an.schläge10/2003
an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN oktober
1983 Happy Birthday 2003
e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,–
D anke an.sch läg e !!! 20 Jahre
feministische (Gegen)Öffentlichke erfrischend, unverzichtbar im medialen Einheitsbrei.
W ir g ratu lieren !
D ie G rü nen Frau en W ien D ie fem inistisch e O p p o sitio n Grüne Frauen Wien, Lindeng. 40, 1070 Wien, Tel.: 521 25/234 gruene.frauen.wien@ gruene.at http://wien.gruene.at/ frauenorganisation/
DIE GRÜNEN GRÜNE FRAUEN WIEN
an.schläge an.spruch
Schluss mit lustig Die Debatte um den „Generationenvertrag“ lässt tief blicken
05
asylgesetz
„Beschleunigt und gestrafft“
auf.takt
Eine rechtswidrige Asylgesetznovelle soll im Herbst beschlossen werden
08
interview
„Mir geht es um Sachpolitik“ Stadträtin Grete Laska zum Loch im Wiener Sozialbudget
10
international.niederlande
Neue Bewegungen
forum
thema
politik
Die „dritte feministische Welle“ in den Niederlanden rollt an
14
an.sage
Chancen der Teilzeitbeschäftigung Ingrid Moritz von der AK Wien, Ilse Walther von der Bank Austria-CA
24
designervagina
Lizenz zur Amputation Die sogenannte Designervagina ist ein neuer Trend aus den USA
16
forum.wissenschaft
Gender im Black Empowerment Die Rolle der Black Women Activists im Kampf gegen Sklaverei
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arbeit
xxx
xxx xxx
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konferenz
Liebe Schwester, Ein Brief aus Graz, wo die erste feministATTAC-Konferenz statt fand
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oberösterreich
Befreite Körper Die Freiheit zu sein: Eine Veranstaltungsreihe vom Verein Fiftitu%
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porträt
Something’s going on Victoria Suranyi stellt ihre Bilder im Frauencafé Palaver in Graz aus
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an.klang
Queens & Bitches Aktuelle HipHop & R’n’B-Wear für den kühlen Herbst
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lese.zeichen
Zwischen den Dünen Malika Mokeddems neuer Roman bringt Leben in die Wüste Algeriens
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ge.sehen
kultur
Der Oktober wird ein ganz besonderer Monat für uns und unsere Leserinnen. Wir feiern unser 20-jähriges Jubiläum mit einem großen Fest am 25. Oktober im Orlando – gemeinsam mit Stichwort, das ebenfalls zwanzig Jahre alt wird. Auch die aktuelle Ausgabe der an.schläge ist eine Jubiläumsausgabe mit der üblichen Themenvielfalt aber zusätzlich zwölf Seiten, die ganz unserem Geburtstag gewidmet sind. Aus diesem Anlass haben sich am 8. September insgesamt elf an.schläge-Frauen aus den vergangenen zwanzig Jahren zu einem Round-Table zusammen gefunden. Die Wiedersehensfreude war groß, ebenso die Lust, ganz alte Geschichte und Anekdoten wieder aufzuwärmen, um sie an einem Tisch und für unsere Leserinnen zu diskutieren. So wurde etwa die Frage beantwortet: Warum verschluckt sich Heide Schmidt selbst? Besonders lustig wurde es für Gabi und Karin, als es ans Transkribieren dieser Aufnahmen ging. Das Endergebnis findet sich im Jubiläumsteil dieser an.schläge. Dort gibt es auch ein Interview mit der langjährigen Chefredakteurin Gudrun Hauer nachzulesen, die zum Round-Table keine Zeit hatte, aber dafür im Einzelgespräch umso ausführlicher die Entwicklung der Zweiten Frauenbewegung in Österreich reflektierte. Besonders gefreut haben wir uns kürzlich, als die Gewinnerinnen des jährlich vergebenen Journalistinnenpreises „Spitze Feder“ bekannt gegeben wurde: Gabi Horak ist die verdiente Gewinnerin des Förderpreises, mit ihr freut sich die gesamte Redaktion. Weniger erfreulich ist, dass wir unsere neue und schon liebgewonnene PR-Frau Ilona BaumannSohajek wieder verlieren. Wir wünschen ihr aber ganz viel Spaß in ihrem neuen Erwerbsjob, den sie – das wissen wir – dringend gebraucht hat. Deshalb freuen wir uns trotzdem, nämlich mit Ilona, wenn auch die Suche nach einer neuen Anzeigenkeilerin wieder aufgenommen werden muss. Bewerbungen bitte direkt an uns. Wir wünschen schöne Stunden beim Lesen dieser Jubiläumsausgabe und hoffen, unsere Leserinnen freuen sich mit uns auf weitere zwanzig Jahre! Eure an.schläge-Redaktion
Nationale Symbolik Die ungarische Medienkünstlerin Andrea Schneemeier in Quartier 21
42
an.an.schläge Betrifft:„Gewaltige Phantasien“ von Karin Eckert in an.schläge 9/03
an.schläge Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76 Fax: 01/ 715 98 88, e-mail: redaktion@anschlaege.at, office@anschlaege.at, http://www.anschlaege.at
Redaktionskollektiv: Karin Eckert/keck (Koordination, Buchhaltung), Verena Fabris/vab (web), Gabi Horak/GaH (Koordination, Abos), Petra Öllinger/PÖ, Helga Pankratz/ pan
Inserate, PR: Ilona Baumann-Sohajek (inserate@anschlaege.at) Ständige Mitarbeiterinnen: Daniela Fohn/DF, Kerstin Kellermann/kek , Gabi Obojkovics/Go, Claudia Saller/cs, Eva Steinheimer/ESt
Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Monika Gerstendorfer, Margit Jansensberger, Heidi Kolm/heko, Irene Messinger, Sabine Stadler, Femke Withag
an.sage: Ingrid Moritz & Ilse Walther neu.land: Jasmina Jankovic’ heim.spiel: Eva Steinheimer lesben.nest: Ursula Raberger ge.sehen: Gabi Obojkovics Plus-Minus: Karin Eckert, Verena Fabris an.klang: Vina Yun Cartoon: Borges Unsere Werbung: Magdalena Blaszczuk Cover: Michaela Bruckmüller (o), Magdalena Blaszczuk (u) Fotos: an.schläge-Archiv, Magdalena Blaszczuk, Michaela
skandalös
unbegreiflich
Sehr geehrte Redaktion! Als Autor der Sexkolumne im „Falter“ bin ich Überreaktionen zwar gewöhnt, aber wenn mir jetzt auch noch vorgeworfen wird, meine Texte würden den „Nährboden für körperliche Gewalt“ bilden, möchte ich das dann doch nicht unkommentiert lassen. Was soll der Unsinn? Ich habe in den vergangenen Jahren festgestellt, dass manche Leserinnen und Leser (ja, auch Leser) offenbar nicht imstande sind, die Sexkolumne richtig zu lesen. Es handelt sich dabei NICHT um eine für den „Falter“ oder gar „die Linken“ repräsentative Glosse, sondern um die radikal subjektiven Betrachtungen eines Mannes, der sich – wie Sie richtig schreiben – „seine Gedanken über Sex von der Seele schreibt“. Wenn jemand diese Gedanken für witzlos, pubertär, dumm oder geschmacklos hält, tut mir das zwar leid, aber ich kann es nicht ändern. Der ganze Witz der Kolumne besteht (jedenfalls für die, die sie lesen können) doch darin, dass sie so persönlich – und damit auch so angreifbar – ist. Wäre die Kolumne so „untergriffig, aggressiv und zunehmend gewaltvoll“, wie Sie behaupten, hielte ich das tatsächlich für bedenklich. Ich verstehe bloß nicht, was Sie damit meinen. Die Sexkolumne hat weder mit dem Tod von Marie Trintignant noch mit dem von Cheibani Wague irgendetwas zu tun. Ich halte diese Unterstellung übrigens für skandalös. Gruß,
Liebe an.schläge! Die Kolumne von W.K. ist wirklich unglaublich. Mit vorgestrig sexistischen Witzchen versucht Herr K. offensichtlich postpubertäre Bewusstseinstrübungen zu kompensieren. Karin Eckert hat den Nagel auf den Kopf getroffen: Frauenverachtung und Sexismus sind wie Rassismus Nährboden für Gewalt. Gerade in Zeiten von Schwarz-Blau sollte noch viel sensibler mit solchen Themen um gegangen werden. Die Zweigleisigkeit einer Falterredaktion ist uns unbegreiflich und sollte nachdenklich stimmen. Danke für den tollen Kommentar!
Wolfgang Kralicek, Falter-Kulturredakteur
endlich benannt
Bruckmüller, Magdalena Frey, Christian Herzenberger,
müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion
Liebe an.schläge Frauen! Der Kommentar über die vielgelesene Zeitung „Falter“ hat den penetranten Machojournalismus eben als solchen auch benannt. Es bleibt zu hoffen, dass viele LeserInnen mit genau diesem geschulten Blick die Kritik direkt anbringen werden. Weiter so! Mit feministischen Grüßen
entsprechen. Kürzungen vorbehalten.
Rebeca
Gabi Horak, KulturKontaktAustria, Christa Markom, Eva Steinheimer
an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Andrea Gadler Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge
04 an.schlägeoktober 2003
Renate Retzenhofer und Gerhard Pichler
Betrifft:„Es war ein absolutes Männerlokal“ in an.schläge 9/03
nicht so spektakulär Liebe an.schläge-Frauen. Es hat mich besonders gefreut, in der letzten Ausgabe der an.schläge über eine Kaffeesiederin zu lesen – gilt doch gerade dies als ein ziemliches Männer-Gewerbe, dabei haben Frauen in der Geschichte der Kaffeehäuser viel zu ihrem „Gelingen“ und Weiterbestand, etwa während der Jahre der Vor-/Zwischen/Nachkriegszeit, beigetragen. Ich sag nur: Cafe Hawelka, Alt Wien,… Oder meine Großmutter, später nach dem Tod ihres Mannes als „Erbin“ mit einem mehr oder weniger unbekannten Lokal. Der Kulturbeitrag, aus nichts etwas zu machen (Kaffee, Zigaretten…) ist aber halt nicht so spektakulär, als sich gegenseitig tot zu schießen. In diesem Sinne: Auf die Kultur! Anneliese
an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN
an.spruch
Helga Pankratz
Schluss mit lustig Vor dem Hintergrund des neoliberalen Umbaus hat ein Ausspruch der Bildungsministerin eine „Wertedebatte“ ausgelöst, in deren Verlauf fast alle mehr oder weniger zur Zeit bedeutenden Männer der Republik – und teils auch ihre Ehefrauen – ein Füllhorn bedenklicher Ansichten und Rezepte über uns ausgeschüttet haben. Ich weiss nicht, was mich an der Debatte am meisten ärgert: Das einlullende Hinweglabern über brisante, nicht mehr rückgängig zu machende Eingriffe in Staats- und Wirtschaftsgefüge mit dem „weichen“ Thema Ehe und Familie. Oder die brisante Kombination von Gebärdruck und Nationalismus/Rassismus. Oder der propagierte erzkonservative Familienbegriff. Deregulierung, Privatisierungen, Abbau von ArbeitnehmerInnenrechten und sozialer Absicherung, die Individualisierung von Verantwortung (und vor allem von Risiko) stehen beinhart auf dem Programm. Kindergartenplätze? Ganztagsschulen? Schwarz und Blau sind sich einig, dass es dafür kein Geld gibt. Die schon erwähnte Bildungsministerin zieht stattdessen zu Schulbeginn eine „Stundenplan-Entrümpelung“ durch, die der Einsparung von LehrerInnen-Posten dient. Dann nimmt mir der Katholik und Familienvater NRPräsident Khol überraschend fast das Wort aus dem Mund: Dass wir Österreich eben als Einwanderungsland attraktiv machen müssen, wenn hier zu wenige Kinder geboren werden. „Genau!“ denk ich mir in meiner unendlichen Naivität und möchte höchstens noch ergänzen: und sofort ein anderer Umgang mit all jenen, die schon da sind und offensichtlich menschenrechtswidrig behandelt werden. Der Tod von Cheibane Wague, der Ausbruch von Gewalttätigkeiten unter den im Lager Traiskirchen zusammengepferchten Menschen, die schweren Verletzungen, die ein 14-Jähriger davontrug, der wegen eines Bagatelldelikts wochenlang mit knapp älteren Burschen zusammen gesperrt war – das alles ist nur eine winzige Spitze des Eisbergs an Folgewirkung einer nationalistisch-chauvinistischen Eiszeit im Land. Der Gipfel aber war, dass der – ebenfalls katholische – Innenminister besser als ich erkannt hat, wie Khols Aussa-
ge gemeint war: als „Drohung“ für die altösterreichische, sich als homogenes Traditionen- und Genpool verstehende Bevölkerung. Kein Wunder, dass ich – kinderlose lesbische Frau – mit meinem Begriff von Generativität in dieser Wertedebatte abseits stehe: Generativität als eine Verantwortung der Menschen für einander, der solidarischen Unterstützung zwischen den Generationen, ganz unabhängig von biologischer Verwandtschaft. Über Generativität in diesem Sinn erschien vor einem Jahr in der Lesbenzeitschrift „Ihrsinn“ ein schöner Artikel. Eine evangelische Theologiestudentin (Jahrgang 1976) schlug darin einen Bogen zwischen Schöpfungsgeschichte, der alttestamentarischen Liebe zwischen Naomi und Ruth und neuesten Ansätzen schwuler Theologie aus Europa – Gedankenwelten, von denen die ÖVP Lichtjahre entfernt ist. Sie ist ja den Besitzenden verpflichtet, für die Dynastiedenken und die Bedeutung von Blut und Boden existenzielle Bedeutung haben. Im Standard vom 2.9. bekennt sich Kanzler Schüssel folgerichtig zu einer „Familienpolitik, Kinderpolitik (…) und Generationenpolitik (…)“, die bisher „eine Spielwiese für einige wenige Politiker, meistens für Frauen (…)“ gewesen sei. – Aber jetzt ist „Schluss mit lustig“! Keine Spielwiese mehr. Der Kanzler macht „Kinderpolitik“ und hat „Rahmenbedingungen geschaffen (…), die (…) zu einer Begünstigung der Familien geführt haben“. Kein Zweifel, für welche Familienform konkret: „Man sollte nicht ständig versuchen, die Familie abzuwerten und zur Beliebigkeit zurückzustufen, wo jedes andere Verhältnis gleich gewertet wird.“ Der Doppelsinn des Satzes: „Schüssel macht ,Kinderpolitik’“ kann mich über den realen Zustand höchstens für eine kurze Grins-Sekunde hinweg trösten. Und doch: Wenn ich im Schüler-Standard vom 10.9. die Bildungsministerin als „Österreichs bekannteste Volksschullehrerin“ tituliert finde, oder Marlene Streeruwitz sie im Falter 37/03 einen „Maria-Theresia Verschnitt“ nennt, ist ein Lächeln meine Antwort, das bedeutet: Ich bin mit meiner Einschätzung der Österreichischen Tragikomödie und ihrer handelnden Personen ja doch nicht ganz allein. ❚ oktober 2003an.schläge 05
österreichan.riss geburtstage
Jubel allerorts
journalistinnenpreis
Mit spitzer Feder Bereits zum fünften Mal jährt sich die Verleihung des von der Wiener Grünen Monika Vana gestifteten Preises „Spitze Feder“. Mit der Auszeichnung sollen junge Journalistinnen für ihren Mut zur kritischen Berichterstattung und ihre hervorragenden publizistischen Leistungen gewürdigt werden. Der diesjährige Preis geht an das Magazin „fiber. werkstoff für feminismus und popkultur“. Geteilt wird der auf 2.000 Euro dotierte Hauptpreis mit der Diva-Journalistin Elfi Oberhuber. Der von der Nationalratsabgeordneten Eva Glawischnig gesponserte Förderpreis für Nachwuchsjournalistinnen bis 25 (!) Jahre geht an… …unsere Gabi Horak! Gratulation an alle aber natürlich insbesondere an meine liebe Mitfrau! keck
„Bei Männern akzeptiere ich das nicht“
…kommentierte der Arbeitgeber eines Bekannten dessen Wunsch in Karenz zugehen. In einem Vieraugengespräch – ZeugInnen konnte er nicht gebrauchen – teilte der Chef dem Angestellten mit, dieser könne sich schon einen neuen Job suchen, denn nach der zweimonatigen Behaltefrist würde er ihn kündigen. Mein Bekannter geht trotzdem. Ohne jene Männer verteidigen zu wollen, die gar nicht den Willen zur Karenz haben, aber solche Drohungen machen es den Willigen auch nicht gerade leicht.
06 an.schlägeoktober 2003
plus.minus
Das Jahr 2003 lädt zwar aus politischer Sicht nicht gerade zum jubilieren ein, einige feministische Organisationen feiern aber – trotzdem. Das Feministische Grundstudium des Rosa-Mayreder-Collegs geht ins fünfte Jahr. Ziel des viersemestrigen Lehrganges ist u.a. der Erwerb sozialer und politischer Kompetenz, die Optimierung argumentativer Durchsetzungsfähigkeit am Arbeitsplatz, die Nutzung internationaler Netzwerke und das Wissen über Europa-Recht und Medienarbeit. Die Verbindung von kritischer politischer Bildung mit professioneller Fachkompetenz steht im Zentrum der postgradualen Weiterbildung. Vor dem eigentlichen Fest gabs – ganz Mayreder-College-like – zunächst ein zweitägiges Symposium. Dann durfte getanzt und gefeiert werden. Auch die Frauenhetz – Verein für feministische Bildung, Beratung und Kultur – begeht einen runden Geburtstag: zehn Jahre schon residieren sie in der Hetzgasse, hetzen gegen patriarchale Strukturen und haben hoffentlich auch ihre Hetz dabei. Das Jubiläum begeht „die Hetz“ allerdings in aller Stille. Vielleicht wird ja nächstes Jahr nachgefeiert? Ganz vergessen, nicht nur aufs Feiern, sondern überhaupt, dass sie heuer fünf werden, hat Fiftitu% – OÖ Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur. Gar nicht verschwitzt haben Stichwort und an.schläge ihr Jubiläum. Beide werden je 20 Jahre und feiern ein großes Fest… siehe Seite 47!. keck http://rmc.ac.at/FGS; http://www.frauenhetz.at; http://www.fiftitu.at; http://www.stichwort.or.at
abtreibungsgegnerInnen
Fünf vor Zwölf! Die Sozialistische Linkspartei (SLP) führt seit Jahren eine Kampagne zur Verteidigung der Lucina-Klinik und macht dabei auf die Aktivitäten der radikalen AbtreibungsgegnerInnen aufmerksam, was der
plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“
news
schering
Frauen her!
Menstruation weg!
Prinzipiell bietet sich die Verlagsgruppe NEWS ja eher für ein Minus an als für ein Plus: Geschmacklose, sexistische Cover, ein Frauenmagazin, das uns wahrlich nicht gefehlt hat etc. Nun begibt es sich aber, dass zumindest eine der NEWS-Redakteurinnen, Tessa Prager, in all ihren Artikeln konsequent geschlechtsneutrale Formulierungen verwendet. Damit ist NEWS das einzige Main-Stream-Medium, das einen Schritt in Richtung Etablierung des Binnen-I setzt, während sich andere Blätter, denen es viel eher anstehen würden, nach wie vor weigern (etwa der Standard). Darum: Lob für Tessa Prager und, ja tatsächlich, für NEWS: +
Die einen bewerben geruchshemmende Slipeinlagen, um die peinlichen Tage möglichst unmerklich verstreichen zu lassen, die Firma Schering wiederum bejubelt eine neue Pille, die sie gänzlich unterdrückt: die Menstruation. Die muss ja wahrlich ein Horror sein: „Brustspannen, Krämpfe, Pickel, Ödeme, psychische Beschwerden“ – solch ein Leiden muss nicht sein! Daher Pille schlucken, und das lästige Symptom von Weiblichkeit tritt nur vier Mal im Jahr, statt alle vier Wochen in Erscheinung – und das alles ist natürlich „völlig unbedenklich“. Da bekommt frau ja ein richtig positives Verhältnis zu ihrem Körper! –
an.rissösterreich Obfrau Claudia Sorger schon einen Prozess eingebracht hat. Jetzt spitzt sich die Situation weiter zu. Der Lucina-Klinik droht das endgültige Aus. Der Betrieb wurde vorübergehend eingestellt. Für die Klinikleiterin Therese Beham ist die Bedrohung durch radikale AbtreibungsgegnerInnen laut eigenen Aussagen so weit fortgeschritten, dass sie in den Räumlichkeiten nicht mehr weiterarbeiten kann. Human Life International (HLI) hat somit das erklärte Ziel fast erreicht, nämlich, die Klinik zu vertreiben. Dass sie dazu auch kriminelle Methoden anwenden, hat auch die Richterin im Verfahren von HLI gegen Claudia Sorger festgestellt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde bewiesen, dass HLI Psychoterror gegen Patientinnen und Klinikpersonal ausübt, wobei das Urteil noch nicht rechtskräftig ist. Die SLP fordert die Wiener Stadtregierung und insbesondere Gesundheitsstadträtin Pittermann auf, endlich einzugreifen. Organisationen wie HLI würden ein Verbot und somit eine Kriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs anstreben. Seit Jahren verspricht die Stadtregierung, Ausweichräumlichkeiten für die Lucina-Klinik aufzustellen. Bis dato aber liegt weder ein eindeutiges, noch ein leistbares Angebot vor. „Wenn die Lucina-Klinik ihren Betrieb einstellen muss, dann wäre das das Ergebnis einer geplanten Aktion von religiösen Fundamentalisten, die die Räumlichkeiten der Klinik erworben haben und anschließend eine Kündigungsklage eingebracht haben“, warnt Claudia Sorger. Fest steht angesichts der enormen Kosten, die durch die Sicherheitsvorkehrungen der Klinik bisher entstanden sind: wenn Stadträtin Pittermann jetzt nichts unternimmt, bleiben die Tore der Lucina-Klinik für immer geschlossen! Daher dringend protestieren, mails schreiben, und von der Stadtregierung konkrete Unterstützung einfordern! keck Kundgebung jeden letzten Samstag im Monat ab 8:30h in 1020 Wien, Große Sperlgasse 33; http://slp.at; Protestmails an: elisabeth.pittermann@ggs.magwien.gv.at
konferenz
Wissen ist Macht…
an.ruf Margit Hauser im Gespräch mit Karin Eckert
20 Jahre im Archiv Mit welcher Motivation und von wem wurde STICHWORT gegründet? Das „Archiv der Neuen Frauenbewegung“, wie wir bis 1990 hießen, wurde als Teil des „Vereins Frauenforschung und weiblicher Lebenszusammenhang“ gegründet. Die Frauen wollten die schriftlichen Zeugnisse der Frauenbewegung bewahren und zugänglich machen. Welche Rolle spielt(e) Stichwort in der feministischen Bewegung? STICHWORT hat sich immer als Teil der Bewegung verortet. Unser Anliegen ist es, zwischen Forschung und Bewegung zu vermitteln. Durch die verschiedenen Aktivititäten und Kontakte der Mitarbeiterinnen gibt es einen ständigen Austausch mit aktiven Frauen(gruppen). Innerhalb der Frauenbewegung haben wir einen guten Bekanntheitsgrad erlangt. In diesen 20 Jahren hat sich viel verändert! Die Ansprüche unserer Nutzerinnen sind, parallel zur Etablierung der Uni-Frauenforschung, gestiegen und wir haben deswegen Anfang der 90er einen starken Professionalisierungsschub vollzogen. Wir sind stärker zur Serviceeinrichtung geworden, teils mit ambivalenten Gefühlen, weil wir um das politische Element fürchteten. Wie in vielen feministischen Einrichtun- gen gibt es auch bei uns aus praktischen Gründen die ursprüngliche Kollektivform nicht mehr. Dennoch spielt unbezahlte Arbeit bei uns immer noch eine tragende Rolle.
…für jene die Zugang dazu haben. Tendenziell sind Menschen aus den Ländern des Südens und hier insbesondere Frauen davon ausgeschlossen, was soziopolitische Konsequenzen nach sich zieht. Eine international hochkarätig besetzte Konferenz, die sich mit dieser Teilung befasst, findet von 27. bis 28. Oktober in Wien statt: die Frauensolidarität und das Wiener Institut für Entwicklung und Zusammenarbeit (VIDC) laden zum Thema: „Women crossing the Digital Divide – Empowerment through Information“. Bei der zweitägigen Konferenz (in Englisch!) soll die Bedeutung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für die sozioökonomische Entwicklung der Länder des Südens und vor allem für Frauen ausgelotet werden. Wo liegen Potenziale und wo droht moderne Technologie Frauendiskriminierung weiter zu zementieren, oder sogar zu verschärfen? Schwerpunktmäßig geht es dabei einerseits um die Rolle der IKTs für die internationale Frauenbewegung – für Netzwerkarbeit beispielsweise – und für die ländliche Entwicklung. Und noch ein Hinweis: am 17. Oktober ist Tag der Offenen Tür in der Berggasse 7, also auch bei der Frauensoli. Es warten Ausstellungen, Lesungen, Filme, Führungen, Quizspiele und Leckereien auf zahlreiche Gästinnen. keck
Welche positiven und negativen Zeiten sind dir besonders in Erinnerung?
27.–28.10.2003, Diplomatische Akademie Wien, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien.
Margit Hauser ist Mitarbeiterin von STICHWORT – Frauen- und Lesbenarchiv 1150 Wien, Diefenbachgasse 95; http://www.stichwort.or.at (mit online-Recherche!)
Anmeldung und Infos: http://www.frauensolidaritaet.org; c.buder@frauensolidaritaet.org;
Frustrierend war es gegen Ende der 80er, als nicht einmal Geld für Stempelfarbe da war und dann besonders die Zeit nach dem Umzug in die Diefenbachgasse, als es erst mal keine Personalfinanzierung und nur Notbetrieb gab. Spannend war die Anschaffung des ersten PCs 1990 (was für eine Aufregung! was für ein Chaos!), die erste Teilnahme an der deutschsprachigen Vernetzung von Frauenarchiven und -bibliotheken 1989, und natürlich die Übersiedlung. Die Anschaffung der grünen Bibliothekslampen war ein großer Moment! Wie siehst du das Verhältnis der „alten“ und „jungen“ Feministinnen in eurem Kontext? Es gab im Lauf der Jahre immer viel Fluktuation. Einen „Generationenwechsel“ gab’s Mitte der 90er, den wir auch ganz bewusst vollzogen und zelebriert haben. Die Weitergabe des Wissens über die Einrichtung und die feministischen Kontexte war für uns immer ein wichtiger, identitätsstiftender und auch konfliktträchtiger Punkt.
