problemen: lige Konflikte gemeinsam regeln; denn sonst ist es Erstens wurden die Plätze, auf denen der Festakt das Ende einer Partnerschaft oder die Diktatur der jeweils stattfand, überbaut und zweitens wurde der einen oder der anderen Seite. Festakt immer mehr durch das gleichzeitig stattfindende Volksfest im Zentrum Sie sprechen immer wieder die Demokratie an von Vaduz gestört. Es gab wenig und sprechen sich für die Verstärkung der DemoWir sollten an dem erfolg- Kontakt mit dem Volk: Unmit- kratie aus. Auf der anderen Seite wird Ihnen der reichen Weg, den wir aussen- telbar vor dem Festakt fuhr mei- Vorwurf gemacht, sie würden bei einer Volksne Familie mit Polizeieskorte vor, abstimmung nicht die Entscheidung des Volkes und innenpolitisch ein- um diesen gleich nach dem Feu- akzeptieren oder wollten die letzte Entscheidung geschlagen haben, festhalten erwerk wieder mit Polizeieskorte haben. zu verlassen. Dies wurde kriti- Ich bin schon lange der Überzeugung, dass die siert, und ich habe dann ent- Demokratie die Grundlage eines modernen Staatsschieden, den Festakt auf die Schlosswiese zu ver- wesens sein sollte und dies auch für den Staat im legen, wo jeweils die Huldigungsfeiern stattfanden. dritten Jahrtausend gelten wird. Die Gegner einer Beim anschliessenden Apéro im Schlossgarten Partnerschaft zwischen Volk und Fürstenhaus hat dann die liechtensteinische Bevölkerung die haben die Verfassungsrevision von 2003 bekämpft, Möglichkeit, die Mitglieder des Fürstenhauses zu obwohl die Verfassung von 2003 die Partnerschaft zu Gunsten des Volkes und zu Ungunsten des Fürstreffen. tenhauses verschoben hat. Bei den RichterernenDie liechtensteinische Verfassung kennt seit 1921 nungen hat heute das Volk die letzte Entscheidung, zwei Souveräne, nämlich Fürst und Volk. Bei un- und der Fürst kein Vetorecht mehr. Das Volk hat jeterschiedlichen Auffassungen kann es zu schwie- derzeit die Möglichkeit, mit einfacher Mehrheit die rigen Situationen oder Blockaden kommen. Fehlt Partnerschaft zu beenden. Die von den Gegnern der hier nicht das Element einer Konfliktregelung? Monarchie immer wieder bekämpfte VerfassungsWer die dreihundertjährige Geschichte des Fürs- änderung von 2003 gibt dem liechtensteinischen tentums betrachtet, stellt fest, dass die jeweiligen Volk heute 51 Prozent in dieser Partnerschaft. Fällt Konflikte jeweils im Sinne einer Partnerschaft ge- das Vetorecht auch in allen anderen Punkten, so ist regelt werden konnten. Diese Partnerschaft war es das Ende einer Partnerschaft und die Diktatur auch die Grundlage dafür, dass das Fürstentum als des Volkes über das Fürstenhaus. Nachdem wir


Fürst Hans-Adam II. von Liechtenstein: «Ich bin schon lange der Überzeugung, dass die Demokratie die Grundlage eines modernen Staatswesens sein sollte.»

Vor einigen Jahren schon haben Sie das Modell einer Verfassung für Europa vorgestellt. Kernpunkte sind dort Demokratie und Selbstbestimmungsrecht. Haben Sie Resonanz auf Ihre europäischen Verfassungsvorschläge erhalten?

Nein, dieser Vorschlag hat damals kaum Beachtung gefunden.

Foto: Fürstenhaus / Roland Korner

auch alle Kosten der Monarchie übernehmen, wäre das nicht nur das Ende der Partnerschaft, sondern auch der Monarchie. Jene finanziell so potenten Geldgeber, die hinter dieser Initiative stehen, sollten sich doch bitte an unsere Verfassung halten und eine Initiative zur Abschaffung der Monarchie finanzieren, wenn ihnen diese so ein Dorn im Auge ist.

1991 haben Sie vor der UNO einen Vorschlag zum Selbstbestimmungsrecht der Völker eingebracht, sind aber in den UNO-Gremien nicht durchgedrungen und haben das Projekt in ein Forschungsinstitut an einer Universität in Amerika übergeben. Wären mit dem «arabischen Frühling» nicht die Voraussetzungen vorhanden, um dieses Projekt bei der UNO erneut aufzugreifen?

Nein, es sind Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates dagegen. Andererseits ist das Forschungsprojekt an der bekannten Princeton University in Amerika in ein Liechtenstein Institute for Self-Determination umgewandelt worden, und erfreut sich dort grosser

Beliebtheit. Selbst jene Mitgliedstaaten, die unserer Initiative skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen, senden ihre Vertreter zu unseren Konferenzen und Seminaren, die dort stattfinden; und auch bei den Studenten erfreuen sich das Institut und seine Kurse grösster Beliebtheit. Unser Programm am Liechtenstein Institute for Self-Determination wurde in den vergangenen zwei Jahren von Studenten als das beste Programm der gesamten Universität ausgezeichnet, was anscheinend vorher noch nie vorgekommen ist. Dies ist umso erfreulicher, als die Princeton University seit vielen Jahren zu den besten Universitäten weltweit gehört und die Univeraugust 2012


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sität grossen Wert darauf legt, nicht nur die besten Studenten aus den USA, sondern aus der ganzen Welt zu rekrutieren. Die Princeton University verfügt ausserdem über erhebliche Mittel, die es auch begabten, aber armen Studenten aus den USA und dem Rest der Welt ermöglichen, dort zu studieren, falls sie die strengen Kriterien zur Aufnahme erfüllen. Das Buch «Der Staat im dritten Jahrtausend», das Sie geschrieben haben, ist schon in eine Reihe von Sprachen übersetzt worden. Erhalten Sie auch Rückmeldungen, was die Leute am Buch fasziniert?

Ja, die haben meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Nicht nur, dass das Buch in der Zwischenzeit in 10 Sprachen übersetzt wurde, sondern die Rückmeldungen waren erstaunlich positiv. Ich hatte am Anfang befürchtet, dass mein Buch auf grosse Kritik stossen wird, weil es doch die Grundlagen des Nationalstaates in Frage stellt. Ich werde seither immer wieder zu Seminaren innerhalb und ausserhalb Europas eingeladen, meistens mit einer anschliessenden Diskussion. Aber es gibt auch schriftliche Rückmeldungen, und die sind fast alle äusserst positiv. Nachdem das Buch sehr viele Bereiche umfasst und auch sehr lange Zeiträume, sind natürlich auch die Rückmeldungen, seien sie schriftlich oder mündlich formuliert, sehr unterschiedlich, was das Thema betrifft. Sie reichen von Bildungsgutscheinen bzw. Bildungskonten, über das Selbstbestimmungsrecht auf Gemeindeebene, den Kernaufgaben des Staates, das Verhältnis von Staat, Religion und Ideologie sowie der Intervention in gescheiterten Staaten und dem Aufbau von demokratischen Rechtsstaaten. Mit Ihrer «Rucksack-Rede» haben Sie eine unabhängige Aussenpolitik für Liechtenstein angestossen. Inzwischen ist Liechtenstein in der UNO, gehört dem EWR an und nimmt an internationalen Konferenzen teil. Haben Sie eine Vision für august 2012

Liechtenstein im dritten Jahrtausend, wie es unabhängig bleiben kann inmitten des fortschreitenden europäischen Integrationsprozesses?

