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I n h a lt | E d itori a l
Sicherheit und technische Entwicklung 3
Das Thema Sicherheit beschäftigt uns nochmals in dieser Ausgabe. Liechtenstein ist zwar ein vergleichsweise sicheres Land, aber in den letzten Wochen veröffentlichte die PoliIm Sicherheitsbereich stehen wir mitten in einer zei fast täglich Mitteilungen über revolutionären Phase der technologischen Entwicklung Einbrüche. Interessant wäre eine Statistik, wie hoch die Zahl der versuchten Einbrüche ist, die an den technischen Vorkehren scheiterten. Denn in diesem Bereich stehen wir mitten in einer revolutionären Phase P a n or a m a 4 der technologischen Entwicklung: Bereits gibt es Apps für das VORSORGE Handy, die es von überall her er Planung für den schönsten Lebensabschnitt 6 lauben, die Sicherheitsanlagen im Haus zu überprüfen, die Tem F I NAN Z P L AT Z peratur im Weinkeller abzufra Perspektiven für Liechtenstein 10 gen oder vom Sofa aus mit dem K opf d es m o n ats Handy nachzuschauen, wer gera Josef Fehr – Finanzperspektiven 12 de an der Haustüre geklingelt hat. Um Sicherheit geht es auch in un SICHERHEIT Günther Meier serem Titelthema. Die demogra Mit dem iPhone-App die totale Kontrolle 14 Chefredaktor «Der Monat» fische Entwicklung wird in den nächsten zwei, drei Jahrzehnten ZEITGESCHEHEN zu Umwälzungen führen, womit der privaten Vor 20. November 1985: Prinz Nikolaus – Botschafter beim Heiligen Stuhl 16 sorge für das Pensionsalter eine immer wichtigere Rolle zukommt. Auch hier heisst es, wie bei den A R T E N V I E L F A LT Alarmanlagen, Vorsorgen ist besser!
Der Alpenrhein – einst Lebensader der Biodiversität
I NN O V AT I O N
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Verbindung Holz und Ton
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BILDUNG Menschen: Wissenschaft – Zukunft
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WIRTSCHAFT
European Venture Market – ein Stück Standortförderung
LIFESTYLE
Leidenschaft fürs Schnapsbrennen
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Impressum: 4. Jahrgang, Nr. 53, November 2010, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Corinna Hagen, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Wenn der Nebel das Tal einhüllt und sich nur noch die Berge in die Sonne erheben, dann beginnt die kältere Jahreszeit (Foto: Marco Nescher)
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November 2010
P a n or a m a
Liechtenstein – China und Menschenrechte Liechtenstein hat sich an der Expo 2010 in Schanghai beteiligt und auch in Vaduz einen ExpoPavillon errichtet. Wie andere Länder erwartet Liechtenstein aus China neue Impulse für die Exportwirtschaft und vielleicht sogar für den Finanzplatz. Wie hält es Liechtenstein aber mit den Menschenrechten in China? Regierungschef Klaus Tschütscher gab im Landtag auf eine kleine Anfrage des VU-Abgeordneten Harry Quaderer zu verstehen, dass «das direkte Kritisieren bzw. Verurteilen im Rahmen von bilateralen Gesprächen in China anlässlich von Besuchen aus der Sicht der Regierung nicht der geeignete Ansatz» wäre. Diese Zurückhaltung bedeute aber in keiner Weise, dass die Regierung die Verletzung von Menschenrechten ignoriere oder gar toleriere. Vielmehr engagiere sich Liechtenstein im Rahmen internationaler Initiativen zum Schutz der Menschenrechte. Der Regierungschef erwähnte, dass Liechtenstein über den UNO-Menschenrechtsrat Fragen an China gerichtet hätte, die sich mit dem Problem der Binnenarbeiter sowie mit der Situation von Mädchen und Frauen in ländlichen Gebieten befassten. Foto: Stabsstelle für Kommunikation u. Öffentlichkeitsarbeit
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Exporte ziehen an Liechtensteins Wirtschaftsmotor ist wieder angesprungen. Die direkten Warenexporte der liechtensteinischen Exportindustrie nahmen von Januar bis August 2010 um 12,1 Prozent zu, nicht eingerechnet die Warenausfuhren in die Schweiz. n Die Warenexporte in den Asien-Raum erhöhten sich mit einem Zuwachs um 23,4 Prozent am stärksten. n Die Güterausfuhren in die USA stiegen um 17,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. n Schwächer waren die Exporte in den EU-Raum, die nur um 6,9 Prozent gesteigert werden konnten.
Foto: Marco Nescher
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Weniger Geld für Entwicklungshilfe Die geplanten Kürzungen bei den Beiträgen Liechtensteins an die Internationale Humanitäre Entwicklungszusammenarbeit ist auf teilweise heftige Kritik gestossen. Kritiker meinen, dass ein reiches Land wie Liechtenstein nicht in erster Linie bei den Ärmsten der Welt sparen sollte. Am UNOGipfel 2010 zu den Millenniums-Entwicklungs zielen in New York erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher, sein Land anerkenne den Zielwert von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Für eine genaue Berechnung liegen die notwendigen Zahlen jeweils sehr spät vor. Für das Jahr 2007 konnte ein Wert von 0,44 Prozent errechnet werden, für die letzten drei Jahre fehlen noch die Zahlen des Bruttonationaleinkommens.
Hohes AAA-Rating für das Land Liechtenstein Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch Liechtenstein erfasst. Andere Staaten machten Druck auf den Finanzplatz, der Ruf Liechtensteins im Ausland erscheint vielen als geschädigt. Nicht so die Rating-Agentur Standard & Poor’s, die unser Land kürzlich unverändert mit dem höchsten AAA-Rating auszeichnete. Die Hauptfaktoren, die zu diesem guten Ergebnis führten, sind die gesunde Vermögenslage des Staates und der Sozialsysteme sowie der Umstand, dass Liechtenstein keine Zahlungsbilanzrisiken aufweist. Die gleichen Voraussetzungen hatten schon im Jahre 2005 zum gleichen Resultat beim Ranking geführt. Einziger Wermutstropfen der Angelegenheit: Aufgrund einer Vereinbarung kostet das Rating künftig Geld. November 2010
Über den Roman «Die Entführung» und die damit ausgelöste Kontroverse um ein Publikationsverbot im Liechtensteiner Vaterland rückte die Rotter-Affäre aus den 1930er-Jahren erneut in den Mittelpunkt des Interesses. Während gewisse Kreise in Liechtenstein dieses Thema offenbar am liebsten totschweigen würden, gedenkt Deutschland der Gebrüder Rotter mit einer Gedenktafel. Der mit Liechtenstein eng verbundene deutsche Journalist Dieter Dombrowski hat die Gedenktafel in Berlin entdeckt, auf der im Gedenken an die zwei Männer vermerkt wird: «Hier und an anderen Theaters wirkten als erfolgreiche Intendanten die Gebrüder Alfred Rotter (14. 11. 1886 – 5. 4. 1933) und Fritz Rotter (3. 9. 1888 – um 1939). Nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch ihrer Unternehmen gingen sie im Januar 1933 nach Liechtenstein. Bei einem Entführungsversuch durch rechtsextreme Nationalisten verunglückten Alfred Rotter und seine Ehefrau tödlich. Fritz Rotter überlebte und wurde zum letzten Mal 1939 in Paris gesehen. Danach verliert sich seine Spur.»
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Steile Anstiege werden zum Kinderspiel, die Fahrt über ein hügeliges Gelände zum Vergnügen, die Fracht einer Einkaufstasche fällt nicht ins Gewicht. All diese Vorteile haben Elektro-Fahr räder. Doch es gilt auch den Sicherheitsaspekt zu beachten, wie die Mobiliar-Versicherung in einem Versicherungsratgeber schreibt. Elektro-Bikes kosten deutlich mehr als ein herkömmliches Fahrrad, so dass es sich lohnt, die Art der Versicherung zu überprüfen. Sind die E-Bikes ohne Zusatzdeckung mit dem restlichen Hausrat mitversichert, wenn sie aus dem Haus oder der Garage gestohlen werden? Wie steht es mit der Diebstahl-Versicherung, wenn das E-Bike ausserhalb entwendet wird? Braucht es eine Anpassung der Versicherungs summe? Es ist auch möglich, Risiken wie Beschä digungen oder Zerstörung bei E-Bikes zu ver sichern – der Versicherungsfachmann weiss Rat für eine massgeschneiderte Lösung!
Foto: Marco Nescher
Rotter-Gedenktafel hängt in Deutschland
Internationales Jahr zum Schutz der Wälder Nach dem «Jahr der Biodiversität 2010» hatte die UNO für das Internationale Jahr 2011 wieder die Natur im Auge. Die Vereinten Nationen erklärten das nächste Jahr zum «Internationalen Jahr der Wälder». Ziel dieser Kampagne ist das Bewusstsein und das Wissen um die Erhaltung und die nachhaltige Entwicklung der Wälder zu wecken und zu fördern. Die UNO fordert die Mitgliedsländer auch dazu auf, auf die Be deutung der Wälder bei der Bekämpfung der Armut hinzuarbeiten. Im Fokus steht dabei die Abholzung der Tropenwälder, die nicht nur den Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen zerstört, sondern auch vielen Menschen die wirtschaft liche Grundlage entzieht. Als die UNO das Internationale Jahr der Wälder propagierte, teilte sie in einer Resolution mit, dass die Wälder und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung massgeblich zur nachhaltigen Entwicklung, zur Armutsbeseitigung und zur Erreichung der international vereinbarten Entwicklungsziele beitragen könnten. Die EU ruft 2011 zum «Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft» aus. Es ist kein Zufall, dass die EU gerade die Tätigkeiten der Freiwilligen in den Mittelpunkt stellt, denn vor zehn Jahren hatte die UNO zum «Jahr der Freiwilligen» aufgerufen. Das Europäische Jahr soll die Freiwilligentätigkeit stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Die EU geht davon aus, dass jedes Mitgliedsland eine nationale Koordinationsstelle für die Ausarbeitung der nationalen Programme benennt. Alle Aktionen sollen die Anerkennung von Freiwilligentätigkeiten verbessern und die Öffentlichkeit stärker für die Freiwilligentätigkeiten sensibilisieren.
