an.schläge11/2003
an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN november
interview
VollerLiebe Gioconda Belli, Schriftstellerin aus Nicaragua, präsentierte ihr neues Buch thema
WenigGeld e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,–
Über den Umgang von Feministinnen mit Geld, wofür und warum sie (nicht) spenden
an.spruch
Konsequent entschieden Wenn Frau sich gegen Kinder entscheidet, hat sie was zu erzählen
05
frauenrat
Mehr Spinnen braucht das Netz! Die Gründung einer unabhängigen Frauenlobby steht kurz bevor
08
oberösterreich
Madeln, Muatterln und Saubarteln Wahlfieber in Oberösterreich – Ein Stimmungsbild
10
international.deutschland
„Meiner hat auch mal gebügelt…“
thema
politik
Eine Tagung über die Geschlechterverhältnisse seit der Wende
forum
Die Produktion dieser November-Ausgabe war geprägt von den Vorbereitungen zum Jubiläumsfest, das am Samstag, nachdem die an.schläge in die Druckerei geschickt wurden, statt fand. Deshalb können wir an dieser Stelle noch gar keine gesicherten Angaben machen, wie´s war – aber bestimmt war es ein rauschendes und feierliches Fest. Mehr dazu gibt´s aber in der Dezember/ Jänner-Ausgabe. Wir haben noch zahlreiche Glückwünsche von Leserinnen, Freundinnen und Partnerinnen bekomen anlässlich unseres Geburtstages, wofür wir uns noch einmal herzlich bedanken wollen. Es war schön, mal wieder zu spüren, wie wichtig wir für viele doch sind und wie bewusst in einem Teil der Öffentlichkeit wahrgenommen wird, dass es eine beachtliche Leistung ist, ein feministisches Magazin zwanzig Jahre lang am Leben und bei Qualität zu halten. Einen Nachtrag sind wir noch schuldig: Das Foto zu Maggie Jansenbergers Brief von der feministATTAC-Konferenz in Graz (an.schläge 10/03) zeigt eine Performance des feministischen Künstlerinnenkollektivs ltnc (ladies tigers night club). In den aktuellen an.schlägen widmet sich Lilly Axster dem Thema feministische Spendenpolitik (ab S. 16). Karin Eckert hatte das Vergnügen, die Schriftstellerin Gioconda Belli bei ihrem Besuch in Wien zu treffen und hat daraus gleich vier Seiten für den Kulturteil gebastelt (ab S. 32). In Sachen Vernetzung war Gabi Horak in Linz unterwegs, um gemeinsam mit vielen anderen Frauen die Gründung eines feministischen Frauenrates voranzutreiben (ab S. 8). Eine wichtige Neuerung gibt es im an.schlägeTeam: Mit Irene Korom haben wir tolle Unterstützung bekommen. Sie wird die Hefte in Zukunft mit Inseraten füllen und die Koordination der Termin-Seiten übernehmen. Die Ausschreibung der Stelle stieß auf großes Interesse, es gelang uns aber, bei der Fülle an Bewerbungen den Überblick zu behalten. Einige Frauen, die auch an der inhaltlichen Arbeit in einem feministischen Magazin interessiert waren, konnten wir als neue freie Mitarbeiterinnen gewinnen. Eine Möglichkeit, die übrigens prinzipiell allen feministisch engagierten Frauen offen steht: Journalistischer Nachwuchs mit viel Ehrgeiz und Energie ist in unseren Redaktionsräumen jederzeit willkommen. Wir wünschen erholsame Herbstspaziergänge und schöne Lesestunden, Eure an.schläge-Redaktion
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an.sage
Identitäten in Frauenräumen Josch Hoenes fordert die Öffnung von Frauenräumen für Transen
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spendenpolitik
KohleFliederSchotter Eine Untersuchung zum Spendeverhalten von Frauen
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forum.wissenschaft
Für immer fremd? Über das Alltagsleben muslimischer Flüchtlingsfrauen aus Bosnien
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kinder.film
Kleine Starke Mädchen Im November findet das 15. Internationale Kinderfilmfestival statt
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interview
Ode an das Leben Gioconda Belli präsentierte ihr neues Buch in Wien
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interview
Zum Verlieben! Ulla Meinecke über Liebeslieder, Humor und weibliche Stärke
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an.klang
Heißer Herbst Neues von Peaches, den Chicks on Speed und Britta
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lese.zeichen
Anderorts Liebes- und Lebensgeschichten entführen in andere Länder
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ge.sehen
kultur
auf.takt
an.schläge
Arnie schlägt sie alle Terminator III – kein Recall, sondern gnadenlos seziert
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an.an.schläge Betrifft: Jubiläumsausgabe
Lob Liebe an.schläge-Redaktion! Zufällig fiel mir bei einer Freundin euer Magazin in die Hände. Ich finde toll, was ihr macht! Nur schade, dass man euch so schwer zu kaufen kriegt. Am Kiosk oder in Buchhandlungen wäre fein. Werde euer Magazin von nun an öfter lesen! Liebe Grüße
will. Ich zweifle nicht am Engagement der RedakeurInnen in Ihrem Medium. So wie Sie alle sich offenbar mit rassistischen Strukturen (!) auseinandersetzen wäre es an der Zeit, sich auch mit Sexismus auseinanderzusetzen. In diesem Sinne fordere ich Sie zu einem persönlichen Gespräch auf. In welcher Form bleibt noch auszuhandeln. Gruß Karin Eckert
Naomie Fröschl
an.schläge
Betrifft: e-mail-Verkehr zu „Gewaltvolle Phantasien“ in an.schläge 9/03
Gar kein Lob
Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik A-1030 Wien, Hetzgasse 42/1, T. 01/920 16 76 Fax: 01/ 715 98 88, e-mail: redaktion@anschlaege.at, office@anschlaege.at, http://www.anschlaege.at
Redaktionskollektiv: Karin Eckert/keck (Koordination, Buchhaltung), Verena Fabris/vab (web), Gabi Horak/GaH (Koordination, Abos), Petra Öllinger/PÖ, Helga Pankratz/ pan
Inserate: Irene Korom (inserate@anschlaege.at) Ständige Mitarbeiterinnen: Daniela Fohn/DF, Kerstin Kellermann/ kek, Claudia Saller/cs, Eva Steinheimer/ESt
Mitarbeiterinnen dieser Nummer: Lilly Axster, Petra Eder, Simone Kinast/SiK, Heidi Kolm/heko, Martina Lassacher, Susi Linzer, Barbara Oberrauter/oba, Simone Sgaga/SiS, Christine Weiser
an.sage: Josch Hoenes neu.land: Jasmina Jankovic’ heim.spiel: Eva Steinheimer lesben.nest: Ursula Raberger ge.sehen: Alexandra Rainer Plus-Minus: Karin Eckert an.klang: Sonja Eismann & Ute Hölzl Cartoon: Klaudia Wanner Unsere Werbung: Magdalena Blaszczuk Cover: Johannes Novohradsky Fotos: an.schläge-Archiv, Gino Alberti, artemis generationentheater, Magdalena Blaszczuk, Michaela Bruckmüller, Figurentheater Tübingen/Teatron Theater, Rosa Hausleithner, Gabi Horak, Kinderfilmfestival, Gerda Lampalzer/Translation, Markus Seidl, Sprungbrett, Eva Steinheimer, Christine Weiser
an.schläge Schrift: Martha Stutteregger Grafisches Konzept: Beate Schachinger für Layout: Andrea Gadler Druck: Reha Druck, Graz © an.schläge: Titel, Vorspänne und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion entsprechen. Kürzungen vorbehalten.
04 an.schlägenovember 2003
Sehr geehrter Herr Kralicek, Wenn Sie über die Feststellung, Ihre Kolumne sei Nährboden für Gewalt, verwundert bis zornig reagieren, kann ich das auf persönlicher Ebene nachvollziehen, es ändert aber nichts an den Tatsachen: so wie offene rassistische Witzeleien und dgl. in unserer Gesellschaft den Nährboden für den Tod von Cheibane Wague bilden, ist auch Ihre Kolumne nicht gerade dazu angetan, Sexismus und sexistisch motivierte Gewalt in unserer Gesellschaft verschwinden zu lassen. Ich finde es selbstgefällig, zu schreiben, die LeserInnen wüßten einfach nicht, Ihre Kolumne richtig zu lesen. So dumm sind die nicht! Und wenn Sie meinen, eine ganz persönliche Sicht darzulegen, so halte ich entgegen, dass Ihre ganz persönliche Sicht aber in einem öffentlichen Medium publiziert wird und daher mehr als Ihre Privatmeinung ist. Diese Kolumne IST Teil des „Falter“! Warum nehmen Sie die Meinung Ihrer KritikerInnen nicht ernst? Warum disqualifizieren Sie sie als „Überreaktion“? Gibt es Ihnen nicht zu denken, dass Ihr Name in feministischen Kreisen oft Kopfschütteln und Schimpftiraden auslöst? Gibt es Ihnen nicht zu denken, dass der „Falter“ in feministischen Kreisen oft als „Buberlpartie“ bezeichnet wird? Es geht ja auch nicht nur um Sie und Ihre Kolumne, es geht allgemein um den Falter, der sich seinem Sexismus nicht stellen
Sehr geehrte Frau Eckert, Danke für die Antwort. Das Problem ist, fürchte ich, dass wir die Begriffe „Gewalt“ und „Sexismus“ grundlegend anders definieren. Ich finde meine Texte weder gewaltverherrlichend noch sexistisch. Ich habe viel mehr den Eindruck, dass mit Gewalt etwas hineininterpretiert wird, was nicht drin steht. Im übrigen ist es mir egal, was in feministischen Kreisen über mich gesagt wird. Bitte respektieren Sie, dass ich an einer Debatte nicht interessiert bin. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Kralicek
Betrifft: Kurzmeldung „Doktorandinnen gesucht“in an.schläge 10/03
Nicht erwähnt So gut der Tip von euch bezüglich Lebensunterhalt von werdenden Doktorandinnen auch war, ein für mich und möglicherweise andere Frauen relevantes Detail wurde nicht erwähnt: Altersgrenze 27! Was noch? Diplomstudium abschließen, nebenbei arbeiten, zwei Kinder kriegen, und die Diss auch noch vor 27 schaffen??? So wird’s wohl nix werden mit dem höheren Frauenanteil bei den Doktorandinnen, eine weniger jedenfalls. Judith, 33, einen Moment lang Lust auf Diss gehabt
an.schläge werden gefördert von: FRAUEN BURO MAGISTRAT DER STADT WIEN
an.spruch
Petra Öllinger
Konsequent entschieden Ich habe mich entschlossen: Ich mache mit bei der Mission zum Mars. Die Reaktionen auf mein Ziel sind zwar unterschiedlich und schwanken zwischen „Du spinnst“ und „Super!“. Immerhin wird mir zumeist zugetraut, dass ich diese Entscheidung getroffen habe und alle Konsequenzen ziehe. Szenenwechsel – auf der Erde: „Und willst du auch Kinder?“ Meinem klaren „Nein!“ folgt garantiert der Nachsatz meiner Gesprächspartnerinnen:„Das wird schon noch. Das kann man so ja gar nicht sagen. Da kommt dann plötzlich der Richtige. Du wirst sehen, eines Tages ist es soweit.“ Was ist dann soweit? Explodiert meine biologische Uhr? Zieht es mich dann doch unwiderstehlich hin zu meinen naturgegeben Trieben von Mutterliebe und Kinderwunsch? „Ich WILL trotzdem keinen Nachwuchs.“ „Du KÖNNTEST aber. Bist ja gesund, körperlich zumindest. Du MUSST nur WOLLEN.“ Tatsache ist, meine Entscheidung zu Kinderlosigkeit, deren Konsequenzen ebenfalls ich zu ziehen habe, wird in den seltensten Fällen akzeptiert. Nicht selten hagelt es den Vorwurf – und zwar bereits vor Gehrers absurder Party-Peinlichkeit – wer denn bitteschön die Pensionen bezahlen soll? Frauen mit nicht vorhandenem Wunsch nach Nachwuchs verantwortlich machen für leere Pensionskassen? Das war sogar mir zu viel. Seitdem bleibt es beim klaren, schlichten Nein. Ohne Erklärung. Ohne Rechtfertigung. Beides praktizierte ich noch bis vor wenigen Jahren. Beispielsweise anhand meiner Ausbildungen inklusive Studium.„Ich habe nicht Zeit und Energie investiert, um jetzt Babypopos trocken zu legen.“ (Als grantige Formulierung) Oder anhand der finanziellen Situation:„Kinder kosten Geld. Und da sind keine Luxusartikel wie Handy, CD-Player oder Extra-Flimmerkiste enthalten, geschweige denn die neuesten Renner auf dem Spielzeugmarkt. Schon mal nachgerechnet was eine gute Schulbildung kostet?“ (Als bemüht freundliche Erklärung) Aber auch auf mein schlichtes „Nein“ folgt häufig ein sehr beliebtes Reaktions-Wort: Egoismus. Ist ja leicht nachzuvollziehen. Frauen ohne Kinder (gewollt wohlgemerkt! Ungewollt unschwanger kommt ja sowieso einem bemitleidenswerten Sonderstatus gleich) sind wahlweise Luxusweibchen, karrieregeil oder schlichtweg nicht normal. Da hilft es auch nichts, wenn Frau sich für unterschiedliche gesellschaftliche Belange einsetzt. Zum Beispiel gleicher Lohn von Frauen und
Männern für gleichwertige Arbeit, dann wäre oben genanntes finanzielles Problem etwas gemildert… Übrigens, diese Reaktionen stammen nicht ausschließlich von Vertreterinnen der Mütter- oder Großmüttergeneration. Im Gegenteil, häufig stoße ich sogar auf deren Verständnis. Bedenklich stimmt mich, dass dieses Nicht-Akzeptieren einer anderen Lebenswelt häufig von jungen Frauen formuliert wird. Angeregt durch eine Freundin, gärt in mir die Idee, den „Club der Kinderlosen“ zu gründen. Denn in Diskussionen zu diesem Thema erlebe ich gewollt kinderlose Frauen immer wieder als Einzelargumentierende. Und als „warnendes Beispiel“ dafür, was passiert, wenn Frau keinen Mann abbekommt – da hilft nur eines: Kompensation des „Nicht-Genügens“ für die Männerwelt durch Ablehnung aller weiblichen Instinkte. Eh klar. Die Möglichkeit einer künstlichen Befruchtung, mit der Option, dass der Spender anonym bleibt, und die Entscheidung dafür, das Kind mannlos großzuziehen? Wenn diese Überlegung überhaupt Eingang findet in die Auseinandersetzung, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, sie als abstruse Idee abzutun – Kinder brauchen doch Mutter UND Vater – auch wenn entwicklungspsychologische Erkenntnisse völlig andere Ergebnisse aufweisen; und Väter nach wie vor eher durch Abwesenheit in punkto Kindererziehung und -betreuung glänzen. Trotzdem erlebe ich immer wieder bei Männern einen großen Wunsch nach Nachwuchs, und sie stoßen damit auf Entzücken. Auf der einen Seite keine Rede mehr von männlicher Widernatürlichkeit, um im biologistischen Argumentationssumpf zu verbleiben. Auf der anderen Seite ständig die große Verwunderung, warum Frau sich ihrer wahren Natur widersetzt. Große Überraschung immer wieder, wenn ich nicht in Begeisterungsstürme wie „Jööö!“ und „Eieiei“ ausbreche, wenn mir Babys entgegengestreckt werden. Kindchenschema absolut? Mitnichten. Die Reduktion auf biologistische Aspekte ist nicht haltbar. Kinderwunsch ist kein angeborener weiblicher Instinkt. „Dass Mutterliebe und Kindeswunsch den Frauen wohl weniger angeboren sind, sondern sozial erzeugt werden und sich entwickeln müssen …“, formulieren Christiane Schmerl und Lindy Ziebell in ihrem Beitrag im Buch „Frauen, die sich keine Kinder wünschen“. Ich bin wohl dieser Entwicklung entwischt – mit allen Konsequenzen. ❚ november 2003an.schläge 05
österreichan.riss konferenz
Women Included! Frauen haben eine tragende Rolle in der Entwicklung ihrer Länder inne. Frauen ohne Grenzen fordert daher eine verstärkte Integration von Frauen in die Internationale Politik. Vertreterinnen aus dem Mittleren und Nahen Osten, Afrika und Europa – Journalistinnen, Aktivistinnen, Politikerinnen, Wissenschafterinnen – werden nun bei einer Konferenz von 13. bis 14. November in Wien ihre Anliegen öffentlich machen können, von Erfolgen und Rückschlägen berichten, Strategien entwerfen. Die Konferenz soll nicht nur die Position der eingeladenen Frauen stärken, ihre Initiativen sichtbar machen und ihr Netzwerk erweitern, sie soll auch einen Beitrag zur Stärkung von Demokratisierungsprozessen leisten. keck 13.–14.11.2003 im Siemens Forum. Eintritt frei. Anmeldung http://www.frauen-ohne-grenzen.org; e-mail: office@frauen-ohne-grenzen.org; T. 01/533 45 51
behindertenprojekt
Barrieren für Frauen
lucinaklinik
Viele Projekte, die sich für ein berufliches Weiterkommen von Menschen mit Behinderungen einsetzten, konnten in den letzten Jahren zwar umgesetzt werden, allerdings haben daraus vorrangig Männer einen Nutzen gezogen. Das Projekt „Frau sein – barrierefrei“ soll nun Frauen mit Behinderung bei ihrer beruflichen Integration helfen – unter Berücksichtigung des Gender Mainstreaming. Bundesweit sollen Organisationen und Institutionen vernetzt und sensibilisiert werden. Das Hauptziel des Projekts ist das Aufzeigen von beruflichen Angeboten im Aus- und Weiterbildungsbereich für Frauen mit Behinderung und die Transparenz der vorhandenen Lücken im Bildungsangebot. Durch die Vernetzung soll ein Abstimmen von Angebot und Nachfrage erleichtert und eine regionale Verbreitung ermöglicht werden. heko
Beham bleibt
http://www.teleonline.at; Kontakt: Barbara Keilinger, T. 01/316 55 DW 18, e-mail: b.keilinger@teleonline.at
„Die stillen Heldinnen
plus.minus
Nachdem Mitte September die Abtreibungsklinik Lucina aufgrund massiver Bedrohungen radikaler AbtreibungsgegenerInnen vorübergehend ihren Betrieb eingestellt hat, will die Klinikleiterin Therese Beham doch weitermachen. Im Moment sei das Wichtigste, neue Räumlichkeiten für die Klinik zu finden, denn die derzeitigen gehörten Human Life International, die alles unternehmen, um die Klinik zu vertreiben. Mit einer Unterschriftenaktion kämpft die Sozialistische Linkspartei u.a. für die Unterbringung der Lucina-Klinik in Räumlichkeiten von Gemeindespitälern sowie Schwangerschaftsabbruch auf Krankenschein. Die über 5.300 gesammelten Unterschriften sollen nun der Gesundheitsstadträtin Pittermann vorgelegt werden. Dran bleiben! heko
plus.minus Reaktionen und Anregungen an die Redaktion per Brief oder e-mail, mit dem Betreff:„plus.minus“
des Alltags…“
…werden zum 6. Mal mit dem Eva-Preis des Landes Kärnten geehrt – u.a. in der Kategorie „Frau und Gemeinnützigkeit“. Unbedankt bliebe oftmals die Leistung von Frauen, mit ihrer Dreifachbelastung umzugehen, so die Juryvorsitzende. Also, liebe Heldinnen, fordert nicht eine gerechte Verteilung dieser Belastung, blutet euch aus! Männer bekommen Kohle, Prestige, Macht, aber was ist das schon! Ihr Heldinnen hingegen bekommt einen feuchten Händedruck und dürft dann wieder in der Versenkung verschwinden. Ist doch ein Ansporn! Springt ein für den Staat, kümmert euch um Alte, Kinder und Arme. Dafür gibt’s auch das Eva-Kreuz!
