an.schläge02/2001
an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN februar
thema
Frauwerden Ein Bericht zur Situation von Frauen, in deren Geburtsurkunde „männlich“ stand interview
KampfLust Bady Mincks „elektrofrühstück“ bringt seit einem Jahr Nachrichten zum Widerstand
ats 48,– dm 8,– sfr 8,– eur 3,54
an.schläge an.spruch
Wollen und Müssen Ein Jahr Regierung – ein Jahr Widerstand
05
interview
Kein Don Quijote sein Bady Minck im Gespräch über Kunst, Feminismus und Widerstand
08
integration
Im Gespräch vereint Die Initiative Land der Menschen will Vorurteile abbauen
10
international.konferenz
Female Empowerment
forum
thema
politik
In Budapest fand ein Seminar zum Thema Weibliche Sexualität statt
14
an.sage
Be- und Enthauptungen Stellungnahmen zur Debatte um den Schwangerschaftsabbruch
24
mannzufrau
Frau werden Frauen, die als Männer geboren wurden
16
forum.wissenschaft
Frauen(t)räume Architektinnen verwirklichen ihre Vorstellungen von Städtebau
22
arbeitslos
Spare in der Zeit... Welche Verschlechterungen kommen auf Erwerbslose zu
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diskriminierung
arbeit
Ein neues Jahr hat begonnen. Und die ersten an.schläge in diesem Jahr sind da. Obwohl wir zu Jahresbeginn alle mit Grippe im Bett lagen – und nicht, daß eine glaubt, wir hätten zu viel gefeiert. Denn zu feiern gibt es ja wahrlich nicht viel. Welche Grausamkeiten das blau-schwarze Sparpaket für Erwerbslose mit sich bringt, beschreibt Klaudia Paiha auf S. 28. Kerstin Kellermann hat ein Interview mit der Künstlerin Bady Minck geführt (S. 10), die sich auch nach einem Jahr ihre Kampflust noch bewahrt hat. Am 3. Februar ist in Wien eine große Demo geplant. Thema dieser Nummer sind Frauen, die als Männer geboren wurden. Helga Pankratz und Verena Fabris haben mit Expertinnen und Transsexuellen gesprochen (S. 16). Im neuen Jahr gibt es bei uns auch ein paar Neuerungen. Die Glosse unserer ehemaligen Redakteurin Kathy Bryla, die durch die Welt reist und zur Zeit in Istanbul weilt, wird abgelöst von Jasmina Jancovic, die von ihrem Alltag als Migrantin berichten wird. Der Cartoon von Klaudia Wanner auf S. 4 wird abgelöst von einem Lika Trinkl-Cartoon. Lika und Vanessa Wieser haben übrigens einen Lesben-Kalender gestaltet (zu bestellen bei der AUF: T. 01/33 91 64, e-mail: auf@t0.or.at) Beate Schachinger hat ihre letzten an.schläge layoutiert.Wir sind traurig! Freuen tun wir uns über unsere Februar-Praktikantin Sabina Auckenthaler. Nicht freuen tut uns, daß der Postversand nun tatsächlich um mehr als ein Drittel teurer wird. Außerdem fordert die Post eine Liste von 1000 AbonnentInnen. Früher waren es 300. Auch wenn es uns nicht angenehm ist, unsere Adressen der Post auszuhändigen, sehen wir uns zu diesem Schritt gezwungen, damit die an.schläge nicht um ein Vielfaches teurer werden. Nächstes Jahr bleibt uns und euch eine Preiserhöhung ohnehin nicht erspart, denn dann wird es keinen begünstigten Versandtarif mehr geben. Aber es gibt auch Gutes unter all dem Schlechten: Das Telma-Team spendet den Rosa MayrederPreis in der Höhe von ats 10.000,–, den es vom Land Niederösterreich erhalten hat, an den Verband feministischer Medien, weil sie „finden, daß eine feministische Öffentlichkeit und insbesondere feministische Medien überlebenswichtig für emanzipatorische Frauenprojekte sind“. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Ein Danke auch an das Frauenbüro der Stadt Wien, das uns für 2001 eine Subvention von ats 390.000,– zugesagt hat. Abos sind trotzdem unsere wichtigste Einnahmequelle! Also lest uns, abonniert uns, empfehlt uns weiter!
Out in the labor market Der Einfluß sexueller Orientierung auf Benachteiligung am Arbeitsmarkt
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reality-tv
Echt-Menschen-Fernsehen Männer und Frauen in Fernsehformaten wie Taxi Orange und Big Brother
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ausstellung
Das Fremde in uns Die Fotografin Lisl Ponger zeigt eine wenig bekannte Seite Österreichs
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an.klang
Vergangenheit und Zukunft Eine musikalische Reise
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lese.zeichen
Visuelle Anerkennung Das neue Buch des Fotografen Del LaGrace Volcano
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ge.fragt
kultur
auf.takt
Reisende aus Leidenschaft Sie verbrachte viele Jahre in Tibet, China und Indien
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an.an.schläge
an.schläge Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/715 98 89/13, Fax: DW 20, e-mail: an.schlaege@chello .at http://www.anschlaege.at
Redaktionskollektiv: Verena Fabris/vab (Koordination, DW 13), Angela Heissenberger/AH, Gabi Horak/GaH (Koordination an.riss, DW 15), Kerstin Kellermann/kek, Helga Pankratz/ pan (Termine, DW 14); Magda Scheiblbrandner/sc (DW 14), Beate Soltész/sol
IInserate, PR: Tamara Baca (DW 15) Ständige Mitarbeiterinnen: Doris Brenner/DoB, Barbara Luger/balu Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Sabina Auckenthaler, Eva Flicker, Karin Hartlieb, Doris Hauberger, Tina Ludescher, Klaudia Paiha, Christine Tragler, Doris Weichselbaumer
an.sage: Heidi Ambrosch & Bettina Behr neu.land: Jasmina Jancovic heim.spiel: Angela Heissenberger wyber.space: Verena Fabris ge.fragt: Elke Koch an.klang: Sonja Eismann & Ute Hölzl plus.minus: Helga Pankratz Cartoons: Gabi Szekatsch, Lika Trinkl Unsere Werbung: Magdalena Blaszczuk Fotos: an.schläge-Archiv, Bettina Behr, Magdalena Blaszczuk, Doris Brenner, Michaela Bruckmüller, Verena Fabris, Eva Flicker, Nan Goldin, Karin Hartlieb, Angela Heissenberger, Ulli Komzak, Lisl Ponger, C. Wachter/Kunsthalle, Beate Soltész
an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Beate Schachinger Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion entsprechen. Kürzungen vorbehalten.
04 an.schlägefebruar 2001
Betrifft: Abbestellung
Betrifft: nicht abbestellt
Frau und Kirche
Nicht verzichten!
Liebe Redaktion der an.schläge! Nun haben wir Eure Zeitschrift zu einem ermäßigten Preis ein Jahr lang erhalten und wollen sie hiermit abbestellen. Euch interessieren die Gründe dafür. Sie liegen nicht in Eurer Zeitschrift, im Inhalt oder in der Aufmachung! Im Gegenteil, wir finden sie ansprechend und aufschlußreich, wenn auch etwas zu sehr Wien-bezogen. Unsere Gruppe „Frauen in der Kirche“ wurde vor elf Jahren gegründet, als ein erzkonservativer Bischof unserer Diözese vorgesetzt wurde. Wir kommen aus dem ganzen Land zusammen, um wachsam zu sein, in welche Richtung es in kirchlichen Belangen nun weitergeht. Die Themen unserer Treffen (jeden Monat) sind einfach andere, als sie in der Zeitschrift an.schläge behandelt werden. Z.B. Mitarbeit der Frauen in der Kirche (nicht nur Schmücken und Putzen der Kirchen, sondern Predigen, Gestalten und Leiten von Gottesdiensten); Homosexualität und Kirche; Frauensolidarität; Umgang mit Konflikten; Rituale, die uns heute wichtig sind; meditative Tänze; Bibelarbeit; Frauen in anderen Religionen; Geburt; Gestalten eines Pflanzenlabyrinthes... usw. Das sind unsere Jahresthemen. Wir sind auch nicht mehr ganz junge Frauen (zwischen 50- und 70-jährig) und haben z.T. unsere alten Eltern zu pflegen und Enkelkinder zu betreuen. Trotzdem haben wir noch viel power – aber auch die Weisheit, da und dort abzusagen, damit wir uns nicht verzetteln ...! Vielleicht versteht Ihr jetzt unsere Gründe zur Abbestellung. Für Eure Arbeit viel Spaß und weiterhin viel Qualität!
Liebe Frauen! Da ich die an.schläge seit jeher schätze und für eine gute Zeitung halte (wenn ich auch leider in letzter Zeit immer weniger dazukomme), stelle ich mit Bedauern fest, daß sie nicht mehr eingetrudelt ist. Offenbar habe ich nicht rechtzeitig einbezahlt?? Wenn das so ist, war es nicht meine Absicht. Ich möchte (sowohl aus Interesse als auch aus Solidarität in Zeiten wie diesen) auf mein Abo nicht verzichten. Liebe Grüße
Gerda Sonderegger für die Gruppe „Frauen in der Kirche“ in Vorarlberg
Bruni Langthaler, Wien
Betrifft. „Brücken bilden“ in an.schläge 12 01/2000 2001 und „Wer Entscheidungen trifft“ in an.schläge 12 01/2000 2001
Weitermachen Liebe an.schläge Frauen, Danke für das spannende Interview mit Mascha Madörin in den letzten an.schlägen. Etwas nichtssagend war dafür das Interview mit Beate Winkler. Prinzipiell finde ich eure Zeitung sehr gut, macht weiter so! Julia (per e-mail)
an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN
an.spruch
Gabi Horak
Wollen und Müssen Die blau-schwarze Regierung ist ein Jahr alt. Die wenigsten brechen darüber in Freudentaumel aus. Dann wollen wir uns mal erinnern: Was hat dieses Jahr den Frauen gebracht? Erste Maßnahme: Das Frauenministerium, genauer gesagt die Sektion im Bundeskanzleramt, wurde abgeschafft. Themen der Frauenpolitik, die dem Begriff „Familienpolitik“ nun wesentlich näher kommt, wurden in das neue Ministerium für soziale Sicherheit und Generationen integriert. Dafür zuständig ist seit neuestem ein Mann, der fälschlicherweise des öfteren als „Frauenminister(in)“ bezeichnet wird. Diesen Posten gibt es im neuen Kabinett nicht mehr. Punkt. Diverse Maßnahmen zum Bildungsabbau treffen in besonderem Maße Frauen, Schülerinnen, Studentinnen, Lektorinnen. Die Interessengemeinschaft der externen LektorInnen formulierte in einer Resolution: „Wir, die IG externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen, halten angesichts der derzeitigen Regierung Apathie, Schweigen und Zynismus für inakzeptabel. In dieser Situation sehen wir uns dazu aufgerufen, immer und überall das Wort zu ergreifen, bei jedem Kongreß, jeder Beiratssitzung, auch um den Preis der Lächerlichkeit, die gegenwärtige Lage zu diskutieren. Es geht darum, sich die Angst nicht nehmen, sondern produktiv werden zu lassen!“ Mutterkreuz-Ideologie wird wiederbelebt bzw. die Wiederbelebung in erhöhtem Tempo vorangetrieben. Frauenpolitik existiert höchstens noch in der Opposition. Feministischer Widerstand jedoch ist stark präsent. Der feministische Widerstandskongreß Anfang Oktober letzten Jahres gab Kraft, brachte neue Perspektiven und viele Ideen für zukünftige Proteste. Am 18. November wurde die Bundesgeschäftsstelle des AMS besetzt, um aktionistisch gegen die ungeheuerlichen Verschlechterungen in der Arbeitsmarktpolitik aufzutreten. Der Dienstag wurde von den „Wüden Weiban“ zum Frauenstreiktag erklärt. Jeder Dienstag ist Einsparungstag: Wir sparen uns das Einkaufen, Putzen, Stopfen
von Löchern, immer verfügbar zu sein, Sorgen und Umsorgen. Dienstag ist wöchentlicher Lust- und Entspannungstag, die verschränkten Arme sind Zeichen der Verweigerung. Kommunikation findet wiederum in erster Linie übers Netz statt (frauenstreik@gmx.at), wo sich widerständige Pages tümmeln und viele Menschen erreichen – wenn auch nicht alle, was oft vergessen wird. Der Widerstand gegen die blau-schwarze Regierung ist ein Jahr jung. Dieses „Erwachen der Zivilgesellschaft“ muß als Erfolg des vergangenen Jahres bezeichnet werden. Die Widerstandsbewegung ist erstaunlich gut organisiert. Allen Voraussagen zum Trotz wandern die DonnerstagsdemonstrantInnen immer noch, jeden Samstag tanzt das Volk, WissenschafterInnen, ExpertInnen, PolitikerInnen, KünstlerInnen, ArbeiterInnen diskutieren über neue Ideen. – Wach bleiben ist die Devise. „Widerstand im ganzen Land“ skandieren die DemonstrantInnen. Da gibt’s nur ein Problem: Das Land ist größer als die Bannmeile rund um das Parlament. Es ist jedesmal ein Gefühl des freien Falls wenn ich in meine kleine Heimatstadt fahre und aus dem Zug steige und: Nichts! Die Stadt ist ein Dorf. Vergeblich suche ich in den Straßen, lokalen Zeitschriften, Kaffeehaus-Gesprächen nach regierungskritischem Bewußtsein. Widerstandskultur ist hier nicht existent, außer in den Köpfen vereinzelter alternativer Zeitgeister, die sich in alternativen Kellerlokalen verkriechen, um Reisepläne für die nächste Demo zu schmieden. Destination: Bundeshauptstadt. Vor kurzem hab ich ein Indiz dafür entdeckt, daß es doch so etwas wie eine Gegen-Welt gibt: Ein einsames KPÖPlakat im dafür vorgesehenen, bezahlten Rahmen in der Nähe des Stadtparks. Es ist eine eigenartige Stimmung der Gleichgültigkeit und Gemütlichkeit, die mich an manchen Tagen rasend macht. Ab und zu gelingt es mir, diesen Adrenalinschub zurück nach Wien mitzunehmen und dort sinnvoll in alternativer Arbeit zu verwerten. ❚ februar 2001an.schläge 05
österreichan.riss uff
Trotzdem
Freundinnen, Steingasse 25, 2. Stock, 4020 Linz, T. 0732/77 55 08, e-mail: lena@caritas-linz.or.at
Sozialminister Haupt hat die Förderung des Unabhängigen FrauenForums für das abgelaufene Jahr 2000 um ein Fünftel gekürzt. Das UFF muß nun mit ats 100.000,– auskommen, weshalb das Koordinationsbüro Anfang des Jahres geschlossen werden mußte. Offizielle Begründung für die Kürzung: Im Förderungsansuchen stünde eine geplante Frauenkonferenz 2000, die bisher nicht stattgefunden hat. Haupt im Ö1-Interview: „Es ist mir bis zum jetzigen Zeitpunkt von den Damen nicht nachvollzogen worden, wo und wie und in welcher Form das stattfinden soll.“ Die UFF-Frauen weisen darauf hin, daß diese Konferenz keineswegs der Hauptpunkt des Ansuchens gewesen sei und außerdem „kann kein seriöser Verein eine Konferenz planen, wenn bis Ende November noch nicht klar ist, ob die Förderung für das laufende Jahr überhaupt ausbezahlt wird“. Der Finanzplan ging bereits im Jänner 2000 an das Ministerium. Eva Rossmann in einer Aussendung: „Frauenministerin Haupt belügt die Öffentlichkeit. Es wird ihm aber nicht gelingen, uns mundtot zu machen.“ Madeleine Petrovic von den Grünen bezeichnet die Vorgehensweise des Ministeriums als „brutale Revanchepolitik“ gegenüber KritikerInnen. Der Minister reagierte auf diese Kritik mit dem Hinweis, das UFF habe die notwendigen Voraussetzungen im Sinne der Förderungsrichtlinien nicht erbracht. Anstelle einer „wahllosen Verteilung öffentlicher Mittel“ seien „objektive Förderungsrichtlinien“ für positive Finanzierungsbescheide aus dem neuen Ministerium maßgeblich. Das UnabhängigeFrauenForum möchte seine Arbeit trotzdem fortsetzen. Die Vernetzungsarbeit wird aus dem zentralen Büro ins Kaffeehaus ausgelagert, das Informationsblatt per e-mail verschickt. Um das UFF-Informationsblatt weiterhin per Post zu beziehen, sind mindestens ats 120,– einzuzahlen (Verwendungszweck „Uff“). GaH
Offen: Di, Mi, Do 10.00–12.00, Beratung: Mo 14.00–16.00, Do 16.00–18.00
UnabhängigesFrauenForum, http://www.uff.at, e-mail: uff@aon.at, Konto Nr. PSK 92055056
prostitution
Lena Knapp über hundert Frauen sind in Linz als Prostituierte registriert. Sie arbeiten also legal und müssen einmal wöchentlich zum ärztlichen Gesundheits-Check, bei dem sie einen Stempel in ihr „Gesundheitsbuch“ bekommen. Weitere Kennzeichen dieser Legalität: Meldezettel, Steuernummer, Krankenversicherung und zu entrichtende Gewerbesteuer. Die Zahl der illegal als Prostituierte arbeitenden Frauen wird in Linz zwei bis dreimal so hoch geschätzt. Für „Lena“, ein Projekt der oberösterreichischen Caritas, zählt diese Unterscheidung nicht. Seit 1997 betreuen die vier beschäftigten Sozialarbeiterinnen Linzer Prostituierte, verteilen Kondome, begleiten die Frauen zur Kontrolluntersuchung, informieren über Geschlechtskrankheiten und hören sich die Gewalterfahrungen an. Das Land Oberösterreich hat dem Projekt nun für seine jahrelange Arbeit den „Menschenrechtspreis 2000“ zugesprochen. GaH Lena, Internationaler Frauentreffpunkt und Beratungsstelle für Frauen, die in der Prostitution arbeiten, und deren
plus.minus
plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff: „plus.minus“
„Grenzen dicht“ und „ausmerzen“
...sind in Zusammenhang mit BSE die am häufigsten zu hörenden Aussagen von Politikern und Experten. „Ausländisches Futter“, „Ausländische Tiere“ und „die frühere Regierung“ seien Schuld. Das offizielle Österreich im Rinderwahn erzeugt vor allem deshalb eine Gänsehaut, weil die simpel-rigiden Erklärungen dem immer gleichen Muster folgen.
06 an.schlägefebruar 2001
abseits
jenseits
Seitenblicke und Orange-Taxler
„Staberl“ und die Krone
Die Hetero-Buam von „Taxi Orange“ waren Anfang Jänner in den „Seitenblicken“: Beim Hallenfußball-„Freundschafts“-Spiel gegen eine junge Frauschaft. Mit den Meldungen, die sie bei ihrem 3:3 gegen die „Mädels“ „geschoben“ haben, reißen die Boys bei uns kein Leiberl. Vielmehr stellen sie sich selbst ins dummdreiste Macho-Abseits. Da an diesem schlechten Abschneiden der „Taxler“-Mannschaft natürlich Kamera, Schnitt, Regie und Konzept der „Seitenblicke“ nicht unbeteiligt sind, gilt für diese sinngemäß das gleiche. (–)
„Ich bedaure, daß es keine Frauenministerinnen mehr gibt ...“, grinste „Staberl“ beim Interview anläßlich seines 80. Geburtstags: Weil sie ihm unerschöpflichen Stoff geliefert hätten, mit „entzückenden Ideen“, wie „daß die Männer die Hälfte des Geschirrs abwaschen sollen“. Aus ähnlichem Grund betrauert er süffisant lächelnd den Rückzug Heide Schmidts aus der Politik. – No. Unsere Trauer wird sich in Grenzen halten, wenn sich Herr Nimmerrichter von seinem populistischen Polemisieren zurückzieht. 37 Jahre „Staberl“ sind eh genug. (–)
an.rissösterreich projektabschluß
Die Spinne und das Netz Nach drei erfolgreichen Jahren wurde das Modellprojekt „Frauengesundheitszentrum Leibnitz“ Ende letzten Jahres abgeschlossen. Das Zentrum, ein Projekt des Frauengesundheitszentrums Graz, war Anlaufstelle, Beratungs- und Kommunikationsangebot für pflegende Angehörige. Vorrangiges Ziel war die Unterstützung und Stärkung jener Frauen, die Angehörige zu Hause pflegen/betreuen. Darüber hinaus war es ein Anliegen, das Angebot im Bezirk Leibnitz „bedarfsgerechter“ zu entwickeln. „Pflege zu Hause ist zu einem Thema geworden“, freut sich Projektleiterin Eva Janes. Pflegenden Angehörigen stehe auch in Zukunft Hilfe zur Verfügung, denn das Weiterbestehen vieler Aktivitäten im Bezirk konnte gesichert werden, indem sie an andere Träger ausgelagert wurden. Mehr als 80 Prozent aller Menschen in Österreich über 60 Jahre werden von Frauen zu Hause betreut. Der Erfolg der „Spinne und das Netz“ und die große Nachfrage führten zur Planung eines Anschlußprojektes. „Netze spinnen – Kreise ziehen“ ist beantragt und eine Kofinanzierung vom Fonds Gesundes Österreich bereits zugesagt, wie Sylvia Groth vom FGZ Graz berichtet. GaH Aktivitäten im Bezirk Leibnitz: Pflegestammtisch, T. 03452/71 550; Selbsthilfegruppe T. 03455/69 69, Pflegehotline: Di 17.00–19.00, T. 03452/76 565
wien 1
Mehr Geld Der Wiener Gemeinderatsausschuß hat beschlossen, das Budget der Wiener Frauenhäuser um ats 10,7 Mio auf ats 49,7 Mio aufzustocken. Weitere 23 Subventionsanträge von Wiener Frauenvereinen wurden positiv behandelt und das Subventionsbudget für Frauenvereine für 2001 erhöht sich von ats 14 auf ats 18 Mio. „Und das ist in einer Zeit, in der viele Wiener Organisationen Budgetkürzungen vom Bund zu erwarten haben, überlebensnotwendig“, sagt Stadträtin Renate Brauner. Wenig überraschendes Detail am Rande: Die FP-Fraktion hat die meisten Förderanträge abgelehnt. Grüne Frauensprecherin Jutta Sander befürwortet die breite Subventionierung zur „Sanierung von Folgen männlicher Gewalt“. Aber von einer vorwärts gerichteten Frauenoffensive könne leider weiterhin keine Rede sein, relativiert sie. GaH
wien 2
Noch ein bissl gleicher Ende 2000 wurde im Landtag die dritte Novellierung des Wiener Gleichbehandlungsgesetzes einstimmig beschlossen. Das Gesetz gilt für Bedienstete der Stadt Wien. Die Frauenquote wird von 40 auf 50 Prozent erhöht, es gelten schärfere Bestimmungen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz und die Schadensersatzregelungen bei (sexueller) Diskriminierung werden an die EU-Bestimmungen angepaßt. Weiterer Kernpunkt ist der Kündigungs-, Entlassungs- und Versetzungsschutz der sogenannten „Kontaktfrauen“, die im Fall des Falles den Kontakt zur Gleichbehandlungsbeauftragten herstellen. Die Wiener Grünen fordern eine klare Kompetenzregelung für die Kontaktfrauen. Nach wie vor fehle es dem Gleichbehandlungsgesetz an Substanz und „Faktum ist“, so Frauensprecherin Jutta Sander, „daß trotz Gleichbehandlungsgesetz von 71 Magistratsabteilungen gerade mal 6 von Frauen geleitet werden.“ GaH
an.ruf Astrid Zimmermann im Gespräch mit Verena Fabris
Medienpolitik Sie sind als Vorsitzende der Journalistengewerkschaft zurückgetreten, weil es nicht gelungen ist, von der Kunstgewerkschaft zu Druck und Papier zu wechseln. Warum ist das so wichtig? Die Veränderungen in der Medienbranche, vor allem in Richtung Ökonomisierung, verlangen Strukturen, die rasche Entscheidungen ermöglichen. Aus historisch verständlichen Gründen ist dies in der Kunstgewerkschaft nicht gegeben. Im Druckereigewerbe hingegen gibt es ähnlich rasante, vor allem technische Veränderungen, die sich aber ebenso auf Berufsbild, Einkommen etc. niederschlagen. Deshalb wurde vor mehr als einem Jahr beschlossen, den Grundstein für eine effiziente Mediengewerkschaft zu legen. Dies ist jedoch an der Entscheidungsunfähigkeit der ÖGB-Spitze bisher gescheitert. Wie schätzen Sie die Interventionen von schwarz-blauen PolitikerInnen ein? Den Versuch von Mächtigen (im Moment eben von FPÖ und ÖVP-Regierungspolitikern), die Berichterstattung in ihrem Sinne zu beeinflussen, halte ich für ein Zeichen dafür, daß sie die Meinungsfreiheit als nicht besonders schützenswertes Gut einschätzen. Und darin liegt die größte Gefahr. Wie beurteilen Sie Maßnahmen wie die Abschaffung des begünstigtenPostversandes? Maßnahmen, wie Abschaffung des begünstigten Posttarifes, Wegfall der Presse- und Publizistikförderung u.ä. werden medienpolitisch schwerwiegende Konsequenzen haben: 1. Kleine, nicht finanzkräftige Medien werden verschwinden. 2. Die Medienkonzentration wird beschleunigt, denn große Unternehmen können solche Maßnahmen finanziell besser verkraften. 3. Der wirtschaftliche Erfolg wird noch wichtiger, Medieninhalte, die sich vorwiegend an Auflage und Quote orientieren werden zunehmen. Wie stehen die Chancen, daß es in naher Zukunft mehr Chefredakteurinnen, Ressortleiterinnen etc. geben wird? Da es inzwischen rund ein Drittel Frauen in Medienberufen gibt, gibt es eine realistischere Chance auf mehr Ressortleiterinnen und Chefredakteurinnen. Dennoch bin ich überzeugt davon, daß dies nicht automatisch passieren wird und engagiere mich deshalb im Frauennetzwerk Medien. Astrid Zimmermann, Redakteurin beim Standard, war Vorsitzende der Österr. Journalistengewerkschaft
februar 2001an.schläge 07
interviewbady minck
Kein Don Quijote sein Die in Wien lebende Luxemburger Künstlerin Bady Minck verschickt per e-mail seit einem Jahr regelmäßig ihr elektrofrühstück mit Nachrichten, Kommentaren und Reflexionen zum Widerstand. Sie betrachtet das monomanische Österreich aus mécanomagischer* Innenund Außenperspektive. Von Kerstin Kellermann, Fotos von Michaela Bruckmüller an.schläge: Vor einem Jahr installier-
http://elektrofruehstueck.netbase.org
* Bady Mincks Film „Mécanomagie“, eine surreale Reise durch den Norden Luxemburgs, entstand 1996, ihr Film „Der Mensch mit den modernen Nerven“ 1988.
Achtung: Auf dem Ersten Internationalen FrauenTrickfilmfestival von 2. bis 8. März 2001 im Wiener Votiv Kino sind Filme von Bady Minck zu sehen!