VORSORGE
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Planung für den Abenteuerspielplatz schönsten Lebensabschnitt rund um den Walensee
7 Von Günther Meier
Mit der Pensionierung beginnt für viele Menschen der lang ersehnte, schönste Lebensabschnitt, in dem man sich noch Träume verwirklichen will. Neben guter Gesundheit braucht es dazu aber auch eine entsprechende Vorsorge in finanzieller Hinsicht.
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Das Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben und den Eintritt in die Pensionierung verbinden viele mit der Verwirklichung ihrer Lebensträume, die zurückgestellt oder aufgeschoben wurden für jenen Zeitabschnitt des Lebens, in dem genügend Zeit zur VerfüBei einer Lebenserwartung gung stehen wird. Die Pflege vernachlässigter Freizeitbeschäftivon derzeit 80 Jahren gungen, die Entdeckung der Welt gilt es, Ferien von etwa mit Reisen in ferne Länder, das Geniessen des Ruhestandes ohne 20 Jahren zu planen Zeitdruck gehören zu den meist genannten Zielen. Damit solche Vorstellungen aber nicht nur blosse, unrealistische Träume bleiben und auch im Alter der gewohnte Lebensstil einigermassen gehalten werden kann, ist eine aktive und auch frühzeitige Planung notwendig. Vorsorgeeinrichtungen empfehlen daher eine Finanzplanung, die für die Pensionszeit verschiedene Komponenten wie AHV, Pensionskasse, aber auch Vermögenswerte bei Banken und Versicherungen umfasst. Für eine Planung ist es nie zu spät,
sagen Vorsorge-Experten, doch weisen sie gleichzeitig darauf hin, dass schon in jungen Jahren eine Planung notwendig wäre. Die jungen Leute von heute können nämlich laut Statistik und Prognosen mit einer Lebenserwartung von durchschnittlich 80 Jahren rechnen – womit es salopp gesagt gilt, etwa 20 Jahre Ferien zu planen. Frauen haben eine längere Lebenserwartung
Liechtensteins Sozialsystem baut wie in der Schweiz auf dem 3-Säulen-Prinzip auf, das die AHV, die Pensionsversicherung und die private Vorsorge umfasst. Wenn von der «Generation Gold» die Rede ist, dann liegt das Schwergewicht der Planung auf der privaten Vorsorge. Noch nie hätte die ältere Generation mehr Geld zur Verfügung gehabt als heute, heisst es, womit die jung gebliebenen Seniorinnen und Senioren nicht nur von Reisebüros, sondern auch von Versicherungen, Vorsorgeeinrichtungen und Banken umworben werden. Der Wandel in der Bevölkerungsstruktur wird es mit sich bringen, dass in absehbarer Zeit bald mehr Pensionäre auf den Strassen und Plätzen zu sehen sein werden als Arbeitskräfte in den Büros und Produktionshallen. Diese Entwicklung stellt vor allem für die künftige Generation der Rentner eine Herausforderung dar und wird dazu führen, dass der privaten Vorsorge noch mehr Gewicht beigemessen werden muss als heute. Düstere Prognosen begleiten bereits jetzt die Diskussionen um die Finanzierbarkeit der Rentensysteme, was ein sicheres Anzeichen dafür ist, dass die heute junge Generation der Vorsorge frühzeitig die notwendige Aufmerksamkeit schenken sollte. Besondere Beachtung sollten Frauen ihrer Vorsorgeplanung schen-
Die Fortsetzung des gewohnten Lebensstils im Pensionsalter erfordert eine frühzeitige Planung.
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ken, weil sie laut Statistik eine längere Lebenserwartung als die Männer haben. Gerade junge Frauen beschäftigten sich laut Experten aber wenig mit Themen wie Vorsorge und Geldanlagen, was meistens seinen Preis zu einem späteren Zeitpunkt hat: Den Frauen steht im Alter weniger Geld zur Verfügung als den Männern.
bieten persönliche Einkäufe, die zur Gänze vom Arbeitnehmer zu finanzieren sind. Hier kann der Einkauf, bis zu einer maximalen Grenze, steuerlich vom Einkommen abgezogen werden. Neben diesen Möglichkeiten bieten sich zusätzliche Alternativen Die Frage nach dem Ausreichen an, um die Leistungen aus der ersten und zweiten der obligatorischen Säulen Säule zu ergänzen. Zum einen kann dies eine Spar Eine oft gestellte Frage künftiger versicherung in der dritten Säule sein, die in der Rentnerinnen und Rentner ist, ob die Altersrenten Pension mittels Kapital oder einer Rente zur Ausaus AHV und Pensionskasse ausreichen, um den zahlung kommt. Zudem kann auch Wohneigengewohnten Lebensstandard zu halten. Der Sozial- tum als private Vorsorge angesehen werden.» fonds hält dazu eine differenzierte Antwort bereit, gibt aber auch Hinweise, wie die Situation in einer Neue Vorsorgeprodukte kommen auf den Markt betrieblichen oder einer privaten Lösung verbessert werden kann: «Ziel wäre es, dass die Renten der Einen finanziell sorgenfreien Ruhestand garantiert AHV und der Pensionskasse ausreichen, um die Le- seit kurzem die Liechtensteinische Landesbank mit benshaltungskosten im gewohnten Rahmen erfül- dem neuen Vorsorgeprodukt «TRIA Altersrente», len zu können. Die Praxis zeigt jedoch ein etwas an- mit dem sich das Einkommen lebenslang absichern deres Bild. Koordiniert mit den Leistungen der lasse. Die Versicherung richtet sich vor allem an AHV ergeben die Renten aus dem gesetzlichen Ob- Personen, die keine Pensionskasse haben, aber Sparligatorium der Pensionskasse je nach Einkommen kapital besitzen oder das Altersguthaben einer Voreine Gesamtrente von 60 bis 70 Prozent des letzten sorgeeinrichtung aus erbrechtlichen oder anderen Lohnes. Um im Rentenalter mehr als diese knapp Gründen in Kapitalform beziehen wollen. Der Vorzwei Drittel des Lohnes zu erhalten, ist es möglich, teil dieser Altersrente bestehe darin, betonen die in der Pensionskasse bessere Leistungen zu versi- Vorsorgeexperten der Landesbank, dass sich der chern. Dies kann entweder über eine überobligato- Kunde im Alter nicht mehr um Finanzanlagen rische Variante oder über persönliche Einkäufe wie kümmern muss, sondern frei über die monatlichen jährliche Einmaleinlagen erfolgen. Die überobliga- Rentenzahlungen verfügen kann. Die Landesbank torische Pensionskasse wird vom Arbeitgeber mit- hat angekündigt, dass im Rahmen der neuen Progetragen, muss jedoch für bestimmte Mitarbeiter- duktlinie TRIA künftig weitere Leistungen angebogruppen abgeschlossen werden, das heisst im Rah- ten werden, um die wachsenden Bedürfnisse der men der Kollektivität. Eine individuelle Lösung Kunden in der privaten Vorsorge im Bereich TodesNovember 2010
VORSORGE
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fallrisiko, Invalidität und Alter abdecken zu können. Aus der Zusammenarbeit zwischen Landesbank und der Lebensversicherungsgesellschaft Elips Life sind zwei andere Versicherungsprodukte entstanden, die insbesondere finanzielle Verpflichtungen durch Hausbau, Familiengründung oder Selbständigkeit bei Todesfall und Invalidität abdecken. Reich in Rente gehen oder zumindest gut abgesichert, ist wohl der Traum der meisten künftigen
Rentnerinnen und Rentner. Doch wenn sich dieser Traum erfüllen soll, ist frühzeitige Planung un abdingbar. Experten von Vorsorgeeinrichtungen raten, sich spätestens mit 50 ernsthaft mit der Vorbereitung der Pensionierung zu beschäftigen. Eine ungewohnte Angelegenheit für viele, die noch voll Energie im Erwerbsleben stehen – kann aber auch eine angenehme Seite haben: Man hat länger Zeit, | sich auf die Pensionierung zu freuen.
Rechtliche Aspekte der Altervorsorge Die Altersvorsorge in Liechtenstein baut auf dem 3-Säulen-Prinzip auf, das die AHV, die Betriebliche Vorsorge und die private Vorsorge umfasst. AHV – Grundpfeiler der Altervorsorge Die AHV als Grundpfeiler der Altersvorsorge wurde in Liechtenstein mit Inkrafttreten des Alters- und Hinterlassenenversicherungsgesetzes am 1. Januar 1958 eingeführt. Die AHV ist eine für alle in Liechtenstein Erwerbstätigen und für alle in Liechtenstein wohnhaften Personen obligatorische Versicherung, die durch Beiträge von Arbeitgebern, Arbeitnehmern, des Staates sowie durch Kapitalerträgnisse finanziert wird. Der Beitragssatz der Arbeitnehmer und Arbeitgeber beträgt aktuell je 3,8 % des massgeblichen Einkommens. Zweite Säule – Betriebliche Vorsorge Die betriebliche Vorsorge hat ihre rechtliche Grundlage im Gesetz über die betriebliche Personalvorsorge vom 20. Oktober 1987 (kurz BPVG). Diesem Gesetz unterstehen Personen, die in Liechtenstein AHV-pflichtig sind, ebenso die Vorsorgeeinrichtungen, welche die betriebliche Vorsorge durchführen. Im Bereich der betrieblichen Vorsorge wird zwischen der obligatorischen und der freiwilligen Versicherung unterschieden. Obligatorisch sind Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber gegen die wirtschaftlichen Folgen der Invalidität, des Todes und des Alters zu versichern. Dazu hat der Arbeitgeber den Arbeitnehmer bei einer Vorsorgeeinrichtung zu versichern, während der Arbeitnehmer der entsprechenden Vorsorgeeinrichtung beizutreten hat. Die Arbeitgeber schliessen mit den entsprechenden Vorsorgeeinrichtungen so genannte Anschlussverträge ab. Die Überprüfung, ob solche Anschlussverträge von den Arbeitgebern tatsächlich abgeschlossen wurden, obliegt der AHV. Die Beiträge für die obligatorische betriebliche Altersvorsorge, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern von Gesetzes wegen mindestens zu leisten sind, betragen je 4 % des Lohnes. Die freiwillige betriebliche Vorsorge umfasst Leistungen, die über die obligatorische Versicherung des BPVG hinausgehen. Das BPVG stellt sicher, dass auch im Bereich der freiwilligen betrieblichen Vorsorge gesetzliche Mindeststandards eingehalten werden. Seit dem 1. Januar 2006 sind auch die Bestimmungen des BPVG über den so genannten Sicherheitsfonds in Kraft. Dieser Fonds soll sicherstellen, dass im Falle der Zahlungsunfähigkeit einer Vorsorgeeinrichtung die gesetzlichen und reglementarischen Leistungen an die Versicherten erbracht werden. Ospelt & Partner, Rechtsanwälte AG, Schaan, www.ospelt-law.li
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F I NAN Z P L AT Z
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Perspektiven für Liechtenstein
11 Von Günther Meier
Liechtensteins Finanzplatz befindet sich nach offizieller Darstellung in einem aktiven Transformationsprozess. Die Tagung «Finanzperspektiven» beleuchtet die aktuelle Situation und wagt einen Ausblick in die internationale Szene.
