Der Monat | März 2013

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Auto: Sauberer fahren steht im Vordergrund Zollvertrag: Offene Grenze seit 90 Jahren

Kultur: Was alte Br채uche 체ber die Zukunft erz채hlen


über 500 Werke im OnLine-ShOp

Ein Produkt der Gutenberg AG T +423 239 50 50 www.gutenberg.li •

Alpenland Verlag AG Feldkircher Strasse 13 FL-9494 Schaan

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08.10.12 08:12


I n h a lt | E d i t o r ia l

Fahren ohne Fahrer? Forschung im Mittelpunkt 3

Die ersten Autos, die auf unseren Strassen kurvten, hatten mit den heutigen Autos noch nicht viel gemeinsam. Die Entwicklung machte nach dem Zweiten Weltkrieg riesige Fort«Fahren ohne Fahrer» – eine weitere Türe schritte. Derzeit wird die Autozur Zukunft des Automobils Welt wieder von einer Innovations- und Forschungswelle erfasst. Die Forschung geht noch einen Schritt weiter und entwickelt das «Fahren ohne Fahrer», womit eine weitere Türe zur Zukunft des Automobils aufgestossen Pa n o r a m a 4 wird. Forschung wird aber nicht z o l lv e r t r a g nur rund ums Auto betrieben, Offene Grenze seit 90 Jahren 6 wie der Genfer Auto-Salon zeigen will. Intensive Forschung v e r fa s s u n g steht auch an der Universität Grosse Mehrheit für die «Fürsteninitiative» 10 Liechtenstein hoch im Kurs. Un f o r s c h u n g ser Beitrag in dieser Ausgabe Kraftwerk in der Fensterscheibe 12 über Forschung der Architektur w i r t s c h af t Günther Meier abteilung handelt von Glasfens Noch kein Ende der Frankenstärke 14 Chefredaktor «Der Monat» tern, die heizen und kühlen – und obendrein Energie sparen p o r t r ä t helfen. Auto und Fenster – zwei völlig verschiedene Manfred Biedermann: Der Herr der Bienen 16 Dinge, die aber Objekte intensiver Forschungsar k u lt u r beiten sind.

Was uns alte Bräuche über die Zukunft erzählen

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a u t o

Sauberer fahren steht im Vordergrund

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a u t o

Von den Anfängen des Autoverkehrs

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k o r r u p t i o n

Erst am Anfang der Korruptionsbekämpfung 23

p h i l at e l i e

Haben Briefmarken noch eine Zukunft?

vor 100 jahren

23. März 1913: Dorfbrand in Triesen

Impressum: 7. Jahrgang, Nr. 75, März 2013, 18 750 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li verlagsleitung: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li sekretariat: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li anzeigen: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan; papier: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Die Auto-Welt blickt anfangs März wieder nach Genf, zum 83. Internationalen Automobil-Salon. (Foto: Auto-Salon)

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m u s ik

150. Geburtstag für Harmoniemusik Vaduz 27

rätsel

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S c h l u s s p u n k t

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Feldkircherstrasse 13  |  9494 Schaan Tel. +423 239 50 50

Bücher für Liechtenstein Feldkircher Strasse 13 FL-9494 Schaan •

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Demonstrationen in Liechtenstein

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Foto: Landesarchiv

Ägypter versammeln sich auf dem Tahrirplatz, um mehr Demokratie zu fordern. In Madrid protestieren die Spanier gegen die Preiserhöhungen. Demonstrationen und Proteste gehören in vielen Ländern zum regelmässigen Geschehen. Etwas anders in Liechtenstein, wo es bisher ganz selten Demonstrationen gab. Bekannt sind, wie in unserem Magazin bereits beschrieben, die Kundgebung im Jahre 1877 gegen das Münzgesetz. Das kürzlich erschienene Historische Lexikon listet alle Proteste und Demonstrationen in Liechtenstein auf und bemerkt dazu, dass in den 1920er-Jahren vor allem politische Kundgebungen stattgefunden hätten, in den 1930er-Jahren eine Reihe von Arbeiterdemonstrationen. Nach 1945 wurden Demonstrationen seltener, dafür aber gingen Leute auch für nicht-liechtensteinische Angelegenheiten auf die Strasse, wie 1968 gegen den Einmarsch der Sowjetunion in die Tschechoslowakei (siehe nebenstehendes Foto) oder 2003 gegen den Irak-Krieg. Demonstriert wurde auch nach der Ablehnung des Frauenstimmrechts 1971, bei der Staatskrise 1992 und bei der Errichtung des Erzbistums Vaduz.

Volkszählung 2010 Das Amt für Statistik hat Ergebnisse der Volkszählung 2010 bekannt gegeben. Die Hauptergebnisse, die im ersten Band über die Bevölkerungsstruktur enthalten sind, in einer kurzen Zusammenfassung. • Das Bevölkerungswachstum hat sich verlangsamt: Von 1980 bis 2000 wuchs die Zahl um 1,2 Prozent pro Jahr. Von 2000 bis 2010 betrug das jährliche Wachstum nur noch 0,8 Prozent. • Knapp 30 Prozent der insgesamt 24’145 Liechtensteiner wurden eingebürgert. • Der katholische Bevölkerungsanteil ist seit 1980 von 85,8 auf 75,9 Prozent zurückgegangen. • 85 Prozent der 9’760 Ausländer wohnen seit mehr als 5 Jahren in Liechtenstein.

Foto: Alter Pfarrhof Balzers

Pa n o r a m a

Fastenopfer Liechtenstein Menschen stärken Menschen «Wir teilen: Fastenopfer Liechtenstein 2013» steht unter dem Motto «Menschen stärken Menschen». Unterstützt werden Projekte von Frauen, Landarbeitern und ökologischer Landwirtschaft in Haiti, Brasilien und Senegal, dazu Latrinenbau in Nepal. Geld aus dem Fastenopfer wird Sr. Leonies Care Centre für Aids Fürsorge in Namibia erhalten sowie das Bewässerungsprojekt «La Silveria» von Thomas und Annette Gappisch-Hitz in Ecuador. Das Fastopfer «Wir teilen» wird begleitet von der Ausstellung über moderne Hungertücher, die im Alten Pfarrhof in Balzers ausgestellt sind. Auch das Erzbistum Vaduz hat zum Fastenopfer aufgerufen und unterstützt vor allem die Missionarstätigkeit sowie kirchliche Projekte.

Geschäftsmodell Steueroase am Ende Kein Finanzplatz könne sich mehr auf Steuerhinterziehung ausrichten, erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher in einem Interview mit der «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung». Der Titel des Interviews lautete: «Das Geschäftsmodell Steueroase ist Geschichte». Klaus Tschütscher weist darauf hin, dass jeder, der Geld in Liechtenstein anlegen wolle, müsse heute nachweisen, dass es sich um versteuertes Geld handle. Zum Bankgeheimnis führte der Regierungschef aus: «Der steuerliche Teil des Bankgeheimnisses ist weggefallen. Das war der Preis für unsere Reputation und Wettbewerbsfähigkeit. Aber alle anderen wichtigen Aspekte des Bankgeheimnisses gibt es noch, sie sind sogar gestärkt worden. Kein Staat und keine Privatperson können Konto-Bewegungen unserer Kunden verfolgen, wenn diese nicht einwilligen.» märz 2013


In vielen Ländern sind die freie Meinungsäusserung und die Medienfreiheit eingeschränkt. Wie sieht es in Liechtenstein aus? Die Regierung hat den internationalen Überwachungsorganen für Menschenrechte einen Basisbericht abgeliefert und darin auch die Situation der Medien beschrieben: «Gemäss Informationsgesetz hat die Bevölkerung in Liechtenstein das Recht auf Information über die Tätigkeit der Behörden und auf Einsicht in Akten. Dadurch soll das staatliche Handeln transparent gestaltet werden. Alle wesentlichen Aktivitäten Liechtensteins im Bereich der Menschenrechte werden in Form von Pressemitteilungen oder Berichten in den beiden täglich erscheinenden Landeszeitungen und im Landeskanal publiziert. So werden beispielsweise sowohl die Unterzeichnung neuer Konventionen als auch Empfehlungen von Überwachungsgremien bei Berichterstattungen zu verschiedenen Konventionen über die Medien in Liechtenstein kommuniziert.»

Geschichte des Landes in Filmdokumenten Historische Jahrbücher, Dissertationen, Bücher, das Historische Lexikon und die Bände der Unabhängigen Historikerkommission. Liechtensteins Geschichte ist gut aufgearbeitet und liegt als Lesestoff in verschiedenen Formen vor. Nun soll die liechtensteinische Geschichte auch filmisch erfasst werden. Jürgen Kindle plant mit seiner Firma JK Entertainment einen Dokumentarfilm mit dem Titel «Die Liechtenstein-Saga». Aus historischen Fakten soll lebendiges Kino werden. Der Streifzug durch die vergangenen Jahrhunderte wird beim Kauf von Schellenberg und Vaduz beginnen, die folgenden Epochen aufzeigen und bis zum Datenklau durch Heinrich Kieber reichen.

Ospelt Catering am OpenAir St. Gallen

Foto: Tagblatt.ch

Wenn sich Sponsoren, Gäste und Musiker am OpenAir 2013 in St. Gallen im VIP-Zelt verköstigen, kommen die Genüsse aus Liechtenstein. Für die exklusive VIP-Verpflegung ist die Ospelt Catering AG Schaan, die auch eine Niederlassung in St. Gallen hat, zuständig. Erstmals hat damit die bekannte CateringFirma den Zuschlag für die Exklusiv-Verpflegung beim wohl bekanntesten OpenAir in der Ostschweiz erhalten.

Foto: iStock.com

Menschenrechte in Liechtenstein

Neue Bildungsstrategie mit mehr Wirtschaft «Qualität sicherstellen» lautet eine der acht strategischen Zielsetzungen, die nach der 2011 verabschiedeten Bildungsstrategie bis 2020 verwirklicht werden sollen. Zu den weiteren Zielen zählen die individuelle Förderung der Schulkinder, die Wahrung von Bildungschancen für alle, die Integration aller in den Bildungsbereich sowie die Unterstützung der Mobilität. Zu den Zielen 2013 gehört auch die Sprachförderung, nachdem die PISA-Erhebungen das Fazit ergeben haben, dass die Lesekompetenzen der liechtensteinischen Schüler in den letzten Jahren stetig gesunken sind. Besonders im Auge behalten möchten Bildungsminister Hugo Quaderer und das Schulamt die sogenannten «Risikogruppen». Dazu gehören laut PISA-Erhebungen jene Schüler, die in den Untersuchungsbereichen die Mindeststandards nicht erreichten. Unter den Strategiezielen für 2013 befindet sich die «ganzheitliche Förderung von Technik» an den Schulen. Ausgehend von der Prognose, dass es in Europa an Technikern mangelt, sollen technische Fächer besonders gefördert werden. Für Liechtenstein trifft dieser Befund ebenso zu, wenn die Lehrverhältnisse und die eingeschlagenen Studienrichtungen der Schüler betrachtet werden. Technische Studien werden sehr selten belegt, bei den Lehrberufen dominiert unverändert die Kaufmännische Ausbildung. In Anbetracht der Entwicklungen auf dem Finanzplatz Liechtenstein, der einem Schrumpfungsprozess ausgesetzt sein könnte, kommt die Verlagerung auf die Technik zweifellos zur richtigen Zeit: Geplant sind Projekte in den Schulen zur Förderung des Verständnisses für Technik und Naturwissenschaften.


