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vorsorge: Sicherung der gewohnten Lebenshaltung weltrekord: Schnellste Briefmarke im Guinness-Buch der Rekorde
Kultur: Als die S端nde noch gef端rchtet wurde
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Ein Weltrekord im Jubiläumsjahr 3
Liechtenstein feiert dieses Jahr das Jubiläum «100 Jahre Briefmarken». Die Aufmerksamkeit für die liechtensteinischen Briefmarken ist damit wieder erhöht worden. Weltweit leiden Die Jugendlichen teilen sich per Facebook mit, die Staaten darunter, dass Briefdas ohne Briefmarken auskommt markensammeln für die jüngeren Generationen nur noch selten ein erstrebenswertes Hobby ist. Auch wenn Pa n o r a m a 4 Stilberater immer wieder auf den besonderen Wert eines von Hand und mit Füll vorsorge Sicherung der gewohnten Lebenshaltung 6 federhalter geschriebenen Briefes hinweisen – die Jugendlichen tei a u s bi l d u n g len sich per Facebook mit, das Keine weltfremden Theoretiker, ohne Briefmarken auskommt. sondern geerdete Praktiker 10 Trotzdem haben wir in diesem i n n o v at i o n Jahr den Briefmarken breiten Holzheizwerk bringt Nachhaltigkeit Raum eingeräumt, beispielswei ins Malbuntal 12 se mit der Vorstellung einzelner Porträt Briefmarken, die in der 100-jäh Nicole van Oers: Globale Marktpräsenz 14 Günther Meier rigen Geschichte eine besondere Chefredaktor «Der Monat» Rolle gespielt haben. Und in die w e lt r e k o r d ser Ausgabe blenden wir noch Schnellste Briefmarke im mals auf die am schnellsten gedruckten Briefmar16 Guinness-Buch der Rekorde ken zurück, die Liechtenstein einen Eintrag ins b r i e f m a r k e n Guinness-Buch der Rekorde eintrug.
Die bäuerliche Häusle-Serie von 1951
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vorsorge
Das Geheimnis der Vollversicherung: Am Schluss trägt der Aktionär das Risiko allein 19
l if e s t y l e
Understatement zwischen Dunkelgold und Schokobraun
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Als die Sünde noch gefürchtet wurde
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O r i g i n a l e
Wer einen Bock schiesst, muss damit rechnen …
rätsel
Impressum: 6. Jahrgang, Nr. 72, November 2012, 18 750 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li verlagsleitung: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li sekretariat: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li anzeigen: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan; papier: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Weltrekorde sind in Liechtenstein eher selten, bei den Briefmarken haben es die Philatelie Liechtenstein und die Gutenberg AG geschafft. (Foto: Philatelie Liechtenstein)
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r at g e b e r Vorsorgelücke bei Erwerbsunterbruch
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Landwirtschaft und Waldwirtschaft Zu den Zielen des Naturschutzes gehört die Vernetzung ökologisch bedeutsamer Lebensräume. Nicht selten aber werden solche Öko-Räume durch künstliche Barrieren voneinander isoliert. Mit Hecken oder Feldgehölzen wurden in der Vergangenheit wichtige Lebensraumelemente wieder miteinander verbunden. Um für solche Verbindungen Anreize zu schaffen, wurden in das Naturschutzgesetz entsprechende Schutz- und Förderungsmassnahmen aufgenommen. Allerdings fehlte die übergeordnete Sicht, denn Bestockungen von mehr als 250 Quadratmeter Grundfläche gelten nach dem Waldgesetz als Wald. Dieser neue Wald steht im Widerspruch zu den Bestimmungen über die Erhaltung des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens. Die sich widersprechenden Forderungen der Sicherung des Landwirtschaftsbodens und des Naturschutzgesetzes sollen nun aus dem Wege geräumt werden. Am einfachsten soll es mit der Anpassung des Waldgesetzes gehen, meint die Regierung. Künftig gilt nicht mehr als Wald, wenn eine Fläche in der Landwirtschaftszone mit Waldbäumen und Waldsträuchern bepflanzt wird, sofern diese Waldfläche mit dem Ziel der Lebensraumverletzung für wildlebende Tiere und Pflanzen geschaffen wurde. Foto: Agentur
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Die Situation der Wirtschaft Die Konjunkturumfrage des Amtes für Statistik für den Herbst 2012 erbrachte eine eher positive Einschätzung der Wirtschaftssituation. • 98 % der befragten Industrie- und Gewerbeunternehmen bezeichnen die allg. Lage zur Jahresmitte als gut oder zufriedenstellend • Die Jahresteuerung hat bis August erneut um 0,5 % abgenommen • Die direkten Warenexporte sanken im 1. Halbjahr um 1,8 % • Die Umsätze der grösseren Finanzdienstleistungsunternehmen sind im 1. Halbjahr um 9 % angestiegen. Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte werden nicht schlecht beurteilt, allgemein rechnet man mit «einer verhaltenen konjunkturellen Entwicklung».
Foto: Philatelie Liechtenstein
Pa n o r a m a
Chinesische Schlange für Liechtenstein-Briefmarke Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen China und Liechtenstein werden vor allem von der Philatelie Liechtenstein gepflegt. Auch für das «Jahr der Schlange», das in China am 10. Februar 2013 beginnt und am 30. Januar 2014 endet, hat die Philatelie Liechtenstein eine Sonderbriefmarke vorbereitet, die am 12. November zur Ausgabe gelangt. Wie die Sondermarke zum Jahr des Drachens wird auch die neue Schlangen-Briefmarke in modernster Lasertechnik als Scherenschnitt ausgeführt. Der Kleinbogen enthält vier Briefmarken, die aus Gründen der besseren Handhabung wiederum als Selbstklebe-Briefmarken erscheinen. Jedes Jahr hat in China eine besondere Bedeutung. Menschen, die im Jahr der Schlange geboren sind, gelten als tiefsinnig und weise, die Probleme mit dem Verstand und der Logik zu lösen versuchen. In Geldsachen sind die Schlangen-Geborenen meist erfolgreich, neigen aber zu Geiz und Egoismus.
Neuer Lehrgang für Unternehmer Auch gewerbliche Unternehmer müssen sich auf dem neuesten Stand der Technik und der Unternehmensführung halten, um erfolgreich den Konkurrenzkampf bestehen zu können. Die Wirtschaftskammer Liechtenstein bietet im kommenden Jahr einen massgeschneiderten Weiterbildungskurs an, der unter dem Titel «Werkstatt» geführt wird. Der Unternehmerlehrgang für KMU ist das Ergebnis einer Umfrage unter den Mitgliedern der Wirtschaftskammer: Der überwiegende Teil der Gewerbetreibenden möchte praxisorientierte Weiterbildung, die sich im Alltag des Unternehmertums umsetzen lässt. november 2012
Die Osec, die Schweizer Organisation für Exportförderung, sucht die beste Exportfirma in der Schweiz und Liechtenstein. Der Export-Award zeichnet Unternehmen aus, deren Markteintritt im Ausland, beziehungsweise deren Strategie für einen Markteintritt als sehr gelungen und innovativ bezeichnet werden kann». Dabei wird zwischen den Kategorien «Success» und «Step-in» unterschieden. In der Kategorie «Success» geht es um nachweisliche Erfolge im Exportgeschäft. Hier muss das Unternehmen schon mindestens zwei bis drei Jahre im jeweiligen Zielmarkt tätig sein. In der Kategorie «Step-in» stehen hingegen junge Expansionsprojekte im Rampenlicht, bei denen ein Unternehmen erst neu in einem Zielland aktiv werden will.
Praxisrelevantes Wissen im Gesundheitsrecht Die Private Universität im Fürstentum Liechtenstein startet im kommenden Jahr einen neuen Lehrgang «Cas Gesundheitsrecht» (Certificate of Advanced Studies), der praxisrelevantes Basiswissen im Gesundheitsrecht vermittelt. Der Lehrgang richtet sich an Fachleute aus den Bereichen Gesundheitswesen, Medizin, Pflege, Recht, Verwaltung und Wirtschaft, die bei ihrer Tätigkeit mit gesundheitsrechtlichen Aspekten konfrontiert sind. Die Teilnehmenden erlernen Arbeitsinstrumente und Methoden der rechtlichen Problemlösung und werden befähigt, diese in ihrer Berufspraxis anzuwenden.
Informatik-Zukunftstag speziell für Mädchen
Foto: Universität Liechtenstein
Auch in diesem Jahr öffnen wieder viele Betriebe und Organisationen am Nationalen Zukunftstag ihre Türen für einen Praxistag in der Arbeitswelt. Die Universität Liechtenstein ist am 8. November 2012 zum ersten Mal mit einem Informatiktag Teil des Projekts. Von 9 bis 16.30 Uhr erhalten interessierte Mädchen einen praxisnahen Einblick in die Informatik und Wirtschaftsinformatik. Die Mädchen schreiben je nach persönlicher Vorliebe Computerprogramme oder ermitteln notwendige Funktionen eines Programms. Anschliessend gründen sie gemeinsam die virtuelle Firma «Lipstick AG».
Foto: Günther Meier
Export Award für erfolgreiche Firmen
Höhere Steuern zur Haushaltsanierung Die Sanierung des Staatshaushalts gestaltete sich in der Praxis nicht so einfach, wie Politiker vor den Wahlen 2009 in Aussicht stellten. Vier Jahre danach sieht die Lage schlechter aus, als die Regierung prognostizierte. Erstmals in der Geschichte des Landes gab der Regierungschef als Finanzminister bereits vor der Präsentation des Budgets eine Warnung ab, der Staatshaushalt 2013 werde ein enormes Defizit von rund 200 Mio. Fr. aufweisen. Wie die Budgetplanung zeigt, ist für das kommende Jahr und auch für die folgenden Jahre mit erheblichen Mindereinnahmen für den Staatshaushalt zu rechnen. Deshalb plant die Regierung neben Sparmassnahmen weitere Schritte, um zu mehr Einnahmen zu gelangen. Vorerst wird noch von der Einführung neuer Steuerarten oder der Wiedereinführung abgeschaffter Steuern abgesehen, doch bei zwei Ertragssteuern schlägt die Regierung eine Änderung des Steuergesetzes vor: Bei der Vermögens- und Ertragssteuer die Einführung einer weiteren Tarifstufe, um sehr hohe Erwerbseinkünfte höher besteuern zu können, sowie bei der Besonderen Gesellschaftssteuer eine Erhöhung der Mindeststeuer von derzeit 1200 auf 1800 Franken. Bei der Mindestertragssteuer erwartet die Regierung Mehreinnahmen von 24 Mio. Fr. im nächsten Jahr, ist sich allerdings auch bewusst, dass diese Steuererhöhung zu einem gewissen Attraktivitätsverlust für den Standort Liechtenstein nach sich ziehen wird. Aus der Anpassung des Tarifs für natürliche Personen sollen Mehreinnahmen von 7 Mio. Fr. für den Staat resultieren. Diese Massnahme wird gleichzeitig den Gemeinden ebenfalls höhere Einnahmen bescheren.
VORSORGE
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Sicherung der gewohnten Lebenshaltung
7 Von Günther Meier
Liechtenstein hat im Jahre 1952, vor 60 Jahren, die AHV mit Volksabstimmung eingeführt. Mit der AHV-Übernahme nach dem Vorbild der Schweiz wurde auch das Drei-Säulen-Modell aus der Schweiz übernommen. Die zweite Säule bildet die Betriebliche Vorsorge.
von über 300 Millionen Franken aufweisen soll. Ein interessanter Zeitpunkt, um sich näher mit der Betrieblichen Vorsorge zu beschäftigen. Ein weiterer aktueller Anlass bildet die Herausgabe der 2. Auflage des Standardwerks «Berufliche Vorsorge» in der Schweiz, das in der überarbeiteten Version erstmals auch die Geschichte, das Konzept und die Rechtsgrundlagen der liechtensteinischen Betrieblichen Vorsorge enthält.