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Der Finanzplatz Liechtenstein steht nicht erst seit Ausbruch der globalen Finanzund Wirtschaftskrise unter grossem ausländischem Druck, aber diese internationale Krise hat den Druck nochmals massiv verschärft. Im Vergleich zu anderen Finanzplätzen und vor allem im Vergleich zu jenen Ländern, welche die Liechtenstein ist zusammen massivsten Hebel an die Finanzplätze Schweiz und Liechtenstein mit der Schweiz in der ansetzten, sind die beiden Länglobalen Finanzkrise eine der gut über die Runden gekommen. In Liechtenstein musste Oase der Stabilität geblieben keine einzige Bank mit Krediten des Staates unterstützt werden, die Bankinstitute verfügen über ausreichende Eigenmittel und begannen ihre Geschäftstätigkeiten den veränderten Rahmenbedingungen rund um den Erdball anzupassen. Dennoch, die Finanzkrise dürfte noch nicht überwunden sein, gewisse Unsicherheiten sind vorhanden, die möglicherweise auch Einfluss auf die gut aufgestellten Finanzplätze Schweiz und Liechtenstein haben. An der Tagung «Finanzperspektiven» werden einige der Problembereiche angesprochen, auf die der Finanzplatz allgemein und die Banken im besonderen Rücksicht nehmen müssen. Stichworte dazu sind die internationale Zusammenarbeit in Steuerfra-
gen, die globale Steuertransparenz, die Entwicklung der Regulierungen, die Währungspolitik der USA und der EU. Hinzu kommen andere Forderungen an die Finanzplätze, wie etwa die Einführung verschärfter ethischer Standards. Transformationsprozess des Finanzplatzes als Chance
Seit in Liechtenstein mit der «Liechtenstein-Erklärung vom 12. März 2009» eine neue Strategie für die Neuausrichtung verkündet wurde, verbreiten die politischen Kreise mehrheitlich Zuversicht. «Zwar ist auch der Kleinstaat Liechtenstein von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise indirekt betroffen», sagte etwa Regierungschef Klaus Tschütscher im Sommer am Botschafter-Treffen, «aber ich kann mit Gelassenheit feststellen, dass Liechtenstein zusammen mit der Schweiz eine Oase der Stabilität geblieben ist.» Überdies habe Liechtenstein für den Finanzplatz in den letzten Jahren nach Massgabe der neuesten europäischen Standards, und darüber hinaus, sinnvoll reguliert und effi ziente Aufsichtsstrukturen geschaffen. Gegenüber dem Magazin «Der Spiegel» betonte der Regierungschef, dass Liechtenstein überall kooperiere, und lobte das Abkommen England-Liechtenstein: «Es räumt britischen Kunden bis 2015 die Möglichkeit ein, selbst aktiv zu werden. Wenn sie bis dahin ihre Gelder nicht deklarieren, muss die Kundenbeziehung in Liechtenstein beendet werden. Damit werden Treuhänder und Banken Teil der Lösung, nicht des Problems.» Für die Zukunft werde es entscheidend sein, schrieb kürzlich Alt-Regierungschef Otmar Hasler, der den Transformationsprozess des Finanzplatzes mit der «LiechtensteinErklärung» eingeleitet hatte, im Anlegermagazin «Private», das Vertrauen der internationalen Kund-
Liechtensteins Finanzplatz hat mit Reputationsproblemen zu kämpfen und steht vor der Herausforderung inter
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nationaler Regulierungen.
schaft zu festigen oder neu zu gewinnen und gleichzeitig in der Vermögensbewirtschaftung, dem Schutz von Vermögen und der Erbrechtsplanung das notwendige Know-how auszubauen und die Rechtsordnung weiterzuentwickeln, um in einem äusserst komplexen Umfeld im Wettbewerb bestehen zu können. «Wird der Umbau des Finanzplatzes unter Einbezug des Know-hows der Finanzindustrie nicht konsequent weiterverfolgt», warnte Hasler, «besteht die Gefahr, dass das Geschäft kontinuierlich zurückgeht, das Vertrauen in den Platz sinkt und der volkswirtschaftlich äusserst wichtige Finanzdienstleistungssektor an Bedeutung verliert.» Die Marktführer im Bankenbereich sind zuversichtlich
Eine gewisse Zuversicht ist derzeit auf dem Finanzsektor vorhanden, die gestützt wird durch die vom Amt für Statistik herausgege bene Lagebeurteilung für das erste Halbjahr 2010. Dort heisst es, dass sich die Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten aufgrund der Stabilisierungsmassnahmen der Regierungen und der Notenbanken etwas beruhigt habe. Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten hätten sich nach den Mehrwertsteuerdaten negativ auf die Umsätze der Finanzdienstleister ausgewirkt, indem die Umsätze im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr erheblich zurückgegangen seien. Hingegen verzeichneten laut Amt für Statistik die drei grössten Bankengruppen Liechtensteins in diesem Zeitraum wieder einen Netto-Neugeld-Zufluss. Übereinstimmend damit erklärte Landesbank-CEO Josef Fehr bei der Präsentation der Halbjahres-Bilanz 2010:
«Das Vertrauen der Kunden in die Finanzmärkte kommt langsam zurück und zeigt sich in der Er holung der Geschäftsaktivität. Diese wird durch das kontinuierliche Wachstum der Hypothekarausleihungen und den starken Netto-Neugeld-Zufluss unterstrichen.» Auch die LGT Bank in Liechtenstein sieht sich nach den Worten von Group-CEO Prinz Max von Liechtenstein ausgezeichnet im Markt positioniert: «Unsere Anstrengungen im Bereich Qualität haben sich ausgezahlt, und trotz des schwierigen Zins- und Marktumfelds konnten wir unsere Erträge verbessern. Besonders erfreulich ist, dass wir bei der Entwicklung der Netto-Neugelder die Trendwende erreicht haben. Wir erwarten, dass die positiven Zuflüsse auch in der zweiten Jahreshälfte anhalten werden.» Mit gezielten Wachstums initiativen möchte der neue VP Bank-CEO Roger H. Hartmann die Basis der betreuten Kundenvermögen steigern: Konkret plant die VP Bank den Ausbau der Kompetenzen im internationalen Steuerrecht, der Vermögensstrukturierung sowie des | Geschäfts mit Private-Label-Fonds.»
Finanzperspektiven «Die internationalen Finanzmärkte im Spannungsfeld zwischen Regu lierung und Eigenverantwortung» lautet das Thema der Fachtagung Finanzperspektiven, die am 4. November 2010 in Vaduz stattfindet. Organisiert wird die Fachtagung von der Liechtensteinischen Landesbank und dem Institut für Finanzdienstleistungen an der Hochschule Liechtenstein.
November 2010
K opf d es Mo n ats
Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat ihre Spuren auch in Liechtenstein hinterlassen. Spek takuläre Aktionen deutscher Steuerbehörden rückten zudem den Banken- und Finanzplatz Liechtenstein in den Mittelpunkt von Medien und Öffentlichkeit. Noch Die 1861 gegründete Liechtensteinische Landesbank ist die Krise nicht überwunden, aber es sind Anzeichen vorhan- kann 2011 das 150-jährige Bestehen feiern den, dass sich die Lage auf den Finanzmärkten beruhigt. Ausserdem gibt es Indi Jahr 2011 wagen. Das Stichwort Perspektiven, nicht zien, dass sich die Strategie Liechtensteins für die nur auf das nächste Jahr, sondern auf einen weiteNeuausrichtung des Finanzplatzes als richtig er ren Zeithorizont bezogen, beschäftigt Landesbankweisen könnte. Auf die Turbulenzen auf den Welt- CEO Josef Fehr nicht erst, aber in besonderem märkten haben Politiker teilweise Masse nach dem Ausbruch der globalen Finanzheftig reagiert, eine Welle von re und Wirtschaftskrise. Die Liechtensteinische Langulatorischen Massnahmen und desbank verfolgt eine langfristige Wachstumsstragesetzlichen Verschärfungen ist tegie im In- und Ausland, wobei dem Heimmarkt über Banken, Treuhänder, Ver- Liechtenstein eine besondere Rolle zukommt. Im mögensverwalter und Versiche- Frühjahr 2010 legte Josef Fehr die langfristigen rungsgesellschaften hereingebro- Wachstumspläne der LLB-Gruppe für den Markt chen. Ob alle Massnahmen be- Schweiz vor: Nach diesen Plänen soll sich die zur rechtigt waren oder ob Massnah- Landesbank-Gruppe gehörende Bank Linth in den Dr. Josef Fehr men nur deshalb angeordnet nächsten acht bis zehn Jahren im Raum Zürich / OstCEO der Liechtensteinischen wurden, um die Finanzwelt an schweiz zu einer der führenden Universal-Banken Landesbank die politische Kandare zu neh- für Privat- und Firmenkunden sowie für Private Banking entwickeln. Zur Erschliessung neuer men, wird die Zukunft zeigen. Die Liechtensteinische Landesbank und das Märkte auf internationaler Ebene hat Josef Fehr die Institut für Finanzdienstleistungen an der Hoch- Beraterteams in Vaduz, Zürich, Wien sowie in den schule Liechtenstein laden zu einem günstigen Zeit- Arabischen Emiraten aufgestockt, mit Erfolg, wie punkt, zwischen den Halbjahresbilanzen und dem der Neugeld-Zufluss zeigt. Erfreuliche Perspektiven warten für Josef Fehr Jahresende, zu den «Finanzperspektiven» ein. Die- se Veranstaltung befasst sich mit den internationa- im nächsten Jahr auch im Hause selbst. Die Liechlen Finanzmärkten im Spannungsfeld zwischen Re- tensteinische Landesbank kann 2011 das 150-jährigulierung und Eigenverantwortung, stösst inhalt- ge Bestehen feiern. Im Jahre 1861 wurde die «Zinslich eine Diskussion an, wie weit die regulatorischen und Credit-Landes-Anstalt im souverainen FürsBestimmungen der Behörden vor dem Hintergrund tenthume Liechtenstein» gegründet, die später in des verantwortlichen Handelns der Finanzinterme- «Spar- und Leihkasse für das Fürstentum Liechtendiäre notwendig sind und welche neuen Herausfor- stein» umgetauft wurde. Ursprünglich war die derungen auf Banken, Treuhänder, Versicherer und Bank, die erst 1955 zur Liechtensteinischen Landesbank wurde, ein Teil der Landesverwaltung, die Vermögensverwalter zukommen werden. Die «Finanzperspektiven» wollen das Span- bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg sogar von der nungsfeld zwischen Eigenverantwortung und Re- Landeskasse geführt wurde und unter der Aufsicht | gulierung ausleuchten sowie einen Ausblick auf das des Landesverwesers stand. Foto: Liechtensteinische Landesbank
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Josef Fehr Finanzperspektiven
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Zögern Sie nicht, sich beraten zu lassen P ublireport a ge
Schutz und Hilfe für Konsumenten
Ein riesiges Angebot an Waren und Dienstleistungen steht den Konsumenten zur Verfügung. Mit dem Internet haben sich neue Vertriebswege für Einkäufe eröffnet, die teilweise bequemer, vor allem aber weltumspannend sind. Nicht immer geht es mit rechten Dingen zu und her, die Freude wird oft schnell getrübt, Enttäuschungen bleiben nicht aus. Doch die Konsumenten müssen sich nicht alles gefallen lassen, auch Konsumenten haben Rechte. Der Konsumentenschutz reicht vom Schutz vor Täuschung und Übervorteilung bis zu Produkten, die Gesundheit und Sicherheit gefährden. Auch gibt es einen Schutz vor den Verführungen der Werbung. Ebenso muss sich niemand Mängel, Belästigungen oder Be Wilfried Pircher, Leiter des Amtes für Handel und Transport trügereien gefallen lassen.