Z OLLVERTR A G

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Offene Grenze seit 90 Jahren

7 Von Günther Meier

Der Zollvertrag mit der Schweiz wird von Liechtenstein als der wichtigste Vertrag bezeichnet. Am 29. März 1923, wurde der Zollvertrag unterzeichnet. Etwas anderes als eine offene Grenze zur Schweiz kann man sich nicht vor-

Liechtenstein gehört seit bald zwei Jahrzehnten dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) an. «Die Mitgliedschaft Liechtensteins im EWR sowie die Assoziierung zu den Abkommen von Schengen und Dublin dienen dem Ziel, die Souveränität und die Unabhängigkeit des Landes abzusichern», schreibt Aussenministerin Aurelia Frick in ihrem neuesten Bericht zur Aussenpolitik. Der EWR-Beitritt habe massZwei Blatt Papier mit den gleich zur Diversifizierung und Zolltarifen in die Hand Internationalisierung des Wirtschaftsstandorts Liechtenstein gedrückt, und es ging zum beigetragen. «Gleichzeitig ist es Dienst, ohne jede Schulung gelungen», unterstreicht die Aussenministerin, «die guten Beziehungen zur Schweiz zu erhalten und weiter zu entwickeln.» Die Vorteile werden im abstrakten Begriff «parallele Verkehrsfähigkeit» umschrieben, was in der Praxis bedeutet, dass Liechtenstein beiden unterschiedlichen Wirtschaftsräumen – der Schweiz und dem EWR – angehören kann. Was vor dem EWR-Beitritt viele befürchtet haben, nämlich dass die Aufkündigung des Zollvertrags mit der Schweiz erforderlich werde, konnte damit abgewendet werden. Wäre man

damals vor der Alternative gestanden, Zollvertrag oder EWR, hätte wohl eine satte Mehrheit der Fortsetzung der Erfolgsgeschichte Liechtensteins an der Seite der Schweiz den Vorzug gegeben.

Abkehr von Österreich und Ver- handlungen mit der Schweiz

Als Liechtenstein nach dem Ersten Weltkrieg eine Zollunion mit der Schweiz anstrebte, befand sich das kleine Land in einer wirtschaftlich wenig komfortablen Situation. «Der liechtensteinische Nachbar ist in bedrängter Lage», hiess es im Bezirk Werdenberg, «dem Manne muss geholfen werden.» Die schweizerischen Nachbarn besannen sich auf ihre humanitäre Tradition, als sich Liechtenstein vor dem Ruin befand, nachdem praktisch das gesamte in Österreich angelegte Sparvermögen durch die Inflation vernichtet worden war – nach einer amtlichen Schätzung rund 25 Millionen Schweizer Franken. Auch in Bern hatte Liechtenstein für sein Anliegen sogleich Verständnis gefunden, als 1919 erste Sondierungen über die Bildung einer Wirtschafts- und Währungsunion mit der Schweiz vorgenommen wurden. «Einzig der derzeitige Bundespräsident, Herr Schulthess, Vorstand des Volkswirtschaftsdepartements», protokollierte Regierungschef Joseph Ospelt nach seiner Berner Dienstreise an den Fürsten in Wien, «ist ein entscheidender Gegner des Abschlusses eines Zollvertrages mit Liechtenstein und scheint bei seiner Stellungnahme besonders durch die Bauernpartei bestärkt zu sein. Bundespräsident Schulthess hat sich in ziemlich drastischer Weise ausgesprochen, indem er für den Fall des Vertragsabschlusses den Fortbestand der Souveränität des Fürstentums bezweifelt hat.» Das sei wahrscheinlich nur ein

Foto: Landesarchiv

stellen.


«Schreckschuss» gewesen, schob Regierungschef Ospelt aufkommende Zweifel an der Hilfsbereitschaft der Schweiz zur Seite – und behielt Recht mit seiner Einschätzung: Denn schon 1919 übernahm die Eidgenossenschaft durch ihre Botschaften und Konsulate die Wahrung der Interessen der liechtensteinischen Staatsbürger im Ausland, 1920 folgte der Vertrag mit der Schweiz über die Besorgung des Post-, Telegrafen- und Telefondienstes.

Liechtenstein vorübergehend ein eigenes Zollgebiet

Liechtenstein kündigte am 2. August 1919 – auf einen einstimmigen Beschluss des Landtags – den Zollvertrag mit Österreich. Auf diese Entscheidung reagierte der Zollvertragspartner mit kurzfristiger Entschlossenheit: Liechtenstein wurde auf den 1. September 1919 als handelsund währungspolitisch zum Zoll-Ausland erklärt, womit für liechtensteinische Ausfuhren eine österreichische Importbewilligung erforderlich wurde und zudem die Entrichtung einer Zollgebühr anfiel. Ausserdem erfolgte schon auf Ende September 1919 der Abzug der österreichischen Grenzwächter, die bis dahin die Grenze Liechtensteins zur Schweiz bewacht hatten. Liechtenstein war mit diesem Rückzug ohne lange Vorlaufzeit zum eigenen Zollgebiet geworden, weil für den erhofften Zollvertrag mit der Schweiz erst Vorverhandlungen aufgenommen worden waren. Die Regierung rekrutierte eine eigene Grenzwache und erarbeitete einen eigenen Zolltarif. Der Aufbau des selbständigen Zollgebietes

Die liechtensteinischen Grenzverlief in eher einfachen Bahnen: wächter, die nach der Kündigung Die für das Oberland und das des Zollvertrags mit Österreich Unterland tätigen Landweibel erdie Grenze schützten. hielten den Auftrag, eine Mannschaft für die Zollwache aufzustellen. Die rund 20 Mann starke Truppe wurde im Schnellverfahren auf ihre Aufgabe vorbereitet, wie der Historiker Otto Seger über den Dienstantritt in Erfahrung brachte: «Zwei Blatt Papier mit den Zolltarifen in die Hand gedrückt, und es ging zum Dienst, ohne jede Schulung.»

Unterzeichnung des Zollver- trags 1923 trotz Widerständen

Während Liechtenstein ein eigenes, kleines Zollgebiet zwischen der Schweiz und Österreich bildete, wurde in Bern der Zollvertrag mit der Schweiz ausgehandelt, dem in der unmittelbaren Schweizer Nachbarregion Widerstand entgegenschlug. Der Bundesrat beschwichtigte die erhitzten Gemüter, die vor allem die Verlegung des Grenzbahnhofs Buchs mit dem schweizerisch-österreichischen Grenzzollamt nach Feldkirch befürchteten. Die nachbarlichen Gegner malten zudem das Horrorbild an die Wand, Liechtenstein werde zu einem «wahren Dorado für den Schmuggel», wenn der Rhein für den Grenzverlauf wegfalle. Der Bundesrat konterte in seiner Botschaft an die Eidgenössischen Räte: «Es ist der Zollverwaltung immer noch gelungen, dem Schmuggelgewerbe das Handwerk zu legen, und es dürfte ihr auch an der neuen Zoll-Linie, deren Überwachung märz 2013


z o l lv e r t r a g

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durchaus nicht sehr schwierig ist, möglich sein, ohne einen allzu grossen Aufwand an Personal dem Schmuggel Meister zu werden.» Nach Zustimmung des Fürsten und der Regierung wurde das Vertragswerk am 23. März 1923 von Bundesrat Giuseppe Motta und dem liechtensteinischen Geschäftsträger der Gesandtschaft in Bern, Emil Beck, unterzeichnet. Der Landtag stimmte am 26. Mai dem Zollvertrag einstimmig zu, am 21. Dezember genehmigte die Bundesversammlung in Bern den Vertrag und beauftragte den Bundesrat mit dem Vollzug. Der schweizerisch-liechtensteinische Zollvertrag trat auf den 1. Januar 1924 in Kraft.

Europäischer Wirtschaftsraum und gleichzeitig Zollvertrag

Der Zollvertrag wird für die Wirtschaft Liechtensteins als der wichtigste Vertrag in der Geschichte bezeichnet. Als der Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) bevorstand, reichte die Schweiz die Hand zu einer Konstruktion, die es Liechtenstein erlaubte, dem EWR beizutreten und gleichzeitig den Zollvertrag beizubehalten. «EWR plus Zollvertrag» lautete die Zauberformel, die seit 1995 in Kraft ist und allen gegenteiligen Befürchtungen zum Trotz bisher ge| halten hat.

Gegner und Befürworter Die Bemühungen des Fürstentums Liechtenstein, nach der Zollunion mit Österreich neu einen Zollvertrag mit der Schweiz abzuschliessen und die Zollgrenze zu öffnen, stiessen in der schweizerischen Nachbarschaft nicht nur auf Zustimmung. Schon im frühen Stadium der liechtensteinisch-schweizerischen Verhandlungen wurden über dem Rhein teils emotionale Bedenken angemeldet. Am 18. Juni 1920, nachdem schweizerische Experten die zu sichernden Grenzen in Liechtenstein begutachtet hatten, richtete die Gemeinde Buchs ein Schreiben an den Bundesrat in Bern und äusserte Bedenken, der Grenzbahnhof Buchs könnte nach Feldkirch verlegt werden. Ein Jahr später folgte ein Schreiben von Speditionsfirmen, die in Buchs tätig waren: Neben der Sorge um den Buchser Grenzbahnhof wurde auf die Gefahr von Schmuggel aus Liechtenstein aufmerksam gemacht. Auch aus dem Zollamt Buchs-Bahnhof gab es Einwände gegen eine Zollunion, die nur im Interesse Liechtensteins liegen und letztlich der Schweiz schaden würde. An der Vernehmlassung des Bundesrates 1922 nahm auch das Initiativkomitee aus Buchs teil, das die Schwierigkeiten aufzählte, die eine offene Grenze der Schweiz mit Liechtenstein bei der Bekämpfung der Schmugglerei nach sich ziehe. Ausserdem machte das gegnerische Komitee darauf aufmerksam, dass es den protestantischen Grenzwächtern aus der Schweiz nicht zumutbar sei, im katholischen Liechtenstein Dienst zu verrichten: «Soll künftig ein beträchtliches Kontingent junger Schweizer einem moralischen Sumpffieber ausgesetzt sein?» Im Jahre 1923, als der Zollvertrag bereits unterzeichnet war, publizierten die Gegner die Broschüre, die auch den Eidgenössischen Räten in Bern zugestellt wurde. Die neue Zollgrenze werde «ein wahres Dorado für den Schmuggel und den Übertritt von schriftenlosem Gesindel», ertönte die Warnung an die Räte, die das Vertragswerk noch zu beraten hatten. National- und Ständerat wurden dringend ersucht, «von einer Einverleibung Liechtensteins in das schweizerische Zollgebiet grundsätzlich abzusehen». Als Antwort auf die Buchser Gegner, die vorgaben, für das gesamte Rheintal zu reden, erschien in Altstätten auch eine Schrift mit dem Titel «Der Standpunkt der Anschlussfreunde». Die Prognose der Befürworter erwies sich in den folgenden Jahrzehnten als richtiger, denn nach ihrer Auffassung würde sich der Zollanschluss Liechtensteins positiv auf die Buchser Geschäftswelt auswirken: «Es ist aber nicht übertrieben, wenn wir behaupten, dass Buchs durch diesen Anschluss nur profitieren wird.»

