Der Monat | Februar 2014

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JANUAR/FEBRUAR 14

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KULTUR: Kunst und Kultur sind pr채gende Kr채fte WIRTSCHAFT: Die Ampeln stehen auf gr체n FORSCHUNG: Realistische Ziele f체r den Wettbewerb


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Einfach mehr Erfolg Bestleistungen haben bei uns Tradition Die Liechtensteinische Landesbank ist seit über 150 Jahren der Tradition verpflichtet. Tradition haben bei uns auch Bestleistungen. Nach dem Sieg beim österreichischen Dachfonds Award des GELD-Magazins 2012 wurden unsere Strategiefonds im November 2013 erneut ausgezeichnet. Vertrauen Sie auf unsere Erfahrung, vertrauen Sie auf unseren Erfolg. Mit persönlicher Beratung, massgeschneiderten Lösungen sowie ausgezeichneten Produkten. Wir freuen uns auf Sie. Liechtensteinische Landesbank AG +800 880 110 00 LLB Strategie Ertrag (EUR), ISIN LI0008127503, Kategorie «Gemischte Dachfonds – Anleihenorientiert»: 3. Platz in der 3-Jahreswertung. LLB Strategie Zuwachs (EUR), ISIN LI0008127552, Kategorie «Gemischte Dachfonds – Ausgewogen»: 2. Platz in der 1-Jahreswertung sowie 3. Platz in der 3-Jahreswertung. Stichtag per 30.09.2013. Bitte beachten Sie, dass sich der Wert einer Investition steigend wie auch fallend verändern kann. Die zukünftige Performance von Investitionen kann nicht aus der vergangenen Kursentwicklung abgeleitet werden.

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I N H A LT | E D I T O R I A L

Optimismus für 2014 Hoffnung des Fondsplatzes 3

Die Weltbank prognostizierte Mitte Januar eine Wende in der Weltwirtschaft. Global soll nach dieser Prognose eine Erholungsphase einsetzen, wobei die USA mit ihrem Wachstum Differenziert betrachtet der Chefökonom der VP Bank wie eine Lokomotive wirken die Lage in den verschiedenen Weltregionen könnte, während sich in Japan und Europa die Wirtschaftslage zumindest stabilisieren könnte. Differenziert betrachtet der Chefökonom der VP Bank, Thomas PA N O R A M A 4 Gitzel, die Lage in den verschiedenen Weltregionen. Sein Bei F O N D S P L AT Z L I E C H T E N S T E I N trag unter dem Titel «Wirtschaft» Langfristige Investments – 6 Moderne Geschäftsmodelle in dieser Ausgabe. Das Titelthema widmen wir dem Fondsplatz, NACHGEFRAGT weil in wenigen Tagen die Fonds Markus Wiedemann: Sparen mit Fonds? 9 messe in Zürich beginnt. Auf der WIRTSCHAFT Seite «Nachgefragt» erfahren Sie, Die Ampeln stehen auf grün 10 ob Fonds auch etwas für weniger K U LT U R D E N K M Ä L E R grosse Vermögen sind. Das Unterland: Geschichte und Kunst 13 Günther Meier Liebe Leserinnen und Leser, sie Chefredaktor «Der Monat» halten die erste Ausgabe des Jah FORSCHUNG Realistischen Ziele für den Wettbewerb 14 res 2014 in der Hand. Wir werden uns bemühen, auch dieses Jahr wieder eine ab LANDWIRTSCHAFT wechslungsreiche und interessante Mischung an Nachhaltige Entwicklung bäuerlicher Beiträgen zu bringen. 16 Familienbetriebe SPORT

Wolfgang Ender: Gipsbeine statt Medaillen

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K U LT U R

Kunst und Kultur sind prägende Kräfte

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L AW I N E N

Lawinen in Malbun – Rückblick auf Katastrophe

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GESCHICHTE

Welchen Einfluss hat die Historikerkommission?

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IMPRESSUM: 8. Jahrgang, Nr. 84, Januar/Februar 2014, 18 750 Exemplare HERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feld­kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li REDAKTION: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li VERLAGSLEITUNG: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li SEKRETARIAT: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li ANZEIGEN: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li GESTALTUNG: Barbara Schmed, Gutenberg AG SATZ UND DRUCK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan PAPIER: PlanoSpeed, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li TITELBILD: Optimistische Prognostiker sehen Wirtschaftsampeln 2014 auf Grün, Skeptiker weiterhin auf Rot. (Foto: Günther Meier)

R AT G E B E R

Mentale Strategien für Führungskräfte

VOR 25 JAHREN

23. Januar 1989: Auflösung des Landtags

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RÄTSEL

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SCHLUSSPUNKT

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PA N O R A M A

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Foto: Landesmuseum

Der Mythos von den Gladiatoren und dem Kolosseum wirkt bis heute. Filme wie Gladiator, Spartacus oder Quo Vadis schildern das unglaubliche Phänomen, dass Menschen auf Leben und Tod kämpften und für deren Auftritte eine eigene neue Architektur geschaffen worden ist, das Amphitheater. Die Ausstellung «Gladiatoren und Kolosseum – Helden und Architektur im Dienst der Mächtigen» wird erstmalig im Alpenraum und zum zweiten Mal überhaupt auf der Welt ausserhalb Italiens originale Bestandteile aus dem Kolosseum von Rom präsentieren. Weiter werden die prächtigste und am besten erhaltene römische Gladiatorenausrüstung aus dem Nationalmuseum von Neapel und weitere Originalgegenstände aus Italien die Ausstellung bereichern. Hinzu kommen auf dem neuesten Stand der Wissenschaft hergestellte Rüstungen und Waffen der einzelnen Gladiatorentypen, eindrückliche Dokumentationen und Filme zum Thema und Rekonstruktionen des Kolosseums, dem Bau aller römischen Bauten, der noch heute als Wahrzeichen Roms gilt.

Einwanderung und Auswanderung Zuwanderung ist in unseren Nachbarländern derzeit ein viel diskutiertes Thema. In Liechtenstein sind im Jahr 2012 insgesamt 671 Personen eingewandert, von denen sich zwei Drittel im Oberland und ein Drittel im Unterland niederliessen. Die Zuwanderung nach Staatsbürgerschaften: n  Schweiz

119 Personen

17,7 Prozent

n  EWR-Raum

249 Personen

37,1 Prozent

n  Übriges Europa   49 Personen

7,3 Prozent

n  Afrika   29 Personen

4,3 Prozent

n  Amerika   35 Personen

5,2 Prozent

n  Asien   18 Personen

2,7 Prozent

n  Ozeanien    1 Person

0,1 Prozent

Rund ein Viertel der Einwanderer, nämlich 171 Personen, besassen die liechtensteinische Staatsbürgerschaft.

Quelle: Migrationsstatistik

Foto: KMU Zentrum

Helden und Architektur Gladiatoren – Kolosseum

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Innovative Ideen für Businessplan Wettbewerb Auch 2014 wird es wieder einen Businessplan Wettbewerb «Liechtenstein Rheintal» geben. Der Startschuss zur 10. Auflage des Wettbewerbs wurde am 14. Januar mit einer Informationsveranstaltung für alle interessierten Unternehmerinnen und Unternehmer an der Universität Liechtenstein gegeben. Die Trägerschaft bilden die Universität Liechtenstein, die Interstaatliche Hochschule für Technik NTB sowie die Regierung des Fürstentums Liechtenstein. Mitmachen können alle «Erfinder», die eine innovative Geschäftsidee haben und ein Unternehmen gründen wollen. Willkommen sind Unternehmer, die ihr Unternehmen mit einer innovativen Produkt- oder Dienstleistungsidee neu ausrichten wollen.

Nachhaltigkeitsrating durch Carlo Foundation Die Carlo Foundation, eine 2012 gegründete, gemeinnützige Stiftung, befasst sich mit dem Aufbau eines Bewertungssystems für nachhaltige Finanzprodukte. An ihre Spitze ist RegierungschefStellvertreter Thomas Zwiefelhofer gewählt worden. Träger der Carlo Foundation sind die Regierung, der Bankenverband und ein Think-Tank mit Sitz in Berlin. Die Stiftung bezweckt die Förderung des Bewusstseins an nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Investoren wie Emittenten von Finanzprodukten soll mit dem Nachhaltigkeitsrating eine Orientierungshilfe geboten werden. Die Carlo Foundation hat im vergangenen Jahr eine breit abgestützte Umfrage in Europa zum Thema «nachhaltige Geldanlagen» gemacht, deren Ergebnis in absehbarer Zeit veröffentlicht werden soll. JANUAR/FEBRUAR 2014


Bis zu 50'000 Fahrzeuge fahren pro Tag durch Feldkirch. Um das Verkehrsproblem zu lösen, plant die Stadt Feldkirch eine Umfahrung des Zentrums mit einem Tunnelsystem. Gegen diese geplante Umfahrung wehren sich Umweltorganisationen, weil damit eine Verbindung zwischen der österreichischen und der schweizerischen Autobahn vermutet wird, die Mehrverkehr durch Liechtenstein bringen könnte. Mit einer Petition soll die Regierung ersucht werden, eine Untersuchung über die Auswirkungen des Tunnels auf den Verkehr in Liechtenstein durchzuführen. Die Petition fordert von der Regierung auch eine Abklärung, ob Feldkirch bzw. Österreich mit diesem Tunnel-Projekt das Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention verletzt.

Vernon-Smith-Preis über Verschuldung der Staaten Die Verschuldung vieler Länder hat besorgniserregende Ausmasse angenommen, was die künftigen Generationen entsprechend belasten wird. Zum Thema Staatsverschuldung hat das European Center of Austrian Economics, das seinen Sitz in Vaduz hat, einen Essay-Wettbewerb ausgeschrieben. Die besten drei der Essays werden mit dem Vernon-Smith-Preis ausgezeichnet, der am 3. Februar 2014 verliehen wird. Mit dem Vernon-Smith-Preis sollen junge Studierende motiviert werden, sich mit aktuellen wirtschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen. Der Preis ist benannt nach dem amerikanischen Nobelpreisträger Vernon Smith, der auch Mitglied des Think Tanks des European Centers ist.

Oerlikon-Balzers expandiert in Asien

Foto: Oerlikon Balzers

Beschichtungstechnologie «Made in Liechtenstein» bleibt ein Exportschlager: Oerlikon Balzers, der Markt- und Technologieführer im Bereich von hochwertigen Hartstoff-Beschichtungen, setzt die Expansion in Asien fort und eröffnete kürzlich das erste Beschichtungszentrum auf den Philippinen. Mit der Neueröffnung umfasst das weltweite Service-Netzwerk von Oerlikon Balzers nun 93 Beschichtungszentren in 34 Ländern. Zusätzlich erweiterte das Unternehmen auch sein Angebot in Korea, wo das Angebot um die Schichtenfamilie BALIQ erweitert wurde.

