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BANKEN-STANDORT: International intelligent agieren INDUSTRIE-STANDORT: Schwierige Zeiten mit Innovationen meistern WIRTSCHAFTS-STANDORT: Forschung ist ein Lebensnerv
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I N H A LT | E D I T O R I A L
Liechtenstein immer noch ein attraktiver Standort 3
Die Globalisierung hat die Welt zu einem Dorf gemacht. Konnte man früher mit einer gewissen Zuversicht davon ausgehen, dass bei der Krise in einer Weltgegend dafür in einem andeDie Antworten über die Zukunft des Wirtschafts- ren Winkel der Erde die Konstandortes Liechtenstein klingen zuversichtlich junktur zu einem Höhenflug ansetzte, ist das heute nicht mehr so. Heute herrscht überall die gleiche Flaute. Und wenn schon eine Finanz- und Wirtschaftskrise, dann gleich international. Der Staatsfeiertag gibt jedes Jahr eine gute Gelegenheit, sich mit grundsätzlicheren Fragen zu beschäftigen. Wir haben nachgefragt, wie es um den Standort Liechtenstein stehe. Die Antworten aus der Wirtschaft klingen zuversichtlich. Immer noch weist Liechtenstein nach den EinschätGünther Meier zungen aus Banken, VersicheChefredaktor «Der Monat» rungen und Industrie zahlreiche Vorteile als Wirtschaftsstandort auf, um im internationalen Standortwettbewerb PA N O R A M A 4 bestehen zu können. Auch als Forschungsstandort kann sich Liechtenstein in bestimmten Nischen S TA N D O R T L I E C H T E N S T E I N durchaus behaupten. Erfolgsfaktoren stärken –
Herausforderungen meistern
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B A N K E N - S TA N D O R T
International intelligent agieren
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Schwierige Zeiten mit Innovationen meistern 12
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IMPRESSUM: 7. Jahrgang, Nr. 79, August 2013, 18 750 Exemplare HERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li REDAKTION: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li VERLAGSLEITUNG: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li SEKRETARIAT: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li ANZEIGEN: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li GESTALTUNG: Barbara Schmed, Gutenberg AG SATZ UND DRUCK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan PAPIER: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li TITELBILD: Das Wappen beim Regierungsgebäude in Vaduz (Foto: Günther Meier)
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W I S S E N S C H A F T S - S TA N D O R T
Forschung ist ein Lebensnerv
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AUGUST 2013
PA N O R A M A
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Foto: Günther Meier
Rund um den Staatsfeiertag hat sich Liechtenstein Tourismus etwas Besonderes einfallen lassen. Ausländische Gäste, aber auch Einheimische, können erstmals eine Fürstenwoche buchen, die laut Tourismus-Werbung «ein umfassendes, fürstliches Rahmenprogramm» bietet. Der Blick hinter die Kulissen des Landes Liechtenstein wird als «weltweit einzigartig» beworben. Da gibt es geführte Wanderungen auf dem Fürstin-Gina-Weg und dem Fürstensteig. Geschichtlich Interessierte erhalten Hintergrundinformationen bei einer Führung durch das Landesmuseum. Für Gaumenfreuden sorgt eine «Genuss-Tour» durch die liechtensteinische Gastronomie, einschliesslich einer Weinverkostung in der Hofkellerei. Und schliesslich kann jeder am «rauschenden Volksfest am Staatsfeiertag» teilnehmen, mit dem «grössten Feuerwerk im Drei-Länder-Eck» zum Abschluss.
Daten rund um den Staatsfeiertag
Foto: Marco Nescher
Tourismus Liechtenstein bietet Fürstenwoche an
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Erstmals Musik-Feuerwerk am Staatsfeiertag Nachdem das Erzbistum auch dieses Jahr auf die traditionelle Feldmesse verzichtet, findet der offizielle Teil des Staatsfeiertages nur mit den Ansprachen von Erbprinz Alois und Landtagspräsident Albert Frick auf der Schlosswiese bei Schloss Vaduz statt. Anschliessend laden Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie zum Apéro in den Schlossgarten ein. Dieses Jahr gibt es zum ersten Mal ein grosses Musikfeuerwerk im Zentrum von Vaduz zu bestaunen, das um 22 Uhr gezündet wird. Weite Teile des Zentrums von Vaduz werden aufgrund des neuen Feuerwerks beschallt. Neu ist dieses Jahr auch der «Speaker’s Corner» auf dem Peter-Kaiser-Platz und bei anbrechender Dunkelheit eine Licht- und Bildinstallation als Anregung zum diesjährigen Slogan des Staatsfeiertages «Wir sind Liechtenstein». Schon um 14 Uhr beginnt das Volksfest im Städtle.
1940: Mit Regierungsbeschluss vom 5. August 1940 wurde der 15. August – Fest Maria Himmelfahrt – zum offiziellen Staatsfeiertag erklärt. Anlass war der Vorabend des Geburtstages des damals regierenden Fürsten Franz Josef II. (1906–1989), der als erster Fürst sei-
Einfach Heimweh oder Nationalbewusstsein?
nen Wohnsitz in Liechtenstein genommen hatte. 1963: Liechtenstein feierte 1963 das 25-jährige Regierungsjubiläum von Fürst Franz Josef II. Die Regierung übergab dem Fürstenpaar ein Porzellan-Service, die Gemeinden steuerten als Geschenk einen alten Afghan-Teppich bei. Auch die Bevölkerung war eingeladen, mit dem Fürsten zu feiern, denn erstmals wurde ein Volksfest am 15. August organisiert. 1990: Nach dem Ableben von Fürst Franz Josef II. im Jahre 1989 wurde der Staatsfeiertag am 15. August beibehalten. Für die Fortsetzung dieser Tradition sprach sich auch Fürst Hans-Adam II. aus, der den Staatsfeiertag nicht auf seinen Geburtstag am 14. Februar verlegen lassen wollte. Der Landtag machte 1990 ein Gesetz über den Staatsfeiertag, das in Artikel 1 festschreibt: «Der 15. August ist der Staatsfeiertag.»
Schon viele Beobachter und Kommentatoren haben sich mit dem vorhandenen oder fehlenden Nationalbewusstsein der Liechtensteiner beschäftigt. Eine interessante Interpretation lieferte Adulf P. Goop in seinem Buch «Liechtenstein», in dem er 1973 schrieb: «Ein Nationalbewusstsein ist vorhanden, allerdings schläft es meist und erwacht und regt sich erst heftig, wenn – wie während des Zweiten Weltkriegs – das Land in Gefahr ist oder ein Ausländer im Lande sich über uns lustig machen will oder aber der Liechtensteiner länger im Ausland zu leben hat. Dieses Nationalgefühl aber ist in Wirklichkeit dann wohl ganz einfach Heimweh, wohl die schönste Form des Nationalismus.» AUGUST 2013
«Der Tag des Fürsten – ein Jubeltag des Volkes», lautete der Titel für den Bericht im Liechtensteiner Volksblatt über die Huldigungsfeier am 29. Mai 1939. Nachdem im Jahr zuvor Fürst Franz Josef II. die Regierungsgeschäfte angetreten hatte, wurde die traditionelle «Fürstenhuldigung» in gebührendem Abstand zum Ableben seines Vorgängers Fürst Franz I. durchgeführt. Das Programm bestand aus einem Pontifikal-Amt in der Pfarrkirche Vaduz, gefolgt von einem Festumzug und der Huldigung beim Schloss Vaduz. Die Huldigungsfeier war gleichzeitig auch ein Festakt, um in gefahrvoller Zeit für die Eigenständigkeit des Landes die Treue des Volkes zum Staat und zum Fürstenhaus zu demonstrieren. Zum Abschluss dieser Huldigungsfeier gab es erstmals ein grosses Feuerwerk von Schloss Vaduz.
