an.schläge02/2002
an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN februar
thema
mittanzen Österreichische Tanzinitiativen abseits der Hochkultur etablieren sich interview
ohnearbeit Immer mehr Menschen in Österreich sind arbeitslos. Wie reagiert das AMS? ats 48,– dm 8,– sfr 8,– eur 3,54
Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen Zeit: Ort:
jeden Mittwoch von 18.00 -19.30 NOTRUF, 1070 Wien
Beginn:
20. März 2002, 18.00 Uhr Die Teilnahme ist kostenlos
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Telefonische Information und Anmeldung:
KOSTENLOS VERTRAULICH INDIVIDUELL FACHKUNDIG
INFORMATION BERATUNG BETREUUNG VERANSTALTUNGEN GRUPPEN AKTIVE ARBEITSUCHE
Beratungsstelle und Kurszentrum für erwerbslose Frauen und Familienangelegenheiten Öffnungszeiten: Mo, Mi 9 – 13 Di, Do, Fr 12 – 17 und nach telefonischer Vereinbarung
Bahnstraße 73/2, 2230 Gänserndorf www.frauenforum-gsdf.at E-mail:frauenforum.gsdf@aon.at
NOTRUF. Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen. Tel: 01/ 523 22 22
TEL(02282) 2638 FAX (02282) 4238
www.haarmonie.at natürlich umweltbewusst alternativ entspannend
Einladung zur Podiumsdiskussion Frauen als Ware – das hässliche Gesicht Europas Maßnahmen und Strategien zur Bekämpfung des Frauenhandels Termin:
Donnerstag, 28. Februar 2002, 18.00 Uhr
Ort:
Hochholzerhof, BAWAG, 1010 Wien, Seitzergasse
2-4 Programm:
gleichberechtigt offen modisch ehrlich
Einleitung: Barbara Prammer Abgeordnete zum Nationalrat, SPÖ Bundesfrauenvorsitzende Podium:
Anita Gradin Schwedische Ministerin a.D., Botschafterin in Österreich a.D., Mitglied der Europäischen Kommission a.D. Helga Konrad Frauenministerin a.D., Vorsitzende der Task Force gegen Menschenhandel des Stabilitätspakts für SüdOsteuropa im Rahmen der OSZE
WIEN VII. 1070, Neubaugasse 88 Tel: 01/ 522 53 92 WIEN VIII. 1080, Lange Gasse 52 Tel: 01/ 405 73 44
MÖDLING 2340, Hauptstr. 46 Tel: 02236/ 41602
BASEL/Schweiz 4051, Elisabethenstr. 36 Tel: 0041(0)61 2720110
KLOSTERNEUBURG 3400, Eichweg 11 Tel: 02243/26573 Mobil: 0676/406 49 33
Bernadette Karner, Lateinamerikanische Exilierte Frauen in Österreich (LEFÖ)
Termin nach Vereinbarung
Erik Buxbaum Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit
E-mail: haarmonie@nextra.at
Moderation:
Lilian Hofmeister
an.schläge an.spruch
Immer besser
auf.takt
Schönfärberei ist eine harmlose Bezeichnung für neoliberale Rhetorik
05
politik.patentrecht
Patentrechtliche HERRschaft Gegen die Patentierung von Genen regt sich Widerstand
08
politik.frauenprojekt
Entschleunigung der Zeit In Krems wurde „Lilith – Frauencafé und Frauenberatung“ neu eröffnet
10
international.guatemala
Zwischen Rassismus und Sexismus
politik
Indigene Frauen Guatemalas fordern ihre Rechte
14
an.sage
Absurdität und Utopie Cornelia Kogoj und Nada Zerzer zum „Ortstafelstreit“
24
tanz.arbeit
Einsame Nomadinnen Untypische Frauenfiguren und äußerste Konzentration auf der Tanzplattform
16
tanz.interview
Tanz um das goldene Kalb?
thema
Anna Thier und Sigrid Gareis zur Politik des Tanzes
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forum.wissenschaft
Die Frauen und die Stadt Die Schwedische Autorin Kerstin Ekman macht weibliche Geschichte sichtbar
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ams.interview
„Es ist, was es ist“ Die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Wien im Gespräch
28
arbeit
web.design
Boom-Job Webdesign? Hartnäckig halten sich Gerüchte vom schnellen Geld
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lesben.standardtanz
Alles Walzer Von Boogie bis Samba legen Frauen eine flotte Sohle aufs Parkett
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tagung.feminismus
teilsames Zarte Bande, Bund und Bündnis in der Frauenhetz
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an.klang
Immer wieder Musikwetter Platten für das winterliche Herumhängen in der Wohnung
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ge.fragt
kultur
Und es gibt uns doch!!! Mindestens fünf Anrufe und mehrere Postwege hat es gebraucht, bis die Vereinsbehörde in der Bundespolizeidirekion den Verein CheckArt endlich im Computer wiedergefunden hat. Jetzt haben wir es dafür per Amtsbestätigung schriftlich. Für fünf Sätze mit amtlicher Unterschrift benötigte es monatelange Interventionen. Es lebe der bürokratische Hürdenlauf – rechtzeitig zur Faschingszeit. Weniger lustig, aber notwendig ist die Erhöhung der Abo-Preise. Der Grund dafür ist selbstverständlich nicht die Euro-Umstellung, sondern die massiv erhöhten Postversand-Tarife. 32 Euro kostet in Zukunft ein an.schläge-Abo, 26 Euro für Erwerbslose, 40 Euro für Unterstützerinnen, 44 Euro ins Ausland und 9 Euro zahlen all jene, die drei Nummern lang hineinschnuppern wollen. Das ganze hat aber auch was Gutes: Die Preise werden schön rund und ansehnlich, und welche bis 25. Februar ein neues Abo bestellt, zahlt den alten Preis! Unsere finanziell prekäre Situation wird dadurch freilich kaum verbessert. An dieser Stelle wollen wir einigen Spenderinnen danken, die den für sie möglichen Beitrag zur Erhaltung der einzigen monatlich erscheinenden feministischen Medienstimme in Österreich geleistet haben. Der Spendenaufruf ist natürlich weiterhin aufrecht. Die Februar-Ausgabe der an.schläge bietet die gewohnte Vielfalt an feministischer Umtriebigkeit. Insgesamt sechs Seiten widmen wir dem Thema Tanz. Die erfreuliche Nachricht über die Gründung eines autonomen Frauencafés mit Frauenberatung im sonst mit feministischen Initiativen eher spärlich ausgestatteten Niederösterreich vermitteln wir gerne weiter (ab Seite 8). Jasmina Jankovics Glosse „neu.land“ gibt’s ab jetzt monatlich und Vina Yun nimmt Ilse Kilics Platz in der bunten Runde der CD-Rezensentinnen ein. Neu im Team begrüßen wir: Eva Melnik. Sie wird sich in Zukunft um die Anzeigenakquisition kümmern. Ehrenamtliche, aber dafür umso engagiertere Praktikantin im Jänner war Eva Steinheimer, die auch gleich ihre Diplomarbeit im forum.wissenschaft vorstellt. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freut euch mit uns auf die traditionell lustvolle Produktion der März-Ausgabe: Frauentag – immer noch – umso wichtiger!
Der erste Teenager Im Pariser Frühling 1900 veröffentlicht ein Literat einen Roman
42
an.an.schläge
Betrifft:„Neue Zeitschrift – Alter Hut“ in an.schläge 12-01/01-02
Betrifft: Abbestellung
Links und feministisch
Weder theoretisch, noch lustig Hallo! Ich habe das letzte Jahr über an.schläge gelesen (Abo war ein Geschenk meines Freundes) und bin jetzt zu dem Schluß gekommen, daß ich eigentlich nicht weiter abonnieren möchte. Ich fühle mich da in einer Zwickmühle gefangen, denn eigentlich lese ich die an.schläge nicht gerne (macht einfach keinen Spaß, einerseits zu wenig theoretisch, zu wenig wissenschaftlich, andererseits aber nicht lustig genug) finde es aber gleichzeitig Scheiße, daß ihr aus politischen Gründen keine Subvention mehr bekommt. Für mich selbst habe ich beschlossen, daß ich eben nicht mit meiner Kohle die Fehler der Regierung ausbessern will – was für euch aber die finanzielle Situation natürlich nicht bessert! Ich wünsche euch weiter alles Gute und sende freundliche Grüße!
Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
Liebe an.schläge-Redaktion, Eure Zeitschrift ist mir noch aus meinen Wien-Zeiten ein Begriff, und seit ich Internet habe, schaue ich wieder rein (ich sollte über ein Abo nachdenken ...) Zu „Woman“: Eure kritischen Artikel über „Woman“ waren interessant. „Warum gibt es Geld für ein weiteres 08/15 Hochglanzfrauenmagazin?“ Ohne die Zeitschrift zu kennen, eine Erklärung für das Phänomen: Werbeeinnahmen & Wirtschaftsinteressen. Das kann man ruhig ganz direkt sagen (sogar im diplomatischen Wien :-)), das verpflichtet noch lange nicht zum KPÖ-Beitritt ... Schließlich sind die Beauty-Texte v.a. dazu da, um die vielen Kosmetikinserate dazwischenzuklemmen ... und vielen Leserinnen ist das gar nicht klar, daß das so läuft. Umso erfreulicher, daß es an.schläge gibt. In Deutschland gibt es ja außer der doch recht Alice-orthodoxen EMMA keine nennenswerte allgemeine feministische Zeitschrift, und eine linke & feministische schon gleich gar nicht. (...) Herzliche Grüße aus München von der gescheiterten Wahlwienerin
müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion
Irene Gronegger
an.schläge Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76 Fax: 715 98 88, e-mail: an.schlaege@chello .at http://www.anschlaege.at
Redaktionskollektiv: Verena Fabris/vab (Koordination), Angela Heissenberger/AH, Gabi Horak/GaH (Koordination an.riss, DW 15), Kerstin Kellermann/kek, Helga Pankratz/ pan ,
IInserate, PR: Eva Melnik Ständige Mitarbeiterinnen: Doris Brenner/DoB, Claudia Saller/cs Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Angelika Baier, Editta Braun, Anni Bürkl, Claudia Dietl, Ewa Dziedzic, Edith Futscher, Johanna Gehmacher, Eva Kalny, Susanne Pernicka, Eva Steinheimer, Miriam Wischer
an.sage: Cornelia Kogoj & Nada Zerzer neu.land: Jasmina Jankovic heim.spiel: Angela Heissenberger wyber.space: Eva Steinheimer ge.fragt: Elke Koch an.klang: Sonja Eismann & Ute Hölzl plus.minus: Helga Pankratz Cartoons: Gabi Szekatsch Unsere Werbung: Magdalena Blaszczuk Fotos: an.schläge-Archiv, Magdalena Blaszczuk, Michaela Bruckmüller, Pez Hejduk, Gabi Horak, Pascale Petignant, Evelyn Rois, Henandez Salar
an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Andrea Gadler Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der
Barbara Hollendonner
Abbestellungen freuen uns nie. Und lachen tun wir trotzdem viel. Die Red.
entsprechen. Kürzungen vorbehalten.
Offenlegung nach §25 Mediengesetz: Die „an.schläge. das feministische magazin“ werden von
Abos freuen uns immer! Und Lob in diesen schweren Zeiten sowieso!
„CheckArt. Verein für feministische Medien und Politik“
Die Red.
herausgegeben. Sie verstehen sich als eine feministische Medienstimme gegen den patriarchalen Zeitgeist und als Teil der Lesben- und Frauenbewegung. Die an.schläge sind Mitglied der VAZ – Vereinigung alternativer Zeitschriften und des feministischen Medienverbands.
04 an.schlägefebruar 2002
an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN
an.spruch
Helga Pankratz
Immer besser Als eine, die mit Sprache arbeitet, mit feministischlesbisch politischem Hintergrund, und auch noch ausgerechnet (sicher nicht zufällig) jetzt auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist, spüre ich die ideologische Verengung, den ökonomischen Druck und das wachsende Diskurs-Vakuum in Österreich seit der blauschwarzen Machtübernahme persönlich sehr schmerzhaft. Selbstorganisierung, Interessenvertretung und der direkte Meinungs- und Informationsaustausch mit KollegInnen ist für mich in dieser Situation wichtiger denn je. Deshalb nahm ich am 1. und 2. Dezember im Wiener Literaturhaus an der Generalversammlung der Interessengemeinschaft Autorinnen/ Autoren teil. Dabei habe ich auch aktiv an folgendem Text mitformuliert:„Das von der Regierung zum obersten Prinzip ihrer Politik erhobene Nulldefizit schafft inhaltliche und ideelle Defizite: Es zerstört die Grundlagen im Sozial-, Bildungs- und Kulturbereich. Diese neoliberale Ideologie ist in weiten Teilen Europas vorherrschend. In Österreich ist darüber hinaus eine Demontage der Rechtsstaatlichkeit festzustellen. All diese Entwicklungen finden in einem Klima euphorischer Schönfärberei statt, die den Kahlschlag zum Verkaufsschlager erklärt.“ So heißt es in der Präambel zu den Beschlüssen der Generalversammlung der IG Autorinnen/Autoren. Schönfärberei ist eine harmlose Bezeichnung für die geistige Verflachung, inhaltliche Ausdünnung und verlogene Einseitigkeit neoliberaler Rhetorik, mit der das Volk – nicht zuletzt in Folge der blau-schwarzen Medienpolitik – regelrecht zugeschüttet wird. Mit „Speed kills“-Volldampf eilen die ExponentInnen dieser Regierung von Erfolg zu Erfolg. Mitunter sind nicht einmal Worte nötig, um die ErfolgsMessage zu vermitteln: Die Siegeroptik und eine gute Schlagzeile genügen, wie im Fall von Finanzminister Grassers glücklich verschmitztem Lächeln anläßlich des vorzeitig erreichten Nulldefizits. Auch Bundeskanzler Schüssel mußte nicht lang herumreden, als er als Sieger für einen Tag nach den Verhandlungen mit tschechischen Regierungsspitzen in die Kameras strahlte wie ein frisch hochgefahrener Reaktorblock. Die
Außenministerin, die das Lächeln der Nation verkörpert, hatte letzten Sommer „vollstes Vertrauen in die italienische Justiz“ und im Inland so gute Umfragewerte, daß sie auf der Stelle fürs Amt der Bundespräsidentin hätte kandidieren können. Auf dem Tisch liegen nur noch die bejubelten Erfolge. Unter dem Teppich alles übrige, insbesondere all das, was beim Erzählen der Story of Success nicht ins Bild paßt. Diese Regierung spart bei allem möglichen. Aber bestimmt nicht mit Eigenlob. Und was nicht Lob ist, heißt schon lang nicht mehr „Kritik“,„Analyse“,„Diskussion“ oder „Protest“, sondern einfach nur „Krankjammern“. Das „demokratische Recht auf Kritik“, beansprucht höchstens – wenn’s für die Demontage letzter Reste von übergeordneten Kontrollinstanzen opportun ist – der eine Regierungspartner gegen den anderen. Mit etwas Geduld werden wir noch erleben (müssen), wie „Widerstand“ zu einer typischen FPÖ-Tugend mutiert. Propaganda hieß das früher. Heute sagen wir Marketing dazu. – Es ist aber nicht nur die Überflutung mit populistisch zurechtgebogenem Vokabular von oben nach unten. Der wahre Hammer ist die Verbalkosmetik an der unschönen Realität, an die wir uns in Konsum- und Arbeitswelt, in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur und letztlich auch im Umgang mit einander schon gewöhnt haben: Es gibt keine „Probleme“ mehr, sondern nur noch „interessante Herausforderungen“. Es werden nicht Strukturen zerschlagen, Projekte ausgehungert, Menschen ausgebeutet, sondern bloß alles „flexibler“, „schneller“ und „kundenfreundlicher“. Bald ist jedes zweite Wort, das wir in den Mund nehmen, eine imagepflegende Beschönigung. Ganz bewußt habe auch ich seit vielen Jahren im feministischen Kontext ein gewisses Maß an Verbaloptimismus gepflegt: Um nicht „Opferfeminismus“ zu betreiben, um Stärken zu betonen, statt sich durch Mangel und Schwäche zu definieren. Doch der Punkt ist längst erreicht, an dem wir zwischendurch laut „Scheiße“ sagen sollten, wenn’s uns scheiße geht, anstatt uns, während es schlechter und schlechter wird, immer besser und noch besser darüber hinweg zu täuschen. ❚ februar 2002an.schläge 05
österreichan.riss feministische medien
Verschnaufpausen
ladenschluß
MARG in open space Der Sexshop für Frauen in der Hamburgerstraße hat seine Pforten bis auf weiteres geschlossen. Als Gründe dafür nennt Shopinhaberin Margarete wirtschaftliche, arbeitstechnische aber auch das immer mehr an Bürokratie. „Wenn du 80 Prozent der Zeit nur mehr mit Bürokratie beschäftigt bist, wird es irgendwann auch mal unspannend“, mußte sie erkennen. Auch wenn der Shop mit dem besonderen Charme nun nicht mehr existiert, so wird es MARG als erste Ansprechperson in Sachen Sex-Toys für Frauen weiterhin geben. Die homepage wird mittelfristig mit einem virtuellen Katalog ausgestattet und auch die homepartys können weiterhin organisiert werden. Persönliche Bestellungen nimmt Margarete über e-mail und Telefon gerne entgegen. Das label MARG bleibt also bestehen, auch wenn Margarete selbst sagt: „Es ist traurig, daß der öffentliche Raum wegfällt. Das ist auch ein frauenpolitischer Schritt nach hinten, weil wir uns wieder im intimen Kämmerlein bewegen. Aber das paßt ja leider zur Zeit.“ GaH http://www.marg.at, e-mail: marg@marg.at, T. 01/96 66 286, 0699/105 19 337
plus.minus
„sic! – Forum für feministische GangArten“ erschien mit Nummer 39 im Dezember 2001 vorerst zum letzten Mal als Printausgabe. Anfang März werden die Abonnentinnen mittels Folder darüber informiert, daß die sic!-Frauen in eine schöpferische Pause gehen und vorerst nur mehr auf einer homepage anzutreffen sind. Im Dezember 2002 soll dann der gewohnte Erscheinungszyklus von bis zu sechs Heften im Jahr wieder aufgenommen werden. Kurzfristigen time-out nimmt sich auch das junge Team von „nylon – Kunststoff zu Feminismus und Popkultur“. Einige der Mitarbeiterinnen befinden sich in der Diplomarbeitsphase ihres Studiums und kämpfen daher mit akutem Zeitmangel. Im Frühling ist ein großes Treffen geplant, das Klarheit über die Ressourcenlage, aber auch über die Nachfrage nach einer feministischen PopkulturZeitschrift bringen soll. Die verschärften Bedingungen für alternative, feministische Medienprodukte in Österreich zeigen langsam ihre Wirkung. Dennoch: Ans Aufgeben denken die Frauen nicht! Pausieren, neue Kraft tanken und noch lauter werden, lautet die Devise. GaH sic! – Forum für feministische GangArten, T. 01/310 96 83, e-mail: sic@atnet.at, nylon - Kunststoff für Feminismus und Popkultur, e-mail: nylon.kunststoff@gmx.net
studiengebühren
Kein Frauenschwund? Die ersten Statistiken über den Schwund von Studierenden nach der Einführung der Studiengebühren zeigen entgegen aller Befürchtungen zwar einen Rückgang sowohl bei den schon Studierenden als auch den StudienanfängerInnen, aber einen leichten Anstieg des Frauen- und AusländerInnenanteils. Im Wintersemester 2000/2001 lag der Frauenanteil an österreichischen Universitäten bei 51,4 Prozent, heuer stieg er
plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“
„Eurotisierung“
... war eine der zahllosen Wortwitz-Eintagsfliegen rund um den Währungswechsel. Ob dieser Sprachmutant mehr auf „erotisch“ oder auf „neurotisch“ anspielen sollte, bleibt sich gleich: In beiden Fällen beschreibt er die unglückliche Verkettung von Geld, Macht und Eros.
06 an.schlägefebruar 2002
mütter
tanten
an der Front
im Visier
„Frauen im Kampf voran!“ Mit dieser Schlagzeile titelte die Kronenzeitung im Zuge ihres Kampfes für das von der FP initiierte TemelinVolksbegehren kurz vor Beginn der Eintragungsfrist. Lobend zitiert wurden dazu die Ergebnisse von IMAS- und OGM-Umfragen, denen zufolge tendenziell mehr Frauen zum Mitmachen bereit seien: Weil sie ein höheres Sicherheitsbedürfnis hätten, skeptisch gegenüber Technik seien und außerdem Mütter. Ob ein so traditionell begründeter Vorsprung die Männer wohl zum Nachziehen bei der Forderung nach dem EU-Veto angespornt hat? (-)
War das als Beitrag zum Jahr des Ehrenamtes gemeint? Minister Haupt tätigte Ende letzten Jahres in einem Interview in der „Wienerin“ einen Sager gegen Kindergärtnerinnen: Die professionellen Kinderbetreuerinnen verbrächten „mehr Zeit hinter dem Schreibtisch“ als mit den Kindern. Und jede Omi, die Kinder hütet sei besser für den Nachwuchs als die pädagogisch geschulten Berufs-Tanten. Der Angriff auf das Kindergartenwesen wurde als solcher verstanden und pariert, wie die zahlreichen LeserInnen-Reaktionen beweisen, die dieses Interview auslöste. (+)
an.rissösterreich minimal auf 52 Prozent. Der AusländerInnenanteil erhöhte sich im selben Zeitraum von 14,7 Prozent auf 16,4 Prozent. In etwa ähnlich verhält es sich bei den StudienanfängerInnen. Die Statistiken sind aber zu hinterfragen; ein zweiter Blick differenziert das Bild. So sind die Ergebnisse von Uni zu Uni recht verschieden. In Innsbruck etwa gab es 20 Prozent weniger Frauen, aber nur 4 Prozent weniger Männer bei den ErstinskribientInnen. Außerdem warnen ExpertInnen davor, die jetzige Lage als stabil zu betrachten. Langfristig werden weitere Rückgänge, vor allem bei weiblichen Studierenden befürchtet. Immer noch werden Söhne bei der Finanzierung einer Ausbildung tendenziell gegenüber Töchtern bevorzugt. Viele halten eine universitäre Ausbildung für Frauen für Luxus. Des weiteren verdienen schon unter den Studierenden, die mehrheitlich nebenbei berufstätig sein müssen, die Frauen weniger als ihre männlichen Kommilitonen. Für sie ist die Finanzierung eines Studiums also von vornherein schwieriger, und das mit der Aussicht, auch als fertige Akademikerin ein Drittel weniger zu verdienen als die männlichen Kollegen. Die langfristigen Folgen der Studiengebühren auf Frauen können heute noch nicht abgeschätzt werden. ESt
ns-entschädigungsfonds
Vorsicht: Frist läuft ab! In der öffentlichen Diskussion vernachlässigt wird die Tatsache, daß auch lesbische und schwule Opfer des Nationalsozialismus in Österreich Anspruch auf bestimmte Entschädigungsleistungen haben. Die Betroffenen sollten dabei aber auf die Einreichfristen achten. Bereits am 22. Februar 2002 endet die Frist für Entschädigungen nach dem Nationalfondsgesetz zur Abgeltung von Vermögensverlusten aus den Kategorien: Bestandsrechte an Wohnungen und gewerblichen Geschäftsräumlichkeiten, Hausrat und persönliche Wertgegenstände. Anträge nach dem Versöhnungsfondsgesetz betreffend Wiedergutmachung an Zwangsarbeiter/innen müssen bis 27. November 2002 eingebracht werden. Nur Anträge nach dem Entschädigungsfondsgesetz haben bis 27. Mai 2003 Zeit. Nähere Informationen beim Nationalfonds der Republik Österreich und beim Österreichischen Versöhnungsfonds. ESt Kontaktadressen: Nationalfonds der Republik Österreich, Parlament, T. 01/408 12 6, Fax: 01/408 03 89; Parteienverkehr Mo–Do von 9.00–12.00; http://www.nationalfonds.parlament.gv.at/ Österreichischer Versöhnungsfonds für NS-Sklaven und ZwangsarbeiterInnen, T. 01/51 60 16, Fax: 01/51 60 16-15; http://www.versoehnungsfonds.at/
beratungsstelle
an.ruf
Ursula Napravnik im Gespräch mit Eva Steinheimer
„Wider die Normalität“ Du bist Mitorganisatorin der Demo mit anschließender Kundgebung „Wider die Normalität“ am 2.2.2002. Wieviele Teilnehmende und wieviel Polizeiaufgebot erwartet ihr? Ich kann es schwer einschätzen. 3000 Leute wäre schon ein Erfolg. Ich freu‘ mich aber über jede und jeden, die/der sich betroffen fühlt. Wir glauben nicht, daß es viel Polizeiaufgebot geben wird. Wir haben einen eigenen Ordnerdienst mit Leuten, die schon sehr viel Erfahrung von den Donnerstagsdemos haben. Es wird sicher friedlich. Es geht uns vor allem darum, in der Kundgebung Inhalte und Analysen zu transportieren. Es soll diskutiert werden. Wer ist an der Organisation beteiligt und wie funktioniert die Finanzierung? Also wir sind ein Organisationsteam von vier Leuten. Wir haben versucht ein breites Bündnis zu schließen und haben Parteien, Gewerkschaften und andere Organisationen um Unterstützung gebeten. Das haben wir auch erreicht. Alle unabhängigen Gewerkschaften, die ÖH, die sozialistische Jugend, die HOSI und viele andere unterstützen unseren Aufruf. Was das Geld betrifft, schnorren wir herum wie die Wahnsinnigen. Die Finanzierung von Bühne, Technik und so weiter ist auch gesichert. Schwieriger war´s mit einigen MusikerInnen und WissenschafterInnen, die wir eingeladen haben. Viele haben mittlerweile scheinbar Angst, sich zu outen, vor allem alle, die irgendwie auf Subventionen angewiesen sind. Wie soll der Widerstand nach dem 2.2.2002 weitergehen? Und wie lange hältst du persönlich noch durch?
ESRA heißt Hilfe Im Oktober des letzten Jahres eröffnete in Wien die ESRA-Frauenberatungsstelle (Esra heißt Hilfe auf Hebräisch), die sich speziell um die Probleme jüdischer Frauen und Mädchen kümmert. Angeboten werden eine Reihe von Hilfestellungen: von medizinischer über rechtliche bis zu therapeutischer Beratung. Diese neue Einrichtung ist eine wichtige Erweiterung des psychosozialen Zentrums ESRA, das 1994 aus der Zusammenarbeit der Sozialabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und der Stadt Wien hervorging und vielfältige Hilfe für Opfer der Shoah und deren Angehörige anbietet. Angeschlossen sind auch eine ElternKind-Beratungsstelle und ein Kommunikationszentrum, das sich auch als Integrationshilfe für jüdische MigrantInnen versteht. ESt
Die Donnerstagsdemos gehen sicher weiter. Sollen sie auch, denn das ist ein sichtbares Zeichen nach außen. Die Leute sind schon sehr politisiert worden. Ich bin selbst Alleinerzieherin von zwei Kindern und hab erst vor kurzem durch den herrschenden Privatisierungswahn meinen Job verloren. Ich fühl´ mich also persönlich besonders betroffen. Man muß kämpfen, und man kann im eigenen Umfeld damit beginnen! Noch dazu, wo in den Medien kaum noch von Widerstandsaktionen berichtet wird. Drum find ich echt super, daß die an.schläge da anders sind. Man darf nicht einfach zur Normalität übergehen. Urusla Napravnik ist Mitorganisatorin der Demo anläßlich 2 Jahre blau/schwarze Regierung und AUGE-Aktivistin.