Konferenzbeitrag: 10,– Euro
oktober 2003an.schläge 07
novelleasylgesetz
Fo t o : A r c h i v
„Beschleunigt und gestrafft“ Im Herbst soll die Asylgesetznovelle beschlossen werden. Nachdem der Oberste Gerichtshof eine Richtlinie über die Bundesbetreuung von Flüchtlingen als rechtswidrig befunden hat, ist die Hoffnung groß, dass auch die Novelle fallen wird. Von Irene Messinger Alle AsylwerberInnen müssen vom Staat untergebracht werden, so eine oberstgerichtliche Entscheidung, die im September gefallen ist. Die Richtlinie des Innenministers aus dem Jahr 2002, nach der viele Flüchtlinge aus der Bundesbetreuung fielen, war daher rechtswidrig. Die geplante Asylgesetznovelle ist ebenfalls rechtswidrig. Wird sie im Herbst beschlossen und ab Frühjahr 2003 umgesetzt, ist sie ein weiterer Fall für die Höchstgerichte – erneut auf Kosten der AsylwerberInnen. Irene Messinger ist langjährige Mitarbeiterin der Deserteursund Flüchtlingsberatung. http://www.deserteursberatung.at
08 an.schlägeoktober 2003
Erfolgreiche Klage. Eine georgische Asylwerberin mit Baby und zweijährigem Kind wurde im Februar 2003 aus der Bundesbetreuung entlassen, denn sie
sei nicht „besonders hilfsbedürftig“. Sie ist kein Einzelfall, steht doch Georgien auf der langen Liste jener Länder, deren Staatsangehörige seit Oktober 2002 von der Bundesbetreuung ausgeschlossen sind, nur 19 Prozent aller AsylwerberInnen kamen im letzten Jahr in den „Genuss“ staatlicher Versorgung. Womit Innenminister Strasser nicht rechnete: die Frau klagte dagegen und gewann vor dem Obersten Gerichtshof. Die dem Gleichbehandlungsgrundsatz widersprechende Richtlinie wird aufgehoben und alle AsylwerberInnen müssen endlich untergebracht und versorgt werden. Fast ein ganzes Jahr war die Richtlinie in Kraft und setzte gnadenlos Frauen, Kinder, Traumatisierte und alte Menschen auf die Straße, nur weil sie
die „falsche“ Staatsangehörigkeit hatten – rechtswidrig, wie nun festgestellt wurde. Umso mehr wird Strasser dahinter sein, sein neues Asylgesetz durchzubringen, denn dadurch wird es kaum mehr AsylwerberInnen geben: Er geht davon aus, dass 40 Prozent der Flüchtlinge an den schnellen Vorverfahren scheitern werden. Die Regierung argumentiert die Notwendigkeit des neuen Asylgesetzes mit dem Anstieg der Asylantragstellungen. Ist Nullzuwanderung Gesetz und gibt es keine legale Einreise mehr, ist es kein Wunder, wenn mehr Menschen einen Asylantrag stellen. 2002 wurden laut Statistik des Innenministeriums fast 40.000 Asylanträge eingebracht, 8.839 von Frauen. Flücht-
asylgesetznovelle lingsfrauen stellen oft keinen eigenen Asylantrag, sondern beziehen sich auf den Antrag von (männlichen) Familienangehörigen. Sie sind vom Ausgang dieses Verfahrens abhängig, ihre Fluchtgründe bleiben unbekannt. Sicher ist sicher. Den weiblichen Fluchtmöglichkeiten sind enge Grenzen gesetzt und die Flucht von Frauen endet öfter in einem Flüchtlingslager in der Herkunftsregion als in Westeuropa. Sollte die Flüchtende es wider Erwarten und trotz der umfassenden militärischen Grenzsicherung bis Österreich schaffen, so wird dies zukünftig nur ein kurzer Zwischenstopp sein, bevor sie wieder abgeschoben wird. Denn alle Nachbarländer Österreichs werden nun per Gesetz „sichere Drittstaaten“, sollen die Flüchtlinge doch dort ihren Antrag stellen, meint Strasser. In dieser Liste angeblich sicherer Drittstaaten scheinen Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien auf, obwohl der Unabhängige Bundesasylsenat (UBAS) wiederholt festgestellt hat, dass sie unsicher sind, weil kein Abschiebeschutz besteht. Die Frau, die an der Grenze aufgegriffen oder bei der im Zuge einer Personendurchsuchung ein Hinweis auf einen Drittstaat entdeckt wurde, wird sofort zurückgewiesen. Aus dem angeblich sicheren Staat kann sie weiter zurückgeschoben werden, bis sie wieder dort ist, woher sie geflohen war. Die zweite Instanz kann das dann als unrichtige Entscheidung erkennen, doch wie wird sie davon erfahren? Per eingeschriebenem Brief an den Verfolgerstaat? Eilzugverfahren. Mithilfe eines teuren Schleppers könnte die Frau es schaffen, bis ins Landesinnere zu kommen. Die Kosten für den Fluchtweg müssen Frauen oftmals mit ihrem Körper bezahlen oder in Österreich abarbeiten. Seit Monaten unterwegs, erschöpft, vielleicht traumatisiert, wird sie in einer der beiden neu geschaffenen „Erstaufnahmestellen“ gebracht. Dort werden sie und ihr Gepäck durchsucht, Fingerabdrücke für das Eurodac1 abgenommen und binnen 72 Stunden wird sie verhört. In maximal 1,5 Stunden werden ihre Personalien aufgenommen und Fluchtweg und -gründe erfragt. Doch was soll sie erzählen? An den Fluchtweg könne sie
sich nicht mehr erinnern, sagt sie, um nicht irgendwohin zurückgeschoben zu werden. Die Behörde erlebt sie als Bedrohung, sie kann nichts darüber erzählen, was ihr angetan wurde, schon gar nicht dem Beamten, der ständig versucht, sie in Widersprüche zu verstricken und ihr ganz offensichtlich nicht glaubt. Ihre Andeutungen scheinen in der Übersetzung nicht auf. Sie versucht zu erklären, warum sie hier ist, doch da wird sie harsch unterbrochen, so viel Zeit sei nicht, offensichtlich habe sie keine asylrelevanten Fluchtgründe. Frauenspezifische Fluchtgründe werden auch im neuen Asylgesetz nicht thematisiert. Offensichtlich unbegründet. Die Aussagen der Ersteinvernahme sind die Basis, um über die Zulässigkeit ihres Asylantrags zu entscheiden, also ob sie ein Asylverfahren bekommt oder gleich abgeschoben wird. Die Vorbringen Traumatisierter werden oft als „offensichtlich unbegründet“ angesehen. Die Traumatisierung kann nur durch ein Attest, das sich allein auf medizinisch belegbare Tatsachen von Ereignissen vor der Flucht bezieht, belegt werden, doch wie soll sie das in 72 Stunden besorgen? Vielleicht hat sie aus Angst angegeben, jemand anders zu sein oder hat falsche Dokumente, dies kann ein weiterer Grund in allen Stadien des Verfahrens sein, als „offensichtlich unbegründet“ abgewiesen zu werden. Schon bisher hat das Bundesasylamt zu unrecht Asylanträge als offensichtlich unbegründet beurteilt – etwa dreißig Prozent dieser Entscheidungen wurden vom UBAS behoben. In Zukunft könnten Asylsuchende abgeschoben werden, bevor über ihre Berufung entschieden wird. Behördlich beraten. Unabhängigen Rechtsbeistand gibt es nicht und auf die vom Innenminister ernannten RechtsberaterInnen trifft sie erst nach dem Ende des Vorverfahrens. An NGOs oder AnwältInnen wird sie sich nicht wenden können, denn wer sich „ungerechtfertigt“ aus der Erstaufnahmestelle entfernt, riskiert Schubhaft. Die Schubhaftbetreuung wurde mittlerweile auch vom ministeriumstreuen Verein SOS Menschenrechte übernommen, unabhängige NGOs würden nicht von ihr erfahren und könnten
sie nicht besuchen. Was ihr regelmäßig angeboten wird, ist Beratung zur „freiwilligen Rückkehr“ von der deutschen Firma European Homecare. Wenn die Zustände in den Flüchtlingslagern oder der Schubhaft katastrophal genug sind und es laut den „unabhängigen“ BeraterInnen keine Perspektive gibt, geht diese zynische Strategie vielleicht auf. Das Neuerungsverbot im Berufungsverfahren – nach dem ersten Interview dürfen keine neuen Umstände oder Fluchtgründe vorgebracht werden – ist völlig realitätsfremd. Schon allein wegen der oft miserablen Arbeit der ersten Instanz ist es notwendig, dass die erste Einvernahme ergänzt oder richtig gestellt wird. Obwohl künftig auf Grund der Eilverfahren noch mehr Fehler zu erwarten sind, wird Flüchtlingen wegen des Neuerungsverbots ein effektiver Rechtschutz versagt. Bundesbetreut. Im größten Flüchtlingslager Traiskirchen gibt es keine gesonderten Bereiche für Frauen. Nicht einmal getrennte Waschräume oder Toiletten stehen zur Verfügung – auch European Homecare, die seit Juni 2003 die Betreuung übernommen haben, sahen hier keinen Handlungsbedarf. Das monatliche Taschengeld von vierzig Euro, das bundesbetreute AsylwerberInnen bekommen, reicht bei weitem nicht aus, um Hygieneartikel, Windeln oder ergänzende Nahrung für Kleinkinder zu finanzieren. Da sie offiziell nicht arbeiten dürfen, werden viele Frauen in Abhängigkeiten und in die Prostitution gedrängt, denn es ist oft die einzige Möglichkeit zu überleben. Dafür werden sie zusätzlich bestraft: jeder Strafzettel für Geheimprostitution lautet auf über hundert Euro und bei jeder Kontrolle kommt ein weiterer dazu. Es genügt nicht, AsylwerberInnen unterzubringen, sie müssen auch die Möglichkeit haben, selbst für sich zu sorgen und zu arbeiten. Das neue Asylgesetz wird wohl noch in vielen Punkten vor Höchstgerichte gebracht und teilweise aufgehoben werden, doch diejenigen, die es trifft, werden dann schon illegalisiert, in einen Drittstaat oder ihren Verfolgerstaat abgeschoben sein. Aber Strasser ist seiner Vision eines flüchtlingsfreien Österreichs kurzfristig wieder einen Schritt näher. ❚
1 Eurodac ist ein Onlinesystem, mit dem Fingerabdrücke von AsylwerberInnen europaweit verglichen werden. Seit dem 15. Januar 2003 ist es in den EU-Staaten in Betrieb. Mit Eurodac kann innerhalb weniger Stunden festgestellt werden, ob bereits in einem anderen EU-Land ein Asylantrag läuft. Sollte das der Fall sein, dann wird die/der AsylwerberIn gemäß dem „Dubliner Übereinkommen“ dorthin abgeschoben.
Mehr Infos: http://no-racism.net http://asyl.at
oktober 2003an.schläge 09
Fo t o : G a b i H o ra k
interviewgrete laska
„Mir geht es um Sachpolitik“ Die Wiener Stadträtin Grete Laska steht im Kreuzfeuer der Kritik, weil in ihrem Sozialressort ein großes Finanzloch klafft. Zum Interview gebeten haben sie Gabi Horak und Heidi Kolm an.schläge: Wie hoch ist denn nun tatsächlich das Finanzloch im Sozialressort 2003? Grete Laska: Wir mussten schon voriges Jahr 29 Millionen Euro nachschießen, damit die ansteigenden Leistungen im Bereich der Sozialhilfe aber auch anderer sozialer Transfers erbracht werden konnten, Wir haben damit gerechnet, dass der Bund seine Linie der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik ändert und damit auch die Zahlen 2003 wieder sinken können. Diese Hoffnung ist nicht erfüllt worden. Wir mussten daher jene 29 Millionen, die 10 an.schlägeoktober 2003
wir auch für dieses Jahr reserviert hatten, für diese Zwecke frei machen und zusätzlich eine Dotierung aus dem Zentralbudget vornehmen, sodass wir in etwa mit 63 Millionen Euro Mehrbedarf bis zum Jahresende rechnen. In der Zwischenzeit zeigt sich in allen Bereichen, wo es in Wien soziale Staffelungen gibt, die Notwendigkeit von erhöhten Zuschüssen. Etwa im Bereich der Kinderbetreuung, wo bis zu einem Einkommen von tausend Euro keine Beiträge für Kinderbetreuungseinrichtungen eingehoben werden. Viele Frauen, die in geringfügiger Beschäftigung oder in
der sogenannten neuen Selbstständigkeit wenig verdienen, fallen unter diese Grenze. Das heißt heuer werden keine großen Kürzungen im Sozialbereich notwendig sein? Wir sind mit dieser Nachdotierung aus dem Zentralbudget in der Lage, alle gesetzlichen, vertraglichen und vom Wiener Gemeinderat beschlossenen Leistungen tatsächlich auch zu erbringen. Die Angst vieler Wienerinnen, dass sie ihre Sozialhilfe nicht bekommen, oder einiger Mitarbeiterinnen von Betreu-
grete laskainterview ungseinrichtungen, dass sie kein Geld mehr bekommen, können Sie zerschlagen? Das kann ich ausschließen. Umschichtung zwischen Budgets ist aber kein Konzept für die Zukunft. Wie will die Stadt Wien künftig alle Leistungen erbringen trotz jährlich steigender Kosten? Es geht vor allem um Prioritätensetzung. Unsere Politik war immer einerseits die einer aktiven Wirtschaftpolitik, die zu Arbeitsplätzen führt. Denn je mehr Menschen Arbeit haben, desto weniger sind sie auf soziale Netze angewiesen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auch in Zukunft sein, dazu auch ein soziales Gefüge zu stellen, das Sicherheit gibt, das die Menschen nicht in Armut treibt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht. Arbeitsmarktpolitische Frauenförderung ist also eine Priorität der Stadt Wien. War es immer und ist es wieder. Bei den Kinderbetreuungseinrichtungen haben wir in Wien eine Vollversorgung der Drei- bis Sechsjährigen, im Bereich der Null- bis Dreijährigen deckt das Angebot über fünfzig Prozent ab. Damit liegen wir weit über den vorgegebenen EU-Richtlinien. Frauen verdienen noch immer in gleichwertigen Tätigkeiten um ein Drittel weniger als Männer – das ist genau die Situation, wo die Bundesregierung den Hebel zudreht. Und wir versuchen, dagegen zu steuern. In einer Presseaussendung haben Sie angekündigt, dass es Maßnahmen geben wird, um das Sozial-Budget zu sichern, etwa durch „effizienten Mitteleinsatz“. Was bedeutet das? Ich kann Ihnen an einem Beispiel sehr deutlich zeigen, was damit gemeint ist. Wir haben im Bereich der Jugendwohlfahrt in den letzten sechs Jahren das Heimprojekt 2000 durchgeführt. Wir haben die großen Einrichtungen aufgelöst und in kleine Wohngemeinschaften umgewandelt, die familienähnlich aufgebaut sind. Es gibt heute 53 Wohngemeinschaften und zehn regionale Krisenzentren. Diese große Reform hat zu einer hohen Einsparung geführt. Weil die Kosten für diese großen Einrichtungen einfach viel höher sind als die von den kleineren. Das verstehe ich unter effizientem Mitteleinsatz.
Die geplanten Umstrukturierungen mögen langfristig Einsparungen bringen, kurzfristig, kosten sie aber mehr. Ist das Geld dafür da? Ja. Nur ein weiteres Beispiel: Zu den Maßnahmen für Obdachlose zählte auch, große Einrichtungen zu schließen. Die Grundstücke kann man nun anders verwerten. Das ist Effizienzsteigerung und Mittelumschichtung. Denn den Erlös daraus, kann ich dann dazu einsetzen, andere Maßnahmen für jene Menschen zu treffen, zum Beispiel in die Delogierungsprävention. Eine weitere Maßnahme, die Sie in ihrer Aussendung ansprechen, ist die „Sperre von Mitteln für neue Projekte“. Sicherlich ist es schwierig und im Moment nicht möglich, neue Projekte zu beginnen. Aber den vorhandenen hohen Standard in Wien, der österreichweit nicht vergleichbar ist, können wir durch diese große Reform halten. 2004 werden wir in jenen Bereichen, wo wir jetzt nachdotieren müssen, gleich die Ansätze erhöhen. Wie hoch wird dieses Budget sein? Es geht in etwa um jenen Betrag, den wir jetzt nachjustieren. Aber muss nicht davon ausgegangen werden, dass nächstes Jahr noch mehr Geld gebraucht wird? Aufgrund der Prognosen und der Überlegungen, die wir anstellen, sage ich – wenn sich die Situation nicht dramatisch verschlechtert, wenn man also verhindern kann, dass der Bund das umsetzt, was er angedroht hat, nämlich die Notstandshilfe in die Sozialhilfe zu übergeben – dann müsste mit dem Geld das Auslangen gefunden werden. Das heißt Sie gehen davon aus, dass die „Sozialhilfe Neu“ verhindert werden kann? Davon gehe ich aus. Da gibt es auch eine einhellige Meinung in allen Bundesländern. Ich gehe gleichzeitig davon aus, dass es endlich gelingen wird, eine einheitliche Sozialhilfegesetzgebung in Österreich zu erreichen. Wien und Salzburg sind die einzigen Bundesländer, die im Bereich der Sozialhilfe nicht regressieren, das heißt, von den Menschen in dem Moment, wo sie vielleicht wieder Fuß fassen im Arbeitsmarkt, das Geld zurück zu verlangen. Ab 2004 soll Ihr Sozialressort in die Geschäftsgruppe von Gesundheitsstadträtin Pittermann eingegliedert werden.
Entsteht so nicht ein Riesenressort, das kaum zu bewältigen ist? Man muss unterscheiden zwischen der Aufgabenstellung der politisch Verantwortlichen und der tatsächlichen Abwicklung. Es gibt Strukturen, verschiedene Handlungsebenen und Verantwortlichkeiten. Die administrative Abwicklung ist ja nicht Sache der amtsführenden Stadträten. Wobei die Stadträtin trotzdem letztverantwortlich ist. Jede von uns ist letztendlich verantwortlich. Aber es gibt in jeder organisatorischen Einheit ein zentrales Management, was bei uns halt Regierung heißt. Bei einem Aufbau, der die Verantwortlichkeiten und die grundsätzlichen Strukturen so legt, dass die einzelnen Einheiten überschaubar und effizient sind, sehe ich überhaupt kein Problem. Die Opposition, allen voran die Wiener Grünen, haben Sie zum Rücktritt aufgefordert. Sehen Sie sich als Stadträtin gescheitert? Nein. Die Kritik der Grünen sehe ich zwiespältig, sie gehört auch zur Alltagsarbeit einer Opposition, wie sie hier im Lande verstanden wird. Ich lasse gerade alle Anträge, die von den Grünen in den letzten Jahren eingebracht wurden, zusammen stellen. Da ging es immer darum, die Systeme auszuweiten. Das ist ein „Wünsch Dir Was“, wo man Weihnachten, Ostern, Neujahr zusammenfasst. Das ist eine sehr kurzfristige Politik, die nicht meine ist. Mir geht es um Sachpolitik. Es wird ja auch in Wien wieder gewählt. Können Sie sich vorstellen mit den Wiener Grünen in einer Stadtregierung zu sitzen? Ich weiß nicht genau, wenn wir von den Wiener Grünen sprechen, von welcher Fraktion wir sprechen. Wir haben es in den letzten Monaten im Wiener Gemeinderat erlebt, dass zu ein und derselben Causa zwei Abgeordnete der Wiener Grünen diametral gegensätzliche Standpunkte bezogen haben. Da ist es relativ schwer, ein gemeinsames Regierungsprogramm zu machen, außerdem gehe ich davon aus, dass wir auch bei der nächsten Wahl die Wiener Bevölkerung davon überzeugen können, dass unser Programm würdig, ist mit einer absoluten Mandatsmehrheit ausgestattet zu werden. ❚ oktober 2003an.schläge 11
internationalan.riss
eu
Geld gegen Gewalt international
Frauen-Bildung Rund 66 Millionen Mädchen im Grundschulalter gehen weltweit nicht zur Schule. Hauptursachen für die Diskriminierung von Mädchen beim Schulbesuch sind Armut, Kinderarbeit, frühe Heirat und Schwangerschaft, sowie das vorherrschende Frauenbild. Laut Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) gehen Mädchen im internationalen Durchschnitt fast viereinhalb Jahre weniger zur Schule als Buben. Frauen, die zur Schule gegangen sind, heiraten in der Regel später, bekommen später ihr erstes Kind und haben insgesamt weniger Nachwuchs, so UNICEF. Die bessere Ausbildung helfe auch, die Müttersterblichkeit zu senken. Außerdem hätten gebildete Mädchen leichter Zugang zu Aids-Aufklärung und könnten selbstbewusster über ihr Sexualleben bestimmen. UNICEF startete deshalb nun eine Bildungskampagne in 25 Ländern, darunter 15 afrikanische und vier asiatische Staaten. Investitionen in die Bildung von Mädchen brächten nach Untersuchungen der Weltbank aber höchsten Ertrag, denn je länger eine Mutter zur Schule gegangen sei, desto geringer sei die Kindersterblichkeit. Warum aber investiert die Weltbank dann nicht in Bildung und zwingt Staaten vielmehr dazu, im Bildungssektor Kürzungen vorzunehmen, wenn sie Kredite wollen? Könnte es sein, dass ihnen die Sprachlosigkeit ganz gelegen kommt? keck
argentinien
Zum Beispiel In Buenos Aires heiratete am 20. August erstmals ein lesbisches Paar vor dem Standesamt. Einen Monat zuvor war erst ein neues Gesetz in Kraft getreten, nach dem die Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare möglich wurde. Der Bundesstaat Buenos Aires erkennt die zivile Ehe von gleichgeschlechtlichen Paaren als gleichwertig mit der Ehe heterosexueller Paare an. Nicht erlaubt ist nach wie vor die Adoption von Kindern. keck 12 an.schlägeoktober 2003
DAPHNE, das EU-Förderprogramm zur Bekämpfung von Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Frauen, wird fortgeführt und finanziell erheblich besser ausgestattet. Statt der bisher zwanzig Millionen Euro, mit denen nur 13 Prozent der eingereichten Projekte kofinanziert werden konnten, wird zwischen 2004 und 2008 der Fördertopf zumindest auf 41 Millionen aufgestockt. In Hinblick auf die bevorstehende EU-Erweiterung könnten sogar knapp 50 Millionen zur Verfügung stehen. Der bisherige Schwerpunkt auf Gewaltbekämpfung wird auf Gewaltprävention verlagert, außerdem soll die Wissensgrundlage erweitert werden, ein Informationsaustausch sowie Ermittlung und Verbreitung bewährter Praktiken u.a. durch Schulungsmaßnahmen, Personalaustausch, Studien und Seminare ermöglicht werden. Von 2004 an können auch Mehrjahresprojekte eingereicht werden, womit Kontinuität gewährleistet werden soll. Also Anträge tippseln und hoffen, dass die Energie nicht im komplizierten Antragsprozedere verpufft. keck
schweden
Tod einer außergewöhnlichen Frau Am 10. September wurde die schwedische Außenministerin Anna Lindh brutal ermordet; in einem Kaufhaus von einem ihr unbekannten Mann erstochen. Anna Lindh war in der Bevölkerung beliebt und von politischen KollegInnen ob ihrer Kompetenz geschätzt. Mit 25 Jahren wurde sie die jüngste Parlamentsabgeordnete, mit 37 Umwelt- und zwei Jahre später Außenministerin. Sie galt als aussichtsreichste Nachfolgerin von Göran Persson als Staatsministerin. Als Nachruf die Reaktionen einiger bekannter Skandinavierinnen: Margot Wallström, schwedische EU-Kommissärin und persönliche Freundin von Lindh: „Es gibt so viele Politiker, die Konfrontation suchen, die durch ihre Art Aggressionen hervorrufen. Aber das war nie Annas Stil.“ Moa Elf Karlén, feministische Autorin: „Es gibt so viele Arenen, wo Frauen keinen Zutritt haben. Die Außenpolitik ist so ein Gebiet. Deshalb brauchen wir weibliche Vorbilder, feministische Vorbilder.“ Agneta Stark, Frauenforscherin: „Frauen haben aus
an.rissinternational gutem Grund Angst vor Gewalt. Aber es gibt Freizonen. Ein Einkaufsbummel mit einer Freundin schien sicher. Nicht mehr länger? Nie mehr? Das eigene Zimmer schrumpft um mich herum.“ Hanne-Vibeke Holst, dänische Autorin: „Anna Lindh war auf eine Weise kontroversiell: sie war eine Frau. Dass die Sicherheitspolizei sagt, es gab keine Bedrohung, ist naiv. Die sollten ihre Geschlechterbrille aufsetzen! Es reicht, eine Frau zu sein, und außerdem Macht zu haben – das provoziert.“ Suzanne Osten, Regisseurin: „Konsequenzen für Frauen, die Macht wollen? Ja, wir bekommen einen Backlash und eine allgemeine Angst. Anna war nicht ängstlich und wollte nicht ängstlich sein.“ ESt
chile
Zähes Ringen Chile ist eines der wenigen Länder, in dem die Möglichkeit der Scheidung noch immer versagt ist. Das aktuelle Ehegesetz ist seit 120 Jahren gültig. Es lässt die Trennung, nicht jedoch eine Scheidung zu, die derzeit nur über (teure) Schleichwege erreicht werden kann, indem eine Annullierung der Ehe beantragt wird. Viele Ehepaare leben daher getrennt, ein Recht auf Unterhaltszahlungen gibt es nicht. Trotz der hohen Zustimmung der Bevölkerung, die Scheidung endlich zu legalisieren, wehrt sich die Katholische Kirche vehement dagegen und versucht – bisher erfolgreich – Einfluss auf die Politik zu nehmen. Nun scheint einiges in Bewegung geraten zu sein. Der chilenische Senat konnte sich mit 33 zu 13 Stimmen dazu durchringen, über einen von der Regierungskoalition eingebrachten Gesetzesentwurf zumindest zu diskutieren. Seit 1997 ist dieser Entwurf in Diskussion, das Abstimmungsergebnis wird daher als historischer Schritt bewertet, obwohl auch nach diesem Entwurf eine Scheidung noch immer nicht besonders einfach durchzusetzen sein wird: So müssen Paare im beiderseitigen Einverständnis über die Scheidung zunächst drei Jahre getrennt leben, ehe sie die Scheidung beantragen können. Will sich nur einE PartnerIn trennen, müssen sie sogar fünf Jahre getrennt gelebt haben. Wenn alles gut geht, soll der (überarbeitete) Gesetzesentwurf bis Mitte 2004 endlich rechtskräftig werden. Zeit wärs… keck
wyber.space
www.muSIEum
eu
Aufforderung Erfreut zeigt sich die Homosexuelleninitiative HOSI über eine Neuigkeit aus Brüssel von Anfang September: In einer Entschließung über die Lage der Grundrechte in der Europäischen Union sprach sich das Europäische Parlament nicht nur gegen jegliche Diskriminierung von Lesben und Schwulen aus, sondern rief die Mitgliedsstaaten auch auf, lesbischen und schwulen Paaren dieselben Rechte einzuräumen wie Ehepaaren. Die HOSI hofft nun, dass diese Aufforderung auch positive Auswirkun-gen auf eine in Österreich anhängige Beschwerde gegen das Eheverbot für gleichgeschlechtliche Paare, haben wird, über die der Verfassungsgerichtshof zu entscheiden haben wird. P.S.: Während Justizminister Böhmdorfer beharrlich die Begnadigung von §209-Opfern verweigert, hat sich Innenminister Strasser inzwischen dazu durchgerungen, alle Vormerkungen von §209ern in den polizeilichen Datenbanken löschen zu lassen. keck Infos: http://www.hosi.at; http://www.paragraph209.at
libyen
Fest für Frauen? Libyens Muammar el Gaddafi hat den 34. Jahrestag der libyschen Revolution zu einem Fest der Frauen gemacht. Bei der Militärparade in der Hauptstadt Tripolis marschierten ausschließlich Soldatinnen und auch im Publikum war kein einziger Mann. Selbst Gaddafi wohnte der Parade nicht bei, sondern ließ sich von seiner Ehefrau Safija vertreten. Die Regierung hatte den 34. Jahrestag der Revolution in diesem Jahr ausschließlich den Frauen gewidmet, um deren wachsende Rolle im öffentlichen Leben und in den Streitkräften zu würdigen. „Frauen nehmen am politischen Entscheidungsprozess teil und können alle Berufe ausüben“, betonte die libysche Kulturministerin Fausia Tschalabi während der Parade. Gaddafis Verhältnis zu Frauen ist aber nicht unumstritten: seine Leibgarde besteht zum Großteil aus Frauen – vorzugsweise „attraktiven“ Frauen… keck
„Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?“ Weniger als fünf Prozent der ausstellenden KünstlerInnen sind Frauen, aber 85 Prozent der Nackten sind weiblich. Neben der extremen Unterrepräsentanz von Frauen werden auch ihre Bedürfnisse als Museumsbesucherinnen zu selten berücksichtigt. Ein virtuelles Projekt des Frauenbüros der Stadt Wien will dem jetzt entgegenwirken, Frauen aus dem vorherrschenden Objektstatus herausholen und als Subjekte zeigen. Die wyberspacige Museumsführerin http://www.muSIEum.at zeigt Exponate aus vier Wiener Museen (Historisches,Technisches und Jüdisches Museum, Museum für Volkskunde), und wirft einen Geschlechterblick auf die nunmehr ent-neutralisierten Objekte. Im Entrée wird auf die verschiedenen Themenbereiche wie z.B. Shopping, Krieg, Repräsentation, Alltag, Politik verwiesen. Klick für Klick hangelt frau sich weiter und kann mittels Audiothek (z.B. über die „Macht des Ausstellens“) und vertiefender Artikel zu jedem Thema mehr erfahren. Die Site ist ansprechend gestaltet, symbolisch werden einander überschneidende Kreise gezogen und thematische Vernetzungen sichtbar gemacht – allerdings auf Kosten der Übersichtlichkeit: einmal im Informationslabyrinth gefangen, findet frau schwer den Weg zurück. keck
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Fo t o : A r c h i v
feminismusniederlande
Neue Bewegungen Die Emanzipation der muslimischen Migrantinnen, ausgelöst durch eine sogenannte „Dritte Feministische Welle“, stieg in den letzten Monaten zu einem populären Thema in den niederländischen Medien auf. Die Situation der Mehrheitsniederländerinnen geht in der Diskussion gleichzeitig unter. Von Femke Withag Obwohl Mehrheitsniederländerinnen zunehmend mehr Gleichberechtigung genießen, sind sie nicht so emanzipiert wie ihre europäischen Kolleginnen. Untersuchungen über die Frauenemanzipation in den Niederlanden haben gezeigt, dass das Ungleichgewicht zwischen Frauen und Männern bei Arbeit, Ausbildung und Lohn heutzutage geringer ist. Die Frauen haben eine bessere Ausbil14 an.schlägeoktober 2003
dung, ihre Beteiligung am Arbeitsmarkt hat zugenommen und damit auch ihre wirtschaftliche Selbständigkeit. Unterschiede gibt es aber immer noch. Die meisten Spitzenpositionen werden von Männern eingenommen und manchmal werden sie im Vergleich zu Frauen auch besser entlohnt. Es gibt vergleichsweise weniger Frauen als Männer in politischen Funktionen und weniger Männer als Frauen, die unbezahlte Arbeit verrich-
ten. Obwohl die Maßnahmen in Bezug auf Kinderkrippen und Mutterschaftsurlaub ausgeweitet wurden, damit Erwerbsarbeit und Obsorge für Kinder besser unter einen Hut gebracht werden können, bleiben viele Frauen nach der Geburt ihrer Kinder zu Hause oder sie gehen einer Teilzeitbeschäftigung nach. Niederlande und Europa. Im Vergleich zu anderen Europäerinnen scheinen die
niederlandefeminismus niederländischen Frauen aber nicht so emanzipiert. Statistiken haben gezeigt, dass die Niederlande auf dem Gebiet der Emanzipation im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ordentlich rückständig sind. Im EU-Vergleich ist zum Beispiel der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen in den Niederlanden am größten. Statistisch gesehen haben viele Niederländerinnen zwar einen Job (etwa 65 Prozent im Jahr 2001), aber fast 75 Prozent davon arbeiten in Teilzeit. Die Sozialpolitik hinkt hinter jener der skandinavischen Länder her, wo mehr als 60 Prozent sowohl der wenig wie auch der hoch qualifizierten Frauen berufstätig sind. In den Niederlanden arbeiten nur 46 Prozent der wenig qualifizierten Frauen. Wahrscheinlich werden die meisten Niederländerinnen sich von solchen Entwicklungen nicht um den Schlaf bringen lassen. Das Wichtigste für sie ist, dass sie inzwischen zumindest theoretisch die Freiheit haben, zwischen Erwerbs- und Reproduktionsarbeit wählen zu können, und die meisten sind damit zufrieden. Feminismus. Dieses Recht, die Wahlfreiheit, haben Feministinnen der zweiten feministischen Welle in den 1970er und 80er Jahren für die Frauen erfolgreich erkämpft. Derart aktive Feministinnen gibt es aber heutzutage in den Niederlanden nicht mehr. Wohl gibt es noch immer feministisch orientierte Frauen, von einer großen Bewegung wie damals ist aber keine Rede mehr. In dieser Zeit des Individualismus ist der Feminismus fragmentiert und weniger sichtbar. Es gibt verschiedene Vereine und Organisationen, verteilt über das ganze Land, die die Interessen der unterschiedlichen Frauengruppen vertreten. Die Medien schenken ihnen aber kaum Aufmerksamkeit. Einige Vereine vertreten auch besonders die Interessen von Lesben. Politik in den Niederlanden ist tendenziell tolerant gegenüber Homosexuellen. Lesbische Frauen können heiraten und es gibt die Möglichkeit, Kinder zu adoptieren. In der Gesellschaft sind sie, außer in einigen religiösen oder konservativen Gebieten, völlig akzeptiert. Eine politische Partei, welche die Belange der Frauen vertreten hätte, hat es in den Niederlanden nie gegeben
und gibt es auch jetzt nicht. Wenn in Parteiprogrammen von Emanzipation die Rede ist, dann wird am meisten die Emanzipation der Migrantinnen betont. Voriges Jahr gab es im ersten Kabinett des Ministerpräsidenten Jan Peter Balkenende (Partei Christlichdemokratischer Appell – CDA) noch einen Staatssekretär für Emanzipation, aber dieser Posten wurde mit der Bildung des neuen Kabinetts gestrichen.1 Femcafé. Seit einigen Monaten gibt es in verschiedenen Städte wie Amsterdam, Utrecht und Nijmegen neue feministische Cafés. Frauen treffen einander in Lokalen und diskutieren über die Verhältnisse zwischen Frauen und Männern, aber als „Feministinnen“ werden diese Frauen nicht gerne bezeichnet, weil das Wort eine eher negative Assoziation bekommen hat. Wenn von Feminismus die Rede ist, denken viele an aggressive, Männer-hassende Frauen, die die ganze Zeit von Gleichberechtigung sprechen. Manche finden, der Feminismus sei überholt und glauben, für die niederländischen Frauen gäbe nichts mehr zu kämpfen. Aber dass Frauenvereine immer noch bestehen und nun neue „Femcafés“ gegründet wurden, zeigt, dass Engagement von und für Frauen in den Niederlanden keineswegs der Vergangenheit angehört.
viele von ihnen noch froh, dass die Abgeordnete Diskussionen über wichtige Themen wie Gewalt gegen muslimische Frauen auslöste. Schon bald aber wurde kritisiert, dass Hirsi Ali versuchen würde, den Frauen ihre eigenen Vorstellungen von Emanzipation aufzudrängen und mittlerweile können sich die wenigsten muslimischen Frauen noch mit Hirsi Alis Politik identifizieren. Sie werfen ihr vor, dem Image der Muslimin eher zu schaden, und dass sie auch die Integrationsdebatte verdorben hätte.