Ja. Ich glaube, dass wir mit unserer Mitgliedschaft in der UNO und im EWR die wichtigsten aussenpolitischen Ziele erreicht haben. Mit der UNO-Mitgliedschaft wurde unsere Souveränität weltweit anerkannt, was davor leider nicht immer der Fall war. Mit dem EWR sind wir in der europäischen Wirtschaft integriert, was für unsere Exportwirtschaft, sei es im Bereich der Industrie oder des Dienstleistungssektors von entscheidender Bedeutung ist. Im Vergleich zur Schweiz zeigt sich, dass die EWR-Mitgliedschaft grössere Vorteile bietet als bilaterale Verträge, wobei man hinzufügen muss, dass die Schweiz eine wesentlich bessere Verhandlungsposition gegenüber Brüssel hat als das kleine Liechtenstein. Ich teile die Auffassung jener Schweizer, die nach wie vor der Meinung sind, dass auch für die Schweiz der EWR die bessere Lösung darstellt als bilaterale Abkommen oder eine EU-Mitgliedschaft. Für unser kleines Heimatland wäre eine EU-Mitgliedschaft mit noch grösseren personellen und finanziellen Belastungen verbunden als für die Schweiz, ohne dass wir ein vergleichbares Mitspracherecht innerhalb der EU hätten. Abgesehen davon muss man jetzt einmal abwarten, in welche Richtung sich die EU nach der Erweiterung der letzten Jahre und Jahrzehnte entwickelt. Wenn Sie am Staatsfeiertag den Weg für Liechtenstein in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren aufzeigen müssten, was würden Sie vorschlagen?

Wir sollten an dem erfolgreichen Weg, den wir aussen- und innenpolitisch eingeschlagen haben, festhalten. Innenpolitisch gibt es eine Reihe von Reformprojekten, die der Erbprinz angesprochen hat, wobei mir besonders die Bildungsgutscheine oder die Bildungskonten am Herzen liegen. Ich glaube, dass wir mit einer Verwirklichung eines solchen Projektes eine Vorbildfunktion nicht nur in Europa, sondern auch ausserhalb Europas haben | würden.


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ZUKUNFT FINANZPLATZ

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Wir brauchen Abenteuerspielplatz Innovationen rund um den Walensee

11 Von Simon Tribelhorn

Die jüngsten Zahlen der liechtensteinischen Banken verdeutlichen zwei Dinge. Erstens sind sie trotz widriger Marktumstände und turbulenter Zeiten stabil. Und zweitens sorgen sie mit Innovationen und nachhaltigen Investitionen für die Zukunft vor. Und das in jeder Hinsicht.

Faktoren wie Stabilität und Rechtssicherheit haben in diesen unsicheren Zeiten wieder stark an Wert gewonnen. Dies zeigen die Neugeldzuflüsse bei den liechtensteinischen Banken von gesamthaft 7.1 Milliarden Franken per Ende 2011, was einem Plus von 21,5 Prozent zum Vorjahr entIm Rahmen der Finanzplatzspricht. Die Banken haben sich strategie – der Roadmap also gut behauptet und als stabile Partner erwiesen. Ein wesent2015 – haben sich die licher Grund für die Stabilität der Banken neben Qualität und Banken ist die seit Jahrzehnten geführte umsichtige Geschäfts Stabilität auch dem Fokus strategie, die auf einer langen Nachhaltigkeit verschrieben Tradition im Private Banking beruht. Stabilität bieten die liechtensteinischen Banken auch dank ihrer hohen Eigenmittel. Mit einer Kernkapitalquote (tier-1-ratio) von durchschnittlich über 17 Prozent erfüllen die Banken die nach Basel III geforderte Quote bereits heute.

Solides Fundament für die Zukunft

Das Vertrauen der Kunden in die liechtensteinischen Banken ist intakt. Die Banken haben nicht verharrt, sondern ihr traditionelles Geschäft massgeblich erweitert, entsprechendes Know-how aufgebaut und mit Innovationen, einem soliden Kostenmanagement und nicht zuletzt verstärkten Akquisitionsbemühungen den Weg durch die Transformationsphase mitgestaltet und werden dies auch in Zukunft weiter tun. Für die kommenden Jahre haben sich deshalb die Banken sowie der Bankenverband eine straffe Agenda gesetzt. Das Ziel ist es, die richtigen Weichen für die Zukunft zu

stellen und das Hauptgeschäft qualitativ auf hohem Niveau zu halten. So wird insbesondere an der Neupositionierung des Fondsstandorts mit Hochdruck gearbeitet. Die hier ergriffenen Massnahmen stehen stellvertretend für die Handlungsmaxime in den kommenden Monaten und Jahren: Liechtenstein begreift die zunehmende Regulierung als Chance, sich als First-Mover zu etablieren und umfangreiches Know-how aufzubauen, das in Zukunft als Visitenkarte für den gesamten Finanzplatz dienen wird.

Neue Produkte und Innovationen

In den letzten Monaten hat sich der Finanzplatz mit erstaunlichem Tempo diesen Innovationen gewidmet und sich zu einem dynamischen Produkt- und Produktionsstandort entwickelt. Ziel ist der Aufbau eines europäisch führenden Fondsplatzes, von dem schlussendlich nicht nur die Banken, sondern der gesamte Standort profitieren werden. Dabei ist das regulatorische Umfeld Europas für einen Kleinstaat wie Liechtenstein eine grosse Herausforderung, verbunden mit enormer Verantwortung. So stehen Investmentfonds, Alternative Investments sowie Pensionsfonds als Zukunftsprojekte im Vordergrund. Der Fondsbereich ist heute breit aufgestellt, dazu gehören allen voran die UCITS-Fonds und die Alternativen

Zur Person Simon Tribelhorn ist Geschäftsführer des Liechtensteinischen Bankenverbandes. www.bankenverband.li


Foto: Information und Kommunikation der Regierung

Investmentfonds. Mit dem Zugang zum europäischen Markt dank EU-Pass und dank Innovationen und Professionalität konnte der noch relativ junge liechtensteinische Fondsplatz ein markantes Wachstum verzeichnen. Heute zeichnet er sich durch zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten und Rechtsformen aus. Die positiven Rahmenbedingungen verbunden mit einem hohen Anlegerschutz, einem stabilen Finanzplatz und einem attraktiven Steuersystem haben das Wachstum des Fondsplatzes ebenso beschleunigt wie die Bereitschaft zu innovativen Lösungen und einer seriösen und professionellen Geschäftspolitik.

First Mover im Fondsbereich

Mit der Umsetzung der AIFMRichtlinie, die jüngst im Landtag mit äusserst positiven Voten debattiert wurde, wird ein weiterer EUPass entstehen. Durch die AIFM-Richtlinie wird die Verwaltung alternativer Investmentfonds (AIF) erstmals in Europa reguliert, Liechtenstein ist hier First Mover. Mit der Einführung des europäischen Passes für die Verwalter sollen einerseits der Wettbewerb gefördert und die Kosten gesenkt, andererseits aber auch die Stabilität der Finanzsysteme sichergestellt werden. Das AIFM-Gesetz erlaubt eine Öffnung für internationale Strukturen, die es ausländischen Fondsgesellschaften erleichtert, sich in Liechtenstein anzusiedeln. Ein weiteres wichtiges Standbein des Produktstandortes Liechtenstein

Die Banken haben sich neben ist die EU-PensionsfondsrichtliQualität und Stabilität auch der nie, die bereits seit Anfang 2007 Nachhaltigkeit verschrieben. in Kraft ist. Dank der Pensionsfondsrichtlinie soll die betriebliche Altersvorsorge innerhalb von Europa von stabilen und regulierten Institutionen sichergestellt werden. International tätige Unternehmen können die Pensionseinlagen ihrer Mitarbeitenden aus verschiedenen Ländern in einem einzigen Fonds in Liechtenstein zusammenfassen.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Finanzplatzstrategie – der Roadmap 2015 – haben sich die Banken neben Qualität und Stabilität auch dem Fokus Nachhaltigkeit verschrieben. Dabei setzen die Verantwortlichen immer mehr auch auf grenzüberschreitende Kooperation. So haben die Klimastiftung Schweiz und die LIFE Klimastiftung Liechtenstein, unterstützt von den liechtensteinischen Banken, jüngst beschlossen, künftig zusammen zu arbeiten. Ziel der Kooperation ist, dass auch liechtensteinische Firmen das Angebot der Klimastiftung Schweiz nutzen können. Kernkompetenz der Klimastiftung Schweiz ist die Unterstützung von Umweltprojekten kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Die Stiftungsgelder stammen von Dienstleistungsfirmen, die ihre Rückvergütungen aus der CO2‐Lenkungsabgabe spenden. Die Ausaugust 2012