08 an.schlägefebruar 2001
te sich in Österreich die bis heute noch immer als „neu“ titulierte Regierung. Wie waren damals Ihre Gefühle? Bady Minck: Ein paar Wochen vor der Regierungsbildung glaubte ich noch, daß eine blauschwarze Regierung nicht an die Macht kommen könnte. Ich dachte, daß viele ÖVP-PolitikerInnen zu große Hemmungen gegenüber der FPÖ und dem Prinzip der politischen Lüge hätten. Aber die ÖVP hat in kürzester Zeit ihr Gesicht verloren. An dem Tag, an dem die Einigung von ÖVP und FPÖ verkündet wurde, drehte ich mit einem international besetzten Filmteam in Wien.Wir AusländerInnen witzelten und schimpften über die rechtsradikalen Tendenzen, wir waren entsetzt, aber kampflustig. Für die zwei Österreicher im Filmteam war es, als würde eine Welt der Harmonie und des Konsens zusammenbrechen und die 55 Jahre lang verdrängte Geschichte schlagartig bloßgelegt. Was blieb von der Kampflust? Mein Kampfgeist ist ungebrochen, aber die Dynamik der Widerstandsbewegung ist abgeflaut. Ich frage mich jetzt: Bringt der aktive Widerstand noch etwas, oder beginnt er, lächerlich zu werden? Ich will kein Don Quijote sein. Am Anfang erhielt ich auf jedes elektrofrühstück, das per e-mail an etwa
15.000 EmpfängerInnen serviert wird, bis zu 70 internationale Reaktionen. KünstlerInnen wie Pipilotti Rist, Valie Export, Michael Haneke oder Peter Stephan Jungk antworteten konstruktiv. Jetzt kann ich die Reaktionen jedes Mal an den Fingern einer Hand abzählen... Die Abstände zwischen den elektrofrühstücken werden momentan größer, aber eines ist sicher: Das elektrofrühstück wird es solange geben, solange die FPÖ in der Regierung ist. In Österreich tut man oft so, als ob Kultur etwas Homogenes sein könnte... Das ist sicher auf die Monosprachlichkeit und auf die monopolistische Medienlandschaft zurückzuführen. In der gleich großen Schweiz gibt es über 100 Tageszeitungen. In Österreich ist die Meinungvielfalt massiv gefährdet. Man merkt es daran, daß viele Leute unkritisch alles glauben, was ihnen im Staatsfunk und in der Krone vorgesetzt wird. In Luxemburg spricht man vier bis sechs Sprachen gleichberechtigt nebeneinander. In der kleinen Stadt, in der ich geboren bin, leben 6.000 Menschen aus 60 Nationen. In Österreich dagegen ist die Situation monomanisch. Eine dominante deutschsprachig-österreichische Kultur wird vorgeschrieben, slawische und andere Kulturen müssen sich selbst verleugnen. Diese aufgezwungene Homogenität wird wanken, wenn osteuropäi-
sche Länder in die Europäische Union eintreten. In den 80er Jahren wurde ich schon mal als verdächtige Ausländerin von der Fremdenpolizei verhaftet. Seit dem EU-Beitritt Österreichs bin ich eine „gute“ Ausländerin. Wie entstand die elektrozelle? Das „Casino“, die Kunsthalle in Luxemburg, hatte mich eingeladen, an der Ausstellung „strange paradises“ teilzunehmen: Zehn KünstlerInnen sollten dort ihr persönliches Paradies aufbauen. Nach dem Regierungswechsel habe ich meinen Ausstellungsbeitrag völlig umkonzipiert und ein „negatives“ Paradies mit Plakaten vom Kärntner Fremdenverkehrsverband mit der Werbelinie „Wege ins Paradies“ errichtet. Diese idealisierten Klischee-Landschaften führten in mein Paradies mit artifiziellem Rasen, Vogelgezwitscher und einer Almhütte aus Holz. Zwischen Blumen und Büschen konnten sich BesucherInnen auf Bänken via Höhensonne schnellbräunen lassen. In der Almhütte war die Gegenwelt der Klischeelandschaft mit Internet-Widerstand installiert. Die elektrozelle vor der Kunsthalle Wien, die am Nazionalfeiertag 2000 ans Netz ging, war wegen der Nähe zum Ballhausplatz mit einer extrem starken elektrischen Widerstandsfassade ausgestattet. Die nächste elektrozelle, die am 24. Jänner in Dijon
Fo t o : C . Wa c h t e r Ku n s t h a l l e
bady minckinterview
in Frankreich eröffnet wird, spielt mit dem Motiv des „Gemütlichkeitsterrors“. Wann kommt Ihr neuer Film? Zur Zeit arbeite ich an einem Kinofilm mit dem Schriftsteller Bodo Hell in der Hauptrolle, der im Herbst fertiggestellt wird.„Im Anfang war der Blick“ dreht sich um das Bild, das Österreich von sich selbst herstellt und verbreitet. Es wird ein Film ohne Sprache, aber Friederike Mayröcker, Ernst Jandl und Bodo Hell haben Worte und Sätze für die Zimmerwände und Möbel geschrieben. Im Film bricht der Schriftsteller aus dieser Welt der Worte in Richtung Bilder aus, findet aber bis kurz vor Filmende nur domestizierte Bilder vor.Wir haben mit speziellen Einzelbildkameras gedreht, die es mir erlauben, die filmische Zeit zu dehnen und zu beschleunigen. Die Einzelbildkamera fängt mehr Licht, mehr Farbe, mehr Schärfe ein, das Bild wirkt extrem intensiv. Es ist mehr Zeit in einem einzigen Kader konzentriert als bei einer normalen Laufbildaufnahme. Bodo Hell mußte sich viermal langsamer bewegen, ich habe die vierfache Konzentration im Ausdruck drin, sehr irritierend. Wie denken Sie über Feminismus und Widerstand? Valie Export wollte lieber Feministin als ein „Pünktchen im Weltall“ sein... Feminismus ist ja an sich bereits eine Art Widerstand. Mein erster Film 1978
war ein Menstruationsfilm:„Blut in der Spur“. 1980 habe ich wegen einer Aktion eine Anzeige wegen Religionsstörung bekommen. Und das, obwohl Valie Export das Terrain schon vorbereitet hatte. Für eine Frau ist die österreichische Filmbranche ein Horror. In Luxemburg sind 40% der RegisseurInnen Frauen, in Frankreich 25%, in Österreich vielleicht 7%. Und das, obwohl es in den letzten zwei Jahren mit Barbara Albert, Mirjam Unger oder Ruth Mader einen echten Aufbruch in der Filmszene gegeben hat. Im Widerstand wiederum sind mehr Künstlerinnen aktiv. Sie haben einfach keine Angst davor, ihre Karrierechancen zu ruinieren. Während manch männlicher Künstler Morak umarmt oder öffentlich Schüssel lobt, hat Valie Export ihren KokoschkaPreis für wissenschaftliche Arbeiten zum Thema „Wie mit der Wahrheit gelogen wird“ verwendet. Ist der Begriff „Widerstand“ nicht überzogen für eine Protestbewegung? Ich sehe Österreich aus einer Mischung von Innen- und Außenperspektive, ich habe das Land nicht verinnerlicht. Mein Vater und meine Großmutter wären in einem NS-Arbeitslager in Koblenz fast verhungert. Sie haben Widerstand geleistet und dabei ihr Leben aufs Spiel gesetzt – das tue ich heute in diesem Land natürlich nicht. Man kann den Widerstand des Jahres 2000 also
nicht mit dem des Jahres 1940 vergleichen. Wenn man allerdings bedenkt, wie schwer es hierzulande war, die Leute auf die Straße zu bringen, und wieviel Angst die Menschen vor öffentlicher politischer Betätigung hatten, dann ist das Wort „Widerstand“ doch zu Recht verwendet worden. Ihre Tradition in weiblich widerständiger Kunst? Ich würde sagen, ich stehe in einer weiblichen Tradition, die von Maya Derens traumwandlerischen, surrealen Filmen bis zu Valie Exports Aktions- und Medienkunst reicht. Ich habe auf der Bildenden bei Bruno Gironcoli Bildhauerei studiert, da waren wir nur Männer und Inländer (lacht). Nach einigen Jahren wechselte ich auf die Angewandte zu Oberhuber und in das Trickfilmatelier von Maria Lassnig. Lassnig hat besonders viele Frauen aus verschiedenen Kontinenten aufgenommen. 1980 habe ich viel mit Graffitis im öffentlichen Raum gearbeitet, im Wiener Graffiti-Archiv gelte ich als „erste Wiener Sprayerin“. Ich sprühte kopulierende Affen, Invasionen von Marsmenschen, Mutanten und Maschinenmenschen... Parallel bin ich mit Aktionen und Performances im öffentlichen Raum aufgetreten – bis ich mit meinen Filmen in die vierte und mit der elektrointernet-Kunst in die fünfte, die virtuelle Dimension eingedrungen bin. ❚
Bady Minck, die Künstlerin mit Bezügen zu Export und Lassnig, war in den 80er Jahren eine „verdächtige“ Ausländerin, seit dem EU-Beitritt ist sie eine „gute“. links
Almhütte unter Hochspannung, künstlerische Würdigung Österreichs anläßlich des Nazionalfeiertags 2000 vor der Kunsthalle in Wien. rechts
februar 2001an.schläge 09
politikösterreichintegration
Im Gespräch vereint Als vor einem Jahr die Aktion „Land der Menschen“ ins Leben gerufen wurde, ahnten die InitiatorInnen noch nicht, wie wichtig diese Art der Integrationsinitiative als Gegenpol zu politischen Entwicklungen werden würde. Von Gabi Horak
Wir sitzen in dem Zimmer, wo vor etwas mehr als einem Jahr die Idee geboren wurde. Der Name „Land der Menschen“ bezieht sich auf den Titel der österreichischen Bundeshymne und möchte bewußt aus dem „Land der Berge“ ein Land aller Menschen machen, erklärt Barbara Coudenhove-Kalergi. „Wir sind auf die Idee gekommen nach diesem berühmten Überfremdungswahlkampf, wo wir uns gesagt haben: Da kann man einfach nicht zuschauen, wie Gift gesät wird.“ Der Wahlkampf der Wiener FPÖ war der Anstoß, doch unter den InitiatorInnen herrscht Einigkeit darüber, daß die Notwendigkeit auf jeden Fall gegeben wäre, eine Integrationsinitiative zu starten. Geschäftsführerin Ursula Struppe bestätigt:„Es ist ein tieferer Ansatz, und es hätte uns unter jeder möglichen anderen Bundesregierung gegeben. Es ist keine Anlaßinitiative, sondern eine sehr grundlegende Frage: Es kann keine Neutralität zum Aufhetzen von Menschen gegeneinander geben.“
Gespräche. Niederschwellige Anlaufstel-
Land der Menschen Tuchlauben 18/12, 1010 Wien, T. 01/5321 888 0, e-mail: kontakt@landdermenschen.at, Spendenkonto: Erste Bank, BLZ 20 111, Kontonummer: 300 000-05473
10 an.schlägefebruar 2001
le für Fragen zur Migration und Integration, Tatsachen statt absurde Gerüchte und medial und politisch geschürte Ängste, Förderung von BürgerInnengesprächen zur Konfliktbenennung und auch -lösung – das sind die wichtigsten Eckpfeiler der österreichweiten Initiativen von Land der Menschen. „Reden wir darüber“ ist das Motto, ganz nach der alten Weisheit: Beim Reden kommen die Leut’ z’ samm. „Ein Problem sind im-
mer die Kopftücher der muslimischen Frauen“, erzählt Barbara CoudenhoveKalergi. „Da gab es in einer Wohnanlage Aufregung, das ganze Haus war in zwei Lager gespalten und es kam auch zu Handgreiflichkeiten. Eine Einheimische hat einer Türkin das Kopftuch heruntergerissen, was nicht nur eine Rohheit ist, sondern auch ein Frevel. Es wurde dann das Gericht damit befaßt. Es war furchtbar. Dann ist eine von unseren türkischen Mitarbeiterinnen hingegangen und hat mit den zwei Familien geredet. Der Endeffekt war, daß die Österreicherin der Türkin ein neues Kopftuch gebracht hat und dort sehr freundlich aufgenommen worden ist. Seither ist Wonne und Friede und alle sagen: Wenn wir das gewußt hätten.“ Oft habe es schon einen sichtbaren Effekt, wenn die Leute über ihre Vorurteile reden müssen. Es geht auch darum, Alltagserfahrungen einfach einmal auszusprechen. Viele Menschen kommen sehr bald hinter die reinigende Wirkung der Gespräche und fragen sich: Das kann es doch nicht gewesen sein, wie kann das weitergehen? „Das erinnert mich fast ein wenig an Taxi Orange“, überlegt Ursula Struppe,„das spannende an den Alltagsgeschichten ist, daß das auch eine neue Attraktivität hat, die man nützen kann. Das ist Teil eines neuen Zeitgeistes: Die Leute sind nicht mehr heiß darauf, daß da ein gescheiter Referent redet auf einer durchgestylten Seminarveranstaltung. Sie wollen, daß die Leute, die man kennt, einfach mal was von sich erzählen. Das allein ist ja auch eine Art von politischer Bildung, eine Wahrnehmung der
Fremdheit des anderen, aber auch der Vertrautheit.“
Landeinwärts. Land der Menschen ist eine österreichweite Initiative. Der Verein „Initiative Bürgergespräche“ sitzt in Wien, doch Personenkomitees haben sich mittlerweile in allen Bundesländern gebildet. Dadurch wird die Integrationsarbeit noch ein Stück vielfältiger, denn „Frauenarbeit im ländlichen Bereich ist in vielen Belangen nicht vergleichbar mit Frauenarbeit in Wien“, erklärt Irmgard Schmidleithner aus dem oberösterreichischen Neuhofen/Krems. Derzeit wird eine Veranstaltung zum Frauentag geplant. „Wo ist die Marie?“ fragen sich am 2. März Frauen und Männer unterschiedlicher Herkunft. Zahlreiche oberösterreichische Fraueninitiativen haben Gelegenheit, sich einem breiten Publikum vorzustellen. Zwischen den Nachmittagsaktivitäten und der Abendveranstaltung wird der Weltfrauengebetstag abgehalten, was den „gravierenden Unterschied zur Stadt“ deutlich mache, so Irmgard Schmidleithner. „Der Vorschlag, die Idee des internationalen Frauentages aufzugreifen und ein Miteinander von Frauen unterschiedlicher Herkunft, Berufe, Religionen zu unterstützen, kam von mir und wurde absolut nicht mit Begeisterung aufgenommen. Frauentag am Land – das hatte es noch nie gegeben!“ Karin Kuna vom Personenkomitee Niederösterreich ist mit dieser Problematik gut vertraut. Nachdem die Gründung eines eigenen Vereins als
integrationösterreichpolitik vereinzelt.„Das ist wieder etwas, das besonders den Frauen schadet, gerade den muslimischen Frauen, die dann zuhause sind und nicht rauskommen. Der Mann kann die Sprache, die Kinder können die Sprache und die Frau kann sie sehr oft nicht und ist dadurch wieder doppelt benachteiligt“, sagt Barbara CoudenhoveKalergi. Im Februar beginnen in der Volkshochschule Favoriten drei kostengünstige Deutschkurse: MigrantInnen zahlen nur 20% der Kosten(ats 330,–). Der Rest soll durch private Spenden abgedeckt werden. Die Initiative ist jedoch insofern nur symbolisch, als sie eine punktuelle Unterstützung ist – der Tropfen auf dem heißen Stein. Auch dürfe die öffentliche Hand nicht aus ihrer Verantwortung entlassen werden.
Fo t o s : M a g d a l e n a B l a s zc z u k , A r c h i v ( r e . u n t e n )
Politische Forderungen. Die Initiative Land der Menschen war von vornherein auf ein Jahr begrenzt. „Die Perspektive, eine Organisation zu gründen, die 20 Jahre besteht, hätte uns auch in unserem Elan behindert“, erzählt Ursula Struppe. Derzeit wird jedoch angestrengt überlegt, wie es weitergeht. Daß etwas weitergehen muß, ist allen klar:„In dieser Form können wir es nicht lange aufrecht erhalten – aus finanziellen Gründen. Im Prinzip sind wir uns aber einig: Der Verein wird sicherlich nicht aufgelöst.“ Bisher finanzieren sich die Aktivitäten hauptsächlich durch Sach- und Geldspenden von Firmen und privaten Miteinander reden ist die Devise von Land der Menschen. HelferInnen. Die Mitarbeit ist in größUrsula Struppe links tem Maße ehrenamtlich, ausgeschlosBarbara Coudenhove-Kalergi rechts sen sind aktive PolitikerInnen. Ende Jänner fand eine Bilanz-Pressekonferenz statt, bei der öffentlich politische Fordeunsere Unterschiede und GemeinsamReaktion auf die politischen Umwälkeiten“ fand Ende November ein Begeg- rungen gestellt wurden:Wer legal hier zungen gescheitert war, griff sie die lebt, soll legal hier arbeiten können, wer nungs- und Gesprächsabend von und Idee von Land der Menschen auf und engagiert sich seither in Krems an der für Frauen statt. Die Initiative muslimi- hier geboren ist, soll die StaatsbürgerInDonau vor allem bei der Arbeit mit Ju- scher ÖsterreicherInnen und Frauen-Ak- nenschaft haben können, passives Wahltiv luden zum Gemeinschaftsgebet mit recht für MigrantInnen mindestens auf gendlichen. Geplant sind multikultuBetriebsratsebene. Solche Basisforderunanschließendem „Fastenbrechen“. Disrelle Veranstaltungen in den Schulen. gen wurden nicht zum ersten Mal gekutiert wurden Fragen der Integration Viele junge Menschen sind es bereits stellt und diskutiert.„Wir haben hundermuslimisch-gläubiger Frauen und degewohnt, mit Kindern aus unterte Gespräche geführt und wissen, daß schiedlichen Ländern in einer Klasse zu ren eigene Sicht der Dinge. Über Probleme offen zu reden setzt das mehrheitsfähig ist“, erläutert Barbasitzen. Von dieser selbstverständlichen ra Coudenhove-Kalergi. Die Erhöhung Integration können auch viele Erwach- gemeinsame Sprache voraus, deshalb der Präsenz von MigrantInnen ist eine inwurde kürzlich eine „Sprachinitiative“ sene noch lernen. gestartet. Deutschkurse für MigrantIn- tegrative Strategie, die für die Zukunft von Bedeutung sein wird:„Je weniger die Frauenarbeit. Ein großer Teil der Aktivitä- nen gibt es in Wien zwar, doch sie ten von Land der Menschen ist die Arbeit decken bei weitem nicht die Nachfrage Leute persönlich mit MigrantInnen zu und übersteigen oft auch die finanziel- tun haben, desto negativer sind sie ihnen von, mit und für Frauen. Die „Kopftuchgegenüber eingestellt. Das sagen StudiFrage“ ist eine besonders emotional dis- len Möglichkeiten. In den Bundeslän❚ kutierte Frage. Unter dem Motto „Zeit für dern gibt es Sprachkurse überhaupt nur en und auch die Erfahrung.“
Die Bundesländer-Komitees sind aufgelistet auf der homepage: www.landdermenschen.at
Sprachinitiative: ab 12. 2. 2001 in der VHS Favoriten: Kurs 1: 3 mal wöchentlich vormittags (AnfängerIn) Kurs 2: 2 mal wöchentlich nachmittags (AnfängerIn) Kurs 3: 1 mal wöchentlich abends (leicht Fortgeschrittene) Spenden auf das „Land der Menschen“-Konto, Verwendungszweck: „Deutschkurse“ Erste Bank, BLZ 20 111 Kontonummer: 300 000-05473
„Wo ist die Marie?“ am 2. März 2001 in Neuhofen/Krems, Oberösterreich, nähere Infos bei Irmgard Schmidleithner, e-mail: schmidi@austriaone.at oder T. 0732/2468-8213 (Gerald Pruckner)
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internationalan.riss
senegal deutschland I
Neue Verfassung
Ride on
Mit großer Mehrheit hat sich die Bevölkerung bei der Abstimmung Anfang des Jahres für eine neue Verfassung ausgesprochen. Damit ist die Umwandlung Senegals von einer Präsidialrepublik in eine parlamentarische Demokratie in Gang gesetzt. In Zukunft wird die Amtszeit des Präsidenten (vielleicht in Zukunft der Präsidentin?!) auf fünf Jahre begrenzt, er (sie) darf nur einmal wiedergewählt werden, erhält allerdings das Recht, das Parlament aufzulösen. Er (sie) muß sein (ihr) Vermögen offen legen. Der Senat, die zweite Parlamentskammer, wird abgeschafft und die Stellung des Regierungschefs (der Chefin) gestärkt. Das Recht auf Opposition wird festgeschrieben. Die neue Verfassung räumt auch den Frauen Senegals einige Rechte ein, von denen sie bisher nur träumen konnten: Sie dürfen erstmals Land besitzen und die Zwangsheirat wird verboten. Zumindest steht es so in der Vorlage für die Verfassungsänderung. GaH
Zu Pfingsten laden Berliner Frauen zu „Charlie’s Angels“, einem viertägigen Motorradtreffen nahe der Bundeshauptstadt. Ausgehend vom Basislager, einem Frauencampingplatz in Brandenburg, werden Rallyes, Schnitzeljagden und Spiele veranstaltet, bei denen „Lagerfeuerromantik“ aufkommen soll. Geplant sind auch Musikdarbietungen. Ein paar Tage lang soll ein „Freiraum für motorradfahrende Frauen aller Couleurs“ geschaffen werden, zu dem auch Bikerinnen aus anderen Ländern eingeladen sind. Der Spaß und die Leidenschaft zum Motorradfahren stehen im Mittelpunkt, Kontakte können geknüpft werden. GaH 31. Mai bis 4. Juni 2001: Charlie’s Angels in Brandenburg, 100 km südwestlich von Berlin, Preis inklusive vier Übernachtungen im Zelt: ca. ats 700,– Infos und Anmeldeformulare: www.charlies-angels.de, e-mail: kontakt@charlies-angels.de
kroatien spanien
Alles gleich? Dank eiserner Durchsetzung der Quotenregelung wurde in Spanien demokratische Parität erreicht. Alle Ämter sind praktisch zu 50 Prozent mit Frauen besetzt, berichtete die spanische Delegation in der Arbeitsgruppe der sozialdemokratischen Fraktion im europäischen Frauenausschuß Ende Dezember. Lag die geforderte Quote 1988 noch bei 25 Prozent, so soll beim bevorstehenden Parteikongreß die offizielle Parität (nicht weniger als 40 Prozent, aber auch nicht mehr als 60 Prozent) festgesetzt werden. Die Probleme der Spanierinnen sind jedoch durch erfolgreiche Quotenpolitik nicht gelöst. Die Frauenarbeitslosigkeit ist in Spanien im EU-Schnitt besonders hoch und die Rate der berufstätigen Frauen sehr gering. Auch in Spanien sind Frauen oft unfreiwillig teilzeitbeschäftigt. GaH 12 an.schlägefebruar 2001
Zehn Jahre Frauenhaus Als im Dezember 1990 zwei Frauen, die das SOS-Telefon gegen Gewalt an Frauen in Zagreb kontaktiert hatten mangels geeignetem Schutz von ihren gewalttätigen Peinigern ermordet worden waren, besetzten Aktivistinnen eine Wohnung, die im Eigentum der Stadt Zagreb ist. Das war der Beginn des autonomen Frauenhauses in Zagreb: das erste und bislang einzige Frauenhaus Kroatiens. Massiver Widerstand verhinderte damals eine Delogierung, weshalb in den vergangenen zehn Jahren über 1000 Frauen und Kinder Zuflucht und Unterstützung und über 9000 Frauen Beratung finden konnten. Um sein Weiterbestehen zu sichern ist das autonome Fauenhaus Zagreb jedoch auf Spenden dringend angewiesen. vab Spendenkonto: Creditanstalt Graz, Kontonr. 0882-23714/00, BLZ. 11870, Kennwort: Spende/sympathInnenschaft Frauenhaus Zagreb, Kontakt: T. 003851/482 32 58, e.mail cenzena@zamir.net, Postbox 19, 10000 Zagreb
an.rissinternational welt
Abtreibung Wissenschaftliche Studien belegen, daß liberale gesetzliche Regelungen nicht zu mehr Schwangerschaftsabbrüchen führen. In den Niederlanden, wo es spezielle Abtreibungskliniken gibt und der Zugang extrem leicht ist, werden nur fünf von 1.000 Schwangerschaften abgebrochen. In Rumänien, wo der Schwangerschaftsabbruch lange Zeit verboten war, ist das Verhältnis 188:1.000. Bei den ungewollten Schwangerschaften von jungen Mädchen liegt Österreich mit zwölf Abbrüchen pro 1.000 Schwangerschaften im internationalen Spitzenfeld. Angeführt wird die Statistik von den USA (55 von 1.000) und Großbritannien (22 von 1.000) Laut einer Umfrage der Ambulanz „First Love“ an der Wiener Rudolfsstiftung (http://www.firstlove.at) erleben 50 Prozent aller österreichischen Jugendlichen ihren ersten Geschlechtsverkehr ungeschützt. vab
deutschland II
Lesbische Furien Furien oder auch Erinnyen sind ein dreiköpfiges Wesen. Ihre Aufgabe ist die Anklage, Verfolgung und Rache, wann immer das Mutterrecht verletzt wird. Der Verein „Die Furien & Companjeras e.V.“ vertritt die Interessen lesbischer Mütter, Co-Mütter, deren Kinder und von Lesben mit Kinderwunsch. Der Interessenverband fordert die eigenständige rechtliche Anerkennung sozialer und biologischer Mutterschaft und der damit verknüpften Erziehungsleistungen. Zu diesem Zweck haben die „Furien & Companjeras“ schon vor Jahren das Modell der „eingetragenen sozialen Elternschaft“ entwickelt. Sie setzen sich für eine Gleichstellung aller Familienformen ein und treten daher für eine Entprivilegierung der Ehe ein. Der Verein bietet eine Kontaktbörse, Möglichkeiten zur Beratung, spezielle Informationen zu Themen wie Insemination und deutschlandweite Treffen für Lesben und Kinder. vab http://www.womyn.de
wyber.space
www.resisdanse.at
mosambik
women on air Vor vier Jahren startete das Österreichische Nord-Süd-Institut (ÖSNI) gemeinsam mit Radio Mosambik ein Pilotprojekt, bei dem es in erster Linie um eine höhere mediale und dadurch gesellschaftliche Präsenz von Frauen ging. „Stimme der Frauen“, vom österreichischen Außenministerium und der EU kofinanziert, hat seither 30 Journalistinnen und Sprecherinnen ausgebildet und dafür gesorgt, daß Frauen zu Informationen kommen, die sonst schwer zugänglich sind. Gerade die ländliche Bevölkerung kann mit der offiziellen portugiesischen Sprache oft nicht viel anfangen oder hat gar keinen Zugriff auf Massenmedien. „Stimme der Frauen“ produziert heute Informationsprogramme für alle Landesstudios – in 17 verschiedenen regionalen Bantusprachen. „Radio von Frauen für Frauen“ lautet das Motto. Und wegen dieser besonderen Zielgruppenorientierung wurde „Stimme der Frauen“ Ende letzten Jahres mit dem „Award for Progress in Gender Awareness“ ausgezeichnet, der jährlich von der Commonwealth Broadcasting Association (CBA) an Radiostationen vergeben wird, die sich in eigenen Programmen mit Gender-Themen auseinandersetzen. Das Projekt wird zumindest bis Juni 2001 weiter bestehen, berichtet Maria Kaufmann vom ÖSNI. Danach wird es eine öffentliche Ausschreibung geben, die darüber entscheidet, wie und durch wen das Radio weiter finanziert werden kann. Kaufmann: „Ob es den Frauenschwerpunkt dann auch noch geben wird, kann ich nicht sagen.“ GaH
Die Ballsaison hat begonnen und alle, die das Tanzen lieben, können sich auf rauschende Ballnächte freuen. Tänzerinnen, die das Internet lieben, können sich seit 13. Jänner freuen. Denn seitdem ist der FrauenTanzClub Resis.danse im weltweiten Netz vertreten. Und die page ist wirklich sehenswert. Edel und dezent in schwarz und grau gehalten, bietet sie alles, was Tänzerinnen wissen müssen: Informationen zu Resis.danse, internationale und nationale links. Und auch das Vergnügen kommt nicht zu kurz: es gibt eine Fotogalerie und sogar zwei Spiele: ein Fotopuzzle und ein Wörterratespiel. Weitere Infos gibt es auf den bunten Seiten der RainbowtänzerInnen. http://www.dancers.go.to/ Wer noch nicht tanzen kann, hat jetzt noch die Möglichkeit zu einem Schnellkurs. Eine Tanzschule in Wien, die Tanzkurse für schwule und lesbische Paare anbietet ist die Tanzschule Stanek: http://www.stanek.co.at/ Auf zum nächsten Ball, zum Beispiel dem Regenbogenball am 3. Februar! vab
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Fo t o s : D o r i s B r e n n e r, U l l i Ko m z a k
internationalkonferenz
Female Empowerment! Um Veränderung zu erwirken, bedarf es gegenseitiger Unterstützung und Vernetzung. Lourinale Lopes (Portugal) Dalida Dagher (Libanon) Marina Tens (Lettland) Katy Cremanasu (Bukarest), Dalids Dagher (Libanon), Nojat Zoume (Frankreich) von oben links nach rechts unten
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Die NGO WFM (Women from Minorities) veranstaltete das einwöchige Seminar „Knowledge is Power“ zum Thema Weibliche Sexualität, das junge Frauen aus verschiedensten Ländern und Organisationen Europas Ende November in Budapest versammelte. Von Doris Brenner „Doris, breakfast!“, weckt mich meine Zimmerkollegin Antonita lautstark aus meinem gerade angeträumten Traum. Müde reibe ich mir den letzten Krümel Schlaf aus den Augen und blinzle hinüber zu ihr, die mich hellwach anlächelt. Nach den ersten Tagen teilweise mühevoller Sprachschwierigkeiten –
sie spricht neben Russisch kaum Englisch – haben wir es schließlich geschafft, uns auch ohne Dolmetscherin gut zu verständigen. Antonita Fonari arbeitet für die moldavische Helpline Youth for the Right to Live und ist eine der 26 engagierten Frauen, die für dieses Seminar nach Budapest gereist sind. Sie erhofft
sich neben einem Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen auch Kontakt zu Minderheitsorganisationen in Ost- aber auch Westeuropa. Vor allem das Thema Homosexualität ist ihr ein Anliegen, da viele der AnruferInnen ihrer Hotline sich ihrer Sexualität unsicher sind, und es in Moldavien zu wenig Information darüber gibt.
konferenzinternational Knowledge is Power. Weibliche Sexualität theatre“ wurde versucht, sich im interwird noch immer in den meisten Gesellschaftsstrukturen und traditionellen Kulturen als Tabu betrachtet und unterdrückt. Hauptziel des Seminars war es daher, ein Forum zu schaffen, welches Frauen zwischen 20 und 35 Jahren die Möglichkeit einer Auseinandersetzung mit dieser Thematik bieten sollte mit besonderer Berücksichtigung ihrer unterschiedlichen Herkunft bzw. Kultur, Tradition, Religion und Sexualität. So unterschiedlich die Kontexte waren, aus denen die Frauen kamen, so eindeutig war ihre Motivation: Bewußtseinsbildung, Erfahrungsaustausch und das Schaffen länderübergreifender Netzwerke für eine europaweite Zusammenarbeit. So kam Maria Takacs stellvertretend für Labrizs, der erst im Vorjahr ins Leben gerufenen Organsiation für Lesben und bisexuelle Frauen in Budapest. Neben einem amüsanten Kurzfilm – „es ist der erste lesbische Film Ungarns!“ – freut sich Maria, haben sie gemeinsam ein Buch publiziert und organisieren u.a. Projekte in Schulen, um auf das Thema Homosexualität aufmerksam zu machen und Vorurteile abzubauen.Wie auch Deslislava „Soldier“ Dobreva Petrova von der bulgarischen LesBiSchwulen Organisation Gemini, erhofft sie sich einen Austausch mit anderen Lesben und die Möglichkeit, Kontakt zu weiteren LeBiSchwulen Organisationen zu knüpfen. Selen Ay repräsentierte die Turkish Women Union, eine Organisation mit 4000 Mitgliedern und 70 Abteilungen (departements) in der Türkei, die Frauen in Erdbebengebieten sowie Opfern von Diskriminierungen, Mißhandlungen und sexuellen Übergriffen Hilfestellung bietet. Eigens errichtete Frauenhäuser sollen einen geschützten Raum bieten, doch sind einige selbst von den Erdbebenkatastrophen zerstört worden.„Ich will eine Veränderung der Gesellschaft bewirken, das Eis und die Tabus brechen. Frauen in der Türkei sind niedergeschlagen aufgrund der vorherrschenden schlechten sozialen Bedingungen“, sagt Ay. Deshalb sei es wichtig, sich in Organisationen zusammenzuschließen und gemeinsam wieder „die Kraft zu spüren“.
