Der Monat | November 2011

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november 11 www.dermonat.li

titelthema: Schon in der Jugend ans Alter denken? finanzplatz: Neues Zentrum f端r liechtensteinisches Recht

lifestyle: Vom Notizblock auf den Laufsteg


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Umfang 88 Seiten Format 14,8 x 21,0 cm, broschiert, Herausgeber/Autor Jakob Mäder, Schaan CHF 16.– Zu beziehen beim: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, Schaan Telefon +423 239 50 30, office@buchzentrum.li


I n h a lt | E d i t o r i a l

Frühzeitig nachdenken über dritten Lebensabschnitt 3

Der Herbst ist die Zeit, die Ernte einzufahren. Obwohl Liechtenstein den früheren Agrarstaat schon lange hinter sich gelassen hat, gilt die Regel von Saat und Ernte immer noch, geDie Wahrscheinlichkeit, dass die Lebens- rade auch wenn es um Vorsorge erwartung weiterhin steigt, ist gross geht. Wir haben es uns für diese Ausgabe zur Aufgabe gemacht, P a n o r a m a 4 ein Thema besonders in den Mittelpunkt zu rücken und das Thema Vorsorge von verschiedenen t i t e lt h e m a Seiten zu beleuchten. Obwohl das Thema Vorsor Schon in der Jugend ans Alter denken? 6 ge die jüngeren Generationen in junge Erwachsene und der Regel noch nicht stark be vorsorge schäftigt, haben wir den Fokus Vorsorge schon in jungen Jahren 10 darauf gelegt, die Jüngeren anzusprechen. Die Wahrschein vorsorge-lücken lichkeit, dass die Lebenserwar Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr tung weiterhin steigt, ist gross. unterschiedlich 12 Das bedeutet, dass für einen län pensionskassen geren, nichtaktiven Lebensab Einkauf in Vorsorge steuerlich begünstigt 14 schnitt vorgesorgt werden muss Günther Meier – wenn am gewohnten Leben r at g e b e r Chefredaktor «Der Monat» nicht harte Abstriche gemacht Barauszahlung oder Rente aus werden sollen. Wir haben aber der Pensionskasse? 16 auch an die gegenwärtige Rentnergeneration ge vor 50 jahren dacht. AHV-Direktor Walter Kaufmann hält im 29. Oktober 1961: «Schlusspunkt» fest, dass die AHV-Reserven noch Eröffnung des Triesenberger Heimatmuseums 17 einige Jahre reichen werden. f i n a n z p l at z Neues Zentrum für liechtensteinisches Recht 18

porträt

Thomas Piske: LGT Bank in Liechtenstein

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gesellschaft

Kiwanis Liechtenstein: we build – wir bauen 21

k u lt u r

Impressum: 5. Jahrgang, Nr. 62, November 2011, 18 000 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li Anzeigen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Wer das Alter geniessen will, muss frühzeitig vorsorgen. (Foto: iStock.com)

Spielend lernen – Museum, ein Kinderreich 22

lifestyle Vom Notizblock auf den Laufsteg

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uno-jahr des waldes

Lebensversicherung für den Siedlungsraum 26

rätsel

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Feldkircherstrasse 13  |  9494 Schaan Tel. +423 239 50 50

Bücher für Liechtenstein Feldkircher Strasse 13 FL-9494 Schaan •

november 2011


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Mit Holzbau gegen graue Energie Der Energiebedarf, der für die Produktion und die Entsorgung von Baustoffen am Ende der Nutzungsdauer aufgewendet werden muss, ist in den letzten Jahren gestiegen. Diese «graue Energie» 13 möglichst zu minimieren, bildet eine der grossen Herausforderungen unserer Zeit. Die Firma Frommelt Holzbau setzt konsequent auf die Verwendung von Holz, das stetig nachwächst, Schadstoffe aus der Luft filtriert und bei der Verarbeitung bedeutend weniger graue Energie benötigt als andere Baustoffe. Auch bei der Werbung für den Baustoff Holz geht das Unternehmen eigene und besondere Wege. Die verschiedenen Werbeplakate, die direkt oder indirekt auf die Vermeidung von grauer Energie hinweisen, sind nicht in der üblichen Form gedruckt, sondern wurden aus Holz gefertigt. Das Engagement der beiden Geschäftsinhaber Christoph und Anton Frommelt für den modernen Holzbau und zugunsten der Umwelt fand nicht nur in der Bauwirtschaft Anerkennung: Die zwei Holzbauer wurden von einer Jury zu den «Entrepreneurs of the Year 2011» gewählt. Foto: Frommelt Holzbau

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Wo wurde 2010 gearbeitet? Das Amt für Statistik hat die Beschäftigungsstatistik 2010 herausgegeben. Ende 2010 waren danach 34'334 Personen in Liechtenstein beschäftigt, das sind 1,4 % mehr als im Vorjahr. n  Beschäftigte in Dienstleistungen

20'118 Pers. oder 58,6%

n  Beschäftigte im Produktionssektor

13'944 Pers. oder 40,6%

n  B eschäftigte Land-/Forstwirtschaft

272 Pers. oder 0,8%

Von den 34'334 Beschäftigten waren 17'570 Zupendler. Das sind 51,2 % aller Beschäftigten. Das heisst, mehr als die Hälfte der Beschäftigten sind nicht im Land wohnhaft, sondern pendeln von aussen zu: 51,7 % haben den Wohnsitz in der Schweiz, 44,5 % in Österreich und 3,3 % in Deutschland.

Foto: Philatelie Liechtenstein

Pa n o r a m a

Scherenschnitt für die China-Briefmarke Liechtenstein und China pflegen im Bereich der Philatelie freundschaftliche Beziehungen. Am 14. November 2011 erscheint eine neue liechtensteinische Sondermarke zum Thema «Chinesische Tierkreiszeichen». Die attraktive Marke zum chinesischen «Jahr des Drachen», entworfen von Stefan Erne, ist eine Weltneuheit: Erstmals erscheint eine Briefmarke als Scherenschnitt, der für die Briefmarke mit modernster Lasertechnik ausgeschnitten wurde. Damit die Briefmarke vom attraktiven Bogen besser abgelöst werden kann, erscheint der «Drache» zudem als Selbstklebe-Briefmarke. Den Druck der Briefmarke für das chinesische Drachenjahr 2012 besorgte die Druckerei Gutenberg AG.

Den Energiebedarf aus eigener Kraft decken Wer unabhängig von Energieimporten ist, stärkt die regionale Wirtschaft und trägt zum Klimaschutz bei. Was genau Energieautarkie bedeutet und was es dafür braucht, dem ist die CIPRA an ihrer Jahresfachtagung 2011 nachgegangen. «Es geht uns nicht darum, die Alpen gegen aussen abzuschotten, nichts zu exportieren und nichts zu importieren», erklärte dazu Andreas Götz, Geschäftsführer von CIPRA International. Vielmehr laute die Botschaft: Es ist möglich, dass wir unseren Energiebedarf aus eigener Kraft decken. Nicht die Verbauung des letzten Wildflusses sei das Ziel, nicht die «Möblierung» der gesamten alpinen Berglandschaft mit Windparks und nicht der Kahlschlag des Bergwaldes zur Energiegewinnung, sondern der nachhaltige, naturverträgliche Einsatz der erneuerbaren Energien im Einklang mit der Natur. november 2011


«Hinaus aus dem Alltag und hinein in die Kunst», empfiehlt das Kunstmuseum Liechtenstein. Die Empfehlung ist gleichzeitig Programm für das kulturelle Zentrum, das dafür das Projekt «Take Away» geschaffen hat: Die etwas andere Mittagspause in Vaduz. In einer halben Stunde erhalten die Kunstinteressierten eine Führung durch die jeweils aktuelle Ausstellung, erfahren Interessantes zu Kunst und Künstlern, lernen Kunstwerke kennen und können sich auf die nachfolgende Küchenkunst freuen, beispielsweise direkt vor Ort, wo das Café im Kunstmuseum japanische Kochkunst anbietet. Das November-Take-Away findet am Donnerstag, 24. November statt und widmet sich der Ausstellung «Beispiel Schweiz».

Top-Forscher referieren über Gesundheit Forscher und Universitäten bleiben nicht mehr im sogenannten «Elfenbeinturm» sitzen, sondern bewegen sich auf das normale Volk zu. Die Private Universität Liechtenstein bietet zu diesem Zweck die Veranstaltungen «Health and Life Sciences» an, wo sich Top-Forscher mit gesundheitlichen und gesellschaftlichen Themen befassen. Am 24. November wird Prof. Rudolf Zechner über das Thema «Durch dick und dünn: Krank durch Fettabbau?» referieren. Der Professor forscht intensiv über Fettstoffwechsel, der in der heutigen Zeit eine bedeutende Rolle spielt und verantwortlich ist für Fettleibigkeit, Diabetes oder Arterienverkalkung.

1926 u.ff.** Gedanken in Versen

Foto: Gutenberg AG

Man hört oft, das Leben sei ziemlich prosaisch geworden, Poesie nicht mehr gefragt. Es gibt sie aber noch, sogar gereimt. Bei Gutenberg AG, Schaan, ist dieser Tage ein kleiner Band von Gedichten unter dem Titel «1926 u.ff.** » erschienen. Autor ist der seit einigen Jahren (wieder) in Liechtenstein wohnhafte, mit einer Schaanerin verheiratete Jakob Mäder. Der 85-jährige Schweizer hält in zwangloser Form in wechselvollen Versen Betrachtungen zu einem grossen Teil des letzten Jahrhunderts fest. Das Büchlein im Format A5, broschiert, mit 90 Seiten Umfang, ist für 16 Fr. erhältlich beim www.buchzentrum.li

Foto: Parkhotel Sonnenhof

Take Away mit Kunstgenuss

Liechtenstein Ein Paradies für Geniesser Viele Feinschmecker warten jeden Herbst auf das immer dicker werdende Buch, das sich «Reiseführer für Gourmets» nennt. Der «GaultMillau» bewertet nicht nur Küche und Keller der Spitzenrestaurants, sondern wartet auch mit Überraschungen auf, die für die Betroffenen durchaus Folgen haben können. Urs Heller und seine Testesser strichen 80 Restaurants, die im Vorjahr noch im GaultMillau enthalten waren. Dafür sind 84 neue Adressen aufgenommen worden. Von den 837 bewerteten Restaurants in der Schweiz und in Liechtenstein wurden 81 besser als im Vorjahr benotet, auf der anderen Seite mussten sich 29 Abstriche gefallen lassen. Während die Aufsteiger sich Hoffnungen auf zusätzliche Gäste machen können, hadern die anderen wohl mit dem Schicksal. Liechtensteins Spitzenköche erhielten dieses Jahr wiederum ausgezeichnete Noten, kein Aufsteiger zwar, aber auch kein Absteiger. Für viele langjährige Gäste dürfte die Schliessung des «Real» in Vaduz ein harter Brocken gewesen sein, der nicht leicht zu verdauen ist, wenn man sich an die von Felix und Theresia Real jahrzehntelang gepflegte Gastfreundschaft und die Real-Spitzengastronomie erinnert. Noch enthalten im «GaultMillau» sind das «Schatzmann» in Triesen mit 17 von 20 Punkten, der «Sonnenhof» und der «Torkel» in Vaduz mit 16 Punkten sowie das Vaduzer «Residence» mit 13 Punkten. Liechtenstein – ein Paradies für Geniesser, vor allem wenn man noch die vielen anderen Restaurants dazuzählt, die zwar nicht bewertet sind, aber ebenfalls beste Qualität bieten.