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weitung dieses Angebots auf Liechtenstein bildet eine Ergänzung zu den Aktivitäten der LIFE Klimastiftung Liechtenstein. Was jedoch nützen Innovationen und Nachhaltigkeit ohne die nötigen Investitionen in den Aufbau von Know-how. So konnten im Rahmen der Roadmap zahlreiche Projekte im Bereich Weiterbildung eingeleitet und zum Teil bereits umgesetzt werden. Zudem ist der Bankenverband gemeinsam mit seinen Mitgliedsbanken seit längerem an den liechtensteinischen Schulen unterwegs und hat zahlreiche interaktive und altersgerechte Schulstunden rund um die Themen Banken und Ausbildungen bei einer Bank durchgeführt. Hinter all diesen Aktionen steht das klare Bekennt-

nis, dass für das Private Banking als beratungsintensives Geschäft von Menschen für Menschen Know-how und Talente auf allen Ebenen essentiell ist. Nicht zuletzt engagieren sich die Banken auch bei den Jungen und Jüngsten. So führen der Bankenverband und das Amt für Soziale Dienste das gemeinsame Projekt «Schuldenprävention» durch. Im Rahmen dieses Projekts werden 2012 Pilotprojekte und Pilottage für verschiedene Altersklassen und in verschiedenen Schulklassen durchgeführt. Das Pilotprojekt «Potz Tuusig» für Kinder im Kindergartenalter wurde in Zusammenarbeit mit Pro Juventute im Juni erstmals organisiert und war ein voller | Erfolg.

Die Vision der Treuhänder Auch die Treuhandbranche befasst sich mit der Neuausrichtung des Finanzplatzes. Die «Strategie der liechtensteinischen Treuhändervereinigung» bekennt sich ausdrücklich zur Einhaltung internationaler Standards und will damit das Image als verlässlicher Partner, als attraktive Arbeitgeberin und leistungsfähige Dienstleisterin im Bereich der qualitativ hochwertigen Vermögensplanung fördern. Die Vision der Treuhandbranche für den Finanzplatz, wie sie auch in der Roadmap 2015 des Bankenverbandes festgelegt ist, lautet: «Der liechtensteinische Finanzplatz wird als angesehener, nachhaltig agierender und stabiler Finanzplatz im Herzen Europas wahrgenommen. Er ist bekannt für seine hohe Innovationsfähigkeit und Effizienz sowie seine ausgewiesene Kompetenz im Bereich Wealth Management. Dies versetzt den Finanzplatz in die Lage, für eine anspruchsvolle international ausgerichtete Kundschaft massgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anzubieten.» Den Aufbau und die nachhaltige Sicherung von Kundenvertrauen hält die Treuhändervereinigung für eine entscheidende strategische Erfolgsposition. Das wichtigste Bedürfnis der Kunden sei eine langfristige Vermögenssicherung, wofür der weitestgehende Schutz der Privatsphäre eine entscheidende Bedeutung aufweise. Diesem Kundenbedürfnis möchte die Treuhandbranche auch in Zukunft gerecht werden. Zu den wichtigen Weichenstellungen gehört, dass sich die Treuhandbranche zur Einhaltung internationaler Standards, namentlich der OECD-Standards, wie sie auch in der Liechtenstein-Erklärung der Regierung im März 2009 formuliert wurde. Damit wird der Weg des Finanzplatzes in die Steuerkonformität bekräftigt, gleichzeitig aber auch der legitime Schutz der Privatsphäre verteidigt: «Bei deren Ausgestaltung gilt es, die Anforderungen des Marktes, des internationalen Wettbewerbs und der geltenden Standards dynamisch gegeneinander abzuwägen.» Die Treuhändervereinigung ist überzeugt, dass der Finanzplatz nur dann weiter bestehen kann, wenn es gelinge, die Reputation des Landes zu verbessern, ohne dessen wirtschaftliche Grundlage zu vernichten. Zielgruppen für Reputationsmassnahmen sind laut Strategie der Treuhänder nicht nur die in- und ausländische Öffentlichkeit, sondern auch – was oft übersehen werde – die bestehenden und potenziellen neuen Kunden.

august 2012


„72 Prozent aller Innovationen kommen von der Basis - dem Bürger“

Prof. Xavier Sala i Martin weltweit führender Wirtschaftsökonom, Autor des bedeutenden Global Competitiveness Reports des World Economic Forums und Keynote-Speaker am 7. Liechtensteinischen Bankentag

Innovationen gedeihen am Besten in einem Umfeld kreativer und konstruktiver Menschen mit all ihrer Vielfalt. Innovation richtet den Blick nach vorn. Ihr Fundament ist die Tradition, durch die soziale Werte unserer Gesellschaft Stabilität erhalten.

Zum Staatsfeiertag sagen wir gern Danke Danke für ein konstruktives und innovatives Miteinander seit über 150 Jahren in Liechtenstein.

Die Liechtensteinischen Banken


ZUKUNFT BILDUNG

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Hoher Stellenwert der Wissensdynamik

15 Von Michael Hanke

Die Entwicklungen auf dem Finanzplatz und die zunehmende Komplexität von Finanzdienstleistungen verstärken den Bedarf an Aus- und Weiterbildung. Welche Bedeutung hat die universitäre Bildung für den Finanzsektor?

Fotos: Universität Liechtenstein

Liechtensteins Finanzsektor hat einen Anteil von ca. 30% an der gesamten Wertschöpfung im Land und war in der Vergangenheit ein wesentlicher Treiber von Wohlstand und wirtschaftlicher Entwicklung. Der internationale Druck in Richtung Steuerkooperation sowie daraus folgende Veränderungen in den rechtlichen Rahmenbedingungen ziehen massiDer internationale Trend ve Änderungen in manchen traditionellen Geschäftsmodellen weist deutlich in Richtung sowie in der Struktur des Sektors nach sich. Kurzfristig hatte das Akademisierung vieler spürbar negative Auswirkungen Tätigkeiten im Finanzsektor auf zahlreiche lokale Marktteilnehmer. Der Rückgang in diesen Bereichen bedingt eine verstärkte Suche nach alternativen Geschäftsfeldern, wobei vorrangig jene interessant erscheinen, auf denen Liechtenstein komparative Vorteile nützen kann. Dazu gehören seine international bekannte und geschätzte wirtschaftliche sowie politische Stabilität, die Flexibilität und schnelle Reaktionsfähigkeit aufgrund kurzer Wege und effizienter Entscheidungsstrukturen und die

besondere Position, die sich aus der Kooperation mit der Schweiz einerseits sowie der EWR-Mitgliedschaft andererseits ergibt. Die zunehmende internationale Mobilität des Kapitals führt zu steigendem Wettbewerb um Kundengelder und damit unmittelbar zur Frage, welchen Mehrwert Finanzdienstleister in Liechtenstein potenziellen Kunden im Vergleich zu ihren ausländischen Mitbewerbern bieten können. Nach dem Wegfall früherer Wettbewerbsvorteile im steuerlichen Bereich rückt das Know-how der Mitarbeiter als zentraler Erfolgsfaktor noch stärker in den Fokus. Nur bestens ausgebildete Mitarbeiter sichern mittel- und langfristig die Attraktivität des Finanzplatzes Liechtenstein und damit dessen Beitrag für das Land. Dies gilt für die gesamte Wertschöpfungskette, umfasst also alle Marktteilnehmer bis hin zu Gesetzgebung und Aufsicht.