Miteinander. Manche Migrantinnen organisieren selbst Debatten und Gesprächsgruppen. Sie versuchen Themen zur Sprache zu bringen, die in der muslimischen Community oft Tabu sind, wie Inzest, Gewalt gegen Frauen und Zwangsheirat. Für MehrheitsniederländerInnen ist diese Art der Emanzipation weniger sichtbar und sie haben ihren Lebensumständen entsprechend das Gefühl, dass gar nichts passiert. Vielleicht hat deswegen die Regierung kürzlich eine Kommission gegründet, zu der auch Prinzessin Maxima gehört, die die Teilnahme von Migrantinnen an gesellschaftlichen Aktivitäten zu fördern versucht. Die Emanzipation der muslimischen Frauen wird aber nicht dieselbe Bewegung sein, wie die Frauenbewegung der 1970er Jahre. Die Wege und Dritte feministische Welle. Seit dem 11. Sep- Ziele der Emanzipation sind teilweise tember 2001 aber hat – wie in anderen völlig andere. So leben die Frauen zu europäischen Ländern auch – das Inte- Hause nach ihren „Traditionen“, draußen aber studieren und arbeiten sie, resse an der Emanzipation muslimium unabhängig sein zu können. In scher Frauen zugenommen. Während der mehrheitsniederländischen Femini- den 1970er Jahren sind Mehrheitsniestin in den Medien keine Aufmerksam- derländerinnen aus dem Haus auf die keit geschenkt wird, sind Musliminnen Straße gegangen und haben durch massive Proteste ihre Rechte eingefor(manchmal ungewollt) Gegenstand von Debatten geworden. In den Medien dert. Sie haben damit viel erreicht und wird über eine kommende „Dritte Femi- es verwundert wenig, dass diese Frauen die kämpferische Hirsi Ali besonders nistische Welle“ gesprochen und geunterstützen. Die Aufmerksamkeit für schrieben. Vorkämpferin der neuen die Situation der mehrheitsniederlänWelle ist die junge Somalierin Ayaan dischen Frauen wird aber durch die Hirsi Ali, Parlamentsmitglied für die aktuellen Debatten um muslimische Niederländische Liberale Partei VVD. Frauen immer mehr abgelenkt. Es ist Sie zeigte sich im vergangenen Jahr wichtig, dass diese Frauen erkennen, in verschiedenen Medien als scharfe dass auch ihre Emanzipation noch Kritikerin des Islam. Manche mehrheitsniederländische immer in Bewegung ist, in Bewegung bleiben muss, und dass beide EmanziFeministinnen sind mit Hirsi Ali sehr pationswege nebeneinander Berechtieinverstanden, die muslimischen Fraugung haben und gegangen werden en selbst fühlen sich hingegen gar müssen. ❚ nicht von ihr vertreten. Anfangs waren
1 Im Mai 2003 wurde neuerlich gewählt. Die Regierung wird nun von einer Koalition aus CDA, VVD (Liberale) und D66 (Demokraten) getragen. Regierungschef ist Ministerpräsident Jan Peter Balkenende.
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themadesignervagina
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Lizenz zur Amputation „Ich werde hier keine Beschreibung der weiblichen Organe geben, da sie abscheulich sind.“ (Linné, Naturforscher, 18. Jh.)
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Die sogenannte Designervagina ist ein neuer „Trend“ aus den USA1. Aber kann frau ihn recht harmlos dem Phänomen des „Schönheitswahns“ – Brustvergrößerung, Fettabsaugen und Gesichtslifting – unterordnen? Monika Gerstendörfer macht ihrem Ärger Luft.
designervaginathema Wer nicht gleich kapiert, was hier tatsächlich getan wird, der/dem sei mit einer Kurzbeschreibung ohne das verharmlosende Lifestyle-Vokabular geholfen: Es geht darum, dass Ärzte mit Skalpell, Nadel und Schweißgerät auf das jeweils sehr individuell gestaltete Energiezentrum einer Frau losgehen, um dort durch Teilamputationen und Verschweißen des wundervollsten und empfindsamsten Gewebes, das uns die Natur geschenkt hat, einen nicht mehr zu reparierenden Schaden anzurichten. Wir kennen das „Phänomen“ von den Genitalverstümmelungen an jährlich mindestens zwei Millionen Frauen in Teilen Afrikas, Asiens, Nord- und Lateinamerikas, des Nahen Ostens, der Pazifischen Staaten und auch in Europa. Praktiken, von denen sich die „modernen Geld-Chirurgen“ mit Sicherheit haben inspirieren lassen. Auch da wird in den schlimmsten Fällen die Vagina nach erheblichen Amputationen verkleinert. Der „nennenswerte Fortschritt“ in den USA ist, dass man mit Hightech-Lasern weg-, ver- und zuschweißt und das ganze unter Narkose verbricht. Damals und heute. Bekannt sind uns solche Menschenrechtsverletzungen auch durch die Genitalverstümmelungen an Hermaphroditen (Zwitter) durch sogenannte KindergynäkologInnen. Diese systematischen Wahnsinnshandlungen wurden erst in den letzten Jahren aufgedeckt; blieben bislang aber noch ungestraft. Die Tatsache, dass derartige „Phänomene“ jeweils aus den USA zu uns herübergeschwappt sind, hat eine gewisse Logik: die mentalen Ursprünge liegen in einem üblen, alt-testamentarisch-christlichen Fundamentalismus begründet, der gerade in den USA modern ist. Altkirchenvater Augustinus (4. Jh.), ein Frauenhasser par excellence, wäre begeistert! Seiner Misogynie2 verdanken wir nicht nur die Idee vom „gerechten Krieg“, sondern auch sämtliche Konzepte was Verhütung und Abtreibungsregelungen angeht. Dieses spätantike Gedankengut hat sich über alle Zeiten hinweg retten können: Hexenverbrennungen oder öffentlich ernsthaft geführte Diskussionen zu der Frage, ob „die Weiber Menschen sind?“ (Zeit der Aufklärung) und dogma-
Zur typisch weiblichen „Unreinheit“ lernen wir von solchen Fachleuten, dass in unserer modernen Leistungsgesellschaft hohe Anforderungen an die allgemeine Körperhygiene gestellt würden: Die notwendigen Maßnahmen intimer Körperpflege könnten ungeübte Frauen überfordern, z.B. Scheidenspülungen3 könnten „durch Rechtfertigungen. Doch dies sei nur die grobe Hintergrundskizze, die jedoch den manchmal verworrenen Aufbau wichtig ist, weil die Rechtfertigungen für behindert werden“. Nein, hier ist nicht solche Verbrechen eine hohe Musterähn- der verworrene Aufbau des weiblichen lichkeit aufweisen. Als „Gründe“ für die Gehirns gemeint, sondern der unserer medizinische Verstümmelung der Vagi- Genitalien. na werden u.a. angeführt: Körperliche Mängel und Defekte der Frauen (besser: „Sexuelle Attraktivität“. Dann wird unsere der als nicht-männlich Klassifizierten, Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten biologisch und evolutionstechnisch „be- als Begründung strapaziert:„Abgesehen gründet“), ihre „Unreinheit“ (heute „Kör- vom unschönen Aussehen kann dies zu perhygiene“ genannt), ihre Anfälligkeit vielfachen Problemen durch häufig wiefür bestimmte Krankheiten und ihre derkehrende oder chronische Entzün„natürliche“ Fremdbestimmtheit und dungen, vermehrtem Ausfluss sowie Verfügbarkeit durch und für „den Geruchsentwicklung führen.“ Mann“. Und schließlich könne es nach einer Es ist wichtig zu erwähnen, dass natürlichen Geburt passieren, dass sich solche „Begründungen“ auf vielfältige die Vagina vergrößert hat! Herrje! Aber Art und Weise propagiert und unter jetzt kommt kein Plädoyer für den Kaidem Deckmäntelchen unangefochtener serschnitt, sondern für die „VerkleineAutoritäten (z.B. der eines Arztes) verrung“ (also Teilamputation) der weiblibreitet werden. Auf jene Frauen, denen chen Geschlechtsteile, um das Lustempder Untertanengeist erfolgreich eingefinden wieder herzustellen. Angeblich impft wurde, wirkt so etwas besonders das der Frau… gut. Da könnte man noch so viele Fälle Die Schriftstellerin Benoite Groult aus der unrühmlichen Historie der Ärzzitiert eine typisch männliche Sicht auf teschaft – insbesondere, was die Zurich- die Funktion der Frau:„Es ist durchaus tung der Frauenkörper angeht – aufnicht nötig, ihnen Vergnügen zu bereizählen, es würde nichts nützen. ten, um es selbst zu empfinden. Die Nicht wenige traditionelle Medien Männer sollen in den Frauen – so bedeuleisten gute Dienste, weil sie die gehirn- tet uns die Natur, so sagen die weisewäscheartigen Strategien (ob nun besten Völker – Individuen sehen, die für wusst oder aus purer Naivität) mit traihre Lust geschaffen, die ihren Launen gen und durch ihre zunehmend rein ausgeliefert sind und deren Schwäche monetäre Ausrichtung (Einschaltquound Bösartigkeit nichts anderes verdieten, Auflagen) relativ unkritisch und nen als ihre Verachtung.“ schon gar nicht engagiert berichten. Und als Tüpfelchen auf dem berühmten „I“ erklären uns die Ärzte „Körperhygiene“. Sehen wir uns die Werbe- noch den tieferen Sinn kosmetischer texte auf den Webseiten solcher „Vagina- Chirurgie, zu der neuerdings auch die designer“ an, so finden wir nahezu wört- Verstümmelung unserer Genitalien lich alles wieder, was uns seit Jahrtausen- gehört: „Sinn dieser Maßnahmen ist den vorgebetet wird: Bei den körperlichen nicht nur die sichtbare Hervorhebung Mängeln wird uns (aus entwicklungsge- der sozialen Stellung des Betreffenden, sondern auch die Erhöhung der sexuschichtlicher Perspektive) erklärt, dass unsere kleinen Schamlippen völlig über- ellen Attraktivität.“ Das ist der Originflüssig geworden seien. Bei den unbeklei- alton des Werbetextes der Vaginadesideten Urmenschen hätten sie Schutz ge- gner und exakt der Mythos, der als eigen eindringende Fremdkörper geboten, ne der Rechtfertigungen für die weibliche Genitalverstümmelung diente und aber da das ja nun mal nicht mehr so dient! sei… Also weg damit! tisch propagierte Sätze wie „Die Annahme, eine Frau könne sexuelle Lust empfinden, ist eine niederträchtige Verleumdung!“ (Arzt namens Acton, lebte zu Zeiten von Sigmund Freud) markieren nur die größten Hüpfstellen auf diesem Weg bis in die heutige Zeit.
Literatur: Groult, Benoite: Ödipus Schwester. Knaur 1985
Schneider, Sylvia: Tatort Frau – der große Hormonschwindel. Ueberreuter 2003
Ranke-Heinemann, Uta: Eunuchen für das Himmelreich – Katholische Kirche und Sexualität. Bertelsmann 1988
Links: http://www.vital-esthetik.com/ content2.htm
http://www.roddi.org/duits/ index_d.htm
http://www.wdr.de/tv/frautv/ sendung/index.html
http://www.postgender.de
1 gesehen in der Sendung frautv des WDR-Fernsehens am 7. Mai 2003
2 Frauenhass
3 Das “Argument“ ist zudem völlig irrational, da dies eine alte Methode ist, um Sperma herauszuspülen und oft verursachen gerade Scheidenspülungen Scheidenentzündungen.
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themadesignervagina auch noch bezahlen sollen, wenn ihnen Teile der Genitalien – und damit ihrer einzigartigen Identität – weggeschnitten werden. Dem entgegenzuwirken bräuchte es Aufklärung, ein mutiges, ständiges und lautes: Nein!
Fo t o : A r c h i v
Irreparabel. Befragungen von Frauen, die „es haben machen lassen“ und sich positiv zum Ergebnis äußern, beweisen gar nichts. Würde man sie mit einer Videoaufnahme von ihrer eigenen Operation konfrontieren oder diagnostizieren, was für ein Verhältnis sie denn zu ihrem Körper, zu Autoritäten, zu Männer- und Frauenrollen, zu ihrer Sexualität und ihrem intimsten Bereich haben, sähe die Sache nicht nur differenzierter, sondern vor allem anders aus. Aber auch der gesunde Menschenverstand dürfte das erklären können: Eine Person, an der etwas Irreparables verübt wurde, wird sich eher darüber beklagen (können, wollen, dürfen), wenn es Art der Chirurgie schließlich Arbeitsohne ihre Zustimmung getan wurde. Sprache spiegelt… Fehlt nur noch ein Blick Ab dem Moment, wo frau dem zugeauf die Sprachführung dieser Werbetex- plätze schaffen würde! stimmt hat (unter welchen Bedingunte. Sprache schafft und spiegelt Wirklichgen auch immer!), wird es – aus psychokeiten, bringt sadistische Gewaltphanta- …und schafft Wirklichkeiten. Rund um die sien gegenüber Frauen ans Tageslicht. Ei- Designervagina ist für angeblich Runze- logischer Sicht – nahezu unmöglich, ihn anzuprangern. Die Wahrscheinlichkeit nige Beispiele:„das weibliche Genital ist liges, Lappen, wulstartige Ausstülpunaußen wulstartig … manchmal verworre- gen und Haarbewachsenes kein Platz. In ist extrem gering, weil die psychologiner Aufbau … Gewebefalten … die Deckunserer schönen, neuen Plastikpuppen- schen „Kosten“ viel zu hoch wären (Trauhaut ist haarbewachsen … gelegentlich welt, die sich in einem Mega-Orgasmus ma und Schock durch Selbstkonfrontatirunzelige Struktur … lappenartige Randmit dem traditionellen Mensch-Maschi- on, Gefühle der ohnmächtigen Wut gegen sich selbst, Selbstzweifel, Identitätsbildung … werden die kleinen Schamlipne-Denken des Industriezeitalters und pen bis zur Umschlagsfalte mit Laser der modernen Folter-Pornografie vereint krise etc.). Intuitiv wissen das die geldgierigen oder Hochfrequenzstrom entfernt, unhat, haben unsere sensibelsten und indiNaturreparierer: Sie sind auf der sicheschöne Farbveränderungen oder hässlividuellsten Körperteile offensichtlich ren Seite, denn sie können immer sagen: che Falten sind damit beseitigt.“ ganz ausgedient. „Es war Ihre Entscheidung, gute Frau!“ Also wen es da immer noch nicht Ob jemand einmal auf die Idee ekelt, der oder die sehe sich die Äußekommt, einen solchen „Trend“ schonungs- Dass solche „Schönheitschirurgen“ parungen zu erwachsenen und gereiften los als das zu benennen, was er ist? Näm- rallel zu den Vagina-„Verkleinerungen“ Frauen an, die ja nicht fehlen dürfen: lich eine kollektive Psychose, die uns erst in der Regel auch noch Penisvergrößerungen anbieten, passt. Damit ist näm„… häufig sind gerade bei älteren Frauen die Individualität kosten und letztendlich das klassisch pädokriminelle Setting die inneren Schamlippen länger und lich das Leben an sich wegnehmen mit vorprogrammierter Körperverletstehen somit für den Alterungsprozess wird. zung perfekt. des Körpers.“ Was sich hier breit macht, ist keine Aber ein Satz in den Werbetexten Die Tatsache, dass auch jüngere Fortsetzung eines Schönheitswahns, sondieser „Ärzte“ (bei denen sowohl eine Frauen (oder Hermaphroditen) längere dern die der Funktionalisierung und InSchamlippen und/oder eine ausgefantilisierung des Frauenbildes durch Lo- psychiatrische Diagnostik als auch eine prägtere Klitoris haben, macht in sollitafans, durch Pädokriminelle und ande- politische Überprüfung angebracht wäre) ist wahr:„In unserer modernen Leichen Kontexten offensichtlich nichts. re Frauenhasser und Sadisten. Da sind Die Normierung und Auslöschung alles die Werbefotos von Po und Schenkel vor- stungsgesellschaft kann nur bestehen, Individuellen hat Hochkonjunktur und pubertierender Mädchen als Vorbild für wer vital, durchsetzungsfähig und selbstbewusst ist.“ Genau! Und Morbibedient nicht nur solche „Ärzte“, sonerwachsene Frauenkörperteile ja noch dern auch die Pharmaindustrie und an- richtig harmlos! Aber sie waren zweifels- des, Faschistoides sowie Misogynie in Reinformat haben da wirklich nichts dere Wirtschaftszweige. Fehlt nur noch ohne Wegbereiter für eine medial lanverloren. ❚ jemand, der öffentlich zugibt, dass diese cierte Hirnwäsche für Frauen, die dafür
„Mein Körper gehört mir!“ – Diese Devise sollten sich Frauen wieder mehr ins Bewusstsein rufen.
Monika Gerstendörfer ist Diplompsychologin, freie Autorin für Politik, Gesellschaft, Sport und Menschenrechte
18 an.schlägeoktober 2003
Fo t o s : A r c h i v ( 1 ) , Pe z H e j d u k
hetzjagdthema
Die „herrlichen“ Primaten Im Jahr 2003 bescherte die USA der Welt nicht nur (wieder einmal ) einen Krieg. Die übelsten und zugleich am wenigsten wahrgenommenen Horrormeldungen kamen ebenfalls aus dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, in dem der christliche Fundamentalismus nach wie vor fröhliche Urständ’ feiert – und entsprechende Auswirkungen auf Frauen hat. Von Monika Gerstendörfer Im ersten Quartal 2003 verkündete das US-amerikanische „Institute on Media and the Family“ entsetzt, dass weibliche Charaktere immer häufiger Opfer virtueller Gewalt würden. Das haben wir hier in Europa zwar schon vor zehn Jahren gewusst und auch verkündet, aber wirklich ernst genommen hat das niemand. Also ging die Entwicklung weiter. Logisch! Im aktuellen Fall ist es das Computerspiel „GTA Vice City“, das 2002 für die PlayStation 2 zur Verfügung stand. In diesem „Spiel“ wird man(n) dafür belohnt, wenn man(n) eine Prostituierte tot tritt! Die „wahren Patrioten“, die einen „großen Schub für die Moral der Truppen“ leisten (O-Ton General Schwarzkopf), wurden uns im zweiten Quartal präsentiert, als US-Soldaten auf „IrakMission“ gingen. „Friedensaktivisten“ riefen eine Aktion „Masturbate for Peace“ ins Leben und das Playboy-Magazin startete seine seit 1966 x-te „Operation Playmate“ für die US-Boys im Waffenrock. Das kostenlose Angebot für die Militärs konnte per e-mail in Anspruch genommen werden: Sie durften sich eine Frau aussuchen und bekamen dann eine signierte Wichsvorlage an die Front geliefert. Im dritten Quartal erfuhren wir, dass man in Las Vegas für 10.000 Dollar Hetzjagden auf nackte Frauen, genannt „Bambis“, machen kann, um sie mit Farbpatronen, die schmerzhafte und
blutende Verletzungen bewirken können, zu beschießen. Es hieß zwar, dass dies nur ein PR-Gag sei, um ein entsprechendes Video (die sogenante BambiBallerei ist eine Variante von Paintball) zu bewerben, doch die „gute Idee“ sprach sich sofort herum. Weitere Anbieter folgten: Russland und Costa Rica. „Hunt naked Women“ kann man im Internet buchen, und hier ist auch alles echt. Es dürfte eine Goldgrube werden oder bereits sein.
weisen, warum sie so gut trafen und so besonders viele unschuldige Menschen ermorden konnten: sie hatten an Tötungssimulatoren geübt. Wir brauchen keine wissenschaftlichen Untersuchungen zu der Frage, ob Computerspiele oder perverse Medienaktionen mit frauenverachtendem Inhalt etwaige Auswirkungen auf die „Wirklichkeit“ hätten. Denn es gibt keinen einzigen logischen Grund, warum „Spiele“, wie sie Grossman untersucht hat, nicht genauso in den skizzierten Fällen wirken sollten. Wenn man ungestraft Konsequenzen. Passt sich die vw (virtual world) dem rl (reale life) an? Ist die eine ein Spiel verkaufen darf, das die uralte Welt das Spiegelbild der anderen? Ja, so und fiese Aufsplittung in „gute“ und ähnlich. Aber der Knackpunkt ist ein an- „schlechte“ Frauen quasi als „Meta-Philosophie“ vertritt; wenn man im Krieg derer: Es gibt keinen Unterschied zwiModels als „wahre Patrioten“ bezeichschen der „virtuellen“ und der „realen“ net, weil sie sich als Wichsvorlagen zur Welt. Eine solche Annahme wäre gleichermaßen naiv wie falsch. Aber vor al- Verfügung stellen, um genau bei denjenigen die „Moral“ und Kampfkraft zu lem gefährlich. heben, die vor allem Frauen und Kinder „Stop teaching our kids to kill“ fortöten1; wenn man virtuelle und reale derte 1999 der US-Militärpsychologe Dave Grossman. Und der Mann wusste Frauen via „Bambi-Ballerei“ wie Tiere genau, wovon er sprach, denn die Simu- zum Abschuss freigibt, dann gibt es eilationsprogramme, an denen die Solda- gentlich keine Fragen mehr. ten das Schießen und Töten lernen, unWürde man das mit Hunden, Katterscheiden sich schon lange nicht zen oder anderen Lieblingen anbieten, mehr von den „Spielen“, denen unsere wären nicht nur TierschützerInnen ganz Kids ausgesetzt werden. Inzwischen ist fix weltweit auf den Barrikaden! Polities teils umgekehrt: das Militär lässt sich kerInnen würden sich einschalten, Masvon Computerspielen inspirieren, um sen von Promis träten in Aktion, die sie als Simulation mit bekanntem Ziel Medien sämtlicher Couleurs würden zu verwenden. Grossman konnte an ju- wochenlang darüber berichten. Noch gendlichen Amokschützen klar nachFragen? ❚
Literatur Gerstendörfer, Monika: Computerpornographie und virtuelle Gewalt: Die digital-symbolische Konstruktion von Weiblichkeit mit Hilfe der Informationstechnologie. In: beiträge zur feministischen theorie und praxis 38/1994, S.11-22
Grossman, Dave/De Gaetano, Gloria.: Wer hat unseren Kindern das Töten beigebracht? Verlag Freies Geistesleben 2003
Links http://www.gerstendoerfer.de http://huntingforbambi.com http://www.huntnakedwomen.com http://www.golem.de/0301/23308.html http://www.golem.de/0212/22955.html http://www.masturbateforpeace.com http://www.playboyenterprises.com http://www.lobby-fuer-menschenrechte.de/docs/0026_2001.pdf
1 Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich das Verhältnis zwischen getöteten Soldaten und Zivilist/innen umgekehrt. Im Korea-Krieg war es 5:1, im Vietnam-Krieg bereits 13:1; Tendenz steigend!