TITELTHEMA

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Schon in der Jugend ans Alter denken?

7 Von Günther Meier

AHV und Pensionskasse reichen nicht aus, um im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard weiterzuführen. Die dritte Säule, die private Vorsorge, muss daher frühzeitig aufgebaut werden. Müssen wir schon in der Jugend ans Alter denken?

Der «Zukunftsbarometer Liechtenstein» versuchte die wichtigsten und dringendsten Probleme, wie sie die Bevölkerung sieht, zu erfassen. Was damals, im Jahre 2007, bei einer Umfrage ermittelt wurde, dürfte in groben Zügen Wer seinen Lebensstandard heute noch stimmen. Die Einwohner Liechtensteins erachtenach der Pensionierung ten die Verkehrsprobleme, die halten möchte, kann sich Arbeitslosigkeit sowie die Ausländer- und Immigrationsfragen nicht auf AHV und als die drei wichtigsten ProblePensionskasse verlassen me. Die soziale Sicherheit tauchte zwar auch im Umfrageergebnis auf, doch auf den letzten Plätzen der häufigsten Nennungen. Nur gerade 3 Prozent der Befragten nannten die soziale Sicherheit als jenes Problem, das an erster Stelle gelöst werden müsste. Die Frage nach den wichtigsten drei Proble-

men Liechtensteins in 10 Jahren ergab ein fast gleiches Bild: Die Sicherung der sozialen Sicherheit wird erwähnt, rangiert aber weit hinten auf der Liste. Die Sicherheit, in der sich offenbar die Mehrheit der liechtensteinischen Bevölkerung wiegt, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die AHV noch über ausreichende Reserven für einige Jahre verfügt, die soziale Absicherung gut ausgebaut ist und die Politiker vor den Wahlen jeweils vor Zukunftsoptimismus nur so strotzen. Dabei zeigt ein Blick auf die altersmässige Zusammensetzung der Bevölkerung, dass wir uns in eine andere Richtung bewegen. Um nicht in den Verdacht zu geraten, für unser Land schwarz zu malen, sind nachstehende Überlegungen aus der Schweiz übernommen, die aber durchaus die sich abzeichnende Situation auch in Liechtenstein illustrieren. Bis 2025, wurde im Nachbarland errechnet, wird der Altersquotient, das Verhältnis der über 65-jährigen zur aktiven Bevölkerung, sukzessive ansteigen und sich von derzeit 28 % bis 2050 auf 52 % fast verdoppeln. «Während also heute noch auf eine Person im Rentenalter fast vier Menschen im Erwerbsalter kommen», bringt Avenir Suisse-Direktor Gerhard Schwarz diese Quote auf den Punkt, «wird das Verhältnis dann ungefähr 1:2 sein.»

Schon macht die «vierte Säule» die Runde

Das Drei-Säulen-Prinzip der Altersvorsorge, das AHV, betriebliche Vorsorge und private Vorsorge umfasst, dürfte in den nächsten Jahrzehnten ins Wanken geraten. Bevölkerungs-


Fotos: iStock.com

entwicklung und Defizite in den Staatshaushalten werden wohl dazu führen, dass in Zukunft immer mehr Frauen und Männer über das heute festgelegte Pensionsalter hinaus arbeiten müssen. Für diese Art der Altersvorsorge ist bereits ein Begriff im Umlauf – die «vierte Säule». Die Prognosen von Avenir Suisse gehen davon aus, dass künftige Generationen während der aktiven Berufsjahre mehr Geld für die Altersvorsorge aufwenden müssen – und im Alter trotzdem weniger als heute beziehen können. Bringen diese Generationen-Perspektiven in den nächsten Jahren mehr Menschen zum Nachdenken, so dürfte das Ergebnis des Zukunftsbarometers leicht verändert ausfallen.

Vielzahl von Sparmodellen schon für jüngere Leute

Der dritten Säule im Drei-Säulen-System kommt aufgrund dieser Prognosen eine immer wichtigere Bedeutung zu. Bereits heute werben Versicherungen und Banken mit dem Slogan: «Heute schon ans Alter denken!» Wer seinen Lebensstandard nach der Pensionierung halten möchte, könne sich nicht auf AHV und Pensionskasse verlassen – angesagt sind also Sparmodelle, die möglichst frühzeitig aufgefüllt werden sollten. Der private Vermögensaufbau wird zum beherrschenden Thema der nächsten Jahre, dem sich wohl auch

Die Menschen werden älter, junge Erwachsene kaum entzieder Vorsorge für den letzten hen können. Auf der anderen Lebensabschnitt kommt damit Seite zieht die jetzige Generation grössere Bedeutung zu. der Pensionisten die Aufmerksamkeit der Konsumwelt auf sich. Viele der Jungpensionisten verfügen über Lebensfreude und Unternehmungslust, wollen sich noch ein paar Träume im Alter erfüllen – und haben auch das notwendige Kleingeld dazu. «Erfolgreich alt werden», lautet die Devise, verbunden mit dem Zusatz, dass das Älterwerden möglichst mit finanzieller Unabhängigkeit gepaart sein sollte. Wer also das Leben in Frühpension und später noch in vollen Zügen geniessen möchte, kommt im Regelfall um eine gute Vorsorge nicht herum. Soll es ein «Sparstrumpf» oder eine Versicherung sein, soll das Geld in Fonds, Obligationen oder Aktien angelegt werden, welches ist der beste Mix, um Verluste zu vermeiden oder aus dem Ersparten möglichst viel herauszuholen? Auf solche Fragen wissen Vorsorgespezialisten eine Antwort, zumal praktisch alle mit «massgeschneiderten Lösungen» werben. In die Überlegungen hinein spielen auch Fragen, die mit Erben und Vererben zu tun haben. Viele überlegen sich, ob sie bei der betrieblichen Vorsorge einen Renten- oder einen Kapitalbezug machen sollen. Für den Rentenbezug sprechen die hohe Sicherheit und Planbarkeit der eigenovember 2011


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nen Rente sowie eine zusätzliche Absicherung des Lebenspartners, wie Urs Frei, Kundenberater beim Sozialfonds, im «Ratgeber» ausführt. Ausserdem würden die Risiken beim Rentenbezug bei der Pensionskasse bleiben. Für den Kapitalbezug spreche, führt Urs Frei weiter aus, wenn jemand im Ruhestand möglichst viel Flexibilität in finanziellen Angelegenheiten wünsche. Das Kapital könne auch zur Tilgung oder Senkung von Hypotheken verwendet werden, um die monatlichen Fixkosten möglichst gering zu halten. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass mit dem einmaligen Kapitalbezug sämtliche Risiken auf den Pensionierten übergehen. Als dritte Variante bleibt die Mischung aus Rente und Kapitalbezug, deren Aufteilung sich ebenfalls nach den persönlichen Vorstellungen der Versicherten richtet. Die Vorsorge bleibt ein «Spiel», weil niemand voraussagen kann, wie lange die Vorsorge reichen soll. In diesem «Spiel» gibt

es verschiedene Spielzüge, die richtig oder falsch sein können, aber es gibt auch Vorkehren für das «goldene Zeitalter», die frühzeitig beachtet werden sollten.

Frühzeitig «gesund leben» bedeutet ebenfalls Vorsorge

Bleibt zum Schluss noch ein guter Ratschlag für die Vorsorge, wie das Leben im gesetzlichen Ruhestand sorgenfreier gestaltet werden kann – nämlich gesund leben. Im Alter zahlt sich Gesundheit aus, denn Gewichtsprobleme, Missbrauch von Alkohol und Drogen führen zu mehr gesundheitlichen Beschwerden, was wiederum höhere Kosten verursacht. Wer also schon frühzeitig gesund lebt und Sport treibt, sorgt für das Alter vor – nicht zuletzt in finanzieller Hinsicht: Das angesparte Geld kann für das Wohlbefinden anstatt für Medika| mente, Spital und Pflege gebraucht werden.

Das Senioren-Handbuch Wer Rat sucht, was die ältere Generation betrifft, findet im «Senioren-Handbuch» den richtigen Hinweis. Das Handbuch informiert sowohl über Angebote und Dienstleistungen auf Landesebene als auch über Angebote in den einzelnen Gemeinden. Die grundsätzliche Ausrichtung der liechtensteinischen Alterspolitik laut Senioren-Handbuch lautet: «Betreuungsbedürftige Menschen sollen so selbstbestimmt und unabhängig leben können, wie es ihre Lebensumstände möglich machen.» Die Regierung hat das Projekt «ZUKUNFTALTER» ins Leben gerufen. Die Zielgruppen für das Programm sind alle Menschen in Liechtenstein, die sich auf den Lebensabschnitt «Alter» vorbereiten wollen oder ihn bereits erreicht haben. Insbesondere wendet sich das Programm an Seniorinnen und Senioren ab dem 60. Lebensjahr. Sie sollen durch die Angebote zur selbstbestimmten Gestaltung ihres Lebens angeregt werden und bei ihren Plänen und Vorhaben unterstützt und begleitet werden. Eine weitere besonders wichtige Zielgruppe sind betreuungsbedürftige und/oder pflegebedürftige alte Menschen und ihre Angehörigen. Ihnen helfen die ambulanten und stationären Angebote bei der Bewältigung ihrer Situation. www.zukunftalter.li

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Wirtschaft im Dialog P u b l i r e p o r ta g e

Wirtschaftspolitik an der Basis Martin Meyer im Gespräch mit Unternehmern n  Um die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erhalten und auszubauen, braucht es die Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft. RegierungschefStellvertreter und Wirtschaftsminister Martin Meyer hat mit «Wirtschaft im Dialog» eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, um den Puls der Wirtschaft fühlen zu können. n  Auftakt der Veranstaltungsreihe war ein Treffen des Wirtschaftsministers mit Vertretern der gewerblichen Wirtschaft in Mauren. Die KMU-Inhaber begrüssten diese neue Möglichkeit, direkt mit dem Wirtschaftsminister in einer offenen Gesprächsrunde in Kontakt zu treten, aktuelle wirtschaftspolitische Fragen zu besprechen und Anliegen vorzutragen. Die Veranstaltung wird künftig jeden Monat in einer anderen Gemeinde stattfinden, wozu jeweils ausgewählte Vertreter aus der Wirtschaft zum Dialog eingeladen werden. n  Schwerpunktthemen der ersten Gesprächsrunde bildeten die Probleme mit der grenzüberschreitenden Dienstleistungserbringung, die Chancen der geplanten S-Bahn und deren Anbindung an das weiträumige schweizerische S-Bahn-Netz, der Vorstoss zur Abschaffung der Ausnützungsziffer bei Bauten sowie die Förderung des Wirtschaftsstandortes Liechtenstein. Zu den Problemen mit der Ausführung von Aufträgen in der schweizerischen Nachbarschaft betonte Martin Meyer, dass er die Vorstellungen der liechtensteinischen Wirtschaft bei Bundesrat Johann Schneider-Ammann deponiert habe und inzwischen auch Gespräche auf Beamtenebene zur Lösung stattgefunden hätten. Die Position des Wirtschaftsministers geht vorerst von einer Verhandlungslösung aus. Sollte sich keine Lösung abzeichnen, so werde nur die Einführung gleich langer Spiesse in Liechtenstein für schweizerische Unternehmen übrig bleiben. Positiv äusserten sich die Wirtschaftsvertreter zum Vorstoss zur Abschaffung der Ausnützungsziffer, weil damit neue Möglichkeiten geschaffen würden. n  Die geplante S-Bahn wurde von den KMU-Vertre tern teilweise mit Skepsis beurteilt, doch Martin Meyer rückte das Projekt in den Gesamtzusammenhang mit dem S-Bahn-Ausbau in der Schweiz. Die Anbindung an dieses schweizerische S-Bahn-Netz sei für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein von grosser Bedeutung, erklärte der Wirtschaftsminister. Zur Förderung des Wirtschaftsstandortes würde ausserdem das Standort-Marketing ausgebaut, um Liechtenstein im Ausland besser bekannt zu machen und um auch attraktive Unternehmen zur Ansiedlung in Liech| tenstein zu bewegen.