Foto: LIHGA

Feldkirch-Tunnel und Alpenkonvention

LIHGA 2014 China ist Gastland 2014 ist ein LIHGA-Jahr. Am Freitag, 5. September, öffnet die Liechtensteinische Industrie-, Handels- und Gewerbeausstellung (LIHGA) ihre Tore. Nach der ersten Durchführung der LIHGA 1978 findet die Ausstellung bereits zum 20. Mal statt. Der Gründer der LIHGA, Günther Wohlwend, hat die Organisation der Ausstellung an eine neue Messeleitung weitergegeben. Beim Gastland haben sich die neuen Organisatoren nicht lumpen lassen. China, der bevölkerungsreichste Staat der Erde, präsentiert sich in einem der kleinsten Länder. Man darf gespannt sein, was die aufstrebende Wirtschaftsund Weltmacht bieten wird. Die 20. Durchführung der LIHGA wird von den Organisatoren als «Jubiläums-LIHGA» bezeichnet. Als besondere Geste an den Wirtschaftsstandort Liechtenstein und an Jungunternehmen wird ein grosser Jubiläumsstand «Startup» geschaffen. Zehn neuen Unternehmen bietet sich die Möglichkeit, zu einem Spezialpreis an der Ausstellung teilzunehmen und sich mit Produkten oder Dienstleistungen den Besuchern vorzustellen. Die Organisatoren nehmen noch weitere Änderungen für die Attraktivitätssteigerung für Aussteller und Besucher vor. Nicht ändern wird der Standort im Industrie- und Gewerbegebiet von Schaan, der über die notwendige Infrastruktur verfügt und wo die für eine Ausstellung erforderliche Fläche zur Verfügung steht. Ebenso übernimmt die Wirtschaftskammer Liechtenstein erneut das Patronat über die Ausstellung, womit die Schirmherrschaft seit der Gründung bei der gewerblichen Interessenvertretung liegt.


F O N D S P L AT Z L I E C H T E N S T E I N

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Langfristige Investments Moderne Geschäftsmodelle

7 Von Günther Meier

Liechtenstein ist frühzeitig aktiv geworden und hat seine Gesetzgebung im Bereich der Fonds den EU-Richtlinien angepasst. Als erstes europäisches Land hat Liechtenstein ein Gesetz über die Verwaltung alternativer Investmentfonds verabschiedet.

Der Liechtensteinische Anlagefondsverband (LAFV) wirbt für «massgeschneiderte Geschäftsmodelle». Der Fondsplatz verbinde mit seiner traditionellen Ausrichtung auf langfristige Investments neue Flexibilität und moderne Geschäftsmodelle. Nicht weniger als zwölf Standortvorteile führte die Regierung Vorläufig noch kein EU-Pass, in einer Broschüre an, die schon der für die Zulassung für 1998 zur Förderung des Fondsplatzes Liechtenstein herausgedie europaweite grenzüber- geben wurde: Von ökonomischer schreitende Verwaltung und und politischer Stabilität über den Zugang zu allen internatioden Vertrieb von alternativen nalen Finanzplätzen bis zum niedrigen Steuerniveau. Obwohl Fonds notwendig ist sich der Fondsplatz nach dem EWR-Beitritt relativ gut entwickelte, dominierte die traditionelle Ausrichtung des Finanzplatzes. Immerhin aber erreichte der Fondsmarkt Liechtenstein im Jahr 2012 ein Volumen von etwas über 36 Milliarden Franken. Mit dem 2009 von der Regierung lancierten Projekt «Fondsplatz Liechtenstein» ist neuer Schwung hinzugekommen, mit verschiedenen Gesetzen ist ein solides Fundament geschaffen worden, damit die

Liechtenstein an der Fondsmesse Am Publikumstag, 6. Februar 2014, ist auch Liechtenstein prominent an der Fondsmesse in Zürich vertreten. Oliver Oehri vom Center for Social an Sustainable Products AG Vaduz (CSSP) führt einen Workshop mit dem Thema «ESG und SRI in Emerging Market Investments» durch. Dabei geht es um nachhaltige Investments, um damit einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung der sozialen, ökologischen und ökonomischen Umwelt zu leisten.

liechtensteinische Fondsindustrie gegen die internationale Konkurrenz antreten kann. Eine im Herbst 2012 von PricewaterhouseCoopers (PwC) publizierte Studie kommt zu Schluss, der Fondsstandort Liechtenstein sei einzigartig, weil er über exzellente steuerliche und politische Rahmenbedingungen verfüge. Die wirtschaftliche Nähe zur Schweiz erleichtere die Geschäftstätigkeit, zudem seien in Liechtenstein domizilierte Fonds international kompatibel und Liechtenstein verfüge aufgrund der Zugehörigkeit zum EWR und der Umsetzung von EU-Richtlinien über einen diskriminierungsfreien Zugang zum europäischen Markt. Zugang mit EU-Pass verzögert sich

Auch der Anlagefondsverband betont die ebenbürtige Teilnahme am europäischen Binnenmarkt, nachdem Liechtenstein an das EU-Fondsrecht angebunden sei. Mit der schnellen Umsetzung von EU-Recht habe Liechtenstein frühzeitig Rechtssicherheit in einem sich stark verändernden Umfeld sowie ideale Rahmenbedingungen für den Zugang zum gesamten EU-Binnenmarkt geschaffen. Unter den neuen Gesetzen, die in Liechtenstein in den letzten Jahren in Kraft gesetzt wurden, erwähnt der LAFV vor allem das Gesetz über die Verwalter alternativer Investmentfonds (AIFMG): Als erstes europäische Land habe Liechtenstein die EU-Richtlinie umgesetzt und somit gewissermassen einen Vorsprung gegenüber anderen Anbietern geschaffen. Die vom LAFV erwähnten kurzen Wege bei der Umsetzung von EU-Richtlinien werden durch den Hinweis illustriert, dass die Finanzmarktaufsicht bereits am 8. August 2013 die erste Zulassung eines Verwalters alternativer In-


Foto: Fondsmesse

Blick in eine der zahlreichen

vestmentfonds zugelassen hat, obwohl das Gesetz erst am 22. in Zürich vom vergangenen Jahr. Juli 2013 in Kraft getreten ist. Allerdings hatte der erfolgreiche Antragsteller etwas Pech, denn für den europäischen Marktzugang ist erforderlich, dass die EWR/ EFTA-Staaten die AIFM-Richtlinie in das EWRAbkommen übernehmen. Die Übernahme sei zum heutigen Zeitpunkt, schreibt die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein auf ihrer Homepage, trotz intensiver Bemühungen Liechtensteins noch nicht vollzogen: Der Grund dafür liegt darin, dass Übernahmen nach dem Einstimmigkeitsprinzip vorgenommen werden müssen. Das bedeutet für den ersten und die folgenden Antragssteller, dass vorläufig noch kein EU-Pass ausgestellt wird, der für die Zulassung für die europaweite grenzüberschreitende Verwaltung und den Vertrieb von alternativen Veranstaltungen der Fondsmesse

Fondsmesse 2014 Unter dem Motto «Neue Realitäten» findet am 5. und 6. Februar 2014 in Zürich die 16. Fondsmesse statt. Der erste Messetag ist als Professional Investors’ Day auf die Interessen und Bedürfnisse qualifizierter Anleger ausgerichtet. Am zweiten Tag fokussieren sich Messe und Rahmenpro-

Fonds notwendig ist. Liechtenstein hat auf diese Verzögerungen mit einer Anpassung der Übergangsbestimmungen für das Gesetz reagiert. Damit konnte sichergestellt werden, dass unmittelbar nach dem Inkrafttreten des EWR/EFTA-Übernahmebeschlusses die Vorteile des EU-Passes von Liechtenstein aus genutzt werden können. Attraktives Steuersystem für Anlagefonds

Der Vorsprung, den Liechtenstein mit der raschen Umsetzung der EU-Richtlinien für Fonds in die nationale Gesetzgebung herausgefahren hat, droht damit zu schmelzen. Dies ist umso bedauerlicher, als mit dem neuen Steuergesetz seit Anfang 2011 auch ein attraktives Steuersystem für Anlagefonds vorliegt. Erträge aus dem verwalteten Vermögen von Anlagefonds unterliegen keiner Besteuerung, ebenso wird keine Kapitalsteuer erhoben. Gewinne von Management- und Beratungsgesellschaften müssen jedoch eine Ertragsbesteuerung von 12,5 Prozent entrichten, die «Flat-Tax» Liechtensteins. Auf der anderen Seite kann ein Eigenkapitalzinsabzug von 4 Prozent auf dem modifizierten Eigenkapital als geschäftsmässiger Aufwand vorgenommen werden, womit sich der effektive Steuersatz etwas reduziert.

gramm auf das breite Publikum. Zudem wird ein Immobilienforum durchgeführt. Und am Publikumstag steht das «Frauen-Fonds-Forum» auf dem Programm. Informationen: www.fondsmesse.ch

Wachstum trotz herausforderndem Umfeld

Nach dem Jahresbericht 2013 der Finanzmarktaufsicht (FMA) hielt das Wachstum des Fondsplatzes, wenn auch etwas abgeJANUAR/FEBRUAR 2014


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schwächt gegenüber den Vorjahren, an. Ende 2012 waren 791 Fonds in Liechtenstein zugelassen. Mit einem Zuwachs von knapp 1 Prozent konnte die Positionierung als Fondsstandort weitergeführt werden. Im Jahr 2006 waren erst 339 Fonds registriert worden, deren Zahl seither jedes Jahr zugenommen hat. Der Fondsplatz Liechtenstein zählt zu den Teilbereichen des Finanzplatzes Liechtenstein, dessen Profil Regierung und Wirtschaftsverbände mit einer integrierten Finanzplatzstrate-

gie wettbewerbsfähiger machen wollen. Die vor ziemlich genau einem Jahr verabschiedete Finanzplatzstrategie versucht die aktive Positionierung des liechtensteinischen Finanzplatzes in der Vermögensstrukturierung und Vermögensverwaltung, dessen Attraktivität auch ausserhalb des europäischen Rechts- und Wirtschaftsraumes gesteigert werden soll. Auch der Fondsplatz erhält in der Finanzplatzstrategie seinen Platz: «Das Land erlangte in jüngster Vergangenheit zunehmende | Bekanntheit als wachsender Fondsplatz.»

Projekt «Fondsplatz Liechtenstein» Liechtenstein und insbesondere die liechtensteinische Fondsindustrie steht der Herausforderung gegenüber, sämtliche neuen Finanzmarktregulierungen spätestens gleichzeitig mit den übrigen EWR-Mitgliedstaaten und möglichst gleichzeitig mit jenen, die im Fondsgeschäft eine wesentliche Rolle spielen, wie Luxemburg und Irland, umzusetzen, um gleiche Wettbewerbschancen wahrnehmen zu können und so den Finanz- bzw. Fondsplatz Liechtenstein zu stärken. Deshalb wurde schon 2009 das Projekt «Fondsplatz Liechtenstein» von der Regierung lanciert. Geplant war mit diesem Projekt, als «first-mover» der Branche alternative Investmentfonds anbieten zu können. Die Regierung begründete die neue Gesetzgebung folgendermassen: «Die Angleichung der Wettbewerbsbedingungen und der einheitliche Anlegerschutz machen zwar den Standort Liechtenstein noch nicht attraktiver als andere Fondsplätze, dafür bieten aber die verbesserten Konditionen für die grenzüberschreitenden Tätigkeiten ein grosses Wachstumspotenzial. In Liechtenstein werden einheitliche regulatorische mit günstigen, EWR-konformen steuerlichen Rahmenbedingungen verbunden. Darüber hinaus bietet das ein bislang so nicht vorhandenes, einfaches, schnelles und gleichzeitig an internationalen Anlegerschutzstandards orientiertes Regime für wesentliche Veränderungen der Fondsstruktur. Gleichzeitig prägt es das sogenannte Beschleunigungsprinzip, so dass die Time-to-Market, die Zeit zwischen der Fondsinitiative und dem Abschluss des Zulassungsverfahrens, auf ein sehr niedriges Mass reduziert wird. Die Kombination aus EWR-Konformität, Wiedererkennung nach Terminologie und Struktur, Flexibilität bei der Produktgestaltung durch das Vertragsprinzip bei ausgewogenem Anlegerschutz, einer mit allen notwendigen Befugnissen ausgestatteten Aufsicht und ergänzender Möglichkeit zur Nachregulierung auf dem Verordnungsweg bildet ein Massnahmenpaket, mit dem es gelingen könnte, aufgrund der Vergangenheit bestehende Reputationsnachteile in Vergessenheit geraten zu lassen und sich so innerhalb Europas unter die führenden Fondsplätze zu etablieren.»

