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Brücken verbinden uns mit der Nachbarschaft 3
Wer oft über die Rheinbrücken fährt, stellt kaum fest, dass er von einem Land in ein anderes reist. Brücken stellen die Verbindung zu den Nachbarn her. Die Philatelie Liechtenstein Unsere Vorfahren mussten durch strömungs- hat das Thema Brücken aufgearme Furten durch den Rhein waten nommen und anfangs Juni die ersten beiden Sondermarken mit der Holzbrücke Vaduz – Sevelen und der Eisenbahn-Brücke Schaan – Buchs herausgegeben. Wir sind der Geschichte der Brücken und der Geschichte vor dem Brückenbau nachgegangen, als unsere Vorfahren durch strömungsarme Furten durch den Rhein waten oder eine der Fäh Pa n o r a m a 4 ren benutzen mussten, um in bauen und wohnen die Schweiz zu gelangen. Eine in Hat Liechtenstein eine Hypothekarblase? 6 teressante Geschichte, die eigent rheinbrücken lich noch gar nicht so lange her Brücken schaffen Verbindungen 10 Günther Meier ist. Für die Sommerzeit haben Chefredaktor «Der Monat» wir speziell das Thema «Kultur k u lt u r s o m m e r sommer Liechtenstein» gewählt, Der Sommerhimmel hängt voller Kultur 13 das auch dieses Jahr ein reichhaltiges Programm forschung von der klassischen Musik über musikalische Un Chief Financial Officer – Der neue Stratege 16 terhaltung bis zum Filmfest bietet. v e r k e h r
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Impressum: 7. Jahrgang, Nr. 78, Juni 2013, 18 750 Exemplare Herausgeber: Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li Redaktion: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, redaktion@dermonat.li verlagsleitung: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, m.meinherz@gutenberg.li sekretariat: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, office@gutenberg.li anzeigen: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@gutenberg.li Gestaltung: Barbara Schmed, Gutenberg AG Satz und Druck: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan papier: PlanoJet, 100 g/m² ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.li Titelbild: Vaduz zieht die Oldtimer der Silvretta-Classic an, Oldtimer üben eine Faszination auf die heutige Generation aus. (Foto: Günther Meier)
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Pa n o r a m a
Rheineinbruch 1927 im Landesmuseum 1927 überschwemmte der Rhein weite Teile von Schaan und des Unterlandes. Für ein Hilfsprojekt für die Wiederaufbereitung der überschwemmten Rheinebene kamen 700 freiwillige Helfer aus 20 Ländern. Ihr einziger Lohn waren die Reisekosten, freie Unterkunft, tägliches Essen und – sofern sie mehr als zwei Monate beim Hilfsdienst blieben – die Stiefel, die sie beim Arbeitsantritt erhielten. Unter diesen Freiwilligen war auch Haakon Nederland aus Dänemark, der in Briefen seine Familie über die Situation in Liechtenstein und über die Aufbauarbeit informierte. Ausserdem machte er zahlreiche Fotos. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs fasste Nederland nochmals seine Gedanken zusammen, um wieder zu Hilfsaktionen nach dem Krieg aufzurufen. Aus Anlass des 85-Jahre-Jubiläums dieses Hilfsprojektes realisiert das Liechtensteinische Landesmuseum in Zusammenarbeit mit dem Königlich Dänischen Konsulat eine Ausstellung mit dem Titel «Im Dienste des Friedens – Überwindet das Böse mit Gutem».
Wie steht es mit der Konjunktur?
Foto: KMU-Zentrum
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Foto: Landesmuseum
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Entscheidung beim Businessplan-Wettbewerb Liechtenstein, St. Galler Rheintal und Vorarlberg sind Regionen mit einem traditionell hohen Anteil an Unternehmerpersönlichkeiten, deren Unternehmen teilweise auf der ganzen Welt bekannt sind: Wie beispielsweise Hilti, Wild oder Liebherr. Dieses traditionelle Unternehmertum fördert der Businessplan Wettbewerb des KMU-Zentrums an der Universität Liechtenstein. Am 11. Juni findet die Preisverleihung statt. Auch beim diesjährigen Wettbewerb haben sich wieder über zwei Dutzend Jungunternehmer aus Liechtenstein, Vorarlberg, der Schweiz und Süddeutschland beteiligt. In den letzten Wochen bewertete eine Jury die eingereichten Businesspläne, aus denen acht Businesspläne in die Endausscheidung gelangten. Aus diesem Kreis werden drei Gewinner für die Preisverleihung ermittelt. Der Businessplan-Wettbewerb findet jedes Jahr auch Resonanz bei jungen Unternehmern, die eine interessante Geschäftsidee verwirklichen wollen, aber nicht am Wettbewerb teilnehmen.
Die Industrie und das produzierende Gewerbe sind mit der allgemeine Lage der Konjunktur zufrieden. Zu dieser Schlussfolgerung gelangt das Amt für Statistik für das 1. Quartal 2013. Drei Viertel der Unternehmen bezeichnen die Lage als befriedi-
gend, für 18 % der Unternehmen ist die Lage gut. Positiv bewertet das Baugewerbe die Situation: 58 % der Unterneh-
men betrachten die Konjunkturlage als gut, 38 % schätzen ihre Situation als befriedigend ein. Für das 2. Quartal 2013 erwarten die meisten Unternehmen eine Aufwärtsentwicklung. Im Metallsektor gehen drei Viertel von einer befriedigenden und
knapp ein Viertel von einer guten Konjunkturlage aus. Die guten Konjunkturerwartungen wirken sich auch auf die Beschäftigungslage aus: 80 % gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, aber 12 % rechnen mit einem erneuten Personalanstieg.
Gute Noten der WTO für Liechtenstein Jedes WTO-Mitgliedland muss sich alle vier Jahre einem Länderexamen der Welthandelsorganisation stellen. Bilden Länder eine Zollunion wie die Schweiz und Liechtenstein, so werden die beiden Länder miteinander überprüft. Dennoch enthält der neueste WTO-Bericht spezielle Feststellungen über Liechtenstein. Gewürdigt werden die starke industrielle Basis, die Investitionen in Forschung und Entwicklung, die gute Arbeitsplatzsituation sowie die Reformen für den Finanzplatz. Kritisch erwähnt werden Marktzugangsbeschränkungen im Bereich der Dienstleistungen und Investitionen. juni 2013
Rund 1000 junge Berufsleute aus aller Welt nehmen an den World Skills in Leipzig teil, die vom 2. bis 7. Juli 2013 stattfinden. An diesen Berufsweltmeisterschaften nehmen auch fünf Kandidaten aus Liechtenstein teil, die sich kürzlich an der Berufsschau des Gewerbes der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Mit Spezialkursen und Trainings sind die liechtensteinischen Teilnehmer auf den Wettkampf vorbereitet worden, darunter auch eine Generalprobe, die vier Tage lang wie die World Skills dauerte, um wettkampfähnliche Bedingungen zu schaffen. Die liechtensteinischen Organisatoren wählten das Motto «Go to the limit» für die Berufsweltmeisterschaften, weil die Kandidaten in Leipzig täglich an das physische und psychische Limit gehen müssen, wenn sie gegen den Rest der Welt bestehen wollen.
Auszeichnung für Hilti als gefragter Arbeitgeber Hilti überzeugt weltweit nicht nur durch innovative Produkte für die Baubranche, sondern auch als Arbeitgeber. Im Rahmen der Studie «Beste Arbeitgeber 2013», die in der Schweiz und Liechtenstein durchgeführt wurde, belegte Hilti den beachtlichen 5. Rang unter 63 bewerteten Unternehmen. Die Bewertung erfolgte aufgrund von Mitarbeiterumfragen zu den Themen Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness und Teamgeist am Arbeitsplatz. Bei Hilti waren 500 Mitarbeitende nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und anonym befragt worden. Mit bewertet wurden auch Kriterien wie gelebte Kultur, Mitarbeiterorientierung, Informationen an die Mitarbeiter, Personalfluktuation. Die Top-Platzierung von Hilti ist ein weiterer positiver Ausweis für den Wirtschaftsstandort Liechtenstein.
Silvretta-Classic streift auch Liechtenstein
Foto: Silvretta-Classic
Oldtimer aus allen Epochen der AutomobilGeschichte bestreiten auch dieses Jahr die SilvrettaClassic, ein Mehretappen-Rennen im Alpenraum. Die «Piz-Buin-Etappe» vom 5. Juli 2013 führt auf der Fahrt von Vorarlberg ins Bündnerland auch durch Liechtenstein. Rund 150 Oldtimer werden teilnehmen, dessen Ausgangs- und Endpunkt jeweils die Silvretta-Region ist: Boliden aus den 20er-Jahren, luxuriöse Karossen aus den 30er-Jahren und faszinierende Sportwagen.
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Leistungswillige Lehrlinge an den World Skills 2013
Nachhaltige Raumentwicklung am Liechtenstein-Gipfel 13 Beim Liechtenstein Kongress, der unter dem Namen «Liechtenstein Congress for Sustainable Development and Responsible Investing» am 6. /7. Juni an der Universität Liechtenstein durchgeführt wird, steht das Thema «Nachhaltigkeit in Entwicklung» im Mittelpunkt. Bei dieser Veranstaltung widmen sich lokale, regionale und internationale Experten aus den Bereichen Gemeindegestaltung, Immobilien, Raumplanung, Bau, Design, Energie und Ökologie dem Thema der Zukunft. Fachleute aus der ganzen Welt diskutieren an dieser Veranstaltung, wer den Wandel zur zukunftsfähigen Entwicklung massgeblich prägt, welchen Einfluss gute Bauentwicklung, Raumgestaltung und Energiesysteme nehmen und welche neuen Schwerpunkte in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu setzen sind. Die Besucher können über neue Anregungen zu nachhaltigen Ideen diskutieren und sich aktiv anhand interessanter und gewinnbringender Beispiele austauschen. Beim Thema «Infrastruktur, Raum und Wirtschaft der Zukunft» stehen Liechtenstein und das Rheintal im Vordergrund, die sich nach vorliegenden Prognosen als erneuerbares Land und regenerative Region etablieren könnten. Es gibt bereits Vorstellungen, dass sich Liechtenstein nicht nur selbst völlig autonom mit erneuerbaren Energien versorgen könnte, ebenso der angrenzende Raum Rheintal-Bodensee. Damit würden Land und Region nicht nur etwas für ihre Sicherheit in Energiefragen beitragen, sondern auch aktiv zur Stabilisierung des Weltklimas. Auf dem Liechtenstein Kongress werden auch Resultate des Fünf-Hochschulen-Projektes BAER (Bodensee-Alpenrhein Energieregion) vorgestellt.
BAUEN UND WOHNEN
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Hat Liechtenstein eine Hypothekarblase?
7 Von Günther Meier
Die Hypothekarblase in den USA ist noch in Erinnerung. In südlichen Ländern Europas können viele die Hypotheken nicht mehr bezahlen. Wie steht es damit in Liechtenstein? Eine Studie der Finanzmarktaufsicht erkennt Risiken, gibt aber Entwarnung.
Ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung in Liechtenstein kosten zwischen 1 und 1,5 Millionen Franken. Trotz hoher Kosten ist der Bauboom ungebrochen, das Hypothekarvolumen hat sich den Jahren von 2000 bis 2011 ungefähr verdoppelt und liegt aktuell bei etwa 9 Milliarden Franken. Gesamthaft wird das Hypothekarvolumen auf 14 bis 15 Milliarden Franken geschätzt. Eine Aussage darüber, Die Risiken eines abrupten ob Liechtenstein im HypothePreiszerfalls der Immobilien- karmarkt mit einer Blase zu tun hat oder nicht, wagt die Studie preise werden von der FMA der FMA nicht: «Dafür reicht das als eher tief eingeschätzt Datenmaterial nicht aus, insbesondere fehlen Daten zur historischen Entwicklung der Häuserpreise.» Die Preise von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen veranlassen Dr. Christian Schmidt, Leiter Makroprudentielle Aufsicht bei der FMA, dennoch zur Feststellung, dass Vergleiche zum Einkommen der liechtensteinischen Bevölkerung zur Annahme verleiten würden, dass die Preise für Immobilien recht hoch seien: «Der Preis einer mittleren Eigentumswohnung oder eines Eigenheims von 120 Quadratmetern ist mehr als zwölf Mal so hoch wie der durchschnittliche Bruttojahreslohn eines Liechtensteiner Beschäftigten.»
hen Preise für Immobilien auch die in diesem Zeitraum gestiegene Wirtschaftskraft des Landes. Eigentumswohnungen und Eigenheime sind nach den Erhebungen der FMA-Studie in Liechtenstein deutlich teurer als in der Schweiz: «Eine mittlere Eigentumswohnung in Liechtenstein ist mehr als doppelt so teuer wie in den benachbarten Regionen der Schweiz, nur in Genf ist sie noch deutlich teurer als in Liechtenstein, in der Stadt Zürich ist sie nur leicht teurer.» Was für Eigentumswohnungen erhoben wurde, gilt auch für Eigenheime, deren Preise in Liechtenstein über dem Niveau der Nachbarschaft liegen, auch teurer sind als in Bern oder Lugano, jedoch günstiger als in den Städten Zürich und Genf. Bemerkenswert in diesem Zusammenhang findet die FMA-Studie den Vergleich mit Zug, wie Liechtenstein ein kleines Finanzzentrum: «Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind im Mittel in Zug 20 bis 30 Prozent günstiger als in Liechtenstein, obgleich Bauland mehr als 50 Prozent teurer als in Liechtenstein ist.» Grosse Aktivitäten auf dem liechtensteinischen Bausektor
Aufschlussreich sind in der FMAStudie auch die Zahlen über den Baumarkt. Im Jahre 2010 gab es in Liechtenstein 15’463 Wohnungen, wovon 55 Prozent von den Besitzern selbst genutzt Immobilienpreise liegen höher wurden. Wie derzeit praktisch in jeder Gemeinde als in der Schweiz sichtbar, hält der Bauboom an. Mit 473 bewilligten Die Preisentwicklung auf dem neuen Wohnungen wurde im Jahre 2011 ein Immobilienmarkt, die deutlich über derjenigen der Höchstwert beim Wohnungsbau erreicht, nachdem Schweizer Nachbarschaft liegt, hängt einerseits mit von 2000 bis 2010 die Zahl der bewohnten Wohden Preissteigerungen für Bauland zusammen, das nungen um 23 Prozent zugenommen hat. Der zur zwischen 1975 und 2010 um 673 Prozent angestie- Verfügung stehende Wohnraum ist damit schneller gen ist. Auf der anderen Seite widerspiegeln die ho- gewachsen als die Bevölkerung, stellt die FMA-Stu-
Fotos: Günther Meier
Die Bauaktivität in Liechtenstein
die fest und rechnet vor, dass die ist derzeit sehr hoch, wie praktisch Bevölkerung im vergangenen in allen Gemeinden beobachtet Jahrzehnt im Schnitt jährlich um werden kann. 329 Personen zugenommen hat, was einem Wohnungsbedarf von etwa 150 Wohnungen entspreche. Dennoch sei die Rechnung unter dem Strich bisher aufgegangen, was auf folgende Überlegung zurückgeführt wird: «Bislang konnte das wachsende Wohnraumangebot durch die Bevölkerungszunahme und die Zuwanderung absorbiert werden, dass die Zuwanderer häufig mehr Wohnungen als die ständige Bevölkerung nachfragten und weil ausgediente Wohnungen ersetzt wurden.» Der Leerwohnungsbestand wird auf 1 bis 2 Prozent geschätzt, was für liechtensteinische Verhältnisse eine hohe Quote sei.
trachtung befindet sich unser Land jedoch langsam auf dem Weg vom Hausbesitzer- zum Mietervolk: Im Jahre 1960 wohnten noch 66,3 Prozent im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung, seither ist die Mietquote stetig angestiegen, während die Zahl der Besitzer abgenommen hat. Angesichts der immer noch hohen Eigentumsquote interessierte sich die FMAStudie für den Hypothekarmarkt, der gegenwärtig durch historisch niedrige Zinsen geprägt wird. Gemessen am Bruttoinlandprodukt weist Liechtenstein mit 167 Prozent eine im internationalen Vergleich hohe Hypothekarverschuldung auf. Geschätzt wird das gesamte Volumen auf etwa 15 Milliarden Franken, was im Durchschnitt pro Kopf der Bevölkerung über 400’000 Franken ausmacht. Interessant können in diesem Hohe Hypothekarverschuldung Zusammenhang die von der FMA-Studie erhobeim internationalen Vergleich nen Durchschnittszahlen der Einkommen und Etwas über der Hälfte der Woh- Vermögen sein. Die Lohnstatistik zeige, dass drei nungen in Liechtenstein befinden sich im Besitz der Viertel der Lohnempfänger einen Jahresbruttolohn jeweiligen Bewohner. In einer längerfristigen Be- von 101’328 Franken oder weniger erhielten: Ein erheblicher Teil davon muss sich aber mit 58’500 Franken oder weniger bescheiden, was bei einem FMA-Studie durchschnittlichen Mietpreis von 18 Franken pro Quadratmeter eine Herausforderung darstellt. Die Finanzmarktaufsicht Liechtenstein (FMA) veröffentlichte kürzlich Auch die Vermögen sind nach den vorliegenden eine Studie zum Thema «Liechtensteiner Immobilien- und HypotheZahlen in der Bevölkerung ungleich verteilt. In der karmarkt». Handlungsbedarf sieht die Studie bei Verbesserungen in FMA-Studie wurde die Wohnbevölkerung in zehn der statistischen Datenlage, um frühzeitig richtige Massnahmen zur Vermögensklassen aufgeteilt. Daraus wird ersichtRisikominderung treffen zu können. www.fma-li.li lich, dass die obersten 10 Prozent Vermögensbesitjuni 2013
V ADUZER ZENTRUM
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beschränkte Grösse des Landes und die damit verbundene Knappheit des Bodens schränken das Immobilienangebot ein. Das Grundverkehrsgesetz steht spekulativen Immobilienanlagen entgegen.» Gesamthaft werden die Risiken eines abrupten Preiszerfalls der Immobilienpreise von der FMA daher als eher tief eingeschätzt. Andere Risiken als in der In einer Schwächephase, progSchweiz und den USA nostiziert die FMA jedoch, würde dem Immobilienmarkt allerdings Liquidität fehlen, was einen Die Frage, ob es in Liechtenstein eine Immobilien- Rückgang der Immobilienpreise verstärkte. Ein blase gibt, beantwortet die FMA in ihrer Studie zu- langsamer Preisverfall, lautet die Schlussfolgerung rückhaltend, weil die Risiken in Liechtenstein in der Finanzmarktaufsicht, könnte negative Konsemancher Hinsicht anders gelagert seien als bei- quenzen für die Volkswirtschaft oder das Banken| spielsweise in den USA oder in der Schweiz: «Die system zur Folge haben. zer – rund 3000 Personen – ungefähr 75 Prozent des Gesamtvermögens oder 6,2 Milliarden Franken besitzen. Die mittlere Vermögensklasse verfügt dagegen über ein durchschnittliches Vermögen von gut 22’000 Franken und bringt es gesamthaft auf nur 67 Millionen Franken.
Perspektiven für Anleger Die Studie der Finanzmarktaufsicht befasst sich auch mit den Anlagemöglichkeiten in Immobilien und kommt dabei zum Schluss, dass die Renditen in den letzten Jahren gesunken sind. Für Privatanleger und institutionelle Investoren bestehen unterschiedliche Anlagealternativen. Die Präferenz für Immobilien und speziell Wohnimmobilien hat in den letzten Jahren zugenommen. Die erhöhte Attraktivität von Immobilien als Kapitalanlagen lässt sich einerseits mit den Turbulenzen an den Kapitalmärkten und den dadurch ausgelösten Unsicherheiten erklären. Gerade in solchen Zeiten sind realwertorientierte Anlagen beliebt. Gold und Immobilien gelten international als «sichere Häfen». In Liechtenstein liegen die Bruttorenditen von Immobilienanlagen zwischen 3 % und 4 %. Sie sind in den vergangenen Jahren gesunken und liegen unter den Renditen, die in der Schweiz erzielt werden können. Das Mietpreisniveau ist gemäss weitgehend übereinstimmenden Angaben der Marktteilnehmer niedrig, im Vergleich zum Kaufpreis wie auch relativ zu Mietpreisen in der umliegenden Ostschweiz. Marktteilnehmer äusserten die Meinung, dass das Hauspreisniveau in Liechtenstein inzwischen so hoch ist, dass weitere Preissteigerungen die Anlage in Liechtensteiner Immobilien zunehmend unrentabel machen würden und dass auf absehbare Zeit nur mit geringfügigen Preiszuwächsen gerechnet werden kann. Gewerbliche Immobilien sind unter Druck. Die Angaben sind leicht unterschiedlich, doch scheinen Gewerbeimmobilien, insbesondere im Bürobereich, Wert zu verlieren. Der Leerbestand ist hoch und steigt. Die Marktpraktiken ändern sich: Traditionell sind lange, über zehn oder mehr Jahr laufende Mietverträge üblich, doch gibt es eine Tendenz hin zu kürzeren Verträgen. Gewerbeimmobilien sind konjunkturabhängig. In Krisenzeiten steigt das Risiko, dass ein immer grösserer Teil der Büro- und Gewerbeflächen leer bleibt. Die zurückgehenden Einnahmen der öffentlichen Hand, die strukturellen Probleme des Finanzsektors und die insgesamt verschlechterten wirtschaftlichen Perspektiven des Landes stellen Risikofaktoren dar. Die öffentliche Verwaltung könnte einen Einfluss auf die weitere Marktentwicklung haben. Bei einer zur Diskussion stehenden Konzentration der öffentlichen Verwaltung auf weniger Gebäude würde es zu zusätzlichem Angebot und Preisdruck kommen.