JUNGE ER W ACHSENE UND VORSORGE

Vorsorge schon Abenteuerspielplatz in jungen rund um Jahren den Walen-

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Junge Menschen stellen sich selten Fragen zur Risikoabsi-

Von René Bär

cherung, zum Vermögensaufbau oder warum eine Nachlassplanung sinnvoll ist. Aber auch sie sollten sich mit ihrer Vorsorge befassen und der persönlichen Lebensphase anpassen.

Mit Eintritt ins Erwerbsleben werden Beiträge an die Sozialversicherungen geleistet und man ist dementsprechend für Risikoereignisse versichert. Ab dem 24. Altersjahr werden zudem auch Altersgutschriften in der Pensionskasse angespart. Junge und allein stehende Personen, die noch keine Verpflichtungen gegenüber einem Ehepartner oder Kindern haben, sollten vor allem ihre Versicherungsleistungen bei Auch wenn die Pensionierung einer bleibenden Erwerbsunfähigkeit überprüfen. Erfahrungsnoch Jahrzehnte entfernt gemäss ist man bei einer Invaliliegt, sollte man sich erste dität durch Krankheit zu wenig gut abgesichert. Sobald grössere Gedanken über die Zeit nach Einkommen vorhanden sind und dem Erwerbsleben machen eine Sparquote besteht, kann Geld angespart werden. Es ist sinnvoll, frühzeitig mit einem regelmässigen Sparprozess zu beginnen. So kann Kapital für künftige Investitionen, wie beispielsweise das Eigenkapital für ein Eigenheim, bereitgestellt werden. Für diese Spargelder eignen sich Sparkonti oder auch Fondssparpläne. Wichtig ist die Flexibilität. Man sollte bei Bedarf auch kurzfristig auf das Sparkapital zugreifen können.

Besondere Regeln für Konkubinatspaare

Unverheiratete Lebenspartner haben im Todesfall aus der ersten Säule (AHV) keine gegenseitigen Ansprüche. Gleich verhält es sich mit der Unfallversicherung. Einige Pensionskassen haben besondere Regelungen für Konkubinatspaare. Der Lebenspartner erhält meist dann Leistungen (Rente oder Kapitalabfindung), wenn eine Lebensgemeinschaft von mindestens 5 Jahren mit

gemeinsamem Wohnsitz und gegenseitiger Unterstützung nachgewiesen werden kann. Häufig ist eine vorgängige Meldung an die Pensionskasse notwendig. Auch erbrechtlich haben Konkubinatspartner keine Ansprüche. Deshalb sollten sie sich testamentarisch begünstigen. Insbesondere wenn Kinder vorhanden sind, sollten sowohl die Versicherungsleistungen wie auch die erbrechtliche Situation geprüft und allenfalls Massnahmen eingeleitet werden.

«Ja, ich will ...» auch zur Absicherung des Partners

Die Heirat ist ein bedeutendes Ereignis im Leben. Die gesamte Vorsorge- und Vermögensplanung, aber auch die Nachlassregelung sollten auf das Leben zu zweit abgestimmt werden. Heirat ist nicht automatisch gleichbedeutend mit guter gegenseitiger Absicherung. Kinderlose Ehepartner haben im Todesfall oft keinen Rentenanspruch, weil insbesondere die AHV und auch viele Pensionskassen die Anspruchsberechtigung auf Witwen- und Witwerrenten auf das Vorhandensein von Kindern abstellen.

Erbrechtliche Fragen für junge Familien

Sobald Kinder geboren werden, verändert sich die Situation abermals. Wenn beide Partner im gewohnten Rahmen weiterarbeiten, besteht kaum Handlungsbedarf. Anders sieht es aus, wenn einer der Ehepartner nicht mehr erwerbstätig ist. Dann wird die Absicherung des überlebenden


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Ehepartners und der Kinder im Todesfall und bei Invalidität wichtiger. Wer Wohneigentum besitzt oder andere finanzielle Verpflichtungen hat, kann den Ehepartner beispielsweise mit einer TodesfallRisikoversicherung begünstigen. Vorsorge- und Familienabsicherung bedeutet aber auch, die ehe- und erbrechtlichen Aspekte zu prüfen. Der Gesetzgeber regelt den Güterstand und die Erbfolge. Diese Regelungen entsprechen aber selten den eigenen Bedürfnissen. Das Gesetz lässt jedoch Gestaltungsfreiraum offen. So kann man beispielsweise mit einem Testament, unter Berücksichtigung der Pflichtteile, die Vermögensweitergabe im Todesfall nach den eigenen Wünschen regeln. Weil in dieser Phase die eigenen finanziellen Pläne aber oft ändern, sind für das ersparte Vermögen flexible Anlageprodukte vorteilhaft. Manche Eltern überlegen sich, wie sie ihrem Nachwuchs zu einem Startkapital ins Er-

Zur Person René Bär, Leiter Private Finanzplanung, Liechtensteinische Landesbank AG www.llb.li

Banken und Versicherungen wachsenenleben verhelfen können. Aufgrund des langen Anla- haben ein breites Produktangebot für die finanzielle Sicherung des gehorizontes der Kinder ist für dritten Lebensabschnitts. diesen Zweck ein Fondssparplan geradezu prädestiniert. Das voraussichtliche Endkapital kann je nach Höhe der regelmässigen Einlagen und der Ansparzeit stark variieren. Je länger der Anlagehorizont ist, desto grösser ist der Zinseszinseffekt.

Spezielle Vorsorge für das Pensionsalter

Obwohl die eigene Pensionierung noch Jahre oder gar Jahrzehnte entfernt liegt, sollte man sich bereits heute erste Gedanken über die Zeit nach dem Erwerbsleben machen. Die Ersatzeinkommen aus der staatlichen und betrieblichen Vorsorge (Pensionskasse) sind meistens niedriger als der bisherige Lohn. Daher ist es wichtig, bis zu jenem Zeitpunkt zusätzliche Mittel anzusparen. Dies kann durch freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse geschehen oder auch durch Ansparen in der privaten Vorsorge. Banken und Versicherungen bieten dafür ein breites Produktangebot an. Auch hier spielt der Zeitfaktor eine entscheidende Rolle. Je früher mit dem Vermögensaufbau begonnen wird, desto grösser ist der Handlungsspielraum. | november 2011


VORSORGE - LÜCKEN

Das Sicherheitsbedürfnis ist sehr unterschiedlich

12 13 Von Josef Sele

Bei uns kann (fast) alles versichert werden. Aber muss man wirklich alles versichern oder muss man sich gegen alles versichern? Die Antwort ist eine Frage der Risikobereitschaft. Aber es gibt auch Lücken, die man kennen sollte.

Wir Liechtensteiner gehören zu den am besten versicherten Erdbewohnern. Gibt es da noch Versicherungslücken? Vor der Antwort, ein paar Überlegungen: Das Bedürfnis nach Sicherheit ist von Mensch zu Mensch verschieden. Für den Einen ist allein schon der Gedanke an ein unvorhersehbares Ereignis unerträglich, er möchte sich gegen alle Eventualitäten absichern. Für den Anderen ist das Risiko gar reizvoll, für ihn gehört es zum Leben wie das Salz in der Suppe. Wir leben in einer Kultur, in der man sich gegen alles Mögliche versichert. Es gibt aber auch Kulturen, in denen eine Versicherung unmoralisch ist, weil dies von mangelndem Gottvertrauen zeugt. In unseren BreiViele möchten sich gegen tengraden haben wir als Privatperson in der Regel unser Fahralle Eventualitäten absichern, zeug, unseren Hausrat und unser Haus gegen allerhand Risiken für andere gehört versichert. Für allfällige Schadas Risiko zum Leben denersatzforderungen haben wir eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen. Auch die Krankenkasse und die AHV/IV sichern unsere Existenz. Sind wir angestellt, so ist auch noch der Lohnausfall wegen Krankheit oder Unfall versichert.

n  Für den Ehepartner, der nicht

erwerbstätig ist, ist oft ungenügend vorgesorgt. Erst wenn er die bisher geleistete Arbeit im Haushalt, zum Beispiel wegen Unfall, nicht mehr verrichten kann, wird der Geldwert dieser oft unentgeltlichen Leistung erkannt. Versicherungsleistungen können zur Finanzierung der Kinderbetreuung, von Haushaltshilfen und von behindertengerechten Einrichtungen verwendet werden. n  Für unverheiratete Paare, die im Konkubinat leben, bestehen oft Nachteile aufgrund des Erbrechts sowie aufgrund der einschränkenden Bedingungen der Sozialversicherungen und der Pensionskassen. In einem Testament, einem Erbvertrag, einer Lebensversicherung und einem Konkubinatsvertrag können entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. n  Kinder sind bei Unfällen in der Schule und auf dem Schulweg versichert. Viele Unfälle geschehen aber vor dem Schulalter und ausserhalb des Schulbetriebs. Die Unfallversicherung bei den Krankenkassen ist oft ungenügend. Ein invalides Kind braucht spezielle Geräte, oft speziell umgebaute Wohnräume und spezielle Schulung. Aus den behinderten Kindern werden Erwachsene. Wenn sie Wo sind da noch Lücken? dann nur auf die IV angewiesen sind, behindert Versicherungs- und Vorsorgebe- das ihre Entfaltungsmöglichkeiten noch mehr. rater machen Privatpersonen oft auf die folgenden Gefahrensituationen aufmerksam: Zur Person n Angestellte, die wegen Krankheit längere Zeit erwerbsunfähig sind, können bei höherem EinJosef Sele ist Vorsorge- und Versicherungsberakommen empfindliche Lohneinbussen erleiden. ter in den Firmen vorsorge.li Anstalt und Li-MakDies besonders dann, wenn nur die gesetzlich vorler Anstalt in Vaduz. geschriebenen Leistungen versichert sind.