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P u b l i r e p o r ta g e

Lokal verankert, global erfolgreich – Oerlikon Balzers Oerlikon Balzers ist ein weltweit führender Anbieter von Beschichtungen, welche die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer von Präzisionsbauteilen sowie von Werkzeugen für die Metall- und Kunststoffverarbeitung wesentlich verbessern. Die innovativen Hartstoffschichten sind nur wenige tausendstel Millimeter dick, aber härter als Stahl und bei Kunden auf der ganzen Welt äusserst gesucht und gefragt. Der Standort Balzers ist seit der Gründung 1946 eng mit der Region Liechtenstein-Rheintal verbunden und ein wichtiger Arbeitgeber- und Ausbildungsbetrieb. ■ Spitzentechnologie für Dünnfilm-Beschichtungen aus Liechtenstein

Oerlikon Balzers entwickelt Schichten und Verfahren, produziert und verkauft Anlagen und Produktionseinrichtungen. Über ein dynamisch wachsendes Netzwerk von 90 Beschichtungszentren in Europa, Amerika und Asien bietet das Unternehmen das Beschichten als Lohnservice an. Überall dort, wo Schlüsselkunden ihre Produktionsstätten haben, ist das Unternehmen vor Ort präsent – das ist wirkliche Kundennähe. Weltweit werden von Oerlikon Balzers täglich bis zu einer Million Werkzeuge und Präzisionsbauteile unterschiedlichster Grösse beschichtet. 1978 fiel der offizielle Startschuss für die Entwicklung und Vermarktung der sogenannten PVD-Beschichtung BALINIT® in Liechtenstein. Daraus entwickelte sich eine echte Erfolgsgeschichte: 1983 wurde in Italien das erste Beschichtungszentrum ausserhalb Liechtensteins eröffnet. Schon ein Jahr später folgte der Schritt nach Amerika, 1987 nahm in Japan das erste Zentrum im asiatischen Raum seinen Betrieb auf. Seither bildet der asiatische Raum einen Schlüsselmarkt. ■ Oerlikon Standort Balzers – ein attraktiver Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb

Oerlikon Balzers ist ein Unternehmen der Schweizer Oerlikon-Gruppe. Oerlikon steht für Spitzentechnologie im Maschinen- und Anlagenbau und bietet neben den Lösungen für Dünnfilm-Beschichtungen auch solche für Vakuumsysteme, zur Textilherstellung sowie für Antriebs- und Präzisionstechnologie an. Der Oerlikon Standort in Balzers mit seinen über 500 Mitarbeitenden ist der Hauptsitz von zwei Segmenten der Gruppe. Neben dem Business-Segment Balzers ist dort auch das Segment Systems, welches Produktionssysteme für Nanotechnologie und Halbleiteranwendungen entwickelt. Überdies ist am Standort der hausinterne IT-Dienstleister angesiedelt. Einen hohen Stellenwert geniesst das Ausbildungswesen. Seit 1946 wurden 1300 Lehrlinge in verschiedenen Berufen ausgebildet. Aktuell absolvieren 86 Lernende in 11 Berufsgruppen eine Lehre. Hinzu kommen über 30 Lernende aus anderen Unternehmen (z.B. Umicore, Inficon, Hilti), die einen Teil ihrer Ausbildung am Oerlikon-Standort Balzers machen.

Zahlen und Fakten 1946 Professor Max Auwärter gründet mit Unterstützung von Fürst Franz Josef II. und dem Schweizer Industriellen Emil Georg Bührle die Gerätebauanstalt Balzers. Die Firma widmet sich der Dünnfilmtechnologie. Erste populäre Anwendungen sind Sonnenschutzbeschichtungen für Brillengläser und Reflexionsbeschichtungen für Kameraobjekte. 1957 Balzers steigt in den Maschinenbau ein. 1976 Oerlikon-Bührle Holding AG übernimmt Balzers vollständig. 1978 Entwicklung und Vermarktung von goldglänzenden, kratzfesten PVD-Hartstoffschichten für Werkzeuge unter dem Markennamen BALINIT®. 2000 Die Oerlikon-Bührle Holding wird in Unaxis umbenannt. 2006 Der Geschäftsbereich für PVD-Hartstoffschichten tritt unter dem neuen Namen Oerlikon Balzers auf.


VER F A SSUNG

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Grosse Mehrheit Abenteuerspielplatz für dieum «Fürsteninitiative» rund den Walensee

11 Von Günther Meier

Vor zehn Jahren, am 14./16. März 2003, fand die Volksabstimmung über zwei Initiativen zur Abänderung der Verfassung statt. Mit fast Zwei-DrittelMehrheit stimmten die Bürgerinnen und Bürger für die Initiative des Fürstenhauses.

Der «Fürsteninitiative» stand vor zehn Jahren die «Friedensinitiative» gegenüber, die Stimmberechtigten hatten die Auswahl aus zwei Verfassungsinitiativen, die teilweise Übereinstimmungen aufwiesen, teilweise eine völlig andere Richtung aufzeigten. Der Landtag hatte der Fürsteninitiative am 19. Dezember 2012 mit 13 gegen 12 Stimmen zugestimmt: Alle FBP-Abgeordneten votierten für die Initiative des Fürstenhauses, während die VU-Abgeordneten und der einzige Vertreter der Freien Liste ablehnten. Weil die Verfassungsinitiative nicht die nötige Dreiviertelmehrheit der Abgeordneten erhielt, wurde der Verfassungsvorschlag von Fürst Hans-Adam II. und Erbprinz Alois der Volksabstimmung zugeleitet. Die zweite Verfassungsinitiative, Friedensinitiative genannt, wurde von einem «überparteilichen Komitee» als Volksinitiative und als Gegenvorschlag eingebracht. Der Landtag zog die Friedensinitiative am gleichen Tag wie die FürsteniniDie Monarchie in Liechtentiative in Behandlung, lehnte stein soll nicht dem aber mit 19 gegen 6 Stimmen ab. Alle FBP-Abgeordneten verwarDruck der Strasse weichen fen die Volksinitiative, der Vertreter der Freien Liste votierte dafür, die VU war gespalten: 5 VU-Abgeordnete stimmten zu, die anderen lehnten ab. Die Volksabstimmung widerspiegelte allerdings nicht die Positionen der politischen Parteien im Landtag. Die Fürsteninitiative erhielt 64,3 % Zustimmung, die Friedensinitiative wurde vom Volk mit 83,4  % wuchtig verworfen. Nur 20,2 % der Stimmberechtigten seien der Empfehlung der VU gefolgt, schreibt der Engländer David Beattie im Buch «Liechtenstein – Geschichte & Gegenwart», gegen beide Initiativen zu stimmen und so die Verfassung von 1921

unverändert zu belassen.» Beattie gelangt damit zur Schlussfolgerung: «Diese Ergebnisse bedeuten, dass sich 84,6% der Wähler für den Weiterbestand einer starken und politisch aktiven Monarchie entschieden, entweder nach den Vorschlägen des Fürsten oder nach der unveränderten Verfassung von 1921.»

Staatskrise als Auslöser für die Verfassungsdiskussion

Der unmittelbare Anlass für die Verfassungsänderung und die vorangegangene, einige Jahre dauernde Verfassungsdiskussion bildete die Staatskrise 1992, die eigentlich als Kräftemessen zwischen Fürst Hans-Adam II. und der Regierung, unterstützt durch den Landtag, eingeordnet werden kann. Allerdings wurden nicht erst bei diesem Konflikt die verfassungsmässigen Vorrechte des Staatsoberhauptes als revisions- und anpassungsbedürftig angeprangert, schon Jahre vorher hatten sich Autoren in den Politischen Schriften mit diesen Fragen auseinandergesetzt. Im Unterschied zu den eher vorsichtigen Äusserungen in diesen Abhandlungen tönte es im Umfeld der Demonstration bei der Staatskrise bedeutend konkreter. Und auch der Landtag forderte in der auf die Staatskrise folgenden Landtagssitzung, umstrittene Punkte in der Verfassung müssten so bald wie möglich geändert oder durch präzise Formulierungen ersetzt werden. Zu diesen Punkten zählten die Rechte des Fürsten, die Regierung zu entlassen, den Landtag aufzulösen, das Inkrafttreten der Gesetze zu sanktionieren oder zu verweigern, mit Notverordnung zu regieren. Bei der Eröffnung des neuen Landtags 1993, ein halbes Jahr nach der Staatskrise, legte Fürst Hans-Adam II. in der Thronrede seine


Vor zehn Jahren stimmten die Bürgerinnen und Bürger der Verfassungsinitiative des Fürstenhauses zu.

Foto: Günther Meier

Folge bestellten Verfassungskommissionen arbeiteten Entwürfe aus, doch eine Einigung mit dem Fürstenhaus kam nicht zustande. Fürst Hans-Adam II. und Erbprinz Alois gingen am 2. Februar 2000 in die Offensive und verschickten ihren Verfassungsentwurf – mit einem roten Umschlag – an alle Haushalte in Liechtenstein. Es folgten Gutachten ausländischer Verfassungsexperten, die von der Regierung und vom Fürstenhaus beauftragt worden waren – und die erwartungsgemäss einander widersprachen. Das Fürstenhaus bediente am 1. März 2001 nochmals alle Haushalte mit einem neuen Verfassungsentwurf, in einem grünen Umschlag. Verschiedene Bemühungen, einen Kompromiss zu erzielen, scheiterten. Auch die Klage einer Gruppe von Bürgern beim Europarat gegen die Verfassungsinitiative des Fürstenhauses brachte kein Ergebnis, trug aber zur weiteren Verschärfung des Abstimmungskampfes bei. Die Initiative des Fürstenhauses unterzeichneten 6240 Personen, die Friedensinitiative erzielte 2199 Unterschriften. Beide Initiativen waren damit zustande gekommen, beide gelangten zum gleichen Zeitpunkt zur Abstimmung. Das Ergebnis ist bekannt, ebenso der Umstand, dass die jahrelangen Diskussionen und der äusserst emotional geführte Abstimmungskampf das politische und persönliche Klima im | Land immer noch prägen.

Position dar und unterstrich vor allem seinen Widerstand gegen die Beschränkung des Staatsoberhauptes auf die Repräsentationsaufgaben: «Voraussichtlich würde wieder der Zustand eintreten, wie er bis 1938 bestand, als der Fürst im Ausland lebte und sich nur am Rand der Entwicklung im Fürstentum Liechtenstein widmete.» Der Monarch betonte auch die Funktion der beiden Souveräne Fürst und Volk, deren Rolle in der Verfassung von 1921 festgelegt worden sei, und unterbreitete den Vorschlag, neu für das Volk das Instrument des Misstrauensantrags gegen den Fürsten einzuführen. Pointiert führte Hans-Adam II. damals aus, dass es auch für die Abschaffung der Monarchie ein friedliches, demokratisches Verfahren geben sollte: «Die Monarchie in Liechtenstein soll nicht dem Druck der Strasse weichen oder gestürzt werden, weil ein paar Hitzköpfe glauben, sie müssen hier mit einer Revolution die Republik einführen.»

Am Schluss zwei Verfassungs- initiativen zur Abstimmung

Die Thronrede veranlasste den Landtag am 24. Juni 1993, sich zur Monarchie nach dem bestehenden Modell zu bekennen und die Ziele einer Verfassungsrevision zu benennen: Der gegebene Staatsaufbau mit den beiden Souveränen Fürst und Volk müsse beibehalten, die Verfassung jedoch funktionsfähiger gemacht werden. Das Parlament sah überdies keine Veranlassung, in die Verfassung ein Verfahren für die Abschaffung der Monarchie aufzunehmen. Die vom Landtag in der

Die Abstimmungsresultate Fürsteninitiative 64,3 % Ja gegen 35,7 % Nein Friedensinitiative 16,6 % Ja gegen 83,4 % Nein

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F ORSCHUNG

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Kraftwerk in der Fensterscheibe

13 Von Kornelia Pfeiffer

Glas sieht gut aus. Für Leute, die im Sommer dahinter arbeiten, kann es aber unerträglich sein. Ein Forscherteam entwickelt Fenster, die kühlen und heizen, und dabei Energie sparen. Die Idee kommt von der Universität Liechtenstein.

Foto: Günther Meier

Mit Glas- und Stahlfassaden kennt sich der Professor aus. Dietrich Schwarz steht als Mentor an der Universität Liechtenstein hinter einem Forschungsprojekt, das wie vieles in der Wissenschaft einen komplizierten Namen hat: «Flüssigkeitsdurchströmte Glasfassadenelemente zur aktiven EnergietransmissiMit solchen Fensterscheiben onskontrolle». Übersetzt heisst lässt sich mindestens 30 das: Ein Forscherteam hat Glasfassaden entwickelt, durch die Prozent an Energie einsparen Wasser mit Zusatzstoffen strömt, und die im Sommer kühlen und im Winter heizen. Mit solchen Fensterscheiben lässt sich mindestens 30 Prozent an Energie einsparen. «Ein grosser Schritt bei umweltbewussten Kühlsystemen», bekräftigt Daniel Gstöhl, der an der ETH Lausanne promoviert hat und das laufende Projekt «Fluidglass Cube» am Institut für Architektur und Raumentwicklung in Vaduz leitet. Dabei geht es nicht nur um einzelne Dr. Daniel Gstöhl und Dipl.-Arch. mit Flüssigkeit durchströmte ETH/SIA Dietrich Schwarz, ProfesFassadenelemente. Ziel des Forsor am Institut für Architektur und schungsprojektes ist, ganze GeRaumentwicklung. bäude mit einer Fluidglashülle zu simulieren. Zusätzlich nimmt

das Institut für Entrepreneurship den Technologiekonvergenz-Prozess, also die Verzahnung unterschiedlicher Technologien, unter die Lupe.