Kontakt: ESRA, Tempelgasse 5, 1020 Wien; T. 01/214 90 14; http://www.esra.at/
februar 2002an.schläge 07
Fo t o s : M a g d a l e n a B l a s zc z u k
politikpatentrecht
Patentrechtliche HERRschaft Die Gentechnik gilt heute in den westlichen Ländern als eine technologische Hoffnungsträgerin für ökonomisches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Gegen die Patentierung von Genen regt sich jedoch zivilgesellschaftlicher Widerstand. Von Susanne Pernicka
In den USA wurden bereits weitreichende Patente auf Gene erteilt, um den Pharma- und Agrarindustrien Investitionsanreize zu liefern. In der Europäischen Union steht die Umsetzung einer im Jahr 1998 vom Europäischen Parlament verabschiedeten Richtlinie über den Patentschutz von (isolierten) menschlichen, tierischen und pflanzlichen Genen größtenteils noch aus. Profitinteressen. Spätestens bei der WTORegierungskonferenz in Doha im No08 an.schlägefebruar 2002
vember 2001, wurde das Patentrecht wieder zu einem großen Streitthema zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Um der Biopiraterie westlicher Konzerne einen Riegel vorzuschieben, forderten 43 afrikanische WTO-Mitglieder, daß Lebewesen nicht patentiert werden dürfen. Der zivilgesellschaftliche Widerstand gegen die ethischen, ökologischen und entwicklungspolitischen Folgen von Patenten auf Leben kommt allerdings vor allem von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die in der
Europäischen Union die Durchsetzung einer gemeinsamen Rechtsgrundlage zur Patentierung von Genen lange Zeit verhindert haben. NGOs vernetzten sich weit über die europäischen Grenzen hinaus zu einer Widerstandsfront gegen die Profitinteressen multi- und transnationaler Unternehmen. Längst agieren Pharma- und Agrarkonzerne über Landesgrenzen hinweg, indem sie biologische Ressourcen aus den Urwäldern entnehmen, um deren Gene manipulieren und patentieren zu lassen. Die politischen Interessen dieser Länder
patentrechtpolitik nach einer angemessenen Entschädigung für die Verwertung ihrer genetischen Vielfalt werden allerdings nur unzureichend berücksichtigt. In der Auseinandersetzung um die Patentierungsund Verwertungsrechte der pflanzlichen und tierischen Gene geht es allerdings um weit mehr als die im Abkommen über die biologische Vielfalt 1992 vereinbarte „faire und gerechte Aufteilung des Gewinns, der aus der Nutzung der genetischen Ressourcen gezogen werden kann“.1
Männersache. Der Raubzug durch die Biologie beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Länder des Südens. Die durch den biotechnologischen Fortschritt ermöglichte kapitalistische Verwertung genetischer Information hat einen weltweiten Wettkampf um Anteile an dieser begehrten Ressource ausgelöst. Fast täglich beantragen Firmen wie Celera oder Incyte Patente und damit ausschließliche Verwertungsrechte für die neu entdeckten Gene. Wird ihnen von den großen, staatlich eingesetzten Patentbehörden wie Frauensache. Hier prallen zwei grundver- etwa dem United States Patent and Trademark Office (PTO) oder dem Europäischiedene Vorstellungswelten aufeinschen Patentamt (EPA) ein solches Paander. Für das traditionelle, allen zugängliche Gemeinschaftswissen, etwa tent erteilt, erhalten die Antragsteller ein auf 20 Jahre befristetes juristisches in der Landwirtschaft, stellt die Ausweitung des individualistischen, west- Monopol auf ihre „Erfindung“, das sich lich ausgerichteten Systems der Rechte im Falle einer erfolgreichen ökonomischen Verwertung zu einem ökonomiauf geistiges Eigentum eine Bedrohung der Ernährungssicherheit dar. Die schen Monopol ausbauen läßt. Die Argumentationslinie der Befürworter von Bewahrung von Saatgut ist in vielen Entwicklungsländern vor allem Frauen- Patenten auf Leben ist glasklar: Ohne Patentschutz keine Investitionen in die sache. Sie erzeugen in diesen Ländern mehr als 50% der Nahrungsmittel und riskante Biotech-Forschung. Und ohne Forschung – kein technologischer Forttragen damit entscheidend zur Arschritt und damit auch kein ökonomimutsbekämpfung und Nahrungsversches Wachstum mit all seinen positisorgung bei. In afrikanischen Ländern ven Begleiterscheinungen wie Beschäfsüdlich der Sahara und in der Karibik erzeugen Frauen bis zu 80% der Grund- tigung, Wettbewerbsfähigkeit und nahrungsmittel und in Asien stellen sie Wohlstand. Oft versuchen die Advokaten von 50 bis 90% der Arbeitskräfte für den Patenten auf Gene noch andere ArguReisanbau. mente vorzuschützen, um von ihrem Frauen sind in der Regel für die ErProfitstreben abzulenken. Die mit der zeugung von Nutzpflanzen zur EigenGentechnik erzeugten Produkte würden versorgung verantwortlich, nicht aber den Welthunger in den Entwicklungsfür die marktbestimmte Produktion.2 Die Einführung neuer Technologien und ländern ins Reich der Geschichte verbannen, AIDS oder Krebs könnten ebendie Verwendung von patentgeschützso wie erbbedingte Krankheiten früh ertem Saatgut führt häufig zu einer kannt und ausgemerzt werden. Daß Zurückdrängung der Frauen durch die Männer, weil die Kosten für die teureren aber beispielsweise die kostenlose Verteilung wirksamer Medikamente – obProduktionsmittel über die Marktverwohl schon ein Fortschritt – alleine aber wertung der Ernten wieder gedeckt nicht ausreicht, um strukturbedingte werden müssen. Zudem steigt die ökoArmut und Seuchen in Entwicklungsnomische Abhängigkeit der Produzenten von Unternehmen aus den Industrie- ländern zu mildern, wird von den Biotech-Multis und ihren visionären Spreländern. Erst kürzlich wurde in einer Studie des UN-Entwicklungsprogramms cherInnen systematisch ausgeblendet. (UNDP) festgestellt, daß 97 Prozent aller Saatgut-Patente bei Unternehmen aus Geistiges Eigentum. Um im ungleichgeden Industriestaaten liegen, während wichtigen Diskurs über die Patentie90 Prozent der biologischen Ressourcen rung von Leben überhaupt ernstgeaus den Ländern des Südens kommen. nommen zu werden, reicht der Verweis Für diese gehen nicht nur erhebliche auf ökonomische Verteilungsfragen Einnahmequellen verloren, sie müssen schon lange nicht mehr aus. KritikerInauch noch teuer dafür bezahlen. nen bedienen sich daher immer mehr
systemimmanenter Argumente, um die Absurdität von Patenten auf Gene aufzuzeigen. Im Gesetzgebungsverfahren um die erwähnte europäische Richtlinie wandten KritikerInnen ein, daß durch die neue Regelung bisher von der Patentierbarkeit ausgenommene Entdeckungen, wie etwa menschliche Gene, nun dem geistigen Eigentumsrecht zugänglich gemacht wurden. Selbst Patentrechtsexperten (es sind tatsächlich überwiegend Männer), die KritikerInnen oft Unwissenheit gegenüber der komplexen Materie vorwerfen, sehen in den neuen Bestimmungen einen radikalen Bruch mit dem bisherigen Verständnis des Patentrechts. Die Bedingungen für eine Patenterteilung sind im wesentlichen erfinderische Tätigkeit, Neuheit und gewerbliche Anwendbarkeit.3 Raubzug durch Ressourcen. Patente werden traditionellerweise im Bereich mechanisch-physischer Erfindungen erteilt. Ein anschauliches Beispiel stellt die von James Watt entwickelte Dampfmaschine dar. Die schöpferische Leistung des/der ErfinderIn besteht darin, daß bereits bekannte naturwissenschaftliche Gesetzmäßigkeiten, wie die Dampfkraft, in einer neuen, nach dem Stand der Technik nicht naheliegenden Art und Weise kombiniert und problemlösend (z.B. Eisenbahnantrieb) eingesetzt werden können. Mit der Ausweitung des Patentrechts auf die Bio- und Gentechnologie werden zum ersten Mal lebende Organismen, Zellen und Gene zu einer „menschlichen Erfindung“, und damit zu geistigem Eigentum, obwohl die einzige schöpferische Leistung des Erfinders oder der Erfinderin darin besteht, deren wirtschaftliche Anwendung zu definieren. Das weit verbreitete Argument von Patentadvokaten, der Erfinderin oder dem Erfinder gebühre ein exklusives Nutzungsrecht in Form eines Patents als Belohnung für seine/ihre Tätigkeit als „LehrerIn der Nation“, klingt in diesem Zusammenhang wohl zynisch und lächerlich. KritikerInnen halten dagegen, daß die Dechiffrierung von Genen in der Regel so banal sei, daß die „Gen-Entdecker“ keinen gesetzlichen Schutz verdienen. Ob rationale Argumente den Raubzug durch die biologischen Ressourcen aufhalten werden, ist allerdings fraglich. ❚
Zum weiterlesen: Susanne Pernicka: Wem gehören die Gene? Patente auf Leben für ein neues Wachstumsregime. Argument Verlag 2001, EUR 18,5 (Ö)
1 Abkommen über die biologische Vielfalt (engl. Convention on Biological Diversity, CBD), Art. 1.
2 CIDSE (2000): Patente auf Leben und die Bedrohung der Ernährungssicherheit, April 2000. http://www.cidse.org
3 Vgl. u.a. Europäisches Patentübereinkommen von 1977, Art. 52 Abs. 1.
februar 2002an.schläge 09
Fo t o : M i c h a e l a B r u c k m ü l l e r
politikkremsfrauen
Entschleunigung der Zeit Zwei Jahre schwarz-blaue Regierung brachte viele österreichische Fraueninitiativen ins Wanken. Mancherorts werden aber TROTZdem neue autonome Frauenräume gegründet. Ein strahlendes Beispiel: „Lilith“ – Frauencafé und Frauenberatung im niederösterreichischen Krems an der Donau. Von Gabi Horak Es riecht nach Kaffee. An den Wänden des hellen Raumes hängen farbenfrohe Bilder, ein Regal ist bestückt mit Zeitschriften: an.schläge, Emma, Welt der Frau, Frauensolidarität. Eine bunte Auswahl, ganz ohne „Woman“ – hier mache ich‘s mir gerne gemütlich. Ich besetze den letzten der drei runden Tische im Frauencafé „Lilith“ und fühle mich wohl. Die entspannte Atmosphäre färbt sogleich auf mich ab, und aus dem verabredeten Interview mit Vereinsobfrau Margarete Purkarth wird sehr bald ein freundschaftliches Plaudern. Gespräche über den Existenzkampf feministischer Initiativen in Österreich bei Kaffee und Keksen: Eine der vielen Varianten Kremser Gemütlichkeit. 10 an.schlägefebruar 2002
Frauenplattform. Dabei haben die Gründe, weshalb sich vor zwei Jahren etwa 20 Frauen aus allen politischen Lagern und Religionen versammelten, gar nichts mit Gemütlichkeit zu tun. Die realen Benachteiligungen von Frauen in unserer Gesellschaft und die chronische Unterversorgung mit Frauenberatungsstellen in Niederösterreich – besonders im Raum Krems – veranlaßten die Initiatorinnen, eine Frauenplattform zu gründen. Es gibt zwar eine Vielzahl beratender Organisationen in Krems, doch keine, die sich explizit an Frauen wendet und auf die spezifischen Probleme von Frauen in Form eines besonderen Angebots eingeht. Die nächst gelegenen Frauenberatungsstellen in Niederösterreich befinden sich in Zwettl (Entfernung: 50 km) oder in Hollabrunn
(60 km). „Krems ist grundsätzlich ein sehr konservatives Pflaster“, sagt Margarete Purkarth, „Wir veranstalten einen Seiltanz zwischen dem schon-was-bewegen-wollen und dem nicht-so-radikal-sein, um nicht gleich alle zu verschrecken.“ Die „Frauenplattform Krems“ begreift sich als überparteiliches und überkonfessionelles, aber hoch politisches Forum für interessierte und engagierte Frauen. Erste Weiterentwicklung der im Jänner 2000 gegründeten Plattform war die Installierung eines regelmäßigen Frauen-Jour Fixe. Im Mai 2001 wurde dann der „Verein zur Unterstützung der Frauenplattform Krems“ gegründet, um eine rechtliche Form zu finden, die es ermöglichte, das Frauenprojekt „Lilith“ zu starten. Schon am 30.
Fo t o s : G a b i H o r a k
frauenkremspolitik
Margarete Purkarth (links): „An uns soll man in Krems, gerade was frauenpolitische Themen betrifft, nicht vorbeikommen.“
November fand die Eröffnung von Frauencafé und Frauenberatung statt. „Am Freitag haben wir aufgesperrt und am Montag um neun stand schon die erste Frau vor der Tür“, berichtet Margarete Purkarth über den von Anfang an regen Zustrom zu den Beratungsangeboten. Frauencafé. Lilith begegnet frau in den unterschiedlichsten Mythen. Manchmal ist sie ein Nachtwesen, eine Todesgöttin oder auch eine wunderschöne, stolze Männerverführerin. In der hebräischen Mythologie ist Lilith die erste Frau Adams, wie er aus Erde geschaffen und ihm gleichgestellt. Adam kann mit dieser Konstellation jedoch nicht umgehen, Lilith weigert sich, seine Untergebene zu sein und erhebt sich „in die Lüfte der Welt“. Nie ist Lilith die Besiegte, sie ist die ebenbürtige und unabhängige Frau. Autonom im Sinne von unabhängig und feministisch im Sinne von parteilich, selbstbestimmt, ganzheitlich: So formuliert das Frauenprojekt „Lilith“ seine Grundsätze. Das Frauencafé soll Treffpunkt für Frauen und Frauen mit Kindern sein. „Manche kommen und wollen reden, andere wollen einfach Kaffee trinken“, sagt Margarete Purkarth,„Es soll auch eine Entschleunigung der Zeit sein, ein Treffpunkt, der nur Frauen offen steht. Denn ich bin schon der Überzeugung, daß Frauen, die mit anderen Frauen in Beziehung treten, irgendwie das Maß der Dinge verändern. Männern wird diese Wichtigkeit genommen. Das menschliche Maß in unserer Gesellschaft ist ein männliches. Und das soll sich hier verändern.“ Um das Frauencafé auch weiterhin mit Leben zu füllen, sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Lesungen und Ausstellungen sollen Frauen Platz geben, ihre Kreativität darzustellen. Eine andere Idee, deren Verwirklichung nicht zuletzt von der Finanzierbarkeit abhängen wird, ist eine Reihe zu feministischem Bewußtsein. „Ganz nieder-
schwellig, beginnend“, erklärt Margarete Purkarth, „keine Theorienbildung, sondern die Frauen sollen dieses AhaErlebnis haben und sich selbst wiederfinden können“. Zu diesem Zweck steht auch eine relativ umfangreiche Leihbibliothek zur Verfügung, wo frau in Bücher hineinlesen kann, die in der Kremser Stadtbibliothek wohl nicht zu finden sind.
nicht“, erklärt Margarete Purkarth. Ein Deutschkurs mit 15 Teilnehmerinnen läuft bereits. Die Frauen zahlen 3,60 EURO für vier Kurse in der Woche; müssen sie aus welchen Gründen auch immer ein paar Einheiten auslassen, brauchen diese auch nicht bezahlt werden.
Frauenpolitik. Der Verein beschäftigt derzeit zwei Frauen für die Frauenberatung „Lilith“ geringfügig, eine weitere ist mit Frauenberatung. Grundidee von „Lilith“ ist Hilfe einer AMS-Förderung 20 Stunden angestellt. Freilich sind es Stunden und es, eine Drehscheibe für unterschiedlimittlerweile Jahre ehrenamtlicher Arbeit, che Beratungsangebote zu sein und so die das Projekt überhaupt ermöglichen. die vorhandenen Ressourcen speziell für Frauen nutzbar zu machen. In Krems Finanzielle Unterstützung kommt vom Sozialministerium, dem Land Niederansässige Organisationen wie der psychosoziale Dienst der Caritas, der Verein österreich sowie von der Katholischen Frauenbewegung. Die Stadt Krems hat Zentrum für Beratung oder das Sozialamt Krems stellen Beraterinnen und Be- (finanzielle) Unterstützung zugesagt. Sozialstadträtin und Vizebürgermeisterin ratungszeit zur Verfügung. Die Interventionsstelle gegen Gewalt an Frauen Inge Rinke war eine der Gründungsfrauen der Frauenplattform. Ihrer Prominenz und Kindern in der Bundeshauptstadt ist es wohl auch zu verdanken, daß die St. Pölten wird einmal im Monat nach Initiative es doch immer wieder in die loKrems kommen. Erste Kontaktgespräche führen gegebenenfalls die aus- kalen Medien geschafft hat. Denn die gebildeten Mitarbeiterinnen von „Lilith“, sind „nicht gerade frauenfreundlich“, befindet Margarete Purkarth. und auch die mit den Organisationen Dabei enden die Ambitionen des vereinbarten Beratungsgespräche finVereins keineswegs im Angebot von Geden in den Räumen von „Lilith“ statt spräch und Beratung. Die Obfrau stellt und sind kostenlos. klar: „Das Frauenprojekt hat einen hochNeben diesen Einzelberatungen politischen Hintergrund. Es soll zuminwird gerade an einem Programm für Gruppenberatungen zu Themen wie Eß- dest eine Kraft in Krems werden, an der störungen, Sexualität, Klimakterium oder man gerade bei frauenpolitischen TheOsteoporose gearbeitet. Eine Alleinerzie- men nicht vorbeikommt.“ Selbstvertrauen stärken zählt zu herinnen-Gruppe ist bereits fixiert. den erklärten Zielen von „Lilith“ und mit Krems als große Schulstadt benötigt vielfältige Mädchenberatungsangebote, Selbstvertrauen formulieren sie ihre Forderungen. die den jungen Frauen schnelle, anonyDas tut auch mir gut und gibt neue me und unbürokratische Hilfe geben können. Zweite große Herausforderung Kraft. Ich stelle aktuelle Ausgaben der an.schläge in das Regal und nur zögernd sind spezifische Angebote für Migranöffne ich die Glastür ins Freie. Dort ertinnen. „Es gibt viele türkische Migranwartet mich der eisige Wind, der an soltinnen in Krems und Umgebung, die chen Tagen am Ufer der Donau durch sehr isoliert leben. Die sind zwar untereinander organisiert, aber gesellschaftli- die engen Gassen pfeift. Wiederkommen – nehme ich mir vor. Und das nächche Integration in dem Sinne, daß sie ste Mal bring‘ ich die Kekse mit. ❚ auch in Erscheinung treten, gibt es
Lilith, Frauenberatung, Frauencafé Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 9.00– 13.00, Mi, Fr 15.00–19.00 Steiner Landstraße 76, 3504 Krems/Stein, T. 02732/85 555, e-mail: frauenplattform.krems@aon.at
Spenden sind natürlich jederzeit willkommen: Raiffeisenbank Krems BLZ 32397, Konto Nr.: 105 775
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internationalan.riss
8. märz
Streik! Auch heuer wieder ruft die Plattform „Global Women´s Strike“ am Weltfrauentag am 8. März zu Aktivitäten auf. Frauen aus mehr als 60 Ländern beteiligen sich an diesem internationalen Anti-Kriegs-, Anti-Globalisierungs- und Anti-Sexismus-Protest. Ihr Motto lautet:„Invest in Caring not Killing“. Mit 80 Milliarden Dollar pro Jahr könnte laut „Women´s Strike“ die Weltbevölkerung ernährt, medizinisch versorgt und alphabetisiert werden. Verglichen mit jährlich 800 Milliarden Dollar, die für Militär ausgegeben werden, eine kleine Summe. „Women´s Strike“ fordert daher alle Frauen auf, für den 8. März Kundgebungen, Proteste und Streiks zu organisieren. Argumente für die Protestaktionen und Informationen darüber werden auf der Homepage der Plattform gesammelt und veröffentlicht. ESt Kontakt: http://womenstrike8m.server101.com/, e-mail: womenstrike8m@server101.com
international
„Nach Durban...“ Am 10. Jänner fand im Club International Universitaire in Wien eine Informations- und Diskussionsveranstaltung zur UN-Weltkonferenz gegen Rassismus (WCAR) vom September 2001 in Durban statt. Ziel der Veranstaltung war, die bisher in Österreich noch kaum bekannten Ergebnisse der Konferenz in Südafrika zu diskutieren. Seitens der Bundesregierung gibt es auch noch keinerlei Ansätze, die Umsetzung der Inhalte der Abschlußerklärung der WCAR zu beginnen. Am Ende der Konferenz standen ein Aktionsplan und eine Grundsatzerklärung, die einen letzten Kompromiß nach langen Verhandlungen und Eklats (Israel und die USA verließen die Konferenz aus Protest) darstellen. So wurde etwa Israel nicht direkt des Rassismus bezichtigt, sondern nur auf das Elend der PalästinenserInnen hingewiesen. Die ehemaligen Kolonialmächte müssen sich für den von ihnen jahrhundertelang praktizierten SklavInnenhandel entschuldigen, aber keine Entschädigungszahlungen leisten. Trotz der vielen Kompromisse zeigte sich amnesty international zufrieden, denn schließlich wurden manche Themen erstmals auf die politische Agenda gestellt, so auch die Situation von Opfern mehrfacher Diskriminierung wie Frauen oder sexuelle Minderheiten. ESt 12 an.schlägefebruar 2002
deutschland I
FiNuT Vor 25 Jahren fand zum ersten Mal ein Treffen von Naturwissenschaftlerinnen, Technikerinnen und Praktikerinnen aus Handwerk und Technik statt, um sich über ihre Situation als Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen auszutauschen. Daraus entwickelte sich ein jährlich stattfindender autonomer Kongreß von Frauen in Naturwissenschaft und Technik (FiNuT). 2001 fand der Kongreß erstmals in Wien statt. Von 9.–12. Mai wird heuer unter dem Motto „Alles unter einen Hut!“ das 25jährige Jubiläum in Kassel gefeiert. Die zwei Schwerpunktthemen der diesjährigen Veranstaltung sind „Splitter zum Ganzen fügen“ und „Vielfalt der Perspektiven“. Grundüberlegung des ersten Themas ist die Fragmentierung in der Lebensgestaltung. Es geht darum, Lebensentwürfe zu diskutieren, die diese Spaltung aufheben. Das zweite Schwerpunktthema geht davon aus, daß Vielfalt bereichert und den Horizont erweitert, aber auch Akzeptanz von Verschiedenheiten voraussetzt. Zusätzlich gibt es Vorträge, Workshops, Podiumsdiskussionen und Fachgruppentreffen zu den traditionellen Kongreßthemen, wie Feministische Naturwissenschafts- und Technikforschung, Mädchen- und Frauenförderung, Geschichte von Frauen in Naturwissenschaften und Technik. Anläßlich des Jubiläums sollen alle Vereinigungen, Netzwerke und Gruppen, für die der FiNuT-Kongreß den Anstoß zur Gründung gegeben hat, erfaßt und vorgestellt werden. Anmelden kann frau sich per Internet oder Post. Für Frühentschlossene (bis 15.April) beträgt die Teilnahmegebühr 60 Euro (ermäßigt 20), danach 70 Euro (25). Für Infotische wird keine Standgebühr eingehoben. ESt Kontaktadresse: Marie Calm – Verein zur Förderung von Mädchen und Frauen in Naturwissenschaften und Technik, c/o Universität Gh Kassel, Kurt-Wolters-Str., D-4125 Kassel, T. 0049/561/804-2268, e-mail: finut@uni-kassel.de, http://www.uni-kassel.de/finut/
an.rissinternational deutschland II
espressiva Das Geschlechterverhältnis im Musik-Business ähnelt nach wie vor dem unter Astronauten. Aus diesem Grund entstand 1987 das Frauenmusikzentrum (fm:z) in Hamburg als Treffpunkt für musikinteressierte Frauen. Mittlerweile hat sich das fm:z zu einer fixen Institution entwickelt; es gibt jährliche Symposien, das jährliche Festival espressiva und ein Netzwerk von Musikerinnen, Labelfrauen, Musikjournalistinnen, DJanes und Veranstalterinnen. Heuer findet am 8. und 9. September das 5. espressiva-Symposion „Musikerinnen & Öffentlichkeit“ in Hamburg statt. Das Generalthema lautet „Popkultur & Gender“. Die Anmeldefrist läuft. ESt Kontakt: fm:z, Große Brunnenstr. 63a, D-22763 Hamburg, e-mail: fmz@espressiva.de, http://www.espressiva.de
nepal
Hilfe zur Selbsthilfe Die in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu angesiedelte NGO „Didibahini“ (das bedeutet „ältere Schwester, jüngere Schwester“) beschreitet neue Wege in der Entwicklungshilfe. Die MitarbeiterInnen des Projekts machen sich auf in ländliche Gebiete des Landes, wo sie mit den BewohnerInnen zusammenleben und helfen, deren Probleme zu artikulieren. Es geht nicht um finanzielle Hilfe, sondern darum, die eigenen Kräfte und Ressourcen zu mobilisieren. Das Geld für Personal und Projektplanung stammt aus dem UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) für das WHEEL-Projekt (Women in Health, Education, Environment and Local Resources), das auch von Österreich finanziell unterstützt wird. Ziel von WHEEL ist es, die Autonomie von Frauen, ihr Selbstvertrauen und ihre Eigenständigkeit zu steigern. Das seit fast zwei Jahren laufende Projekt zeigt auch schon Wirkung. In vielen Dörfern gibt es jetzt Frauen, die in Gruppentreffen über ihre Lebenssituation und mögliche Strategien, diese zu verbessern, diskutieren. Ehemalige Tabuthemen wie Gleichstellung oder Selbstbestimmung werden heute diskutiert, und das in Dörfern, wo Frauen früher nicht einmal das Haus ohne Zustimmung des Mannes verlassen durften. ESt
wyber.space
www.europa
afghanistan
Frieden!? Neben allen Erfolgsmeldungen, die die USA und ihre Verbündeten vom „Krieg gegen den Terror“ vermelden, gerät leicht eines in Vergessenheit: in Afghanistan wird ein Krieg wie jeder andere geführt, mit den selben Folgen wie sie jeder Krieg hat. Tausende zivile Opfer, darunter viele Frauen und Kinder. Frauen und Kinder sind aber auch, wenn sie überleben, Hauptleidtragende der Kriegsfolgen, und das in einem Land, wo die Lage von Frauen schon vor den Bombardements katastrophal war. Auf der Afghanistankonferenz der UNO im Dezember 2001 in Bonn wurden Pläne für die politische Zukunft Afghanistans nach den Taliban geschmiedet. Es wurde eine Interimsregierung eingesetzt und ein Modus für die Erarbeitung einer demokratischen Verfassung entwickelt. Unter den 29 Mitgliedern der Interimsregierung befinden sich auch zwei Frauen. Die Ärztin Sima Samur wurde als stellvertretende Regierungsvorsitzende und Frauenministerin bestellt, ihre Berufskollegin Suhaila Seddiki als Gesundheitsministerin. Die wichtigsten MinisterInnenposten gingen an männliche Vertreter der Nordallianz. Obwohl die grundsätzliche Bereitschaft, Frauen für die Regierung vorzuschlagen, positiv gewertet werden muß, sind Probleme vorprogrammiert. So wurde etwa die afghanische Frauenorganisation RAWA (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan) nicht zu den Verhandlungen eingeladen. Zu kritisch wird ihre Haltung eingeschätzt; dabei würde gerade die RAWA Lösungsvorschläge im Hinblick auf langfristige Friedenssicherung bieten. Ihr Ziel ist ein säkulares und demokratisches Afghanistan, in dem Frauen in allen Bereichen gleichberechtigt sind. Die Vertreter der Nordallianz halten die Frauen von RAWA für genauso gefährlich wie die Taliban. ESt
„Das steht sicher im Internet“, oder: „Da kannst noch im Internet nachschauen!“, solche oder ähnliche Auskünfte erhalten wir mittlerweile meistens, wenn wir eigentlich eine „richtige“ Auskunft wollen. Oder wir geben selbst solche guten Ratschläge, wenn wir etwas nicht genau wissen, aber annehmen, daß das Internet es weiß. Je komplexer aber die Materie, desto aussichtsloser die Suche im weltweiten Netz. Besonders verloren fühle ich mich jedes Mal, wenn ich mich unter http://europa.eu.int/ über die europäische Wirklichkeit informieren will, in der wir leben. Es gibt zwar angeblich jede Info über die EU auf dieser Seite, aber nie die, die mir fehlt. Dann ist es manchmal besser auf Foren auszuweichen, die die Informationen schon vorstrukturiert haben. Schon allein wegen des Titels fand ich das EU-Phorum ansprechend (http://www.ceiberweiber.at/euphorum). Die Seite ist auch was für EU-Einsteigerinnen. Für Profinutzerinnen gibt es ganz neu http://www.EUwomen.at/. Dieses (leider kostenpflichtige) Service bietet allen, die mit Genderfragen und/oder EU zu tun haben, gezielt aufgearbeitet die neuesten Infos und Links. ESt
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politikinternationalguatemala
Zwischen Rassismus und Sexismus Nach 36 Jahren rassistisch geprägtem Bürgerkrieg und der Zerstörung von über 600 indigenen Gemeinden im Hochland Guatemalas fordern Maya-Organsiationen ein Ende der Diskriminierung und gebührende Anerkennung ihrer Kultur und Traditionen. Gleichzeitig fordern auch indigene Frauen ihre Rechte ein. Von Eva Kalny
Postkarte aus Guatemala: Brunnen am Dorfplatz (El chorro de la plaza), San Andrés Xecúl, Foto: Daniel Hernandez Salar
14 an.schlägefebruar 2002
Im kleinen zentralamerikanischen Land Guatemala1 werden neben dem Spanischen 22 indigene Sprachen, vor allem MayaSprachen, gesprochen. Eine mestizische Minderheit verfügt über den Großteil an Reichtum und Ressourcen. Die Verteilung des Landes ist die ungerechteste Mittelamerikas. Die blutige Geschichte der Unterdrückung der indigenen Mehrheit der Bevölkerung, ihre vielfarbigen, reichlich verzierten Trachten und die atemberaubende Schönheit des guatemaltekischen Hochlands ziehen AusländerInnen in ihren Bann. Ein ideales Land für Solidaritäts-Bewegte, in dem die indigene Bevölkerung oft bloß als
Projektionsfläche eigener Wunsch- und Idealvorstellungen dient. Im Land selbst stehen Indigene auf der untersten Stufe der Hierarchie,„indio“ wird in der Regel als Schimpfwort verwendet und trägt Konnotationen wie schmutzig, faul und dumm. Gelingt einzelnen Indigenas ein prestigeträchtiger Aufstieg, wie zum Beispiel Rigoberta Menchú als Friedensnobelpreisträgerin 1992, oder zu Positionen wie BürgermeisterIn oder gar – ganz selten – MinisterInnen, so löst dies immer auch Wellen rassistischer Berichterstattung und Verachtung in den lokalen Medien aus. Bereits während des Bürgerkriegs gründeten sich in Guatemala mehrere Organisationen, die auf Menschen-
rechtsverletzungen hinwiesen und diese kritisierten. Ein Großteil dieser Organisationen wurde von Frauen als Hinterbliebene ihrer verschleppten und/oder ermordeten Verwandten gegründet. Zeitverzögert entstanden indigene Organisationen, die gegen die Diskriminierung der Mayas, Xincas und Garifuna protestieren und gleichberechtigte Partizipation im Staat fordern. Ein Phänomen der letzten Zeit ist das Entstehen eigener Abteilungen für gender-relevante Themen innerhalb dieser Organisationen. Indigenes Gewohnheitsrecht. Teil des 1996 unterzeichneten Friedensabkommens zwischen der ehemaligen Guerilla
guatemalainternationalpolitik Indigene Frauen in Sacapulas haben im familiären Umfeld unterschiedliche Autoritäts- und Machtbereiche als Männer, sie sind diesen aber nach den idealtypischen Vorstellungen der Hochlandbevölkerung untergeordnet. Dem Ehemann kommt die Rolle eines Vaters zu, der das Verhalten seiner Ehefrau zu „korrigieren“ hat und in unterschiedlichem Ausmaß Kontrolle über ihre Bewegungsfreiheit und ihre Lebensumstände hat. Dabei sind tiefgreifende Unterschiede zwischen Sacapultecos und Chiquimulas beobachtbar: Sacapultecos vererben gleichmäßig an ihre Söhne und Töchter, letztere verfügen daher – je nach ökonomischen Umständen der Familien – auch über Land und sind wirtschaftlich autonomer als Chiquimula-Frauen. Bei den zahlreichen Festen in SacapultecoGemeinschaften haben Frauen zentrale Rollen inne, sie bestimmen deren Ablauf mit und sind auch zahlenmäßig stärker als Männer vertreten. Starke Beziehungen zwischen den Frauen einer Sacapulteco-Familie und enge Kontakte verheirateter Töchter zu ihren Herkunftsfamilien lassen eine weibliche Öffentlichkeit entstehen, in deren Rahmen die Geschichte der Mütter und Großmütter vermittelt wird und in der Frauen auch das Wort vor Gruppen ergreifen lernen. Chiquimula-Frauen verfügen nicht über gleichartige weibliche Bezugssysteme. In beiden Gruppen können nur verheiratete Männer Mitglied des Rates der Ältesten werden, und nur Frauen können in Familienkonflikten bei den Ehefrauen intervenieren. Bei den Sacapulecos führt Kulturelle Rechte und Frauenrechte. Eine aus- dies zu einer Anerkennung der Frauen als Mitglieder des Ältestenrates, bei den führliche ethnologische Erhebung der Chiquimulas nicht. Normen des Familienlebens in benachSowohl bei Sacapultecos als auch barten Maya-Dörfern der HochlandgeChiquimulas sind Frauen anderen Normeinde Sacapulas ergibt ein sehr differenziertes Bild über Inhalt und Reichwei- men unterworfen als Männer. Frauen werden vom Rat der Ältesten für andere te der Gewohnheitsrechte: Indigenes Gewohnheitsrecht und indigene Famili- „Delikte“ bestraft als Männer. So ist ihnen ennormen gelten jeweils in begrenzten z.B. das Sprechen mit einem Mann außerhalb der eigenen Familie untersagt. Das geographischen Räumen und variieren widerspricht dem Grundsatz der Gleichzwischen den ethnischen Gruppen. In heit vor dem Gesetz. Die GewaltanwenSacapulas ist dies deutlich sichtbar: die beiden Maya-Gruppen der Sacapultecos dung von Männern an Frauen ist gesellschaftlich akzeptiert, körperliche Strafen und Chiquimulas folgen in einigen Bereichen des Familienlebens unterschied- genießen Prestige. Die Situation indigener Frauen lichen Normen. Sie leben großteils in getrennten Dörfern, interagieren aber häu- muß im nationalstaatlichen Kontext betrachten werden. Die auch im mestifig und sind insbesondere bei interethzischen Guatemala übliche Diskriminienischen Heiraten gezwungen, diese rung von Frauen und GewaltanwenDifferenzen zu überwinden. URNG und der Regierung Guatemalas ist die Anerkennung indigener Rechte, unter anderem die Anerkennung des indigenen Gewohnheitsrechts, insofern es nicht menschenrechtlichen Basisnormen widerspricht. Gleichzeitig ist im Land die Frustration über ein kaum funktionierendes Justizwesen hoch: nicht-politische Kriminalität hat seit Ende des Bürgerkriegs dramatische Ausmaße angenommen, Busüberfälle und Entführungen sind zur Normalität geworden. Eine Reaktion darauf sind zahlreiche Fälle von Lynchjustiz. Mehrere Vorteile des Gewohnheitsrechts liegen auf der Hand: Es wird in der Sprache der Betroffenen angewandt, das heißt, alle Betroffenen verstehen, worum es geht – im nationalen System keine Selbstverständlichkeit! Hohe Kosten für AnwältInnen und Zeit und Geld für oft weite Reisen auf unwegsamen Wegen hin zu nationalen Gerichtshöfen können gespart werden, und die Konfliktregelung findet auf verbalem Weg statt – auch dies ist in einem Land, in dem ein Großteil der Bevölkerung nicht lesen und schreiben kann, von großer Relevanz. Die GegnerInnen der Anwendung vom Gewohnheitsrecht argumentieren – insofern sie nicht sowieso nur rassistisch motiviert sind –, daß so ein doppeltes System von Gerichtsbarkeit entstehe. Das Gewohnheitsrecht sieht außerdem körperliche Strafen vor. Weiters genießen indigene Frauen traditionell nicht die gleichen Rechte wie ihre männlichen Verwandten.