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11 Von Günther Meier
Der Rhein bildete lange Zeit eine Trennungslinie zwischen Liechtenstein und der Schweiz. Die neuen Briefmarken mit der Vaduzer Holzbrücke und der Eisenbahnbrücke Schaan erinnern an die Verbindungen mit der Nachbarschaft.
Der Austausch mit den Nachbarn ist gesichert. Entlang der Rheingrenze zwischen Liechtenstein und der Schweiz verbinden fünf Brücken, die für Fahrzeuge geeignet sind, die beiden Länder. Ausserdem stehen Fussgängern und Radfahrern weitere zwei Brücken, in Balzers und Schaan, zur Verfügung. Eine Brückenverbindung von Triesen nach Sevelen scheiterte Die ersten Brücken entlang vor wenigen Jahren am Widerder liechtensteinisch- stand der Schweizer Bevölkerung, doch der Wunsch nach eischweizerischen Rheingrenze ner eigenen Brücke aus dem wurden aus Holz gebaut Triesner Gebiet ist weiterhin vorhanden und könnte in einem zweiten Anlauf durchaus gelingen. Die Philatelie Liechtenstein rückte mit der Serie «Brücken verbinden» diese Übergänge über den Rhein in den Fokus von Briefmarken-Freunden. Dieses Jahr sind die zwei wohl interessantesten Brücken auf den Briefmarken abgebildet, nämlich die einzige Eisenbahn-Brücke und die letzte noch erhaltene Holzbrücke Vaduz – Sevelen. Die übrigen Brücken werden in den nächsten Jahren folgen. Der Rhein bildete eine Trennlinie zur Schweiz
Während wir heutigen Zeitgenossen die Brücken als Verbindungen über den Rhein kaum mehr wahrnehmen, bildete in früheren Zeiten der noch ungebändigte, sich frei durch das Rheintal schlängelnde Fluss eine markante Trennlinie. Weil sich der Rhein vor der Errichtung hoher Dämme je nach Wasserführung einen eigenen Weg suchte, konnten keine festen Brücken gebaut werden. In Zeiten von Niedrigwasser dienten Furten als Übergänge über den Rhein, die sich al-
lerdings immer wieder verschoben, weil sich der Flusslauf veränderte. An verschiedenen Stellen an der Grenze Schweiz – Liechtenstein wurden Fähren eingesetzt, die den Übergang an das andere Ufer erleichterten, aber nicht ungefährlich waren, wie verschiedene Fährunglücke in der Geschichte zeigen. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein bildete der Rhein auch eine Wasserstrasse, die zur Beförderung von Gütern benutzt wurde. Für Schiffe war der Rhein jedoch nur vom Bodensee bis auf die Höhe von Diepoldsau – Hohenems geeignet, weiter hoch in das Quellgebiet des Rheins konnten Schiffe nicht benutzt werden. Brückenbauten nach der Rheinkorrektion
Von Chur und teilweise auch von oberhalb der Bündner Hauptstadt wurden Flosse für Warentransporte in Richtung Bodensee eingesetzt. Die Flösser beluden diese schwimmenden Plattformen, die etwa 9 Meter lang und 6 Meter breit waren, vor allem mit Holz aus Graubünden und mit Getreide, das aus Norditalien über die Alpenpässe geführt worden war. Interessant an der Rhein-Flösserei ist, dass die Flosse nur einmal benutzt wurden, weil sich der Rücktransport vom Bodensee als zu schwierig und zu teuer erwies. Der Floss- und Schiffverkehr auf dem Rhein zwischen Chur und Bodensee kam im frühen 19. Jahrhundert zum Stillstand, weil der Rhein aufgrund des starken Holzschlags in Graubünden zunehmend Geschiebe mit sich brachte, was zu einer Aufschüttung des Flussbettes führte. Obwohl sich damals der Hauptverkehr in Nord-Süd-Richtung abspielte, suchten die Bewohner entlang der liechtenstei-
Von den Holzbrücken über den Rhein ist einzig die Brücke
Foto: Günther Meier
Vaduz – Sevelen übrig geblieben.
nisch-schweizerischen Rheingrenze doch nach Möglichkeiten, möglichst ungehindert den Fluss zu überqueren. Furten und Fähren hatten für gelegentliche Überquerungen ausgereicht, nicht aber für Warenverkehr im grösseren Umfang. Trotz des Zollvertrags mit Österreich, der 1852 abgeschlossen wurde, verkauften die liechtensteinischen Bauern mehr Vieh in die Schweiz als nach Vorarlberg. In der Mitte des 19. Jahrhunderts begann auch der Aufbau der Stickerei in Liechtenstein durch schweizerische Unternehmer, womit sich der Warenaustausch über den Rhein intensivierte. Der Wunsch der Bevölkerung nach Brücken über den Rhein verdichtete sich, doch erst die Rheinkorrektion mit der Errichtung der Dämme ermöglichte den Brückenbau. Die beiden ersten Rheinbrücken wurden 1867/68 von Schaan nach Buchs sowie von Bendern nach Haag erstellt. In den Jahren 1870/71 folgten die Brücken von Balzers nach Trübbach und von Vaduz nach Sevelen. Die Brücke zwischen Ruggell und Salez wurde erst 1927 erstellt, weil auf der Schweizer Sei-
Brücken auf Briefmarken
te wenig Interesse an einer Brückenverbindung bestand: Hier blieb auch am längsten ein Fährbetrieb über den Rhein erhalten, den ein liechtensteinischer Unternehmer bis 1918 betrieb. Vor diesen festen Brückenverbindungen waren nach Überlieferungen schon früher Brücken gebaut worden, wenn es die Wasserführung des Rheins zuliess. So soll schon 1617 im Winter eine Brücke bei Balzers gebaut worden sein. Rund 100 Jahre später versuchten die Werdenberger bei Trübbach wieder eine Brücke zu bauen, als sie einen Aufstand gegen die Glarner Landesherren unternahmen. Doch die Brücke, die den Werdenbergern auch als Fluchtweg hätte dienen sollen, konnte nicht fertig erstellt werden, weil sich die Obrigkeit und auch der Fürst von Liechtenstein gegen die Verbindung aussprach. Ein ähnliches Schicksal widerfuhr dem Brückenbau bei Triesen im Jahre 1759: Nach historischen Berichten hätten die Triesner damals bei starkem Nebel, damit die Schweizer das Bauwerk nicht bemerken sollten, mit dem Bau einer Brücke begonnen. Auf Befehl des Landvogts von Sargans musste aber auf die Fertigstellung der Brücke verzichtet und die bereits erstellten Brückenteile wieder abgebrochen werden, weil nach seiner Ansicht eine Brückenverbindung den alten Verträgen über die Rheinüberquerung widersprach.
Die Philatelie Liechtenstein beginnt mit der Ausgabe vom 3. Juni 2013 mit der Serie «Brücken verbinden». Je zwei Postwertzeichen zeigen die alte Holzbrücke über den Rhein bei Vaduz und die Eisenbahnbrücke Schaan – Buchs. Die Ausgabe erscheint in 8er-Kleinbogen mit jeweils zwei in Wert und Format unterschiedlichen Marken. Die Fotos für die Briefmarken stammen von Bruno Köpfli.
Holzbrücken und eine Eisenbahnbrücke aus Eisen
Die ersten Brücken entlang der liechtensteinisch-schweizerischen Rheingrenze wurden aus Holz gebaut. Heute steht nur noch die Holzbrücke Vaduz – Sevelen, die unter Denkmaljuni 2013
RHEINBRÜCKEN
Foto: Marco Nescher
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schutz gestellt wurde. Die Holzbrücken von Balzers, Bendern und Ruggell brannten nieder, wahrscheinlich aufgrund von Brandstiftungen, während die erste Holzbrücke Schaan – Buchs schon 1928/29 durch eine moderne Betonbrücke ersetzt wurde, die jedoch 1970 wegen Unterspülung eines Pfeilers einstürzte. Knapp hundert Jahre nach den ersten Holzbrücken wurden die heutigen Brücken in einem relativ kurzen Zeitraum erstellt: 1965 Bendern – Haag, 1966 Ruggell – Salez, 1968 Trübbach – Balzers, 1975 Vaduz – Sevelen, 1977 Schaan – Buchs. Eine spezielle Konstruktion weist die Eisenbahnbrücke von Schaan nach Buchs auf, die ebenfalls auf der ersten Briefmarken-Ausgabe «Brücken verbinden» zu sehen ist. Ungefähr zur gleichen Zeit, als die Errichtung der Holzbrücken in Angriff genommen wurde, befasste man sich in Vorarlberg mit dem Bau einer Eisenbahn-Linie, die
Die Eisenbahnbrücke von Lindau über Bregenz bis Schaan – Buchs, die 1935 in Feldkirch geführt werden sollte. Betrieb genommen wurde. Der Landesverweser gelangte an Österreich, die Eisenbahn durch Liechtenstein zu führen und erst bei Balzers die Überquerung des Rheins in Richtung Schweiz vorzunehmen. Aus diesem Plan wurde nichts, denn die Schweiz und Österreich einigten sich, die Verbindung zwischen den beiden Ländern mit dem Bau der Linie Feldkirch – Buchs herzustellen. 1870 bewilligte Liechtenstein den Bahnbau von Schaanwald bis Schaan, was zum Bau der Eisenbahnbrücke Schaan – Buchs führte. Die 1872 errichtete Brücke war eine Gitterkonstruktion aus Eisen, die nach der Beschädigung beim Rheineinbruch 1927 durch ein Provisorium ersetzt werden musste. Sieben Jahre später, am 5. April 1935, wurde eine Neukonst| ruktion in Stahl in Betrieb genommen. juni 2013
KULTURSOMMER
Der Sommerhimmel hängt voller Kultur 13
Liechtenstein hat auch im Sommer viel an Kultur zu bieten. Verschiedene
Von Günther Meier
Veranstalter kündigen ein abwechslungsreiches Programm an, das von Musik und Ausstellungen bis zum Freiluftkino reicht. Unverändert ist die Idee, das Land als «Kulturnation» zu etablieren. Über eine mangelnde Auswahl an kulturellen Veranstaltungen kann man sich auch in diesem Sommer in Liechtenstein und Umgebung nicht beklagen. Ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot, das für alle Interessen und Geschmacksrichtungen etwas bietet, erwartet die Kulturinteressierten. Kultur ist grenzüberschreitend, wirkt über die Grenzen der Regionen und Länder hinweg, ermöglicht den geistigen Austausch und fordert zum Kennenlernen neuer Strömungen und Interpretationen auf. Kulturelle Aktivitäten werden vom Ressort Kultur der Regierung nicht nur als Veranstaltungen gesehen, sondern ebenso als Botschafter der geistigen Freiheit und Toleranz, die über die Landesgrenzen hinaus wirken und auch überall in Europa wahrgenommen werden sollen. Das Ressort Kultur vertritt LIGITA mit internationalen Meistern der Gitarre.
die Auffassung, dass sich Liechtenstein unabhängig vom Grössenvergleich mit anderen Staaten oder gerade wegen seiner Kleinheit als «eigenständige Kulturnation» profilieren solle und könne. Mit Kultur- und Musikveranstaltungen wie den Internationalen Meisterkursen und den Gitarrentagen, den Ausstellungen im Kunstmuseum und im Landesmuseum kann sich Liechtensteins Kultursommer im regionalen Vergleich durchaus sehen lassen, teilweise sogar im internationalen Kontext. Aber auch die verschiedenen Anlässe, Ein reichhaltiges und vieldie von anderen Veranstaltern angeboten oder den Dorfverei- fältiges Angebot, das für alle nen veranstaltet werden, bereiInteressen und Geschmackschern das kulturelle Angebot. Liechtenstein kann für ausländi- richtungen etwas bietet sche Gäste aber auch Ausgangspunkt für kulturelle Exkursionen in die Region sein, zum Beispiel zu den Bregenzer Festspielen, zur Schubertiade in Schwarzenberg oder den Events in Chur, Feldkirch, Bregenz oder St. Gallen. Nachstehend greifen wir Veranstaltungen aus dem grossen Angebot heraus, die sich im Sommer-Kulturkalender seit Jahren etablieren konnten.