06 an.schlägenovember 2003
kopftuchdebatte
verteidigungsministerium
schon wieder
immer noch
Die Diskussion um das Kopftuch muslimischer Frauen nimmt kein Ende. Jetzt ergriff auch Elfriede Hammerl im Profil das Wort und unterstellt den Frauen indirekt Dummheit, denn sie würden nicht begreifen, dass „Freiwilligkeit“ in Wirklichkeit Unfreiwilligkeit ist. Und sie verdammt auch all jene, die es wagen, differenzierter an das Thema heranzugehen (z.B. Türkeiexpertin Strasser), und stößt damit ins selbe Bedrohungs-Horn („sexistische Einflussnahme auf mein Kind“), wie die FP-Dumpfbacken. Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau. Von Überschneidungen verschiedener Unterdrückungsformen noch nichts gehört, Frau Hammerl? (–)
Vor kurzem standen sie noch auf der Homepage des Verteidigungsministeriums: Abbildungen der Stoffabzeichen der österreichischen Fliegerstaffel, auf denen sich nackte Blondinen auf einem Draken räkeln. Flugs nach einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ waren sie von der Homepage verschwunden. Sicher ist mit der Entfernung auch das männerbündlerische, sexistische, frauenverachtende Klima im Bundesheer verflogen. Virtuell verschwunden, existieren die Abzeichen auch gaaanz sicher nicht mehr real – auf Fliegermacho-Uniformen zum Beispiel. (–)
an.rissösterreich preisverleihung
Publikumsliebling Mit einer kleinen Panne gestaltete sich am Abend des 11. Oktober die Verleihung des diesjährigen Gay And Lesbian Award (G.A.L.A.) für besondere Verdienste um die Gleichberechtigung von Lesben und Schwulen, der Anhand von Nominierungen aus ganz Österreich seit dem Jahr 2000 jährlich von der HOSI Linz vergeben wird. Die Preisträgerin 2003 war zwar in den prunkvollen Räumen des kaufmännischen Palais anwesend, befand sich aber ganz außer Hörweite, als das Geheimnis gelüftet und ihr Name aufgerufen wurde. Tataratata! And the Winner is: Barbara Reumüller, Initiatorin und Hauptverantwortliche des Queer Filmfestivals. Als die HOSI Wien gerade damit aufhörte, regelmäßig lesbisch-schwule Filmwochen zu organisieren, hat Barbara Reumüller im Jahr 1993 DV8-Film gegründet und so ihr erstes Queer Film-Festival auf die Beine gestellt. „Das war damals die praktische Arbeit im Rahmen eines Kulturmanagement-Kurses“, erzählt sie über die Anfänge des mittlerweile zur Institution gewordenen Festivals. „Ich freue mich sehr über die Anerkennung“, waren ihre ersten Worte nach der etwas verspäteten Information über die Zuerkennung der klassisch schönen Goldbrosche in Form eines (Rosa)Winkels mit dem Schriftzug G.A.L.A. 2003,„und ich nehme sie – auch in Vertretung für das ganze Team – sehr gerne an. Denn man bekommt so etwas ja stets auch stellvertretend, als die sichtbare Person, für eine Leistung, an der auch andere teilhaben. Nicht zuletzt das wahrlich fantastische Publikum, ohne dessen Interesse es das Festival nie zu seiner jetzigen Bedeutung und Kontinuität gebracht hätte.“ Wir gratulieren! pan
alleinerzieherinnen
an.ruf
Elisabeth Wiesmüller im Gespräch mit Gabi Horak
Wie groß muss die Angst sein... Die Grünen konnten ihre Stimmen bei der Landtagswahl in Tirol beinahe verdoppeln. Wie hat sich die Stimmung gegenüber den Grünen im Landtag verändert? Respekt und Schrecken gepaart mit Anerkennung. Durch die Zweckgemeinschaft von ÖVP und SPÖ in Tirol stehen wir fünf Grüne MandatarInnen einer 4/5 Regierungsmacht gegenüber. Die FPÖ mit zwei Mandataren ist kaum vorhanden. Auch sie wurde von der ÖVP „gekauft“, indem ihr einer der wichtigsten Ausschüsse, der Finanzkontrollausschuss, von der ÖVP überantwortet wurde. Den Vorsitz dieses Ausschusses bekommt meist die kleinste im Ausschuss vertretene Partei. Die FPÖ wäre auf Grund ihrer Kleinheit gar nicht vertreten gewesen, hätte nicht die ÖVP diesen Trick angewandt um auszuschließen, dass die Grünen diesem Ausschuss vorsitzen… Wie groß muss die Angst vor Kontrolle sein! Welche Rolle spielen frauenpolitische Anliegen – in der Grünen Politik in Tirol und in der Politik der Tiroler Landesregierung?
Allein gelassen „Jede sechste Alleinerzieherin erhält weder Unterhalt noch Unterhaltsvorschuss für ihre Kinder“, erfuhr die Österreichische Plattform für Alleinerziehende (ÖPA) durch eine Befragung unter 225 Alleinerzieherinnen. Grund für diese Armutsfalle ist die derzeitige Gesetzeslage, nach der der öffentliche Unterhaltsvorschuss an die Zahlungsfähigkeit des Unterhaltspflichtigen (meist der Vater) gekoppelt ist. In der Praxis bedeutet das, dass eine Alleinerzieherin von der Öffentlichen Hand Unterhaltsvorschuss erhält, wenn der Vater in Haft ist. Ist er aber krankheitsbedingt zahlungsunfähig, so erhält die Mutter – nichts! Auch bei Arbeitslosigkeit wird der Unterhaltsvorschuss automatisch auf lächerliche 29 Euro pro Kind und Monat herabgesetzt. Weitere Skurrilitäten birgt das Gesetz in sich: Bei einer Unterhaltsverpflichtung eines Elternteils – unabhängig davon, ob sie auch eingehalten wird – hat die/der Jugendliche keinen Anspruch auf ein Uni-Stipendium. Die Studienbeihilfebehörde hat zur Feststellung einer (u. U. fiktiven) Verpflichtung Zugang zu den Einkommensdaten der Betroffenen. Das Jugendamt hingegen hat keinen Anspruch auf Dateneinsicht des unterhaltspflichtigen Elternteils. Jahrelanges Kämpfen um Unterhalt sind häufig die Folge. Der ÖPA fordert nun eine Änderung der Gesetze. Der Staat soll für alle (!) Kinder und Jugendliche Unterhalt zahlen, im Fall dass der Vater (oder die Mutter…) nicht zahlt. Fiktive Unterhaltszahlungen dürfen nicht länger bei der Vergabe von Beihilfen angerechnet werden. Da Unterhalt eine Bringschuld ist, darf der Datenschutz (die Einkommenslage betreffend) nicht zu Verzögerungen des Unterhalts(vorschusses) führen. Bei Privatkonkurs darf nicht die Alleinerzieherin draufzahlen, daher müssen Alimenteforderungen zur Gänze bestehen bleiben. keck
Frauenpolitik spielt seit jeher eine wesentliche Rolle für uns. Wir haben eine Frauenorganisation mit einer bezahlten Frauensprecherin, greifen feministische Themen auf, bemühen uns, Spitzenpositionen der Partei mit Frauen zu besetzen – das Problem ist, dass sich kaum Frauen dafür zur Verfügung stellen. Im Grünen Landtag sind wir derzeit drei Frauen und zwei Männer, seit einer Woche haben wir eine Bundesrätin aus Tirol. In der Tiroler Landesegierung sitzen derzeit drei Frauen (zwei ÖVP, eine SPÖ), im neuen Landtag hat sich die Zahl der weiblichen ÖVP-Abgeordneten verdreifacht. Frauenspezifische Themen werden insgesamt äußerst selten aufgegriffen. Doch ganz ohne geht es doch nicht mehr. Ein Großteil der Männer im Landtag sind unglaublich patriarchal. Wie würden Sie die Situation von Frauen in Tirol skizzieren – etwa im Vergleich zur Bundeshauptstadt? Ich sehe Unterschiede zwischen Wien und Innsbruck und noch einmal zwischen Stadt und Land. Obwohl sich manches geändert hat in den letzten zwanzig Jahre, sind Haushalt und Familie noch immer zu großen Teilen Frauensache, das Fehlen von gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit wird nur von Linken thematisiert. Viele Emanzipationsbestrebungen werden behindert, in den Gemeinderäten in den Dörfern mangelt es an Frauen. Es gibt kaum BürgermeisterInnen, wohl aber mächtige Dorfbäuerinnen… Elisabeth Wiesmüller ist Grüne Landtagsabgeordnete in Tirol
http://www.alleinerziehende.org
november 2003an.schläge 07
Fo t o s : G a b i H o ra k
feministischerfrauenrat
Mehr Spinnen braucht das Netz! Im Oktober trafen sich an die sechzig Frauen in Linz, um die Gründung eines Feministischen Frauenrates vorzubereiten. Das Sichtbar- und Spürbarmachen von feministischen Anliegen steht im Mittelpunkt der Lobbying-Anstrengungen. Von Gabi Horak mals noch überzeugt. Diese Hoffnung war unbegründet, wie sich kurze Zeit später zeigte. Jedoch: Der Wille, feministisch regieren zu wollen, war ungebrochen. Michaela Moser initiierte das erste Treffen zum feministischen Frauenrat, eine der wichtigsten Strukturmaßnahmen laut feministischem Regierungsprogramm: Ein unabhängiger, selbst organisierter Frauenrat, der für Monitoring und Evaluation der Politik sorgt – Expertinnenwissen, an dem PolitikerInnen und EntscheidungsträgerInnen nicht mehr vorbei können. Dem Ruf nach Linz folgten an die sechzig Frauen aus ganz Österreich – Vertreterinnen von Frauenorganisationen, -vereinen sowie engagierte Einzelfrauen. Aufgeregt vor Wiedersehensfreude und Tatendrang begrüßten sie einander bei trübem, regnerischem Wetter. Im Volkshaus Bindermichl war Feministisch regieren. Vor genau einem der große Veranstaltungsraum gemieJahr wurde auf einer Open-Space Kontet worden, die zahlreichen, vom Gastferenz das feministische Regierungsprogramm erarbeitet. Angesichts baldi- geber zu einem riesigen Kreis zusammen gestellten Sessel, brachten uns ger Neuwahlen wollten die Frauen feministische Alternativen in allen Poli- zum Schmunzeln. So viel Platz wurde tikbereichen bündeln, denn „auch Skep- uns hier eingeräumt und tatsächlich tikerinnen müssen zugeben, dass es aus füllten sich im Laufe der kommenden zwei Tage beinahe alle Sessel. frauenpolitischer Sicht eigentlich fast nur besser werden kann“, war Michaela Moser, feministische Theologin und Aktion und Diskurs. Waren die Ziele des unMitarbeiterin der Armutskonferenz, da- abhängigen Frauenrates im feministiVor Wochen schon waren die ersten Handzettel im Umlauf, wonach bald eine unabhängige österreichische Frauenlobby gegründet werden solle. Die Ziele des „Feministischen Frauenrates“, zivilgesellschaftliches frauenpolitisches Engagement zu vernetzen, den politischen Einfluss von Frauenorganisationen zu stärken und deren Problemlösungskompetenzen sichtbar zu machen, klangen sehr nach Utopie. Dass frau sich am 3./4. Oktober tatsächlich zum Vor-Gründungstreffen dieses feministischen Frauenrates einfand, kam wohl für einige überraschend. Dabei sind Vernetzungsbestrebungen alles andere als eine feministische Neuigkeit und die Idee des Frauenrates hat eine Vorgeschichte.
08 an.schlägenovember 2003
schen Regierungsprogramm schon umrissen, so wurden in Linz konkretere Strukturen und Maßnahmen diskutiert. Die ersten Charakteristika des Frauenrates – selbstorganisiert, prozessorientiert und basisdemokratisch – blieben unbestritten. Auch die notwendige Bezugnahme auf bereits bestehende Vernetzungen – etwa das Netzwerk österreichischer Frauenund Mädchenberatungsstellen, die Schlaflosen Nächte, den Grazer Frauenrat und viele mehr – wurde hervorgehoben. Aktionismus wird ein wesentliches Instrument sein, mithilfe dessen der Frauenrat alle Frauen direkt erreichen und deren Selbstbewusstsein stärken will. Dass auch der interne Diskurs nicht vernachlässigt werden darf, wurde schon in Linz deutlich. Nicht alle Begriffe sind eindeutig, nicht allen Themen wird die gleiche Bedeutung zugesprochen. So wurde Minderheiten-Politik innerhalb aller Arbeitsbereiche des feministischen Frauenrates gefordert: „Beispielsweise als behindert klassifizierte Frauen und Frauen mit migrantischem Hintergrund sollen endlich sichtbar werden“, meinte Klaudia Gruber vom Verein Ninlil. Sie sollen nicht nur im Denken vorkommen, sondern Minderheiten sollen aktiv an den Diskussionsprozessen teilnehmen. Aktive Einladungspolitik statt Vertretungspo-
frauenratfeministischer
„Gleiche Privilegien für alle“ forderte die AG Minderheiten (li. o.)