Fensterfläche als Radiator

Zurzeit wird viel geforscht wie klimatechnische Komponenten in Fenster und Fassaden integriert werden können. Überall auf der Welt ragen immer mehr Glashochhäuser glatt und sauber in den Himmel über den Städten. Um die Wärmelast der vielen Computer und der Sonneneinstrahlung ausgleichen zu können, müssen sie voll klimatisiert sein. Wenn nun noch der Klimawandel trockenere und heissere Sommer bringt, müssen immer mehr Gebäude durch technische Anlagen temperiert werden. Bislang verbrauchen die Kältemaschinen für die kühlende Luft aber viel Strom und lassen die Energiekosten gewaltig steigen. Ohne Klimaanlagen werden Büro-, Verwaltungsund Bankgebäude zu regelrechten Hitzefallen.

Von Wasser durchströmte Glas- fassaden lösen beide Probleme.

«Je nach Aussentemperatur lässt sich kühlen oder heizen, und das bei geringem Energieaufwand», sagt Daniel Gstöhl. «Die gesamte Fensterfläche ist quasi ein riesiger Radiator oder ein riesiges Kühlelement, das eine angenehme, gleichmässige Temperatur mit geringen Abweichungen möglich macht.» Und was passiert im Frühling, Herbst und Winter, wenn die Sonne nicht vom Himmel brennt? «Gerade in der Übergangszeit kommen die Vorteile des Systems zum Zug», erklärt Professor Schwarz. Wenn auf der Südseite eines Bürogebäudes gekühlt werden muss, weil die Sonne scheint, auf der Nordseite aber geheizt, dann


Der Prototyp ist 1 auf 1,60 Meter gross. Ein Forscherteam hat Glasfassaden entwickelt, durch die Flüssigkeit strömt, und die im Foto: Universität Liechtenstein

Sommer kühlen und im Winter heizen.

und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein und der NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs haben nun eisorgt der Flüssigkeitskreislauf dafür, dass die über- nen Prototyp gebaut. Die 1 auf 1,60 Meter grosse schüssige Wärme von der Südseite auf die Nordsei- Fassade wurde an der Technischen Universität te fliesst. München in einem Modellprüfraum getestet. Die NTB Hochschule für Technik Buchs hatte die ent Prototyp im Test scheidenden Fortschritte für die Innovation erzielt. Heizung oder Kühlung in der Die Grundlagenforschung stammt von WissenGlasfassade ist nicht neu. So zirkuliert etwa durch schaftlern der ETH Lausanne und des Fraunhofer die Stahlpfosten des Rathauses in Stuttgart Wasser, Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg im das auf 40 bis 50 Grad vorgeheizt wird. Die beheiz- Breisgau (ISE). Über die Zusammenarbeit der Forte Fassade kann an jedes Warmwasser-Heizsystem scher zeigt das Rheintal als Kompetenzzentrum für angeschlossen werden. Im Sommer lässt sich die innovative Ideen sein Profil. Raumtemperatur senken, indem kaltes Wasser Markt im Wachsen durchströmt. «Unser System bietet noch mehr Vor- Internationale Schützenhilfe erteile», erläutert der Professor. Denn das Wasser zir- kuliere nicht nur im Rahmen, sondern in der ge- hielt das Projekt von innovativen Industrieuntersamten Glasfläche, zudem verbrauche es dadurch nehmen. So hat die Firma GlassX in Zürich das Paweniger Primärenergie. Die dem Wasser zugegebe- tent angemeldet. Hoval, der Spezialist für Heizungsnen Partikel absorbieren die Sonneneinstrahlung, und Raumklimalösungen in Vaduz, unterstützte die dann mit der zirkulierenden Flüssigkeit als den Messaufbau und die aktuelle Forschungsarbeit, der Bautechnologiekonzern Hilti in Schaan und Wärme weitergeleitet werden kann. Wie vieles, was uns den Alltag der österreichische Marktführer in der Flachglasleichter macht, ist das, was dahinter steckt, ziemlich veredelung Eckelt Glassolutions Saint-Gobain liekomplex. Fachleute am Institut für Architektur ferten das Material. Längerfristig sollen Glasbauer und Haustechniker gemeinsam Fensterscheiben mit Kraftwerkcharakter herstellen können. Der Zur Person Markt für umweltfreundliche und energiesparende Kühlsysteme wird wachsen. Die im Rheintal entwiDr. Daniel Gstöhl ist Leiter der Forschungsprojekte «Nachhaltiges ckelte Technologie könnte dazu beitragen, die mit Bauen» am Institut für Architektur und Raumentwicklung der Univerder zunehmenden Zahl von Systemen einhergehensität Liechtenstein. Neben dem Forschungsprojekt «Fluidglass Cube» de Zunahme des Gesamtenergieverbrauchs gering betreut er weitere Projekte, die einen wichtigen Beitrag gegen die zu halten. Die Universität Liechtenstein spielt dabei globale Klimaerwärmung leisten. www.uni.li | die Rolle des Initialzünders. märz 2013


W I RTSCH A F T

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Noch kein Ende Abenteuerspielplatz der rundFrankenstärke um den Walensee

15 Von Oliver Schlumpf

Der Ausbruch der europäischen Schuldenkrise legte den Grundstein für den Höhenflug des Schweizer Frankens. Allmählich scheint sich die Situation in der Eurozone zu entspannen. Das Erholungspotenzial für die europäische Gemeinschaftswährung bleibt vorerst beschränkt.

Als Antwort auf die Frankenstärke führte die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Herbst 2011 einen Mindestkurs von 1,20 Franken zum Euro ein. Zu gross waren die realwirtschaftlichen Gefahren aus deflationären Tendenzen und dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des so wichtigen Exportsektors. Was zunächst als gefährliches geldpolitisches ExpeAlte Niveaus, wie wir sie riment mit ungewissem Ausgang kritisiert wurde, sollte sich rückvor der Krise gesehen haben, blickend als erfolgreiche Masssind für längere Zeit nahme zum Schutz der heimischen Wirtschaft erweisen. Die nicht mehr zu erwarten Schweiz hat in den Monaten nach Einführung der Kursuntergrenze mit teilweise sehr umfangreichen Interventionen am Devisenmarkt den Franken gezielt geschwächt, um eine weitergehende Aufwertung der Schweizer Valuta zu verhindern. Die SNB rechtfertigte die Wechselkurssteuerung mit der Sorge um die Preisstabilität. Eine starke Währung verbilligt die Importe und senkt dadurch die Inflationsrate. Neben der konsumhemmenden Wirkung von tiefen Inflationsraten sorgen die günstigen Importe für eine geringere Nachfrage nach inländischen Waren. Hauptprofiteure der Wechselkursstabilisie-

Zur Person Oliver Schlumpf ist Ökonom bei der VP Bank Gruppe. In dieser Funktion zeichnet er verantwortlich für Researchaufgaben, die zur Markteinschätzung und Bankmeinung führen. Die Schwerpunkte liegen bei der Analyse von volkswirtschaftlichen Entwicklungen in den Industrieländern und Wechselkursen. Er verfügt über einen Abschluss als Master of Arts HSG (M.A. HSG) in Economics.

rung waren jedoch die Exportunternehmen sowie der Tourismussektor. Wenngleich das Niveau der Kursuntergrenze von 1.20 nicht ausreichte, um einen Rückgang der Auslandsnachfrage zu verhindern, verschaffte die SNB den betroffenen Branchen wichtige Zeit, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Europäische Nationalbank als Retter in der Not

Beginnend mit der Ankündigung der Europäischen Nationalbank (EZB) im Sommer 2012, alles Nötige für den Erhalt des Euro zu unternehmen, verschwanden die Sorgen über ein Auseinanderbrechen der Eurozone zunehmend. Dass die EZB notfalls auch bereit sein würde, Anleihen von angeschlagenen Mitgliedsländern zu kaufen, um die Risikoaufschläge auf angemessenen Niveaus zu halten, sollte letztlich den Hauptausschlag geben, dass die Schuldenkrise bis heute ihren Schrecken mehrheitlich verloren hat. Die Rückkehr des Vertrauens in die Eurozone sorgte sodann auch dafür, dass der Euro gegenüber zahlreichen Währungen an Wert zurückgewinnen konnte.

Kein Grund für Euphorie auf Grund der Wachstumszahlen

Die deutliche Entschärfung der Schuldenkrise, ein gefundener Kompromiss im US-Fiskalstreit und nachlassende globale Konjunktursorgen haben dazu geführt, dass die Risikoaversion deutlich abgenommen hat. Dies widerspiegelt sich nicht nur in freundlichen Aktienmärkten, sondern auch in einer geringeren Nachfrage nach «sicheren Häfen» wie dem Schweizer Franken. Diskussionen über die mögliche Einführung von Ne-


Foto: iStock.com

Die Kursentwicklung von Franken

gativzinsen sorgten bereits mehrund Euro wird die Konjunkturlage fach für eine leichte Loslösung noch einige Zeit bestimmen. des Euro-Franken-Wechselkurses vom Mindestkurs. Erst die optimistischeren Ausführungen der EZB zur künftigen Wirtschaftsentwicklung in der Eurozone erlaubten im Januar aber einen deutlicheren Anstieg in Euro/Franken. Während die SNB auf absehbare Zeit am Mindestkurs festhalten wird, werden die konjunkturellen Probleme in der Eurozone einen nachhaltigen Anstieg der Gemeinschaftswährung jedoch kaum zulassen. Ein Blick auf die Wachstumszahlen für das vierte Quartal 2012 gibt wenig Anlass zu Euphorie. Die Wirtschaftsleistung der Eurozone reduzierte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent. Zur schwachen Konjunktur in der Peripherie kam zuletzt noch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung in den Kernländern hinzu. Besser als die Betrachtung der Vergangenheit ist jedoch ein Blick in die Zukunft. Die Vorlaufindikatoren zur künftigen Wirtschaftsentwicklung haben sich zwar stabilisiert, deuten teilweise aber noch immer auf eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung hin. Die Hoffnungen auf einen breiten Aufschwung dürften sich als verfrüht erweisen, zumal die notwendigen Konsolidierungsbemühungen eben erst begonnen haben. Die Peripherie steckt in einer tie-

fen Rezession und Frankreich droht aufgrund eines schleichenden Verlusts der Wettbewerbsfähigkeit den Anschluss an Deutschland weiter zu verlieren.

Hoffnungen für die heimischen Unternehmen?