(Quelle: Bericht und Antrag der Regierung UCITSG 26/2011)

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NACHGEFRAGT

Markus Wiedemann Sparen mit Fonds? 9

Markus Wiedemann, die Liechtensteinische Landesbank hat 30 verschiedene Fonds im Angebot. Ist auch etwas für kleinere Sparer dabei?

gehorizont, Risikofähigkeit und -neigung – passen. Für Anleger mit einem Vermögen bis zu 500'000 Franken ist eine ausschliessliche Investition in den jeweils geeigneten LLB-Strategiefonds ratsam. Damit erhält man einen Anteil an einem Portfolio, das in mehr als Tausend verschiedene Obligationen, Aktien und andere Anlagen investiert. Unsere Strategiefonds werden regelmässig ausgezeichnet.

Foto: Liechtensteinische Landesbank

Ja, auch kleinere Sparer können ihr Vermögen mit Anlagefonds systematisch aufbauen. Bei Fonds legen mehrere Tausend Anleger ihre Mittel zusammen, um gemeinsam ein grosses Vermögen zu investieren. Mit Anlagefonds ist es somit möglich, sich mit relativ geringen Anlagebeträgen alle wichWer sollte besser die Finger von Fonds lassen? tigen Märkte zu erschliessen. Fonds eignen sich für jeden. Wo liegen grundsätzlich die Chancen und Risiken für Anleger bei den Fonds? Die LLB hat den «Aktien Regio Fonds sind als Kollektivanlagen grosse und breit Bodensee Fonds» aufgelegt. gestreute Vermögen. Dadurch verringern sich die Wie setzt sich dieser Fonds zuRisiken gegenüber Einzelanlagen, nicht aber die sammen und für wen ist er inteChancen. Fonds können dabei in alle gängigen An- ressant? lageklassen investieren, wobei die Chancen und Der Schweizer Aktienmarkt beRisiken der jeweiligen Anlageklasse entsprechen. steht aus über 220 Unternehmen, So gibt es zum Beispiel LLB-Geldmarktfonds, LLB- die im Swiss Performance Index, Markus Wiedemann Obligationenfonds, LLB-Aktienfonds und LLB- kurz SPI, enthalten sind. Knapp Leiter Asset Management Strategiefonds. Übersetzt heisst das für einen LLB- 84 Prozent der Marktkapitalisiebei der Liechtensteinischen Aktienfonds: Die langfristige Ertragserwartung rung, also des Aktienwertes, entLandesbank liegt bei etwa 8 Prozent jährlich. Dafür müssen aber fallen auf die 20 im Swiss Market auch erhöhte Schwankungen in Kauf genommen Index, kurz SMI, enthaltenen werden. Dies bedeutete zum Beispiel für den LLB hochkapitalisierten Unternehmen wie zum BeiAktien Nordamerika konkret -37.7 Prozent Wert- spiel Nestle, Novartis und Roche. Die restlichen 16 verlust in der Finanzkrise im Jahr 2008 und +107.8 Prozent entfallen auf 200 mittlere und kleinere UnProzent Wertzuwachs in den folgenden fünf Jahren. ternehmen wie zum Beispiel Geberit, Swiss Life Weniger Chancen und Risiken als Aktienfonds bie- und Georg Fischer. Der LLB Aktien Regio Bodenten naturgemäss Obligationenfonds. So hatte zum see investiert in solche kleinkapitalisierten Werte Beispiel der LLB Obligationen CHF Fonds «nur» im Bodenseeraum, sprich in der Schweiz, Liechteneinen Wertverlust von -0.4 Prozent im Jahr 2008, stein, Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg. und «nur» einen Wertzuwachs von +17.4 Prozent in Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass diese kleinkapitalisierten Werte langfristig höhere den folgenden fünf Jahren. Chancen bieten als die grosskapitalisierten. Dies Wer sollte in Fonds investieren? war auch 2013 der Fall, wobei der Fonds mit einem Jeder, der Mittel über zumindest zwei Jahre investie- Wertzuwachs von +40.6 Prozent den Vergleichsren will und nicht ein riesiges Vermögen von über index deutlich übertreffen konnte. Der Fonds wur50 Millionen Franken hat, sollte entweder ganz oder de bereits mehrmals als bester Schweizer Smallteilweise in Fonds anlegen. Wichtig ist allerdings, und Midcap-Fonds ausgezeichnet. Er eignet sich dass man jene Fonds kauft, die zu den persönlichen für alle Aktienanleger als Beimischung von bis zu | Lebensumständen – Liquiditätsbedürfnissen, Anla- 20 Prozent des Aktienanteils. JANUAR/FEBRUAR 2014


WIRTSCHAFT

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Die Ampeln stehen auf grün

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Die Weltwirtschaft wird 2014 einen Gang höher schalten, wo-

Von Thomas Gitzel

bei die Industrieländer den Takt angeben. Die Teuerungsraten bleiben auf niedrigem Niveau, womit sich die Notenbanken auf die Konjunkturstimulierung konzentrieren können.

Eines vorweg: Mit der Weltwirtschaft geht es bergauf. Vielerorts wurde bereits für das letzte Jahr eine Wachstumsbeschleunigung erwartet, doch das Weltwirtschaftswachstum 2013 liegt mit einem voraussichtlichen Plus von 3 Prozent sogar unter demjenigen des Jahres 2012. Für Auch Unternehmen in 2014 zeichnet sich nun aber endlich eine Trendumkehr ab: Liechtenstein sollten von Schrittmacher sind die Industriedem sich aufhellenden länder. Über alle grossen Volkswirtschaften hinweg sollten die internationalen Umfeld, Investitionen zu einer zentralen Wachstumstriebfeder avancieren. insbesondere der EuroDie Schwellenländer werden von zone, profitieren den höheren Zuwachsraten in der westlichen Hemisphäre profitieren. So erwarten die Ökonomen der VP Bank eine Erhöhung des globalen BIP auf 3,7 Prozent. Zudem sollte der globale Warenumschlag wieder etwas höhere Zuwachsraten verbuchen, nachdem das Welthandelsvolumen im 2013 seinen stagnierenden Kurs fortgesetzt hat.

Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe.

USA: Klare Erholung durch private Investitionen

Die US-Wirtschaft legt spürbar zu: Zu den wesentlichen Wachstumstreibern werden die privaten Investitionsausgaben zählen. Waren im vergangenen Jahr die vom US-Haushaltsstreit ausgehenden Unsicherheiten noch ein Dämpfer bei den Unternehmensinvestitionen, sollte der gefundene Kompromiss zwischen den grossen US-Parteien die Fesseln lösen. Der private Konsum bleibt aus Sicht der VP Bank jedoch hinter den Erwartungen zurück, denn die kontinuierlichen Verbesserungen am US-Arbeitsmarkt wer-

Foto: VP Bank

den nicht ausreichen, um die Spendierlaune deutlich zu verbessern. Lohndruck besteht deshalb nicht, was unter anderem auch die Teuerungsrate im Zaum halten wird. Die Rohstoffpreisentwicklung spricht ebenfalls gegen einen aufkommenden Preisdruck. Dennoch reduzierte die Fed noch im Dezember 2013 ihr monatliches Wertpapieraufkaufprogramm um 10 Milliarden USDollar: Für die monatlichen Wertpapierkäufe im Umfang von 85 Milliarden US-Dollar fehlte in Anbetracht der wirtschaftlichen Erholung schlicht die Grundlage. Wenngleich mit der Reduktion der


Für 2014 zeichnet sich nun endlich eine Trendumkehr beim Wirtschaftswachstum ab.

Foto: Günther Meier

bender Preisdruck, rückläufige Unternehmenskredite und ein fester Euro machen weitere geldpolitische Massnahmen möglich – theoretisch zumindest. In der Praxis werden jedoch die zur Anleihenkäufe begonnen wurde, bleibt die ameri- Verfügung stehenden Mittel knapper und der zinskanische Geldpolitik auch 2014 expansiv. Insge- politische Spielraum erlaubt lediglich noch eine samt dürfte das US-BIP im laufenden Jahr um Zinssenkung. Im Fall der Einführung eines Wertknapp 2,5 Prozent zulegen. papieraufkaufprogramms nach japanischem oder amerikanischem Vorbild drohen rechtliche Kon Eurozone: Raus aus der flikte. Letztlich dürfte also die Kreativität der Rezession Notenbanker gefragt sein, weshalb das Überra Die Eurozone kann der Rezes- schungspotenzial gross bleibt. sion entkommen – Grund zur Euphorie besteht jedoch nicht. Das Wachstum in den schuldengeplag- Schweiz und Liechtenstein: Aufhellendes Umfeld hilft ten Ländern der Eurozone ist unter anderem der Die eidgenössische Volkswirtstabilen Exportentwicklung und dem massiven Einbruch der Importe zu verdanken, was per saldo schaft zählt zu den wachstumsstärksten Industriezu einem positiven Wachstumsbeitrag der Netto- ländern. Die Zuwachsraten des privaten Konsums exporte führt. Das Ende der akuten Krise färbt werden zwar nicht mehr das Niveau des Jahres 2013 positiv auf das Konsumentenvertrauen ab: Zarte erreichen, doch das Investitionswachstum sorgt für Wachstumsimpulse kommen deshalb auch vom eine mehr als ausreichende Kompensation. Zu den privaten Konsum. Ungeachtet dessen sind übergeordnete deflationäre Tendenzen auszumachen, woZur Person bei hohe Arbeitslosenquoten und ein fortgesetzter Schuldenabbau im Bankensektor die TeuerungsraDr. Thomas Gitzel ist Chefökonom der VP Bank ten stellenweise in den negativen Bereich drücken. Gruppe. Er ist verantwortlich für volkswirtschaftDeutschland ist auf dem Weg zu einem robusten liche Analysen und Währungsprognosen und Wachstum, wobei der private Konsum und die Inselektiert Schwellenländeranleihen. Thomas Gitvestitionen zu den wichtigsten Stützen avancieren. zel ist als Dozent an verschiedenen Hochschulen Die grösste Volkswirtschaft der Eurozone dürfte im in Deutschland tätig. An der Universität LiechtenJahr 2014 um rund 2 Prozent zulegen und dem gestein unterrichtet Thomas Gitzel im Fach Volkssamten Währungsraum somit zu einem Wachstum wirtschaftslehre. von 1 Prozent verhelfen. Für die Europäische ZentKontakt: thomas.gitzel@vpbank.com ralbank ist die Situation indes schwierig. AusbleiJANUAR/FEBRUAR 2014


WIRTSCHAFT

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Foto: Günther Meier

robusten Bauinvestitionen gesellt sich eine deutliche Zunahme der Ausrüstungsinvestitionen. Ziehen nun die Exporte moderat an, stehen die Chancen für ein BIP-Wachstum zwischen 2 und 2,5 Prozent gut. Auch die Unternehmen in Liechtenstein sollten von dem sich aufhellenden internationalen Umfeld, insbesondere der Eurozone, profitieren. Zudem dürften höhere Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen die heimische Wirtschaft stützen. Die Schweizerische Nationalbank hat indes keinen Grund, von ihrem eingeschlagenen Kurs abzuweichen. Die Inflationsraten kehren zwar in den positiven Bereich zurück, doch der Teuerungsdruck fällt moderat aus. Deutliche Abwertungen des Schweizer Franken stehen nicht auf der Agenda, entsprechend bleibt die Wechselkursuntergrenze von 1.20 gegenüber dem Euro fester Bestandteil des Notenbankinstrumentariums. Schwellenländer: Der Stern sinkt