Die bisherigen Kosten der Vernetzungsvorbereitungen müssen durch Spenden gedeckt werden. Dazu wurde ein „Feministischer Spendensack“ ausgehängt. (re. u.)
Samstag nachmittag beratschlagten die eben gebildeten Arbeitsgruppen über künftige Aktionen. Bestanden manche Gruppen aus nur drei Frauen, sodass in erster Linie neue Ansprechpartnerinnen und -organisationen gesammelt wurden, bildeten andere Gruppen einen beachtlichen Sesselkreis und dementsprechend breite Forderungskataloge und Aktionsvorschläge. Bei der abschließenden Diskussionsrunde wurde eine erste gemeinsame Aktion beschlossen: Am 8. März 2004, dem internationalen Frauentag, wird es ein erstes bundesweites, koordiniertes Auftreten des feministischen Frauenrates geben. Bis Jänner haben die einzelnen Fraueninitiativen in den Bundesländern Zeit, sich über ihren Beitrag zum Frauentag 2004 Gedanken zu machen, dann wird es ein weiteres Vernetzungstreffen geben.
dem Frauenrat eine Rechtsform zu geben. Dem „Frauenrats-Förderverein“ könnten dann auch Einzelpersonen als fördernde Mitfrauen angehören. Doch bis dahin fehlen noch ein paar Schritte. In Linz wurde der Anfang gemacht, Antworten auf einige inhaltliche und strukturelle Fragen gefunden, aber neue Fragen füllten den Raum. Denn eine Vernetzung, die auf Selbstorganisation und Basisdemokratie setzt, braucht umso genauer definierte Kommunikationsstrukturen. Fürs erste funktioniert der Struktur. Ein bis zwei Mal im Jahr soll ein Austausch über e-mail-Verteiler, in die Treffen aller am feministischen Frauenjede Interessierte sich über die Homerat interessierten und engagierten page eintragen kann. Es besteht der Frauen statt finden. Der Frauenrat im Wunsch, einen Expertinnenpool aufzuengeren Sinn wird aus jeweils zwei bauen, sodass Frauen sich aufeinander Frauenrätinnen aus den verschiedenen beziehen können und so sichtbarer Arbeitsgruppen gebildet. Sie sind Konwerden – viele Spinnen, die ein großes taktfrauen sowohl für interne als auch Netz spannen. So oder so ähnlich stelexterne Anliegen und treffen etwa alle len sich die Frauen auch ein künfiges sechs Wochen zusammen. Die ArbeitsLogo für den feministischen Frauenrat gruppen, wie sie auch in Linz gebildet vor. wurden, orientieren sich an den vorläu- Noch mehr Fragen. Inzwischen geht das Bei der Abreise aus Linz regnet es figen Ressorts im feministischen Regie- Planen und Vernetzen in den Arbeitsrungsprogramm. gruppen weiter. Als Mitglied des Femini- immer noch. Aber bei den vielen Ideen Schon in Linz allerdings wurden stischen Frauenrates engagieren sich die und Arbeitspapieren im Gepäck ist ohnehin nicht an herbstliche Spaziergändiese teilweise neu strukturiert. Die Ver- an.schläge in der Arbeitsgruppe „Öffentortung der Anliegen von Migrantinnen lichkeit“, wo gerade eine Vernetzung und ge zu denken. Selbst wenn einige Ziele der unabhängigen Frauenlobby nach im Kapitel „Sicherheitspolitik“ wurde in Zusammenarbeit aller feministischen Utopie riechen – Motivation und Kraft Frage gestellt und neue Arbeitsgruppen Medien in Österreich vorbereitet wird. wie „Minderheiten“ oder „ÖffentlichUm die Finanzierung zu erleichtern, zum Weitermachen geben sie auf jeden Fall. ❚ keit“ fanden zusammen. wird für die Zukunft daran gedacht, litik, lautete das Fazit am Freitag. Am Samstag ging die Arbeitsgruppe Minderheiten noch einen Schritt weiter: Sie forderte „Gleiche Privilegien für alle“ und entsprechende Aufkleber wurden an allen Plakaten, auf denen jede Arbeitsgruppe ihre Forderungen und Maßnahmenkataloge vorstellte, angebracht. Aktionismus im Linzer Volkshaus Bindermichl – der hoffentlich alle Anwesenden erreicht hat.
http://www.feministischerfrauenrat.at
Spendenkonto: BACA, KontoNr. 514 762 829 01, BLZ 20151 (lautend auf „Rosa Logar, Frauenrat“)
Nächstes Treffen zur Vorbereitung der Aktionen zum Frauentag: 10.1.2004 (nähere Infos in Kürze auf der homepage)
november 2003an.schläge 09
Fo t o : N e u m a n n
oberösterreichwahlen
Madeln, Muatterln und Saubarteln In Oberösterreich wurde gewählt. Dem beispielsweise akuten Mangel an Kinderbetreuungsplätzen wird halbherzige Frauenförderung entgegen gesetzt. Ein Stimmungsbericht von Eugenie Kain Nach der Landtagswahl forderte Landeshauptmann Pühringer ein Ende der „Saubartlpolitik“. Der Appell ging an den SPÖ-Spitzenkandidaten Erich Haider. Die SPÖ hatte im Wahlkampf auf Themen der Bundespolitik gesetzt. Abfangjäger, Sozialabbau, Privatisierungswahn – Pühringer hätte das Hoamatland während der Wahl lieber unter eine vor den Schmeißfliegen der schwarz-blauen Neoliberalisierungskacke geschützten Käseglocke gestellt gesehen. Aber dann kam aus Wien der Überfall mit der VOESTPrivatisierung und aus war es mit dem Bild von der Idylle Oberösterreich. Josef – Daddy cool – Pühringer kam ordentlich ins Schwitzen und der SPÖ10 an.schlägenovember 2003
Haider hatte die Munition, die er brauchte.
rätin Stöger zwischen den beiden männlichen Kollegen auf einem Elefantenrüssel schaukelnd. Starke Frauen? Interessant in diesem ZusammenStarke Frauen? Wo Saubarteln sind, haben hang, dass in einer der letzten Wahlen Frauen nicht viel zu suchen und noch die FPÖ mit Tieren – damals waren es Tiweniger zu sagen. In diesem Wahlger – visuell in die Schlacht gezogen war kampf gingen die großen Parteien auf Nummer sicher. Die ÖVP baute auf den und auch bei der heuer gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahl der Landeshauptmann und der baute auf Spitzenkandidat der Linzer FPÖ mit eihimself. Auf den Plakaten präsentierte sich der Landesvater mit viel oberöster- nem deutschen Schäferhund vom Plakat reichischer Landschaft im Hintergrund. grüßte. FPÖ Spitzenkandidat Günther Steinkellner präsentierte sich als LanDie SPÖ verließ sich auf emotionale Instinkte und verzichtete auf intellektuel- desrat der Frauen und sinnierte auf einem Plakat „Wir Männer müssen umle Reize. Das Spitzentrio – Erich Haider, Silvia Stöger und Josef Ackerl – ließ sich denken, nicht die Frauen“, schaute aber dabei so treuherzig-schlitzohrig ins Land zuerst mit Schaukeln, dann mit afrikanischen Tieren abbilden: junge Löwen in wie Armin Assinger beim Millionenquiz in die Kamera, wenn er Zeit schinden einer Beiwagenmaschine, die Landes-
wahlenoberösterreich arbeitsplätzen in Produktion und Verwaltung – an einen englischen Konzern verkauft. Seither herrscht Aufnahmestopp, Abbau der Sozialleistungen und die Personalaufnahme erfolgt kapazitätsorientiert nur mehr über Personalbereitstellungsfirmen.
enprojekte, aber auch im Kulturbereich – und würde sonst bereits Kahlschlag herrschen. So kann zumindest bis auf Abruf gedarbt und im Ehrenamt dahingepowert werden. In Zusammenarbeit mit der oberösterreichischen Kulturplattform KUPF haben Andrea Mayer-Edoloeyi und Eva Schobesberger vom Verein FIFTITU% die Soziale Realitäten. Arbeitende Frauen haParteiprogramme der wahlwerbenden ben es auch in Oberösterreich schwer, Parteien analysiert und kamen zu folgenBeruf und Familie unter einen Hut zu dem Ergebnis:„Seit 2002 macht das Land bringen. Von flächendeckendem Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen Oberösterreich Gender Mainstreaming kann in Oberösterreich keine Rede sein. und unbedarfte BeobachterInnen mögen In Linz gibt es drei Kindergärten, die von meinen, dass sich jetzt endlich etwas ändert.Tatsache ist, dass bisher nicht viel öfsechs bis zwanzig Uhr geöffnet haben, fentlich Sichtbares passiert ist, denn Genalle anderen schließen um 17 Uhr. Bei Privatisierungspolitik. Soziale Gegensätze der Mainstreaming kann sich wohl nicht den Krabbelstuben und Horten gibt es wurden im Wahlkampf von den größeauf Richtlinien für eine geschlechtersenmehr Nachfrage als Angebot, es gibt ren Parteien gar nicht gespielt, aber es sible Sprache beschränken.“ nur eine Ganztagsschule – und die ist gibt sie und die Pensionsreform, der Auf Initiative des Vereins FIFTITU% Umbau im Gesundheitsbereich, der Pri- privat – und nur wenige Schulen bieten und vieler aktiver Künstlerinnen und Kulvatisierungswahn und die Arbeitsmarkt- Nachmittagsbetreuung an. Oberösterturarbeiterinnen konnte 2001 die Vernetreichweit sieht es laut einer Untersupolitik der blau-schwarzen Regierung chung der Arbeiterkammer (AK) OÖ fol- zungsstelle für Frauen im Kunst- und Kulhaben ihre Folgen und Auswirkungen. turbereich geschaffen werden.Tatsache Oberösterreich und vor allem Linz ist gendermaßen aus: In Oberösterreich ist aber, dass die Finanzierung hierfür haben nur zwölf Prozent der Gemeinmit dem Schicksal der VOEST eng vernoch lange nicht ausreichend ist . Auch den Betreuungseinrichtungen, die den bunden: In der Auf- und Ausbauphase – FIFTITU% ist von der in der freien Szene Zeitraum vom Ende der Karenzzeit bis damals noch zur Gänze verstaatlicht – zum Ende der Volksschulzeit abdecken. vielfach üblichen erzwungenen Mangelbrachte sie Zigtausende PendlerInnen wirtschaft betroffen. Ähnlich geht es In 35 Prozent der Gemeinden hat der vor allem aus dem Mühlviertel in die Frauenkulturprojekten in Kulturinitiativen Kindergarten im Sommer sechs WoStadt, Bauern, die von ihrem Hof nicht chen geschlossen. Rund vierzig Prozent und Kulturvereinen: Überleben ja, eine mehr leben konnten, wurden Stahlkowirkliche Offensive ist nicht möglich. der oberösterreichischen Gemeinden cher im Nebenwerwerb. Ein Ausbau der Politisch hierfür verantwortlich (Straßen)Infrastruktur war die Folge und bieten nur einen Kindergarten ohne resind die ÖVP und der Landeskulturrefezum Teil auch ein Austausch der Bevölke- gelmäßige Mittagsbetreuung an. rent Pühringer. Vereinzelte Initiativen Einer Mutter im Notstand wurde rung. Städter zogen ins grüne Umland, von SPÖ und Grünen für eine Verbessevon ihrer zuständigen Regionalstelle LandbewohnerInnen zum nahen Arrung dieser Situation waren nur bedes Arbeitsmarktservice (AMS) der Bebeitsplatz. Auch die beiden Wohntürme dingt wirksam, letztlich kümmern sich zug gestrichen. Ihr war eine Stelle bei des Harter Plateau, die im Frühjahr wegen sozialer Unverträglichkeit und Unbe- Mc Donalds zugewiesen worden, die sie diese der Frauenkulturarbeit durchaus wohlgesonnenen Parteien zuwenig um wegen der verlangten Nachtarbeit als wohnbarkeit gesprengt werden musAlleinerzieherin nicht annahm. Mit Hil- das Thema und konnten auch kaum etsten, wurden ursprünglich für VOESTwas durchsetzen. fe der AK legte sie Einspruch ein und PendlerInnen gebaut. Spekulationen, Die Politik der SPÖ ist halbherzig. bekam vom Obersten VerwaltungsgeUmstrukturierungen, TeilprivatisierunAls es 2002 um die Neubesetzung des richtshof recht. Nachtarbeit ist in diegen und Filetierungen lösten immer Landeskulturbeirats ging, haben auch Kündigungswellen aus. Die Stahlstiftung sem Fall nicht zumutbar, weil die Mutwar eine unzureichende Einrichtung, die ter ihre Aufsichtspflicht gegenüber dem die SPÖ-Regierungsmitglieder die skanKind verletzen würde. Zumutbar ist seit dalöse männerdominierte Besetzung arbeitslosen VoestlerInnen bei der Ardiesem Spruch den Müttern eine Arbeit beschlossen. Auch bei anderen kultubeitssuche zu unterstützen bzw. für anrellen Großprojekten ist wenig Engageim Zeitraum zwischen 6:30 und 18:00 dere Berufe erfolgreich zu qualifizieren. ment der SPÖ für eine Symmetrie der Uhr. Allein – die Betreuungsplätze für Im übrigen hat Linz bereits ErfahGeschlechter zu erkennen – auch in diesen Zeitraum gibt es nicht. rung mit der Privatisierungspolitik der Linz, wo die SPÖ mit dem Kulturamtsblau-schwarzen Regierung gemacht. leiter Janko das Sagen hat. Überfallsartig und weit unter ihrem Frauenförderung. Eines ist richtig: Das Beim Machtgerangel um die RegieWert wurden die Austria Tabakwerke – Land Oberösterreich und zum Teil die rungssitze im Landtag ging es nicht um mit ihren relativ sicheren und mit Sozial- Gemeinden waren bemüht, viele vom Frauenfragen. Ob es in den nächsten leistungen wie Betriebskindergarten, Bund vorgenommenen Budgeteinspasechs Jahren darum gehen wird, wird Betriebspension und Zigarettendeputat rungen abzufedern. Gerade im Bereich ❚ einigermaßen ausgestatteten Frauender Sozialprojekte, der autonomen Frau- sich zeigen. und KandidatInnen unsicher machen will. Der Subtext war klar: Das ist alles ein Spiel, das ist alles nicht wahr. Auch die Grünen gingen auf Nummer sicher. Spitzenkandidat Rudi Anschober ließ sich in verschiedenen Stellungen mit einem grünen Sessel ablichten. Optisch ins Auge stachen die Wahlplakate der KPÖ: Die Appelle Versatzstücke aus der kapitalistischen Warenwerbewelt, die Bilder ironische Zitate auf den Stil des realen Sozialismus und junge selbstbewusste Frauen im Zentrum unter roten Fahnen oder Hammer und Sichel wetzend.
Oberösterreich hat gewählt – das Ergebnis:
ÖVP: 339.179 Stimmen bzw. 43,42 Prozent und 25 Mandate (plus 0,73 Prozent)
SPÖ: 299.402 Stimmen bzw. 38,33 Prozent und 22 Mandate (plus 11,3 Prozent)
FPÖ. 65.643 Stimmen bzw. 8.40 Prozent und 4 Mandate (minus 12,23 Prozent)
Grüne: 70.742 Stimmen bzw. 9,06 Prozent und 5 Mandate (plus 3,28 Prozent.
