NO. 6 RESURRECTION-ISSUE
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INHALTSVERZEICHNIS
COVER photography TOBIAS WIRTH styling CESCO SPADARO hair/make up INES SCHULT model LISA MARTE @izaio
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CREDITS shirt MONKI blouse ON TRUST dress MALAIKE RAISS rings MARIA BLACK
EDITORIAL WELCOME TO MY WORLD photography by tobias wirth
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ASYM. LOVES WIE EIN BOOMERANG 80´s | 90´s | 2000´s
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KOLUMNE LANGE REDE, GAR KEIN SINN by katharina kilb
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EDITORIAL CITY BLISS photography by ellin anderegg
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INTERVIEW IMOGEN velvet novel
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KOLUMNE 24 HOURS by janine heini
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EDITORIAL BOYS DON´T CRY photography by stephan ziehen
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REDAKTION MBFWB by amanda s. brooke
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LESEN FORWARD by maurin bisig
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KOLUMNE ANDERE HABEN IN DER KÜCHE SEX, ICH ESSE IM BETT by laura hesse
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EDITORIAL HOTEL WOLCOTT photography by ellin anderegg
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Gute Vorsätze und sonstige Krämpfe 2014 war die Geburt von asym. und der Untergang von Vernunft und Güte. Wir gingen feiern, wir gingen nicht mehr nach Hause und verkatert erschienen wir zur Arbeit. Wir lebten zwischen den Einhörnern und der Zuckerwatte-Burg und alles war in bester Ordnung. Niemand von Zürich nach Düsseldorf über Berlin zurück nach Luzern lebte so unbeschwert wie wir es taten. Mit dem Jahr 2015 werden auch wir ein Jahr älter, vernünftiger und weiser. Man könnte sagen wir haben die Weisheit mit Löffeln gefressen und sind durch die gute Kinderstube gerannt. Für euch, die wir so schrecklich vermissten, haben wir das perfekte Magazin kreiert. Wir zeigen euch noch mehr Backstage-Informationen rund um Mode und ersparen euch in Zukunft ein unbezahltes Praktikum, um hinter die Kulissen zu blicken. #schöner #besser und #toller sind die drei #Hashtags die nun zu asym. gehören. Für die frische Würze sorgt unsere neue Kolumnistin Katharina und für den einzigartigen Charakter unsere Zeichnerin Maren. Den knackigen Look und die gottesähnliche Erscheinung verantworten wir unsere neue Grafikerin Susette. Wir sind voller Liebe und euch danken wir für die Treue, weil ohne euch geht’s am Ende so was von gar nicht! Danke, eure asym. Crew 3
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CONTRIBUTORS
amanda s. brooke
laura hesse
Mit Berlin ist es wie mit ganz vielen anderen Städten: Sie wirkt auf den ersten Blick kreativer und aufregender als sie in Wirklichkeit ist. So ähnlich verhält es sich mit der Fashion-Week in Berlin. Sie ist laut, imposant und am Ende eben doch nur eine Veranstaltung.
Bei Laura gibt‘s im Moment nicht viel ausser abgekauten Fingernägeln und tonnenweise Kaffee. Die Modedesignstudentin, im letzten Jahr ihres Studiums, ist nämlich in ihrer Abschlussphase. Da sage einer nochmal das Studentenleben sei einfach. Pfffh.
maren baumeister
ellin anderegg
stephan ziehen
Die Modedesignstudentin träumt lieber mit offenen Augen als die Welt zu sehen wie sie ist. Sie würde lieber arm durch Länder reisen als reich an einen Schreibtischstuhl gebunden zu sein. Kreativität ist für sie eines der kostbarsten Dinge die Menschen besitzen können. Am liebsten drückt sie diese mit Bildern und Geschichten aus.
Unsere internationale Fotografin realisierte für uns gleich zwei Editorials. Dafür reiste sie mit asym. einmal nach Mailand und lieferte uns gleich darauf hin eine weitere aus der Metropole New York. Bei so viel Einsatz wollen wir euch das Resultat nicht länger vorenthalten und wünschen viel Freude beim Durchstöbern.
Eigentlich lebt Stephan in Hamburg, arbeitet aber mehrheitlich in London. Wir finden, das passt auch ganz gut zu ihm. In seinen Arbeiten sieht man viel Persönliches von ihm. Zum Beispiel, dass er das ganze Bullshitten und Politische in seinem Beruf nicht mag. Das passt wiederum zu uns.
susette brand
janine heini
katharina kilb
Immer guter Gestaltung zugewandt, hat sich Susette erst kürzlich - in stürmischer Geschwindigkeit - in den asym.-Sog ziehen lassen. Egal was kommt, immer getreu nach dem Motto „thinking outside the box“ wirbelt die gebürtige Schweizerin seit 10 Jahren in Berlin umher! Hauptsache ihr Honig-Crunchy-Müsli geht nie aus...
2014 war Janines Jahr. Sie arbeitete erfolgreich vor der Kamera, wie auch auf dem Laufsteg und das international. Über die Feiertage blieb ein wenig Zeit zurück zu blicken. Welcher Job ihr ganz besonders in Erinnerung blieb? Lest selbst aus einem weiteren aufregenden Tag von unserer Kolumnistin Janine.