Einführung mit einer Volksabstimmung
Die Betriebliche Personalvorsorge wurde in Liechtenstein mit Volksabstimmung im Jahre 1988 eingeführt und auf den 1. Januar 1989 in Kraft gesetzt. Die Vorlage wurde vom Volk mit knapper Mehrheit von 51,7 Prozent – bei einer Stimmbeteiligung von nur 69 Prozent – angenommen, was darauf hindeutet, dass die Einführung des Obligatoriums für die zweite Säule umstritten war. Auch die Entstehung der Vorlage war nicht ohne Schwierigkeiten über die Bühne gegangen, worauf die beinahe ein Jahrzehnt dauernde Vorbereitungsarbeit in Arbeitsgruppen, Regierung und Landtag hinweist. In der Rückschau erscheint diese lange Vorbereitungsphase erstaunlich, denn als die Regierung 1984 den ersten Gesetzesentwurf dem Landtag vorlegte, waren bereits zwei Drittel der Arbeitnehmer einer betrieblichen Personalvorsorge unterstellt. Mit Inkrafttreten des Gesetzes sind nun, mit bestimmFotos: iStock.com
Die Lebenserwartung der Menschen steigt in unseren Breitengraden stetig an. Damit rückt die Vorsorge für die Zeit nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben immer mehr in den Mittelpunkt. Das Drei-Säulen-Modell, das Liechtenstein aus der Schweiz übernommen hat, weist der Betrieblichen Vorsorge eine zentrale Bedeutung in der Die Zweite Säule ist Altersvorsorge zu. Die Zweite geschaffen worden, um nach Säule ist als obligatorische Versicherung geschaffen worden, um dem Erwerbsleben die aus dem Erwerbsleben ausscheiFortführung der gewohnten denden Menschen die Fortführung der gewohnten LebenshalLebenshaltung zu ermöglichen tung einigermassen zu ermöglichen. Pensionskassen, wie die Vorsorgeeinrichtungen der Betrieblichen Vorsorge auch genannt werden, gerieten in jüngster Zeit hin und wieder in die Schlagzeilen: Gegenwärtig steht die Situation der Pensionskasse der Staatsangestellten Liechtensteins im Rampenlicht, die ein Defizit
ten Ausnahmen, alle Arbeitnehmer in Liechtenstein obligatorisch versichert. Auch Selbständigerwerbende können auf freiwilliger Basis einer Pensionsversicherung beitreten, entweder jener Vorsorgeeinrichtung, die für ihre Arbeitnehmer besteht, oder einer anderen – wobei es möglich ist, auch über die obligatorische Versicherung hinausgehende Leistungen zu versichern.
Liberale Regelungen der Freizügigkeit
Liechtenstein hat bei der Betrieblichen Vorsorge vermieden, dass die Pensionskasse ein grosses Problem bei einem Stellenwechsel werden könnte. Die Freizügigkeit ist deshalb liberal ausgestattet worden. Die Höhe der Freizügigkeitsleistung entspricht dem zurückgestellten Deckungskapital. Beiträge für die Risikodeckung und an die Verwaltungskosten bilden jedoch keinen Bestandteil der Altersbeiträge und damit auch nicht der Freizügigkeitsleistung. Bei einem Stellenwechsel des Arbeitnehmers wird die Freizügigkeitsleistung auf die Vorsorgeeinrichtung des neuen Arbeitgebers überwiesen. Ist eine Übertragung nicht möglich, weil kein neues Vorsorgeverhältnis begründet wird, ist der Vorsorgeschutz in Form einer Freizügigkeitspolice oder eines Freizügigkeitskontos aufrecht zu erhalten. Freizügigkeitspolicen sind bei einem in Liechtenstein zugelassenen Versicherungsunternehmen abzuschliessen, während die Freizügigkeitskonti als ein für Vorsorgezwecke gesperrtes Konto bei einer
Bank in Liechtenstein zu eröffnen Der Betrieblichen Vorsorge als sind. Eine Barauszahlung einer zweiter Säule kommt zur Freizügigkeitsleistung ist zulässig, Sicherung der gewohnten Lebenshaltung eine besondere wenn diese weniger als einen JahBedeutung zu. resbeitrag des Versicherten ausmacht. Eine Auszahlung kann auch erfolgen, wenn die versicherte Person den Wirtschaftsraum Liechtenstein–Schweiz endgültig verlässt oder eine selbständige Erwerbstätigkeit aufnimmt. Mit der Gestzesrevision 2005 ist die Rechtsgrundlage für die Einführung eines Sicherheitsfonds für liechtensteinische Vorsorgeeinrichtungen mit Wirkung ab 2007 geschaffen worden. Schon während der Vernehmlassung der Revision wurde der Antrag gestellt, den Anschluss an den schweizerischen Sicherheitsfonds zu prüfen, weil für eine selbständige Lösung die Versichertenbasis als zu
Standardwerk mit Liechtenstein Der Text unserer Titelgeschichte über Vorsorge stammt aus dem Buch «Berufliche Vorsorge» von Hans-Ulrich Stauffer, das erstmals 2005 erschienen ist. Inzwischen ist das Buch zu einem Standardwerk zum komplexen Recht der beruflichen Vorsorge geworden. Für die 2. Auflage, die kürzlich herausgegeben wurde, hat der Autor auch die Rechtslage des Fürstentums Liechtenstein als eigenes Kapitel aufgenommen. Stauffer Hans-Ulrich: Berufliche Vorsorge, 2. Auflage 2012. Schulthess Zürich, 2012. 912 Seiten. ISBN 978-3-7255-6540-5. www.schulthess.com
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vorsorge
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lichen Vorsorge nicht auf die gesetzlichen Vorschriften der Beiträge und Leistungen, sondern geht auch auf das Pensionsfondsgesetz ein. Zur Stärkung und Erweiterung des Finanzplatzes hat Liechtenstein ein Pensionsfondsgesetz geschaffen, um über das EWRAbkommen am wachsenden Markt der betrieblichen Altersversorgung in Europa teilnehmen zu können. Bei der Schaffung des Gesetzes machte die Regierung geltend, dass neben den Finanzintermediären auch die Banken von den neuen Möglichkeiten profitieren könnten, Altersvorsorgelösungen grenzüberschreitend anzubieten. Die über diese Altersver Positionierung als Standort für sorgung akquirierten Vermögenswerte könnten bei Pensionsfonds den Banken angelegt werden. Gleichzeitig verbreite Das Standardwerk von Hans-Ul- te die Regierung die Hoffnung, Liechtenstein könnrich Stauffer «Berufliche Vorsorge» beschränkt sich te sich als attraktiver Standort für Pensionsfonds in | bei der Darstellung der liechtensteinischen Betrieb- Europa positionieren.
schmal erachtet wurde. In der Folge wurde am 19. Dezember 2006 ein Abkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein unterzeichnet, das mit Wirkung ab dem 1. Januar 2007 in Kraft trat. Seither stellt die Stiftung Sicherheitsfonds BVG (Schweizer Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge) die gesetzlichen Leistungen von zahlungsunfähig gewordenen oder im Falle von vergessenen Guthaben liquidierten Vorsorgeeinrichtungen mit Sitz in Liechtenstein sicher.
Das Drei-Säulen-Modell Liechtenstein führte mit Volksabstimmung im Jahre 1952 – nach dem Vorbild der Schweiz – die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ein. Mit der AHV war die Grundlage für die Staatliche Vorsorge geschaffen, die später durch die Invalidenversicherung (IV) und die Familienausgleichskasse (FAK) sowie die Ergänzungsleistungen zu AHV und IV ergänzt wurde. Ebenfalls zur Vorsorge des Staates zählt die Arbeitslosenversicherung. Liechtenstein hat aus der Schweiz auch das Drei-Säulen-Modell übernommen. Die erste Säule unter dem Dach der Vorsorge bildet dabei die Staatliche Vorsorge, die zweite Säule ist die Betriebliche Vorsorge, die dritte Säule schliesslich die Selbstvorsorge mit Ersparnissen, privaten Lebensversicherungen, Investitionen. Das Drei-Säulen-Modell geht davon aus, dass die erste Säule die Existenzsicherung ermöglicht. Die zweite Säule soll die gewohnte Lebenshaltung im Alter sichern. Und die dritte Säule ist als individuelle Ergänzung zu den anderen zwei Säulen gedacht. Wenn vom Sozialstaat Liechtenstein die Rede ist, dann wird seit einigen Jahren auch von einem Vier-Pfeiler-Modell gesprochen, das die Staatsbeiträge, die für die soziale Sicherheit der Bevölkerung ausgerichtet werden, von anderen staatlichen Leistungen abgrenzt. Der erste Pfeiler dieses Modells umfasst die Sozialversicherungen, der zweite Pfeiler die sozialen Dienste wie Sozialhilfe, Bewährungshilfe, Jugendpflege und Suchtprävention. In der dritten Säule werden Präventivmedizin und Gesundheitsvorsorge zusammengefasst, in der vierte Säule die sonstigen Beiträge und Leistungen des Staates wie Wohnbauförderung, Mietbeihilfen, Familienhilfe, Sparprämien, Stipendien oder Unterhaltsvorschüsse und Verfahrenshilfen. Im Zentrum des Sozialstaates steht der Gedanke der gesellschaftlichen Solidarität. Also das Anliegen, durch einen gesetzlich geordneten und staatlich verwalteten Umverteilungsmechanismus sicherzustellen, dass den Bedürftigen ein ausreichendes Mass an Hilfe und Unterstützung zuteil wird. Als Kernstück des Sozialstaates Liechtenstein gilt das Sozialhilfegesetz, das 1966 in Kraft getreten ist. Mit diesem Sozialhilfegesetz wurde ein Rechtsanspruch auf Unterstützung eingeführt.
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Pensionskassa Made in Liechtenstein P u b l i r e p o r ta g e
Flexible Lösungen Für die angeschlossen Betriebe bietet die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein massgeschneiderte, individuelle Pensionskassenpläne an. Auch für Unternehmen mit höheren Einkommen und überdurchschnittlichen Leistungswünschen sind die entsprechenden Plangestaltungsmöglichkeiten vorhanden. Durch die grosse Von Liechtenstein für Liechtenstein Flexibilität der eingesetzten Software und der fle Die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein be- xiblen Organisation kann von oft üblichen standartrachtet Kundennähe und kompetente Beratung vor Ort als zentrale disierten Vorsorgeplänen abgesehen und jedes anVoraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung der betrieblichen geschlossene Unternehmen individuell bedient | Personalvorsorge. So werden bei der Vorsorgestiftung die zentralen werden. Funktionen wie die Geschäftsführung, die Vermögensverwaltung oder die Kundenbetreuung direkt von Vaduz aus wahrgenommen. Über uns Mit Bruno Matt, einem eidg. dipl. Pensionskassenleiter, und seinem Team verfügt die mit der Geschäftsführung der Stiftung betraute Landesbank AG über kompetente Spezialisten im Bereich der beruflichen Vorsorge.
Am 1. Januar 2005 gründete die Liechtensteinische Landesbank AG die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein. «Bereits im ersten Jahr konnten wir namhafte und grosse Firmen für unsere Pensionskassenlösung begeistern und gewinnen», erinnert sich Geschäftsführer Bruno Matt, der von Anfang an mit dabei war, zurück. Mittlerweile spielt die LLB Vorsorgestiftung für Liechtenstein eine gewichtige Rolle im Liechtensteiner Vorsorgemarkt.
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AUS B I LDUNG
Keine weltfremden Theoretiker, Abenteuerspielplatz sondern Praktiker rund umgeerdete den Walensee
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Das Fürstentum Liechtenstein ist eine wirtschaftliche Grossmacht mit Zehn-
Von Lothar Ritter
tausenden von Arbeitsplätzen. Bald könnte der Zeitpunkt kommen, wo im Kleinstaat mit seinen rund 36'000 Einwohnern mehr Menschen hauptberuflich einer Arbeit nachgehen, als im Land Wohnsitz haben.