Achtung – nicht alles im Internet ist kostenlos
Neben vielen seriösen Angeboten locken im Internet auch «Gratisangebote», die gar nicht gratis sind. Ein Klick kann schon zu einem Abonnementsvertrag führen, dessen Rechnung postwendend präsentiert wird. Sind Sie in eine solche Falle getappt, sollten Sie per ein geschriebenem Brief den Irrtum des Vertragsabschlusses klären. Zahlen Sie nicht und lassen Sie sich nicht einschüchtern mit Drohungen von Inkasso-Büro oder Rechtsanwalt.
Vorsicht – bei Käufen auf Kaffee- und Werbefahrten Wenn Sie mit dem Versprechen auf einen hohen Gewinn oder besonders günstige Verkaufsmöglichkeiten zu einer Werbefahrt oder Veranstaltung eingeladen werden, sollten Sie vorsichtig sein. Kein Un- Sandra Nitz-Röthlin, Fachbereichs ternehmen verschenkt etwas. Haben Sie trotzdem etwas gekauft, so leiterin Konsumentenschutz haben Sie ein gesetzliches Rücktrittsrecht innerhalb einer Woche. Nur ist es oft schwierig, diese Firmen ausfindig zu machen, weil sie regelmässig ihren Namen ändern.
Lästige Telefonanrufe – Telefon einfach auflegen
Das Telefon klingelt, meistens am Feierabend. Eine freundliche Stimme erklärt, dass Sie etwas gewonnen hätten oder ausgewählt worden seien, sich bei einer Lotterie registrieren zu lassen. Rufen Sie nicht zurück, denn für die Rückrufe werden meistens hohe Telefon gebühren verrechnet. Überhaupt, am besten Sie legen sofort auf.
Amt für Handel und Transport Konsumentenberatungsstelle Telefon +423 236 69 99 Fax +423 236 69 07
Das sind nur drei Beispiele aus dem Alltag, die aber oft vorkommen. Viele Leute wissen nicht, was Sie tun sollen. In diesem Fall wenden Sie sich an uns, an die Fachstelle für Konsumentenschutz.
E-Mail konsumentenschutz@aht.llv.li www.konsumentenschutz.llv.li
SICHERHEIT
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Mit dem iPhone-App die totale Kontrolle
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Diebe kennen keine Saison, sind aber vor allem in der dunkleren Jahreszeit
Von Günther Meier
aktiv. Auf der anderen Seite werden die Sicherheitssysteme immer raffinierter. Spezialisten halten Sicherheitslösungen für alle Bedürfnisse bereit.
Foto: Hozag
Die Tropensonne glüht vom wolkenlosen Himmel, über dem Meer flimmert die Luft, an der Strandbar wartet eine Erfrischung. Die drei Kollegen, die Entspannung und Erholung fernab von zu Hause geniessen, treffen sich wie jeden Tag am späteren Nachmittag unter dem schattigen Strohdach der Bar. Während der Kellner mit dem Shaker wirbelt, um die Lust auf Vernetzungen erlauben den kühlen Mix zu steigern, greift Roland Meister zum iPhone, nicht nur die Sicherheitstippt etwas ein und blättert zukontrolle, sondern auch die frieden eine Station nach der anderen ab. Alarmanlage eingeSteuerung aller Anlagen schaltet? Jemand vor der Haustüre? Alle Fenster geschlossen? Die Abdeckung des Swimmingpools noch nicht vom Winde verweht? Entspannt lehnt er sich zurück, alles in Ordnung zu Hause! Halt, zur Sicherheit noch einen Blick auf die Tiefkühltruhe – die vor dem Urlaub gewählte Einstellung unverändert. Auch die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Weinkeller mit den Raritäten aus Bordeaux und einigen grossen Italienern stimmen. Eine Szene aus einem Science-Fiktion-Film? Nein, heutige Wirklichkeit, denn mit dem iPhone-App wurde die intelligente Überwachung für jedermann möglich. Dazu mit grösster Sicherheit. Roland Meister berichtet den staunenden Kollegen an der Bar von seiner kleinen Kontrolltour, die sich das iPhone schnappen und einen Blick in den Weinkeller werfen wollen. Können sie aber nicht, da Spezialisten von Sauter Electronic Vaduz ein Sicherheitssystem eingebaut haben, das den Einstieg nur über eine spezielle
Codierung ermöglicht, die Daten verschlüsselt überträgt und damit für eine grösstmögliche Sicherheit sorgt. Mit dem neuen App geht die Sicherheitsfirma einen Schritt weiter in Richtung intel ligente Überwachung und intelligentes Wohnen. Die ganzheitiche Vernetzung erlaubt nicht nur die Sicherheitskontrolle, sondern auch die Steuerung aller im Haus eingebauten Anlagen. High-tech bei Fenstergittern und Freisprechanlagen
Wer über Sicherheitsanlagen verfügt, kann sich sicherer fühlen. Liechtenstein ist keine Insel, sondern auch in unserem Land greifen Diebe gerne zu: Insgesamt 218 Einbruchdiebstähle wurden im vergangenen Jahr bei der Landespolizei registriert, im Durchschnitt also mehr als jeden zweiten Tag ein Diebesdelikt. Nach internationalen Erhebungen geschehen etwa drei Viertel der Einbrüche zu Tageszeiten, wobei sich die Täter meistens ein Haus oder eine Wohnung aussuchen, bei denen sie annehmen, dass niemand zu Hause ist. Sicherheitsfachleute beraten gerne, wenn sie Objekt und Umgebung kennen, was für Sicherheitsvorkehren getroffen werden können, um Täter abzuschrecken oder Einbrüche zu verhindern. Schwachstellen bei vielen Häusern sind Kellerroste, Nebeneingangstüren, Fenster, Terrassentüren und Kellertüren. Oft genügt schon ein Bewegungsmelder an der Aussenfront, der das Licht automatisch einschaltet, um kleine Diebe abzuschrecken, weiss Fritz Zahner von der Firma Hozag in Nendeln, eines der Spezialunternehmen, das sich auf die Erhöhung der Sicherheit spezialisiert hat: «Gesindel scheut das helle Licht.» Wer Fenster sichern will, findet in Fritz Zahner einen geeigneten Partner. Unter dem Namen «jailtec» hat er ein Sicherheits-
Die Sicherheitssysteme werden auch für den Hausgebrauch immer raffinierter und schützen
gitter entwickelt, das bereits in zahlreichen Gefängnissen installiert wurde, um Ausbrüche zu verhindern. Die spezielle Konstruktion des Gitters und das raffinierte Überwachungssystem sind auch dazu geeignet, ungebetene Gäste aus dem Haus fernzuhalten. Die Fenstergitter, die der Hausfassade angepasst werden können, haben einen hohen Widerstandswert, lösen aber schon bei der geringsten Beschädigung durch Rausmeisseln oder Rausreissen, durch Aufbiegen oder beim Durchsägen einen Alarm aus, ohne dass der Täter etwas davon merkt. Wer wissen will, wer sich vor seiner Haustüre aufhält und Einlass möchte, installiert am besten ein Türkommunikationssystem. High-tech ist hier heute Trumpf, was Farbdisplay, Aufnahmekamera, Sprachqualität oder weitere Funktionen betrifft. Ausserdem sind diese Geräte nicht nur bei Einfamilienhäusern einsetzbar, sondern auch in MultiAusführung bei riesigen Wohnanlagen.