Die meisten Schwellenländer werden im Fahrwasser verbesserter Wachstumsraten in den Industrieländern ebenfalls moderat zulegen können. Wachstumswunder gehören jedoch der Vergangenheit an – strukturelle Schwächen bremsen. Bislang lassen Frühindikatoren darauf schliessen, dass die BIP-Zuwachsraten in China in der ersten Jahreshälfte in kleinen Schritten höher ausfallen, zumal das verbesserte globale Umfeld die chinesischen Ausfuhren etwas anschieben sollten. Die Kräfteverschiebung auf dem südamerikanischen Kontinent macht sich im Jahr 2014 deutlich bemerkbar: Während in den vergangenen Jahren Brasilien im Rampenlicht stand, mauserte sich Mexiko zu einer sehr wettbewerbsfähigen Volkswirtschaft. Brasilien ruhte sich zu sehr auf dem vormals boomenden Rohstoffsektor aus und verpasste es, die inländische Wirtschaft auf Vordermann zu bringen. Der südamerikanische Staat wird nicht JANUAR/FEBRUAR 2014

über ein Wachstum von 2,5 Prozent hinauskommen. Ähnlich zeigt sich die Lage in Russland, wo die wenig diversifizierte Volkswirtschaft an einer chronischen Investitionsschwäche leidet. Auch dort dürfte ein BIP-Zuwachs von 2,5 Prozent die Obergrenze darstellen. Die osteuropäischen EUMitglieder profitieren von den etwas besseren Aussichten für die Eurozone. Von den grossen Staaten marschiert Polen, das durchaus ein Wachstum von knapp 3 Prozent erreichen kann, vorneweg.

Fazit: Risiken versus Chancen

Die Ampeln für ein höheres Wachstum stehen auf Grün. Bleibt die abschliessende Frage nach den Risiken. Eine Liste mit potenziellen Gefahren könnte leicht mehrere Seiten umfassen; zuoberst auf der Liste wäre wohl eine neuerliche Eskalation der Schuldenkrise in der Eurozone. Die englische Zentralbank hat jüngst davon gesprochen, dass wir in einer «Ära der Unsicherheit» leben. Ohne globale Unsicherheiten wäre die Investitionstätigkeit wohl deutlich höher als die Ökonomen der VP Bank prognostizieren. Das globale BIP würde in diesem Fall nochmals deutlich höher ausfallen. Insofern reflektiert dieser Ausblick – aber auch die Prognosen der grossen Wirtschaftsforschungsinstitute – die neue, von Unsicherheit geprägte Realität. Was verbleibt, sind die bislang unbekannten Risiken. Möglichen Gefahren steht jedoch auch positives Überraschungspotenzial gegenüber: Kommt der Welthandel auch nur leicht mehr in Fahrt als allgemein angenommen, besteht bei den Wachstumsprognosen erheblicher Anpassungsbedarf nach | oben.


KUNSTDENKMÄLER

Das Unterland Geschichte und Kunst 13

Foto: Regierung

Kürzlich erschien der Kunstdenkmäler-Band über das Liechtensteiner Unterland. Dieser zweite Band schliesst die Aufbereitung der Kunstdenkmäler in unserem Land ab. Nicht nur historische Bauten werden darin beschrieben, sondern auch die Architektur des 20. Jahrhunderts bis in die jüngste Zeit ist einbezogen. Zusammen mit dem ersten Band über das Oberland stellt die reich bebilderte Publikation ein Standardwerk über die Geschichte und Kunst des Fürstentums Liechtenstein dar. Nicht nur Fachleute aus Kunst, Kultur, Denkmalschutz und Architektur werden damit angesprochen, die zwei Bücher richten sich aufgrund ihrer Aufmachung auch an ein breites, historisch und architektonisch interessiertes Publikum. Bei der Präsentation des Buches verwies Kulturministerin Aurelia Frick auf den 16. März 1699, als beim Pfarrhof in Bendern die Unterländer ihre Schwurfinger erhoben, um Treue dem neuen Landesherrn, dem Fürsten von Liechtenstein, zu schwören. Das Unterland, das zuerst in den Besitz der Familie Liechtenstein kam, verfüge über einen ausserordentlichen kulturellen Reichtum. Diesem werde mit dem neuen Kunstdenkmäler-Band mit Beschreibungen und Illustrationen Rechnung getragen. Schon 1950 erschien erstmals ein Buch über «Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein», welches über Jahrzehnte als Standardwerk diente. Erwin Poeschel setzte in jenem Buch einzelne Bauwerke und deren Ausstattung in den Vordergrund, während die Autorin der neuen Bücher, Cornelia Herrmann, die beschriebenen Baudenkmäler in Beziehung zu ihrer Umgebung stellt: Zu Landes- und Kirchengeschichte, zur Siedlungsent-

wicklung, zu den Verkehrswegen Kulturministerin Aurelia Frick: «Der kulturelle Reichtum des sowie zu Malerei und KunstLiechtensteiner Unterlandes handwerk. Geprägt wird die hisprägt das Selbstverständnis torische Architekturlandschaft unseres Landes» von den Kirchen und Kapellen, die einen Blick in frühere Jahrhunderte der Kirchengeschichte erlauben. Die Ruinen der Unteren und Oberen Burg Schellenberg erinnern an die Zeit der alten Herrschaft Schellenberg und deren wechselvolle Geschichte. Ausführlich beschrieben sind zudem öffentliche Bauten und Privathäuser, die aus der Perspektive des Denkmalschutzes erhaltenswert erscheinen. Die Brücken und Bahnhöfe weisen auf die Verkehrsgeschichte des Unterlandes hin. Im Unterschied zu den Büchern über die Kunstdenkmäler der Schweiz, die jeweils im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts abgeschlossen werden, reichen die beiden liechtensteinischen Bände bis in die jüngste Vergangenheit. Der Grund dafür ist, dass ein Teil der neuen Kulturgüter erst nach 1920, mit einer Hochkonjunkturphase in den 1960er-Jahren, | entstanden ist. JANUAR/FEBRUAR 2014


FORSCHUNG

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Realistische Ziele für den Wettbewerb

15 Von Kornelia Pfeiffer

Die Universität Liechtenstein ist eine gute Adresse für Zukunftsfragen. Davon profitieren Wirtschaft und Gesellschaft der Region. «Diese Verbindung werden wir verstärken», sagt Volker Rheinberger, Vorsitzender des Universitätsrats.

Herr Rheinberger, wie sehen Sie die Kritik, die die Universität Liechtenstein immer wieder einstecken muss?

und verfügt über ein leistungsstarkes Netzwerk weltweit. Das macht sie zu einem guten Ansprechpartner für Zukunftsfragen. Davon profitieren Was ich vermisse, ist die direkte Kritik. Die Förde- Wirtschaft und Gesellschaft. rung durch den Staat, oder dass hier viele ausländische Studenten studieren und forschen, sind Punk- Welche Rolle spielen fremdfinanzierte Lehrstühle? te, die einfach irgendwie im Raum stehen. Beides Strategische Partnerschaften sind bedeutsam für Forschung, Lehre und Wissenstransfer. Zurzeit gibt hat aber klare Gründe. es drei Stiftungslehrstühle an der Universität LiechSchaffen Sie Klarheit. tenstein, die von liechtensteinischen Unternehmen Unsere sehr kleine Universität erhält im internatio- und Gönnern finanziert werden. Sie sind für uns nalen Vergleich sehr wenig finanzielle Unterstüt- sehr wichtig, auch weil die Sponsoren konsequent zung. Zwei Fakultäten sind das im Hintergrund bleiben und Wert auf unabhänMinimum für eine Hochschule. gige Forschung legen. Diskurs und Kritik in der Die Universität Liechtenstein Und eigentlich befindet sich eine Forschung sind also ausreichend gegeben und daUniversität, die erst drei Jahre alt mit die Möglichkeit für Innovationen. Unsere neue nimmt Verantwortung ist, noch in der Aufbauphase. Strategie hält fest, dass wir weitere Stiftungslehrwahr und fordert überdurch- Wer sich genauer damit beschäf- stühle anstreben, und wir sehen einige gute Optiotigt, was Infrastruktur, Lehre nen. schnittliche Leistung und Forschung kosten, der weiss, dass mit der derzeitigen staatli- Wo liegen künftige Forschungsschwerpunkte? chen Förderung keine Universi- Mit dem Finanzplatz ist Liechtenstein speziell auftät machbar ist. Die Hälfte der Kosten erwirtschaf- gestellt. Für dessen Entwicklung kann die praxistet und finanziert die Universität Liechtenstein orientierte Forschung der Universität Liechtenstein einen wesentlichen Beitrag leisten. Das Instiselbst, ähnlich wie etwa die Universität St. Gallen. tut für Finanzdienstleistungen befasst sich als Nun hat der Hochschulrat eine neue Strategie ent- «House of Finance» mit Fragen in den Bereichen wickelt. Mit welchen Zielen? Finance, Recht und Steuern. Mit dem Ziel, sich Mit realistischen Zielen, die sich nach der Tatsache als regional und international anerkannter Think richten, dass der Staat im Augenblick keine zusätz- Tank im Bereich Wealth Management zu positiolichen Mittel bereitstellen kann. Die neue Strategie nieren. Die Wissenschaftler auf dem Campus in beinhaltet Wege, die finanzielle Lücke zu schliessen. Vaduz haben bereits in der Vergangenheit eine ReiGleichzeitig wird die Universität Liechtenstein mit he interessanter Ergebnisse erarbeitet. der Forschung ihre Verankerung in der Region und Ebenso bedeutsam ist der betriebswirtschaftliche den Wissens- und Technologietransfer noch ver- Bereich. In Liechtenstein und der Region Rheintal stärken. Die Uni bündelt wichtige Kompetenzen gibt es sehr viele innovative Industrieunternehmen,


Foto: Uni

für die das Institut für Wirtschaftinformatik Standortvorteile bringt. Business Process Management, das Management von Geschäftsprozessen oder Arbeitsabläufen zum Beispiel, ist eine Wissenschaft der Zukunft. Das brauchen Industrie- und Finanzunternehmen. Der ganzheitliche Ansatz des Instituts, der Mensch, Aufgabe und Technik verbindet, ist international gefragt und trägt zur Profilierung der Universität in der Welt der Wissenschaft bei. Ganz anders weist das Institut für Architektur und Raumentwicklung bereits eine 50-jährige Tradition aus. Dahinter steht ein weltweites Netzwerk, das Studenten aus vielen Ländern anzieht. Im «Freilandlabor» Alpenrheintal lässt sich die Globalisierung im Spannungsfeld von Stadt und Land analysieren und mit international gültigen Ansätzen verknüpfen. So finden Wissenschaftler Antworten etwa auf Fragen der Ökologie, Konstruktion und Raumentwicklung mit internationaler Relevanz.

Mit dem neuen KompetenzzentDr. Volker Rheinberger: Die Wirtschaft braucht Leute, die sich rum wollen wir die Entwicklung international bewegen können. unserer Studenten als Menschen fördern, ihren Blick fürs Ganze schärfen und ihr Verständnis für komplexe Zusammenhänge stärken. Aus meiner Zeit bei der IvoclarVivadent weiss ich, wie wichtig es ist, wenn Universitätsabsolventen auch gefestigte Persönlichkeiten sind. Deshalb legen wir so viel Wert darauf, dass die Studenten der Universität Liechtenstein Auslandssemester an Universitäten weltweit machen, die Sprache lernen und persönliche Netzwerke aufbauen. Die Wirtschaft braucht Leute, die sich international bewegen können. Wie kann sich eine so kleine Universität im Wettbewerb behaupten?