KPÖ: 6.119 Stimmen bzw. 0,78 Prozent (plus 0,5 Prozent)
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internationalan.riss
Fo t o : Pe z H e j d u k
webspace
Por-No
ghana
Zeit wird’s… Ein Kreisgericht in Wa verurteilte die Bäuerin Fefe Dari zu fünf Jahren Haft, wegen der Durchführung weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) an drei Mädchen. Das ist die erste Verurteilung, seit 1994 ein Gesetz verabschiedet wurde, das FGM unter Strafe stellt. Der Richter erklärte, mit der hohen Strafe ein Exempel statuieren zu wollen. keck
usa
„LebensschützerInnen“ im Vormarsch Seit Jahren sorgt eine umstrittene Form der Abtreibung in den USA für Diskussionen, die vor allem bei fortgeschrittener Schwangerschaft zur Anwendung kommt, und mit der die Gesundheit der Frau geschützt werden soll. Anfang Oktober ratifizierte Präsident Bush nun jenen Gesetzesentwurf, gegen den Bill Clinton in seiner Amtszeit bereits zwei Mal Veto eingelegt hatte und der nun den Weg in den Senat antritt. Mit mindestens zwei Jahren Haft haben nun ÄrztInnen – bei Annahme des Entwurfs – zu rechnen, wenn sie den Eingriff vornehmen. Der Gesetzestext ist allerdings laut KritikerInnen derart unklar formuliert, dass jede Form der Abtreibung nach der zwölften Schwangerschaftswoche kriminalisiert werden kann. Zudem ist nicht einmal eine Ausnahme für Fälle vorgesehen, in denen das Leben der Schwangeren in Gefahr ist. Die Nationale Organisation für Frauen NOW und viele andere KritikerInnen halten den Gesetzesentwurf für einen ersten Schritt in Richtung generelles Abtreibungsverbot und rufen zu einer landesweiten Großdemonstration im März 2004 auf. keck 12 an.schlägenovember 2003
Die Zahl der pornografischen Internetseiten ist auf 260 Millionen angestiegen, besagt eine kürzlich veröffentlichte Studie eines US-amerikanischen Internet-Filter-Anbieters. 1998 stießen sie noch auf 14 Millionen Seiten – auch kein Klacks – inzwischen hat sich die Zahl um das zwanzigfache gesteigert. Die Anbieter (ohne „-innen“…) gehen inzwischen besonders fies vor: Hinter www.teltubies.com beispielsweise steckt alles andere als Tinky Winky, Dipsy, Laa Laa und Po. keck
kolumbien
Mord Die vierzigjährige Esperanza Amarís Miranda, Mitarbeiterin der Frauenorganisation „Organización Femenina Popular“ (OFP) wurde am 16. Oktober in der Stadt Barrancabermeja von drei bewaffneten Paramilitärs entführt und kurz darauf ermordet. Die OFP ist eine der angesehensten Frauenorganisationen Kolumbiens. Ihre Mitarbeiterinnen stehen schon seit langem auf der Abschussliste der Paramilitärs und erhalten immer wieder Todesdrohungen. Barrancabermeja ist das Zentrum der kolumbianischen Erdölindustrie. Die Stadt wird schon seit Jahren von paramilitärischen Einheiten kontrolliert, ohne dass die Behörden je dagegen eingeschritten wären. Allein im heurigen Jahr wurden 94 Menschen ermordet und 56 entführt – meist von Paramilitärs, deren Einheiten auf mindestens 10.000 Bewaffnete geschätzt werden und seit Jahren vermeintliche SympathisantInnen der Guerilla und AktivistInnen von gewerkschaftlichen, bäuerlichen, sozialen und Menschenrechts-Bewegungen bekämpfen. Staatspräsident Uribe Vélez hat im vergangenen Monat die NGOs öffentlich angegriffen und angeklagt, mit ihrer Arbeit „politische Ziele“ zu verfolgen. Was im Klartext bedeutet, sie zumindest der Parteilichkeit für die Guerilla und regierungskritische Gruppen anzuklagen. Internationale Menschenrechtsorganisationen haben daraufhin die Befürchtung geäußert, der Präsident setze mit dieser Anklage MitarbeiterInnen von NGOs verstärkt Gefahren aus. Leider zurecht, wie die Ermordung Amarís Mirandas zeigt. keck
an.rissinternational nigeria
Freispruch für Lawal Die wegen „Ehebruchs“ verurteilte Amina Lawal wurde Ende September in einem Berufungsprozess wegen Verfahrensfehlern freigesprochen. Im März 2002 war sie zum Tod durch Steinigung verurteilt worden, weil sie als geschiedene Frau ein Kind zur Welt gebracht hatte. Der mutmaßliche Vater des Kindes hingegen hatte ein Verhältnis zu Lawal bestritten und wurde deshalb freigesprochen. Die Scharia wurde in den letzten drei Jahren in zwölf der 36 Bundesstaaten Nigerias eingeführt. Seitdem werden immer häufiger Strafen wie Tod durch Steinigung, Auspeitschung und Amputation verhängt – allerdings wurde noch keines der Todesurteile vollstreckt. Amnesty International begrüßt die Aufhebung des Urteils gegen Amina Lawal, fordert jedoch gleichzeitig die nigerianische Regierung auf, alle menschenunwürdigen Strafen ebenfalls aufzuheben. Im Falle Amina Lawals hat die weltweite Protestwelle offenbar Früchte getragen. Deshalb weiter protestieren, denn derzeit sind noch weitere zehn Menschen wegen Ehebruchs angeklagt. keck
Hausarrest und Gefängnis. Neben Glückwünschen aus aller Welt taten sich in ihrem Heimatland teilweise weniger erfreute Stimmen hervor: der Vorwurf der Instrumentalisierung dieses Preises für politische westliche Interessen war dabei eine der negativen Rückmeldungen. Obwohl Shirin Ebadi immer wieder betont, dass die Änderungen ohne äußere Einmischung, im Land selbst, vonstatten gehen müssen. Böse Zungen als Reaktion auf den säkularisierenden Tritt auf die Zehen hoher Amtsinhaber? Gerade in Zeiten wie diesen, in denen „Islam“ vermehrt automatisch gleichgesetzt wird mit „Menschenrechtsverletzungen“ ist die Verleihung des Friedensnobelpreises an Shirin Ebadi ein sichtbares Zeichen für eine differenziertere Sichtweise. Es bleibt zu hoffen, dass die Meldungen über die Friedensnobelpreisträgerin keine medialen Sternschnuppen bleiben und Ebadis Aktivitäten wieder in Vergessenheit geraten. Was übrigens kein Einzelschicksal wäre. Mal ehrlich, wer kann alle vorherigen zehn Friedensnobelpreisträgerinnen aufzählen? PÖ
somalia
http://www.amnesty.at/ag-frauen/
Italiens Mutter Teresa iran
Säkularisierender Tritt Sie ist die erste und die elfte. Die erste Muslimin und die elfte Frau, die mit dem 1,1 Millionen Euro dotierten Friedensnobelpreis geehrt wurde. 165 Menschen waren nominiert, darunter der Papst und Vaclav Havel. Die iranische Rechtsanwältin, Autorin und Menschrechtsaktivistin Shirin Ebadi hat „das Rennen gemacht“. Die heute 54-Jährige machte schon 1969 von sich reden, bekleidete sie doch als erste Frau das Amt einer Richterin im Iran. Zehn Jahre später musste sie im Zuge der Revolution diese Tätigkeit einstellen, seitdem arbeitet sie als Anwältin. Sie ist im Einsatz für Frauen- und Kinderrechte, engagiert sich für DissidentInnen und politisch Verfolgte. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist ihre Forderung nach einer Trennung von Staat und Religion. Einige Früchte dieser Arbeit:
wyber.space
www.betriebsam
Seit 33 Jahren kämpfte die Ärztin Annalena Tonelli in Afrika gegen Tuberkulose und AIDS. Am 5. Oktober wurde sie auf dem Gelände ihres Krankenhauses in Borama in Somalia erschossen. Die Italienerin brach erstmals 1969 nach Kenia auf, wo sie eine Ambulanz für somalische NomadInnen schuf. „Ich wollte Jesus folgen und entschied, für die Armen da zu sein“, begründete sie ihr Engagement. Bis 1985 engagierte sie sich dort für die Menschenrechte, wofür sie verfolgt, verhaftet und schließlich von Kenias Regierung ausgewiesen wurde. In Europa bildete sich Tonelli in Tropenmedizin, Leprabehandlung und Gemeindemedizin weiter und ging zurück nach Somalia. Dort gründete sie zwei weitere Krankenhäuser und betreute tausende Tuberkulose- und HIV-PatientInnen. Sie baute Unterkünfte für die Kranken und eine Schule für Gehörlose. Seit zwei Jahren engagierte sich Tonelli zudem gegen die Genitalverstümmelung von Frauen. Erst kürzlich erhielt Tonelli den NansenFlüchtlingspreis der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR. keck
Das Frauengetriebe versteht sich als Bildungs- und Kommunikationszentrum für feministische Bildung, Kommunikation und Kultur vor, hinter und rund um den Arlberg. Und das seit kurzem auch virtuell über http:// www.frauengetriebe.at. Ganz fertig ist die Webpage noch nicht, aber das soll sich im Laufe des Herbstes noch ändern. Bereits informieren kann frau sich, egal wie weit vom Arlberg sie sich gerade befindet, schon über Vereinstätigkeit und -geschichte, das Bildungsangebot, das von feministischen Coachings, über Vorträge bis zu Yoga reicht, und über das aktuelle Projekt FrauenKulturBasar, in dessen Rahmen im Dezember ein Orientalischer Basar veranstaltet wird, dessen Erlös palästinensischen Frauen zugute kommen soll. Ebenfalls online und in diesem Herbst aufgrund der für Frauenprojekte tristen Budgetlage nur online gibt es die Zeitschrift Medusa. Gut dass so ein feministisches Medium weiter besteht, leider ist die Online-Medusa aber noch ein bisschen unübersichtlich. Ein verlinktes Inhaltsverzeichnis wäre nicht schlecht – aber vielleicht ist das ja auch noch in Bau, so wie die Seiten über die Bibliothek und die Beratungsangebote vom Frauengetriebe. Dafür funktioniert die Anmeldungsseite für die Seminare und Arbeitsgruppen schon. Also surft doch mal vorbei. ESt
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Fo t o s : C h r i s t i n e We i s e r
deutschlandtagung
„Meiner hat auch mal gebügelt…“ Dreizehn Jahre nach dem Ende der DDR sind die unterschiedlichen Geschlechterverhältnisse im vereinten Deutschland immer noch Thema. Ein Tagungsbericht von Christine Weiser Fast ein Drittel der Zeit, die es die Deutsche Demokratische Republik gab, ist sie nun schon von den Landkarten verschwunden. Mittlerweile sind ehemals gelebte Realitäten als Geschichten in der Alltags- und Erinnerungskultur angekommen. Filme wie „Sonnenallee“ und „Good Bye Lenin“ sind europaweit erfolgreich, sogenannte Ostalgieshows erleben gerade eine Blüte im deutschen Fernsehen. Grund genug, den derzeitigen Stand der Geschlechterverhältnisse im Wiedervereinigungsprozess in Deutschland wissenschaftlich zu analy14 an.schlägenovember 2003
sieren. Denn längst überlagern sich die vielschichtigen Probleme eines Wohlfahrtsstaates, der an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit stößt. Wie in vielen anderen europäischen Ländern stehen in Deutschland derzeit die sozialen Sicherungssysteme auf dem Prüfstand, kurz vor einem Umbau, der vor allem Abbau bedeutet und tiefe Einschnitte in Sozialleistungen aller Art vorsieht.
burg-Stiftung vom 16. bis 18.Oktober zu einer Tagung nach Berlin eingeladen. Neugierig traf ich am Tagungsort ein und lernte gleich Erika kennen. Die rüstige Pensionistin ist aus Weißensee angereist. Sie kommt gern und oft zu Veranstaltungen der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der eng bestuhlte Tagungsraum füllt sich langsam, endlich ist jeder Platz besetzt. Eva Schäfer, Veranstalterin und Referentin für Geschlechterverhältnisse der Stiftung, begrüßt die etwa Geschlechterverhältnisse. Unter dem Titel „Irritation Ostdeutschland? Geschlech- einhundert TeilnehmerInnen und gibt terverhältnisse in Deutschland 13 Jahre einen Überblick über Ablauf und Pronach der Wende“ hatte die Rosa-Luxem- gramm der Konferenz.
tagungdeutschland Feministisches Feuer. Den Auftakt der Tagung bildet ein fulminanter Vortrag von Ingrid Scherf-Kurz, Professorin an der Universität Marburg. Sie kommentiert den Sozialreport Ost, der nach wie vor in steifem Amtsdeutsch, jedoch einigermaßen irritiert, zu dem Schluss kommt, dass Frauen in den neuen Bundesländern unerklärlicherweise noch immer stärker zur Erwerbsarbeit neigen, als ihre westdeutschen Schwestern. Schmunzeln im Saal. Kurz-Scherf plädiert pointiert für einen Sturm auf die patriarchale Herrschaft, die komplex und feministisch angegriffen werden müsse. Sie warnt davor zu übersehen, dass es noch immer dieses zentrale Ungleichheitsverhältnis ist, das ursächlich weitere asymmetrische Beziehungen zwischen den Geschlechtern bedingt. Mit Blick auf die derzeitige Beschäftigungslage am (deutschen) Arbeitsmarkt müsse der Arbeitsbegriff neu überdacht werden. Es sei an der Zeit für neue, radikale Arbeitszeitmodelle, die sich nicht ausschließlich an Produktivitätskriterien orientieren. Begeisterter Applaus. Die inhaltliche Konzeption der Veranstaltung wurde in eineinhalb jähriger Vorbereitung von Mitgliedern des Arbeitskreises „Transformation in Ost und West“, einem losen Zusammenschluss von vorrangig Berliner WissenschaftlerInnen, erarbeitet. Sylka Scholz, promovierte Soziologin und Mitglied des Arbeitskreises, erzählt mit Blick auf das Zielpublikum, dass die Veranstaltung in erster Linie eine Bildungsveranstaltung sei und sich vor allem an Aktive im Bereich Erwachsenenbildung bzw. an WissenschaftlerInnen richte. Auf meine Frage, warum Lebensentwürfe, die nicht heterosexuell orientiert sind, nirgends im Programm berücksichtigt wurden, schluckt Sylka Scholz und nickt dann: „Sie haben Recht, da haben wir wohl die Arbeitsteilung in der Stiftung reproduziert.“ Frontalunterricht. Der nächste Tag beginnt früh am Morgen mit zwei kommentierten Vorträgen, die sich unter dem Obertitel „Gesellschaften in der Moderne“ unter anderem mit „Ostdeutschen Geschlechterarrangements in Zeiten des neoliberalen Gesellschaftsumbaus“ auseinandersetzen. Irene Dölling, Professorin an der Uni-
versität Potsdam geht in ihrem Beitrag der Frage nach, ob Ostdeutsche aufgrund ihrer Biografie spezifische Ressourcen zu mobilisieren vermögen, die es ihnen erleichtern, sich mit gegenwärtigen Strukturen erfolgreich zu arrangieren, oder ob sie doch die VerliererInnen einer wenig glücklichen nachholendenen Modernisierung sind. Dölling kommt zu dem Schluss, dass die Antwort nur „sowohl, als auch“ lauten könne. In einer Kaffeepause lerne ich Annett kennen, die wie ich besonders gespannt auf die Vorträge der Referentinnen aus Bulgarien und Russland wartet, die den zweiten, internationalen Teil der „Gesellschaften in der Moderne“ bestreiten. Aus der Genderperspektive wird über Zivilgesellschaft in Russland referiert und anschließend über Transformation und Geschlechterordnung im postsozialistischen Bulgarien. Im Auditorium gibt es einige Verständnisfragen, für ausführlichere Wortmeldungen und Diskussionsbeiträge ist leider keine Zeit. Auch so liegen wir schon nicht mehr im Zeitplan, was die Mittagspause empfindlich verkürzt. Osten als Avantgarde? Am Nachmittag finden parallel drei Workshops statt. Auf die eher traditionell anmutenden Workshopthemen – Familie, Geschlechterpolitiken, Männlichkeit – angesprochen, diagnostiziert Sylka Scholz „enorme Ratlosigkeit“ und „eine wissenschaftliche Pattsituation zweier widerstreitender Annahmen über den Osten. Entweder wird der Osten mit seinen Spezifika als Avantgarde betrachtet oder als Landesteil, der die nachholende Modernisierung noch nicht geschafft hat“. Leider ist auch in den Workshops wenig Zeit für Austausch und Diskussionen zwischen ReferentInnen und Auditorium. Die Anzahl der theoretisch-analytischen Beiträge übersteigt bei weitem die Zahl der praxisorientierten. Die Rezeption ist durch wissenschaftlich stark verklausulierte Sprache und die Zeitknappheit erschwert. Damals und heute. Inge aus Berlin will ihre sehr persönlichen Erfahrungen einbringen. Als Lehrerin habe sie gearbeitet, wie sie betont, nicht als Wissenschaftlerin. Sie meint, dass die Ostmänner
fleißiger im Haushalt gewesen seien, ihre Beteiligungspflicht erkannt hätten. Zustimmendes Gemurmel. Doch auch in der DDR war die partnerschaftlich geteilte Haus- und Familienarbeit eher ideologisch instrumentalisierte Propaganda, denn gesamtgesellschaftliche Realität. In den Pausen werden die Gespräche in kleinen Gruppen fortgesetzt. Ich werfe einen Blick auf die große Wandzeitung im Foyer, auf der die Ergebnisse der anderen Workshops dokumentiert sind. Ich stelle fest, dass sich anscheinend nichts neues an der „Familienfront“ ereignet hat und muss schon wieder in den Saal. Am Abend in der Stadtbahn überlege ich, was ich zur am nächsten Tag stattfindenden abschließenden Diskussionsrunde beitragen kann. Perspektiven für feministische Politik interessieren mich, Ansätze gerade für junge Mädchen und Frauen, die die DDR als das Land ihrer Kindheit oder gar nicht mehr erlebt haben. Am Abschlusstag wird deutlich, dass drei Tage nicht ausreichen, um alle brennenden Punkte in der kursierenden Debatte zu berücksichtigen. Viele Fragen bleiben offen, bedürfen empirischer Untersuchung und der Fortsetzung des Dialoges zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Die VeranstalterInnen haben einen Spagat gewagt, mit der Verknüpfung der Ost-West Thematik und dem derzeitigen Zustand der Geschlechterverhältnisse in Deutschland. Da viele Referate über sehr spezielle Forschungsgegenstände Auskunft gaben, kam dieser generelle Zusammenhang manchmal ein wenig aus dem Blick. Am Ende ging es mehr darum, auf wie vielen unterschiedlichen Wegen ostdeutsche Identitäten konstruiert werden können, als darum, Identitäten mit feministischen Alternativen zu kontrastieren und zu diskutieren. Nach der Verabschiedung und dem Verweis auf die bald erscheinende Publikation gab es Blumensträuße für die OrganisatorInnen. Die Kuppel des Berliner Doms erstrahlte im schönsten Sonnenschein vor mir, es war Zeit zu gehen. Zufällig war genau vor dem Tagungshaus ein DDR-Devotionalienmarkt aufgebaut und ich verließ Berlin im besten Wortsinn irritiert. ❚
Eva Schäfer, eine der Organisatorinnen der Tagung in Berlin (li.o.)