Versicherungen gibt es für alle Lebensbereiche. Wichtig ist, Lücken in der Vorsorge zu kennen.

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geschlossen werden. Die Vorsorge ist deshalb «konkursresistent» zu gestalten. n  Geschäftspartner arbeiten oft mit grossem persönlichen Einn  Nimmt man unbezahlten Urlaub oder unter- satz für den Erfolg ihres Geschäftes. Verunfallt, erbricht die Erwerbstätigkeit zwischen zwei Jobs, so krankt oder stirbt ein Geschäftspartner oder ein enden die Versicherungsdeckungen aus der Unfall- führender Mitarbeiter, so ist dies ein schwerwieversicherung und der Pensionskasse mit dem 30. gendes Ereignis für die betroffene Person. Aber Tag nach dem letzten Lohnbezug. Dies bedeutet, auch für die Firma. Der Ausfall wichtiger Personen dass bei Invalidität oder Tod infolge von Krankheit kann Mehrkosten und Umsatzschmälerungen zur oder Unfall die beim bisherigen Arbeitgeber versi- Folge haben oder gar die Existenz des Betriebes gecherten Renten wegfallen. fährden. n  Reist man ins Ausland und erkundet UnbeWas kann ich tun? kanntes, so passieren Unfälle und unerwartete Es muss nicht jede erkannte LüZwischenfälle öfter als zuhause. Es begegnen einem womöglich auch ungewohnte Krankheitserreger. cke versichert werden. Einzelnen Gefahren kann ich Lücken bestehen oft wegen Mehrkosten bei ernst- aus dem Wege gehen, indem ich mich dem Risiko gar hafter Erkrankung, Unfall oder Tod. Zum Beispiel nicht aussetze. Ich kann auch die Wahrscheinlichkeit durch hohe Heilungskosten, Reiseunterbruch, und die Auswirkungen eines Schadenereignisses mit geeigneten Massnahmen vermindern. BestimmRückreise und Rechtsstreitigkeiten. n  Ist man selbständig erwerbstätig, so kommt te Risiken kann ich bewusst selber tragen z.B. mit man nicht automatisch in den Genuss von gesetz- Selbstbehalten und Wartefristen. Den Rest, das so lichen Versicherungen wie der obligatorischen Un- genannte Restrisiko, kann ich dann guten Gewissens fallversicherung, der Pensionskasse, der Arbeits- versichern. Es verbleiben dann immer noch die Risilosenversicherung oder der Lohnfortzahlung des ken, die wir bei unseren Überlegungen nicht erkannt | Arbeitgebers. Man muss sich selber darum küm- haben – und ebenfalls selber tragen müssen. mern. Möglicherweise besteht eine empfindliche Vorsorgelücke, weil ein niedriger AHV-Lohn abgeEin Mensch fühlt sich sicher rechnet wird. Bei Erwerbsunfähigkeit oder Tod kann dies schwerwiegende Konsequenzen für die n  wenn ihm keine Gefahr droht Familie haben. n  wenn er vor Gefahren geschützt ist n  Beim selbständig Erwerbstätigen kommt neben n  wenn er keine Gefahr wahrnimmt der oft vernachlässigten Vorsorge noch das wirtn  wenn er glaubt, einer Gefahr gewachsen zu schaftliche Risiko. Misserfolg oder die existenzgesein fährdende Haftpflichtansprüche können nicht ausnovember 2011


PENSIONSKASSEN

Einkauf in Vorsorge steuerlich begünstigt

14 15 Von Thomas Beck

Für die Jugend liegt das Pensionsalter in weiter Ferne. Doch lohnt es sich, schon frühzeitig die Vorsorge zu prüfen und zu organisieren. Es kann sogar steuerlich vorteilhaft sein, sich in die Pensionskasse einzukaufen.

der der zweiten Säule aufmerksam, wer diese bei einem Stellenwechsel von einer Pensionskasse zur anderen transferieren muss. Kein Wunder also, dass sich die wenigsten dieses wesentlichen Teils ihres Sparkapitals bewusst sind. Dies bestätigen auch regelmässig Umfragen zum Thema «privates Vermögen»: Auch 40- bis 50-Jährige, die bereits eine beträchtliche Summe in ihrer beruflichen Vorsorge angespart haben, geben dann an, dass sich ihr Vermögen zwischen «0 und 50 000 Franken» oder zwischen «50 001 und 100 000 Franken» belaufe, obschon sie korrekterweise die Kategorie «über 200 001 Franken» ankreuzen müssten. Dazu noch eine gute Nachricht: Es gibt die Möglichkeit, sich in die Pensionskasse einzukaufen. Mit dieser freiwilligen Einlage fällt die zukünftige Altersrente höher aus. Zusätzlich können aufgrund des seit Januar 2011 gültigen neuen Steuergesetzes Einlagen in die Pensionskasse vollumfänglich vom steuer Einkaufen in die Pensionskasse pflichtigen Einkommen abgezogen werden. Somit steuerlich günstig wird nicht nur die Vorsorge verbessert, sondern Und – Hand aufs Herz: Wie oft auch das steuerbare Einkommen reduziert. Dahaben Sie diese Dokumente nicht einfach abgelegt, durch können die Steuern optimiert werden. sondern sich eingehend mit den Zahlen darauf Während die gesetzlichen Grundbeschäftigt? Oft wird nur auf die angesparten Gel- lagen in Liechtenstein als sehr liberal eingestuft werden können, ist seitens der Steuerbehörden zu vernehmen, dass sie analog der schweizerischen Zur Person Praxis vorgehen möchten. Mit anderen Worten: In der Umsetzung der maximal möglichen Einlagen Thomas Beck ist Consultant Berufliche Vorsorge in die Pensionskasse besteht noch gewisse RechtsAussendienst bei der Geschäftsstelle Vorsorge & unsicherheit, welche es empfehlenswert macht, vor Vermögen der AXA Winterthur in Vaduz. einem allfälligen Einkauf mit dem Steueramt Konwww.axa.li takt aufzunehmen.

Die meisten von uns haben den grössten Teil ihres Sparguthabens in der zweiten Säule «angelegt». Erstaunlich ist nur, dass sich so wenige darum kümmern. Denn richtig «bewirtschaftet», lässt sich auch hier mancher Franken zusätzlich verdienen, der einem im Ruhestand zugute kommt. Doch liegt es wohl Es gibt die Möglichkeit, sich in der Natur der Dinge, dass wir uns privat vor allem um die für eine spätere höhere dritte Säule, unsere private VorRente in die Pensionskasse sorge, kümmern: Der Umgang mit der Pensionskasse hingegen einzukaufen liegt den meisten Leuten nicht so «im Blut». Der Grund dafür scheint einleuchtend: Unsere Einzahlungen in die Pensionskasse laufen für die meisten von uns «einfach so nebenher». Wir müssen nichts dafür unternehmen und werden meist nur über den monatlichen Lohnausweis oder den jährlich zugestellten persönlichen Ausweis der Pensionskasse damit konfrontiert.


Foto: iStock.com

Nach unserer Einschätzung der gesetzlichen Grundlagen ergeben sich keine Limiten. Allerdings könnten sich bei Anwendung der schweizerischen Praxis Einschränkungen ergeben: In der Schweiz muss die Pensionskasse eine Einkaufsberechnung erstellen. Bis zur Höhe der festgestellten Vorsorgelücke kann sich der Versicherte in die Pensionskasse einkaufen. Der eingekaufte Betrag kann vollumfänglich von den Steuern in Abzug gebracht werden.

Für jede Person sind die Voraussetzungen anders

Wenn Sie mir nun die Frage stellen «Wie viel Geld spare ich, wenn ich dieses Jahr 20 000 oder 50 000 Franken in meine Pensionskasse einzahle?», so kann ich Ihnen an dieser Stelle nur die allgemein gültige, wenig konkrete Antwort geben: Aufgrund unseres Steuersystems ist dies von Person zu Person und von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Der Grund dafür: Sie hängt mit den Steuern zusammen – und damit mit einer Vielfalt von Vorschriften, Steuerfüssen und Abzugsmöglichkeiten, die tatsächlich von Ort zu Ort verschieden sein können. Hinzu kommt, dass bei solchen Überlegungen verschiedenste Aspekte eine Rolle spielen, wie etwa die individuelle Einkommensentwicklung. Habe ich künftig mit grösseren

Wer schon in jungen Lohnsteigerungen zu rechnen, Jahren richtig für die Vorsorge die es ratsam scheinen lassen, spart, kann in der Pension den Einkauf wegen des steigendas Leben besser geniessen. den Grenzsteuersatzes auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen? Oder plane ich den Kauf eines Hauses und benötige deshalb einen erhöhten Bedarf an liquiden Mitteln? Aber auch die Sicherheit und Verzinsung der Pensionskassengelder sind von grosser Wichtigkeit und sollten in die Planung einbezogen werden.

Beratung durch Fachleute ist vorteilhaft

Um mit Hinblick auf die Vorsorge sowie auch auf die Steuern eine langfristig tragfähige und optimierte Lösung zu erhalten, ist es empfehlenswert, sich von Fachleuten in regelmässigen Abständen beraten zu lassen. Lebensbedürfnisse und Lebensumstände können sich ändern. Vorsorgeberater sind aufgrund ihrer Fachkenntnisse und Erfahrung in der Lage, unter ganzheitlicher Berücksichtigung der Rechtsgrundlagen – wie etwa Vorsorgerecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Steuerrecht – sowie der Einkommens- und Vermögensverhältnisse Ihre Vorsorge- und Versicherungsbedürfnisse zu analysieren und Ihnen massgeschnei| derte Vorschläge zu unterbreiten. november 2011


RATGEBER

Dies ist wahrscheinlich die häufigste Frage, die sich Personen im Hinblick auf die bevorstehende Pensionierung stellen. Soll ich mein Altersguthaben, das ich über die Jahre in der Pensionskasse gespart habe, als Rente oder als einmalige Kapitalauszahlung beziehen? Die Beantwortung dieser Frage hängt ausschliesslich von der persönlichen Ausgangslage, der Risikofähigkeit sowie den Zielsetzungen ab. Patentrezepte gibt es nicht und Pauschalratschläge sind für diese Entscheidung nicht dienlich, zumal ein solcher Entscheid in der Regel nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, sobald die erste Zahlung erfolgt ist. Pensionskassen bieten verschiedene Lösungen an. Wichtig ist hierfür das aktuelle Vorsorgereglement der Pensionskasse. Der Sozialfonds, Liechtensteins grösste Sammelstiftung, beispielsweise bietet bei einer Frühpensionierung ab Alter 60 bis zur ordentlichen Pensionierung im Alter 64 drei MöglichUrs Frei keiten an. Auszahlung einer leKundenberater Sozialfonds benslänglichen Altersrente, einLiechtenstein maliger Bezug des gesamten Kapitals oder eine Mischform aus Rente und Kapital. Häufigste Gründe für den Rentenbezug sind die hohe Sicherheit und Planbarkeit der eigenen Rente sowie eine zusätzliche Absicherung des Lebenspartners, welcher im Falle des Todes lebenslang 60 % der letzten Rente weiter erhält. Die Gelder werden von Experten der Pensionskasse weiterhin verwaltet und garantieren ein regelmässig gleichbleibendes und sicheres Einkommen bis zum Tod. Bei einer hohen Lebenserwartung (des Rentners oder dessen Lebenspartners) ist demzufolge der Rentenbezug eine gute Lösung. Zudem bleiben sämtliche Risiken bei der Pensionskasse. Dazu gehören in erster Linie die im Durchschnitt ständig steigende Lebenserwartung und die Unsicherheiten über den künftigen Ertrag. Berechnungen von Pensionsversicherungsexperten zeigen, dass ein um 40 bis 50 Prozent höheres Kapital notFoto: Sozialfonds