Der Euro-Franken-Wechselkurs dürfte sich vorerst weiterhin in einem Band von 1,20 – 1,25 bewegen. Eine allfällige weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB zur Stimulierung der Konjunktur würde die Wahrscheinlichkeit einer Euro-Aufwertung weiter reduzieren. Alte Niveaus, wie wir sie vor der Krise gesehen haben, sind aber ohnehin für längere Zeit nicht mehr zu erwarten, wie der deutliche Rückgang des fairen Wechselkurses gemäss Kaufkraftparität bestätigt. Wechselkursseitig ist also weiterhin nicht mit einer Erleichterung für die heimischen Unternehmen zu rechnen. Zuversichtlich stimmt hingegen die globale Konjunkturaufhellung, welche sich positiv auf den künftigen Wirtschaftsgang auswirken sollte. Insbesondere die Industrieunternehmen formulieren ihre Exporterwartungen zuletzt wieder etwas positiver. Aufgrund der intensiven Handelsbeziehungen mit der schwächelnden Eurozone dürfte sich aber auch die Konjunktur in Liechtenstein und der Schweiz vorerst deutlich unter Potenzial entwi| ckeln. märz 2013


p Kor pft rdäets M o n at s

Wenn die Sonne mit wärmeren Strahlen an die Bienenhäuschen scheint, wagen sich die Bienen aus ihren Winterquartieren und verrichten ihre Bestäubungsarbeit an den Bäumen und Blumen. Ohne die Bienen würde unsere Natur verarmen. Ausserdem Die Arbeit mit Bienen ist ein Schlüssel müssten wir auf den köstlichen Honig verzichten. Die Idylle von zum Verständnis der Naturzusammenhänge Bienen, blühenden Wiesen und Blumen ist etwas gestört, denn seit Mitte der 1980er- kern und Bienen auch die Umweltprobleme zu Jahre hat sich die Varroa-Milbe in Mitteleuropa schaffen, auf welche die Bienen empfindlich und ausgebreitet. Ganze Bienenvölker fallen dieser Mil- gestresst reagieren. Mit Umweltproblemen gemeint be zum Opfer, andere werden weniger befallen, sind vor allem die Intensivierung der Landwirtsind jedoch anfälliger für Viren schaft, der Einsatz von Kunstdünger, der Rückgang und Krankheiten. «Wir müssen der Magerwiesen und des Obstbaumbestandes und noch besser lernen, mit der Var- der Einsatz von Spritzmitteln. Bienen brauchen roa-Milbe zu leben», meint Man- eine blühende Landschaft, keine Monokulturen fred Biedermann, Präsident des und grüne Rasenflächen. Manfred Biedermann beLiechtensteinischen Imkerver- trachtet die Situation eher optimistisch, obwohl die eins und Bieneninspektor seit Bienenhaltung heute eine grössere Herausforde1975, zuständig für die Gesund- rung geworden ist. Das Durchschnittsalter der Imheit der Bienen. Leben mit der ker dürfte zwischen 55 und 60 Jahren liegen. Um Manfred Biedermann Varroa heisst, Lebensweise und den jetzigen Bestand an Imkerinnen und Imkern Präsident des Imkervereins und Fortpflanzung der Milben zu zu halten, freut es deshalb den Präsidenten des ImBieneninspektor kennen und ihre Verbreitung kervereins, der auch einen Lehrbienenstand in Vaund Vermehrung einzudämmen, duz betreibt, wenn auch junge Leute Interesse an damit die Schadensgrenze möglichst tief bleibt. Die der Bienenzucht bekunden. In Zusammenarbeit Varroa krallt sich an der Biene fest, durchbohrt mit mit der Landwirtschaftsschule in Salez bietet der ihrem Saugrüssel dünne Hautschichten und er- Imkerverein eine Ausbildung an, womit Neu-Imnährt sich von Bienenblut. Durch die entstandene ker mit dem notwendigen Wissen über Biologie Verletzung der Bienen können Viren eindringen und Bienenzucht an das faszinierende Hobby herund tödlich wirken. Fatal dabei ist, dass die Bienen angehen können. «Wer sich mit Bienen befasst», die Varroa nicht als Feind erkennen und deshalb heisst es auf der Homepage des Vereins, «öffnet eines der geheimnisvollsten Bücher der Natur. Die nicht abwehren. In Liechtenstein gibt es rund 100 Imker und Arbeit mit Bienen ist ein Schlüssel zum Verständnis etwa 1000 Bienenvölker. Während früher durch der Naturzusammenhänge und ihrer Gesetzmäskalte Witterungsverhältnisse im Winter und sigkeiten.» Die Honigbiene wird nach Rind und Krankheiten höchstens ein Zehntel der Bienenvöl- Schwein als drittwertvollstes Nutztier in der Landker eingingen, ist der Verlust pro Jahr auf etwa ei- wirtschaft eingestuft. Zum Spitzentrio gehört die nen Viertel angestiegen. Diese Verluste gilt es jedes Biene nicht nur wegen der Produktion von Honig, Jahr aufzufüllen, was nach Auskunft von Manfred sondern weil sie die Pflanzen in Natur und LandBiedermann nicht so einfach ist: Neben der Varroa- wirtschaft bestäubt und so einen grossen ökonomi| Milbe und anderen Krankheiten machen den Im- schen und ökologischen Beitrag leistet. Foto: Imkerverein

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Manfred Biedermann Der Herr der Bienen

märz 2013


P u b l i r e p o r ta g e

Entrepreneur Of The Year 2013 Liechtenstein gesucht ■ Ein Highlight für den Wirtschaftsstandort Liech- staltungen die Möglichkeit, im Jahre 2013 an vertenstein im Jahre 2013: Im Rahmen des Wett- schiedenen internationalen Netzwerk-Plattformen bewerbs Entrepreneur Of The Year Liechtenstein teilzunehmen, unter anderem am Netzwerk-Anlass werden seit dem 1. Februar wieder Unternehmer «Entrepreneurs Only!» vom 28. bis 30. Juni sowie mit Eigeninitiative, Weitsicht und Innovationsfreu- an einer Unternehmer-Studienreise nach Südafrika de gesucht. vom 5. bis 9. November. Träger dieser Auszeichnung mit hohem öffentlichem Stellenwert sind die Regierung des Fürstentums Liechtenstein, die Universität Liechtenstein sowie die Ernst & Young AG. Hauptpartner der Veranstaltung ist die VP Bank, Partner sind die Firmen AMAG, Huber Watches Jewellery und Swiss.«Erfolgreich ist der Unternehmer von heute, wenn er Verantwortung übernimmt, Mut zum kalkulierten Risiko und Freude an Kreativität und Innovation zeigt und erst noch für seine Arbeitnehmer sorgt», so Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer. «Diese Unternehmer wollen wir fördern, weil sie den Standort Liechtenstein aktiv voranbringen.»

■ Netzwerk zentraler Nutzen Die internationale Vernetzung ist auch eine der wichtigsten Förderleistungen: Die Teilnahme am Wettbewerb verschafft Zugang zu einem einmaligen Netzwerk von Unternehmern in Liechtenstein und in der ganzen Welt. So haben die Kandidatinnen und Kandidaten neben lokalen Netzwerk-Veran-

Der Gala-Abend mit Auszeichnung des Gewinners/ der Gewinner findet am 18. Oktober 2013 im SAL in Schaan statt. Der Sieger des Wettbewerbs in Liechtenstein erhält einige äusserst attraktive Preise. Dazu zählen die mehrtägigen Reisen nach Monte Carlo und Palm Springs inklusive Begleitung sowie verschiedene Sachpreise, darunter eine Luxusuhr sowie die zur Verfügungstellung eines PremiumAutos.

■ Prominente Jury Die Jury setzt sich aus folgenden Persönlichkeiten zusammen: Holger Dahmen, CEO Wolford AG, Ulrich Dörnhaus, CEO Dörnhaus Consulting GmbH, Anton Frommelt, Mitinhaber Frommelt Zimmerei, Peter Gerner, CEO Heiztechnik Hoval Gruppe, Reto Gurtner, Präsident der Weissen Arena Gruppe, Katharina Lehmann, Inhaberin Blumer-Lehmann AG, Klaus Risch, Head of Global HR der Hilti AG sowie Magnus Tuor, Geschäftsführer Messtechnik AG.

Bedingungen für Teilnahme

Am Programm «Entrepreneur Of The Year» in Liechtenstein können Unternehmer aus allen Branchen (Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen inkl. Finanzdienstleistungen) teilnehmen. Voraussetzungen für die Teilnahme sind unter anderem die Mindestzahl von fünf Beschäftigten und ein jährlicher Umsatz von 1 Million Franken. Der Entrepreneur muss zudem einen massgeblichen Anteil am Unternehmen besitzen und der Firmen-Hauptsitz zwingend in Liechtenstein liegen.


K ULTUR

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Was uns alte Bräuche über die Zukunft erzählen

19 Von Ursula Seghezzi

Bräuche sind out. Wer sie praktiziert, tut dies aus Folklore? Kommerz? Suche nach retroromantischer Sicherheit in Zeiten des globalen Wandels? Oder aber ahnen wir unbewusst, dass uns Bräuche Lebensorientierung geben können?

Es ist kalt. Gespannt stehe ich – ein junges Mädchen – in der Dunkelheit. Wie alle um mich herum warte ich auf den ersten Funken, der in den mächtigen Holzstoss springen soll. Die vergangenen Tage ziehen an mir vorbei. Fleissig sammelten wir Holz, schleppten, stapelten, türmten auf. Obenauf kam die Strohpuppe wie auf einen Thron. Jetzt – die erste Flamme, ein Knistern. Und Ein «Lebenskompass» als schon leuchtet hell das Feuer in der Nacht. Die Hitze schlägt mir geistige Landkarte für ein ins Gesicht. Der Schnee schmilzt gesundes, an die äussere um mich herum. Und dann, mit einem grossen Knall, explodiert und innere Natur ange- die Strohgestalt. Ehrfürchtig stebundenes, erfülltes und sinn- he ich mitten in diesem Spektakel. Alte Handlung. Jedes Jahr. stiftendes Leben Und gleichzeitig Unverständnis. Warum Funkahex? Warum den bösen Winter vertreiben? Mit ebendieser Mischung aus Faszination und Unverständnis begann ich viele Jahre später, die mitteleuropäischen Sagen, Mythen und Bräuche zu sammeln. Als Religionswissenschaftlerin und Ethnologin interessierte mich vor allem: Was sagten sie über die Welt- und Wertvorstellungen unserer Vorfahren? Was ich in mehr als 10 Jahren Forschungsarbeit zutage förderte, war überraschenderweise weit mehr als die Antwort auf diese Frage! Doch von vorne...

Epoche, Erdschicht um Erdschicht eben. Die Funde erzählen etwas darüber, wie unsere Vorfahren jagten, was sie assen, wie sie werkelten. Aber sie erzählen nichts darüber, was sie glaubten, wie sie die Welt sahen und ob und wie sich dieses Bild im Verlaufe der Geschichte veränderte. Wir können Tote nun aber leider nicht mehr zum Sprechen bringen. Aber: wir können den alten Geschichten lauschen. Gewissermassen als «Archäologin des Bewusstseins» habe ich die unterschiedlichen Schichten von Weltbildern in den Mythen, Sagen und Bräuchen entdeckt und untersucht. Manche Motive lassen sich bis zu den europäischen Ureinwohnern in der Alt- und Jungsteinzeit zurückverfolgen: Sie erzählen von einer Mutter Erde, die alles hervorbringt und in sich zurücknimmt. Sie erzählen von der Schöpfung, die im Frühling in Gestalt eines grünen Baummannes erscheint. Und sie erzählen vom wechselnden Tanz zwischen den zwei Kräften Winter und Sommer. Andere Motive tauchen erst auf, als der Krieg in die Welt kommt und die europäische Urbevölkerung von indoeuropäischen Stämmen überlagert wird: Hierarchie, oben und unten, Herrschaft und Sklaventum. Dann erzählen die Märchen von der «verstorbenen Sagen, Mythen und Bräuche Mutter» und der «ungerechten Stiefmutter». Noch erzählen Geschichte etwas später, als die christliche Missionierung den Sie kennen die Arbeit des Ar- alten Glauben verdrängt, taucht das Konzept von chäologen. Er gräbt in der Erde, Schicht um Schicht. Sünde, von Gut und Böse, von Abwertung auf. AbUnd findet, wenn er Glück hat, Scherben, Knochen, gewertet werden vor allem die Kräfte des Winters, alte Zeugnisse. Anhand der Schichten kann er die des Weiblichen, des Altweisen. Da landet dann die Zeit gewissermassen rückwärts drehen, Epoche um «böse, alte Winterhexe» auf dem Funken.


Die Hexe wird am Funkensonntag in Liechtenstein verbrannt.

fruchtbar gemacht werden für unsere Kinder. Denn die alten Geschichten erzählen auch etwas über die natürliche Struktur von Initiation, von Erwachsenwerden, von Wandel generell.