oktober 2003an.schläge 19
an.risswissenschaft frauenförderung
Mentoring und Coaching Das Coaching-Projekt des Projektzentrums Frauenförderung der Universität Wien geht dieses Semester in die voraussichtlich letzte Runde. Das prozessbegleitende Coaching für Diplomandinnen und Dissertantinnen der Universität Wien sowie der Technischen Universität beginnt am 23./ 24. Oktober und wird geleitet von Regina Trotz und Katharina Pewny. Wissenschaftliche Schreibwerkstätten richten sich ebenfalls an Diplomandinnen und Dissertantinnen, die Prinzipielles über Konzipieren und Schreiben im wissenschaftlichen Kontext lernen wollen. Werkstättenleiterin ist Gudrun Perko. Das zweijährige Coaching-Projekt vom Europäischen Sozialfonds sowie dem Bildungsministerium wurde gefördert . Die genauen Termine sind beim Projektzentrum Frauenförderung zu erfragen. Das Mentoringteam des Projektzentrums rund um Herta Nöbauer, Waltraud Schlögl und Evi Genetti lädt am 5. und 6. November zur internationalen Abschlusskonferenz des Mentoring-Pilotprojektes für Nachwuchswissenschafterinnen. Der Frage „Mentoring – ein Weg zur kulturellen Veränderung der Universität?“ nähern sich neben Vertreterinnen der Universität Wien auch Gastreferentinnen aus Großbritannien, der Schweiz und den USA. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, Anmeldung bis 17. Oktober ist jedoch erforderlich. Anmeldeformulare gibt’s auf der Homepage oder im Projektzentrum, das übrigens heuer sein dreijähriges Jubiläum feiert. Es wurde im September 2000 auf Initiative von Gabriele Moser, Vizerektorin der Universität Wien, gegründet. GaH Info und Anmeldung zu Coachings: Projektzentrum Frauenförderung, Barbara Baumgartinger, T. 01/4277-18463 (Mo 9-12.00), e-mail: coaching.frauenfoerderung@univie.ac.at, http://www.univie.ac.at/frauenfoerderung Abschlusskonferenz zum Mentoring-Projekt: 5./6.11., Universitätscampus Aula, Hof 1, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien, Info und Anmeldung: Projektzentrum Frauenförderung, T. 01/4277-18431, http://www.univie.ac.at/women/mentoring/aktuelles.htm
vortragsreihe
Feminismus reloaded
konferenz
Lesbian Lives Den Schnittpunkten und Spannungen zwischen lesbischem Leben, Lesbenforschung und lesbischem Aktivismus widmet sich Anfang 2004 eine internationale Tagung in Dublin. Zehn Jahre nach Erscheinen des Buches „The Lesbian Postmodern“ wollen die Veranstalterinnen vom Women´s Education, Research & Resource Centre der Universität Dublin neue Entwicklungen untersuchen. Frauen aus aller Welt sind eingeladen, ihren Beitrag dazu zu leisten, wobei die Möglichkeiten der aktiven Teilnahme vielfältig sind. Neben Einzelbeiträgen in der Länge von zwanzig Minuten können auch Gruppenbeiträge eingereicht werden:„Sessions“ sollten drei Referentinnen und eine Moderatorin umfassen, wobei jede einzelne zwanzig Minuten referieren kann; „Round Table Discussions“ umfassen sechs Referentinnen und eine Moderatorin mit zehn Minuten Einzelredezeit; „Workshops“ sollten auf neunzig Minuten konzipiert sein. Einreichfrist ist der 5. Dezember. Also, engagierte Frauen/Lesben, formiert euch zur Gruppe und ab nach Dublin. GaH
Unter dem Motto „Sag mir, wo die Frauen sind…“ findet ab Oktober eine Veranstaltungsreihe im Kardinal-König-Haus in Wien statt, die sich der (Un-) Sichtbarkeit von Frauen in öffentlichen Räumen widmet. Was ist aus der Frauenbewegung, aus dem Feminismus geworden? Herrscht derzeit wirklich Stillstand, ist die jüngere Generation nicht an Frauenthemen interessiert? Sind Gegenstrategien zum Backlash notwendig und wie können sie aussehen? Diese und noch mehr Fragen stellen sich an insgesamt sechs Abenden Expertinnen aus verschiedenen gesellschaftlichen (Forschungs-)Bereichen und im Anschluss an ihre Referate ist Platz für moderierte Diskussionen. Die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe werden in Arbeitskreisen aufgearbeitet und sollen in einer Publikation veröffentlicht werden. Den Anfang macht am 28. Oktober Herta Nagl-Docekal vom Institut für Philosophie an der Uni Wien mit einem Referat über Geschlechtergerechtigkeit als Schlüsselbegriff feministischer Philosophie. Michaela Moser, feministische Theologin, Sozialexpertin und Mitarbeiterin der Armutskonferenz widmet sich am 18. November Frauen in Netzwerken. VeranstalterInnen sind neben dem Kardinal-König-Haus die Katholische Frauenbewegung Wien und die Buchhandlung Herder. GaH
Subsistenz bedeutet Orientierung auf die reichhaltige Versorgung statt des global proklamierten Kampfes um den Profit. Dies ist der Ausgangspunkt für das neue Buch von Claudia von Werlhof und Veronika Bennholdt-Thomsen. Ihren Ausführungen zufolge gibt es Lösungen und Alternativen zum globalisierten Patriarchat. Diese wollen sie anhand von Beispielen aus Indien, Australien, Afrika aufzeigen und erklären. Die Buchpräsentation findet am Freitag den 17. Oktober um 19 Uhr in den WUKMuseumsräumen statt. heko
Veranstaltungsort und Info: Kardinal König Haus, Lainzer Straße 138, 1130 Wien, T. 01/804 75 93-647,
„Subsistenz und Widerstand Alternativen zur Globalisierung“, Promedia Verlag, euro 17,90
http://www.kardinal-koenig-haus.at, Beginn der Veranstaltung: jeweils 19.00, UKB: 10,-
Buchpräsentation: 17.10., 19.00 im WUK, Währingerstraße 59, 1090 Wien
Lesbian Lives, 13.-15. Februar 2004. Infos: http://www.ucd.ie/-werrc Papers an e-mail: werrc@ucd.ie oder per Post: Lesbian Lives, Women´s Education, Research & Resource Centre (WERRC), Arts Annexe Building, University College Dublin, Belfield, Dublin 4, Ireland
buchpräsentation
Subsistenz und Widerstand
oktober 2003an.schläge 21
Fo t o : C h r i s t a M a r k o m
wissenschaftforum
Gender im Black Empowerment Die bisher kaum beachtete Rolle der Black Women Activists im Kampf gegen Sklaverei und Sexismus untersuchte Christa Markom Bezug auf den Kampf gegen Sexismus, als auch beim Kampf gegen Rassismus war/ist die Veränderung der Repräsentation von Frauen und Schwarzen Frauen und Männern ein wesentlicher BeEingeprägte und gewohnte Bil- standteil der Emanzipation. Schließlich der müssen zu jeder Zeit aufge- geht es nicht nur darum, Bilder zu löst und neu zusammengesetzt durchbrechen. Stereotype, die durch Sozialisation und unhinterfragte Rezeptiwerden, damit unhinterfragte on Vorurteile verstärken, müssen sichtsoziokulturelle „Normalitäten“ bar gemacht werden – sowohl nach „inund die damit verbundenen Vorteile nen“ als auch nach „außen“. aufgezeigt werden können. Sowohl in „Do you really believe that women should vote?“ a white woman asked. „I suffered enough to believe it“, Tubman replied 1
Christa Markom schrieb ihre Diplomarbeit zum Thema „Engendering Black Empowerment. Rollenbilder und SklavInnen und ihre Auswirkungen auf Geschichte und Gegenwart.“
22 an.schlägeoktober 2003
Black Women Activists. Der Widerstand gegen die Sklaverei kann zeitlich mit dem Beginn der Sklaverei gleichgesetzt werden. Frauen wie auch Männer wählten in dieser Zeit verschiedene Formen des Widerstandes: Sie vergifteten ihre Mistresses, Master und Aufseher mit Arsen, prügelten sich mit ihnen oder töteten sie in seltenen Fällen sogar; sie flüchteten, trieben Kinder ab (um sich gegen das „Züchten“ von SklavInnen zu wehren) oder täuschten Krankheiten vor.
forumwissenschaft Seit dem Beginn von Black Empowerment als dem Kampf und Widerstand gegen Sklaverei und Diskriminierung – also seit dem Beginn der Sklaverei in Amerika – haben Black Women Activists nicht nur auf die rassistische, sondern auch auf die sexistische Diskriminierung Schwarzer2 Frauen hingewiesen. Wobei sie – damals wie teilweise auch heute – mit dem Vorwurf konfrontiert waren/sind, damit die Einheit der Bewegung zu gefährden. bell hooks betont, dass sexistische Rollenverteilungen in Schwarzen Gemeinschaften (Black Communities) genauso die Norm waren wie in Weißen. Der Begriff „Black Empowerment“ umfasst sowohl das mehr integrationistische Civil Rights Movement als auch den eher separationistischen Black Nationalism. Die beiden Strömungen des Black Empowerment – obwohl teilweise gegensätzlich – ergänzen einander in Bezug auf verschiedene Widerstandsstrategien und sind zudem nicht klar trennbar.
Fokus auf einzelnen Kategorien liegen, jedoch sollte der Versuch Priorität haben, alternative Wertvorstellungen zu entwickeln. Mir geht es unter anderem um die theoretische Verortung des Feldes gender im Black Empowerment und hierbei auch um das Erweitern der Geschichtsschreibung der „großen“ und „kleinen“ Frauen, nicht um die der Frauen hinter den großen Männern. Durch die Konzentration auf die Geschichte der Frauen hinter den berühmten Männern wird die strukturelle Ungleichheit von Geschlechter-Repräsentationen lediglich um ein (allerdings wichtiges) Kapitel erweitert – aber nicht auf allen Ebenen durchbrochen.
Multiple Diskriminierungen. Rassistische und sexistische Sozialisation, so bell hooks, hätten Schwarze Frauen konditioniert, die „Weiblichkeit“ zu eliminieren und die „race“ als den einzig relevanten Faktor für Identifikation zu sehen. Dies sei aus der Hoffnung entstanAusgangspunkt. Ziel der Analyse des Black den, dass die Erlösung aus rassistischer Empowerment mit dem Fokus auf Gen- Unterdrückung gleichzeitig auch die der und Engendering ist es, Beziehungs- Befreiung aus sexistischer Unterdrückung beinhalte3. Entgegen diesen verhältnisse aufzudecken, um auf dieser Basis mögliche Solidaritätsformen Sozialisationen wiesen jedoch Black und Wege für die transversale ZusamWomen Activists immer wieder auf die menarbeit aufzuzeigen. multiplen Diskriminierungen hin und Die Prämissen, unter denen ich arforderten Emanzipation. beite, sind fokussiert auf MachtbezieDer auch heute noch bestehende hungen, um in weiterer Folge Raum für Sexismus (in enger Verknüpfung mit Reflexionen und Lösungen zu geben. An Faktoren wie Rassismus, Nationalismus, diesem Punkt kann ich natürlich auch Religion, Klassenherrschaft, Exotismus meine persönliche Eingebundenheit in u.v.m.) gegenüber Schwarzen Frauen ein Herrschaftssystem nicht leugnen hängt laut bell hooks mit der während und muss meine Definitionsmacht dar- der Sklavenzeit begonnenen und seit legen: In meinem Fall wäre ein wesent- damals fortgeführten historischen Elilicher Ausgangspunkt, dass ich eine minierung des „Schwarze-Frau-Seins“ Weiße „westlich“ sozialisierte Wissenzusammen: Keine andere Gruppe sei in schafterin bin, eingebunden in ein der Öffentlichkeit so wenig existent wie österreichisches Universitätssystem die der Schwarzen Frauen. Gerade wenn und verortet in den Disziplinen Anthro- es um die Herausbildung einer Identität pologie, Philosophie und Feministische geht, ist das Erinnern an Frauen, die dieTheorie, welche meine wissenschaftlise Grenzen überwunden haben, weche Arbeiten stark beeinflussen. sentlich für die Konstruktion von positiHinter meiner Diplomarbeit steht ven „Frauenbildern“ in der Gegenwart. der Versuch der Auflösung von HerrIn meiner Arbeit konzentriere ich mich schaft auf rassistischer, sexistischer und auf die Ergänzung der Geschichte klassenhierarchischer Ebene. Ich möch- Schwarzer Nationalistischer Bewegunte dabei aber nicht nur auf die Kategogen in Amerika, speziell der USA, und eirie „Gender“ eingehen, sondern vor alnes Black Empowerment in Bezug auf lem auf die Verknüpfungen sämtlicher erweiterte Analysekategorien. „-ismen“ aufmerksam machen. NatürSchwarze Frauen haben bereits seit lich kann zu verschiedenen Zeiten der Jahrhunderten auf unterschiedliche Hier-
archien durch die Kategorien „race“, „class“ und „gender“ hingewiesen. Gegen massive Widerstände beschritten Schwarze Aktivistinnen den Weg der Kritik an internen und externen Machtstrukturen, um in weiterer Folge Perspektiven und Strategien für eine antirassistische und antisexistische Zukunft zu zeichnen. Mein Anliegen ist es, diese Frauen und ihre Leistungen zu thematisieren.
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Multiple Subjektpositionen. Die Betonung der Unterschiedlichkeit von Positionen innerhalb der Bewegungen ist ein erklärtes Ziel dieser Arbeit, um erst auf dieser Grundlage eine Position für mögliche Kritik und neue Diskurse zu finden. Ausgehend davon, was ich unter Black Nationalism verstehe, gibt die Diplomarbeit einen Überblick über die theoretischen Ansätze in Bezug auf Nation und Nationalismus, um dann den Bezug zu gender und anderen Analysekriterien herzustellen und um darauf zu verweisen, wie historische Begebenheiten Einfluss auf heutige Lebenswelten haben. Ich möchte aufzeigen, dass Menschen und Individuen – eingebunden in Zeit und Raum – die unterschiedlichsten Positionen einnehmen. Die Anerkennung der multiplen Subjektpositionen soll dazu führen, dass Solidarität und Koalitionenbildung trotz interner Differenzen jedoch aufgrund externer Gemeinsamkeiten möglich sind. 1 Sterling, Dorothy:We are your
Dekonstruktion und Verknüpfung. Um solche Lösungsansätze zu erarbeiten, ist es nötig, Machtachsen aufzuzeigen und verschiedene Kategorien auch einzeln zu beschreiben, obwohl sie in der Realität immer nur verknüpft funktionieren. Die in der Geschichte konstruierten und manifestierten Unterschiede, welche in der Sozialisation jedes Menschen ein Selbstverständnis entwickeln, machen Widerstand schwierig, aber nicht unmöglich. In weiterer Folge zerlege ich die für mich wesentlichsten Analysekriterien: „race“, gender, class, nation, um nach dieser Dekonstruktion wieder durch eine Verknüpfung auf mögliche Koalitionen zu verweisen. Mit den Worten von bell hooks: „We can share the simple yet powerful message that feminism is a movement to end sexist oppression. Let´s start there.“ ❚
sisters. Black Women in the Nineteenth Century. New York: Norton, 1997, S. 411
2 Die Bezeichnungen „Schwarz“ und „Weiß“ werden im folgenden groß geschrieben, um darauf hinzuweisen, dass es sich dabei nicht um eine Definition aufgrund phänotypischer Merkmale handelt, sondern im Sinn einer Eigenbezeichnung politisch engagierter African Americans verwendet wird. Auch die Kategorie „race“ bzw. „Rasse“ wird im Sinne eines sozialen Konstruktes ohne jeglichen biologistischen oder universalistischen Wahrheitsanspruch verwendet.
3 hooks, bell: Ain´t I a Woman – black women and feminism. Boston: South End Press, 1981, S. 3f
oktober 2003an.schläge 23
an.sage
Chancen der Teilzeitbeschäftigung Das Recht auf Teilzeit muss in allen Betrieben gelten, fordert Ingrid Moritz, Leiterin der Frauen-Abteilung der AK Wien. In der BA-CA wird das Modell erfolgreich eingesetzt, berichtet Ilse Walther vom Equality Management.
Standpunkte und Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.
Ingrid Moritz
Ilse Walther
Die Regierung will einen Anspruch auf Teilzeit und flexible Arbeitsgestaltung für Eltern bis zum 7. Lebensjahr des Kindes einführen. Ein solcher Anspruch ist aber nur in Unternehmen mit über zwanzig Beschäftigten und nach einer dreijährigen Betriebszugehörigkeit vorgesehen. Wenn es zu keiner Einigung bei der Arbeitzeit kommt, soll der/die Arbeitnehmer/in eine Schiedstelle anrufen können. Von dem Gestaltungsrecht bei der Arbeitszeit wird erwartet, dass sich damit Teilzeitarbeit auch in qualifizierteren und besser bezahlten Bereichen durchsetzt. Diese Erwartung ist nicht unberechtigt, da die Erfahrungen mit der Teilzeitkarenz zeigen, dass diese Form vor allem von höherqualifizierten Frauen und Männern als Alternative zur Elternkarenz gewählt wird. Vor diesem Hintergrund sind Initiativen, die den Beschäftigten Gestaltungsmöglichkeiten bei der Arbeitszeit geben, positiv zu beurteilen. Derzeit kehren nach der Karenz, die noch immer zu 98 Prozent von Frauen beansprucht wird, die meisten nicht mehr zu ihrem früheren Arbeitgeber zurück. Da sie eine Änderung der Arbeitszeit rechtlich nicht durchsetzen können, sind viele Frauen zu einem Arbeitgeberwechsel gezwungen und müssen oft erhebliche Verschlechterung bei den Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen. Denn Teilzeitarbeit wird überwiegend im unqualifizierten Bereich angeboten. So verrichtet fast die Hälfte der teilzeitbeschäftigten Frauen Hilfsarbeiten oder angelernte Tätigkeiten, während dieser Anteil bei den Vollzeitbeschäftigten mit 29 Prozent deutlich geringer ist. Umgekehrt sind höherqualifizierte Tätigkeiten bei Teilzeit wesentlich seltener als bei Vollzeit. Am Regierungsvorschlag zu kritisieren ist, dass kein wirksames Durchsetzungsinstrument vorgesehen ist, auch wenn dem Unternehmen die gewünschte Arbeitszeit zumutbar wäre. Wichtig ist, dass die Beweislast bei den Arbeitgebern liegt und sie die gewünschte Arbeitszeit nur mit Zustimmung des Gerichts ablehnen können. Wird das abschreckende Rechtsstreitverfahren auf die ArbeitnehmerInnen übertragen, so wird das Recht in der Praxis nur wenig Bedeutung erlangen. Nicht nachvollziehbar ist auch, warum vom Anspruch Kleinbetriebe von vornherein ausgenommen werden sollen. Die Durchsetzbarkeit kann nicht von der Größe des Unternehmens, sondern lediglich von der Beurteilung, ob ein Arbeitsplatz teilbar ist, abhängen. Übrigens ist Teilzeitarbeit gerade in Kleinunternehmen besonders stark verbreitet. Die Einschränkung auf Betriebe über zwanzig Beschäftigte und drei Jahre Betriebszugehörigkeit würde zwei Drittel der Frauen und die Hälfte der Männer von einem solchen Anspruch ausschließen. ❚
Der Trend, weniger als „normal“ zu arbeiten, mehr Zeit für Familie und Privatleben zu haben, ist international. Natürlich kann eine solche individuelle Arbeitszeitverkürzung nur auf eigenen Wunsch den gewünschten Effekt erzielen. Viele Unternehmen haben den Bedarf erkannt und ermöglichen ihren MitarbeiterInnen Teilzeitarbeit in unterschiedlichen Formen. In der Bank Austria Creditanstalt (BACA) gibt es derzeit ca. zwölf Prozent Teilzeitbeschäftigte. Warum überhaupt Teilzeitarbeit? Auf der einen Seite steht der Wunsch unserer MitarbeiterInnen, Privat- und Berufsleben besser durch innovative Arbeits(zeit)modelle vereinbaren zu können. Andererseits ist die BACA bestrebt, ihre MitarbeiterInnen möglichst effizient einzusetzen und sich investierte Ausbildungskosten zu sichern. Darum ist es aus Sicht des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers sinnvoll, dieses vorhandene hochqualifizierte MitarbeiterInnen-Potenzial zu nutzen. Meist handelt es sich bei den Teilzeitbeschäftigten um aus der Karenz zurückkehrende Mütter, die bereits ein paar Jahre Berufserfahrung und durch ihre persönliche Lebenssituation ungemeines Organisationstalent mitbringen. Eine große Hilfestellung für die Eltern unter unseren MitarbeiterInnen ist dabei sicher auch unser Betriebskindergarten mit zwei Standorten in Wien, der ganztags Berufstätigen mit speziell abgestimmten Öffnungszeiten sehr entgegenkommt. Die sicher schwierigere Organisation der Arbeit und die speziellen Anforderungen an ein Dienstleistungsunternehmen stellen eine Herausforderung vor allem für unsere Führungskräfte dar. Aber speziell dann, wenn die Gestaltungsmöglichkeiten für beide Seiten sehr flexibel sind, werden diese aufwändigeren Verwaltungstätigkeiten akzeptiert. Tages-, Wochen- und Monatsteilzeitmodelle in verschiedenen Varianten sind bei uns in einer eigenen Betriebsvereinbarung geregelt. Teilzeitbeschäftigte haben dieselben Rechte und Pflichten wie ihre ganztags beschäftigten KollegInnen, sie sind gehaltsmäßig und dienstrechtlich völlig gleichgestellt. Problematisch ist in diesem Zusammenhang jedoch die Einkommensgrenze für Bezieherinnen des Kinderbetreuungsgeldes. Vor allem Frauen, die durch ihre Karriere über höhere Einkommen verfügen, dürfen in der Teilkarenz nur wenige Stunden nebenbei arbeiten, ohne das Kinderbetreuungsgeld zu verlieren. Das schmälert ihre Chancen, einen adäquaten Teilzeitjob zu finden. Und das macht auch die Aufteilung der Karenz zwischen Mann und Frau weniger attraktiv. Die Teilzeitbeschäftigung in der BA-CA hat sich jedenfalls bewährt. Die Erfahrungen zeigen, dass Teilzeitbeschäftigte sehr einsatzfreudig und leistungsstark sind. ❚
24 an.schlägeoktober 2003
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www.frauenhetz.at Bankverbindung: PSK, BLZ 600 000, Kontonr. 920 22 807
an.rissarbeit asylwerberInnen
Neues Netzwerk Im Rahmen der EU-Gemeinschaftsinitiative EQUAL haben sich drei EntwicklungspartnerInnenschaften zum Netzwerk AUTARQ (Austrian Transfer of Experiences of Asylum Seekers´ and Refugees´ Qualification) zusammen geschlossen. Die Projekte werden finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. „Don´t wait“ ist eine bundesweite Initiative, die sich der Ausbildung erwachsener AsylwerberInnen verschrieben hat, sodass diese – sei es nach der Rückkehr ins Heimatland oder bei positivem Abschluss des Asylverfahrens in Österreich – ihre Fähigkeiten am Arbeitsmarkt einsetzen können. Das gleiche Ziel verfolgt die Initiative „Job Shop“, die ihren Fokus jedoch auf dem Bundesland Tirol hat. Das Projekt „Epima“ agiert bundesweit und wendet sich besonders an die Zielgruppe jugendlicher AsylwerberInnen. Das neue Netzwerk hat sich unter dem Motto „AsylwerberIn- nen eine Chance geben“ die Aufgabe gesetzt zu zeigen, dass Harmonisierung von Aufenthaltsrecht und Zugang zum Arbeitsmarkt eine sowohl ökonomisch wie humanitär sinnvolle Lösung darstellt. Leider arbeiten gesetzliche und arbeitsmarktpolitische Maßnahmen dieser gemeinsamen Vision entgegen. Forderungen wie Zugang für AsylwerberInnen zum Arbeitsmarkt, Zugang zu Umschulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen des Arbeitsmarktservices oder Aufklärungskampagnen für die breite Öffentlichkeit zum Abbau von Vorurteilen stellen so ziehmlich das Gegenteil von dem dar, was die österreichische Regierungspolitik bisher gezeigt hat. Bleibt zu hoffen, dass das neue Netzwerk eine starke Gegenstimme ist, die auch von denen gehört wird, die sich gerne hinter Statistiken und Polemik verstecken. GaH Kontakte: Don´t wait, e-mail: amann@volkshilfe.at; Epima, e-mail: e.freithofer@integrationshaus.at; Job-Shop, e-mail: jobshop@dioezese-innsbruck.at
mödchenförderung
Im ganzen Land
künstlerinnen
Gründerinnen-Werkstatt
Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k
Künstlerinnen aufgepasst! Ab sofort könnt ihr euch für die Teilnahme an der ARTWORKS Gründerinnen-Werkstatt bewerben. In einem zehnmonatigen Fortbildungsprogramm sollen Frauen beim Schritt in die Selbstständigkeit unterstützt werden. Die vom Institut für Kulturkonzepte und von FIFTITU% entwickelte Werkstatt, die von Jänner bis Oktober 2004 stattfindet, ist in zwei Phasen unterteilt. Zuerst sollen sich die Künstlerinnen Grundlagenwissen aneignen, um schließlich ihre Geschäftsideen zu konkretisieren und zu realisieren. Ziel dieses Programms ist es, den Künstlerinnen neue Arbeitsfelder und Einnahmequellen aufzuzeigen, die vor allem in der Zusammenarbeit mit Organisationen aus dem dritten Sektor, wie etwa Schulen oder soziale Einrichtungen, erschlossen werden. Aufgrund der beschränkten Teilnehmerinnenzahl von maximal 25 ist eine rasche Bewerbung geboten. Deadline ist der 15. Oktober. heko Infos und Bewerbungsunterlagen unter http://www.equal-artworks.at, Ansprechpartnerin für Ost-Österreich: Institut für Kulturkonzepte, Birgit Feike, T. 01/58 53 999, e-mail: office@kulturkonzepte.at;
„Mädchen und junge Frauen mit Behinderungen erobern sich die Welt“, lautet der heurige Jahresschwerpunkt von make it, Büro für Mädchenförderung in Salzburg. Deshalb gibt es im Herbst eine Reihe an Aktivitäten in Salzburg Stadt und Land , die das Büro gemeinsam mit zahlreichen Institutionen und Vereinen anbietet. Beim Gestaltungswettbewerb sind Mädchen und junge Frauen mit Behinderungen zwischen zehn und dreißig Jahren aus dem Bundesland Salzburg eingeladen, Bilder, Gedichte, Fotostories, Hörspiele oder Videoclips zu produzieren, in denen sie als Expertinnen ihres eigenen Lebens über ihren Alltag, ihre Freizeit, ihre Wünsche und Träume aber auch Forderungen Auskunft geben. Beim Bewerb eingereicht werden können Einzel- oder Gruppenarbeiten, Einsendeschluss ist der 15. November 2003. Die Preisverleihung findet anlässlich der großen Mädchenkonferenz am 24./25. November im Bildungshaus St. Virgil statt. Daran teilnehmen können Mädchen und junge Frauen von 14-25 Jahren aus Salzburg und den angrenzenden Bundesländern. Darüber hinaus werden viele Workshops in ganz Salzburg angeboten, zu denen Mädchen und junge Frauen mit und ohne Behinderung eingeladen sind. Alle Informationen gibt´s bei make it. GaH
Für West-Österreich: FIFTITU%, Andrea Mayer- Edoloeyi, T. 0732/770 353, e-mail: artworks@fiftitu.at
kompetenz-netzwerk
femanet
make it – Büro für Mädchenförderung, Glockengasse 4c, 5020 Salzburg
Work@professional, die Interessensgemeischaft der Fach- und Führungskräfte der GPA (Gewerkschaft der Privatangestellten), hat ein neues Frauen-Kompetenz-Netzwerk ins Leben gerufen. „Femanet“ möchte spezielle Beratung und Betreuung, besonders frauenspezifische Weiterbildungsangebote, anbieten. Außerdem sollen die vernetzten Frauen sich gegenseitig motivieren und effizientes Networking betreiben. Frauen sind in Führungspositionen nach wie vor unterrepräsentiert, wobei schlechtere Qualifikation als Erklärung ausgedient hat, wissen die GPAFrauen: „In Puncto Ausbildung haben die Frauen ihre männlichen Kollegen nicht nur längst eingeholt, sondern bereits überholt.“ Die gläserne Decke, an die Frauen ständig stoßen, setzt sich vielmehr aus diskriminierenden innerbetrieblichen Strukturen zusammen, die eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie behindern und Ungleichbehandlung begünstigen. GaH
T. 0662/84 92 92-11, http://www.akzente.net/make-it
http://www.interesse.at/professional, e-mail: femanet@gpa.at
oktober 2003an.schläge 27
kulturan.riss ausstellung
Zwischenräume Identität zwischen Realität und Fiktion – Diesem Thema ist die aktuelle Ausstellung in der Fotogalerie Wien gewidmet. Miriam Bajtala, Judith Huemer und Loretta Lux versuchen ihren individuellen Zugang zum Thema zu finden: Während Huemer sich Motiven aus dem Märchen Rapunzel bedient, um diese zeitgemäß in ihre Lebenssituation umzusetzen, versucht Lux mittels fotografischen Portraits, Klischees der Kindheit auf den Grund zu gehen. Bajtala wiederum rückt die Auflösung der Grenzen zwischen Begriffspaaren wie „Raum und Zeit“ oder „Körper und Fläche“ in den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. So unterschiedlich die Annäherung der drei Künstlerinnen zum Thema Identität sind, so vielschichtig sind ihre Analysen. heko Eröffnung: 6. 10., 19.00; Ausstellung: 7. 10 bis 5. 11 in der Fotogalerie Wien, Währinger Straße 59, 1090 Wien, http://www.fotogalerie-wien.at, e-mail: fotogalerie-wien@wuk.at, Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19.00, Sa 10-14.00 Uhr
kabarett
Eva Poltrona
film
„FreudeFreudeFreude“ ist der erfreuliche Titel des neuen Soloprogramms von Eva Poltrona, das am 29. Oktober Premiere im Wiener Spektakel hat. Regie führt Elisabeth Hornich. Jede Menge Fragen will Poltrona ausschließlich positiv beantworten: Schluss mit frustig, statt dessen viel Witz, köstliche Sprachspiele und lustvolle Lieder, die einen tiefen Blick in die Psychen von vier Figuren machen. „Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung! Lachen statt jammern! Genießen statt vegetieren! Freiheit statt gesellschaftlicher Zwang!“ Einen solchen Abend sollten wir uns alle gönnen, denn jammern müssen wir oft genug. GaH Premiere: 29.10., weitere Termine: 30.10, 5. und 6. 12. 2003, jeweils 20.00 Uhr,
Match Cuts Acht Kurzfilme von vier Frauen zeigt das Votivkino am 1. Oktober unter dem Titel „Macht Cuts“. Im Jahr 2003 entstanden sind die beiden Beiträge von Patricia Reinhart: Der Stummfilm „Chercher le destin“ zeigt eine junge Frau, die sich in einer Pariser Nacht auf die Suche nach der Erfüllung der Prophezeiung eines Wahrsagers macht. Bilder von Mann und Frau in der Natur behandeln die in Ungarn spielenden Szenen in „Kánikula (Hitzewelle)“. Maria Petschnigs „Saucy slips & kinky cuves“(2002) stellt den weiblichen Körper im Wechselspiel mit Kleidungsstücken ins Zentrum. In „Peep“ (2003) entlarvt sie den Betrachter als Voyeur, der sich fragt: anziehend oder abtörend? „Ruffle“ (1999) von Tina Schula entstand in Zusammenarbeit mit einer japanischen Butho-Tanztheatergruppe in London und basiert auf den für Butho charakteristisch langsamen, grotesken Bewegungen. Nicht minder spannend klingt der plot zu „Christian & Christian“ (2001): Zwei engelhafte Gestalten erscheinen inmitten einer apokalyptischen Dünenlandschaft, irren verloren durch den Sand, bis sie unerwartet auf eine Gruppe von Geschäftsleuten treffen. Die vierte Regisseurin im Bunde ist Claudia Dermutz. Sie präsentiert mit „Stille“ (2003) die Geschichte des Scheiterns der Musikerin Mira. „Blicke“ (2001) ist eine Trilogie über die Lust am Beobachten, ein filmisches Spiel mit voyeuristischen Blicken. Nach den Filmvorführungen finden Gespräche mit den jeweiligen Regisseurinnen statt. GaH „Match Cuts“ am 1. 10. 2003 im Votivkino, Währinger Straße 12, 1090 Wien, T. 01/317 35 71, http://www.votivkino.at, Eintritt: 6,50
30 an.schlägeoktober 2003
im Spektakel, Hamburgerstraße 14, 1050 Wien, T. 01/587 06 53
festival
Salam.Islam Zum zweiten Mal lädt die Szene Wien heuer alle an Musik, Tanz und Poesie aus islamischen Kulturen Interessierten zum Festival Salam. Islam, das heuer besonders Minderheiten und moslemische Frauen in den Mittelpunkt stellt. Das Programm vom 14. Oktober bis 15. November ist ebenso vielfältig wie die KünstlerInnen. Ein Höhepunkt ist der Auftritt von Ustad Mahwash, eine der bekanntesten Sängerinnen in ihrem Land, die Musik aus Afghanistan präsentiert. Die Mitglieder ihrer Gruppe „Ensemble Kaboul“ leben aufgrund der politischen Situation und weil Musik unter dem Taliban-Regime verboten war immer noch im Untergrund. Sie wurden im Jahr 2003 mit dem asiatischen „World Music Award“ ausgezeichnet. Ebenso einen Besuch wert ist die türkische Band rund um Aziza A. Ihre Interpretationen orientalischer Klänge und anatolischer Sounds begeistern immer wieder das Publikum. Die Bandmitglieder sind TürkInnen der zweiten Generation und haben etwa in Berlin bereits eine große Fangemeinde für sich gewonnen. Das kostenlose Rahmenprogramm von Salam.Islam 2003 bietet ein Podiumsgespräch am 6. November über die Lebenssituationen moslemischer Frauen in
an.risskultur der „modernen westlichen Welt“ sowie einen Abend am 8. November zum Thema „Die zweite Generation zwischen Rückzug und Integration“, an dem europäische Frauenorganisationen ihre Arbeit sowie Bücher und Filme präsentieren. GaH
heim.spiel
Infos und Tickets: Szene Wien, Hauffgasse 26, 1110 Wien, T. 01/749 33 41, e-mail: office@szenewien.com, http://www.szenewien.com
theater
Blond unter Aufsicht Der kosmos.frauenraum hat nach kurzer Zwangspause aufgrund finanzieller Engpässe und interner Konflikte seit 2003 seine Pforten wieder geöffnet. Der Raum nennt sich nun KosmosTheater und bringt im Oktober eine Welturaufführung in Kooperation mit dem Liebfrauentheater München. AkteurInnen in „Blond unter Aufsicht“ (Regie: Sonja Breuer) sind sieben ältere Frauen und junge Sänger; die Männer agieren „atestosteronal“: Männer klagen Männer an und werden dafür von den Frauen verachtet. Eine Gleichbehandlungsbeauftragte nimmt sich schließlich der Rechte der Männer an. Eine verkehrte Welt, die einen interessanten Abend garantiert. GaH 2. bis 18. 10., jeweils 20.30 im KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, Karten: T. 01/523 12 26, http://www.kosmostheater.at
festival
Lesbenfilme Bereits zum 19. Mal findet von 7. bis 12. Oktober das Lesben-FilmFestival im Filmhaus Berlin statt. Aus der anfänglichen Idee, einen Ort für filminteressierte Lesben zu schaffen, die durch die bestehende Kinolandschaft selten angesprochen werden, wurde eines der drei größten Festivals dieser Art in Europa. Gezeigt werden neue Film- und Videoproduktionen aller Genres von vorwiegend lesbischen Filmemacherinnen aus aller Welt. Neben professionell gemachten Filmen werden auch no-budget- bzw. Kleinstproduktionen präsentiert, wodurch besonders junge Filmemacherinnen ein Plattform zur Verfügung haben. Wie jedes Jahr wird auch heuer ein Publikumspreis an den beliebtesten Kurzfilm verliehen. GaH http://www.lesbenfilmfestival.de
gegenwartskunst
Berlin Calling Galerien aus 23 Ländern präsentieren Anfang Oktober beim achten Art Forum Berlin, der internationalen Messe für Gegenwartskunst, ihre spannendsten VertreterInnen aktueller Kunst sowie Neuproduktionen. Die Kunstmesse wird geleitet von Kirsten Günther und Sabrina van der Ley. Im Rahmen der Länderschwerpunkte Australien und Kanada aber auch von vielen anderen GaleristInnen werden eine Menge sehenswerter Künstlerinnen vorgestellt; die Galerie Georg Kargl aus Wien zeigt neben Elke Krystufek auch Werke von Inés Lombardi und Lisa Ruyter. Galeristinnen aus der ganzen Welt stellen sicher, dass Frauenkunst beim Art Forum Berlin nicht zu kurz kommt. GaH ART FORUM BERLIN 2003, 1. bis 5. Oktober, 12-20.00 Uhr (letzter Tag nur bis 18.00),
Eva Steinheimer
Sport ist Mord Fo t o : S t e i n h e i m e r p r i v a t
Das letzte Mal schrieb ich noch von der Urlaubsvorfreude, doch mittlerweile ist es Herbst geworden. Lenni ist jetzt schon zehn Monate alt. Sein liebster Zeitvertreib ist momentan, an einer Erwachsenenhand durch die Wohnung zu laufen und dabei in der anderen Hand einen möglichst schweren Gegenstand zu schleppen: eine Babypuppe, die fast so groß ist wie er selbst, einen Wäschekorb, in dem er bequem selbst getragen werden könnte, oder einen Besen, der ihn um Längen überragt. Er ist unermüdlich. Meine Tante nennt ihn nur mehr das „Sportbaby“, natürlich nicht ohne den ironischen Nachsatz, dass das ja schon eigenartig sei, wo er das denn her habe. Aber ich kann versichern, dass ich seit meiner eigenen Kinderzeit wohl nicht mehr so viel in Bewegung war: gehend, robbend, kniend, kriechend oder hinterher hechtend. Gerade erst hab ich mir bei einem eleganten Hechtsprung die Ellbogen aufgeschürft. Hat sich aber ausgezahlt, denn es gelang mir, Lenni aufzufangen, bevor er mit seinem Kopf gegen die Kante knallt. Gebrüllt hat er natürlich trotzdem – wahrscheinlich vor Schreck über meinen überstürzten Einsatz. Heute hatte ich auch wieder mal das Glück, dass unser Lift außer Betrieb war – aber erst als wir vom Einkaufen wieder heimkamen. Ich hab also wohl oder übel Baby, Buggy und Einkauf zu Fuß in den dritten Stock schleppen müssen. Ebenfalls sehr ertüchtigend ist das Staubsaugen, und das mindestens einmal täglich, weil Lenni so gerne Brot isst, die Hälfte davon aber in Form von Bröseln auf dem Boden landet. Das ist für ihn so eine Art Vorratshaltung, da kann er dann immer wieder mal vorbeikrabbeln und ein paar Krümel naschen. Überhaupt entdeckt er jedes noch so mikroskopisch kleine Brösel und stopft es in den Mund. Also Staubsaugen. Lenni schätzt den Staubsauger sehr als Spielgerät, neuerdings auch als Gehhilfe. Aber nur solange er ausgeschaltet ist. Sobald er Geräusche von sich gibt, fängt er bitterlich an zu weinen. Einzige Chance auf einen sauberen Boden ist daher, Lenni beim Saugen zu tragen. Ganz schön schweißtreibend, denn dann ist er vor Verzücken und Spaß kaum mehr zu bändigen. Ich komme immer öfter zu dem Schluss, dass ich mir das Etikett „Sportmama“ auch verdient hätte.