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Barauszahlung oder Rente aus der Pensionskasse?

november 2011

wendig ist, um die gleiche Sicherheit zu erreichen wie mit einer Rente bis zum Lebensende. Der Grund ist einfach: Ein Rentenbezüger/-in muss beim Kapitalbezug davon ausgehen, dass er/sie 90 Jahre alt wird. Die Pensionskasse hingegen kann damit rechnen, dass der Durchschnitt ihrer Neurentner lediglich gut 83 Jahre alt wird und Gewinne bei Personen entstehen, die früher sterben. Demzufolge könnte für alleinstehende Personen mit einer eher geringen Lebenserwartung ein Kapitalbezug sinnvoll sein, da das nicht verbrauchte Vorsorgeguthaben zurück an die Erben (z.B. Kinder) fällt. Für den Kapitalbezug spricht, wenn jemand im Ruhestand möglichst viel Flexibilität in finanziellen Angelegenheiten wünscht. Zudem können höhere Beträge zur Tilgung oder Senkung von Hypotheken verwendet werden, um die monatlichen Fixkosten möglichst gering zu halten. Mit dem Kapitalbezug gehen jedoch sämtliche Risiken auf den Pensionierten über. Dies haben in jüngster Vergangenheit einige Rentner schmerzlich zu spüren bekommen. Aus vermeintlich sicheren und kapitalgeschützten Anlagen wurde über Nacht eine satte Null auf den Konto. Bei einem Kapitalbezug sind die Nachkommen meist eher besser gestellt, da beim Tod das noch nicht aufgebrauchte Geld in den Nachlass zugunsten der Hinterbliebenen fliesst. Zu beachten ist auch, dass bei manchen Pensionskassen ein Kapitalbezug bis zu zwei Jahre früher angemeldet werden muss. Informieren Sie sich also rechtzeitig. Eine Mischform aus Kapitalbezug und Rente ist für solche Personen sinnvoll, welche einen höheren Wert auf die Sicherheit legen, aber trotzdem eine gewisse Flexibilität wünschen. Bei der Entscheidungsfindung zwischen Rente, Kapitalbezug oder einer Mischform hat die persönliche Abklärung (familiäre Situation, Vermögen usw.) sowie die Ermittlung eines Mindestbedarfs für den Lebensunterhalt höchste Priorität. Gut ausgebildete Vorsorgeberater der Stiftung Sozialfonds helfen Ihnen gerne einen detaillierten Überblick zu erarbeiten damit die richtige Entscheidung für die drit| te Lebensphase getroffen werden kann.


VOR 5 0 JAHREN

29. Oktober 1961 Eröffnung des Triesenberger Heimatmuseums

Foto: Landesarchiv

«Das Walser Heimatmuseum gilt als Juwel im Kulturangebot Liechtensteins und darf sich jedes Jahr über eine hohe Besucherzahl freuen». So beginnt das Geleitwort für den Führer durch das Walsermuseum im Gemeindezentrum Triesenberg, das am 13. Dezember 1981 eröffnet wurde. Die Walser am Triesenberg haben dieses Jahr zwei Gelegenheiten, ein Jubiläum der Dorfgeschichte zu feiern: Vor 30 Jahren fand die Eröffnung des Heimatmuseums statt, vor 50 Jahren war im Walserhaus Nr. 19 das erste Walsermuseum eröffnet worden. Die rasante wirtschaftliche Entwicklung Liechtensteins und der damit verbundene Wohlstand nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte sich in zweifacher Hinsicht auf das frühere Alltagsund Kulturgut aus: Einerseits verschwanden Häuser, Einrichtungen und Gegenstände, die moderneren Errungenschaften weichen mussten. Auf der anderen Seite gab es aber auch Zeitgenossen, die das Volksgut erhalten und den nachfolgenden Generationen präsentieren wollten. Zu diesen Zeitgenossen zählte der Triesenberger Pfarrer Engelbert Bucher, der schon in den 1940er-Jahren angefangen hatte, nicht mehr gebrauchte Gegenstände und Geräte zu sammeln. Als Erforscher der Walsergeschichte und des Brauchtums der Walser trat der Dorfpfarrer schon 1952 mit dem Wunsch an die Gemeinde heran, eine heimatkundliche Sammlung in Triesenberg aufzubauen. Bei Vorsteher Hans Gassner fiel das Anliegen auf fruchtbaren Boden: Sieben Jahre später erwarb die Gemeinde Triesenberg das damals etwa 300 Jahre alte Haus Nr. 19 mit dem Ziel, in diesem schlichten, alten Walserhaus ein Walsermuseum einzurichten. Auch in der Bevölkerung stiess das Projekt Walsermuseum auf grosse Zustimmung, und der Aufruf, historisch wertvolle Gebrauchsgegenstände

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im künftigen Museum zur VerBlick in die Walserstube im über 300 Jahre alten Walserhaus, in fügung zu stellen, hatte Erfolg. dem das erste Triesenberger HeiAm 29. Oktober 1961 konnte das Walsermuseum eröffnet werden. matmuseum 1961 eröffnet wurde. Für die Eröffnung hatten sich die Verantwortlichen einen speziellen Rahmen einfallen lassen, der bestens zur Erhaltung von Geschichts- und Kulturgut passte: Die 61. Generalversammlung des Historischen Vereins! Das neue Museum wurde gut aufgenommen, wie man den Zeilen eines Berichtes im Liechtensteiner Vaterland von der Eröffnung entnehmen kann: «Für den Besucher bietet das erste Heimatmuseum Liechtensteins, das auf mehr oder weniger privater Sammeltätigkeit aufgebaut und auch aus fast ausschliesslich privater Initiative entstand, einige Überraschungen. Wir glauben, von der Zeit und den Lebensbedingungen unserer Eltern und Grosseltern noch gar nicht so weit entfernt zu sein. Ein Gang durch das Heimatmuseum belehrt uns jedoch eindrücklich eines anderen.» Zwei Jahrzehnte lang diente das Walserhaus Nr. 19 als Heimatmuseum. Doch die Walser hatten Angst, ein Brand im alten Holzhaus könnte das wertvolle Kulturgut für immer vernichten. Im neuen Dorfzentrum wurde deshalb ein neues Museum geplant, das am 13. Dezember 1981 seiner Bestim| mung übergeben werden konnte. november 2011


FINANZPLATZ

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Neues Zentrum für liechtensteinisches Recht

19 Von Günther Meier

An der Universität Zürich wird ein neues Zentrum für liechtensteinisches Recht geschaffen. Der Aufbau des Zentrums erfolgt durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät. Die Universität Liechtenstein leistet Beiträge zur Förderung der Forschung, etwa bei der Durchführung einer jährlichen Fachtagung.

Die Universität Liechtenstein hat sich zum Ziel gesetzt, künftig zu den führenden Universitäten in den Schwerpunkten Architektur und Raumentwicklung, Entrepreneurship, Finanzdienstleistungen und Wirtschaftsinformatik zu gehören. Enge Vernetzungen und Höchstmögliche Qualität in Lehzahlreiche Kooperationen der re und Forschung sowie eine inhaltliche Fokussierung auf BereiUniversität Liechtenstein mit che, die für Gesellschaft, Staat und Wirtschaft in Liechtenstein anderen Universitäten bedeutend sind, sollen zur Erreiermöglichen die internationale chung dieser Zielsetzung beitragen. Enge Vernetzungen und Ausrichtung zahlreiche Kooperationen mit anderen Universitäten ermöglichen die internationale Ausrichtung, fördern den Austausch von Professoren und Dozenten sowie von Studierenden. Derzeit bestehen Kooperationen mit über 80 Universitäten und Fachhochschulen in

50 Ländern, die notwendig sind, um in der Forschung sowie in der Aus- und Weiterbildung konkurrenzfähig zu bleiben. Gründung des Zentrums verbunden mit Fachtagung

«Auch im Bereich Rechtswissenschaft besteht für das Fürstentum Liechtenstein die Notwendigkeit einer stärkeren wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit wirtschaftsrelevanten Rechtsgebieten und damit einer Verbindung zu starken Partnern im Ausland», ist Prof. Francesco A. Schurr, Inhaber des Lehrstuhls für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht an der Universität Liechtenstein, überzeugt. Zusammen mit den Professoren Helmut Heiss, Andreas Kellerhals und Anton K. Schnyder von der Universität Zürich hat Schurr die bereits bestehenden rechtswissenschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Universitäten weiter ausgebaut. Ergebnis dieser akademischen Zusammenarbeit ist die Fachtagung am 4. November 2011 aus Anlass der Gründung des «Zentrums für liechtensteinisches Recht» an der Universität Zürich. Die Konferenz ist der Rechtsform und der Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein gewidmet und spricht damit Themen an, die Juristen in Anwaltskanzleien, bei Gericht oder in der öffentlichen Verwaltung, aber auch Treuhänder, Bankund Versicherungsfachleute beschäftigen werden, insbesondere in der Übergangsphase vom alten zum neuen Recht. Der Tätigkeitsbereich des neuen Zentrums für liechtensteinisches Recht ist weit gespannt. Ziel des Zentrums ist es, liechtensteinische Rechtsfächer in die Juristenausbildung an der Universität Zürich zu integrieren und LL.M.Studiengänge an der Universität Zürich mit dem


Die Universität Liechtenstein hat im Zuge der Internationalisierung zahlreiche Kooperationen mit Universitäten auf der ganzen Welt

Foto: Universität Liechtenstein

abgeschlossen.

von Prof. Francesco A. Schurr geleiteten LL.M-Studiengang im «Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht» an der Universität Liechtenstein noch stärker zu vernetzen. Auch im juristischen Doktoratsstudium der Universität Zürich bieten sich weitere Möglichkeiten, nicht zuletzt durch die vorgesehene Gründung einer Schriftenreihe zum liechtensteinischen Recht, die den besten Dissertationen als Pub­ likationsorgan dienen soll. Das Zentrum möchte damit zu einer intensivierten, systematischen Aufarbeitung des liechtensteinischen Rechts beitragen. Ziel ist international anerkannter Think Tank

Die Gründung des neuen Rechtszentrums an der Universität Zürich durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät erfolgte in Abstimmung mit dem Institut für Finanzdienstleistungen an der Universität Liechtenstein. Dieses Institut bildet nach der Strategieplanung der Universität den Wissenspool für die Themenbereiche Asset und Wealth Management, Banking, Corpo-