Verhalten der Liechtensteiner und Staatsbewusstsein Nach der Aufbruchstimmung von «1968» wurde in Liechtenstein über das Fehlen eines Staatsbewusstseins diskutiert. Auch die «Politischen Schriften» beschäftigten sich im ersten Band mit dieser Frage. Der frühere Regierungschef Gerard Batliner schrieb damals über das Verhältnis von Staat und Volk: «Der Fürst regierte von Wien aus, ja weithin war es ein Beamter, der Landvogt, der den Fürsten vertrat. Erst 1921, 200 Jahre nach Einbruch des Absolutismus, bekamen wir einen eigenen liechtensteinischen Regierungschef. Aus dieser langen behördlichen, teils staatlichen Verfremdung wird manche heute noch gelegentlich antiobrigkeitlich, antibehördlich, ja fast antistaatlich scheinende Haltung des Liechtensteiners verständlich.»
Fürst und Fürstin laden zum Apéro ein
Foto: ikr
Liechtensteins Staatsfeiertag hat viel mit Tradition zu tun. Das Feuerwerk von Schloss Vaduz gehört seit Beginn des Staatsfeiertages dazu. Andere Elemente, wie das Volksfest, kamen später dazu. Zur Tradition des Staatsfeiertags gehört die Einladung von Fürst und Fürstin an die Bevölkerung, nach dem offiziellen Staatsakt zu einem Apéro zu kommen. Diese Einladung wird gerne angenommen, wie die Menschenmassen jedes Jahr zeigen. Auch viele ausländische Besucher sind darunter, die sonst vor der Tafel stehen «No visit».
Foto: Günther Meier
Huldigung 1939 war Vorläufer des Staatsfeiertages
Nationalfeiertage haben unterschiedliche Ursprünge Liechtenstein feiert seit 1940 den 15. August als Staatsfeiertag. Den Ausschlag für dieses Datum gab der Geburtstag des damals regierenden Fürsten Franz Josef II. am 16. August. Der Staatsfeiertag wurde auf den Vortag des FürstenGeburtstags gelegt, weil der 15. August ohnehin schon ein Feiertag war, Maria Himmelfahrt. Der Nationalfeiertag der Schweiz hat einen ganz anderen Ursprung. Der Bundesrat legte schon 1891 den 1. August als Bundesfeiertag fest, doch erst seit dem 1. Juli 1994 ist der Nationalfeiertag gesamtschweizerisch ein arbeitsfreier Tag, nachdem das Volk die «Volksinitiative für einen arbeitsfreien Bundesfeiertag» angenommen hatte. Inzwischen ist der 1. August in der Schweiz ein gesetzlicher Feiertag. Der 1. August war aufgrund des Bundesbriefs von 1291, der den Gründungsakt der Eidgenossenschaft markiert, als Nationalfeiertag gewählt worden. Historisch belegt ist dieses Datum allerdings nicht, denn der Bundesbrief ist datiert mit dem Hinweis «zu Anfang des Monats August». Österreich begeht den Nationalfeiertag seit 1965 am 26. Oktober. Dieses Datum erinnert an den Tag, an dem 1955 das Gesetz zur österreichischen Neutralität beschlossen wurde. Seit 1967 ist der Nationalfeiertag den anderen gesetzlichen Feiertagen in Österreich gleichgestellt. Zwischen 1955 und 1965 hatte Österreich den «Tag der Fahne» gefeiert. Deutschland feiert am 3. Oktober den Nationalfeiertag. Dieser Tag wurde 1990 als «Tag der deutschen Einheit» eingeführt, zur Erinnerung an die Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik.
S TA N D O R T L I E C H T E N S T E I N
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Erfolgsfaktoren stärken Herausforderungen meistern
7 Von Thomas Zwiefelhofer
Liechtensteins Wirtschaft ist gut aufgestellt und bewährt sich im internationalen Wettbewerb. Dennoch gilt es, regionale und internationale Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen und die Rahmenbedingungen diesen Entwicklungen laufend anzupassen.
tenden Regelungen für die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte. Liechtensteins Beitritt zum EWR und die entsprechende Anpassung des Zollvertrags mit der Schweiz, d. h. die Zugehörigkeit zum europäischen wie auch zum Schweizer Markt, haben wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes beigetragen. Die Vorteile des EWR gilt es möglichst optimal zu nutzen. Einen wichtigen Schwerpunkt in der Wirtschaftspolitik der Regierung stellt deshalb die bestmögliche Ausgestaltung von Rahmenbedingungen dar; diese müssen in einem sich rasch ändernden Umfeld zeitnah diesen Veränderungen angepasst werden. Von entscheidender Bedeutung für unseren regional und international stark verflochtenen Werkplatz ist der direkte Zugang zu weiteren ausländischen Märkten. Deshalb setzt sich die Regierung aktiv für die Interessen der liechtensteinischen Wirtschaft und den diskriminierungsfreien Zugang zu ausländischen Märkten ein. Der Pflege und Weiterentwicklung der aussenwirtschaftlichen Beziehungen wird oberste Priorität Die Erfolgsfaktoren des Wirteingeräumt. Spezielle Bedeutung kommt dabei schaftsstandorts stärken… dem Abschluss von Abkommen zur Vermeidung Ein Werkplatz, der beinahe eben- der Doppelbesteuerung und über die Zusammenso viele Arbeitsplätze aufweist wie Einwohner, ist arbeit und den Informationsaustauch in Steuerauf die Verfügbarkeit von Fachkräften angewiesen. sachen zu. Liechtenstein hat bislang 30 Abkommen Einerseits bedeutet dies das Heranbilden der Fach- abgeschlossen, u. a. mit so wichtigen Handelsmärkkräfte im eigenen Land durch die duale Berufsbil- ten wie Deutschland oder den USA. dung, andererseits muss der Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitskräfte attraktiv sein. Zu den wirt- … und Herausforderungen bewältigen… schaftspolitischen Zielsetzungen der Regierung Veränderungen im Bereich des zählt deshalb die Stärkung der dualen Berufsbil- dung in allen Bildungsstufen ebenso wie das Prü- Finanzdienstleistungssektors haben zum Rückfen von Optimierungsmöglichkeiten bei den gel- gang bestimmter Geschäftszweige, vor allem des
Zu den Erfolgsfaktoren der liechtensteinischen Volkswirtschaft gehören unter anderem die liberale Wirtschaftspolitik, der Zugang zu internationalen Märkten, die breite Diversifikation des Wirtschaftsstandorts, der attraktive Arbeitsmarkt und die VerfügbarMeine Vision von Liechtenstein keit von Fachkräften, die kurzen, unbürokratischen Wege sowie ist ein innovativer, breit der schnelle Zugang zu Fordiversifizierter Werkplatz mit schung und Entwicklung. Der Standort Liechtenstein zeichnet Vorbildwirkung und Führungssich zudem durch politische Stabilität und eine hervorragende position in einzelnen Lebensqualität aus, welche beiNischentechnologien spielsweise durch hohe Standards in der Gesundheitsversorgung, durch die finanzielle Absicherung im Alter und durch Sozialleistungen garantiert wird – und dies mit vergleichsweise tiefen Sozialabgaben. Auch die niedrige Arbeitslosigkeit ist ein wesentlicher positiver Faktor des Werkplatzes Liechtenstein. Alle diese Faktoren gilt es zu stützen und zu stärken.