dung an diesen, ihre strukturelle wirtschaftliche Unterlegenheit und der im gesamten Land niedrige Anteil von Frauen in höheren Positionen verstärken jene Aspekte indigener Kulturen, die nachteilig für Frauen sind. Durch die Friedensverträge wird die rechtliche Diskriminierung beendet – so war es bis vor wenigen Jahren Männern erlaubt, ihren Frauen zu verbieten, einer bezahlten Tätigkeit außer Haus nachzugehen. Förderungsmaßnahmen für indigene Frauen und staatliche Hilfseinrichtungen fehlen aber noch. So gibt es zum Beispiel im Hochland keine staatlichen Einrichtungen, an die sich indigene Frauen wenden könnten, die Schutz vor Gewalt durch männliche Familienmitglieder suchen. Recht auf Veränderung. Die Forderung nach Anerkennung des Gewohnheitsrechts ist großteils eine Metapher für die Forderung nach Respekt für indigene Kulturen und ein Ende der Diskriminierung durch die mestizische Gesellschaft. AktivistInnen, die sich für die Rechte indigener Völker in Guatemala einsetzen, unterstützen in der Regel Prozesse, die das Selbstwertgefühl von Männern und Frauen stärken sollen und klären diese über ihre Rechte (im Sinne der universellen Gültigkeit der Menschenrechte) auf. Damit streben sie Veränderungen in den Dörfern an, sie vertreten kein starres Kulturkonzept und tragen zur Verbesserung der Situation von Frauen bei. Die Rechtfertigung für diese Aktivitäten beziehen viele der Organisationen aus der Vorstellung einer ehemals besseren und gerechten Kultur der Maya. Das ist typisch für revitalistische Bewegungen in Gesellschaften, die sich in der Situation massiver Veränderungen befinden. Die Forderung nach Anerkennung des Gewohnheitsrechts ist auch eine Metapher dafür, Veränderungsprozesse selbst steuern und mitbestimmen zu wollen und nicht bloß Lebensmodelle der mestizischen oder westlicher Gesellschaften zu übernehmen. Ziel ist ein respektvoller Umgang mit Differenzen zwischen indigenen und staatlichen Normen und das Recht indigener Gesellschaften, ihre Zukunft aktiv mitzugestalten. Indigene Frauen spielen bei diesen Prozessen eine zentrale Rolle. ❚
URNG= Unidad Revolucionaria Nacional Guatemalteca, Dachverband der 4 Guerilla-Gruppen
Eva Kalny ist Ethnologin und langjährige Menschenrechtsaktivistin. Zur Zeit unterrichtet sie als Lektorin an der Universität Wien.
zum Weiterlesen: Eva Kalny: Das Gesetz, das wir im Herzen tragen. Kulturanthropologie von Menschenrechten und familienrechtlichen Normen in zwei Mayagemeinden. Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 2001, EUR 21,15 (Ö)
1 Guatemala ist immer noch um ein Fünftel größer als Österreich.
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Fo t o : Pa s c a l Pe t i g n a t
themakulturtanz
Einsame Nomadinnen „Untypische“ Frauenfiguren, strenge Disziplin und äußerste Konzentration kennzeichneten die Tanzplattform. „In.tent//frame 1“ von Saskia Hölbling und „Modul 1+1“ von Anita Kaya und Maja Slattery, gesehen von Kerstin Kellermann
Modul 1+1 Maja links und Anita rechts
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Schwungvoll und gutgelaunt schreiten lauter junge, dünne Leute die Stufen in der Halle G des Tanzquartiers hinunter. Der dunkelblaue Spannteppich riecht noch neu: Dancing time im ersten Tanzhaus Österreichs, verortet im Wiener Museumsquartier. Das Haus ist voll. TänzerInnen beobachten TänzerInnen. Zur österreichischen Tanzplattform, bei der von interdisziplinären Kuratoren ausgewählte Produktionen gezeigt werden, sind BeobachterInnen aus
verschiedenen Ländern gekommen. Die französische Festivaldirektorin Anita Matthieu entscheidet über die Teilnahme an einem Wettbewerb in SeineSaint-Denis. Internationale TanzexpertInnen laden Produktionen in ihre Länder ein. Vorauswahlen für die Tanzplattformen finden in über zwanzig Ländern statt. Auch auf der Bühne ganz junge, extrem dünne TänzerInnen, die kleine Bewegungen minimalistisch ausführen, mal ein bißchen mit dem Ober-
körper, den Händen andeuten, mal nur die Augenlider flattern lassen (das nächste Mal nehme ich für die Halle G den Fernstecher mit!). Weiße TänzerInnen auf leerer weißer steriler Bühne, verlorene Gestalten, zum Teil sogar von der Musik verlassen. Dieses Stück heißt „threeseconds“, der Choreograf Willi Dorner. Nach der Pause wirkt im Vergleich mit dieser minimalistischen Spröderie das zweite Tanzstück des Abends gefällig und dekorativ. Hier kriegt frau einiges geboten: Schlager,
tanzkulturthema Landschaft, schöne Menschen, große Gesten – cruel feelings and cool emotions. „In.tent//frame 1“ nennt sich das Stück der bekannten Choreografin Saskia Hölbling, die noch 1998 „artist in residence“ im dietheater Wien war, und ihrer Gruppe Dans.Kias. Pik Dame. Plexiglaszelte, blaues Licht, gestylte Figuren mit Mannequinallüren und der entsprechenden Lässigkeit. „Im Umraum einer transparenten Nomadenkultur“ (Prospekt) gilt Austauschbarkeit und Beliebigkeit in den Beziehungen und nicht wie sonst in den „Kulturen“. Jede tanzt mit jeder, versucht sich in Umschlingungen, Spiegelungen und Ausfällen. Die Rencontres sind hart und heftig. Eine auf einen Po gelegte Hand, ein zwischen Beine gestellter Fuß... deuten Erotik an, verfangen sich aber trotz versuchter Egalität im Dickicht der Unterwerfungsgesten. Die Pas de deux bleiben stecken. Eine kleine Schmale mit dunklen Haaren bewegt sich quer über die Bühne, verfangen mit und in einer großen blonden Üppigen (Saskia selbst mit rückenfreiem Oberteil!), als ob sie nur ein Körper wären – so eng umschlungen wie möglich. Tanzfiguren zwischen Frauen, in einer Leichtlebigkeit und Selbstverständlichkeit, wie sie sonst auf offener Bühne oft nur zwischen Mann und Frau gezeigt werden, folgen. Mit den zwei männlichen Figuren ist sowieso nicht viel los in diesem Stück: Der eine ist in Unbeweglichkeit erstarrt und bricht nur aggressiv und heftig aus, der andere präsentiert sich als erfolgreicher Egomane und kann sich nur für kurze Spannen auf Zweiertanz einlassen. Saskia Hölbling bringt außer sich selbst noch zwei untypisch selbständige Frauenfiguren auf die Bühne: eine große Schlanke mit Roßschweif, ein bißchen steif, kontrollierend, pragmatisch, und die kleine Turnerin umwerfend einsam. Zwischen den aufreibenden Rencontres müssen sich die TänzerInnen in die Sauerstoffzelte legen – kein Wunder. Nomadinnnen, die von Beziehung zu Beziehung und zwischen Männern und Frauen hin und her ziehen – privilegierte postmoderne Beziehungs-Hybridität: Die dazugehörige Bewegung im Stück ist ein Arm um eine Schulter gelegt, der gleichzeitig eine Person hält und trotzdem in die Ferne deutet.
„In.tent//frame 1“ erinnert an ein Liebesphänomen in Jugoslawien vor dem Krieg, genannt Pik Dame. Der kommende Krieg war schon zu spüren, die Menschen überdreht und einsam, gierig nach Nähe. Pik Dame bedeutete, mit einem Menschen, ab dem Moment der Begegnung, ununterbrochen zusammen zu sein, quasi ohne Luftholen ein paar Tage bis Wochen zu verbringen, bis zum bitteren Ende. Dann folgt die Enttäuschung und – wie im Stück – die nächste Pik Dame. Monologlaufen. In harten Zeiten greift auch der Tanz zu drastischen Mitteln: Tanz ohne Musik zum Beispiel. Oder Reduktionismus auf ein paar winzige, eng um den Körper gelegte Ausführungen, die nur wenig in den Raum ausufern. Harte enge anstrengende Bewegungen in kleinen hübschen bunten Kleidchen, die keine Bewegungsfreiheit zulassen, sind in dem Stück „Modul 1+1“ von Anita Kaya und Maja Slattery zu sehen. Zwei Frauen, die jede in ihrer Einsamkeit vor sich hin kämpfen – hauptsächlich mit sich selbst – und bis zum Zittern der Beine sehr streng mit sich sind. Zwei Leben, nebeneinander parallel und gleichzeitig auf der Bühne, ohne sich aufeinander zu beziehen, die eine eher Richtung Publikum, die andere in ihrer eigenen Welt zentriert, in der Leere verfangen. Die Spannung hält und strahlt im dietheater künstlerhaus. Erst am Ende der halbstündigen aufreibenden Performance, die keine Kompromisse macht und in ihrer Sprache bleibt, sitzen die beiden sich plötzlich gegenüber am Tisch. Die eine gibt nach mehrminütigem Monologlaufen auf der Tischplatte diese frei. Die andere turnt von seitlich herein, bis sie auf dem Stuhl sitzt. Gestoppt im Amok, aufgewacht und offen. Die beiden schauen sich an. Und Licht aus. Dieser Schluß ist im Ausblick weit weniger kitschig als der in Saskia Hölblings Zeltstück, bei dem am Ende die Tänzerin, die wie ein kleiner Junge aussieht, einen Mann aus seiner Erstarrung zu lösen versucht und dies auch trotz seiner Aggressivitäten schafft. Die passende Musik dazu: „Why you hurt the ones you love“ oder so ähnlich. Gesungen von einer tiefen schnulzigen Männerstimme. Furchtbar. ❚
an.sage
Editta Braun
Mach mit und friß Das ist eine attacke und haut über die schnur, das ist mir schon klar. Ich esse gerne und viel, es muß viel geschmack haben, kann sehr chilischarf sein, das gemüse mit den fingern rausgefischt, rotwein aus korsika und zeit dafür haben. Vieles an zeitgenössischem tanz heute schmeckt nach knäckebrot ohne butter, es rutscht kaum durch die kehle, erwärmt weder geist noch herz, will dies auch gar nicht. Noch schlimmer ist nur die zeitgenössische architektur. Und sie, die zuseherInnen, bemühen sich, es zu mögen, etwas darin zu finden, was mit ihnen zu tun hat, verknoten die beine wie die hirnwindungen bei diesen bemühungen. Oft ergebnislos. Kein wunder, hinkt doch unsere zukunft den gesellschaftlichen entwicklungen um zehn jahre hinterher, in den 90er jahren steckengeblieben mit ihrem ebenso naiven wie brutalen technologiewahn, dem brav akzeptierten endsieg des kapitalistischen wirtschaftssystems; frauen wie männer gleichermaßen in die konsumschlacht geworfen; friß oder stirb, also mach mit und friß. Vieles von dem, was in den letzten jahren unter dem label tanz produziert wurde, kreist um strukturfragen von systemen, ist metadiskussion über bewegung, reduziert um der reduktion willen, egozentriert vom scheitel bis zur sohle ... kurz, eine an sich schon mit abstraktion behaftete kunstform beschäftigt sich mit abstrakten themenstellungen. Mit dem ergebnis, daß das erlebnis des rätselhaften möglicherweise der einzige magische aspekt dieses kunstgenusses ist. Im schlimmsten fall emotional verhungerte hirnkonstruktionen als aktuell notwendige kunst zu verkaufen, empfinde ich im ergebnis – nicht in der intention der einzelnen künstlerInnen – als reaktionär angesichts der uns umgebenden welt und unserer bedürfnisse in ihr. So, das sitzt. Achtung, ich spreche weder von konkreten stücken noch kollegInnen, sondern versuche eine ahnung auf den punkt zu bringen, die sich in zahlreichen besuchen von tanzvorstellungen manifestiert hat. Und da ist dann auch klar, warum mir zur zeit einfach keine neue weibliche lichtgestalt (und schon gar keine männliche) am zeitgenössischen tanzmarkt einfällt. Aber die zeiten ändern sich ja, und damit auch die kunst.28.2., 1.3., 2.3.: East meets tanzquartier: West, T: 01/581 35 91
Editta Braun ist Choreographin, Tänzerin unddietheater: hat ihre imagetanz eigene2.3.Dance bis 26.3., T: Company, http://www.editta-braun.com 01/587 05 04
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themakulturtanz
Tanz um das goldene Kalb? Anna Thier vom dietheater Wien und Sigrid Gareis vom Tanzquartier Wien zur Politik des Tanzes im Interview mit Kerstin Kellermann, Fotos von Magdalena Blaszczuk
Anna Thier ist Managerin des dietheater, Assistentin des künstlerischen Direktors.
Sigrid Gareis ist künstlerische Intendantin des Tanzquartier Wien.
18 an.schlägefebruar 2002
Das Wiener Tanzquartier hat eröffnet. Werden jetzt die freien Gruppen finanziell ausgetrocknet? Bewußte Unterstützungspolitik des Tanzquartier Wien ist gefragt. an.schläge: Welchen – auch finanziellen – Stellenwert hat moderner Tanz für die österreichische Politik? Wird nicht lieber klassisches Ballett in der Staatsoper gefördert? Inwieweit muß Tanz auch Tanz um das Goldene Kalb sein? Anna Thier: In den letzten fünf Jahren wurde Tanz im Vergleich mit dem Theater stark aufgewertet. Die Stadt Wien verdoppelte ihre Förderung. Der inzwischen geschaffene, paritätisch besetzte Tanzbeirat der Stadt Wien empfiehlt Stücke und Gruppen. Die Strategie des Bundes hingegen ist noch unklar. Das Bundeskanzleramt zeigt deutlich weniger Transparenz als die Stadt. Doch das Bemühen ist da. Die freie Tanz- und Theaterförderung beträgt zwanzig Millionen Schilling, das ist im Vergleich zu den etablierten Häusern, zu den Bundestheatern, aber sehr wenig. Da könnte man das Kotzen kriegen.
Sigrid Gareis: Berechtigterweise hat der Tanz Aufschwung erhalten! Morak, Marboe und Mailath-Pokorny riefen Tanz zum Schwerpunkt ihrer Kulturarbeit aus. Doch der Bund sollte die Zahlen endlich veröffentlichen – seit eineinhalb Jahren wird darüber geredet. Der Tanzbeirat besitzt keine ratifizierende, sondern nur eine beratende Funktion. Thier: In Wien lebt eine starke Theatertradition. Jeder Politiker sucht Felder, um sich zu profilieren, ob Morak, Marboe oder Mailath-Pokorny. Die Kulturstadträtin Ursula Pasterk machte sehr viel. Die Entstehung des Tanzquartiers sehe ich aber schon als Ergebnis des Druckes der freien Gruppen. Vorher gab es Produktionen in der Remise, im Minoritentheater, im Jugendstiltheater auf der Baumgartner Höhe oder auf der Donauplatte. Mit dem Museumsquartier wurde ein sehr guter Standort gefunden. Tanz nahm bei uns im dietheater Wien im Laufe der Jahre immer breiteren Raum ein – bis zu vierzig Prozent. Wir veranstalteten schon Anfang der neunziger Jahre das erste Tanzfestival.
Die TänzerInnen bringen von den Konzepten her frischen Wind. Tanz erreicht neue Publikumsschichten. Das dietheater Wien kann nur aus dem Vorhandenen der Gruppen gestalten, die uns anbieten, wir produzieren ja nicht. Gareis: In den 80er und 90er Jahren erlebte Tanz weltweit einen Boom, nicht nur durch Pina Bausch. Tanz ist so stark, so neu, er bestimmt das Theater mit. Die Tanzhausentwicklung trug dem in vielen Städten Rechnung. Wien sagt zwar, wir wären spät dran, aber ich finde, das ging relativ zügig. Die städtische Politik finde ich einfach gut. Die Gründung des Tanzquartier Wien besitzt die Unterstützung aller Parteien – man glaubt wohl, Tanz ist unpolitisch. (lacht) In den Medien war zu lesen, daß Sigrid Gareis mit den freien Gruppen Krach hat. Hat sich der Streit inzwischen gelegt? Gareis: Die Lage hat sich schon beruhigt, doch der Konflikt mit den vier älteren Gruppen, eine ist Homunculus, besteht leider immer noch. Die habe ich bisher nicht auf der Bühne im Tanz-
tanzkulturthema Ist die Tanzplattform ein probates Mittel, nationale Kultur darzustellen in der Welt – oder hat das nationale Modell ausgedient? Gareis: Ich bin keine Vertreterin der Nationalkultur, aber wenn man auf ein bestimmtes Land den Focus richten will, dann ist die Tanzplattform das richtige Mittel dafür. Zwanzig Länder sind dabei, es existiert ein großer Rahmen. Ich habe nie Länderfestivals gemacht. Thier: Innerhalb Österreichs löst sich dieser nationale Aspekt auf, im internationalen Rahmen ist es schon noch wichtig, in Japan zum Beispiel. Man sollte mehr „Kulturen“ vermischen, mit Slowenien, Ungarn – das kann doch alles nebeneinander existieren, das nützt den Gruppen. Gibt es einen typisch österreichischen Tanz, spezielle tänzerische Mittel und ein spezielles österreichisches Körperbewußtsein? quartier eingeplant, die sind auch nicht Produktionen, weniger über österreichische. Das Publikum muß aufgeGareis: In Österreich gibt es eine starke bei der Tanzplattform dabei, was nicht baut werden. Wir haben kein einfaches Heterogenität von der Ausbildungssimeine Entscheidung war. Nach dem tuation her. Im Tanz gibt es keinen einKampf um das Haus verstehe ich deren Programm. Thier: Bei uns ist das umgekehrt. Bei heitlichen Stil. Der österreichische Tanz Enttäuschung. Ich wollte in eine Zueuch legt man es auf Internationalität ist sehr physisch orientiert. Ein Hang sammenarbeit einsteigen, das ging an, bei uns aufs Lokale. Ich liebe die So- zur Revue ist festzustellen, eine Art dann leider sehr schwierig vonstatten. phiensäle in Berlin. In bezug auf den Nummernrevue von Einzelideen. Daran Ich bin aber nach wie vor offen. Thier: Es gibt nicht nur die Auslagerun- feministischen Aspekt: Fünf Jahre lang knabbere ich herum. veranstaltete ich das Frauen-Festival Thier: Ist das typisch österreichisch? gen ins Tanzquartier. Das hängt nicht Pandora im Konzerthaus, wobei ohne Gareis: Ich bin am Überlegen. alles vom Budget ab – so hast du als streng feministischen Anspruch auch Thier: Die TänzerInnen gehen zu wenig Künstlerin mehr Wahlmöglichkeiten. Risiko ein. Das Interesse, bei uns als Präsentations- mal ein männlicher Regisseur dabei sein konnte. Mir ging es um die Thema- Gareis: Oft muß ich sagen, seid extreort weiterhin Produktionen zu zeigen, tiken, aber auch um eine große Öffent- mer – egal in welche Richtung. ist da. lichkeit für die Künstlerinnen. Einige Thier: Die Szene muß umtriebiger werGareis: Ich sehe uns nicht als tanzmoKünstlerinnen wie Barbara Kraus, Mikki den, manchmal sind sie zu bequem. Die nopolistisches Haus. Es wäre ja auch Malör oder die Escribano gingen später Fördersituation unterstützt leider indiabsurd, eine Kunsthalle aufzubauen rekt das Behäbige. und die bildende Kunst als ganzes nicht in den kosmos.frauenraum, sind aber jetzt inzwischen von dort zum Teil Gareis: Bitte geht aus den Hausschuhmehr zu subventionieren. schon wieder weg. Ich überlege mir, en heraus! Man muß es auch als Plus, Welchen Stellenwert hat moderner als Anregung sehen, wenn internatioTanz in der Öffentlichkeit? Hat sich dieser Pandora wieder zu veranstalten, weil nale KünstlerInnen für eine gewisse durch das Tanzquartier erhöht? Wie sieht viele sagen, Anna, mach das wieder und ich bin mir nicht sicher, ob das kos- Periode in Österreich sind. Das sollte die Zukunft des feministischen Tanzes mos diesen Bereich wirklich absolut mit öffentlichen Mitteln gefördert weroder Tanztheaters aus? den. Man darf nicht sagen, die muß erst Gareis: Wir sind das erste Tanzhaus in abdeckt. Das dietheater ist nicht nur mal zwanzig Jahre in Österreich leben Österreich. Der Sinn war ja genau der, Frauenraum. Mein Chef ist Christian eine Institution zu schaffen. Das Tanz- Pronay. Es ist manchmal Diplomatie er- und erst dann wird sie gefördert. Thier: Tanz ist so international, daß die quartier war additiv geplant. Der Tanz- forderlich. Im Konzerthaus habe ich freie Hand, und es gibt eine gute ZuPolitiker umdenken müssen, damit der etat bleibt bestehen, er wird nicht sammenarbeit. Tanz nicht zu national beeinflußt wird. hinunter geschraubt, wird aber jetzt Gareis: Für mich ist die GleichberechtiUnd nicht immer nur an Hochkultur auch nicht erhöht. In der Öffentlichgung der Frauen klar, an den selbstverdenken. Gül Gürses vom Theater des keit gibt es verstärkt Diskussionen über Tanz, nicht nur über den Streit. Es ständlichen Zugang muß Mann sich ge- Augenblicks kämpft immer um das wöhnen – da braucht man gar nicht Überleben ihres Theaters, dabei füllt sie existiert auch ein gewisser Nachholdiskutieren. Diese Selbstverständlicheine Nische. Ich schätze ihre Arbeit, aber bedarf an Öffentlichkeitswirkung gekeit setzt man bei einem mündigen sie erhält keine große Öffentlichkeit. Sie genüber dem Tanz. JournalistInnen kämpft seit Jahrzehnten. ❚ schreiben vor allem über internationale Partner einfach voraus. februar 2002an.schläge 19
Initiativ für Zuwanderinnen • Förderung von Frauenberatungsstellen und psychosozialen Einrichtungen
• Unterstützung von Projekten im Gesundheitsbereich • spezifisches Angebot an Sprachkursen • Kampf gegen Diskriminierung von Zuwanderinnen am Arbeitsmarkt
Wiener Integrationsfonds 1060, Mariahilferstr. 103 Tel.: 4000-8150 E-mail: info@wif.wien.at http://www.wif.wien.at http://www.wif.wien.at/gleichstellung.htm
Tagsüber bin ich der Manager. Nachts der Portier. Ich mache Überstunden aber null Urlaub. Und alle hier nennen mich „Mama“.