Neues Rechtszentrum Das Europa Institut an der Universität Zürich organisiert am 4. November 2011 die Gründungsveranstaltung des neuen «Zentrums für liechtensteinisches Recht». Das Thema der Veranstaltung ist «Rechtsform und Zukunft des Finanzplatzes Liechtenstein». Den Festvortrag hält Regierungschef Klaus Tschütscher.

rate Finance und Financial Management, für nationales, europäisches und internationales Gesellschafts-, Bank- und Finanzmarktrecht sowie für be­ triebs­ wirtschaftliche Steuerlehre, internationales und liechtensteinisches Steuerrecht. Das Institut wird seit mehreren Jahren durch die Besetzung neuer Lehrstühle und den Ausbau der Forschung sukzessive zu einem integrierten, konsequent auf Wealth Management fokusssierten «FL House of Finance» weiterentwickelt. Strategisch richtet sich der Fokus von Lehre und Forschung auf die Bereiche Private Wealth Management, international tätige Unternehmen und internationale Finanzplätze. Erklärtes Ziel des Instituts ist es, sich als international anerkannter Think Tank im Bereich Wealth Management in Forschung, Lehre und Wissenstransfer zu positionieren. Kooperation mit starken Partnern ist heute unerlässlich

Die Universität Liechtenstein hat erkannt, dass die grossen Herausforderungen unserer Zeit und die Bedürfnisse aus Wirtschaft und Gesellschaft Spitzenleistungen in Forschung und Lehre erfordern und hat sich auf diese Herausforderungen ausgerichtet. Um die Herausforderungen annehmen zu können, ist die Kooperation mit starken Partnern unerlässlich. Über den akademischen Austausch mit Partnern, wie beispielsweise mit der Universität Zürich, wird die Universität Liechtenstein nicht nur in der internationalen Forschungszusammenarbeit sichtbar, sondern stärkt auch in erheblichem Masse das Innovationspotenzial | Liechtensteins und der Region. november 2011


PORTRÄT K o p f d e s M o n at s

Ein Vierteljahrhundert arbeitet er bereits bei der LGT Bank in Liechtenstein. Thomas Piske kam 1986, nach seinem Studium der Betriebswirtschaft in Innsbruck, zur Bank und hat dort die Stufenleiter einer erfolgreichen Bankkarriere erklommen. Mit einer BasisDer LGT ist zugute gekommen, dass wir die LGT-Gruppe schon ausbildung in der Vermögensverwaltung und verschiedenen Ende der 90er-Jahre strategisch neu ausgerichtet haben Funktionen in der Vermögensverwaltung lernte er das internationale Private Ban- Wirtschaft derzeit in einem schwierigen, sich rasch king von allen Seiten kennen. Im Jahre 1998 wurde verändernden Umfeld bewegt: «Der LGT ist zugute Thomas Piske in die Geschäftsleitung der LGT gekommen, dass wir die LGT-Gruppe schon Ende Bank in Liechtenstein berufen. Drei Jahre später er- der 90er-Jahre strategisch neu ausgerichtet haben.» klomm er mit der Ernennung Das heisst, dass das Privat-Banking-Geschäft geozum CEO Private Banking eine grafisch breit diversifiziert ist und zudem ein starweitere Karrierestufe und ist seit- kes Standbein im Asset Management aufgebaut her weltweit verantwortlich für wurde. Diese strategische Neuausrichtung hat sich die Banken der LGT-Gruppe. für die LGT als richtig erwiesen, denn seit 2010 ist Thomas Piskes Heimat ist das die Gruppe wieder auf Wachstumskurs. Welchen Einfluss hat der Rückzug der LGT Montafon, so dass es für ihn nach dem Studium vor 25 Jahren nahe- aus Deutschland auf das Geschäft? Thomas Piske liegend war, einen Job auf dem ist überzeugt, dass dieser Rückzug keinen grossen Thomas Piske Finanzplatz Liechtenstein zu su- Einfluss ausübt: «Wir können heute einem deutCEO Private Banking LGT Gruppe chen. Seine Sicht von aussen war schen Anleger in Liechtenstein oder in der Schweiz damals, wie er bekennt, ein allge- grundsätzlich die gleiche Dienstleistungspalette anmeiner Kenntnisstand über das Fürstentum Liech- bieten, die er bei einer qualifizierten Bank vor Ort tenstein, mit all den nicht ganz korrekten Vorstel- in Deutschland erhält.» In Deutschland bleibe die lungen über Fürstentum und Finanzplatz. Die ver- LGT mit ihrem Asset Management im Markt präschiedenen Aufgaben, die er in der Zwischenzeit sent. Und ausserdem sei die Gruppe mit den Banauch ausserhalb des Unternehmens wahrgenom- kenplattformen in der Schweiz, Österreich und in men hat, wie etwa das Präsidium des Liechtenstei- Asien gut aufgestellt. Zuversichtlich äussert sich Thonischen Bankenverbandes, haben ihm jedoch aus- mas Piske auch über die Zukunft des Finanzplatzes gezeichnete Kenntnisse über Politik, Wirtschaft Liechtenstein: «Liechtenstein hat keine Staatsverund Gesellschaft vermittelt. «Es ist immer wieder schuldung, doch werde die Solidität des Staatshausbeeindruckend zu sehen, wie ein kleines Land mit halts in Zukunft eine wichtige Rolle spielen: «LänUnternehmertum und Innovationsgeist viel errei- der wie Liechtenstein und die Schweiz, die eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität aufchen kann», bemerkt er anerkennend. Wer über die LGT Bank in Liechtenstein redet, weisen, haben eine gute Ausgangsposition.» Gerade kommt nicht am Thema «Datenklau» vorbei, der die aktuelle Schuldenkrise führe ausländischen Kundas Bankinstitut und auch den Finanzplatz Liech- den die Standortvorteile Liechtensteins wieder klar tenstein vor grosse Herausforderungen stellte. Für vor Augen: «Ich bin überzeugt, dass der Finanzplatz die Zukunft ist Thomas Piske zuversichtlich, auch sich auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen wenn sich die Finanzbranche und die gesamte und auch in Zukunft erfolgreich meistern wird.» | Foto: LGT

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Thomas Piske LGT Bank in Liechtenstein

november 2011


GESELLSCHAFT

Kiwanis Liechtenstein we build – wir bauen 21

Foto: Markus Schaper

«Verhalte Dich immer so, wie Du erwartest, dass sich Deine Mitmenschen Dir gegenüber verhalten». Weltweit gilt dieser Verhaltenskodex für alle Kiwanis-Mitglieder, deren Zahl rund um den Globus auf über 300'000 angewachsen ist. Nach Rotary und Lions ist Kiwanis, der in rund 15'000 Clubs organisiert ist, die weltweit drittgrösste ServiceClub-Organisation, die Frauen und Männern offen steht. Auch in Liechtenstein gibt es einen Kiwanis-Club, der nach dem Kiwanis-Motto «we build» gezielte freiwillige Hilfe überall dort leistet, wo benachteiligte Gruppierungen oder Einzelpersonen entsprechende Hilfe benötigen. Industrielle, Geschäftsleute und Angehörige freier Berufe tragen das Kiwanis-Abzeichen, das gleichzeitig wie ein Ausweis für soziale Hilfe gilt. Interessant ist die Herkunft des Namens Kiwanis. Der Ursprung geht auf ein Wort der Indianer in Amerika zurück, auf «nunc keewanis», was in der heutigen Übersetzung so viel wie «Ausdruck seiner eigenen Persönlichkeit» bedeutet. Wie Rotary ist auch Kiwanis in Amerika gegründet worden. Die erste Kiwanis-Club-Gründung geht auf 1915 zurück, die in der Autostadt Detroit vorgenommen wurde. Kiwanis breitete sich zuerst lange Zeit auf dem US-Kontinent aus, bevor sich die ersten Kiwanis-Anhänger in Europa zu einer Club-Gründung zusammenfanden. Erst 1963 erfolgte in Wien die erste Club-Gründung in Europa, dicht gefolgt von einem Club in Basel im gleichen Jahr. In Liechtenstein gibt es seit 1974 einen Kiwanis-Club, der aktuell knapp 60 Mitglieder hat. Der Wahlspruch «we build – wir bauen», der zu steter Hilfeleistung anregt, ist in den letzten Jahren durch einen neuen Wahlspruch ergänzt worden, der speziell auf die Hilfe für Kinder ausgerichtet ist: «Serving the Children of the World». Neben diesen Wahlsprü-

chen gibt es noch sechs GrundDer neue Kiwanis-Präsident Franz Schädler (links) nimmt sätze, an die sich die Kiwanisdie Gratulation seines Vorgängers Mitglieder halten, zum Beispiel: Toni Real entgegen. n  Den humanen und geistigen Werten den Vorrang vor den materiellen Werten zu geben. n  Durch Rat und gutes Beispiel verständnisvollere, aktivere und hilfreichere Mitbürger zu formen. n  Durch KIWANIS-Clubs dauernde Freundschaften zu gewinnen, uneigennützigen Dienst am Nächsten zu üben und bessere Gemeinschaften zu bilden. Der Kiwanis-Club wird von einem Präsidenten geleitet, der in der Regel auf die Dauer eines Jahres die Aktivitäten des Vereins plant. Jedes seiner Mitglieder gehört einer der Kommissionen an, die sich um Veranstaltungen, Mittelbeschaffung, die Mittelverteilung und die Gewinnung neuer Mitglieder kümmern. Die Mitglieder treffen sich in regelmässigen Abständen zu gemeinsamen Mahlzeiten im Club-Lokal. Ausserhalb der regelmässigen Zusammenkünfte werden die verschiedenen Aktionen durchgeführt. Der Kiwanis-Club Liechtenstein verfolgt mit befreundeten Clubs insbesondere das Projekt «Kipaki» – Kiwanis-Patenkinder. In Zusammenarbeit mit den Sozialämtern werden benachteiligte Kinder und Jugendliche | unterstützt. november 2011


k u lt u r

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Spielend lernen Museum, ein Kinderreich

23 Von Kornelia Pfeiffer

Als Mitmach-Museum weckt das Landesmuseum die Neugier. Und zwar die von Kindern und Jugendlichen. Spielerisch erobern die sich in der Ausstellung «Fischwelten» anhand kostbarer antiker Fischteller die Welt der Alten

Fabia sucht einen Delfin. Mit ihrer Nase reicht sie gerade mal über den Vitrinenrand, um das schnabelförmige Maul auf dem griechischen Fischteller zu erspähen. Renzo hat es da einfacher. Der nächste Schaukasten ist für Kinder gemacht, in dem er den Teller findet, auf den ein Kinder lernen die Welt der Künstler – neben Delfin und Tintenfisch – den einzigen SeeGriechen, der Seefahrt und teufel gemalt hat. Der Maler lebdie Küsten des Mittelmeeres te in Apulien, der Fischteller ist rund 2300 Jahre alt. Im Suchspiel kennen. Und sie erfahren eini- lernen die Fünfjährigen die Welt ges über Kunst und Kommerz der Meeresbewohner kennen. Bis 26. Februar 2012 ist im Liechtensteinischen Landesmuseum in Vaduz die Ausstellung «Fischwelten – Vom Mittelmeer zum Alpenrhein» zu sehen. Dazu organisiert das Museum Führungen und Workshops für Besucher von 5 bis 15 Jahren. Das Mitmach-Museum will die Neugier von Kindern und Jugendlichen wecken. «Das eigene Erleben – auf das kommt es an», sagt Rainer Vollkommer, Direktor des Landesmuseums. Und so lässt Museumspädagogin Sabina Braun denn Selina auch auf einen Schemel steigen, damit sie den Augenfleck-Zitterrochen – nicht anfassen – aber ganz genau beäugen kann. 50 kostbare, antike Fischteller aus der Schweizer Privatsammlung Flo-