Vielfalt statt Einfalt. In Gruppenarbeiten, Workshops, Vorträgen und durch schauspielerische Darstellungen im „forum
kulturellen Rahmen des Seminars dem Thema in seiner Vielschichtigkeit zu nähern. Neben kreativen Ausdrucksmöglichkeiten u.a. durch Tanz, Malerei und Plastilinbastelei, gab es drei Workshops, die sich jeweils intensiv mit den Themen FGM (weibliche Genitalverstümmelung), Virginity und Homophobia-Heterosexism beschäftigten. Isabelle Collot präsentierte im Vortrag „Trafficking of Women – Meeting the world of prostitution“ ihre Organisation Mouvement du Nid und stellte, ausgehend von der Situation in Frankreich, die Problematik in einen gesamteuropäischen Kontext. Sie betont:„Unser politisches Ziel ist es, daß Prostitution, die Frauen erniedrigt, verschwindet.“ Collots Einstellung, daß Prostitution in jedem Fall inakzeptabel und falsch sei, stieß allerdings nicht auf das Verständnis aller Teilnehmerinnen, von denen einige im Gegenteil für die Akzeptanz von Prostitution und Prostituierten eintraten. Meinungsverschiedenheiten gab es auch in dem von mir besuchten Workshop zu Homophobie und Heterosexismus, der von der IGLYO (International Gay and Lesbian Youth Organisation)-Vorsitzenden Roweena Russell geleitet wurde. Entgegen dem eigentlichen Motto, der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Frauen mit Verständnis zu begegnen und Solidarität zu zeigen, wurden die Lesben im Workshop in die Position gedrängt, ihre Sexualität zu erklären und zu rechtfertigen. „Rechtlich habt ihr doch schon so viel erreicht, warum verlangt ihr dann noch gesellschaftliche Akzeptanz?“, war nur eine der Meinungsäußerungen. Dies hatte eine heftige emotionale Diskussion zur Folge, in der gegen biologistisches Denken und Unverständnis angekämpft wurde, die aber aufgrund des Zeitdrucks vorschnell abgebrochen werden mußte. Dieser Vorfall trübte den weiteren Verlauf des Tages, da wir mit solchen Äußerungen, speziell bei diesem Seminar, nicht gerechnet hatten. Doch „gerade die aufgeklärtesten Menschen sind oft jene, die die meisten Vorurteile gegenüber Lesben und Schwulen haben“, erzählte Roweena Russell von ihren persönlichen Erfahrungen auf Konferenzen. Der Satz „es ist falsch, aber wenn du glücklich damit bist, ist es okay“, sorgte untereinander
jedenfalls noch länger für Gesprächsstoff.
Empowerment. Gegenseitige Unterstützung und gemeinsame Umsetzung von Ideen und Projekten ist ein Hauptschwerpunkt von WFM. Die Gründung der NGO ist das Produkt einer Idee, die 1995 der „all different-all equal“ Kampagne des Council of Europe entsprang, wo Frauen aus Minderheiten zusammenkamen und bemerkten, daß es keine eigentliche Organisation für sie gab, erläutert Vicky Chan ShauPoen, Mitgründerin von WFM. Der Begriff „Minderheit“ wird weit gefaßt: ethnische, religiöse, sexuelle, behinderte Kontexte werden ebenso miteinbezogen wie selbstdefinierte Minderheiten. So breitgefächert wie diese Definition sind auch die Aktivitäten, die von leadership training, Veranstaltung von study sessions und Seminaren, Unterstützung bei der Bildung von Frauennetzwerken bis hin zur Kooperation mit anderen Organisationen reichen. Derzeit werde beispielsweise eine Zusammenarbeit mit MoE (Minorities of Europe) angestrebt in Hinblick auf die Weltkonferenz gegen Rassismus, die im August in Südafrika stattfinden wird, so Faika Anna El-Nagashi, Kontaktperson für WFM in Österreich. Die women only Organisation ist aber kein exklusiver Club, sagt Chan, sie baue auf die aktive Mitarbeit ihrer Mitglieder, die sich selbst und ihre Ideen einbringen. Von größter Wichtigkeit sei dabei das „Empowerment“ von jungen Frauen, d.h. sie zu bestärken, sich sichtbar zu machen und selbst Untersuchungen und Projekte bezüglich ihrer Situation in der Gesellschaft durchzuführen, damit das Wissen nicht länger in Universitäten verschlossen bleibe, betont Nadja Gomes, Präsidentin von WFM. Doch um die bestehenden Gesellschaftsstrukturen zu verändern, ist der Wille und vor allem die Mitarbeit engagierter Frauen von Nöten. WFM bietet eine Möglichkeit dazu. Das Seminar jedenfalls hat sein Ziel erreicht: Motiviert, mit neuen Projekten und Freundinnenschaften im Handgepäck verließen wir Budapest, Nadjas Satz im Ohr: „We should keep in mind, that the only thing we have in common is our diversity.“ ❚
„Knowledge is Power“ Veranstaltungsteam: e-mail: eycb2000_team@wfmonline.org Mehr Infos über WFM: www.wfmonline.org Ein 300 Seiten starker Bericht über WFM ist gerade im Fertigwerden.
Das Directorate of Youth and Sports des Council of Europe hat noch Geld für die Finanzierung ambitionierter Jugendprojekte zur Verfügung! Richtlinien für Veranstaltungsmöglichkeiten von Projekten im Netz unter: http://www.eycb.hu
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themamannzufrau
Frau werden Im November 1999 veranstaltete die HuK (Homosexualität und Kirche) eine Diskussion zum Thema TransGender. Dort lernten sich Berit und Ricky kennen. Beide geschieden, beide Mitte 40 und Alleinerzieherinnen. – Sie mailen und telefonieren in den folgenden Tagen, was das Zeug hält. Dann: Lange Spaziergänge, Gespräche, Restaurantund Ausstellungsbesuche, Treffen mit Berits Kindern, Treffen mit Rickys Kindern. – Sie lernen einander schätzen und lieben: Zwei starke Persönlichkeiten. Zwei Frauen, die Frauen lieben. – Der winzige Unterschied zur Mehrzahl anderer Frauenpaare: Ricky war als Vertreterin des Vereins TransX bei der HuKVeranstaltung. Ihre geschlechtsanpassende Operation zur Frau war damals gerade erst fünf Monate her.
„Man with Dog“, 1990 von Joel-Peter Witkin
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In zahlreichen Diskussionsveranstaltungen haben jüngst VertreterInnen der Wiener TransGender-Community und Feministinnen Annäherungen und Abgrenzungen ausgelotet. Ein Bericht zur Situation von Frauen, in deren Geburtsurkunde einst „männlich“ stand. Von Helga Pankratz und Verena Fabris
Transsexualität zu sehr tabu wäre, um medial ins Bild gesetzt zu werden, läßt sich kaum behaupten. Almodovars Film „Alles über meine Mutter“ ist ein bekanntes Beispiel dafür, das im Vorjahr auch in Österreich uraufgeführte Stück der niederländischen Theater-Autorin Suzanne van Lohuizen ein weiteres: In „Was ist los mit Daniela Duñoz?“ setzt sich Lohuizen mit einer nicht als Frau geborenen Argentinierin auseinander. Das Stück basiert auf der wahren Geschichte von Mariela Muñoz, die seit 1994 Beauftragte für sexuelle Minderheiten in Buenos Aires ist. – Um vieles weniger einfühlsam zerrt das Fernsehen Transsexuelle als sogenannte „Betroffene“ vor die Kamera. Von „Vera“ bis „Barbara Karlich“ waren zur Frau gewordene Männer im Verlauf des letzten Jahres mehrfach zu Gast. Eine von ihnen, Sandra Schranz, erinnert sich nur ungern, wie es war „von Dieter Chmelar als Pausenfüller in drei Minuten nach dem Sexualleben und Berufsproblemen
Fo t o : R i c k y p r i v a t ( r e c h t s )
Kultur und Unkultur. Daß das Thema
mannzufrauthema
ausgefragt zu werden. – Zwischen Tür und Angel als Sensation verbraten und gleich wieder abserviert“. Diese Art von Öffentlichkeit dient, wie die Wiener TransX-Aktivistin und Künstlerin Heike Keusch betont, zu nichts weiter als zur „Befriedigung der Sensationsgier heterosexueller Massen“.
Frauen und Transen. In Deutschland leben schätzungsweise rund 5.000 transsexuelle Personen. Die Therapeutin Elisabeth Vlasich, die über 60 Transsexuelle zu ihren PatientInnen zählte, schätzt, daß in Österreich pro Jahr zwischen 30 und 40 geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt werden. Und zwar gleich viele MTF und FTM. Erste Anzeichen für Transsexualität gibt es oft schon in der Kindheit: „Da war ich vielleicht fünf Jahre alt“, erzählt Martina L.*: „Ich war damals felsenfest überzeugt, wenn ich erwachsen bin, bin ich eine Frau.“ – Doch das Zulassen des Gedankens, das Bekennen zur eigenen Transsexualität kann Jahrzehnte dauern. Dann geht es mitunter sehr rasch, wie Ricky beschreibt: „Die Entscheidung hab ich auf zwei Fragen reduziert. Will ich als Frau leben? und: Kann ich als Frau leben?“ Um das Leben als Frau auszuprobieren, nutze Ricky Gelegenheiten wie Urlaub und Feiertage. „Einfach einmal ,als Frau’ auszugehen, darum ging’s mir nie, sondern kontinuierlich so zu leben“. Wieder umsteigen zu müssen in den Berufs- und Lebensalltag als Mann machte ihr nach solchen Episoden immer größere Probleme: „Psychosomatische Nierenkoliken, nächtelange Weinkrämpfe, wochenlange suizidale Tendenzen. 1998 hab ich es dann nicht mehr gepackt. – Da war kein Weg mehr zurück.“ Die nun amtlich als Frau anerkannte Ricky, bezeichnet sich sowohl als „Frau“ als auch als „Transe“ – obwohl das, streng
genommen ,falsch’ ist: Medizinisch gilt sie nicht mehr als transsexuell, sondern als geheilt. Und jurstisch als Frau. Ganz in diesem Sinn hat Karin F.*, wie viele andere auch, einige Jahre nach der Operation das Bedürfnis, „nur noch Frau zu sein.“ Die Bezeichnung transsexuelle Frau lehnt sie für sich ab. „Das klingt so absurd wie Gipsfuß-Frauen oder Ohne-Magen-Männer. – Ich bin endgültig angekommen – und das ist es. Punkt!“
Eine Frau hat keinen Penis... Martina hat die Operation noch vor sich:„Das ist mein Ziel. Eine Frau hat nun einmal keinen Penis. Ich bin in dieser verzwickten Situation, daß ich mich genier’ für das Stückl.“ Die erste Mann-zu-Frau-Operation führte ein Dresdner Gynäkologe bereits 1930 an dem dänischen Maler Andreas Sparre durch. Bei einer zweiten Nachoperation starb die Patientin jedoch. Erstmals gelang die Operation bei der Amerikanerin Kristina Jorgensen 1956 in Dänemark. Bei der Operation werden Hoden und Penis entfernt. Im Dammbereich wird eine Höhle für eine Vagina geschaffen und die umgestülpte Penishaut zur Auskleidung verwendet. Die Harnröhre wird verkürzt und in eine neue Position gebracht. Ein Teil der Eichel wird zur Klitoris, die überschüssige Haut des ursprünglichen Hodensacks zu Schamlippen geformt. Risiken und Komplikationen stellen hoher Blutverlust, Abstoßung eines Teils der auskleidenden Penishaut und Verwachsung der Vagina dar. Auch das kosmetische Ergebnis ist oft unbefriedigend. Meist gefürchtetes Risiko ist Harn-Inkontinenz. Viele zögern sehr lange. TransXObfrau Eva Fels zum Beispiel hat sich eine Frist von sieben Jahren gesetzt, um sich für oder gegen die Operation zu entscheiden. Auch Ricky hat lange
mit sich gehadert, ob „die berüchtigte geschlechtsanpassende Operation“ notwendig sei. Von Frauen hörte sie überwiegend, ja, die Operation müsse sein. Einzige große Ausnahme: Rickys Mutter. Männer meinten eher, das sei nicht nötig. Obwohl Ricky für sich persönlich mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist, bezeichnet sie sich als OP-Skeptikerin:Viele Betroffene erwarten sich ihrer Beobachtung nach zu viel davon. Auch Elisabeth Vlasich steht der Operation skeptisch gegenüber. Es gebe nicht wenige MTF, die „merken, daß das, was sie sich vorher erhofft hatten, nicht so ist. Dann halten sie es einfach nicht mehr aus und sagen, ich lebe lieber wieder als Mann. Bin anerkannt, kann mich anders durchsetzen.“ Eva Fels findet nicht nur die Frage „Bist du operiert?“ persönlich eine der indiskretesten, die es gibt, sondern auch – auf der Ebene von Transgenderpolitik – das Kriterium der Operation problematisch, um als Frau anerkannt zu werden.
...sondern einen Mann. In Österreich gibt es kein eigenes Transsexuellen-Gesetz. Die geschlechtsangleichende Operation ist seit Juli 1997 durch einen Erlaß des Gesundheitsministeriums geregelt. Die „Empfehlungen für den Behandlungsprozeß von Transsexuellen“ sehen unter anderem eine Psychotherapie im Ausmaß von mindestens 50 Stunden, einen „Alltagstest“ (d.h. Leben als das gewünschte andere Geschlecht) von mindestens einem Jahr und ein gerichtsmedizinisches Gutachten vor. Laut Namensrecht besteht jederzeit die Möglichkeit, einen geschlechtsneutralen Namen anzunehmen (z.B. Chris, Andrea). Die Operation ist aber Voraussetzung für eine Personenstandsänderung (Änderung des Geschlechts auf allen Dokumenten). Voraussetzung dafür ist auch, daß die betreffende Person nicht verheiratet ist. Eva Fels berichtet
Von der Bewußtwerdung „das ist Transsexualität, ich bin transsexuell“ bis zur Entscheidung für oder gegen die Operation vergehen mitunter Jahrzehnte. Ricky von links nach rechts
mit Berit rechts
Glossar: TS = transsexuell, Transsexualität TG = TransGender MTF = male to female (Mann zu Frau) FTM = female to male (Frau zu Mann) passing = im Alltag als das andere Geschlecht „durchgehen“ und eindeutig in dessen Rolle leben
*Name der Redaktion bekannt
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themamannzufrau von einem Fall in der Steiermark: Sechs Jahre nach der Operation hat dort eine transsexuelle Frau noch immer nicht die Anerkennung ihres neuen Geschlechts bekommen, weil sie sich weigert, die – unter heterosexuellem Vorzeichen – geschlossene Ehe mit ihrer Partnerin zu annullieren. ExpertInnen stimmen weitgehend überein, daß viele Transsexuelle den Schritt bis zur Operation nicht gehen würden, wenn eine Personenstandsänderung auch ohne Operation möglich wäre. „Ein relativ großer Anteil macht die Operation nur um einfach anerkannt zu sein“, sagt Elisabeth Vlasich.
Beruf. Anerkennung ist vor allem auch
Die us-amerikanische Fotografin Nan Goldin fotografierte für „The Other Side“ eine breite Pallette von geschlechtlichen Identitäten: Transsexuelle, Transvestiten und Drag Queens.
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in der Berufswelt entscheidend. Laut Angela Schwarz von der Wiener Antidiskriminierungsstelle „kann von Gleichbehandlung nicht die Rede sein, auch wenn sie nicht gleich rausgeschmissen werden.“ Sie weiß zwar von keinem Fall, wo jemand wegen Transsexualität gekündigt wurde, aber „manchmal ist es an der Kippe, wenn jemand zum Beispiel sehr viele Krankenstände hat, da kann man nicht genau sagen, was der Grund für die Kündigung war.“ Mobbing in den unterschiedlichsten Ausformungen sei allerdings häufig. Für Sandra wäre es unvorstellbar gewesen, nach der Operation in die frühere Dienststelle bei der Polizei zurückzukehren; unter lauter Männer.„Das war schon vor der Geschlechtsanpassung zu spüren, daß mir dort wenig Verständnis entgegenschlägt.“ Von der Antidiskriminierungsstelle beim Wechsel unterstützt arbeitet Sandra nun „mit ausschließlich weiblicher Kolleginnenschaft“ und spürt, nachdem die erste Welle intensiver Neugier der Kolleginnen überstanden ist, wachsende Akzeptanz. Ricky arbeitet seit zehn Jahren als EDV-Trainerin. Daß der Geschlechts-Umstieg in einer gehobenen Position mit tausenden Kundenkontakten so problemlos vor sich ging, erstaunt sie selbst, obwohl sie durch ihre eigene Umsicht maßgeblich dazu beigetragen hat. Sie informierte alle ArbeitskollegInnen und anschließend die Vorgesetzten über ihre Transsexualität, etwa ein halbes Jahr bevor sie mit dem Alltagstest begann. Mit der Änderung des Vornamens in das geschlechtsneutrale „Ricky“ bewilligte die Firma intern die Geschlechtszu-
ordnung weiblich, was Ricky das Leben und die Arbeit sehr erleichtert hat. Martina hat ihr offizielles Outing erst vor kurzem hinter sich gebracht; durchwegs positiv. „Der Direktor hat gemeint , er bewundert meinen Mut und ersucht jeden, diese Entscheidung zu respektieren.“ Sie bekam problemlos eine e-mail-Adresse, Visitenkarten und einen Dienstausweis auf den neuen Namen ausgestellt.
Liebe. Eva Fels, die sich als bisexuell bezeichnet, hat im Unterschied zu früher, als sie eindeutiger als Mann auftrat, „mit Männern höchstens noch One night stands“. Viele MTF haben ähnliche Erfahrungen mit dem „starken“ Geschlecht gemacht. Mitunter werden die Männer sogar gewalttätig. „Es ist immer eine heikle Frage, checkt er’s oder checkt er‘ s nicht?“ beschreibt Eva die Situation beim Kennenlernen von Männern. „Kerle können sehr bösartig werden, wenn sie im Bett draufkommen ...“ Sandra suchte in der „Herz-Blatt“Sendung von Elizabeth T. Spira einen Mann. Rund hundert Bewerber haben sich gemeldet: Die meisten waren an Telefonsex interessiert. Einige am schreiben vulgärer Briefe. – Doch auch ein Traum-Mann war dabei, mit dem sich Sandra wunderbar verstand: Groß, stark, männlich – und dennoch sanft und verständnisvoll:„Ich habe mich so wohl gefühlt bei ihm, so beschützt, so sicher.“ – Das traurige Erwachen kam, als sich herausstellte, daß der große starke Mann selbst bereits mit Hormonen experimentierte und möglicherweise auf dem Weg zur Frauwerdung war. „Männer haben mich sexuell nie angezogen“, freut sich Ricky, die schon als Mann mit einer Frau zusammen war und jetzt lesbisch lebt. Auch Kerstin M.*, von Beruf Biochemikerin, hat sich nie für Männer interessiert. Sex war ihr nie wichtig, verglichen mit der Problematik der Geschlechtsidentität. In Erscheinungsbild und Auftreten bereits über Jahre hinweg passing, traf Kerstins OP im heterosexuellen Bekannten- und KollegInnenkreis auf großes Verständnis. Unlängst hat sie heterosexuelle Freundinnen auf deren Fragen nach einem Männer- oder Ehewunsch vor den Kopf gestoßen.„Ich habe ganz naiv angedeutet, daß ich mich in
Fo t o s : E v a Fe l s p r i v a t , Ve r e n a Fa b r i s, N a n G o l d i n
mannzufrauthema
Skepsis der Operation gegenüber ist aus vielen Gründen geboten. Politische nennt Eva Fels links therapeutische Elisabeth Vlasich mitte und auch die medizinischen
Risiken sind nicht gering.
der Frauenszene am wohlsten fühle.“ – Schon lange geeicht, mit Sexismus umzugehen, lerne sie nun so etwas wie Lesbenfeindlichkeit kennen, sagt sie.
Politik und Bewegung. Es gibt in Wien
zwei Initiativen von und für Menschen, die zwischen den Geschlechtern stehen. Die Gruppe „TransX“ konstituierte sich im Herbst 1995 als Verein. „Weil wir es an der Zeit fanden, auch eine formelFamilie. Die größten Probleme, die der le Basis für die Anliegen von TransGenGeschlechtswechsel mit sich bringt, der-Personen zu schaffen“, erklärt die sieht Therapeutin Vlasich im Bereich langjährige Obfrau Chris Svatos. der Herkunftsfamilie. Für die Kinder ist TransX ist offen für alle, die unter es besonders schwierig, wenn der Vater den Begriff TransGender fallen – von plötzlich zur Frau wird. Vor allem KleinTranssexuellen, mit und ohne OP und kinder und Jugendliche in der Pubertät deren Angehörigen bis hin zu Dragseien „heillos überfordert“ und bedürfQueens und -Kings. „Alle, die sich nicht ten in den meisten Fällen der Hilfe von an die herkömmlichen Geschlechter-KliKindertherapeutInnen. schees halten: auch Butches“, betont Ricky hat bei der einvernehmlichen Chris. De facto sind die Treffen aber von Scheidung das Sorgerecht für die zwei den Themen und Problemen der „TranTöchter, jetzt 19 und 15, und den 17jährisen“ mit biologisch männlichem Ausgen Sohn zugesprochen bekommen. Sie versuchte, die Belastung der Kinder so ge- gangsgeschlecht geprägt. Die „Burschen“ (FTM) bleiben bevorzugt als ring wie möglich zu halten:„Ich möchte Freundesrunde unter sich. Nur zu beklarstellen, daß ich nach meinem Verständnis eine ,Vaterin‘ bin. – Mütter brin- sonderen Anlässen lassen sie sich bei den allgemeinen Treffen blicken. Dann gen Kinder auf die Welt, Väter zeugen sie wird sichtbar, daß ihr Anteil tatsächlich – wenn Väter das Geschlecht wechseln, 50% ausmacht. werden sie nicht zu Müttern!“, erläutert „Mike’s Transfer“ versteht sich als sie ihre Philosophie. Reaktionen der Kinder auf die doch nicht ganz einfache Um- Transsexuellenberatung. Mike hat sich stellung bestanden vor allem in passivem Anfang der 90er Jahre bei TransX engagiert. Inzwischen hat er sich selbständig Widerstand: Als Ricky den Alltagstest begann, haben alle Kinder jede Mitarbeit im gemacht und gibt mittels Telefonhotline, Haushalt eingestellt. Als ob sie damit aus- Einzelgesprächen und einem offenen drücken wollten:„Wenn du jetzt eine Frau Gruppentreffen pro Monat allen, die es bist, Papa, dann sei aber auch eine super- brauchen, Starthilfe und Unterstützung auf dem Weg zur Operation. Gute Konperfekte!“ „Es hat mich viel Überzeugungsarbeit gekostet“, schmunzelt Ricky, takte zwischen den befaßten MedizinerInnen, TherapeutInnen und Betroffenen „um die ganze Hausarbeit damals nicht im Arbeitskreis Transsexualität sind für alleine erledigen zu müssen“. Die größte Sorge von Ricky und Berit Mike unerläßlich.„Mit der Qualitätssicherung ist es in Österreich leider noch war, wie die Kinder auf die neue Bezienicht weit her. – Wir wollen keine hung ihres jeweiligen Elternteils reagieVersuchskaninchen sein!“ ren würden.„Meine Kinder haben Ricky Auch bei Mike setzt sich die Klienauf Anhieb mögen“, berichtet Berit,„und tel je zur Hälfte aus MTF und FTM zuRickys Kinder haben mich sofort akzepsammen. „Wobei“, so Mike, „mit Abtiert.“ Berit freut sich besonders darüber, stand die größeren Schwierigkeiten die wie herzlich sie von Rickys Töchtern Frauen haben“, jene Transsexuellen, „adoptiert“ wurde.
die vierzig oder mehr Lebensjahre als Männer verbracht haben, sehr oft verheiratet und als Väter von Kindern. Sie leiden unter ihrem auffälligen Erscheinungsbild, wenn sie als Frauen leben. „Die Burschen“, weiß Mike, „haben es leichter.“ – Optisch unauffällig und viele mit einer Partnerin im Hintergrund, die vorher, nachher und während des Geschlechtswechsels zu ihnen hält.