Foto: Sauter Electronic AG
vor unliebsamen Überraschungen.
besitzer bis zur Bank – ausgerichtet, die vom Einbruchmeldesystem und Brandmeldeanlagen, von Video-Überwachung bis zu Zutrittskontrollen reichen. Allein bei den Meldesystemen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie Othmar Wohlwend, Techniker der Sauter AG ausführt: Glas Vom einfachen Alarm bis zum bruchmelder, Körperschallmelder, MagnetkontakInfrarot-Bewegungsmelder te für Fenster und Türen oder Riegelkontakte, die Sicherheit ist ein weitläufiges Ge eine Türe auf Verschluss überwachen. Wird in Bübiet mit einer Unzahl von Möglichkeiten, so dass ros, in Werkstätten oder auch im privaten Bereich es sich lohnt, beim Fachmann Rat zu holen. Fritz ein Zutrittssystem verlangt, so gibt es die Code-TasZahner rät als erste Massnahme zum mechanischen tatur, den Kartenleser oder den Fingerprintleser, Schutz bei Türen, Fenstern und Lichtschächten. der die Türe aufgrund eines Fingerabdrucks öffnet. Erst in einem zweiten Schritt sollen nach seinen Erfahrungen elektronische Schutzmassnahmen er- Intelligente Systeme erhöhen die Sicherheit griffen werden. Ob Schutz für Türen und Fenster, Wie überall, wo IT und Highob Bewegungsmelder ausserhalb oder innerhalb des Hauses, ob Video-Türsprechanlage oder Video- tech Einzug halten, geht es in Richtung intelligente Überwachung, die Sicherheitsindustrie bietet für Systeme. Die bereits erhältlichen iPhone-Apps für alle Möglichkeiten das passende Sicherheitssystem Kontrolle, Überwachung und Steuerung von Alarman. Sauter Electronic in Vaduz hat sich auf individu- und Sicherheitsanlagen dürften erst der Anfang elle Sicherheitssysteme spezialisiert, ganz auf Be- sein. Die innovativ-technische Revolution in die| dürfnisse und Wünsche der Kunden – vom Haus- sem Bereich hat erst begonnen. November 2010
ZEITGESCHEHEN
20. November 1985 Prinz Nikolaus – Botschafter beim Heiligen Stuhl ziell in Bern mit einem Botschafter vertreten, wobei der päpstliche Nuntius den Rang des Doyens des diplomatischen Korps innehat. Der Landtag stimmte 1985 dem Antrag der Regierung zu, eine Botschaft im Vatikan einzurichten, worauf Prinz Nikolaus von Erbprinz Hans-Adam zum «nichtresidierenden ausserordentlichen und bevollmächtigten Botschafter des Fürstentums Liechtenstein beim Heiligen Stuhl» ernannt wurde. Als Gründe für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit dem Vatikan und dem Austausch von nichtresidierenden Botschaftern nannte die Regierung die vorwiegend römisch-katholische Bevölkerung in Liechtenstein sowie die Vertretung des Heiligen Stuhls in verschiedenen internatio nalen Organisationen wie UNO, Europarat oder OSZE, wo auch Liechtenstein Mitglied ist. Durch die weltweite Präsenz und die damit verbundene Ausstrahlung des Heiligen Stuhls, insbesondere in Fragen des Friedens und der Menschenrechte, würden sich viele aussenpolitische Berührungspunkte ergeben. Inzwischen unterhält der Vatikan mit insgesamt 178 Staaten diplomatische Beziehungen und pflegt auch Beziehungen zum Büro der PLO. Mit dem Vatikan verbinden Liechtenstein aber nicht nur Religion und Tradition, sondern auch die Kleinheit des Staatsgebietes. Der Vatikan, eigentlich eine Enklave innerhalb des Stadtgebietes von Rom, ist weniger als einen halben Quadratkilometer gross und zählt rund 1000 Einwohner. Das heutige Staatsgebiet ist dort entstanden, wo das Grab des heiligen Petrus vermutet wurde und wo im 4. Jahrhundert Kaiser Konstantin den Petersdom errichten liess. Der Papst ist als Bischof von Rom das Staatsoberhaupt des Vatikans, dessen innere Sicherheit durch die Schweizer Garde und dessen äussere Sicherheit durch den italienischen Staat | gewährleistet wird. Foto: Landesarchiv
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Prinz Nikolaus bei seinem
Der Pastoralbesuch von Papst Antrittsbesuch im Vatikan bei Johannes Paul II. am 8. SeptemPapst Johannes Paul II. ber 1985 warf seine Schatten vorals Botschafter Liechtensteins. aus und hatte auch nachhaltige Auswirkungen. Im Vorfeld des Besuchs des Heiligen Vaters stellte sich erschwerend heraus, dass keine diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Liechtenstein bestanden. Kurz nach dem Papstbesuch ernannte Erbprinz Hans-Adam als Stellvertreter von Fürst FranzJosef II. den Botschafter Liechtensteins beim Europarat, Prinz Nikolaus von Liechtenstein, auch zum Botschafter beim Heiligen Stuhl im Vatikan. Die Regierung hatte im Umfeld des Papstbesuches verlauten lassen, dass die Frage einer diplomatischen Vertretung beim Heiligen Stuhl schon mehrfach erörtert worden sei. Im Zuge der aussenpolitischen Öffnung Liechtensteins tauchte der Heilige Stuhl offenbar mehrfach im Radar der Aussenpolitik auf, doch blieben die Erörterungen folgenlos. Der Vatikan stand auch insofern zur Diskussion, weil Liechtenstein in allen anderen Ländern, in denen keine liechtensteinische Botschaft bestand, durch die Schweiz auf diplomatischer Ebene vertreten wurde. Mit dem Vatikan war jedoch eine Vertretung durch die Eidgenossenschaft nicht möglich, weil die Schweiz im Vatikan keine diplomatische Mission unterhält. Hingegen ist der Vatikan offi November 2010
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Der Alpenrhein – einst Lebensader der Biodiversität
19 Von Moritz Rheinberger
Noch vor 150 Jahren war der Alpenrhein ein wilder Fluss. Begradigungen und Eindämmungen des Rheins sowie Kiesentnahmen zur Sohleabsenkung brachten zwar der Bevölkerung Sicherheit vor Hochwasser, aber auch grosse Ver
Früher suchte sich der Rhein selbst den Weg durch unsere Tallandschaft und prägte somit massgeblich das Landschaftsbild von Liechtenstein. Durch seine Dynamik mit Hochwasserereignissen und Überschwemmungen schuf er Lebensräume wie Auenwälder und Feuchtge biete, in welchen viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten ihre Heimat hatten. Doch mit dem Bau des Rheindamms wurde dieser Der Verlust von natürlichen Dynamik ein jähes Ende gesetzt. Sicherheitsinteressen standen in Lebensräumen ist nicht der Vergangenheit im Vordernur für Pflanzen und Tiere grund. Alle Massnahmen am Alpenrhein, wie z. B. der Bau des von grosser Bedeutung Damms oder die Begradigungen, zielten darauf ab, Hochwasser sicher abzuleiten. Dies war eine Voraussetzung, um das Rheintal grossflächig besiedeln und bewirtschaften zu können. Die Auswirkungen auf die Ökologie und den Feststoffhaushalt des Alpen-
rheins wurden seiner Zeit nicht berücksichtigt und erst nach langen Zeiträumen ersichtlich. Ökologische Probleme von Balzers bis Ruggell
Heute ist der Alpenrhein fast durchgehend monoton reguliert und durch Hochwasserschutzdämme von seinen ehemaligen Nebengewässern abgetrennt. Die Reduktion der Gewässervernetzung und Gewässervielfalt sowie der Verlust intakter Lebensräume hatte eine Verarmung der aquatischen Lebensgemeinschaften zur Folge. Die Fischfauna mit ihren vielfältigen Ansprüchen an den Lebensraum hat einen besonders hohen Zeigerwert für den Gesamtzustand von Gewässersystemen. 1850 gab es im Alpenrhein 31 Fischarten, heute kommen noch 11 Arten vor. Bei einer Erhebung im Jahre 1990 konnten zwischen dem Ellhorn und der Illmündung weniger als 10 kg Fische pro Hektar Wasserfläche nachgewiesen werden. Dabei läge das Potenzial bei einem natürlicheren Alpenrhein um über 90 % höher. Doch nicht nur der ökologisch stark beeinträchtigte Alpenrhein leidet unter den menschlichen Eingriffen, sondern auch das Grundwasser, die Nebengewässer und Feuchtgebiete sind betroffen. Kiesentnahmen aus dem Alpenrhein sind die entscheidende Ursache für die Eintiefung der Rheinsohle. Als Folge der Sohleintiefung fiel auch der Grundwasserspiegel und grundwassergespeiste Gewässer wie Giessen wurden trocken. So müssen zum Beispiel die Balzner Giessen seit Jahren mittels Wassereinleitung aus dem Rhein künstlich bewässert werden, damit sie ihre öko logische Funktion als Laichgewässer und Lebensräume für Pflanzen und Tiere nicht verlieren. Als
Fotos: Marco Nescher
luste an Naturwerten.
Sicherheitsvorkehren haben mengefasst und Massnahmen dazu geführt, dass der zur Verbesserung der Situation Rhein in ein enges Flussbett vorgestellt wurden. Als die wicheingezwängt wurde. tigste Massnahme werden Aufweitungen des Flusses angesehen, da sie mehrere Probleme gleichsam zu lösen ver mögen. So wird das Geschiebetransportvermögen durch geringere Fliessgeschwindigkeiten reduziert, was längerfristig eine Erhöhung der Sohle zur Folge hat und somit auch den Grundwasserspiegel wieder ansteigen lässt. Durch das breitere Flussbett steigt aber auch der Schutz vor Hochwasserereignissen, da eine höhere Abflusskapazität erreicht wird. Bei grösseren Aufweitungen kann sich ein gewässertypisches, verzweigtes Flussbett mit strukturreichen Haupt- und Seitenarmen sowie gross flächigen, teilweise bewachsenen Kiesbänken aus Es ist Zeit zu handeln bilden. Dadurch erhalten praktisch alle Lebens Bereits vor 25 Jahren war man gemeinschaften des Alpenrheins einen geeigneten sich einig, dass der Alpenrhein in dieser Form den Lebensraum. Je nach verfügbarer Breite können ökologischen Ansprüchen nicht gerecht wird und auch Nebengewässersysteme und angrenzende auch einem Jahrhunderthochwasser möglicher ehemalige Auenwälder wieder integriert werden. In weise nicht standhalten würde. Daher wurde 1995 diesen Altarmen und Auen könnten viele Tier- und die Internationale Regierungskommission Alpen- Pflanzenarten leben, welche heute im Alpenrhein rhein (IRKA) gegründet, die sich zum Ziel setzte, selbst ausgestorben sind. Aber auch für die Naherdiese grenzüberschreitenden Probleme zu lösen. holung und Freizeitnutzung sind solche AufweiIn den ersten Jahren nach der Gründung wurden tungen mit einem naturnahen Flusslauf eine einviele Studien zur Ursachenanalyse des schlechten malige Chance. Das Entwicklungskonzept besteht Zustandes des Alpenrheins erarbeitet, welche dann und die Massnahmen sind bekannt, es ist höchste | 2005 im Entwicklungskonzept Alpenrhein zusam- Zeit zu handeln!
eine weitere Folge des tiefen Grundwasserstandes trocknen Riedflächen aus und Auenwälder verschwinden. Der gestörte Wasserhaushalt macht sich vor allem in unseren ökologisch wertvollen, noch verbleibenden Feuchtflächen, wie z. B. dem Ruggeller Riet, bemerkbar. Dort sterben seit Jahren an Feuchtigkeit gebundene Pflanzen und Tiere aus, während gebietsfremde Arten wie die Kanadische Goldrute oder das Drüsige Springkraut von den trockenen Bedingungen profitieren und sich Jahr für Jahr weiter ausbreiten. Der Verlust von natürlichen Lebensräumen ist nicht nur für Pflanzen und Tiere von grosser Bedeutung, sondern wirkt sich auch auf den Menschen mit seinem Grundbedürfnis nach Erholung und Freizeit aus.