Ohne die vielen Zupendler aus den Nachbarländern Liechtensteins wäre dieses «Wirtschaftswunder» gar nie möglich geworden. Dieses aussergewöhnliche, weltweit wohl einzigartige Phänomen kann nicht allein mit der grossen Bedeutung des Finanzdienstleistungsplatzes erklärt werden. Die Systemtechnik ist eine Ebenso wichtig ist auch eine seit moderne Ingenieursdisziplin Jahrzehnten erfolgreich arbeitende Exportindustrie und ein des 21. Jahrhunderts, die ein innovatives Gewerbe, die zuganzheitlich-vernetztes Den- sammen mit über 40 Prozent aller Beschäftigten ausserordentken und Handeln vermittelt lich viele Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Das ist fast doppelt so viel wie in der Schweiz, wo zurzeit jeder fünfte Arbeitsplatz im zweiten, industriellen Sektor angesiedelt ist. Worauf will ich mit diesen Zahlen hinaus? Liechtensteins Industrie und Gewerbe hat in den letzten Jahren, gerade in Zeiten der Turbulenzen auf dem weltweiten Finanzdienstleistungssektor, nicht nur viel zur Stabilität des lokalen Wirtschaftsraums beigetragen, es hat sogar an Bedeutung gewonnen und so Entscheidendes zur wirtschaftlichen Prosperität des Landes und seiner Grenzregionen beigetragen. Diese Erfolgsgeschichte ist alles andere als Zufall. Sie konnte nur geschrieben werden, weil auf engstem Raum Weltkonzerne mit zuverlässigen KMU-Betrieben
Zur Person Lothar Ritter ist Rektor der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB in Buchs. www.ntb.ch
zusammenarbeiten. Innovative Köpfe setzen sich an einen Tisch, tauschen Ideen aus und machen daraus nicht selten marktreife Produkte. Sie alle nutzen die Vorteile der kurzen Wege und erreichen so ein Ziel viel schneller als anderswo.
NTB – auch eine Liechtensteiner Hochschule
Für den Denk- und Werkplatz Liechtenstein sind Landesgrenzen heute zum Glück keine Hindernisse mehr. Junge Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner geniessen wie ihre Alterskollegen in der Schweiz die Vorteile der dualen Berufsbildung und wissen diese mit Erfolg zu nutzen. Viele von ihnen suchen danach eine neue Herausforderung und bilden sich an einer Fachhochschule weiter. Weit brauchen die jungen Menschen dafür nicht zu gehen: Direkt vor ihrer Haustür, ein paar Schritte über dem Rhein, an der Interstaatlichen Hochschule für Technik NTB in Buchs, die neben den Kantonen St. Gallen und Graubünden auch das Land Liechtenstein als Träger hat, steht ihnen eine attraktive Ausbildungsstätte offen. Die NTB ist damit auch eine Liechtensteiner Hochschule!
Analyse und Gestaltung kom- plexer dynamischer Systeme
Die Systemtechnik, die an der NTB gelehrt wird, ist eine moderne Ingenieursdisziplin des 21. Jahrhunderts. Sie vermittelt den Studierenden ein ganzheitlich-vernetztes Denken und Handeln, lehrt sie die Beschreibung, Analyse und Gestaltung komplexer dynamischer Systeme und verschafft ihnen einen neuen Zugang zu Lösungen im Ingenieursbereich. Im Studiengang
Foto: NTB
rand hinausschauend. Das bald Die Hochschule für Technik NTB will auch im Innovationsprozess zu eröffnende Innovationszenteine aktivere Rolle übernehmen. rum Rheintal «RhySearch», ein Gemeinschaftswerk des Kantons St. Gallen und des Landes Liechtenstein, ist die logische Entwicklung von der Bildungsstätte zum Forschungs- und Entwicklungszentrum. Für eine Fachhochschule wie die NTB Buchs geht es heute nicht mehr allein darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Fachkräfte zu fördern und sicherzustellen, die NTB will auch im Innovationsprozess eine aktivere Rolle übernehmen. Liechtenstein, ja das ganze Rheintal, mit seiner innovativen und anwendungsorientierten Wirtschaft, wird von diesem Zentrum stark profitieren können. Immer vorausgesetzt, wir finden die dringend notwendigen Fachkräfte und Ingenieure, die mit ihrer Kompetenz ein solches Zentrum erst beleben. Sorgen wir also dafür, dass in Liechtenstein fortan wieder mehr junge Männer und Frauen in Gewerbe und Industrie eine Berufslehre machen und in der NTB das Ingenieurstudium absolvieren. Es ist im Interesse aller: Das Wohl Liechtensteins und des ganzen Tals hängt stark von seiner wertschöpfenden Industrie ab. Diese wiederum ist angewiesen auf gut ausgebildete RhySearch – ein Forschungs- Fachkräfte. Und die NTB schliesslich will interdis und Entwicklungszentrum ziplinär arbeitende Studenten und Studentinnen Innovationen entstehen dann, ausbilden, die in der Lage sind, der Entwicklung wenn verschiedene Leute zusammensitzen und des Arbeitsmarktes auf dem Weg von der Dienstihre Ideen austauschen. Branchen- und firmen- leistungs- zur Wissensgesellschaft immer einen übergreifend und immer über den eigenen Teller- Schritt voraus zu sein. |
Systemtechnik NTB mit fünf verschiedenen Studienrichtungen werden die Studierenden nicht nur mit konkreten (technischen) Problemen konfrontiert, sie lernen auch im Team zu arbeiten und interdisziplinäre Aufgaben zu lösen. Denn ein Ingenieur, der im Berufsleben erfolgreich sein will, muss sich immer wieder neu orientieren und der Entwicklung des Arbeitsmarktes auf dem Weg von der Dienstleistungs- zur Wissensgesellschaft stets ein paar Schritte voraus sein. Wir in Liechtenstein sollten uns vermehrt bewusst sein, welch grosse Bedeutung diese Fachhochschule für den Industrie- und Gewerbeplatz Liechtenstein hat. Wo sonst in der Region erhalten junge Menschen die Chance, in nächster Nähe zu Wohn- und Arbeitsplatz ein Ingenieurstudium, zu absolvieren? Gut ausgebildete und wissbegierige Berufsleute werden in der NTB quasi «veredelt», um später ihr Wissen in der Wirtschaft einzusetzen. Industrie und Gewerbe ihrerseits haben die Gewissheit, mit der NTB in nächster Nähe eine Bildungs- und Forschungsstätte zur Verfügung zu haben, die ihnen die so dringend benötigten Ingenieure ausbildet. Keine weltfremden Theoretiker notabene, sondern geerdete Praktiker.
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Holzheizwerk bringt Abenteuerspielplatz Nachhaltigkeit ins Malbuntal rund um den Walensee
13 Von Thomas Lampert
Die UNO hat 2012 zum «Internationalen Jahr der erneuerbaren Energien» ernannt und fordert unter anderem auf, vermehrt Anlagen zur Erzeugung umweltfreundlicher Energie zu erstellen. Ein Beispiel dafür ist das Hackschnitzel-Heizwerk Malbun, das in Kürze den Betrieb aufnehmen wird.
Wer im Frühling oder Sommer einmal in Malbun war und jetzt wieder hochfährt, erkennt schnell, dass die Endphase für die Inbetriebnahme des Heizwerkes angelaufen ist. Die Verlegung der Rohrleitungen ist abgeschlossen, an der Zentrale des Werkes sowie vor Ort bei den Anschlüssen wird Der Rohstoff Holz ist die fleissig gearbeitet. Es läuft viel älteste und traditionellste Art rund um das neue Heizwerk, welches planmässig im November der Energiegewinnung fertiggestellt und eröffnet wird. Das bedeutet gleichzeitig, dass bereits in wenigen Wochen rund 80 Prozent des Heizwertes vom Malbuner Zentrum nicht mehr mit Öl, sondern mit umweltfreundlicher Fernwärme aus dem Hackschnitzel-Heizwerk versorgt werden.
Komponenten wie der technische Fortschritt in der nachhaltigen Energie, der ständige Anstieg des Ölverbrauchs, die sanierungsbedürftigen Ölkessel sowie Gespräche mit anderen Betreibern führten zur Idee, Holz erneut als wichtigsten Wärmelieferanten nach Malbun zu bringen.
Klimaneutrale Wärme aus der Leitung
Der Holzkessel wird Mitte November das erste Mal anlaufen. Mit dem Bau des Heizwerkes und den bestehenden Anschlüssen wird der Ölverbrauch im Malbuner Zentrum um ungefähr 80 Prozent reduziert. Weniger Ölverbrauch bedeutet auch weniger CO2-Ausstoss. Durch das umweltfreundliche Hackschnitzel-Heizwerk werden die Schadstoffemissionen um etwa 1300 Wärmelieferant aus Tradition Tonnen reduziert und gleichzeitig wird CO2-neut Der Rohstoff Holz ist die älteste rale Wärme ohne rauchende Kamine für das Feriund traditionellste Art der Energiegewinnung. Mit en- und Naherholungsgebiet erzeugt. der Zeit kam der natürliche Brennstoff aus der Der Rohstoff Holz ist klimaneutMode und wurde durch fossile Brennstoffe ersetzt. ral, weil er äusserst emissionsarm verbrennt. Da die Dies geschah auch im Malbuntal – Kamine wurden eingebaute Kondensationsanlage für zusätzliche durch Strom aus der Steckdose oder den Öltank er- Optimierung sorgt, wird nur so viel Kohlendioxid setzt. Heizen mit Gas hingegen ist nicht möglich. freigesetzt, wie das Holz während des Wachstums Das führte dazu, dass die Zentrumsbewohner und der Umwelt entzogen hat. Würde das Holz einfach Gäste von Malbun jüngst alljährlich gegen 500'000 im Wald verrotten, würde dieser Vorgang dieselbe Liter Heizöl verbrauchten. Auch sind viele beste- Menge an CO2 abgeben, wie wenn er als Energieträhende Ölkessel in die Jahre gekommen und eine ger genutzt wird. aufwändige Sanierung wäre nötig gewesen, um die Holz aus der Region Beheizung der Hotels, Häuser oder der Ferienwoh- Künftig werden mehrere tausend nungen weiter aufrecht zu erhalten. Neue Technologien zur effizien- Kubikmeter Rohstoff Holz aus der Region in ten und regenerativen Energieerzeugung mit Holz dem Hackschnitzel-Heizwerk verwertet. Dank moermöglichen, dass ein kleines Heizwerk wie jenes dernster Technik werden auch bisheriges Abfallvon Malbun Wärme für ein ganzes Dorf erzeugt. material aus der Holzproduktion wie Äste und
Foto: Thomas Lampert
Wipfel sowie feuchtes und minderwertiges Holz problemlos verarbeitet. Dieses Material muss deshalb nicht mehr ins Ausland verkauft werden, sondern wird vor Ort verwertet. Der nachwachsende und regionale Rohstoff Holz bringt weitere Vorteile: Die Abhängigkeit gegenüber fossilen Brennstoffen sinkt, die Versorgungssicherheit ist stets gewährleistet und lange Transportwege entfallen. Zudem ist Holz im Vergleich zu Öl wesentlich umweltverträglicher und die Wertschöpfung aus der Forstwirtschaft bleibt in der Region.
Das zentrale Hackschnitzeldie Betreiber um das gesamte Heizwerk in Malbun wird für Netz kümmern. Die Anlage des die diesjährige Heizperiode örtlichen Heizwerkes unterstützt in Betrieb genommen. dadurch eine weitere Empfehlung der UNO, nämlich dass der Zugang zu umweltfreundlicher Energie für mehr Menschen möglich gemacht wird. Wünschenswert ist, dass sich ständig mehr Hotel-, Ferienwohnungsund Hausbesitzer dafür entscheiden, sich aus Überzeugung an das Netz des Heizwerkes anzuschliessen.