am Messegelände Berlin, Hallen 18 bis 20, Tageskarte: 13,-. http://www.art-forum-berlin.de
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Fo t : A r c h i v
konferenzfeministattac
Liebe Schwester, Vom Kongress „frauen macht sichtbar – Globalisierung feministisch hinterfragt“, der von 11. bis 14. September in Graz stattfand, schrieb Margit Jansensberger einen Brief mit ihren ganz persönlichen Eindrücken. Ich kam fünf vor zwölf in Graz an. Und obwohl ich hungrig war, wusste ich, dass ich auf diese Suppe verzichte. Denn aus Ruth Bartusseks Einladung ging hervor, was die Ingredienzen sind: GATS, TRIPS, AoA, MAI und dann noch WTO-Minister als Köche… „Da braut sich was zusammen“, dachte ich und tatsächlich stand es auch so auf der Einladung zur Aktion anlässlich der WTO-Konferenz: Symbolisches Suppenbrauen am Grazer Hauptplatz. „Schlag32 an.schlägeoktober 2003
worte und Abkürzungen kursieren, keine weiß, was dahinter steckt – ein Merkmal von patriarchialen Strukturen“, so die Begrüßungsworte meiner Gastgeberinnen feministATTAC Graz und Wien. Sie betreiben bereits wirtschaftliche Alphabetisierung von Passantinnen. Ich wusste nun, dass mich vier Kongresstage erwarten, in denen sich alles um das eine dreht: frauen macht sichtbar – Globalisierung feministisch hinterfragt. Ruth Bartussek, die diesen internationalen feministischen
Kongress von 11. bis 14.September in Graz initiiert hatte, erklärt mir ihre Motivation: „Der Wohlstand für alle durch Neoliberalismus ist ein Mythos, denn die soziale und ökonomische Realität spricht eine andere Sprache.“ Und Schwester, hattest du bislang nur eine Ahnung, dann versichere ich dir nun: Besonders für Frauen, bedeutet Globalisierung zunehmende Belastung und Einschränkung der persönlichen Freiheit. Das System funktioniert ja auch nur, weil die Reproduktionsarbeit der
attacfeministkonferenz Frauen als Ware kalkulierbar bleibt oder erst gar nicht sichtbar wird. Aspekte und Fragen, die du vielleicht in dir trägst, wurden als Thema für Freitag und Samstag ausformuliert: „Internationale Wirtschaftsordnung feministisch hinterfragt“ und „Neoliberale Wirtschaftsordnung und Gewalt – patriarchale Gewalt entfesselt?“. Ich habe durch Statements von Aktivistinnen, Referaten von Wissenschafterinnen und Workshops viel über die ökonomischen Zusammenhänge und Verbindungen zum alltäglichen Leben und Handeln von Frauen erfahren. Die abstracts der Referentinnen findest du übrigens unter: http://www.attac-austria.org/gruppen/feministattac. Ich habe mich gefragt, was hat GATS mit uns zu tun? In welchem Zusammenhang stehen Frauenhandel und Neoliberalismus? Welche Rolle habe ich als Konsumentin? Ich habe Antworten erhalten, denn neben dem Plenum am Vormittag gab es nachmittags insgesamt 22 vertiefende Workshops. Die Auswahl fiel schwer, aber glücklicherweise gab es als Tagesabschluss das „Workshopping“ im Foyer, bei dem die Workshopinhalte gezeigt wurden. Ich konnte also flanieren, sehen was andere Frauen thematisiert hatten und auch gleich mit ihnen darüber sprechen – so entging mir kaum etwas. Was für ein Treiben: vierzig Referentinnen aus 15 Ländern und rund 300 Teilnehmerinnen! Gekleidet teilweise in ihren traditionellen Kleidern, vertieft in Gespräche, ein bunter Sprachenmix, dazwischen auch lautes Lachen, vielfältige Zugänge zu vielschichtigen Themen – von wissenschaftlichem Diskurs bis zu Gesang(!). Ich höre Susanne Schunter-Kleemann vom herrschenden „Maskulinismus des Marktes“ sprechen. Marie Mies sieht uns ohne „soziale Erfindungen, statt technischer Symptombekämpfung“ dem „moralischen und ökonomischen Bankrott“ entgegen steuern. Berichte zum Alltag von Frauen aus der sogenannten Dritten Welt machen mich betroffen. Die Inderin Asha Kahru: „Global players betreiben ihre denaturierte Landwirtschaft. Sie entziehen Frauen – achtzig Prozent der traditionellen Landwirtschaft ist in Frauenhänden – die Existenzgrundlage. Sie verlieren Dank WTO-Politik ihr Land und ihre Jobs.
Liebe Schwester, wenn du mich nun fragst, wie das funktionieren kann, dann antworte ich dir mit den Worten einer Kongressteilnehmerin: Es ist diese „secret culture“- und „green romm“-Verheimlichungspolitik der WTO. „Neoliberale Globalisierung und Geschlechterverhältnisse gehören zusammen: Formale staatliche Strukturen verlieren zugunsten informeller Strukturen an Einfluss – mit eigenen Spielregeln. Diese Männerbastionen sind die neuen Zentren der Macht“, erklärt mir Elisabeth Klatzer von feministATTAC. Später sehe ich Ruth Bartussek im Foyer des RESOWI der Uni Graz, dem Veranstaltungsort, im Gespräch mit der Brasilianerin Dilma Feliziardo, Claudia von Werlhof, Mirjana Dokmanovis, Heide Göttner Abendroth, Jutta Ried und Bettina Mesiolek. Ich treffe auf Bernadette Karner von LEFÖ. „Globalisierte Wirtschaft löst Migrationsbewegungen aus und das heißt oft Frauenhandel. Die Frau als Ware ist ein gutes Beispiel für strukturelle männliche Gewalt der neoliberalen Wirtschaftspolitik. Zuerst wird Frauen in ihren Heimatländern die Existenzgrundlage zerstört, dann finden sie sich in wohlhabenden Teilen der Welt als Prostituierte oder Billiglohnsklavinnen wieder. Aus der Feminisierung der Armut resultiert die Feminisierung der Migration“, meint sie und ich denke an Asha Kahru und ihrer Landsfrau Bhanumathi Natarajan, Biologin und Biodiversitätsexpertin. Sie beschäftigt sich mit den Auswirkungen des sogenannten TRIPS-Abkommens auf Landwirtschaften in der „Dritten Welt“. Kurz gesagt erlaubt TRIPS eine Art Copyright auf Pflanzen und Tiere. Sobald ein großer Konzern sich solch ein Patent gesichert hat, kann er in quasi kolonialer Manier landwirtschaftliche Strukturen in ökonomisch schwächeren Ländern diktieren. Und nun rate mal, liebe Schwester, wer den Gewinn macht? Nur ein Prozent des Vermögens weltweit ist in den Händen von Frauen, 99 Prozent in denen der Männer. Und deren moderne Form der Bruderschaft traf sich als WTO-Ministerkonferenz in Cancun. Da ging`s auch um das GATS, das Abkommen über die Liberalisierung von öffentlichen Dienstleistungen –
etwa Gesundheitsversorgung, Bildung, öffentliche Verwaltung. Eine Privatisierung dieser Dienstleistungen trifft Frauen besonders stark: Sie sind die ersten, die ihre Arbeitsplätze verlieren, sie ersetzen mit unbezahlten Dienstleistungen den öffentlichen Systemausfall. Aber ein Abbau traditioneller Geschlechterstereotypen ist nicht im Interesse eines Wirtschaftssystems, das von der Ausbeutung billiger Arbeitskraft lebt. Und das ist mehrheitlich Frauenarbeitskraft. Die Grazer Gemeinderätin Elke Edlinger sprach diesbezüglich von der „Reservearmee der Frauen“. Schwester, sie spricht auch davon, dass „jahrelange Gehirnwäsche von ,Mehr Privat – Weniger Staat’ die neoliberale Wirtschaft zum Mainstream machte“. Ada Pellert, Vizerektorin der Uni Graz, sieht eine „kritische Reflexion gesellschaftlicher Vorgänge als Hauptaufgabe einer Universität“ und die „feministische Perspektive ist prädestiniert, diese aufzuzeigen.“ Ach ja Schwester, Programmänderung am Samstag: Eine speaker`s corner für Referentinnen und Teilnehmerinnen! Stell dir vor: eine dunkle Bühne, mit Spot auf die jeweilige Sprecherin, der Publikumsraum dunkel mit Kerzen und Rotwein auf den Tischen und Frauen haben Freiraum zu sagen was sie wollen… Am letzten Tag ging es zum Frauenfrühstück am Grazer Schloßberg, bei dem sich alle über Visonen, Strategien und Aktionen austauschen konnten. Ohne Zweckdruck und Ergebniszwang – was ja auch ein patriarchales Muster ist, wie meine Tischkollegin anmerkte. So passierte viel Netzwerkarbeit und Informationsaustausch. Ein Protestbrief an Minister Bartenstein zu seinen Cancunaussagen wurde verfasst (http://www.attac-austria.org/gruppen/feministattac). „Squitsch“ wurde gegründet, eine österreichweite Aktion zu „Stopp Trafficking“ – näheres beim Gründungstreffen des Österreichischen Frauenrates am 4. Oktober in Linz (http://www.feministischerfrauenrat.at). Mit den Worten der beiden Moderatorinnen Daniela Jauk (Frauenbeauftrage der Stadt Graz) und Sabine Schebrack (cultureworks) grüße ich dich, liebe Schwester: „Eine feministische Welt ist möglich.“ ❚ oktober 2003an.schläge 33
Fo t o s : M a g d a l e n a Fr e y ( l i ) , C h r i s t i a n H e r z e n b e r g e r ( r e )
kulturfiftitu
Fotocollage von Magdalena Frey links, Workshopleiterin Claudia Seigmann rechts
Befreite Körper Der Verein Fiftitu%, die oberösterreichische Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur, organisiert im Oktober und November eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Die Freiheit zu sein“. Mit den Veranstalterinnen sprach Eva Steinheimer In Linz kennen alle die LILO. Die LinzerInnen selbst ärgern sich schon mal über sie, wenn sie es eilig haben, von der Autobahn zum Bahnhof zu gelangen, und sie gerade kommt. Dann steht der Verkehr still. Denn die LILO – die Linzer Lokalbahn – hat Vorrang. Die PendlerInnen, die Tag für Tag mit
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der LILO aus dem Raum Eferding in die Stadt reisen, wissen sie zu schätzen. Jetzt rückt die LILO auf künstlerische Art ins Zentrum des Interesses: in einer Fotoausstellung. Die Fotografin Magdalena Frey fuhr selbst systematisch vom frühen Morgen bis zum späten Abend mit der Bahn, um Kontakte zu ihren Benützerinnen zu knüp-
fen. Es ging ihr darum, die Frauen sowohl in der Zugsituation als auch in ihrem privaten, beruflichen oder freizeitbezogenen Umfeld zu fotografieren. Diese Gegensätze stellte sie dann in digitalen Collagen einander gegenüber. Die Ausstellung, die am 17. Oktober 2003 um 18.30 Uhr mit einer Sonderfahrt eröffnet wird, ist Teil der
fiftitukultur wurde eigens für diese Reihe konzipiert und erarbeitet“, erzählt Projektleiterin Manuela Mittermayer. In der Veranstaltungsbeschreibung heißt es: „Körperlichkeit ist zugleich Sinnlichkeit und Rationalität, das Streben nach Idealen und nach Individualismus, Normen und Ausbruch, Zwang und Freiheit. WiderVernetzung. Fiftitu% existiert als Verein seit 1998. Die derzeitige Geschäftsfüh- sprüchliche Anforderungen, die niererin Herta Gurtner erzählt von den An- mand mehr erfüllen oder überblicken kann.“ Die Veranstaltungsreihe will fängen: „Im KUPF gab es schon länger eine Frauengesprächsrunde mit Frauen aufzeigen, dass frau sich über diese Anforderungen hinwegsetzen kann. Bei aus verschiedenen Kulturinitiativen. Gemeinsames Ziel war und ist es, Frau- manchen Veranstaltungen ist auf den ersten Blick der Bezug zur Körperlichen sichtbar zu machen, weil auch in keit gar nicht zu erkennen: „Das Thema Kulturvereinen immer Männer an erKörper ist nur der Hintergrund. Unser ster Front stehen.“ Anlass zur VereinsKörper ist immer dabei, macht sich gründung war die Organisation einer überall bemerkbar. Da geht es auch Frauenkulturwoche 1999: an elf Tagen gab es siebzig Veranstaltungen. Der Er- sehr um Rollenbilder“, erklärt Mittermayer. folg war groß und die Frauen wollten weitermachen. „Einige von uns haben deshalb einen FrauenforderungskataFilm. Eine theoretische Auseinanderlog erstellt. Erster Punkt war der setzung mit der Thematik gibt es im Wunsch nach einer Vernetzungsstelle“, Vortrag „Körperideale“ von Katrin erinnert sich Gurtner. Die spätere VorHaun vom Frauengesundheitszenstandsfrau Andrea Mayer-Edoloeyi trum Linz, die sich in ihrer Diplomarstellte dann in der Studie „Platz nehbeit mit der Geschichte von Körpermen“ fest, dass sich Kunstarbeiterinidealbildern und dem „idealen Körper“ nen und Künstlerinnen von so einer in der heutigen Zeit beschäftigt hat. Vernetzungsstelle sowohl kulturpoliti- Den Vortrag hält sie fünf Mal in versche Arbeit als auch Veranstaltungsor- schiedenen Linzer Bezirken. Bei vier ganisation erwarteten. Zu den Service- Gelegenheiten wird gleichzeitig der leistungen von Fiftitu% zählen ein NeDokumentarfilm „Gendernauts“ von wsletter, der im Web abonniert werden Monika Treut gezeigt. Treut erforscht kann, Informationsarbeit, Dokumenta- in dem Film das Phänomen von Gention relevanter Materialien, eine kleine der-Auflösung in Kalifornien. Es geht Bibliothek und eine Reihe von Publikaum Cyborgs, um Menschen, die mit tionen. Zur Finanzlage meint Herta Hilfe neuer Technologien ihren Körper Gurtner: „Vielleicht ist es ja in Oberöund ihr Denken verändern, zum Beisterreich noch ein bisschen besser als spiel biologische Frauen, die durch die in anderen Bundesländern. Aber auch Einnahme von Testosteron, ihren Körhier wird gerade in den Bereichen Frau- per und ihre Psyche verändern. Treut en und Kultur gespart. Bei mir ist es interviewte eine ganze Reihe von Gedeshalb auch nicht sicher, ob ich das schlechter-NomadInnen, die eine ganze Jahr durchgehend angestellt ganze Bandbreite möglicher sexueller bleiben kann. Eher als die Strukturen Identitäten abdecken. werden einzelne Projekte gefördert.“ Weitere Filme, die im Rahmen von „Die Freiheit zu sein“ gezeigt werden, sind „In The Mirror Of Maya DeKörperbilder. Gerade aktuell ist das Proren“, ein Porträt der avantgardistischen jekt „Die Freiheit zu sein“. AusgangsFilmemacherin, „Fire“, die Liebesgepunkt war, das Thema Körper künstleschichte zweier indischer Frauen inmitrisch aufzuarbeiten. „Die Idee kam aus dem Vorstand und lag schon länger auf ten einer patriarchalen Gesellschaft und „Ich wollte Hosen“, die Geschichte Eis. Wichtig war uns, unterschiedliche eines sizilianischen Mädchens, das Kunstrichtungen zu integrieren. Manches, wie zum Beispiel die Fotoausstel- eben „nur“ als Mädchen geboren wurde. lung über die Pendlerinnen der LILO, Veranstaltungsreihe „Die Freiheit zu sein“. Organisiert wird sie vom Verein Fiftitu%, der oberösterreichischen Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur, in Kooperation mit zahlreichen Kulturinitiativen.
Lesung. Am 5. und 6. November liest Marlene Streeruwitz in Linz bzw. Ried aus ihrem auch für ein Hörspiel adaptierten Roman „Norma Desmond“. In der Science-Fiction Parodie geht es um unsterbliche Menschen und unsympathische Maschinen, den Traum von ewiger Jugend und den Horror weit fortgeschrittener Gentechnik. Und auch das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist im Jahr 2300 weiterhin kompliziert. Die erste Lesung wird ab 20 Uhr live auf Radio FRO 105,0 übertragen. Zusammen mit drei weiteren Lesungen, u.a. der an.schläge Mitarbeiterin Petra Öllinger, soll dann eine CD produziert werden. Die weiteren Termine werden noch bekannt gegeben. Theater. Eine Besonderheit unter den Veranstaltungen sind sicherlich auch die Theaterworkshops für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren, wobei auch Burschen eingeladen sind. Der Titel des Workshops lautet „Die Freiheit des (Anders)Seins – Wer wärst du, wenn du jemand anderer wärst?“. Geleitet wird er von der Linzer Schauspielerin und Regisseurin Claudia Seigmann. Sie realisiert regelmäßig Theaterprojekte mit Jugendlichen. Von 24. bis 26. Oktober in Steyr und von 7. bis 9. November in Lembach haben die Jugendlichen die Gelegenheit, verschiedene Rollen wie Kostüme an- und auszuprobieren und dabei neue Seiten an sich zu entdecken. Es ist ein Spiel mit der eigenen Identität. Schon in die Vorbereitung der Workshops waren Jugendliche eingebunden, genauer gesagt drei Mädchen der HBLA für Kulturmanagement in Steyr. „Alles in allem ist die Veranstaltungsreihe, glaube ich, sehr gut gelungen“, meint Manuela Mittermayer, „Es ist uns gelungen, so viele verschiedene Kooperationen aufzubauen. Auf die Einbeziehung der Mädchen, des Nachwuchses, in die Workshoporganisation sind wir stolz. Auch darauf, noch unbekannte Frauen einzubinden.“ Die LILO ist zwar schon ziemlich bekannt, vielleicht lernen sie einige aber noch besser kennen. Indem sie sie zum Beispiel als Verkehrsmittel benutzen, um die eine oder andere Veranstaltung von „Die Freiheit zu sein“ zu besuchen. ❚
Kooperationspartnerinnen: AKKU Steyr, Frauenforum Salzkammergut, Frauengesundheitszentrum Linz, Frauentreffpunkt Rohrbach, Frieda Pohlhammer/Steyr, Kino Ebensee, Kunst und Kultur Raab, Lichtspiele Katsdorf, LILO – Linzer Lokalbahn, Literaturnetzwerk Innkreis, Local-Bühne Freistadt, Moviemento/Linz, Museum Arbeitswelt/Steyr, Musik-Kulturclub Lembach, Radio FRO, Stadtwerkstatt Linz, Verein MIRIAM/Linz
Nähere Infos zu Fiftitu% und „Die Freiheit zu sein“ unter http://www.fiftitu.at
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Fo t o : G a b i H o ra k
porträtvictoria suranyi
Something’s going on Stolz darauf, künstlerisch endlich einmal nur unter Frauen arbeiten zu dürfen, stellt Victoria Suranyi ihre Bilder erstmals im Frauencafé Palaver in Graz aus. Ein Porträt von Daniela Fohn
„Drehungen“, 10.10. bis 3.11.2003, Stadtteilcafe Palaver, Griesgasse 8, 8020 Graz, T. 0316/71 24 48, http://www.frauenservice.at
36 an.schlägeoktober 2003
Ein Energiebündel weht durch meine Wohnungstür und landet nach einigen Umwegen auf dem Zimmerboden, auf dem eine Decke ausgebreitet liegt. Dann schwirrt das Energiebündel noch einmal davon. Rauchpause vor Interviewbeginn. An Interview ist aber eigentlich nicht zu denken. Mal hier, mal da ein Satz. Schnell noch ein Blatt hervorgekramt. Das ist Victoria Suranyi, die ab 10. Oktober im Rahmen von Graz Kulturhauptstadt 2003 unter dem Titel „Drehungen“ ihre Bilder im Frauencafé Palaver präsentieren wird.