November 2010
I NN O V AT I O N
Foto: Marco Nescher
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Verbindung Holz und Ton
Bei den EM-Töpfen der
Naturprodukte erleben seit einiKeramik Schädler verbinden gen Jahren den verdienten Aufsich Ton und Holz in einem schwung in unserer Gesellschaft. harmonischen Kontrast. Philipp Eigenmann von der Keramik Schädler in Nendeln verarbeitet Ton und hat sich im Rahmen seines vielfältigen Sortiments auch auf EM-Keramik spezialisiert. Bernhard Frommelt von der Schreinerei Noldi Frommelt in Schaan verarbeitet Holz, vor nehmlich aus einheimischer Produktion. Mit Phi lipp Eigenmann und Bernhard Frommelt haben sich zwei Unternehmer zu einer Zusammenarbeit gefunden, die eine innovative Verbindung zwischen Ton und Holz herstellt. Ein erstes Ergebnis dieser Kooperation sind die Brot-, Zwiebel- und Knoblauchtöpfe, die aus Ton gefertigt und mit einem speziellen Holzdeckel zugedeckt werden. EM-Keramik besteht aus einer Tonmasse, in die in einem Spezialverfahren so genannte Effektive Mikroorganismen (EM) unter Luftabschluss eingebrannt worden sind. Einer der führenden Köpfe hinter der EM-Keramik ist der Japaner Teruo Higa, der in einem Buch seine EMPhilosophie folgendermassen zusammenfasst: «Ton ist ein Kolloid mit elektrischer Ladung, das bei Verdichtung seiner elektrischen Eigenschaften die Informationen der Mikroorganismen wie eine Schab lone duplizieren kann. Die Theorie, dass Leben aus
Ton entstanden ist, hat möglicherweise ihren Ursprung darin, dass Ton tatsächlich die Eigenschaft hat, vielfältige elektrische Informationen aufzunehmen, zu fixieren und zu binden.» Vertreter der EM-Keramik sind überzeugt, dass die EM-Keramik die aussergewöhnliche Fähigkeit besitzt, jede Art von Information aus dem Wasser zu entfernen. Darüber hinaus könne EM-Keramik die Antioxidation fördern, die ursprüngliche magnetische Resonanz der Stoffe wieder herstellen und damit eine Regeneration herbeiführen. Die Effektiven Mikroorganismen führen laut Anwender zu einer deutlichen Verbesserung der Keramik und übertragen dadurch ihre positiven Eigenschaften auch auf Speisen und Getränke, die in EM-Keramik gelagert wurden oder aus EM-Gefässen getrunken werden. Viele Benutzer von EM-Keramik schwören auch darauf, dass die Lagerfähigkeit von Brot, Wurst und Käse in diesen Töpfen deutlich besser als in anderen Behältern ist. Auch Obst und Gemüse lasse sich mit EM-Keramik länger haltbar machen. Die Vorteile der EM-Keramik hat sich Philipp Eigenmann zunutze gemacht und stellt in seiner keramischen Werkstätte eine Reihe von Gefässen und Bechern in allen möglichen Formaten her. Bernhard Frommelt liefert für die Brot-, Zwiebel- und Knoblauchtöpfe den Deckel aus Holz. Die Holzdeckel passen sich formgenau den Gefäs sen an, ergeben ein angenehmes Gefühl beim Anfassen und geben einen harmonischen Kontrast zwischen Rohstoffen Ton und Holz. Die Holzdeckel werden mit Leinöl behandelt, damit das Holz noch atmen kann. Allerdings verzieht sich das «lebendige Material» Holz leicht durch die Feuchteaufnahme. Philipp Eigenmann macht seine Kunden deshalb darauf aufmerksam, den Deckel von Zeit zu Zeit zu wenden, damit er sich in die Gegenrichtung wölben kann. Ton und Holz bilden bei den Töpfen für Brot, Zwiebeln und Knoblauch eine schöne Verbindung. Gleichzeitig handelt es sich um zwei handwerklich hergestellte Produkte aus Liechtenstein. Und schliesslich haben sich zwei einheimische Unternehmen zu einer Zusammenarbeit gefunden. |
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Frommelt-Fenster aus Holz und Holz/Metall
Wenn es um eine positive Energiebilanz, langjährige Beständigkeit und optimale Däm-
mung geht, dann gibt es keine Alternative zu Fenstern aus Holz. Genau deshalb hat sich die Noldi Frommelt Schreinerei Fenstern aus Holz oder Holz/Metall verschrieben. Bernhard Frommelt und sein Team bieten hochqualitative in Liechtenstein produzierte Fenster genauso wie Pfostenriegelkonstruktionen und Wintergärten an. Im Schaaner Traditionsunternehmen wird jeder Auftrag individuell bearbeitet, egal ob es sich um einen Gross- oder Kleinauftrag handelt. Bernhard Frommelt (links), Charlie Karnicar
Heimische Produktion
Geschäftsführer Bernhard Frommelt ist es wichtig, dass der Betrieb ein blühendes Pro-
duktionsunternehmen geblieben ist. «Unter Einbezug von Spezialisten und Ingenieuren entwickeln wir alle unsere Fenster selbst. Ebenso werden diese in unserem eigenen Betrieb produziert» erwähnt Frommelt «Deshalb können wir unseren Kunden eine hohe Flexibilität, wie zum Beispiel bei kurzfristigen Liefer- oder Änderungswünschen, bieten».
Ebenso wie das Know-How ist auch der Werkstoff heimisch. Vor allem lokale Hölzer fin-
den den Weg in die Produktion. Das ist gut für den Werkplatz Liechtenstein und auch für die Montage der Frommelt-Fenster
Umwelt, denn lange Transportwege fallen weg.
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Die unabhängige Farbgestaltung der Innen- und Aussenseite geben gestalterischen Spiel-
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BILDUNG
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Menschen Wissenschaft – Zukunft
23 Von Günther Meier
Die Hochschule Liechtenstein gehört zu den Gründungs mitgliedern der Internationalen Bodensee-Hochschule, die im November das 10-jährige Bestehen feiert. Vorteile erwuchsen daraus für die Hochschule wie für die Studierenden.
Fotos: Hochschule Liechtenstein
Hochschule Liechtenstein, «das vielleicht nicht in allen Teilen nach den Wünschen und Vorstellungen der Initianten aufgebaut werden konnte, aber sowohl für die Bildungsinstitutionen wie für die Studierenden ein Vorteil ist.» Über die nationalen Grenzen hinweg bildet die Internationale Bodensee-Hochschule einen gemeinsamen Hochschul-Bildungsraum für Studierende, Dozierende, Wissenschaftler und Unternehmer. Eine grosse Bedeutung habe die Bodensee-Hochschule in ihrer Gesamtheit, betont Klaus Näscher, Grenzüberschreitend ein weil damit das regionale Bildungsangebot durch gemeinsamer Hochschul-Raum die Förderung von neuen Studiengängen erweitert Die Hochschule Liechtenstein wird. Teilweise werden Studiengänge gemeinschaftgehörte zu den Gründungsmitgliedern der Inter lich und grenzüberschreitend durchgeführt, ins nationalen Bodensee-Hochschule, die inzwischen besondere solche Angebote, die von einer Hoch29 Universitäten und Hochschulen in einem weiten schule allein nicht getragen werden könnten. In den Umkreis um den Bodensee umfasst. «Die Internati- vergangenen zehn Jahren gab es verschiedene Koonale Bodensee-Hochschule war ein ehrgeiziges operationen der Hochschule Liechtenstein mit Projekt», unterstreicht Klaus Näscher, Rektor der Partnerinstituten aus dem erweiterten BodenseeRaum. «Als kleine Hochschule waren wir sehr interessiert an der Zusammenarbeit in einem grösseren Rahmen», blickt Rektor Klaus Näscher auf die vergangenen zehn Jahre zurück. Nicht ganz den ursprünglichen Vorstellungen entsprechend entwickelte sich der Austausch von Studierenden, was allerdings einen einfachen und verständlichen Grund hat: Wenn sich Studierende dafür entscheiden, ein Semester an einer anderen Hochschule oder Universität zu studieren, wird in der Regel nicht ein Bildungsort in der Nähe gesucht, sondern wenn immer möglich eine Universität oder Hochschule im weiter entfernten Ausland, vornehmlich in einem fremdsprachigen Gebiet. Dafür aber bilden die 29
Der Bodensee trennt nicht nur die drei Länder Deutschland, Österreich und Schweiz, sondern ist auch eine Verbindung. Das «Schwäbische Meer» verbindet Menschen, über die Staatsgrenzen hinweg. Um diesen Zusammenhalt zu stärken und die internationale Die Hochschule Liechtenstein Wettbewerbsfähigkeit auszubauen, haben sich vor zehn Jahren hat die Federführung für die Universitäten und Hochschudas Projekt «Bodensee- len zu einem Verbund zusammengeschlossen – zur InternatiAlpenrhein Energieregion» onalen Bodensee-Hochschule.