Foto: Regierung
Thomas Zwiefelhofer: «Das An-
Gesellschaftswesens, und dasiedeln von neuen Betrieben durch zu sinkenden Steuereinund das Erschliessen von neuen nahmen geführt. Der Spardruck, Geschäftszweigen stellt eine der durch die Schieflage des Herausforderung dar.» Staatshaushalts entstanden ist, ist in allen Politikbereichen zu spüren. Es ist für den Staat eine Herausforderung, mit knapper werdenden Mitteln die bestmöglichen Wirkungen zu erzielen. Auch die liechtensteinischen Unternehmen mussten aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Bedingungen ihre Kosten senken, was beispielsweise dazu führte, dass nicht kostendeckende Zweige ins Ausland ausgelagert wurden. Dieser Entwicklung gilt es entgegenzuwirken. Neben allen Sparbemühungen darf die Suche nach neuen Einnahmequellen nicht vergessen werden. In dieser Hinsicht stellt das Ansiedeln von neuen Betrieben und das Erschliessen von neuen Geschäftszweigen eine weitere Herausforderung dar – die Standortförderung ist deshalb
Zur Person Thomas Zwiefelhofer ist Regierungschef-Stellvertreter und in der Regierung zuständig für das Ministerium für Inneres, Justiz und Wirtschaft.
ein prioritäres Thema. Sie steckt allerdings noch in den Kinderschuhen: Die Standortförderungsstrategie ist in der Entstehungsphase, der nachfolgende Standortförderungsprozess wird darauf aufbauen. Strategie und Prozess betreffen alle Wirtschaftsund Gesellschaftsbereiche und müssen ministeriumsübergreifend erarbeitet werden. … für einen auch in Zukunft «fitten» Wirtschaftsstandort!
Um auch in Zukunft auf die «Fitness» unseres Werkplatzes zählen zu können, ist das konstruktive Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft notwendig. Wenn sich Politik sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen auf Augenhöhe begegnen und im Dialog miteinander stehen, kann sich der Wirtschaftsstandort Liechtenstein weiterhin gedeihlich entwickeln und im internationalen Wettbewerb bestehen. Meine Vision von Liechtenstein ist ein innovativer, breit diversifizierter Werkplatz mit Vorbildwirkung und Führungsposition in einzelnen Nischentechnologien. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es die aufmerksame Beobachtung von Entwicklungen, die Erschliessung neuer und innovativer Geschäftsfelder und die Ansiedelung neuer, wertschöpfungs| intensiver Unternehmen. AUGUST 2013
B A N K E N - S TA N D O R T
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International intelligent agieren
9 Von Simon Tribelhorn
Der Wettbewerb unter den einzelnen Standorten nicht nur verschärft, sondern auch verändert. Die Veränderungen bieten dabei auch Chancen für einen Standort und für Innovationen. Dafür braucht es Mut, Veränderungsbereitschaft sowie ein Umdenken.
Liechtensteins Banken sehen ihren Bankenplatz als professionellen, stabilen und nachhaltigen Finanzplatz im Herzen Europas, der ähnlich wie Singapur für den asiatischen Raum, eine Hubfunktion in Europa einnehmen kann. Dafür braucht es gute Standortfaktoren, denn LiechLiechtensteins Bankenplatz tenstein bewegt sich in einem hat sich entschieden, Teil der dynamischen Wettbewerbsumfeld. So haben zahlreiche intersogenannten neuen Welt zu nationale Finanzplätze Massnahmen zur Steigerung der Atsein, neue Geschäftsmodelle traktivität und der internationaentwickelt und den Fokus len Wettbewerbsfähigkeit ihrer Standorte ergriffen, sei es in den auf Nachhaltigkeit gesetzt Bereichen Regulierung, durch Steueranreize oder eine moderne Finanzplatzinfrastruktur. Auch Liechtenstein hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Massnahmen gesetzt, um die Standortattraktivität weiter zu stärken und sich im Wettbewerb abheben zu können.
ment und agieren dabei traditionell und nachhaltig. Trotz der seit 2008 anhaltenden Unsicherheiten an den internationalen Finanzmärkten und der daraus resultierenden intensiven Herausforderungen haben sich die Banken weiter positiv entwickelt und sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geblieben. Dies hat seinen Ursprung nicht zuletzt auch in den Bemühungen zur Neuorientierung auf dem Finanzplatz Liechtenstein. Diese Massnahmen zur Neuorientierung sind effektive harte Standortfaktoren.
Stärken des Finanzplatzes
So zählen zu den Stärken des Finanzplatzes nach wie vor die Stabilität (AAA-Länder-Rating, politische Kontinuität, stabile Sozial-, Rechts- und Wirtschaftsordnung, Rechtssicherheit), die hohe Qualität (leistungsfähiges Bankensystem, langjährige Erfahrung in der Vermögensverwaltung, hohe Innovationskraft) und ein nachhaltiges Wirtschaften (Verzicht auf riskantes Investment-Banking, mit einer durchschnittlichen Kernkapitalquote von 19.8 % sehr hohen Eigenmit Banken sind ein wichtiger Wirttelquote der Banken, keine staatliche Unterstütschaftsfaktor zung der Banken während der Finanzkrise). Auch Mit rund 27 Prozent am Brutto- die internationale Einbindung des Platzes ist ein inlandprodukt trägt der Finanzplatz Liechtenstein positiver Standortfaktor. Dazu gehören die erfolgeinen wichtigen Anteil zum Wohlstand des Landes reiche EWR-Mitgliedschaft, die Zoll- und Wähbei. Zum Vergleich: Luxemburg 26 %, Schweiz rungsunion mit der Schweiz, die zügige Umsetzung 10.3 %, Deutschland 4 %). Die 16 Banken sind mit mehr als 60 Repräsentanzen in rund 20 Ländern Zur Person tätig und beschäftigen etwa 2100 Personen in Liechtenstein. Zum Steueraufkommen des Landes Simon Tribelhorn ist Geschäftsführer des Liechtragen sie ebenfalls einen nicht unerheblichen Teil tensteinischen Bankenverbandes. www.bankenbei. Die Banken konzentrieren sich auf das Kernverband.li geschäft Private Banking und Wealth Manage-
Simon Tribelhorn: «Es gibt auch Faktoren, die fremdbestimmt sind und von Liechtenstein nur bedingt beeinflusst werden können.»
Foto: Bankenverband
internationaler Standards sowie ein zunehmendes Netz an internationalen Steuerabkommen. Hinzu kommt die Flexibilität, die Liechtenstein als Kleinstaat eigen ist. Auch angesichts internationaler Krisen oder kurzfristiger besonderer Bedürfnisse der Marktteilnehmer in Liechtenstein kann der Staat rasch reagieren, dies auch dank einem engen Schulterschluss mit den Akteuren des Wirtschafts- und Dienstleistungsstandortes Liechtenstein. Dies ist auch ein Grund dafür, dass Liechtenstein in der Umsetzung internationaler Standards eine Vorreiterrolle einnehmen kann. So haben innovative Modelle wie etwa die Liechtenstein Disclosure Facility (LDF) mit Grossbritannien international Beachtung gefunden und sind zu einer Visitenkarte des Finanzplatzes Liechtenstein geworden. In der Umsetzung der internationalen Gesetzgebung ist Liechtenstein beispielhaft. Dies zeigt vergleichsweise sehr hohe Umsetzungsquote von EU-Regulierungen. Liechtenstein hat sich oft als mutig, vorausschauend erwiesen und so nicht zuletzt beispielsweise auch bei der zügigen Umsetzung der AIFMRichtlinie als durchaus innovativ gezeigt.