Kleines großes Mädchen, welches Mode liebt und Männer doof findet. Wobei manche Klamottentrends irgendwie echt uncool sind und manche Kerle irgendwie voll toll. Ach so, Mädchen findet sie übrigens auch doof, außer ihre besten Freundinnen. Ihr größter Wunsch? Nach dem Studium endlich erwachsen werden!
tobias wirth
An der Neuen Schule für Fotografie studiert und im Jahr 2010 mit Auszeichnung abgeschlossen. Er entdeckte seine Leidenschaft für Fotografie während eines Trips durch Brasilien. Anfangs noch begeisterter Portraitfotograf, entwickelte sich sein Interesse zunehmend hin zur Modefotografie. Heute arbeitet er als international tätiger Mode– und Portraitfotograf.
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EDITORIAL
WELCOME TO MY WORLD - BY TOBIAS WIRTH styling CESCO SPADARO hair/make up INES SCHULT model LISA MARIE @izaio
blouse MALAIKA RAISS trousers ON TRUST bag MALAIKA RAISS rings MARIA BLACK
trousers HIEN LE blouse ANNE GORKE clutch TK MAXX
blouse MALAIKA RAISS shirt MALENE BIRGER coat WEEKDAY shoes STINE GOYA
shirt MONKI blouse ON TRUST dress MALAIKE RAISS rings MARIA BLACK
scarf DANIEL GOLETZ
dress MALAIKA RAISS
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trousers MALAIKA RAISS shirt FILIPPA K
dress ANNE GORKE blouse MALENE BIRGER scarf DANIEL GOLETZ
16 asym. LOVES - 80's
You are the Scrunchie, Babe!
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GIRLS JUST WANNA HAVE FUN
JUST ONCE I WANT MY LIFE TO BE LIKE AN 80‘S MOVIE
DefiningBlush - Catrice
TweedHaarband - ASOS
Kette - Selected Femme gefunden auf Zalando
Schuhe - ReebokClassic gefunden auf Zalando
Top - American Apparel
Boyfriend-Blazer - Boutique gefunden auf TOPSHOP
Tamagotchi DigitalFriend Bandai gefunden auf Amazon
Sportsocken - NikePerformance gefunden auf Zalando Mom Jeans - Boutique gefunden auf TOPSHOP
Clutch - Abro gefunden auf Zalando
18 asym. LOVES - 90's
Top - MissSelfrid gefunden auf Zalando
Freundschaftsbänder Lena gefunden auf Amazon Tattookette Urban Outfitters
I WAS JUST TOTALLY CLUELESS
Lippenstift „LuminousLips: MeetVioleta - Catrice
Haargummi American Apparel
G-Shock „GW-M5610MR-4ER“ Casio
Schlaghose - H&M
Magic Gum - gefunden auf Amazon
Plateau Klassiker - Buffalo
Wie ein boom boom boom boom Boomerang komm ich immer wieder bei dir an..
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re, a Co m e as y ou a
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b e! o t u t yo
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..wie ein boom boom boom boom Boomerang komm ich immer näher an dich ran..
90 s
20 asym. LOVES - 2000's
Haarspangen - ASOS Lidschatten „Lequid Metal“ - Catrice
Morgenmantel - Triumph gefunden auf Zalando
Schuhe „Kegawa“ Jeffrey Campbell Kette - H&M
It‘s better to be late than to arrive ugly.
The Sparkler „All over shimmer“ - The Body Shop
Kleid - Ghost von Urban Outfitters
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2000 s I drink Champagne on two occasions: When I‘m in love and when I‘m not.
Metallic Nagellack New Look
22 KOLUMNE
Lange Rede, gar kein Sinn by Katharina Kilb
Hallo. Fangen wir erstmal ganz trocken an und kommen zur Vorstellung meiner selbst. Ich bin ein Mädchen. Und ich lästere gerne. Punkt. Auch wenn ich schon Mitte zwanzig bin und man behaupten mag, dass das Wort „Mädchen“ in meinem Alter nicht mehr all zu angebracht sei, so muss ich sagen – doch! Denn genau so fühle ich mich. Jung und in einer Welt ohne Erwachsene, so scheint es mir sehr oft. Ich befinde mich in der Abschlussphase meines Modestudiums voller Zicken (ausgenommen von meinen besten Freundinnen, die alle reif und cool sind) - und genau dieses Kinderparadies, in dem ich mich dadurch befinde, hält mich selbst davon ab der Pubertät zu entgleiten um endlich mal erwachsen zu werden. Typisch Mädchen halt, wenn eine herumzickt, bin ich die letzte, die die Gusche halten kann. Es gibt aber auch zu viele Dinge in diesem Leben über die man sich aufregen kann, oder etwa nicht? Ich bin keine Zynikerin, das auf keinen Fall. Ich liebe das Leben und sehe in allem etwas Positives (was ich allerdings auch erst lernen musste, aber das nimmt man halt so mit im Schlepptau der Erfahrungen). Doch ich weiß nicht ob meine Hormone 365 Tage im Jahr „Schieb-Dir‘n-Tampon-Rein“