Universitäre Aus- und Weiterbildung als Standortvorteil

Die ungeheure Breite und Dynamik des Wissensgebietes Finance sowie seine Interdisziplinarität (v.a. die Schnittstellen zu den in der Praxis bedeutsamen Gebieten Recht und Steuern) machen es für die Marktteilnehmer nicht einfach, mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten. Bestimmte Fachinhalte, die noch vor 10 oder 15 Jahren aktuell waren, gelten heute zu nicht unwesentlichen Teilen als überholt. Der internationale Trend weist deutlich in Richtung Akademisierung vieler Tätigkeiten im Finanzsektor. Die Universität Liechtenstein unterstützt den Finanzplatz hier auf mehreren Ebenen: Im Bereich der universitären Ausbildung bietet sie im Bachelorstudiengang BWL


Bei den neu besetzten Feldern der Universität stand die Relevanz für die lokale Wirtschaft im Vordergrund.

eine Vertiefung im Bereich International Financial Services an. Nach absolviertem Bachelorstudium eröffnet der Masterstudiengang Banking and Finance ein zweijähriges, spezialisiertes Programm, das Studierende mit dem nötigen Rüstzeug für anspruchsvolle Positionen im Finanzbereich ausstattet. Die theoretische Fundierung, also die vertiefte Auseinandersetzung mit dem «Warum?» zusätzlich zum puren «Wie?», stellt dabei einen wesentlichen Unterschied zu Programmen an Fachhochschulen dar. Die forschungsgeleitete Lehre räumt Methodenwissen, das deutlich weniger schnell veraltet als reines Faktenwissen bzw. «Ablaufrezepte», einen hohen Stellenwert im Studium ein. Dies erleichtert es den Absolventen der Universität Liechtenstein später im Erwerbsleben, neue Erkenntnisse zu verstehen, zu bewerten und für ihre Tätigkeit zu nutzen. Neben dieser wissenschaftlichen Berufsvorbildung nimmt das lebenslange Lernen aufgrund der oben beschriebenen Wissensdynamik einen hohen Stellenwert ein. Auch hier gibt es an der Universität Liechtenstein für den Finanzplatz massgeschnei-

Zur Person Prof. Dr. Michael Hanke ist Inhaber des Lehrstuhls für Finance und Prorektor Lehre an der Universität Liechtenstein. Davor war er an der WU Wien, der University of New South Wales sowie der Universität Innsbruck tätig. Er lehrt und forscht auf den Gebieten Risikomanagement, finanzwirtschaftliche Optimierung, Asset Allocation und Behavioural Finance. Kontakt: Michael.Hanke@uni.li

derte Lösungen je nach Tätigkeitsbereich, Vorbildung und Bedarf: Von eintägigen Konferenzen über mehrtätige Seminare bis hin zu Studienprogrammen auf Zertifikats-, Diplom- und Masterebene reicht das Angebot. In beiden Bereichen (Aus- und Weiterbildung) stellt die Nähe der Universität einen nicht zu unterschätzenden Vorteil für den Finanzplatz dar. Kurze Wege ermöglichen den Besuch von Kursen nach Büroschluss, Themen aus der Praxis können im Rahmen von Abschlussarbeiten und/oder Transferprojekten bearbeitet werden und viele spätere Absolventen finden im Rahmen von Praktika ihren zukünftigen Arbeitgeber.

Entwicklung der Uni und Bedeutung für den Finanzplatz

Die Universität Liechtenstein ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Bei den neu besetzten Feldern stand dabei immer die Relevanz für die lokale Wirtschaft im Vordergrund; so wurde am Institut für Finanzdienstleistungen neben Finance vor allem der juristische Bereich gestärkt. Dies ermöglicht es der Universität, die Entwicklung des Finanzplatzes Liechtenstein neben der Aus- und Weiterbildung auf zusätzlichen Ebenen zu fördern. Als Beispiel sei das Thema Investmentfonds angeführt: Das Spektrum reicht hier von der Mitwirkung an der Erarbeitung neuer Gesetze über die Beratung von Regierung und Aufsicht bis hin zur Vermittlung der eigenen Forschungsergebnisse in Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Die zukünftige Entwicklung des Finanzplatzes wird von der Universität auch weiterhin | tatkräftig unterstützt werden. august 2012


ZUKUNFT RECHTSSTAAT

Die Gesetzesflut hat ihren Preis

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Von Prinz Michael von und zu Liechtenstein

Der Begriff «Rechtsstaat» wird in der Argumentation der westlichen Welt gerne ins Feld geführt. Im Vertrag über die Europäische Union ist Rechtsstaatlichkeit beispielsweise als zentraler Leitwert festgehalten. Ein Lippenbekenntnis?

Rechtsstaatlichkeit bedeutet, dass das Handeln einer Staatsmacht und ihrer Behörden im Einklang mit der Verfassung stehen muss und sich an den gültig erlassenen Gesetzen zu orientieren hat. Das Ziel von Rechtsstaatlichkeit ist, die Freiheit und Rechte der Bürger zu sichern und Rechtssicherheit zu gewährleisten. In einem Rechtsstaat können Auf internationaler Ebene ist die Bürgerrechte selbstbestimmt entscheidend, dass neben ausgeübt werden und der Bürger ist vor willkürlichen Übergriffen der Gewaltentrennung einer Staatsmacht oder bürgerliund unabhängigen Gerichts- chen Mehrheit geschützt. Es gilt das «Recht des Einzelnen» und barkeit die Gesetzgebung nicht das «Recht des Stärkeren». angemessen, übersichtlich Ein wesentlicher Anspruch an einen Rechtsstaat ist, dass die Geund für jeden ist setze angemessen, übersichtlich und verständlich sind, damit diese auch befolgt und respektiert werden. Ähnlich wie eine Inflation einer Währung schadet, schadet ein zu grosses Gesetzesvolumen dem Prinzip «Rechtsstaat». Gesetze sollten ohne allzu grossen Aufwand eingehalten werden können. Zwei wesentliche Elemente eines Rechtsstaats sind die Unschuldsvermu-

Zur Person Prinz Michael von und zu Liechtenstein ist Präsident des in Vaduz ansässigen Think Tanks European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF). Mit Veranstaltungen wie die Internationale Gottfried von Haberler Konferenz möchte ECAEF die Öffentlichkeit zu einer positiv-kritischen Auseinandersetzung mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen bewegen. Weitere Informationen unter www.ecaef.li

tung (im Zweifel für den Angeklagten) und das Recht auf eine angemessene Verteidigung. Hierzu gehört auch die Akteneinsicht, die derzeit in vielen Ländern den Vertretern von Angeklagten verweigert wird. Wird eine Anklage weiterverfolgt, obschon diese binnen nützlicher Frist nicht nachweislich gerechtfertigt ist, so macht dies den Anschein, dass Justizbehörden unter dem Aspekt «Vielleicht findet sich ja doch noch etwas», die Anklage auf unabsehbare Zeit weiterverfolgen wollen. Verschiedene Fälle aus der Vergangenheit zeigen dies (Holenweger, Kachelmann, Hells Angels, u.a.). Ein solches Vorgehen schadet dem Vertrauen in den Rechtsstaat, das es aber braucht, um als eine wesentliche Institution erfolgreich bestehen zu können.