Sa 02.03. – Di 26.03.2002
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an.risswissenschaft kommunikationswissenschaftliche tage
Changing Communications Von 4.–5. Juli 2002 finden heuer an der Universität Klagenfurt die 9. Kommunikationswissenschaftlichen Tage (KWT) statt. Ziel der Tagung ist es, die gravierenden Veränderungen im Medien- und Kommunikationsbereich zu analysieren und zu reflektieren. Dabei sollen auch neue theoretische Zugänge und Konzepte diskutiert werden. Angeboten werden vier Panels. Neben den Themenbereichen „Spaces of Identity“, „Status Quo Vadis: Phänomene des medialen Wandels auf dem Weg in die vernetzte Gesellschaft“ und „Kommunikative Kurzschlüsse: Crossroads between New Technologies and Art“ gibt es auch ein gendersensibles Panel: „Sexed/Gendered Bodies und Medien“. Dort soll überlegt werden, mit welchen theoretischen und methodischen Zugangsweisen die von Medien maßgeblich mitgestaltete heteronormative Geschlechterordnung re- und dekonstruiert werden kann. Der Call for Papers ist bereits erfolgt: Abstracts (1 Seite in deutsch oder englisch) werden bis 15. März angenommen. ESt Kontakt: Ao.Univ.Prof.Dr. Brigitte Hipfl, Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Klagenfurt, Universitätsstr. 65-67, 9020 Klagenfurt, T. 0463/2700-1899, e-mail: brigitte.hipfl@uni-klu.ac.at
g e n /t e c h n o l o g i e - k o n f e r e n z
Gender, Genes & Biography
gabriele possanner-preise
Ausgezeichnete Frauen Am 15. Jänner wurden in Wien zum dritten Mal die Gabriele PossannerPreise an hervorragende Wissenschfterinnen verliehen. Gabriele Possanner war die erste Frau, die 1897 einen akademischen Grad an einer österreichischen Universität erlangte. Die Medizinerin kämpfte Zeit ihres Lebens für die berufliche Chancengleichheit von Frauen. Seit 1997 werden die Possanner-Preise alle zwei Jahre von einer international besetzten Jury vergeben. Der Gabriele Possanner-Staatspreis geht an eine Person aus dem Bereich Forschung und Lehre, deren wissenschaftliche Leistungen die Geschlechterdemokratie fördern. Preisträgerin 2001 war die Grazer Juristin Silvia Ulrich, die einerseits genderspezifische Lehrveranstaltungen an der Universität Graz etablierte, andererseits als juristische Beraterin an der Gleichbehandlungsgesetzgebung teilnahm. Die Gabriele Possanner-Förderungspreise dienen zur Auszeichnung wissenschaftlicher Einzelleistungen, die zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie beitragen. Ausgezeichnet wurden diesmal die Innsbrucker Politologin Monika Jarosch für die Arbeit „Frauenquoten in Österreich“ sowie die Wiener Juristin Elisabeth Holzleithner für die Arbeit „Grenzziehungen: Pornographie, Recht und Moral“. Die nächste Ausschreibung erfolgt 2003. ESt
Pünktlich zum internationalen Frauentag am 8. März startet in Graz eine Konferenz zu Gen/Technologie, Gender und Biographie. Die zentrale Frage ist, wie Frauen – als soziale Kategorie im Dienste der Forschung instrumentalisiert – die Ressourcen und Ergebnisse aktueller Forschung für sich nutzen können, ohne daß sie gegen sie verwendet werden? Individuelle Biographien sollen in die Diskussion eingebunden werden, um so in bisher unbeleuchtete Bereiche vorzudringen. „Gen/Technologie formt Leben, und Biographie wird davon beeinflußt“, so das Projektteam: „Gen/Technologie kann Veränderungen in den Lebenswelten und Lebensgeschichten der BiographieträgerInnen bewirken.“ Die unterschiedlichsten Aspekte des großen Themenkomplexes werden auch sinnlich erfahrbar gemacht: Performances der international erfolgreichen Videokünstlerin Coco Fusco sowie die Fernseh- und VideokünstlerInnen von CandidaTV sind die Highlights. Im Rahmen eines Umschminkworkshops kann jede ausprobieren, wie leicht oder schwer es ist, als Mann oder Frau oder keines von beidem wahrgenommen zu werden. Das Projektteam setzt sich zusammen aus Sol Haring (Biographie-Forschung), Reni Hofmüller (Neue Medien), Doris Psenicnik (Kunstgeschichte) und Dolly Witterberger (Bio/Gentechnologie). Finanziert wird die Konferenz von der Stadt Graz und vom Land Steiermark. Geplant ist auch ein anschließendes Buch/CD-Rom-Projekt. Anmeldungen sind nicht notwendig, außer wenn frau die Kinderbetreuung in Anspruch nehmen will. GaH 8.–10. März 2002:„Gender, Genes & Biography. An experimental collision between gender, genes, technology and biography“, Ort: ESC im Labor, Jakoministraße 16, 8010 Graz, Anmeldungen und Infos: reni@mur.at
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Fo t o s : A r c h i v
wissenschaftforum
Die Frauen und die Stadt Die 1933 geborene Schriftstellerin Kerstin Ekman, eine der bedeutendsten GegenwartsautorInnen Schwedens, macht in ihrer Tetralogie „Die Frauen und die Stadt“ die weibliche Seite der Geschichte sichtbar. Von Eva Steinheimer
Eva Steinheimer schrieb ihre Diplomarbeit zum Thema „Dokumentarismus und Fiktion in Kerstin Ekmans Roman-Tetralogie „Kvinnorna och Staden“. Zur Zeit arbeitet sie an einer Dissertation zum Thema „Telearbeit in Österreich und Schweden“.
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Kerstin Ekman war das einzige Kind in einem sehr offenen, auch bildungshungrigen Heim. Ihre Eltern lasen selbst gern, und so las auch Kerstin schon sehr bald begeistert alle Bücher, die sie bekommen konnte. Ihr war nichts verboten und die Stadtbibliothek stand ihr offen. Wie sie später sagte, hätte sie ohne diese Bibliothek nie die Inspiration gefunden, selbst zu schreiben. Großen Einfluß auf Kerstin Ekman hatte ihre Großmutter, die sehr viel Zeit mit ihr verbrachte. Sowohl das Leben der Großmutter als auch die Erzählungen der Mutter sollten später Inspiration für Ekmans Romane werden. Ekman studierte Literaturgeschichte, Nordische Sprachen, Deutsch und Pädagogik in Uppsala. In den 1960er Jahren machten sie kleinere Erfolge mit Kriminalromanen innerhalb Schwedens bekannt und brachten ihr den Beinamen „Krimikönigin“ ein. Ihre Krimis zeigten schon bald prägnante Milieu-
und Persönlichkeitsstudien, die eine Weiterentwicklung ankündigten. Alleingang. Der Durchbruch als Romanschriftstellerin gelang ihr in den 1970er Jahren mit der großen Tetralogie „Die Frauen und die Stadt“. Sie bekam zahlreiche Preise und 1978 wurde sie in die Schwedische Akademie gewählt, und zwar nach Selma Lagerlöf und Elin Wägner als dritte Frau in der Geschichte dieser traditionsreichen Institution, die unter anderem den Literaturnobelpreis vergibt. Aus Protest gegenüber dem passiven Verhalten der Schwedischen Akademie im Fall des indischen Schriftstellers Salman Rushdie verließ sie in den 1990er Jahren die Akademie. Eine skandalöse Vorgehensweise, denn traditionell saß man(n) auf dem ehrenhaften Platz in der Akademie bis zum Tod. Ruhe und Konzentration für ihre Arbeit als Schriftstellerin fand Ekman in der Einsamkeit Nordschwedens, wo sie bis vor kurzem wohnte.
Im Jahr 1993 erschien ihr vielfach preisgekrönter Roman „Geschehnisse am Wasser“, mit dem Ekman auch großer internationaler Erfolg beschert war. Im deutschsprachigen Raum wurden nun ihre Bücher vermehrt aufgelegt, vielfach als Taschenbuch. Die neuesten Romane sind „Zum Leben erweckt“ (1996) und „Am schwarzen Wasser“ (1999). Generationen. Nachdem der Roman als literarische Gattung in den 1960er Jahren totgesagt worden war, trat er in Schweden in den 1970ern in breiter Form, oft in drei- bis vierbändigen Romansuiten, wieder auf. Das Erzählen wurde wieder salonfähig. Gemeinsam ist diesen Romanen eine auffällige Detailtreue in der Milieubeschreibung, die minutiöse Beschreibung von Arbeitsvorgängen und oft ein persönlicher Hintergrund. Neben prominenten VertreterInnen dieser Strömung wie Sven Delblanc und Sara Lidman, ist auch
forumwissenschaft
Leben und Arbeiten von Frauen der untersten Gesellschaftsschichten wurden von Ekman in literarischer Form dokumentiert.
Besonders deutlich wird dieser andere Blickwinkel, im Vergleich mit einer mehrbändigen, populärwissenschaftlichen Stadtgeschichte von Katrineholm, verfaßt von einem langjährigen Gemeinderat und Bürgermeister in den 1960ern. Ekman und der Bürgermeister behandeln dieselbe Zeit auf Grundlage derselben Quellen; nur in anderer literarischer Form. Die Ergebnisse sind grundverschieden: der Bürgermeister schreibt eine Geschichte „großer Männer“, die die Stadt als Großhändler, Industrielle und Politiker prägten. Sein Ton ist bewundernd, sein Zugang sehr unkritisch. Er kommt zwar nicht umhin, die ArbeiterInnenbewegung und die großen Streiks zu erwähnen, die er aber nicht mit der großen Armut und den schlechten Lebensbedingungen der Menschen in Zusammenhang bringt. Den „unbekannten Männern und Frauen“, die auch ihren Teil zur Entstehung der Stadt beigetragen haben, widmet er einen einzigen Absatz. Im Vergleich zu Ekmans Romanen wird deutlich, wie sehr diese Geschichte eigentlich nur die halbe – nämlich männliche – Geschichte ist. Ein sehr anschauliches Beispiel ist die Beschreibung History. Ekmans Tetralogie „Die Frauen eines Großbrandes, die in den Romanen und die Stadt“ entstand nach intensiven Archivstudien in ihrer alten Heimat- und in der Stadtgeschichte zu finden ist. stadt Katrineholm, die als Vorbild für die Die Fakten sind: in einer Nacht im Jahr 1900 brannte ein Gebäude, in dem sich Stadt der Romane genutzt wurde. Neu Unterkünfte der Bahnhofsangestellten ist in ihren Erzählungen über die Stadt eine Perspektive, die jene Personen und und Lagerräume befanden, nieder; weHandlungen mit einschließt, die in her- der die Feuerwehr noch Freiwillige, die eine Eimerkette bildeten, konnten helkömmlichen Geschichtswerken nicht fen. Erschwert wurden die Löscharbeivorkommen. Das sind vor allem Frauen ten durch zahlreiche Schaulustige. der untersten Gesellschaftsschichten, In der Stadtgeschichte wird das Gederen Leben und Arbeiten durch die Beschehen reportagehaft mit Anekdoten schreibung der Autorin sichtbar geergänzt. Besonders originell findet der macht wird. Kerstin Ekman mit ihrer Frauentetralogie hier zu verorten. Zwischen 1974 und 1983 erschienen die vier Bände: „Hexenringe“, „Springquelle“, „Das Engelhaus“ und „Stadt aus Licht“. Es handelt sich dabei um eine Genealogie über mehrere Generationen von Frauen, deren Leben sowohl eng mit der Entwicklung eines kleinen Eisenbahnortes in Mittelschweden als auch der Entwicklung des modernen schwedischen Sozialstaates verbunden ist. Die Handlung erstreckt sich von den 1880er Jahren bis in die 1970er. Die Generationenfolge von Arbeiterklassefrauen, die sich als roter Faden durch die Handlung zieht, ist dabei keineswegs geradlinig. Typisch für die Lebensumstände der Frauen ist vielmehr, daß sie nicht in traditionellen Familien von leiblichen Eltern und Kindern leben, sondern zwischen den Generationen vielfältige Beziehungen bestehen: Großmütter, Pflege- und Adoptivmütter ziehen Mädchen groß, Frauen kümmern sich um die Töchter ihrer Freundinnen und so weiter. Männer treten als Väter nicht in Erscheinung.
Autor die überlieferten Berichte über schaulustige Frauen, die plötzlich kreischend davonlaufen, als eine Menge quiekender Ratten aus den brennenden Gebäuden auf sie zuläuft. Nur nebenbei erwähnt er, daß sich eine Reihe von Frauen während der Löscharbeiten so verdient gemacht hatten, daß sie jeweils fünf Kronen Belohnung bekamen. (Die belohnten Männer bekamen freilich jeweils zehn Kronen.) Herstory. In Ekmans Tetralogie sieht die Schilderung des Brandes anders aus. Mehr Gewicht liegt hier auf Einzelschicksalen jener Menschen, die bei dem Brand ihr bescheidenes Hab und Gut verloren. Mehr Aufmerksamkeit widmet die Autorin auch den Frauen, die sich bei den Löscharbeiten auszeichneten. Demzufolge bemächtigten sich zwei Frauen des besten Handfeuerlöschers des Ortes, um eine Mangelstube zu retten, was ihnen auch gelang. Die Frauen ergriffen die Initiative, um eine Einrichtung, nämlich die beste Mangel1 der ganzen Stadt, zu retten, die für sie eine moderne Errungenschaft und große Arbeitserleichterung bedeutete. Wie die schwedische Journalistin und feministische Vorkämpferin Elin Wägner (1882-1922) sieht Kerstin Ekman die Geschichte von Männern und Frauen untrennbar miteinander verbunden wie Kett- und Schußfäden in einem Webstück. Ihre Werke machen die weibliche Seite der Geschichte sichtbar und dabei „schafft sie nicht nur noch eine Variante der Stadtgeschichte, in schönliterarischer Form. Sie gibt etwas ganz anderes, eine ironisierende und protestierende Alternative. Mit bekannten Requisiten erzählt sie eine andere Geschichte“.2 ❚
Bücher von Kerstin Ekman Hexenringe Goldmann 1996, EUR 8,3 (Ö)
Springquelle Goldmann 1996, EUR 8,8 (Ö)
Das Engelhaus Goldmann 1998, EUR 9,3 (Ö)
Stadt aus Licht Goldmann 1997, EUR 10,3 (Ö)
Zum Leben erweckt Goldmann 2000, EUR 12,4 (Ö)
Am schwarzen Wasser Piper 2002, EUR 10,2 (Ö)
1 Wäscherolle
2 Maria Schottenius: Den kvinnliga hemligheten. En studie i Kerstin Ekmans romankonst. Stockholm: Albert Bonniers Förlag 1993.
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an.sage
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neu
Absurdität und Utopie Standpunkte und
Cornelia Kogoj, von der Initiative Minderheiten, und Nada Zerzer über den vom
Kärntner Landeshauptmann angefackelten „Ortstafelstreit“ und Symbole einer Utopie
Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.
Cornelia Kogoj
Nada Zerzer
Von „Dialog“ war viel die Rede im letzten Jahr, von „Klimaverbesserung“ und vom „friedlichen Miteinander“ der beiden Volksgruppen. Jetzt, nach dem Ortstafel-Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes, scheint dieses „friedliche Miteinander“ empfindlich gestört worden zu sein. Und die Slowenenverteter (übrigens allesamt Männer) werden von Landeshauptmann Haider aufgefordert, nicht zu weit zu gehen mit ihren Forderungen, denn sonst könnten einige Zusagen wieder rückgängig gemacht werden. Solange die SlowenInnen nur ihre schönen, traurigen Lieder singen und sich an einen Tisch mit den Heimatverbänden begeben, kann der Topos vom „friedlichen Miteinander“ aufrecht erhalten bleiben. Wie die MigrantInnen werden auch die SlowenInnen geduldet, solange sie nur als Stimme „ihrer eigenen authentischen“ Kultur auftreten und mit dieser die Mehrheitsbevölkerung „bereichern“. Wehe, wenn sie Rechte einfordern, die ihnen (den SlowenInnen in Kärnten und in der Steiermark und den BurgenlandkroatInnen) seit 1955 zustehen. Dann zeigt es sich, wie so ein „Dialog“ aussieht und wer die Spielregeln festsetzt. Einer bestimmt, und die anderen kuschen. Macht und Machtlosigkeit sind in diesem Spiel kein Thema. Die ewige Wiederholung der Kärntner Zustände scheint sicher zu sein: ein Dreiparteienpakt, in dem, nach jahrzehntelanger Kärntner Tradition, die drei im Landtag vertretenen Parteien SPÖ, ÖVP und FPÖ gemeinsam mit dem deutschnationalen Heimatdienst Politik für die Kärntner und Kärntnerinnen machen, von denen man automatisch annimmt, daß sie deutschsprachig und deutschnational sind und vor der „privilegierten“ Minderheit geschützt werden müssen. Die Vertreter der drei Kärntner Parteien (übrigens auch allesamt Männer) haben sich nun entschlossen, das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes von Rechtsexperten auf seine „absolute Nichtigkeit“ überprüfen zu lassen. Eine Expertengruppe, installiert von der Kärntner FP, soll das Urteil begutachten. Wie das neue Jahr aussehen wird, kann frau sich ausmalen. ❚
Die gegenwärtige Diskussion um „die Ortstafeln“ hat etwas ausgesprochen Absurdes und Surrealistisches an sich, wenn man sie aus einer gewissen betroffenen Distanz betrachtet. In Wahrheit bedeuten die Ortstafeln weder die Slowenisierung halb Kärntens, wie manche befürchten, noch sind sie zur tatsächlichen Orientierung notwendig, sie würden auch keine allzu großen Kosten verursachen, denn viele von ihnen lagern angeblich seit den 70er Jahren in diversen Straßenmeistereien. Die geführte Diskussion ist eine reine Stellvertreterdiskussion für Phänomene, die weit tiefer verborgen liegen. Der interessanteste Aspekt zweisprachiger topographischer Aufschriften ist nicht die Erfüllung eines Volksgruppengesetzes, nicht die Einhaltung eines Menschenrechtes und auch nicht das Berücksichtigen der Rechte einer Volksgruppe. Viel interessanter als anderes ist die Aussage, die sie über eine Gesellschaft treffen. Zweisprachige Aufschriften in der Öffentlichkeit sind in erster Linie ein Symbol. Ein Symbol für die Existenz der Zweisprachigkeit in einem Gebiet. Ein Symbol aber vor allem für dessen Akzeptanz in der Gesellschaft. Sie sind ein sichtbares Zeichen dafür, daß mit der Zweisprachigkeit gelebt wird, daß sie im Bewußtsein der Menschen ihren Platz hat. Daß Zweisprachigkeit gelebt wird und von der Mehrheitsbevölkerung mitgetragen wird. Unter diesem Aspekt wären zweisprachige Tafeln in Kärnten mehr als nur unnötig oder unangebracht. Sie wären das Vorgaukeln eines Zustandes, der in Kärnten nicht existiert und in meiner Erinnerung nie existiert hat. Zweisprachigkeit? In Kärnten? Es gibt wohl immer noch ein paar Träumer, die meinen, das sei ein lebbares Konzept. Aber Realität? Es ist wohl eine Utopie, und das wären auch die zweisprachigen Ortstafeln. Sie wäre nicht das Abbild einer gelebten Realität, sondern das Symbol einer Utopie. Das Schmerzhafte an der Weigerung der Kärntner Politiker für uns Betroffene ist, daß uns sogar die Utopie verweigert wird. Trotz all meiner vorgebrachten Gegenargumente würde ich mir auf einer sehr persönlichen, emotionalen Ebene die zweisprachigen Aufschriften wünschen. Ich würde mich dadurch in meiner Heimat ein Stück willkommener fühlen. ❚
24 an.schlägefebruar 2002
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an.rissarbeit
mädchenförderung
MINT In Tirol gibt es seit Oktober 2001 eine neue Initiative, um den Frauenanteil in Naturwissenschaften und Technik zu erhöhen. MINT (Mädchen In Nicht Traditionelle Berufe) ist nicht einfach ein weiteres Projekt in der Landschaft, sondern versteht sich als Plattform zur „Bündelung von Aktivitäten und Energien von PartnerInnen aus bereits bestehenden Einrichtungen und Projekten“, erklärt Daniela Redinger, Koordinatorin von MINT am Frauenreferat des Landes Tirol. Ziel der Plattform ist es, Mädchen zu motivieren und zu unterstützen, sich in bisher männlich dominierte Ausbildungs- und Berufsfelder zu wagen. Die personellen Ressourcen zur Koordination und Etablierung von MINT stellt das Frauenreferat des Landes Tirol. Vorläufig ist die Aktion für zwei Jahre geplant, doch bei Erfolg „steht einer nach oben hin offenen Verlängerung nichts im Weg“, heißt es im Frauenreferat. Die bisher beteiligten PartnerInnen, wie etwa „A Hetz im Netz“ oder die Mentoringplattform Innsbruck bemühen sich bereits um geschlechtssensible Berufs- und Bildungsberatung, EDV-Kurse für Mädchen und Schnuppertage für Schülerinnen an Universitäten und Fachhochschulen. Die Aktivitäten stoßen durchwegs auf positive Reaktionen. So bekundet nun auch die Industriellenvereinigung Interesse an einer Zusammenarbeit. ESt Infos: Daniela Redinger im JUFF-Frauenreferat Tirol, T. 0512/508 35 83, e-mail: d.redinger@tirol.gv.at
kindergeld 115 jahre polycollege
Bunte Vielfalt
Vorsicht: Falle!
Im Jänner 1887 wurde die Volkshochschule polycollege als „Wiener Volksbildungsverein“ ins Leben gerufen. Die Vereinsgründung war Ausdruck einer internationalen Bildungs- und Kulturbewegung, die sich nach englischem Vorbild von einem konkreten Grundsatz leiten ließ: Wissenschaft und Kunst für alle zugänglich zu machen. Neben dem klassischen Bildungsprogramm bietet das polycollege heute auch Veranstaltungen, die sich mit Minderheitenanliegen, der Frauenbewegung sowie Persönlichkeitsentwicklung und Selbsterfahrung auseinandersetzen. Im Bereich Business zählen Mediation und Konfliktmanagement, sowie Marketing und Projektmanagement zum erweiterten Angebot. Auch bei Kunst und Kunsthandwerk besteht eine lange Tradition. Im polycollege werden unterschiedliche Bevölkerungsschichten durch gleiche Interessen zusammengeführt, die im Alltag wenig oder keinen Kontakt miteinander haben. Im Rahmen des Symposiums „Tschechen und Slowaken in Wien – die Geschichte einer gelungenen Integration“ sprechen am 21. 3. 2002 ExpertInnen über die Situation ethnischer Minderheiten in Wien. Das zweitägige Symposium hat eine Verbesserung des Wissens über die Thematik und der Verständigung der Volksgruppen untereinander zum Ziel.
Nachdem das ÖVP/FPÖ-Projekt Kindergeld mit 1. Jänner gestartet wurde, mahnen ArbeitnehmerInnen-Vertretungen auch schon zu erhöhter Vorsicht. Welche während der Karenz dazu verdienen oder nach dem Wiedereinstieg ein drittes Jahr Kindergeld beziehen will, sollte sich genauestens über die Zuverdienstgrenzen informieren. In manchen Belangen sind selbst die Beratungsstellen ratlos; teilweise werden wohl die Gerichte vermitteln müssen. Grundsätzlich gilt eine jährliche Einkommensgrenze von 14.600 Euro. Wird dieser Betrag überschritten, muß das Kindergeld für das ganze Kalenderjahr zurückgezahlt werden. Rechnet frau die jährliche Einkommensgrenze auf ein monatliches Bruttoeinkommen um, ergibt sich für Angestellte ein Richtwert von 1.136 Euro, für ArbeiterInnen 1.144 Euro. Außerdem hängt die Einkommensgrenze auch davon ab, in welchem Monat das Kind geboren wurde und in welchem Monat der Wiedereinstieg erfolgt. Eine Unterstützung im Rechendschungel bietet seit kurzem der Online-Kindergeldrechner der ÖGB-Frauen. Dort sind die wichtigsten Regelungen programmiert und es wird schnell ein Ergebnis ausgeworfen. Der Rechner kann aber nicht alle Probleme lösen, die sich aus den Kindergeldregelungen ergeben. So ist etwa nicht klar, was als Einkommen und somit als Zuverdienst gerechnet wird; das Arbeitslosengeld etwa zählt, 14. und 15. Gehalt zählen nicht. ESt
Polycollege, Stöbergasse 11-15, 1050 Wien, T. 01/546 66-0
http://www.oegb.or.at/kindergeldrechner/
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arbeitamsinterview
„Es ist, was es ist ...“ ... sagt die Liebe bei Erich Fried. „Es ist, wie es ist“, sagt Ingeborg Friehs, die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS-Wien, auf die Frage, wie sie den Vorschlag eines Rechtsanspruchs auf Qualifizierung beurteilt. Ein Interview von Verena Fabris, Fotos von Evelyn Rois Der Personalstand ist österreichweit eingefroren – das ist ja nichts Neues. Nebenbei bemerkt wird zugunsten Wiens umverteilt werden. Wir haben in den letzten zwei, drei Jahren wachsende Budgets. Auch heuer haben wir im Vergleich zum Vorjahr 18 Mio. Euro mehr. Warum werden dann dennoch Maßnahmen gestrichen, z.B. beim ABZWien? Wir streichen nicht aus budgetären an.schläge: Waren Sie schon einmal Überlegungen. Wir schauen uns die Koarbeitslos? sten-Nutzen-Relation an. Ingeborg Friehs: Ja, ganz am Anfang Beim ABZ haben wir konkret zwei meiner Berufslaufbahn. Ich habe erfahren, daß es im AMS eine Stelle zu beset- Maßnahmen inhaltlich umdesignt: das zen gibt, da habe ich mich beworben, da „office management center“ und das „techno media center“. Beide Einrichbin ich gelandet, und da bin ich noch tungen sind sehr teuer, sind Luxus für immer. Die Umstrukturierung des AMS wird ganz wenige Frauen. Wir wollen die Mittel so einsetzen, daß wir nicht einige im Februar 2002 wirksam. Was wird anwenige privilegierte fördern, und alle ders? Es wird elf regionale Geschäftsstel- anderen kriegen nichts. Heißt das, es geht dem AMS nicht len geben. An jeder Geschäftsstelle könum längerfristige Qualifizierung, sonnen alle Dienstleistungen des AMS abdern um eine den Erfordernissen des gerufen werden. Es wird sowohl für ArArbeitsmarkts angepaßte, schnell wirkbeitsuchende als auch für Betriebe in same (Wieder)Einstiegshilfe? Zukunft nur noch einen AnsprechpartDarum geht es auf jeden Fall. Unsener geben. re Aufgabe ist es, Menschen, die arbeitsEs ist immer wieder zu hören, daß los sind u.a. durch Förderung zu einem das AMS sparen muß. Wo wird gespart? Sie hat keine leichte Aufgabe. Sie muß Kundennähe propagieren. Sie muß lächelnd überzeugen, daß nur bei Maßnahmen gespart wird, die ineffizient waren, und sie darf die Arbeitsmarktpolitik der Regierung nicht kritisieren. Ingeborg Friehs ist eine Managerin, die umsetzt, was ihr vorgegeben wird – und das „möglichst erfolgreich“.
