asym. No4

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Inhaltsverzeichnis

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intro

Männer, Männer, Männer Bei uns auf der Redaktion herrscht Frauenmehrheit. Was übrigens die gesamte Frauenrechtlerschaft freuen darf. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen mit Stolz und Freude die Männer-Ausgabe zu kreieren. In dieser Ausgabe geht’s um den gepflegten Mann, um den Elite Model Look-Gewinner Raphael Hatt und um Mode-Zeugs. Dabei erleben unsere Kolumnisten allerhand. Die eine erstickt in der Öde, irgendwo auf dem Kornfeld und die andere hetzt durch die bezaubernde Stadt Hamburg und erlebt das Desaster schlechthin. Wer ebenso wie wir keinen Sommer hatte und darum nicht in Erinnerungen schwelgen kann, hoffen wir mit dieser Ausgabe irgendwas zu geben. Was? Was auch immer du möchtest. An dieser Stelle viel Freude, Einhörner, Jungfrauen und das glorreiche High-Five! Eure asym. Crew

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contributors

Amanda S. Brooke

Tobias Hollenstein

Laura Hesse

In dieser Ausgabe werden gleich zwei verschiedene Strecken aus dem Hause Amanda Samantha Brooke veröffentlicht. Einmal wird es sexy, heiss und knapp, das andere Mal angezogen, stylisch und frech. Beide sind jedoch grossartig und verdienen ein wenig Liebe, imfall....

Assistent bei beiden Strecken von Amanda S. Brooke – Derselbe Einsatz, dieselbe Zuneigung. Trotzdem spürt man seinen Favoriten klar raus. Welche? Selbsterklärend! An dieser Stelle sollte rasch erwähnt werden, dass sie nur durch seinen Einsatz so grossartig wurde! Danke!

Laura unser Pechvogel! Da kam sie endlich aus der Schweiz raus, landet sie doch gleich auf dem Lande. Armes, kleines Mädchen. Anstelle der Welt bekommt sie Kühe und so Zeugs. Trotz allem zollen wir ihr grossen Respekt für die Riesenzuckerwatte, die nebenbei erwähnt, grösser als ihr Kopf war.

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Janine Heini

Lia Wagner

Dass Models nichts essen würden, ist ein fieses Gerücht und dass Fast Food tabu wäre genau so. Wenn ein Model nichts isst, dann schon eher, weil sie einfach keine Zeit hat und Fast Food eine lukrative Lösung ist. Leider hatte unsere Traumfrau in Hamburg da so ihre Schwierigkeiten.

Wir von der Redaktion und unsere Lia haben sich gleich in unser Cover Model Raphael Hatt verliebt. Die Zusammenarbeit war atemberaubend und das Resultat kann sich mehr als sehen lassen. Und siehe da, unser Raphi gewinnt zu Recht den Elite Model Look 2014. Ein bisschen stolz sind wir schon!

Sven Germann Der Mode- wie Werbefotograf realisierte mit uns ein sexy Editorial, was Männerherzen höher schlagen lässt. Es wurde geölt, es wurde geposed und dabei kam unserer Meinung nach eine höchst anmutige Strecke raus. Zwinker, Zwinker, Zwinker.

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contributors

Arya Shirazi

Parinya Wongwannawat

Der Fotograf Arya ist 23 Jahre jung und kommt aus Sankt Augustin, einer kleinen Stadt in der Nähe von Bonn. Fotografie begeistert ihn seit der Kindheit. Im Vertrauen verriet er uns, dass der ganze kreative Prozess eine therapeutische Wirkung auf ihn hat. Also nicht, dass er die benötigen würde...

Parinya Wongwannwat, besser bekannt unter dem Namen Bon, ist in Bangkok geboren und hier in Zürich aufgewachsen. Fotografieren tut der Gute seit 2011, autodidaktisch versteht sich. Die von ihm inszenierte Strecke dürfen wir exklusiv präsentieren und das mit grosser Freude.

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Christian Olivier 2007 schloss Christian Olivier seine Hair&Makeup-Ausbildung in der Schweiz ab. Heute, sieben Jahre später, arbeitet er für diverse Kosmetik-Marken wie Bobbi Brown, Laura Mercier, YSL und Dior. Seit Mitte 2013 lebt er in Hamburg. Für uns realisierte er eine Strecke in der Schweiz! Excited.