Frauen/Lesben-Räume. „Genau genommen geht es nur um eine Handvoll Leute, die sich stark für Frauen/Lesbenthemen interessieren und den Kontakt zu anderen Frauen/Lesben suchen“, meint TransX-Aktivistin Chris Svatos zu den intensiven Kontakten zwischen TransXFrauen und Frauengruppen. Ricky, die zu dieser „Handvoll“ zählt, ist von der Akzeptanz positiv überrascht, mit der sie sich in Gruppen und Gesprächen angenommen fühlt. Auf ihre mit feministischer Theorie und Praxis mitunter höchst kompatibel klingenden Gesprächsbeiträge hin angesprochen, ob sie sich als Feministin begreife, meint sie vorsichtig:„Vorschnelle Eigendefinitionen liegen mir nicht. – Feministin ist für mich eine Frau, die sich mit feministischen Grundlagentheorien auseinandergesetzt hat und ihr Leben in weiten Bereichen darauf ausrichtet. Das hab ich nicht – also kann ich das nicht für mich beanspruchen: Ich kann nicht einfach durch die Welt gehen und behaupten: ,Ich bin Feministin’.“ Berit, die ihre Partnerin bei dem vergangenen regelrechten Marathon an Diskussionen begleitet hat, gefällt die Ernsthaftigkeit und das hohe Niveau der Auseinandersetzung. Es ist ihr dabei aber auch sehr stark bewußt geworden, „daß wir in der Lesbenszene die andere Seite, Frau-zu-Mann, noch ebenso ausführlich diskutieren müssen.“ ❚
Kontakte
http://www.transgender.at
TransX http://transx.transgender.at Treffen jeden 1. Mo und jeden 3. Mi im Monat ab 20.00 Uhr, Gruppenraum im 1. Stock der Rosa- Lila-Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien, Beratungstelefon:19.00–20.00 Uhr 01/586 81 50, e-mail: transx@transgender.at
Mikes Transfer T. 676/3227960, http://welcome.to/mikes_transfer, e-mail: mikes-transfer@gmx.net
Kostenlose Beratungs und Informationsstelle für Geschlechtsidentitätsstörungen, 1190 Wien, Zuckerkandlgasse 3844/Haus 3 (H3), letzter Freitag im Monat, Telefonische Voranmeldung: 01/440-7118
Wiener Antidiskriminierungsstelle: Friedrich-Schmidt-Platz 3, 1082 Wien, BetreuerInnen: Angela Schwarz, Wolfgang Wilhelm , T.01/400081449, Fax 01/4000-9981441
februar 2001an.schläge 19
an.risswissenschaft wissenschafterinnentagung
Frauenförderung = Hochschulreform! Vom 28.2. bis 2.3. 2001 findet im Grazer Hotel Weitzer die 6. Österreichische Wissenschafterinnentagung statt. Veranstaltet wird das Symposium von der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauenund Geschlechterforschung Graz. Ziel ist der Austausch über unterschiedliche Strategien der Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Neben Informationen zu Frauenförderungsaktivitäten im Wissenschaftsbetrieb, zu Frauen- und Geschlechterforschung und der feministischen Lehre in Österreich wird die Rolle von Führungskräften in der Frauenförderung ein Schwerpunkt der Tagung sein. Parallel zu den Vorträgen werden Arbeitsgruppen gebildet. Die Anmeldungsfrist ist zwar vorbei, Spätentschlossene können es aber unter T. 0316/380 57 22 noch probieren. sa Informationen und Anmeldung: Interuniversitäre Koordinationsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung Graz, Beethovenstraße 19, 8010 Graz, e-mail: koordff@kfunigraz.ac.at http://www.kfunigraz.ac.at/kffwww/Tagung2001.html
postnatale depression
Das Mutterleid
flüchtlingskongreß
Wirkungslos Am 11. Jänner startete an der Uni Wien ein dreitägiger internationaler Kongreß zum Thema „Refugee Studies and Politics“. Die Organisatorinnen, Susanne Binder und Jelena Tosic, wollten Aspekte der Flüchtlingspolitik behandelt wissen, denen bisher zu wenig Beachtung geschenkt wurde: Frauen haben andere Fluchtgründe als Männer, doch die weltweite Flüchtlingspolitik orientiert sich großteils an Männern. „Zwar gibt es inzwischen eine breite Flüchtlingsforschung, doch spielt der gender-Aspekt darin nicht die gebührende Rolle“, kritisiert Susanne Binder. Insofern war der Kongreß auch als Versuch eines Brückenschlags zwischen Forschung und Politik zu verstehen. Studienergebnisse, wonach 80 Prozent der Flüchtlinge in Afrika und Asien sowie 30 Prozent in den Industrieländern Frauen sind, sollen Eingang in die Asylpolitik finden. Eine deutsche Studie von 1996 zeigt, daß Frauen auf größere Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Fluchtgründen stoßen als Männer. Sexuelle Übergriffe oder weibliche Genitalverstümmelung werden als frauenspezifische Fluchtgründe bei weitem nicht immer anerkannt. In den 70er Jahren wurde im UN-Flüchtlingshilfswerk ein/e „Refugee Women´s Coordinator“ installiert, „viel genützt hat das allerdings nicht, zumindest hat es keine Auswirkungen auf die Asylpolitik der einzelnen Staaten gehabt“, sagt Jelena Tosic. GaH
Unter dem Titel „Mutterglück und Mutterleid“ veranstaltete die Wiener Universitätsklinik für Psychiatrie am 13. Jänner ein Symposium zur postnatalen, also wenige Wochen nach der Geburt auftretenden, Depression. Internationale ExpertInnen diskutierten über aktuelle Aspekte, Erscheinungsbilder und Therapieformen der Erkrankung. Wesentlich ist vor allem die Früherkennung. Professor Katschnig, Vorstand der Uniklinik für Psychiatrie, in der Eröffnungsrede: „Das Problem der rechtzeitigen Erkennung ist vielschichtig: Zum einen wird der Krankheitscharakter weder von der betroffenen Frau noch von der Umgebung erkannt. Es wird eher ein persönliches Versagen angenommen, was völlig falsch ist. Andererseits fürchten sich natürlich alle vor der Stigmatisierung durch eine psychiatrische Diagnose.“ GynäkologInnen, KinderärztInnen und Hebammen sind wichtige AnsprechpartnerInnen für werdende Mütter. Für eine zielführende Prävention und Behandlung ist enge Zusammenarbeit all dieser Beteiligten unerläßlich. „Um an postnataler Depression erkrankte Frauen besser betreuen zu können, ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem geburtshilflichen Team, den PsychologInnen sowie den KinderärztInnen notwendig“, meint auch Claudia Klier, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie im AKH Wien. Sie präsentierte auf dem Symposium verschiedene psychotherapeutische Ansätze, die sich bei der Behandlung der Krankheit als nützlich erwiesen haben. Neben Verhaltenstherapie und Gruppentherapie können vor allem mit der interpersonellen Therapie, bei der zwischenmenschliche Beziehungen im Rahmen der PartnerInnenschaft im Vordergrund stehen, gute Erfolge erzielt werden. sa februar 2001an.schläge 21
Fo t o s : B e t t i n a B e h r, Ka r i n H a r t l i e b
wissenschaftforum
Frauen(t)räume? Nach wie vor ist in unserer Gesellschaft die Verfügungsgewalt über ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital ungleich auf die Geschlechter verteilt, was die Möglichkeit, über ‚Raum‘ zu verfügen bzw. diesen zu dominieren, entscheidend prägt.1) Nicht erst in jüngster Zeit machten sich jedoch Frauen daran, ihre Vorstellungen von Wohn- und Städtebau zu konkretisieren, zu artikulieren und in Projekten zu realisieren. Von Karin Hartlieb
Karin Hartlieb verfaßte ihre Diplomarbeit zum Thema „Frauen(t)räume? Weibliche Lebensentwürfe und ihre Auswirkungen im Wohn- und Städtebau. Eine frauengeschichtliche Analyse“. Die Arbeit ist bei der Wissenschafts Agentur Salzburg erhältlich, Mühlbacherhofweg 6, 5020-Salzburg, e-mail: wasbox@sbg.ac.at
22 an.schlägefebruar 2001
zielten im wesentlichen auf eine Neuorganisation der im Haushalt verbliebenen Arbeiten ab, um Frauen – wie es vielfach hieß – die Teilnahme am Erwerbsleben zu ermöglichen, ohne damit jedoch ihre angeblich ‚natürliche‘ Zuständigkeit für Heim und Familie in Frage zu stellen. Erst in den 1970er Jahren machten sich mehrheitlich Vertreterinnen von Raumplanungsdisziplinen und Soziologinnen daran, weiterreichende Überlegungen zum Thema ‚Frauen und Raum‘ anzustellen. Den Hintergrund dafür bildete eine wachsende Kritik an den überdimensionalen Großsiedlungen der 1960er und 1970er Jahre, in denen das Prinzip der Trennung der Funktionen – Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Emanzipationsstrategien. Konzepte, wie Verkehr – konsequente Anwendung in die Vergesellschaftung der Hauswirtschaft (Realisierungsversuch z.B. im ‚Ein- der BRD gefunden hatte. Im aktuellen Teil meiner Arbeit wandte ich mich jeküchenhaus‘) und die Rationalisierung nen Reformansätzen zu, die in der Folder Hauswirtschaft (Realisierungsvergezeit entwickelt und in Projekten realisuch z.B. durch die ‚Frankfurter Küche’), stehen im Mittelpunkt des historischen siert wurden. Architekten und Planern Teils meiner Arbeit. Beide Ansätze wur- machten die betreffenden Protagoniden bis in die 1930er Jahre verfolgt und stinnen, die mehrheitlich in der Neuen Eingebettet in einen theoretischen Rahmen, betreffend die Konstruktion von ‚Geschlecht‘ und ‚Raum‘, steht im Mittelpunkt meiner Arbeit die Analyse konkreter Konzepte und Projekte, die darauf abziel(t)en, den Wohnbereich selbst bzw. den Wohn- und Städtebau in seiner Gesamtheit aus der gesellschaftlichen Perspektive von Frauen zu verändern.Welche Strategien hielten verschiedene Akteurinnen im Laufe des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Emanzipationsverständnisses vor allem in Deutschland und Österreich dafür geeignet, ihre Vorstellungen von Emanzipation durchzusetzen?
Frauenbewegung engagiert waren, den Vorwurf, den Wohnbereich aus männlicher Sicht als Ort des Rückzugs, der Regeneration und der Freizeit zu gestalten und in der Planung außer acht zu lassen, daß es sich für den Großteil der weiblichen Bevölkerung auch um einen Arbeitsplatz handelt. „In den letzten Jahren haben Frauen angefangen zu zeigen, daß Hausarbeit nicht Liebe, sondern Arbeit ist; daß die Menschenproduktion, die im Haushalt stattfindet, gesellschaftlich ebenso wichtig (oder wichtiger) ist wie die Güterproduktion. Von daher ergeben sich die Forderungen nach Mitbestimmung und Selbstbestimmung am Arbeitsplatz Haushalt. (...) Das, was wir planen und bauen wollen, muß sich ableiten aus den Bedürfnissen der Menschen, die mitplanen, mitbauen und bewohnen sollten“2), äußerten beispielsweise Christiane Erlemann und Odile Laufner. Fragen nach einer ‚weiblichen/ femininen‘ Architektur wurden zu diesem Zeitpunkt ebenso gestellt wie nach einer ‚frauengerechten‘ Raumstruktur.3)
forumwissenschaft
Experimente in der Architektur können Emanzipation zwar fördern, aber nicht erzwingen. Das Einküchenhaus im Wien der späten 20er Jahre S. 22 der Grazer „Hohenwartweg“ aus den späten 90er Jahren S. 23
‚Emanzipatorisches’ Wohnverhalten. Femi-
und zu einer Abschaffung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Haushalt beitragen würden. Sie sah vor allem in einer Reduzierung der betreffenden Reformansätze auf fehlende Einkaufsmöglichkeiten und Spielplätze eine große Gefahr. 6)
fertiggestellten Projektes betraut. Durchwegs enttäuscht zeigten sich die nistische Fachfrauen formulierten u.a. Informantinnen hinsichtlich der Mögdie Schaffung von Räumen, denen keine lichkeiten, auf das Projekt Einfluß zu am traditionellen Geschlechterverhältnehmen. Die Helligkeit der Wohnunnis orientierten Nutzungsvorstellungen gen, die großzügigen privaten Außenund Hierarchisierungen zugrunde lieflächen und die Variabilität der Wohgen und die damit für Frauen die Channungsgrundrisse wurden jedoch gelobt ce vergrößern, eigene, ihrer Persönlich– auch wenn sie nur zum Teil genutzt keit entsprechende soziale Räume zu Frauenwohnprojekt „Hohenwartweg’’. In entwickeln, als Ziel. Eine zentrale Forde- Österreich ließen Projekte, wie sie in der werden konnte. Die hohen Erwartungen, die die Studienautorinnen hinrung lautete weiters, den „weiblichen BRD bereits in den 1980er Jahren realiLebenszusammenhang“4) auch in der siert wurden, bis in die 1990er Jahre auf sichtlich der Gemeinschaftsflächen vor sich warten. Es war in Graz der Architek- dem Einzug feststellten, erfüllten sich Planung zu berücksichtigen. Die Archinicht. Vor allem Größe, Positionierung tin Elisabeth Lechner (Architekturbüro tektin Myra Warhaftig war Anfang der ARCO) zu verdanken, daß in Zusammen- und mangelnde Isolierung trugen zu 1980er Jahre eine der ersten, die nicht einer schlechten Bewertung bei. Dennur die Behinderung der Emanzipation arbeit mit dem Frauenreferat ein Monoch gewannen sie den Eindruck, daß der Frau durch die Wohnung konstatier- dellprojekt für ‚frauen- und kindergesich die Wohnsituation für die meisten rechten Wohnbau’ errichtet wurde. Die te, sondern darüber hinaus konkrete Architektin sah für das geförderte Miet- Frauen mit dem Umzug verbessert hatVorschläge für ‚emanzipatorisches‘ wohnungsprojekt innerhalb des Grund- te. Aus der Studie geht deutlich hervor, Wohnverhalten ausarbeitete.5) Sie sah in ihrem „Wohnungsbausystem“ neben rißrasters ein flexibles Wandsystem vor, wie breit gefächert die Erwartungen an derartige Unternehmungen sind. einem zentralen Raum für das gemein- das ein Reagieren auf verschiedene Für zukünftige Projekte erscheint Wohnkonstellationen und geänderte schaftliche Leben individuelle Bereiche es meiner Meinung nach unerläßlich, Lebensverhältnisse ermöglichen sollte. für jedes Haushaltsmitglied vor. Ein die späteren ‚Betroffenen’ in die Proweiteres ihrer Anliegen war es, Quartie- Gemeinschaftsräume, die den Wohnjektplanung einzubeziehen. Zum einen einheiten vorgelagert werden sollten, re zu schaffen, die den Ansprüchen anderer Haushalts- und Lebensformen als konnten letztlich nicht im ursprünglich könnten falsche bzw. überzogene Erwartungen verhindert und zum angeplanten Umfang realisiert werden. jener der Kleinfamilie gerecht werden deren die Identifikation mit dem UnterSchwierig gestaltete sich ferner die und eine Anpassung an den Lebenszynehmen gefördert werden. Ferner Umsetzung der geplanten Solaranlage klus ermöglichen. Myra Warhaftig erwären die Mieterinnen dazu aufgeforund der überdurchschnittlich großen, hielt im Rahmen der Internationalen dert, ihre eigenen Vorstellungen privaten Freiflächen. Als im Juni 1994 Bauausstellung (IBA) Berlin die Gelehinsichtlich des Wohnens zu konkretidas Frauenwohnprojekt als Schwergenheit, ihre Vorstellungen in einem punktthema auf der Tagesordnung des sieren. konkreten Projekt einzubringen. Es scheint darüber hinaus an der Es meldeten sich jedoch auch kriti- 3. österreichweiten Planerinnentreffens in Graz stand, wurde von den anwesen- Zeit zu sein, Überlegungen anzustellen, sche Stimmen zu Wort, die darauf hinwiesen, daß vermeintlich ‚frauenfreund- den Freiraumplanerinnen u.a. kritisiert, welche wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Voraussetzunliche‘ Bedingungen leicht das Gegenteil daß die zukünftigen Mieterinnen nicht gen überhaupt erst geschaffen werden in die Planung eingebunden wurden.7) von Emanzipation bewirken können. Christiane Erlemann zog u.a. in Zweifel, Die Soziologinnen Maria Raith und müssen, um eine wirkliche Veränderung der Wohn- und Lebensverhältnisdaß verbesserte Grundrisse aus sich Laura Streicher wurden mit der Evase herbeiführen zu können. ❚ heraus emanzipationsfördernd seien luierung und Nachbetreuung des 1997
1) Vgl. Bourdieu, Pierre: Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: Kreckel, R. (Hg.): Soziale Ungleichheiten. Sonderband 2 der Sozialen Welt. Göttingen 1983; ders: Physischer, sozialer und angeeigneter physischer Raum. In:Wentz, Martin: Stadt-Räume. Frankfurt am Main, New York 1991, S.30ff. 2) Erlemann, Christiane/Laufner, Odile:„Wir wollen andere Werke schaffen und anders zu Werke gehen.“ In: Bauwelt. 31,32/1979 (Titel des Doppelheftes: Frauen in der Architektur -: Frauenarchitektur?), S.1318. 3) Vgl. u.a. Bauwelt 31,32/1979. 4) Prokop, Ulrike:Weiblicher Lebenszusammenhang. Von der Beschränkung der Strategien und der Unangemessenheit der Wünsche. Frankfurt am Main 1976. 5) Vgl. Warhaftig, Myra: Die Behinderung der Emanzipation der Frau durch die Wohnung und die Möglichkeit zur Überwindung. Köln 1982. 6) Vgl. Erlemann, Christiane:Was ist feministische Architektur? In: Pusch, Luise (Hg.): Feministische Inspektion der Herrenkultur. Frankfurt am Main 1983, S.281. 7) Vgl. Protokoll des 3. österreichweiten Planerinnentreffens in Graz am 18.6.1994. Unveröffentlichtes Manuskript.
februar 2001an.schläge 23
an.sage
Be- und Enthauptungen Standpunkte und
Stellungnahmen zur wieder angezettelten Debatte um den Schwangerschaftsabbruch. Von KPÖ Frauenvorsitzender Heidi Ambrosch und Bettina Behr vom Frauenservice Graz.
Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.
Heidi Ambrosch
Bettina Behr
„Frauen können das nicht allein entscheiden“, meinte Generationenminister Haupt und präzisierte im Standard-Interview vom 27.12, es sei für ihn in einer Partnerschaft unvorstellbar, „daß der Zweite, der am Zustandekommen des Kindes beteiligt war, nicht eingebunden ist.” Und generell vorstellbar, „daß in jedem Fall ein zweiter Arzt zu berücksichtigen ist”. Noch Zweifel, worum es geht? Nicht um pränatale Diagnostik, medizinische Indikationen bei Behinderungen – es geht einmal mehr um die Bevormundung und Enthauptung von Frauen durch Männer und – eine steigende Geburtenrate, nötigenfalls erzwungen. So erwartet Haupt 9.000 Geburten mehr pro Jahr, nachdem er die Kärntner Kinderscheckgemeinden hochgerechnet hat. Welche materiellen Bedingungen die Kinder vorfinden – egal. Zu 140.000 fehlenden Kinderbetreuungsplätzen bemerkt Haupt: „Ich war lange genug Kindergartenreferent (seine Qualifikation für das Amt des Frauenministers?) um zu wissen, daß der riesige Bedarf, der von den linken Oppositionsparteien behauptet wird, nicht da ist.” Applaus erntet Haupt vom Klerus. Kaum ein Kardinal oder Bischof der nicht seinen zölibaten Erguß dazu in den Massenmedien verspritzt. Die Kriminalisierung von Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen, ist Folge und Ziel. Eine solche Zuspitzung nach 21 Jahren Gesetzeskraft beruht auf dem Kniefall der SPÖ vor der Kirche. Im Gegensatz zur zeitgleich verankerten Regelung des Abbruches im französischen Gesundheitsrecht, blieb die Sozialdemokratie – zu Zeiten ihrer absoluten Alleinregierung – der autonomen und linken Frauenbewegung die ersatzlose Streichung aus dem Strafgesetz und entsprechende Durchführungsbestimmungen schuldig. Daß der Schwangerschaftsabbruch nach wie vor im Strafgesetz geregelt ist und nur auf den Schutz des Embryos zielt, macht Frauen zum Gebärobjekt und das Gesetz selbst zur dauernden Zielscheibe der Reaktion. Erinnert sei an die Aufmärsche der Pro-Life-Bewegung, die in den USA auch vor Attentaten auf ÄrztInnen nicht zurückschreckt. Das radikale Durchpeitschen der gemeinsamen Obsorge sollte uns Warnung sein. Der nächste Internationale Frauentag muß das Selbstbestimmungsrecht zentral und offensiv aufgreifen. Aktionsideen sind gefragt. Frei nach dem Motto einer langjährigen Mitstreiterin in Sachen Schwangerschaftsabbruch: Haupt (tritt) ab! ❚
Anläßlich einer Pressekonferenz zum Thema „Österreich ist BSEfrei“(!) umwickelt sich der Tierarzt und Frauenminister Haupt mediengerecht mit einer Schürze, um sich nicht mit dem Blut der geschlachteten Rinder anzupatzen. Mittlerweile gab es fast ein österreichisches Rind mit BSE. Medien und Regierung sind glücklich – erstere weil sie was zum Schreiben haben, zweitere, weil BSE von Teuerungen, Gesetzesänderungen und den anderen regierungeseigenen Greueltaten ablenkt. Der Tierarzt Haupt bindet sich eine Schürze um – das würde ihm sonst nicht einfallen. Ungefähr so, wie es ihm auch nie einfallen würde, über den verantwortungsbewußten Umgang mit kleinen Menschen, also Kindern, nachzudenken. Dafür denkt er laut über erwachsene weibliche Menschen nach und verkündet, daß Frauen nicht allein entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen. In Zukunft sollen wir nicht nur „einen Arzt“ (oder gar Ärztin?), sondern auch noch einen zweiten „Arzt“ (und überhaupt mindestens fünf Männer, darunter unbedingt auch einen Pfarrer) fragen, wenn wir entscheiden, daß wir abtreiben müssen. Ziel der Debatte ist Macht und Kontrolle über die Rechte der bereits geborenen Frauen – die zukünftig die noch Ungeborenen zu versorgen haben werden. Denn unsere aktuelle Gesellschaftsform, besonders „die Wirtschaft“, könnte ohne flexible, am besten rund um die Uhr verfügbare männliche Menschen nicht weiterbestehen. Für deren Versorgung wird aber die „Reservearmee“ der weiblichen Menschen gebraucht. Weder Minister Haupt noch Bischof Krenn (der Österreich umerziehen will) werden die Kinder jemals versorgen, sondern zum größten Teil die zukünftigen Mütter. Wenn den AbtreibungsgegnerInnen das Wohl der Ungeborenen wirklich wichtig wäre, sollten sie sich zum Beispiel für Umweltschutz, Abrüstung oder Grundsicherung der Geborenen einsetzen. Unwahrscheinlich ist, daß eine Frau sich „leichtfertig“ zur Abtreibung entscheidet, ein Eingriff in ihren Leib und in ihre Seele, für den sie keinen Rückhalt erwarten kann. Zur Zeit gibt es außerdem weder ausreichend Aufklärung für Jugendliche zur Verhütung noch einen verantwortungsbewußten Umgang mit Sexualität in unserer Gesellschaft. Daher: Stop den salbungsvoll dreisten Reden vom „Recht der Ungeborenen“ und Hände weg vom Recht auf Abtreibung! Die Entscheidung dafür oder dagegen kann und muß jede Frau selbst treffen. ❚
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Selbstorganisation und Steuerung Frauen in Organisationen und Institutionen
an.rissarbeit ögb
Personalbewegungen Gleich zwei neue Frauen begannen im Jänner 2001 ihre Tätigkeit im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Roswitha Bachner wurde neue leitende Sekretärin, löst damit Karl Drochter ab und übernimmt das große Ressort Organisation, Soziales, PensionistInnen, Frauen, Bildung und Öffentlichkeitsarbeit. Als neue ÖGB-Frauensekretärin übernimmt Sylvia Ledwinka das Amt ihrer Vorgängerin Bettina AgathosMähr. Vor allem zwei Punkte sind ihr ein Anliegen: zum einen die Beseitigung der Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern, die laut einer ÖGB-Untersuchung immer noch sehr deutlich sind, zum anderen sollen mehr Frauen in den Verhandlungsgremien vertreten sein, für die sie eigens „fitgemacht“ werden sollen. „Ich weiß, wie wichtig es ist, sich genau auf solche Verhandlungsrunden vorzubereiten, und die Frauen innerhalb des ÖGB sind daran sehr interessiert“, erläutert Ledwinka ihr angekündigtes Fitmachen der ÖGB-Frauen mittels Coachings und Seminaren. Das Verhältnis zur Frauenvorsitzenden Renate Czörgits beurteilt sie als sehr gut: „Wir kennen uns schon von früher und haben in manchen Dingen dieselbe Sichtweise.“ Einer erfolgreichen Zusammenarbeit stehe ihrer Meinung nach auch in Zukunft nichts mehr im Wege. DoB
niederösterreich
„Offensiv in die Zukunft“ gesetzesänderungen Unter diesem Motto wurde am 30. November vergangenen Jahres der aktuelle Stand der Gleichbehandlung zwischen Frauen und Männern im Beruf im Raum Niederösterreich behandelt. Gleichzeitig sollte die Tagung der Auftakt zu einer Reihe von Informations- und Bildungsveranstaltungen im größten Bundesland sein. Nach wie vor kann von einer Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt nicht gesprochen werden. Zwar ist die Frauenerwerbsquote in NÖ von 1991 bis 1999 von 64 auf 68 % gestiegen (österr. Durchschnitt 67,4%), aber im Vergleich zu den Männern (84,9 %) liegt sie immer noch deutlich niedriger. In fast allen Ausbildungssparten liegt die Frauenarbeitslosigkeit deutlich über der Männerarbeitslosigkeit. Besonders auffällig ist der Unterschied in der Kategorie mit berufsbildenden und sonstigen mittleren Schulen als höchste abgeschlossene Ausbildung: 3,3% der arbeitslosen Männer fallen in diese Gruppe (Ö: 3%), bei den Frauen sind es 12,3% (Ö: 10,8%). Während die Akademikerinnenarbeitslosigkeit in Österreich mit 3,6% deutlich über der von Akademikern (2,2%) liegt, sind die Unterschiede in dieser Ausbildungssparte in Niederösterreich geringer: 1,6% der niederösterreichischen Uniabsolventinnen und 1,7 % ihrer Kollegen waren 1999 als arbeitslos registriert. sa
Schwere Zeiten Nach den StudentInnen werden jetzt die ArbeitnehmerInnen zur Kasse gebeten. Die Regierungskoalition hat im Dezember einige Neuerungen beschlossen: Die kostenlose Mitversicherung für kinderlose PartnerInnen ohne Einkommen fällt weg. Seit 1.1.2001 müssen die Berufstätigen 3,4 % ihres Bruttoeinkommens für die Krankenversicherung der PartnerIn einzahlen. Personen, die Kinder erziehen, oder vier Jahre lang erzogen haben, haben weiterhin Anspruch auf die beitragsfreie Mitversicherung. Das gilt auch für Personen, die behinderte Angehörige betreuen oder selbst Pflegegeld beziehen. Gravierende Änderungen gibt es auch beim Arbeitslosengeld. Der Familienzuschlag für Kinder oder PartnerInnen ohne Einkommen wurde auf voraussichtlich ats 400,– gekürzt (bisher 685,–). Weiters besteht seit Jänner nach einer kurzen Beschäftigung erst nach 28 Wochen (bisher 26 Wochen) Neuanspruch auf Arbeitslosengeld. Zur Gänze gestrichen wurde die Bildungskarenz. Wer nach der Elternkarenz eine Bildungskarenz für berufliche Weiterbildung anhängen will, bekommt kein Weiterbildungsgeld mehr. (Mehr dazu auf S. 28) sa februar 2001an.schläge 27
arbeitslosverschlechterungen
Fo t o : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r
Spare in der Zeit, ...
... so hast du in der Not? Wie ein höhnischer Spottvers muß dieser Spruch für arbeitslose Personen klingen: Trotz jahrelang geleisteter Beiträge, trotz übervoller Arbeitslosenkassa wird – wieder einmal – bei den Erwerbslosen eingespart. Von Klaudia Paiha Schon bisher durfte sich Österreich des zweifelhaften Rufs rühmen, europaweit die schärfsten Bestimmungen für Arbeitslose zu haben. Nun legt die blau-schwarze Regierung noch ein Schäuflein nach. Obwohl selbst der berühmtberüchtigte „Treffsicherheitsbericht“ das niedrige Arbeitslosengeld bemängelt, folgt nun eine weitere Absenkung. Ab 1.1.2001 werden neu entstandene Ansprüche anders berechnet als bisher. Die Frauenabteilung der Arbeiterkammer hat errechnet, daß die Neuregelung zu einer Leistungsreduktion bis zu 28 an.schlägefebruar 2001
fast einem Drittel führen kann. Vorrangig betroffen sind einkommensschwache LeistungsbezieherInnen mit mehreren Kindern sowie AlleinerzieherInnen. Einzige GewinnerInnen dürften Arbeitslose mit einem Kind bei einem Vorverdienst von monatlich max. ats 17.000,– brutto sein. Aufrecht bleibt nach wie vor, daß zur Berechnung des Arbeitslosengeldes die Daten des letzten bzw. vorletzten Jahres herangezogen werden. In einigen Fällen muß sogar auf noch weiter zurückliegende Daten zurückgegriffen werden, etwa nach längerem Krankengeldbezug oder bei WiedereinsteigerIn-
nen. Bislang wurden Bemessungsgrundlagen, die länger als drei Jahre zurücklagen, und Notstandshilfebezüge, die vor mehr als zwei Jahren zuerkannt wurden, mit einem Anpassungsfaktor aufgewertet, um im Wert gleich zu bleiben. Diese Anpassung fällt nun weg, was für die Betroffenen zu einer weiteren realen Leistungskürzung führt. Hauptleidtragende: Frauen nach Kinderbetreuung und Langzeitarbeitslose.