ABZ Wien http://www.abzwien.at
AMS Wien http://www.ams.or.at
Beratungszentrum für MigrantInnen Am Modenapark 6/8 http://www.migrant.at
28 an.schlägefebruar 2002
raschen Wiedereinstieg zu verhelfen. Unser Ziel ist es, wirtschaftsnah auszubilden. Natürlich haben wir auch den Auftrag, die Benachteiligung von Frauen auszugleichen. In dem Sinn sind wir natürlich bestrebt, daß wir Frauen qualitativ hochwertige Ausbildungen zugute kommen lassen. Trotzdem werden tendenziell die längerfristigen Projekte gekürzt. Wir ziehen natürlich Vergleiche. Und der Vergleich lautet, daß die kürzer dauernden nicht unbedingt schlechter sein müssen. Was ist mit der MigrantInneberatung, wo auch gespart wird. Zum Beispiel Am Modenapark. Da hat eine AMS-Sprecherin zum „Standard“ gesagt: „Wir müssen verstärkt auf unsere eigentliche Klientel schauen.“ Wer ist die eigentliche Klientel? Aktuell fördern wir Am Modenapark zwölf Beratungskräfte. Darunter sind auch die Beraterinnen für Frauen. Das ist um eine Person weniger als im Jahr davor. Da gilt: Wir haben den Eindruck, daß eine Effizienzsteigerung möglich ist. Die eigentliche Klientel sind bezogen auf die Ausländer jene Personen,
interviewamsarbeit
Ingeborg Friehs: Ich verstehe meinen Job nicht so, daß ich die Entscheidungen der Politik öffentlich zu kommentieren hätte. Ich sehe mich als Managerin, die Aufträge zu erfüllen hat – und das möglichst erfolgreich.
die in den Arbeitsmarkt integrierbar sind. Am Modenapark findet Beratung statt, die weit über den arbeitsmarktpolitischen Horizont hinausgeht, die ins aufenthaltsrechtliche hineingeht, ins familienpolitische hineingeht. Wir müssen darauf schauen, daß arbeitsmarktpolitische Beratung stattfindet, und für alle anderen Beratungsfelder wäre es wünschenswert, wenn sich andere Finanziers finden würden. AMS-Vorstandsvorsitzender Herbert Buchinger hat gesagt: „Man kann keine Effekte erzielen, ohne jemandem wehzutun. Da muß man Stehvermögen zeigen.“ Was hat er damit gemeint? Wir haben danach getrachtet, unseren Kunden keine Betreuungskapazität wegzunehmen. Wenn wir die Beratungskapazität um eine Person oder um zwei Personen reduzieren, hängen da zwei Menschenschicksale dran, die der Beraterinnen. Und die der Arbeitsuchenden, die weniger ... Nein, das muß man differenziert sehen. Wenn man davon ausgeht, daß die vorhandenen Beraterinnen noch genügend freie Zeit haben, um zusätzlich Beratungen durchzuführen, dann ändert sich für die Kundinnen nichts. Und wenn wir Kapazitäten zurücknehmen, hatte das im einen oder anderen Fall den negativen Effekt, daß einige Menschen – ich sage wirklich leider, ohne da zynisch zu sein – arbeitslos geworden sind. Ich möchte den Herbert Buchinger da nicht interpretieren, aber vielleicht hat er das gemeint. Kann arbeitsmarktpolitische Beratung und Familienberatung so strikt getrennt werden?
Natürlich wird die Grenzziehung nicht einfach sein. Es kann Fälle geben, wo die Familiensituation so eine schwierige ist, daß sie hinderlich ist für eine Arbeitsaufnahme. Was wir erwarten ist, daß zumindest ein Bezug zum Thema Beschäftigung, Arbeitsaufnahme vorhanden ist. Hätte die Regierung auch die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen? Ich denke, die Politik definiert die Rahmenbedingungen, unter denen Unternehmer arbeiten und Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und legt die Mindeststandards fest, unter denen Beschäftigte arbeiten. Ist das AMS Wien mit den Rahmenbedingungen zufrieden? Ich verstehe meinen Job nicht so, daß ich die Entscheidungen der Politik öffentlich zu kommentieren hätte. Ich sehe mich als Managerin, die Aufträge zu erfüllen hat. Es wird diskutiert, die Zumutbarkeitsbestimmungen zu verschärfen, daß z.B. Arbeitsuchende auch Jobs annehmen müssen, die mehr als 1,5 Stunden vom Wohnort entfernt sind, oder Jobs, die nicht ihrer Qualifikation entsprechen. Wenn ich daran denke, daß Burgenländer oder Steirer nach Wien arbeiten fahren – dann ist das für mich ein Indikator, daß sehr viele Menschen doch sehr mobil sind. Es gibt auch Menschen, die nicht mobil sein können. Gibt es auch, ja. Oft Frauen, weil sie Kinderbetreuungspflichten haben ... Genau. Aber auch da wird diskutiert, die sogenannten „subjektiven“ Zumutbarkeits-
bestimmungen aufzuweichen. D.h., daß eine Frau auch einen Job annehmen muß, der z.B. um sieben Uhr anfängt, obwohl sie keine ausreichende Kinderbetreuung hat. Wir gehen da sehr sensibel vor. Menschen mit Betreuungspflichten, gelegentlich sind das auch Männer, in der Regel betrifft es die Frauen – das wird von uns selbstverständlich berücksichtigt. Von Arbeiterkammer-Seite gibt es den Vorschlag, Arbeitsuchenden einen Rechtsanspruch auf Qualifizierung einzuräumen, der auch einklagbar ist. Was halten Sie davon? Qualifizierung ist immer gut. Die Idee ist, daß Arbeitsuchende zumindest bei Ablehnung einer Qualifizierungsmaßnahme eine Begründung einklagen können. Wenn es so ist, dann wird das AMS diesen Auftrag auch umsetzen. Und fänden sie das positiv? Es ist so, wie es ist. Haben Sie für das AMS Wien Wünsche angesichts steigender Arbeitslosenzahlen? Wenn noch mehr Fördermittel vorhanden sind, können wir noch mehr Qualifizierungsmaßnahmen für Menschen in Auftrag geben. Wenn es mehr offene Stellen gibt, können wir die bei uns vorgemerkten Menschen besser und leichter plazieren. Da hängt es von den politischen Entscheidungen ab, inwieweit wirtschaftspolitische Akzente gesetzt werden. Mehr Personal? Ja. Natürlich würden wir uns mehr Personal wünschen. Gerade in Wien. Das wäre sicher – das Christkind kommt in 50 Wochen wieder ... ❚ februar 2002an.schläge 29
arbeitwebdesign
Fo t o : Pe z H e j d u k
aber die Hintergründe fehlen. Mehr als ein Einstieg ist so ein Kurs nicht.“
Boom-Job Webdesign? Webdesign ist ein Beruf, der viele Frauen fasziniert. Hartnäckig halten sich Gerüchte vom schnellen Geld. Schnell einen Kurs belegen (möglichst vom Arbeitsmarktservice bezahlt) – und schon geht‘s los. Von Anni Bürkl So einfach ist es nicht. Eine, die das weiß, ist Valentina-Johanna Baumgartner. Die 1974 geborene Grazerin ist mit dem Internet vertraut, seit es noch in den „Kinderschuhen“ steckte. Sie selbst ist Autodidaktin, die außer eineinhalb Stunden „Hardcore“-HTML-Grundlagen keinen Kurs belegt hat. 1998 gründete sie zusammen mit ihrer Partnerin Maria Kröll die Firma MAVA, mittlerweile MAVAS. Derzeit macht Valentina eine Aus30 an.schlägefebruar 2002
bildung zur Informationsdesignerin: „mein Schwerpunkt dabei ist Screen Usability: wie baue ich Websites, damit diese für UserInnen benutzbar sind.“ Sie sagt:„Früher war es etwas besonderes, wenn jemand Seiten in HTML erstellen konnte – bald wird es zur Allgemeinbildung gehören. Eine gute Ausbildung und ständiges Weiterlernen sind notwendig. Viele angebotene Kurse sind Schnellsieder-Kurse, in denen zwar ein Programm sehr intensiv gelernt wird,
Feministische Didaktik. Einen umfassenden Lehransatz hat die „Webakademie“, die als Teil der „Webwomen.at“ die weibliche Präsenz in den Neuen Medien forcieren will. Auf feministische Didaktik, mit der sich die Leiterin Bettina Unger selbst im Rahmen ihres Publizistik-Studiums auseinandersetzt, wird größter Wert gelegt. Sie erzählt engagiert von pädagogischen Studien, in denen der negative Einfluß von Koedukation in naturwissenschaftlich-technischen Fächern auf die Berufswahl dargelegt wurde. Frauen erzielen durch die Reduktion des Drucks, sich beweisen zu müssen, in reinen Frauengruppen bessere Lernerfolge. Weibliche Trainerinnen, die in der Webakademie alle aus der Praxis kommen und selbständig oder Geschäftsführerinnen sind, haben Vorbildfunktion. Networking ist angesagt. „Männer in gemischten Lerngruppen nehmen sich deutlich mehr Raum, kehren Kenntnisse hervor, während Frauen ihre Kenntnisse eher heruntermachen“, berichtet Bettina von ihren Erfahrungen. Als Trainerin in gemischten Gruppen fühlt sie sich akzeptiert – „allerdings habe ich dabei selbst das Gefühl, mich beweisen zu müssen.“ Für die Webakademie sind die Schulungen Experimentierlabor, im Gegensatz zum herkömmlichen Vortragsstil, wo das Kursprogramm einfach durchgezogen wird. Selbst Üben im Kurs ist wesentlich, es gibt darüber hinaus Online-Foren zur Nachbetreuung. Die Seminare finden kurz und intensiv am Wochenende und unter der Woche abends statt, denn Bettina weiß:„Das Zeitbudget von Frauen ist wegen der Mehrfachbelastung oft ein anderes“. Außerdem bietet die Webakademie persönliche Beratung, wobei durch die Koppelung verschiedener Seminare eine konkrete
Fotos: Magdalena Blaszczuk (2), privat (2)
webdesignarbeit
Für Melita Gazdek, Bettina Unger, die MAVAS-Frauen und ValentinaJohanna Baumgartner (von links nach rechts) ist Webdesign ein
Beruf mit Zukunft, am Anfang aber oft unbezahlt.
Wölbl von der Personalvermittlung „powerfrauen.com“ bestätigt: „Je umfassender jemand auf seinem Gebiet Bescheid weiß, umso eher werden die Qualifikationen nachgefragt. Meistens Allrounderinnen und Spezialistinnen. Wohin soll frau sich in dieser rasant sich verän- sind es Projektarbeiten, die bei guter dernden Branche entwickeln? – Kleinere Leistung immer wieder an dieselben Firmen wollen, so Valentinas Erfahrung, Freelancer weitervermittelt werden.“ Eine Erfahrung, die auch Melita Allrounderinnen. Wer sich dort bewirbt, sollte Photoshop, HTML, kleinere Daten- Gazdek gemacht hat. Die 36jährige gebank-Anbindungen und zumindest eine borene Kroatin und Wahl-Wienerin hat nach zwölf Jahren als klassische „gute Scriptsprache beherrschen sowie ein Grundverständnis von Web-Navigation Perle“ im Sekretariat eine dreieinhalbmonatige Webdesign-Ausbildung abund Usability haben. In größeren Firsolviert. Das Besondere an dem Kurs men ist Spezialisierung in einem Bewar, daß er als Nur-Frauen-Kurs von der reich wichtig. Eine Graphikerin sollte EU gefördert war. „Nur der Lehrer war mit den neuesten Trends vertraut sein, ein Mann – soviel dazu.“ Die motiviereinen tieferen Einblick in Navigation ten Frauen kämpften sich von den Baund Usabilitiy haben. Als Umsetzerin sics wie PC-Einschalten zu Graphik-Prowerden perfekte Kenntnis von HTML und Scriptsprachen erwartet, komplexe- grammen wie Photoshop oder 3D-Studio-Max sowie HTML und Javascript re Datenbank-Anbindungen (Oracle, durch. Danach war Melita „super-motiWebshops) sowie serverseitige Proviert“. Sie lernte durch Webdesign ihre grammierung. Als darüberhinausgekreative Seite neu kennen. Für Melita ist hende Anforderungen nennt Valentina Webdesign nicht nur ein Handwerk, es Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Neugier, „fließt in die Persönlichkeit ein“. Schnell Ideenreichtum sowie eine Ahnung von Projektmanagement. „Wesentlich ist es, war klar, daß sie selbständig werden wollte. Sie hat durch die ZusammenarZeit zu investieren – Überstunden in beit mit einer kleinen Webagentur RefeKauf zu nehmen und am Anfang nicht mit dem großen Geld zu rechnen. Wenn renzprojekte für weitere Aufträge geman bereit ist, sich zu engagieren, kann sammelt. Denn eine Webdesignerin man ganz gut nach oben kommen. Das wird nicht nach einem Zeugnis gefragt, wird rosiger gesehen, als es weithin ist. sondern nach den Links, wo ihre ArbeiBesonders am Anfang muß man bereit ten zu sehen sind. sein, Sachen gratis zu machen, um Erfahrung zu sammeln. Sich mit der einzi- Telearbeit oder Büro. Es gibt keine Richtligen Page, die im Kurs entworfen wird, nien, was die Arbeit einer Webgraphikezu bewerben, ist geradezu lächerlich.“ rin oder Webumsetzerin umfaßt, ebensowenig eindeutige BerufsbezeichnunFreiberuflich. Nach Meinung von Manue- gen. Melita etwa sieht sich selbst als la Werny, Geschäftsführerin von „Globe „Screendesignerin“ – ein Begriff, der in Deutschland klar umrissen ist, in ÖsterPersonalservice“ in Wien, ist der Markt reich aber schwer verstanden wird. mit BewerberInnen, die einen einzigen Ein Problem an ihrem Job sieht MeKurs und fast keine Referenzen haben, übersättigt. Außerdem sind in der Bran- lita darin, daß sich Gesetzesregelungen und Preisgestaltung in den Kinderschuche Angestelltenverträge unüblich, gehen befinden. Auch wenn es gesetzliche arbeitet wird eher freiberuflich. Sabine Ausbildung zusammengestellt werden kann, je nachdem wohin eine Frau sich entwickeln möchte.
Regelungen gibt, zählt der Handschlag mehr als diese. Melita arbeitet zu Hause und ist glücklich dabei, nicht einsam. Auch deshalb, weil sie ein Netzwerk initiiert hat, das sich SevenbySeven nennt. Darin haben sich sieben Frauen – Programmiererinnen, Graphikerinnen und Texterinnen sowie eine Projektmanagerin – zu einem Business-Netzwerk zusammen getan, das demnächst unter http:// www.sevenbyseven.biz zu erreichen sein wird. Melita sagt:„An Projekten arbeitet man im Solo-gang viel zu lange. Wenn wir unsere Fähigkeiten bündeln, kann Arbeiten auf einer vollkommen neuen Ebene stattfinden. ... Als ich Sekretärin war, habe ich zwar gut verdient, aber sonst nur gelitten – weil ich nicht frei war.“ Die Frauen von MAVAS haben ein eigenes Büro, das Valentina nicht missen möchte. Sie haben in der Zeit der Gründung zwischen 16 und 20 Stunden am Tag gearbeitet. Da sei es wichtig, in den wenigen Stunden zur Erholung die Tür hinter sich zumachen zu können und auch mal nicht erreichbar zu sein. Für Valentina ist das Bild der Telearbeiterin, die in der einen Hand das Kind hält, mit der anderen den Computer bedient, und alles ist so easy, trügerisch. „In Wirklichkeit handelt es sich um eine Isolationssituation, in der die Frauen mit all ihren Problemen alleine gelassen werden.“ Das Interesse von Frauen am Webdesign bringt Valentina damit in Zusammenhang, daß die Branche kein traditioneller Bereich ist und so mehr Chancen für Frauen bestünden:„Das WWW ist nicht einmal 10 Jahre alt, zwar auch schon fix in Männerhand, aber die Ideen sind dort noch nicht so eingefahren. Auch sind Frauen vorsichtiger, fangen kleiner an und haben damit eher Erfolg – viele Startups gehen ein, weil sie von Männern gegründet wurden, die sich zu viel zugetraut haben.“ ❚
http://www.mavas.at
http://www.sevenbyseven.biz
Webwomen.at: http://www.webwomen.at Webakademie: neues Kursprogramm ab 20. Februar – siehe http://www.webwomen.at/webakademie
female eRecruiting: http://www.powerfrauen.com
jobs & more Personalvermittlung. Personalmanagement. A-4020 Linz, Altstadt 10, T. 0732/78 27 97 sabine.woelbl@powerfrauen.com
Globe Personalservice manuela.werny@globe.at http://www.globe.at
http://www.abzwien.at/
http://www.aqua.or.at
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kulturan.riss ausstellungsschwerpunkt
Frauenbilder im „palaver“ Die „palaver-Cafégalerie“ im Grazer Stadtteil Gries versteht sich als Möglichkeit und Unterstützung für kreative Frauen, die einen Schritt an die Öffentlichkeit wagen wollen. Ausstellungsanfängerinnen und erfahrene Künstlerinnen können ihre Werke kostenlos im Cafe sowie im Seminarraum präsentieren, diskutieren und verkaufen: 4 bis 6 Wochen lang bleibt eine Bilderserie hängen. „Palaver bietet dazu seine Räume an – als Ausstellungs-freiraum – und als Ort, der viele Frauen anspricht und einlädt zum sich finden oder auch sich verlieren“, so die Selbsteinschätzung. Schwerpunktthema für das Jahr 2002, in Kooperation mit dem Frauenreferat der Stadt Graz, sind „Frauenbilder“ im weitesten Sinne, Bilder im Kopf, Entwürfe, Projektionen. Fleißige Koordinatorin ist Uli Höbel, mit der frau in Kontakt treten kann, um eigene Bilder vorzustellen und fürs „palaver“ anzubieten. „Ich lehne selten Bilder ab“, sagt Uli Höbel vom Frauenservice Graz, „es muß schließlich nicht meinem persönlichen Geschmack entsprechen, sondern wir wollen Frauen dazu ermutigen, ihre Werke einer Öffentlichkeit zu präsentieren“. Nähere Infos gibt es auf der homepage des Frauenservice oder direkt bei Uli Höbel. GaH Stadtteilcafe Gries „palaver“, Griesgasse 8, 8020 Graz, T. 0316/71 24 48, e-mail: palaver@net4you.at, http://www.frauenservice.at (Projekte), Öffnungszeiten: Mo 12.00 - 20.00, Di–Fr 8.30–20.00 Uli Höbel: im palaver oder T. 0316/71 60 22-20 (Frauenservice Graz)
theater
IRRWALD kosmos.frauenraum
„Frauenspuren“ Seit Jänner läuft im Frauenkulturzentrum kosmos.frauenraum zum achten Mal ein Veranstaltungszyklus zum Thema „Frauenspuren“. Noch bis März gibt es bei freiem Eintritt Vorträge, Lesungen und Diskussionen. Zyklusleiterin Petra Unger geht es vor allem darum, Frauenleben sichtbar zu machen. Am 15. Februar beschäftigen sich beispielsweise Michaela Schwind und die erzählenden Frauen des Erinnerungstheaters mit der Geschichte von Frauen als Teil der Menschheitsgeschichte. „Frauen erzählen“: von ihren Lebensstrategien, Lebensweisen und Erlebnissen. Frauen schreiben auch Geschichte, ihre eigene und die der Menschheit. Am 22. Februar gibt es Musikalisches und eine Lesung unter dem Titel „Ignotae Deae – An die unbekannte Göttin“. Gertraud Steinkogler-Wurzinger (Gesang) und Siegfried Steinkogler (Gitarre) präsentieren Werke von Frauen aus den verschiedensten Epochen. Kompositionen aus dem Barock werden solchen des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Komplettiert wird die Darbietung durch Texte zu und von den Komponistinnen. Einen Abend über „Suchen und Finden“ versprechen Expertinnen aus verschiedenen Archiven, Bibliotheken, Buchhandlungen und Dokumentationsstellen am 20. März. Sie berichten über die Einführung frauenspezifischer Katalogisierungen in Bibliotheken, ihr Bemühen, daß Frauen nicht „buchstäblich verschwunden“ bleiben und die Motivation die einzige feministische Buchhandlung Österreichs zu gründen. Alle Veranstaltungen findet frau in den Terminen. ESt
Während des rumänischen Aufstands schrieb die englische Gegenwartsdramatikerin Caryl Churchill das Stück „IRRWALD“ und nannte es bewußt ein Stück aus – nicht über – Rumänien. Anhand der Geschichte zweier völlig unterschiedlicher Familien, deren Schicksale miteinander verbunden sind, werden die ZuschauerInnen in die Wirrungen der Revolution von 1989 eingeführt. Die neun SchauspielerInnen müssen in schnellem Wechsel viele Identitäten annehmen. Einfache Kostüme und karges Bühnenbild prägen die Aufführung. Spezialeffekte, eine eigene Tonebene mit Geräuschen und Zitaten sowie eine Videoebene, die beispielsweise das Originalvideo der Ceausescu-Hinrichtung zeigt, schaffen den dokumentarischen Charakter des Stücks. Churchill wählte diese Darstellungsart, um an einem konkreten historischen Beispiel gesellschaftliche Mechanismen aufzuzeigen. ESt dietheater Künstlerhaus, Karlsplatz 5, A-1010 Wien, T. 01/587 05 04, Termine: 9.2–2.3., täglich außer So und Mo 20.00
videoarbeiten
A Needle Woman
Infos: im Veranstaltungskalender und beim kosmos.frauenraum, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, T. 01/52 12 26,
Der neue Kunsthalle-Container am Wiener Karlsplatz wird am 14. Februar mit einer Ausstellung der koreanischen Künstlerin Kim Sooja eröffnet. Unter dem Titel „A Needle Woman“ zeigt sie Videoarbeiten, die in verschiedenen Metropolen entstanden sind. Starr steht Kim Sooja mitten im Straßengewühl, in unterschiedlicher Weise nehmen die PassantInnen von der Performerin Notiz und interagieren mit ihr. Die Stoffe und Nähsachen, die bisher wesentlicher Bestandteil von Soojas Arbeiten waren, sind verschwunden – nun „weben“ die PassantInnen ein soziales Gefüge um die „Needle Woman“. AH
e-mail: office@kosmos.frauenraum.at, http://www.kosmos.frauenraum.at/
project space der Kunsthalle Wien, Treitlstraße 2, 1040 Wien, 14. 2.–7. 4., tgl. 12.00 – 20.00, Sa/So 12.00 – 18.00
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an.risskultur heim.spiel
Angela Heissenberger
Lei, lei!
fotoausstellung
Bilder und Nachbilder Bis 3. März ist in der Landesgalerie am OÖ. Landesmuseum die Ausstellung „Bilder und Nachbilder“ von Maria Hahnenkamp zu sehen. Die gebürtige Burgenländerin lebt und arbeitet in Wien. In den letzten Jahren fiel sie durch zahlreiche Ausstellungen in der ganzen Welt auf: In Graz und Salzburg, Saarbrücken und Paris, New York und Hong Kong waren ihre Werke zu sehen. Unter den Preisen, die sie bisher erhielt, waren der Förderpreis für künstlerische Fotografie des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie der Förderpreis für Bildende Kunst der Gemeinde Wien. In ihrer aktuellen Ausstellung zeigt sie einige Werkgruppen, die sich mit dem Umgang der Gesellschaft mit der Frau beschäftigen. Fotografien von Frauen aus der Kunstgeschichte und Frauen im Alltag zeigen die Instrumentalisierung des weiblichen Körpers und die Fremdbestimmung seiner Präsentation. Hahnenkamp entwickelt in ihrem Werk Wechselbilder zwischen einem Motiv an sich, Traditionen seiner Verwendung und ikonographischen Zusammenhängen. Begleitet wird die Ausstellung von dem Band „Maria Hahnenkamp – Bilder und Abbilder“ mit Beiträgen von Christina von Braun, Marin Hochleitner, Berthold Schmitt und Friedrich Tietjen. Das Buch erscheint im Verlag Kehrer Heidelberg (ISBN 3-933257-75-1) und wird im Rahmen der Finissage am 3. März um 17 Uhr vorgestellt. ESt Landesgalerie am OÖ. Landesmuseum, Museumstr. 14, A-4010 Linz, T. 0732/774482-28,
Glücklicherweise bin ich schon alt genug, um nicht mehr verkleidet auf Feste gehen zu müssen. Krapfen gibt’s ganzjährig beim Anker – wozu also Fasching? Ich kann mich noch deutlich an Heide Schmidts erstarrte Mimik erinnern, als sie – damals noch FPÖ-Generalsekretärin und vermutlich vom Kärntner Problembären dazu genötigt – die Villacher Faschingssitzung durchlitt. Mit diesem Opfer hat sie für ewige Zeiten alle Sünden abgebüßt, eine härtere Strafe gibt es nicht. Vermutlich bekommt Heide Schmidt seither an den fraglichen Tagen Schreikrämpfe, wenn sie die Zigaretten bei einem Fliegenpilz kaufen muß und ihre Bankbeamtin plötzlich als Marienkäfer arbeitet. Jan wäre ebenfalls der klassische Faschingsverweigerer, doch da hat er nicht mit seiner Mutter gerechnet. Immerhin bin ich Absolventin einer Kunstgewerbeschule, und zu irgendwas muß die Ausbildung ja gut gewesen sein. Die Zeit ist noch nicht gekommen, da meine Söhne zwei von unzähligen, völlig identischen Harry Potters sein wollen. So bündle ich meine ungebrochene Kreativität auf zwei zentrale Ereignisse: Brunner Kinderball und Faschingsfest im Kindergarten. Im Vorjahr war Jan beim Basteln und Nähen noch voller Eifer dabei, bis er realisierte, daß er das Tigerkostüm anziehen sollte. Nach langem Überreden ergab er sich seinem Schicksal. Den Faschingsball verbrachte Jan dann vorwiegend auf Papis Schultern oder Mamis Schoß. Sicher ist sicher. (Ich geb‘ ja zu: Mir war der Clown auch ziemlich unheimlich!) Erst als Jan bei der Tombola ein Bauset gewann, war der Nachmittag gerettet – allerdings auch schon vorbei. Heuer will er nur hingehen, wenn er wieder was gewinnt. Oh Fortuna, sei uns hold! Nils scheint der Verkleidungszeremonie überraschenderweise mehr zugeneigt zu sein als der Rest der Familie. Er trägt seit November praktisch rund um die Uhr Gummi- oder Schneestiefel. Kommt Besuch, werden zuerst die fremden Schuhe – egal welcher Größe – anprobiert. Irgendwer muß ja schließlich die Traditionen hochhalten. Trotzdem könnte der ORF am Faschingsdienstag statt der Villacher Schenkelklopferei eine kleine Programmänderung in Erwägung ziehen. Na, Frau Lindner, wie wär’s mit Harry Potter, mit zweisprachigen Untertiteln? Oder: Best of Heide Schmidt?
e-mail: galerie@landesmuseum-linz.ac.at, http://www.landesgalerie.at/, Öffnungszeiten: Di-Fr 9.00 – 18.00, Sa, So 10.00 – 17.00
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frauenlesbenstandardtanz
Alles Walzer Beim Regenbogen Ball fällt auf, wie gut viele Frauen miteinander tanzen. Von Boogie bis Samba, von Tango bis Quickstep legen sie eine flotte Sohle aufs Parkett. Die Orte und Vereine, wo all diese fabelhaften Ballroom-Tänzerinnen herkommen, besuchten Helga Pankratz (Text) und Michaela Bruckmüller (Fotos) Donnerstag, 20.00 Uhr, vor dem Haus Rienößlgasse Nr. 4. Es gibt zwei Eingänge. Doch der richtige ist schnell gefunden. Die hell erleuchteten Fenster des von Tangomelodien erfüllten Raums sind von der Straße aus zu sehen. Ende des 19. Jahrhunderts der Speisesaal einer Volksküche, beherbergt er jetzt das Tanzstudio Almagro. Und dort mietet sich der Frauentanzclub sistaDance stundenweise für Training und Workshops ein. Pünktlich um 20.15 Uhr schlüpfen die Männer und Frauen, die hier soeben Tango Argentino tanzten, in ihre Straßenschuhe und Mäntel. Im Tanzraum mit dem hellen Holzboden und der Spiegelwand lädt schon ein erster Walzer ein zur sistaDance-Aufwärmrunde. Paar- und grüppchenweise stehen 34 an.schlägefebruar 2002
die Teilnehmerinnen noch am Rand, mit Begrüßung und Plaudereien beschäftigt. Doch schließlich drehen sich alle Paare schwungvoll im Walzertakt. Es ist das sogenannte Toptraining, speziell für Frauen, die das Standardtanzen jenseits der Mann-Frau-Konventionen schon länger pflegen: Studentinnen, Angestellte, die Ärztin Sonja, die Therapeutin Gabi – durch die Bank Feministinnen. Auch eine ehemalige an.schläge-Praktikantin. Sie alle haben bereits zahlreiche WomenOnly-Workshops hinter sich, nicht wenige außerdem Kurse in traditionellen Tanzschulen. sistaDance. Trainingsleiterin Roswitha Wetschka betrachtet mit Wohlgefallen die Paare, gibt hier und da Anregungen und zeigt mit ihrer Tanzpartnerin und
Assistentin Helga Eberherr vor, wie bestimmte Figurenfolgen ausschauen sollen. Heute widmen sie sich insbesondere der Verfeinerung der ChaCha-Figur „Turkish Towel“ und dem Samba-„CrissCross“.Wetschka, bislang bekannt als unterrichtender Allround-Wirbelwind „Wetschi“ beim FrauenTanzclub Resis.danse, gründete im Sommer 2001 sistaDance, ihren eigenen Verein:„Es geht dabei nicht um Konkurrenz“, versichert sie, „sondern um Ergänzung.“ Ihr großes Credo lautet:„Tanzlust wecken und Spaß am Tanzen fördern.“ Danach richtet sich ihr Workshop-Angebot für alle Frauen, mit und ohne Vorkenntnisse, und für Interessentinnen am Formationstanz. Der Tanzlust der Szene kommen auch die regelmäßigen Feste von sistaDance entgegen: Das nächste große sistaClubbing mit
standardtanzlesbenfrauen Resis.danse-Workshop mit Karin und Conny. Hinter dem so leichtfüßig wirkenden Rollenwechsel stehen jede Menge Theorie und Training (Foto links). sistaDance-Gründerin Roswitha Wetschka. Unter dem Motto „Spaß am Tanzen“ stehen bei ihr Workshops, Clubbings, Formationstanz und vieles mehr auf dem Programm (Foto rechts).