Foto: LIGITA
Internationales Niveau bei den Meisterkursen
Bereits die 43. Auflage erleben die Internationalen Meisterkurse, die dieses Jahr in den Fachrichtungen Klassik und Tango angeboten werden. Die Meisterkurse bieten Berufsmusikern, fortgeschrittenen Musikstudenten und besonders begabten Jugendlichen von international anerkannten Dozenten und führenden Künstlern Unterricht auf sehr hohem Niveau. Dass dieses Angejuni 2013
KULTURSOMMER
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Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
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«Sommer im Hof» bei der Landesbank in Vaduz
Abends im Juli pilgern viele zum «Sommer im Hof» nach Vaduz. Dann verwandelt sich der Innenhof der Liechtensteinischen Landesbank zum groovigen Open-Air-Hof. Was 1997 mit einem Konzert der Big Band Liechtenstein begann, hat sich zu einem unverwechselbaren Konzept entwickelt. Nicht Weltstars werden eingeladen, son-
dern für interessant befundene Bands, in denen Liechtensteiner, Schweizer, Vorarlberger Musiker mitspielen. Am ersten Donnertag, 4. Juli, legt um acht Uhr «The Woodless Brass Band» mit Groove und Drive und Soulmusik, Pop, Latin los. Die 23 Musiker aus Schaan stehen für den typischen Brass Sound, powergeladen und ein wenig rauchig. Um viertel vor neun übernimmt «The Royal Funk Force» mit Funk, Hip Hop, Gospel, Latin, Swing und Blues. Mit Eigenkompositionen und unter Leitung von Benno Marxer, dem Gründer der Big Band Liechtenstein. Am Donnerstag, 11. Juli, ist eine starke Stimme zu hören. Wer kennt sie nicht? Carmen Fenk. Rockig, funkig, poppig sind sie und ihre Band mit neuen Songs unterwegs. Anschliessend reisst die «Harry Bischofberger Band» mit unverfälschtem, erdigen Blues Rock und einer geballten Ladung klassischer Rock Riffs mit. Am Freitag, 12. Juli, interpretiert «Stitched up!» Cover-Versionen aus Jazz, Rock, Pop, Funk, Soul, Country und Blues. Der Liechtensteiner Band folgt ein Rheintaler, der eine feste Grösse der Schweizer Musikszene ist: «Andi Loser and the poets» spielen treibende Rockund Pop-Songs aber auch ergreifende Balladen aus ihrem aktuellen Album. Und alles mit dem warmen, rauen Hauch des Blues. Am Donnerstag, 18. Juli, sind die «Tipsy Crows» mit Musik aus vier Jahrzehnten beim «Sommer im Hof». Und danach versetzt «Naturtrüeb» mit Rock-Cove-Songs und klaren Gitarrensounds zurück bis in die 1960er-Jahre. Am Freitag, 19. Juli, nimmt «Turpentine Moan» eine Portion Blues, eine Portion Rock’n’Roll, dazu Fotos: Musikschule
bot geschätzt wird, zeigt die Tatsache, dass seit der Gründung 1970 mehrere Tausend junge Musiker aus über 50 Nationen die Meisterkurse in Vaduz besucht haben. Aber auch das Publikum hat vom 6. bis 20. Juli die Gelegenheit, an den Meisterkursen teilzuhaben: Das Eröffnungskonzert der Meisterkurse findet am 8. Juli in der Pfarrkirche Vaduz statt, am Ende der Kurse folgen die Schlusskonzerte der Meisterschüler, dieses Jahr für Streicher, Orgel und Gesang. Dazwischen findet am 17. Juli im Gemeindesaal Triesen die Noche de Tango Argentino mit den Dozenten des Tango-Workshops statt, drei Tage später verabschieden sich die Tango-Teilnehmer mit einem Schlusskonzert im Musikschulzentrum Triesen.
Die Internationalen Meisterkurse versammeln Musikschüler aus der ganzen Welt.
Musik steht wiederum im Mittelin Eschen den Reigen der Meispunkt des Kultursommers, der terkonzerte. Dazu gibt es kommentierte Konzerte: Klaus Karl zahlreiche Konzerte verschiedener Ausrichtungen anbietet. & die Geniessermusi spielen echte alpenländische Volksmusik, Mahmoud Turkmani die arabische Laute, der Kom Faszinierende Gitarrentage im ponist Dusan Bogdanovic eigene Werke und die Liechtensteiner Unterland! Preisträgerkonzerte von Tom Elliy & Laura Snow Die Meisterkurse und Work- den (Sieger ligita Duo-Wettbewerb 2012) und shops, Ausstellungen, Gitarrenpräsentationen, der Oman Kaminsky runden die Konzerte im PeterGitarrenwettbewerb sowie die 13 Konzerte machen Kaiser-Saal der Musikschule Eschen ab. die 21. Liechtensteiner Gitarrentage ligita zu einem Höhepunkt im Kultursommer. Das Eröffnungs- Liechtenstein «Life-Festival» in Schaaner Zentrum konzert am 6. Juli in Eschen spielt Alvaro Pierri, Das Liechtenstein «Life-Festival» eine der faszinierendsten Persönlichkeiten in der Welt der Gitarre. Weiter geht es mit dem Duo Melis, findet am 5. und 6. Juli statt und verbindet Musik, das am Sonntag, 7. Juli in der Kirche Schellenberg Kultur und Kunstperformance auf höchstem Nispielt. Ihnen folgt in der Kirche Mauren mit Paul veau. Rund um den SAL Schaan erwartet die BesuO’Dette der wichtigste Lautenist unserer Zeit. Der cher ein buntes Programm, bei dem für jeden etwas Dienstagabend, zwei Tage später, ist dem Flamenco dabei ist. Internationale Stars und nationale Künstreserviert, Manolo Franco y su grupo werden in ler sorgen beim Publikum für Begeisterung. AngeGamprin begeistern. Crossover bieten der klassi- sagt sind dieses Jahr Louis aus Südtirol, Stefanie sche Gitarrist Augustin Wiedemann und Kosho, Heinzmann aus der Schweiz, Tower of Power aus Gitarrist der Söhne Mannheims, am 11. Juli im Ge- den USA. Neben weiteren Künstlern und Gruppen meindesaal Ruggell. Mit viel Spielfreude schliesst treten auch die Schweizerin Tinkabelle sowie die | die Tango-Formation Garufa! am Freitag, 12. Juli, Söhne Mannheims aus dem Norden auf.
ein wenig Soul und eine ordentliche Prise Funk und macht daraus eigene Songs. Und am Ende der Sommernacht verbinden «Guapa Loca» das Wilde und Brennende der Latin-Rhythmen mit der Raffinesse des Jazz.
juni 2013
FORSCHUNG
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Chief Financial Officer Abenteuerspielplatz Der Stratege rundneue um den Walensee
17 Von Kornelia Pfeiffer
Früher war der Finanzchef der oberste Buchhalter. Heute entwickelt er als Chief Financial Officer die Zukunftspläne des Unternehmens mit. Am Institut für Entrepreneurship der Universität Liechtenstein wird diese strategische Rolle des CFO wissenschaftlich untersucht.