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spielen oder ob ich das einfach nur geerbt habe. Aber woher es kommt ist ja schlussendlich unwichtig, wichtig ist, dass ich meinem Frustabbau freien Lauf lasse. Hier, bei euch. Und ich muss sagen, das ist so intim, dass es irgendwie schon fast romantisch ist. Apropos Studium. Ich sitze gerade hier, lümmle an meinem Laptop rum und lächle. Warum? Weil ich muss. Die Dozentin ist mal wieder überall, nur nicht im Vorlesunsgraum und meine Banknachbarin sitzt alles andere als stillschweigend neben mir und kaut mir ein Ohr ab. Manchmal klingt „ein Ohr abkauen“ wahrlich übertrieben, vor allem, wenn man es sich bildlich vorstellt. In meinem Falle allerdings jetzt gerade ist es eher untertrieben. Ich weiß nicht wie ein Mensch so viel reden kann. Unglaublich, dass es möglich ist einen ganzen Duden innerhalb einer Minute abzurattern. Irgendwie ist es ja faszinierend und sicherlich wünschen sich viele Mädchen so eine Freundin. Aber in der Hinsicht trage ich einen imaginären Schwanz. Zu männlich schätze ich. Ich bekomme schon Schweißausbrüche, wenn mein Handy klingelt und auf dem Display angezeigt wird, dass eine Freundin anruft. Denn dann weiß ich jetzt wird es lang und denke nur ach du Scheiße, einfach nur nett lächeln geht jetzt nicht. Ich muss dann wirklich reden! Ich bin eine gute Zuhörerin, wirklich! Und ich werte mit meinen Freundinnen auch wahnsinnig gerne Exfreundinnen aus und lache mit, wie grottenschlecht ihr Freund im Bett ist. Aber doch nicht eine ewige Stunde!!! Ihr denkt ich widerspreche mir? Angebliche Lästerschwester, aber redefaul? Na nee! Abfucken kann man sich doch auch kurz und knapp. Da werden die Fakten auf den Tisch gehauen, man holt sich die Bestätigung bei seinen Mädels und dann wird auch schon wieder weiter im Facebook nach neuem Material gestalkt. Aber es gibt halt Weiber, die in der Grundschule außerordentlich viele Vokabeln gelernt haben, dennoch wurde ihnen nie beigebracht, dass man auch mal Punkt und Komma setzen muss. Da wird einem nicht nur erzählt wie der letzte One-Night-Stand war. Nein. Da wird einem jedes Detail vor die Nase gelegt. Was man an hatte, was er anhatte, was man sagte, was er sagte. Nicht nur wie er einen rannahm, sondern exakt jede Stellung und auch jede Stellung, die NICHT ausprobiert worden ist. Und wenn er dann danach nicht schreibt, heißt es nicht „das Arschloch schreibt nicht mehr“. Nein, dann wird ausführlich analysiert, warum er nicht mehr schreibt. Und wenn er doch schreiben würde, was er dann wohl schreiben würde und was man dann darauf zurückschreiben sollte. Lange Rede, gar kein Sinn. Nicht nur Männer haben es mit Frauen schwer.
- BY ELLIN ANDEREGG -
redaction AMANDA SAMANTHA BROOKE personal assistant redaction TRISTAN SIEFERT hair and make up LETIZIA ABBATIELLO using Kevin Murphy model MADELINE @MONSTER MILANO‘
jacket & dress VELVET NOVEL
blazer & trousers MOSCHINO BY SALON MODISSA
jacket & skirt SANDRO
jacket MAJE
top & pants AMERICAN APPAREL
overall BERENIK
jacket & pants & shoes ADIDAS ORIGINALS
top & skirt HUGO BOSS shoes ADIDAS
36 INTERVIEW
IMOGEN
Velvet Novel Interview mit Loredana Steiger und Desiree Gabriel Photography by Lia Wagner Sie läuft vorüber. Sie ist chic. Sie muss nicht wissen, wohin sie ihre Schritte führen, doch sie weiss genau, was ihr nächstes Ziel ist. Sie kombiniert und bricht mit der klassischen Kombination und überrascht dabei ungewollt. Eingehende Synthesizerklänge wechseln sich mit „Paint It Black“ von den Rolling Stones ab. Sie ist hier und da, geht vorwärts, geht weg und denkt an die Vergangenheit. Das Berühren ihrer Sohlen erzeugt auf dem Asphalt einen dumpfen Klang, während der Wind in der Bewegung durch ihr Haar zieht.
künstelt. Melancholisch und heiter mit einer Brise Fernweh. LANDLEBEN: Kindheit. Idyllisch und lässt Raum zum Denken. Momentan zieht es uns aber mehr in die Stadt, mehr unter die Leute, austauschen, weitergehen, mehr Tempo. FERNWEH: Bekanntes Gefühl. Bei einem Glas Wein auf dem Balkon wünschen wir uns manchmal wieder einmal weit weg zu fliegen. Mongolei oder so... PIZZA: Margherita. Das Hauptnahrungsmittel auf unserer letzten Stofftour in Antwerpen.
MODE: Ständig in Veränderung. Ein Spiegel der Zeit. Erzählt Ge- BODYBUILDING: In Massen. schichten. Übertriebene Künstlichkeit muss nicht sein. Das Fitnessabo wird evtl. STIL: Urbanität trifft auf Nostalgie. auf der To-Do-Liste für 2016 stehen. MATERIAL: Hochwertige, nachhaltige und natürliche Stoffe. Die Haptik ist für uns von zentraler Bedeutung.
JETSET: Ja klar, Luzern , NYC, Shanghai, Moskau, London und wieder zurück nach Luzern. Nicht ganz. Eurolines Busse tun`s im Moment auch.