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Fo t o : A r c h i v
themaspendenpolitik
KohleFliederSchotter Spenden an wen, warum oder warum nicht? Über ihren persönlichen Zugang zu feministischer und sonstigen Spendenpolitiken befragte Lilly Axster einige „autonome“ Frauen.
1 Marktstudie zum Thema „Spenden-
Am Anfang stand das Erstaunen darüber, dass Freundinnen regelmäßig Geld spenden. Häufig um die Weihnachtszeit und an eine große Organisation – diese oder jene. Der ORF ist live dabei oder das Ziel der Summe liest sich in Zeitungsannoncen und Kinospots als richtig angelegt und wichtig. Noch dazu ist dieses Land ein rekordverdächtiges in Sachen Spenden, ein kleines Flackerlicht im Dunkeln, und das wärmt.
verhalten der österreichischen Bevölkerung“. CARE Österreich und Dr. Karmasin Motivforschung, Wien, 2002
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Hard facts. Laut einer Studie zum Spendenverhalten der österreichischen Bevölkerung aus dem Jahr 20021 hatten
zwei Drittel der ÖsterreicherInnen in den letzten zwölf Monaten gespendet, am häufigsten Beträge zwischen zehn und hundert Euro. Dabei zeigten sich Frauen etwas spendenfreudiger als Männer, Ältere (über 50 Jahre) spendeten mehr und häufiger als Jüngere. Das Rote Kreuz genoss den höchsten Bekanntheitsgrad, dicht gefolgt von Caritas und Licht ins Dunkel. Für 47 Prozent der Befragten war die persönliche Überzeugung von der Arbeit und Leistung der Organisation das Hauptmotiv für die Spende. Als Grund für Nichtspenden wurde eigene finanzielle Belastung angegeben und zwar sowohl von
Befragten der niedrigsten als auch der höchsten Einkommensstufe. Diese Studienergebnisse bleiben sehr allgemein und sind nicht weiter überraschend. Am ehesten springt noch die Tatsache ins Auge, dass so viele Menschen gespendet haben. Das bedeutet konkret sehr viel Geld. Wo finden sich feministische Spuren in diesem vielen Geld, wo die großen Summen auf den entsprechenden Frauenprojektekonten? Wieso macht sich feministische, linke, vielleicht autonome Weltanschauung so unsichtbar in den großen (Einheitsbrei)töpfen voller Leid und Mitleid – in die auch alle
spendenpolitikthema anderen zahlen: Der Onkel, blau gesinnt, die Bio-ÖVPlerin, die Eltern von Dir und mir und deren Bekannte, die rassistischen NachbarInnen und so weiter? Frauenprojekte – wo sind sie? Liegt es daran, dass frau bei den großen Organisationen anonym und auch ganz kleine Beträge spenden kann? Oder ist das Spenden an solche Organisationen eine Reaktion auf das leicht beklemmende Gefühl, wenn wieder ein kleines Frauenprojekt Erlagscheine verschickt, wenn wieder eine Feministin ihre Gerichtskosten nicht zahlen kann, wenn womöglich eine Freundin von dieser Gruppe, eine andere Freundin von jener spricht, die Geld Geld Geld und noch einmal Geld brauchen? Was machen die eigentlich genau? Diese Gruppen. Politik oder was? Wo geht denn das genau hin, das Geld, angenommen, es gäbe welches? Die kriegen eh nie genug zusammen. Das ist mir zu nah. Da weiß ja jede, ob ich gezahlt habe oder nicht. Ich könnte jeden Tag, ich lese die gar nicht mehr, die ganzen Einzahlscheine, für was jetzt genau, ich leg da auch einmal einen für mich dazu – ist doch wahr! Und wie weiß ich, ob das Erfolg hat? Und manche sogar ohne Verein… Wer verwaltet es dann, das Gespendete von mir, ich habe nicht viel, da soll es wirklich gut verwendet sein. Und sieht das nicht blöd aus, wenn ich dahin spende? Alle denken, ich hätte wer weiß wieviel Geld. Habe ich aber nicht. Ich schreibe keinen Namen drauf. Einfach nur einzahlen. Das ist doch aber auch schade. Dann weiß niemand, dass es von mir ist. Ich schau auch auf den Unterschriftenlisten immer, ob ich eine/n kenne. Ist doch nett. Und je mehr wir werden… Geld im Rücken. Ich wollte es genauer wissen. Das hieß zunächst, mir meinen eigenen Zugang zu Geld und Spenden bewusster zu machen und dann andere dazu zu befragen. Ich selber kenne den Zustand, Geld zu haben. Aus einem Elternhaus kommend, in dem materiell genug da war, ist auch mit vierzig Jahren noch dieses privilegierte Lebensgefühl übrig geblieben, Geld sei kein Problem. Dieses Lebensgefühl ist eine Dauerressource, unabhängig davon, ob frau auf das
Herkunftsfamiliengeld zurückgreift oder es aus unterschiedlichsten Gründen ablehnt. Seit ca. 15 Jahren, in denen ich als Freiberuflerin mal viel, mal wenig, selten gar kein Geld verdient habe, war und ist mein Gefühl unabhängig vom Kontostand ein nicht gerade wohlaber habendes. Da ist – selbst wenn ich gerade weniger Geld verdiene oder aktuell auf der Bank habe als Andere – eine Gewissheit, die mich begleitet, jederzeit auf die materiellen Sicherheiten der Herkunftsfamilie zurückgreifen zu können. Das heißt konkret, unvorhergesehene medizinische Eingriffe oder teure Behandlungen, plötzliche wirtschaftliche Rückschläge, belastende Schuldenberge, Delogierungen, schief gegangene BürgInnenschaften – kurz sogenannte Katastrophen aller Art nie in letzter Konsequenz mitbedenken und selbst tragen zu müssen. Abgesehen vom vergleichsweise sicheren Boden, den solch eine materielle Herkunft bietet, heißt dieser theoretische und damit auch jederzeit mögliche praktische Zugriff auf Geld, dass ich bisher öfter in der Rolle war, die viele sich eher vorstellen können: nämlich Geld her zu leihen, zu geben, zu schenken als in der Rolle derer, die Geld annimmt. So weit, so klar. Aber. Schwieriges Loslassen. Der oftmals mit KohleFliederSchotter-Hergeben verbundene, meist tabuisierte Wunsch nach Kontrolle (über das verborgte oder verschenkte Geld) kommt schneller, als eine schauen kann. Nur so ganz wenig anfangs. „Wieso braucht die so viel Geld für das und das“, „ich dachte, sie ist pleite und dann nach Griechenland fliegen“ und ähnliche vermeintliche Entrüstungen führen schnell zu einem Gefühl, ausgenutzt worden zu sein. Ich jedenfalls bin nicht gefeit vor diesen so christlich, patriarchal, kapitalistisch kontrollierenden Normgedanken und dem allgegenwärtigen Misstrauen in Sachen Geld und habe immer wieder Mühe, diese Muster zu erkennen und zu überwinden. Die Vorstellungen davon, wie Geld „sinnvoll“ gebraucht und beschafft werden kann, stehen meinem Wunsch nach einem gemeinschaftlichen Umgang mit Geld abseits der Normwege- und Leistungsgesellschaftslogik oftmals im Weg und verstellen die Freude über real vorhan-
denes, wie auch immer zu teilendes, jedenfalls mitzuteilendes Geld. Immer wieder geht mein Bemühen in die Richtung, Geld umzuverteilen, das ich mit Tätigkeiten, die ich grundsätzlich gerne mache, erwerbe. Aber. Ganz genau weiß mein innerer Eurobarometer, wann ich doch lieber einen Polster behalte, wo ich eher nicht dazu sage, wenn Geld von mir ist, wie ich mich am liebsten doch auf mich selbst verlasse in Sachen neues Geld heranschaffen und so weiter. Aus dieser meiner derzeitigen, schlussendlich doch relativ unabhängigen Position heraus lässt sich leichter für Umverteilung argumentieren, als wenn ich auf das Geld angewiesen wäre, das andere zur Benützung bereit stellen. Und wie ist denn das mit dem Erben? Es wird in meinem Alter ein Thema, ist es teils schon. Und von den wenigsten weiß ich, ob sie und in welchem Umfang geerbt haben oder geerbtes Geld erwarten. Ich beschäftige mich auch erst seit kurzem mit der Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit, Erbin zu werden. Und dann? Spenden? Sparen? Umverteilen? Wie sehen das andere? Und die anderen? Ich habe an dreißig Freundinnen/Bekannte einen Fragebogen geschickt mit der Bitte um Antwort. Leitmotiv dieser kleinen Erhebung war nicht zuletzt mein Wunsch, das Spendeverhalten und überhaupt den Umgang mit Geld in meiner Lebenswelt und Umgebung unterschieden zu wissen von den Personengruppen, mit denen ich politisch/weltanschaulich nichts zu tun haben möchte. Zentrale Fragestellung für die Erhebung war daher, ob und wie Spendegewohnheiten und -ideen von feministischen linken autonomen migrantischen nichtmigrantischen lesbischen bi trans hetera Frauen (und was immer für Bezeichnungen eine für sich in Anspruch nimmt oder dezidiert nicht in Anspruch nimmt) eben diese Identität/en sichtbar werden lassen. 17 Frauen haben zurückgemailt und trotz eines großen Spektrums der Antworten sind doch einige Tendenzen auszumachen. Fast allen Antworterinnen gemeinsam ist, dass sie keine Ahnung haben, ob und in welchem Ausmaß Freundinnen spenden, umverteilen, Geld her
Dank an Johanna Schaffer; die Diskussion mit ihr und ihre Gedanken haben diesen Artikel veranlasst.
Dank an Helga Hofbauer für das Mitdenken.
Dank an Karin Hirschmüller für die spannenden Ideen und hilfreichen Informationen.
Dank an alle, die sich die Zeit genommen und die Mühe gemacht haben, auf meine Fragen zu antworten!
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themaspendenpolitik
Wo fließt das Geld der Frauen hin? Kann es so etwas wie feministische Spendenpolitik geben?
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schenken etc. Es scheint, als sei nicht nur Geldnot (über ein bestimmtes Maß an gemeinschaftlichem Hadern hinaus), sondern auch Geldbesitz bzw. Geld-inUmlauf-bringen abseits der Konsumlogik, ein Tabu. Jedenfalls in feministischen, eher autonomen Kreisen. Bei den Antworten auf meinen Fragebogen fiel auf, dass nicht diejenigen geantwortet haben, die regelmäßig und/oder häufig in der Weihnachtszeit an große Organisationen spenden und damit Auslöserinnen meines Erstaunens waren. Antworten kamen vielmehr überwiegend von Frauen, die in feministischen Projekten, autonomen politischen Gruppen, Antirassismusinitiativen, unabhängigen Medien etc. Geld unter den Begriffen Spende, Umverteilung, Geschenk, Soli-Abonnement in Umlauf bringen. Einige bezeichnen einen Teil ihrer Arbeitszeit quasi als Spende, auch Tausch oder Umverteilung in unbezahlten bzw. schlecht entlohnten Projekten. Hierbei tauchte begleitend die Gegenfrage auf, ob die gerade bei Kleinprojekte-Mitarbeiterinnen weit verbreitete Auffassung von schlecht oder gar nicht bezahlter Arbeitszeit als Spende oder Beitrag zum Erhalt des Projektes ein kluger Schritt in Richtung Tauschgesellschaft ist? Oder ist es nur ein Weg, um schlechte Entlohnung besser ertragen zu können oder aber Ausdruck einer allumfassenden Materialisierung von Ressourcen? Auch unterschiedliche Vorstellungen zu dem Begriff „Umverteilen“ wurden deutlich. Sieht eine Umverteilung dann gegeben, wenn unterschiedlicher Lohn für vergleichbare Lohnarbeitszeiten in einen Gemeinschaftstopf gegeben wird, so fordert eine andere auch das Berücksichtigen von nicht entlohnter Arbeit wie z.B. politische Arbeit, verschiedenste „ehrenamtliche“ Tätigkeiten, „Betreuung“ des AMS (sprich: Beruhigen, Vertrösten der/s Betreuer/s/in, Scheinbewerbungen etc.), Dasein für Andere, sich politisch bilden etc. in die „Gesamtkassa“. Für eine Antworterin ist nicht ausschlaggebend, ob sie gerade Geld übrig hat, sondern ob sie regelmäßig welches bekommt oder eine Regelmäßigkeit in Aussicht hat, was für sie soviel heißt wie Zugang zu einem Sozialnetz, zu Kontakten und damit letztlich auch zu Geld allgemein zu haben.
spendenpolitikthema nen. Hier wäre eine genauere Untersuchung der spendenpolitischen Strategien der einzelnen Organisationen interessant. Stellt doch z.B. Greenpeace das Image der/des Einzelkämpfer/in/s, der ÖkopolitheldInnen in den Vordergrund der zugkräftigen SpenderInnenwerbung, während beispielweise Global 2000 lange Zeit bemüht war, eher die Komplexität der politischen Verhältnisse und eine Gruppe von engagierten Menschen, weniger Einzelpersonen in den Mittelpunkt zu stellen.