Ein Punkt ist, dass wir «bedarfsgerecht» ausbilden. Die Universität Liechtenstein nimmt Verantwortung wahr und richtet ihr Lehrangebot so aus, dass ein Studium Chancen auf einen guten Job eröffnet. Und welches Ziel verfolgen Sie mit dem neuen Sie gibt jungen Leuten viel mit auf den Berufsweg. Kompetenzzentrum für Geistes- und Sozialwis- Der Schlüssel hierfür ist eine überdurchschnittsenschaften? liche Qualifikation. Unsere Absolventen, aber auch Je länger je mehr sind Persönlichkeiten gefragt, unsere Dozenten, müssen überdurchschnittliche die nachhaltig und wertorientiert das wirtschaftli- Leistung bringen. Nur mit exzellenten Ergebnissen che und gesellschaftliche Geschehen mitgestalten. kann man im internationalen Wettbewerb beste| Fachliches Wissen und Können ist die Grundlage. hen. JANUAR/FEBRUAR 2014


LANDWIRTSCHAFT

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Nachhaltige Entwicklung bäuerlicher Familienbetriebe

17 Von Günther Meier

Die UNO hat 2014 zum «Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe» propagiert. Die Mitgliedländer werden ersucht, Programme für eine nachhaltige Entwicklung solcher Betriebe zu fördern. Besonders soll auch die Rolle der Frauen beachtet werden.

Die Landwirtschaft war immer wieder ein wichtiges Thema für die UNO. 2010 wurde von der Generalversammlung eine Resolution über landwirtschaftliche Entwicklung und Ernährungssicherheit verabschieIn kleinräumigen Strukturen, det, ein Jahr vorher befasste sich die auch in Liechtenstein der Weltgipfel ebenfalls mit der globalen Ernährungsfrage und anzutreffen sind, wird der betonte dabei die Unterstützung Familienbetrieb als ideales für die Kleinbauern. In Anbetracht der Bedeutung der kleinUnternehmensmodell für die bäuerlichen Landwirtschaft für die Welternährung und die ArLandwirtschaft angesehen mutsbekämpfung beschloss die UNO, das Jahr 2014 zum «Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe» zu erklären. Die UNO ersucht die Mitgliedländer, in diesem speziellen Jahr und darüber hinaus eine Reihe von Zielen anzustreben: n Es sollen Politikprogramme gefördert werden für die nachhaltige Entwicklung bäuerlicher Familienbetriebe. n Die Legitimität von Bauernorganisationen zur Vertretung von bäuerlichen Familienbetrieben soll gestärkt und deren Beteiligung an der Formulierung der Landwirtschaftspolitik gefördert werden. n Die Aktivitäten sollen das Bewusstsein für die Rolle und Bedeutung bäuerlicher Familienbetriebe in der Bevölkerung steigern.

n Die Rolle der Frauen auf bäuerlichen Familien-

betrieben soll anerkannt und deren Rechte sollen gefördert werden. Ebenso ersucht die UNO die Mitgliedstaaten, die Forschung zu einer nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raumes zu fördern und dafür personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Gegensätzliche Entwicklung zwischen Tal- und Berggebiet

Der von der UNO definierte Begriff der kleinbäuerlichen Landwirtschaft trifft auf die Bauernbetriebe in Liechtenstein zu, zumindest was die Betriebsgrösse anbelangt. Die durchschnittliche Anzahl an Arbeitskräften liegt laut Agrarbericht 2011 bei 1,8 Arbeitskräften pro Bauernbetrieb, zum überwiegenden Teil handelt es sich um Familienangehörige. Im Durchschnitt bewirtschaften die Bauernbetriebe eine Nutzfläche von 31,9 ha und es werden 40 Grossvieheinheiten gehalten. Im Vergleich mit der Landwirtschaft in der Schweiz zeigt sich, dass die landwirtschaftliche Fläche im Talgebiet pro Betrieb im Durchschnitt um ein Drittel geringer und der Tierbestand fast 40 Prozent kleiner ist. Im Berggebiet sind die Unterschiede nicht so gross: Die landwirtschaftliche Nutzfläche ist in der Schweizer Berglandwirtschaft um 4 Prozent kleiner, während der Tierbestand um


Liechtensteins Landwirtschaft besteht praktisch nur aus Familienbetrieben, die den Boden bewirtschaften und Nahrungs-

Fotos: Marco Nescher

mittel produzieren.

stand die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen und zur Krisenvorsorge beitragen. Die Landwirtschaft erfüllt aber auch den gesellschaftlichen Auftrag zur Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaft gegen eine angemessene Abgeltung. Ferner sind die Bauern angehalten, wettbewerbsfähige Marktleistungen zu erbringen und die Bewirtschaftung im Sinne einer nachhaltigen Produktion vorzunehmen. Dass diese Vision nicht immer einfach zu erfüllen ist, liegt auf der Hand. Vielleicht trägt das UNO-Jahr der bäuerlichen Kleinbetriebe dazu bei, auf beiden Seiten – bei Produzenten und Konsumenten – das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer ökologisch wie ökonomisch ausgewogenen Landwirtschaft zu fördern.

gut 5 Prozent tiefer liegt. Laut Agrarbericht hat sich die betriebswirtschaftliche Situation gesamthaft leicht verbessert, doch sei eine gegensätzliche Entwicklung zwischen Tal- und Berggebiet festzustellen. Auffällig ist der Unterschied beim Einkommen, das im Durchschnitt knapp 64'000 Fr. pro Betrieb beträgt. Während im Talraum das mittlere Einkommen bei 72'000 Fr. liegt, beträgt es im Berggebiet nur 36'000 Fr. Die Durchschnittswerte im gesamten Land verschleiern etwas die schwierige Situation, in der sich einige Bauernhöfe befinden. Am unteren Ende der Einkommensskala resultieren Verluste, während im obersten Viertel der Bauernbetriebe ein Arbeitsverdienst von 117'000 Fr. Konsumenten schätzen Direkterwirtschaftet werden konnte. käufe bei den Bauern Versorgung mit Nahrungsmit Die UNO sieht für die bäuerliteln und Krisenvorsorge chen Kleinbetriebe eine Zukunft, weil sie aufgrund Auch in Liechtenstein befindet ihrer kleinen Strukturen in der Lage sind, sich flesich die Landwirtschaft, wie in anderen europäi- xibel an veränderte Rahmenbedingungen anzuschen Industrieländern, seit Jahrzehnten in einem passen. Das gemeinsame Wirtschaften mehrerer Umstrukturierungsprozess. Weniger als ein Pro- Familienmitglieder wird als ein Schlüsselfaktor für zent der erwerbstätigen Einwohner ist noch in der den Erfolg bezeichnet. Auch habe sich die ZusamLandwirtschaft beschäftigt, doch produzieren heu- menarbeit von mehreren bäuerlichen Familienmitte bedeutend weniger Bauern viel mehr Produkte gliedern in Kooperationen und Genossenschaften als früher. War früher Liechtenstein ein Agrarland, bewährt. Gerade in kleinräumigen Strukturen, die in dem die Bauern hauptsächlich für den Eigenbe- auch in Liechtenstein anzutreffen sind, wird der darf produzierten, so hat die moderne Landwirt- Familienbetrieb als ideales Unternehmensmodell schaft über die Ernährung hinaus noch weitere für die Landwirtschaft angesehen. Mehr und mehr Funktionen für die Gesellschaft. Im landwirt- schätzen Konsumenten auch Produkte und Leisschaftlichen Leitbild von 2004 sind diese Funktio- tungen, die direkt ab Bauernhof bezogen werden nen in einer Vision für die Zukunft der Landwirt- können, wofür gerne etwas höhere Preise bezahlt | schaft festgelegt. In erster Linie soll der Bauern- werden. JANUAR/FEBRUAR 2014


SPORT

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Wolfgang Ender Gipsbeine statt Medaillen

19 Von Günther Meier

Liechtenstein schickte Skifahrer und Rodler an die Olympiade in Innsbruck. Das Abenteuer Olympische Spiele endete vor 50 Jahren für den Skifahrer Wolfgang Ender schon beim Training. Er kam mit zwei Gipsbeinen statt Medaillen nach Hause.

Wolfgang Ender, von der Olympiade 1964 in Inns- fahrt war ich zu wenig vorbereitet. Die Offiziellen bruck, also vor 50 Jahren, kamen Sie schon vor hatten mich als jungen Fahrer gar nicht für die Abder Eröffnungsfeier nach Hause, allerdings mit fahrt vorgesehen, weil ich noch zu unerfahren war. zwei Gipsbeinen. Was war passiert? Aber bei der Ausscheidung hatte ich einen Glücks-

Foto: Günther Meier

Weil ich bis zur Olympia-Abfahrt noch keine grosse Abfahrt bestritten hatte, tastete ich mich langsam an die Abfahrtsstrecke heran. Damals konnte man, anders als heute, die Strecke nach Belieben abfahren. Ich habe bei den kritischen Stellen die stärksten Österreicher und Franzosen beobachtet, habe diese Stellen zwei Tage abgefahren. Am dritten Tag gab ich etwas Gas – und da stürzte ich. Die Piste war sehr schnell, es hatte aber wenig Schnee und die Sicherheitsvorkehrungen von damals lassen sich nicht mit den heutigen Sicherungen vergleichen. In den Ochsen-Schlag fuhr ich mit hoher Geschwindigkeit hinein, musste dann fast um 90 Grad drehen. Diese Richtungsänderung schaffte ich nicht optimal, hob ab und blieb in den Seilen hängen. Ich hatte Glück, dass ich nicht in den Wald hineinkatapultiert wurde, was meinem Skikollegen Edmund Schädler passierte, der sich beim Sturz in die Bäume schwer verletzte. Für eine Olympia-Ab-

griff in die Wachskiste getan, ein Geheimtipp von Willi Forrer – und war in der Abfahrt überraschend der Schnellste. Damit wurde ich für die Abfahrt aufgeboten. Wie haben Sie sich auf die Olympiade vorbereitet? Gab es Trainingslager? Wo haben Sie trainiert?

In St. Moritz hatten wir ein Trainingslager, trainierten Abfahrt und machten die Qualifikationsläufe, wobei wir damals noch keine abgesperrten Pisten zur Verfügung hatten. Abfahrer fegen heute mit weit über 100 km/h über die Abfahrtspisten. Aber schon zu Ihren Zeiten als Skirennfahrer wurde mit einem horrenden Tempo über die Pisten gebrettert. Waren die Rennen damals gefährlicher als heute?

Die Pisten damals waren unberechenbarer, würde ich sagen. Die Pistenbauer hatten noch nicht die gleichen Mittel wie heute, um eine Piste zu präparieren. Heute sind die Pisten auf eine andere Art gefährlich. Am Lauberhorn oder in Kitzbühel waren wir schon damals mit hohem Tempo unterwegs, teilweise auch weit über 100 Stundenkilometer. Zu dieser Geschwindigkeit haben die früheren Skis beigetragen, die im Vergleich länger, schmaler und dicker waren, was hohe Geschwindigkeiten ergab. Heute können die Rennfahrer aufgrund neuer Materialien und Technologien die Kurven mit mehr Druck und höheren Geschwindigkeiten fahren. Auch die Trainingsmethoden und die Trainingsmöglichkeiten wurden erheblich verbessert.