Liechtensteinisches Landesmuseum Führungen und Workshops für Kinder zwischen 5 und 15 zur Sonderausstellung «Fischwelten – Vom Mittelmeer zum Alpenrhein» in Vaduz. Termine nach Vereinbarung mit Museumspädagogin Sabina Braun: sabina.braun@llm.llv.li, www.landesmuseum.li

rence Gottet sind in Vaduz ausgestellt. Umgeben vom Rauschen und vom Duft des Meeres. Stephan Gottet hat die Kollektion in Erinnerung an seine Tochter aufgebaut. Sie starb als Kind, ihre Freude an Fischtellern aber lebt weiter. «Kannst Du schwimmen?», fragt Sabina Braun. Aber klar, so eine Frage – nickt die sechsjährige Melanie. Da hat sie den Seeleuten der Antike etwas voraus. Die, so behauptete der Philosoph Platon, konnten weder lesen noch schwimmen. Und während die vier Kinder mit Buntstiften Fische zeichnen, erzählt die Kunsthistorikerin: von den Griechen, und warum sie Fischteller in Italien herstellten. «Vor 2750 Jahren wurde den griechischen Stämmen auf ihren Halbinseln Attika und Peloponnes die Welt zu klein», lässt sich auf den Texttafeln – extra für Kinder – nachlesen. «Gemeinsam suchten Händler, Handwerker, Bauern und Hirten entlang der Küsten des Mittelmeeres, der Ägäis und des Schwarzen Meeres nach günstigen Orten und gründeten dort neue Städte und Niederlassungen. Neben ihrer Sprache ... brachten sie auch ihr Wissen und handwerkliches Geschick mit. Und so kam es, dass auch im damaligen von Griechen besiedelten Unteritalien die Töpfer wie in Athen und anderen griechischen Städten töpferten.» Die griechische Töpferkunst war geschätzt und wollte jemand Töpfer werden, musste er sich als Keramikmaler bei einem Töpfermeister hocharbeiten.

Kinder können eigene Fischteller töpfern und bemalen

Wer einen Workshop im Landesmuseum besucht, kann ausprobieren, wie das geht. So walken Fabia, Renzo, Selina und Melanie mit Mini-Nudelhölzern je einen Batzen Ton platt. Um

Foto: Sven Beham Liechtensteinisches Landesmuseum

Griechen.


Das Landesmuseum will als

dann mit Ausstechformen FischAmulette zu fabrizieren. «Ältere von Kindern und Jugendlichen Kinder oder Jugendliche können wecken. eigene Fischteller töpfern und später auch bemalen», sagt Sabina Braun. Für Primarschüler und für Jugendliche der Sekundarstufe I hat sie Extra-Programme konzipiert. Die älteren Kinder lernen die Welt der Seefahrt sowie die Küsten des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres kennen. Und sie erfahren einiges über Kunst und Kommerz. Mit der Kolonisation im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer blühte der Handel der Griechen. Um 400 vor Christus stiegen die Fischteller aus den griechischen Werkstätten in Süditalien gar zu Marktführern auf. Der Kunde war König, sein Geschmack Gesetz. Die archäologische Forschung bezeichnet griechische Gefässe stets als «Vasen». Aus der Zeit zwischen 600 und 300 vor Christus sind heute etwa 400 000 bekannt, geschätzte 1 Prozent der ursprünglichen Produktionsmenge. Alles Unikate. Während sonst Götter und Menschen im Mittelpunkt standen, kommt nur auf den Fischtellern die Natur zum Zug. Auf meist schwarzem Hintergrund schwimmen – ockerfarbene, braune, orangerote Rochen, Brassen, Tintenfische, Pilgermuscheln, Garnelen, Plattfische, Barsche – essbare Fische, die es in KüstennäMitmach-Museum die Neugier

he wirklich gab und gibt. Einzig der Hippokampen ist ein Fabelwesen. Und den friedvollen, intelligenten Delfin zu jagen oder gar zu verspeisen war bei den Griechen als Sitte unzivilisierter Völker verpönt. Er galt als König der Meerestiere.

Modeartikel mit Geheimnis

Rund 100 Jahre fertigten Töpfer und Maler in Apulien, Kampanien, in der Stadt Paestum südlich von Neapel und in Sizilien den exklusiven Modeartikel. Etwa 1000 sind weltweit noch erhalten. Schaut man drauf, sehen Fischteller wie flache Scheiben aus. Ähnlich stellten sich die Griechen die Erde vor. Und die Vertiefung in der Mitte? Ist die ein Symbol fürs Mittelmeer, den Nabel der Alten Welt? Zugleich steht der griechische Fischteller auf einem niedrigen Fuss. Wozu die Teller dienten, bleibt ein Geheimnis: Wissenschaftler streiten sich, ob für Fischgerichte oder als im Wasser schwimmende Zielscheibe oder als Grabbeigabe. Das allerdings ist dem fünfjährigen Renzo noch egal. Er liegt bäuchlings vor dem Aquarium, in dem sehr seltene, teilweise erst seit kurzem bekannte bunte Fische schwimmen, und setzt das Puzzle zusammen, das in der Museumsbox zur Ausstellung «Fischwelten» liegt. «Wow – das ist ja | der Teller mit dem Seeteufel!» november 2011


lifestyle

Vom Notizblock Abenteuerspielplatz auf den rund umLaufsteg den Walen-

24 25 Von Melanie Fuhl

Models zeigen an den Modeschauen in Paris, London, Mailand, New York die neuesten Kreationen für Frühjahr/Sommer 2012. Hinter den oft nicht tragbar wirkenden Kreationen stehen Schneiderkunst und vor allem Modedesigner.

Internationale Modeschauen in den Modemetropolen führen jedes Jahr im Frühling und Herbst der Welt vor, was die modebewusste Szene eine Saison später zu tragen hat. Aber nicht nur altbekannte Modeschöpfer wie Karl Lagerfeld, Miuccia Prada, PhoeWas Models an den be Philo oder der Nachfolger von John Galliano bei Dior bestiminternationalen Modeschauen men die Trends. Auch jene bevorführen, ist in der Regel kannten Labels, die aus den Vornicht für den Kleiderschrank bildern der Modepäpste tragbare Modelle entwerfen und die bestimmt zu erschwinglichen Preisen in die Mode- und Warenhäuser kommen, gehören zu den Trendsettern. Aus den sowohl lauten und wilden als auch den leisen und schlichten Kreationen schaffen Designer die Mode für den Abend, den speziellen Anlass oder für den Alltag.

zum Spiel mit Kontrasten, in Form und Farbe. Die Zurückhaltung zeigt sich auch im Material, das bedruckt, beschwingt oder mit künstlerischen Elementen eingesetzt wird. Wenn sich die Normalsterblichen mit den Wintersachen befassen, ist für alle anderen Modeschau in Paris: Die Haute Couture bereitet sich nun für die Präsentation im kommenden Januar vor. Gespart wird nicht an Ideen, an Einfallsreichtum oder Provokation, denn die Haute-Couture will beachtet werden und ihr Handwerk zur Schau stellen. Als Haute-Couture (französisch für gehobene Schneiderei) werden die aus luxuriösen Materialien in Handarbeit massgeschneiderten Kreationen grosser Modefirmen im obersten Preissegment bezeichnet. Den Designern stehen hierfür die aufwendigsten Materialien zur Verfügung. Mit Pailletten, Federn, Perlen und Metall Die Haute-Couture und ihre streifen bis hin zu handgewebten Stoffen und Geheimnisse komplexen Drapierungen werden Kunstwerke kre War Color blocking mit kräfti- iert und von alteingesessenen Schneidern geschafgen und leuchtenden Farben das Codewort für die fen. In diesen Werken und ihren verschiedensten vergangene Sommer-Mode, so liegt der Schwer- Verarbeitungstechniken liegt das Geheimnis der punkt für den nächsten Sommer auf Feminin – Kunst. klare, tragbare Kollektionen ohne Exzentrik, Prêt-à-Porter für den Attitüde und Sex-Appeal. Die Modeschöpfer haben modischen Alltag Abschied genommen vom Signalrot und Zitronen- Was Models an den internationagelb, vom Aquamarin und Nachtblau, von den Neonfarben aus den Sixties, die vergangene Saison len Modeschauen vorführen, ist in der Regel nicht angesagt waren. Die unsichere Zukunft, so scheint für den Kleiderschrank bestimmt. Prêt-à-Porter, es, hat den Mut zu modischen Ausschweifungen auch ready-to-wear genannt, ist die Kleidung, die und extravaganten Kreationen merklich einge- im Gegensatz zur Haute Couture nicht nur für den dämmt. Die Weiblichkeit, die nächstes Jahr in den Laufsteg geschaffen wurde, sondern konfektioniert, Vordergrund gerückt wird, verleitet aber dennoch in diversen Grössen, auf den Markt kommt. Sinn-


Foto: iStock.com

Auf internationalen Modeschauen

gemäss bedeutet prêt-à-porter etwa so viel wie Konfektion oder Kunstprodukten die kommenden «von der Stange». Die meisten MoTrends der Modeszene an. dehäuser bzw. Modeschöpfer kreieren Prêt-à-porter-Produktlinien, die zum Grossteil industriell gefertigt werden. Diese Produkte sind immer noch sehr exklusiv, werden nur in limitierter Stückzahl und nur eine bestimmte Zeit lang produziert. Zum Teil werden die Kollektionen in gehobenen Modehäusern jedoch für den Laufsteg immer noch im eigenen Atelier gefertigt. Im Handel aber erstreckt sich eine Bandbreite weiterer kommerziellerer Kollektionsteile, die nicht auf den Shows präsentiert wurden. kündigen Designer mit ihren

(be)zeichnen und bedeutet im deutschen Sprachgebrauch Gestaltung. Design ist eine Formgebung, ein Entwurf der sich am Menschen und seinen vielfältigen Bedürfnissen orientiert. Diese reichen von körperlichen und psychischen Bedürfnissen bis hin zu Anforderungen des menschlichen Verstands an die gegenständliche Umwelt. Im Fokus stehen Funktionalität und Ästhetik. Am Anfang eines jeden Designs steht ein innovatives Konzept des Designers. Während des Entwicklungsprozesses entstehen erste Ideen, Analysen und am Ende die Konkretisierung.