Sperre des Arbeitslosengeldes. Verschlechterungen für Arbeitslose beginnen schon bei der Beendigung des Dienstverhältnisses: Erfolgt diese
verschlechterungenarbeitslos „freiwillig“, so gibt es vier Wochen lang kein Geld. Bisher wurde keine Sperre verhängt, wenn „triftige Gründe“ für die Auflösung vorlagen, etwa wenn der/die ArbeitgeberIn mehrere Monate mit der Lohnzahlung im Rückstand war oder bei einer Selbstkündigung aufgrund von Krankheit. Frauen beenden häufig ihr Dienstverhältnis „freiwillig“, weil sie die Betreuung ihrer Kinder oder die Pflege naher Angehöriger mit ihrem bisherigen Arbeitsplatz nicht mehr vereinen können. Auch sexuelle Belästigung oder andere Verstöße gegen das Gleichbehandlungsgesetz veranlassen Frauen meist dazu, „freiwillig“ zu kündigen. Konnten derartige Gründe bisher von dem/der BetreuerIn vom Arbeitsmarktservice (AMS) berücksichtigt werden, muß nunmehr im Wege eines „Nachsichtsverfahrens“ der Regionalbeirat befaßt werden, was zumindest eine zeitliche Verzögerung bedeuten wird. Die Arbeiterkammer rechnet aufgrund von bisherigen Erfahrungen mit rund 154.000 potentiell betroffenen Personen jährlich.
beiden Jahre im Inland vorliegen, um den Anspruch auf 20 Wochen Arbeitslosengeld (und ev. darauffolgende Notstandshilfe) zu erwirken. Für jeden neuen Arbeitslosengeldanspruch waren bislang 26 Wochen arbeitslosenversicherter Beschäftigung innerhalb eines Jahres notwendig, nun sind es 28 Wochen. Betroffen davon sind all jene Saisonarbeitskräfte und ArbeitnehmerInnen mit befristeten Arbeitsverhältnissen, die darauf vertrauten, im Anschluß an ihre aktuelle Beschäftigung Anspruch auf Arbeitslosengeld zu haben. Dies schließt beispielsweise auch alle Frauen in WiedereinsteigerInnen-Programmen ein, deren Dauer auf sechs Monate begrenzt ist.
für Pflegende: WelcheR seine/ihre Erwerbstätigkeit unterbricht, um eine Person der Pflegestufe 4 oder höher zu betreuen, bekommt eine Fristverlängerung zur Erreichung der Anwartschaft auf Arbeitslosengeld. Länger Arbeitslosengeld für Ältere: Für einen bis 2003 befristeten Zeitraum wird für ausgewählte Geburtenjahrgänge die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld ausgedehnt und das Weiterbildungsgeld angehoben. Der Hohn dabei: Zu jenem Zeitpunkt, da die Erhöhung des Pensionsalters voll zum Tragen kommt und mit einer höheren Altersarbeitslosigkeit zu rechnen ist, ist diese Regelung bereits wieder außer Kraft.
Auf Kosten der Arbeitslosen. Insbesondere für Einkommensschwache, zu welchen Frauen in aller Regel gehören, werden von dieser Verschlechterung kommt es zu verstärkten Belastungen wiederum Frauen am stärksten betrofdurch Zusammenwirken der Verfen sein. Die Arbeitsmaktsituation von schlechterungen in der ArbeitslosenverFrauen ist durch einen häufigen Wechsicherung mit anderen Veränderungen, sel von Dienstverhältnissen und durch beispielsweise Erhöhung der Rezeptgeeinen weit größeren Anteil an befristebühr, Tarifanhebungen bei Post und ten Beschäftigungsverhältnissen als Männer gekennzeichnet, was für sie das Bahn, Studiengebühren, Amhebung des Pensionsalters etc. Einschränkung der Mitversicherung. Eine Erreichen der Anwartschaftszeiten erIm Gegenzug dazu werden massive schwert. Für Frauen kumulieren sich die unmittelbare Auswirkung v.a. auf arbeitslose und ältere Frauen hat die Ein- Belastungen, wenn sie auch noch ihren Umschichtungen von der Arbeitslosenversicherung zugunsten des allgemeischränkung der Mitversicherung in der Anspruch auf Notstandshilfe und die nen Budgets vorgenommen. So sollen Krankenversicherung. Mit wenigen Aus- Mitversicherung verlieren. nicht nur ats 12 Mrd. aus der ArbeitsloSeit einigen Jahren gibt es für alle nahmen entfällt ab 1.1.2001 für kinderlosenversicherung zur Pensionsversichese EhegattInnen bzw. LebensgefährtIn- ArbeitnehmerInnen die Möglichkeit, rung wandern, sondern auch noch sich unter Bezug von Karenzgeld vom nen der Versicherungsschutz in der knapp ats 0,5 Mrd. zur allgemeinen Krankenversicherung und wird durch ei- Dienstgeber/der Dienstgerberin freiWirtschaftsförderung verwendet werstellen zu lassen, um sich eine Weiterne „begünstigte“ Mitversicherung in den, während die Arbeitgeberbeiträge bildung nach freier Wahl zu gönnen. der Höhe des Dienstnehmerbeitrages Viele Frauen nutzten diese Möglichkeit um 0,5% (entspricht ca.ats 3,5 Mrd.) ge(3,4% der Jahresbeitragsgrundlage) ersenkt werden sollen. Auch das „Kinderim Anschluß an ihre Elternkarenz, um setzt. Fast 100.000 Personen, fast ausgeld für alle“ wird den Arbeitslosen auf diese einerseits um ein halbes Jahr zu schließlich Frauen und rund die Hälfte davon über 50 Jahre, sind betroffen. Be- verlängern, sich aber andererseits auch den Kopf fallen: Ab 2002 wird der Familienlastenausgleichsfonds (FLAF) dem sonders problematisch ist die Beitrags- für den Wiedereinstieg fit zu machen. Seit 1.1. gibt es diese Option nicht mehr, AMS nicht mehr wie bisher 70% der pflicht für arbeitslose Frauen, die aufAufwendungen für das Karenzgeld erfür den Bezug von Weiterbildungsgeld grund der Anrechnung des Partnereinmüssen künftig 28 Wochen neuerlicher setzen. Das kostet die Arbeitslosenversikommens ihren Anspruch auf Notcherung an die ats 5 Mrd. Gleichzeitig standshilfe verlieren. Damit verlieren sie Anwartschaftszeit nachgewiesen entledigt sich der Bund jeglicher finanwerden. auch ihre Kranken- und Pensionsversizieller Beteiligung an der ArbeitsmarktVon dieser Streichung sind fast cherung und müssen nunmehr zusätzausschließlich Frauen betroffen. Im Juni politik in Österreich, was auch weitere lich für ihre Versicherung aufkommen. Einsparungen bei den arbeitsmarktpoliEbenfalls betroffen sind kinderlose 2000 gab es rund 3400 BezieherInnen Migrantinnen, die über Familienzusam- von Weiterbildungsgeld, davon mehr als tischen Beratungs- und Betreuungseinrichtungen bedeutet. Das Budget wird 3000 Frauen. menführung nach Österreich gekomalso auf Kosten der materiellen und immen sind, hier aber acht Jahre lang keine Arbeitserlaubnis bekommen. Wenige Verbesserungen. Neben den vie- materiellen Absicherung bei ArbeitsloNach wie vor müssen insgesamt 52 len Verschlechterungen für die Arbeits- sigkeit saniert. Wie war das noch mal mit dem Wochen arbeitslosenversicherte Belosen gibt es auch einzelne kleine VerSparen und der Not? ❚ schäftigung innerhalb der vergangenen besserungen: Rahmenfristerstreckung Auf Kosten der Frauen. Auf längere Sicht
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Out in the labor market Über den Einfluß sexueller Orientierung auf Benachteiligung am Arbeitsmarkt existieren kaum Studien. Eine österreichische Untersuchung zeigt, daß Lesben bei Bewerbungen diskriminiert werden. Von Doris Weichselbaumer
Doris Weichselbaumer ist Ökonomin mit den Arbeitsschwerpunkten Feministische Ökonomie, Arbeitsmarkt und Genderstudies.
30 an.schlägefebruar 2001
In der Pause werden Urlaubspläne besprochen. Eine Kollegin fährt mit ihrer Familie nach Griechenland, ein Kollege mit seiner Freundin nach Spanien. Lisa schweigt. Auf Nachfrage antwortet sie knapp, daß sie mit einer langjährigen Reisegefährtin einen Trip nach Indonesien plant. Während die KollegInnen Anekdoten aus ihrem letzten Familienurlaub zum besten geben, trinkt sie stumm ihren Kaffee. Pausengespräche, Betriebsausflüge und Weihnachtsfeiern, bei denen Kolle-
gInnen von ihren Familien erzählen, – Situationen, in denen viele Lesben und Schwule über ihr Privatleben schweigen. Sie vermeiden ein Outing, um sich vor Mobbing und Diskriminierung zu schützen. Frauen, ethnische Minderheiten, ältere ArbeitnehmerInnen und andere leiden so wie sexuelle Minderheiten unter Vorurteilen von ArbeitgeberInnen. Während aber Geschlecht, Alter sowie ethnische Zugehörigkeit einer Person meist zuordenbar sind, ist sexuelle Orientierung nicht einfach beobachtbar.
Viele Lesben und Schwule versuchen daher, ihre sexuelle Identität für sich zu behalten – speziell wenn sie in konservativen Branchen tätig sind. Andere wählen Berufe in progressiven Arbeitsfeldern, in denen sie offen zu ihrer Sexualität stehen können – auch wenn dies zum Teil mit Lohneinbußen verknüpft ist. ÖkonomInnen bezeichnen als Diskriminierung, wenn Personen mit unterschiedlichen demographischen Merkmalen, die gleich produktiv sind, unterschiedliche Behandlung am Arbeitsmarkt erfahren – etwa bei der Einstellung,
Fo t o : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r
arbeitdiskriminierung
diskriminierungarbeit Beförderung oder Bezahlung.Während Untersuchungen über Benachteiligung aufgrund von ethnischer Herkunft und Geschlecht bereits seit den 50er Jahren durchgeführt werden, existieren kaum wissenschaftliche Studien über den Einfluß von sexueller Orientierung.
Einkommensunterschiede. Lee Badgett von der University of Massachusetts war die erste Ökonomin, die sich mit der ökonomischen Situation von Schwulen und Lesben befaßte. 1995 stellte sie in einer empirischen Studie fest, daß Lesben und Schwule bei gleicher Qualifikation 11–27 % weniger Einkommen erzielen als ihre heterosexuellen KollegInnen. John Blandford führte im Vorjahr eine vergleichbare Untersuchung durch. Ähnlich wie Badgett ermittelte er, daß schwule Männer 30–32 % weniger verdienen als heterosexuelle. Für lesbische Frauen erhielt er jedoch ein erstaunliches Ergebnis: Es stellte sich heraus, daß die von ihm untersuchten Lesben keinen Einkommensnachteil zu erleiden hatten, sondern vielmehr einen um 17–23 % höheren Gehaltsscheck mit nach Hause nehmen konnten als heterosexuelle Frauen! Ein Grund dürfte darin liegen, daß Lesben häufiger alleine für ihren Unterhalt aufkommen. Während verheiratete Männer höhere Löhne erzielen als ledige, verdienen verheiratete Frauen weniger als ledige. Dies wird üblicherweise auf ihr größeres Engagement in der Hausarbeit aufgrund einer traditionellen heterosexuellen Rollenaufteilung zurückgeführt. Weiters sind Lesben häufiger in gut bezahlten, männerdominierten Berufen tätig, während schwule Männer oft in schlecht honorierten, frauendominierten Jobs beschäftigt sind. Benachteiligung. 1993 wurde in Großbritannien durch die „Stonewall Group“ eine umfassende Befragung von 2000 Lesben und Schwulen durchgeführt. 5 % der Befragten gaben an, daß sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung nicht eingestellt wurden, 5 % waren nicht befördert worden und 8 % hatten ihren Job verloren. Weitere 17 % hatten keine Gewißheit, vermuteten jedoch, daß sie bei einer Einstellung (Beförderung) benachteiligt wurden. Im Auftrag des Schwedischen Arbeitsministeriums wurde 1997 eine ähn-
liche Untersuchung von 650 Lesben, Schwulen und Bisexuellen erstellt. Es stellte sich heraus, daß 12 % der befragten Personen bei der Einstellung und 8 % bei der Beförderung diskriminiert worden waren, weitere 8 % waren in der Vergangenheit aufgrund ihrer sexuellen Orientierung gekündigt worden.
Österreichischer Arbeitsmarkt. In einem Experiment (Weichselbaumer, 2000) wurde untersucht, wie groß die Chancen von Lesben im Vergleich zu heterosexuellen Frauen sind, im Großraum Wien einen Job zu finden. Darüber hinaus wurde getestet, ob unterschiedliche Geschlechterrollen einen Einfluß auf die Einstellungschancen besitzen. Ist eine feminine Lesbe am Arbeitsmarkt erfolgreicher als eine maskuline? Diese Frage war besonders interessant, weil PsychologInnen festgestellt haben, daß Vorbehalte gegenüber Lesben und Schwulen nur zum Teil durch deren Sexualität begründet sind – auch ihr häufiges Verletzen von stereotypen Geschlechterrollen stößt auf gesellschaftliche Ablehnung. Es wurden Bewerbungsschreiben von gleich qualifizierten, fiktiven Kandidatinnen ausgeschickt, wobei Ausbildung und Berufserfahrung der Bewerberinnen identisch waren, sie sich jedoch in Geschlechtertyp und sexueller Orientierung unterschieden. Die unterschiedliche Geschlechterrolle der Frauen wurde in den Bewerbungsmaterialien (bestehend aus Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Foto und Schulzeugnis) folgendermaßen dargestellt: Während die feminine Bewerberin mit den Hobbys Zeichnen und Entwerfen von Kleidern lange blonde Haare und elegante Kleidung trug, hatte die maskuline kurzes schwarzes Haar und war mit einem Anzug gekleidet. Ihre Hobbys waren Motorradfahren, Klettern, Schlagzeugspielen und Paddeln. Hinweise auf die sexuelle Identität der Kandidatinnen wurden durch unterschiedliche nebenberuflichen Tätigkeiten gegeben: Während die eine ehrenamtlich im Kulturbereich tätig war, hatte die andere vier Jahre in einem lesbisch-schwulen Verein mitgewirkt und wurde daher von PersonalchefInnen als lesbisch identifiziert. Insgesamt erhielten 443 Wiener Firmen, die auf der Suche nach SekretärIn-
nen und BuchhalterInnen Inserate aufgegeben hatten, jeweils zwei Bewerbungsschreiben – eines von einer Interessentin, die als „lesbisch“ identifiziert werden konnte, eines von einer Kandidatin, die als „heterosexuell“ wahrgenommen wurde. Es stellte sich heraus, daß jene Kandidatinnen, die in ihrem Lebenslauf eine Tätigkeit bei lesbisch-schwulen Organisationen angaben, um ca. 13 % weniger erfolgreich waren als ihre heterosexuellen Kolleginnen. Überraschenderweise konnte kein Effekt von Geschlechtsidentität festgestellt werden. Eine maskuline Lesbe wird im gleichen Ausmaß diskriminiert wie eine feminine. Es ist also ausschließlich die sexuelle Orientierung für eine Benachteiligung von Lesben bei der Jobbewerbung ausschlaggebend, während das Verletzen von stereotypen Geschlechterrollen weder belohnt noch sanktioniert wird.
Literatur: Lee M.V. Badgett (1995), The Wage Effects of Sexual Orientation Discrimination, Industrial and Labor Relations
Rechtliche Situation. Österreich gehört zu jener Minderheit an EU-Staaten, die über keine Antidiskriminierungsgesetzgebung verfügen. Jene 62 Firmen, die im Rahmen der österreichischen Studie lesbische Stellenbewerberinnen diskriminierten, handelten daher nicht rechtswidrig.1) In der EU gab es in den letzten Jahren jedoch bemerkenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten: Im Mai 1999 trat der Vertrag von Amsterdam in Kraft, der mit dem Artikel 13 eine neue Antidiskriminierungsbestimmung aufnahm, die auch Ungleichbehandlung aufgrund von sexueller Orientierung mit einschließt. Im Oktober des letzten Jahres hat der Rat der EUSozialministerInnen eine „Richtlinie zur Festlegung eines allgemeinen Rahmens für die Verwirklichung der Gleichbehandlung in Beschäftigung und Beruf“ verabschiedet, die auch Lesben und Schwule vor Diskriminierung in der Arbeitswelt schützen soll. Österreich hat nun drei Jahre Zeit, die EU Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Es bleibt also zu hoffen, daß gesetzliche Regelungen in naher Zukunft ein Umdenken bei den ArbeitgeberInnen herbeiführen – oder zumindest diskriminierten Personen ein Mittel in die Hand geben, sich gegen Benachteiligungen zu wehren. ❚
Review, 48 (4), 726 – 739.
John M. Blandford (2000), Evidence of the Role of Sexual Orientation in the Determination of Earnings Outcomes, Working Paper, University of Chicago.
ILGA-Europe (2000), Discrimination against Lesbian, Gay and Bisexual Persons in Europe, www.steff.suite.dk/ilgaeur.htm
ILGA-Europe (1999), Gleichstellung von Lesben und Schwulen, www.steff.suite.dk/ilgaeur.htm
Doris Weichselbaumer (2000), Sexual Orientation Discrimination in Hiring, Working Paper No. 0021, University of Linz. www.econo mics.uni-linz.ac.at/members/Weich sel/work/paper/queer.pdf
1) Auch die lesbischen Kandidatinnen wurden übrigens von 21 Unternehmen gegenüber ihren heterosexuellen Kolleginnen bevorzugt. Diese Zahl mag zum Teil aus besonderem Interesse an lesbischen Bewerberinnen resultieren, zum größeren Teil jedoch – so wie bei den umgekehrten Fällen der Diskriminierung – aus Unkoordiniertheit der Firmen bei der Personalauswahl.
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kulturan.riss carolina brauckmann
Lesben wie Du und Sie Weit über 100 Konzerte hat die in Köln lebende Musikerin, Autorin und Historikerin Carolina Brauckmann schon gegeben. Am 10. Februar ist sie mit ihrem Programm „Lesben wie Du und Sie“ (so heißt auch ihre vierte CD) endlich wieder in Wien zu hören. Carolina Brauckmanns Lieder handeln vom lesbischen Alltag, der lesbischen community, von feministischen Weggefährtinnen und „Junglesben auf dem Weg in die Midlife-Crisis“. Satirisch und bissig sind Brauckmanns Kommentare, etwa über den Feminismus, um den es „reichlich still“ geworden ist: „Feministinnen, das sind diese altmodischen Frauen, die immer nach Macht und Quoten schreien. Die sich über SM und harte Pornos aufregen, anstatt sich im Darkroom zu vergnügen. Die überall Unterdrückung wittern, obwohl es doch inzwischen so geschlechterdemokratisch zugeht.“ vab 10. Februar, 20.30, kosmos.frauenraum, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, Kartenbestellung: T. 01/523 12 26; 30. März, 20.00, WIST, Moserhofgasse 34, 8010 Graz
frauentrickfilmfestival
Tricky Women theater
Bruchstücke Maria Angermeyer ist einsam, alt und verwirrt. Eines Tages läutet ein Staubsaugervertreter an ihrer Tür. Er möchte ihr einen Staubsauger verkaufen. Sie erzählt ihm ihr Leben. Der Vertreter wird zum unfreiwilligen Mitspieler, auf den Maria Angermeyer ihre Vergangenheit projiziert. Er wird zum Ehemann, Pflegevater, englischen Soldaten und Abtreibungsarzt in einem. Komische und skurrile Situationen entstehen. Die alte Frau nützt die Chance, der Einsamkeit für kurze Zeit zu entkommen und ihr Leben noch einmal in die Hand zu nehmen. Anläßlich des zehnten Todestages von Erika Molny zeigt das Theater Enigma als Uraufführung eine dramatisierte Fassung ihres Romans „Bruchstücke“. Erika Molny lebte ab 1950 als freie Journalistin und Schriftstellerin in Wien. Unter anderem schrieb sie Kolumnen im profil und in der Arbeiterzeitung, sie verfaßte Drehbücher (u.a. die Strudelhofstiege), Hörspiele, satirische Texte und Kabarett-Texte (u.a für die Schmetterlinge, die Mimosen und die Menubeln). vab Uraufführung 7. Februar, dietheater Konzerthaus, 1030 Wien, Lothringerstr. 3, T. 01/587 05 04
32 an.schlägefebruar 2001
Trickfilmfestivals gibt es viele auf der ganzen Welt, doch vom 2.–8. März findet in Wien das erste FrauenTrickFilmFestival statt. Ziel der Veranstalterinnen „Culture2Culture“ ist es, ein regelmäßiges Forum für weibliche Filmschaffende zu installieren, weshalb Veranstaltungen im ZweijahresRhythmus geplant sind. Animationsfilme eignen sich besonders gut, um Tabuthemen auf die Leinwand zu bringen oder politische und ästhetische Fragen radikaler als sonst aufzugreifen, so die Veranstalterinnen. Das Genre bewegt sich weitgehend unabhängig von Produktions- und Verleihpolitik, „vom Schielen auf Einspielergebnisse“. So sei es kein Zufall, daß sich besonders Filmemacherinnen dieser Kunstform bedienen. Neben den Werken österreichischer Trickfilmschaffender (Maria Lassnig, Ilse Kilic, Bady Minck, u. v. m.) werden auch Filme aus den östlichen Nachbarländern gezeigt: Hier erweisen sich Künstlerinnen aus der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik als federführend. Weiteres Highlight beim ersten FrauenTrickFilmFestival ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem neue Animationsfilme von einer Fachjury prämiert werden. Das Preisgeld der Stadt Wien beträgt ats 50.000,–. GaH „Tricky Women“ – FrauenTrickFilmFestival vom 2.–8. März in den Programmkinos in Wien und in den Bundesländern Veranstalterinnen:„Culture2Culture“, Wasagasse 12/1, 1090 Wien, T. 01/319 58 25 11, e-mail: Culture2Culture@aon.at
an.risskultur anna mitgutsch
Würdigungspreis
heim.spiel
Ende Dezember erhielt die oberösterreichische Schriftstellerin Anna Mitgutsch den mit ats 150.000,– dotierten Würdigungspreis für Literatur 2000. Mitgutsch lebt in ihrer Geburtsstadt Linz als freie Schriftstellerin und Publizistin. Letztes Jahr erschien ihr bisher jüngster Roman „Haus der Kindheit“, der thematisch an Erfolge wie „Die Züchtigung“ (1985) und die „Ausgrenzung“ (1989) anschließt: Behandelt werden gesellschaftliche Tabuthemen, menschliche Beziehungen in all ihren problematischen Facetten. Weniger bekannt ist, daß Anna Mitgutsch auch wissenschaftliche Publikationen über englische und deutsche Lyrik sowie zu Film und Gegenwartsliteratur verfaßt. Sie reiste durch Israel, Großbritannien und Südkorea, bevor sie sich in den USA niederließ, um deutsche Sprache und Literatur zu unterrichten. Seit 1985 ist Waltraud Anna Mitgutsch wieder in Österreich und versorgt uns seither regelmäßig mit literarischen Neuerscheinungen, an denen kein Deutschunterricht vorbeikommt. GaH Angela Heissenberger
Das Leben, ein Fotoalbum
ausstellung
Die Welt der Ili Kronstein Den Werken zwischen 1938 und 1943 widmet sich eine Ausstellung im Jüdischen Museum der Stadt Wien. Diese Zeit verbrachte Ili Kronstein an der südfranzösichen Côte d´Azur, um sich ganz auf ihre Kunst zu konzentrieren. Gemeinsam mit ihren Töchtern mußte sie 1938 aus Wien nach Liechtenstein fliehen, wo ihr Mann sie erwartete. Die Kinder blieben dann beim Vater, während Ili Kronstein von der mediterranen Landschaft beeinflußt zu künstlerischen Höchstleistungen fähig wurde. Spätestens ab 1941 wurden die Symptome der Multiplen Sklerose, an der sie erkrankt war, jedoch zu schlimm und sie mußte zurück nach Liechtenstein in ärztliche Behandlung. Dort starb sie 1948, doch zuvor schuf sie zwei außergewöhnliche Selbstbildnisse. „Die nur halb gearbeiteten Gesichter erzählen vom Festhalten und Schwinden ihrer Kräfte“ (Folder zur Ausstellung). Die über 70 Zeichnungen, Pastelle und Installationen sind ein Geschenk an das Museum von den beiden Töchtern der bisher kaum bekannten Künstlerin, Gerda Lerner und Nora Kronstein-Rosen. Noch bis Ende März ermöglichen sie uns einen Blick in die Welt der Ili Kronstein. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Katalog mit Abbildungen, biografischem Essay und kunsthistorischen Betrachtungen von Kuratorin Elke Doppler. GaH Bis 25 März 2001: Die Welt der Ili Kronstein, Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien, T. 01/535 04 24,
Jans Leben umfaßt drei Fotoalben. Pro Jahr ca. ein Album, grün. Der vierte Band wurde soeben mit den Bildern vom September-Urlaub begonnen, Nikolo & Weihnachten harren noch der Einpickerei. Nils’ Leben umfaßt ca. ein halbes Album, rot, aber er ist ja erst ein halbes Jahr alt. Seit Nils unsere Welt bereichert, ist allerdings alles viel komplizierter. Er hat schließlich auch das Recht auf ein eigenes Album, das er irgendwann samt seinem Kramuri mitnimmt, wenn er das Eltern-Hotel verläßt. Also klebe ich parallel in zwei Alben. Das wirft spätabends Fragen über Fragen auf, die sich Fotoverweigerer vermutlich noch nie gestellt haben. War es im Mai 1998 tatsächlich schon heiß genug fürs Donauinsel-Baden? Passen die Wasserschi-Fotos besser ins grüne oder ins rote Album? Und die Frage, die alle Familienräte seit Monaten beschäftigt: Wem schaut dieses Kind nun wirklich ähnlich? (Ich bin wenigstens sicher, seine Mutter zu sein, auch wenn Nils vermutlich nur sich selbst ähnlich sieht.) Mein eigenes Leben kümmert dagegen ungesehen und ungeordnet in Schachteln vor sich hin. Erst ab ca. 15 lenkte sich der Fundus langsam in drei geordnete, schwarze Albenbahnen, um mit dem Jahre 1992 ein jähes Ende zu finden. Da verbrachte ich nämlich zehn Tage in Moskau, und die vier Filme, die ich dort von Kreml & Co. verschoß, stellten mich vor – bis heute – ungelöste Sortier- und Klebeprobleme. Unerledigtes bohrt sonst tiefe Bisse in mein Gewissen, aber ich komme mit der fehlenden Aufarbeitung meiner Vergangenheit inzwischen gut zurecht. Denn seit Jans Geburt hab ich eh kein eigenes Leben mehr, wie sich bei der jüngsten Einpickerei herausstellte. Die wenigen Fotos, auf denen ich aufscheine, zeigen mich mit einem Kind am Arm, am Schoß, spielend, stillend oder fütternd. Sie werden entweder dem roten oder dem grünen Album zugeteilt, fürs schwarze bleibt da nix über. Sollte sich also jemals noch eine Gelegenheit bieten – Liegegips, Arbeitslosigkeit, Pension – sind nur läppische sechs Jahre, verpackt in einem Schuhschächtelchen, aufzuarbeiten. Ein Klacks. Aber es wird der Tag kommen, da ich um die Welt reisen und Fotos ganz für mich stapeln werde. Wenn’s dann noch sowas Altmodisches wie Fotos gibt. Oder ich beginne völlig egoistisch mit dem hochinteressanten Hobby Schmetterlings- und Blumenfotografie. Das wär’ doch was.
e-mail: info@jmw.at
februar 2001an.schläge 33
realitytv
Echt-Menschen-Fernsehen „Kannst Du besser kochn wia staubsaugn?“ Fernsehformate wie „Big Brother“ und „Taxi Orange“ zementieren einerseits traditionelle Geschlechterkonzeptionen, andererseits gibt es auch Ansätze ihrer Auflösung. Von Eva Flicker
Drin. Eva Flicker ist Soziologin, weitere Publikationen der Autorin zum Thema erscheinen demnächst in den Zeitschriften „Medienimpulse“ und „SWS-Rundschau“ (Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft)
34 an.schlägefebruar 2001
In der letzten Ausgabe der „an.schläge“1) konnten wir von Jans Einschlafritualen bei „Taxi Orange“ lesen. Jan gehört nicht zum typischen Zielpublikum des neuen Sendeformats – er ist nach meiner Schätzung drei Jahre alt. „Taxi Orange“ animierte und langweilte ihn gleichermaßen. Das wiederum ist schon wieder typischer. Die neuen Fernsehformate der RealLife-Soaps wie „Big Brother“,„Taxi Orange“ und wie sie alle heißen polarisieren. KritikerInnen finden die neuen Serien politisch bedenklich, moralisch problematisch, inhaltlich langweilig, ästhetisch grauenhaft. Oder andersrum. Die Fans können oft gar nicht so genau sagen, was ihnen gefällt und warum sie gerne zuschauen. Es „packt“ sie einfach. Das „Echt-Menschen-Fernsehen“ übt vor allem auf das weitgehend junge Fernsehpublikum eine große Faszination aus. Frauen und Männer, bzw. Mädchen und Burschen sehen gleichermaßen zu, wie Frauen und Männer im Fernsehen miteinander tun. Wie sie den Alltag im gemeinsamen Haushalt organisieren, wie sie Beziehungen aufbauen, Konflikte lösen, wie sich jedeR selbst präsentiert und von den anderen angenommen wird. Zu sehen sind „echte“ Menschen bei der Bewältigung ihres künstlichen
Alltags. Aus hunderten Videostunden, die mit unzähligen Kameras und Mikros aufgezeichnet werden, wird täglich ein Zusammenschnitt von ca. 45 Minuten Länge gesendet. Dabei wird auf bewährte Schnitt- und Montagekriterien aus Film und Fernsehen zurückgegriffen, die „Action“, Spannung, „Plot Points“, Figurenzeichnung, Sympathien, Liebesgeschichten, Konflikte und „Lifestyles“ einbeziehen.