Alles aus einer Hand Auch für die Anschlüsser ergeben sich Vorteile durch die neue Energieversorgung. Nachdem das Gebäude an das Leitungsnetz angeschlossen ist, wird der ehemalige Tankraum nicht mehr gebraucht und kann umgenutzt werden. Und während sich bisher jeder Eigentümer persönlich um seine Anlage und einen gefüllten Öltank kümmern musste, wird dies künftig wegfallen, da sich
Zur Person Thomas Lampert realisiert das Heizwerk Malbun gemeinsam mit seinem Bruder Clemens Lampert, dem Architekten Patrik Beck sowie zwei beratenden Experten. www.heizwerk-malbun.li
Nachhaltige Energieversorgung Energie sparen und Nachhaltigkeit ist in aller Munde, auch in Liechtenstein. Acht von elf Gemeinden tragen bereits das Label «Energiestadt», das Heizwerk wird in der Gemeinde Triesenberg ebenfalls positiv wahrgenommen und trägt dabei zum Erhalt des Gütesiegels bei. Auch bei der «Energiestrategie 2020» der Regierung und der Energiefachstelle des Landes wird das Malbuner Hackschnitzel-Heizwerk begrüsst. Nicht zuletzt, weil das private Projekt unter anderem zur Erhöhung des Selbstversorgungsgrades beiträgt. Das neue Malbuner Heizwerk zeigt, dass sich sowohl regionales als auch nachhaltiges Denken lohnt und intelligente Projekte der erneuerbaren Energieversorgung realisierbar sind, wenn Unternehmer, Investoren und die öffentliche Hand kooperieren. | november 2012
p Kor pft rdäets M o n at s
«Die momentane Währungssituation ist für die Exportunternehmen mit Sitz in Liechtenstein oder in der Schweiz eine grosse Herausforderung – auch für die Ivoclar Vivadent», betont Nicole van Oers. Die gebürtige Holländerin, die schon als Kind mit ihren Eltern in die Interessierte Berufsleute finden hier Schweiz übersiedelte, ist Director of Corporate Marketing Services ein professionelles und internationales Umfeld der Ivoclar Vivadent, in Liechtenstein meistens noch als «Zahnfabrik» bezeichnet. cherche war mir schnell klar, dass ich mir die MögDas breit gespannte Aufgabengebiet umfasst die lichkeit, für eines der weltweit führenden UnterUnternehmenskommunikation, nehmen der Dentalbranche zu arbeiten, nicht entdie einerseits in der Aufberei- gehen lassen wollte.» Die Arbeit in Liechtenstein tung von Informationen für die findet Nicole van Oers faszinierend, weil hier auf Öffentlichkeit besteht und ande- engstem Raum verschiedene Unternehmen von rerseits die Funktion der Me- Weltruf – mit guten Gründen – ihren Sitz haben: diensprecherin mit einschliesst, «Die Unternehmen finden hier optimale Rahmendie als Anlaufstelle für Anfragen bedingungen vor und interessierte Berufsleute ein der nationalen und internationa- professionelles und internationales Umfeld, in dem len Medien dient. Gleichzeitig sie sich entfalten können.» Der Wirtschaftsstandort Liechtenstein steht leitet Nicole van Oers die interne Kommunikationsagentur des Un- darum auch oft im Zentrum von Anfragen auslänNicole van Oers ternehmens, die den globalen discher Medien, die an Nicole van Oers gerichtet Leiterin Corporate Marketing Auftritt des Unternehmens und werden. Weil die Ivoclar Vivadent zu den grösseren Services der Ivoclar Vivadent seiner Produkte auf dem Markt Arbeitgebern in Liechtenstein gehört, besteht nach plant und umsetzt. Dieser Auf- ihrer Erfahrung manchmal ein direkter Zusamgabenbereich, der von Grafikern, Fotografen, Tex- menhang zwischen einer Frage zum Unternehmen tern sowie von Fachleuten für Messen und Events, und zum Wirtschaftsstandort. Fragen nach dem neue Medien und Public Relations bestritten wird, Erfolgsgeheimnis des Unternehmens Ivoclar Vivaist ebenso vielfältig. So unterschiedlich die Fachge- dent, das sich aus dem Kleinstaat Liechtenstein zu biete dieser Mitarbeitenden sind, unterstreicht Ni- einem weltweit bekannten Anbieter innovativer cole van Oers, so verschieden sind auch die Aufga- Dentalprodukte entwickelte, kann Nicole van Oers ben: «Wir gestalten den Werbeauftritt unserer Pro- leicht beantworten. Die Grundlage für den Erfolg dukte, planen die Präsenz von Ivoclar Vivadent auf basiere auf zwei Hauptpfeilern. Einerseits biete die rund 60 Dentalfachmessen pro Jahr und kümmern Ivoclar Vivadent innovative Produkte an, die dem uns darum, dass das Unternehmen in der Öffent- Zahnarzt und dem Zahntechniker neue Möglichkeiten bei der Behandlung und bei der Herstellung lichkeit richtig wahrgenommen wird.» Eine Stellenausschreibung der Ivoclar Viva- von Restaurationen eröffneten – also Produkte, die dent brachte Nicole van Oers, die vorher in der für hochästhetische Ergebnisse oder aber für einen Schweiz arbeitete, vor fünf Jahren erstmals in Ver- wirtschaftlicheren Arbeitsablauf sorgen. Die andebindung mit Liechtenstein. Den Entschluss, den re Seite für den Erfolg bildeten die Investitionen in Arbeitsplatz nach Liechtenstein zu verlegen, war die globale Marktpräsenz, in den Aufbau und Ausschnell gefasst: «Nach einer kurzen Internet-Re- bau der Niederlassungen rund um den Globus. | Foto: Ivoclar Vivadent
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Nicole van Oers Globale Marktpräsenz
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Erfolg für das Job-Speed-Dating Arbeitslosenquote im September gesunken
Die Bemühungen des Ressorts Wirtschaft und des Arbeitsmarkt Services (AMS), die Arbeitslosenquote möglichst tief zu halten, wirken sich positiv aus. Auf Zustimmung stiess vor allem das Job-SpeedDating, bei dem sich junge Stellensuchende vor ausgewählten Unternehmern vorstellen konnten. Der überwiegende Teil dieser Stellensuchenden hat inzwischen eine Anstellung oder steht im Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber. Ende September waren beim Arbeitsmarkt Service Liechtenstein 436 Personen als arbeitslos gemeldet. Das sind 22 Personen weniger als im Vormonat August. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 2,3 Prozent, was im internationalen Vergleich eine sehr niedrige Anzahl von Personen ohne Beschäftigung ist. Aufgrund verschiedener Massnahmen nahm die Jugendarbeitslosigkeit leicht ab und lag Ende September bei 3,1 Prozent. Das Ressort Wirtschaft der Regierung und der Arbeitsmarkt Service Liechtenstein setzen weiterhin alles daran, dass auch diese jungen Berufsleute eine ihrer Ausbildung entsprechende Arbeitsstelle finden werden.
Regierungschef-Stellvertreter Martin Meyer und Christian Hausmann, Leiter des Amtes für Volkswirt-
Am Job-Speed-Dating haben auch Arbeitsmarktorganisationen aus den Kantonen Graubünden und Zürich sowie dem Bundesland Vorarlberg teilgenommen. Auch dort wird die Durchführung von JobSpeed-Datings überlegt, weil die Organisation der Veranstaltung sehr effizient angelegt ist: An einem einzigen Nachmittag haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich mehreren Arbeitgebern zu präsentieren, während es sonst sehr schwierig ist, dass Stellensuchende überhaupt einen Termin zu einem Vorstellungsgespräch erhalten. Das Arbeitsmarkt Service Liechtenstein (AMS FL) bietet als Partner der Wirtschaft Informationen, Beratung und einen umfangreichen Personalservice an. Das AMS-Webportal (www.amsfl.li) enthält wertvolle Unterstützung und Informationen für stellensuchende | Personen und Unternehmen.
schaft, im Gespräch mit Markus Bürgler vom Arbeitsmarkt Service Liechtenstein sowie zwei Coaches beim Job-Speed-Dating.
Die Vermeidung von Jugendarbeitslosigkeit und die Integration von arbeitslosen Jugendlichen in das Erwerbsleben gehört zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben. Ende September waren lediglich 14 Prozent der Stellensuchenden im Alter von 15 – 24 Jahren. Am meisten Stellensuchende waren im Altersbereich von 25 – 49 Jahren zu verzeichnen. Die Gruppe der stellensuchenden Personen, die über 50 Jahre alt sind, hatte einen Anteil von 27 Prozent. Weil sich das Job-Speed-Dating bewährt hat, um junge Stellensuchende zu vermitteln, soll diese Veranstaltung auch im | nächsten Jahr durchgeführt werden.
WELTREKORD
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Schnellste Briefmarken im Guinness-Buch der Rekorde
17 Von Günther Meier
Der bisher schnellste Briefmarken-Druck erfolgte im August in Liechtenstein und fand Aufnahme ins Guinness-Buch der Rekorde. Philatelie Liechtenstein und Gutenberg AG konnten den Weltrekord zum Jubiläum «100 Jahre Briefmarken» realisieren.
«Es war ein perfektes Zusammenspiel unserer Mitarbeiter, alles lief genauso wie geplant ab», freute sich Remi Nescher, Inhaber der Gutenberg AG, in der Rückschau auf ein besonderes Ereignis. Im Rahmen des Jubiläums «100 Jahre Briefmarken Liechtenstein» stellten die Philatelie Liechtenstein und die Gutenberg AG einen Weltrekord für die am schnellsten gedruckten Briefmarken auf und erreichten den Eintrag in das berühmte GuinnessBuch der Rekorde. «Unser Ziel lautete, mit dem Briefmarken-Druck unter einer Stunde zu bleiben», zeigte sich Remi Nescher erleichtert, «das war natürlich mit hoher Anspannung verbunden, denn das Risiko, dass etwas schief laufen könnte, lauerte überall». Ein Philatelisten-Blog meldete am 20. August den «sagenhaften Weltrekord» für den Druck eines Blocks mit drei Briefmarken, der in weniger
als einer Stunde geschafft wurde – genau in 57 Minuten und 50 Sekunden! Auf einem anderen Blog war zu lesen: «Der Weltrekord mit der schnellsten Produktion von Briefmarken an der grossartigen Ausstellung LIBA 2012 ist gelungen. In der sagenhaften Zeit von 57 Minuten und 50 Sekunden wurden die Briefmarken-Blocks gedruckt und verkauft. Gratulation nach Liechtenstein, an die Post für die tolle Idee und an die Gutenberg AG für die professionelle Umsetzung.» Und weiter führte der Blogger aus: «Die Gutenberg AG glänzt in den vergangenen Jahren sowieso mit neuen und durchdachten Ideen im Bereich der Briefmarkenproduktion. Schön, dass es in Liechtenstein eine so gute Briefmarkendruckerei gibt. Die Schweiz(er Post) hat ja beide Druckereien der Weltspitze, Courvoisier in La Chaux-de-Fonds und die eigene Wertzeichendruckerei, vor Jahren aus Spargründen geschlossen.»
Fotos: Philatelie Liechtenstein
Grosser Nachhall in den Fach- publikationen
Auch aus Philatelie-Kreisen erntete das Unterfangen Weltrekord die entsprechende Anerkennung. Helmut Buck, Vorstandsmitglied Ring der Liechtenstein Sammler, erinnert sich an die Spannung: «Während die Uhr weiterlief, wurden die Sieger geehrt und es fanden viele interessante Begegnungen und Gespräche statt. Allerdings richtete sich der Blick immer in Richtung Strasse, weil es kaum einer versäumen wollte, wann der neu gedruckte Block hier eintraf.» Der Weltrekord hat sich für die Philatelie Liechtenstein gelohnt. «Wir haben viele positive Rückmeldungen von Philatelisten zum Weltrekord erhalten», freut sich Norbert Hasler,
Leiter der Philatelie Liechtenstein, und fügt hinzu: «Ebenfalls sehr geschätzt unter den Sammlern war die Herstellung des Sonderblocks im Offset-Druckverfahren. Die vorherige, weltrekordhaltende Briefmarke wurde im Digital-Druckverfahren hergestellt.» Dieser bisherige Weltrekord war in Österreich erreicht worden. Die Staatsdruckerei in Wien hatte nach der Fussball-Europameisterschaft in der Zeit von 1 Stunde und 25 Minuten einen Sonderbogen hergestellt, auf dem der Europameister Spanien abgebildet ist. Wie schon in Österreich, hat der Weltrekord Liechtensteins in Fachpublikationen den entsprechenden Nachhall gefunden, was nicht zuletzt die Verkaufszahlen nach oben drückte und natürlich positive Werbung für das Briefmarkengeschäft war.