im Verbund zusammengeschlossenen Hochschulen und Universitäten ein aktives Netzwerk, die Synergien untereinander nutzen können. Was 1999 begonnen habe, verlautet aus der Internationalen Bodensee-Hochschule vor dem Jubiläumsanlass am 4. November, sei zu einer starken regionalen Zusammenarbeit geworden: «Die Hochschulen stärken ihre Kontakte untereinander stetig weiter. Indem sie neue Studiengänge entwickeln und anbieten, erweitern sie nicht nur ihr Aus- und Weiterbildungspotenzial, sondern das der gesamten Bodensee-Region.» Forschungsprojekt unter Leitung der Hochschule Liechtenstein Aufgrund ihrer Kompetenzen im Bereich der Architektur und Raumentwicklung hat die Hochschule Liechtenstein die Federführung für das Projekt «Bodensee-Alpenrhein Energieregion» – kurz auch BAER genannt – erhalten. Fünf interdisziplinäre Forscherteams aus Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein untersuchen die Bodensee-Region auf die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Energieautonomie. Nach dem ersten der drei Forschungsjahre zog Projektleiter Prof. Peter Droege, Hochschule Liechtenstein, ein ermunterndes Fazit: «Ein Verzicht auf fossile und nukleare Brennstoffe und eine Voll versorgung aus regenerativen Quellen ist gut mög-
Die Hochschule Liechtenstein lich, wenn wir das Energieerzeugungspotenzial der Region in- gehört zu den Gründern der Inter tern und extern vernetzen sowie nationalen Bodensee-Hochschule, die seit zehn Jahren besteht. mit Effizienz und Methoden der Verbrauchsreduktion kombinieren.» Wenn anfangs November die Internationale Bodensee-Hochschule das 10-jährige Bestehen mit dem Event «MenschenWissenschaftZukunft» an den Ufern des Bodensees feiert, steht die Hochschule Liechtenstein kurz vor der Namensänderung. Kurz nach dieser Feier wird die universitäre Hochschule Liechtenstein zur Universität Liechtenstein. Der Landtag wird voraussichtlich in der November-Sitzung das Gesetz über die neue Namensgebung verabschieden, so dass die Internationale Bodensee-Hochschule mit der Universität Liechtenstein – zusammen mit den Universitäten St. Gallen, Konstanz, Zürich sowie der Zeppelin Universität Friedrichshafen – neu über fünf Universitäten verfügt. Für die künftige Universität Liechtenstein von grossem Interesse sind innerhalb der Bodensee-Hochschule, aber auch weltweit betrachtet, die erweiterten Möglichkeiten der Forschung und Forschungszusammenarbeit. Ein unabhängiger Expertenbericht bescheinigte der Hochschule Liechtenstein, sich im Bereich der Forschung zu profilieren, indem «exzellente Forscher und auf diese Weise exzellente Forschung nach | Liechtenstein» geholt würden. November 2010
WIRTSCHAFT
European Venture Market – Abenteuerspielplatz ein Stück Standortförderung rund um den Walensee
24 25 Von Martin Meyer
Erstmals wird in Liechtenstein ein European Venture Market durchgeführt. Vom 8. bis 10. November treffen sich Unternehmer und Investoren aus Eu ropa, den USA, China und Indien. Ein Beispiel innovativer Standortförderung.
Foto: Marco Nescher
Bisher sind die European Venture Market in Hauptstädten oder Wirtschaftszent ren wie Berlin oder Wien durchgeführt worden. Für den Herbst 2010 ist es uns gelungen, diese bedeutende europäische Veranstaltung nach Vaduz zu holen. Der European Venture Market ist ein Networking-Event, der das Hauptziel verfolgt, den Kontakt zwischen Investoren und Unternehmern, insbesondere von Start-ups, zu fördern. Besonders jungen UnDie Förderung eines nachhalternehmern, die bei der Kapitaltigen Wachstums kann nur über suche für die Umsetzung ihrer innovativen Geschäftsidee auf Innovationen und UnternehmerSchwierigkeiten stossen, und Ingeist erfolgreich verlaufen vestoren, die auf der Suche nach ungewöhnlichen Innovationen sind, bietet der European Venture Market eine ideale Plattform. Markus Kuntze, Managing Director der Continua AG, der den European Venture Market gemeinsam mit dem Amt für Volkswirtschaft und dem KMU-Zentrum organisiert, bringt die Nutzen der Veranstaltung auf den Punkt: «Es hängt nicht davon ab, wie viele Menschen man im Leben trifft, es kommt darauf an, die Richtigen kennen zu lernen.» Dieser Einschätzung kann ich voll zustimmen, und offenbar sind viele
Unternehmer und Investoren aus unserem Land und einer Reihe anderer Länder gleicher Meinung: Der European Venture Market wartet mit einer ausgezeichneten Besetzung auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Standortförderung mit unternehmerfreundlichen Bedingungen
In unserer heutigen Zeit, in der dem Standortwettbewerb immer grössere Bedeutung zukommt, sind Veranstaltungen wie der European Venture Market von enormem Nutzen für das Land, die Wirtschaft und die einzelnen beteiligten Unternehmer. Die Standortförderung mit der Bereitstellung unternehmerfreundlicher Bedingungen und attraktiver Besteuerung zähle ich zu den wichtigsten Agenden der Wirtschaftspolitik. Eine Reihe von Analysen und visionären Berichten sind in den letzten Jahren in unserem Land gemacht worden. Das Projekt «Futuro» zeigte die Möglichkeiten für den Finanzplatz der Zukunft auf, dem sich die Futuro-Berichte für die Industrie und das Gewerbe anschlossen. Verschiedene Handlungsfelder sind aufgezeigt worden, in welche Richtung sich unser Werkplatz und Finanzplatz entwickeln könnte. Aus diesen Vorstellungen gilt es, in Abwägung der vorhandenen personellen Ressourcen mit einer optimalen Zuwanderungspolitik sowie unter Berücksichtigung von Natur und Umwelt, den Ausbau der bestehenden Wirtschaft zu ermöglichen und gleichzeitig neue Unternehmen für die qualitative Erweiterung des Wirtschaftsstandortes zu gewinnen. Die Förderung eines nachhaltigen Wachstums, was für die Erhaltung des Wohlstandes eine wichtige Bedingung darstellt, kann nur über Innovationen, über den unternehmerischen Mut zu Risiken und Unternehmergeist
Je höher die wissensintensiven Tätigkeiten in einer Region, umso höher das Bruttosozial-
Foto: iStockphoto®
produkt pro Kopf.
erfolgreich verlaufen. Innovationen erfordern aber und Wissensarbeit, besagen solche Studien, werden als Kernelement auch die entsprechende Forschung zum Wachstumsmotor für eine Region. und Entwicklung, direkt als angewandte, produktbezogene Entwicklungsforschung und indirekt Ausgezeichnete Plattform für Unternehmer und Investoren über Grundlagenforschung. Der European Venture Market Kontaktstelle für Innovation und ist eine ausgezeichnete Plattform für unsere Starttechnische Entwicklung ups, für unsere Wirtschaft insgesamt sowie für in Der Aufbau des Wissenschafts- ländische und ausländische Investoren. Innovative standortes Liechtenstein ist deshalb kein reines Ge- und Kapital suchende Unternehmen aus unserem dankenmodell, sondern eine absolute Notwendig- Land und der Region können sich vor fachkundikeit, um über den Wissens- und Technologietrans- gen Investoren präsentieren, Kontakte knüpfen, fer den Unternehmen die internationale Wettbe- Netzwerke aufbauen und möglicherweise sogar werbsfähigkeit zu sichern. Von diesem Austausch Vertragsabschlüsse machen. Auch wenn sich solche zwischen Wissenschaft und Wirtschaft müssen erfolgreichen Kontakte nicht in jedem Fall an Ort und können auch die KMU profitieren, wie das und Stelle ergeben, lernen die Teilnehmer, wie man Programm mit den Innovationsschecks eindrück- sich auf dem Finanzierungs- und Investorenparkett lich bewiesen hat. Die Einrichtung einer «Nationa- bewegt. Die Teilnahme an Workshops, das Kenlen Kontaktstelle für Innovation und technologi- nenlernen von Präsentationstechniken, das Gesche Entwicklung» zielt in die gleiche Richtung, spräch mit Gesprächspartnern dient sicher der Vernämlich die Umsetzung des Konzeptes der Regie- besserung des Auftretens vor künftigen Investoren rung zur Förderung der Innovationsfähigkeit des oder Kreditgebern. Insofern zählt der Europaen Werkplatzes Liechtenstein. Dieser Kontaktstelle Venture Market zu den Angeboten des Staates an kommt eine Schlüsselrolle als aktive Koordinati- die Unternehmer zur weiteren Verbesserung der | onsstelle zwischen der Wirtschaft und der Wissen- Rahmenbedingungen. schaft mit der Forschung und Entwicklung zu. Der Wissenschaftsstandort Liechtenstein erscheint mir Zur Person deshalb so wichtig, weil wir aus den internationalen Vergleichen wissen, dass Regionen mit einem Dr. Martin Meyer ist Regierungschef-Stellvertrehohen Anteil von Beschäftigten in wissensintensiter. Zu seinen Ressorts gehören Wirtschaft, Verven Tätigkeiten ein höheres Bruttosozialprodukt kehr und Bauwesen. pro Kopf aufweisen als andere Regionen. Forschung November 2010
LIFESTYLE
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Leidenschaft fürs Schnapsbrennen
27 Von Günther Meier
Tradition und Moderne verbinden sich harmonisch in der Triesner Brennerei Telser. Traditionell reifen die Schnäpse im Jahrhunderte alten Gewölbekeller, während der Telsington-Whisky den Weg des seit 1880 bestehenden Unternehmens in die Moderne weist.