ckelt und dabei ganz klar den Fokus auf Nachhaltigkeit gesetzt. Davon werden insbesondere die Folgegenerationen profitieren. Diese Faktoren haben ebenfalls Einfluss auf die Standortentscheidungen potentieller Investoren, künftiger Mitarbeitender und nicht zuletzt auch der Kunden am Finanzplatz. Nachhaltigkeit ist dabei kein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Investition. So hat der Liechtensteinische Bankenverband zahlreiche nachhaltige Initiativen lanciert, die sowohl international als auch national bereits Erfolge zeigen. Das Thema steckt in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen und es bietet gerade deshalb enormes Potential für Liechtensteins Finanzplatz, sich in diesem Be Neue Welt der Nachhaltigkeit reich richtig und kompetent zu positionieren. Die Zu den selbstbestimmbaren Carlo Foundation als erste unabhängige RatingStandortfaktoren zählt auch die Entwicklung am Stiftung für nachhaltige Finanzprodukte ist ein Finanzplatz Liechtenstein. Liechtensteins Banken- Beispiel dafür. Weitere Engagements in der LIFE platz hat sich entschieden, Teil der sogenannten Klimastiftung und der Microfinance Initiative neuen Welt zu sein, neue Geschäftsmodelle entwi- (MIL) zeigen Liechtensteins Finanzplatz mit PioAUGUST 2013
Foto: iStock.com
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nierfunktion im Bereich Klimaschutz und Armuts- wertigen Bildungseinrichtungen und Anreize für bekämpfung in Entwicklungsländern. gut ausgebildete Fachkräfte. Eine wesentliche Rolle wird in Zukunft auch der internationalen Einbin Hausaufgaben in der Standortdung und den Netzwerken, über die Liechtenstein politik international verfügt, und damit auch der Bezie Es gibt auch Faktoren, die fremd- hungspflege zukommen. bestimmt sind und von Liechtenstein nur bedingt Alle Register ziehen beeinflusst werden können. Dazu zählen unter Im globalen Standortwettbewerb anderem das Währungssystem, die Finanzmärkte sowie die internationale Gesetzgebung. Neben muss Liechtenstein alle Register ziehen. Gerade dieser gewissen Unberechenbarkeit können aber weil es als kleines Land nicht mit Metropolen aufauch bestimmbare Faktoren in den kommenden warten kann oder eine bedeutende Stimme in der Jahren noch verbessert werden. So ist die begrenzte internationalen Staatengemeinschaft darstellt, kein Zuwanderungsmöglichkeit für Arbeitskräfte und schier unendliches Angebot an kulturellen und Investoren nach Liechtenstein nach wie vor unbe- gastronomischen Highlights und auch in Bezug auf produktionsintensive Branchen keine ausreichenfriedigend. Ohne Zuwanderung qualifizier- den Bedingungen bieten kann, müssen selbstbeter Fachkräfte kann Liechtenstein seine hohe Wert- stimmbare Standortfaktoren weiter entwickelt und schöpfung langfristig nicht sichern. Es braucht zu einem Alleinstellungsmerkmal ausgebaut werhier einen langfristigen Blick der Standortpolitik. den. Ein Standort ist immer nur so gut, wie er von Neben der Zuwanderungspolitik spielen auch so- seinen Trägern auch gelebt wird. Zu diesen Trägern genannte weiche Standortfaktoren eine wichtige gehören neben der Politik auch die Wirtschaft und Rolle, geht es um den Erfolg eines Wirtschafts- hier namentlich die Banken. Für sie ist der Standstandortes. Dazu gehören neben der Reputation ort Liechtenstein ein wichtiger sicherer Hub, von des Finanzplatzes beispielsweise auch kurze Wege dem aus sie global agieren. Deshalb tragen auch sie innerhalb der Verwaltung, die Verfügbarkeit von vieles dazu bei, um attraktive Standortfaktoren zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und schaffen und Liechtenstein für die Zukunft fit zu | nicht zuletzt auch der Zugang zu qualitativ hoch- machen.
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Schwierige Zeiten mit Abenteuerspielplatz Innovationen rund um denmeistern Walensee
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Technologischer Wandel, Konjunkturlage oder Gesellschaftsveränderungen
Von Peter Gerner
fordern den Industriesektor immer wieder, sich neu zu positionieren. Die Liechtensteiner Industrie konnte sich in den letzten Jahrzehnten international gut behaupten. Innovationen sind der Schlüssel für die Zukunft.
Die Weltwirtschaft steht heute an einem Punkt, wo Prognosen über die Zukunft so schwierig wie selten zuvor sind. Eine über viele Jahre geduldete, immer weiter gestiegene Staatsverschuldung in vielen Ländern trübt den Blick in die Zukunft. In diesen Kontext eingebettet ist auch der Industrie-Standort Liechtenstein, denn die fast ausschliesslich für den Export produzierende Industrie wird auf den Märkten ebenfalls mit diesen Problemen konfrontiert. Die globale Finanz- und WirtschaftsWir müssen auf die krise ist noch nicht überwunden. Wettbewerbsfähigkeit auf Kurzfristige Rückgänge beim Export liechtensteinischer Güter der Grundlage hervor- hat es seit dem Zweiten Weltkrieg ragender unternehmerischer immer wieder gegeben, die aber mit neuen, innovativen ProdukLeistungen setzen ten immer wieder aufgeholt werden konnten. Grundsätzlich hat sich in diesen Situationen bewahrheitet, dass Unternehmen stärker geworden sind, wenn sie sich in einem harten internationalen Wettbewerb und in einem schwierigen Konjunkturumfeld bewähren mussten. Dies hat sich auch unlängst wieder gezeigt, als die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen aus dem Schweizer-Franken-Raum massiv unter Druck geriet, weil der Kurs des Euro gegenüber dem Franken innerhalb kurzer Zeit massiv an Wert verlor. Die Industrie hat diese Phase nicht nur überlebt, sondern steht mittelfristig gestärkt im internationalen Wettbewerb.