Foto: Josef Biedermann

Mythen und Bräuche übersetzt für die heutige Lebenswelt

Plötzlich verstand ich. Ich hatte mich rückwärts durch alle Umformungen und Abwertungen durchgegraben und war auf die älteste Schicht unserer Überlieferung gestossen. Was ich aus dieser tiefsten Schicht hob, war ein besonderer Schatz: ein Verständnis über die Gesetzmässigkeiten der natürlichen Entfaltung in den Jahreszeiten in menschlich-kulturellen Bildern! Könnte diese «geistige Landkarte» über das an die Natur angebundene Menschsein nicht Orientierung sein in der heutigen Zeit des globalen Wandels, wo bisherige Glaubenssätze nicht mehr gelten und jeder für seinen persönlichen Sinn im Leben zuständig ist? Bräuche als Zugang zu einer tieferen Weisheit über das Leben? Ich machte mich wieder an die Arbeit. Ich übersetzte die alten Bilder in den Mythen und Bräuchen für uns Erwachsene und unsere heutige Lebenswelt. Ich formulierte daraus den «Lebenskompass», eine geistige Landkarte für ein gesundes, an die äussere und innere Natur angebundenes, erfülltes und sinnstiftendes Leben. Ein Schritt bleibt noch zu gehen: das alte kulturelle Material soll

Vergangenheit und Zukunft verbinden sich

Bald ist wieder Funkensonntag. Bald wieder werde ich am Feuer stehen. Die Hitze wird mir ins Gesicht schlagen und den Schnee um mich herum schmelzen. Die den Winter symbolisierende Strohpuppe wird von ihrem Thron stürzen und einem neuen Sommer Platz machen. Dazu braucht es kein «bös» und keine «Hexe». Wichtig ist vielmehr, dass ich dieses Spektakel nicht nur aussen, sondern auch in mir selbst wahrnehme: Dann nämlich, wenn eine Phase des Rückzuges, des Innen und des Inne-Haltens genossen und ausgeschöpft ist, und die eigene grüne, kreative Frühlingsgestalt nach aussen tritt, mit ihrem fruchtbaren Stock fuchtelt und in der Welt wirkt und waltet. Und zwar nicht «gegen den Winter», sondern «aus der Weisheit des Winters heraus». Dann verbinden sich Vergangenheit und Zukunft in meinem Tun in | der Gegenwart.

Zur Person Ursula Seghezzi studierte Religionswissenschaft, Theologie, Ethnologie. Als Gründerin und Geschäftsführerin des «uma institut» begleitet sie seit mehr als zehn Jahren Einzelne und Gruppen durch Wandlungskrisen. Zum Thema des Beitrags ist von ihr im Van Eck Verlag das Buch erschienen: «Macht Geschichte Sinn. Was uns mitteleuropäische Mythen, Sagen und Bräuche über unsere Zukunft erzählen». Weitere Informationen: www.umainstitut.ch

märz 2013


Auto

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Sauberer fahren steht im Vordergrund

21 Von Günther Meier

Der Frühling lässt jedes Jahr die Herzen der Automobil-Fans höher schlagen, denn im Frühjahr präsentieren die meisten Autohersteller ihre Neuheiten für das neue Modelljahr. Zum «Mekka» der Autofahrer gehört der Genfer AutoSalon, der jeweils anfangs März stattfindet.

Gut hundert Jahre sind es erst her, dass in Liechtenstein die ersten Automobile auf den Strassen zu sehen waren. Anfänglich von vielen mit Kopfschütteln betrachtet und nach Meinung vieler ohne Chancen, das traditionelle Fuhrwerk mit Pferden als TransportDie meisten Autohersteller mittel abzulösen, hat das Auto einen Siegeszug ohne Beispiel präsentieren ihre Neuheiten ­ durch das 20. Jahrhundert angefür das neue Modelljahr treten. Auch zu Beginn des am Auto-Salon in Genf 21. Jahrhunderts ist rund um den Erdball die Faszination für das Auto ungebrochen, wie die Personenwagenbestände und deren Entwicklung in den letzten Jahrzehnten verdeutlichen. Wurden im Jahre 2000 weltweit 530 Millionen Personenwagen gezählt, so stieg deren Anzahl bis 2010 auf 730 Millionen, was einer Zunahme um 38 Prozent entspricht. In Liechtenstein lassen sich ebenfalls hohe, wenn auch nicht ganz so hohe Zuwachsraten feststellen: Im Jahre 2000 waren 21’784 Autos zugelassen, deren Zahl bis 2010 auf 26’890 anstieg – und damit einen Zuwachs von 23 Prozent verzeichnet. Wird der Zeitraum von 1980 bis 2010 verglichen, so

nahm die Anzahl Autos weltweit um 140 Prozent zu, während in Liechtenstein eine Zunahme von 113 Prozent registriert wurde. Für Liechtenstein gilt ausserdem, dass die Auto-Zunahme in den letzten Jahrzehnten bedeutend höher liegt als die Bevölkerungsentwicklung, obwohl der Öffentliche Verkehr erheblich ausgebaut wurde und Bestrebungen beobachtet werden konnten, den privaten Motorfahrzeugverkehr zu behindern.

Alternative, umweltfreundliche und sparsame Technologien

Wachsendes Umweltbewusstsein der Hersteller und die steigende Nachfrage nach sauberen Fahrzeugen hat die Automobilindustrie bewogen, die Entwicklung neuer, alternativer, umweltfreundlicher und sparsamer Technologien voranzutreiben. Die Euphorie um die Elektro-Autos ist zurückgegangen, weil Reichweite und Aufladen nicht mit den herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren konkurrieren können. Ausserdem ist die Öko-Bilanz der Elektro-Autos, wenn die Herstellung des Stroms mitberücksichtigt wird, nicht über alle Zweifel erhaben. Dennoch arbeiten die Hersteller von Elektro-Fahrzeugen, nicht zuletzt kleinere «Tüftler-Unternehmen», an neuen Batterien, besseren Aufladesystemen – und setzen vermehrt auf die Hybrid-Technik, bei der neben Elektromotoren auch Verbrennungsmotoren zum Einsatz kommen. Diese Autos, wie beispielsweise Fisker Karma, haben sich aus der Ecke der spartanischen Kleinfahrzeuge entfernt und bieten Komfort wie die Luxusklasse an, gepaart mit Fahrleistungen, wie bei Sportwagen üblich: Beim Fisker erreicht die Systemleistung beider Motoren 408 PS,


Foto: Auto-Salon Genf

Der Auto-Salon in Genf präsen-

die den Sprint von 0 auf 100 km/h tiert dieses Jahr etwa 100 Premie- in 7,9 Sekunden absolvieren und ren, die jeweils grosses Interesse eine Höchstgeschwindigkeit von hervorrufen. 200 km/h erlauben. Der Ausstoss von Kohlendioxid wird für 100 Kilometer mit nur 53 Gramm pro Kilometer angegeben, was deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Beim Auto-Salon in Genf, der für die Ausstellung 2013 die «Alternativ-Fahrzeuge» nicht mehr in einer speziellen Halle ausstellen lässt, sondern in die Ausstellungshallen integriert, sollen etwa 10 Prozent der 900 ausgestellten Autos einen maximalen Kohlendioxid-Ausstoss von 100 Gramm pro Kilometer erreichen.

Automatische Zylinderabschaltung für sparsame Fahrweise

Auf der anderen Seite erliegen die Auto-Produzenten unverändert der Herstellung von kraftvollen und extravaganten Fahrzeugen, was sich in den vielen Offroadern und Supersportwagen äussert. So leistet das neue Topmodell von Lamborghini, der Aventador LP-700-4, nicht weniger als 700 PS, hat nach einem Wimpernschlag schon die Marke von 100 km/h erreicht und lässt 350 km/h Spitzengeschwindigkeit zu. Der Kraftprotz, der freilich nur für wenige Verkehrsteilnehmer erschwinglich ist, gibt sich aber auch zahm-innovativ: Wenn die Geschwindigkeit weniger als 135 km/h beträgt, schaltet die Elektronik automatisch die Hälfte der V-12-Töpfe aus. Auch die neue Corvette von Chevrolet, die mit ähnlichen Fahrleis-

tungen aufwartet, besitzt eine automatische Zylinder-Abschaltung, sobald der Gasfuss reduziert wird.

Versuchsfahrzeuge mit Selbstfahrmodus schon unterwegs

Ob Fahrspass mit einem röhrenden 12-Zylinder oder bescheidener in einer kleinen, sparsamen und fast lautlosen «Elektro-Kutsche», die Auto-Hersteller denken bereits einen Schritt weiter. Auf den Computern entstehen neue Fahrsysteme, die den Auto-Piloten der Flugzeuge nacheifern. Versuchsfahrzeuge mit einem Selbstfahrmodus sind bereits unterwegs und bahnen sich – wie von Geisterhand gesteuert – den Weg durch den Verkehr. Die Zeit scheint nicht mehr fern zu sein, bis das Automobil der Zukunft ohne Fahrer auskommt. Für Zeitgenossen, denen schon die Einparkhilfe ein Graus ist, weil sie alles selbst steuern wollen, eine schreckliche Vorstellung. Die Forschung aber setzt auf die nachwachsende Generation, wie das Magazin «Der Spiegel» berichtete: «Viele von ihnen begeistern sich ohnehin kaum noch für Autos; sie checken während der Fahrt lieber ihre E-Mails, statt mühsam am Lenkrad zu kurbeln, und werden womöglich dankbar sein für | einen Chauffeur namens Computer.»

Automobil-Salon Genf 2013 Der Internationale Automobil-Salon in Genf öffnet vom 7. bis zum 17. März 2013 seine Tore.

märz 2013


Auto

Foto: Archiv Gemeinde Schaan

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Von den Anfängen des Autoverkehrs

Das erste Auto, das in Liechten-

Liechtenstein gehört heute zu stein verkehrte, vor dem Gasthaus den meist motorisierten Ländern «Linde» in Schaan. der Welt. Die Zahl der Motorfahrzeuge ist ungefähr gleich hoch wie die Bevölkerungszahl von 36’000 Einwohnern. Auf 1000 Einwohner trifft es derzeit ungefähr 750 Personenwagen. Der erste Autobesitzer in Liechtenstein soll Marcus Ammann, der Verwalter des Konsumvereins Mühleholz, gewesen sein, der sich 1902 ein Auto anschaffte. Etwa drei Jahre später war auch der Schaaner Arzt Alfons Brunhart stolzer Besitzer eines Automobils, das damals grosse Bewunderung, aber ebenso Ablehnung hervorrief: Dem Auto wurde nur eine kurze Lebensdauer prognostiziert, weil es nach damaliger Auffassung nie und nimmer in der Lage sein werde, das bewährte Pferdefuhrwerk zu verdrängen. Längere Zeit sah es so

aus, als ob diese Prognose eintreten würde. Bis zum Ersten Weltkrieg waren in Liechtenstein erst zwei Autos und zwei Motorräder registriert, im Jahre 1925 zählte man zwar schon 35 Automobile und 12 Motorräder, doch den Siegeszug hatten die ratternden Fortbewegungsmittel noch lange nicht angetreten. Kurz bevor die ersten beiden Autos in Liechtenstein angeschafft wurden, hatte der Autoverkehr von Österreich in die Schweiz durch Liechtenstein begonnen. Gegen diesen neuartigen Verkehr auf den schmalen Strassen, die damals von Fuhrwerken dominiert wurden, erhob sich sogleich Widerstand. Die Obrigkeit unterstützte die Bedenken der Bevölkerung und gab 1906 eine «Verordnung über den Betrieb von Automobilen und Motorrädern» heraus, welche die Höchstgeschwindigkeit auf 15 km/h beschränkte, bei schlechter Sicht gar auf 6 Stundenkilometer. Zwei Jahre später verlangte der Landtag ein allgemeines Fahrverbot für Automobile, was aber von der Regierung abgelehnt wurde. Um die Gemüter zu beruhigen, führte die Regierung jedoch eine Mautgebühr ein, die bei der Benützung der Strassen zu entrichten war. Der Staatskasse floss damit etwas Geld zu, denn beispielsweise 1913 lösten über 500 Autofahrer eine Wochenkarte und ein Dutzend sogar eine Jahreskarte: 128 Automobilisten stammten dabei aus der Schweiz, 30 aus England, 14 aus Italien, der Rest aus verschiedenen anderen Ländern. Quellen: Historische Jahrbücher, Histori| sches Lexikon, Brücken zur Vergangenheit