Geschlechterkonstruktion. Aus soziologischer Perspektive sind die neuen Formate aus mehreren Gründen beachtenswert. Medien, speziell Fernsehen, tragen in unserer Gesellschaft – egal ob es uns gefällt oder nicht – wesentlich zu Information, Unterhaltung, Meinungsbildung, Identitätskonstruktion und Sozialisation bei. Die neuen Formate bieten von all dem etwas. Sie schließen an alte Fernsehgewohnheiten an und konstruieren neue Brüche, die neugierig machen. Die interaktive Herstellung von Geschlecht2) im Sinne eines „doing gender“ kann als Ausdruck täglicher gesellschaftlicher Praxis mitverfolgt werden. „Geschlecht stellt weder eine Entität, Identität noch Substanz dar, sondern eine Matrix von Beziehungen“, schreibt Birgit Wartenpfuhl3). Und auch die Figuren der KandidatInnen erfahren in Real-Life-Soaps trotz ihrer „Echtheit“
eine Konstruktion. Klischees des emotionalen Weiblichen und aktiven Männlichen finden auch hier ihre Anwendung. Experimente der Dekonstruktion unseres dualen Geschlechterkonzepts wären da den meisten wohl zu steil. Geht es doch um die mehr oder weniger verzweifelte Suche nach Orientierungshilfen in einer immer komplexer werdenden Welt. Fernsehen scheint dabei Lücken zu schließen, die sich im „wirklichen“ Alltag als irritierend erweisen.
Körperinszenierung. Der Körper ist für Frauen und Männer der Real-Life-Soaps bei der Selbstinszenierung wesentlich. Sie zeigen, was „in“ oder „cool“ oder „hip“ ist, und was man haben bzw. entfernen muß, wenn man ankommen will. Augenbrauen werden gezupft, Kopf-Nacken-Brust-Bein-Haare werden rasiert, Gesichts- und Haarpackungen werden ritualisiert, Muskeln werden aufgebaut, Fettpölsterchen werden abgebaut, der tätowierte Körper wird trainiert, ... Männer und Frauen haben für die Stilisierung des Körpers allerhand zu tun. Männer brauchen viele Muskeln, Frauen brauchen eine gute Figur. Essen wird zum Schönheitsproblem. Alle „harte“ Arbeit an sich selbst kann zu einem wichtigen Moment sozialer Interaktion werden. Nicht nur die ZuschauerInnen können sich der Lust des Beobachtens
tvreality
hingeben, auch die MitbewohnerInnen sind mit dabei oder unterstützen einander sogar gegenseitig. Längst gelt, sprayt, färbt, pflegt, cremt, zupft, rasiert auch der Mann – privat und öffentlich. Die Gestaltbarkeit des Körpers ist ein wesentliches Paradigma der Selbstinszenierung und Kommunikation beider/aller Geschlechter geworden.
Soaps könnten einen geradezu radikalen gesellschaftlichen Wandel einleiten.
Sexualität. In Real-Life-Soaps leben heterosexuelle Liebespaare (angeblich) den Akt unter der Bettdecke. Gleichzeitig gilt nicht mehr die völlige Tabuisierung „anderer“ sexueller Orientierungen. Allmählich wagen sich die Fernsehsender über das Muster der Heterosexualität hinaus. HoArbeitsteilung. Die neuen Reality-Lifemosexualität, bzw. ein homosexueller Soaps rücken den Haushaltsalltag in Mann pro Serie gehört mittlerweile zu den Mittelpunkt. Kochen, Abwaschen, 4) den „musts“. Immer wieder wurden Putzen, Wäsche waschen, Staubsaugen, Gartenpflege u.v.m. gehören zu sie zum offenen oder versteckten Geden täglichen Aufgaben aller Kandida- spött der anderen. Robert in „Taxi tInnen. Wer es bis dato nicht gelernt Orange“ war dennoch eine zentrale Fihat, lernt es jetzt – vor/mit versammel- gur in der Gruppe. Er erhielt den Spitztem Publikum. Und wenn sich eineR namen „Mama“ und wurde damit zuihrer/seiner Pflichten einmal entzieht, sätzlich seiner eindeutig anderen Rolle so können wir auch gleich den dazuverwiesen. Jörg in der zweiten Staffel gehörenden Konflikt miterleben. Oft von „Big Brother“ irritierte vor allem gelingt auch eine Konfliktlösung. Die die heterosexuellen Männer, die sich Selbstverständlichkeit gleicher Verteischon am ersten Abend hinter seinem lung von Arbeit zwischen Frauen und Rücken über ihn lustig machten, aber Männern ist eine Neuheit im täglichen auch Nervosität vor einer phantasierFernseh-Hauptabendprogramm. ten Bedrohung im Männerschlafraum Auch wenn der Boden mühsam ausdrückten. Es leben Bilder vom triebdurch Jahrzehnte Frauenbewegung und haften und gewalttätigen Schwulen. politische Kampagnen („halbe/halbe“) Beide Homosexuelle standen in ihrem beackert wurde, fernsehtauglich wurde Mannsein jenseits der beiden GeHausarbeit erst mit jungen feschen schlechter – als drittes Geschlecht. Männern. Würde sich das im „wirkliÜbliche Alltagssexismen laufen nechen“ Alltag durchsetzen – Real-Lifeben den alten und neuen Frauen- und
Männerbildern wie selbstverständlich mit. Frauen werden von männlichen Mitbewohnern und Moderatoren nach ihrem Äußeren, ihrem „G’stell“, ihren „Möpsen“ beurteilt, als „Süße“ angesprochen und barbusig im String-Tanga gezeigt. Geschlechterkonstruktionen in Real-Life-Soaps regen zum Lernen durch Beobachtung und zur Nachahmung an. Ein Grund zum Fürchten wie zur Hoffnung. „Big Brother“ und „Taxi Orange“ scheinen jungen Menschen bei der Bearbeitung ihrer Themen und Probleme in ihren Lebenswelten Sinn und Orientierung zu geben. Einzelne Versuche „echter“ Fernseh-Menschen der Verweigerung traditioneller Geschlechterrollen werden von einem Millionenpublikum verfolgt. In den neuen Sendeformaten wird gezeigt, wie gesellschaftlich akzeptiertes Mannsein jenseits der klassischen Heldenfigur aussehen kann. Die Frauenbilder sind dem schon begonnen Wandel entsprechend und gleichzeitig immer noch stark auf sexualisierten Darstellungen und sexistischen Stereotypen aufgebaut. Die neuen Sendeformate bieten beides: Zementierung traditioneller Geschlechterkonzeptionen neben Ansätzen ihrer Auflösung. Was wohl der kleine Jan aus „Taxi Orange“ mitnimmt!? ❚
1) Angela Heissenberger:„Alles Leben ist orange“. In an.schläge 12 01/2000 2001, S.33.
2) Vgl. Gildemeister, Regine/ Angelika Wetterer (1992):Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung. In: Gildemeister, Regine/ Angelika Wetterer (Hginnen): Traditionen Brüche. Freiburg.
3) Wartenpfuhl, Birgit: Dekonstruktion von Geschlechtsidentität – Transversale Differenzen. Eine theoretischsystematische Grundlegung. Opladen 2000.
4) Wäre mehr als ein Schwuler nicht mehr tragbar und könnten Lesben gar den Sendungserfolg torpedieren?
februar 2001an.schläge 35
kulturfotografie
Das Fremde in uns
1995 wechselte Lisl Ponger die Seite. Das erste Bild ihrer Serie „Xenographische Ansichten“ zeigt sie selbst. „Die Xenographin“ nennt sie sich, ein fremder Gast, der aufzeichnet und porträtiert. „Aber auf welchem Längen- und Breitengrad bin ich?“, fragt sich Ponger zu Recht. Denn die folgenden Aufnahmen sind ganz in der Tradition alter ethnologischer Porträts entstanden – handkolorierte Bilder; die Porträtierten, oft in landesüblicher Kleidung, reich geschmückt oder mit typischen Accessoires, schauen direkt in die Kamera. Wo bin ich? Für ihre 1991 veröffentlichte Und doch stimmt etwas nicht. Schon nach wenigen Bildern irritieren die Fotos Serie „Fremdes Wien“ feierte sie sechsund die Bildunterschriften. Die Türkin mal Weihnachten, viermal Ostern, unzählige Hochzeiten und Staatsfeiertage. sieht trotz Schleier nicht sehr türkisch aus und heißt außerdem Eva Levent. NaDie kleinen Bilder in den großen ja, vielleicht ist sie ja wegen ihres Manschwarzen Rahmen sind Momentaufnes zum Islam übergetreten? nahmen, die von besonderen EreignisAber schon das nächste Bild macht sen und Lebensfreude erzählen. Wie durch ein Guckloch schaut die Betrach- wieder stutzig. Was die Pakistani postuliert („Und zu Hause regieren die Frauterin in den winzigen Ausschnitt – und hätte doch gern mehr erfahren über die en“), mag zwar stimmen, allerdings kommt sie aus dem 21. Bezirk und mit türkische Doppelhochzeit im technoSicherheit nicht aus Pakistan. Die Guakratischen Ambiente des Kongreßhautemaltekin ist weiß, und die Frau aus ses am Margaretengürtel, über das Laubhüttenfest in der jüdischen Schule Afrika trägt zwar ein tolles Kleid, aber ihre Haut ist ebenfalls nicht schwarz. oder wie sich der Tag des Bodens der Die Malaysierin, Lieselotte Hauer aus PalästinenserInnen in einem SPÖdem 14. Bezirk, erzählt:„Ich bin nicht Bezirkshaus feiern läßt.
Fo t o s : L i s l Po n g e r
Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erzählen. Die 1947 geborene Fotografin und Filmemacherin Lisl Ponger reist seit Jahren um die Welt – und bleibt doch immer in Wien und Umgebung. Ihre Bilder berichten von Menschen, die aus der Fremde zu uns kamen und ein Stück ihrer Heimat mitbrachten. Oder von anderen Menschen, die sich so nach der Fremde sehnten, daß sie ein Stück ihrer Heimat austauschten.
Ort: Bildungszentrum der AK Wien, 1040 Wien., Theresianumgasse 16–18; bis 30. März, Mo–Fr, 8.00–19.00 Uhr
36 an.schlägefebruar 2001
fotografiekultur traum.projekt Die Fotografin Lisl Ponger zeigte in ihren Bilderserien „Fremdes Wien“ und „Xenographische Ansichten“ eine wenig bekannte Seite Österreichs. In ihren neuesten Arbeiten setzt sie diese Reise ins Fremde, das gleich um die Ecke zu finden ist, mit einem Diskurs über die fotografische Kultur als Abbild politischer Wirklichkeit fort. Von Angela Heissenberger
ben „Fremdes Wien“ und „Xenographische Ansichten“ noch bis Ende März im AK-Bildungszentrum in Wien zu sehen ist, setzt sich Ponger deshalb mit der Konstruktion fotografischer Wirklichkeit auseinander. In einer Reihe von inszenierten Selbstporträts hinterfragt sie die fotografische Kultur, bewußt angelehnt an historische Aufnahmen von Schwarzen, die aus Afrika „importiert“ an den Herrschaftshäusern Europas herumgereicht und nach ihrem Tod ausgestopft und in Museen als Attraktionen bestaunt wurden. Bereits die bloße Nachstellung entlarvt den plumpen Rassismus, der sich doch in alltäglichen Stereotypen und auf Werbeträgern (z.B. MeinlMohr) in unserem Alltag etablieren konnte. Indem Lisl Ponger der Tradition anthropologischer Aufnahmen folgt, diese aber gleichzeitig bricht – inmitten von Tierfellen und anderen exotischen Einrichtungsgegenständen poKoloniales Erbe. Die Grenzen zwischen siert nicht der stolze Großwildjäger, Fremdheit und Anderssein verschwimmen. Durch Massentourismus und Eth- sondern die Fotografin selbst samt Genomode bereichern immer mehr Exoti- wehr statt Kamera –, setzt sie einen Diskurs über koloniale Spuren in unsezismen unseren Alltag; Fremdes, das uns WesteuropäerInnen interessant er- rer Kultur in Gang. Wer mit offenen Augen durch den Alltag geht, wird scheint, wird in gewisser Weise ausgebeutet, kommerzialisiert. In ihrer dritten bald fündig werden. Das Fremde in uns ist jedenfalls eine Reise wert. ❚ Serie „Zyklus Österreich 2000“, die neForscherin im tropischen Urwald, sondern Forscherin im Großstadtdschungel asiatischer Städte geworden.“ Sie teilt mit dem Schotten, der Sri Lankin, dem Tibeter und vielen anderen die Sehnsucht nach der Fremde, nach einer anderen Welt, Kultur oder Wirklichkeit. Indem sie ein Stück dieser Wirklichkeit mit nach Hause nahmen, tauschten sie auch einen Teil ihrer kulturellen Identität. In „Kostümen“ posieren sie vor ihrer heimatlichen Umgebung, diese wird vor der Kamera zur Kulisse für jeden beliebigen Schauplatz der Welt. Was ist falsch und was echt, was fremd und was vertraut? Manchmal stellt sich heraus, daß das Andere gar nicht so fremd ist. Etwa wenn die Kurdin Parallelen zwischen ihrer angestammten und der angenommenen Identität erkennt:„Freiheitskämpfer und Pfarrerstöchter haben vieles gemeinsam.“
Charlotte Eckler und Lisa Rosenblatt
Virtuelle Träume
Wir suchten im Cyberspace nach Traumfrauen. Wow! Bei Yahoo gibt’s 10.200 Websites voller Traumfrauen (allerdings nicht aus Westeuropa). Geboten werden eine Unmenge an Traumbrüsten, Haarverlängerungen, langen schlanken Modellbeinen, schwungvoll geformten Wimpern. Und einige Traummänner wie Alex, der bereit ist, Träume zu erfüllen. (Unglaublich welche länglichen Objekte es angeblich in den Wunschträumen aller Frauen gibt) ... Wovon träumen aber Frauen wirklich? DREAM COORDINATION OFFICE (www.t0.or.at/~charlottes.web) empfiehlt: www.cc.rochester.edu/College/FS/Publications/ HarawayCyborg.html – „The Ironic Dream of a Common Language for Women in the Integrated Circuit: Science, Technology, and Socialist Feminism in the 1980s or A Socialist Feminist Manifesto for Cyborgs“ Donna Haraway’s feministisches Manifest für Cyborgs. www.wand.org – Eine Gruppe von Frauen, die von einer Welt ohne Herrschaft, Militarismus und Gewalt träumt. www.france.diplomatie.fr/label_france/DEUTSCH/ DOSSIER/2000bis/09Utopie.html – „Wozu lebe ich, wenn ich meine Träume nicht verwirklichen kann...“ die Klage einer jungen arabischen Muslimin. Und andere Zitate über weiblichen Träume und Utopien. www.jugendumwelt.de/juckreiz/jr16/frauen.htm – Frauen und Umweltschutz, inklusive „Weiber Wirtschaft“ – Ökologisch bauen und wirtschaften. Seit 1989 haben sich wirtschaftlich ambitionierte Frauen in Berlins Mitte zusammengetan, haben ihren Traum verwirklicht und sind gemeinsam in die Wirtschaft gegangen. www.vorarlberg.gruene.at/vielfalter/9906/12traum990 6.htm – „Ich muß Ihnen einen Traum erzählen. Die Blauen und die Schwarzen, so mein Angsttraum, erringen bei der Landtagswahl im Herbst zusammen 86,3% der Stimmen... Die Rheintalautobahn wird auf acht Spuren ausgebaut, eine davon ist als Radweg ausgewiesen, dient aber gleichzeitig als Überholspur für Sattelschlepper...“ (geträumt Juni 1999) www.anarchismus.de – mit einer anarchistisch feministisch autonomen Zeitung (AFAZ) und ‚meine Traumschule‘. Feminismus und Anarchie. www.frauennews.de/prosie.htm – „In jedem Leben kommt der Moment, wo der Traum, den du träumst, das Leben wird, das Du lebst“ – (Tine) – und andere Traumgedichte.
februar 2001an.schläge 37
an.klang Wenn Ihr hören wollt, wie diese Musik klingt, dann wählt das
an.schläge.musiktelefon Unter der Nummer 0900/919 159-410 könnt Ihr alle besprochenen CDs hintereinander anhören; für bestimmte CDs wählt die angegebene Klappe. Viel Spaß!
Versenkung und Entdeckung Eine musikalische Reise zwischen Zukunft und Vergangenheit, mit einem kleinen Umweg über Zeitlosigkeit und Vergänglichkeit. Von Sonja Eismann und Ute Hölzl
412 Alpha Bravo Charlie 413 Make Every Second Count 414 A South Bronx Story
38 an.schlägefebruar 2001
Auf ihrer ersten Platte „20 Blumen“ haben uns die Moulinettes mit dem melancholischbeschwingten Sommerhit „Herr Rossi“ beglückt und uns gezeigt, daß Easy Listening nicht gleich Cheesy Listening mit debilen Softporno-Klischees sein muß, sondern durchaus auch mit intelligenten und witzigen Texten funktioniert (unvergeßlich die PMS-Hymne „Meine Hormone und ich“). Auf ihrer neuen Veröffentlichung Alpha Bravo Charlie (Queerbeat/Indigo) knüpfen die drei Münchnerinnen, die ihren Geiger und Gogo-Herrn Martin nun zum ständigen Bandmitglied befördert haben, ziemlich nahtlos an ihr letztes Album an, wobei hier nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Italienisch gesungen wird. Musikalisch lehnt sich die Band beinahe noch stärker an 60er Jahre-Filmmusikphantasien an, was auch durch die elegante faserschmeichelnde Morricone-Coverversion „Deep Down“ betont wird, die Visionen von italienischen Villen am Meer heraufbeschwört. Dieses luxuriöse Gefühl, das ausnahmslos alle Songs der Platte umweht, entsteht durch die Virtuosität der Moulinettes selbst, in Verbindung mit geschickt eingesetzten GastmusikerInnen: Ein Panorama aus kühlem, sprödem Gesang mit exquisit trällernden Background-Vocals, swingenden Gitarren, flirrenden Flöten und strahlenden Saxophon- und Trompe-
tenklängen. Als spezieller Bonus sind sieben der acht Songs auch remixed zu finden, wofür unter anderem Sean O’Hagan von den High Llamas, Brezel Göring von Stereo Total und der SoloOrgler Erobique gewonnen werden konnten.
Gesprächsgebühr: Mo–Fr 8.00–18.00 ats 8,–/Minute, sonst ats 6,–
Ein sehr ausgereiftes, zeitloses und erwachsenes Werk, das sich besonders gut bei einem gepflegten Gläschen Wein genießen läst....
Welche Band kann von sich behaupten, so unterschiedliche Musikstile wie House, HipHop und Punk beeinflußt zu haben? Eine, die das geschafft hat Make Every Second Count (7 Bridges/TIS/WSM) ist die neue, vierte Platte und dennoch weitgehend unbekannt geblieben ist, ist ESG: die Schwestern von rad., auch als Rose Ann Dimalanta Deborah, Renee, Marie and Valerie aus Oakland bekannt. Der Titel mutet Scroggins und Nachbarjunge Tito Liban. einigermaßen erstaunlich an, wenn frau bedenkt, daß sich die Keyboarderin Eine Compilation ihrer Songs unter dem Titel ESG – A South Bronx Story (Univerund Sängerin zwischen ihren Alben sal Sound) macht die längst vergriffenormalerweise zwei bis drei Jahre Zeit nen Werke wieder zugänglich und läßt. Aber gut Ding will bekanntlich räumt ihnen dadurch den verdienten Weile haben und sollte dann wahrPlatz in der Musikgeschichte ein. Hier scheinlich besonders sorgfältig konsumiert werden... Mit den jetzt vorliegen- sind Raritäten und sehr bekannte Tracks von ESG versammelt, unter anderem den Songs kehrt Rose Ann wieder zu „Moody“, das 1981 zu einem Klassiker ihren funkigen Wurzeln zurück, wobei unter den frühen House-Tracks wurde; nach wie vor eine Unzahl von verschieoder „UFO“, eines der meist-gesampeldenen Stilen in ihrem Werk aufzuten Stücke der HipHop-Geschichte. spüren sind (ein Kritiker zählte an die Zur Musik kamen die Scroggins25, alle 2,2 Minuten einen neuen). NeSchwestern, weil ihre Mutter ihnen Inben Funk gehört aber sicherlich Soul strumente kaufte, um sie von der Straße und Latin zu den dominantesten Zutafernzuhalten. Am billigsten waren eben ten zu diesem smoothen Gebräu, aus dem besonders rad.s expressive Stimme Perkussions. Und bis heute steht der Rhythmus im Vordergrund: Schlagzeug, hervorsticht, die alle Lagen von zartem Hauchen bis zu bluesigem Schmettern Congas, ein treibender Baß und monoton und zurückhaltend eingesetzte Gibeherrscht, die rhythmische Pointietarre plus Gesang schaffen den unverrung durch Bass und perkussive Elewechselbaren Sound. Es war an der Zeit, mente und nicht zuletzt das Keyboard, ❚ das wie feines Öl durch den Mix trickelt. ESG aus der Versenkung zu holen!
lese.zeichen
Visuelle Anerkennung „A real coffeetable book“ ist das neue Buch des Fotografen Del LaGrace Volcano geworden. Ein Bilderbuch also, großformatig, schwer und bunt. Blicke hinein und dahinter. Von Johanna Schaffer
Merkwürdig ist das konventionell repräsentative Format und Layout, das sonst eher für die toten weißen Männer der Kunstgeschichte reserviert ist, angesichts des Entstehungs- und Rezeptionskontextes der Fotos LaGrace Volcanos. Denn auch diese Sammlung seiner Arbeiten betreibt die Reinszenierung und visuelle Affirmation sexueller Subkulturen und jener Existenzweisen, die einer heterosexuierenden, binären Geschlechtsordnung nicht entsprechen können oder wollen. Ob das Format des Buches die Darstellungstaktiken LaGrace Volcanos tatsächlich unterstützt? Eine dieser Taktiken besteht darin, gegen herrschende, von Pathologisierung und Leidensstereotypen getragene Erzählungen Bilder „devianter“, „perverser“ Körper und Praktiken zu fabrizieren, die anerkennend sind und bewundernde Identifikation herausfordern. Denn es gibt keine Opfer in „Sublime Mutations“, so LaGrace Volcano in seiner Einleitung, nur Stars und HeldInnen. Dem Begleittext Jay Prossers folgend gibt es allerdings vornehmlich HeldEn. Denn Prosser liest die Abfolge der Fotos in „Sublime Mutations“ als zielgeleitete Erzählung hin zur immer real(istisch)eren Verkörperung von Männlichkeit – von den „lesbian boyz“ über die drag kings hin zu den transsexuellen Männern. Leider fallen
Prossers Männlichkeitsfetisch jene Körper- und Fotoprojekte in „Sublime Mutations“ zum Opfer, die Weiblichkeiten hypostasieren oder geschlechtliche Uneindeutigkeiten produzieren. Das Buch erscheint neun Jahre nach „Love Bites“, dem ersten Bildband, den LaGrace Volcano, damals noch Della Grace, in London veröffentlichte. Mit ihren Aufnahmen lesbisch markierter Körper, deren Selbststilisierungen Della Grace fotografisch typologisierte (u.a. Femmes, Butches, lesbian boys, Lederfrauen, drag kings), galt Della Grace bald als Ikonenproduzentin lesbischer Bildwelten. In „Love Bites“ sei es, schreibt Prosser, um ein unmittelbar ersichtliches Ziel gegangen – die Sexpraktiken einer erst kürzlich sexualisierten lesbischen Community affirmativ zu repräsentieren. Viele der abgebildeten Sexpraktiken und Arten der Körperstilisierung waren s/m (und freilich gab es damals, 1991, Ärger mit manchen Frauenbuchläden, die sich weigerten, das Buch aufzunehmen). Ganz eindeutig waren die inszenierten Sex-Bilder aber auch in einen Community-Rahmen gesetzt. Die braun getönten und handkolorierten Sexszenen, die dildofickenden Frauen mit knallrot übermalten Lippen und nachgezeichneten Tatoos, waren umgeben von schnappschußartigen, dokumentarischen Aufnahmen von Demos, Paraden und Clubbing-Szenen.
Auch das 1999 von LaGrace Volcano gemeinsam mit Judith „Jack“ Halberstam herausgegebene „Drag King Book“ suchte, befragte und bebilderte Community. Ethnographisch nennt Prosser den Blick LaGrace Volcanos, wobei im Unterschied zur ethnographischen Fotografie der seinen Bildern eingeschriebene Blick nicht wunderliche Fremde oder Freaks verdinglicht, deren Exotismus normentsprechenden BetrachterInnen in Bildform zur Konsumption angeboten wird. Denn Del, und darauf bestehen viele seiner KritikerInnen, ist selbst Teil der Community, deren Bilder er entnimmt. Liz Kotz nennt das einen notwendigen Bestandteil eines seit den 1960ern sich etablierenden fotografischen Genres, der „Insider“-Dokumentarfotografie. Angesichts der historischen Wurzeln des Mediums Fotografie, die mit sozialer Kontrolle und expliziter Exotismus-Produktion zu tun haben, verlangt die Ethik dieser „Insider“-Dokumentarfotografie nach einem Tausch: Für ein genommenes Foto muß die/der FotografIn der/dem Abgebildeten etwas zurückgeben. Im Falle Del LaGrace Volcanos zum Beispiel ein Bild der eigenen Schönheit. ❚ Del LaGrace Volcano: Sublime Mutations Mit Texten von Jay Prosser und Gerburg Treusch-Dieter. Übersetzt von Kerstin Mächler. Konkursbuchverlag 2000, ats 569,–
februar 2001an.schläge 39
lese.zeichen „Männer, ein Mann, mein Vater, haben mich so verkorkst, daß ich wie ein Mann geworden bin. Alles, was ich an Ihnen bewunderte, bei mir haben sie es gehaßt. Rücksichtslosigkeit, Überheblichkeit, Starrsinn, Gefühlskälte und Grausamkeit. (...) Im Prinzip will ich nicht verstümmeln oder töten, sondern befriedigen. Mich befriedigen. Wenn das auf Kosten eines anderen geschieht, (...) auch gut. Ich war immer aufrichtig. Zu mir.“ Mit diesen Zeilen steigt Lunch in ihr „Tagebuch eines Raubtiers“ ein – und wird dem Raubtier in mehrerlei Hinsicht gerecht: Die Protagonistin reißt (vorwiegend) Männer auf, treibt es wie wild mit ihnen, läßt dann die Beute zurück, um sich auf das nächste ahnungslose Opfer zu stürzen. Und so begleiten wir sie auf rund 200 Seiten von einem Fick zum nächsten, ziehen uns hier eine Line Koks und dort einen Joint rein, spülen mit Whiskey nach und riechen förmlich die „stinkende Souterrainkaschemme“, wo sie ihn „aufs Damenklo, in die hinterste Kabine“ zieht, um ihr „dauerndes Jucken“ an ihm abzureagieren. Daß diese ganze Rumvögelei nicht öde wird, liegt an Lunchs außergewöhnlicher Sprache und ihrer Fähigkeit, Atmosphären metaphernreich so zu verdichten, daß sich die glühenden Stakkato-Sätze zu einem gleichzeitig erregenden und abstoßenden Film verflüssigen. Geschmeidig läßt sie neben den hard(core) facts auch die Hintergründe ihrer Getriebenheit einfließen: den sexuellen Mißbrauch durch ihren Vater – ein Opfer, das selbst zur Täterin wird: „Doch ich liebte die Macht der Möse. Die Art und Weise, wie Männer von ihrem Geheimnis angezogen wurden, als ob sie auf fremdem Territorium nach Gold suchten. (...) Vergraben in ihren fleischigen
Tina Ludescher
Lydia Lunch: Paradoxie. Tagebuch eines Raubtiers mirandA-Verlag 2000, ats 219,–
Christine Tragler
Lisa Huang: Jade
Um. Auf. Ein. Brüche „Irgendwo, irgendwann ist ein schrecklicher Fehler begangen worden“, geht es Jade durch den Kopf, als sie 1949 mit tausend anderen Menschen fluchtartig ihr Heimatland China für immer verläßt. Jade, so heißt die Protagonistin in Lisa Huangs gleichnamigem Debütroman, wird als Tochter eines hohen kaiserlichen Beamten 1890 geboren. Die ersten zehn Jahre ihrer Kindheit verlebt sie wohlbehütet innerhalb uralter Mauern eines prunkvollen Herrenhauses. Der Tod ihres Vaters markiert für das Mädchen nicht nur das Ende ihrer Kindheit, sondern auch den Eintritt in eine Zeit andauernder radikaler Veränderungen: zerfallendes Kaiserreich, Boxeraufstand, Militärregime, Krieg und Revolution. Durch ihre beste Freundin, eine engagierte Frauenrechtlerin und überzeugte Kommunistin, kommt Jade als junge Frau in den Kreis revolutionärer StudentInnen, die sich rund um Mao Tse-tung scharen. Sie ist fasziniert von den neuen Ideen, schreckt aber letztendlich zurück, sich mit all ihrer Kraft für die revolutionäre Sache einzusetzen. Durch ihre Heirat mit einem hochrangigen Militärbeamten positioniert sie sich schließlich gegen die Revolution und flüchtet 1949 vor den KommunistInnen nach Taiwan. Huang beschreibt die inneren Kämpfe, die erworbenen
Frauenzimm
k
und wieder verworfenen Einsichten, politische und persönliche Auf- und Umbrüche der Protagonistin spannend und fesselnd, wenn auch streckenweise ziemlich pathetisch. Als Vorlage diente der in Taiwan geborenen Autorin das Leben ihrer Großmutter, einer frühen Feministin und zeitweiligen Anhängerin Maos.