Auftritt der Formationsgruppe gibt’s am 2. März im Frauenzentrum. „Es ist gut, daß es jetzt noch mehr Tanzmöglichkeiten gibt,“ freut sich Caro, die mit Freundin Chrissi das Toptrainig besucht: „Die Szene der begeisterten Tänzerinnen ist groß genug für zwei Clubs.“ – „Und auf dem Regenbogen Ball sind wir auch alle beisammen“, betont „Sista“ Wetschka, die für beide Tanzclubs die gemeinsame Reservierung von Sitzplätzen übernommen hat. Resis.danse. Freitag kurz nach 21.00 Uhr, Novaragasse 40. Im Kellerlokal der HOSI Wien, in dem der Verein Resis.danse seit 12 Jahren Gast ist, geht soeben der Aufbau-II-Workshop mit Karin und Conny zu Ende und der Tanzabend beginnt mit einem kräftigen Tische-Rücken. Das Mobiliar, das beim Workshop am Rand stand, wird zurechtgestellt; Tisch an Tisch möglichst eng, damit genügend Platz fürs Tanzen übrig bleibt. Das Licht wird gedimmt, auf die Tische kommen Kerzen. Alle helfen mit. Valerie, die heute DJane ist, legt die erste CD ein. Barfrau Renate hat alles vorbereitet, um „den ersten Ansturm abzufangen“. Nach zwei körperlich anstrengenden Trainingsstunden sind die Frauen hungrig und durstig. Und ständig kommen jetzt die Besucherinnen des Tanzabends zur Tür herein, unter ihnen nicht wenige, die am Vorabend „Turkish Towel“ und „Criss-Cross“ geübt haben. Während die einen noch verschnaufen und essen, sind die anderen schon auf der Tanzfläche. Auch an.schläge-Fotografin Michaela legt die Kamera für den Rest des Abends beiseite und mit Natascha einen gekonnten Jive hin. „Mit Caro habe ich vor drei Jahren hier einen Tango-Workshop besucht“, erzählt sie, „und seither immer weiter gelernt. Jetzt mit Natascha.“
Immer weiter. Hinter dem Angebot von Resis.danse steht ein großes Team von Barfrauen, DJanes, Workshop-Leiterinnen und PR-Frauen, die sich in Arbeitsgruppen und Teamsitzungen miteinander koordinieren. „Diese komplexe und sehr demokratische Struktur ist über Jahre hinweg aus der Wechselwirkung von Nachfrage, Angebot und Bereitschaft zur Mitarbeit gewachsen,“ erklärt Conny Mostböck. Sie selbst hat vor sechs Jahren bei Resis.danse zu tanzen begonnen und ist seit drei Jahren als Workshopleiterin aktiv. „Neben der reinen Freude am Tanzen begeistert mich die gleichberechtigte Kommunikation, die aus dem Können beider Rollen entsteht“, erzählt Conny. Der sogenannte Role Change, die Fähigkeit, sogar mitten im Tanz zwischen Führung und Geführtwerden zu wechseln, ist ein Charakteristikum der gleichgeschlechtlichen Tanzkultur. Auf den schwul-lesbischen Tanzturnieren, die es seit den 90er Jahren in ganz Europa gibt, zeigen sich sogar BeobachterInnen aus dem konventionellen Tanzsport davon beeindruckt:„Es war einfach faszinierend zu sehen, was diese Paare in der Lage sind zu tun“, schwärmte Irene Hanke, die ehemalige 7. in der TurniertanzWeltrangliste und gegenwärtig Trainerin beim Union Tanzsportklub (UTSK) Casino Wien, nach dem Wiener Blue Danube Cup-Turnier im Rahmen von Europride 2001, bei dem insgesamt 10 Wiener Frauenpaare antraten.
schulkursen lernen nicht die eleganten Drehungen, die Führende im Frauenworkshop bei ChaCha oder Rumba schon nach wenigen Stunden beherrschen. – Die nächste Chance, das auszuprobieren, gibt es ab 22. Feber. Da beginnt ein Workshop für Anfängerinnen, der bis Anfang April dauern wird und ausnahmsweise nicht in der HOSI, sondern im Brot&Rosen stattfindet. Natürlich ist es bis zur Perfektion der Turnierpaare ein weiter Weg. Zusätzlich zu den Workshops nutzen deshalb manche Frauen und Paare die Möglichkeit zum Einzeltraining. Diese individuelle Betreuung freut sich steigender Beliebtheit. Sie ist nicht nur für zukünftige Turniertänzerinnen wertvoll, sondern für alle, die ihre Technik verfeinern oder bestimmte Figuren in Ruhe nochmals ganz genau lernen wollen.
Innsbruck. Einen Workshop für Anfängerinnen hielt Conny im vorigen Jahr auf Anfrage des FLZ auch in Innsbruck. In der Folge richtete das FLZ einen wöchentlichen Tanzabend ein. Sechs Frauen-Tanzpaare aus dem FLZ machten sich auf die Suche nach tanzfreudigen Schwulen, mit denen sie gemeinsam eine Regenbogen-Choreografie für die Eröffnung des Innsbrucker Integrationsballs am 12. Jänner einstudierten. „Und“, freut sich Conny auf ein Wiedersehen, „die Innsbruckerinnen kommen auch geschlossen zum Regenbogen Ball.“ Im März oder April fährt Conny gemeinsam mit Karin wieder nach InnsRole Change. „Role Change überschreitet bruck, um den nächsten Workshop zu geben. Vor drei Jahren waren die Frauen die Geschlechter-Grenzen und -Norvon Resis.danse schon im AFZ Linz. „Auf men, die besonders im traditionellen ballroom-dancing verstärkt werden“, er- Anfrage“ sind sie, so Karin, „bereit, überall in Österreich Workshops zu halten. läutert Conny. Schon so früh wie mögEinzige Voraussetzung ist eine Gruppe lich weicht das Programm der Frauenvon ungefähr zehn Interessentinnen workshops rollenflexibilisierend vom ❚ sonst üblichen ab. Die „Herren“ in Tanz- und ein geeigneter Raum.“
Resis.danse: Tanzabende, jeden Fr 21.00 Uhr, 22. 2. –5. 4. im Brot&Rosen, Ratschkygasse 48, 1120 Wien ab 12. 4. wieder im HOSI-Zentrum
Info und Kontakt: FrauenTanzClub Resis.danse c/o HOSI Wien, 1020, Novaragasse 40 e-mail: Tanzclub@resisdanse.at http://www.Resisdanse.at
sistaDance: Toptraining, jeden Do 20.15 Uhr, Rienößlgasse 4, 1040 Wien
Info und Kontakt: Frauentanzclub sistaDance, Unt. Weißgerberstr. 9/9, 1030 Wien e-mail: sistaDance@gmx.at http://www.sistadance.at
FLZ Innsbruck: 6020, Liebenegg-straße 15
Info und Kontakt: T. 0512/58 08 39 (Mo, Mi, Fr abends)
sistaDance-Fest Sa 2. 3., 20.00 Uhr, FZ, Währingerstr. 59/2. Stock, 1090 Wien
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tagungfeminismus
teilsames Vom 22. bis 24. Februar findet in den Räumen der Frauenhetz eine feministische Tagung statt. Eine Einstimmung von Claudia Dietl, Edith Futscher und Miriam Wischer
Unter einem Teppich, zum Beispiel in einer Stube oder in unserem Eßzimmer haust manches Getier. Elektronenrastermikroskopische Aufnahmen erschließen vermeintlich ungeahnte Weiten und Tiefen unseres Universums. Um im Bild zu bleiben, lassen wir uns wie die Mikroben im Lichte solcher Ojektivität trivialisieren. Organisieren wir uns nach dem Vorbild und im Zeichen bürgerlich patriarchaler Öffentlichkeit als ihr Teil und ihr Gegenteil. Darum verkehren wir die Verpflichtung auf ein Geteiltes in die Forderung nach Gemeinsamem (und sei es einem gemeinsamen Verzicht), um auf einem allgemeinen Parkett vorzukommen. 36 an.schlägefebruar 2002
Das Verkippen verschiedener Perspektiven auf die Raumqualität feministischer Politiken ineinander, deren Erfahrungshorizonte und Wirkmöglichkeiten stehen in einer Diskussionsrunde zur Verhandlung, die im Sinne eines möglichst vielstimmigen und inspirierenden Ausklangs als Abschluß der Tagung „Zarte Bande, Bund und Bündnis – Teilsames“ geplant ist. („Unter einem Teppich“ mit Katharina Pewny, Gerda Ambros, Eva Geber und Irma Schwager) Nur Mut“ möchten wir uns gleichsam selbst zurufen und uns das vielverbreitete Motiv der Ermutigung und An-
stiftung zu eigen machen, wie es unter Feministinnen und feministischen Umständen zuletzt oft an Hannah Arendts Politikverständnis orientiert war, nämlich den Sinn für das Unvorhersehbare im Handeln wachzuhalten und darin den Sinn (des Handelns) selbst auszusetzen (einer Zeit, einer Ungewißheit, einigen anderen, einem Außen!). Es ist die Tatsache der Geburtlichkeit, die (nach Arendt) diese Dimension des Anfangens (oder ,Spontaneität‘) existentiell begründet und das Handeln vor den übrigen Tätigkeiten in besonderer Weise auszeichnet. Das (politische) Handeln, so sehr es auch immer interessegeleitet oder
feminismustagung zielgerichtet sein mag, darf sich doch in keiner Ökonomie, mit keinem Kalkül einrichten, sondern bleibt auf die gänzlich appellative Kraft des Vertrauens verwiesen und erfordert in diesem Sinne nur Mut. Es ist aber ein unthematisches Selbst, nicht das in Arbeit verwirklichte Subjekt Trägerin des politischen Geschehens. Denn im Handeln und Sprechen soll wohl das personale Sein offenbar werden, ohne allerdings primär zu sich zu kommen. Erst in einer geteilten Wahrnehmung nimmt und gibt die Einzelne Gestalt. Auch die Mutigkeit wird dann kaum aus individueller Charakter- oder Willensstärke erwachsen können. Sie scheint vielmehr „performativ“ von der Anmut herzustammen, jener im vielfältigen Verdanken und Vermögen anklingenden Figur des Teilens, die im sorgsamen Umgang miteinander entsteht.
Einen Streit zu führen in dem Anerkennung und Aufmerksamkeit sich nicht auf ,Ritterlichkeit‘ oder ,fairplay’ beschränken sollen, ist ein Unterfangen, für das ein Teppich womöglich keinen schlechten Tisch abgibt.
Formen weiblicher Kollektivität bedenkend wird die Therapeutin Patricia Gerstgrasser im Rahmen der Tagung einen Workshop zur Entwicklung alternativer feministischer Anerkennungsformeln leiten. Kontrastierend wird Rubia Salgado, Mitbegründerin des Autonomen Integrationszentrums von und für Migrantinnen in Linz, in ihrem Beitrag „Nur Anthropophagie verbindet uns!“ danach fragen, inwiefern, inwieweit Bezugnahmen von österreichischen Frauen und Migrantinnen – einverleibend, vereinnahmend, instrumentalisierend – ethnische Arbeitsteilung perpetuieren. Nicht Konstanz, aber Veränderung „Die Politik, die wir betreiben müß- von Arbeitsverhältnissen, die dazu führt, daß Existenzsicherung auch über ten, braucht eine weltliche Moral, eine auf die Welt gerichtete Liebe, in der die Erwerbsarbeit nicht mehr selbstverständlich ist, wie die mangelnde sozialaußerhalb des Einzel-Ichs befindliche rechtliche Absicherung in sogenannt Wirklichkeit zum Impuls des Denkens atypischen Beschäftigungen nimmt die und Handelns, des Analysierens und Politikwissenschafterin Alexandra Entscheidens wird. Erst in dieser BeWeiss in den Blick, während die Archigegnung und Konfrontation kann sich tektin Susanne Höhndorf die Verändeein Ich bilden, das nicht nur an sich rungen im Wohnen von Frauen, den Urselbst klebt und an seinem kleinen Umraum, sondern sich erhitzen, begei- sachen und Wirkungen des vermehrt einzeln, einsam oder allein sich Behaustern und empören kann...“ (C. Thürsens verfolgt. mer-Rohr) Christina Thürmer-Rohr wird von Und um beim Bild zu bleiben, sei an- der „Anfreundung mit der Welt“, wie sie von und mit Hannah Arendt gedacht gemahnt, daß auch wo ausschließlich werden kann, einen positiven PolitikbeFrauen zusammen kommen, in aller griff vorstellen und in einem Workshop Selbstvergessenheit eben nicht nur (selbstbezügliche) gute Manieren zu pfle- eine hiermit kontrastierende Kritik am ökonomisch geprägten Öffentlichkeitsgen sind, sondern jedesmal ,Etwas’, also modell (supra-)nationalstaatlich organiein je konkreter Aspekt der Welt zu versierter Gesellschaften mit den Teilnehhandeln ist. merinnen diskutieren. Die Begriffsfüllungen, Grenzzie„Wäre für eine feministische hungen zwischen da privat und dort Streit- und Debattierkultur mehr Aböffentlich, auch dem Gesellschaftlischied von verordnet-weiblicher Sochen, Persönlichen und Intimen sowohl zialität gefragt, damit ‚Wir‘ uns auch als öffentliche Person/Frau begegnen in Hinblick auf die Verfügungsmacht können? Begegnung, um miteinander über die Begriffe als auch ihre feministisch-politische Verwandlung und Gezu debattieren und zu streiten, ohne schichte innerhalb der Zweiten Frauenden persönlichen Bruch zu riskieren, bewegung werden zu Beginn der Tajenseits des Erlebens von Zurückweigung Birge Krondorfer und Lisa Genssung in der Debatte als Verletztheit luckner nachzeichnen. Wir laden der Person.“ (Claudia Dietl/Lisa herzlich ein! ❚ Gensluckner)
traum.projekt
Charlotte Eckler und Lisa Rosenblatt
Vom Träumen und Tauschen dream coordination office hat sich immer schon für tauschgeschäfte interessiert. nun haben wir einen traumtausch entdeckt, der ein ganzes dorf im salzkammergut ins netz gebracht hat. der „frauentreff gosau“ wollte ins world wide web eintreten und anläßlich des bevorstehenden 10-jahresjubiläums seine ehrenamtliche arbeit im internet sichtbar machen. 1999 haben die frauen eine annonce ins internet gestellt: „tausche urlaubstage in gosau gegen eine homepage“. eine wanderbegeisterte webdesignerin aus linz las die nachricht und beschloß, nach gosau zu fahren, um den frauen dort nicht nur eine website zu gestalten, sondern sie auch gleich einzuschulen. daraus ist eine website geworden, die nicht nur informationen für ausgewanderte gosauer und ihre gäste bietet, sondern sie gibt gosauerInnen, insbesonders frauen, sowie firmen und vereinen die möglichkeit, serviceleistungen und produkte vorzustellen, zu tauschen und zu verkaufen. zusätzlich bietet das projekt, das inzwischen zu einem eigenen verein wurde, auch online-schulungen und weiterbildung. „ich finde es ganz wichtig, daß frauen ihr leben in die hand nehmen und nicht darauf warten, daß ein märchenprinz ihre wünsche erfüllt. wir müssen das selber tun. und die welt lebt von menschen, die mehr tun als ihre pflicht“, sagte anni ringer, seit zehn jahren aktive leiterin des frauentreffs und initiatorin des web projekts. insgesamt sind es sieben frauen, die sich damit beschäftigen. im augenblick sind sie dabei, das projekt zu erweitern, weil sie vom bundesministerium für bildung eine förderung erhalten haben. sie werden noch bis zu drei weitere frauen ausbilden, und wollen auch mädchengruppen und pensionistInnen miteinbeziehen. dieses jahr wollen sie auch frauen zuhause besuchen – mit ihrem neuen notebook (dank des bundesministeriums), mit ihnen surfen, ihre homepage vorstellen und vorteile des internet und computer für frauen am land aufzeigen. und so breitet sich ein traumtausch aus: sie verkaufen keine ware, mischen aber neugetauschtes wissen und ihre erfahrungen unter frauen. http://www.gosaunet.at, dieses praxisnahes bildungsprojekt wird vom bundesministerium für bildung, wissenschaft und kultur gefördert.
februar 2002an.schläge 37
an.klang Wenn Ihr hören wollt, wie diese Musik klingt, dann wählt das
an.schläge.musiktelefon
Immer wieder Musikwetter Was machen Sonja Eismann und Ute Hölzl eigentlich anderes, als immer nur vom Wetter zu reden und zwischendurch dazu passende Musik zu hören? Nicht viel. Aber dafür haben sie jetzt wieder einige Platten gefunden, die das winterliche Herumhängen in der Wohnung mehr als erträglich machen können.
412 Sarah Dougher 413 Tracy + The Plastics
38 an.schlägefebruar 2002
Das ist wieder mal einer der raren Momente, wo frau ein Album in der Hand hält, von dem sie nicht wußte, daß sie sich eigentlich genau das gewünscht hat: Die Definition von Süß von Parole Trixi. Nach Eigen-Veröffentlichungen auf liebevoll gestalteten Kassetten und zahllosen Live-Auftritten überall in Deutschland erscheint Ende des Monats endlich das Debüt-Album der HamburgerInnen auf What’s So Funny About. Sehr nuanciert wechselt die Band, angeführt von Sandra Grethers charakteristischer Stimme, zwischen laut und leise, aggressiv und verträumt, bitter und ironisch und klingt dabei dank der Produktion von Bernadette Hengst und Peta Devlin (beide ex-Die Braut haut ins Auge) erstaunlich poppig und überhaupt nicht nur böse rockend, wie viele Parole Trixi von ihren emotionsgeladenen Konzerten in Erinnerung haben. Das Ganze ist jedoch am ehesten immer noch mit dem Etikett Rock zu bekleben, wenn auch mit spielerischen Gitarren, melancholischen Orgeln und vor allem extrem witzigen, bissigen, selbstreflektiven, feministischen und ehrlichen Texten, die gesellschaftliche Verhältnisse mit rotzigen Halbsätzen aus bewußt subjektiver Sicht auf den Punkt bringen, ohne dabei dogmatisch zu sein. Alltag zwischen Schönheitsterror aus Frauenzeitschriften, Miethaien, angeblich feministischen Musikerkollegen, die dann doch
keine erfolgreiche Partnerin vertragen, und der tristen Mädchen-Jugend in der Provinz – „es ist dieses gewisse Duweißt-schon“. Mit Kissin’ Time (Hut Recordings/ Virgin) meldet sich eine Künstlerin zu Wort, die typischerweise eher für ihren exzessiven Lebensstil in den 60ern und 70ern und ihre Liaison mit Mick Jagger berühmt ist als für ihr musikalisches Werk. Doch wo Ex Jagger sich auf den sicheren Trampelpfaden des massenkompatiblen Rocks bewegt, beweist die ansonsten eher folkige Marianne Faithfull mit ihrem neuen Album Mut zur Innovation. Die zehn Songs wurden alle in Kooperation mit jungen, eher aus dem Independent-Bereich stammenden Künstlern wie Beck, Jarvis Cocker, Damon Albarn und Billy Corgan aufgenommen. Das Ergebnis ist eine spannende Mixtur aus Mariannes rauchiger, abgeklärter Stimme und verschrobenen Elektro-Beats und -Beeps, sphärischen Gitarren und hochmütigem Pop-Glamour, gepfeffert mit lapidar vorgetragenen, stark autobiographisch gefärbten Texten. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob die Faithfull tatsächlich, wie angekündigt, auf der nächsten Platte nicht nur mit Indie-Boys, sondern auch mit ein paar Ladies kooperiert. Mit P.J. Harvey hat sie angeblich schon Kontakt aufgenommen ... Eine Indie-Lady, mit der Marianne Faithful auch kooperieren könnte, ist Sarah Dougher, die mit The Bluff
Unter der Nummer 0900/919 159-410 könnt Ihr alle besprochenen CDs hintereinander anhören; für bestimmte CDs wählt die angegebene Klappe. Viel Spaß! Gesprächsgebühr: Mo–Fr 8.00–18.00 ats 8,–/Minute, sonst ats 6,–
(Mr. Lady/Trost) ihr drittes Album veröffentlicht hat. Unterstützt von der Sleater-Kinney-Schlagzeugerin Janet Weiss und dem Gitarristen John Nikki legt Dougher 13 Songs vor, die ihren Weg ins musikalische Herz zwar nur zögerlich, aber dafür umso nachhaltiger finden. Die melancholischen Lieder, mal langsamer, mal schneller instrumentiert, bieten Doughers ausdrucksstarker Stimme einen angenehmen Hintergrund, doch das Beste an The Bluff sind eigentlich die Texte, die daran erinnern, daß man auf dem Weg zum Schönen viele Hindernisse aus dem Weg räumen muß. Aus der gleichen Ecke Amerikas wie Sarah Dougher kommt auch Wynnie Greenwood alias Tracy + The Plastics, die mit Muscler’s Giude to Videonics (Chainsaw/Trost) ihr erstes Album herausgebracht hat. Auch wenn Tracy mit Sarah Dougher Herkunft und Einflüsse teilt, so könnte das Ergebnis verschiedener nicht sein. Muscler’s Guide to Videonics klingt, als ob in Olympia, Washington plötzlich eine Berliner 80er-RetroPop-Diva wiederauferstanden wäre, sich einen Synthesizer schnappte und begänne, Kunst zu machen. Denn „The Plastics“ im Bandnamen sind Nikki und Cola, beide von Tracy selbst dargestellt und auf VHS aufgezeichnet, damit die Band in dreiköpfiger Besetzung auftreten kann. „Lesbo for Disco“, der Slogan von Tracy + The Plastics, sollte auch von anderen aufgegriffen werden. ❚
lese.zeichen
Kollektive Manipulation Die Lektüre des neuen Buches der Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin Christina von Braun ist die richtige Alternative zum Faschingsgetümmel. Von Gabi Horak
Woher kommt unsere Sprache? Wieso werden in ihr die Geschlechterrollen fest- und weitergeschrieben? Worin liegt der Unterschied zwischen christlicher und jüdischer Religion? Und wie paßt die Gentechnologie da hinein? Viele Fragen, die frau sich stellt, wenn die Tage wieder länger werden. Und einige Antworten gibt Christina von Braun in ihrem neuesten Schmöker. „Versuch über den Schwindel“ ist ein vorläufiges Resümee ihrer jahrzehntelangen Forschungsarbeit auf den Gebieten Gender, Medien und dem Verhältnis zwischen jüdischer und christlicher Tradition. Über 600 Seiten lang nimmt Christina von Braun sich Zeit, Denkansätze und Gedankenstränge zusammenzuführen. Dabei entwirft sie Bilder von Geschichte und Gegenwart, die nicht nur all jene genießen werden, die sich seit dem „Nicht-Ich“ von 1985 zur treuen Fangemeinde zählen. Christina von Braun erzählt eine Geschichte, die jedoch weniger fiktiven Charakter hat, als so manche im Laufe der Jahrhunderte als Tatsachen in das kollektive Denken implementierte Manipulationen. Es ist eine „wahre“ Geschichte von der Macht der Täuschung. Bilder vom „Fremdkörper“ und von der „Anomalie“ als Negativabdruck des Kollektivkörpers: Weiblichkeit als das
Andere. Es sind dies Bilder, die historische Wirkungsmacht entwickelten; das „kollektive Imaginäre“, das die „westliche Gemeinschaft zusammenhält und den Konsens herstellt“. Die Form, die dieser Konsens annimmt, entspricht den medialen Bedingungen eines Zeitalters. Medien wie Schriftlichkeit, Bildlichkeit und in moderneren Zeiten elektronische Speichersysteme bilden das Netzwerk, in dem sich der kollektive Schwindel fortschreibt. Die Geschichte beginnt mit der Entwicklung der phonetischen Alphabetschrift. (Was hat das Alpha mit einem Stierkopf zu tun?). Diese läßt eine neue symbolische Geschlechterordnung im abendländischen Denken entstehen und konstruiert die Dualismen Körper/Geist, Weiblichkeit/Männlichkeit. Der Schwindel von „geistiger Fruchtbarkeit“ verschiebt die Machtverhältnisse zu Ungunsten der Frauen. Parallel dazu entsteht der Monotheismus als erstes utopisches Denkgerüst. Zahlreiche Handlungsstränge führen die Geschichte in unterschiedlichste Richtungen. Einer der größten Schwindel über weibliche Anomalie verbirgt sich hinter der Geschichte der Hysterie, in der sich unausgesprochene Mündlichkeit als Symptom ausdrückt. Das Krankheitsbild Anorexie kann in dieser Tradition einer Verweigerung des Blickes auf den weiblichen Körper gesehen werden. (Warum begann das Fasten hinter klösterlichen Mauern?