Jahrzehntelang sah das Bild in etwa so aus: Der Finanzchef schaute rückwärts, kümmerte sich um den Jahresabschluss und lieferte der Geschäftsleitung im Cockpit die Grundlage für Entscheidungen. Mittlerweile sitzt er als Co-Pilot neben dem Piloten, blickt nach vorn, entwickelt Perspektiven und hat Mitspracherecht. Chief Executive Officer Der moderne Finanzchef (CEO) und Chief Financial Ofträgt als strategischer ficer (CFO) verstehen sich stärker als Team. Die Bedeutung des Berater und Sparringpartner CFO ist nicht nur in börsenkozum Erfolgskurs des tierten, sondern auch in kleineren und mittleren Unternehmen Unternehmens bei stark gewachsen. Finanzchefs müssen heute mehr als Finanzzahlen berichten, das jährliche Jahresbudget vorstellen oder Kostensenkungsprogramme entwickeln. Sie sind strategische Berater der CEOs und vielfach deren wichtigste Sparringpartner und entscheiden zunehmend, welche Veränderungsprozesse angeschoben werden. Was ein CFO sagt, hat Gewicht im Unternehmen
«Der moderne CFO muss die Strategie des Unternehmens auf die finanzielle Machbarkeit überprüfen und Spielraum für die Unternehmensentwicklung ausloten und schaffen. Er hat den besten Überblick darüber, welche operativen Massnahmen finanziellen Erfolg versprechen können und finanzierbar sind. Er ist bei der Finanzierung von Wachstum gefragt und ist das Gesicht des Unternehmens bei Investoren und bei Banken», fasst Thomas Götzen zusammen. Der Wissenschaftliche Mitarbeiter am Van Riemsdijk-Lehr-
stuhl für Entrepreneurship der Universität Liechtenstein leitet ein Forschungsprojekt mit dem Ziel, herauszufinden wie die strategische Integration des CFO dazu beiträgt, ein Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten. In einer Master-Thesis untersucht die Schweizerin Stephanie Sauter dazu gerade den Einfluss des Berufsbildes des CFO auf seine strategische Integration sowie deren Einfluss auf die Unternehmensstrategie. In einer Bachelor-Arbeit hat der Westallgäuer Manuel Maier zudem den Einfluss des Rollenverständnisses auf die strategische Integration analysiert. Bisherige Studien anderswo spiegeln Aufgabengebiete, Funktionen und Rollenbilder des modernen CFOs wider. Die Forscher auf dem Campus in Vaduz gehen einen Schritt weiter: Sie analysieren, wie CFOs in innovativen Unternehmen das moderne Berufsbild umsetzen und ihre neue Rolle ausfüllen. Zurzeit wertet das Projektteam den ersten Rücklauf der Fragebogen aus, die zuvor an 300 Unternehmen in allen Branchen in Liechtenstein, der Ostschweiz, Vorarlberg und Baden-Württemberg gingen. Die Finanzbranche ausgenommen. «Das Wollen eines CFOs spielt eine Rolle», kann Manuel Maier erste Tendenzen erkennen. «Wenn der Finanzchef seine Position strategisch interpretiert und entsprechend strategisch handelt, trägt dies zum Unternehmenserfolg bei.» Um noch genauere Informationen über das Berufsbild des CFOs in der Praxis und dessen Integration in die strategische Führung zu erhalten, will das Institut für Entrepreneurship im Juni nochmals bei weiteren mittelständischen Unternehmen nachfassen. Die Vorbereitung für die Stu-
Foto: Universität Liechtenstein
Manuel Maier, Thomas teressieren, können den FrageGötzen und Stephanie Sauter bogen unkompliziert online beuntersuchen die Integration antworten oder eine E-Mail schides CFOs in die strategische cken. Jeder, der teilnimmt, erhält Unternehmensführung. eine Zusammenfassung der Studie. «Wir verbinden Grundlagenforschung mit angewandter Forschung», weist Projektleiter Thomas Götzen auf die Nutzeffekte der neuen CFO-Studie für die Wirtschaft im Rheintal hin. Zum einen bringe man ziemlich genau in Erfahrung, wie es um den Status quo bestellt sei – eine wesentliche Grundlage für den Wissenstransfer. Zum anderen fliessen die Ergebnisse in die Master-Programme des Instituts ein, um die Studenten auch wirklich auf das vorzubereiten, was die Unternehmenspraxis verlangt. Im Falle des CFO auf ein anspruchsvolles Profil – das Zeitalter Nicht jeder ist ein Macher der Sparfüchse und Buchungsexperten neigt sich Ein Teil des Fragebogens be- unumkehrbar dem Ende entgegen. | trachtet die strategische Ausrichtung, etwa wie innovativ ein Unternehmen ist, wie es neue Märkte Zur Person sucht und wie es sich um zufriedene Kunden bemüht, die Qualität erhöht und die Kosten senkt. Thomas Götzen ist Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wohl wissend, dass nicht jeder CFO ein Macher ist, Van Riemsdijk-Lehrstuhl für Entrepreneurship der Universität Liechhakt der Fragebogen nach, wie sich die Finanzchefs tenstein. Stephanie Sauter absolviert den Master of Science Entreals Menschen einschätzen. Und da Finanzchefs preneurship. Manuel Maier ist Bachelor-Student und studiert Beüberall stärker in die Rolle des CEO vorrücken, will triebswirtschaft mit der Vertiefungsrichtung International Financial das Institut für Entrepreneurship wissen, wie es Services an der Universität Liechtenstein. sich damit im deutschsprachigen Raum verhält. AlInformationen: thomas.goetzen@uni.li les anonym versteht sich. Unternehmer, die sich in-
die läuft seit fast einem Jahr. Der Fragebogen mit 17 Positionen wurde immer wieder angepasst. Die teilnahmebereiten Unternehmen sollten nicht börsenkotiert sein. «Wir wenden uns an CFOs von mittleren Unternehmen, wobei wir den CFO als Leiter Finanzen oder Finanzchef des Unternehmens sehen», präzisiert Stephanie Sauter. Ausserdem sollen mindestens fünfzig Personen im Unternehmen arbeiten. Die CFOs werden aufgefordert, Auskunft zu geben, in welchem Umfang sie sich in die Unternehmensentwicklung einbringen wollen oder ob sie sich als Zahlenarbeiter im Hintergrund verstehen. Ein weiterer Punkt ist, wie weit sie die Aufgabe des Sparringpartners der Geschäftsleitung übernehmen.
juni 2013
V ERKEHR
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Das Handy ist auch beim Radfahren verboten
19 Von Günther Meier
Bei angenehmen Temperaturen und sonnigem Wetter nehmen viele das Fahrrad als Fortbewegungs- oder Sportgerät. Wir haben uns bei der Landespolizei über die Verkehrsregeln erkundigt. Mediensprecherin Tina Enz gab kompetente Antwort.
Tina Enz, mit dem Fahrrad kommt man auf der Strasse oft schneller voran als Autos, wenn diese als Kolonne stehen. Müssen sich Fahrradfahrer hinten an der Kolonne anstellen oder dürfen sie links oder rechts die Kolonne überholen? Radfahrer dürfen rechts neben einer Motorfahrzeugkolonne vorbeifahren, wenn genügend freier Raum vorhanden ist. Dabei dürfen sie jedoch die Weiterfahrt der Kolonne nicht behindern und sich nicht vor Radfahrer sollten aus Gründen haltende Wagen stellen. Das slader Verkehrssicherheit lomartige Vorfahren ist jedoch untersagt. Man sollte jedoch nur im Kreisel in der Mitte dann Fahrzeuge überholen, der Fahrbahn fahren wenn genügend Platz vorhanden ist und nicht damit gerechnet werden muss, dass ein Fahrzeug rechts abbiegt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass man im Sichtfeld des Auto- oder Lastwagenfahrers bleibt.
Dürfen Fahrradfahrer überhaupt das Trottoir benützen, beispielsweise Kinder mit Fahrrädern, weil es auf dem Trottoir weniger gefährlich ist? Das Befahren des Trottoirs ist mit dem Fahrrad grundsätzlich verboten. Für sogenannte FäG (fahrzeugähnliche Geräte wie zum Beispiel Skates oder auch Kinderräder) ist das Fahren auf dem Trottoir erlaubt. Kinder, welche im vorschulpflichtigen Alter sind, dürfen nicht Rad fahren, sich aber mit einem FäG, also auch Kinderrad, auf einem Trottoir aufhalten. Sobald die Kinder jedoch im vorschulpflichtigen Alter sind und Fahrrad fahren, so müssen sie mit diesem auf der Strasse fahren. Dürfen Fahrradfahrer durch die Vaduzer Fussgängerzone fahren? Wenn ja, müssen bestimmte Regeln beachtet werden? Die Signalisation in der Vaduzer Fussgängerzone ist mit dem Zusatz «Radfahrer gestattet» gekennzeichnet, weshalb das Fahrradfahren dort erlaubt ist. Fussgängerzonen sind grundsätzlich den Fussgängern und Benützern von FäG vorbehalten. Wird beschränkter Fahrzeugverkehr zugelassen, so darf höchstens mit Schritttempo gefahren werden, wobei die Fussgänger sowie die Benützer von FäG Vortritt haben.
Darf ein Fahrradfahrer auf das Trottoir ausweichen, wenn ihm Autos die freie Fahrt versperren? Nein, denn das Fahren auf dem Trottoir mit dem Fahrrad ist grundsätzlich verboten, sofern nicht explizit ein Radweg gekennzeichnet ist. Ist nicht genügend freier Raum vorhanden, so ist das Vorbeifahren untersagt. Müssen Radwege oder Radstreifen unbedingt benützt werden oder kann ein Fahrradfahrer auch die normale Strasse befahren? Zur Person Ist ein Radweg oder Radstreifen vorhanden, so muss dieser auch benutzt werden, ansonsten Tina Enz ist Mediensprecherin der Landespolizei des Fürstentums macht man sich strafbar. Für die Benutzung der Liechtenstein. Mehr Informationen unter www.landespolizei.li oder in «Route für Fahrräder» (Wegweiser) besteht keine der jeweiligen App. Pflicht.
Foto: Symbolbild
Gelten auf den Radwegen, beispielsweise auf dem Rheindamm, die gleichen Regeln wie im Strassenverkehr oder kann dort jeder so herumkurven, wie es ihm gefällt? Der Rheindamm ist kein Radweg, jedoch zum Teil als «Route für Fahrräder» signalisiert. Grundsätzlich ist es so, dass die allgemeinen Verkehrsregeln auch auf den Radwegen und Radstreifen gelten.