Das Palaver, gemeinnützige Beschäftigungsinitiative, die unter anderem fünf Transitarbeitsplätze für langzeitarbeitslose Frauen geschaffen hat, sieht seine Aufgabe vor allem in der Stadtteilarbeit von, mit und für Frauen. Seit Jänner 2003 ist im Café der Infopoint des Grazer Frauen- und Mädchenprojekts „Woment!“ untergebracht, zu dem unter anderem auch die Grazer FrauenStadt-Spaziergänge gehören. Anfänge. Gemalt hat Victoria Suranyi eigentlich schon immer und das voller Leidenschaft. Beginnend 1985 mit einem Wandbild der MK-Druckfarben-
fabrik im elften Wiener Gemeindebezirk, breiten sich Ausstellungen und Kunstprojekte im In- und Ausland wie ein bunter Baldachin über das Leben der Künstlerin. Geboren 1964 in Wien, wuchs Suranyi mit fünf Geschwistern in einer KünstlerInnenfamilie auf. Der Vater, Aktivist der 60er Jahre-Bewegung, Philosoph und Maler, starb allerdings sehr früh und hat bis heute einen wichtigen Platz im Herzen der Künstlerin. Durch den Tod ihres Vaters kam sie schon als Kind mit feministischen Themen verstärkt in Berührung, denn die Mutter musste sich als Alleinerzieherin dem täglichen Überlebens-
victoria suranyiporträt kampf in einer männerdominierten Arbeitswelt stellen. Mitte der 80er Jahre zog es die Künstlerin nach Mailand, wo sie an der Kunstakademie ein paar Semester studierte. Von da an war sie überhaupt viel unterwegs, zog mit dem peruanischen Vater ihres ersten Kindes durch die Lande und musste sich bald zwischen Selbstbestimmtheit und machoid geprägtem Beziehungsidyll entscheiden. Mittlerweile ist Suranyi zweifach alleinerziehende Mutter. Die Freiheit war ihr also letztlich wichtiger. Bilder. Der weibliche Körper spielt eine zentrale Rolle in Suranyis Werken: Frauenporträts, Entdeckung der eigenen Weiblichkeit. Die Bilder sind kraftvoll und lebendig. Verschmelzende Frauenkörper, Frauen die ausbrechen, die ihre Traurigkeit, aber auch ihre Stärke offen zeigen. Inspiriert wurde sie vor allem durch „die Kraft des Überlebens“. Die Kunst Suranyis ist, wie sie selbst sagt, keine radikale. Es geht viel mehr um sexuelle Identitätssuche, Mutterschaft, gleichgeschlechtliche Liebe, Frauenkämpfe, aber auch um politische Themen, wie Missbrauch, Vaginalbeschneidung, sexuelle Ausbeutung, Kinderarbeit, die noch immer weit auseinanderklaffende Lohnschere – Themen rund um ein Frauenleben eben. Mit ihrem Bild „something’s going on“ macht die Künstlerin auf die sensible Phase zwischen Kindheit und Frauwerden aufmerksam. Ein weißes T-Shirt unter dem schon die Umrisse knospender Brüste zu erkennen sind. Ein roter Handabdruck auf der linken Brust. Something’s going on – die Symbolik spricht für sich. Suranyi, die selbst ausschließlich Second-Hand Kleidung trägt, hat dieses Werk auch der „Clean Clothes Kampagne“ gewidmet. Subventionen. Dass sie nun in Graz in einem reinen Frauenraum ausstellen kann, macht die Künstlerin besonders glücklich. Bis jetzt waren ihre Ausstellungsräume auch immer ein wenig Männerräume. Wenn frau Kunst machen und auch verkaufen will, ist, laut Suranyi, Kompromissbereitschaft nötig. Subventionen sind oft sehr schwer zu bekommen. Vieles muss aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Frauen-
initiativen haben meist wenig Geld und so hat Suranyi auch schon mal in einer Rechtsanwaltskanzlei eine Verkaufsausstellung organisiert. Bei ihrer Ausstellung im Rahmen der vom SPÖ-Kulturverein Wien Währing getragenen Veranstaltungsreihe „Währinger Herbst“ vor zwei Jahren, hielt SPÖ-Politiker Rudolf Edlinger die Laudatio. Ihn kennt Suranyi schon seit ihrer Kindheit, denn er war gut befreundet mit ihrem Vater und besitzt einige seiner Bilder. Eine Tatsache, die Victoria Suranyi sehr wichtig war und ist. Generationen. Mit ihren Bildern möchte sie auch eine Art „Generationenwerk“ weiterführen. Wie entwickelt sich Kunst innerhalb einer Familie von einer Generation zur nächsten? Und auch die Mutter spielt eine wesentliche Rolle: Konnte sie doch aufgrund der familiären Verpflichtungen ihre künstlerische Seite nicht voll ausleben. Suranyi lebt diese Seite dafür umso stärker aus. Die Malerin ist nämlich auch Sängerin. Jazz und lateinamerikanische Balladen, aber auch Salsa gehören zu ihrem Repertoire. Eine Frauen-Stimm-Gruppe ist ab Herbst geplant. Drehungen. Zwar ist Victoria Suranyi wenig in der Frauenszene unterwegs, aber die Kontakte zu anderen Frauen und Künstlerinnen werden ihr zunehmend wichtiger. Der Ausstellungstitel „Drehungen“ (in Anlehnung an ein Frauenselbstverteidigungsprogramm) bezieht sich auch auf dieses sich Herausdrehen aus alten Mustern, das Outen der eigenen sexuellen Identität, auf die neu oder wieder gefundene Erfahrung, nicht allein zu sein, sondern mit anderen Frauen und Künstlerinnen gemeinsam arbeiten zu wollen und zu können. Drehungen bedeutet für Suranyi aber auch, Perspektiven aufzuzeigen, wie Frau sich aus ihrer oft gehegten Opferrolle befreien kann. Welche Perspektiven das auch immer sein mögen, ist jede Frau eingeladen aus den Bildern selbst für sich herauszulesen. Und sollte das ein oder andere Bild die Perspektive einer neuen Wohnzimmerwandgestaltung erhellen: Die Werke sind alle käuflich erwerbbar! ❚
lesben.nest
Ursula Raberger
Griechischer Wein… „Wir fahren NICHT nach Lesbos! Nur über meine Leiche!“ dröhnte es durch Kims Wohnung. Sie hatte zum Kaffeekränzchen mit Cappuccino und Stachelbeertorte geladen, um mit ihren Sisters den verspäteten Urlaub zu planen. Möglichst billig, sonnig und keine klischeebeladene Insel sollte es sein. Eine Woche später saßen Kim, ihre Freundin Zoe und Cori im Flieger nach Kreta, mit ihnen ein Koffer voll Plänen, Damenrasierern und Taucherbrillen. Traumhafter Strand, glasklares Wasser und keine gröhlenden Touristen bestätigten nur Kims Dickkopf. Doch schon in der Hotel-Lobby… „Also…ich will ja nichts sagen, aber ich fühl mich beobachtet,“ sah sich Zoe zweifelnd um. Die anderen taten es ihr gleich und zogen den Schluss, sie seien nicht die einzigen Sisters hier. Als Einbildung tat es Kim ab, als Schicksal die freudig hüpfende Cori. Das Hotelzimmer schien nett, alles an seinem Platz – Kim schien besänftigt, bis ihr die sehr auffälligen Geräusche aus dem Nebenzimmer auffielen. „Sag jetzt ja nix, Cori!“ warnte Zoe, doch es war zu spät. „Desch hob i des letzschte moi ghört, als meine Ötan sich versöhnt ham…“ Die nächste halbe Stunde sah man Kim an einer Flasche oft besungenem griechischen Wein nuckeln, bis die aktive Zimmernachbarin den Balkon betrat und ein entsetztes: „DU?! HIIIER?!“ zu den Mitgereisten durchdrang. Die lange nicht gesehene „Schulfreundin“ Kims – Simi, bekleidet im schlichten Weiß des Leintuchs, verschwitzt – so stand sie da und Kim hob schon zu einem vernichtenden Verbalschlag aus, als ihre Augen in Panik die Nummer 2 erblickten: „Judy?!“ Der Ohnmacht nahe übernahm Cori das Ruder: „Habts ihr nu wen Dritten da, weil ich…“ Vernichtende Blicke von beiden Seiten. Aus geplantem Relax-Urlaub wurde eine Woche augenöffnender Erkenntnisse: Zwei ehemals homophobe Mitschülerinnen waren ein Paar geworden. Ja, das geht wirklich! Das Hotel hieß Sappho. Anhängerinnen Selbiger waren auf allen Etagen verteilt und frau fühlte sich allabendlich in ein Frauenfest aus guten alten Zeiten zurückversetzt. Als hätte man sich das nicht schon vorher denken können, bestritt dies Kim aber vehement. Trotzdem schön!
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an.klang
Queens & Bitches Aktuelle HipHop & R´n´B-Wear von für den Herbst von lange Jahre erfolgreichen wie auch ganz jungen Künstlerinnen präsentiert Vina Yun
Ashanti: Chapter II Mary J. Blige: Love and Life Lumidee: Almoust Famous
38 an.schlägeoktober 2003
In der derzeitigen HipHopArena sind Rapperinnen auffallend abwesend. Natürlich, es gibt sie, die weiblichen MCs, an vorderster Front „Queen Bitch“ Missy Elliott, neben Kolleginnen wie Eve, Lil’ Kim, Ms Jade, Da Brat, Lauryn Hill, Bahamadia, Apani B, Fly Emcee oder T-Love. Doch es scheint, dass es momentan eher der R´n´B-Bereich ist, in dem afro-amerikanische Frauen schneller und vor allem erfolgreicher aufsteigen können – Rappen gehört (wieder) vornehmlich muskelharten Jungs à la 50 Cent. Indes erhalten Frauen für den Part der süßlichen Gesangs-Vocals, die mit eingängigen Melodien erst den Weg in die Charts ebnen (bestes Beispiel: Fat Joes „What’s Luv?“), schon mal das Adelsprädikat „Princess of Hip Hop & R´n´B“ – so geschehen bei Ashanti Douglas. Die 22-jährige Ashanti hat in rekordverdächtiger Zeit vorgemacht, wie eine solche Prinzessinnen-Karriere aufgebaut wird: Songwriterin für J. Lo, Ja Rule und Fat Joe, mit der allerersten Single-Veröffentlichung („Foolish“) von Null an die Spitze der Charts, stolze Besitzerin eines Grammys und jede Menge weiterer Awards. Nur ein Jahr nach ihrem Debüt versucht Ashanti mit ihrem zweiten Album „Chapter II“ (Murder Inc./Def Jam), ihre Erfolgsposition
zu festigen – und räkelt sich dafür auch schon mal lasziv im Bikini (im Videoclip zu „Rock Wit U“). Doch abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen klingt „Chapter II“ wie eine Ansammlung von Variationen vorangegangener Erfolge à la „Foolish“, „Happy“ oder „Baby“. Nicht übel, aber auch nicht gerade richtungsweisend. Der derzeitigen „Queen of Hip Hop Soul“, Mary J. Blige, kann Ashanti eben nicht das Wasser reichen. Königin Mary hat übrigens auch ein neues Album am Start: „Love and Life“ (Geffen/Universal). Schon 1992 verband Mary J. Blige auf ihrem Debütalbum „What´s the 411?“ toughe Hip Hop-Beats mit souligen Vocals und war somit Protagonistin des neuen R´n´B-Sounds. Jetzt, elf Jahre und fünf Alben später, besinnt sich Ms. Blige im besten Sinne wieder ihrer alten Tage: Back to HipHop. Nicht von ungefähr daher auch die prominente Gästerunde an RapperInnen (Jay-Z, Eve, Method Man und 50 Cent) und die Reunion mit P. Diddy alias Sean „Puffy“ Combs, der hier als Koproduzent fungiert. Die erste Singleauskoppelung, „Love @ 1st Sight“, funktioniert übrigens nicht nur auf jeder HipHop-Party grandios… Aus dem Nichts tauchte diesen Sommer eine junge Sängerin namens Lumidee auf. Eigentlich wurde Lumidees Single „Never leave you“ schon vor
zwei Jahren über den kleinen New Yorker Independent-Label Straight Face veröffentlicht. Doch erst nachdem der Track auf Radio Hot 97, New York Citys wichtigstem Radiosender für Urban Music, wochenlang rauf und runter gespielt wurde, kam der Chart-Erfolg. Auch Rapper Busta Rhymes und Fabolous zeigten sich vom „hottest song in New York“ angetan und sicherten sich einen Gastauftritt auf dem Remix sowie im Videoclip. Lumidees Debütalbum „Almost Famous“ (Straight Face/ Universal) ist ein ausgewogener Mix aus Uptempo-Tracks (mitreißend fetter HipHop-Partytrack:„Crushin´ A Party“) und Balladen und könnte als solide Latin-HipHop/R´n´B-Platte durchgehen. Kleiner Wehrmutstropfen sind allerdings die teilweise allzu soft gehaltenen Vocals der 19-jährigen Sängerin aus Spanish Harlem, die ab und zu etwas mehr Variation und Ausdruck vertragen könnten. Überraschenderweise überzeugt Lumidee mehr mit ihren RapSkills – sie begann ihre Karriere eigentlich als Rapperin –, die wesentlich akzentuierter und präziser ausfallen. Es gilt also wieder einmal: Ladies – let´s bust a rhyme! ❚ http://www.ashanti.de http://www.mjblige.com http://www.lumidee.net
lese.zeichen
Zwischen den Dünen Malika Mokeddem erweckt in ihrem neuen Roman die Wüste Algeriens und ihre Menschen auf wunderbare Weise zum Leben. Ein Buchtipp von Gabi Horak
Algerien Mitte des letzten Jahrhunderts: Ein Land, in dem Regen ein Wunder ist, das Kinder bejubeln und das um wirtschaftliche und kulturelle Unabhängigkeit kämpft und diesen Befreiungskrieg aus der französischen Umklammerung auch gewinnt. Ein Land, in dem die Freiheit siegt, die jedoch nicht für alle gilt – nicht für Frauen wie Leila. Ihre Geschichte ist die eines mutigen Mädchens, das zur Frau wird und sich Unabhängigkeit erkämpft, während Algerien den Weg fundamentalistischer Interpretationen des Islam geht. Die Art und Weise, wie uns Malika Mokeddem dieses außergewöhnliche Leben erzählt, erinnert an die Tradition mündlich überlieferter Geschichte: fesselnd, erschreckend und faszinierend zugleich. Wir lernen Leilas Tante Saadia kennen, die als junges Mädchen nach einer Vergewaltigung für dreizehn Jahre ins Bordell gesteckt wurde. Denn nur dort ist der Platz einer unverheirateten, beschmutzten Frau. Als Leila ihr viele Jahre später zum ersten Mal begegnet, erinnert sie sich an eine Frau, die die „Haltung einer wahren Königin“ besitzt. Nicht weniger wichtig und einflussreich für Leilas Entwicklung ist ihre Großmutter Zohra, die letzte Nomadin ihres Clans. Die NomadInnenwelt, das Leben der „blauen Menschen“, kennt Leila nur aus Zohras Erzählungen.„Vorsicht vor der Unbeweglichkeit“, warnt die Großmutter. In Bewegung sollte Leila auch in den nächsten Jahren bleiben. Leila bedeutet „Nacht“. Sie ist das erste Kind ihrer Eltern, die aus ihrer Enttäu-
schung über den weiblichen Nachwuchs keinen Hehl machten. Als endlich ein Bruder folgt , freuen sie sich überschwenglich – die vierjährige Leila beschleicht ein „dunkles Gefühl der Ungerechtigkeit“. In den nächsten Jahren werden ihr die Strukturen der Diskriminierungen bewusst, in ihr entsteht das Verlangen, die Horizonte zu überschreiten. In ihrer Familie ist sie das erste Mädchen, das eine Schule besuchen darf. Ihrer Großmutter erklärt sie die neue Freiheit, die ihr Bücher geben können:„Die Bücher erzählen von der Welt, die wandert. In den Büchern wandere ich wie du in deinen Geschichten.“ Mit zehn Jahren gehen die meisten Algerierinnen von der Schule ab, denn nun ist ihre Zeit als Ehefrauen und Mütter gekommen – ein Gedanke, der auf Leila wie eine Bedrohung lastet. Sie will nicht an der „Seuche der geschwollenen Bäuche“ erkranken. Dank der Interventionen der Schulleiterin darf sie weiterhin zu Schule gehen – allein unter lauter jungen Männern. Untrennbar mit der persönlichen Geschichte Leilas verbunden sind die Geschehnisse rund um den algerischen Befreiungskrieg. Ein Krieg, über den wir wenig bis gar nichts wissen, wird uns so in allen Grautönen geschildert, und zwar so, wie ihn die Menschen Algeriens erlebt haben – wie ihn Leila und ihre Familie erlebt haben. 1960 explodierte die erste französische Atombombe;Waffenstillstand wurde ausgehandelt und die Grenzen zu Marokko wieder geöffnet: Aber nur für Frauen und Kinder, die ihre Verwandten besuchen durften. Die Männer blieben allein zurück:„untätige Männer
irrten durch die Straßen.“ 1962 stimmte schließlich eine überwältigende Mehrheit der AlgerierInnen in einem Referendum für die Selbstbestimmung. Kurz nach der Unabhängigkeit war die Hauptsorge der Männer allerdings, ihre Frauen nach dem Urnengang wieder einzusperren:„Freiheit ja, aber nicht für alle.“ Während die algerische Bevölkerung ihre Befreiung bejubelt, hat Leila ihren ganz persönlichen Befreiungskrieg zu führen. In der höheren Schule ist das „erste Knistern des zerstörerischen Feuers des Fundamentalismus“ spürbar: „Immer der selbe Deckmantel, unter dem sich die rückständigen Ideen verbargen!“ Leila studiert Medizin, während der Fundamentalismus schleichend die Oberhand gewinnt,„die Brigaden der Sittenpolizei“ patrouillieren in den Straßen, um jedes Mädchen festzunehmen, das ungesetzlichen männlichen Umgang pflegt. „Die Wege der Frauen endeten wie in einer Sackgasse“, ist Leila entmutigt. Mit einem Happy-End im Sinne von Heldinfindet-Glück kann dieser Roman nicht dienen. Er erzählt bloß die Geschichte eines Lebens, und das in so herrlichen Bildern, die auch durch die Übersetzung aus dem Französischen nicht an Kraft verloren haben, dass die Leserin den Sand der algerischen Wüste zwischen den Seiten knirschen hören kann. Malika Makoddems Biografie diente ihr zumindest als Grundlage für „Die blauen Menschen“, ihre Klänge treffen jeden Ton, als ob sie das ganze Lied selbst geschrieben hätte. Ich kann seither nicht aufhören zu summen. ❚
Malika Mokeddem: Die blauen Menschen Aus dem Frz. von Barbara Rösner-Brauch. Unionsverlag 2003, eur 9,90 (D)
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lese.zeichen Über die Grenzen
Eklig
schrieb die ganz persönliche Geschichte ihrer Mutter nieder, die ebenso eine Liebeserklärung und Anerkennung für eine Eine Vielfalt aus dem Themenuniversum Die Grenze des Erträglichen wird bei der El(friede) Awadalla tut sich in der dieser Lektüre mehrmals überschritten starke Frau ist, wie auch kritische Reflexion. „Über meine Mutter zu schreiben vorliegenden Sammlung auf: Geschich– in jeder der Kurzgeschichten zuminten über Frauen jeden Alters, über unter- dest einmal. Aber gleich nachdem man fällt mir schwer“, gibt Doris Lessing zu, schiedlichste Arbeitswelten, über ländli- das Buch angewidert von sich geworfen umso stärker ist ihre Erleichterung über die notwendige Auseinandersetzung ches und städtisches Leben. Da ist die hat, zwingt die Spannung doch zum mit einer wenig rühmlichen VerganEinladung an alle Frauen, den Mut zur Weiterlesen. Von Kälte und Respektlogenheit spürbar. Die Neuauflage dieses Liebe zu fassen, ebenso zu finden, wie sigkeit charakterisierte zwischenKlassikers ist reich bestückt mit privaklarsichtige Gesellschaftsanalysen und menschliche Beziehungsmuster domiten Fotos und auf jeden Fall eine Lektüscharfsinnige Beobachtungen von Dyna- nieren die Geschichten. Familien ohne re wert. miken in Beziehungen und Projekten. So einen Funken von familiärer Liebe oder allgemeingültig und weltgewandt die Geborgenheit, Freundschaften ohne je- Gabi Horak Texte sind, in einigen von ihnen nimmt de Zuneigung. das Burgenland, wo die Autorin aufgeHyperrealistische Gefühlskälte und Doris Lessing: Das Leben meiner Mutter wachsen ist, besonders intensiv Gestalt jede Menge Ekel – das sind die Elemen- Klaus Wagenbach 2003, eur 9,20 (Ö) an: Die junge Pendlerin und ihr überpro- te, die Laura Hirds Geschichten so unwiportionaler Zeitverschleiss auf dem Weg derstehlich widerlich machen. Einsame, zum Geldverdienen; die Studentin – in neurotische und hochgradig unsympader Stadt mit einem Afrikaner liiert –, die thische ProtagonistInnen erleben unan- Hebammenblues sich bei der sonntäglichen Weinlese die genehme Dinge, so lässt sich der Handrassistischen Redensarten der Nachbalungsverlauf der meisten Geschichten Angela Gehrke da Silva hat ihr Leben in rInnen schweigend anhört. Und immer beschreiben.Wenn etwa zwei pubertie- den Dienst der ärmsten Bevölkerung wieder geht es um Grenzen und um rende Mädchen einen Mitleid erregenBrasiliens gestellt. Die Deutsche kam „Grenzverletzungen“: Die zum Islam kon- den Jungen dazu bringen, sich selbst zu mit siebenundzwanzig Jahren in die Favertierte Österreicherin – mit Kopftuch –, verstümmeln, um bei ihrer Gang sein zu vela Monte Azul, um dort – ohne offiziund ihre serbische Putzfrau im Dirndl dürfen. Oder wenn sich eine Tote nicht elle Genehmigung – als Hebamme zu übersteigen die Grenzen des einem von ihrer Exgeliebten trennen kann. Un- arbeiten. So interessant die Berichte amtshandelnden Polizisten Vorstellbaerwartete Perspektiven auf menschliüber traditionelle indianische und moren. Kopftuch-Probleme haben auch ches Verhalten geben Hirds Geschichderne westliche Geburtshilfe und das Grenzsoldaten aus Tirol: Die Frau des ten eine makabre und unvergleichliche Leben der FavelabewohnerInnen auch burgenländischen Bürgermeisters entWürze. sind – eine gewisse Tristesse durchzieht spricht optisch viel mehr dem Stereotyp Claudia Saller dieses Buch, das sich oftmals eher wie der grenzüberschreitenden Asylsucherin ein offizieller Arbeits-, denn ein Erlebals jene selbst! Und an dieser „Grünen nisbericht liest. Viel interessanter als Laura Hird: Nägel Grenze“ spielt auch die Titel-Geschichte. Stories. Eichborn 2003, eur 19,50 (Ö) der vordergründige Inhalt des Buches Der Opa, der seit Jahrzehnten einen ist, sich der Person Angela Gehrke ein Schwammerlplatz an der Grenze kennt, wenig mehr zu widmen. In einem schier hatte zu Zeiten, als es noch scharf unmenschlichen Arbeitseifer kümmert schießende ungarische Grenzer gab, we- Ein Leben sie sich jahrein, jahraus um Gebärende, niger Probleme als jetzt, wo die heimijunge Mütter und deren Familien – jedes schen Schengen-Wächter durch Wald Schicksal aufsaugend wie das sprichEs liest sich wie die Geschichte des briund Flur trampeln. wörtliche Löschpapier. Die Zustände in tischen Kolonialismus in Afrika mit alden Spitälern sind freilich alarmierend. lem was dazugehört: Rassismus, Angst Helga Pankratz So gebären Frauen oft auf dem nackten und Armut. Eine Zeit, in der die Geburt Fußboden ohne Decke, weil der Kreiseiner Tochter ganz unverhohlen „eine El Awadalla: Der Riesenbovist. Enttäuschung“ war. Doch Doris Lessing saal voll besetzt ist. Ihr eigenes Leben Erzählungen. Sisyphus 2003, eur 14,– (Ö)
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lese.zeichen ist für Gehrke leider weniger wichtig. Sogar die Eheschließung mit Cido da Silva wird nur in zwei Sätzen erwähnt und scheint allein der unbefristeten Aufenthaltsgenehmigung in Brasilien zu dienen. Kein Wort von persönlichem Glück, persönlicher Freude oder gar Liebe. All die Sorgen und wenigen schönen Momente sind einzig auf ihre Arbeit bezogen, mit der sie sich mehr als identifiziert. Die wenigen Urlaube werden als ein „Verkriechen nach einem langen und anstrengenden Arbeitsjahr“ bezeichnet, derer es in diesem Buch viele gibt. Leider hat sich Angela Gehrke da Silva so wenig um sich gekümmert, dass die eigene Krebserkrankung erst viel zu spät entdeckt wird. Sie stirbt im Jahr 2000 an den Folgen einer Lungenmetastase. Eine Frau mit einer starken Vision, die darüber leider sich selbst vergessen hat. Daniela Fohn
Angela Gehrke da Silva: Als Hebamme in Brasilien. Das abenteuerliche Leben einer mutigen Frau. Urachhaus 2003, eur 15,– (Ö)
Kein Gephasel Frauen im Alter zwischen 14 und 82 erzählen über ihre lesbische bzw. bisexuelle Selbstfindung, die Gespräche mit den Eltern und FreundInnen, über erste Liebe und ihre Erfahrungen im Lauf des Lebens. Zu jedem dieser vier Kapitel gibt es kurzweilige und gut aufbereitete Informationen über Geschichte und Gegenwart des Lesbischseins. Bei den hier versammelten ComingOut-Erzählungen wird vor allem klar, wie sehr „Dr. Sommer“ & Co. mit dem Gefasel darüber, dass es „normal“ und eh nur eine „Phase“ sei, die jungen Frauen verunsichern, aber teils auch schlicht nerven: „Nicht ich, sondern meine Eltern sind in einer Phase“, bringt es eine in diesem Buch zu Wort kommende junge Frauen auf den Punkt. Dass Eltern und Bekanntenkreis manchmal eine Weile brauchen, bis sie mit dem lesbischen oder bisexuellen Coming Out gut zurecht kommen, zeigt sich nämlich anhand der meisten hier spritzig und gut lesbar gestalteten Lebensgeschichten ein ums andere Mal. Promis wie die Fernseh-Komissarin Ulrike Folkerts und die Kölner Power-Unter-
haltungslesbe Hella von Sinnen umrahmen das Büchlein mit sehr erfrischenden Vor- bzw. Nachwort-Spenden. Doch allein schon die zahlreichen Comix von Kirsten Walther, die sämtliche Texte genial illustrieren, würden ausreichen, um das Werk zum lesbisch-bisexuellen C.O.Kult-Bilderbuch zu machen.
neu.land
Helga Pankratz
Meike Watzlawik, Friederike Wenner (Hg.): …und ich dachte, du bist schwanger! Frauen erzählen ihr Coming Out. Gatzanis Verlag 2002/2003, eur 18,– (Ö)
J a s m i n a J a n k o v i c’
Mentoring von Frauen
She’s In Parties Fo t o : Pe z H e j d u k
Aufschlußreich der neue Sammelband der Frauenserie im Studienverlag, der eine Reihe von Artikeln von Mentorinnen, die sich auf die Förderung von Frauen spezialisiert haben, umfasst. Mentoring in Unternehmen, an Universitäten, in den Chefetagen wird von 16 Frauen diskutiert, die dabei praktische Erfahrungen und Ansichten berichten. Die Einführung von Christiana Weibel erklärt die Formen des Frauen-Mentorings in Niederösterreich und die verschiedenen Formen des Mentorings wie informelles und formelles Mentoring, Organisationsform und Zielgruppe. Ziele einer MentorInnenschaft zwischen einer Mentorin als beruflich erfahrener Persönlichkeit und einer „Mentee als lernwillige Führungskraft ist die Förderung und Unterstützung der Mentees in ihrer Karriereplanung durch fachliche und persönliche Begleitung.“ Zu den Vorteilen zählen eine Verbesserung ihrer Arbeitsleistung, das Fördern ihrer Karriere durch Lernen, ihre soziale Kompetenz wird gestärkt und ihre Persönlichkeit entwickelt. Thematisiert werden: Auftreten, Beruf, Arbeitsumfeld, Unternehmenskultur, Zukunft, KollegInnen und Netzwerkarbeit. Das Bundesland Niederösterreich hat so wie die Universität Wien ein Mentorinnenprogramm installiert und dabei berichten Frauen, wie sie arbeiten. Sabine Stadler
Maria Buchmayr; Gabriella Hauch; Gudrun Salmhofer (Hg.): Frauen in die Chefetagen!? Mentoring – Unternehmerinnen – frauenspezifisches Personal-
So lautete einmal, vor ungefähr zwanzig Jahren, der Titel eines Songs der Band „Bauhaus“… Den Song habe ich gern gehört… Nicht der Partys halber und auch nicht wegen meiner irgendwann getroffenen Entscheidung, keine Kinder haben zu wollen. Wie denn auch! Wer wäre denn auf die Schnapsidee gekommen, so einen nebulösen Zusammenhang bzw. Vergleich herzustellen! Dachte ich. Und dann, ungefähr zwanzig Jahre später, kommt dieser Zusammenhang allen Ernstes von einer höchst offiziellen Ebene auf uns zu; die „Wut“ der heutigen „Götter“ wird kübelweise über uns gegossen, aus purer Langeweile und weil es nicht die Themenbereiche sind, die ihnen irgendwie schaden könnten… Obwohl ich es bezweifle, dass es solche überhaupt gibt… Denn ihnen kann fast nichts schaden, sie kann beinahe nichts gefährden: Die Machtsessel und gewisse Körperteile scheinen in diesem Land mit Superkleber verbunden zu sein. Dauerhaft und unzertrennlich. Wie eine chemische Reaktion, die du nicht rückgängig machen kannst, nachdem sie einmal passiert war. Apropos rückgängig: Die Verantwortung, die du übernimmst, indem du ein Kind in die Welt setzt, kannst du auch nicht rückgängig machen, vorausgesetzt, du benutzt deinen Kopf nicht nur, um dir eine schöne Frisur zu machen. Und vorausgesetzt, dein Kopf tut nicht nur dann weh, wenn du schlechten Wein getrunken hast, sondern weil du den alltäglichen, immer tiefer greifenden Stumpfsinn nicht ertragen kannst… Seinerzeit gab es jeden Morgen in einem Belgrader Lokalsender eine Sendung mit dem Titel „Guten Morgen, Belgrad“, die ein Belgrader Dichter, mittlerweile durch seine blitzscharfen Gedanken und Beobachtungen legendär geworden, gestaltet hat und den Belgradern und Belgraderinnen mit seinen aktuellen und universellen, satirischen und poetischen Kommentaren zu lokalen und globalen Themen jeden Tag irgendwie schöner gemacht hat. So sagte er einmal: „Liebe Frauen, gebärt euren Kindern Schwestern, denn Tanten sind der Kindheit das schönste Geschenk.“ Und so beschloss ich auch, besser eine gute Tante als eine schlechte Mutter zu sein.
marketing. Studienverlag 2003. eur 21,– (Ö)
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Fo t o s : Ku l t u r Ko n t a k t A u s t r i a
ge.sehen
Nationale Symbolik Mit der Medienkünstlerin Andrea Schneemeier präsentiert KulturKontaktAustria eine der interessantesten Vertreterinnen der jungen ungarischen Kunstszene. Von Gabi Obojkovics
1 FIDESZ: konservative BürgerInnenpartei. Letztlich gewannen aber die Sozialisten unter Péter Medgyessy, einem ehemaligen Kader-Mitglied, die Wahlen.
„The Exchange Project“ ist noch bis 17. Oktober im KulturKontaktAustriaPavillon „Piroschka“ („Rotkäppchen“) im Quartier 21 (Transeuropa-Straße) zu sehen. Di-So 14-18 Uhr, Montag geschlossen. http://www.mqw.at.