Drohgebärden grösserer Staaten gegen kleinere Länder

In letzter Zeit lässt sich in der westlichen Welt eine wahre Gesetzesflut beobachten, verstärkt durch die Pflicht zur Übernahme von Regeln supranationaler Organisationen. Diese Gesetzesflut hat ihren Preis. Es wird immer schwieriger zu handeln, ohne ständig eine Rechtsberatung beanspruchen zu müssen. Dies führt zu enormen Kosten für die Volkswirtschaft, zu (noch) längeren Gerichtsverfahren, zu Verunsicherung und erleichtert überdies rechtsstaatlich bedenkliche Übergriffe von Behörden auf die Freiheit und Privatsphäre der Bürger. Beispielhaft kann hier die sogenannte Vorratsdatenspeicherung angeführt werden. Im Weiteren lässt sich insbesondere in zwischenstaatlichen Beziehungen eine gewisse Verrohung und Nichtbeachtung von geltenden Gesetzen beobachten. Einzelne Staaten wollen ihr nationales Recht in anderen Ländern durchsetzen, und dies teilweise


Gesetze müssen im Rechtsstaat verständlich sein, damit

rückwirkend. Grössere Staaten versuchen, kleineren Staaten unter Drohgebärden ihr Recht aufzuzwingen. Im 19. Jahrhundert sprach man hier von «Kanonenbootpolitik». In einem Rechtsstaat aber gilt, dass der Zweck nicht die Mittel heiligen darf. In Liechtenstein wurde das Nichtbeachten dieser Regel durch den Datendiebstahl erfahrbar. Illegal erworbene Daten zu verwenden, widerspricht dem Prinzip «Rechtsstaat». Eine Aushöhlung des Rechtsstaats führt dazu, dass Spionageakte zwischen Staaten bzw. innerstaatliche Eingriffe in die Privatsphäre des Bürgers als gegeben hingenommen werden.

Liechtenstein muss viele internationale Regeln übernehmen

Auch Liechtenstein ist direkt von den Entwicklungen auf europäischer und internationaler Ebene betroffen. Durch die im internationalen Vergleich kleine Grösse Liechtensteins, die Zugehörigkeit zu internationalen Organisationen und die globale Vernetzung ist das Land dem Trend ausgeliefert. Liechtenstein muss viele von der EU und von internationalen Organisationen vorgeschriebenen Regeln übernehmen. Doch was kann Liechtenstein tun? Liechtenstein kann und sollte dafür Sorge tragen, dass die nationale Rechtspflege weiterhin von Effizienz geprägt ist und analog den geltenden Gesetzen erfolgt. Die Rechte von Parteien in Zivilprozessen respektive Angeklagten in Strafprozessen sind zu respektieren. Diesbezüglich darf man in Liechtenstein glücklicherweise nach wie vor auf das Rechtssystem vertrauen. Seit Ein-

Foto: Archiv

sie befolgt werden.

führung des Euros und insbesondere seit der Staatsschuldenkrise zeigt sich auf westeuropäischer Ebene das Phänomen, dass (um den «status quo» zu retten) wesentliche Prinzipien missachtet werden. Daher darf es auch nicht verwundern, dass in so manchen neuen Mitgliedstaaten (beispielsweise in Ungarn oder Rumänien) weitergegangen wird und wesentliche Punkte der Verfassung und die Gewaltentrennung ausser Kraft gesetzt werden.

Gesetze müssen verständlich und nachvollziehbar sein

Auf internationaler Ebene ist entscheidend, dass neben der Gewaltentrennung und unabhängigen Gerichtsbarkeit die Gesetzgebung angemessen, übersichtlich und für jeden verständlich ist. Denn nur so kann ein Bürger die Gesetze auch tatsächlich befolgen. Zudem müssen die Gesetze auch nachvollziehbar sein, da ansonsten der Respekt vor dem Gesetz verloren geht. Im Weiteren sollte vermehrt das Prinzip der Subsidiarität Einzug halten, was bedeuten würde, dass der Staatsapparat schlanker und die Effizienz durch die kleineren Einheiten (z.B. Kanton und Gemeinden) erhöht wird. In jedem Fall darf Rechtsstaatlichkeit kein Lippenbekenntnis bleiben und nicht zu einem | Schönwetter-Prinzip verkommen. august 2012


ZUKUNFT UMWELT

Ein Tag im August 2025

18 19 Von Andrea Matt

Damit immer mehr Menschen im gleich gross bleibenden Liechtenstein leben können, müssen wir unseren Lebensstil ändern. Bald. Hin zu weniger Konsum und besserer Lebensqualität. Ein paar visionäre Gedanken für die Zukunft.

Regungslos lauert der Reiher im seichten Wasser der Esche auf Beute. Vertraut ist mir dieser Anblick inzwischen auf meinem Weg zur Arbeit. Vor gut zehn Jahren noch war die Esche ein zwischen steilen Ufern eingezwängter Bach und in einem schlechten Zustand. Das ist heute, im Jahr 2025, anders. Die Esche pendelt in ihrem breiten Bachbett frei hin und her. Grasfrösche, Elritzen und Dohlenkrebse haben sich angesiedelt. Weiter unten, an einer unzugänglichen Stelle, haben Biber einen Staudamm gebaut. Der neue Radweg entlang der Esche nach Bendern ist beliebt. Laura treffe ich dort öfters. Seit es die S-Bahn gibt, fährt sie im Zug bequem von Bludenz nach Nendeln, nimmt dort eines der Leihräder und radelt ins Büro. Sie hat jetzt keine Blutdruck-Probleme Liechtenstein 2025: Weniger mehr. Die tägliche Bewegung Konsum, mehr ur- hält sie fit. Wir fahren zusamwüchsige Schönheit und men, erzählen und verabschiebesondere Artenvielfalt. den uns in Bendern, wo ich auf

den Rheindamm hinauf radle. Ihn wird es nicht mehr lange geben. Links von ihm steht schon der neue Rheindamm. Hier in der Eschner Au ist die erste Stelle im Land, an der dem Rhein mehr Platz gegeben werden soll. Die Bevölkerung freut sich schon darauf. Das war nicht immer so. Nicht alle wollten dem vor über einhundert Jahren gebändigten Rhein das abgetrotzte Land zurückgeben. Doch irgendwann hat das Wissen, dass ein breiteres Flussbett nicht nur für die Natur, das Grundwasser und die Hochwassersicherheit besser ist, sondern auch für die Menschen einen grösseren Erholungswert hat, gesiegt. Bald schon soll der alte Rheindamm abgetragen werden, damit das Wasser in die Eschner Au fliessen und mit der Zeit einen vielfältigen Lebensraum schaffen kann.


Fotos: Marco Nescher

Blühende Gärten anstelle von Parkplätzen

Bei der Radbrücke in Schaan verlasse ich den Rheindamm und fahre in das autofreie Quartier Malarsch. Seit einigen Jahren parken alle Menschen, die hier leben, ihr Auto im Parkhaus an der Ecke, sofern sie überhaupt noch eines haben. Jetzt, 2025, gehören die Strassen den Menschen. Kinder spielen dort. Auf den Bänken unter den Apfelbäumen sitzen Väter, Mütter und ältere Menschen und unterhalten sich. Berufstätige laufen oder radeln zur Arbeit. Vor der Bäckerei trinke ich an einem der kleinen Tische einen Kaffee und freue mich über die blühenden Gärten, die dort entstanden, wo früher Autos parkierten. Grosszügig sieht es vor den eng stehenden Häusern aus. Trennende Zäune oder gar Mauern gibt es nicht. In den mitten in der Strasse angelegten Beeten hat die Gemeinde dieses Jahr Fenchel, Gurken und Tomaten anpflanzen lassen. Letztes Jahr wuchsen hier Erbsen und Karotten. Ernten dürfen alle. Auch die Menschen, die so wie ich nur zum Arbeiten in das Quartier kommen. Zum Holzhaus hinüber schiebe ich das Rad. Hier im Haus der Natur sind mehrere Organisationen, die sich für ein enkeltaugliches

Leben einsetzen, daheim. Wie alle neuen Häuser in Liechtenstein ist es ein Plus-Energie-Haus. Es produziert mehr Energie in Form von sauberem Solarstrom als seine Bewohner verbrauchen. Und ist doch ein Wohlfühlhaus aus natürlichen Materialien mit lichtdurchfluteten Räumen. Spezielle Fenster mit Sonnenschutzgläsern helfen beim Energiesparen. Das Haus der Natur – ein Im Winter lassen sie Sonnenstrahlen durch und heizen so Wohlfühlhaus aus natürlichen mit. Im Sommer hingegen reflekMaterialien mit lichtdurchtieren sie die Strahlen, so dass die Temperaturen im Haus an- fluteten Räumen genehm niedrig bleiben und wir auch ohne Klimaanlage auskommen. Ganz besonders mag ich am Haus, dass das verwendete Lärchen- und Buchenholz aus dem Liechtensteiner Wald kommt. Aus der Region kommen auch die Lebensmittel, die im beliebten Gasthaus um die Ecke angeboten werden. Die Wirtin Carol kocht im mediterranen Stil. Ihre feinen Menüs setzen vorwiegend auf Gemüse und Obst, weniger auf Fleisch. Das ist preiswert, gesund, umweltfreundlich und geht ganz leicht. Carol achtet einfach da-rauf, dass alle Zutaten entweder biologisch, regional, saisonal oder fair sind. Oder alles august 2012


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zusammen. Zum Beispiel kauft Carol ihr Gemüse bei Bio-Bauern in der Umgebung. Das ist frisch und hat keine weite Reise hinter sich. Für Abwechslung ist auch gesorgt, da die Bauern nur Gemüse anbieten, die gerade Saison haben.