Roman. Rütten & Loening 2000, ats 364,–
Auf der Flucht Im ersten Teil des Buches erzählt die 1916 geborene tschechische Autorin die Geschichte ihrer Flucht während des Zweiten Weltkriegs. Wie sie sich in Paris, später in Marseille und Casablanca durchschlug, bis ihr schließlich die Emigration nach Mexiko gelang. Berühmte Zeitgenossen wie Egon Erwin Kisch griffen der jungen Frau, die ihre ersten journalistischen Gehversuche gerade hinter sich hatte, unter die Arme. So entbehrungsreich und gefährlich das Leben im Exil auch gewesen sein mag, in Reinerovás Erzählung merkt frau kaum etwas davon. Scheinbar unbeteiligt schildert sie die alltäglichen Schwierigkeiten, selten einmal läßt sie Gefühle durchblitzen. Das Schicksal ihrer in Prag zurückgelassenen Familie wird nie, die Beziehung zu ihrem Mann erst kurz vor der Heirat erwähnt – von Liebe oder Zuneigung ist praktisch nie etwas zu spüren. Das Exil wirkt dagegen manchmal wie ein Zusammentreffen von Touristen, die die Pannen auf ihrer Urlaubsreise recht heiter wegstecken. Daß das Leben in der Emigration kein Honiglecken war, wird in den anderen, etwas kürzeren Erzählungen deutlich. Ohne die autobiographische Bürde
k
k k k
Spalten verbargen sich so viele uralte Mysterien, ein Zauber, der die Männer seit der Vertreibung aus Eden verwirrt hat, voller Voodoo, dessen Fluch Männer in Monster verwandelte.“
k k k
Die Macht der Möse
1 0 7 0 W i e n , Z i e g l e r g a s s e 2 8 • Te l . 0 1 / 5 2 2 4 8 9 2 • Fa x 0 1 / 5 2 2 6 3 2 0 • f r a u e n z i m m e r @ a o n . a t • w w w. f r a u e n z i m m e r. a t
40 an.schlägefebruar 2001
lese.zeichen fällt es Reinerová offenbar leichter, Sensibilität zu zeigen. So fesseln und beeindrucken diese kleinen Geschichten fast mehr als die Erinnerungen an diesen wesentlichen Lebensabschnitt der Schriftstellerin. Schade, gerade von einer Autobiographie hätte ich mir stärkere persönliche Färbung erwartet.
die Poesie des generellen Zerfalls von Lebensformen und Identitäten, bleibt ein Vexierbild. Ansichstssache auch, ob der Roman „Lesbenliteratur“ ist.
neu.land
Helga Pankratz
Anna Rheinsberg: Schau mich an Roman. Edition Nautilus 2000, ats 291,–
Angela Heissenberger
Lenka Reinerová: Zu Hause in Prag. Manchmal auch anderswo
Angekommene Jekkes
Erzählungen. Aufbau-Verlag 2000, ats 116,–
Fort laufend Anna Rheinsberg erzählt eine „Vierer-Kiste“ aus den individuellen Retro-Perspektiven der Beteiligten am Tag ihres Auseinander-Gehens: Paul und Lila waren zusammen. Luis hatte sich bisexuell bei ihnen und der altersschwachen Katze Prue eingenistet. Lila schlief außer mit Paul und Luis auch mit Rose. Die „Schwuchtel“ Luis und die „Lesbe“ Rose, wie sie einander klarsichtig titulieren, hegen gegenseitige Antipathie. Nach zwölf Jahren gemeinsamen Lebens verläßt Paul nun Lila. Nach einem Streit. Ganz unerwartet. Auf seinem ziellosen Weg denkt er vor allem an die Küsse von Luis. Passend flüstert Luis immer wieder „Paul“, während er zusammenpackt und nicht versteht, warum es ihm fast leid tut, Lila zu verlassen. Schließlich „war Lila gar nicht sein Typ. Sein Typ waren Jungs. Jungs mit Titten; sofern es auf die Titten überhaupt ankam.“ „Schau mich an“ ist einer der Sprüche des Spruchmachers Luis. „Te quiero. Schau mich an“, fixiert er sein Gegenüber, das früher oder später höllisch leiden wird unter einem wie ihm. – Nicht so Lila. Denn: „Lila war fast Analphabetin“, erfahren wir: „Seelisch betrachtet.“ Rose wartet an diesem Tag vergeblich auf Lila, findet allerdings dank des Wartens eine andere Frau. Eine bessere. Lila, mit der Katze in der Tasche, kommt zu spät. Rose ist weg. Nur ein von Rose verschmähter Jüngling lungert noch herum. Mit dem Lila es an Ort und Stelle treibt. Ob Rheinsbergs Thema eher das Zerbröseln eines konkreten filigranmorschen Beziehungsgeflechts ist oder
Um Lebensgeschichten festzuhalten, die sonst unwiederbringlich verloren wären, interviewte Gabriele Koppel zwischen 1997 und 1998 in Israel Flüchtlinge der dreißiger und vierziger Jahre aus verschiedenen Ecken Deutschlands, Österreichs und der ehemaligen Tschechoslowakei. In den daraus entstandenen 11 Portraits deutschsprachiger ImmigrantInnen, in Palästina auch „Jekkes“ genannt, wird ein Stück Zeitgeschichte lebendig. Der Fluchtweg war fast immer derselbe: über Jugoslawien nach Haifa oder Jaffa; die Umstände der Überfahrt höchst unterschiedlich: von der komfortablen Reise bis zur wochenlangen Odyssee. Manche kamen mit der gesamten Familie. Andere allein: Die „Jugendalija“ etwa ermöglichte tausenden alleinstehenden Jugendlichen die Flucht nach Palästina. Über Fehler bei der Eingliederung der entwurzelten Jugend berichtet eine Betroffene: Oft war der Kibbuz die erste Station in der neuen Heimat. Viele ließen sich freudig auf das Experiment kollektiven Lebens ein und erfuhren in den folgenden Jahrzehnten schmerzvoll das Scheiterns. Doch auch spannende Karrieren, die den Aufbruchsgeist im jungen Staat ungebrochen widerspiegeln, gibt es, wie jene der Botschafterin und Knessetabgeordneten Esther Herlitz oder der Theaterleiterin Orna Porat. Politische Reflexionen, nicht zuletzt über das Verhältnis der Israelis zu den PalästinenserInnen und Zukunftsperspektiven im Konflikt in der Region ziehen einen Bogen ins Heute. – Kein wissenschaftliches Buch, aber wunderbar aufbereitete Zeitgeschichte. Doris Hauberger
Gabriele Koppel: Heimisch werden. Lebenswege deutscher Juden in Palästina
Jasmina Jancovic
Wenn es im Lande übel riecht... Steige in den Zug ein und fahre weg. Und auch ausgeschrieben: Punkt. Habe Hochschulabschluß, keinen Ehemann, keine Kinder. Bekomme dann auch einen Job. Alle Voraussetzungen für ein gutes Leben? Habe trotzdem keines. Stelle fest, daß mein bloßes Frühaufstehen nicht des Geldes wert ist, das ich jeden Monat bekomme. Schlußfolgerung? Ich kündige. Alle um mich total entsetzt: Du bist nicht normal (möchte auch nicht sein, denke ich), heutzutage, wo so viele glücklich wären, einen Job zu haben, kündigst du einfach! Ja, ziemlich einfach ist es, stimmt. Versuche mit Nachhilfestunden und Gelegenheitsaufträgen über die Runden zu kommen. Irgendwie überlebst dann schon. Es beginnt aber politisch zu stinken. Nationalistische Töne schlagen immer mehr durch, das Wir wird immer größer und irritierender. Was soll mein Ich mit dem ganzen WirGetöse anfangen? Denke immer öfter an meinen Psychologieprofessor und seinen Lieblingsspruch: „Die geistige Wüste breitet sich aus.“ Existenzkampf pur? Leute um dich apathisch, Tendenz steigend. Beginne intensiv ans Weggehen zu denken. Lese Zeitungsannoncen. Ja, da ist eine: Möglichkeit für einen Job im Ausland. Rufe an: Ja, ich möge kommen. Steige in den Zug ein und fahre weg. Punkt. Nein, das ist keine Story aus Österreich 2000. Es war einmal in Jugoslawien, genauer gesagt, vor elf Jahren, als dieses Land immer noch so hieß, in dem es aber politisch richtig übel zu riechen begann. Der frühere Sumpf hatte immerhin einen anderen Geruch. Daran, daß ich nach Österreich kam, war eigentlich Kafka schuld. Ich studierte Germanistik, weil ich ihn im Original lesen wollte und deshalb auch seine Muttersprache erlernte. Manchmal, wenn mir der berühmte Salzburger Schnürlregen und die Kälte besonders brutal zusetzen, und seit es hier politisch übel zu riechen begann, tut es mir leid, daß Kafka mich früher literarisch „eroberte“, als z.B. Cortázar. Es wäre zumindest wärmer gewesen.
eva 2000, ats 263,–
februar 2001an.schläge 41
ge.fragt
Schon als Kind will sie nichts als reisen, was sie dann auch ihr Leben lang tut. Lange Jahre verbringt sie in Indien, China und Tibet. Wer war diese Frau? Antworten bitte bis 10. Februar an die Redaktion. 1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/715 98 89/13, Fax: DW 20, e-mail: an.schlaege@chello.at
Reisende aus Leidenschaft Von Elke Koch
Auflösung aus 12/001/01 Die „Zerissene aus Zürich“ war – das wußten viele – Annemarie Schwarzenbach. Gewinnen kann nur eine:Wir gratulieren Barbara Hollendonner aus Wien.
42 an.schlägefebruar 2001
Hinein ins frische Jahrtausend mit einer wahren Powerfrau. Geboren wird unsere Jahrtausendheldin am 24. Oktober 1868 in Paris. Ihr Elternhaus zeigt sich eher lieblos, kein Wunder, daß die junge Freiheitsliebende bereits als zarte zweijährige durch die offene Haustür krabbelt und versucht, die angrenzende Landstraße zu überqueren. Die Ausbruchs- und Entdeckungsversuche ziehen sich durch die ganze Kindheit, von früh an will sie nichts als reisen. Mit 15 reißt sie nach England aus und kehrt erst zurück, als sie den letzten Penny verbraucht hat. Als 17jährige muß sie von ihrer Mutter am Lago Maggiore abgeholt werden, weil sie (nur mit einem Regenmantel ausgerüstet) den Sankt Gotthard-Paß per pedes überquert hat, um einmal die italienischen Seen aus der Nähe zu sehen. Mit 18 schnappt sie sich ein Fahrrad und fährt im Alleingang eine Tour de France: Von Brüssel über die französische Riviera nach Spanien und zurück. In London läßt sie sich ein wenig nieder, sie lernt Englisch und beginnt ernsthaft mit dem Studium der orientalischen Philosophie. Zurück in Paris widmet sie sich diversen Geheimgesellschaften und genießt die Gesellschaft von Feministinnen und AnarchistInnen. Nebenbei widmet sie sich der Musik
und dem Theater, feiert beachtliche Erfolge auf Bühnen und in Opernhäusern – und ist doch nicht ganz zufrieden. Ein großmütterliches Erbe ermöglicht ihr ein Jahr in Indien; sie reist von Norden nach Süden, von Osten nach Westen und schwört zurückzukehren. Zuvor allerdings muß sie Nordafrika erkunden, wo sie auf einen attraktiven Eisenbahningenieur trifft, dem es gelingt, sie zur Ehe zu überreden. Unsere Heldin ist mittlerweile 36 – nach den ersten glückseligen Ehemonaten stellt sie fest, daß sie für das Leben als Hausfrau einfach nicht geeignet ist. Der Gatte zeigt sich verständnisvoll und unsere reiselustige Rätselfrau bereitet sich auf ihren nächsten Indientrip vor – nicht ohne zu versprechen, innerhalb von 18 Monaten zurückzukehren (das erste Wiedersehen findet dann allerdings erst nach 14 Jahren statt!). Wieder also in Indien. Unsere Heldin perfektioniert ihre Kenntnisse in Sanskrit und Tibetisch, freundet sich mit dem Buddhismus an, reist von Stadt zu Stadt, von Kloster zu Kloster. 1914 lernt sie Aphur Yongden kennen, einen jungen tibetanischen Mönch, den sie später adoptiert. Yongden wird fortan ihr ständiger Reisebegleiter sein. Jahrelang leben die beiden in einer Höhlen-Eremitage im Himalaya, nahe der Grenze zu Tibet, eine Grenze, die unsere Heldin
trotz aller Verbote des öfteren überschreitet. In Europa wütet der Erste Weltkrieg, eine Rückkehr scheint unmöglich. Stattdessen geht es nach Japan („Pretty, but disappointing!“), nach Korea („... some very interesting encounters...“), schließlich nach China. Nach kurzen Abstechern in die Wüste Gobi und die Mongolei gelingt auf verschlungenen Wegen endlich die ersehnte Rückkehr nach Tibet. Zwei kurze Monate kann unsere Heldin unerkannt in der verbotenen Stadt Lhasa verbringen – verkleidet als tibetanische Bettlerin. Als die Ausweisung droht, flieht sie mit ihrem Begleiter nach Indien und kehrt in der Folge nach Frankreich zurück. Sie schreibt ihre Reiseerlebnisse nieder und unternimmt Vortragsreisen durch ganz Europa – die Sehnsucht nach Asien bleibt. Mit 69 wagt sie noch einen Versuch: Die transsibirische Eisenbahn bringt sie mitten hinein in den chinesisch-japanischen Krieg. Mit Eselskarren und zu Fuß schlägt sie sich mit Yongden nach Indien durch. Als 78jährige wird sie wieder in Frankreich seßhaft; sie schreibt, unterrichtet, empfängt den Dalai Lama und campiert jeden Winter in den französischen Hochalpen. Am 8. September 1969 stirbt sie – vier Jahre nach ihrem Tod wird ihre Asche in die Fluten des Ganges gestreut. ❚
an.künden musik.tanz 1. u. 2.2., 19.30, Wien Wiener Symphoniker: Strawinskys Der Feuervogel. Solistin Hilary Hahn (Violine) Wiener Konzerthaus, Gr. Saal, 3, Lothringerstr. 20, T. 712 12 11
3., 13. u. 17.2., 20.00, Wien Maria Bill singt Jaques Brel Metropol, 17, Hernalser Hptsr. 55, T. 407 77 407
6.–9.2., 20.30, Wien Milli Bitterli und Regula Zihlmann: untereinander. Tanzimprovisationen kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
le, Ligeti. Solistin Marie Luise Neunecker (Horn) Wiener Konzerthaus, Gr. Saal, 3, Lothringerstr. 20, Neue T. 242 002, Neue Info-Line: T. 242 00 100
26.2., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Fanny Mendelssohn. Konzertante Biographie. Mit Constanze Hölzl, Léla Wiche (Sopran) und Izabella Shareyko (Klavier) kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
28.2., 19.00, Wien Frauenklang: Manon-Liu Winter (Klavier) spielt Werke von Galina Ustwolskaja, Toru Takemitsu u.a.
6.2., 18.30, Wien Carmen. Frz. Original m. dt. Übertiteln. Karine Ohanyan als Carmen. Musikalische Leitung Karen Kamensek
Alte Schmiede, 1, Schönlaterngasse 7
Volksoper Wien, 9, Währingerstr. 78, Karten T. 514 44-3670
4. 2., 12.00, Wien Filmfrühstück: Honig und Asche – miel et cendre (CH/TUN 1996, 80 Min, R. Nadia Fares). Mit Nozha Khouadra, Jamel Sassi, Amel Ledhili u.a.
10.2., 20.00, Wien Flamenco Judaico. Mit Timna Brauer Szene Wien, 11, Hauffgasse 26, T. 749 33 41
10.2., 20.30, Wien Liederabend von und mit Carolina Brauckmann: Lesben wie Du und Sie. Anschließend Fest (women only) kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
13.2., 20.00, Wien Caravaggio. Tanzstück von Liz King, Esther Balfe, Mani Obeya und Daphne Strothmann. Kooperation Volksopernballett, Tanztheater Wien und Theater ohne Grenzen Volksoper Wien, 9, Währingerstr. 78, Karten T. 514 44-3670
15.2., 20.00, Wien Christine Jones & Jonesmobil. Konzert Sargfabrik, 14, Goldschlagstr. 169, Reservierungen T. 988 89/111
15.2., 19.30, St.Pölten Ein Abend mit Clara Schumann. Idee, Gestaltung und am Klavier: Elisabeth Eschwé Festspielhaus, 3109, Franz Schubert-Pl. 2, Haydn-Saal T. 02742/211 30
16.–18.2., 20.00, Wien „Emerge behind your Eyes” – Tanztheater Wien, Choreografie Saskia Hölbing & „Untitled” eine Koproduktion von Tanztheater Wien und Volksoper Wien WUK Großer Saal, 9, Währinger Str. 59, T. 40 121 44, Vorverkaufskarten ats 150,–/120,–
17.2., 20.00, St. Pölten Compagnie Bianca Li : Macadam Macadam – Break-Dance/BMX/Skaters. Rasant faszinierende Tanzshow mit Streetdance-Einlagen. Choreographie Bianca Li (Spanien/Frankreich) Festspielhaus, 3109, Franz Schubert-Pl. 2, Großer Saal T. 02742/211 30
21.–25.2., 20.00, Wien „Emerge behind your Eyes” (siehe 16.2.) WUK Großer Saal, 9, Währinger Str. 59
22.2., 19.00, Wien Frauenklang: Elisabeth Flunger „mehr oder weniger” – Kompositionen, Improvisationen Alte Schmiede, 1, Schönlaterngasse 7
24.2., 19.00, St.Pölten Musicals from all over the world. Bird Musical Theater College (GB) und Ballettzentrum Wachau (A). Künstlerische Leitung Sue Passmore und Diana Millonig Festspielhaus, 3109, Franz Schubert-Pl. 2, Großer Saal T. 02742/211 30
25.2., 19.30, Wien Freiburger Barockorchester Ensemble Modern spielt Zelenka, Bach, Birtwist-
film
Votiv Kino, 9, Währinger Str. 12, T. 317 35 71
ab 9.2., Wien Love Me (F 1999, 105 Min, R. Laetitia Masson). Eine junge Frau verfolgt den von ihr verehrten Sänger. Ein Film über Traum und Wirklichkeit und die Kraft der Imagination Ab 9.2. in den Kinos
9.2., 19.00, Wien Video: „When night ist falling” (dt. Fassung). Anschließend Fest brot&rosen, 12, Ratschkygasse 48, T. 967 08 06
9.2., 20.00, Graz Lesbenfilmreihe: Die Konkurrentin (D 1997, R. Dagmar Hirtz, D. AnnKathrin Kramer, Charlotte Schwab). Zwischen zwei beruflichen Konkurrentinnen entsteht Solidarität, Freundschaft und schließlich Liebe
Caravaggio Nach dem Erfolg von „Schwanensee remixed“ von Liz King und Catherine Guerin präsentiert die Wiener Volksoper mit „Caravaggio“ bereits die nächste Tanzproduktion in Zusammenarbeit mit Tanztheater Wien unter der künstlerischen Leitung von Liz King. Caravaggios leidenschaftliche Gemälde von Körpern in Hell-Dunkel-Konrasten werden hier als existenzielle Momentaufnahmen getanzt; die Welt durch den Körper als Sinnesorgan erfahren. Die Choreographie stammt von Esther Balfe, Liz King, Mani Obeya und Daphne Strothmann, die Live-Videos von Martina Winkel und Airan Berg (Theater ohne Grenzen). Caravaggio, Tanzstück, 30.1., 13.2., 6.3., 20.00 Uhr Volksoper Wien, 9, Währingerstr. 78, Karten T. 514 44-3670
Feel Free, 8020, Rapoldgasse 24
11. 2., 12.00, Wien Filmfrühstück: Honig und Asche (siehe 4.2.) Votiv Kino, 9, Währinger Str. 12, T. 317 35 71
14.2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: Die Detektivin – Pas très catholique (F 1994, 100 Min, OmU). Spannend und amüsant. Sehenswert auch die Hauptdarstellerin Anémone Filmhaus Stöbergasse, 5, Stöbergasse 11-15, T. 54 666-30
17.2., 19.00, Wien an.schaun: Future Lesbians. Der Videoabend von an.schläge und Frauencafé Frauencafé, 8, Langegasse 11
21.2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: Saving Grace (GB 2000, 94 Min OmU). Mit Brenda Blethyn Filmhaus Stöbergasse, 5, Stöbergasse 11-15, T. 54 666-30
28. 2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: The Virgin Suicides (USA 1999, 96 Min, OmU). R. Sofia Coppola. Mit Kirsten Dunst, Kathleen Turner, Hannah Hall, Chelse Swain u.a. Filmhaus Stöbergasse, 5, Stöbergasse 11-15, T. 54 666-30
t h e a te r . ka b a r e t t 31.1.–3.2., 20.30, Wien CHAT. das Meer so blau. Mit Marion Hackl und Kathrin Stuflesser. Text und Regie Anna Hauer kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
1.–3.2., 20.00, Wien Hilde Fehr: Wo kommen wir hin, wenn jeder das tut, was er will – Die Kabarettistin aus dem „Ländle” ist endlich in Wien zu sehen Theater am Alsergrund, 9, Löblichgasse 5-7, T. 310 46 33
bis 10.2., 19.45, Wien AJM – Anonyme jüdische Mütter. Buch und Regie Michaela Scheday. Mit Anita Ammersfeld Ensemble Theater, 1, Peterplatz 1, T. 53 53 200, 18.1.–10.2., tgl außer So
1.2., 20.00, Wien Lebens.Zeichen – Von und mit Kyra Sator. R. Marion Dimali Bar&Co, 1, Fleischmarkt 22, T. 512 13 54
6.2., 15.00, Wien Kindertheater: Die Schneekönigin. Theatergruppe Die Rastlosen VHS 21, Zweigstelle Siemensstr. 17
7.2.–17.2., 20.00, Wien Bruchstücke. Von Erika Molny. R. Angelika Messner. Mit Brigitte Antonius. Uraufführung dietheater Konzerthaus, 3, Lothringerst. 20, T. 587 05 04, tgl außer So, Mo
8.2., 15.00, Wien Kindertheater: Das kleine Ich bin Ich. Nach Mira Lobe. Gruppe Die Rastlosen VHS 21, Zweigstelle Siemensstr. 17
11.2., 19.30, Wien Premiere: Waikiki-Beach. Von Marlene Streeruwitz Volkstheater, 7, Neustiftgasse 1, Kassa T. 524 72 63
11.2., 17.00, Wien Der Kleine Prinz. R. Nika Brettschneider Theater Brett, 6, Münzwardeingasse 2, T. 587 06 63
12.2., 19.00, Wien Der Kleine Prinz. R. Nika Brettschneider Theater Brett, 6, Münzwardeingasse 2, T. 587 06 63
13.–16.2., 20.30, Wien Lisas Liebe. One-Woman Performance und Dias zu Text von Marlene Streeruwitz. D. Birgit Krammer, R. Katrin Aissen kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
ab 13.2., 19.30, Wien Waikiki-Beach. Von Marlene Streeruwitz. Aufführungen am 13., 16., 20., 21. und 28.2. Volkstheater, 7, Neustiftgasse 1, Kassa T. 524 72 63
13.2., 10.00, Wien Kindertheater: Das kleine Ich bin Ich (siehe 8.2.) VHS 21, Zweigstelle im EKZENT, Kürschnergasse 9
15.–18.2., 20.00, Wien Es weiß ja jeder. Performance nach Gedichten von Ingeborg Bachmann. R. Eva Brenner Projekt Theater Studio, 7, Burggasse 28-32, T. 524 07 38
15.2., 20.00, Nußdorf/Traisen (NÖ) Christiane Hangel: Die Närrin. Feministisches Kabarett. Für Frauen – und Männer, die über den Tellerrand schauen können Pfarrsaal, 3133 Nußdorf ob der Traisen
16.2., 20.00, St. Pölten Dolores Schmidinger: Im Anfang war das Word Die Bühne im Hof, 3100, Linzer Str. 18, Karten T. 02742/35 22 91
17.2., 20.00, Wien Rosa Melonen Schnitt. Sprach-MusikTheater von Gertrude Stein. Mit Blixa Bargeld und Verena Unbehaun dietheater Künstlerhaus, 1, Karlsplatz 5, T. 587 05 04
17.2., 15.00, St. Pölten Kindermusical: Charlotte Ringlotte. Von und mit Eva Billisich. Lilo und Ringo haben sich lieb. Und nun erwartet Lilo ein Baby Die Bühne im Hof, 3100, Linzer Str. 18, Karten T. 02742/35 22 91
18.2., 19.00, Salzburg „Mephisto” von Ariane Mnouchkine nach Klaus Mann. Mit Ulrike Arp, Daniela Enzi, Ute Hamm, Elke Hartmann, Katrin Schrich u.a., Regie Renate Rustler Ourth Elisabethbühne Großer Saal, 5020, Erzabt-Klotz-Str. 22. Karten: T. 0662/8085-85
20.–24.2., 20.30, Wien leben sie wohl. Soloperformance mit Petra Riffel kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
20.–24.2., 20.00, Wien Dolores Schmidinger: Im Anfang war das Word Orpheum, 22, Steigentschg. 94b, T. 481 17 17
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an.künden 20.2., 19.00, Wien The Swan Tool – Performance von Miranda July Kunsthalle Exnergasse , 9, Währinger Str. 59
21., 23. u. 24.2., 19.00, Wien Konrad. Eine Theateraufführung des BRG 11 nach Christine Nöstlinger Szene Wien, 11, Hauffgasse 26, T. 749 22 06
21.–23.2., 20.00, Wien Eva D. – Hautsache. Solokabarett von und mit Eva Damyanovic Metropol, 17, Hernalser Hptsr. 55, T. 407 77 407
22.–25.2., 20.00, Wien Es weiß ja jeder. Performance nach Gedichten von Ingeborg Bachmann Projekt Theater Studio, 7, Burggasse 28-32, T. 524 07 38
26. u. 27.2., 10.00, Wien Konrad. Eine Theateraufführung des BRG 11 nach Christine Nöstlinger Szene Wien, 11, Hauffgasse 26, T. 749 22 06
ab 26.2., 20.00, Wien Ägyptische Finsternis. Szenario nach einem Text von Ingeborg Bachmann Bar&Co, 1, Fleischmarkt 22, T. 512 13 54, Di– Sa bis 10.3.