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Andrea Schneemeier wurde 1969 in Budapest geboren, wo sie die Kunsthochschule mit den Schwerpunkten Malerei und Medienkunst absolvierte. Der Facettenreichtum ihrer Arbeiten reicht von Rauminstallationen über Videoarbeiten bis zu Konzeptkunst, die Theorie und Praxis, Technik und Kunst innovativ miteinander verbindet. Ihrem in formaler Hinsicht minimalistischen Werk entsprechen auf inhaltlicher Ebene starke Aussagekraft und Klarheit. Viele ihrer Videos zeigen eine einfache Handlung, deren Bedeutung sich durch das Gestaltungsmittel der Wiederholung erschließt. Schneemeier befasst sich vor allem mit gesellschaftspolitischen, aber auch feministischen Fragen und insbesondere mit dem Spannungsfeld zwischen Individuum und Gesellschaft – im Kunstschaffen postkommunistischer Länder immer wieder zentral. Ihre Kunstaktionen finden immer im virtuellen Raum statt, wobei die Interaktion zwischen Objekt und Publikum wesentlich ist. The Exchange Project. Im Zentrum der Ausstellung „The Exchange Project“, ein work-in-progress-Projekt, stehen Symbole aus der Alltagskultur, die stark historisch aufgeladen sind und je nach Ideologie oder historischem (Un)Bewusstsein unterschiedlich gelesen werden können.
Neben der Video-Installation gibt es eine Garderobe mit T-Shirts und eine Umkleidekabine. Die BesucherInnen dürfen ein T-Shirt mitnehmen, wenn sie im Austausch ihr eigenes da lassen. Die T-Shirts sind mit Hakenkreuz, Rotem Kreuz oder Rotem Stern bedruckt, deren Botschaft die Betrachtenden für sich selbst formulieren. In Ungarn etwa ist der rote Stern ein sehr starkes Symbol: Erst vor zehn Jahren wurde ein monumentaler Stern vom Parlament abmontiert; vierzig Jahre KP-Herrschaft sind noch lange nicht aufgearbeitet. In Ungarn wurde Schneemeiers Ausstellung wegen dieser T-Shirts beinahe geschlossen – der Museumsleiter, ein Mann der ultrarechten „Partei der Wahrheit und des Lebens“ (MIEP), empfand sie als Affront. In Italien wiederum blieben nur drei T-Shirts mit Hakenkreuz übrig… Die ursprüngliche Bedeutung der Zeichen wird in der Ausstellung unter Anführungszeichen gesetzt und so zum bloßen Symbol. Es ist eine Anspielung auf die Codes in der Mode, die Wünsche und Instinkte ansprechen. Sind diese TShirts im öffentlichen Raum immer noch Teil eines Kunstprojekts, werden sie zu gewöhnlicher „street wear“ oder handelt es sich um eine Provokation? Self-room. Diese Installation zeigt ein ganz gewöhnliches Zimmer mit IKEAMöbeln – allerdings in rot und weiß gehalten. (In Budapest war es in rot/weiß/
grün gestaltet, den ungarischen Nationalfarben). Auf den Monitoren ist die selbe Situation aus unterschiedlichen Standpunkten zu sehen. Eine Frau (die Künstlerin) betritt den Raum, geht darin auf und ab und nimmt dann und wann ein Glas in die Hand, um es gegen die Wand oder auf den Boden zu werfen. Die an sich aggressive Handlung wirkt ritualisiert, denn die Frau bewahrt dabei ein Pokerface. Mit dieser Geste transferiert die Künstlerin die Situation von der privaten in die öffentliche Sphäre, um zu zeigen, dass es da und dort Gewalt und Konflikte gibt. Heroin. Der Film zeigt eine Frau, die einen rot/weiß/grünen Raum betritt und ein Glas voll Flüssigkeit sehr langsam gegen die Wand wirft. Die Szene, die mehr ästhetische als politische Aspekte beinhaltet, wird auf einen Spiegel projiziert, also verdoppelt. Im Frühjahr 2002, anlässlich der Wahlen, wurde Ungarn gespalten: in Menschen, die die „kokárda“ trugen – ein Emblem in den Nationalfarben – und solche, die es nicht taten. Es war die Rede von einem „einigen Ungarn“ und die politischen Reden der FIDESZ-Leute1 wurden immer brutaler. Vor diesem Hintergrund ist die Farbspielerei Schneemeiers zu verstehen. Sie erzählt, dass damals die Menschen einander in der Straßenbahn auf dieses Symbol hin untersuchten und sogar Kinderwagen „aufgemascherlt“ waren… ❚
an.künden musik.tanz 2.10., 20.00, Wien Mariella Greil: Trilogie: rausch n/lAUT/lauschen dietheater Konzerthaus, 1., Karlsplatz 5, Karten: T 01/587 05 04, Mo-Sa 16.30-19.00
2.-18.10., 20.30, Wien Blond unter Aufsicht. Musiktheater KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, http://www.kosmostheater.at, tgl außer So, Mo, Vorverkauf: 15,Karten: T. 01/523 12 26
4., 5.10., 20.00, Wien znit: irgendeinSPIEGELschaun. Performance WUK, Im_Flieger, 9., Währingerstraße 59, Kartein und Info: T. 01/40121-70, Mo-Fr 10-19.00, e-mail: va.kasse@wuk.at, Vorverkauf: 11,-
4.10., 20.00, Wien Barbara Stromberger & Insingizi, im Rahmen von Wien im Rosenstolz 2003 (Wiener Musik und Wienerlied) Konzert-Cafè Schmid Hansl, 18., Schulgasse 31, T. 01/406 36 58, http://www.voicemania.at
7., 8.10., 20.00, Wien Hiroaki Umeda: While going to a condition, im Rahmen von imagetanz dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Karten: T 01/587 05 04, Mo-Sa 16.30-19.00
8., 9., 22.10., 20.00, Graz D.O.G.S – Tanzstück von Catherine Guerin frei nach Tarantinos „Reservoir Dogs“ Schauspielhaus Graz, Probebühne, 8010, Hofgasse 11, T. 0316/8008-44, http://www.theater-graz/com
9.10., 18.30, Wien Anja Liske: Bach, Franck, Reger Lazaristenkirche, 7., Kaiserstrasse 7, T. 01 5128329
ab 9.10., 20.00, Krems Musikfestivals LADIESsolo Infos: Minoritenkirche, 3500, Minoritenplatz 4, T. 02732/90 80 33, http://www.klangraum.at
11., 12.10., 20.00, Wien Sònia Baptista: Haikus dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Karten: T 01/587 05 04, Mo-Sa 16.30-19.00
16.10., 18.30, Wien Eva Antesberger: Muffat, Poglietti, Florentz, Bach St. Elisabeth, 4., St. Elisabeth Platz, T. 01 5128329
16.10., 19.30, St.Pölten Zu Gast bei Alma Mahler, Liederabend mit Elisabeth Linhart (Sopran) Festspielhaus St. Pölten, 3109, FranzSchubert-Platz 2, T. 02742/90 80 80, http://www.festspielhaus.at, Eintritt: 17,-
17.10, 20.30, Wien Darien Brahms, american singer/ songwriter, anschließend Frauenfest mit DJs: Vina Yun & friends
24., 26.10., Wien Ria Probst: ein heimisch / zwei lied, Doris Reisinger: tanz://FLÜGEL“ / zweiacht, Aurelia Burckhardt und Alexandra Eingelmayer: unter der Haut. Improvisation WUK, 9., Währingerstraße 59, Kartenreservierung: T. 01/403 10 48, e-mail: imflieger@wuk.at, Vorverkauf: 10,-
25.10., 20.00, Wien Diamanda Galás: Songs of Exile, im Rahmen des Musikfestivals LADIESsolo Minoritenkirche, 3500, Minoritenplatz 4, T. 02732/90 80 33, http://www.klangraum.at, Eintritt: 20,-
27.10., 20.00, Wien Cappadonna WUK, 9., Währingerstraße 59, Karten und Info: T. 01/40121-70, Mo-Fr 10-19.00, e-mail: va.kasse@wuk.at, Vorverkauf: 17,-
29., 30.10., 20.00, Wien Primavera del Tango. Mit Franziska Dannheim (Gesang), Inga Buchholz (Klavier) und Anke Göntgen (Kontrabass) Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169, T. 988 98-111, http://www.sargfabrik, Eintritt: 19,-
film 1.10., 21.00, Wien Match Cute. Filme von vier Frauen F/H/Ö/GB 1999-2003, 61 Min. Votiv-Kino, 9., Währinger Straße 12, T. 01/317 35 71, http://www.votivkino.at
Schauspielhaus Graz, 8010, Hofgasse 11, T. 0316/8008-44, http://www.theater-graz/com
10.10., 20.00, Wien Christa Urbanek: Kennwort UNIKAT! Eine erfahrene Frau packt aus Cafe Siebenstern, 7., Siebensterngasse 31, T. 01/523 61 57, Eintritt: 13,-
10.10., 20.00, Rohrbach Marie Therese Escrobano „Single & Co“ Frauentreff Rohrbach, 4150, Stadtplatz 16, T. 02789/6655, e-mail: frauentreff.rohrbach@resi.at, Vorverkauf: 10,-
14.-16.10., Wien Marie Therese Escrobano „Single & Co“ Aera, 1., Gonzagagasse 11, T. 01/52 25 314“
16.10., 20.00, Wien Christa Urbanek: Remasuri Spektakel, 5., Hamburger Straße 14, T. 01/587 06 53, Eintritt: 14,-
21.-29.10., 20.00, Wien ODYSSEUS fragment 8-Penelope dietheater Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Karten: T 01/587 05 04, Mo-Sa 16.30-19.00
ab 24.10., Wien Als ich ein Bär war... Theaterstück für eine Schauspielerin und dreizehn Figuren. Im Rahmen der 11. Kinderliteraturwoche „tierisch guut!“ WUK, 9., Währingerstraße 59, Karten und Info: T. 01/40121-70, Mo-Fr 10-19.00, e-mail: va.kasse@wuk.at, bis 2.11.
9.10., 19.00, Graz Mein kleines Kind. Preisgekrönter Film von Katja Baumgarten, anschließend Diskussion
28., 19.10., Wien Marie Therese Escrobano „Single & Co“
Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, Anm: T. 0316/83 79 98, Kosten: 5,-
ab 28.10., 21.30, Wien Marlene Streeruwitz: Brahmsplat
16.10., Wien Filmstart: „Auswege“ R. Nina Kusturica nach einem Drehbuch von Barbara Albert
ab 29.10, 20.00, Wien FreudeFreudeFreude. Solokabarett von und mit Eva Poltrona. R. Elisabeth Hornich
Filmcasino, 5., Margaretenstraße 78, Karten: T. 01/581 39 00-10 (Mo-Do 12-16.00, Fr 12-15.00), http://www.filmcasino.at
Spektakel, 5., Hamburgerstr. 14, T. 01/587 06 53, Vorstellungen: 29., 30.10., 5., 6.12.
17.-29.10., Wien Viennale. Vienna International Film Festival Infos: http://www.viennale.at, Festivaltreffpunkt in der Urania, 1., Uraniastraße 1, Cafe, Bar, Events, Diskussionen, tgl 12-4.00 Uhr
t h e a te r . ka b a r e t t 2.-18.10., 20.30, Wien Blond unter Aufsicht. Musiktheater KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, http://www.kosmostheater.at, tgl außer So, Mo, Vorverkauf: 15,Karten: T. 01/523 12 26
bis 3.10., 20.00, Wien Medea. Mit Melita Jurisic Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19. Karten: T. 01/31 70 101-18, http://www.schauspielhaus.at
FZ-Bar, 9., Währingerstraße 59, Eingang Prechtlgasse, T. 01/402 87 54, http://fz-bar.wolfsmutter.com, http://www.darienbrahms.com, UKB: 7,-
ab 2.10., 20.30, Wien testosteronwüsten. R. Sonja Breuer (Kooperation KosmosTheater und Liebfrauentheater München)
23.10., 20.00, Wien Wir sind Helden
KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, Karten: T. 01/523 12 26, http://www.kosmostheater.at, bis 18.10., tgl außer So und Mo
WUK, 9., Währingerstraße 59, Karten und Info: T. 01/40121-70, Mo-Fr 10-19.00, e-mail: va.kasse@wuk.at, Vorverkauf: 16,-
8., 17., 25.10., 19.30, Graz Janis Joplin – Ein Stück Rock´n´Roll
ab 23.10., 20.30, Wien Christine Gaigg/2nd Nature, neue Tanzchoreographie
ab 3.10., Salzburg Marieluise. Die Rückseite der Rechnungen. Monolog von Kerstin Specht über eine starke Frau und Künstlerin
Tanzquartier Wien, Halle G, 7., Museumsplatz 1, T. 01/581 35 91, http://tqw.at
Schauspielhaus Salzburg, Elisabethbühne, 5020, Erich-Klotz-Straße 22, T. 0662/8085 85, http://www.ebuehne.at
Spektakel, 5., Hamburgergasse 14, T. 01/58 70 653
Volkstheater Wien, 7., Neustiftgasse 1
LADIESsolo Das heurige KONTRASTE-Musikfestival in Krems steht ganz im Zeichen von Solokünstlerinnen. Das Programm von LADIESsolo kann sich hören lassen: Diamanda Galas ist ebenso zu Gast wie die japanische Avantgarde-Sängerin Michiko Hirayama, die Folkloresängerin Meredith Monk sowie die Wandlungskünstlerin Bridge Markland. Zeitgleich zum Festival hat auch die Kunsthalle Krems „Frauenkunst“ zum Herbstschwerpunkt gemacht. Krems ist im Oktober auf jeden Fall eine Reise wert! Infos und Tickets: Minoritenplatz 4, 3500 Krems, T. 02731/90 80 33, e-mail: tickets@noe-festival.at, http://www.klangraum.at
31.10., 20.00, Wien Marie Therese Escrobano „Single & Co“ focus, 7., Neubaugasse 44, T. 01/523 1082, http://www.focus.at, Vorverkauf: 13,-
31.10., 20.00, Graz Lost Highway. Musiktheater mit Olga Neuwirth, Uraufführung im Rahmen von steirischer herbst Helmut-List-Halle, 8020, Waagner-Biro-Str. 98a, T. 0316/85 84 260-11, http://www.steirischerbst.at
s e m i n a r . w o rk s h o p 9.10., 9.30–11.00, Wien Kreative Erzähl- und Schreibwerkstatt für SeniorInnen. Mit Petra Öllinger 1. Mariahilfer Ruhe- und Therapiepark im Vinzenz-von-Paul-Park, 6., Garbergasse 20, Anm. T. 01/597 87 46 Die Teilnahme ist kostenlos.
9.-12.10., Salzburg Märchen … und mehr. Wie Märchen in der pädagogischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wirken. Anm. Bildungshaus St.Virgil, 5020, ErnstGrein-Straße 14, T. 0662/65 901-514, http://www.virgil.at
10.–12.10., Wien Jedes 4. Mädchen, jede 3. Frau. Grundlagenseminar für die Begleitung und Therapie von Frauen und Mädchen mit sexuellen Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch und Regina Trotz Anm. Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440, eur 390,-
ab 10.10., 18.00–20.00, Wien Sinnlich-kreative Schreibwerkstatt. Mit Petra Öllinger und Anni Bürkl VHS-3, 3., Hainburgerstraße 29, Anm. und Info: T. 01/715 08 00, F. 01/715 08 00, e-mail: vhs-3@gmx.at, jeden 2. Freitag, für AnfängerInnen und Fortgeschritte, Preis: für 7 Abende 56,-
13.10., 20.00, Salzburg Durch den Wechsel tanzen. Orientalischer Bauchtanz als Kraftquelle für Veränderung. Mit Silvia-Morgana Breidbach Frauengesundheitszentrum ISIS, 5020, Willibald-Hauthalerstraße 12, T. 0662/44 22 55, http://www.frauengesundheitszentrum-isis.at, Anm. bis 3.10.
17., 18.10., Wien Die Kunst des Fragens. Seminar mit Gerda Miggitsch Ort: ega – Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 01/534 27-339, http://wien.spoe-frauen.at, Fr 18-21.00, Sa 9-17.00, Kosten: 85,-
17.-19.10., Wien Jedes 4. Mädchen, jede 3. Frau. Grundlagenseminar für die Begleitung und Therapie von Frauen und Mädchen mit sexuellen Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch und Regina Trotz Verein Notruf – Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen, 17., Elterleinplatz, Anm: Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 01/89 58 440, http://www.frauensache.at, Kosten: 390,-
ab 20.10., 18-19.30, Graz Bewegung und Entspannung für Frauen nach Brustkrebs. Zwölf Abende mit Claudia Leitner Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, Anm: T. 0316/83 79 98
24., 25.10., Wien Kein Zeit? Sind Sie im Stress? Seminar mit Gabi Ziegelmaier. Zielgruppe: Mitarbeiterinnen von Führungskräften Ort: ega – Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 01/534 27-339, http://wien.spoe-frauen.at, Fr 18-21.00, Sa 9-18.00, Kosten 85,-
24.–25.10., Wien Ich bin hier die Chefin!“ Supervisionsgruppe für Frauen. Mit Franziska Pruckner VHS Favoriten, 10., Arthaberplatz 18, T. 603 40 30, eur 60,-
24.10., 18.00, Salzburg Geleitete Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Essstörungen. Mit Claudia Oberauer Frauengesundheitszentrum ISIS, 5020, Willibald-Hauthalerstraße 12, T. 0662/44 22 55, http://www.frauengesundheitszentrum-isis.at, eur 6,-
27., 28.10., Wien Women Crossing the Digital Divide. Empowerment through Information. Konferenz mit Workshop
oktober 2003an.schläge 43
an.künden Ort: Diplomatic Academy of Vienna, 4., Favoritenstraße 15a, Info: VIDC, Swanhild Montoya, T. 01/713 35 94, e-mail: montoya@vidc.org., http://www.vidc.org, http://www.frauensolidaritaet.org, Kosten: 10,-
29.10., Salzburg Lernverhältnisse: Selbstbewegungen und Selbstblockierungen. Workshop mit Frigga Haug, anlässlich 20 Jahre „betrifft: frau“ Anm. Bildungshaus St.Virgil, 5020, ErnstGrein-Straße 14, T. 0662/65 901-514, http://www.virgil.at
v o r t r a g . d i s ku s s i o n 2.10., 19.00, Hollabrunn Pensionsreform 2004. Mit Monika Gram, AK NÖ Verein Frauen für Frauen, 2020, Kirchenplatz 1-2a, T. 02952/2182, e-mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at, Eintritt frei!
15.10., 19.00, Salzburg Essstörungen – Hilfe durch Gruppenpsychotherapie. Gesprächsrunde mit Martina Wiesner und Eva Scharf Frauengesundheitszentrum ISIS, 5020, Willibald-Hauthalerstraße 12, T. 0662/44 22 55, http://www.frauengesundheitszentrum-isis.at, 6,-
27.10., 19.30, Graz Depressionen: Wenn alles schwer fällt. Mit Christine Saiko-Jogan Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, Anm: T. 0316/83 79 98, Kosten: 5,-
a u s s te l l u n g Dauerausstellung, Wien chic - Damenmode des 20. Jahrhunderts Hermesvilla, 13., Lainzer Tiergarten, Di-So 10-18.00, T. 01/505 87 47-0
Dauerausstellung, Wien Eugenie Schwarzwald und ihr Kreis VHS Hietzing, 13., Hofwiesengasse 48, Mo-Fr 8.30-19.30
bis 11.12., Wien Gerlinde Miesenböck: deplaciert Zukunfts- und Kulturwerstätte, 1., Schönlaterngasse 9, T. 01/513 86 82, http://www.spoe.at/zuk, Mo-Do 13-16.00
bis 16.11., Wien Andrea Geyer: Parallax. Grafisches Kabinett Secession, 1., Friedrichstraße 12, T. 01/587 53 07, http://www.secession.at
bis 17.10., Wien Andrea Schneemeier: The Exchange Project quartier 21, MuseumsQuartier, 1., Museumsplatz 1, T. 01/522 01 86-1922, Di-So 14-18.00
bis 21.12., Wien Sammlung. Werke von u.a. Sanja Ivekovic, Friedl Kubelka Generali Foundation, 4., Wiedner Hauptstraße 15, T. 01/504 98 80, http://foundation.generali.at, Di-So 11-18.00, Do 11-20.00
bis 23.11., Wien Anne Hausner: Natur und Struktur. Gemälde und Fotografien Oberes Belvedere, 3., Prinz-Eugen-Str. 27, T. 01/79 557 134, http://www.belvedere.at, Di-Sa 10-18.00
bis 23.11., Wien Hanne Darboven: Bücher Museum Moderner Kunst, Stiftung Ludwig, 7., Museumsplatz 1, http://www.mumok.at, Di-So 10-18.00, Do 10-21.00
44 an.schlägeoktober 2003
bis 27.10., Wien Tanja Lecomte Kunsthalle Wien, 7., Museumsplatz 1, T. 91/521 89/33
bis 15.11., Graz Balkan Konsulat proudly presents: Sarajevo. Bosnische KünstlerInnen, imRahmen von steirischer herbst rotor, 8020, Belgiergasse 8, T. 0316/68 83 06, e-mail: rotor@mur.at, http://www.steirischerbst.at, Di-Fr 10-18.00, Sa 10-13.00
bis 17.10., Graz Karin Apollonia Müller: Landscape, Space and Time, im Rahmen von steirischer herbst Galerie CC, 8010, Landhausgasse 10, T. 0316/80 49-0, tgl 16-20.00
bis 31.10., Graz Christine S. Prantauer, Tiroler Medienkünstlerin, im Rahmen von steirischer herbst Neue Galerie, Studio, 8010, Sackstraße 16, T. 0316/82 91 55, Di-So 10-18.00, Do 10-20.00
7.10., 19.00, Wien FrauenSpiel Musen - Komponistinnen - Interpretinnen. Vortrag und Lesung mit Irene Suchy Herbert von Karajan-Zentrum, 1., Kärtner Ring 4, Karten: T. 01/50 600-200
8.10., 19.00, Wien Katharina Riese, The Making Of Vienna, Frauenblicke auf Wien. Alte Schmiede - Literarisches Quartier, 1., Schönlaterng. 9, Tel. 01512 83 29, 513 19 62-0
14.10., 19.00, Wien Olga Martynova, Brief an die Zypressen Alte Schmiede - Literarisches Quartier, 1., Schönlaterngasse 9, Tel. 01512 83 29, 513 19 62-0
15.10., 20.00, Wien Lisa Markland: Prime Time, Eva Rossmann: Ausgekocht Literaturhaus Wien, 7., Seidengasse 13, T. 01/526 20 44-0, http://www.literaturhaus.at
ab 2.10., Graz changingroom: das Drumherum, der Körper um den Körper. Vier Grazer Designerinnen präsentieren ihre Kreationen, im Rahmen von steirischer herbst
18.10., 20.00, Salzburg Mit Unbehagen und Gelächter. Geschlechterverhältnisse literarisch betrachtet. Britta Bayer und Gerhard Peilstein lesen u.a. Lina Loos, Alice Schwarzer, Elfriede Jelinek, Ingeborg Bachmann
PELL MELL, 8010, Mandellstraße 4, http://www.changingroom.at, Do, Fr 10-19.00, Sa 9-14.00
Anm. Bildungshaus St.Virgil, 5020, ErnstGrein-Straße 14, T. 0662/65 901-514, http://www.virgil.at, Karten: 8,-
ab 4.10., Graz Positionen japanischer Fotografie, Ausstellung und Symposium
20.10., 19:00, Wien AutorInnenlabor
Camera Austria, Kunsthaus Graz, 8020, Lendkai 1, http://www.steirischerbst.at, Ausstellung: Di-So 10-18.00, Do 10-20.00, Symposium: 31.10+1.11.
ab 5.10., Krems-Stein Künstlerinnen von 1945 bis zur Gegenwart - Mimosen, Rosen, Herbstzeitlosen Kunsthalle Krems, 3500, Franz-Zeller-Platz 3, T. 02732/90 80 10, http://www.kunsthalle.at, Eröffnung am 4.10., 19.30 in der Minoritenkirche
6.10., 19.00, Wien Videoinstallationen & Fotografie: Miriam Bajtala (A) , Judith Huemer (A) und Loretta Lux (D) Fotogalerie Wien, 9., Währinger Straße 59, T. 01/408 54 62, http://www.fotogaleriewien.at, Di-Fr 14.00-19.00 Uhr, Sa 10.00 -14.00 Uhr
7.-9.10., Wien Ein/Richten. Ausstellung mit Werken von Ingrid Gaier WUK-Projektraum, 9., Währingerstraße 59, Kartein und Info: T. 01/40121-70. Öffnungszeiten: Di-Do 15-19.00 und nach tel. Vereinb.: T. 01/942 19 11, Eröffnung: 6.10., 19.00
16.-20.10., Krems-Stein close_up no.5: Österreichische Avantgarde-, Kurz-, Video- und Animationsfilmerinnen Minoritenkirche, 3500, Minoritenplatz 4, T. 02732/90 80 33
ab 26.10., Graz Europäerinnen - The Hall of Fame Project. Photoausstellung von Bettina Flitner, imRahmen von steirischer herbst Helmut-List-Halle, Foyer, 8020, WaagnerBiro-Str. 98a, T. 0316/85 84 260-11, http:// www.steirischerbst.at, bis 30.11., tgl 10-17.00
lesung
Alte Schmiede - Literarisches Quartier, 1., Schönlaterngasse 9, Tel. 01512 83 29, 513 19 62-0
28.10., 19.00, Wien Herta Nagl-Docekal: Geschlechtergerechtigkeit. Ein Schlüsselbegriff feministischer Philosophie, im Rahmen der Veranstaltungsreihe: Sag mir, wo die Frauen sind... Kardinal König Haus, 13., Lainzer Straße 138, Eintritt: 10,-
28.10., 19.30, Salzburg „Unter dem Pflaster, ja da liegt der Strand“. Frigga Haug über neue und alte Ideale der Frauenbewegung und Zukunftsenwürfe junger Mädchen Anm. Bildungshaus St.Virgil, 5020, ErnstGrein-Straße 14, T. 0662/65 901-514, http://www.virgil.at
30.10., 19.00, Mattersburg Helene Flöss „Löwen im Holz“ Literaturhaus Mattersburg, 7210, Wulkalände 2, T. 02626/677 10, http://www.LiteraturhausMattersburg.at
a k t i v i t ä te n 3.10., 18.00, Graz Selbsthilfegruppe: Endometriose. 1. Termin Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, T. 0316/83 79 98,
nach Vereinbarung, Innsbruck Ausbildung zur Tagesmutter für die Bezirke Reutte, Schwaz, Innsbruck (Kinderbetreuung während der Kurszeiten) Kursbeginn November, Anm: Frauen im Brennpunkt, 6020 Innsbruck,T. 0512/687 608 (Mo-Fr 8.30-12.00), http://www.fib.at
11.10., 10-16.30, Klosterneuburg Meditation im Klostergarten. Mit Margit Leuthold, Johanna Uljas-Lutz
6.10., 19.00, Wien Ria Enders kommentierte Lesung aus dem Roman „Lust“ von Elfriede Jelinek
Stift Klosterneuburg, 10,- (inkl. Mittagessen) http://www.evang.at/akademie
Alte Schmiede - Literarisches Quartier, 1., Schönlaterng. 9, Tel. 01512 83 29, 513 19 62-0
Infos: Szene Wien, 11., Hauffgasse 26, http://www.szenewien.com
ab 14.10., Wien Salam.Islam.
ab 16.10., 17-19.00, Graz Selbsthilfegruppe: Angst- und Panikattacken Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, T. 0316/83 79 98, weitere Termine im Oktober: 16., 30.10. (laufend bis Februar 2004)
Elterngruppe. Für Eltern homosexueller Töchter und Söhne HOSI Linz, 4020, Schubertstraße 36, T. 0732/60 98 98/1. Jeden 2. Mo 20-22.00 Uhr
Frauen-Lokal-Abend der HOSI-Lesben Linz
18.10., 9-18.00, Perchtoldsdorf Spurensuche - Frauenwanderungen: Percht und Bethen
Coffee Corner, 4020, Bethlehemstraße 30. Jeden Mo ab 18.00 Uhr
Info und Anm: Monika T. 03355/2092, http://www.spurensuche.de.sr, Kosten 36,-
AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden Mo 18-22.00 Uhr
19.10., 18.00, Graz Labrys Lounge, Themenabend: Blauer Engel Cafe Barcelona, 8010 Graz, Reitschulg. 20, Kontakt: Verein Labrys, Martina Kump, 8010, Morellenfeldgasse 30/5, e-mail: labrys@gundl.at, jeden So ab 18.00
23.10., 19.00, Graz Selbsthilfegruppe: Loslassen und Haltgeben. Erfahrungsaustausch für Mütter mit Kinder in der Pubertät
Frauencafé
Politisches Café AFZ, 4020, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200. Jeden 1. Mo ab 19.00 Uhr
Selbsthilfegruppe: Brustkrebs aktiv begegnen Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98. Jeden 2. Mo 18-20.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für Frauen zum Thema: Verlust eines Kindes
Ort: Frauengesundheitszentrum Graz, 8010, Joanneumring 3, T. 0316/83 79 98, weitere Termine werden gemeinsam vereinbart
Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden 1. Mo 19.30-21.00 Uhr
25.10., 10.00, Neunkirchen Es werde Licht. Elektrotechnik zum Angreifen
Beweglich bis ins hohe Alter
Frauenberatungsstelle Freiraum, 2620, Wiener Straße 4/9, tel. 02635/61125
15.11., Wien 4. Frauensache-Badminton-Turnier Info: Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, T. 01/89 58 440, http://www.frauensache.at, Nenngeld: 19,-. Anm. für Trainingsgruppen: Simone Seitz: T. 0676/938 23 63, e-mail: simone.seitz@gmx.at
f i x te r m i n Montag Encounter-Gruppe für Lesben und Frauen, die sich da noch nicht so sicher sind Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29/7, T. 89 58 440. Jeden 2. u. 4. Mo 19.30 Uhr; eur 21,-/Abend
Internet-Cafe für Frauen und Mädchen. Auch Anfängerinnen. Kinderbetreuung Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37, T 895 72 67. Jeden Mo 15-18.00 Uhr
Jour Fixe für lesbische Frauen über 50. Mit Andrea Scheutz Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 1. und 3. Mo, 19-20.30, Beginn: 6.10., 25,-/Abend
Mondtags: Trance - Tanz - T-Raum. Offene Abende zur sanften Erweiterund Erheiterung von Körper, Geist und Seele. Mit Romana Tripolt. Ort: Mandragora, 1120, Malfattig. 12/Ecke Hertergasse, Info-T. 0676/529 48 34, Einzelabend: 13,-, Zehnerblock: 100,-
Morgengruppe „Carpe diem“. Körpertherapeutisch orientierte Jahresgruppe. Mit Renate Frotzler-Dittrich Anm.: Frauen beraten Frauen, 6., Lehárgasse 9/2/17, T. 587 67 50. Jeden Mo 9-10.30 Uhr; eur 11,-. Einstieg jederzeit möglich!