wicklungshilfen verschleiern die Tatsache, dass das Geld tatsächlich in die andere Richtung fließt, nämlich von den sogenannten Armen an die sogenannten Reichen. 1999 z.B. gingen 45,3 Milliarden Dollar an Entwicklungshilfegeldern vom Norden in den Süden. Im selben Zeitraum zahlten die südlichen Länder 340 Milliarden Dollar Zinsen und Tilgungen an die nördlichen Länder.4 Jeder Dollar sogenannter Entwicklungshilfe rechnet sich für die vermeintlichen Geberländer in doppelter Hinsicht: er kommt verzinst zurück, er bereitet den Boden für eigene AbsatzMaskarade. „Der österreichische Spendenmarkt wird bereits von zahlreichen märkte und er verschafft ein menschliOrganisationen sehr professionell und ches Antlitz. Oder glaubt jemand im Ernst, mulumfangreich bearbeitet – das Spendetinationale Konzerne, global players rInnen-Potenzial ist jedoch begrenzt. und die vor ihnen her getriebenen inSomit wird der Einsatz von effizienten Data Mining-Methoden2 zu einer stra- ternationalen Organisationen und politegischen Entscheidung für NGO’s, um tischen Vertretungen, genannt Regierungen, verfolgten bei ihren Geldzuden Weg in die Herzen der SpenderInwendungen an die sogenannten Arnen noch direkter zu finden.“3 men oder Krisengeschüttelten Auch Firmen suchen den Weg in humanitäre Ziele? Und was heißt diedie KundInnenherzen immer mehr Tendenzen. Die Zusammensetzung derer, auch über Social Sponsoring, gab doch ses Wort überhaupt in Zeiten, in denen die Studie Aufschluss darüber, dass die- sowohl Nahrungsmittellieferungen als die sich auf meine Anfrage gemeldet auch Angriffskriege darunterfallen? haben und ihre Antworten zusammen- se Form von Sponsoring das Ansehen Wenn Umverteilen/Spenden/Geld fassend, möchte ich meine Vermutung und die Sympathiewerte der Firmen bei in Umlauf bringen nicht auch Verhältden KundInnen und damit die Absatzin den Raum stellen, dass, wer sich als nisse ändern will, zahlt es sich nicht möglichkeiten steigert. AngehörigeR einer aktiv tätigen Grupaus, finde ich. Das fand ich schon, bevor pe mit Minderheitenstatus oder aber als Teil einer gesellschaftlichen Gegen- Spenden kann eine zutiefst konservati- ich diesen Artikel zu schreiben begann. Aber vielleicht finde ich es nach den Rebewegung fühlt, tendenziell häufig für ve Handlung sein. cherchen schwieriger herauszufinden, eben solche spendet. Wer sich eher als Spenden kann einfach praktisch sein. was denn welche Verhältnisse ändern MehrheitsangehörigeR sieht oder sich Spenden ist eine Investition. kann und mit welchem und wessen nicht in einem politischen und/oder Spenden macht Spaß. Geld genau. Und für bzw. gegen wen. Sozialprojekt verortet, spendet tenden- Spenden sind dazu da, damit alles Also noch weiter vorne anfangen? ziell für „die Armen“, „ die Umwelt“, „die bleibt, wie es ist. Einige Antworterinnen meiner Kinder“. Spenden sind ein Mittel, um die VerFragen äußersten den Wunsch nach Amnesty International dürfte da hältnisse zu ändern. mehr Austausch untereinander über die große Ausnahme bilden mit dem (Zutreffendes bitte ankreuzen.) die jeweils eigenen Geldressourcen, Adressieren an breite SpenderInnennach Enttabuisierung von Geldnot und schichten, trotz des Status einer InteJemand sagte neulich, HochwasGeldbesitz, größerer Transparenz und ressensvertretung für eine Minderheiserhilfe verändere nichts. Das nächste mehr Wissen um das Tun der Freuntengruppe (GefängnisinsassInnen) und Hochwasser komme bestimmt. Viele dInnen und Bekannten in Sachen Geld. des deutlich formulierten Politikums Menschen hierzulande fanden allerAuch ich denke mehr denn je, im Auspolitischer Gefangenschaft. Auch Green- dings im letzten Jahr genau das die tausch über Geld und Umgang mit peace, Global 2000 und andere im öko- richtige Adresse für ihr Spendengeld. Geld, entsprechender Privilegien, Reslogischen Bereich tätige OrganisatioAls direkte Reaktion auf ein aktuelles nen würde ich zu den Ausnahmen Ereignis. Ähnlich wie die jeweils kurzfri- sentiments und Ängsten liegt ein großes Potenzial an Widerständigkeit zählen, sind doch viele der Inhalte, für stig eingerichteten Katastrophenkonund Möglichkeiten, Spaltungen, die die diese Gruppen stehen, eine realpoli- ten weltweit. Findet doch jede/r einvon Außen (und Innen) zwischen Betische Kritik an wirtschaftlichen und leuchtend. Oder. So bleiben Katastrositzenden und Besitzlosen vorgenomökologischen Vorgängen und vor allem phen Katastrophen. Und werden kein sind auch die Aktionsformen wie Block- Politikum. Im Gegenteil: Groß angeleg- men werden, zu erkennen und zu verhindern. Vielleicht hier enden. Vorläuaden, passiver Widerstand u.a. sicherte sogenannte Geldzuwendungen, ❚ lich nicht dem Mainstream zuzurechSpenden, Katastrophen- oder auch Ent- fig. Wer macht weiter? Die Mehrheit „meiner“ Antworterinnen gibt Geld tendenziell dann weiter, wenn gerade welches auf dem Konto ist oder eine spontane Anfrage kommt, z.B. von einer Freundin/einem Freund in Geldnot. Einige zahlen relativ regelmäßig geringe Beträge an Leute auf der Straße. Mundpropaganda, Solidaritätsveranstaltungen und persönliche Bekanntschaft mit einer Frau aus einem zu unterstützenden Projekt und nicht zuletzt Zusendungen nach Hause „machen Geld locker“. Daueraufträge sind selten, die Weihnachtszeit als Spendendatum spielt keine Rolle. Im Gegensatz dazu ist nach der anfangs zitierten Studie diese „christliche“ Zeit im gesamtösterreichischen SpenderInnenverhalten sehr entscheidend: gerade Weihnachts-, Neujahrs- und Glückwunschkarten und in Banken und Postämtern unter dem Adventskranz aufliegende Erlagscheine erweisen sich als wirkungsvolle Spenden„eintreiberInnen“.
2 Der Begriff des Data Mining beinhaltet eine Reihe von Technologien, mit deren Hilfe entscheidungsrelevante Informationen aus Datenbanken gewonnen werden können.
3 Roland Maixner, Geschäftsführer Drogeriemarkt-plus, in: Marktstudie zum Thema „Spendenverhalten der österreichischen Bevölkerung“.
4 aus:Welthaus Bielefeld, Atlas der Weltverwicklungen. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2001
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an.risswissenschaft tagung
Forderungen erarbeiten Im November findet in Wien die 7. Österreichische Wissenschfterinnentagung statt. Externe Lekorinnen und freie Wissenschafterinnen aus Österreich, Ungarn, Großbritannien und Deutschland referieren am ersten Tag über länderspzeifische Erfahrungen im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung. Anschließend an die Einzelbeiträge soll eine Plenumsdiskussion folgen. Ziel der feministischwissenschaftlichen Tagung ist es, Strategien in Frauen- und Geschlechterforschung in universitären und außeruniversitären Bereichen zu entwickeln. Die leitenden Fragen sind: Was wurde erreicht in der Frauenforschung? Wie sehen unsere Zukunftsperspektiven aus? Was wollen wir erreichen? Am zweiten Tag werden Workshops abgehalten, deren Teilnehmerinnen am Ende der Tagung einen Forderungskatalog erstellen, der an die zuständigen Ministerien gehen wird. Zur aktiven Teilnahme herzlich eingeladen sind alle politisch und wissenschaftlich interessierten und aktiven Frauen. SiS 27./28. 11. 2003: Österreichische Wissenschafterinnentagung. Ort: Armbrustergasse 15, 1190 Wien Infos und Anmeldung: Therese Garstenauer, Institut für Zeitgeschichte, Spitalgasse 2-4, 1090 Wien, T. 01/4277/41218, e-mail: therese.garstenauer@univie.ac.at
uni graz
Projektabschluss Nach drei ereignisreichen Jahren geht das Programm „Potenziale, Barrieren und Chancen. Frauen an der Universität“ in Graz zu Ende. Das Pilotprogramm zur Förderung geschlechtergerechter Organisationskultur an den Grazer Universitäten wurde von der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauen- und Geschlechterforschung durchgeführt, zusammen mit der ehemaligen Vizerektorin für Frauenförderung Ada Pellert. Neben zahlreichen Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Optimierung der universitären Gleichstellungspolitik wurden auch drei einjährige Lehrgänge für Wissenschafterinnen durchgeführt, bei denen es um berufslaufbahnbezogen Qualifikationen ging. Im Juli 2003 fand die internationale Summer School für Nachwuchswissenschafterinnen statt, die wesentliche Elemente des Lehrgangs verdichtet enthielt. Am 17. November findet nun die Abschlussveranstaltung des Projektes statt, wo noch einmal der aktuelle Stand der Diskussion zu Gleichstellung und Geschlechterdemokratie an europäischen Universitäten thematisiert wird. Und die druckfrische Dokumentation des Pilotprogrammes, herausgegeben von Barbara Hey, Ada Pellert und Ilse Wieser, wird präsentiert. Roberta Maierhofer, neue Vizerektorin für Frauenförderung der Uni Graz, wird gemeinsam mit Rektor Gutschelhofer die Begrüßung zur Abschlussveranstaltung übernehmen. Leider ist beim neuen Leitungsteam der Uni Graz nichts von Geschlechterparität zu merken: Statt bisher zwei gibt es mit Maierhofer nur noch eine Vizerektorin von ingesamt vier. Es bleibt zu hoffen, dass die „Konzeption eines Nachfolgeprojektes“ zum abgeschlossenen Pilotprogramm, wie es eine Aussendung verspricht, möglichst weit fortgeschritten ist und bald in Angriff genommen werden kann. GaH
Im Gegensatz zur weitläufigen Meinung, dass Älter werden „geschlechtsneutral“ sei, stellt ein Symposium Anfang Dezember die Erfahrung in den Mittelpunkt: „Der kleine Unterschied wird ganz groß“. Am 4. Dezember wird in Klagenfurt ein Überblick über die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf ältere Frauen geboten – in Form von Referaten durch Expertinnen sowie Arbeitskreisen zu ganz unterschiedlichen Lebensbereichen wie Kultur, Arbeitsmarkt, Gesundheit und Wohnen. Die Veranstalterinnen von „artemis generationentheater“ geben überdies Einblick in die eigene Altenkulturarbeit: Seit 1997 wird Kunst und Kultur von und mit älteren Frauen produziert, zuletzt ging das Team mit der Theaterproduktion „Königin mit Rädern untendran“ (siehe Foto) auf Tournee in 23 Kärtner Altenwohn- und Pflegeheime. Begleitend wurde eine Studie über die kulturellen Aktivitäten in der Altenhilfe durchgeführt, deren Ergebnisse ebenfalls im Rahmen des Symposiums erstmals präsentiert werden. Vorweg sei verraten, dass die Studie offen legt, wie „ausgehungert nach kultureller Abwechslung“ die BewohnerInnen sind. „Unsere Beobachtungen zeigen, dass als schwierig und unzugänglich beschriebene Personen besonders positiv auf die Interaktionsangebote im Theaterspiel reagieren“, erzählt Studienleiterin Sieglinde Trannacher. Auch der Abschluss des Symposiums steht im Zeichen der Kultur: Das „Erinnerungstheater Wien“ ist mit der aktuellen Produktion „Halbmond der Freiheit“ zu Gast in Klagenfurt. GaH
17.11.2003, 16-20.00 Uhr: „Gleichstellung und Organisationskultur: Umsetzungsstrategien an Universitäten“,
4.12.2003: Symposium „Das Alter ist weiblich“ im Artecielo in Klagenfurt
Universität Graz, Großer Sitzungssaal 1521, Resowi Zentrum, Bauteil A, 2. Stock
Anmeldung: artemis generationentheater, Herbertstraße 1/2/302, 9020 Klagenfurt, F. 0463/511 300
Anm. e-mail: office.esf@uni-graz.at
Infos: T. 0650/263 80 58, http://www.generationentheater.at
symposium
Alter ist weiblich
Fo t o : a r t e m i s g e n e ra t i o n e n t h e a t e r
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Fo t o : A r c h i v
wissenschaftforum
Für immer fremd? Der Bosnienkrieg ist aus dem Blickfeld verschwunden. Wie sieht das Alltagsleben der muslimischen Flüchtlingsfrauen heute aus? Eine Untersuchung von Petra Eder Petra Eder schrieb ihre Diplomarbeit 2002 im Fach Soziologie zum Thema „Fremdheitserfahrungen. Mit einer qualitativen empirischen Studie über bosnisch-muslimische Flüchtlingsfrauen in Österreich.“
1 Die vier ausgewählten Frauen sind zwischen 31 und 41 Jahre alt, berufstätig, verheiratet und haben Kinder.
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Im Frühjahr 1992 schockierten Fernsehbilder über eine Massenflucht aus Bosnien-Herzegowina ganz Österreich: Im Zuge des Bürgerkriegs verließ etwa die Hälfte der Bevölkerung – über zwei Millionen Menschen – ihre Heimat. Die meisten von ihnen blieben als Binnenflüchtlinge innerhalb der Grenzen Ex-Jugoslawiens, etwa 95.000 Flüchtlinge kamen nach Österreich. Inzwischen sind über zehn Jahre vergangen, und die Medien berichten längst über andere Konflikte. Das Schicksal der etwa 65.000 Menschen, die nicht in ihre Heimat zurückgekehrt sind, sondern als ArbeitsmigrantInnen oder mittlerweile sogar als StaatsbürgerInnen weiterhin in Österreich le-
ben, ist in den Hintergrund gerückt. In meiner Diplomarbeit befasse ich mich mit dem Alltagsleben muslimischer Flüchtlingsfrauen in Österreich.1
rischen Unterkünften, die finanzielle Abhängigkeit – was eine enorme Einschränkung der persönlichen Freiheit bedeutete – und die Konfrontation mit der österreichischen Kultur und der Krisenerfahrung. Nach der Flucht litten alle fremden Sprache. Sehr negativ auf die Befindlichkeit der Frauen wirkte sich Frauen unter dem Ende des bisherigen auch die Abwesenheit der Männer normalen Lebens in Bosnien, unter der Trennung von der Familie und ihrem un- durch Kriegsdienst oder Arbeit im gewissen Schicksal, sowie der Trennung Außendienst aus. Diese Krisen lösten von der gewohnten Umgebung. Es fehl- psychische und/oder psychosomatische Reaktionen aus. Dennoch erwähnte te ihnen der große Freundes/Freundinkeine der Frauen eine ärztliche oder nen- und Bekanntenkreis, und sie verpsychologische Betreuung. missten den Lebensstandard, den sie in Bosnien gehabt hatten. Die erste Zeit in Österreich wurde als besonders belaFremde Kultur… Den Frauen fielen Unterstend empfunden, v.a. die Unterbrinschiede in den Kulturmustern vor allem gung in Flüchtlingslagern oder proviso- in zwei Bereichen auf: In den sozialen
forumwissenschaft Beziehungen, wo die österreichischen Muster hauptsächlich negativ bewertet wurden, und im Bereich der öffentlich-staatlichen Ordnung, wo die österreichischen Muster hauptsächlich positiv bewertet wurden. Die Fremdheitserfahrungen in den sozialen Beziehungen werden verständlich, betrachtet man die herausragende Bedeutung der Familienbeziehungen und überhaupt der informellen Beziehungen in ihrer Heimat. Die positive Hervorhebung des politischen und wirtschaftlichen Systems in Österreich ist vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen, politischen und sozialen Chaos in Bosnien zu sehen. Die Konfrontation mit der christlichen Religion wurde überraschenderweise nicht als Fremdheitserfahrung angesehen. Obwohl islamische Traditionen im Denken und Handeln der Frauen verankert sind, spielte das aktive Praktizieren der Religion im kommunistischen Jugoslawien nur eine untergeordnete Rolle. Zur Abschwächung der Fremdheit könnte auch das Zusammenleben mit Angehörigen christlicher Religionen in Bosnien beigetragen haben. Religiöser Fundamentalismus wird von allen Frauen strikt abgelehnt. Durch die negative Erfahrung des ethnisch und religiös motivierten Bürgerkrieges sind sie bei diesem Thema sehr sensibel. Alle Frauen setzen auf tolerante Erziehung der Kinder in Bezug auf ethnische und religiöse Zugehörigkeit. Durch die staatliche Neuordnung in Bosnien haben viele Kulturmuster der kommunistischen Ära ihre Gültigkeit verloren. Meine Interviewpartnerinnen waren daher einer radikalen Fremdheit ausgesetzt, d. h. sie waren hier wie dort mit fremden Mustern konfrontiert. Grundsätzlich verfolgen die Frauen zwei Strategien, um mit dieser zusätzlichen Belastung umzugehen: Zum einen vor allem in der Anfangszeit ein Festhalten an dem Zustand der Heimat, wie er vor dem Krieg war (idealisierte Heimatfixierung), zum anderen ein Akzeptieren und aktives Gestalten der neuen Lebenssituation: Dazu zählen erstens eine Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation in Bosnien, zweitens eine innere Aufarbeitung des Flüchtlingsschicksals und drittens ein Anpassen an die Aufnahmegesellschaft.