VORBILD: Menschen, die vorwärts gehen und ein Ziel haben. GELD: Nice to have. Eine gewisse finanzielle Sicherheit zu haben beMINIMALISMUS: Zeitlos. Reduk- ruhigt und befreit. tion gibt eine Struktur in das doch so allgegenwärtige Chaos. IRONIE: Immer gegenwärtig. Nicht allgegenwärtig. SCHWARZ/WEISS: Unverfälscht und klar. Wir lieben den schwarz- GEMÜSE: Someone loves. weiss Streifen „stranger than para- Someone hates. dise“ von Jim Jarmusch. Ästhetisch reizvoll, stimmungsvoll und unge-
42 KOLUMNE
24 hours by Janine Heini
Wenn ich an all meine Modeljobs in 2014 zurückdenke, da ist mir einer besonders in Erinnerung geblieben. Modeltage können richtig lang sein, was an sich nichts Ungewöhnliches ist, damit musste man klarkommen. Einen solchen Tag wie der, von dem ich jetzt erzähle, hatte ich jedoch noch nie erlebt. Es begann um vier Uhr in der Früh, als ich aufstand, bereit für eine Show, welche in Genf stattfand. Calltime war eigentlich um 8 Uhr, aber dies war utopisch, hatte man doch drei Stunden Weg dorthin und so früh fuhren noch keine Züge. Deshalb wurde von Zürich aus ein Bus organisiert, der die Models nach Genf brachte und abends wieder nach Hause. Um halb 10 ging‘s dann richtig los mit den Fittings und drei Stunden später versank die Show-Location in einem Meer aus Kleidern, Stoffen, Schuhen und pinkfarbenen Nippelpads (die leider zu meinem Outfit gehörten, so wie auch ein 16-Kilo-schweres Schaumstoff-Dingsbums-Kleid und 15 cm hohe Glasschuhe. Wie ich darin laufen sollte, das war mir zu diesem Zeitpunkt noch schleierhaft. Ach ja, eine pinkfarbene Sonnenbrille, mit der ich die Welt leider nicht wirklich pinkfarben, sondern fast gar nicht
mehr sah, gehörte auch noch zu der grandiosen Ausstattung. Dafür ging irgendwie das Oberteil vergessen, wobei kurzerhand diese Busenklebe-Dinger organisiert und pinkfarben angemalt wurden. Also ich weiss ja nicht, ich bin sonst eigentlich ein grosser Fan von Pink, nur kam ich mir darin etwas sonderbar vor, aber ein Urteil ist einem Model ja nicht erlaubt. Stattdessen machte ich mich um zwölf über das Mittagessen her (Salat und Sandwichs). Gestärkt gingen wir zu den Rehearsals, viel zu rehearseln gab es allerdings nicht, da wir meisten nur ganz simpel auf dem Catwalk geradeaus laufen mussten und dann vorne je nach Geschlecht entweder links oder rechts abbiegen, was jedoch für einige bereits Mühe bereitete und so musste dies lang und breit geübt werden. Ach ja, wo ist nochmals links und rechts? Am späteren Nachmittag ging es dann ins Hair&Makeup, wo gepinselt, gepudert und gesprüht wurde, als wollte man einen Weltrekord im Hairspray-Verbrauch aufstellen. Es gab noch Dinner (Risotto und Salat), bevor um halb acht die erste Show losging. Insgesamt standen zwei auf dem Programm an diesem Abend.
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Nur waren inzwischen alle recht müde, da der Tag schon sehr lange andauerte und es brauchte nochmals alle Kraft (und ein Glas Champagner) um auch die zweite Show strahlend und munter zu meistern. Um halb 11 war der ganze Spuk vorbei, und alle sehr froh, dass es nun nicht mehr lange dauerte, bis sie im Car ein Schläfchen halten konnten, der uns noch diese Nacht nach Zürich bringen sollte. Ja sollte. Nachdem sich alle Models in den Bus eingefunden hatten, die Frauen etwas verzögert, da sie noch von den Hairdressern das Klebeband (und dies meine ich wortwörtlich) aus dem Pferdeschwanz rausfischen liessen, da sie es nicht riskieren wollten, dies zuhause selber zu tun (wer will sich schon selber skalpieren?!). Jemand versuchte noch einige Flaschen Schampus von der Bar zu organisieren und in den Car zu schmuggeln (was leider nicht klappte), so mussten wir uns mit Wasser zufrieden geben.
Tages aus und stellten sich auf eine mindestens 3.5 h lange Autofahrt ein. Einige waren bereits am dösen und andere noch so voller Restreserve, dass sie ernsthaft laut überlegten, ob sie wohl noch in den Ausgang gehen sollten in Zürich. Dumm nur, dass wir in dieser Nacht nicht mehr nach Zürich kamen. Der Bus war nämlich kaputt. Die Batterie war leer. Oder irgend sowas. Zuerst dachten wir natürlich alle, dies sei ein Witz. War es aber nicht. Wir wollten doch alle einfach nur noch ins Bett. Und jetzt sassen wir hier im verregneten Genf fest. Jemand meinte, ein Chicken-Burger wäre jetzt doch genau das Richtige. Zufälligerweise entdeckte ich in diesem Moment, als ich in die dunkle trübe Nacht aus dem Fenster starrte, etwa 50 Meter weiter vom Bus entfernt ein grosses gelbes M leuchten. Und so zockelte die ganze Modelmeute dorthin. Dies gab noch ein ganz lustiges Bild ab, eine Horde grosser und schlanker Menschen, die sich wie Kleinkinder über ein Happy Meal und McFlurrys hermachten. Wäre mein HandyAkku nicht alle gewesen, hätte ich es
Wer will sich schon selber skalpieren?!