Und warum kommt Anorexie in jüdischen Kulturkreisen nicht einmal vor?) „Nur ein Imaginäres, das von sich sagen kann, es sei die ,Wirklichkeit‘ selbst, wird als ,Behausung‘ empfunden.“ Die Geschlechterbilder sind hierbei einerseits der „Motor des Materialsierungsprozesses“, gleichzeitig aber der Schlüssel zur Dekonstruktion. Es ist ganz klar, daß viele Antworten wieder neue Fragen aufwerfen. Warum – in Göttinnen Namen – wurde das zyklische Denken vom Denken in linearer Alphabetschrift abgelöst und somit eine neue symbolische Geschlechterordnung ermöglicht? Welche Kraft hat dazu geführt, daß die Sprache dem Körper entrissen wurde? Warum verlief die Entwicklung nicht umgekehrt und alle Macht der Welt läge bei den Frauen? Christina von Brauns „Versuch“ öffnet neue Türen, durch die zu gehen durchaus lustvoll ist. Vielleicht verbergen sich in den neuen Perspektiven auf die Vergangenheit auch ungeahnte Möglichkeiten für die Zukunft.
Christina von Braun: Versuch über den Schwindel Religion, Schrift, Bild, Geschlecht Pendo 2001, EUR 41,35 (Ö)
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lese.zeichen Von Mensch zu Mensch
Zwischen zwei Welten
Frauen und Depression
Viele verschiedene Arten von zwischenmenschlichen Beziehungen sind es, die Jenny Erpenbeck in ihrem Erzählband „Tand“ vorstellt. So beschäftigt sich eine Enkelin mit ihrer Großmutter („Tand“), eine Schwester lernt den über Jahrzehnte verschwiegenen Halbbruder kennen („a ist gleich v durch t“), oder eine Frau besucht ihre Bettnachbarin eines schon fünfzig Jahre zurückliegenden Krankenhausaufenthalts, die ihrerseits die Besucherin schon längst vergessen hat („Frisch und g‘sund“). Außergewöhnliche, neue Situationen, aber auch Gewohntes wird der/-m LeserIn vor Augen geführt: Erpenbeck macht deutlich, daß die Dreiecksgeschichte kein abgegriffenes poetisches Genre ist, sondern zeigt, wie vielfältig man die Liebe zweier Frauen zum selben Mann gestalten kann („Im Halbschatten meines Schädels“,„Atropa bella-donna“,„Sibirien“). In stets gleichbleibender sprachlicher Präzision und Verdichtung baut Erpenbeck Konstellationen zwischen ihren Figuren auf: Auf kurze pointierte Weise bringt sie uns die möglichen Brücken und Abgründe nahe, die Menschen verbinden oder in Distanz zueinander setzen.Wie die Großmutter ihrer Enkelin, so lehrt die Autorin ihren Figuren das Sprechen:„Und ganz am Schluß lehrt sie mich, hinter meine Stimme zurückzutreten, als würde ich einfach jemandem, der sprechen will, meinen Körper leihen, damit er sich bemerkbar machen kann, und meine Gedanken, um zu denken, und meine Gefühle, um zu fühlen. Und jetzt verstehe ich, warum meine Großmutter nie als Großmutter mit mir gesprochen hat – sie ist soweit hinter ihre Stimme zurückgetreten, daß sie ihre Enkelin nicht mehr hat sehen können.“ Angelika Baier
Die seit 1991 in Wien lebende Autorin, Viktorija Kocman, erzählt drei Geschichten von drei Frauen zwischen Wien und Belgrad, die thematisch um die Schwierigkeiten weiblicher Identitätsfindung unter der erschwerenden Bedingung der Emigration kreisen. „Reigentänze” spiegelt die gespaltene Welt einer aus dem ehemaligen Jugoslawien stammenden Frau wider. Aus Scham und Angst, als Mitglied einer von Schuld beladenen Nation erkannt zu werden, weigert sie sich, ihre Muttersprache zu sprechen. „Der Krieg braucht keine Menschen” handelt von einer in Belgrad lebenden Therapeutin, die durch die Bekanntschaft mit einem ehemaligen Soldaten mit der Realität des von ihr verdrängten Krieges konfrontiert wird. Tanja versucht ihr Leben wie bisher zu führen, doch die Albträume ihres Patienten werden zu ihren, und sie träumt jede Nacht seinen Traum. In „Hinter tausend Gittern keine Welt” wird das Leben einer jungen Frau beschrieben, die darauf wartet eingebürgert zu werden, aber aufgrund der Fremdengesetze in die Illegalität gedrängt wird. Aus Belgrad nach Wien gekommen, um zu studieren, verfällt sie in eine Depression und möchte durch konstanten Schlaf nur vergessen. Selbst vom Krieg betroffen, versucht Viktorija Kocman, die Gefühle und Ängste der Emigration darzustellen. Keine der Erzählungen ist wirklich geschlossen, sondern handelt eher von dem Kreislauf, den die Menschen, die gezwungen sind in einem anderen Land Zuflucht zu finden, auf der Suche nach sich selbst, durchlaufen. Ewa Dziedzic
Meine eigene Winterdepression ist heuer überraschend schnell einer verfrühten Frühlingseuphorie gewichen. Trotzdem hat mich die Lektüre des neuen Buches von Sabine Marya „wenn sich der Nebel lichtet“ depressiv verstimmt, statt den Nebel zu lichten. Vielleicht liegt das daran, daß ich den Grund für meine eigene Schwermut nicht im Patriarchat in der konkreten Gestalt eines gewalttätigen (Ehe-)Mannes verorten kann. Daß patriarchale Strukturen krank machen können und Depression eine Antwort auf die unerträglichen Lebensbedingungen von Frauen sein kann, ist allerdings eine Tatsache. In dem Sinn mögen die Lebensgeschichten der vielen Frauen, die erzählen, was sie erlebt haben, jenen Frauen, denen es ähnlich geht, Mut machen, ihre Depression zu überwinden, sich ihrer selbst und ihrer eigenen Stärke bewußt zu werden, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen. Verena Fabris
Jenny Erpenbeck: Tand
Viktorija Kocman: Reigentänze
Eichborn Verlag 2001, EUR 17,4 (Ö)
Kitab 2001, 14,97 (Ö)
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Frauenoffensive 2001, EUR 20,5 (Ö)
Lehrbuch Die Herausgabe von Readern – also von Sammlungen ,klassisch‘ gewordener Texte in einem Wissensfeld – ist im deutschen Sprachraum nach wie vor eher unüblich. Umso mehr ist die Initiative einer Gruppe deutscher Soziologinnen zu begrüßen, eine Lehrbuchreihe mit wichtigen älteren und neueren Texten der Frauen- und Geschlechterforschung herauszugeben. Nach zwei Bänden, die zum einen zentrale Forschungsfelder und zum anderen methodologische Fragen vorstellen, hat nun Sabine Hark den dritten
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Frauenzimm
Frauen erleben und überwinden Depression.
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Sabine Marya: Wenn sich der Nebel lichtet
1 0 7 0 W i e n , Z i e g l e r g a s s e 2 8 • Te l . 0 1 / 5 2 2 4 8 9 2 • Fa x 0 1 / 5 2 2 6 3 2 0 • f r a u e n z i m m e r @ a o n . a t • w w w. f r a u e n z i m m e r. a t
40 an.schlägefebruar 2002
lese.zeichen Band mit dem Schwerpunkt Feministische Theorie zusammengestellt. Sie hat mit der Frage nach der sozialen Konstruktion von Geschlecht, nach dem Verhältnis zu anderen Differenzen wie Klasse oder Ethnizität, nach Geschlecht und Repräsentation und schließlich nach dem Verhältnis von Feminismus und Wissenschaft vier Komplexe definiert, in denen sie Texte von Mitte der 70er bis in die späten 90er Jahre zusammengestellt hat. Neben großteils sehr bekannten Aufsätzen wie etwa Karin Hausens „Polarisierung der Geschlechtscharaktere“ oder Donna Haraways Definition von „Situiertem Wissen“ finden sich auch neuere Arbeiten wie etwa Sedef Gümens Auseinandersetzung mit der Kategorie Ethnizität in der Feministischen Theorie. Über die Auswahl des Bandes läßt sich streiten – aus der Sicht der Historikerin wäre ohne Zweifel eine stärkere Betonung der Differenzen und Parallelentwicklungen der Geschichte feministischer Theoriebildung noch spannender gewesen. Johanna Gehmacher
Chemikalien verursachten chronische Erkrankungen und Übelkeit während der Schwangerschaft. Spannende und erschreckende Details aus der amerikanischen Armutsstatistik sind den Anmerkungen zu entnehmen, die frau auf jeden Fall lesen sollte. Gabi Horak
neu.land
Barbara Ehrenreich: Arbeit poor Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft. Antje Kunstmann 2001, EUR 22,67 (Ö)
Für lesbische Cashcows
Nach ihrem im Quer Verlag erschienenen Sexbuch „Schöner kommen“ versucht es Manuela Kay nun mit einem Lesben-Ratgeber bei Rowohlt. Die Themen sind Identität, Coming Out, Berufswelt, Lesbenszene, Beziehungen, Sex, Idole und Politik. Im großen und ganzen nicht unvernünftig plaudert die 37jährige Berliner „Siegessäule“-Redakteurin Manuela Kay über das mehr oder weniger Private vor sich hin. – Erst da, wo es Dis/Kontinuitäten: Feministische Theorie um das Öffentliche und um das PolitiHg. von Sabine Hark. Leske und Budrich 2001, EUR 25,44 (Ö) sche geht, wurde ich zuerst stutzig, dann zornig. Das Buch ist ahistorisch, postfeministisch, postpolitisch und zeugt nicht Best-case-Horror bloß in den Bemerkungen über die Bewegung in Osteuropa, Asien, Afrika und Barbara Ehrenreich, Journalistin in den USA, präsentiert die Bilanz ihres jüngsten Lateinamerika von einem westlichweißen Zynismus sondern erweist sich „Experiments“: einige Monate lang bewegte sie sich als working poor durch die – auch 11 Jahre nach dem „Anschluß“ der DDR – als ungeheuerlich Alt-BRDStaaten – servierte in Florida, putzte in zentriert. Maine, verkaufte in Minnesota. Um die Daß das Buch im ganzen deutjeweils billige Unterkunft bezahlen zu können, mußte sie mindestens zwei Jobs schen Sprachraum von Lesben gekauft parallel nachgehen. Der tägliche Überle- werden soll, ist ein echter Nepp: Für Lesbenskampf, den sie für sich selbst gewin- ben in der Schweiz, Österreich und den nen mußte, aber auch bei ihren Kollegin- „Neuen Bundesländern“ Deutschlands nen miterlebte, ließ sie nur selten länger ist es kaum brauchbar. Die sehr dürftigen und stark auf den kommerziellen als einige Wochen durchhalten. Dabei gibt sie zu, daß der „Versuch einer Person, Sektor beschränkten Hinweise auf Bücher und Kontaktmöglichkeiten im die aufgrund ihrer ethnischen Abstammung und Ausbildung, ihrer gesundheit- Anhang sind höchstens für Frauen aus lichen Verfassung und Motivation höchst dem Raum Berlin, Hamburg und Köln begrenzt nützlich. Ratgeber-Lektüre von privilegierte Voraussetzungen mitregionaler Bedeutung und fraglicher bringt“, ein best-case-Szenario darstellt. Tatsächlich sind die Arbeitsbedingungen Qualität in hoher Auflage und mit einem Super-Vertrieb. Schöne neo liberale in den USA für unterprivilegierte MenLesbenwelt. schen, besonders für Frauen, geradezu Helga Pankratz unmenschlich. Ehrenreichs Kolleginnen mußten nicht selten Hunger leiden und Manuela Kay: Diese Liebe nehm ich mir in schrottigen Autos schlafen, die PutzDer Lesbenratgeber. rororo Sachbuch 2001, EUR 9,2
Jasmina Jankovic
Zukunftsmusik Stell dir vor, du wohnst in Salzburg und hast mal beruflich in Abtenau zu tun. Abtenau ist ein kleiner Ort, ungefähr 50 Kilometer von Salzburg entfernt. Ein Skiparadies für Winterfans, kitschig hoch drei. Es gibt sogar ein Bezirksgericht, und zwar nicht irgendeines, sondern – wie die Tafel stolz verkündet – das k. und k. Bezirksgericht. Aber, es gibt keine direkte Verkehrsverbindung von Salzburg nach Abtenau! Außer mit dem Auto. Du hast aber Pech, dein Auto streikt und will nicht anspringen, gerade dann, wenn du es brauchst, also denkst du naiv, na ja, was soll´s, es gibt auch öffentliche Verkehrsmittel. Ja, es gibt sie, und du hast noch das besondere Vergnügen, an einem Tag sogar zwei verschiedene auszuprobieren. Nicht, daß du es unbedingt willst, du mußt es! Weil es unmöglich ist, mit einem öffentlichen Verkehrsmittel, zum Beispiel nur mit dem Zug oder nur mit dem Bus, von Salzburg nach Abtenau zu kommen. Du mußt zuerst mit dem Zug nach Golling fahren (im Zugfahrplan heißt es Golling-Abtenau, obwohl dazwischen zwanzig Kilometer liegen!) und dann mit dem Bus nach Abtenau. Du glaubst es zuerst nicht, rufst an, schaust im Internet, erkundigst dich noch direkt am Bahnhof, aber es stimmt: Zug & Bus hin, Bus & Zug zurück. Keine andere Möglichkeit. Okay, es bleibt dir nichts anderes übrig. Dann verplemperst du einen halben Tag, um 50 Kilometer weiter zu kommen, mußt eine Stunde in Abtenau warten, gehst Kaffee trinken, um nicht draußen frieren zu müssen, bestellst einen großen Espresso, kriegst Instantkaffee um drei Euro und schluckst ihn, wie die Knödel davor und danach. Aber Hauptsache, du bist überzeugt, daß du in einem entwickelten Land lebst, mit einer perfekten Infrastruktur, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, im 21. Jahrhundert. Auf den Mond fliegen gehört mittlerweile der Vergangenheit an, aber mit einem öffentlichen Verkehrsmittel von Salzburg direkt nach Abtenau zu kommen: Das ist Zukunftsmusik!
februar 2002an.schläge 41
ge.fragt
Wer war die knallharte Geschäftsfrau, die ihre Feder erst niederlegte, wenn sie diese buchstäblich nicht mehr halten konnte? Antworten bitte bis 11. Februar 2002 an die Redaktion Hetzgasse 42/1, 1030 Wien, T.920 16 76, Fax 715 98 88 e-mail: an.schlaege@chello.at, http://www.anschlaege.at
Der erste Teenager Von Elke Koch
Auflösung aus 12/011/02 Das letzte Rätsel im vergangenen Jahr löste Birgit Guerrazzi aus Rankweil. Wir gratulieren wie immer herzlich. Und des Rätsels Lösung? – Die „Empress of the Blues“ war Bessie Smith.
42 an.schlägefebruar 2002
Es begibt sich im Pariser Frühling 1900, als ein Literat einen Roman veröffentlicht, der vorgibt, das Tagebuch einer in der Provinz lebenden sechzehnjährigen Schülerin zu sein. Angeblich sei das Manuskript– mit einem rosa Band umwunden – mit der Post gekommen. Die Heldin des Buches ist etwas gänzlich Neues. Sie ist der erste Teenager des Jahrhunderts: rebellisch, rotzfrech, verschlossen, erotisch, leichtsinnig und irritierend. Wenige Monate später sind 40.000 Exemplare verkauft. Der Roman wird – samt vier Nachfolgebüchern – zu einem der größten französischen Bestseller aller Zeiten. Das Merchandising ist dementsprechend. Es gibt erfolgreiche Bühnenstücke, Zigaretten, Parfüm, Schokolade, Kosmetik und Kleidung. Der „Autor“, bis dahin eher berüchtigt denn bekannt, wird selbst zu einem Markenzeichen. Heute ist dieser Herr bestenfalls als beklagenswerter Ehemann jener Frau bekannt, die den Roman in Wirklichkeit verfaßt hat. Damals ist unsere Heldin eine athletische Schönheit von 27 Jahren, die stolz ihren ländlichen Akzent und einen Zopf aus rostrotem Haar zur Schau trägt. Sie wird in einem idyllischen burgundischen Weiler geboren, der Vater ist ein ehemaliger Offizier, der sein Geld als Steuereintreiber verdient, die Mutter ist liebenswert und verspon-
nen – und behauptet von sich, dreihundert Jahre zu früh geboren zu sein, weshalb die Welt sie nicht verstehen könne. Auch unsere Heldin ist ein Anachronismus innerhalb ihrer eigenen Generation. „O Bürgerlichkeit von 1860“, ruft sie als fast Sechzigjährige aus,„müßige junge Mädchen in klösterlicher Abgeschiedenheit .... sanftmütiges Kleinvieh, von Männern regiert, unheilbare weibliche Einsamkeit, unwürdige Entsagung, die junge, heranwachsende Generation von 1937 betrachtet dich ungläubig“. Doch zurück ins Pariser Fin de Siècle. Unsere Heldin ist (unglücklich) verheiratet und isoliert unter all jenen glänzenden Frauen und Männern, die sie kennenlernt. Ihre Situation beschreibt sie mit den Worten:„Ich bin ungeschickt darin, mich zur Geltung zu bringen“. Schreiben ist die Art und Weise, wie sie sich Geltung zu verschaffen beginnt – zuerst in den Augen ihres Mannes, dann öffentlich und auch vor sich selbst. Sie legt ihre Feder erst nieder, wenn sie diese buchstäblich nicht mehr halten kann. Ehemänner, Liebhaber und Liebhaberinnen kommen und gehen, die Mutterschaft ist bestenfalls eine vorübergehende Beschäftigung. Sie ist eine knallharte Geschäftsfrau, die nie aufhört, sich wegen ihrer Verträge zu streiten – eine Eigenschaft, die ihr von offiziellen Kreisen als „provinzielle
Verschrobenheit“ angekreidet wird. Vor allem den Kurtisanen, Schauspielerinnen und Künstlerinnen fühlt sie sich verbunden, hauptsächlich deshalb, weil diese ihrer Vorstellung von einem ungebundenen und dennoch sexuell erfüllten Leben am nächsten kommen. Die meisten von ihnen sind bisexuell, halten sich jüngere Liebhaber und sind alleinstehende Mütter. Wie die Protagonistinnen in den Romanen unserer Heldin verwalten sie sachkundig ihr hart erworbenes Vermögen. Und wie ihre Romanfiguren hängt unsere Heldin nicht Virginia Woolfs „a room of one’s own“ nach, sondern fordert eine eigene Villa mit ausgezeichnetem Koch, großem Garten und einem schönen Jüngling. Unsere Heldin führt ein turbulentes Leben und arbeitet unermüdlich, mit zunehmendem Alter wachsen ihre Kräfte. Im Laufe eines halben Jahrhunderts schreibt sie fast achtzig Bände Belletristik, Zeitungsartikel und Theaterstücke. Sie verfaßt ihre Erinnerungen, ihre veröffentlichten Briefe füllen bislang sieben Bände. Als sie 1945 als zweite Frau in die Académie Concourt gewählt wird, kann sie nicht nur auf ein enormes schriftstellerisches Schaffen, sondern auch auf eine Karriere als skandalumwitterte Tänzerin, legendenumwobene Liebhaberin und Gründerin eines eigenen Schönheitssalons zurückblicken. ❚
an.künden musik.tanz bis 2. 2., 20.00, Wien Performing Penthesilea. R: Marion Dimali. Mit Lennie Johnson Bar & Co, 1., Drachengasse 2, T. 512 13 54
13. 2., 20.00, Wien Wos an Weana olas en’s Gmiad geht. Wienerisches von Hugo Wiener bis H.C. Artmann. Mit Christa Urbanek und Martina Zeisig AERA, 1., Gonzagagasse 11, T. 533 53 14
13. 2., 19.00, Wien Natasa Veljkovic. Klavier Akademisches Gymnasium, 1., Beethovenplatz 1
15. 2., 20.00, St. Pölten Lisa D.: „Bienen“. Multimediale Modeperformance Festspielhaus St. Pölten, Franz SchubertPlatz 2, T. 02742/211 30
18. 2., 20.30, Wien Histörrische Frauen. Lena Rothstein: „Barbara – eine Hommage“. Konzertante Biographie kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
21.–24. 2., 20.00, Wien Annemarie Papp Tanztheater: „4x Mensch plus 1“ WUK, 9., Währinger Straße 59, T. 40 121/44
23. 2., 20.30, Wien Yell! Eine musikalische Ausdehnung von Jella Jost kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
25.–28. 2., 20.00, Wien Judy – Somewhere over the Rainbow... Ruth Brauer singt und spielt Judy Garland Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, T. 407 77 407
2. 3., 20.00, Wien Suzanne Vega Bank Austria Halle, Gasometer. Karten: österreich ticket, T. 960 96
film ab 1. 2., Österreich Liber Fidel (Maritas Geschichte). D 2000. Mit Marita Lorenz in den österr. Kinos
ab 22. 2., Österreich Nogo. Ö 2001, R: Sabine Hiebler u. Gerhard Ertl. Mit Meret Becker, Jasmin Tabatabai, Mavie Hörbiger u.a. in den österr. Kinos
27. 2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: Lovely Rita. A/D 2001, R: Jessica Hausner Filmhaus Stöbergasse, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/30
t h e a te r . ka b a r e t t bis 9. 2., 20.30, Wien Vergessene Duelle. Clara Schumann demontiert ihre Legende. R: Antje Siebers. Mit Birgitta Altermann kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
5.–14. 2., 20.00, Wien Lisa’s Liebe. Von Marlene Streeruwitz, R: Katrin Aissen. Mit Birgit C. Krammer Theater Drachengasse, 1., Drachengasse 2, T. 512 13 54
6. 2., 19.30, Güssing Warteschleife. Von Karin Ivancsics, R: Angelika Messner. Mit Ildiko Babos, Viviane Bartsch u.a. Kulturzentrum Güssing, T. 03322/42 146/0
7.–9. 2., 14.–16. 2., 21.–23. u. 28. 2., 20.00, Wien Tamara Stadnikow: „Simpl wie früher“ Kabarett Stadnikow, 1., Biberstraße 2, T. 512 54 00
7.–16. 2., 19.30, Wien Nachtmahl. Von Eva Diamantstein. Mit Judith Al Bakri, Judith Diamantstein, Dorothea Gädeke u.a. Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, T. 317 01 01
9. 2.–2. 3., 20.00, Wien Irrwald– ein Stück aus Rumänien. Von Caryl Churchill. Mit Marion Dimali, Christine Franz u.a. dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, T. 587 05 04
9. 2., 20.00, Salzburg Die Miststücke. Bäuerinnenkabarett Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst-GreinStraße 14, T. 0662/659 01/514
11.–2. 3., 20.00, Wien Andrea Händler: „Paradies“
Teilsames Zarte Bande, Bund oder Bündnis – wie gestaltet sich weibliche Kollektivität im Spannungsfeld widerstreitender Formen von Begehren? Wann ist das Private – Freundinnenschaft, familiale Strukturen, Liebe, Solidarität usw. – nun tatsächlich politisch? Sensible Fragen in brisanten Zeiten, auf die eine Tagung in der Frauenhetz Antworten sucht. Folgende Vorträge und Workshops stehen auf dem Programm: Freitag, 22. 2.: Birge Krondorfer/Lisa Genslucker: „Begreift die Begriffe!“ Christina Thürmer-Rohr: „Anfreundung mit der Welt. Zum politischen Denken Hannah Arendts“ Samstag, 23. 2.: Christina Thürmer-Rohr: „Jenseits des Familienprinzips“ Alexandra Weiss: „Brot & Rosen. Arbeit und Anerkennung“ Susanne Höhndorf: „Wege und Bewegung im Wohnen von Frauen“ Sonntag, 24. 2.: Rubia Salgado: „Nur Anthropophagie verbindet uns!“ Patricia Gerstgrasser: „Erfre(a)uliches/Erbau(ch)liches. Gefühl & Gefallen und vor allem Dazwischen“, Gerda Ambros/Eva Geber/Katharina Pewny/Irma Schwager: „Unter einem Teppich?“ Ort: Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1, Anm.: T. 01/49 49 526; 22.–24. 2., eur 20,– gesamt/5,– pro Einheit
s e m i n a r . w o rk s h o p
4. 2., 20.00, Wien Vom Spiegelgrund. Ö 2000, R: Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber. Video über ehem. Opfer der Kinder„heil“anstalt „Am Spiegelgrund“
Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b, T. 481 17 17
7*Stern, 7., Siebensterngasse 31
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 403,33
14.–16. u. 19.–22. 2., 20.30, Wien Warteschleife. Von Karin Ivancsics, R: Angelika Messner. Mit Ildiko Babos, Viviane Bartsch u.a.
4. 2., 11–17.00, Wien Berufe mal anders: Architektur und Raumplanung. Für Mädchen von 14–16 Jahren
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 2224/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45
16. 2., 21.00, Wien Christa Urbanek: „Kennwort Unikat – Eine erfahrene Frau packt aus“
5. 2., 11–17.00, Wien Berufe mal anders: Metallbearbeitung. Für Mädchen von 14–16 Jahren
Filmhaus Stöbergasse, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/30
Regina’s, 15., Hütteldorfer Straße 48, T. 985 01 35
Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45
18. 2., 20.00, Wien Küchengespräche mit Rebellinnnen. Ö 1984, R: Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Charlotte Podgornik und Lisbeth N. Trallori
ab 19. 2., 19.00, Salzburg Drei Schwestern. Von Anton Cechov, R: Renate Rustler-Ourth. Mit Ute Hamm, Elke Hartmann, Verena Saake, u.a.
ab 5. 2., 19–21.30, Wien Einführung Windows. Mit Jasmin Scharmitzer
7*Stern, 7., Siebensterngasse 31
Elisabethbühne, Schauspielhaus Salzburg, Erzabt-Klotz-Straße 22, T. 0662/80 85/0
6. 2., 20.00, Wien Die Klavierspielerin. Nach Elfriede Jelinek. F/Ö 2001. Mit Isabelle Huppert Filmhaus Stöbergasse, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/30
13. 2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: Die fabelhafte Welt von Amélie. F/D 2000. Mit Audrey Tautou
20. 2., 20.00, Wien Frauenfilmreihe: Chutney Popkorn. USA 1999, R: Nisha Ganatra Filmhaus Stöbergasse, 5., Stöbergasse 11–15, T. 54 666/30
12.–13. 2., 20.30, Wien Rückspiegeln: „Frauenspuren“. Mit Nina Blum, Regina Griesenhofer, Gudrun Haindl u.a.