Einwohner und Autos in Liechtenstein

Bevölkerung

Auto

1970

21’350

6’210

1980

25’215

+3’865 oder +18%

12’569

+6’359 oder +102%

1990

29’032

+3’817 oder +15%

16’891

+4’322 oder +34%

2000

32’863

+3’831 oder +13%

21’784

+4’893 oder +29%

2010

36’149

+3’286 oder +10%

26’890

+5’106 oder +23%

1970 – 2010

+14’799 oder +70%

+20’680 oder 333%


Korruption

Erst am Anfang der Korruptionsbekämpfung

Foto: iStock.com

Der Kampf gegen Korruption gehört heute zu den wichtigen Traktanden der Staaten, auch einigen in Westeuropa, bei denen man Korruption nicht vermuten würde. Auch Liechtenstein beschäftigt sich mit dem Kampf gegen die Korruption und hat deshalb 2010 die UNO-Konvention gegen Korruption ratifiziert, hat schon im Jahre 2003 eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe «Korruptionsbekämpfung» eingesetzt und 2007 bei der Landespolizei eine Spezialeinheit zur Korruptionsbekämpfung geschaffen. Diese Massnahmen haben die Anerkennung des Europarats gefunden, was in einem Bericht der Gruppe «Greco» – Group of States against corruption – zum Ausdruck kommt. Allerdings zeigt der Greco-Bericht in den Schlussfolgerungen auch einen gewissen Handlungsbedarf auf, der zu verschiedenen Empfehlungen an das Land führt, die im Sinne der Korruptionsbekämpfung umgesetzt werden sollten. Die Gespräche, die von den Greco-Experten in Liechtenstein selbst geführt wurden, zeigen nach Auffassung dieser Personen auf, dass sich Liechtenstein noch in einer Anfangsphase befinde, was die Bekämpfung der inländischen Korruption betrifft. Die Auskunftspersonen würden sich «übermässig» auf die Kleinheit des Landes berufen, wobei behauptet werde, diese Kleinheit trage zur Prävention der Korruption bei. Die Greco-Gruppe empfiehlt, die Präventivmassnahmen zu verbessern und erwähnt ein Beispiel: Der Begriff der Bestechung werde in Liechtenstein weitgehend nur auf Bestechungsgelder bezogen, während andere Formen von Gefälligkeiten und von Begünstigungen ausgeschlossen würden. Der Bewusstseinsgrad für potenzielle Probleme, die durch Interessenskonflikte herbeigeführt werden könnten, ist nach Ansicht der Greco-Gruppe eindeutig zu niedrig. Eine der Empfehlungen zur

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Der Korruptionsbericht sieht Verbesserung der Korruptionsbekämpfung betrifft die «Whistle- Handlungsbedarf für Liechtenstein in verschiedenen Bereichen. blower», also jene Informanten, die auf Missstände wie illegales Handeln oder Korruption in der Verwaltung oder in Unternehmen hinweisen. Liechtenstein sollte Whistleblower-Bestimmungen einführen, empfiehlt die Greco-Gruppe, damit Mitarbeiter im öffentlichen Sektor ermutigt würden, Korruptionsverdachte direkt den Strafrechtsorganen anzuzeigen. Die liechtensteinische Strafprozessordnung sehe zwar solche Mechanismen vor, doch in der Öffentlichkeit seien diese nicht sehr gut bekannt. Eine grössere Einheitlichkeit wäre wünschenswert, meint die GrecoGruppe, damit Beschäftigte im privaten wie im öffentlichen Sektor ihre Bedenken direkt anzeigen könnten, falls die Geschäftsleitung nicht auf einen internen Bericht reagiere oder falls die Geschäftsleitung selbst einer strafbaren Handlung verdächtigt werde. Eine weitere Empfehlung der Greco-Gruppe betrifft Ethik- und Verhaltensregeln für die öffentlichen Verwaltungen auf Landes- und Gemeindeebene: Solche Regeln sollten entwickelt und in einem «angemessenen Training» eingeschult werden, insbesondere auch das korrekte Verhalten, wenn Geschenke oder Zuwendungen angeboten würden. | März 2013


P H I L ATEL I E

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Haben Briefmarken noch eine Zukunft?

25 Von Norbert Hasler

Liechtensteins Philatelie konnte im vergangenen Jahr das Jubiläum «100 Jahre Liechtenstein Briefmarken» feiern. Haben Briefmarken noch Zukunft im Zeitalter der neuen Medien? Mit Innovationen und neuen Angeboten wird Gegensteuer gegeben!

Das Jubiläum «100 Jahre Briefmarken Liechtenstein» hat die Geschichte unserer Briefmarken auf eine besondere Art ins Bewusstsein gerückt. Sind Briefmarken in der heutigen Zeit, wo E-Mail, Facebook und Twitter die moderne Kommunikation weltweit dominieren, ein Auslaufmodell? Die Antwort auf diese Frage kann nicht ein einfaches Ja oder Nein sein, Die Philatelie Liechtenstein sondern verlangt eine differenziertere Betrachtung. Fest steht, liess in den vergangenen Jahren dass Briefmarken einen hohen mit Weltneuheiten aufhorchen kulturellen Stellenwert haben, immer noch als Ausdruck staatlicher Souveränität gelten und als Botschafter oder Visitenkarte ihres jeweiligen Herausgeberlandes betrachtet werden. Was die Zukunft in den nächsten hundert Jahren im Bereich der Briefmarken bringen wird, wissen wir nicht. Aber die Philatelie Liechtenstein schöpft aus der erfolgreichen und bewegten Vergangenheit der Briefmarken, um mit neuen und innovativen Ideen eine Antwort für die Zukunft zu geben.

Konkurrenz durch moderne Technologien

Blicken wir auf die letzten drei oder vier Jahrzehnte zurück, in der sich die Welt der Kommunikation stärker verändert hat als in der Geschichte der Menschheit zuvor: Als die ersten Fernmeldeschreiber flächendeckend – vor allem in der Geschäftswelt – eingesetzt wurden, prophezeiten viele das nahe Ende der bewährten «gezähnten Botschafter». Die Befürchtungen erwiesen sich als unbegründet, im Gegenteil, die Fernschreiber können heute nur noch in Museen bestaunt werden. Auch Faxgeräte befinden sich auf dem Rückzug, ab-

gelöst durch modernere Technologien wie E-Mail. SMS und E-Mails haben das Kommunikationsverhalten in jüngster Vergangenheit zwar einschneidend verändert, der persönliche Brief und auch der Geschäftsverkehr per Post haben an Stellenwert eingebüsst. Trotz des schrumpfenden Marktes ist das Ende der Briefmarken vorerst noch nicht abzusehen.

Postwertzeichen und Briefmarken für Sammler

Briefmarken, insbesondere Briefmarken von kleinen Ländern wie Liechtenstein mit entsprechend geringen Auflagezahlen, erfüllten nie nur den alleinigen Zweck als Postwertzeichen für die Beförderung von Briefen und Paketen, sondern weckten von Anfang an die Sammlergefühle vieler Menschen. Die wachsenden Angebote an Sport- und Freizeitbeschäftigungen führten allerdings dazu, dass das Sammeln von Briefmarken seinen Stellenwert als attraktive Freizeittätigkeit eingebüsst hat. Die Zahl der Briefmarkensammler nimmt seit geraumer Zeit weltweit ab, nur noch wenige Jugendliche lassen sich von der Sammlerleidenschaft anstecken. Die Philatelie Liechtenstein spürt diesen Rückgang, doch immer noch können wir auf rund 40'000 Liechtenstein-Sammler zählen, die unsere Ausgaben mit Begeisterung erwarten. Die Liechtenstein-Sammler stammen zum grössten Teil aus Deutschland, Österreich, der Schweiz

Zur Person Norbert Hasler ist Leiter der Philatelie Liechtenstein. www.philatelie.li


Fotos: Philatelie Leichtenstein

Freiwillige Aktivitäten zum ter Lasertechnologie gestanzt Bevölkerungsschutz, Lawinenwurde. Zu einem aktuellen Thehundeführer und Zivilschutz sind ma weltweit, zum Thema «erein Thema der Briefmarkenneuerbare Energie» erschienen Ausgabe vom März 2013. Briefmarken mit thermosensiblen Farben, die sich ändern, wenn die Briefmarke angefasst und mit der Körpertemperatur erwärmt wird. Ein weiteres Beispiel innovativer Briefmarkendrucke bildet die Briefmarke zum Jubiläum «150 Jahre Liechtensteinische Landesbank», die mit einem QR-Code (Quick Response Code) versehen wurde und damit die analoge Welt der Marken mit einer raffinierten Erfindung des digitalen Zeitalters vereinigt. Weder der QR Philatelie Liechtenstein Code noch die thermosensiblen Farben sind eine produzierte Weltneuheiten Erfindung der Philatelie Liechtenstein, aber es ist Allein mit der Herausgabe neuer uns gelungen, diese neuen Technologien in die Briefmarken ist es allerdings nicht getan, denn die Briefmarken-Gestaltung einzubringen – und daSammler müssen begeistert werden. Die Philatelie mit innovative und interessante Neuheiten zu | muss sich weiter entwickeln, muss mit Innovatio- schaffen. nen das Interesse wecken, muss Überraschendes bereithalten. Die Philatelie Liechtenstein liess in den vergangenen Jahren mit Weltneuheiten aufhorchen. Erwähnen möchte ich die im Juli 2009 erstmals herausgegebene, normal perforierte Selbstklebe-Briefmarke, die direkt vom Bogen abgelöst werden kann und ohne das Befeuchten der Rückseite auskommt. Zwei Jahre später erschien die nächste Weltneuheit: Zum chinesischen Jahr des Drachens wurde die weltweit erste Scherenschnitt-Briefmarke produziert, indem das filigrane Drachenmotiv auf der Marke mittels moderns-

und natürlich aus unserem Land. Die Gemeinschaftsbriefmarke mit China aber hat uns gezeigt, dass sich auch heute noch neue Märkte erschliessen lassen. Die chinesisch-liechtensteinische Gemeinschaftsbriefmarke aus dem Jahre 2005, der Sonderblock für die EXPO 2010 in Schanghai und die gezielte Bearbeitung des China-Marktes lassen Hoffnungen aufkommen. Die Liechtenstein-Sammler in China sind bereits an die fünfte Stelle unserer Abnehmerländer vorgerückt. Ebenso können andere «Schwellenländer» für unsere Briefmarken interessant werden, wenn die Märkte entsprechend bearbeitet werden.