Zur Person Peter Gerner ist CEO Heiztechnik der Hoval Gruppe. www.hoval.com
Die Stärken des liechtensteinischen Standortes
Das «Erfolgsmodell Liechtenstein» basiert darauf, dass seit der Industrialisierung des Landes immer wieder Anpassungen aufgrund von Krisen, Konjunkturschwankungen oder anderen Herausforderungen in den Absatzländern notwendig waren. Intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit, das hohe Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte, die hohe Qualität der Produkte und die Serviceleistungen der Unternehmen gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren. Liechtensteiner Industrieunternehmen haben seit jeher versucht über Qualität und Innovation und nicht ausschliesslich über den Preis erfolgreich zu sein. Hinzu kommen die im internationalen Vergleich niedrigen Steuern sowie eine liberale Wirtschafts- und Arbeitsgesetzgebung, was wichtige Faktoren sind, die auch für die Zukunft verteidigt werden müssen. Stabile politische Verhältnisse und ein fein austariertes System der Sozialpartnerschaft, das bisher den sozialen Frieden sicherte, bildeten die unabdingbare Basis für den Erfolg des Kleinstaates Liechtenstein, der allein aufgrund seiner bescheidenen Grösse im internationalen Wettbewerb keine anderen Trumpfkarten besitzt. Im Unterschied zu grösseren Ländern mit bedeutenden Bodenschätzen und einem hohen Absatzpotenzial auf dem Heimmarkt, müssen sich Unternehmen aus Kleinstaaten auf dem globalen Markt bewähren und gegen Beschränkungen des Freihandels wehren. Ferner gilt es den Informationsvorsprung wettzumachen, den einheimische Anbieter haben, besonders wenn es um Exporte in fernere Märkte geht. Den meisten Unternehmen, die im 20. Jahrhundert in Liechtenstein gegründet wurden, ist das Über-
Foto: Hoval AG Vaduz
Peter Gerner: «Liechtenstein keit auf der Grundlage hervorraschaffte es, gute Rahmengender unternehmerischer Leisbedingungen für die Untertungen setzen. Im Unterschied nehmen bereitzustellen.» zu einem grösseren Land ist es einem Kleinstaat wie Liechtenstein nicht möglich, direkt einen Beitrag zur Exportförderung zu leisten. Aber Liechtenstein schaffte es, gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen bereitzustellen, einerseits durch eine kluge Integrationspolitik und andererseits durch eine unternehmerfreundliche, liberale Wirtschafts- und Steuergesetzgebung. War es beim Abschluss des Zollvertrags 1923 in erster Linie die Einbindung in den Schweizer Wirtschafts- und Währungsraum, stand Keine Exportförderung, aber beim EWR-Beitritt neben dem möglichst freien gute Rahmenbedingungen Zugang zu diesem grossen Wirtschaftraum die Ab «Die Grundsituation des Klein- sicherung der Rahmenbedingungen durch die eustaates ist die Machtlosigkeit», schrieb der frühere ropäischen Partner im Vordergrund. Eine Strategie, Leiter des Amtes für Volkswirtschaft, Hubert Bü- die sich aus Sicht der Industrie bewährt hat. chel, einmal über die Situation der liechtensteinischen Industrie. Folglich müssten die Unterneh- Wir brauchen wieder Pioniere mit Innovationen men des Kleinstaates eine Strategie wählen, die auf Vor dem Hintergrund der globaanderen Kriterien als auf Macht beruhen würden. Um erfolgreich gegen die Konkurrenten im Aus- len Finanz- und Wirtschaftskrise, des technololand bestehen zu können, mussten die Pioniere der gischen Wandels und nicht zuletzt der aktuellen liechtensteinischen Industrie (und müssen ihre schwierigen Situation des Staatshaushalts in LiechNachfolger heute noch) auf die Wettbewerbsfähig- tenstein ist man versucht, davon zu sprechen, dass
leben gelungen, weil sie dem technologischen Wandel, der Konkurrenzsituation und veränderten Ansprüchen der Konsumenten etwas entgegensetzen konnten: Mit unternehmerischer Weitsicht, mit Ideen, Innovationen und Anpassungen. International war das Gelingen dieser Transformation bedeutend weniger erfolgreich als in Liechtenstein: Von den 500 Unternehmen, die 1957 in den Standard & Poor’s-500-Aktienindexes aufgenommen wurden, waren 1997 nur noch 15 Prozent in diesem Index vertreten – und seither sind weltweit nochmals eine Reihe bekannter Unternehmen – wie beispielsweise Kodak – verschwunden.
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sich das Land wieder an einem Scheideweg befindet. Es geht deshalb darum, Sorge zu tragen für die erwähnten Faktoren wie die liberale Wirtschaftsgesetzgebung, stabile politische Verhältnisse, sozialer Friede, gutes Ausbildungsniveau, eine massvolle Ausgabenpolitik des Staates und nicht zuletzt die moderate Besteuerung der Unternehmen. Diese Faktoren gelten nicht nur für den industriellen Produktionssektor, sondern quer durch alle Wirtschaftsbereiche. Eine Besonderheit des Kleinstaates ist es nämlich, dass die Verflechtungen der Wirtschaft besonders eng sind, wie die Wertschöpfungskette der Produkte zwischen InMit modernsten Fertigungsdustrie und zahlreichen Zulietechniken werden die innovativen ferfirmen, aber auch die BerühProdukte der liechtensteinischen rungspunkte zwischen dem ProIndustrie für die Weltmärkte duktions- und dem Finanzdiensthergestellt. leistungssektor aufzeigen.
Der liechtensteinische IndustrieStandort ist entstanden, weil Pioniere mit innovativen Ideen und unternehmerischem Mut aus teils bescheidenen Anfängen die Grundlage für die heutigen, international tätigen Unternehmen schufen. Die Konzentration der Unternehmen auf Spezial- und Nischenproduktion hat sich bewährt, doch bedingt die Fortsetzung dieser erfolgreichen Unternehmenspolitik weiterhin «Pioniere», die als gut ausgebildete Arbeitskräfte in den Produktionshallen sowie in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen arbeiten. Wenn wir nur einen Teil des Mutes aufbringen, den die Gründerväter der heutigen Liechtensteiner Industrieunternehmen in den Wirren der Nachkriegszeit aufgebracht haben, dürfen wir weiterhin zuversichtlich auf eine weitere erfolgreiche Zukunft unseres | Landes sein.
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16 17 Von Caroline Voigt
International tätige Versicherungen gehören zu den jüngeren Zweigen der Finanzdienstleistungen. Mit Innovationskraft und ausgezeichneten Dienstleistungen konnte sich der Versicherungssektor im internationalen Wettbewerb erfolgreich behaupten.
Der Versicherungssektor spielt in jeder modernen Volkswirtschaft eine bedeutende Rolle. Die Versicherungen übernehmen vielfältige Risiken, von Unternehmen wie von Privaten, und decken diese mit dem gewährten Versicherungsschutz ab. Die liechtensteinische Branche ist noch jung, gleichwohl sind ihre Produkte und Dienstleistungen für Wirtschaft und Gesellschaft unentbehrlich geworden. Die Versicherungswirtschaft findet heute in Liechtenstein bietet als Liechtenstein gute Rahmenbeeinziges Land gleichzeitig dingungen vor. Warum? Liechtenstein bietet als einziges Land einen direkten Marktzugang gleichzeitig einen direkten Marktzugang zur Schweiz und zu Eurozur Schweiz und zu Europa pa. Die Mitgliedschaft im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR und der Zollvertrag mit der Schweiz bilden eine ideale Ausgangslage für grenzüberschreitende Versicherungslösungen. Die zunehmende Internationalisierung der Märkte verlangt jedoch, dass der Standort flexibel auf globale Veränderungen reagiert und sich den neuen, internationalen Gegebenheiten anpasst. Diversifizierter Standort mit grossem Expertenwissen
Der Versicherungssektor stellt die nötigen Instrumente zur finanziellen Absicherung von Risiken im technologischen, klimatischen, politischen, ökonomischen und demografischen Wandel bereit. Damit die Gesellschaft die Chancen des Fortschrittes ausschöpfen kann, müssen die Risiken tragbar sein. Die Versicherungswirtschaft kümmert sich mit ihren Dienstleistungen und Produkten darum. Ob Schaden-, Sach-,
Lebens- oder Rückversicherungen, Liechtenstein ist heute ein diversifizierter Standort mit grossem Expertenwissen. Die ansässigen Versicherungen erstellen Expertisen sowohl im Inland als auch für verschiedenste Märkte rund um den Globus. Von der Risikolebensversicherung bis zur fondsgebundenen Lebensversicherung, vom international tätigen Pensionsfonds für die betriebliche Vorsorge bis zum Sachversicherer für Grossereignisse oder Sonderrisiken. Liechtenstein bietet hervorragende Versicherungslösungen für Privat- und Geschäftskunden. Der Weg zum europäischen Versicherungsstandort
Grundlage für die Entwicklung des liechtensteinischen Versicherungsmarktes bilden der EWR-Beitritt im Jahr 1995 und das Direktversicherungsabkommen mit der Schweiz von 1997. Zusätzlich wurden eine EU-kompatible Versicherungsaufsicht und ein unternehmerfreundliches, modernes Steuerrecht eingeführt. Die in den neunziger Jahren geschaffenen Rahmenbedingungen waren Voraussetzung für Liechtensteins Entwicklung zu einem europäischen Versicherungsstandort. Neben dem Marktzugang bilden auch die wirtschaftspolitische Unabhängigkeit, die liberale Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die kurzen Entscheidungswege, der Schweizer Franken als starke Landeswährung sowie die zentrale Lage im Herzen Europas ideale Bedingungen, um innovative Produkte zu entwickeln. Versicherungsgesellschaften können auf dieser Grundlage von Liechtenstein aus Versicherungslösungen vertreiben und diese den Gesetzgebungen der jeweiligen Zielmärkte anpassen.