Arbeit als Wendepunkt. Am Anfang waren die Frauen auf eine Rückkehr in die Heimat fixiert. Erst mit der Aufnahme eines Arbeitsverhältnisses begannen sie einen länger dauernden Aufenthalt zu akzeptieren. Ermöglicht wurde den bosnischen Flüchtlingen eine legale Arbeit ab Mitte 1993. Damit verknüpft waren Schritte der Integration wie z. B. das Erlernen der Sprache, der Kontakt mit Einheimischen und eine eigene Wohnung. Einige Fremdheitserfahrungen der ersten Zeit konnten dadurch abgebaut werden. Eine Beschäftigungsbewilligung beinhaltete gleichzeitig auch einen Statuswechsel vom Flüchtling zur Arbeitsmigrantin mit der Aussicht, auf unbestimmte Zeit in Österreich bleiben zu können. Die ausgeübten Tätigkeiten stellten jedoch im Vergleich zur Ausbildung der Frauen eine enorme berufliche Dequalifikation dar. Gründe dafür waren fehlende Sprachkenntnisse und ein Mangel an Zeit für die Nostrifizierung der Ausbildungen. Den Umgang mit dieser Erfahrung schaffen die Frauen vor allem mit folgenden zwei Strategien: Erstens, das Einkommen ist nötig, um die Familienexistenz zu sichern – wobei die Frauen auch Familienmitglieder in Bosnien unterstützen. Zweitens, die Situation ist nur vorübergehend und wird sich irgendwann verbessern, was die Fixierung auf eine unbestimmte Zukunft bei gleichzeitigem Verdrängen der Gegenwart bedeutet. Als negative Auswirkungen der Arbeit wurden Überlastung, soziale Isolation, zuwenig Zeit für eigene Bedürfnisse und für die Familie genannt. Trotzdem stellte die Erwerbsarbeit für die Frauen die Basis für einen neuen Anfang dar und verhalf ihnen zu Selbstbestimmung. Soziale Beziehungen. Durch die Flucht und den langen Aufenthalt in Österreich ergaben sich Veränderungen in den familiären Beziehungen wie längere Trennungen von den Ehemännern und Ehen auf Distanz. Schwere Entfremdungen oder Ehescheidungen traten jedoch nicht auf. In der Ehe lässt sich keine klassische Rollenverteilung feststellen: Die Frauen waren zeitweise sogar hauptsächlich für die Existenzsicherung der Familie zuständig, während die Männer Aufgaben im Haushalt und in der Kindererziehung
übernahmen. Jedoch herrschte eine beiderseitige Unzufriedenheit mit dieser Rollenverteilung. Der Zusammenhalt der Familie ist ungebrochen stark, wobei die Kinder an erster Stelle stehen. Die wenige freie Zeit wird daher vor allem mit Mann und Kindern verbracht. An zweiter Stelle stehen Kontakte zu FreundInnen aus Ex-Jugoslawien und Verwandten. Private Kontakte zu ÖsterreicherInnen finden vergleichsweise selten statt und wurden auch durch die Erwerbsarbeit nicht besonders gefördert. Es ist eine Diskrepanz feststellbar zwischen den Bedürfnissen der Frauen und den tatsächlich bestehenden Kontakten zu ÖsterreicherInnen. Zukunft. Bei der Integration der Frauen zeigt sich ein Weg, der nicht hauptsächlich auf Akkulturation basiert. Bosnischmuslimische Normen und Werte dienen nach wie vor als Bezugspunkt, von dem aus die österreichischen Muster bewertet werden. Die Pläne für die nähere Zukunft sind bei allen Frauen auf Österreich ausgerichtet, drei sprechen von einer Aufgabe der Rückkehrorientierung. Im Lauf der Jahre entwickelten sich bei zwei Frauen langfristige auf Österreich bezogene Zukunftsperspektiven – wie z.B. berufliche Veränderung oder der Erwerb von Immobilien. Die Entscheidung für einen Verbleib in Österreich begründen die Frauen mit der schlechten sozioökonomischen Situation in Bosnien und sowie den krassen Veränderungen in der Heimat. Zweitens mit der Integration der Kinder in Österreich. Die Frauen halten am Muster der Großfamilie fest, auch wenn die Verwirklichung angesichts der in Österreich sozialisierten Kinder fraglich ist. Nach zehn Jahren in Österreich sind die Frauen also immer noch auf der Suche und in einer Warteposition. Sie befinden sich (noch?) in einem Zustand der Marginalisierung, d. h. sie stehen zwischen zwei Kulturen, ohne einer der beiden wirklich anzugehören: „Unten bin ich Ausländer, und hier bin ich Ausländer. Aber, hier fühle ich mich halt irgendwie geschützt, sicher und – ja, besser. Dort fühle ich mich zuhause, aber trotzdem bin ich ein Fremder. Und es tut weh.“ ❚ november 2003an.schläge 23
an.sage
Identitäten in Frauenräumen Eine Öffnung von Frauenräumen für Transgenderpersonen fordert Josch Hoenes, lesbisch-feministischeR Trans und WissenschafterIn am Kolleg für Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien der CvO-Uni Oldenburg. Die Frage, ob Frauenräume für Transgenderpersonen geöffnet werden sollen, ist problematisch. Wieder werden Personen und Identitäten definiert und kategorisiert. Besser wäre es, Räume über gemeinsame politische Inhalte zu definieren. Transpersonen1, die sich feministischen Zielen und Politiken zugehörig fühlen, sollen Zugang zu Frauenräumen haben. Das zentrale gemeinsame Interesse von feministischen und Transpolitiken liegt in der Kritik an Zwangsheterosexualität. Der Mythos der „natürlichen“ Zweigeschlechtlichkeit verschleiert, dass diese der Aufrechterhaltung männlicher Macht, sowie ökonomischer, politischer und sexueller Ausbeutung dient. Dieses gesellschaftliche Ordnungsprinzip, das vorschreibt, dass Körper, soziales Geschlecht und Begehren einheitlich und heterosexuell gelebt werden müssen, bildet die Grundlage patriarchaler Unterdrückung von Frauen. Insofern ist die Kritik an heterosexistischer Zweigeschlechtlichkeit eine feministische. Das gemeinsame Interesse einer Veränderung dieser Machtverhältnisse kann die Basis für breitere Bündnisse bilden, die gerade in Zeiten des Backlashs dringend notwendig sind. Die Öffnung von Frauenräumen für Transpersonen signalisiert Bereitschaft zur Diskussion und ermöglicht es, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hierfür ist eine explizite Einladung von Transpersonen aufgrund bisheriger Raumdefinitionen und Ausgrenzungen von Transpersonen notwendig. Gerade die Transleute, denen es um einen respektvollen Umgang geht, werden ohne Einladung nicht kommen. Häufig sind FzM2-Transpersonen bereits in Frauenräumen – wenn auch nicht unbedingt out. Daher geht es weniger um eine Öffnung als vielmehr um eine Anerkennung heutiger feministisch-lesbischer Realität. Wie ich, verorten sich viele Transpersonen in der feministischen Bewegung und haben sich am Kampf um Frauenräume beteiligt. Auch die Aneignung von „männlichen“ Privilegien und Machtpositionen hat eine feministische Tradition – sonst würden „Frauen“ noch immer keine Hosen tragen. Auch wenn ich heute als Trans lebe, positioniere ich mich nach wie vor im Kontinuum des lesbischen Begehrens und fühle mich politisch einer feministisch-lesbischen Politik verbunden. Geändert hat sich meine politische Strategie. Statt darum zu kämpfen, irgendwie in die Kategorie „Frau“ zu passen und diese zu erweitern, lehne ich es ab, überhaupt in eine Kategorie passen zu müssen. Wie mir, geht es vielen Transleuten nicht darum,„Mann“ zu werden, sondern Raum zu schaffen für Uneindeutigkeiten und Entwürfe von „Männ24 an.schlägenovember 2003
lichkeiten“, die nicht auf der Unterdrückung und Abwertung von „Weiblichkeiten“ basieren. Trotzdem verbindet sich mit jedem Anspruch auf Männlichkeit ein Anspruch auf Machtpositionen und Privilegien. Statt die Annahme von „männlichen“ Machtpositionen und Privilegien als patriarchal zu verurteilen, ist zu diskutieren, wie diese für feministische Politiken eingesetzt werden können. MzF3-Transpersonen sollten als Frauen in Frauenräumen selbstverständlich willkommen sein. Statt pauschalen Annahmen über Verhaltensweisen aufgrund von Sozialisation o.ä., ist eine allgemeine Diskussion darüber notwendig, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht – unabhängig von geschlechtlichen Zuweisungen und Definitionen. Den Zugang zu Frauenräumen an Körpern festzumachen, lehne ich ab. Zweifellos lösen bestimmte körperliche Merkmale bei vielen Frauen Erinnerungen und Assoziationen an Gewalterfahrungen aus. Aber ein Austausch darüber, was körperliche Merkmale für unterschiedliche Personen bedeuten, ermöglicht es, zu neuen Bewertungen zu kommen und Ängste abzubauen. Denn es sind nicht Körperlichkeiten, die verletzen, sondern gewalttätige Verhaltensweisen. Statt über Personen zu diskutieren, sollten die gesellschaftlichen Bedingungen als heterosexistisch und transphob kritisiert werden, die uns immer wieder zwingen „Mann“ oder „Frau“ zu sein. Auseinandersetzungen um Normen von „Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ versprechen für alle einen größeren Gestaltungsspielraum und vielfältige Begehrensstrukturen. Über eine solche Vervielfachung von Geschlecht und Sexualität wird es vielleicht auch möglich, zu neuen weniger hierarchischen Bewertungen von „Männlichkeiten“ und „Weiblichkeiten“ zu gelangen. Darüber hinaus ermöglicht eine solche Auseinandersetzung eine kritische Hinterfragung der Normen von „Frau-Sein“, wie sie sich in Frauenräumen etabliert haben. Da nicht nur Transpersonen ausgegrenzt werden, sondern sich auch zunehmend „Frauen“ innerhalb der feministischen Bewegung von diesen Normen eingeengt fühlen, kann eine solche Diskussion verhindern, dass sich immer mehr Frauen aus feministischen Zusammenhängen zurückziehen. Die Angst, dass Frauenräume von sexistischen Biomännern vereinnahmt werden, halte ich für unbegründet. Die Erfahrungen von „geöffneten“ Räumen zeigen, dass Personen in Frauenräume kommen, die der feministischen Bewegung verbunden sind. Außerdem bleibt die Möglichkeit, Personen aufgrund ihres Verhaltens den Zutritt zu verweigern, ja bestehen. ❚
Standpunkte und Kommentare müssen nicht mit der Redaktionsmeinung übereinstimmen.
1 Ich verwende den Begriff Transperson als Bezeichnung für alle Personen, die sich im breiten Spektrum von Transgender verorten, unabhängig von körperlichen Veränderungen.
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Arbeitsplätze gefährdet Den Grazer Beschäftigungsinitiativen „Modello“ und „Palaver“ werden die AMS-Förderungen für Transitarbeitsplätze massiv gekürzt bzw. ganz gestrichen. Der Verein „Mafalda“ muss dreißig Prozent Kürzungen im Beratungsbereich für Mädchen hinnehmen, das Projekt ZIB des Vereins Frauenservice, das Frauen den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern soll, wurde gestrichen. Auch in den jeweiligen Einrichtungen sind Arbeitsplätze gefährdet, da Zusagen über Förderungen und Verlängerungen der Arbeitsverträge mit dem Land Steiermark noch ausstehen. VertreterInnen Steirischer Sozialinitiativen sehen in den aktuellen Sparmaßnahmen einen „sozialen Kahlschlag“ und fordern die Politik auf, „sich nicht aus der Verantwortung zu stehlen“. In einer Aussendung bezeichnen über dreißig Organisationen die Situation als „dramatisch“ und verweisen auf ihre über 1.000 KlientInnen, die durch die Kürzungen immer stärker in eine „Spirale der Arbeitslosigkeit, Armut und Perspektivenlosigkeit“ gedrängt würden. oba
Museums Informationen zu früheren Phasen der Wiener Migrationsgeschichte an, zudem wird ein Ausschnitt von Lisl Pongers Film „Fremdes Wien“ gezeigt, in dem sie Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen besucht und begleitet. Um Medien und Migration geht es in der zweiten Ausstellung „media made in migration“ in der neuen Hauptbibliothek in Wien. oba 22. Jänner – 12. April 2004: 40 Jahre Arbeitsmigration im Wien Museum Karlsplatz und in der Neuen Hauptbibliothek der Büchereien Wien Alle Infos unter http://www.initiative.minderheiten.at
broschüre
„Kind und Beruf“ Gerade in der Zeit der Schwangerschaft und nach der Geburt hat frau oft wichtigere Probleme als bürokratische Hürdenläufe und Fristen. Noch komplizierter wird es, wenn frau vor der Geburt des Kindes berufstätig war und auch nach der Karenz wieder zurückkehren will. Informationen über gesetzliche Regelungen zu Mutterschutz und Karenzurlaub, aber auch zu Kinderbetreuungsgeld, Beihilfen und Amtswegen gibt die Broschüre „Kind und Beruf“ der GPA-Frauen. Chronologisch aufgeteilt, ermöglicht sie einen Überblick über die wichtigsten Stationen und Fristen, die werdende Mütter und Väter auf keinen Fall versäumen sollten. Um den Überblick zu erleichtern, wurde am Ende jedes Kapitels eine Checkliste angehängt, die über Zeiträume und Termine informiert. Solchermaßen für den Behördendschungel gerüstet, bieten die GPA-Frauen auch persönliche Beratungen für Fälle an, die sich mit der Broschüre allein nicht beantworten lassen. Kontaktadressen dazu finden sich ebenfalls in dem Heft, das gratis bestellt werden kann. oba Infos und Bestellung der Broschüre: T. 01/313 93-432, e-mail: frauen@gpa.at
ausstellungen
40 Jahre Arbeitsmigration Mit dem serbokroatischen Lehnwort „gastarbajteri“ bezeichnen sich jene ArbeitsmigrantInnen, die im Rahmen der Anwerbeabkommen mit der Türkei und Jugoslawien seit 1964 nach Österreich geholt wurden. Aus Anlass des vierzigjährigen Jubliäums startet die Initiative Minderheiten nun zwei Ausstellungsprojekte und eine Filmreihe zum Thema „40 Jahre Arbeitsmigration“. Gemeinsam mit dem Wien Museum Karlsplatz werden in der Ausstellung „gastarbajteri“ Migrationsgeschichten und Biografien von ArbeitsmigrantInnen gezeigt, Arbeits- und Wohnprobleme beleuchtet sowie strukturelle Zusammenhänge und politische und rechtliche Veränderungen thematisiert. Im Vordergrund des Projekts stehen die MigrantInnen selbst, die ihre Sicht auf Österreich, ihr Leben und ihre Arbeit darstellen. Parallel dazu bietet die permanente Schausammlung des
preisverleihung
Amazone 2003
Fo t o : S p r u n g b r e t t
Zum bereits achten Mal wurde am 7. Oktober in der neuen Hauptbibliothek der Stadt Wien die „Amazone“ verliehen. Mit diesem von der Mädchenberatungsstelle Sprungbrett initiierten Preis werden Betriebe ausgezeichnet, die sich speziell für die Förderung bzw. Ausbildung von Mädchen in nichttraditionellen Berufen einsetzen. Stadträtin Renate Brauner überreichte die „Amazone“ in einem feierlichen Festakt den zwei Siegerbetrieben. Der Preis in der Kategorie Klein- und Mittelbetriebe ging an Architekt Lautner. Mit seinem geschlechtsspezifischen Knowhow und dem Motto „Jedes Mädchen, das keine Frisörin wird, ist ein Gewinn!“ bezeugte er seinen Einsatz für die Frauenförderung. Im Bereich Großbetriebe wurde die Telekom Austria ausgezeichnet, die die Jury mit einem durchdachten Konzept zur Förderung von Mädchen und Frauen sowie einer Gleichbehandlungsbeauftragten beeindruckte. Sprungbrett organisierte im Rahmen der Veranstaltung verschiedene Workshops, bei denen viele Mädchen die Möglichkeit hatten, sich mit dem Thema Berufswahl und -orientierung zu beschäftigen. Ein wichtiges Ziel der Beratungsstelle ist es, die beruflichen Perspektiven der Mädchen zu erweitern und jungen Frauen den Zugang zu untypischen Berufen zu erleichtern, um die Chancengleichheit im Berufsleben auszubauen. Aus diesem Grund bietet der Verein ein umfangreiches Programm, das Mädchen die Lehrstellensuche und auch den Zugang zu handwerklich-technischen Lehrberufe erleichtern soll. Mit ihrer Arbeit haben die engagierten Mitarbeiterinnen bereits wesentlich zur Verbesserung der Situation beigetragen. SiS/SiK november 2003an.schläge 27
Fo t o s : K i n d e r f i l m fe s t i v a l
kinderfilmfestival
Kleine Starke Mädchen Im November findet das 15. Internationale Kinderfilmfestival statt. Kuratorin Martina Lassacher über neue Entwicklungen im Kinderfilm. Sie waren schlaksig, sommersprossig und frech. Oder sie waren dicklich, Brillenträger und schüchtern. Aber sie hatten meist eines gemeinsam: die Protagonisten in Kinderfilmen waren fast immer Jungs. Ihre Welt schien wichtiger, interessanter und abenteuerlicher als die von Mädchen, ihre Geschichten geeigneter, um ein breites Publikum anzusprechen. In den letzten zwei, drei Jahren hat sich hier deutlich eine neue Tendenz abgezeichnet. Die kleinen starken Mädchen sind im Vormarsch, sie erleben ihre eigenen Abenteuer und schlagen sich mutig durch, und nicht selten wird 28 an.schlägeoktober 2003
dabei genau das thematisiert, was es in der Welt bedeutet, ein Mädchen zu sein.