Wolfgang Ender in voller Fahrt am Lauberhorn im Jahre 1969.

Foto: Ender

Rennsport brachte Kontakte mit Skiherstellern und anderen Ausrüstern. Über den Chef von Atomic, Alois Rohrmoser, kam ich Ausserdem lassen sich die Sicherheitsvorkehrun- in den Sporthandel und konnte dank meiner guten gen von damals und heute nicht vergleichen: Im Si- Beziehungen eine Sportagentur aufbauen. cherheitsbereich wurde sehr viel getan, was aber auch zu höherer Risikobereitschaft der Rennläufer Nochmals zurück zur Olympiade 1964 in Innsbruck: Haben Sie noch andere Erinnerungen als führte. nur Ihre Verletzungen? Die Pisten sind heute perfekt präpariert, das Ma- Die Atmosphäre und die Tatsache, dass ich zum ersterial für die Skirennfahrer optimal und immer auf ten Mal an einer Olympiade teilgenommen habe, dem neuesten Stand, die Trainingsmethoden wis- waren schon beeindruckend. Das olympische Dorf senschaftlich untermauert, die Infrastruktur in mit den vielen Sportlerinnen und Sportlern war für den nationalen Skiteams praktisch ohne Wünsche. mich faszinierend. Leider habe ich durch meinen Denken Sie manchmal, das hätten wir damals Sturz und die Verletzung nicht die ganze Zeit an den auch gerne gehabt? Olympischen Spielen dabei sein können. Andere Jede Zeit hat ihre Eigenheiten. Es hat in den letzten grosse Erlebnisse fehlen. Obwohl ich beide Beine gefünfzig Jahren ungeahnte Entwicklungen im Mate- brochen hatte, konnte ich im Frühjahr bereits wierial, bei den Trainingsmethoden, bei der Ernäh- der an Skirennen teilnehmen. Der Heilungsprozess rung, beim Training und so weiter gegeben. Als ging sehr rasch, natürlich begünstigt, dass es keine kleine Ski-Nation waren wir damals etwas im komplizierten Brüche waren. In der folgenden SaiRückstand gegenüber den dominierenden Alpen- son konnte ich ohne Probleme weitermachen. ländern, weil wir für das Training keine Abfahrtsstrecke hatten. Es wäre damals auch unmöglich ge- Haben Sie später nochmals an Olympischen Spiewesen, eine Piste für uns allein für ein Abfahrtstrai- len teilgenommen? ning sperren zu lassen. Die Trainingsläufe vor den Ja, 1968 war ich in Grenoble mit dabei. Dort hatte Abfahrtsrennen waren für uns damals die eigent- ich mehr Glück und auch mehr Erfahrung. Allerlichen Trainingseinheiten. Später hat es deshalb dings reichte es nicht für eine Spitzenklassierung, Trainingsgemeinschaften mit anderen Nationen weil wir Liechtensteiner damals reine Hobbygegeben, was mein Vater Sepp Ender und Beni Sportler waren, während die grossen Nationen den Skirennsport professionell betrieben. Mit 23 Jahren Gassner eingefädelt haben. habe ich meine Skilaufbahn beendet, nachdem ich Zu Ihrem Leben nach dem Skirennsport: Haben bei einem Sturz nochmals einen komplizierten Sie vom Sport für Ihr Leben profitiert? Beinbruch hatte – ausgerechnet am 1. WeltcupIch habe auch beruflich profitiert vom Sport. Der | Rennen in Ebnat-Kappel. JANUAR/FEBRUAR 2014


K U LT U R

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Kunst und Kultur sind prägende Kräfte

21 Von Günther Meier

Die Centrum Bank AG hat 1998 die Centrum Bank Foundation gegründet, die Kulturförderung und Unternehmenskultur verbinden möchte. Bisher schüttete die Foundation finanzielle Unterstützung für Kunst und Kultur aus. In Zukunft wird sie sich auch in der Wissenschaft engagieren.

«Kunst und Kultur gehören zu den prägenden Kräften in einer freien, innovativen und aufgeschlossenen Gesellschaft», ist Dr. Florian Marxer überzeugt. Im Spannungsfeld zwischen individueller Kreativität und gesellschaftlichem Dialog entwickelten sich vielfältige Impulse und Denkanstösse, die auf allen Ebenen unseres Gemeinwesens kreativ, identitätsstiftend Qualität, Nachhaltigkeit und und konstituierend wirksam werden könnten. Die Centrum persönliches Engagement Bank habe sich aus diesen Überlegungen heraus entschlossen, bildeten für die Centrum Bank die Centrum Bank Foundation zentrale Werte zu gründen, denn die Verantwortung für ein reichhaltiges, kulturelles Miteinander liege nicht nur bei der öffentlichen Hand, sondern auch bei privaten Sponsoren. Florian Marxer erkennt bei diesem Engagement einen Wert für beide Seiten: «Kulturförderung verstehen wir als Medium unserer unternehmerischen Kommunikation, die im Gegenzug auch unsere Unternehmenskultur fördert.»

Engagement zum Ausdruck bringen, dass das Wertesystem des Unternehmens nicht nur durch wirtschaftliche Erfolge geprägt werde, sondern auch humane Anliegen verfolge. Der Stiftungszweck der Foundation umfasst die Förderung von Musik, Kunst und Wissenschaft – in Liechtenstein, in der Region und auch international. Bisher stand die Kulturförderung im Mittelpunkt, während die Zuwendungen an die Wissenschaft marginal ausfielen. Dies wird sich in Zukunft ändern: Die Foundation möchte sich vermehrt in der Wissenschaftsförderung engagieren. Eine Zusammenarbeit mit der Universität Liechtenstein ist geplant. Dem Stiftungszweck der Foundation entsprechend, besonFlorian Marxer, Präsident des Verwaltungsrates der Centrum Bank AG.

Die Centrum Bank Foundation wurde 1998 gegründet. Anlass dazu war, wie Florian Marxer ausführt, dass sich die Centrum Bank schon kurze Zeit nach ihrer Gründung gut etablieren konnte, was sich entsprechend im Geschäftserfolg niederschlug: «Die Centrum Bank hat von den ausgezeichneten Rahmenbedingungen des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems in Liechtenstein profitiert, also wollten wir wieder etwas an die Gesellschaft zurückgeben.» Zudem möchte die Centrum Bank mit den Vergaben und ihrem kulturellen

Foto: Centrum Bank

Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft


Hochbegabte und international preisgekrönte Musiker treten am 4. Next Generation Classic Festival in Bad Ragaz auf.

Foto: Andreas Domjanic

dere Projekte zu fördern, wurde 2005 die erste grös-sere Förderung vorgenommen. Die junge Musikerin Alice Sara Ott, die als eines der grössten Talente ihrer Generation bezeichnet wird, erhielt einen Steinway-Flügel geschenkt. Die Pianistin, nach Einschätzung von Fachleuten ein Wunder an Reife, Ausdruck und pianistischer Perfektion, spielte inzwischen in den grössten Konzertsälen in Europa, Asien und den USA. Vier Jahre nach der Schenkung des Flügels veröffentlichte Alice Sara Ott bereits ihre zweite CD: Zu Ehren des 200. Geburtstages von Frédéric Chopin spielte sie darauf sämtliche Walzer des polnischen Komponisten und Pianisten, was mit dem renommierten Musikpreis «Echo Klassik» ausgezeichnet wurde.

Sponsoring von «Next Generation» in Bad Ragaz

Besonderen Wert legt die Centrum Bank Foundation bei ihrem Kulturengagement auf die Förderung der Jugend. Die Foundation ist Hauptsponsorin des «Next Generation Classic Festival», das jeweils während einer Woche hochtalentierte junge Musiker aus aller Welt im Grand Resort Bad Ragaz zusammenbringt. «Die Philosophie des Festivals, engagierten jungen Menschen eine hochstehende musikalische Plattform zu bieten und dadurch Begegnungen zwischen Generationen zu ermöglichen», betont Florian Mar Unterstützung aussergewöhnxer, «überzeugte uns, so dass wir nach den bisher licher Projekte erfolgreichen Durchführungen 2014 wieder als Die Foundation verfolgt keine Hauptsponsor dabei sind.» Qualität, Nachhaltigkurzfristigen Ziele, sondern ist auf die Bildung von keit und persönliches Engagement bildeten für die langjährigen Partnerschaften ausgerichtet. Auf- Centrum Bank zentrale Werte, im Private Banking grund dieser Zielsetzung wird über eine Sponso- wie in der Kulturförderung – und neu auch in der | ring-Kooperation die «Stiftung Freunde des Thea- Wissenschaft. ters am Kirchplatz» in Schaan schon seit dem Jahr 2008 unterstützt. Ebenso unterstützt die FoundaClassic Festival 2014 tion die Internationalen Meisterkurse Vaduz, die sich seit ihrer Gründung vor bald fünfzig Jahren inUnter dem Titel «Next Generation» findet in Bad Ragaz das 4. Clasternationale Anerkennung erworben haben, als sic Festival statt. Vom 7. bis 14. Februar 2014 werden dem musikaHauptsponsor. Die lokale Verankerung der Meislisch interessierten Publikum 17 Konzerte angeboten, bei denen terkurse bei gleichzeitig internationaler Ausstrahinsgesamt 39 junge, hochbegabte Musikerinnen und Musiker auflung stimmt mit den Vorstellungen der Foundation treten. Intendant und künstlerischer Leiter ist Drazen Domjanic. überein, die weniger der Breitenförderung als der Informationen: www.festivalbadragaz.ch Förderung aussergewöhnlicher Projekte dienen Festivalbüro Telefon: 081 303 20 04 möchte. JANUAR/FEBRUAR 2014


L AW I N E N

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Lawinen in Malbun Rückblick auf Katastrophe

23 Von Günther Meier

In Malbun gingen vor 15 Jahren mehrere Lawinen nieder. Mehr als ein Dutzend Häuser wurden vollständig zerstört und weitere Ferienhäuser stark beschädigt. Dank der vollständigen Sperre des lawinengefährdeten Gebietes wurden keine Menschen in Mitleidenschaft gezogen.

Peter Lampert, der 21. Februar 1999 wird Ihnen sicher in Erinnerung bleiben. Damals rauschten Lawinen in Malbun herunter und zerstörten mehrere Häuser. Was ist Ihnen, nach 15 Jahren, vor allem in Erinnerung geblieben?

Schon bevor die Lawinen niedergingen. Die Sperrung wurde nicht von allen mit Applaus angenommen, aber der folgende Lawinenniedergang hat Ihre Massnahmen als richtig bestätigt.

Es war ein schneereicher Winter, der für den Lawinendienst viel Arbeit brachte. Wir wussten, dass Lawinengefahr bestand, wie im gesamten Alpenbogen. Fast rund Glücklicherweise hatten wir um die Uhr waren wir mit der Beobachtung der Lawinensituadie Sperrung des hinteren tion befasst. Aber als die LawiTeils von Malbun nen dann tatsächlich kamen, waangeordnet und die Leute ren wir dennoch über die Grösse und das Ausmass überrascht. aus den Häusern evakuiert Glücklicherweise hatten wir die Sperrung des hinteren Teils von Malbun angeordnet und die Leute aus den Häusern evakuiert. Somit blieb die Katastrophe auf Sachbeschädigungen beschränkt, es kamen keine Personen zu Schaden.