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V o r 1 0 0 Ja h r e n

23. März 1913 Dorfbrand in Triesen

Foto: Landesarchiv

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Beim Dorfbrand 1913 in Triesen

Feuersbrünste, die ganze Dorfbrannten im Dorfteil «Winkel» teile zerstörten, fanden früher in 17 Häuser und 16 Ställe ab. Liechtenstein immer wieder statt. Historiker zählten in den Jahren 1795 bis 1913 nicht weniger als 16 verheerende Brandfälle, denen zahlreiche Häuser und Ställe zum Opfer fielen. Meistens blieb es bei Gebäudeschäden, die in der Regel bis auf die Grundmauern niederbrannten, doch waren auch Todesopfer zu beklagen, wie am 16. Mai 1888 in Eschen, als im Hinterdorf drei Kinder in den Flammen umkamen. Aus den Ställen konnte das Vieh oft nicht mehr gerettet werden, das in Rauch und Feuer elendiglich zugrunde ging. Am 23. März 1913, vor 100 Jahren, fand in Triesen ein Grossbrand statt: 17 Häuser und 16 Ställe wurden ein Raub der Flammen, der Dorfteil «Winkel» war damit praktisch zerstört. Berichtet wird, dass dieser Tag ein Karsamstag war, ein Tag mit Föhn, der an den Häusern und Ställen rüttelte. Pfarrer Fridolin Tschugmell schildert den Brand in seinem Aufzeichnungen über die Brände in Triesen: «In der Nacht von Karsamstag auf Ostern brach der Brand aus. Zwischen 10 und 11 Uhr entstand das Feuer gegen das Feld zu, hinter Sepp-Lamperts Stall Hausnummer 138, und bei dem starken Föhn griff es sehr rasch um sich. Leute, die vom «Adler» heimkehrten, hatten grösste Eile, die Leute zu wecken in märz 2013

Nr. 138 und 139: Johann Lampert und Arnold Bargetzi, Wagner. Alles Vieh des Lampert verbrannte und durch den Wind getrieben, raste das Feuer den Häusern und Ställen entlang, die zusammen gebauten Gebäude hinauf zu Nr. 100 und 99.» Weiter beschreibt Pfarrer Tschugmell im Detail, wie sich das Feuer ausbreitete und letztlich im «Winkel» nur rauchende Trümmer übrig liess. Feuerwehren aus dem ganzen Land eilten in jener Nacht nach Triesen, um beim Löschen des Feuers zu helfen. Vor allem aber versuchten die Feuerwehrleute, die auch aus der Schweiz zu Hilfe kamen, das weitere Ausbreiten der Feuerbrunst zu verhindern. Der Föhn zerstreute die Funken, womit die Gefahr bestand, dass noch weitere Dorfteile ein Raub der Flammen werden könnten. Die Anstrengungen der Feuerwehrleute hatten schliesslich Erfolg, wie Pfarrer Tschugmell berichtet: «Endlich wurde man dem Feuer Meister bei Haus Nr. 34 im Winkel, das als das letzte abbrannte. Mit genügend Wasser versorgt, konnte man die hohe Tennwand gegen Norden so lange halten, bis das Haus niedergebrannt war – und so war der Hitze und den schlimmsten Funken der Weg verhindert zu Haus Nr. 33, in dem s’Lisa Joka Wendeli wohnte.» Die Bewohner der noch nicht brennenden Häuser versuchten ihre Habe zu retten und räumten den Hausrat auf die Wiesen hinaus. Am Ostersonntag, schildert Pfarrer Tschugmell anschaulich das Bild, das sich den Betrachtern bot: «Rund um die Brandstelle in den Bündten lagen überall gerettete Sachen, Möbel, verschiedenster Hausrat, und dazwischen standen da und dort angebrannte Bäume.» Die Anteilnahme der Bevölkerung Liechtensteins und der benachbarten Region für die betroffenen Familien in Triesen war gross. Es wurde eine sogenannte «Liebesgaben-Sammlung» organisiert, die fast 7500 Kronen und zahlreiche Naturalspenden – wie Kartoffeln, Mais und Heu – einbrachte. An der Liebesgaben-Sammlung beteiligten sich auch hilfsbereite Personen aus der Schweiz, die damals noch die Zollgrenze Schweiz – Liechtenstein | passieren mussten.


MUS I K

150. Geburtstag für Harmoniemusik Vaduz 27

terhaltungsmusik bei Hochzeiten und Dorffesten verdienten die jungen Musiker etwas Geld, immerhin so viel, dass die Bankschulden für die Anschaffung der Instrumente schon nach vier Jahren getilgt werden konnten. Unter Wilhelm Stärk, der 1956 die musikalische Leitung der Harmoniemusik übernahm, wurde die einstige Blechmusik zu einem Blasorchester umgeformt. Die Harmoniemusik Vaduz wird aufgrund ihrer traditionellen Uniform immer wieder bei offiziellen Staatsbesuchen vom Fürstenhaus oder der Regierung aufgeboten. Seit 1966 tragen die Musikantinnen und Musikanten eine Uniform, die originalgetreu der alten Hauptmann-Uniform des letzten liechtensteinischen Militärkontingents aus dem 19. Jahrhundert nachempfunden ist. Dieser Uniform und dem Gastspiel 2002 von Oberst Ushapovsky aus St. Petersburg hat es der Verein auch zu verdanken, dass Die Harmoniemusik in ihrer die Harmoniemusik 2004 beim historischen Uniform, die der 9. Internationalen Militärmusiktreffen in St. Petersburg teilneh- Hauptmann-Uniform des letzten liechtensteinischen Militärkonmen konnte. Als erste Kapelle tingents nachgebildet wurde. Liechtensteins hat sich der Verein nach dieser Einladung entschlossen, sich einem weiteren Zweig der Blasmusik anzunehmen. In vielen Proben studierte der Verein für dieses Gastspiel eine Marschmusikshow ein, die am 19. Juni 2004 anlässlich des 57. Liechtensteinischen Verbandsmusikfestes dem einheimischen Publi| kum präsentiert wurde. Foto: Harmoniemusik Vaduz

Die Menschheit wusste schon früh die Musik für verschiedene Zwecke zu nutzen. Bekannt sind aus der Bibel die Posaunen von Jericho, zur Römerzeit sollen die Fanfaren geschmettert haben, und Naturvölker erzeugten schon früher Töne mit Hörnern von Tieren. Blasmusik im heutigen Sinne aber entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert. Vorbild war die Militärmusik, die in der Französischen Revolution in Frankreich und nach den Türkenkriegen in Österreich eingesetzt wurde. Auch in Liechtenstein gab es schon Musiker zur Zeit, als die Herrschaft Schellenberg 1699 an die Fürsten von Liechtenstein überging und als die Huldigung der Grafschaft Vaduz 1712 an den Fürsten stattfand. Aber Musikvereine existierten noch keine. Den Durchbruch für die Musikvereine brachte die neue Verfassung von 1862, in der das Vereinsrecht verankert wurde. Es scheint so, als ob Musiker darauf gewartet hätten, einen Verein zu gründen, denn schon kurz nach Inkrafttreten der Verfassung erfolgte bereits die Gründung der Musikgesellschaft Triesen. «Musik kennt keine Grenzen», heisst es im Volksmund, was bei der Gründung der Harmoniemusik Vaduz vor 150 Jahren zutraf. «Als im Jahre 1863 eine benachbarte Blasmusik in Vaduz zum Tanz aufspielte», heisst es in der Vereinschronik, «waren acht junge Vaduzer Burschen derart beeindruckt, dass sie umgehend eine eigene Blechmusik gründeten.» Weitere Gemeinden folgten dem Beispiel von Vaduz, und bald hatte in Liechtenstein jede Gemeinde, mit Ausnahme der kleinen Gemeinde Planken, eine eigene Blaskapelle. Aus der Chronik ist ersichtlich, dass die «Blechmusik» am Jakobisonntag, am 25. Juli 1863, gegründet wurde, nachdem die Musikanten aus Triesen beim Jakobifest auf Schloss Vaduz flott zum Tanz aufgespielt hatten. Die acht Vaduzer Musikanten übten fleissig, obwohl sie vorher kein Musikinstrument gespielt hatten, und so war es möglich, dass die neue Musikkapelle schon an Silvester im «Löwen» ein erstes Konzert geben konnte. Mit Un-

Jubiläumsfeier Die Harmoniemusik Vaduz veranstaltet eine grosse Jubiläumsfeier zum 150-jährigen Bestehen vom 21. bis 23. Juni 2013. Gleichzeitig findet an diesem Datum auch das Liechtensteinische Verbandsmusik fest statt.

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März 2013 Ausstellungen Kiki Smith. Seton Smith. Tony Smith 8. Februar bis 28. April 2013 Führung Donnerstag, 21. März 2013, 18 Uhr Stipendium Vordemberge-Gildewart 15 junge KünstlerInnen aus der Region FL-A-CH-D 8. März bis 16. Juni 2013 Führung Donnerstag, 14. März 2013, 18 Uhr Donnerstag, 28. März 2013, 12.30 Uhr

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Sonntag, 10. März 2013, 14 – 17 Uhr Familien-Nachmittag Ein Sonntagsausflug in die Welt der Kunst Sonntag, 17. März 2013, 11 Uhr Performance-Vorlesung Ein Blitz-Crashkurs in Kunstgeschichte von Mark Staff Brandl In Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft Donnerstag, 21. März 2013, 14 – 16 Uhr Kunst 60+spezial Drei Künstler, eine Familie Donnerstag, 21. März 2013, 20 Uhr Filmclub im Kunstmuseum Nobody Knows – Dare mo shiranai von Hirokazu Kore-eda, JAP, 2004, 141’

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Unternehmerische Leistung durch Entrepreneurs mit Weitsicht und Innovationskraft haben Liechtenstein binnen weniger Jahrzehnten zu einem der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte gemacht. Der Wettbewerb «Entrepreneur Of The Year» würdigt solche herausragenden Leistungen und will jene Menschen hinter den erfolgrei- Die unternehmerische Leistung und die Mitarbeiterchen Unternehmen sichtbar machen, die nachhaltiges Wachs- führung des Entrepreneurs spielen eine wichtige Rolle tum generieren, Arbeitsplätze schaffen und die durch ihr Engagement und ihre Risikobereitschaft ein Vorbild für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein sind. 2013 findet der Wettbewerb bereits zum dritten Mal statt. 2009 wurde Harti Weirather mit seiner Firma Weirather-Wenzel & Partner erster «Entrepreneur Of The Year». 2011 gewannen die Brüder Frommelt mit ihrer Zimmerei, welche sie vom Vater übernommen hatten den Preis und zeigten damit die Innovationskraft heimischer KMUs auf. Am 1. Februar wurde der Wettbewerb zum dritten Mal lanciert. Der Liechtensteiner Wettbewerb ist dabei Teil der von Ernst & Young weltweit durchgeführten Suche nach unternehmerischen Spitzenleistungen. Die Suche nach dem «Entrepreneur Of The Year» findet jährlich in über 50 LänMarkus Kaufmann dern mit einem Teilnehmerfeld von insgesamt Organisationskomitee «Entre10'000 Kandidaten statt. Als besonderer Höhepreneur Of The Year» punkt wird jeweils einem Landessieger – so auch dem Gewinner aus Liechtenstein – die einmalige Gelegenheit geboten, im Frühling des Folgejahres am Wettbewerb «World Entrepreneur Of The Year» in Monte Carlo teilzunehmen. Er wird ausserdem in die «Hall of Fame» der besten Unternehmer der Welt aufgenommen. Die Auswahl der nominierten Unternehmer erfolgt nach einem aufwändigen, mehrstufigen Verfahren während des ganzen Jahres. Dabei spielen die unternehmerische Leistung und die Mitarbeiterführung des Entrepreneurs eine wichtige Rolle. Ebenso wird die Innovationskraft, die sich nicht nur auf Produkte und Services, sondern auch auf Prozesse und Organisationskonzepte bezieht, einer kritischen Prüfung unterzogen. Ein weiteres Auswahlkriterium ist die Geschäftsentwicklung und das nachhaltige Wachstum durch erfolgreiche Expansion und Etablierung im Markt. Falls wir ihr Interesse geweckt haben, können Sie sich gerne auf | www.uni.li/eoy weiter informieren. Foto: Regierung

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100-Jahr-Jubiläums der liechtensteinischen Briefmarken entstanden ist.

Für seine Briefmarken ist das kleine Fürsten-

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tum weltberühmt, aber auch seine Schön-

heiten in Natur und Landschaft stehen den postalischen Wertzeichen in nichts nach.

Das Werk aus dem Alpenland Verlag zeichnet ein zeitgenössisches Bild Liechtensteins aus

der Sicht einheimischer Fotografen und Texter. Kombiniert mit ausgewählten Briefmarken,

mit Wissenswertem über die traditionsreiche Philatelie und mit einer kleinen Geschichte

des liechtensteinischen Postwesens ergibt sich ein faszinierender Einblick in das Fürstentum, inmitten der Alpen und im Herzen Europas.

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