Ja, jedenfalls packten im Car alle noch ihre restlichen Snacks des
wohl sogar fotografiert und gepostet. Diese mitternächtliche Stärkung war auch dringend nötig gewesen, denn wir warteten in dieser Nacht noch bis um halb zwei bei der Show-Location. Immerhin tauchten plötzlich Champagner-Flaschen auf, die alle geköpft wurden und so auf der Treppe noch eine After-Show-Party der anderen Art stattfand. Wäre nur der Regen nicht gewesen. Die letzten Reste des Caterings brachte man uns auch noch und es wurde ganz lustig. Da der Bus aber immer noch nicht funktionierte und das TCS von Genf unfähig war, zu uns zu fahren, wurden dann kurzerhand Hotelzimmer organisiert und Taxis, die uns dorthin brachten. Und so lagen wir gegen vier alle glücklich und ziemlich müde in schönen weichen frischen Betten und konnten nach diesem 24 Stunden Tag endlich die Augen schliessen.
44 EDITORIAL
BBoys don‘t cry y r c cr y
- BY STEPHAN ZIEHEN-
retouching PX 5 MUNICH grooming JESUS RODRIGUEZ model PATRICK @CORE MANAGEMENT all clothes MODELS OWN
52 REDAKTION
MBFWB by Amanda Samantha Brooke
#01
Friedrich Lichtenstein für Esther Perbandt | Bild von Lia Wagner
#berlinfashionweek #MBFWB Beginnen wir mit den Mercedes-Benz Fashion DAYS in Zürich - #MBFDZ. Da ich in der Schweiz aufgewachsen bin, weiß ich also auch, dass das Land eher von Wirtschaft und Ökonomie dominiert wird anstatt von Mode. Daher waren die ersten Gehversuche der Fashion Days in Zürich auch eher sponsorenfokussiert, als dass Fashion auch nur in irgendeiner Form zu erkennen gewesen wäre. An dieser letzten Veranstaltung war das Label Max Mara der große Headliner. Sie präsentierten die bereits in den Stores hängende Kollektion. WOW. Im Vergleich zu den anderen „Modemetropolen“ konnte man in Zürich die Tickets für die Show kaufen. Was, ganz am Rande erwähnt, am Ziel vorbei geschossen war. Das charmante Label Lala Berlin, welches mit ihren frischen Kreationen und den authentischen Socialmedia-Auftritten für Wohlfühlstimmung sorgte, ging ein bisschen unter. Dasselbe galt dem Label Studiowinkler. Großartige Stoffe und innovative Schnitte machten aus den Looks ein Gedicht. Die Bewegung, die Übergänge gingen jedem Modekenner unter die Haut. Der persönliche Höhepunkt der gesamten Veranstaltung war für die asym.-Redaktion die Marke BERENIK. Fesselnd, packend und mitreißend zog sie einen in ihren Bann. Mit jedem Schritt, mit jedem Bass erzählte uns die Show die Entstehung der einzelnen Kleidungsstücke. Das war es, was der gesamten Veranstaltung fehlte – Mode!
#01
54 REDAKTION
#02
Backstage MBFDZ für BERENIK | Bild von Lia Wagner Anfang des neuen Jahres, angekommen in Berlin, wird es etwas ernster. Hier ist Mode nicht eine Gelegenheit, hier wird sie gelebt. Berlin empfängt niemanden mit offenen Armen. Es ist kalt und karg. Hier interessiert sich genau niemand für dich. Organisiert durch die renommierte IMG Agentur wird jeder Einlass akribischst geprüft, obwohl sie sich für Akkreditierungen weder verantwortlich fühlen noch eine Weiterleitung an die dementsprechenden Stellen veranlassen. Einladungen gibt es nur von den Designern direkt oder ihren jeweiligen PR Agenturen, welche sich meist vorbildlich um einen kümmern. Die Nerven gehen einem nicht nur persönlich wie die Pferde durch, auch dem gesamten Personal an der Veranstaltung. Nicht selten kommt es einem vor, als würde demnächst die Kanzlerin höchstpersönlich auf eine Tasse Tee vorbeischauen. Mit der Hand stets den Knopf ins Ohr gedrückt, der Blick alles kontrollierend, so rennen sie umher in ihren schwarzen einheitlichen Anzügen, die Herren vom privaten Sicherheitsdienst. Komm ihnen besser nicht in die Quere, du sollst gewarnt sein.
#03
Mercedes-Benz Fashion Days Zurich | Bild von Amanda S. Brooke Wie wir bereits in Zürich erfahren haben, steht hinter dem Label ein großartiges Team und eine bezaubernde Designerin namens Leyla Piedayesh. Niemandem gelingt es wie Lala Berlin den schnellen Puls der Stadt einzufangen.
#04
Backstage für Lala Berlin | Bild von Amanda S. Brooke Unsere erste Begegnung der MBFWB ist Offsite mit holyGhost und deren sympathischen Designerinnen Jelena Hofmann und Sedina Halilovic. Als Location diente ein ehemaliger Supermarkt.