Die Strasse nach Malbun wurde vor den Lawinenniedergängen nur zeitweise gesperrt. Aber für den hinteren Teil des Malbuns gab es die Anordnung: «Das Bewohnen der Hütten ist untersagt!» Es war eine schwierige Situation, denn die Skilifte waren teils in Betrieb, die Skifahrer fuhren an den Hütten vorbei, aber die Bewohner durften sich nicht in den Häusern aufhalten. Den Leuten klar zu machen, dass in den Hütten grosse Gefahr bestand, war nicht einfach. Als dann die Lawinen zahlreiche Hütten weggerissen und zerstört hatten, wurde aber allen klar, dass das Verbot richtig war. Insgesamt haben wir über hundert Personen evakuiert, darunter 27 Personen aus jenen Hütten geholt, die von den Lawinen nachher weggefegt wurden.

Sie waren damals Leiter des Lawinendienstes und haben die Sperrung von Malbun angeordnet.

Wie haben Sie den Lawinenabgang erlebt? Wie hat Malbun nachher ausgesehen?

Eine eigenartige Situation. Als ich von einem Mitarbeiter der Bergbahnen benachrichtigt wurde, dass wahrscheinlich eine Lawine abgegangen sei, fuhr ich mit einem Pistenfahrzeug, zusammen mit Betriebsleiter Beni Eberle, in den hinteren Teil von Malbun. Alles war weiss, überall riesige Schneemassen, Beni und ich schauten uns immer wieder an und fragten uns: Standen hier nicht vorher Hütten? Ein Teil war verschwunden, andere waren sehr stark beschädigt. Nach der Sperrung konnte niemand mehr nach Malbun fahren, aber auch die Gäste konnten Mal-


Fotos: Peter Lampert

Bei den Lawinenniedergängen in Malbun wurden 18 Ferienhäuser total oder teilweise zerstört.

bun nicht über die Strasse verlassen. Wie wurde die schwierige Situation damals gemeistert?

Die Lawinengefahr hielt nach dem Niedergang der beiden Lawinen weiter an. Bei Kontrollflügen mit dem Helikopter wurde klar, dass auch Lawinen die Strasse von Steg nach Malbun verschütten könnten. Die Feriengäste waren aus den Hütten evakuiert und in den Hotels untergebracht worden, konnten aber nicht abreisen. Damit war für mich die Entscheidung klar: Die Leute müssen mit Helikopter ausgeflogen werden. Mit drei Helikoptern der Firma Rheinheli wurden die Leute in Sicherheit gebracht. Wegen schlechter Witterung konnten die Helikopter nicht mehr fliegen, so dass die letzten im Konvoi über die Strasse evakuiert werden mussten.

mich als Lebensretter darzustellen. Aber ich wollte das nicht, ich habe meine Arbeit als Leiter des Lawinendienstes gemacht. Aus 6 Ferienhäusern wurden insgesamt 27 Personen herausgeholt, die nicht alle damit sofort einverstanden waren. Nach den Lawinenabgängen standen diese Häuser nicht mehr. Sie waren viele Jahre Leiter des Lawinendienstes. Hat es vorher schon einmal so eine Katastrophe in unserem Alpengebiet gegeben?

Es hat früher schon Lawinenniedergänge gegeben, aber nicht in diesem Ausmass. Man hat in Malbun auch mehrmals Personen evakuiert, weil Lawinengefahr bestand. Leider gab es auch schon Menschenopfer zu beklagen, die unter Lawinen verschüttet wurden. Dabei handelte es sich aber um Skifahrer und Tourengänger, nicht um Bewohner, die in den Ferienhäusern ums Leben kamen.

Erinnern Sie sich noch, wie sich die Leute verhalten haben, die in Malbun festgehalten wurden?

Und wenn Sie in die Zukunft blicken: Ist Malbun Ich habe damals keine negativen Stimmen gehört. mit den seither angeordneten Massnahmen sicher Sicher gab es auch Probleme, bei der Sperrung und geworden oder könnte sich eine solche Katastrobei der Evakuierung musste schon Überzeugungs- phe wiederholen? arbeit geleistet werden. Aber insgesamt sind wir auf Ferienhäuser, die weggerissen wurden, durften nicht mehr aufgebaut werden. Man hat auch verVerständnis gestossen. stärkte Lawinenverbauungen in Erwägung gezogen, Eigentlich haben Sie mit Ihrer Anordnung, einen dann aber wieder verworfen. Alle sind sich bewusst, Teil von Malbun zu sperren, einigen Menschen das dass Verbauungen gegen Naturgewalten keinen abLeben gerettet. Waren sich die Leute bewusst, soluten Schutz bieten. Wenn wieder eine Situation dass sie dank diesen Anordnungen am Leben ge- mit grossen Schneemengen und Lawinengefahr blieben sind? eintritt, muss man halt den gesunden MenschenViele haben sich nachher mündlich und schriftlich verstand walten lassen – und lieber zu vorsichtig | bedankt bei mir. Auch Medien haben versucht, sein als etwas zu riskieren. JANUAR/FEBRUAR 2014


GESCHICHTE

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Welchen Einfluss hat die Historikerkommission?

25 Von Günther Meier

Liechtenstein und die Tschechische Republik nahmen 2009 diplomatische Beziehungen auf. Eine Historikerkommission arbeitete die Geschichte beider Länder auf. Offen blieb die Entschädigung für enteignete liechtensteinische Vermögen.

«Die Tschechische Republik gehört wie Liechtenstein dem Europäischen Wirtschaftsraum an. Beide Staaten teilen gemeinsame Werte und sind enge Handelspartner. Die über 700-jährige Geschichte des Hauses Liechtenstein in Böhmen und Mähren verbindet das Fürstentum Liechtenstein und die Tschechische Ob die Aufarbeitung der Republik zudem auf einzigartige gemeinsamen Geschichte durch Weise.» Im Aussenpolitischen Bericht gibt sich die liechtensteidie Historikerkommission nische Regierung optimistisch, eine Änderung bringen wird, was die Zukunft der bisher belasteten Beziehungen zwischen den steht noch in den Sternen beiden Ländern betrifft. Mit der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen im Jahre 2009 habe der Prozess der Normalisierung der bilateralen Beziehungen begonnen, schreibt die Regierung weiter und gibt sich zuversichtlich: «Aus der zunächst schwierigen Ausgangslage ergeben sich somit für Liechtenstein ganz besondere Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit

Historikerkommission Die liechtensteinisch-tschechische Historikerkommission, die nach der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern eingesetzt wurde, befasste sich eingehend mit der ge-

einem mitteleuropäischen Land, das – voll eingebettet in die Europäische Union – immer auch sehr bewusst seinen eigenständigen Weg geht.» Die nächsten Jahre werden zeigen, wie weit sich dieser Optimismus rechtfertigt und wie weit der Prozess der Normalisierung gehen wird. Die unterschiedlichen Positionen der beiden Länder im Zusammenhang mit der entschädigungslosen Enteignung liechtensteinischer Güter und Vermögenswerte blieben vorerst, trotz Aufnahme diplomatischer Beziehungen und der Bekräftigung verstärkter Zusammenarbeit, bestehen. Ob die Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte beider Länder durch die Historikerkommission eine Änderung bringen wird, steht noch in den Sternen. Auch Roland Marxer, früherer Leiter des Amtes für Auswärtige Angelegenheiten, gibt sich zurückhaltend. In der umfassenden Abhandlung «Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart» im Band 7 der Historikerkommission lautet seine eher vorsichtig-skeptische Schlussbemerkung: «Es wird sich weisen, inwieweit die Ergebnisse der Arbeit der liechtensteinisch-tschechischen Historikerkommission… Einfluss auf die bilaterale Zusammenarbeit nehmen werden.»

meinsamen Geschichte Liechtensteins und des Fürstenhauses Liechtenstein mit der Tschechischen Republik beziehungsweise mit dem Vorgängerstaat Tschechoslowakei. Die Forschungsergebnisse werden in total acht Büchern zusammengefasst. Der abschliessende Synthesebericht, publiziert im achten Band, der die Anträge der Historikerkommission an die beiden Länder enthält, wurde Mitte Januar von Aussenministerin Aurelia Frick und ihrem tschechischen Amtskollegen Jan Kohout in Prag ausgetauscht.

Die Entschädigungsfrage bleibt abgekoppelt

Mit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen, dem Austausch von Botschaftern und mit der Einsetzung einer Historikerkommission ist Bewegung in eine delikate Angelegenheit zwischen Liechtenstein und Tschechien gekommen. Bemühungen von liechtensteinischer


Aussenministerin Aurelia Frick und der tschechische Aussenminister Jan Kohout befassten sich in Prag mit dem Synthesebericht der Historikerkommission.

Foto: Regierung

– und umgekehrt. Die Hoffnung, über den EWR-Vertrag zu einer Regelung der offenen Fragen zu kommen, erfüllte sich nicht. Die tschechische Republik weigerte sich, Liechtenstein als einen seit 1806 souveränen Staat anzuerkennen, worauf sich die RegieSeite um eine Annäherung waren vorher erfolglos rung weigerte, am 13. Oktober 2003 das geänderte geblieben. Roland Marxer ist überzeugt, dass die EWR-Abkommen zu unterzeichnen. Um die EUpragmatische Haltung des Fürstenhauses und des Erweiterung nicht scheitern zu lassen, setzte LiechLandes Liechtenstein eine wesentliche Vorausset- tenstein einige Wochen später doch seine Unterzung für die Annäherung war. Pragmatisch heisst schrift unter den Vertrag, zusammen mit Norwein diesem Fall, dass die Frage von Anerkennung gen und Island, die sich vorher solidarisch mit und Aufnahme diplomatischer Beziehungen von Liechtenstein gezeigt hatten. der Entschädigungsfrage abgekoppelt worden war, ohne dass Liechtenstein aber seine Ansprüche auf- Kein Erfolg des Fürstenhauses mit Klagen gegeben hätte. Insbesondere die diplomatischen Ein Erfolg versagt blieb bisher Bemühungen im Zusammenhang mit der EWR- Erweiterung hätten zu einem «Reifungsprozess» auch dem Fürstenhaus, das auf gerichtlichem Weg eine Entscheidung in der Tschechien-Frage erreigeführt, dessen Früchte man nun ernten könne. chen wollte. Das Fürstenhaus bzw. das Land Liech Liechtenstein zögerte bei der tenstein drangen mit ihren Forderungen weder EU-Erweiterung beim Deutschen Bundesverfassungsgericht noch Die Tschechische Republik und beim Europäischen Gerichtshof für Menschendie Slowakische Republik waren am 1. Mai 2004 rechte noch beim Internationalen Gerichtshof in der Europäischen Union (EU) beigetreten. Weil Den Haag durch. Das Fürstenhaus hatte ein Bild, alle EU-Staaten auch Vertragsparteien des Europä- das in der Tschechoslowakei entschädigungslos ischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind, war mit enteignet worden war und in Köln in einer Ausder EU-Erweiterung von 2004 auch eine Anpas- stellung gezeigt wurde, beschlagnahmen lassen. sung des EWR-Abkommens notwendig. Eine Än- Deutschland erklärte sich im Urteil des höchsten derung aber erfordert die Zustimmung aller Ver- Gerichtes als nicht zuständig, der Europäische Getragsparteien. Liechtenstein ging davon aus, dass richtshof für Menschenrechte in Strassburg konnte die beiden Nachfolgestaaten der früheren Tsche- keine Menschenrechtsverletzung erkennen und der choslowakei die Anerkennung des Fürstentums Internationale Gerichtshof in Den Haag entschied, Liechtenstein ohne Vorbehalte vollziehen würden keine Zuständigkeit in diesem Fall zu haben. | JANUAR/FEBRUAR 2014


R AT G B E R

Mentale Strategien für Führungskräfte

Foto: Spiesberger

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Leben im gesunden Gleichgewicht ist wichtig für alle Menschen, besonders aber für jene, die im Arbeitsleben stehen. Die Balance zu finden zwischen Leistungsfähigkeit sowie Lebensqualität, ist nicht immer einfach. Wirtschafts- und Mentalcoach Günter Spiesberger, der Spitzensportler und Führungskräfte trainiert, gibt Auskunft.