ABSOLUTE CAMOUFLAGE

WWW.CASIO-WATCH.CH

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editorial

sweater Marc Stone pants Windsor shoes Rivieras by Bernies


„The Winner is...“ ....Raphael Hatt - Elite Model Look 2014 photography LIA WAGNER www.liawagner.ch redaction AMANDA SAMANTHA BROOKE www.amandasamanthabrooke.ch redaction assistants LAURA HESSE & TOBIAS HOLLENSTEIN


Sweater Marc Stone

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sweater&pants Sandro Marzo



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jacket julian zigerli


sweater Marc Stone


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sweater Marc Stone jacket Julian Ziggerli


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sweater Marc Stone jacket Julian Ziggerli pants Julian Zigerli


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suit Strellson shirt Marc Stone sweater Julian Zigerli


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pants Strellson sweater Strellson leathe


ershirt Sandro Marzo cap Marc Stone


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Moin hamburg!

Moin Hamburg! von J.H.

Manchmal gibt es Tage im Leben eines Models, da geht auch alles schief, was nur schiefgehen kann. Bisher war ich von solchen Tagen glücklicherweise verschont geblieben. Mich traf es erst, als ich in Hamburg war. Da Deutschland im August der einzige Markt war, wo was lief und sonst europaweit Flaute herrschte im Modebusiness und sich alle lieber am Strand sonnten anstatt zu arbeiten und ich offenbar die Einzige war, die (noch) nicht urlaubsreif war (nach diesem Tag war ich es jedoch definitiv), besuchte ich für zwei Wochen die Hansestadt um einige Kunden zu treffen und Shootings zu machen. Die Stadt zeigte sich zu meiner Überraschung von ihrer sonnigsten Seite (während in der Schweiz ja dieses Regenwetter tobte für diejenigen unter euch, die sich erinnern). Ich hatte es also ganz wunderbar, genoss die Sonne während ich in der Stadt umher zu meinen Terminen spazierte. Ja, bis zu dem Tag, als alles schiefging. Es fing schon morgens an, als ich die Snooze-Funktion meines Handyweckers drückte und dabei vergass, dass es gar keine Snooze-Funktion gab bei meinem Handywecker (oder ich die noch nicht gefunden hatte), sondern ich den Wecker damit ausgeschaltet hatte. So erwachte ich erst, als mich die Agentur aus dem Schlaf klingelte. Ups! „Wo bist du gerade?“ wollten sie von mir wissen. 25

(Im Bett wäre jetzt definitiv die falsche Antwort gewesen). „Auf dem Weg zur Agentur…“ „Du brauchst nicht hierhin zu kommen, der erste Termin ist schon in einer Viertelstunde, ich schick dir gleich die Adresse…“ Uff, zum Glück war das gleich hier um die Ecke und zudem war der Fotograf fast eine halbe Stunde zu spät dran. Um 12 Uhr hatte ich noch ein Shooting, in zwei Stunden hatten wir alles im Kasten und ich freute mich auf eine Mittagspause, da das Frühstück nur aus einer Banane bestanden hatte, als ich in Hektik das Bett bzw. das Haus verlassen musste. Aus der Pause wurde aber leider nichts, da mir die Agentur am Telefon kurzerhand noch drei weitere Termine durchgab für diesen Tag und ich mich somit gleich in den nächsten Bus setzen musste, wenn ich es noch rechtzeitig schaffen wollte. Im Bus fiel mir dann noch ein, dass ich mein Buch liegen gelassen hatte im Studio. Na super, wie sieht das denn jetzt aus bei den nächsten Castings?


KOLUMNE

Äh sorry, ich hab mein Portfolio leider nicht hier? Mein Booker war auch nicht gerade begeistert, als ich ihm dies beichtete am Telefon, doch es blieb keine Zeit nochmals zurückzufahren, ich war ohnehin schon spät dran, zu spät um genau zu sein, weil das Shooting länger gedauert hatte (wofür ich ja eigentlich nichts konnte) und so verpasste ich den nächsten Termin, da der ganze Tag minutengenau geplant war (was sehr schwierig ist so genau einzuhalten) und daher war nun alles aus dem Lot. Und mein Booker natürlich nicht gerade sehr begeistert. Mein Magen war langsam auch nicht mehr so begeistert von meinem Marathon, den ich hier zurücklegte. Vor allem, dass weit und breit kein Supermarkt oder Take Away zu finden war, wo ich schnell hätte rein springen können. Das gibt es doch nicht! Wenn man mal auf Fast Food angewiesen war, ist keiner da und sonst, wenn man darauf verzichten möchte, hat man das Zeugs ständig vor der Nase. Wäre der Tag nicht schon zu viel gewesen (inzwischen war es schon nach 5 Uhr), rief mich die Agentur an, als ich gerade auf dem Weg zu meinem letzten Termin war und ich schon voller Freude überlegte, wo ich danach zu Abendessen würde und hatte vor dem geistigen Auge schon die kühlen Eiskugeln (hier in Hamburg hatte ich das beste Eis, das ich je gegessen habe!).