Fotos: Versicherungsverband
Innovative Produkte mit optimalem Versicherungsschutz
Diese Stärken setzen die Versicherer in einer breiten Palette konkurrenzfähiger Produkte um. Eine stabile Altersvorsorge wäre heute ohne die Versicherungsgesellschaften genauso undenkbar, wie die Umsetzung notweniger Investitionen der öffentlichen Hand oder von Unternehmen. Solche Projekte werden nur dank einem optimalen Versicherungsschutz realisierbar. Die liechtensteinische Lebensversicherungswirtschaft hat sich trotz schwierigem Umfeld und historisch tiefen Kapitalmarktzinsen unter anderem als stabiler Anbieter von Altersvorsorge- und Risikovorsorgeprodukten bewährt. Auch der im internationalen Vergleich prozentual noch kleine Anteil an Sachversicherungen entwickelt sich erfolgreich. Neugründungen mit modernsten Geschäftsmodellen sind in Planung. Die liechtensteinischen Versicherer beweisen immer wieder, dass sie sich mit Innovationskraft, ausgezeichneten Dienstleistungen und dem Nutzen von Marktchancen im internationalen Wettbewerb erfolgreich behaupten. Anhaltende Internationalisierung im Versicherungsbereich
Die Herausforderungen der Versicherer werden von dynamischen, internationalen Veränderungsprozessen getrieben. Unsicherheiten und Krisen prägen das Versicherungsumfeld und
verlangen Innovationen und AnCaroline Voigt: «Flexibel auf globale Veränderungen reagieren passungsfähigkeit. Seit mehreren und sich den neuen, internationaJahren bewegt sich Liechtenstein len Gegebenheiten anpassen.» konsequent auf diesem Weg. Der Abschluss von Steuerabkommen nach OECD-Standard war ein erster Schritt. Die Mitarbeit der Finanzmarktaufsicht in internationalen Gremien ein weiterer bedeutender Faktor. Durch regulatorische Projekte werden die Rahmenbedingungen europaweit harmonisiert. Rechtssicherheit bei grenzüberschreitenden Beziehungen
Die anstehende Umsetzung der EU-Richtlinie Solvency II in nationales Gesetz hat eine Gesamtrevision des liechtensteinischen Versicherungsaufsichtsgesetzes zur Folge. Bei der Ausarbeitung sind die Rollen klar verteilt: Der Staat setzt sich für die Einhaltung der internationalen Vorgaben ein und die Versicherer bringen ihr Expertenwissen ein, damit die neuen Rahmenbedingungen optimal an die Gegebenheiten des liechtensteini-
Zur Person Caroline Voigt LL.M ist seit 2008 Geschäftsführerin des Liechtensteinischen Versicherungsverbandes (LLV). Der LVV ist Träger der 2009 ins Leben gerufenen, gemeinnützigen Klimastiftung und hält einen Sitz im Stiftungsrat. www.llv.li
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schen Versicherungsstandortes angepasst werden. Liechtenstein integriert sich so in den Harmonisierungsprozess der EU. Das schafft Rechtssicherheit bei der Abwicklung von internationalen Finanzdienstleistungen und begünstigt die grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen. Damit hat sich Liechtenstein gut positioniert.
nanzplatz international kompatibel zu positionieren und zugleich die Standortattraktivität im Wettbewerb zu behaupten, fordert die Marktteilnehmer und den Staat heraus. Die enge Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft wird zum Erfolgsfaktor der Zukunft. Volkswirtschaftliche Stütze dank stabiler Branche
Standortattraktivität im internationalen Wettbewerb behaupten
Liechtenstein steht wie jedes andere Land im Standortwettbewerb. Es muss innerhalb der Vorgaben der internationalen Standards und der EU-Gesetzgebungen seine Rahmenbedingungen erhalten, ausbauen und anpreisen. Den Fi-
Die noch junge Versicherungsbranche wirkt sich positiv auf die Volkswirtschaft des Landes aus. Die Bilanzsumme aller in Liechtenstein ansässigen Versicherungsunternehmen betrug 2011 rund 30,6 Milliarden Schweizer Franken. Die Zukunftsprognosen sind vielversprechend: Die Versicherungswirtschaft wird 2013 und in den kommenden Jahren zu den stabilen Branchen auf dem liechtensteinischen Finanzmarkt zählen. Mittelfristig wird der Sektor weiter wachsen, die Mitarbeiterzahl von derzeit knapp 600 Personen und der Umsatz werden ausgebaut. Sichere, innovative und flexible Versicherungslösungen, die massgeschneidert auf die Rechts- und Steuersysteme der Zielmärkte ausgelegt sind, haben wesentlich zum Erfolg und zum Wachstum des Versicherungsplatzes Liechtenstein beigetragen. Die motivierten Mitarbeitenden der Versicherungslandschaft Liechtenstein werden den neuen Rahmenbedingungen Rechnung tragen, die sich bietenden Marktchancen nutzen und den Ver| sicherungssektor weiter entwickeln.. Eine stabile Altersvorsorge wäre heute ohne die Versi-
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cherungsgesellschaften genauso undenkbar, wie die Umsetzung notweniger Investitionen der öffentlichen Hand oder von Unternehmen.
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K U LT U R - S T A N D O R T
Kultur und Kunst richten sich an alle Menschen
20 21 Von Aurelia Frick
Liechtenstein kann auf ein reiches Kultur- und Kunstleben blicken und verfügt über eine grosse Vielfalt an kulturellen und künstlerischen Einrichtungen und Organisatoren. Wichtige Institutionen und Veranstaltungen haben eine hohe Strahlkraft über die Grenzen hinaus.