Schneller auf Radwegen und mit öffentlichem Verkehr

Zu meinem Alltag als Geschäftsführerin der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz LGU gehört es, die Kundmachungen zu lesen. Heute juble ich dabei. Dieser 8. August 2025 ist ein richtiger Glückstag. Die Regierungen Liechtensteins und Vorarlbergs haben das untere Saminatal als grenzüberschreitendes Wildnisgebiet unter Schutz gestellt. Mehr als 50 Jahre alt ist die ursprüngliche Idee schon. Weil das Tal nur schwer zugänglich ist und sich nur wenig für die Landwirtschaft eignet, ist es so unberührt, dass sich dort noch urwüchsige Schönheit und eine besondere Artenvielfalt erleben lässt. Natur pur. Vor mehr als zehn Jahren konnte das Saminatal auf beiden Seiten der Grenze dank der finanziellen Unterstützung von Sponsoren genauer erforscht werden. Seither ist sein Wert wissenschaftlich

Zur Person Andrea Matt ist Geschäftsführerin der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU). www.lgu.li

nachgewiesen und das hat dann auch die letzten Skeptiker überzeugt. Am Abend werde ich mit Freunden in Vaduz feiern. Doch vorher ist noch eine Sitzung angesagt. In einer Dialogrunde werden verschiedene Verkehrsvarianten diskutiert. Eine Studie ist zum Ergebnis gekommen, dass es in Vaduz keine Umfahrungsstrasse braucht, weil sich eine Trendwende abzeichnet. Immer mehr Menschen steigen um. Wegen neuen Radwegen und Busbevorzugung kommt man mit Rad und Bus schneller vorwärts. Billiger war es schon immer. Doch seit Erdöl knapp ist und der Liter Benzin oder Diesel fünf Franken kostet, kann man mit Bus und Rad richtig Geld sparen. Trotz dem klaren Ergebnis der Studie würden einige Teilnehmende der Dialogrunde immer noch am liebsten eine Strasse bauen. Doch mit jeder Sitzung wird klarer, dass sich das auch nicht rechnet. Die Kosten sind im Verhältnis zum Nutzen einfach zu hoch.

Foto: Marco Nescher

august 2012

Jung und Alt gemeinsam in einer Wohnsiedlung

Für heute ist die Arbeit zu Ende. Meine Freunde treffe ich im Maréehof. Die Überbauung liegt oben am Hang, ganz nahe der MaréeWiese, die mit ihren seltenen Ragwurz-Orchideen seit einigen Jahren unter Naturschutz steht. Den Garten nutzen alle gemeinsam. Nachmittags spielen die Kinder miteinander, betreut von einem der älteren Menschen im Haus. Abends ist er Treffpunkt für alle. Wer im Maréehof lebt, kann so je nach Lust und Laune allein oder mit anderen zusammen sein. Noch lange sitze ich mit meinen Freunden am Feuer. Wir erzählen, lachen miteinander und geniessen den Blick ins Rheintal. Ich | bin glücklich.


Die Centrum Bank wünscht Ihnen einen schönen Staatsfeiertag 2012.

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VERANSTALTUNGEN

Staatsfeiertag und Musik Das Festprogramm am Staatsfeiertag

Foto: Information und Kommunikation der Regierung

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The Princely Liechtenstein Tattoo

11.30 Uhr: Offizieller Staatsakt mit Ansprachen von Erbprinz Alois von Liechtenstein und Landtagspräsident Arthur Brunhart auf der Schlosswiese. 12.30 Uhr: Aperitif beim Schloss Vaduz, gegeben von Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie von Liechtenstein, zu dem die ganze Bevölkerung eingeladen ist. Ab 14.00 Uhr: Volksfest im Städtle Vaduz mit einem abwechslungsreichen Programm für Kinder und Erwachsene. Auf mehreren Bühnen gibt es Musik, Spiel und Unterhaltung. Für Kinder sind spezielle Spielzonen eingerichtet, die alles bieten, was sich Kinder wünschen. 21.15 Uhr: Zündung der Höhenfeuer und der Krone auf Tuass | 22.00 Uhr: Feuerwerk von Schloss Vaduz Mundart-Konzert am Weiherring

Auf der Burgruine Schellenberg findet am 7./8. Sep- Eine bunte Mischung von Mundart-Bands aus tember das erste The Princely Liechtenstein Tattoo Liechtenstein, der Schweiz und Österreich präsenstatt. tiert sich am Samstag, 25. August, am Weiherring Die Schirmherrschaft hat Fürst Hans-Adam II. in Mauren. Aus der Schweiz wird Kassensturzübernommen. Besucher kommen in den Genuss Moderator Ueli Schmezer (Bild) mit seiner Band von Dudelsackmusik und Trommelwirbel, von erwartet, Vorarlberg ist mit den Schellinski’s verimposanten Rasenshows, traditionellen Tänzen, treten. Aus unserem Land geben «Rääs» und Fanfarenklängen – und dies alles vor der eindrück- «Goschgersennapoppa-Duo & Band» einen Einlichen Kulisse der Burgruine. blick in die heimische Mundart-Musikszene. Informationen: www.princely-tattoo.li | Informationen: www.mundart-konzert.li |

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Eigene Stromproduktion steigern Weniger Treibhausgas ausstossen E n e r g i e s t r at e g i e 2 0 2 0

Die neue Energiestrategie löst das Energiekonzept 2013 ab und baut zugleich auf den erfolgreichen Elementen des Energiekonzeptes auf. Geplant ist, bis 2020 den Energieverbrauch zu reduzieren, den Anteil erneuerbarer Energie zu erhöhen und den Treibhausgas-Ausstoss zu senken. Der gesamte Endenergiebedarf des Fürstentums Liechtenstein unterliegt seit 1990 mit jährlich 1,55% einem stetigen und raschen Wachstum. Die Ausgangslage für die Energiestrategie 2020 zeigt damit auf, dass in diesem Zeitraum die Zunahme des Energiebedarfs höher war als die verbrauchsmindernden Massnahmen. Aufgrund der sich geöffneten Schere zwischen Energiebedarf und Energieeinsparungen kann das Ziel des Energiekonzeptes 2013, eine Stabilisierung des Energiebedarfs durch Massnahmen im Gebäudesektor zu bewirken, nicht mehr erreicht werden. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass in den letzten Jahren eine erhebliche Zunahme der Bevölkerung (13 % seit 1998) und eine starke Steigerung der Wirtschaftsleistungen (25 % seit 1998) stattgefunden haben.