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moin hamburg!

„Du musst nochmals zu dem Fotografen zurück, seine Speicherkarte von der Kamera funktioniert irgendwie nicht mehr.“ Ich dachte, ich hätte mich verhört. Sowas ist wohl den Alptraum eines jeden Models (und Fotografen und überhaupt allen Modeleuten), wenn die Technik plötzlich streikt. Vor allem, wenn wir bereits alles geshootet hatten und ich hatte jetzt wirklich absolut keine Lust das Ganze nochmals zu machen. Doch, was blieb mir anderes übrig? Professionell sein war die Devise, so schluckte ich meinen Ärger und meinen Hunger hinunter und machte mich nochmals auf den Weg. Natürlich musste das Studio am Ende von Hamburg liegen. Dem Fotografen tat es echt leid, er machte mir zuerst mal einen grossen Eiskaffee und dann beeilten wir uns, dass wir schnell die Bilder kriegten, die wir brauchten. Danach hatte ich endlich Feierabend und dies feierte ich mit einer superleckeren Pizza (die von den Einheimischen als die Beste der Stadt betitelt wird) und vier Kugel Soja-Eis! Probiert die Sorte Schniggers, ihr erlebt einen Peanut-Caramel-Dark-Chocolat-Orgasmus im Mund! 27

Fischerei Bester Fi www.fisc

Veganz Leckerer www.veg

Pizza SlimJims Bei der S 20359 Ha

Die Eisba Bartelstr. 20357 Ha Auch Soj

Franzbrö Die Zimt


KOLUMNE

ihafenrestaurant isch in ganz Hamburg! chereihafenrestaurant.de

Brunch am Sonntag! ganz.de

s Schilleroper 1-3 amburg

ande .1 amburg jaglace

ötchen tgebäck-Speziallität von Hamburg

kolumne

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jacket sandro

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"skin game" photography SVEN GERMANN www.svengermann.com styling AMANDA SAMANTHA BROOKE www.amandasamanthabrooke.ch styling assistant TOBIAS HOLLENSTEIN h&m ChristiAn OLIVER @ Bigoudi using MAC Cosmetics & Aveda hair products www.christianolivier.com models Tamara option model Stefan scout model


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bra/suspender Lyn Lingerie


swimsuit Ta-Bou jacket SANDRO


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shorts DIESEL


Bikini Agent Provocateur


dress DIESEL

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top sandro pants agent provocateur shoes diesel


pants DIESEL


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swimsuit Ta-Bou shoes Rach


hel Zoe by Benci brothers


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bikini Agent Provocateur



daydream“Schlafmaske für erholte Augen“

„DON‘T EVER DATE A MAN THAT TAKES MORE SELFIES THAN YOU DO“

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H&M-“Loopstrickschal“ CASIO-“Maharishi x G-Shock/ GD-X6900MH/ Lunar-Bonsai-Camo“

Frank Leder Tradition“Weizenbier-Shampoo“ (gefunden auf mdc-cosmetic.com)

„your ass looks lonely without my hands on it.“ DIESEL-“Rucksack aus der FW14“

„fresh“

„KANN ICH SO NICHT BEURTEILEN, MÜSSTE ICH NACKT SEHEN“


„fresh“

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“wannawat?!“ photography Wongwannawat www.wongwannawat.com model Mohamad B.


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shirt marc stone www.marc-stone.ch

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shirt&trousers MARC STONE www.marc-stone.ch


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shirt&trousers MARC STONE www.marc-stone.ch


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shirt&trousers jekerxjeker www.jekerxjeker.com


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shirt&trousers jekerxjeker www.jekerxjeker.com



shirt&trousers jekerxjeker www.jekerxjeker.com


peter pan

Peter Pan von A.S.B.