rer. Somit sollte auf der einzufahAuch für Radfahrer, nicht renden Fahrbahn in die Mitte nur für die Automobilisten, gelten Verkehrsregeln. eingespurt und der Kreisel erst befahren werden, wenn sich kein vortrittsberechtigtes Fahrzeug im Kreisel nähert. Radfahrer sollten aus Gründen der Verkehrssicherheit im Kreisel in der Mitte der Fahrbahn fahren, dadurch können Konflikte mit überholenden und den Kreisel verlassenden Motorfahrzeugen vermieDürfen zwei Radfahrer nebeneinander auf der den werden. Um den Kreisel wieder zu verlassen, muss unmittelbar nach der vorherigen Ausfahrt ein Strasse fahren? Velofahrende dürfen grundsätzlich nicht nebenei- Handzeichen nach rechts gegeben werden. Sowohl nander oder neben einem Motorfahrrad fahren. bei der Zufahrt wie auch der Ausfahrt ist speziell Wenn der übrige Verkehr nicht behindert wird, ist auf den Vortritt von Personen an Fussgängerstreiihnen das Nebeneinanderfahren zu zweit in folgen- fen zu achten. den Situationen gestattet: n In geschlossenem Verband von mehr als zehn In Liechtenstein gilt generell Tempo 50. Kann Fahrrädern oder Motorfahrrädern ein Radfahrer, der schneller den Meierhof in n Bei dichtem Fahrrad- oder Motorfahrradver- Triesen herunterbraust, wegen zu schnellem kehr Fahren gebüsst werden? n Auf Radwegen und auf signalisierten Radwan- Die durch die Regierung beschränkten Geschwinderwegen auf Nebenstrassen digkeiten gelten für Motorfahrzeuge, weshalb ein n In Begegnungszonen Radfahrer im genannten Beispiel nicht gegen die Geschwindigkeitsbeschränkung verstösst. Jedoch Wie fahren Fahrradfahrer korrekt durch einen kann er gegen den Grundsatz verstossen, dass die Kreisel? Müssen sie in der Mitte fahren oder sich Geschwindigkeit stets den Umständen – Besonderan den rechten Rand halten? heiten von Fahrzeugen, Ladung sowie Strassen-, In einem Kreisel sollte ein Radfahrer vor allem die Verkehrs- und Sichtverhältnisse – anzupassen ist. anderen Verkehrsteilnehmer beobachten. Fahrzeu- Ausserdem hat ein Fahrzeug, und damit auch das ge im Kreisel haben dabei immer Vortritt gegen- Fahrrad, langsam zu fahren und nötigenfalls anzuüber den Einfahrenden, dies gilt auch für Radfah- halten, wo es den Verkehr stören könnte. Dies könjuni 2013
V ERKEHR
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nen unübersichtliche Stellen, nicht frei überblick- fahrräder. Je nach Kategorie, Motorfahrräder oder bare Strassenverzweigungen oder Bahnübergange Leicht-Motorfahrräder, gelten bei einem E-Bike sein. die Verkehrsregeln wie bei einem Fahrrad oder bei einem Motorfahrrad. Es gibt Fahrradfahrer, die Musik hören mit Kopfhörern. Ist das erlaubt auf den normalen Stras- Müssen Fahrradfahrer im Strassenverkehr einen sen? Helm tragen? Welche Regeln gelten für E-BikeLaut Gesetz muss ein Fahrzeugführer seine Auf- Fahrer? merksamkeit der Strasse und dem Verkehr zuwen- Fahrradfahrer haben keine Helmpflicht, jedoch den. Er darf während der Fahrt keine Vorrichtung wird das Tragen eines Helmes sehr empfohlen. vornehmen, welche die Bedienung des Fahrzeuges Dies um bei einem Sturz Verletzungen zu minierschwert. Ferner hat er dafür zu sorgen, dass seine mieren. Die Landespolizei und die Kommission Aufmerksamkeit durch Tonwiedergabegeräte sowie für Unfallverhütung weisen jedes Jahr zu Beginn Kommunikations- und Informationssysteme nicht der Fahrradzeit mit einer Kampagne auf die Wichbeeinträchtigt wird. tigkeit des Tragens eines Helmes hin. Ausserdem wird der Kauf eines Velohelmes bei einem Was passiert einem Fahrradfahrer, der mit dem liechtensteinischen Fahrradhändler durch die Handy am Ohr erwischt wird? Kann er wie ein Kommission für Unfallverhütung finanziell unterAutofahrer bestraft werden? stützt. Das Handy ist unter dem Begriff Kommunikati- Für Lenkende eines Leicht-Motorfahrrades ist das onssystem einzuordnen und ist auch beim Radfah- Tragen eines Helmes ebenfalls empfohlen, bei Eren verboten. Im Gegensatz zum Führer eines Mo- Bikes mit einer Tretunterstützung über 25 km/h bis torfahrzeuges ist die Bestrafung nicht im verein- 45 km/h (Motorfahrrad) ist das Tragen eines gefachten Ordnungsbussenverfahren möglich, son- prüften Fahrradhelmes obligatorisch. dern es müsste eine Anzeige erstattet werden. Das «Fahrrad-Täfeli» wurde in Liechtenstein abGilt die Alkohol-Grenze von 0.8 Promille auch geschafft. Müssen sich die Fahrradfahrer selbst für Fahrradfahrer? Wenn ein Fahrradfahrer mit versichern oder gilt bei Fahrrad-Unfällen noch Alkohol erwischt wird, droht dann auch der Füh- die gleiche Versicherung wie früher? rerschein-Entzug? Die alte Versicherung über das FahrradkennzeiWer wegen Übermüdung, Einwirkung von Alkohol, chen hat in Liechtenstein keine Gültigkeit mehr. Ist Arznei- oder Betäubungsmitteln oder einem ande- eine Person privathaftpflichtversichert, so ist ein ren Grund nicht fahrfähig ist, darf kein Fahrzeug, Fahrradunfall abgedeckt. Fehlt diese Versicherung, also auch kein Fahrrad, lenken. Die Regierung kann so kommt in einem ersten Schritt der nationale einem Radfahrer, welcher in angetrunkenem Zu- Garantiefonds zum Tragen. stand gefahren ist, das Radfahren untersagen. Die Mindestdauer des Fahrverbots beträgt einen Monat. Und was ist sonst noch zu beachten von den Radfahrern? Gibt es spezielle Verkehrsregeln für E-Bike-Fah- Fahrradfahrer haben im Gegensatz zu einem Fussrer oder sind diese überall den normalen Fahr- gänger bei einem Fussgängerstreifen kein Vortrittsradfahrern gleichgestellt? recht. Das Vortrittsrecht kommt nur zur AnwenLaut Verordnung über die technischen Anforde- dung, wenn der Radfahrer das Velo über den Fuss| rungen an Strassenfahrzeuge sind E-Bikes Motor- gängerstreifen schiebt. juni 2013
porträt
Vanessa Vogt Einsatz für die Jugend 21
Foto: Günther Meier
Alter nicht viele attraktive Möglichkeiten vorfinden würden, um sich zu amüsieren und zu treffen: «Viele zieht es nach Feldkirch und Umgebung, weil bei uns nicht viel läuft.» Dagegen möchte sie etwas unternehmen. In der Jungen FBP Alle finden mein politisches Interesse und werden deshalb Pläne über Events diskutiert, die genau diese meinen Einsatz für die Partei einfach cool Altersgruppe ansprechen soll. Doch die aktuellen politischen Während andere Teenager schon beim Wort «Poli- Themen und vor allem Zukunftsprobleme dürften tik» die Nase rümpfen, engagiert sie sich mit gros- deswegen nicht zu kurz kommen, meint sie. Aus sem Interesse in der Politik und kann sich durchaus diesem Grund sind Veranstaltungen geplant, die vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt ein politi- sich etwa mit der Problematik des Staatshaussches Mandat anzustreben. Vanessa Vogt, vor we- halts und der Pensionsversichenigen Tagen 18 geworden, gehört neu dem Vor- rung des Staates befassen. Vanesstand der Jungen FBP an, der Jugendorganisation sa Vogt denkt unkonventionell. der Fortschrittlichen Bürgerpartei. Die Junge FBP Und genau so unkonventionell ist auf die Balznerin aufmerksam geworden, weil erscheint auf den ersten Blick sie sich vor der Volksabstimmung über das Veto- ihre Berufswahl, die nicht MädRecht des Staatsoberhauptes auf Facebook gegen chen-typisch ist. In der Backdie Aufhebung dieses fürstlichen Privilegs wehrte stube von Gaston Frommelt in und den Freundinnen und Freunden ihre Überzeu- Triesen lässt sie sich zur BäckeVanessa Vogt gung mitteilte. Auch die Landtagswahlen, aus der rin-Konditorin ausbilden. Nach Mitglied der Jungen FBP die FBP als stimmenstärkste Partei hervorging, ver- Schnupperlehren in verschiedefolgte sie nicht aus dem Sofa, sondern arbeitete nen Berufen hat sie sich für dieaktiv am Erfolg mit. sen Beruf und für die Lehrstelle in diesem Betrieb Seit wenigen Wochen ist Vanessa Vogt im entschieden. In der zweiten Hälfte der BerufsausVorstand der Jungen FBP. Was meinen ihre Freun- bildung stehend, findet sie die Arbeit unverändert dinnen dazu? «Alle finden mein politisches Inte- faszinierend. Der Arbeitsbeginn um 2 Uhr nachts resse und meinen Einsatz für die Partei einfach macht ihr nicht zu schaffen, ihren Lebensrhythmus cool», bringt sie die Antwort auf den Punkt. Die hat sie an die Arbeitszeit angepasst: «Meinen liebsDiskussionen verlaufen jetzt manchmal etwas an- ten Freizeitbeschäftigungen kann ich trotzdem ders, weil sie Auskunft über aktuelle politische nachgehen, auch in der Schwimmschule in Balzers Themen geben oder zu ihrer Überzeugung stehen bin ich weiterhin aktiv.» muss. «Mit meinem Freund habe ich ab und zu Was ihre beruflichen und politischen Zuheisse Diskussionen», schmunzelt die junge Politi- kunftsvorstellungen betrifft, verrät Vanessa Vogt kerin und erklärt gleich auch den Grund dafür: Sei- einen gesunden Ehrgeiz, aber auch Pragmatismus. ne Herkunft weist einen anderen parteipolitischen Solange der Beruf gefällt, will sie in der Backstube Hintergrund auf! Mit der Unbekümmertheit einer arbeiten, sollte es einmal nicht mehr passen, so wird 18-jährigen geht Vanessa die politischen Debatten sie sich neu orientieren. Ebenso in der Politik: Ihr und die Arbeit in der FBP-Jugendorganisation an. Ziel ist es nicht, einfach mitzuarbeiten, sie möchte Liechtenstein sollte mehr für die Jugend tun, meint etwas bewegen. Einen Sitz im Landtag? Kann sie sie und weist darauf hin, dass Jugendliche in ihrem sich vorstellen, noch nicht gleich, aber später! | juni 2013
KLIMA UND BAUEN
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Sanieren mit Sinn und Sinnlichkeit
23 Von Madeleine Rohrer
Die Schweiz prämiert im August gemeinsam mit Liechtenstein, der Uni und der CIPRA die schönsten und klimafreundlichsten Gebäude der Alpen. Unter den für «Constructive Alps»-Nominierten sind auch Projekte aus Mauren und Vaduz.
Die Sonne tanzt auf dem grau getupften Fussboden des Flurs. Wassergrüne Fliesen verkleiden die eckigen Säulen, die mit Leichtigkeit den einzigen Stock darüber tragen. Die ehemalige Oberschule am Giessen in Vaduz, wo heute Schüler im freiwilligen 10. Schuljahr lernen, wurde in der Nachkriegszeit als eine der «Constructive Alps» will ersten modernen Schulen gebaut. Sie steht für die damalige Aufdas Bewusstsein von bruchsstimmung – und ein UmArchitekten und Bauherren denken in der heutigen Architektur. Abbruchreif, hat die Regieschärfen und Lust machen rung 2009 eine Sanierung anstelauf nachhaltiges Bauen le eines Neubaus entschieden. Geblieben sind der ursprüngliche Charakter der Schule und ein Drittel des früheren Energieverbrauchs. Deshalb hat die fünfköpfige internationale Jury von «Constructive Alps» die Schule aus rund 400 Einreichungen aus Slowenien, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein und der Schweiz als mögliche Preisträgerin nominiert.
Bauen für klimaneutrale Alpen
Die Schweiz hat zu Beginn dieses Jahres mit liechtensteinischer Unterstützung den alpenweiten Architekturpreis «Constructive Alps»
Zur Person Madeleine Rohrer ist Projektleiterin bei der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA. Die CIPRA, mit Sitz in Schaan, setzt sich als Dachorganisation für die nachhaltige Entwicklung der Alpen ein. www.cipra.org
mit 50’000 Euro ausgelobt. Die Eidgenossenschaft will damit den Klimaschutz in den Alpen einen Schritt weiter bringen. Energieeffizientes Sanieren und der Neubau mit regionalen und ökologischen Materialien sind ein Weg dazu. Denn allein private Haushalte in den Alpen benötigen zum Heizen und Kühlen der Räume rund ein Drittel unserer Energie, erzeugt vor allem mit Heizöl und Erdgas. «Constructive Alps» will das Bewusstsein von Architekten und Bauherren schärfen und Lust machen auf nachhaltiges Bauen. Die ausgezeichneten Objekte sollen Modell sein und Mut machen. Ein solches Haus steht auch in Mauren. Die Wohnanlage «Papillon» beweist, dass ein Gebäude selbst ein kleines Kraftwerk sein kann. Der Neubau aus Holz, Aluminium und Glas nutzt Erdwärme und Sonneneinstrahlung. Hinter «Constructive Alps» stecken aber nicht nur Energiekennzahlen. Der Preis versteht Nachhaltigkeit umfassend: Es geht um die Wahl ökologischer Baustoffe, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr und um soziale Aspekte, wie die Belebung von Dörfern.