Liechtenstein bietet ein buntes und unterhaltsames kulturelles Angebot. Neben hist-risch bedeutenden Örtlichkeiten und musealen Einrichtungen finden sich zahlreiche Veranstaltungen im Jahreskalender der elf Gemeinden. Die Fussgängerzone Kultureinrichtungen sind in in Vaduz wird gerne mit dem Beder heutigen Zeit wichtige griff «Kulturmeile» in Verbindung gebracht. Landesmuseum, Tankstellen für unsere Seele Kunstmuseum, Engländerbau, und unser Herz Musikschule, Landesbibliothek und Landesarchiv leisten ihren Beitrag, um diese Nennung mit Leben und Inhalt zu füllen. Wann immer ich Zeit habe, eine dieser Institutionen zu besuchen, bin ich glücklich und zufrieden. Kultureinrichtungen sind in der heutigen Zeit wichtige Tankstellen für unsere Seele und unser Herz. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Ganz im Gegenteil: Kultur und Kunst richten sich an alle Menschen, egal ob jung oder alt. Um bei dem Bild der Tankstelle zu bleiben, so möchte ich anfügen, dass einmal Auftanken kostengünstig ist, die neu gefasste Energie für viele weitere Lebenskilometer reicht und die Ressourcen erneuerbar und nachhaltig angelegt sind. Damit liegt die Kultur im Trend der Zeit und erfüllt Kriterien, die auch in anderen Politikbereichen immer lauter gefordert werden. Was will man mehr? Hohe Qualität des kulturellen Schaffens in den Gemeinden
Ist die Kultur im Zentrum von Vaduz auch gut vertreten, so ist damit der Kulturstandort Liechtenstein noch bei Weitem nicht vollständig erfasst. Die anderen Gemeinden des Landes leisten selbstbewusst ihren Beitrag. Die dort ansäs-
sigen Vereine und Gruppierungen engagieren sich in Chor- und Musikgemeinschaften, pflegen die Tradition und die Gegenwartskunst und leisten mit ihren Veranstaltungen einen wesentlichen Beitrag zum öffentlichen Leben und zum Zusammengehörigkeitsgefühl in unseren Gemeinden. In den letzten Jahren war es mir als Kulturministerin vergönnt, zahlreichen Veranstaltungen zwischen Balzers und Ruggell beizuwohnen. Die Vielfalt und die Qualität des Gebotenen haben mich immer wieder aufs Neue überrascht. Ich durfte miterleben, mit welchem Engagement und mit wie viel Hingabe die Men-schen unterschiedlichster Herkunft miteinander aktiv werden. Gleichzeitig wurde mir bewusst, wie positiv und befruchtend die kulturelle Tätigkeit für unsere Gesellschaft wirkt. Beide Seiten, Akteure und Besuchende, profitieren von dieser Kraft. So führen Kultur und Kunst zu einem Mehrwert für jeden Einzelnen, für die Gesellschaft und das Land. Aber auch Bildung, Zusammenleben, Identität und Image dürfen sich damit zu den
Fotos: Regierung
Gewinnern zählen. Als Inhaberin der Geschäftsbereiche Äusseres, Bildung und Kultur begegnet mir diese überschreitende Bedeutung auch im Beruf und ich darf immer wieder erfahren, wie wichtig die gegenseitige Vernetzung ist. Zusammenarbeit von Kultur und Bildung
Als Kulturstandort ist es daher Pflicht, über den Tellerrand hinaus zu schauen. Kultur und Bildung haben dies schon längst erkannt und arbeiten erfolgreich zusammen. Die Vermittlung hat in unseren Institutionen Einzug gehalten und gehört zu den Kernaufgaben von Museum und Theater. Die Erfolgsgeschichte der musisch- künstlerischen Bildung wird im Jubiläumsjahr von 20 Jahre Kunstschule und 50 Jahre Musikschule auf eindrückliche Art und Weise präsentiert. Mit über 2600 Schülerinnen und Schülern auf rund 36’000 Einwohnerinnen und Einwohner ist die Teilnahmequote an der Musikschule wohl weltrekordverdächtig. Bedeutung der Kultur für den Tourismus
Interessant scheint mir die Feststellung, dass die EU der Kreativwirtschaft besondere Aufmerksamkeit schenkt. Professionelle Künstlerinnen und Künstler und die begleitende Tätigkeit von Kreativbetrieben wie Galerien, Buchhandlungen, Musik- und Filmproduktionen, um
nur einige zu nennen, leisten ihAurelia Frick: «Kultur und Kunst zu einem Mehrwert für ren Beitrag zum Wirtschaftsjeden Einzelnen, für die wachstum in Europa. Ich bin mir Gesellschaft und das Land». sicher, dass auch in Liechtenstein das Potenzial zu einer markanten Entwicklung vorhanden ist und dadurch der Kulturstandort durch eine weitere Facette gestärkt werden kann. Die EU hat übrigens auch die Bedeutung der Kultur für den Tourismus herausgestrichen. Ziele mit kulturellen Angeboten sind gerade bei Kurzurlauben hoch im Kurs. LiechtensteinMarketing bewirbt Liechten-stein treffend als Kulturstandort und kann mit «Die Natur und die Kultur, das macht Liechtenstein auch aus.» ein äusserst positives Liechtensteinbild in die Welt hinaus senden.Im doppelten Sinne über den Tellerrand hinaus schauen wir, wenn Kultur und Äusseres zusammentreffen. Projekte im Bereich der Kulturaussenpolitik schlagen Brücken über unsere Landesgrenzen hinaus, laden das Ausland zu Gast nach Liechtenstein und ermöglichen unseren Kunstschaffenden neue Auftrittsmöglichkeiten im Ausland. Die vereinbarte Zusammenarbeit mit den Goethe-Instituten oder die Teilnahme Liechtensteins als Gastland an der Kleinkunstbörse in Thun sind erfolg-
Zur Person Aurelia Frick ist Mitglied der liechtensteinischen Regierung und leitet das Ministerium für Äusseres, Bildung und Kultur.
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adäquate finanzielle Förderung. Um so erfreulicher war es für mich, dass die von den Sparmassnahmen betroffenen Institutionen und Förderempfänger bereit waren, ihren Beitrag an die Zielsetzungen der Regierung zu leisten. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und mit innovativen Ideen wird bewiesen, dass kulturelle Leistungen nicht nur vom Geld abhängen. Auch dafür ist Liechtenstein ein gutes Beispiel. So bin ich mir sicher, dass die Kultur weiterhin erfolgreich wirken kann und ihr der Stellenwert beigemessen wird, welcher ihr gebührt. Lust auf Kultur? In diesem Falle empfehle ich Ihnen, mit offenen Augen und Ohren durch Liechtenstein zu gehen. Sie werden erstaunt sein, was alles geboten wird. Der kommende Staats| feiertag ist eine ideale Gelegenheit.
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reiche Projekte aus der jüngeren Vergangenheit. All diese erwähnten Beispiele und darüber hinaus noch viele mehr leisten ihren Beitrag zum Kulturland Liechtenstein. Für mich als verantwortliche Politikerin ist dies gleichzeitig Lebensqualität und Verantwortung. Lebensqualität, wann immer ich am Kulturleben partizipieren darf und Verantwortung, wenn es darum geht, mich für die Erhaltung und die Weiterentwicklung des Kulturstandortes einzusetzen. Viele gute Beispiele zeugen in den letzten Jahren von dieser positiven Weiterentwicklung. Eine besondere Herausforderung der Gegenwart sind die notwendigen Konsolidierungs- und Sparmassnahmen des Landes. Auch die Kultur blieb nicht verschont. Dies ist nicht einfach, denn das wachsende Angebot, die zunehmenden Besucherzahlen und die hohe Akzeptanz erfordern eine
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Forschung ist Abenteuerspielplatz ein Lebensnerv rund um den Walensee
25 Von Kornelia Pfeiffer
Die Universität Liechtenstein ist in der internationalen Wissenschaftswelt angekommen und befindet sich im Steigflug. «Wissenschaft und Forschung sind vielleicht der grösste Hebel für die Entwicklung eines Landes», sagt Rektor Klaus Näscher.
«Erforscht in Liechtenstein» – wie oft am Tag ist der Liechtensteiner mit Innovationen konfrontiert, die von der Universität Liechtenstein kommen?
schaft Lösungen erarbeiten. Und im Hinblick auf die grossen Herausforderungen in Gesellschaft, Wirtschaft, Technik und Umwelt.