2.–3. 2., Wien Serverseitiges Programmieren mit Active Server Pages. Mit ValentinaJohanna Baumgartner
Anm.: Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/7, T. 89 58 440; eur 590,–
27. 2.–2. 3., 20.30, Wien Spoonface Steinberg. Mit Ricky May
6. 2., ab 9.00, Innsbruck FIT-Schnuppertag für Mädchen in technischen Berufen
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
Geiwi-Turm, 6020, Innrain 52, Hörsaal 4. Anm.: T. 0512/507/79 45
8.–10. 2., Salzburg Einmischkultur – Zivilcourage und Lebensmut. Seminar für Bäuerinnen und andere couragierte Frauen. Mit Nadine Hauer und Annemarie Schweighofer-Brauer Anm.: Bildungshaus St. Virgil, T. 02782/822 37; eur 36,34
9. 2., 10–17.00, Wien Web-Usability. Mit Valentina-Johanna Baumgartner Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 305,23
10. 2., 10–17.00, Wien Online Marketing. Mit Corinna Höll Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 305,23
ab 14. 2., 18–19.30, Wien Frauen im Mittelalter. Mit Christine Zippel Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29, T. 715 08 00; eur 36,–
15.–16. 2., Wien Ich bin eine alte Frau. Frausein – Altsein: Last und Lust. Mit Ingrid Riedel Anm.: kardinal könig haus, 13., Lainzerstraße 138, T. 804 75 93
15. 2., 17–20.00, Wien Internet-Schnupperkurs. Mit Eva Broermann Anm.:Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 76,31
15. 2., 18–21.00, 16. 2., 11–18.00, Wien Selbstbehauptungstraining für junge Frauen in der Lehre Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45
ab 11. 2., 17.30–19.00, Wien Trennung – oder doch nicht...? Psychotherapeutische Gruppe. Mit Dorothee Böhme-Lindmaier
ab 15. 2., 17–21.00, Wien always selbst & sicher. Wie werde ich selbstsicher – wie behaupte ich mich selbst? Mit Anna Hörschläger
Anm.: Frauen beraten Frauen, 6., Lehárgasse 9/17, T. 587 67 50
Anm.: VHS Ottakring, 16., Ludo-HartmannPlatz 7, T. 492 08 83/0; eur 37,–
ab 14. 2., 19–21.00, Wien Ottakringer Frauengespräche: Eifersucht. Mit Doris Zapletal
ab 15. 2., 17–18.30, Wien Round Girls. Gruppe für übergewichtige Mädchen zwischen 10 u. 14 Jahren. Mit Anna Maksys und Maria Steck
Anm.: VHS Ottakring, 16., Ludo-Hartmann-Platz 7, T. 492 08 83/0; eur 50,–
Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29, T. 715 08 00; eur 152,–
februar 2002an.schläge 43
an.künden ab 15. 2., 9–13.00, Wien EDV für Frauen I Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29, T. 715 08 00; eur 159,88
15.–16. 2., Wien Anleitung zum Selbstcoaching. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440; eur 380,–
16.–17. 2., Wien Einführung in Flash 5. Mit Sabine Rauscher Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 403,33
ab 19. 2., 19–21.00, Wien Arbeitsgemeinschaft Autorinnen. Mit Barbara Neuwirth Anm.: VHS Ottakring, 16., Ludo-Hartmann-Platz 7, T. 492 08 83/0; eur 50,–
ab 19. 2., 17.30–19.00, Wien Ich bin hier die Chefin! Supervisionsgruppe für Frauen in Leitungsfunktionen. Mit Michaela Judy Anm.: VHS Ottakring, 16., Ludo-HartmannPlatz 7, T. 492 08 83/0; eur 86,50. Kostenloser Infoabend: 12.2., 18–19.00 Uhr
20. 2., Bregenz Feministische Reflexionen. Teil IV Frauengetriebe, 6900, Schillerstraße 2, T. 05574/45 538
ab 21. 2., 18–19.30, Wien Frauen-Stammtisch. Mit Christine Hölzl-Hackl Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29, T. 715 08 00; eur 45,–
22. 2., 18–21.00, Wien Familienstellen. Lösungswege für partnerschaftliche, familiäre und gesundheitliche Probleme. Mit Karin Graf und Barbara Strasser Info u. Anm.: Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/7, T. 89 58 440; eur 22,– bzw. 50,–
ab 22. 2., 17–21.00, Wien Meine Karriere: Erkennen – Planen – Verändern. Coachinggruppe für Frauen. Mit Anna Hörschläger Anm.: VHS Ottakring, 16., Ludo-Hartmann-Platz 7, T. 492 08 83/0; eur 160,–
22. 2., 9.30–12.30, Salzburg Vernetzungstreffen Feministische Mädchenarbeit: „Mütter und ihre ,Vorbildrolle’ für Mädchen“ Seminarraum Akzente Salzburg, 5020, Glockengasse 4c/4. Stock. Anm.: make it – Büro für Mädchenförderung, T. 0662/84 92 91/11
23. 2., 10–16.00, Wien Frauen – (Ohn-)Macht – Perspektiven. Mit Ilse Marschalek und Elisabeth Turek Anm.: VHS Landstraße, 3., Hainburger Straße 29, T. 715 08 00; eur 36,–
23. 2., Bregenz Magie des Körpers – Yoga. Entspannungstag mit Barbara Müller Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 538
25. 2.–1. 3., Wien Intensiv-Workshop zur WebsiteErstellung. Mit Sanna Tobias und Valentina-Johanna Baumgartner Anm.: Webakademie – von Frauen für Frauen, 1., Schottenring 33, T. 969 02 07; eur 1000,70
1. 3., Wien Fachtagung: Die Rechte der Frauen und die Erweiterung der EU Info: Renner-Institut, T. 804 65 01/26 od. 43
1.–2. 3., Wien Zeitmanagement. Mit Andrea Scheutz Anm.: Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/7, T. 89 58 440; eur 380,–
ab 15. 2., Wien Kim Sooja: „A Needle Woman“
Frauen-Lokal-Abend der HOSI-Lesben Linz
Kunsthalle, project space, Karlsplatz, 4., Treitlstraße 2; tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr
Coffee Corner, 4020, Bethlehemstr. 30. Jeden Mo ab 20.00 Uhr
Ort: Frauenhetz, 3., Hetzgasse 42/1, Anm.: T. 49 49 526, e-mail: tomir.poet@chello.at; eur 20,– gesamt/5,– pro Einheit
22.–28. 2., Wien Inner views. Werke von Caroline Ramersdorfer, Sonja Lixl, Ilse M. Seifried u.a.
AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden 1. Mo ab 20.00 Uhr
Literaturhaus, 7., Seidengasse 13; Vernissage: 21.2., 19.00 Uhr
HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36, T. 0732/60 98 98/1. Jeden 2. Mo 20–22.00 Uhr
Politisches Café
Elterngruppe. Für Eltern homosexueller Töchter und Söhne
2.–3. 3., Salzburg Spieglein, Spieglein an der Wand – Welche ist die ... im ganzen Land? Mädchen- und Frauenbilder. Mit MarieTheres ZIrm und Judith Pühringer
25. 2., 20.30, Wien Histörrische Frauen. Eva Linder: „Elisabeth Bergner“
Anm.: Bildungshaus St. Virgil, 5026, Ernst-Grein-Straße 14, T. 0662/659 01/514
26. 2., 18–20.00, Wien Alles was Recht ist. Fragen zu Trennung, Scheidung und gemeinsame Obsorge. Mit Barbara Stekl und Bettina Zehetner
VHS Hietzing, 13., Hofwiesengasse 48, Mo–Fr 8.30–19.30 Uhr
Anm.: Frauen beraten Frauen, 6., Lehárgasse 9/17, T. 587 67 50
15. 2., 19.00, Wien 15. Wohnzimmer-Jahrestag. Mit Ilse Kilic, Christine Huber, Karin Spielhofer, Lisa Spalt und Margret Kreidl
Frauencafé
Alte Schmiede, 1., Schönlaterngasse 9
Dienstag
18. 2., 19.00, Wien Traude Korosa & Martina Cizek: „wildfrouwes tagewerk“ & „kurdisch/türkische impressionen“. Sur/reale Texte mit Musik
Gynäkologische Kummernummer
v o r t r a g . d i s ku s s i o n 2. 2., 11.30–18.00, Wien Was heißt Sexismus? Was haben feministische Strategien mit Transgender-Politiken zu tun? Workshops, Plenum, Fest Café Willendorf, 6., Linke Wienzeile 102
4. 2., 19.00, Graz Elisabeth Gierlinger-Czerny: „Leibund Seelsorge. Heilungsgeschichten im Neuen Testament“ Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98
6. 2., 19.00, Graz Karin Hochreiter: „Weibliche Körperlichkeit: Sich selbst kennenlernen. Natürliche und mechanische Verhütungsmethoden“ Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98
11. 2., 20.30, Wien Histörrische Frauen. Cornelia Krauß: „Eugenie Schwarzwald“
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
a u s te l l u n g bis 17. 2., Wien Von Kopf bis Fuß. Mode 1750–2001 Hermesvilla, 13., Lainzer Tiergarten, Eingang Lainzer Tor; Di–So 10–18.00 Uhr
bis 28. 2., Wien Freier Lauf. Gemeinschaftsprojekt von Haus Miriam, F.E.M., F.E.M. Süd und der Künstlerin Renate Payer Haus Miriam, 18., Schopenhauerstraße 10
bis 24. 3., Wien Renée Kellner: „Sein“ kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42
bis 3. 2., Wien Carola Dertnig: „a room of one’s own“ Secession, 1., Friedrichstraße 12; Di–So 10–18.00, Do 10–20.00 Uhr
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
bis 15. 2., Wien Carla Müller: „weiter wider...“
12. 2., 19.00, Wien Frauenstammtisch: „Gender Mainstreaming – mehr als nur neoliberale Rhetorik?“
Die kleine Galerie, 3., Kundmanngasse 30; Di–Fr 13.30–18.30 Uhr
7*Stern, 7., Siebensterngasse 31
13. 2., 19–21.00, Graz Claudia Scheer: „Körperlich gesund, aber krank vor Angst? Angst- und Panikattacken“ Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98
15. 2., 18.00, Wien Frauen erzählen – Das Erinnerungstheater. Mit Michaela Schwind
bis 21. 4., Wien Die Gewalt ist der Rand aller Dinge. Subjektverhältnisse, politische Militanz und künstlerische Vorgehensweisen. Werke von Linda Bilda, Katja Eydel, Ulrike Müller, Charlotte Posenenske, Yvonne Rainer u.a.
20. 2., 18.00, Wien Elisabeth von Samsonow: „Die verrutschte Vulva. Ikonologie einer neuen Organtheorie“ kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
20. 2., 19.00, Graz Katie Krassnig: „Jetzt platzt mir gleich mein Kragen: Die Schilddrüse“. Infoabend Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98
22. 2., 18.00, Wien Gertraud Steinkogler-Wurzinger:„Ignotae Deae – An die unbekannte Göttin“
Anm.: bfi Tirol, 6020, Salurnerstraße 1, T. 0512/59 660/0
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
19. 2., 19.00, Wien Buchpräsentation: „Wiener Wandertage“ von Elisabeth Boyer und Frederick Baker
Landesgalerie am Oberösterr. Landesmuseum, 4010, Museumstraße 14; Di–Fr 9–18.00, Sa/So 10–17.00 Uhr
bis 28. 2., St. Valentin Schön sein – schön bleiben: Die „ideale“ Frau der 50er Jahre Geschichtliches Museum der Stadt St. Valentin, 4300, Hauptplatz 5; Di u. Do 15–20.00, So/Fei 10–12 u. 15–18.00 Uhr
bis 21. 4., Klagenfurt Linda McCartney: „Sixties & Roadworks“ – ihr fotografisches Werk Alpen-Adria-Galerie, 9020, Theaterplatz 3; Mo–Fr 10–19.00, Sa 10–17, So 10-15.00 Uhr
ab 8. 2., Wien Yayoi Kusama. Objekte und Installationen Kunsthalle, Halle 1., 7., Museumsplatz 1; tgl. 12–20.00, Sa/So 12–18.00 Uhr
ab 12. 2., 19.00, Wien Elisabeth Kolbry: „Lebensspuren“. Fotografische Arbeiten Club Alpha, 1., Stubenbastei 12/14
Selbsthilfegruppe für Frauen zum Thema: Verlust eines Kindes Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden 1. Mo 19.30–21.00 Uhr FLZ, 6020 Innsbruck, Liebeneggstr. 15. Jeden Mo, Mi u. Fr 20–24.00 Uhr T. 0512/58 08 39
F.E.M., T. 01/476 15/57 75. Jeden Di 9–12.00 Uhr
Therapeutische Gruppe für Frauen mit Mißbrauchs- und Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Di 18.30–20.00 Uhr; eur 21,–/Abend
Literaturhaus, 7., Seidengasse 13
Team for girls: Gruppe für weibliche Lehrlinge
21. 2., 19.00, Wien Brigitte Mathes: „Dorfmatratze“. Buchpräsentation
Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45. Jeden Di 18–21.00 Uhr
Club Alpha, 1., Stubenbastei 12/14
Frauenlaufgruppe Hollabrunn. Mit Sylvia Möstl
21. 2., 19.00, Mattersburg Margot Wieser: „Stiller Aufbruch. Frauen in Ungarn erzählen“ Literaturhaus Mattersburg, Wulkalände 2
26. 2., 19.00, Wien Wos haaßt dialekt? Mit Brigitte Wiedl, Elfriede Haslehner u.a. Literaturhaus, 7., Seidengasse 13
26. 2., 20.00, Wien Prosaprogramm – Neue Formen des Erzählens und Nichterzählens. Mit Lisa Spalt, Elfriede Gerstl u.a.
7.–8. 2., Wien SV-Grundkurs für Mädchen von 10–13 Jahren
bis 3. 3., Linz Maria Hahnenkamp: „Bilder und Nachbilder“
VHS im Zentrum, 21., Angerer Straße 14
Literaturhaus, 7., Seidengasse 13
bis 24. 2., Wr. Neustadt Lisa Wolf
18. 2., 16–19.00, Wien JobBox – suchst Du eine Lehrstelle?
18. 2., 18.30–21.00, Wien Renate Tanzberger/Irene Besenbäck: „Frauen in Naturwissenschaft und Technik“
lesung
Amerlinghaus, 7., Stiftgasse 8
Karmeliterkirche, 3100, Schlögelgasse 24; tgl. 10–18.00 Uhr
Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45
Dauerausstellung, Wien Eugenie Schwarzwald und ihr Kreis
Generali Foundation, 4., Wiedner Hauptstraße 15; Di–So 11–18.00, Do 11–20.00 Uhr
kosmos.frauenraum, 7., Siebensterngasse 42, T. 523 12 26
25. 2.–17. 6., Innsbruck Wiedereinstieg für Frauen in das Berufsleben
44 an.schlägefebruar 2002
22.–24. 2., Wien Zarte Bande, Bund und Bündnis – Teilsames. Tagung mit Birge Krondorfer, Christina Thürmer-Rohr, Susanne Höhndorf, Patricia Gerstgrasser u.a.
s e l b s t v e r te i d i g u n g Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45; eur 15,–
f i x te r m i n Montag Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch für lesbische (Co-)Mütter Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 1. Mo, 19.30, eur 3,6/Abend
Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020 Hollabrunn. Jeden Di 9.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen AFZ, 4020 Linz, Humboldstr. 43. T. 0732/60 22 00/60. Jeden 2. und 4. Di. 17.30–18.30 Uhr
Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, abraxa@goplay.com. Jeden Di 14–18.00 Uhr
Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe für Mütter von Kindern mit Eßstörungen. Mit Christine Saiko-Jogan Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, ats 75,–. Jeden 1. Di 16.15–17.30 Uhr
Telefonische Verhütungsberatung – kompetent, anonym, kostenlos Frauengesundheitszentrum Graz, T. 0664/99 27 44. Jeden Di 17–19.00 Uhr
Mittwoch Selbsthilfegruppe für Frauen mit Angststörungen Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18.30, eur 3,6/Abend
Psychotherapeutische Jahresgruppe für Frauen in Trennung. Mit Dorothee Böhme-Lindmaier bis Ende 2001
Come in. Offene Gruppe für Lesben
Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50, Mo 17.30–19.00
HOSI Lesbengruppe
Internet-Cafe für Frauen und Mädchen. Auch Anfängerinnen. Kinderbetreuung
Lila Tip, 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50. Jeden 2. Mi ab 20.00 Uhr Novaragasse 40, 2., T. 216 66 04. Jeden Mi ab 19.00 Uhr
Open House – Für Frauen, die Kontakt zu anderen Frauen suchen
Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37, T 895 72 67. Jeden Mo 15.00–18.00
Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50. Jeden Mi 18–20.00 Uhr
Encounter-Gruppe für Lesben und Frauen, die sich da noch nicht so sicher sind
Venus im Bade: Sauna, Whirlpool, Schwimmbecken und Tepedarium. Women only ...
Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/ 7, T. 89 58 440. Jeden 2. u. 4. Mo 19.30 Uhr; eur 21,–/Abend
Badehaus Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169. Jeden 3. Mi 20–24.00 Uhr Anm f. Massage, T. 892 78 64
an.künden Selbsthilfegruppe für Frauen mit Brustkrebs
Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17–19.00 Uhr
Wiener Krebshilfe, 18., Theresiengasse 46/ Ecke Kreuzgasse, Info-T. 408 70 40. Mo–Mi 9–14.00, Di, Do 14–19.00 Uhr
Feministische Schreibwerkstatt
Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen
Treffpunkt Internetcafe. Mit Sylvia Körbler. surfen – mailen – chatten und dazwischen plaudern
Anm.: Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, T. 523 222. Jeden Mi 18.00
FrauenART – offenes Atelier für Frauen. Lustvolles Experimentieren steht im Vordergrund, keine künstl. Vorkenntnisse nötig Jeden 1. Mi.abend. Info & Anm.: Anna Rakos, T. 478 63 88
Dein Körper, deine Verbündete. Gruppe für Frauen, „einfach zum Wohlfühlen“. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 19.00 Uhr, eur 21,–/Abend
Bücherflohmarkt. Der Erlös kommt dem Deutschkurs für ausländ. Frauen zugute Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Verkauf u. Abgabe von Büchern jeden Mi 9–12.00 Uhr
Frauencafé, 8., Lange Gasse 11. Jeden 2. Do 19.30–21.00 Uhr
Frauenberatung, 3910 Zwettl, Galgenbergstraße 2. Jeden 1. u. 3. Do 16– 19.00 Uhr, T. 02822/522 71-0
Die Tür – Frauencafe 7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2, 02682/66 124; 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670. Jeden Do 10–12.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für Angehörige von Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Do 15–16.00 Uhr
sistaDance – Toptraining 4., Rienößlgasse 4, e-mail: SistaDance@gmx.at, jeden Do
Frauendisco. Powered by Las Chicas
In den Palästen der Erinnerung – über das Leben schreiben. Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini Zirkovich
Rosebud, 2., Obere Augartenstraße 5. Jeden Fr ab 21.00 Uhr
Literaturhaus Mattersburg. Jeden 1. Mi 19.00 Uhr. Anm.: T. 02626/677 10
Brot & Rosen, 12., Ratschkygasse 48, e-mail: Tanzklub@resisdanse.at, jeden Fr 21.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer Scheidung/Trennung AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Mi 18–19.00 Uhr
Nachtmahl
Freitag
Resis.danse-Tanzabende
Intenet-Café von Frauen für Frauen
Vier Frauen laden die ZuschauerInnen zu einem festlichen Abendessen, vier Gänge, Musikuntermalung. Der opulente Abend bekommt aber Sprünge: Nach und nach zeigen die Gastgeberinnen ihr wahres Gesicht, ihre dunkle Vergangenheit kommt ans Licht. Die deutsche Regisseurin Eva Diamantstein entwickelte einen aufwühlenden Theaterabend über die schwarzen Seiten der weiblichen Seele, der so mancher ZuschauerIn noch lang im Gedächtnis bleiben wird.
Donnerstag
abz wien.cybercenter, 6., Gumpendorfer Straße 83, T. 595 21 55. Jeden Fr 13–19.00 Uhr, jeden letzten Fr speziell für Mädchen!
Comgirls. Kostenlos chatten, mailen und surfen für Mädchen
Welser Frauen-Stammtisch – gemütlicher Frauentreffpunkt
Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22–24/ Stg. 1/ Top 1, T. 789 45 45/14. Jeden Do 16– 19.00 Uhr
Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13, jeden 4. Fr ab 20.00 Uhr
Treffpunkt für junge Lesben bis 25
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Eßstörungen. Mit Olivia Wollinger
HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00
Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1,
Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 18.30, eur 7,3/Abend
Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen – der Abend für Lesben und Freundinnen
Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen. Mit Isabella Ammering
Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung Anm: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14–19.00 Uhr
Feel Free, 8010 Graz, Rapoldgasse 24. T. 0316/32 80 80. Jeden Mo 19–22.30 Uhr
Frauendisco
Neue Beisl-Öffnungszeiten: Do u. Fr 21.00–1.00, Sa 22.00–4.00 Uhr
Feel Free, 8020 Graz, Rapoldgasse 24. Jeden letzten Fr 19–2.00 Uhr
FLMZ-Beisl, 9., Währinger Straße 59/6, Ecke Prechtlgasse
Sonntag
Kostenloser Deutschkurs für Migrantinnen. Mit Irmtrud Pohl Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 10.30 Uhr
Widerstandslesung. Künstlerische Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken etc.) willkommen: http://www.awadalla.at/el/ kalender.at
Frauenbadefreuden. Mit Schönheitsmitteln „á la Sonja“ und Spezialistinnen für Hand, Fuß, Düfte und Massage Anm.: Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169, T. 988 98 214. Jeden 3. So 16–20.00 Uhr
Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 538. Jeden 1. So ab 11.00, ats 100,–
Ort: Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, T. 01/317 01 01; 7.–16. 2., 19.30 Uhr Nach Vereinbarung Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen T. 714 39 39
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos!
Help – schnelle Hilfe für junge Leute bei Fragen zu Partnerschaft, Liebe und Sexualität F.E.M., T. 476 15/57 72
Theaterworkshop „Liebe, Sex & Co.“ Mit Martina Nöster Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,
Einzelberatung und Therapie bei Eßstörungen für betroffene Frauen und Eltern. Mit Renate Gänszle
Schulworkshops zum Thema Eßstörungen. Mit Renate Gänszle und Martina Nöster
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos!
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,
Einzelberatung und Therapie bei Eßstörungen für Mädchen. Mit Martina Nöster
Sexualberatung. Mit Renate TürkLindmaier
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72; Erstgespräch kostenlos!
T. 476 15/57 71
Video-Workshop „Eßstörungen einmal anders“. Mit Renée Frauneder und Martina Nöster Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72
Medizinische Sprechstunde für Mädchen und Frauen mit Bulimie und Magersucht
T. 476 15/57 72
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch
Fortbildung für psychosoziale Berufsgruppen. Mit Renate Gänszle
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
T. 476 15/57 71
T. 476 15/57 71
Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38,
Schwanger – was nun? Beratungshotline F.E.M., T. 476 15/57 71
Coaching und Supervision für berufstätige Frauen. Mit Susanne Schmölzer Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Coaching für berufstätige Mütter. Hilfestellung zur Orientierung und Selbstpositionierung. Mit Gundi Grunner Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
februar 2002an.schläge 45
an.künden aus.blick
an.schläge
im märz
thema Maritas Geschichte
Feminismus in der Krise? 1959 lernt die 19jährige Marita Lorenz den kubanischen „maximo lider“ Fidel Castro kennen und lieben. Sie wird von ihm schwanger und emigriert nach einer Zwangsabtreibung in die USA. Dort wird sie vom CIA zur Ermordung Castros angeheuert. In dieser Dokumentarcollage aus Interviews mit Lorenz und anderen Zeitzeugen entfaltet sich die tragische Lebens- und Liebesgeschichte einer außergewöhnlichen Frau.
österreich
„Lieber Fidel“, ab 1. 2. in den österreichischen Kinos Einzelberatung für Frauen in der Lebensmitte – die „berüchtigten“ Wechseljahre. Mit Helga Kalmar Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Your line. Für Mädchen, die gerade eine Lehre machen und darüber reden wollen Sprungbrett, T. 789 45 45/12. Jeden Mo/Di/Mi 12–16.00 Uhr
Arbeitsgruppe für Frauen mit sexuellen Mißbrauchserfahrungen in der Kindheit Verein Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7. Info: T. 0676/717 29 67
Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge für Frauen. Auch muttersprachliche Beratung Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt, Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr 9–12.00, Di 17–20.00 Uhr
Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis (ats 20,–). Hilfe zur Selbsthilfe und Infos zu Schwangerschaftshilfen und/oder Schwangerschaftsabbruch Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; Mo/Di/Mi/Fr 9–13.00, Do 15–19.00 Uhr
r a d i o . f i x te r m i n Di 18.00–19.00 ta mera – an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben Radio Orange 94,0 MHz
Mi 18.00–19.00 Abwechselnd: orangina – Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur / bauch, bein, po – Die Sendung für die ganze Frau Radio Orange 94,0 MHz
Psychologische , juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen
Mi 20.05–20.20 Das Frauenzimmer. Die Plattform für eine frauenspezifische Information
Die Tür – Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2 T. 02682/66 124
Freies Radio Salzburg, FM 94.0 MHz
Frauenberatung
Do 18.00–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ la manifesta/fragmente – die Frauenmusiksendung
Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalgasse 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstraße 26, T. 03322/430 01
Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei Verhütungsfragen und Eßstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55
Mi 18.00–19.00 Abwechselnd: Dyketime – Radiomagazin für Lesben/frauenforum RadioHelsinki, 92,6 MHz (Graz)
Radio Orange 94,0 MHz
Hotline Eßstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz
Jeden 2. Fr 18.00–19.00 Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums
Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400. Mo, Do 16–19.00, Mi 9–12.00 Uhr
Radio Orange 94,0 MHz (Telekabel Wien 92,7)
46 an.schlägefebruar 2002
Fr 16.30–17.00 Kosmos-Frauenraum-News Radio Orange 94,0 MHz
Jeden 1. u. 3. Fr 16.30–17.30 SPACEfemFM. Frauenradio
Junge Lesben In zahlreichen Gruppen und losen Initiativen betreiben Studentinnen kreative feministische Politik.
Radio FRO, 105,0 MHz (Linz)
tanz.fest 2. 2., Wien Regenbogen-Ball Parkhotel Schönbrunn, 13., Hietzinger Hauptstraße 10–20. Info: 319 44 72
2. 2., 22.00, Wien Fest zum Sexismus-Workshop Impuls of Sound, 6., Gumpendorferstraße 2
kultur
Noch mehr Tanz Im ägyptischen Tanz Raqs Sharqi werden Erdigkeit, Anmut und Kraft vereint.
diverses 24. 2., 14.00, Wien Frauen vor Ort – Wiener Frauenstadtspaziergänge Treffpunkt: vor dem Parlament, Info: kosmos.frauenraum, T. 523 12 26; eur 18,17
25. 2., 16–19.00, Wien Fähigkeitencheck. Für Mädchen zw. 7. u. 9. Schulstufe Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/ Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45
26. 2., 19.00, Wien Frausein – Spiritualität – Gesundheit. Roswitha Bauer: „way of beauty“. Meditationswanderungen Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29/7, T. 89 58 440
Radio Orange 94,0 MHz
Do 18.00–19.00 Abwechselnd: HOSI Lesbenradio/ das Wissenschafts-Feministische Duett/lourdes
Sind autonome feministische Initiativen noch zeitgemäß? Was denkt die neue Generation über alte politische Ziele der neuen Frauenbewegung?
Redaktionsschluß Termine 3/01: 12. 2. 2002
an.schläge gibts in folgenden Buchhandlungen Am Laurenzerberg Winter Zentralbuchhandlung Ebbe & Flut Jeller Südwind Frauenzimmer Riedl Löwenherz buch am stein Südwind Gersthof
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an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN
Dorothee Markert
Wachsen am MEHR anderer Frauen Vorträge über Begehren, Dankbarkeit und Politik
Jung, blond, single ... ... suchen wir nicht. Aber eine Redakteurin für das feministische Magazin an.schläge (20 h). Erwünscht: feministischer Background, Erfahrung in Projektarbeit, journalistische Grundkenntnisse, Computer-Skills
Wie können Frauen ihr Wünschen, Wollen und Begehren in die Welt bringen? Wie sehen konstruktive Beziehungen zwischen Frauen aus? Wie können Machtbeziehungen durch Autoritätsbeziehungen ersetzt werden? Wichtige Inhalte der italienischen Denkerinnen (Luisa Muraro u.a.) werden (be)greifbar für unser alltägliches Leben – z.B. beim Thema Hausarbeit. ISBN 3-922499-59-7, € 19,80 / SFr 36,– Christel Göttert Verlag, Virchowstr. 21, D-65428 Rüsselsheim T+F: 0 6142 / 5 98 44, e-mail: info@christel-goettert-verlag.de internet: www.christel-goettert-verlag.de
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Nr. 02/02, feb. 2002/16. Jahrgang, ats 48,–/dm 8,–/sfr 8,-/eur 3,54, P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M