Das Leben definiert durch Status. Unsere Freunde, unser Lifestyle und unser Geschmack prägen uns. Wir haben nicht viel ausser ein paar Wochen Ferien und unsere Wochenenden und die müssen wir kosten, die müssen wir leben. Irgendwann klingelt es an unserer Tür und wir müssen die Bilanz ziehen. Ich habe nicht aus lustig zum ersten Mal seit 12 Jahren Ferien gebucht. Ibiza sollte es sein. Der Flug war verlockend günstig. Der Rest würde sich erübrigen. Ich sah mich schon in Flatterkleid, Stirnband und Sandalen. Mein Bikini, vor Jahren gekauft, hätte fantastisch an mir ausgesehen. Ich hätte eventuell zum ersten Mal in meinem Leben eine Bräune bekommen. Ich hätte die Partys meines Lebens gefeiert. Meine liebsten Menschen wären um mich gewesen. Traumszenario. 57


Einmal mehr kam alles anders… Genau in dieser geplanten Ibiza-Woche kam der Auftrag meines Lebens. Die Lösung meines Lebens. Die Selbstfindung meines Lebens. Und einmal mehr musste ich Menschen enttäuschen. In einem Lebenslauf kommt es immer gut, wenn man bei Gründung von Startup-Firmen dabei war sich selbstverwirklicht und Stylistin wird - man einen Assistenten und eine Praktikantin hat – man realisiert ein Magazin und man steht vor einer unglaublichen Bereicherung: die mögliche Weltherrschaft. Jaja, klingt alles fantastisch. Und Ja - ich würde um nichts in der Welt tauschen wollen. Dafür bekommt man die Quittung - man bezahlt am Ende seinen Preis. Da kommt man einfach nicht drum herum und jeder der einmal in einem teuren Restaurant zu Abend ass, weiss wovon ich spreche. Du siehst die Kosten und du weißt genau auf was du dich einlässt. Trotz allem sitzt der Schock am Ende tief und das aus einem einfachen Grund. Deine Vermutung wurde Realität und diese ist meistens nicht leicht zu verkraften. Die schmerzhaftesten Bilanzen musste ich aus meinen Beziehungen ziehen. Am Anfang alles rosarot, spätestens beim Dessert bitter und grau. Ich stand nicht selten vor der Tatsache eine Frage lautend wie: „Ich oder dein Job?“ zu beantworten. Was danach kam war nicht schön. Bezogen auf meine Ferien wurde auch ein bitteres Dessert serviert. Ich musste einmal mehr sagen: „JOB!“. Ich musste einmal mehr Menschen, die mir nahe stehen, enttäuschen. Einmal mehr habe ich jemanden in meinem Leben verloren. Einmal mehr, weil ich nicht aufhören kann Peter Pan zu sein. 58


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„casual hyde“ photography Arya Shirazi ww.aryashirazi.com model Andre M. cloth RIVER ISLAND

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Sach ma, is das nicht unser Schmidts Hubert seine Kuh, woll?

Sach ma, is das nicht unser Schmidts Hubert seine Kuh, woll?

von L.H.

Nun ich bin zurück in Deutschland. Aber nicht in Düsseldorf. Denn während meiner Abwesenheit meinte das Glück es mal wieder gut und überschwemmte meine ganze Wohnung. Zum Glück gibt es Mitbewohnerinnen und Trocknungsmaschinen. Da es durch die Trocknungsmaschinen in der Wohnung geschätzte 40°C sind, komme ich zurzeit bei meiner Mutter unter. Meine Mutter wohnt in einem Dorf. Man könnte es auch Dorf hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen oder ganz einfach den Arsch der Welt nennen. Da hier nicht sehr viel los ist, gebe ich euch in meiner Kolumne einen kleinen Einblick in das wunderbare Landleben. Oder eher in das stinklangweilige Landleben, welches mich dazu zwingt, diesen Text etwas unspektakulärer als sonst zu verfassen. 69

Vor allem schwer in der Einöde wieder richtig anzukommen macht es, wenn man ein paar glorreiche letzte Wochen in der Schweiz erlebt hat. In diesen Wochen war unter anderem die Berlin-Fashion-Week und zahlreiche andere Events, die das Leben einer Stylistin so interessant machen. Wenn dann der letzte Abend in Zivilisation auch noch legendär wird, fällt der Abschied vom Partyleben umso schwerer. Diesen Abend möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ausführen, da er wohl das Bild einiger Menschen zu meinem Charakter leicht verändern dürfte. Die Partys, welche ich bisher hier im Kaff erlebte, waren hauptsächlich Pärchenabende mit meinen besten Freunden. Ich liebe meine besten Freunde über alles, gar keine Frage. Dennoch gehört ein Single doch wohl eher in seine freie Wildbahn, als in einen Raum gesperrt mit 3 Pärchen und einem Pokerset. Apropos Single, um kurz darauf einzugehen und euch zu erklären, warum ich nach zwei Jahren noch immer einer bin. Auch bei Männern trete ich gerne mal in das ein oder andere Fettnäpfchen.