Klaus Näscher: Aus der Forschung an der Universität Liechtenstein erwuchsen zum Beispiel das moderne, in Europa anerkannte liechtensteinische Steuergesetz oder auch das neue Stiftungs- und Trustrecht wie Ein Pakt zwischen Staat auch das Fondsrecht. Beides erarbeitet am Institut für Finanzund Wissenschaft schliesst dienstleistungen. In absehbarer eine ausreichende Finan- Zeit werden zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit Glasfassaden zierung der Forschung ein auf den Markt kommen, die kühlen und heizen und dabei Energie sparen – eine Idee, entwickelt am Institut für Architektur und Raumentwicklung in Vaduz, die im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes zur Marktreife gebracht wird. Daneben gibt es weitere spannende Projekte. Das Land Liechtenstein oder die Gemeinden der Region Rheintal kommen häufig mit neuen Themen auf uns zu. Unsere Studierenden forschen für sie nach Lösungsvorschlägen, die Grundlagen für weiterführende Entwicklungen bilden: wie etwa für das Hilti Forschungszentrum, das Zentrum in Schaan, die umgestaltete Bahnhofstrasse in Buchs oder das neue Hafenviertel in Bregenz.
Ein solches Übereinkommen besteht, allerdings nicht so ausdrücklich. Landtag und Regierung haben sich klar zum Wissenschaftsstandort und zur Universität bekannt. Sie befürworten Wissenschaft und Lehre sowie die sich daraus ergebende Wirkung auf Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Pakt zwischen Staat und Wissenschaft schliesst aber auch eine ausreichende Finanzierung der Forschung ein. Denn sie ist der Schlüssel, will sich die Wirtschaft eines Landes im globalen Umfeld behaupten. Doch was für Europa gilt, ist auch in Liechtenstein zu beobachten: Viel zu wenig Forschungsergebnisse werden umgesetzt. Die EU hat den grossen Nachholbedarf gegenüber den USA erkannt und will dem mit dem neuen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation ab 2014 entgegenwirken. Unter dem Namen «Horizont 2020» soll eine neue Dynamik entstehen. Die EU-Länder, aber auch die Schweiz nehmen dafür viel Geld für Forschung in die Hand.
elche Rolle spielt die Uni Liechtenstein für die W Region?
Wie weit bestimmen Wissenschaft und Forschung die Zukunft unseres Landes?
Eine wachsende. Wir wollen künftig noch viel stärker in die Region hinein wirken, so etwa als bedeutender Denkplatz für das Alpenrheintal. Das heisst, dass wir querdenken, vordenken, nachdenken und für das Alpenrheintal zusammen mit der Wirt-
Sie sind vielleicht sogar der grösste Hebel für die Entwicklung eines Landes. OECD wie EU gehen davon aus, dass in wenigen Jahren fast jeder zweite Arbeitsplatz in einem wissens- und forschungsintensiven Bereich angesiedelt ist. Hier arbeiten
Anderswo gibt es einen Pakt für Forschung und Innovation zwischen Wissenschaft und Staat. Wie wäre so etwas für Liechtenstein?
Klaus Näscher: «Die Wissenschaft filtert heraus, wo Gefahren lauern, wo sich neue Geschäftsfelder auftun, wo sich Nischen definieren lassen.»
weile geht die Entwicklung rasant weiter und die Wissenschaft filtert heraus, wo Gefahren lauern, wo sich neue Geschäftsfelder auftun, wo sich Nischen definieren lassen. Wo sehen Sie weitere Ansatzpunkte?
Foto: Uni Liechtenstein
Ein neues Thema mit Potenzial wäre beispielsweise ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum für Verwaltung, wo die Weiterentwicklung der Verwaltung des Staates und der Gemeinden auf Hochschulabgänger beziehungsweise hochqualifi- wissenschaftlicher Grundlage untersucht und bezierte Berufsleute. Gleichzeitig wandern Routine- gleitet werden könnten. arbeiten und Teile der Produktion aus: zuerst nach China, dann nach Indonesien oder Brasilien, zur- Wie kommen Sie auf dieses heisse Eisen? zeit auch nach Afrika. Die Wirtschaftsstandorte, Durch unseren Strategieprozess. Wir haben mit die im Wettbewerb vorn dabei sein wollen, müssen 120 Stakeholdern in Liechtenstein aus Kultur, Wissich darauf einstellen und sich fit machen. Der senschaft, Industrie, Finanzwirtschaft und Politik Standort Liechtenstein hat nur eine Chance, wenn gesprochen. Dabei kam dieser Gedanke auf. er sich dem globalen Wettbewerb stellt. Zur Erforschung neuer wissenschaftlicher ErStaatliche Forschungsförderung muss strategisch kenntnisse braucht es gute Wissenschaftler. denken und den Blick auf die gesamte Forschungs- Warum soll sich ein international orientierter landschaft richten. Ist ein Kleinstaat da nicht Wissenschaftler für die Uni Liechtenstein interüberfordert? essieren? Ja und Nein. Ein Kleinstaat ist herausgefordert, Ni- Weil es fachlich für ihn interessant ist und weil wir schen zu suchen, die für die Weiterentwicklung von hervorragende Ergebnisse erzielen. Sei es im BeWirtschaft und Gesellschaft bedeutsam sind. Jeder reich Architektur und Raumentwicklung oder in Staat hat zugleich ureigene Themen, die erforscht den Bereichen Entrepreneurship, Wealth Manageund in einem permanenten Monitoring weiter be- ment und Business Process Management. Dazu ein arbeitet werden müssen. Ein Beispiel ist das Steuer- Beispiel: Dem Institut für Business Process Magesetz, das die Universität erarbeitet hat. Mittler- nagement ist es gelungen, Teil des weltweit renomAUGUST 2013
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miertesten BPM-Netzwerkes zu werden, dem European Research Center for Information Systems, kurz «Ercis». Vertreter der Universität Liechtenstein stellen nun als Keynote-Sprecher bei Symposien und Kongressen ihre Forschungsergebnisse vor und haben damit in der akademischen Landschaft die Spitze erreicht. Das macht junge Leute neugierig, was dazu führt, dass wir viel mehr Anfragen als Assistentenoder Professorenplätze haben. Die möglichst besten Mitarbeitenden anzuziehen und zu halten, ist übrigens auch ein Ziel unserer Strategie.
Profil als professionelles Zentrum für international ausgerichtete und innovative Bankgeschäfte stärken. Einziger Haken: Die Forschung, das Monitoring, das Herausarbeiten neuer Nischen und in der Folge die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen müssen finanziert sein. Andererseits arbeiten wir mit den Verbänden und einzelnen Banken sehr gut zusammen, für die wir Weiterbildungsangebote wie etwa im Steuerrecht oder im Fonds- und Trustrecht ausrichten. Die Finanzindustrie hat einen grossen Schulungsbedarf, was die aktuellen Herausforderungen betrifft, ganz zu schweigen von zukünftigen Themen.
Für den Finanzplatz spielt die Uni eine wichtige Rolle. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit zwischen Universität und Finanzwirtschaft in Liechtenstein?
Was braucht der Wirtschaftsstandort Liechtenstein, um ein echter Wissenschaftsstandort zu sein?
Der Uni wird von Seiten der Politik und der Wirtschaft eine starke Rolle bei der Transformation des Finanzplatzes zugemessen. Liechtenstein verfolgt seit vier Jahren eine Finanzplatzstrategie, die auf steuerliche Konformität von ausländischen Kunden setzt. Gleichzeitig will der Finanzplatz sein
Liechtenstein ist bereits ein Wissenschaftsstandort: ein Mix aus Universität und forschungsstarken Unternehmen, der von einer Kultur des Austauschs und der Offenheit geprägt ist, die in die Zukunft gerichtet ist. Vor allem aber braucht es auch ein | starkes Bekenntnis der Politik.
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