27.2.–1.3. Andrea Händler: Notstand Orpheum, 22, Steigentschg. 94b, T. 481 17 17
27.2.–8.4. imagemärz2001 dietheaer Künstlerhaus, 1., Karsplatz 5 und dietheater Konzerthaus, 3., Lothringerstr. 20, T. 587 05 04
Jeden Di, Fr, Sa bis 17.3., 20.00, Wien „Aus der Fremde” Sprechoper von Ernst Jandl. Mit Helga Illich Theater Gruppe 80, 6., Gumpendorferstr. 67, T. 586 52 22
s e m i n a r . w o rk s h o p 9.2., Niederösterreich Anmeldeschluß: Aids-Aufklärung in der Jugendarbeit. Seminare f. MitarbeiterInnen von außerschul. Jugendorganisationen. Mit Karen Krall und Marietta Tischler (Aids Hilfe Wien) – Die Seminare finden zwischen März und Mai in St. Pölten, Langenlois, Seitenstätten, Drosendorf und Hirschwang statt Anm.: Aids Hilfe Wien, Präventionsprojekt NÖ, Mariahilfer Gürtel 4, 1060 Wien, Fax 01/595 37 11-17, Selbstbehalt ats 500,–
2.–4.2., Wien Feministische Perspektiven auf die Geschlechterdifferenz. Theorieseminar mit Birge Krondorfer Frauenhetz, 3, Hetzgasse 42, T. 715 98 88/11
2. 2., 14.00–17.00, Graz Elektrik ohne Hecktik. Workshop für Frauen. Grundkenntnisse für den Hausgebrauch Café Pallaver, 8020, Griesgasse 8, T. 0316/71 24 48, ats 400,–
5.–9.2., Wien Inter-net-te Feiertage für Mädchen: Roboter progammieren – Chat-träumen – animated gifs – PC-Architekturworkshop und zwei Exkursionen zu modernen Informatik-Betrieben (am 14.2. u. 7.3.) Sprungbrett, 15, Pilgerimgasse 22-24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45/14, ats 70,–/Tag
9.–10.2., Salzburg Grundsicherung als Modell – geschlechter- und sozialgerecht: Tagung für ehrenamtlich Tätige, Frauenreferentinnen, ErwachsenenbildnerInnen u.a. Vorträge von Margit Appel, Luise
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Gubitzer, Traude Kogoj. Diskussion mit Poltikerinnen Bildungshaus St. Virgil, 5020, Ernst-GreinStr. 14, Anm. per Post oder Fax 0662/65 901-514, ats 380,–
5.2., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Lise Meitner. Vortrag von Helga Gartner kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
9. 2. 14.00–17.00, Graz Elektronik. Workshop für Frauen, die es schon immer wissen wollten
6.2., 19.30–21.00, Salzburg Stützgruppe für Paare nach glückloser Schwangerschaft. Offene Gruppe
Café Pallaver, 8020, Griesgasse 8, T. 0316/71 24 48, ats 400,–
ISIS , 5020, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55
ab 13.2., 18.00–19.00, Wien Frauenmythen – Frauenbilder. Malund Zeichentechniken. Kurs für Frauen mit Claudia Mang. Kinderbetreuung möglich. Kurspreis exkl. Materialkosten. Vorbesprechung am 13.2.
7.2., 15.30, Graz Frauenselbsthilfe nach Brustkrebs. Mit Elfi Schweintzer
polycolleg, 5, Stöberg. 11–15, T. 54 666-0 ats 1.580,– /7 Einheiten, 14-tägig ab 20.2.
FGZ, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98
7.2., 18.00, Graz Pap-Abstrich und Zellveränderungen am Gebärmutterhals. Mit Sylvia Groth
14.2.–25.7., Wien Coaching-Gruppe für Frauen in (Bildungs-)Karenz. Mit DSA Anna Hörschläger. Themenorientierte Termine. ats 660,–/ Kostenlose Kinderbetreuung, Beginn 14.2. 2001
Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, ats 70,–
VHS Ottakring, 16, Ludo Hartmann Pl. 7, T. 492 08 83-0, vhs@vhs-ottakring.ac.at
Frauenhetz, 3, Hetzgasse 42/1, UKB ats 50,–
18.–19.2., 13.00–18.00, Wien Töchter und Väter. SelbsterfahrungsSeminar für Frauen mit Psychotherapeutin Angelika Löwe polycolleg, 5, Stöberg. 11-15, T. 54 666-0 ats 1.300,–
20.–21.2., 18.00–21.00, Wien Finanzplanung und Vermögensaufbau für Frauen. Mit Karin Freissmuth. Taschenrechner mitbringen! polycolleg, 5, Stöberg. 11-15, T. 54 666-0 ats 800,–
26.2., 18.00, Graz Fremde NachbarInnen. ForumtheaterWorkshop für In- und Ausländerinnen mit Uschi Litschauer und Wera Köhler an 8 Abenden. Café Pallaver, 8020, Griesgasse 8, T. 0316/71 24 48, ats 400,–
28.2–2.3., Graz 6. Österr. Wissenschafterinnentagung Info: Interuniversitäre Koordintionsstelle für Frauen- u. Geschlechterforschung Graz, 8010, Beethovenstr. 19, T. 0316/3805722, http://www.Kfunigraz.ac.at/kffwww
3.3., 10.00–18.00, Wien Elektronistallationen: Steckdosen tauschen, Lampenfassungen montieren, kleine Reparaturen u. Einführung in die Bioelektrik. Mit Silvia Meierhofer (Donna&Blitz) polycolleg, 5, Stöberg. 11-15, T. 54 666-0 ats 720,–
ab 7.3. Yoga für Schwangere. Mit Dagmar Shorny. 10 Wo, beginnend mit 7.3., Einstieg jederzeit während des Semesters möglich polycolleg, 5, Stöberg. 11-15, T. 54 666-0 ats 1.400,–/10 Einheiten, 160,–/Einzelkarte
12.–15.3., 18.00–21.00, Wien Die Börse ist weiblich. Seminar für Frauen, die ihr Geld für sich arbeiten lassen wollen. Mit Karin Freissmuth und Barbara Moskon polycolleg, 5, Stöberg. 11-15, T. 54 666-0 ats 1.700,–
v o r t r a g . d i s ku s s i o n 31.1., 18.30, Wien Permanent Performance Resistance – Disskussion über Widerstandspraktiken. Mit VertreterInnen von rosa flieder, demokratische offensive, aktionskomitee gegen schwarzblau, MUND, WomenArtConnection u.a. Rosa Mayreder-College, 9, Türkenstr. 8/2/13, T. 319 68 32
9.2., 17.00, Wien Workshop mit Lena Laps (D): Lesbenpolitik zwischen Widerstand und Integration 9.2., Innsbruck Feministische Strategien gegen sexistische Gewalt und antifeministische Angriffe und Vereinnahmung FLZ, 6020, Liebeneggstr. 15, T. 0512/507 4039
12.2., 19.00, Wien Ingeborg Schödl: Hildegard Burjan – Zwischen Politik und Kirche. Moderation Isabella Ackerl
bis 15.2., Wien Waltraud Holzfeind und BewohnerInnen des Geriatriezentrums am Wienerwald. Fotoausstellung
19.2., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Marianne Beth. Lesung mit Nina Eckstein und Judith Schacherreiter
VHS Hietzing, 13, Hofwiesengasse 48, Mo– Fr 8.30–19.30
kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
bis 17.2., Wien Andrea Geyer: Information Upon Request. Kuratiert von Rike Frank
27.2., 19.00, Wien Buchpräsentation „GedankenBrücken” . Mit der Herausgeberin Eleonore Zuzak
Galerie T19, 1, Tuchlauben 19/7, Mi–Fr 12.00–18.30, Sa 10.00–14.00
bis 24.2., Wien Renée Gadsden: „Crazy ”und Linda Christanell: „Metapher-Zerfall” Kuratiert von Hildegund Bachler kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
bis 28.2., Wien Irene Oberschneider. Fotografien
Alte Schmiede, 1, Schönlaterngasse 7
s e l b s t v e r te i d i g u n g 17.–18.2., 9.30–16.30, Wien Seito Boei – Notwehrpraxis für Frauen (ab 14). Mit Andrea De Angelis polycolleg, 5, Stöberg. 11–15, T. 54 666-0 ats 1.200,–
WUK Informationsbüro, 9, Währingerstr. 59, Mo–Fr 9.00–22.00, Sa, So 14.00–22.00
16.–18.3., Wien Wen Do. Grundkurs für Mädchen von 10 bis 14
bis 28.2., Wien Erika Strack
FLZ, 9, Währingerstr. 59, T./Fax 408 50 57, Anm. bis 26.2. 2001
Vindobona-Restaurant, 20, Wallensteinplatz 6
VHS Kurse Seito Boei Kurse in zahlreichen Wiener VHS
bis 4.3., Wien Hans Mackart, Malerfürst Hermesvilla im Lainzer Tiergarten, 1130, Di–So 9.00–16–30, Info/Anm. für Frührungen, Erna Kleinhofer T. 804 13 24
bis 4. 3., Wien „Lebt und arbeitet in Wien”. Aktuelle Kunst in Wien zur Jahrtausendwende. Exponate von A. Jermolaewa, R. Kaaserer, E. Krystufek, U. Lienbacher u.a.
Auskünfte: Martina Weißenböck T 0664/222 31 22 od Judith Ziegler T. 544 98 37
Weitere Hinweise findest du auch in der Rubrik „Fixtermin“
f i x te r m i n Montag
14.2., 16.00–17.30, Graz Was ist Psychotherapie? – Information und Gespräch. Mit Christine SaikoJogan. Die Veranstaltung wird gebärdengedolmetscht
Kunsthalle Wien, 4., Treitlstr. 2, Infoline T. 521 89-33, tgl. 10.00–18.00, Do bis 22.00
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Angststörungen
bis 11. 3., Wien Zwischenquartier: Das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien im Künstlerhaus
Institut Frauensache, Wien 15, Reindorfgasse 29, T. 89 58 440
Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, ats 70,–
Künstlerhaus, 1, Karlsplatz 4, tgl 10.00– 18.00, Do bis 21.00
20.2., 19.00, Wien Sally Mailáth: Selbstwert. Moderation Eszter Dorner-Brader
bis 25.3., Wien Die Welt der Ili Kronstein (1939–1942) – Eine Entdeckung
alfa, 1, Stubenbastei 12/14
Palais Eskeles, 1, Dorotheergasse 11
20.2., 18.00–20.00, Graz Körperlich gesund aber krank vor Angst? – Angst und Panikattacken. Mit Dr. Clauda Scheer
bis 15.4., Wien shopping. Projekt-Kunst. Konzept A. Baldauf, K. Weingartner. Mit Fotos von A. Arnold und M. Ziegelböck, Browing Art von D. Margreiter, S. Breitwieser, N. Wiesener etc. – Mit Themenführung, Studienraum etc.
alfa, 1, Stubenbastei 12/14
Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, ats 70,–
27.2., 19.00, Wien Bildung als Chance. MIRIAM – ein Bildungsprojekt zur Frauenförderung. Mit Doris Huber. Moderation Gertrude Brinek alfa, 1, Stubenbastei 12/14
28.2., 19.00, Wien Karin E. Leiter: „Priesteramt für Frauen?“ Moderation Katharina Stourzh alfa, 1, Stubenbastei 12/14
a u s te l l u n g
Generali Foundation, 4, Wiener Hauptstr. 15, T. 504 98 89 80
bis Ende Juni, Wien Eugenie Schwarzwald und ihr Kreis
Internet-Cafe für Frauen und Mädchen. Auch für Anfängerinnen. Mit Kinderbetreuung. Jeden Mo 15.00–18.00 Zeit!Raum, Soziokulturelles Stadtteilprojekt, Wien 15, Braunhirscheng. 33-37, T. 895 72 67
Literaturhaus Mattersburg, 7210, Wulkalände 2, Information T. 02626/677 10
8.2., 19.00, Wien Textvorstellungen: Mit Texten von Lisa Spalt und Ilse Kilic
Frauencafé. Treffpunkt Kulinarisches
13.2., 19.00, Wien Yoko Tawada (Hamburg): „Zungenreise”. Lesung und anschl Gespräch
alfa, 1, Stubenbastei 12/14
Frauenberatung, Wien 1, Seitenstetteng. 5/7, Mo 17.30–19.00, T 587 67 50
lesung
Kunsthalle Krems, 3500, Franz Zeller-Platz 3, T. 02732/826 69
13.2., 19.00, Wien Vernissage Franka Lechner: Bildteppiche und Arbeiten auf Papier. Einführende Worte Angela Völker
Psychotherapeutische Jahresgruppe für Frauen in Trennung. Mit Dorothee Böhme-Lindmaier ab 5.2.
Schreibwerkstatt für Frauen, geleitet von Fini Zirkovich, 1 x monatlich Mo, 19.00
Alte Schmiede, 1, Schönlaterngasse 7
Artothek Galerie, 1, Schönlaterngasse 7a, Dauer bis 15.3.
Frauenberatung, Wien 1, Seitenstetteng. 5/7, jeden Mo 18.00–19.45. Vorgespräch erforderl., Anm. T. 587 67 50
VHS Hietzing, 13, Hofwiesengasse 48, Mo– Fr 8.30–19.30
bis 11.2., Krems Service! Design und Dienstleistungen. – Die Dienstleistungsgesellschaft des 20. Jhdts. und ihr Design: Mechanisierung der Küche, Elektronisierung des Alltags
13.2., 19.00, Wien Vernissage Uta Heinecke: Ein Korb voll Erinnerungen
„Aus der Fülle des Lebens schöpfen”– Gruppe für Frauen ab 40 mit Traude Ebermann. Bis Ende Juni
12.2., 20.30, Wien Histörrische Frauen: Ida Pfeiffer. Szenische Lesung mit Petra Unger kosmos.frauenraum, 7, Siebensterngasse 42, T 523 12 26
Autonomes Frauenzentrum, 4020 Linz, Humboldtstraße 43, T 0732/60 22 00. Jeden Mo 18–22.00 Uhr
Politisches Café Autonomens Frauenzentrum, 4020 Linz, Humboldtst. 43, T 0732/602 200, jeden 1. Mo. ab 20.00
Frauen-Lokal-Abend der HOSI-Lesben Linz Coffee Corner, 4020, Bethlehemstr. 30, jeden Mo ab 20.00
Alte Schmiede, 1, Schönlaterngasse 7
Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen
14.2., 18.30, Wien Gegen Heirat und Familie – Eine bewußte Entscheidung. Szenische Lesung vom grch. Artemis-Mythos bis zu sozialen Revolutionen unserer Tage. Mit Monika Pelz
Feel Free; 8010 Graz, Rapoldgasse 24, T. 0316/32 80 80, jeden Mo 19.00–23.00 der Abend für Lesben und Freundinnen
Rosa Mayreder-College, 9, Türkenstr. 8/2/13, T. 319 68 32
Frauengetriebe, 6900, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 5 38, jeden letzten Mo, 19.00–21.00
Lila Telefon Bregenz: Telefonische Information für lesbische Frauen. Gleichzeitig offener Lila Treff
an.künden Dienstag Selbstverteidigung. Laufende Gruppe für Mädchen ab 14, bis Ende März. Einstieg jederzeit möglich Sprungbrett, Wien 15, Pilgerimgasse 22– 24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45/14, Di 16.30–18.00, ats 20,–/Abend
Brennen oder Ausbrennen. Gruppe mit Katja Russo. Bis Ende Juni Frauenberatung, Wien 1, Seitenstetteng. 5/7, Di 18.00, Vorgespräch erforderl., Anm. T. 587 67 50
Golden Girls. Gruppe für Frauen ab 50 mit Unternehmungslust
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Endometriose
ega, Wien 6, Windmühlgasse 26, T. 589 80/0, jeden 2. Mi 18.00, Anm nicht erforderl
ISIS, 5020, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55
Venus im Bade. Women only. Im Februar am 14. und 28.2.
Freitag
Badehaus Sargfabrik, Wien 14, Goldschlagstr. 169, Mi von 20.00–1.00, Anm. f. Massage T. 892 78 64
Feministischer Widerstandsrat – jeden Fr ab 19.00 FZ, Wien 9, Währinger Str. 59/Stg. 6/2. Stock, T. 408 50 57
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Brustkrebs
Come in. Offene Gruppe für Lesben. 20.00 bis ca. 22.00
Wiener Krebshilfe, Wien 18, Theresiengasse 46/Ecke Kreuzgasse, T. 408 70 48, Mo–Mi 9.00–14.00, Di, Do 14.00–19.00
Lila Tip, Lesbenberatung, Wien 6,Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50
Donnerstag
Welser Frauen-Stammtisch. Gemütlicher Frauentreffpunkt
Comgirls. EDV-Übungseinheiten für Mädchen
Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13. Jeden 4. Fr ab 20.00
Samstag/Sonntag
Gynäkologische Kummernummer
Anm.: Sprungbrett, Wien 15, Pilgerimgasse 22–24/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45/14. Jeden Do 16–19.00
F.E.M., T. 01/476 15/57 75. Jeden Di 9–12.00
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Eßstörungen
Jour Fix des Verbandes feministische Wissenschafterinnen in Wien
Institut Frauensache, Wien 15, Reindorfgasse 29, T. 89 58 440
Universitäts Sportinstitut Wien, Wien 15, Grimmgasse 12–18, jeden Sa 17.00–19.00, Kontakt T. 58 801/44 083
Wechselnde Treffpunkte, siehe http://vfw.awhs.at; ( Kontakt: vfwkontakt@yahoo.com (Andrea B. Braidt) Jeden 1. Di 19.00–20.00
ega-Frauenlauftreff. Für bewegungsfreudige Frauen aller Leistungsgruppen und jeden Alters
Laufende Selbsterfahrungsgruppe für Frauen. Mit Sabine Fabach Anm.: Institut Frauensache, Wien 15, Reindorfgasse 29, T. 89 58 440; ats 300,–/Abend. Jeden Di 19–20.30
Selbsthilfegruppe für von sexualisierter Gewalt betoffene Frauen Frauenzentrum, 4020 Linz, Humboldstr. 43. T. 0732/60 22 00 dw. 60. Jeden 2. und 4. Di., 17.30–18.30
Wien 2, im LCC im Praterstadion, jeden Do 17.30,
Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung An.: ega, Wien 6, Windmühlgasse 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14–19.00
Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA
Widerstandslesungen, jeden Do ab 17.00 vor der Demo
4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, abraxa@goplay.com, jeden Di 14.00–18.00
Botschaft der besorgten Bügerinnen, Wien 1, Ballhausplatz
Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe für Mütter von Kindern mit Eßstörungen. Mit Christine Saiko-Jogan
Frauen-Treffpunkt vor der Donnerstagsdemo
Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, Anm erforderlich. Jeden 1. Di, 16.00–17.30
Therapeutisches Malen. Mit der Künstlerin und Kunsttherapeutin Karin Herber. 10 Abende ab Februar
Mittwoch
Frauenberatung, Wien 1, Seitenstetteng. 5/7, Do 18.00–20.00, ats 200,–/Abend, Vorgespräch erforderl, Anm. T. 587 67 50
Wen Do für Mädchen von 6–10 Jahren Virginia Woolf–Schule, Wien 9, Währingerstraße 59/6, T 40 398 10. Jeden Mi 14.00–17.00
SOHO – Sozialismus und Homosexualität ega, Wien 6, Windmühlgasse 26, Initiativenraum, T 585 66 66, jeden 2. u. 4. Mi, 19.30
Wien 1, bei der Wächterin vor dem Burgtheater. Jeden 1. Do, 18.30
Treffpunkt Internetcafe. Mit Sylvia Körbler. surfen – mailen – chatten und dazwischen plaudern und Tee/Kaffe trinken. Frauenberatung Zwettl, 3910, Galgenbergstr. 2, jeden 1. u. 3.Do 16.00– 19.00, T 02822/522 71-0
Marantana, Sportverein für Lesben und Freundinnen: Volleyballtraining
Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen. Jeden 1. So ab 11.00 Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 5 38, ats 100,– Anm. erforderlich
nach Vereinbarung Offene kunsttherapeutische Jahresgruppe. Mit Ursula Bast Anm.: Institut Frauensache, Wien, 15, Reindorfgasse 29, T. 89 58 440; ats 450,–/Abend
Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch für lesbische Mütter Institut Frauensache, Wien 15, Reindorfgasse 29, T. 89 58 440
F.E.M Süd: Sexualberatung, Gynäkologische Beratung, Beratung für Mädchen und junge Frauen mit Eßstörungen 1100 Wien, Kundratstraße Wien 3, T. 60 191/52 01
F.E.M. 18: Beratung für Frauen in der Lebensmitte – Wechseljahre, Fortbildungen zum Thema Eßstörungen u.v.m. 1180 Wien, Bastiengasse 36–38, T. 476 15/57 71
Lesben wie Du und Sie Flügel, Klavierbank, Mikro und ihr Kaffeehäferl. Mehr braucht Carolina Brauckmann nicht für ihr Programm. „Lesben verfügen im allgemeinen über feministisches Basiswissen – allerdings mit abnehmender Tendenz“, konstatiert sie. Und sie muß es wissen, schreibt sie doch seit vielen Jahren ihre Lieder fast ausschließlich über Liebe, Sex, Beziehungskisten und das Leben in der lesbischen Community. Immer neu. Immer kritisch. Und dennoch liebevoll. Eines der raren Wien-Konzerte der lesbischen Liedermacherin. Women only. Mit anschließendem Fest. Lesben wie Du und Sie Liederabend Carolina Brauckmann 10.2., 20.30 Uhr kosmos.frauenraum, Wien 7, Siebensterngasse 42, T. 523 12 26 polycollege: Kurse, Seminare und Rechtsberatung für Frauen Wien 5, Stöberg. 11–15, T. 54 666-0
Lila Tip: Lesben beraten und informieren Rosa Lila Villa, Wien 6, Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50, Mo–Fr 17.00–20.00
TransX:– Gruppentreffen für TransGender & Friends, jeden 1. Mo und 3. Mi im Monat ab 20.00 Rosa Lila Villa, Gruppenraum (1. Stock), Wien 6, Linke Wienzeile 102
Mike’s Transfer: Transsexuellenberatung Hotline T. 0676/322 79 60
1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 715 98 88/10
WebakademieWien: Internet Schulungen von Frauen für Frauen. Laufend Kursangebote. Mit der Ziel 3 Qualifizierung von AMS/ESF als Miterabeiterinnen-Weiterbildung förderbar
Kinder AIDS Hilfe: Verein zur Betreuung HIV-betroffener Kinder: Beratung, Unterstützung, Information
Online Teleschulung, Wien 1, Schottenring 33, T. 96 90 207, webakademie@webwomen.at
1142 Wien, Postfach 25, T. 01/982 42 69
Frauenberatung Zwettl: Kurse und Diskussionsveranstaltungen für Frauen
Verein Ninlil: Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen
HOSI Lesbengruppe
Die Tür – Frauencafe, jeden Do 10.00–12.00
Novaragass 40, Wien 2, T. 216 66 04. Jeden Mi ab 19.00
7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670
Open House – Für Frauen, die Kontakt zu anderen Frauen suchen
Die Tür – Frauencafe, jeden Do 10.00–12.00
Verein Defendo: Schutz vor Gewalt u. Mißbrauch. Selbstverteidigungskurse
Frauenberatung, Wien 1, Seitenstetteng. 5/7, jeden Mi 18.00–20.00, T. 587 67 50
7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2, T. 02682/66 124
Wien 4, Mittersteig 9, T. 587 09 92, Di 13.00–17.00, Mi 9.00–13.00
3910 Zwettl, Galgenbergstr. 2, T. 02822/522 71-0, e-mail: office@frauenberatung.zwettl.at
Frauenberatung Hollabrunn: Frauenerwerbsoffensive, Frauenservicestelle, Familienberatungsstelle, Frauenbildungsforum. Seminare, Vorträge, Therapie, Internetcafé 2020 Hollabrunn, Hoysgasse 2, T. 02952/21 82, e-mail: frauenfuerfrauen@tpp24,at, Mo, Di, Fr 9.00–13.00, Do 13.00–18.00 u. nach Vereinb.
Die Tür – Frauenservicestelle: Psychologische Beratung, juristische Erstberatung, arbeitsmarktpolitische Beratung, Sozialberatung für Frauen 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2 02682/66 124
ISIS: Psychologische und medizinische Beratung 5020 Salzburg, Willibald-Hauthaler-Straße 12, T. 0662/44 22 55
Frauenservice Graz: Einzelberatung, Gesundheit, Bildungsprogramme, Gruppen, Stadtteilprojekte für Frauen 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/ 71 60 22-0, http://www.frauenservice.at
februar 2001an.schläge 45
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2.2., 21.00, Wien Lieder – Ladies – Lesben. Mit Musik von Zrazy (Irland), Sharifa (USA) und Ida Kelerova (CZ), Lesung von Angelika Aliti und TanzParty bis in den Morgen HdB Floridsdorf, 21, Angerer Str. 14, ats 555,– Info u. Vorverkauf T. 03477/290 35
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Rasante Entwicklungen im Labor. Die feministische Kritik der Gen- und Reproduktions-Technologien hält Stand und Schritt.
3.2., 21.00, Wien Regenbogen Ball 2001
Es weiß ja jeder Ausgehend von neun bisher unveröffentlichten Bachmann-Gedichten entspinnt das Ensemble im nüchtern weißen Raum eine Theatralik, die hin- und her schwankt zwischen Verzweiflung und Hoffnungschöpfen. Doch schlußendlich wird die Verzweiflung zur Stärke, werden Muster durchbrochen und der Sog des Dunklen und Schweren aufgehoben. Nach dem Anklagen wählen die PerformerInnen unter der Regie von Eva Brenner die Hoffnung – „terra nova ... ultima speranza“. Es weiß ja jeder Performance nach Gedichten von Ingeborg Bachmann 15.–18.2. und 22.–25.2., 20.00, Uhr, Projekt Theater Studio, Wien 7, Burggasse 28-32, T. 524 07 38
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10.2., Wien Fest im Anschluß an den Liederabend von Carolina Brauckmann (women only)
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Ökumene? Männlicher Stillstand in römischen Dokumenten. Begegnung der Konfessionen in der ökumenischen Frauenbewegung.
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Frauengetriebe Bildungszentrum: Frauenbibliothek „Luise Pusch”, Lila Telefon, Beratung u.v.m. 6900 Bregenz, Schillerstr. 2, T. 05574/ 45 5 38 Mi, Do 9.00–12.00
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r a d i o . f i x te r m i n Di 18.00–19.00, Wien ta mera – an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben Radio Orange 94,0 MHz
Mi 18.00–19.00, Wien Abwechselnd: orangina – Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur / bauch, bein, po – Die Sendung für die ganze Frau Radio Orange 94,0 MHz
Do 18.00–19.00, Wien Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ das Wissenschafts-Feministische Duett/ fragmente – die Frauenmusiksendung
6850 Dornbirn, Eisengasse 7, T. 05572/ 53 9 99, Mo–Fr 8.30–11.30, Do 16.00–18.00
Radio Orange 94,0 MHz
Femail: Fraueninformationszentrum mit Bibliothek, Internetzugang, Veranstaltungen
Radio Orange 94,0 MHz
6800 Feldkirch, Neustadt 38, T. 05522/ 31 0 02-0, http://www.vobs.at/femail/ Mo, Di, Do, Fr 10.00–16.00, Mi 16.00–18.00 u. nach Vereinbarung
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24.2., Wien Ball der roten Herzen Kurhalle Oberlaa, 10, Kurbadstr. 14, Karten T. 604 27 28
27.2., 21.00, Wien Groove und Rhythm&Blues zum Faschingsausklang mit den Frauenbands Hot Stuff und Bad Sisters Metropol, 17, Hernalser Hptsr. 55, T. 407 77 407
Jeden Freitag, 22.00, Wien Frauendisco im Arriba. Powered by „Las Chicas” Arriba, 6, Gumpendorferstr. 9
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Fr 16.30–17.00, Wien Kosmos-Frauenraum-News Jeden 2. Fr 18.00–19.00, Wien Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums Radio Orange 94,0 MHz (Telekabel Wien 92,7).
Redaktionsschluß Termine 3/01: 9.2. 2001
an.schläge gibts in folgenden Buchhandlungen Am Laurenzerberg Winter Zentralbuchhandlung Ebbe & Flut Jeller Südwind Frauenzimmer Riedl Löwenherz buch am stein Südwind Gersthof
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Laurenzerberg 1 Landesgerichtsstr. 20 Schulerstr. 1-3 Radetzkystr. 11 Margaretenstr. 35 Mariahilferstr. 8 Zieglergasse 28 Alser Str. 39 Berggasse 8 Währinger Str. 2-4 Schwarzspanierstr. 15 Gersthofer Str. 55
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Kontakt:
Frauenreferat des Landes Kärnten
Frauenbeauftragte Helga Grafschafter Arnulfplatz 1, 9020 Klagenfurt
Tel. 0463-536 DW 2705 – FAX DW 2700
an.schläge
Nr. 02/01, feb. 2001/15. Jahrgang, ats 48,–/dm 8,–/sfr 8,-/eur 3,54, P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, 321417W94E