kolumne

Wie zum Beispiel Skateboards beim ersten Date in Flüssen zu versenken. Hierzu gehört auch ein Ereignis, welches noch gar nicht in weiter Vergangenheit liegt. Es war auf der Berlin-Fashion-Week, wir waren auf einer der schwerst angesagten Messe-After-Partys, in dem schwer angesagten Club Price Charles. Dort traf ich auf meinen schwer angesagten Schwarm. Nach zu vielen Drinks, wir kennen das alle, die Hemmschwelle sinkt, meinte ich fragen zu müssen, ob seine Begleiterin seine Freundin sein. Als ob das nicht schon peinlich genug gewesen wäre, sagte ich gleich im Anschluss, ich hätte nur so gefragt, weil ihre Leggins so hässlich sei. Super. Man sollte meinen Mund manchmal einfach mit Klebeband zukleben und es am besten nie wieder abmachen. Nur zur Info: der Typ hat sich nie wieder bei mir gemeldet. Somit wäre das Thema nun auch abgedeckt. Jetzt aber wieder zurück zur Anfangsgeschichte. Der Grund, warum man sich auf dem Dorf bei uns selbst beschäftigen muss, mit Veranstaltungen der guten Laune, wie Spieleabenden, liegt daran, dass zum Beispiel der nächste Club eine Stunde von uns entfernt ist.

Aufgrund dessen verstehe ich allerdings die verzweifelten Versuche meiner Freunde, die Zeit, welche in der Einöde ungefähr 4 mal so langsam vergeht als überall sonst auf der Welt, rum zu bekommen. Dennoch gibt es immer wieder lustige Bespaßungen, die diese Zeit... einfach noch unerträglicher machen. Ein Beispiel ist das alljährliche Großevent, zu dem die Leute noch aus hundert Kilometern Entfernung pilgern. Der Reister Markt. Dort ist Samstagmorgens eine Tiershow. Kühe werden ein Jahr vorher gemästet, gestriegelt, es werden ihnen Frisuren geflochten und Muster ins Fell einrasiert, um am Ende die Siegerkühe in verschiedenen Kategorien festzulegen. Dabei immer das Augenmerk darauf, welche Kuh das dickste und prachtvollste Euter hat. Ich kann euch eins sagen, Assi-TV von unseren geschätzten Sendern wie RTL und VOX ist unterhaltungstechnisch ein Furz gegen diese herausragende Belustigung.

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Sach ma, is das nicht unser Schmidts Hubert seine Kuh, woll?

Als ob das noch nicht reichen würde, quetscht man sich anschließend noch durch die Menschenmassen, um an den Verkaufsständen Schnäppchen zu machen, nur damit man sich die dreistesten Lügen wie, dieser Schal kostet nur 3€ und ist 100% Seide oder es werden keine Geschirrhandtücher mehr verkauft, die zu 100% aus Leinen sind, anhören zu müssen. Entschuldigung, aber da kommt der kleine Stoffhitler in mir raus. Immerhin, ich schiebe es dem Frust in die Schuhe, konnte ich Pommes mit Slush-Eis, eine Tüte gebrannte Mandeln und eine dreimal-so-großwie-mein-Kopf-Zuckerwatte ergattern. Tag gerettet. Und auch die Pferdeshow, mit Fohlen so süß, wie man sie sich nur vorstellen kann und die kleinen zu verkaufenden Hasenbabys, flauschig wie ein Marshmallow, waren naja ganz nett anzusehen. Im Großen und Ganzen ist das hier alles ja auch sehr entspannend und idyllisch, außerdem ist es auch nicht unbedingt schlecht mal ein paar Wochen auf den vielen Alkoholkonsum zu verzichten. Leider habe ich deswegen rein gar keine lustigen Geschichten zu erzählen. Ich hoffe, nicht nur für euch, sondern vor allem für mich, dass ich euch nächsten Monat mehr zu bieten habe. Also mache ich mich mal auf den Weg etwas zu erleben, vielleicht mal einen langen ausgedehnten Waldspaziergang. Vielleicht seh ich einen Igel oder so. 71


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impressum

Herausgeber

Amanda S. Brooke & Laura Hesse

Redaktion

asym. mag, Office 104 – Alpenstrasse 7 CH-6004 Luzern Email: contact@asym-mag.ch Chefredakteur: Amanda S. Brooke Fashion Editor: Amanda S. Brooke Beauty Editor: Laura Hesse Redaktion: Laura Hesse, Janine Heini Tobias Hollenstein

Design/Layout

Art Director: Amanda S. Brooke Layout: Laura Hesse

Office Management

Leitung Office Management: Amanda S. Brooke

Werbung & Anzeigen

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