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#07
REDAKTION 57
#05
Backstage Models für holyGhost | Bild von Lia Wagner „Mode ist für mich mein Leben, sie stellt für mich jeden Tag eine Herausforderung dar und ist auch alltäglich in meinem Leben vorhanden. Sei es ob ich einkaufen gehe, Zeit mit meinem Sohn verbringe oder auf der Arbeit bin. Mode ist allgegenwärtig.“ Antwortet uns Sedina auf die Frage, was Mode für sie sei. „Für mich ist Mode Lust. Lust sich schön anzuziehen.“ Ergänzt sie. „Ich wollte immer etwas mit Mode machen und als ich meine VWL-Prüfungen nicht bestanden habe, entschied ich mich für etwas, was mir wirklich gefällt, und das war dann Mode.“ Zum Schluss gibt sie uns einen Tipp für alle, die noch nie an der Fashion-Week waren: „Jeder soll auf die Fashion-Week kommen und sich inspirieren lassen.“ Wir ließen uns an diesem Abend von der Kollektion inspirieren. Schöne Materialien trafen auf noch schönere Farben. Eine harmonische Kombination von must-haves und Wohlfühlteilen ging Hand in Hand durch die Show. Am Ende fiel der Vorhang und aus dem Laufsteg wurde eine riesige After-Party. Gäste, die unser einer nur aus dem Fernsehen kannte, begegneten sich auf der Tanzfläche.
#06
Backstage Models für holyGhost | Bild von Lia Wagner Sichtlich entspannt trafen wir nach der Show die Designerin Jelena an. „Jetzt fühle ich mich gut. Die Anspannung war groß. Es ist immer das gleiche. Egal wie gut man vorbereitet ist, am Ende wird es immer stressig und chaotisch und man hat das Gefühl es wird nicht funktionieren. Läuft es dann so gut wie heute, dann fällt einem ein riesiger Stein vom Herzen.“. Das verdankten Jelena und Selina einem eingespielten Team, welches hinter ihnen steht. Für beide gab es noch keinen Grund nach Hause zu gehen sondern zuerst einmal ordentlich zu feiern. Sponsoren sorgten für free drinks all night long.
#07
Backstage H&M und Model für holyGhost | Bild von Lia Wagner Unsere nächste Destination führte uns ins MBFWB-Zelt am Brandenburger Tor zur Runway Show der Designerin Esther Perbandt. Eine Explosion an Eindrücken und kreativer Innovation. Raffinierte Looks zeitlos in ihrer Erscheinung. Selten wurde mit so viel Minimalismus aufgetragen.
58 REDAKTION
#08
Stage Präsentation für Julian Zigerli | Bild von Amanda S. Brooke Auf diese Art und Weise trifft auch Margit Peura, Designerin von Whitetail Fashion, den Nerv der Zeit. On Stage präsentiert sie uns ihre erste Kollektion und macht dabei alles richtig. In absoluter Vorfreude treffen wir Margit aus Finnland. Nicht wie erwartet nervös vor ihrer ersten Show. „Mir gefällt Berlin sehr gut!“ erzählt sie uns, für sie ist es nicht der erste Besuch. Die Menschen hier und ihre Energie haben es ihr angetan. „Es ist meine erste Kollektion, aber sie zeigt sehr stark, wer ich bin, und meine gesamten charakterlichen Eigenschaften.“ Wichtig ist der Rückhalt den man von seiner Umgebung bekommt. „Für eine Designerin ist es eine großartige Erfahrung ein Teil der Fashion-Week zu sein.“
#09
Designerin Margit Peura von Whitetail | Bild von Tristan Siefert Neben den Veranstaltungen im Rahmen der MBFWB treffen wir am Ende auf einem side-event namens „Lavera Showfloor“ auf die Schweizer Designerin Yvonne Reichmuth vom Label YVY. Aufgeregt begrüßt sie uns herzlich Backstage und führt uns umher. Aufwendig von Hand produzierte Meisterwerke aus Leder werden uns präsentiert. Perfekt, wie angegossen, sehen sie atemberaubend an den Modellen aus. Am Ende ist es doch immer wieder erfreulich, wie viel Talent sich in einem kleinen Land wie der Schweiz versteckt und wie viele Kilometer man reisen muss, um es für sich zu entdecken.