Wettbewerb für Gestaltung von Sagen-Briefmarken
Um den Weltrekord der Österreicher zu brechen und ein besonderes Ereignis im Zusammenhang mit dem Jubiläum «100 Jahre Briefmarken Liechtenstein» zu bieten, hatte die Philatelie Liechtenstein den Wettbewerb ausgerufen, eine Briefmarke zum Thema «Eine Liechtensteiner Sage» zu gestalten. Eingeteilt wurden die Wettbewerbsarbeiten in die drei Kategorien Kinder, Jugendliche und Erwachsene, aus denen während der LIBA 2012 vom Publikum die drei Finalisten ausgewählt wurden. Das Jubiläum «100 Jahre Briefmarken Liechtenstein» und die LIBA 2012 erschienen der Philatelie Liechtenstein als geeigneter Zeit-
Ein eingespieltes Team der punkt, um etwas Spezielles zu Gutenberg AG und Präszisionswagen, den Eintrag für den arbeit ermöglichten den schnellsten Briefmarken-Druck Weltrekord zum Eintrag ins ins Guinness-Buch der Rekorde. Guinness-Buch. Mit der Gutenberg AG, die 2009 mit der Entwicklung der Selbstklebe-Briefmarken den Einstieg in die «Königsklasse des Druckereigewerbes» schaffte, befand sich vor Ort der richtige Partner für den angepeilten Weltrekord. Als an der LIBA die Briefmarken-Sujets ausgewählt waren, woran sich auch I.D. Fürst Marie und S.D. Erbprinz Alois beteiligten, machte sich das topmotivierte Team der Gutenberg AG an die Arbeit. Unter der kompetenten Aufsicht von Craig Glenday von «Guinness World Records» lief Ebenfalls sehr geschätzt ein kompletter Druckvorgang unter den Sammlern war die ab: Vorbereitung der Druckdaten, Belichtung der vier Druck- Herstellung des Sonderblocks platten für den Vier-Farbenim Offset-Druckverfahren Druck, Offset-Druck, Perforierung der gedruckten Bogen, Zuschnitt und Verpackung. Die Uhr von Craig Glenday tickte weiter, als der Postbote die ersten Sonderblocks abholte und mit Polizeibegleitung zur LIBA in den Saal am Lindenplatz gebracht wurde. Erst als der Guinness-Vertreter den ersten Bogen am Philatelie-Schalter in Empfang nehmen konnte, stoppte die Uhr: Weniger als eine Stunde, genau 57 Minuten und 50 Sekunden – der Weltrekord war geschafft, der Eintrag ins Guinness-Buch | der Rekorde gesichert! november 2012
Briefmarken
Die bäuerliche Häusle-Serie von 1951
Foto: Philatelie Liechtenstein
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Der Österreicher Künstler Martin
«Bilder aus der heimischen WirtHäusle gestaltete 1951 die Briefschaft» nannte die Philatelie marken-Serie «Landarbeit». Liechtenstein die im Jahre 1951 zur Ausgabe gelangten Briefmarken mit insgesamt zwölf Wertstufen, von der 5-Rappen-Marke bis zum 1-Franken-Postwertzeichen. Diese Serie, die damals für Gesprächsstoff sorgte, war vom Österreicher Künstler Martin Häusle geschaffen worden, weshalb sie in Fachkreisen als «Häusle-Serie» bezeichnet wird. Das Thema für die Briefmarken war dem Künstler aus dem Vorarlberg freigestellt worden. Häusle wählte ausschliesslich Bilder aus dem bäuerlichen Umfeld, obwohl die Wirtschaft Liechtensteins zu jenem Zeitpunkt nicht mehr allein aus der Landwirtschaft bestand, sondern die Industrialisierung nach dem Zweiten Weltkrieg bereits einen ungeahnten Aufschwung genommen hatte und die Landwirtschaft als Haupterwerbssektor rasant ablöste. Der Schweizer Philatelist Walter Segmiller, der im Jahre 1964 ein Buch über «Kunst und Geschichte der liechtensteinischen Briefmarken» veröffentlichte, erinnert daran, dass die Briefmarken-Serie von Häusle am Anfang «wenig Gefallen» gefunden habe. Insbesondere die Briefmarke mit dem höchsten Frankaturwert von 1 Franken sei auf Ablehnung gestossen: Die Briefmarke stellt einen Bauern dar, der mit Traktor und Anhänger die Ernte einbringt. Möglicherweise war es der november 2012
Hinweis auf die neue Zeit der Mechanisierung in der Landwirtschaft, die Kritik hervorrief, möglicherweise war es der Umstand, dass diese Briefmarke als einzige nicht die traditionelle Arbeit der Bauern abbildete. Segmiller erachtete die Häusle-Serie dennoch als eine in sich geschlossene Ausgabe, die durchaus ihren «künstlerischen Wert» besitze. Auch farblich boten die zwölf Briefmarken ein abwechslungsreiches Bild. Die Marke mit dem kritisierten Traktor war in Dunkelblau gehalten, die 5-RappenMarke mit einem Buben, der Brot schneidet, in Weinrot. Dazwischen die 10-Rappen-Marke in einem Olivgrün mit einem dengelnden Bauern oder die 80-Rappen-Marke in Braunrot mit dem Mädchen, das einen Korb mit Maiskolben trägt. Der Bauer mit Ochsengespann bei der Feldarbeit erschien in Dunkelbraun auf der 60-Rappen-Marke, vor ihm auf der 50-Rappen-Marke der Alphirt in Purpur. Die kleinen, farbigen Briefmarken fanden mit der Zeit dennoch Anklang, vor allem aber waren sie lange Zeit auf Briefen und Paketen in Gebrauch. Auch für Sammler und Händler lohnten sich die Häusle-Briefmarken, die später im Preis ordentlich anzogen. Die Überraschung dabei ist, dass ausgerechnet die anfangs geschmähte Briefmarke mit dem Traktor die höchsten Preise erzielte, nicht zuletzt deshalb, weil von dieser 1-Franken-Wertstufe die geringste Auflage gedruckt worden war. Die Häusle-Serie reiht sich in die lange Liste ausländischer Künstler, die Briefmarken für Liechtenstein entworfen haben. Martin Häusle kam 1903 in Satteins auf die Welt, absolvierte eine Malerlehre und bildete sich an der Akademie der bildenden Künste in Wien zum «akademischen Maler» aus. Auslandaufenthalte verschafften ihm den Zugang zu zeitgenössischer Kunst, doch wirtschaftliche Gründe zwangen ihn immer wieder zu Auftragsarbeiten. Die Fresken in der Kirche Mauren stammen aus seiner Hand, für die Glasfenster in der Pfarrkirche Vaduz machte Häusle im Jahre 1965 noch Entwürfe, doch konnte er die Arbeiten nicht mehr beenden, weil ihn ein Jahr später der Tod durch einen Schlaganfall ereilte. |
vorsorge
Das Geheimnis der Vollversicherung: Am Schluss trägt der Aktionär das Risiko allein
Heute bevorzugen es vor allem kleinere Unternehmen, sich den Sammelstiftungen von Versicherungen anzuschliessen, weil sie «auf Nummer sicher» gehen wollen. Sie möchten die drei Risiken, die mit der beruflichen Vorsorge verbunden sind, ganz abtreten können: Das Verlustrisiko: Das im Namen jedes einzelnen Mitarbeitenden angesparte Kapital darf nicht verloren gehen, sondern muss seinen Wert behalten. Das Anlagerisiko: Das angelegte Geld muss so viel Ertrag bringen, dass die versprochenen Leistungen (Renten usw.) erbracht werden können. Das Altersrisiko: Die Rente muss den Versicherten bis zu ihrem Tod ausbezahlt werden können.
werden, um eine Verschlechterung der künftigen Leistungen zu vermeiden. Da solche kritische Situationen meist dann auftreten, wenn die Wirtschaft schwierige Zeiten durchmacht, können solche Massnahmen gerade kleinere Betriebe in ihrer Existenz gefährden. Mit ihrer Entscheidung für eine Vollversicherungslösung gehen Unternehmen sicher, dass sie sich in der Krise nicht auch noch mit den finanziellen Problemen ihrer Pensionskasse beschäftigen müssen, sondern ihre ganze Kraft Heini Steiger darauf konzentrieren können, ist Spezialist für Fragen der die Krise zu meistern. Kommt beruflichen Vorsorge im dazu: Eine Versicherung, die Fürstentum Liechtenstein bei Vollversicherungslösungen ander AXA Winterthur. bietet, muss jederzeit in der Lage sein, ihre Verpflichtungen zu 100 Prozent erfüllen zu können. Die (teil-)autonomen Pensionskassen dagegen dürfen laut Gesetz auch Phasen der sogenannten Unterdeckung durchlaufen. Foto: AXA Winterthur
Die Krise auf den Finanzmärkten hat uns drastisch vor Augen geführt, dass Anlagen, die mehr Gewinn bringen sollen, auch mit höheren Risiken verbunden sind. Das ist nicht nur in Finanzkreisen eine Binsenwahrheit. Trotzdem wird sie regelmässig vergessen. Manchmal ist man sich auch einfach der Risiken nicht bewusst, die man eingegangen ist. Oft scheint dies bei kleinen und mittleren Unternehmen in Bezug auf die Wahl ihrer Pensionskassenlösung der Fall gewesen zu sein. Warum? – Nachdem die Krise 2001/2002 ausgestanden war, warben einige teilautonome Pensionskassen-Sammelstiftungen mit dem Argument, bei ihnen seien die Rendite-Aussichten besser. Das schien einleuchtend: Wer mehr Aktien im Anlagemix hat, profitiert mehr von steigenden Kursen. Niemand kam auf die Idee, dass die Pensionskassen nicht gegen Kursstürze abgesichert sein könnten. Man dachte, die Stiftungsräte hätten die nötigen Schlüsse aus der letzten Krise gezogen.
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Nun zur Schlüsselfrage: Wie machen die Versicherungen das? Während der durchschnittliche Deckungsgrad der teilautonomen Sammelstiftungen Ende 2011 im Durchschnitt bei 95,5 Prozent lag, müssen die Versicherungen ihre Verpflichtungen jederzeit zu 100 Prozent decken können. Das – von ihren Kritikern gerne verschwiegene – Geheimnis der Versicherungen besteht darin, dass bei einer Unterdeckung ihre Aktionäre mit ihrem Eigenkapital für die Leistungen gradstehen müssen, die den Versicherten zustehen.
Kann eines dieser Risiken aus irgendeinem Grund nicht mehr gedeckt werden, muss die entsprechende Pensionskasse Massnahmen ergreifen, Fazit: Arbeitnehmer, die ihre Pensionskasse bei eium die Situation wieder ins Lot zu bringen. ner (Voll-)Versicherung wissen, brauchen nicht zu Bei teilautonomen Pensionskassen, die keine befürchten, dass diese in Unterdeckung gerät und Vollversicherungslösungen kennen, kann dies etwa sie deshalb zusätzliche Beiträge nachzahlen müssen. | darin bestehen, dass zusätzliche Beträge erhoben Eben: Wegen der Aktionäre. november 2012
L I F ESTYLE
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Understatement zwischen Abenteuerspielplatz Dunkelgold undWalensee Schokobraun rund um den
21 Von Kornelia Pfeiffer
Die Liebesgeschichte zwischen Frauen und Schmuck geht weiter. Heute hat sich eine neue lebendige Szenerie entwickelt, und Designer entdecken alte Materialien wieder. Leder und Holz haben Potenzial, Stilexperten läuten gar eine neue Bronzezeit ein.