Impulsgeber Liechtenstein
Die Idee für den alpenweiten Architekturpreis stammt aus Liechtenstein. Die Regierung hatte 2010 erstmals «Konstruktiv» ausgelobt. Der Preis sollte ein Beitrag dazu sein, der Zusammenarbeit Liechtensteins mit den anderen Alpenstaaten und dem Klimaaktionsplan der Alpenkonvention ein Gesicht zu geben: Liechtenstein hatte 2009 mit den anderen sechs Alpenstaaten und der EU beschlossen, die Alpen zur Klimaschutz-
Foto: CIPRA
Die ehemalige Real- und Ober-
Modellregion zu machen. Der schule Vaduz ist nominiert für das abstrakte Plan sollte durch den klimafreundlichste Gebäude der Preis in die Tat umgesetzt werAlpen. den. Die Idee dazu wurde gemeinsam mit der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA, die den Aktionsplan angestossen hatte, gesponnen. Über das Projekt climalp bringt die CIPRA ausserdem seit fast zehn Jahren Architekten und Gemeindevertreter in die Vorreiterregion Alpenrheintal, um nachhaltiges Bauen bekannt zu machen. Die Schweiz hat den Architekturpreis nun aufgegriffen und ihn ein zweites Mal ausgeschrieben in Zusammenarbeit mit dem Land Liechtenstein. Mit dabei ist wieder die Universität Liechtenstein, die die Einreichungen prüft und die Jury unter dem Vorsitz des Schweizer Architekturjournalisten Köbi Gantenbein fachlich unterstützt.
Die CIPRA hilft mit ihrem Wissen und Netzwerk, den Preis zu organisieren und bekannt zu machen. Aus dem gesamten Alpenraum kamen die Bewerbungen, in diesem Jahr gleich doppelt so viele wie bei der ersten Ausschreibung. In der ersten Junihälfte trifft sich ein zweites Mal in Liechtenstein die Jury, darunter der Alpenexperte Andi Götz (Liechtenstein) und Helmuth Dietrich (Vorarlberg), Architekt und Träger des österreichischen Staatspreises für Architektur und Nachhaltigkeit. Dann entscheiden sie, welche drei Gebäude ausgezeichnet werden. Die möglichen Preisträger spielen die ganze Vielfalt des Bauens in den Alpen wider: ein Kino in Lehm und Schafswolle in Ilanz, ein Einkaufszentrum aus Fichtenholz in Hohenems, eine in den Berg gebaute Feuerwehrhalle in Magreid/I – und eben die Schule in Vaduz und die Wohnanlage in Mauren. |
Constructive Alps Die internationale Jury hat aus den rund 400 Einreichungen die dreissig schönsten und klimafreundlichsten Sanierungen und Neubauten der Alpen ausgewählt, darunter auch zwei Liechtensteiner Projekte. Alle Bauten werden im Herbst in einer Sondernummer der Schweizer Architekturzeitschrift «Hochparterre» präsentiert und reisen in einer Wanderausstellung durch die Alpen. Die Ausstellung öffnet anlässlich der Preisverleihung am 30. August im Alpinen Museum in Bern. Gezeigt wird nachhaltiges Bauen von Solčava/ SI bis Grenoble/F: Bewohner, Architekten und Bauherren erzählen Geschichten über einzelne Gebäude. Die Jurymitglieder erklären, was Sanieren mit Sinn und Sinnlichkeit bedeutet. Und ökologische Baumaterialien zum Anfassen lassen spüren, wie Bauen für die Zukunft Augenweide und Lebensqualität sein kann. Im Oktober 2013 ist die Ausstellung in Liechtenstein zu sehen. www.constructivealps.net
juni 2013
BERGRETTUNG
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Die Retter Abenteuerspielplatz in unseren Alpen rund um den Walensee
25 Von Kornelia Pfeiffer
Seit zehn Jahren rückt Jürgen Negele mit der Bergrettung Liechtenstein aus: Er sucht Wanderer, die sich verirrt haben oder nicht mehr weiter können. Ohne den freiwilligen Einsatz der Bergretter in den Alpen wäre mancher Tourist im Berg geblieben.
«Das Gefühl des Glücks, das Gipfelstürmer, Tourengeher, Freistilkletterer oder Wanderer in den Alpen haben, ist von grosser Gefahr nur einen Fehltritt entfernt», sagt Jürgen Negele. Das gelte für Könner genauso wie für den Touristen in Turnschuhen, der sich im Nebel verirrt oder auf einem leichten Wanderweg ausrutscht. Wenn ab Mai an sonnigen Wochenende viele Inländer und Zugereiste auf Tuchfühlung mit der Natur gehen, heisst Wer sich im Gebirge verirrt, das für die Bergrettung Liechtensteht nicht winkend stein bereit sein für unbedarfte Laien oder geübte Bergsteiger, auf einer grünen Wiese die sich viel zutrauen. Im Hauptberuf ist Jürgen Negele seit 2009 Kundenberater Fund Desk der LLB-Gruppe und betreut Fondsmanager. Seinen Pager und sein Handy trägt er auch während der Arbeitszeit stets bei sich. 30 Bergretter stehen in Liechtenstein 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag auf Abruf bereit. Gibt die Landespolizei Alarm, greifen sie zu ihren orangefarbenen Jacken und laufen los; die Ausrüstung liegt immer im Auto. Gut 343 Stunden freiwillige
Hilfe kamen im letzten Jahr zusammen. «In den vergangenen zwei Jahren piepste der Alarm immer am Abend oder am Wochenende», sagt Jürgen Negele. Neunmal musste die Bergrettung im Jahr 2012 im Malbun, auf den Drei Schwestern, dem Grauspitz, dem Falknishorn oder dem Naafkopf Menschen in Bergnot retten. Jede Sekunde zählt bei einer Rettungsaktion
Nicht selten unterschätzen Tourengeher, Kletterer oder Wanderer den Schwierigkeitsgrad einer Route und überschätzen ihre Kräfte. «Im letzten Herbst, es war stockdichter Nebel, haben wir einen jungen Mann gesucht», erzählt der Bergretter aus Triesen. «Wir konnten ihn nicht orten, weil er nicht wusste, wohin er sich verlaufen hatte. Es war kalt, er war erschöpft und mit jeder Minute verzweifelter, schliesslich ging dem Akku des Handys der Saft aus. Als wir ihn dann doch fanden − Mann, da waren wir alle glücklich.» So unspektakulär es klingen mag, fordern solche Einsätze die freiwilligen Helfer ziemlich. «Wer sich im Gebirge verirrt, steht eben nicht winkend auf einer grünen Wiese», weiss Jürgen Negele aus Erfahrung. Die alpinen Rettungskräfte kennen daher nicht nur fast jeden Stein in den Bergen Liechtensteins. Sie stellen auch ihre Rettungsmethoden und das technische Equipment immer neu auf Veränderungen im Bergsport ein. Rund 25 Mal im Jahr trifft sich die Bergrettung, um Rettungs-
Fotos: Marco Nescher
techniken zu üben. Im Winter ist auch der Lawinenschutz ein heisses Thema. Snowboarder, Freerider und Tourengeher bewegen sich zunehmend abseits der offiziellen Piste. Doch im Tiefschnee droht Lawinengefahr. Was Sicherheit im Gebirge heisst, damit Ernstfälle erst gar nicht passieren, ist ein neuer Schwerpunkt der Bergrettungsarbeit. Hochleistung bei Rettungseinsätzen in den Bergen
2011 gerieten in den Schweizer Alpen und im Jura 1019 Menschen in Bergnot. Die Zahl der Einsätze stieg gegenüber 2010 um 23 Prozent auf 714, ist im Jahresbericht von Alpine Rettung Schweiz (ARS) zu lesen. Auch die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) war mit 14’240 Einsätzen so gefragt wie nie zuvor. Zwar gingen die Einsätze bei Lawinenunglücken zurück, dafür nahmen die für Krankheiten sowie Sport- und Bergunfällen zu. Jeder Rettungseinsatz ist dabei mit Gefahren und Unwägbarkeiten verbunden. So oft wie noch nie wurde die Alarmnummer 1414 zudem in der Nacht gewählt, so dass die roten Rettungshelikopter riskante Einsätze fliegen mussten. Die Bergrettung Liechtenstein arbeitet eng mit der Rega und
Bergrettung Der vorliegende Artikel ist ein Auszug aus einem Beitrag, der im Magazin «Inside», der Mitarbeiterzeitschrift der Liechtensteinischen Landesbank, erschienen ist und den wir freundlicherweise zur Verfügung gestellt erhielten.
der ARS zusammen. Braucht die Rettungsstation Pizol Unterstützung, ist die Bergrettung Liechtenstein zur Stelle, braucht Liechtenstein Hilfe, springt die Alpine Rettung Ostschweiz ein.
Die Bergrettung, eine Gruppe aus Freiwilligen, steht zu jeder Jahreszeit für Rettungseinsätze zur Verfügung.