#10
Runway für YVY | Bild von Amanda S. Brooke
#08
#09
#10
62 LESEN
Forward by Maurin Bisig
„Das Beste am Reisen ist, dass man die zehntausend kleinen Momente, die man gesehen, gespürt, geschmeckt und erlebt hat, niemandem erklären kann. Man erzählt Geschichten, spezielle Erlebnisse, Handlungen, die passiert sind, aber es ist unmöglich, seinem Gegenüber die Geräusche oder die Wärme des Erlebten zu erklären. Man muss es am eigenen Leib erfahren. Forward!“ Eine Bild-Choreographie des Reisens Aufgewachsen in den Innerschweizer Bergen entdeckte Maurin Bisig vor acht Jahren die Fotografie für sich. Heute reist er für seine Motive rund um die Welt und veröffentlicht nun sein erstes Fotobuch. «Forward» zeigt analoge Aufnahmen mit viel Sensibilität für Komposition und Motiv – egal ob in Osteuropa, Afrika, Jamaica oder im Entlebuch. Im Engadin geboren, zog Maurin Bisig als jüngster von vier Kindern im Alter von drei Jahren mit seiner Familie nach Sörenberg. Mit der Piste vor der Haustüre entwickelte er rasch eine Leidenschaft für Wintersport und war deshalb als Teenager Mitbegründer einer lokalen Freestyle-Community (Shaba Cru). Mit der Sportart als Verbindendes Element, unternahmen die Freunde immer wieder Ausflüge in Skigebiete der ganzen Welt - im Jahr 2006 zum ersten Mal in die USA. Foto- und Filmkameras zählten wie Snowboards und Skis zum Standart-Equipment der Gruppe dazu. So kam es, dass Maurin während der ersten USA-Reise die Kamera eines Freundes auslieh und sich als Fotograf versuchte. Sein Interesse war geweckt. Zu Hause angekommen, erlitt er eine Verletzung an der Schulter und musste deshalb dem Sport fernbleiben. Zumindest aus eigener Perspektive. Glück im Unglück genutzt, kaufte er sich seine erste eigene Kamera und begleitete die Gruppe weiter, hinter der Linse am Pistenrand. Bereits ein Jahr später schneite es ihm die ersten Aufträge rein, wonach er 2011 nach Luzern zog und sich als Fotograf selbstständig machte.
64 LESEN
Vermehrt konzentrierte sich Maurin in seinen Motiven auf Portraits und Landschaften und entscheid sich dann, nur noch analog zu Fotografieren. «Es steckt einfach mehr dahinter», meint der gelernte Maurer, «angefangen beim Film, den man von Hand einlegt, über die Entwicklung des Negativs bis hin zur Vergrösserung im Labor – du hältst etwas in den Händen. Das passt einfach besser zu mir.» Vor vier Jahren wurde der Lions Club Wolhusen/Entlebuch auf Maurins Bilder aufmerksam. Ganz nach dem Leitbild «We Serve» - Wir Dienen - unterstützt der Club internationale Hilfs- wie lokale Projekte aus der Region. Damals hatte Maurin gerade seine Velotour zum Schwarzen Meer hinter sich und einen Kopf voller Ideen, wo er als nächstes hinreisen will. Da kam ihm die Unterstützung des Clubs entgegen.
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So ging sie weiter, seine Reise, die ihren Ursprung in Osteuropa fand, weiter in den Norden Finnlands, nach Afrika, Jamaica und immer wieder zurück nach Hause ins vertraute Entlebuch. Resultat seiner vielfältigen Reiseerfahrungen sind analoge Bilder, die nun in Form seines ersten Fotobuches «Forward», anlässlich des 40-jährigen Jubiläums vom Lions Club Wolhusen, erscheinen. Mit seinen Bildern beweist Maurin viel Sensibilität für Motiv und Komposition. Da rät man ihm, wie schon sein Freund Ebrahim in Gambia gerne: «Lauf einfach weiter gerade aus, Maurin.» Wir freuen uns darauf. Buchvernissage: 21.3.2015, ab 18:00 Uhr im Caffe Canzoniere Kanzleistrasse 84, 8004 Zürich
Andere haben in der Küche Sex.. 1
Die „Bitches you need some class!“-Gruppe. Ich denke, jeder weiß, was ich damit meine.
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Die „Mir geht es so schlecht und ich hoffe er oder sie liest das hier und wird mich wieder zurücknehal schauen, wie sich eine Kolumne schreibt, mit zwei Stunden Schlaf men“-Gruppe. Standardsprüche dieund mindestens sechs Kaffee intus. Betrunken, gar kein Problem, ser Gruppe: „Wie konntest du mir nur so wehtun?“ oder „Schon scheimach ich mit links. Aber ohne Schlaf... Ich musste mich so überwinden, etwas auf die Reihe zu bekommen, dass ße weinend alleine auf seinem Bett ich schon überlegt hatte auf irgendetwas Anderes umzusteigen, das Reimen zu sitzen.“ oder sie posten einfach nur einen traurigen bzw. weinenzum Beispiel. Folgendes kam dabei rum: den Smiley, sodass die Menschen, die tatsächlich mit dieser Person beRosen sind rot, freundet sind, auch auf jeden Fall ein Veilchen sind blau, „Was ist denn los, Maus?“ da lassen nein halt ich hasse reimen, müssen. Super gut finde ich auch, Penis. wenn man den Beziehungsstatus in Ich finde ein eigentlich ganz guter Anfang, aber ich bleibe wohl doch „Es ist kompliziert“ umändert. Ganz eher beim Ablästern über Leute, die mich nerven. Also zurück zum ehrlich Leute, Wayne? Thema. Die „Schaut mal raus, es schneit, Da ich gerade in der Abschlussphase meines Studiums bin und gleichzeiich muss euch das allen sagen, tig die neue Ausgabe von „asym.