Zwischen den Welten. Erfahrungsaustausch für lesbische (Co-)Mütter Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 1. Mo, 19.30, eur 3,6/Abend“
Mutter-Kind-Gruppe Verein Frauen für Frauen, 2020, Kirchenplatz 1-2a, T. 02952/2182, e-mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at, Anm: Martina Fichtinger T. 0676/47 550 54, Petra Schwartz T. 0676/545 19 60, jeden 1. Mo 15-17.00
Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, eur 38,- für 10 Einheiten. Jeden Mo und Fr 9.15-10.30
Frauencafé FLZ, 6020 Innsbruck, Liebeneggstr. 15. Jeden Mo, Mi u. Fr 20-24.00, T. 0512/58 08 39
Dienstag Modern-Afro-Latin-Dance für Frauen Ort: Autonomes Frauenzentrum, 1090 Wien, Währinger Str. 59/Stiege 6, 2. Stock, jeden Di 19-21.00, Semester 15x UKB: 82,-, e-mail: ch.klinka@utanet.at
Hotline für gynäkologische Fragen. Mit Christine Lang F.E.M., T. 01/601 91/52 03. Jeden Di 14-15.00 Uhr
Team for girls: Gruppe für weibliche Lehrlinge Anm.: Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 2224/Stg. 1/Top 1, T. 789 45 45. Jeden Di 18-21.00 Uhr
Therapeutische Gruppe für Frauen mit Missbrauchs- und Gewalterfahrungen. Mit Bettina Reinisch Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden zweiten Di 18.00-19.30 Uhr; eur 21,-/Abend
Geheimer Garten für Mädchen und Frauen Reichsapfelgasse, 15., Infos: Zeit!Raum Stadtteilprojekt, T. 895 72 67, http://www.zeitraum.co.at
Frauenlaufgruppe Hollabrunn. Mit Sylvia Möstl Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020 Hollabrunn. Jeden Di 9.00 Uhr
Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, abraxa@goplay.com. Jeden Di 14-18.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen AFZ, 4020 Linz, Humboldstr. 43. T. 0732/60 22 00/60. Jeden 2. und 4. Di. 17.30-18.30 Uhr
Yoga für Frauen ISIS, 5020 Salzburg,Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55, http://www.frauengesundheitszentrum-isis.at, Di 17.45-19.00 Uhr (Beginn am 15.10.)
feminist ATTAC Stammtisch Stadteilcafé Palaver, 8020, Griesgasse 8, Info: office@doku.at, jeder letzte Di
an.künden Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98. Jeden 1. Di 16.15-17.30 Uhr
Selbsthilfegruppe: „Wenn Frauen zu sehr lieben“ Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22. Jeden Di 19.30-21.00 Uhr
Telefonische Verhütungsberatung kompetent, anonym, kostenlos Frauengesundheitszentrum Graz, T. 0664/99 27 44. Jeden Di 17-19.00 Uhr. Infos auch unter http://www.fgz.co.at/links.htm
Mittwoch Frauentratsch mit Netzanschluss Faruenberatungsstelle Freiraum, 2620, Wiener Straße 4/9, tel. 02635/61125, jeden ersten Mittwoch im Monat
Come in. Offene Gruppe für Lesben Lila Tip, 6., Linke Wienzeile 102, T. 586 81 50. Jeden 2. Mi ab 20.00 Uhr
Dein Körper, deine Verbündete. Gruppe für Frauen, „einfach zum Wohlfühlen“. Mit Andrea Scheutz Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18-19.30 und jeden Fr 9.30-11.00, Beginn: 15.10., 25,-/Termin
FrauenART - offenes Atelier für Frauen. Lustvolles Experimentieren steht im Vordergrund, keine künstl. Vorkenntnisse nötig Jeden 1. Mi.abend. Info & Anm.: Anna Rakos, T. 478 63 88, eur 15,- pro Abend
Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen. Mit Regina Trotz
Venus im Bade: Sauna, Whirlpool, Schwimmbecken und Tepedarium. Exklusiv für Frauen Badehaus Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169. Jeden 2. Mi, eur 11,90- (jeder 5. Besuch gratis!) Anm.: T. 01/215 15 527 oder badehaus@sargfabrik.at“
Offene Gruppe für Alleinerzieherinnen und Frauen in Trennungssituationen Kontaktstelle für Alleinerziehende, 1., Stephansplatz 6/V/30, jeden 1.+3. MIttwoch im Monat 18.00-20.00, UKB: eur 1,50, Anm.: Frauen beraten Frauen, T. 587 67 50
Frauencafe im Dadlerpark Dadlerpark, 15., Infos: Zeit!Raum Stadtteilprojekt, T. 895 72 67, http://www.zeitraum.co.at
Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini Zirkovich
Selbsthilfegruppe für Frauen mit jüngeren Partnern. Mit Nicole Hess Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Do 18.30-20.00, 8,-/Abend
sistaDance-Toptraining 4., Rienößlgasse 4. Jeden Do
Widerstandslesung. Künstlerische Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken etc.) willkommen: http://www.awadalla.at/el/ kalender.at Botschaft der besorgten BürgerInnen, 1., Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17-19.00 Uhr
Treffpunkt Internetcafe. surfen mailen - chatten und dazwischen plaudern. Mit Sylvia Körbler Frauenberatung, 3910 Zwettl, Galgenbergstraße 2. Jeden 1. u. 3. Do 16-19.00, T. 02822/522 71-0
Bridge
Literaturhaus Mattersburg, 7210, Wulkalände 2. Jeden Mi 19.00 Uhr. Anm.: T. 02626/677 10
Frauenberatung Zwettl, 3910, Galgenbergstr. 2, T. 2822/522 71-0, Fax DW 5, UKB eur 4,-, Do 15-18.00
Selbsthilfegruppe für Frauen nach einer Scheidung/Trennung
Ungehalten - gehalten. Schwimmkurs für Frauen. Mit Theresia BlatnekWondraczek
AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Mi 18-19.00 Uhr“
Frauenselbsthilfe nach Krebs Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48. Info: Elisabeth Holzer, T. 0316/32 34 33. Jeden 2. Mi 16-17.30 Uhr
Donnerstag Comgirls. Kostenlos chatten, mailen und surfen für Mädchen Sprungbrett, 15., Pilgerimgasse 22-24/Stg. 1/ Top 1, T. 789 45 45/14. Jeden Do 16-19.00 Uhr
Feministische Schreibwerkstatt
Anm. Frauenberatung Zwettl, 3910, Galgenbergstr. 2, T. 2822/522 71-0, Fax DW 5, Do 19-20.00
Die Tür - Frauencafe 7000 Eisenstadt, J. Joachimstr. 11/2, 02682/66 124; 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670. Jeden Do 10-12.00 Uhr
Regenbogen Stammtisch Gasthaus Zur Brücke, 4840 Vöcklabruck, Vorstadt 18, T. 0699/11 34 12 14, e-mail: ooe@hosilinz.at, ab 20.00
Darien Brahms Die US-Sängerin und Songwriterin Darien Brahms gilt als „Tomboy Fatale“ und wurde schon sechs Mal zur Gewinnerin des „best female vocalist and best performer“-awards ihrer Heimatstadt Portland gekürt. Heuer brachte sie ihre dritte Solo-CD „Green Valentine“ heraus und tourte erstmals durch Europa. Am 17. Oktober gibt die unverwechselbare Gitarristin zum Abschluss ihrer Tournee ein unplugged-Konzert in der FZ-Bar in Wien. Anschließend laden die Veranstalterinnen gemeinsam mit Darien Brahms zum Frauenfest mit DJ Vina Yun & friends.
Frauencafé, 8., Lange Gasse 11. Jeden 2. Do 19.30-21.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für Angehörige von Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind
Kostenloser Deutschkurs für Migrantinnen. Mit Irmtrud Pohl
AFZ, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/602 200, Do 15-16.00 Uhr
HOSI Lesbengruppe
Anm.: Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 10.30 Uhr
Novaragasse 40, 2., T. 216 66 04. Jeden Mi ab 19.00 Uhr
Muttertag. Kostenlose Kinderbetreuung
Gynäkologische Ordination und „zweite“ Meinung. Mit Marianne Stögerer
Treffpunkt für junge Lesben bis 25
Anm: ega, 6., Windmühlgasse 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14-19.00 Uhr“
Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98. Jeden Do 14-16.30
Resis.danse-Tanzabend
Open House - Für Frauen, die Kontakt zu anderen Frauen suchen
HOSI, 2., Novaragasse 40. Jeden Fr 21.00 Uhr
Frauenberatung, 1., Seitenstetteng. 5/7, T. 587 67 50. Jeden Mi 18-20.00 Uhr
Selbsthilfegruppe Anonyme Ess-Süchtige
Fritz weiterlesen. Marianne Fritz. Naturgemäß I
Selbsthilfegruppe Anonyme Ess-Süchtige
HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00 Uhr
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Brustkrebs
1., Seitenstettengasse 5/1. Stock/Tür 4. Jeden Do 12.30 Uhr. Info: T. 0676/78 79 144
Fritzpunkt, 1090, Frankgasse 6, jeden Do 19.00
22., Rennbahnweg 27. Jeden Fr 19.00 Uhr. Info: T. 0676/78 79 144
Wiener Krebshilfe, 18., Theresiengasse 46/ Ecke Kreuzgasse, Info-T. 408 70 40. Mo-Mi 9.00-14.00, Di, Do 14-19.00 Uhr
Selbsthilfegruppe Anonyme Ess-Süchtige
Freitag
Therapeutisches Malen. Mit Karin Herber
Amerlinghaus, 7., Stiftgase 8. Jeden Do 19.30 Uhr. Info: T. 0676/78 79 144
abz wien.cybercenter, 6., Gumpendorfer Str. 83, T. 595 21 55. Jeden Fr 13-19.00 Uhr, jeder letzte Fr speziell für Mädchen!
Anm.: Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen, T. 01/523 222. Jeden zweiten Mi 17-20.15, Beginn: 8.10., Kosten 14,- pro Termin
Therapeutische Jahresgruppe für Frauen mit Angststörungen. Mit Andrea Scheutz Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden 2. Mi 18.0; eur 25,-/Termin
Selbsthilfegruppe für Frauen mit Essstörungen. Mit Olivia Wollinger Institut Frauensache, 15., Reindorfgasse 29, T. 89 58 440. Jeden Do 18.30; eur 8,/Abend, Anm: T. 0676/705 24 48
Sonne und Meer…allein macht’s auch keinen Spaß
Intenet-Café von Frauen für Frauen
Offenes Treffen feministischer Migrantinnen Cafe Längenfeld, 12., Längenfeldg. 8, jeden ersten Freitag im Monat
FZ-Bar, Währinger Straße 59, Eingang Prechtlgasse, 1090 Wien, Tel.: 01/402 87 54, Einlass 19.00, Beginn 20.30, UKB: 7,-. women only. http://fz-bar.wolfsmutter.com. http://www.darienbrahms.com
Welser Frauen-Stammtisch gemütlicher Frauentreffpunkt Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13. Jeden 4. Fr ab 20.00 Uhr
Frauencafé der Rosa-LilaPantherinnen - der Abend für Lesben und Freundinnen
Anm.: Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7, T. 587 67 50. Jeden Fr 18-20.00 Uhr; eur 18,-/Abend. ,Vorgespräch erforderlich!
Feel Free, 8010 Graz, Rapoldgasse 24. T. 0316/32 80 80. Jeden Mo 19-22.30 Uhr
Treffen feministischer Migrantinnen
Frauendisco
Cafe Längenfeld, 12., Längenfeldg. 8, jeden ersten Freitag im Monat
Feel Free, 8020 Graz, Rapoldgasse 24. Jeden letzten Fr 19-2.00 Uhr
Alles Nachdenken hilft nichts…
In Notsituationen ist der gute alte Teddy DIE Lösung!
Borges
Raus aus der Schuldfalle. Gesprächsgruppe für Mütter von Kindern mit Essstörungen. Mit Christine Saiko-Jogan
oktober 2003an.schläge 45
an.künden Samstag Club Anderwelt 6., Theobaldgasse 10. Jeden 2. Sa ab 22.00 Uhr
Sonntag Frauenbadefreuden Badehaus Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169. Jeden 3. So 16.0020.00, eur 12,50 (Bad + Kosmetik, Anm.: T. 988 98 214 oder sonja.c@gmx.at
Frauenbadefreuden. Mit Schönheitsmitteln „á la Sonja“ und Spezialistinnen für Hand, Fuß, Düfte und Massage Anm.: Sargfabrik, 14., Goldschlagstraße 169, T. 988 98 214. Jeden 3. So 16-20.00 Uhr
Selbsthilfegruppe Anonyme Ess-Süchtige 13., St. Veitgasse 25. Jeden So 19.30 Uhr. Info: T. 0676/78 79 144
Weiber-Frühstück: Videos, Diskussion, Provokation, feministische Literatur, veganes Buffet E.K.H., 10., Jeden 1. So
Labrys Lounge Cafe Barcelona, 8010 Graz, Reitschulgasse 20, Kontakt: Verein Labrys, Martina Kump, 8010, Morellenfeldgasse 30/5, e-mail: labrys@gundl.at, jeden So ab 18.00, einmal im Monat Themenabend (siehe Aktivitäten)
Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2 T. 05574/ 45 538, frauengetriebe@aon.at. Jeden 1. So ab 11.00 Uhr
Nach Vereinbarung Arbeitsgruppe für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7. Info: T. 0676/717 29 67, e-mail: arbeitsgruppe @gmx.at
Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39
Coaching und Supervision für berufstätige Frauen. Mit Susanne Schmölzer Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Einzelberatung für Angehörige von Mädchen und Frauen mit Essstörungen. Mit Susanne Schmölzer Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 7,-
Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Tel. Beratung jeweils Di 10-12.00 u. Do 1416.00 unter T. 476 15/57 75 sowie per e-mail: fem@aon.at
Einzelberatung für Raucherinnen. Mit Doris Gartner Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 7,-
Fortbildung für psychosoziale Berufsgruppen. Mit Renate Gänszle Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Help - schnelle Hilfe für junge Leute bei Fragen zu Partnerschaft, Liebe und Sexualität F.E.M., T. 476 15/57 72
46 an.schlägeoktober 2003
Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Psychotherapeutisches Orientierungsgespräch. Einmalige, kurzfristige Unterstützung in einer schwierigen Lebenssituation. Mit Christine Saiko-Jogan
Mediation: professionelle Konfliktregelung bei Konflikten im Privatoder Berufsleben
Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; eur 22,50
Anm.: die.mediatorinnen. gabriele.schweiger@mediatorinnen.at, T. 0699/19 46 62 22
Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis (eur 1,50). Hilfe zur Selbsthilfe und Infos zu Schwangerschaftshilfen und/oder Schwangerschaftsabbruch
Medizinische Sprechstunde für Mädchen und Frauen mit Essstörungen Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71
Schwanger - was nun? Beratungshotline F.E.M., T. 476 15/57 71
Sexualberatung. Mit Renate Türk-Lindmaier Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 71; eur 10,-
Theaterworkshop „Liebe, Sex & Co.“ Mit Martina Nöster Anm.: F.E.M., 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15/57 72
Women first: Selbstbestimmung für behinderte Frauen Info: Verein Ninlil, 3., Hetzgasse 42/1, T. 714 39 39
Your line. Für Mädchen, die gerade eine Lehre machen und darüber reden wollen Sprungbrett, T. 789 45 45/12. Jeden Mo/Di/Mi 12-16.00 Uhr
Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge für Frauen. Auch muttersprachliche Beratung Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt, Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr 9-12.00, Di 17-20.00 Uhr
Frauenberatung Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalgasse 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstraße 26, T. 03322/430 01
Psychologische, juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen Die Tür - Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2 T. 02682/66 124
Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei Verhütungsfragen und Essstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstraße 12, T. 0662/44 22 55, http://www.frauengesundheitszentrum-isis.at
Ganzheitliche Beratung zu Wechseljahren, Brustveränderungen, Myomen, u.a.m. Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98, kostenlos
Hotline Essstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400. Mo u. Do 16-19.00, Mi 9-12.00 Uhr
an.schläge
Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; Mo/Di/Mi/Fr 9-13.00, Do 15-19.00 Uhr
Sexualpädagogisches Beratungstelefon Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanngasse 48, T. 0316/83 79 98; Mo/Di/Mi/Fr 9-13.00, Do 15-19.00 Uhr und nach Vereinbarung
Verhütung für Frauen. Mit Monika Vucsak Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98, eur 5,-
im november
thema
Spendenpolitik In einem Land wie Österreich, wo alle Jahre wieder die Spendenrekorde übertroffen werden, bleibt feministische Spendenpolitik unsichtbar.
r a d i o . f i x te r m i n Jeder 1. Mo 18.00-19.00 Khorschid Khanum - die persischsprachige Frauensendung Radio Orange 94,0 MHz (Telekabel Wien 92,7)
Di 18–19.00 ta mera - an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben Radio Orange 94,0 MHz
Mi 18–19.00 Abwechselnd: orangina - Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur / bauch.bein.po Die Sendung für die ganze Frau Radio Orange 94,0 MHz
Mi 20.05–20.20 Das Frauenzimmer. Die Plattform für eine frauenspezifische Information Freies Radio Salzburg, FM 94.0 MHz
Do 18–19.00 HOSI Lesbenradio (Jeder 1. Do)/ La manifesta (2. Do)/Görls linkup (3. Do)/Lourdes (4. Do)
international
Ostdeutschland Dreizehn Jahre nach der Wiedervereinigung fragt eine Konferenz nach den Entwicklungen der Geschlechterverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland.
österreich
Frauenrat Anfang Oktober findet das Gründungstreffen des feministischen Frauenrates zur Vernetzung von Fraueninitiativen in Linz statt. Wir sind dabei.
Radio Orange 94,0 MHz
Fr 19.00–19.15 hot news for the sisters Radio Orange 94,0 MHz
Jeden 2. Fr 18.00–19.00 Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums
an.schläge gibts in folgenden Buchhandlungen
Radio Orange 94,0 MHz
Jeden 1. u. 3. Fr 16.30–17.30 SPACEfemFM. Frauenradio Radio FRO, 105,0 MHz (Linz)
Fr 18.00–19.00 Abwechselnd: Dyketime - Radiomagazin für Lesben/frauenforum RadioHelsinki, 92,6 MHz (Graz)
Mit Jugendlichen über Sexualität reden. Mit Eva Rzehak Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98
Redaktionsschluss
Mit kleinen Kindern über Sexualität reden. Mit Eva Rzehak
termine@anschlaege.at
Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/ 83 79 98
aus.blick
Termine 11/03: 13.10.03
Winter Zentralbuchhandlung Ebbe & Flut Südwind Frauenzimmer Riedl Averroes Leporello Löwenherz Südwind Kulturver. Waschaecht
1010 1010 1030 1070 1070 1080 1090 1090 1090 1090 4600
Landesgerichtsstr. 20 Schulerstr. 1-3 Radetzkystr. 11 Mariahilferstr. 8 Zieglergasse 28 Alser Str. 39 Schwarzspanierstr. 20 Liechtensteinstraße 17 Berggasse 8 Schwarzspanierstr. 15 Dragonerstr. 22
Wir suchen Verstärkung für unser Team! Du bist feministisch interessiert und wolltest immer schon mit Frauen arbeiten, die dich und deine Arbeit schätzen? Du hast Grundkenntnisse am Computer und im Telefonieren und hast Interesse Neues zu lernen? Dann bist du bei uns genau richtig!
Wir suchen ab sofort eine neue Mitarbeiterin, die unsere Zeitschrift mit Inseraten füllt und die Koordination der Termin-Seiten übernimmt. Wir bieten eine geringfügige Beschäftigung mit zusätzlicher Provision für jedes gekeilte Inserat.
Bewerbungen an die Redaktion: Hetzgasse 42/1, 1030 Wien, T. 01/920 16 76. e-mail: office@anschlaege.at
Wir danken für die Glückwünsche! 82, da warst du nicht still, riefst: Ich will will kämpfen und siegen, will Förderung kriegen. Eine Zeitung für Frauen als Ziel. Willst alles oder nichts. Für dich soll’s rote Rosen regnen, dir sollten sämtliche Wunder begegnen. Die Welt, die willst du umgestalten, denn Feminismus lässt nichts beim Alten. Mit 20, da wagst du es noch: Willst bewegen, verändern, in Städten und Ländern. Mit 20, da sagst du es noch: Worüber wir schreiben, das darf nicht so bleiben. Für dich soll’s rote Rosen regnen, dir sollten sämtliche Wunder begegnen. Das Glück liegt in den Abozahlen, und für euer Publikum duldet ihr Qualen. Und heute singen wir schrill: Wir gratulieren von Herzen trotz Streiten, mit Scherzen, der Schwester mit dem selben Ziel: wir wollen noch siegen, wollen alles oder nichts. Für dich soll’s rote Rosen regnen, dir sollten ganz neue Wunder begegnen. Die Frauen werden sich neu entfalten und, wie wir, von den an.schlägen nur das beste halten. die AUF-Frauen Ich erinnere mich noch an die erste Ausgabe und die Erwartungen, Vorhaben, Hoffnungen, die in den Gesprächen mit den Mit-Gründerinnen Beate Soltész und Brigitte Morscher zum Ausdruck kamen. Den Titel – und auch die damalige Schreibmaschinenschrift – fand ich faszinierend, diese Mischung aus Aggressivität und weiblichem Berufsalltag gefiel mir ausnehmend gut. Und ich bin froh, dass die an.schläge immer noch so heißen!!!! Und, dass es sie – nach einer Unterbrechung vor mehreren Jahren – weiterhin, und mit hoher journalistischer Professionalität gibt. Denn die Zeiten sind leider nur in Ansätzen besser geworden. In vielen Aspekten (vor allem den finanziellen sowie den globalen Entwicklungen) erleben wir einen Backlash, den wir uns alle zusammen, Lesben und Heteras, zu Beginn der Achtziger Jahre weder vorstellen konnten noch wollten. Ernüchtert stellen wir heute fest, dass wir auf nationaler wie auf internationaler Ebene darum kämpfen müssen, die Errungenschaften gerade noch zu erhalten, statt dass wir uns in Richtung „Neue Horizonte“ bewegen könnten. In diesen alltäglichen Auseinandersetzungen sind die an.schläge ein notwendiger und erfrischender feministischer Beitrag gegen den Frust – und für die Lust am Weiterkämpfen! Auf mindestens weitere 20 Jahre! In feministischer Solidarität Ulrike Lunacek Grüne Nationalratsabgeordnete
20 Jahre an.schläge, das bedeutet: nicht nachgeben, das bedeutet, Partei ergreifen für Frauen, auch wenn dem Feminismus gerade der Wind ins Gesicht bläst. Das bedeutet: Anschreiben gegen eine Regierung, die Frauen am liebsten wieder zurück ins vorvorige Jahrhundert beamen möchte, das bedeutet, objektiv und pointiert berichten, selbst wenn „politisch unkorrekt“ sein gerade „in“ ist, das bedeutet, sich gegen die Zeit, gegen ungünstige Rahmenbedingungen für ein feministisches Magazin zu stemmen. 20 Jahre an.schläge bedeutet 20 Jahre kritischer Journalismus für und mit Frauen und Kritik an PolitikerInnen – in jede Richtung –, die von einer feministischen Zeitschrift immer fair und mit der Möglichkeit einer Replik geäußert wird. Auf weitere 20 Jahre an.schläge!! Renate Brauner, Wiener SP-Frauenstadträtin
Sehr herzlich möchte ich Ihnen zum 20-jährigen Bestehen der an.schläge gratulieren! Seit Jahren lese ich Ihre Zeitschrift mit großem Interesse. Immer war mir an einer kritischen Auseinandersetzung gelegen, gerade auch in Fällen, in denen Kritik an meiner Arbeit geübt wurde. Trotz rechtlicher ist es um die tatsächliche Gleichstellung immer noch schlecht bestellt. Dreißig Jahre Frauenbewegung, dreißig Jahre emanzipatorischer Frauenpolitik, so zeigt sich, sind nicht genug, um Jahrhunderte lang bestehende Vorurteile und Machtungleichheiten zu überwinden. Im Gegenteil: Es sind eine Reihe regressiver Tendenzen zu konstatieren. Der Druck auf Frauen, eine traditionelle Frauenrolle auszufüllen, hat in den letzten Jahren wieder stark zugenommen. Begleitet wird dies auch durch eine sehr konservative Frauenpolitik, wie sie in der Regelung zum Kindergeld zum Ausdruck kommt. Das Kindergeld ist ein typisches Beispiel für eine staatliche Transferleistung, die nichts anderes als eine Ausstiegshilfe aus dem Arbeitsmarkt in einer Zeit der wirtschaftlichen Stagnation ist. Als weiteres Beispiel sei das Familienrecht genannt, bei dem wieder bedeutende Rückschritte gesetzt werden, die vordergründig über das Kinderwohl ihre Begründung erfahren. Einerseits werden Müttern Kompetenzen entzogen, und andererseits nehmen Gerichte wieder auf die individuellsten Lebensentscheidungen von Frauen Einfluss. Diese Politik der schwarz-blauen Bundesregierung gegen die Frauen manifestiert sich auch in Subventionskürzungen, in der Verteuerung des Posttarifes, die es kritischen Stimmen erschweren soll, sich Gehör zu verschaffen. Ich bin mir aber sicher, dass sich die „feministische Medienstimme gegen den patriarchalen Zeitgeist“, als die sich die an.schläge verstehen, nicht mundtot machen lassen wird und wünsche Ihnen in diesem Sinne alles Gute und viel Erfolg für die nächsten zwanzig Jahre. Barbara Prammer, SPÖ Frauenvorsitzende
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Vielen Dank an alle Frauen der an.schläge-Redaktion, die sich bisher für dieses wichtige Projekt feministischer (Gegen)Öffentlichkeit engagiert und auch persönlich eingesetzt haben, dass es ein Weiterbestehen gibt. Die an.schläge zu lesen, das ist für mich jedes Mal eine Freude und anregender frauenpolitischer Input. an.schläge sind mehr denn je unverzichtbar im sonstigen medialen Einheitsbrei. Monika Vana, Frauensprecherin der Wr. Grünen
Die an.schläge sollen erst 20 sein? Waren sie nicht immer schon da, gab es eine Zeit davor? Wie konnten die Frauen damals ohne sie auskommen? Ohne an.schläge kann die Feministin von heute – und alle die es noch werden wollen – nicht sein. Als einzige feministische Zeitschrift hält sie uns monatlich am laufenden, reagiert rasch auf aktuelle Themen, wenn wieder einmal Frauenrechte gefährdet sind – und sie zu lesen macht auch noch Spaß. Und: sie wird immer besser und professioneller, obwohl sich die finanzielle Situation der feministischen Zeitschriften zusehends verschärft. Ein Lob den Redakteurinnen für ihren unermüdlichen Einsatz und das tolle Ergebnis, das unser Leben Monat für Monat bereichert! Wir wünschen uns noch viele Jahre feministische an.schläge aufs Patriarchat! Mit schwesterlichen Grüßen Frauensolidarität
Schön, dass es trotz aller Umstände noch immer feministische Zeitschriften eures Formats gibt! Ihr greift spannende und wichtige Themen auf, die sonst oft untergehen würden, und habt Raum für Sozialreportagen. Wir gratulieren zu eurem Durchhaltevermögen und wünschen uns, dass es euch noch sehr lange gibt. Daniela für die dieStandard.at-Redaktion
an.schl채gejubil채um
an.schl채ge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN jubil채um
20 Jahre
Seitenweise starke Worte 40 Jahre Frauenbewegung 20 Jahre STICHWORT + 20 Jahre
an.schläge
Wir haben Geburtstag! Grund genug für ein rauschendes Fest mit allen unseren Freundinnen
am Sa 25. 10. 2003 im Orlando, 6., Mollardgasse 3 WOMEN ONLY, TRANSGENDER WELCOME!
an.schläge
19.30: 19.45: 20.00: 21.00: 22.00:
Einlass (UKB: 5,-) „24 11 2002“ Kurzfilm von Renée Kellner Frauenkabarett mit Hilde Fehr „Starke Worte“ und Buffeteröffnung Live Musik mit „Trixma“, Martina Cizek (Saxophon), Beatrix Hufnagel (Piano) 23.00: DJane-Line ab 22.30: Tombola
Nr. 09/03, oktober 2003/17. Jahrgang, e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,– , P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M