Die Schranken sind eingerissen, Schmuckhersteller kombinieren Materialien lockerer denn je. Platin geht mit Holz und Gold mit Plastik. Leder hat es aus der Rockerecke geschafft, Lederarmbänder sind mit hochkarätigen Diamanten oder feinsten Perlen geschmückt. Die Übergänge fliessen, meldet das Schmuck Informations-Centrum (SIC) in Bronze macht Eleganz im Pforzheim. Der gestiegene GoldZusammenspiel mit modernem und Silberpreis, aber auch der technische Fortschritt treibe den Design zur preislich inte- Innovationswillen der Hersteller ressanten Alltagsbegleitung. an. Und die Frauen? «Sie setzen häufig auf einzigartige, teilweise auffallende Schmuckstücke», beobachtet Anita Hundertpfund, langjährige Mitarbeiterin im Juweliergeschäft Huber in Vaduz. «Sportliche Frauen mögen Herbstfarben jetzt gerade besonders und tragen Holz, Eisen, Keramik – und Bronze, die mit Roségold kombiniert, mittlerweile als Ausdruck von Understatement gilt.»
Ein zeitlos moderner Klassiker Handgeschmiedete Gliederketten erobern Terrain. So schimmert in den Vitrinen bei Juwelier Huber eine grosszügige Kette im für Bronze typischen Ton zwischen Dunkelgold und Schokobraun. Ein zeitlos schöner, moderner Klassiker. «Geschmiedete Emotionen» nennt die Designerin Isabelle Mössner die fliessenden Formen, die sich auf der Haut wunderbar weich anfühlen. Ein anderes Meisterwerk verbindet archaische Bronze mit kühlem Platin und naturbraunen Brillianten. In der Kunst der Moderne haben fast alle grossen Bildhauer die Aura von Bronze für ihre Werke eingesetzt: wie etwa Henry Moore, Pablo Picasso, Ale-
xander Calder oder Max Bill. Nun erlebt die Metallegierung auch im Design und im Schmuck eine Renaissance. Ketten aus einzelnen Gliedern zu schmieden, ist eine Kunst, die sich seit der Bronzezeit zwar perfektioniert, aber kaum verändert hat. Und als die edle Kettenschmiede eine Ergänzung zu ihren Gold- und Platinlinien suchte, stiess sie fast zwangsläufig auf die Legierung aus Kupfer und Zinn. Bis der Mensch Eisen entdeckte, war für ihn – zuerst in Vorderasien – Bronze seit Ende des 4. Jahrtausends vor Christus das härteste Material. Erst spät, etwa 2200 vor Christus, erreichte die Bronzezeit die Mitte und den Norden Europas. Der bedeutendste Fund der Bronzezeit in Europa ist die Himmelsscheibe von Nebra, eine Bronzeplatte mit Goldapplikationen, die weltweit als älteste konkrete Himmelsdarstellung gilt.
Der Ring aus der Manufaktur IsabelleFa verbindet archaische Bronze mit kühlem Platin und naturbraunen Brillianten.
Fotos: Juwelier Huber Vaduz
als Kleidung, sagt er etwas über seine Trägerin aus. Ob sie Sinn für Harmonie hat und sich aus Freude an Farben und Formen gekonnt schmückt. Klassischer Schmuck gilt als Statement für eigenen Stil und Unabhängigkeit von Modediktaten. Schmuck kann Eleganz hervorheben, aber auch abwerten. Understatement wirkt daher besser, als dick aufzutragen. Nie mehr als zwei grosse Schmuckteile gleichzeitig tragen, raten denn auch Stilberaterinnen, ein einziges Stück sei noch wirkungsvoller. Schmuck solle aufwerten und nicht mit der Kleidung um Aufmerksamkeit ringen. Und auch am Arbeitsplatz sei Zurückhaltung angesagt. Mehr als fünf Teile sind zu viel, so die Faustregel. In der Welt des Schmucks gibt es im Herbst und Winter 2012/2013 nicht mehr den einen, grossen Trend. Nicht nur neue Materialien faszinieren, die Welt ist auch zusammengerückt. In der einen Kollektion spiegelt sich das chinesische «Jahr des Drachen» wider, in anderen kringeln sich Schlangen. In Animal-Mustern zeigt sich afrikanischer Einfluss, anderswo besticht orientalische Ornamentik im Schmuckdesign. Aber auch Farbsteine folgen den aktuellen Modetrends, daneben erinnern sanfte Grau- und Beigetöne an Herbststimmungen. Und Diamantschmuck bringt nach wie vor Glanz und Eleganz. Im Kultfilm «Frühstück bei Tiffany» sagt Audrey Hepburn alias Holly Golightly: «In ein Taxi springen und zum Juwelier fahren, das beruhigt mich sofort.» Schmuck wirkt eben nicht nur an Hand und Hals, sondern auch als Seelen| futter.
Eleganz in Zusammenspiel mit gefühlvollem Design
Die kleine Manufaktur IsabelleFa schreibt nun die Geschichte der Kette als Schmuckstück für Hals und Handgelenk fort, die in der Bronzezeit begonnen hatte. Das moderne klassische Kettendesign spielt mit den feinen Tönen der Bronze in Kombination mit Weiss- und Roségold. Mit Ösen und Elementen aus Gold oder Platin, mal mit, mal ohne Brillanten, lassen sich Ketten und Armbänder zu langen Ketten kombinieren. Wer will, kann sich so ein ganz individuelles Schmuckstück stylen. Damit wird Eleganz im Zusammenspiel mit gefühlvollem Design zur preislich interessanten Alltagsbegleitung. Im Laufe der Zeit entwickelt Bronze eine natürliche Patina und eine edle Einzigartigkeit. Bereits sehen Stilexperten mit der Wiederentdeckung des alten Metalls ein neues Zeitalter kommen.
Schmuck gehört zum Lifestyle
Der spanische Philosoph Fernando Savater meint, dass die Menschen in der Stein-, Bronze- und Eisenzeit Schmuck herstellten und verwendeten, um mit Symbolen Freude darüber zu zeigen, (noch) lebendig zu sein. Heute gehört Schmuck zum Lifestyle, fast noch mehr
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P u b l i r e p o r ta g e
Neu: Kurhaus & Medical Center Oberwaid – Gesund, schlank und Top-Fit Am 15. November ist es so weit: Nach vierjähriger Konzeptions- und Bauphase öffnet das Kurhaus & Medical Center Oberwaid bei St. Gallen seine imposanten Pforten. Der renommierte Architekt Carlos Martinez hat auf 38'000 Quadratmeter Fläche ein hochmodernes Refugium geschaffen, dass hohe medizinische Kompetenz in einzigartigem Ambiente gepaart mit Gesundheits- und Erholungsferien vereint. Das Kurhaus & Medical Center bietet seinen Gästen einerseits eines der international umfassendsten medizinischen Angebote – basierend auf interdisziplinärem Denken und innovativen Diagnose- und Therapiegeräten. Andererseits ist das Haus ein exklusives Feriendomizil mit 1100 qm grossem Tau Spa, Hamam, Fitnesscenter, Hallen- und Sprudelbad, Restaurants und edlen, gemütlichen 144 Designerzimmern. Im Urlaub gesund werden oder sich präventiv um sich, die Seele und körperliches Wohlergehen kümmern – das Kurhaus & Medical Center Oberwaid freut sich auf Sie!
Schon beim Betreten des neuen Kurhaus & Medical Center Oberwaid wird klar, dass hier etwas ganz Besonderes geschaffen wurde. Lichtdurchflutete Räume, schlichtes Interieur, anspruchsvolle Designelemente und ein atemberaubender Blick auf den Bodensee, die Berge und einen herrlichen Park – das sind die ersten Eindrücke, die dem Gast buchstäblich ins Auge fallen. Die Mischung aus Hotelambiente, exklusivem Feriendomizil und Kurhaus gepaart mit Medical Center ist in Europa einzigartig. Doch nicht nur die «Hardware», sprich das Haus an sich, sondern auch die «Software» ist darauf ausgelegt, den Körper in Form und die Seele gesund zu halten. Und das Beste: Hier kann man sogar seine Idealform (und -figur) wiederfinden. Das Team aus Kardiologen, Endokrinologen, Diabetologen, Ernährungsmedizinern, Orthopäden, Psychiatern und Physiotherapeuten arbeitet interdisziplinär, um den optimalen Gesundheitszustand auf körperlicher und mentaler Ebene zu erreichen. Eigenverantwortung und Gesundheitsimpulse Immer mehr Menschen nutzen ihre wertvollen Urlaubstage, um etwas für sich selbst zu tun. Dass dieser Trend stetig zunimmt ist kein Phänomen, sondern eine logische Entwicklung unserer heutigen Zeit. Der Bedarf an medizinscher Betreuung steigt aufgrund der Altersstrukturen stetig und macht deshalb auch vor dem Urlaub keinen Halt. Doch auch bei Jüngeren spielt das Thema Gesundheit eine immer grössere Rolle. Das Credo «Burnout vermeiden ist besser, es als es mit hohem Kosten- als auch Zeitfaktor behandeln lassen» steht stellvertretend für ein neues Denken. Genau hier setzt das Konzept der Oberwaid an: Denn Gäste der Oberwaid mit ihrem Fokus auf Bewegung, Ernährung und Mentales sind nicht nur stressgeplagte und Menschen, die dauerhaft abnehmen wollen, sondern alle, die sich Gesundheitsimpulse fürs eigene Leben wünschen. Der holistische Konzeptansatz der Oberwaid zielt darauf ab, die eigene Gesundheit langfristig zu erhalten und ein harmonisches Zu-
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Sinnvolle Zweiturlaubs-Alternative für eine dauerhaft hohe Lebensqualität sammenspiel von Körper, Geist und Seele zu erwirken, was eine nachhaltige Steigerung von Lebensqualität und Vitalität mit sich bringt. Ihre persönliche Oberwaid Das medizinische und therapeutische Angebot der Oberwaid erfüllt alle Ansprüche eines modernen Lebensstils. Die Kernkompetenzen liegen in der postoperativen Nachsorge des Bewegungsapparates und der Behandlung von übergewichtigen Menschen. Doch auch Gäste, die sich einfach nur mit gezielter Bewegung fit und in Form halten, dabei «wellnessen» oder einen Kochkurs für den schlanken Genuss besuchen – auch das ist natürlich möglich.
INFOS: Oberwaid – Kurhaus & Medical Center Rorschacher Strasse 311 Postfach CH-9016 St. Gallen Telefon +41 71 282 00 00 info@oberwaid.ch, www.oberwaid.ch
So individuell die Bedürfnisse eines Menschen, so individuell sind auch die Behandlungsmöglichkeiten in der Oberwaid. Ob präventiv, als Nachsorge, zum gesund und schlank bleiben oder einfach mal nur zum Abschalten und zu sich selbst kommen: Das Schweizer Kurhaus & Medical Center freut sich auf alle, die Wellness, Fitness, Top-Ambiente und umfassende medizinische Angebote nutzen möchten. Tipp: Die Eröffnungspackages eignen sich dafür hervorragend! Eine weitere Besonderheit: Das Adipositas Zentrum Kantonsspital St. Gallen bezieht seine neuen Räumlichkeiten in der Oberwaid im Januar 2013.
PACKAGES zur ERÖFFNUNG
Die zur Eröffnung am 15. November 2012 neu gestalteten OberwaidMED-Pakete «Impulse» ermöglichen intensive Selbst-Reflektion – und lassen dabei die zukunftsweisenden Besonderheiten der neuen Oberwaid hautnah erfahren. Sie gelten bis zum 30. April 2013 und bieten mit jeweils 2 Übernachtungen im Superior-Zimmer komprimierte Kurz-Einblicke, die auch für beruflich oder privat stark geforderte Menschen gut einplanbar sind.