Regierungschef-Stellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer: «Mit der Energiestrategie 2020 wollen

Versorgungssicherheit – einer der wichtigsten Aspekte Der grösste Teil des Energiebedarfs in Liechtenstein wird durch nicht erneuerbare Energieträger gedeckt – wie Heizöl, Erdgas, Treibstoffe, nicht erneuerbarer Anteil an importiertem Strom. In Anbetracht des Faktums, dass derzeit nur rund ein Zehntel des Energiebedarfs durch Eigenproduktion gedeckt werden kann, kommt dem Import von Energie und der Versorgungssicherheit eine bedeutende Rolle zu. Deshalb hat die Energiestrategie 2020 zu einem der wichtigsten Ziele die Versorgungssicherheit in der Zukunft erhoben. Bestehende und mögliche Unsicherheiten im internationalen Umfeld erfordern von einer zukunftsgerichteten Energiepolitik, nicht nur die bereits vorhandenen Versorgungsstrukturen zu festigen, sondern vor allem auch Bereiche zu erschliessen, die einer erweiterten Versorgungssicherheit dienlich sind.

wir über die Steigerung der Energieeffizienz 20 Prozent des Energieverbrauchs einsparen, den Anteil der erneuerbaren einheimischen Energieträger auf 20 Prozent erhöhen und den Treibhausgas-Ausstoss um 20 Prozent gegenüber 1990 senken.»

len Börsenpreisen bemessen, sondern sich wie in der Vergangenheit wieder vermehrt an den Produktionskosten von etablierten Erzeugungstechnologien orientieren.

Im Zentrum der LKW-Ziele steht die Prüfung aller inländischen Möglichkeiten zur Stromproduktion, angefangen bei der Wasserkraft über die Nutzung der Windkraft bis zu Geothermie und Photovoltaik. Im Falle einer positiven Beurteilung aus wirtEine wichtige Rolle kommt bei der Versorgungssicherheit den Liech- schaftlicher Perspektive sollen derartige Projekte tensteinischen Kraftwerken (LKW) zu. Schon im Jahr 2008 haben die unmittelbar realisiert werden. Weil das inländische LKW als Ziel festgelegt, die Eigenproduktion von heute unter 20 % bis Potenzial zur raschen Erhöhung der Stromprodukins Jahr 2020 schrittweise auf 50 bis 60 % des prognostizierten Strom- tion jedoch nicht ausreicht, verfolgen die LKW absatzes zu erhöhen. Damit soll vor allem sichergestellt werden, dass auch das Ziel von Beteiligungen an Kraftwerken im | sich die inländischen Strompreise in Zukunft weniger an den volati- Ausland.


VOR 5 0 JAHREN

4. August 1962 Erbprinz Hans Adam eröffnet Briefmarkenausstellung

Foto: Archiv

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Erbprinz Hans Adam eröffnet am

Liechtenstein feiert dieses Jahr 4. August 1962 die 7. Liechtendas Jubiläum «100 Jahre Liechsteinische Briefmarkenausstellung. tenstein Briefmarken», unter anderem mit der LIBA 2012, der Liechtensteinischen Briefmarkenausstellung. Im Jahre 1962, vor 50 Jahren, wurde die 50-jährige Geschichte der liechtensteinischen Briefmarken gefeiert, wozu ebenfalls eine internationale Ausstellung stattfand. Am 4. August 1962 eröffnete Erbprinz Hans Adam in Vaduz die Briefmarkenausstellung und durchschnitt als symbolischen Akt die blaurote Schleife vor dem Eingang. An der Ausstellung nahmen damals 153 Aussteller aus verschiedenen Ländern teil, die ihre Werke in 622 Ausstellungsrahmen präsentierten. Der Thronfolger war zur Ausstellungseröffnung kurzfristig eingesprungen und nannte dafür in seiner Eröffnungsansprache zwei Gründe, warum er die Eröffnung vornehme und

Die schönsten Bilder und Briefmarken Aus Anlass des Jubiläums «100 Jahren Liechtenstein Briefmarken» gibt der Philatelistenverband ein Buch mit dem Titel «Fürstentum Liechtenstein – Die schönsten Bilder und Briefmarken» heraus. Der Bildband, der im Alpenland Verlag erscheint, ist eine Mischung aus Informationen über Liechtenstein und seine Briefmarken, kombiniert mit grossformatigen Fotos aus Liechtenstein.

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warum er sich darauf besonders gefreut habe: «Mein Vater ist leider durch eine vorher eingegangene Verpflichtung verhindert, unter uns zu weilen. Er hat mich deshalb beauftragt, diese Ausstellung in seinem Namen zu eröffnen. Diese Aufgabe kam mir sehr gelegen, da ich einerseits unverhofft nach Hause fahren konnte und ich mich andererseits schon immer sehr für die Briefmarken unseres Landes interessiert habe. Dass auch anderen Leuten diese Marken gefallen, merke ich besonders in der Schule, wenn ich einen Brief von zu Hause bekomme und sich meine Studienkollegen um die Briefumschläge reissen.» Zum Jubiläum «50 Jahre Briefmarken» gab die Postwertzeichenstelle einen Sonderblock heraus mit den Bildnissen der drei Fürsten, die in diesem Zeitraum Liechtenstein regierten: Johannes II., Franz I. und Franz-Josef II. Entsprechend den damals niedrigen Portokosten für Briefe wurden die Wertstufen 5, 10 und 25 Rappen verwendet. Der Verkaufspreis für den gesamten Block wurde aber auf 3 Franken festgelegt. Briefmarkenausstellungen haben Tradition in Liechtenstein. Die 1. Liechtensteinische Briefmarkenausstellung fand vom 29. September bis zum 15. Oktober 1934 in Vaduz statt. Weil die Briefmarkenausstellung im Rahmen der Landesausstellung stattfand, enthielt der Sonderblock die Aufschrift «Liechtensteinische Landesausstellung Vaduz 1934». An dieser ersten Briefmarkenausstellung in Liechtenstein beteiligten sich 34 Aussteller aus aller Welt. Die Post hatte einen besonderen Werbestempel anfertigen lassen, der in den drei Poststellen Vaduz, Schaan und Triesenberg zum Einsatz gelangte. Interessant dabei ist, dass in Schaan und Vaduz in blauer Farbe gestempelt wurde, während in Triesenberg rote Stempelfarbe zum Einsatz kam. Mit dem Stempel wurde auf Briefen Werbung für die Ausstellung gemacht: «Besucht die Liechtensteinische Landesausstellung Vaduz 29. Sept. – 15. Okt.» Vier Tage nach dem Einsatz der Stempel bemerkte jemand, dass ein «s» bei Ausstellung fehlte – die Stempel wurden von der Post eingezogen und ein | paar Tage später durch neue ersetzt.


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OLYMPISCHE SPIELE

Foto: Philatelie Liechtenstein

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Liechtensteins Teilnahme an Olympischen Spielen

Liechtenstein ist an den Olym-

An den Olympischen Spielen in London, die vom 27. Juli bis zum mit drei Athleten vertreten. 12. August 2012 stattfinden, ist Liechtenstein mit drei Athleten vertreten. Julia Hassler wird die Farben unseres Landes beim Schwimmen vertreten, Stephanie Vogt steigt im Tennis in Rennen und der Leichtathlet Marcel Tschopp startet beim Marathon. Die Fahne wurde von Tennisspielerin Stephanie Vogt getragen, eine Ehre, die auch den Tennisspielern Maria Sharapova, Novak Djokovic und Rafael Nadal zuteil wurde. Erstmals werden eine Schwimmerin und eine Tennisspielerin aus Liechtenstein an den Olympischen Spielen mit dabei sein – Leichtathleten schafften schon bei anderen Olympiaden die erforderliche Qualifikation für die Teilnahme. Die Sommer-Olympiade 2012 gibt Gelegenheit zur Rückschau. Olympische Spiele werden seit 1894 durchgeführt, als Wiederbegründung der antiken Spiele im alten Griechenland und als Treffen der sportbegeisterten Jugend der Welt. Liechtenstein ist aber erst seit 1936 mit dabei: Im Februar 1936 an den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen und im August 1936 an der pischen Spielen 2012 in London