Naturerlebnis in einer technisierten Welt
Die Bergrettung Liechtenstein untersteht dem Amt für Zivilschutz und Landesversorgung und wird vom Staat gefördert. Dass die Bergrettung im Milizsystem rund läuft, ist nicht zuletzt der Grosszügigkeit der jeweiligen Arbeitgeber zu verdanken. Im Schnitt bleiben die freiwilligen Bergretter zehn bis fünfzehn Jahre Mitglieder. Jürgen Negele ist mit seinen 32 Jahren mittlerweile auch schon zehn Jahre dabei. Seit Januar 2013 ist er nun im Vorstand der Bergrettung als Kassier für die Finanzen zuständig. Warum er freiwillig und unbezahlt bei Rettungsaktionen Hochleistung bringt und im Fall der Fälle sein Leben riskiert? So genau weiss Jürgen Negele das auch nicht. «Die Berge zeigen uns von allem etwas», versucht er zu erklären: das Naturerlebnis in einer technisierten Welt, das Gefühl der Weite und des Losgelöstseins vom Alltag, vor allem lehren sie uns Bescheidenheit …» Und damit er fit ist, wenn der nächste Alarm schrillt, schnappt Jürgen Negele seine Turnschuhe und joggt mit den «Tuesday Runners» auf den Galinakopf. Von «Adrenalin Junkies», die 2000 Meter Seehöhe mit einem Klettergarten verwechseln, hält er jedoch nichts. Ein Taxidienst in den Alpen, das sei | die Bergrettung nicht. juni 2013
vor 80 jahren
Juni 1933 Fürstin Elsa – Gründung einer Trachtenvereinigung
Foto: Philatelie Liechtenstein
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Fürstin Elsa trat bei Anlässen
Kaum ein öffentlicher Anlass in meistens in einer Tracht auf, Liechtenstein, bei dem nicht verewigt auf einer Briefmarke Trachtenfrauen eine charmante im Jahre 1932. Begleitung spielen. Der Vaduzer Bürgermeister lässt sich jeweils von Trachtenfrauen begleiten, wenn er betagten Einwohnerinnen und Einwohnern die Glückwünsche zu einem «runden Geburtstag» überbringt. Die Landestracht ist seit vielen Jahren zu einer gern gesehenen und attraktiven Erscheinung in unserem Land geworden. Trachten gab es in Liechtenstein schon in früheren Zeiten, doch die Überlieferungen über das Aussehen und die Ausstattung der Trachten sind spärlich, weil diese Art der Kleidung mit dem Aufkommen der Textilindustrie im 19. Jahrhundert nach und nach verschwand. Die Liechtensteinische Trachtenvereinigung berichtet auf ihrer Website, dass bei Ausgrabungen unter der Pfarrkirche in Mauren im Jahre 1986 eine Anzahl Mieder und Miederhaken gefunden wurden. Frauen seien um 1700 mit ihrer Tracht beerdigt worden, womit der Beweis über die Verwendung von Trachten in früheren Jahrhunderten erbracht worden sei. In anderen Gegenden haben sich Trachten eher gehalten. Fürstin Elsa (1875 – 1947) war eine leidenschaftliche Trägerin von Trachten, die sich bei den meisten Auftritten und Anlässen mit einer Tracht kleidete. Die Fürstin war es auch, die im Juni juni 2012
1933 – also vor 80 Jahren – zur Gründung einer Trachtenvereinigung in Vaduz aufrief, um das Tragen von Trachten zu fördern. Vorher waren nur noch vereinzelt Trachten öffentlich getragen worden: Belegt sind die Auftritte von Trachtenfrauen bei der Landesausstellung 1895 sowie 1912 bei der 200-Jahr-Feier des Oberlands. Der Aufruf von Fürstin Elsa, die auch die «Franz und Elsa-Stiftung» zur Förderung der liechtensteinischen Jugend ins Leben gerufen hat, war ein Erfolg beschieden. Bei der Landesausstellung 1934, bei der Erbhuldigung für Fürst Franz Josef II. 1939, bei der Hochzeit von Fürst Franz Josef II. und Fürstin Gina 1943 verschönerten Trachten die Festlichkeiten. Weiteren Auftrieb erhielt die Trachtenbewegung durch Maly Ospelt (1917 – 1978), die in Vaduz im Jahre 1954 einen Trachtenverein gründete. Auch in anderen Gemeinden kam es, insbesondere im Zusammenhang mit der Feier «150 Jahre Souveränität Liechtenstein» im Jahre 1956, zu Vereinsgründungen und zum Wiederaufleben des Trachtentragens. Grosse Verdienste um die Trachten in Liechtenstein erwarb sich Adulf P. Goop (1921 – 2011), der als Heimatkundler und Brauchtumsforscher 1965 die Liechtensteinische Trachtenvereinigung als Dachverband aller Trachtenvereine gründete, nicht zuletzt mit dem Ziel, eine Vereinheitlichung der Trachten herbeizuführen. Der Verdienste von Fürstin Elsa um die Förderung der Trachten bewusst, würdigte Goop in seiner Publikation «Eintracht» die Fürstin als Initiantin für die Wiederbelebung der Trachten. Im Unterschied dazu hatten sich in den 1930er-Jahren begeisterte Anhänger der Nationalsozialisten äusserst abfällig gegen die «Jüdin Elsa» und deren Aufruf zur Wiedereinführung der Trachten geäussert. Dass die Wiederbelebung einer Tradition auch mit Schwierigkeiten verbunden sein kann, belegen die Meinungsverschiedenheiten über die «historisch richtige Tracht». Die 1966 geschaffene «Landestracht» blieb umstritten. Erst eine 1988 gebildete Trachtenkommission, die sich auf historische Vorbilder abstützte, konnte die heute gültige | «Liechtensteiner Tracht» festlegen.
RATGEBER
Geoblocking – Sicherheit für die Maestro-Karte 27
Erweiterung jederzeit möglich Banken rüsten ihre Geldautomaten zwar mit modernster Sicherheitstechnik aus. Doch der Schwachpunkt ist der Magnetstreifen auf der Karte. In Europa wurde dieser Mitte der 1990erJahre durch einen um einiges sichereren EMV-Mikrochip ersetzt. Solange aber die USA, Russland, die Ukraine, Afrika und Asien diese Technik noch nicht anwenden, kann auf den Magnetstreifen nicht verzichtet werden. Wer Reisen dorthin unternimmt, kann jedoch selbst bestimmen, wo er die MaestroKarte einsetzen will. Je nach Wunsch schalten die Kundenberater die Karten frei. Die LLB empfiehlt jedoch, die Erweiterung nur vorübergehend zuzulassen, sodass nach Rückkehr von der Reise wieder der Standard gilt.
Erweitern lassen sich die Maestro-Karten um folgende Regionen: n USA, Kanada, Mexiko n Afrika n Mittel- und Südamerika, Karibik-Staaten n Mittlerer Osten, Asien, Australien, pazifischer Raum n Russland und CIS-Staaten (darunter Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Ukraine, Georgien)
Kein Einfluss auf Travel Cash Card
Die Einschränkung oder Zonenerweiterung gilt für Bargeldbezug und das Bezahlen von Dienstleistungen und Produkten zum Beispiel an Tankstellen, Restaurants oder im Einzelhandel. Wer allerdings viel ins Ausland reist, ist auf eine möglichst internationale Funktion der Maestro-Karte angewiesen. Hier ist die Empfehlung eine Senkung der Tageslimite. Auf die Travel Cash Karte hat die Geoblocking-Funktion keinen Einfluss. Bei der Travel Cash Card handelt es sich um eine wiederaufladbare PrepaidKarte mit Pin-Code. Vor einer Reise kann die Karte am Schalter der Liechtensteinischen Landesbank mit dem Betrag in Franken, Euro oder USDollar aufgeladen werden. Die Mindestsumme beträgt 100, die Höchstsumme 10’000 der jeweiligen Währung. Einsetzbar ist die Travel Cash Card überall dort, wo Maestro-Card akzeptiert wird: Das sind weltweit rund 2 Millionen Bancomaten, über 30 Millionen Geschäfte sowie die Internet-Shops. Ein Vorteil der Travel Cash Card ist, dass keine Jahresgebühr anfällt. Ausserdem besteht keine Verbindung zwischen der Karte und dem Bankkonto. Und zudem wird die Karte bei Verlust oder Diebstahl mit dem Restwert weltweit sofort kostenlos ersetzt. Die Travel Cash Karte kann innerhalb von 3 Stunden wieder aufgeladen | werden. Foto: Günther Meier
Gaunereien mit Bank- und Kreditkarten, das sogenannte Skimming, haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Betrüger entwickeln immer raffiniertere Methoden, um an den Pin-Code zu gelangen und die Kartendaten zu kopieren. Diese werden dann ins Ausland übermittelt und auf eine gefälschte Karte kopiert. Geoblocking ist eine Massnahme, die es Gaunern schwerer macht, Konten zu plündern. Um die Sicherheit für Maestro-Karteninhaber zu erhöhen, macht die Liechtensteinische Landesbank das Geoblocking zum Standard. Bestehende und neue Maestro-Karten sind ab 1. Mai 2013 auf Liechtenstein, die Schweiz und den EURaum begrenzt.
Informationen Liechtensteinische Landesbank Allgemeine Informationen +423 236 80 67 Travel Cash Karte +423 236 80 26
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Veranstaltungen Donnerstag, 13. Juni 2013, ab 18 Uhr Vernissage «was wurde aus …?» Sonntag, 16. Juni 2013, ab 15 Uhr Finissage Stipendium Vordemberge-Gildewart Konzert mit Wavetest feat. Karin Ospelt, Künstlergespräche und Performances
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Donnerstag, 20. Juni 2013, 18 Uhr Führung Backstage. Hinter den Kulissen mit Christina Jacoby Sonntag, 23. Juni 2013, 11 Uhr Konzert Hommage à André Thomkins Sterling Betancourt und Musiker in Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft
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Schlusspunkt
Schon die beachtliche Anzahl an Gästen, 300’000 bis 500’000 pro Jahr, lässt erahnen, welch Potenzial in Vaduz steckt. Umtriebige Detailhändler und Gastronomen ergreifen geschickt diese Chance. Gewiefte Treuhänder und Banker, Versicherer und Gewerbetreibende profitieren vom Agglomerationseffekt und steuern einen schönen An- Noch klafft eine gewisse Lücke auf dem Weg teil der Gäste bei. Die kurzen Wege machen sich viele Einwoh- zu unserer gewünschten Positionierung ner zu Nutze und tätigen ihren Konsum direkt im Dorf. Unsere Fussgängerzone, einmalig in der Region, lädt zur Entschleunigung. Ein wichtiges Stichwort in unserer hektischen Zeit, wo Stress und Druck den Alltag bestimmen. Darüber hinaus, Vaduz mit seinen über 9000 Arbeitsplätzen, frequentieren uns täglich zahlreiche qualifizierte Angestellte und Firmeninhaber. Unser Verein Standortmarketing Vaduz, bekannt unter der Marke «erlebe Vaduz», gestaltet den Rahmen und setzt Akzente, damit Sie einen angenehmen Aufenthalt erleben können. Wir sind uns bewusst, dass noch eine gewisse Lücke auf dem Weg zu unserer gewünschten Positionierung klafft. Doch erkennen wir unser Potenzial und sehen unsere Pflicht, ein tolerantes, sympathisches und offenes Vaduz abzubilden, ein Vaduz, in welchem jeder willkommen ist, Bewohner, Zupendler Peter Thöny und Gast, ein Vaduz, klein aber fein. Erlebe Vaduz Präsident von «erlebe Vaduz» erfreut sich starkem Wachstum, zahlreiche Neumitglieder durften wir in diesem Jahr bereits begrüssen. Wir alle in Vaduz teilen die gleichen Absichten, dies Grund genug, uns zu «vereinen». Unsere breit diversifizierten Mitglieder und die somit grosse Meinungsvielfalt bedeuten Diesel für unseren Antrieb und Ideenquelle auf dem Weg stetiger Verbesserung. Unser Motto «Lob freut uns, Kritik bringt uns weiter» nehmen unsere Stakeholder ernst und ein reger Austausch und das Miteinander zeugen von gleichen Zielen. Ich empfehle Ihnen, abonnieren Sie unseren «erlebe Vaduz Newsletter» auf der Homepage; www.erlebevaduz.li, egal ob in Vaduz wohnhaft oder in der Region. Neben Tagesaktualitäten bekommen Sie bald Nachricht über den geplanten Vaduzer Wintertraum. Seien Sie gespannt! Wir freuen uns auf Ihre rege Teilnahme in unserem auf der Homepage integrierten Forum. Denn eine offene Kommunikationskultur trät zu Win-Win-Situationen bei! Eine Prämisse für unseren gemeinsamen Erfolg. Bis bald in Vaduz, wo die «toten Hosen» höchs| tens als Gruppe wahrgenommen werden können… Foto: Günther Meier
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