Design immer eine Nasenlänge voraus

Im Fokus stehen Funktionalität und Ästhetik

Modetrends sind nichts anderes als eine Veränderungsbewegung oder ein Wand Die Mode kennt eine unendliche lungsprozess neuer, innovativer Designs. Wer dem Fülle an Inspirationen, die sich nach den Skizzen Trend nachläuft, lässt sich vom Strom der Mode der Modedesigner in Kleidungsstücke verwandeln. treiben. Heute gibt es täglich die vielfältigsten, neuDoch was ist Design? Der englische Begriff Design esten Designs. Die Kollektionen kommen nicht ist eine Ableitung aus dem lateinischen designare – mehr pro Saison auf den Markt. Ob Chanel oder Zara, alle paar Tage oder Wochen werden die Modeund Warenhäuser mit neuen Kollektionen belieZur Person fert und die Schaufenster fast täglich aufs Neue dekoriert. Trendbüros verkaufen Trends, die sie auf Melanie Fuhl hat Modedesign an der Akademie der Strasse aufschnappen, an grosse Häuser. Desigund Hochschule für Mode & Design AMD in Hamner reisen durch die Welt und lassen sich inspirieburg studiert, arbeitete zeitweise in Vaduz, derzeit ren. Eines ist jedoch nicht zu vergessen: Mode geht, in Zürich, London und Paris. | was bleibt ist der Stil. november 2011


UNO - JAHR DES W ALDES

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Lebensversicherung Abenteuerspielplatz für den Siedlungsraum rund um den Walensee

27 Von Norman Nigsch

Unser Siedlungsraum ist seit jeher von Naturgefahren wie Lawinen, Wildbächen und Steinschlag bedroht. Den besten und gleichzeitig billigsten Schutz gegen diese Gewalten bieten vielschichtig aufgebaute Wälder mit gesunden und widerstandsfähigen Bäumen.

Die rasante Entwicklung vom armen Agrarstaat hin zu einem der höchstentwickelten Länder der Welt hat Spuren hinterlassen. Anstelle kleiner, auf sichere Standorte beschränkter Ortschaften finden wir heute in Liechtenstein ausgedehnte Siedlungen mit einem Auch für den Schutzwald dichten Netz an Strassen und Einrichtungen für die öffentliche stellt sich die Frage, wie man Versorgung. Die Gefahr durch am besten auf die neue Naturgefahren hat sich im gleichen Zeitraum jedoch kaum verHerausforderung des Klima- ringert. Einem hohen Gefahrenwandels reagiert potenzial steht damit ein zunehmend grösser werdendes Schadenpotenzial gegenüber. Dadurch steigt auch die Bedeutung der Schutzwälder als Bestandteil des Risikomanagements zur Gefahrenabwehr. Dabei nimmt der Schutzwald als biologisches System eine Sonderstellung ein, weil er grossflächig wirkt und gleichzeitig Schutz vor verschiedenen Naturgefahren bietet.

Vorfahren erkannten Schutzwirkung des Waldes

Dass der Wald den umfassendsten Schutz vor Naturgefahren bietet, haben schon unsere Vorfahren erkannt. So wurde bereits im Jahre 1896 ein Gesetz betreffend die Anlage von Bannwäldern erlassen, wo es in § 1 heisst: «Wenn die Sicherung von Personen, von Staats- und Gemeindeoder von Privatgut eine besondere Behandlungsweise der Wälder als Schutz gegen Lawinen, Felsstürze, Steinschläge, Gebirgsschutt, Erdabrutschungen, Rüfen und dgl. dringend erfordert, kann dieselbe von Staats wegen angeordnet werden und hiernach der Wald im betreffenden Teile in Bann gelegt werden.» Die hohe Bedeutung des Waldes als Schutzschild für die Bevölkerung widerspiegelt sich aber auch im aktuellen Waldgesetz aus dem Jahre 1991. Gemäss diesem fördert der Staat Massnahmen zum Schutz vor Naturereignissen, indem er die durch den Holzerlös nicht gedeckten Kosten der Schutzwaldpflege zur Gänze übernimmt. Diese grosszügige Haltung seitens des Landes Liechtenstein hat ihren guten Grund. Müsste nämlich der gleiche Schutz, den der Wald bietet, mit technischen Verbauungen sichergestellt werden, würde das Geldsummen verschlingen, die um ein Zigfaches (!) über den Kosten der Waldbewirtschaftung liegen. Abgesehen davon sind Schutzverbauungen alles andere als eine Zierde für die Landschaft.

Fehlende Verjüngung als Hauptübel

Eine im Jahr 2008 fertig gestellte Untersuchung zum Zustand des Liechtensteiner Schutzwaldes hat ergeben, dass die aktuelle Schutzwirksamkeit als «knapp genügend» zu be-


Die Schutzwirkung des Waldes ist enorm: ein Baum von 45 cm Durchmesser stoppt einen Stein von zwei Tonnen bei 72 km/h!

Foto: Norman Nigsch

Dass das in breiten Bevölkerungskreisen keine Begeisterung auslöst, ist verständlich. Schliesslich hat der Mensch zum Tier eine stärkere emotionale Bindung als zur Pflanze. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass wir in Liechtenstein mit weniger hohen Wildbeständen leben können, mit einem Schutzwald, der seine Schutzaufgaben nicht mehr erfüllt, jedoch nicht!

zeichnen ist. Eine genaue Betrachtung der einzelnen Beurteilungskriterien zeigt, dass die Schutzleistung mittelfristig nicht mehr gesichert ist. Insbesondere in Bezug auf die Sicherung der nächsten Baumgeneration weisen unsere Schutzwälder erschreckende Defizite auf. Auf grossen Waldflächen fehlt die Verjüngung gänzlich oder beschränkt sich mit der Fichte auf eine einzige Baumart. Mit der Waldverjüngung verhält es sich ähnlich, wie mit unserer AHV. Wenn nicht laufend junge Neu-Einzahler dazu kommen, bricht das System eines Tages in sich zusammen. Und wenn der Jungwald nicht zeitgerecht die Aufgaben der Altbestände übernehmen kann, gibt es Versorgungslücken. Und wo kein Wald, da kein Schutz! Leider haben wir uns in Liechtenstein schon einen grossen Zeitrückstand eingehandelt, den es jetzt schleunigst aufzuholen gilt. Diesen Wettlauf mit der Zeit können wir allerdings nur gewinnen, wenn die Prioritäten richtig gesetzt werden und die Entscheidungsträger endlich den Mut aufbringen, auch unpopuläre Entscheide zu fällen. Unpopulär heisst in diesem Fall, dass man die seit Jahrzehnten völlig überhöhten Wildtierbestände, die für das Nichtaufkommen der Verjüngung verantwortlich sind, massiv reduziert.

Zur Person Dipl. Forstingenieur ETH Norman Nigsch ist Leiter der Abteilung Wald im Amt für Wald, Natur und Landschaft.

Klimawandel als neue Heraus- forderung

Wenn sich die Prognosen der Klimaexperten bewahrheiten, dann werden wir künftig vermehrt mit Dürren, Hitzewellen und Sturmereignissen konfrontiert. Es stellt sich deshalb auch im Schutzwald die Frage, wie man am besten auf diese neue Herausforderung reagiert. Ein radikaler, von Panik getriebener Waldumbau dürfte kaum die richtige Antwort darauf sein. Mehr versprechen darf man sich von einer Strategie der Risikoverteilung. Das beginnt mit einer möglichst guten Ausschöpfung des heimischen Baumartenangebots. Denn wer weiss heute schon, wie sich die Extremereignisse bei den einzelnen Baumarten auf allfällige Krankheiten oder Schadinsekten auswirken? Vielfalt ist aber auch bei der Waldstruktur erwünscht. Insbesondere bei Stürmen bewähren sich vielschichtige Waldbestände, die auf kleinster Fläche Bäume unterschiedlichen Alters aufweisen, wesentlich besser als grossflächig gleichförmige Wälder. Zu guter Letzt gilt es auch den Schadstoffeintrag aus der Luft möglichst klein zu halten. Denn was für uns Menschen nicht gesund ist, ist es mit | Sicherheit auch für unsere Bäume nicht. november 2011


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Schlusspunkt

Bei Reserven von über 10 Jahresausgaben kann man sich «kaum vorstellen», dass es abwärts geht. So verwundert es nicht, dass die Politik die «heisse Kartoffel» weiterreichte und die «Arbeitsgruppen-Kultur» überstrapazierte. Allerdings ist es gefährlich, wenn man sich etwas «nicht vorstellen» kann. Tatsäch- Wir haben das Glück, dass wenigstens die AHV lich sind Entwicklungen eingetreten, die früher «schwer vor- nicht «die Krise» hat und kein Sanierungsfall ist stellbar» waren: (1.) Finanzmarkt-Krise, (2.) Realwirtschafts-Einbussen, (3.) Staatshaushalt-Sanierung. Alle drei Entwicklungen beeinflussen die EinnahmenSicherheit der AHV: (1.) sinkende Anlagerenditen, (2.) unsicheres Lohn- und Beitragsvolumen, (3.) Reduktion des Staatsbeitrags an die AHV. Und alle drei Entwicklungen sind nicht nur Stolpersteine, sondern die Schwierigkeiten «gehen einfach nicht weg» (nicht von alleine). Man muss froh sein, wenn wenigstens das Traktandum «Staatsbeitrag an die AHV» erledigt ist. Erst dann wird die Politik sich wieder ernsthaft mit der «Sicherheit der AHV» befassen. Wir haben das Glück, dass wenigstens die AHV nicht «die Krise» hat und kein Sanierungsfall ist. Selbst mit dem vom Landtag im Oktober 2011 beschlossenen Paket (Sanierung Staatshaushalt Walter Kaufmann durch Kürzung des Staatsbeitrags an die AHV; ausDirektor AHV-Anstalten gabenseitige Kompensation durch Kürzung von Leistungen wie beispielsweise beim Renten-Vorbezug) dauert es aller Voraussicht nach 15 Jahre oder mehr, bis die Reserven der AHV auf 8 Jahresausgaben sinken. Auch 8 Jahresausgaben in Reserve bieten immer noch einen genügenden Anlagehorizont. So muss man die nächsten Jahre kein panisches Bremsmanöver einleiten, aber langsam von «Autopilot» auf «manuelle Steuerung» umschalten. Dabei müssen auch Korrekturen «vorstellbar» werden, die man sich lieber «nicht vorstellen will», denn die «milden Massnahmen» sind mit dem AHV-Gesetzespaket zur Sanierung des Staatshaushalts verbraucht. Es gibt drei Möglichkeiten: ausgabenseitig (beispielsweise Reduktion von «Leistungsversprechen» inkl. Rentenalter), einnahmenseitig (beispielsweise Beitragssatzerhöhung, Beitragsdauerverlängerung, Eröffnung neuer Beitragsquellen) oder die Kombination von beidem. Wann und wie heftig das Steuer einsetzen muss, hängt unter anderem wiederum davon ab, wie sich (1.) Finanzmärkte (Anlagerenditen) und (2.) Realwirtschaft (Lohn- und | Beitragsvolumen) entwickeln. Foto: Kaufmann

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Walter Kaufmann: Unsicherheit der AHV: unvorstellbar?

november 2011


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