OberwaidMED – Impulse Body & Soul Zwei Nächte inklusive Halbpension im Superior Zimmer Ein ärztliches Gespräch mit Untersuchung Messung Körperzusammensetzung mittels bioelektrischer Impedanzanalyse Stresstest (Herzfrequenzvariabilitätsmessung) Feststellung des Beweglichkeits- und Funktionsstatus Ein Achtsamkeitstraining Eine Ganzkörper-Aroma-Massage Ein Hamam Ritual «von Kopf bis Fuss» Preis: ab CHF 950.00 pro Person im Doppelzimmer. Einzelzimmer gegen Preisaufschlag buchbar.
OberwaidMED – Impulse Ernährung Zwei Nächte inklusive Halbpension im Superior-Zimmer Ein ärztliches Aufnahme- und Austrittsgespräch mit Empfehlungen Ein Ernährungscheck und eine Ernährungsberatung Einmal Messung der Körperzusammensetzung mittels bioelektrischer Impedanzanalyse Eine Ganzkörper-Aroma-Massage Eine Fuss-Reflexzonenmassage Preis: ab CHF 850.00 pro Person im Doppelzimmer. Einzelzimmer gegen Preisaufschlag buchbar.
KULTUR
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Als die Sünde noch gefürchtet wurde
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Aussegnung, Erbsünde, Fegefeuer – Begriffe, die bis vor wenigen Jahrzehnten
Von Johannes Inama
das Leben der Menschen in unserer Region prägten. Heute weiss kaum noch jemand, was «Aussegnen» für Frauen bedeutet hat, oder wie gross die Angst der Eltern vor dem Tod eines ungetauften Säuglings war.
Fotos: Küefer-Martis-Huus
Im Küefer-Martis-Huus geht eine Ausstellung diesen Fragen nach. Unter dem Titel «Was einst Sünde war» wird nachgeforscht, welche Moralvorstellungen denn unsere Eltern und Grosseltern noch geprägt haben. Manche dieser Sünden, sind aus Manches was einst nicht als heutiger Sicht nur mehr schwer Sünde galt, wie etwa Gewalt nachvollziehbar. So galten etwa im Volksglauben Frauen, die geals Erziehungsmethode oder rade ein Kind geboren hatten, als Menschenhandel, wird unrein. Sie hatten nach der Geburt eines Knaben 40 Tage, nach heute moralisch geächtet der eines Mädchens 80 Tage lang der Kirche fernzubleiben. Weder ehelicher Verkehr noch der Besuch des Gottesdienstes war ihnen in dieser Zeit erlaubt. Erst durch die Zeremonie der Aussegnung, meist zwischen Tür und Angel vor der Kirche durchgeführt, reinigte der Priester die Frau von der sündenbehafteten Geburt und nahm sie wieder in die christliche Dorfgemeinschaft auf. Die Aussegnung der Wöchnerinnen wurde in einzelnen Gemeinden noch bis in die 50er-Jahre praktiziert und ist in der Erinnerung vieler älterer Frauen als sehr unangenehmes Ereignis präsent. Ungetaufte Kinder sind nach christlicher Lehre mit der Erbsünde behaftet. Die Geburtshilfe war lange Zeit primär darauf ausgerichtet, dem Kind bei der Niederkunft den Empfang der heiligen Taufe zu ermöglichen. Zu diesem Zweck entwickelte man verschiedene Taufpraktiken: Nottaufen mittels einer Spritze in der Gebär-
mutter oder auch Wallfahrten mit toten Säuglingen, um diese für die Taufe kurzzeitig zu «erwecken». Die Nottaufe hatte wegen des verunreinigten Wassers nicht selten eine tödliche Infektion im Mutterleib zur Folge. An manchen Orten ist auch eine spezielle Form der Bestattung nachgewiesen: Das Begraben des toten Kinderkörpers unter der Dachtraufe von Kirchen oder Kapellen («Traufkinder»). Im Volksglauben hielt sich die Meinung, durch das herabrieselnde Wasser könnte dem Kind noch nachträglich das Sakrament der Taufe gespendet und so der Weg in den Himmel eröffnet werden.
Zuerst Erlaubnis beim Pfarrer einholen
Dies alles sind Vorstellungen, die mit unserer heutigen Welt kaum mehr in Einklang zu bringen sind, die aber für viele Menschen einen oft belastenden Eingriff in ihr Leben bedeuteten. Der Pfarrer übte in katholischen Dörfern bis weit ins 20. Jahrhundert hinein eine nicht zu unterschätzende Macht aus. Die Beichte und die sonntägliche Predigt waren dabei entscheidende Instrumente der Kontrolle. Und mancher Pfarrer blieb den Schülern besonders gut in Erinnerung, weil er auch vor körperliche Züchtigung nicht zurückschreckte. Beim Pfarrer musste man die Erlaubnis einholen, wenn man am Sonntag die Heuernte einbringen wollte. Ihn musste man bitten, der verpflichtenden Christenlehre am Sonntag fernbleiben zu dürfen. Er wetterte gegen Tanzveranstaltungen an Samstagabenden, weil diese den Gottesdienstbesuch am Sonntag gefährdeten. Die katholische Geistlichkeit sah in diesem Vergnügen etwas Heidnisches, dessen Urheber der Teufel sei. Mit oft drastischer Ausdrucksweise wird im Unter-
Im Alltag der Menschen hat das Wort Sünde seine ursprüngliche Kraft verloren.
richt und in Predigten dagegen angekämpft. In Liechtenstein waren Tanzveranstaltungen bis in die 60er-Jahre an Samstagabenden nicht erlaubt. Manche moderne Tänze galten als anstössig. Das Land Vorarlberg machte noch 1962 mit dem «Twistverbot» Schlagzeilen. Die Bezirkshauptmannschaft Bregenz war der Auffassung, dass der Modetanz geeignet sei, das Sittlichkeitsgefühl der Bevölkerung zu verletzen.
Einstige Sünden sind heute gesellschaftlich akzeptiert
Die meisten moralischen Vergehen, die im Laufe der Geschichte von der katholischen Kirche als Sünde definiert wurden, werden in der offiziellen Lehre nach wie vor als solche betrachtet. Aber im Alltag der Menschen hat das Wort Sünde seine ursprüngliche Kraft verloren. Vor allem die Geschlechterrollen und die gelebte Sexualität orientieren sich längst nicht mehr an dem, was die offizielle Lehre der katholischen Kirche vorgibt.
Zur Person Dr. Johannes Inama ist Leiter des Kulturzentrums «Küefer-MartisHuus» in Ruggell. Die Ausstelllung «Was einst Sünde war» dauert noch bis zum 16. Dezember 2012. Öffnungszeiten: Freitag 16 – 20 Uhr, Samstag/Sonntag 14 – 17 Uhr. Aktuelle Programminformationen: www.kmh.li
Lustempfinden – selbst beim Vollzug des ehelichen Geschlechtsverkehrs – wurde in der Mittelalterlichen Kirche als Geilheit und Hurerei bewertet. Heute gelten nach wie vor sehr restriktive Lehrmeinungen: Selbstbefriedigung, nichtehelicher heterosexueller Geschlechtsverkehr oder homosexueller Geschlechtsverkehr gelten nach wie vor als «unnatürlich» und sündig. Künstliche Befruchtung, Sterilisation, Schwangerschaftsabbruch und die meisten Arten von Verhütungsmitteln werden ebenfalls abgelehnt. Die offizielle Position der Kirche zu Fragen der Verhütung und der Verwendung von Kondomen lautet: Der Geschlechtsakt muss offen sein für die Zeugung eines Kindes. Die einzig richtige Form der Verhütung ist sexuelle Enthaltsamkeit. Nur wenige Menschen halten sich noch an solche moralischen Regeln. Vieles was einst als Sünde erachtet wurde, ist nun gesellschaftlich akzeptiert; manches was einst nicht als Sünde galt, wie etwa Gewalt als Erziehungsmethode oder Menschenhandel, wird heute moralisch geächtet. Die Orientierung ist für den einzelnen schwerer geworden. Die Ausstellung im Küefer-Martis-Huus widmet sich diesem gesellschaftlichen Wandel, der sich in den letzten Generationen auch in unserer Region vollzogen hat. Sie skizziert Entwicklungen der christlichen Moraltheologie und ihren schwindenden Einfluss in der westlichen Welt. Videointerviews, Installationen, Scherenschnitte der Liechtensteiner Künstlerin Helena Becker und abwechslungsreiche Begleitveranstaltungen öffnen unterschiedliche Zugänge zu einem gesellschaftlichen Prozess, dessen Auswirkungen auf unser Zusam| menleben nach wie vor spürbar sind. november 2012
OR I G I NALE
Wer einen Bock schiesst, muss damit rechnen...
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Wer das Glück hatte, Prinz Hans (1910-1975) persönlich zu kennen, der stand
Von Markus Meier
einer Persönlichkeit gegenüber, die die angenehmen Seiten des Lebens gern über seine vermeintlichen Pflichten stellte oder die Prioritäten im Leben oft anders setzte als man es einem «Fürstlichen» zutrauen würde.
Fotos: Markus Meier
Prinz Hans von und zu Liechtenstein, ein Original im besten Sinn des Wortes, begegnete den Herausforderungen des Lebens mit einer ausserordentlichen Gelassenheit. Und dennoch widmetet er sich sehr ernsthaft seinen Passionen, zu welchen die Dank seiner volksver- Fauna und die Flora, die Jagd, bundenen Art war Prinz Hans das Zeichnen und Malen, das Schaffen von Keramikfiguren überall sehr beliebt und vieles mehr zählte. So basiert die Naturkundliche Sammlung des Fürstentums Liechtenstein – eine Dauerausstellung im Landesmuseum – auf der Zoologischen Sammlung, die Prinz Hans dem Land 1960 geschenkt hatte. 1910 als Sohn S.D. Prinz Johannes von und zu Liechtenstein und I.D. Prinzessin Marizza, Gräfin Andrassy, in Wien geboren, absolvierte er das Schottengymnasium in seiner Geburtsstadt und studierte anschliessend an der Kunstakademie in Budapest. Prinz Hans – von seinen Freunden «Jacky» genannt – war mit Karoline Gräfin Ledebur verheiratet, das Paar hatte vier Kinder. Die Familie lebte zunächst in Mähren, später in Vaduz. Neben seinen seriösen Tätigkeiten hatte sich Prinz Hans vor allem dem Humor verschrieben. Dank seiner volksverbundenen Art war er überall sehr beliebt. Seine stattliche Figur, sein freundliches Wesen, sein Dackel, der ihn oft begleitete, und vor allem sein Schalk, der ihm buchstäblich ins
Gesicht geschrieben stand, werden vielen Menschen in Erinnerung geblieben sein. Um seine Person ranken sich zahlreiche Episoden, die unter anderem in einem Büchlein der Liechtensteiner Jägerschaft (Dr. Walter Oehry/Prof. Otto Seger) zusammengefasst sind. Weshalb der Prinz auch «Uhra-Hans» oder «Jean Tic-Tac» genannt wurde, erfahren Sie später in diesem Beitrag.