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Sommer-Olympiade in Berlin. Damit Liechtenstein an den Olympischen Spielen teilnehmen konnte, musste zuerst ein Nationales Olympisches Komitee gegründet werden. Das 1935 gegründete NOK wurde aber nach den Spielen 1936 wieder aufgelöst, aber ein Jahr später auf Vorschlag von Fürst Franz Josef II. erneut gegründet. An den Olympischen Spielen in Berlin nahmen sechs Sportler aus Liechtenstein teil: Adolf Schreiber startete bei den Radfahrern, Oskar Ospelt und Xaver Frick bestritten Leichtathletik-Wettkämpfe, August Hilty, Rudolf Senti und Rudolf Jehle nahmen an den Schiess-Wettbewerben teil. Die liechtensteinischen Teilnehmer hatten jedoch kein Wettkampfglück. Oskar Ospelt schied beim 100-Meter-Lauf schon in den Vorläufen aus, Xaver Frick überstand weder beim 100-Meter-Lauf noch beim 200-Meter-Lauf die Vorläufe. Beim Radrennen hatte Adolf Schreiber schon beim 60. Kilometer einen Pneudefekt, dessen Behebung längere Zeit in Anspruch nahm, so dass er trotz aller Anstrengungen den Anschluss an das Feld nicht mehr schaffte. Beim Schiessen erreichte August Hilty 288 von 300 Punkten, Rudolf Senti kam auf 281 und Rudolf Jehle auf 280 Zähler – zu wenig, um mit einer olympischen Medaille ausgezeichnet zu werden. Über die sportlich bescheidenen Resultate war man im Land selbst nicht erstaunt, weil der Sport zu jener Zeit noch ein Mauerblümchen-Dasein in Liechtenstein fristete. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen wurde vor allem von politischer Seite aus aussenpolitischen Erwägungen begrüsst. Das Aufziehen der blau-roten Fahne bedeutete die Anerkennung der Eigenständigkeit des Fürstentums. Ursprünglich war geplant, beim «Führer» in Berlin und bei anderen wichtigen Persönlichkeiten des Dritten Reiches politische Gespräche zu führen. Das Besuchsprogramm kam aber nicht zustande, worauf Regierungschef Josef Hoop auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen verzichtete und Thronfolger Franz Josef nur als Privatmann und Förderer der olympischen Idee, nicht als Ver| treter des Fürsten, nach Berlin reiste.


Pa n o r a m a l i e c h t e n s t e i n

Die Schönheiten Liechtensteins in acht verschiedenen Sprachen n  Der Alpenland Verlag hat einen kleinen Bildband herausgegeben,

der die Schönheit Liechtensteins und die teilweise verborgenen Schönheiten des Landes zeigt. Fotograf Marco Nescher ermöglicht dem Betrachter einen einzigartigen Rundblick und führt ihn an teils unbekannte Orte heran. Der Bildband hat zwar ein handliches Format, enthält aber auf 80 Seiten insgesamt 33 herrliche Panorama-Bilder, die dem fremden Betrachter einen Einblick in die vielfältige Landschaft, in das Dorfleben, die Wirtschaft und die Natur geben. Einheimische und Kenner der liechtensteinischern Vielfalt können dazu verleitet werden, die mit der Kamera festgehaltenen Momente an Ort und Stelle selbst zu erleben, den Blick wieder einmal auf die einzigartige Natur und Landschaft zu richten oder die Erhabenheit der Bergwelt zu geniessen. n  «Liechtenstein weist einige Besonderheiten auf», schreibt S.D. Erbprinz Alois von Liechtenstein im Vorwort, «die auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind, aber entdeckt werden können.... Die faszinierenden Bilder gestatten erstaunliche Blicke in eine Welt, die vom Betrachter erforscht und erwandert werden kann, die sich aber auch beim Betrachten erschliessen lässt.» n  Bisher war der Bildband «Panorama Liechtenstein» nur in Deutsch und Englisch erschienen. Neu liegt das Werk mit den PanoramaFotos in sechs weiteren Sprachen vor: Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch. n  «Panorama Liechtenstein» ist zum Preis von 18 Franken beim

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Dieser neue Bildband dokumentiert die unterschiedlichen, teils verborgenen Schönheiten Liechtensteins in 33 farbigen Panoramabildern. Der Betrachter wird an Orte herangeführt, die einen einzigartigen Rundblick ermöglichen und zum Innehalten und Bestaunen verleiten. Herausgeber Alpenland Verlag AG, Schaan Fotos Marco Nescher, Schaan / Text Günther Meier, Vaduz Umfang 80 Seiten, farbig, davon 33 Panoramabilder Format 22 ¬ 15,8 cm, Pappband CHF 18.– / EUR 14.– (zuzüglich Versandkosten) Erhältlich in deutsch, englisch, französisch, italienisch, spanisch, russisch, chinesisch, japanisch Zu beziehen beim Alpenland Verlag, www.buchzentrum.li oder im Buchhandel

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Mittwoch, 15. August, 10–20 Uhr Staatsfeiertag, Eintritt frei

Donnerstag, 23. August, 18 Uhr Künstlergespräch mit Rütjer Rühle

Donnerstag, 23. August, 20 Uhr Filmclub im Kunstmuseum Chronik der Anna Magdalena Bach

Donnerstag, 30. August, 12.30 Uhr Take Away, 30 min Kurzführung Ausstellung Günter Fruhtrunk

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KUNSTMUSEUM LIECHTENSTEIN


Schlusspunkt

Die hiesige Finanzdienstleistungsbranche verändert sich seit fünf Jahren fundamental. Vor diesem Hintergrund ist es unabdingbar, dass sich die Liechtensteiner Banken auf ein neues Geschäftsmodell ausrichten, das kompromisslos auf Qualität aufbaut. Eine zentrale Rolle dabei spielt eine offene Produktear- Unabhängig vom Anbieter stets jene Finanzprodukte chitektur. Das bedeutet, unabhängig vom Anbieter stets jene anbieten, die für den Kunden die beste Lösung darstellen Finanzprodukte anzubieten, die für den Kunden die beste Lösung darstellen. Unabhängigkeit in der Beratung ist – gerade heute – eine wichtige, vertrauensbildende Massnahme. Strategische Partnerschaften mit anderen Finanzdienstleistern oder Produktehäusern, auf die man bei Bedarf zurückgreifen kann, sind weitere sinnvolle Schritte, um die Dienstleistungsqualität zu steigern und die Kosten im Griff zu halten. Darüberhinaus können etliche betriebliche Aufgaben und Funktionen kostensparender erfüllt werden, wenn sie gebündelt erledigt werden. Die Effizienz kann sich in diesen Bereichen durch die Kooperation mit externen Partnern und anderen Firmen weiter erhöhen. Strategische Partnerschaften machen aber nicht nur bei der Erbringung von Dienstleistungen Sinn. Auch bei der Aus- und Weiterbildung ist es sinnvoll, gemeinsam und partnerschaftlich vorzugehen. Da gibt es zum einen die Partnerschaft mit Schulen und Universitäten. Zum anderen kann durch brancheninterne, firmenübergreiFredy Vogt fende Zusammenarbeit sogar eine QualitätssteiVR-Präsident der VP Bank gerung erreicht werden. Schlussendlich braucht es die Zusammenarbeit aller Akteure auf dem Finanzplatz, um die politischen Entwicklungen und Rahmenbedingungen mitzubestimmen. Grundsätzlich müssen alle – Staat, Politik und Finanzsektor – am gleichen Strang ziehen und dem Finanzplatz Liechtenstein ein neues Profil geben. Mit der Offenheit gegenüber jenen Geschäftsmodellen, die auf Kooperationen und strategischen Partnerschaften basieren, haben Liechtensteiner Privatbanken auch in Zukunft bessere Chancen, im globalen Markt eine führende Rolle zu spielen. Sie stehen für Sicherheit und Qualität; das muss auch künftig Branchenstandard sein. Dabei gilt es mehr denn je, auf Profitabilität, Effizienz und Qualität zu achten, damit sich die Liechtensteiner Banken im internationa| len Umfeld weiter behaupten können. Foto: VP Bank

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Fredy Vogt Kooperation und Partnerschaft

august 2012


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