Ihr Unterbewusstsein ist ein Reservoir all dessen, was sie jemals brauchen oder suchen könnten. Antworten und Lösungen gibt es dort im Überfluss, sie warten nur alle auf sie.

Günter Spiesberger, Sie bieten einen Kurs an mit dem Titel «Erfolg beginnt im Kopf». Braucht es einfach nur klares Denken, um Erfolg zu haben?

Einer meiner Kurse heisst deshalb «Top-fit statt burn-out». Die Kursteilnehmer lernen eine optimale Balance zwischen Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu finden. Nur wer als Führungskraft diese Balance schafft, wird erfolgreich und zufrieden sein. Die innere Ruhe fehlt uns heute oft im Wirtschafts- und Berufsleben. Unter dem Mangel an Auszeiten leiden die Kreativität, die sozialen Kontakte und letztendlich auch die Gesundheit. Ich sage den Kursteilnehmern immer: Wir haben verlernt abzuschalten! Also müssen wir wieder lernen, sinnvoll abzuschalten, denn gezielte Pausen und Rituale im Berufsalltag sind die Vorsorge für die Zukunft. Führungskräfte haben den Anspruch, bei ihren Aufgaben den Dingen auf den Grund zu gehen. Warum nicht auch diesen Anspruch bei der Verbesserung der Lebensqualität umsetzen?

Für den Erfolg braucht es verschiedene Faktoren. Dazu gehört auch der Kopf, die Förderung der mentalen Stärke. Wie wichtig mentale Stärke ist, können wir täglich bei Spitzensportlern sehen. Im Leistungssport liegen Sieg und Niederlage sehr nahe zusammen, da können Hundertstel-Sekunden entscheiden oder Zentimeter. Einen Vorteil hat, wer mit Leistungsdruck, Niederlagen und Stresssituationen am besten umgehen kann, wer sein optimales Leistungspotenzial zum richtigen Zeitpunkt abrufen kann. Sie gehen vom Sport aus, um Führungskräften beizubringen, dass der Erfolg im Kopf beginnt?

Vom Sport, insbesondere aber aus dem Spitzensport, kann man für die Berufswelt vieles ableiten. Wer vernetzt arbeiten, kommunizieren, führen und begeistern will, braucht mentale Stärke. Es braucht eine Balance zwischen Kopf und Körper, wenn sich der Erfolg einstellen soll. In meinen Seminaren lernen die Führungskräfte, wie man mit mehr Leidenschaft, Freude und «Flow» den Berufsalltag bewältigen kann. Die Teilnehmer lernen dabei, dass die richtigen Entscheidungen, Ideen, Antworten, Lösungen bereits existieren und schon auf sie warten.

Zur Person Günter Spiesberger ist Wirtschafts- und Mentalcoach. Weitere Informationen: Günter Spiesberger, Innere Wiesen 14, 9485 Nendeln. www.spiesberger.cc / info@spiesberger.cc

JANUAR/FEBRUAR 2014

Leistung zu erbringen, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es, trotz optimaler Leistung auch noch etwas vom Leben zu haben.

Einer ihrer Kurse lädt die Führungskräfte ein, das Leben neu zu entdecken und eine Reise zu sich selbst zu machen.

Ich denke, trotz grosser beruflicher Anspannung die andere Seite, nämlich Herz und Seele, ebenso zu beachten, ist ein wichtiger Beitrag zur Burn-outProphylaxe. Ein Mensch, der sein seelisches Potenzial erfasst und entwickelt hat, strahlt Ruhe aus und ist ausgestattet mit Zuversicht. Der Weg dorthin ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Der Beruf sollte etwas sein, wofür man lebt, nicht, wovon man lebt! Niemand kann in einem Beruf erfolgreich und glücklich sein, wenn er seine Arbeit nicht liebt, wenn Beruf und Berufung nicht identisch sind, der Selbstverwirklichung dienen und der Allgemeinheit nützen. Kursprogramm | 2014 zum Download: www.spiesberger.cc


VOR 25 JAHREN

23. Januar 1989 Auflösung des Landtags

Foto: Günther Meier

Eine ordentliche Legislaturperiode des Landtags dauert vier Jahre. Nicht immer in den vergangenen Jahrzehnten blieb der Landtag für die gesamte Mandatsdauer voll funktionsfähig. Auch der 1986 gewählte Landtag kam nicht über die Runden. Nach drei Jahren war bereits Schluss, der Landtag wurde ein Jahr vor dem ordentlichen Wahltermin – am 23. Januar 1989 – aufgelöst. Die vorgezogenen Wahlen fanden am 3./5. März 1989 statt – und änderten nichts an den Mehrheitsverhältnissen: Die VU erhielt erneut 8 Mandate, die FBP kam wieder auf 7 Sitze. Bei jenen Wahlen hatten sich erstmals vier verschiedene Parteien beteiligt. Neben VU und FBP auch die Freie Liste (FL), die bei ihrem ersten Auftritt 1986 an der Sperrklausel gescheitert war, sowie erstmals die Überparteiliche Liste Liechtenstein (ÜLL), die sich aus dem «Überparteilichen Initiativkomitee Kunsthaus» formierte und als nicht-ideologische Protestbewegung auftrat. FL wie auch die ÜLL, die sich nicht auf eine gemeinsame Kandidatur einigen konnten, verpassten im Alleingang den Einzug in den Landtag. Grosse Hoffnungen hatte sich die ÜLL gemacht, mindestens einen Sitz im Landtag zu erobern, denn der «Fall Kunsthaus» bildete den Anlass für die vorgezogenen Neuwahlen. Nachdem Fürst Franz Josef II. seine Bereitschaft erklärt hatte, grosse Teile der fürstlichen Kunstsammlung als Ausstellungsstücke zur Verfügung zu stellen, wurde in Vaduz ein Kunsthaus geplant. Der Landtag bewilligte am 29. Mai 1980 einstimmig einen Kredit von 17,4 Mio. Fr. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Bei der Volksabstimmung am 5./7. September 1980 wurde das Kunsthaus-Projekt mit 1864 gegen 1838 Stimmen angenommen. Nach der Überarbeitung des Projektes forderte ein «Überparteiliches Initiativkomitee Kunsthaus» eine erneute Volksabstimmung in der Gemeinde Vaduz, was der Vaduzer Gemeinderat ablehnte. Die Beschwerdeführer zogen nach Ablehnung der Beschwerde durch die Regierung und die Verwaltungsbeschwerdeinstanz zum Staatsgerichtshof weiter. In einer ersten Entscheidung stützte der Staatsgerichtshof die Be-

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schwerde, doch der Präsident des Nicht immer kann der Landtag seine Legislaturperiode zu Ende Staatsgerichtshofes, Erich Seeger, führen. 1989 wurde der Landtag führte ein Ermittlungsverfahren wegen der «Kunsthaus-Affäre» durch, das eine gegenteilige Entvorzeitig aufgelöst. scheidung ergab. Im Landtag verlangte die FBP-Fraktion am 21. Dezember 1988 zur Aufklärung eine Parlamentarische Untersuchungskommission, was von der VUMehrheit abgelehnt wurde. Nach dieser Abweisung verliessen die FBP-Abgeordneten den Landtagssaal, womit das Parlament beschlussunfähig wurde. Am 23. Januar 1989 wurde der Landtag offiziell aufgelöst. Die Neuwahlen fanden am 3./5. März 1989 statt. Wie erwähnt, konnte der Landtag nicht immer die vierjährige Legislaturperiode zu Ende führen. Auch drei Jahre nach den vorgezogenen Neuwahlen von 1989 war schon wieder Ende. Die Staatskrise, die im Herbst 1992 wegen Differenzen über den EWR-Abstimmungstermin zwischen Regierung und Fürst Hans-Adam II. unser Land erschütterte, führte ebenfalls zur Auflösung des Landtags und zu Neuwahlen, die am 5./7. Februar 1993 durchgeführt wurden. Noch kürzer war die Amtsdauer dieses Parlaments, in dem erstmals mit der Freien Liste (FL) drei Parteien vertreten waren: Die FBP als Wahlsiegerin entzog ihrem Regierungschef schon nach gut 100 Tagen das Vertrauen, worauf das Staatsober| haupt den Landtag auflöste. JANUAR/FEBRUAR 2014


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Regierung und Landtag haben die Weichen in die Zukunft gestellt. FÜRSTENTUM LIECHTENSTEIN DIE SCHÖNSTEN BILDER UND BRIEFMARKEN Die vergangenen Jahre seit Beginn der Finanz- und Wirtschaftskrise haben uns gezeigt, dass auch wir mit den finanziellen Mitteln anders umgehen müssen, als wir uns über viele Jahre gewohnt waren. Die Eingriffe auf der Ausgaben- und Einnahmenseite des Staates er- Es muss für uns eine Verpflichtung sein, unseren Nachfordern Verständnis und verlangen Solidarität von uns allen, von kommen ebenfalls ein prosperierendes Land zu hinterlassen Institutionen und Unternehmen, von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. In dieser Solidarität erkenne ich grosses Potenzial und eine echte Chance für unser Land. Denn Solidarität ist ein Begriff, der Liechtenstein über Jahrzehnte prägte, der aber da und dort ins Wanken geraten ist. Wenn wir als Gemeinschaft in Liechtenstein bereit sind, gemeinsam dafür Sorge zu tragen, dass wir den Staatshaushalt möglichst rasch und nachhaltig wieder ausgeglichen gestalten können, tun wir dies für uns und die Generationen nach uns. Wir leben in unserem Land sehr privilegiert, wenn wir an andere Beispiele denken. Deshalb sollten wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass unser Land sicher ist, dass wir gut ausgebaute soziale Netze haben, über hervorragende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten verfügen und intakte Gesundheitseinrichtungen in AnAdrian Hasler spruch nehmen können. Unser WirtschaftsstandRegierungschef des Fürstentums ort bietet eine Vielzahl an interessanten ArbeitsLiechtenstein plätzen, sichert unserer Jugend berufliche Perspektiven durch ein breites Angebot an Lehrstellen und macht es möglich, dass Jugendliche im In- und Ausland ein Studium absolvieren können. Alle diese Rahmenbedingungen sind im Laufe von Jahrzehnten geschaffen worden. Hier sind wir die Erben unserer Vorfahren, die uns einen gesunden Staat mit einer innovativen Wirtschaft überlassen haben. Das muss für uns eine Verpflichtung sein, unseren Nachkommen ebenfalls ein prosperierendes Land zu hinterlassen, in dem alle Menschen mit der Zuversicht auf eine erfreuliche Zukunft leben können. Ich bin überzeugt, dass auch wir ein solches Erbe gemeinsam schaffen werden, wenn wir mit einer gesunden Portion Optimismus und mit der Schaffenskraft unserer Vorfahren an unserer Zukunft arbeiten. Finanzielle Mittel werden uns wahrscheinlich nicht mehr wie in jüngster Vergangenheit zur Verfügung stehen. Wenn wir wieder vermehrt traditionelle Werte im Auge haben, wird es deswegen nicht | weniger Lebensqualität und Lebenszufriedenheit geben. In der Kombination von Bildern aus Liechtenstein und den schönsten Briefmarken aus 100 Jahren ist ein zeitloses Werk

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