Der Herbst lässt die Herzen der Geniesser höher schlagen, wenn Äpfel und Birnen gepflückt werden, Zwetschgen und Pflaumen eingemacht sind, das Korn eingebracht wird und die Trauben reifen. Auch das Herz Aus Experimentierfreude von Marcel Telser schlägt dann höher, denn aus all diesen Rohentstanden ein Wodka, stoffen lassen sich feine Schnäpse herstellen, vom Obstler und dem ein Bierbrand und der erste Williams über den Weinbrand Whisky aus Liechtenstein bis zum Wodka und Whisky. Marcel Telser führt in vierter Generation die Tradition der Brennerei Telser weiter, edle Brände aus speziell ausgesuchten Früchten und Weizensorten herzustellen. Tradition im Hause Telser heisst «we still distill – since 1880» – wir brennen seit 1880, immer noch! Der Schnaps wird über einem Holzfeuer gebrannt
Wahrscheinlich ist die Brennerei Telser in Europa die einzige oder zumindest eine der wenigen gewerblichen Brennereien, die ihre Destillate noch über dem Holzfeuer brennen. Die junge Generation im Hause Telser, mit Geschäftsführer Marcel Telser und Brennmeister Herbert Aichholzer an den Schaltstellen, kann sich auf das Wissen von Sebastian Telser verlassen, der mehr als vier Jahrzehnte an den Brennöfen stand und über einen unglaublich reichen Er fahrungsschatz als Brennmeister verfügt. Aber die junge Genera tion beschreitet auch den Weg in
die Moderne, nicht nur was den Unternehmensauftritt, die einheitlichen Flaschen, die Etikettierung der Schnäpse und die Vermarktung betrifft, sondern auch das Sortiment: Entstanden sind aufgrund von Neugier und Experimentierfreude ein Wodka, in Kooperation mit dem Brauhaus Liechtenstein ein Bierbrand sowie der erste Whisky aus Liechtenstein. Telsington – auch geografisch zwischen Whisky und Grappa
Der erste Whisky aus der Brennerei Telser verblüffte die Fachwelt und überzeugte auch eingefleischte Fans von schottischem Whisky oder amerikanischem Whiskey. Mehr als ein Jahrzehnt befasste sich Marcel Telser mit Scotch, Malt und schottischen Brennereien, bis er sich an den Brand eines eigenes Whiskys heranwagte. Obwohl in einer Brennerei aufgewachsen, musste sich bei einem Aufenthalt in Schottland die Liebe zum Scotch erst entfalten. Auf seinen Erkundungsreisen in die Scotch-Welt lernte er zwar erfahrene Brenner kennen, die ihn aber nicht in die Geheimnisse des schottischen Whiskys einweihten. Den Durchbruch brachte ein Bierbrauermeister, der Erfahrung im Umgang mit Braugerste hatte. Nun war die Leidenschaft für einen Liechtenstein-Whisky entbrannt. Nicht die Kopie eines schottischen Whiskys und eines Bourbon aus Amerika sollte es werden, sondern ein eigenständiger Brand mit unverkennbarer Note, typisch und authentisch – made in Liechtenstein. Jim Murray, der international bekannteste WhiskyFachexperte urteilt in seinem Leitfaden durch die Whisky-Welt: «Dies ist nicht nur ein guter Whisky – er ist hervorragend!» Der grosse Aufwand für den 2006 erstmals auf den Markt gebrachten «Telsing-
Brennmeister Herbert Aichholzer füllt die Maische in den Brennofen ein und überwacht
Fotos: Marco Nescher
den Brennvorgang.
ton» hatte sich gelohnt, die vielfältigen Erfahrungen konnten bei der Herstellung des 2009er mitberücksichtigt werden, der für Kenner noch eine Spur geschmeidiger geworden ist, ohne aber den spezifischen Telsington-Charakter zu verlieren. Marcel Telser weist auf das frische, natürliche Triesner Quellwasser, auf die Destillation mit Holzbefeuerung in kleinen Kupferkesseln und auf den Ausbau in einem ausgesuchten Eichenfass hin, wenn er nach den Geheimnissen des Telsington gefragt wird. Hinzu kommt, dass als Rohstoff drei verschiedene Weizensorten in einer bestimmten Mischung verwendet wurden und das dreimalige Brennen dem Destillat eine unvergleichliche Geschmeidigkeit und Feinheit verlieh. Ausserdem verwendete der Brennmeister für die Einmaischung und das Destillieren nicht nur die flüssige Würze, sondern die ganzen Weizenfrüchte, um ein maximales Aroma zu erreichen. Für die Reifung wurde ein Pinot-Noir-Barrique ausgesucht, das dem Whisky eine besondere Note gibt – und für Marcel Telser die Brücke zwischen dem Whisky im Norden und dem Grappa im Süden Europas schlägt: Liechtensteins Whisky, demonstriert er auf dem Globus, liege geografisch ungefähr in der Mitte dieser Schnapszentren! Whisky-Papst Jim Murry hatte, wie sich aus seinem Standardwerk «Whisky-Bible» herauslesen lässt, offenbar seine helle Freude am Telsington, die er in blumige Worte fasste: «Die Geschmacksknospen werden sofort mit geschmeidigen Handschuhen von fruchtigem Geschmack eingehüllt – und trotz des Zarten ist der Fruchtgeschmack zur gleichen Zeit steinhart – ein Pinot-Spiel! Um die Sache noch komplizierter zu machen, schwebt die vage Rauchigkeit herum, um dich mit schwachen Klapsen und Hieben ein
zudecken. Auf einer anderen Ebene tritt eine saf tigere Gerstennote hervor. Welche Wonne!» Auf der 100er-Skala ordnete Murray den Telsington bei 94 Punkten ein: Alle Whiskys zwischen 94 und 97 Punkten sind laut Murray-Bibel «SuperstarWhiskys, welche uns Grund zum Leben geben.» Harmonische Einheit von Tradition und Moderne
Die Leidenschaft, die Marcel Telser in die Produktion seines einzigartigen Whiskys legte, ist in der Brennerei Telser auch bei den anderen Schnapssorten zu spüren. Die feinen Destillate aus handverlesenen Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Zwetschgen oder anderen ausgesuchten Rohstoffen werden absolut naturrein, ohne Verwendung von Zusatzstoffen, hergestellt. Auch diese authentische Produktion hat Tradition im Hause Telser, wo die Schnäpse im 500 Jahre alten Gewölbekeller mit Naturboden ihre Reife und ihr Bouquet erhalten, bevor sie in elegante Flaschen mit modernem Styling abgefüllt werden. Im Endprodukt, ob Williams, Gravensteiner oder Whisky, treffen sich die uralte Kunst der Schnapsbrennerei mit modernem Design zu einer | reizvollen, aber harmonischen Einheit.
Whisky und Treberwurst Die Brennerei Telser in Triesen, die seit 1880 besteht, fühlt sich beim Brennen der Schnäpse der Tradition verpflichtet. Jedes Jahr ist die Brennerei einmal für das traditionelle Treberwurstessen geöffnet, dieses Jahr am Freitag, 26. November und am Samstag, 27. November. www.brennerei-telser.com
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November 2010 Aktuelle Ausstellungen Der Fürst als Sammler. Neuerwerbungen unter Hans-Adam II von und zu Liechtenstein 24. September 2010 bis 16. Januar 2011 Dialog Liechtenstein 22. Oktober 2010 bis 27. Februar 2011
Veranstaltungen (Auswahl) Sonntag, 7. November, 11 Uhr Führung zum Kunstwerk des Monats Richard Serra, Duplicate (cut piece), 1970 Eintritt Frei Sonntag, 14. November, 14 bis 17 Uhr Familien-Nachmittag 14 bis 17 Uhr: Museums-Atelier, ab 5 Jahren 15.30 Uhr: Kurzführung für Erwachsene ohne Anmeldung Donnerstag, 18. November, 18 Uhr Gespräch 10 Jahre Kunstmuseum Liechtenstein mit Georg Malin und Friedmann Malsch, moderiert von Hans Dünser, Leiter Kunstraum Dornbirn Donnerstag, 18. November, 20 Uhr Herb and Dorothy von Megumi Sasaki, USA 2009, 87‘, E in Kooperation mit dem Filmclub
Spenglerei · Bedachungen · Fassadenbau · Bautenschutz
Donnerstag, 25. November, 18 Uhr Carte Blache Capela – Ein soziales Kunst am Bau Projekt in Pirita, Moldawien mit Martin Frommelt Das gesamte Veranstaltungsprogramm unter www.kunstmuseum.li Städtle 32, 9490 Vaduz Tel +423 235 03 00 www.kunstmuseum.li
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Ein Schriftsteller, der vor einigen Jahrzehnten unser Land besuchte, schrieb über das Fürstentum Liechtenstein voller Begeisterung von einem «Land der Seligen». Kommen heute Ausländer hierher, so wundern sie sich über die herrschende Ruhe, die Sauberkeit vor den Häusern, auf den Plätzen und auf den Stras Sicherheitsdienste bieten professionelle Sicherheitssen sowie über die Sicherheit an allen Orten. Wo auf der Welt leistungen für Menschen, Gebäude und Sachen an kann man sich noch so frei bewe gen, ohne Angst haben zu müssen oder sich in Gefahr zu begeben? Stimmt – in unserem Land! Dennoch hat das «Land der Seligen» aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen, der zunehmenden Mobi lität und der Globalisierung der Medienwelt in den letzten Jahren doch ein paar Kratzer erhalten. Die Kriminalstatis tik der Landespolizei weist für das Jahr 2009 im merhin 680 Vermögens- und Eigentumsdelikte aus, darunter 185 Diebstähle, 218 Einbrüche und 221 Sachbeschädigungen. Auch 157 Gewaltdelikte sind von der Landespolizei registriert worden, davon 90 Körperverletzungen und Raufhandel, 38 Drohungen und 19 Nötigungen. Ein unschönes Bild, das sich über ein Jahr so ergibt, aber es wäre sicher noch schlimmer, wenn nicht Vorsorge getroffen würde. Neben der Polizei sind es SicherWolfgang Marxer heitsdienste, die umfassende Dienstleistungen Inhaber des Sicherheitszum Schutz von Menschen, Gebäude und Sachen dienstes Argus anbieten. In unserem Land gehört es bereits zum gewohnten Bild bei Veranstaltungen, dass Wachpersonal allfälligen Störungen schon präventiv durch seine Präsenz entgegenwirkt, Einlasskontrollen durchführt und bei Bedarf eingreift, wenn die Situation zu eskalieren droht. Hinter vielen erfolgreich durchgeführten Veranstaltungen, was aus der Perspektive der Sicherheit ohne Störungen oder Schlägereien bedeutet, steht meist ein professionelles Sicherheitskonzept, das Fachleute von Sicherheitsdiensten aus einem reichen Erfahrungsschatz erstellt haben. Was für Veranstaltungen gut ist, ist für den privaten Bereich ebenfalls richtig. Wer sich in seinem Haus sicher fühlen möchte, kann sich von Sicherheitsdiensten nicht nur beraten, sondern auch schulen lassen. Ein Sicherheitskonzept dürfte in jedem Fall günstiger sein als die Umtriebe, die bei einem Einbruch oder Überfall anfallen, ganz abgesehen von der Angst, die nach Einbrüchen oder Gewaltdelikten die Geschädig| ten über eine bestimmte Zeit begleitet. Foto: ARGUS Sicherheitsdienst AG
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