“ ansteht, ist Schlaf zur Zeit für mich ein Fremdwort. Und jeden Morgen, seit zwei Wochen, führe ich das gleiche da ihr ja bestimmt kein Fenster Gespräch mit meinem Bett. Ich: „Ich kann wirklich nicht bleiben.“ Und habt“-Gruppe. Bevorzugt mit einem Bild dabei, um der Aussage ein bissdarauf mein Bett: „Ach komm schon, Baby, es ist so kalt draußen.“ chen mehr Gewicht zu verleihen. Naja, nun zu meinem eigentlichen Thema: Die guten Vorsätze für mein Die „Mann, gehen mir die Leute Jahr 2015. Wohl jeder macht zum Ende des Jahres eine solche Liste. Auf auf den Sack, die immer diese meiner steht ganz klassisch als erster Punkt ABNEHMEN. Wetter-Posts machen.“-Gruppe. Ich frage mich nur wie man eine Prüfungsphase ohne Schokolade und Hochamüsant, da mich diese GrupCola überstehen soll. Und an dieser Stelle sei allen, die das drauf haben, pe genauso ankotzt wie Letztere. gesagt: Mädels, ihr seid nicht normal. Also dieser Punkt ist schonmal auf Die „Ich bin ein total verrücktes März verlegt. Nochmal Glück gehabt. Mädchen und poste ein GrimasDann der zweite Punkt INSTAGRAM UND FACEBOOK LÖSCHEN. senfoto, auf dem ich aber trotzdem Einige denken an dieser Stelle bestimmt, wie kann man nur, dann ist man ja total süß und als ob ich gerade von völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Aber ganz ehrlich, es ist dermaßen einem Make-Up-Team geschminkt zeitraubend. Wenn ich so durch Facebook scrolle, steigt außerdem mein Blut- wurde aussehe“-Gruppe. Bevorzugt druck in Unermessliche, meine Halsschlagader tritt hervor und ich denke mit der Bildunterschrift: „Einzig mir bei jedem zweiten Post, wer zum Teufel hat den Sack Idioten aufgelassen? aber nicht Artig“ oder „Girls just Die Vielposter teilen sich in, für mich nicht nachvollziehbare, folgende wanna have fun“ oder auch so etwas wie „#nomakeup #crazygirl“. Gruppen auf:
M
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KOLUMNE 69
..ich esse im Bett.
by Laura Hesse
Instagram ist bereits gelöscht. Über den Facebook-Punkt hatte ich vor dem Aufschreiben nicht genug nachgedacht. Mir fiel dann irgendwann auf, dass ich ziemlich viele berufliche Kontakte über Facebook habe. Also mistete ich nur meine Freundschaftsliste aus und gab bei so einigen Menschen an, dass ich ihre Einträge nicht mehr sehen möchte. Fürs Erste sollte das wohl reichen. Der dritte Punkt auf meiner Todesliste ist MEHR SPORT MACHEN. Sport und Laura. Das ist wie eine saure Gurke mit Nutella. Ne, Moment, der Vergleich passt nicht, könnte eigentlich ganz lecker sein. Was ich sagen möchte, es ist nicht kompatibel. Wenn ich jogge, bin ich langsamer als eine Schildkröte... mit nur drei Beinen... die in Erdnussbutter steckt. Generell immer diese Jogger, denen vertraue ich ja eh nicht, es sind immer die, die die Leichen im Wald finden. Ich meine ja nur. Und außerdem was soll ich machen, wenn meine Liste sagt: „Geh ins Fitness-Studio“, aber mein Herz sagt: „Trink mehr Wein.“ Ich denke da bleibt eigentlich nur eine Lösung, ich muss mir schwerere Weingläser anschaffen. Zu guter Letzt noch der Punkt vier SICH NICHT MEHR MIT MENSCHEN RUMSCHLAGEN, DIE EINEM NICHT GUT TUN... VOR ALLEM DIE MÄNNER, DIE EINEM NICHT GUT TUN... EIGENTLICH GEHT ES HIER NUR UM DIE MÄNNER. Nach so einigen, teilweise schon in meinen Kolumnen erläuterten Schüssen in den Ofen, habe ich eh keine Lust und Geduld mehr. Wofür brauche ich auch schon einen Mann, ich habe sowieso keine Zeit um eine Beziehung zu führen, geschweige denn mir erstmal jemanden zu suchen, der es mit mir aushält. Und während also andere Sex in der Küche haben, esse ich im Bett. Befriedigt mich genauso, wenn nicht sogar etwas mehr. Dieser Punkt wurde also als Einziger bis jetzt komplett eingehalten. Was irgendwie schon wieder fast mehr traurig ist als lobenswert. Auch wie ich gerade vor meinem Laptop sitze, mit meinem Kaffee in der Hand. Mir die Statusmeldungen durchtrainierter 13-jähriger Mädels (hab ich beim Löschen übersehen) anschaue, die ein Dekolletee einer 25-jährigen und ein offensichtlich aufregenderes Liebesleben als ich haben – ich ändere dann wohl mal meinen Beziehungsstatus in „Hab noch ne Flasche Wodka im Kühlschrank“ um.
Hotel Wolcott -BY ELLIN ANDEREGG-
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IMPRESSUM 83
Herausgeber AMANDA S. BROOKE & LAURA HESSE
Redaktion Office 104 – Alpenstrasse 7 CH-6004 Luzern asb management – Yorckstrasse 73 DE-10965 Berlin Email: contact@asym-mag.ch Redaktion: Laura Hesse, Janine Heini, Amanda S. Brooke & Katharina Kilb Illustrationen (Seiten 16 - 21): Maren Baumeister Art Direction: Susette Brand Werbung & Anzeigen Office 104 – Alpenstrasse 7 – CH-6004 Luzern asb management – Yorkstrasse 73 – DE-10965 Berlin Email: contact@asym-mag.ch
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