Jagdleidenschaft mit Humor Einige seiner bekanntesten Sprüche, die Prinz Hans, der von 1959 bis 1963 Präsident der Liechtensteiner Jägerschaft war, von sich gab, hatten mit seiner Jagdleidenschaft zu tun. So tröstete er einen Jäger, der in seiner Begleitung einen Gamsbock verfehlt hatte, mit der zweideutigen Bemerkung: «Wenn einer einen Bock schiesst, muss er damit rechnen, dass er einen Bock schiesst!» «Jacky» war Mitglied der Jagdprüfungskommission. In dieser Funktion pflegte er den Kandidaten zu helfen, indem er zum vorgezeigten Vogelpräparat die entsprechende Vogelstimme naturgetreu nachahmte. Als ein Prüfling den Pirol für eine Schnepfe hielt, meinte er: «Da muss ich falsch gepfiffen haben!» Die Bedenken eines Jagdgastes, einen allzu guten Hirsch auf der Treibjagd zu erlegen, räumte Prinz Hans aus, indem er sagte: «Man wird halt nicht mehr eingeladen …»
Pullover, Dick-Nigg und unsichtbare Schlangen
Im Atelier, wo Prinz Hans seine kunstvollen Tierplastiken aus Keramik modellierte, machte ihn eine Mitarbeiterin darauf aufmerksam, er trage den Pullover auf der falschen Seite. Darauf habe der Künstler erwidert: «Das macht nichts,
Prinz Hans, ein Original im besten Sinne des Wortes.
tenstein. Und so wurde er vom Fürstenhaus vorübergehend seiner Rechte und Pflichten als Bürmorgen ist er dann wieder auf der richtigen Seite!» ger enthoben. Als er anlässlich von LandtagswahIm selben Jahr, als die Russen ihren Satelliten Sput- len seiner Wahlpflicht genügen wollte, wurde ihm nik ins All schossen, starb der beleibte Vize-Regie- an der Urne in Erinnerung gerufen, dass er nicht rungschef Ferdinand Nigg. Prinz Hans: «Bisher wählen dürfe. Darauf Prinz Hans: «Das macht wurden nur Sputniks zum Himmel geschickt. Jetzt nichts. In Afrika wählen auch nur die Schwarzen!» ist der «Dick-Nigg» an der Reihe.» Anlässlich eines Geschichten vom Land Vortrags über die Tierwelt in Liechtenstein hielt der Einem Vaduzer Gemeinderat sol«gewichtige» Prinz fest, Schlangen dürfe man sich nur sehr vorsichtig nähern, da sie jede Erschütte- len die zahlreichen Misthaufen ein Dorn im Auge rung des Bodens sofort wahrnehmen: «Vor mir gewesen sein, die damals noch entlang der Hauptnehmen sie schon bei einem Abstand von 100 Me- strasse standen. Dazu meinte Prinz Hans gelassen und vielsagend: «Wenn der letzte Miststock aus dem tern Reissaus. Ich sehe nie eine Schlange.» Dorf verschwunden ist, fängt es an zu stinken.» Eine Grenzlastiges mit geschmuggel- Gruppe mit Prinz Hans ass in einem Gasthaus im ten Uhren Ausland zu Mittag. Der Prinz stellt entsetzt fest, Prinz Hans wollte kurz nach dass seine Begleiter den Fisch mit einem normalen Ende des Zweiten Weltkriegs in die damalige Tsche- Messer zerteilen. Darauf führt er mit dem Schöpfchoslowakei einreisen. Die tschechischen Grenzbe- löffel die Suppe zum Mund und sagt: «Man darf ruamten wussten mit dem Hoheitszeichen «FL» am hig wissen, dass wir vom Lande kommen.» Auto nichts anzufangen. Prinz Hans machte ihnen Humorvoll bis zur letzten Stunde weis, das heisse «France libre» (freies Frankreich), Selbst als Prinz Hans eine schweund er konnte ungehindert passieren. In der Ab- sicht, seine persönlichen Finanzen etwas aufzubes- re Krankheit ereilte und er im Spital lag, verliess ihn sern, wollte Prinz Hans eine Kollektion Schweizer sein Humor nicht. Besuchern, die ihm versicherten, Uhren bei Lörrach über die Grenze nach Deutsch- er sehe gut aus, soll er gesagt haben, im Gesicht fehland schmuggeln. Er wurde erwischt und vorüber- le ihm ja auch nichts. Nachdem er zum wiederholgehend inhaftiert. Von da an wurde Prinz Hans ten Mal operiert wurde, verliess Prinz Hans – ein auch «Uhra-Hans» oder «Jean Tic-Tac» genannt. liebenswürdiger, origineller, aber auch intelligenter Und wenn jemand fortan auf die Uhr schaute, soll und in vielerlei Hinsicht kompetenter Mann – am er gesagt haben: «Sie können ruhig weiter auf die 22. Januar 1975 diese Welt für immer. Nicht aber Uhr schauen, ich weiss schon, was sie meinen!» ohne einen künstlerischen, humorvollen und insNicht allein wegen dieser Affäre galt Prinz Hans als besondere tiefgründigen Nachlass in Form von | schwarzes Schaf innerhalb der Familie von Liech- «einfachen Weisheiten» zu hinterlegen. november 2012
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Sonntag, 18. November 2012, 14.00 bis 17.00 Uhr Familien-Nachmittag Ein Sonntagsausflug in die Welt der Kunst. Donnerstag, 29. November 2012, 18.00 Uhr Vortrag Humor in Liechtenstein von Mathias Ospelt
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Vorsorgelücke bei Erwerbsunterbruch Die Pensionskassa orientiert sich an Erwerbstäti- führung der Vorsorge im Rahmen der zweiten gen mit einem AHV-Lohn. Was aber passiert, wenn Säule ist somit nach dem Ausscheiden aus dem jemand beispielsweise in Folge Familiengründung Betrieb nicht mehr möglich. Ist jemand nach Beund Mutterschaft während ein paar Jahren aus endigung des Arbeitsverhältnisses jedoch auf den dem Erwerbsleben ausscheidet? Versicherungsschutz angewiesen, stehen ihm vor
Die obligatorische Zugehörigkeit zur Pensionskassa beginnt in Liechtenstein ab Alter 18. In dem Jahr, in dem wir 24 Jahre alt werden, setzen die Altersgutschriften ein. Arbeitet jemand ununterbrochen, werden somit während 40 Jahren Sparbeiträge in die Pensionskassa entrichtet. Aus verschiedenen Gründen kann dieser Sparprozess in der Pensionskassa jedoch unterbrochen werden. Anlässe für ein Ausscheiden können sein: der AHV-Lohn fällt ganz weg, eine bestimmte Lohn-Mindestgrenze wird unterschritten (aktuell CHF 20'880.– pro Jahr) oder wenn jemand für eine befristete Dauer ins Ausland wegzieht. Bruno Matt Scheidet somit jemand aus der eidg. dipl. Pensionskassenleiter; Pensionskasse aus, erlischt daPräsident des Liechtensteiner durch auch automatisch der Pensionskassenverbandes; Versicherungsschutz und der Geschäftsführer der LLB VorsorgeSparprozess für die Altersvorstiftung für Liechtenstein; sorge wird gestoppt. Für die Leiter Berufliche Vorsorge der Pensionskassa ist dies ein soLiechtensteinischen Landesgenannter «Freizügigkeitsfall». bank AG Das bedeutet, dass das bis anhin angesparte Kapital auf ein Vorsorge-Sperrsparkonto bei einer Liechtensteiner Bank überwiesen werden muss. Eine Barauszahlung des Kapitals ist nur möglich, wenn sich der Versicherte selbständig macht oder ins Ausland auswandert. Wie beschrieben, basiert die Zugehörigkeit zur Pensionskassa auf dem AHV-Lohn. Eine Fortnovember 2012
allem die Absicherungsmöglichkeiten im Rahmen der freien Vorsorge zur Verfügung. Wird das Kapital auf ein Sperrkonto übertragen, sind die Möglichkeiten für dessen Verwendung sehr eingeschränkt. Zum einen greifen die auch beim Freizügigkeitsfall anwendbaren Barauszahlungsgründe. Andererseits kann das Kapital nur bedingt und sehr eingeschränkt veranlagt werden. Tritt die Person nach der «Auszeit» wieder in das Erwerbs- und Berufsleben ein, ist sie ab dem ersten Arbeitstag wiederum in der Pensionskasse versichert und der Sparprozess setzt auf dem Niveau wieder ein, wo er vor Beendigung der Erwerbstätigkeit aufgehört hat. Dies unter der Voraussetzung, dass das Sperrkonto aufgelöst und das dort parkierte Freizügigkeitsguthaben an die Pensionskasse übertragen wurde. Die Frage stellt sich nun, kann die Lücke nach der Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit gefüllt werden, welche durch den Arbeitsunterbruch entstanden ist? Die Antwort ist ganz einfach – Ja. Die Pensionskassen bestimmen in ihren Reglementen in der Regel, dass private Einkäufe bis zu den reglementarischen Leistungen zulässig sind. Dabei wird verglichen, was die betroffene Person aktuell für ein Kapital hat und was sie bis dato im aktuellen Leistungsplan und mit dem aktuellen Lohn an Kapital hätte erreichen können. Entsteht dabei eine Differenz, besteht reglementarisches Einkaufspotenzial. Positiver Nebeneffekt: Einkäufe in die Pensionskasse sind steuerbegünstigt. Scheidet jemand vor dem ordentlichen Altersrücktritt aus dem Erwerbsleben aus, entsteht eine Lücke im Sparprozess der Altersvorsorge. Bei Wiedereintritt ins Erwerbsleben gibt es jedoch die Möglichkeit, die Lücke durch privat finanzierte Einkäufe steuerbe| günstigt zu schliessen.
Schlusspunkt
Hugo Dworzak Sowohl als auch… 31
Foto: Universität Lichtenstein
Unsere gebaute Umwelt ist sichtbare Verschmelzung von Vergangenheit mit Gegenwart, hin und wieder taucht eine Prise Zukunft auf. Man kann Architektur als intelligente Vermittlung zwischen traditionellen Werten, als Interpretation des Heute und notwendigen Blick Richtung Kommendes verstehen. Architektur hat die Aufgabe so- Architektur hat die Aufgabe, sozial relevant, ökologisch wie ,zial relevant, ökologisch wie ökonomisch kompetent und tech- ökonomisch kompetent und technologisch innovativ zu sein nologisch innovativ zu sein. Gesamthaft könnte man dafür den Begriff der «kulturellen Nachhaltigkeit» verwenden. Diese Nachhaltigkeit soll auch Markenzeichen unserer Fakultät für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein sein. Deswegen verstehen wir uns als Brückenbauer zwischen Realität und Fiktion, zwischen Existierendem und Gedachtem, indem wir Praxisbezug und Experiment fördern. Auch, indem wir Lehre und Forschung als Partner verstehen, die sich gegenseitig befruchten. Wir sehen unsere Studierenden als junge Partner mit Verantwortung. Gemeinsam mit der Kompetenz der Region versuchen wir unsere Zukunft zu entwerfen – für die Region, in der wir leben. Im heutigen Spannungsfeld zwischen lokal und global, zwischen analog und digital wollen wir uns als kulturelle Institution etablieren und wissenDipl.-Ing. Arch. Hugo Dworzak schaftlicher Ansprechpartner sein. Ich sehe unser Institut als Labor, in Neuer Leiter des Instituts dem Menschen verschiedener Generationen und Herkunft, mit unterfür Architektur und Raumentschiedlichen Methoden und Ingredienzen fragen, erforschen und nach wicklung an der Universität Antworten suchen. Bei all diesen Tätigkeiten fühlen wir uns unserer Liechtenstein Region verpflichtet, unsere vornehmsten Aufgaben sehen wir im Hier und Jetzt. Unsere Architekturschule ist ein Schmelztiegel. Verschiedene Herkünfte, Generationen, Interessen generieren Meinungen, Ansichten und Positionen. Dieser Austausch ist notwendig, um mit den Veränderungen in der Gesellschaft und der Umwelt Schritt halten zu können. Auf der Höhe der Zeit zu sein, die Qualitäten der Vergangenheit nicht aus den Augen zu verlieren und einen mutigen Blick in die Zukunft zu werfen, ist eine Aufgabenstellung, die nur von Universitäten bewältigt werden kann – sie sind die wahren Orte der Aufbewahrung und Weiterentwicklung. Die Unschuld der Studierenden ist von derselben Notwendigkeit wie das Wissen der Dozierenden. Und ein guter Lehrer hat immer am meisten von seinen Schülern gelernt. Jedenfalls geht es mir so. Ich freue mich, dieses wunderbare Institut in Zukunft zu leiten. | november 2012
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