rer Klasse, den sie am wenigsten leiden kann. Der Film thematisiert auf tiefsinnige Weise die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen, und wie man es Beherzt und ausdauernd. In dem niederlän- am besten anstellt, trotzdem miteinander auszukommen. dischen Film „Mariken“ (André von DuKleine Mädchen, die beherzt und ren, Niederlande/Belgien 2000) zum ausdauernd ihr Ziel verfolgen, bis sie es Beispiel muss ein junges beherztes erreicht haben, begegnen uns gerade in Mädchen erkennen, was es bedeutet, den letzten zwei Jahren sehr häufig im als Mädchen im Mittelalter lesen und Kinderfilm. So legt die kleine Maria im schreiben zu können, und gerät daFilm „Iris“ (Aurelio Grimaldi, Italien durch bald in Gefahr. Im Lieblingsfilm 2000) im wahrsten Sinn des Wortes eides Publikums beim letztjährigen Kinderfilmfestival, „Hilfe, ich bin ein Junge“ nen langen Weg zurück, um ihrer Mut(Oliver Dommenget, Deutschland 2001), ter zum Geburtstag einen Strauß Schwertlilien zu besorgen. Die kleine erwacht Emma eines Tages in Mickeys „Tainah“ verfolgt im gleichnamigen Körper, ausgerechnet des Jungen in ih-
festivalfilmkinder
Film von Tania Lamarca (Brasilien 2000) eine skrupellose Bande von Affenjägern, bis sie sie zur Strecke gebracht hat, und in „Das Küken“ (Javad Ardakani, Iran 2001) gibt Zahra nicht eher auf, bevor sie jemanden gefunden hat, der ihr kleines Küken, das sich ein Bein gebrochen hat, behandelt.
sich nicht mehr viel vom Leben erwartet, bei, dass es nie zu spät ist, emotionale Bindungen einzugehen, und verwandelt den griesgrämigen Einzelgänger in einen liebevollen Ersatzgroßvater.
Festival. Auch beim 15-jährigen Jubliäum des Internationalen Kinderfilmfestivals, das vom 15. bis 30. November in Wien und in den Bundesländern stattfindet, Stark und offen. Stark sind sie, die neuen spielen Mädchen eine wichtige Rolle. In Mädchen, eigenwillig und offen für die „Nenn mich einfach Axel“ (Pia Bovin, Verständigung mit der Welt der anderen. In „Rolli“ (Olli Saarela, Finnland 2001) Dänemark 2002) sind es Annika und Fatima, die den wichtigen Part in dem ist es die Elfe Millie, die sich mit den Musiktrio für den Schulwettbewerb hafeindlichen Trollen anfreundet und daben, und als Fatima Hausarrest bemit den ersten Schritt zum friedlichen kommt, springt Axel für sie ein und verZusammenleben von Trollen und Elfen schafft ihr Ausgang, weil ohne sie macht. In „Schickt mehr Süßes“ (Cecilia Holbek-Trier, Dänemark/Schweden 2001) nichts geht. „Tinke – kleines starkes Mädchen“ helfen Anjelica und Lone ihren beiden alten Verwandten dabei, den Bauernhof, (Morten Köhlert, Dänemark 2002) erzählt die Geschichte eines Findelkindes, auf dem sie leben, zu behalten, anstatt das vor 150 Jahren verwahrlost im Wald wie geplant von den Verwandten vom Nachbarhof in ein Altersheim abgescho- gefunden wird, wo sie ganz allein gelebt hat. Unerschrocken geht Tinke ben zu werden. Und „Kletterida“ (Hans Fabian Wullenweber, Dänemark/Schwe- ihren Weg und entscheidet selbst, wohin sie letztendlich gehören will. den/Norwegen 2001, läuft derzeit in „Strohhut und Filzpantoffel“ (Kaisa mehreren Wiener Kinos) begeht sogar mit ihren Freunden einen Bankraub, um Rastimo, Finnland 2002) sind zwei kleine das Geld für eine lebenswichtige Opera- Mädchen, die es nicht leicht haben. Ihre Mutter ist nicht gerade eine Paradehaustion ihres Vaters zusammen zu bekomfrau, und der Vater der beiden ist immer men. Sie geht dabei entschlossen und mit seinen Kartoffeln beschäftigt, denen geplant vor und lässt sich durch nichts sein ganzes wissenschaftliches Interesse von ihrem Ziel abbringen. gilt. Strohhut macht sauber und wäscht In „Eine Hexe in unserer Familie“ das Geschirr, kümmert sich um größere (Harald Hamrell, Schweden 2000) und kleinere häusliche Probleme und wünscht sich Marie ihren kleinen Bruspielt mit ihrer kleineren Schwester. Als der Lillen weit weg, weil er nervt. Als sie in die Schule kommen soll, machen das Mädchen dann aber glaubt, dass den beiden Mädchen die Veränderundie neue Babysitterin eine Hexe ist, die gekommen ist, um Lillen zu holen, setzt gen, die damit verbunden sein werden, sie alles daran, ihren kleinen Bruder aus Kopfzerbrechen. Aber da sie beherzt und den Klauen der vermeintlichen Hexe zu einfallsreich sind, finden sie einen Weg, ihre Probleme zu lösen. retten. Im Film „Der Schmetterling“ Caroline heißt die Hauptdarstelle(Philippe Muyl, Frankreich 2002) bringt rin im Film „Ein Sommer mit den Burgdie kleine Elsa einem alten Mann, der
gespenstern“ (Bernd Neuburger, Österreich/Kanada 2003), in dem ein kanadisches Team einen Film in den Salzburger Bergen dreht. Als die Burggespenster den Film sabotieren, weil sie sich durch die Arbeit der Crew gestört fühlen, vermittelt Caroline, die Tochter des kanadischen Regisseurs, mit der Hilfe von Jakob, einem Jungen aus dem Dorf, zwischen den Geistern und der Filmcrew und geht dabei einfallsreich und unerschrocken vor. Elina. Das schönste Beispiel für den Mut, die Durchsetzungskraft und das Selbstwertgefühl eines Mädchens zeigt jedoch der Film „Elina“ (Klaus Härö, Schweden/Finnland 2001). Elina gehört zu der finnischen Minderheit, die in den fünfziger Jahren im hohen Norden Schwedens lebt. Weil sie lange krank war, muss sie eine Klasse wiederholen. Ihre neue Lehrerin Fräulein Holm hat Vorurteile gegen Finnen, noch dazu, wenn sie arm und vaterlos sind wie Elina, und weist das Mädchen zurecht, wo immer sie kann. Elina flüchtet sich immer öfter in das naheliegende Moor zurück, wo sie mit ihrem toten Vater spricht und dabei Trost findet. Als Elina sich bei Fräulein Holm für eine Sache entschuldigen soll, die sie nicht begangen hat, verweigert sie sich stolz und unbeugsam. Ein zäher Kampf zwischen Schülerin und Lehrerin beginnt, bei dem das Mädchen auf seiner Würde beharrt und schließlich durchsetzt, dass sich die Lehrerin bei ihr entschuldigt. Der Film, der auf Festivals in der ganzen Welt viele Preise gewonnen hat, ist eine beeindruckende Studie über ein Mädchen, das an ihrer eigenen Urteilskraft und ihrem Sinn für Gerechtigkeit fest hält und sich nicht davon abbringen lässt, dass sie den richtigen Weg geht. ❚
Internationales Kinderfilmfestival (Cinemagic/Hollywood Megaplex DX/Votivkino) 15.11.: Eröffnung im Gartenbaukino Wien bis 23. November Information und Kartenreservierung: T. 0676/563 52 91
oktober 2003an.schläge 29
kulturan.riss
Fo t o : M a r k u s S e i d l
ausschreibung
Wanted! Der Milena-Verlag plant für das Frühjahr 2004 die Herausgabe einer Anthologie zum Thema „Coming-Out“. Lesben jeden Alters sind eingeladen, zu diesem Anlass Kurzgeschichten zu schreiben und an den Verlag zu senden. Ist es heute leichter, aus dem Schrank zu kommen? Wie haben Familie und FreundInnen reagiert? Wie erwartet oder doch anders? Bist du stolz auf dein Coming-Out? Hat es dein Leben verändert und wie? Solche Fragen können, müssen aber nicht Thema der Geschichten sein, die im übrigen auch fiktiv sein dürfen. Honorare können zwar nicht bezahlt werden, dafür gibt’s zwei Freiexemplare und vor allem eine publizierte Geschichte! Die Kurzgeschichten sollten zwischen 5.000 und 25.000 Zeichen umfassen und werden bis 31. Dezember entgegengenommen. keck Milena Verlag, Lange Gasse 51/10, 1080 Wien, T. 01/402 59 90, e-mail: frauenverlag@milena-verlag.at, http://www.milena-verlag.at
lesereihe
zuHören
dokumentationstheater
Totgeschwiegen Tina Leisch, Film-, Text- und Theaterarbeiterin, erhält am 15. November den Nestroy-Preis, gemeinsam mit Hubsi Kramar, für die „beste Off-Produktion des Jahres“: die Inszenierung von Taboris „Mein Kampf“ am Originalschauplatz, dem Obdachlosenheim Meldemannstraße in Wien. Ihre neue Theaterproduktion war schon im Oktober in Kärnten zu sehen und gastiert im November im Wiener Kabelwerk. „Elf Seelen für einen Ochsen/Enajst dus za enega vola“ thematisiert eine Leerstelle in der österreichischen Geschichtsschreibung: Der antifaschistische Widerstand in Kärnten gehört zu den best organisiertesten Kämpfen gegen den Nationalsozialismus. Am 25. April 1945 wurde der „Persmanhof“, ein wichtiger Stützpunkt der PartisanInnen, von NS-Polizisten gestürmt und vier Erwachsene und sieben Kinder der Kärnter slowenischen Familien Sadovnik und Kogoj ermordet. Für das Theaterstück hat Tina Leisch Originaldokumente aus den Ermittlungsakten mit Szenen des Alltags im zweisprachigen PartisanInnengebiet verwoben. Gespielt wird von professionellen SchauspielerInnen wie auch von LaiendarstellerInnen. Veranstalter ist der Verein Persmanhof, der ein Museum im restaurierten Persmanhof betreut, das die Entwicklung des antifaschistischen Widerstandes sowie die Geschichte der Verfolgung der Kärntner SlowenInnen dokumentiert. GaH ^
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Vorstellungen: 21.-23.11.2003, 20.00 im Kabelwerk Wien, Oswaldgasse 33, 1120 Wien, Karten T. 0699/126 760 79 http://www.persman.at
30 an.schlägenovember 2003
Im November findet eine wöchentliche Lesereihe auf Radio FRO 105,0 in Linz statt. Zum Motto „maschine is(s)t mensch“ wurden Autorinnen eingeladen, aus ihren Texten vorzulesen. Den Anfang macht Marlene Streeruwitz am 5. November, die aus ihrer Sciencefiction-Parodie „Norma Desmond“ liest. Petra Öllinger, nicht zuletzt bekannt als an.schlägeRedakteurin, präsentiert am 12. November fünf Kurzgeschichten. Petra Ganglbauer liest am 19. November aus „Täter sind Risse.Betrachter“ und „Die Götting und ihre Avatare“. Welche Autorin den letzten Termin am 26. November bespielt, ist noch nicht endgültig fixiert, aber frau kann sich überraschen lassen. Organisator des Projektes, das in ähnlicher Form im Jahr 2000 schon einmal durchgeführt wurde, ist der Verein MIRIAM. Ziel der Lesereihe ist es, junge Autorinnen und experimentelle literarische Formen zu fördern, sowie nachhaltige Kooperationen zwischen freien Radios und Kulturinitiativen zu forcieren. Die Sendungen werden aufgenommen und anderen freien Radios zur einmaligen Ausstrahlung zur Verfügung gestellt. Als KooperationspartnerInnen gewonnen wurde bereits der Verein FIFTITU%, Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur in OÖ. Radio FRO feiert übrigens am 14. November seinen fünften Geburtstag: in der Stadtwerkstatt in Linz. GaH Infos: Verein MIRIAM, Gärnterstraße 8, 4020 Linz, T. 0732/600 106, http://www. medienvielfalt.at Manuela Mittermayer: 0676/634 33 64, e-mail: manuela@medienvielfalt.at
ausstellung
Sammlung Die diesjährige Herbstausstellung der Generali Foundation in Wien präsentiert Neuankäufe von fünf KünstlerInnen. Neben Dan Graham, Hans Haacke und Harun Farocki werden Fotografien und Filme der österreichischen Künstlerin Friedl Kubelka präsentiert. Die fünfte im Bunde ist Sanja Ivekovic aus Zagreb, eine der ersten explizit feministischen Künstlerinnen des ehemaligen Jugoslawiens. Die „Sammlung“ zeigt Fotomontagen, in denen Ivekovic mediale Bilder dialogisch privaten Aufnahmen gegenüber stellt. Außerdem sind Videoarbeiten der 1970er Jahre zu sehen, in denen sie selbst als Protagonistin agiert und kollektive gesellschaftliche
an.risskultur und geschlechtsspezifische Verhaltenscodes sichtbar macht. Im Rahmen der Ausstellung ist Sanja Ivekovic am 13. November auch zu Gast in Wien, um einen Vortrag über „Feminist Intervention In Media“ zu halten. Am 27. November erläutert dann Friedl Kubleka ihre „Untersuchungen“. Schon am 5. November präsentiert die Generali Foundation eine erste umfassende Publikation ihrer viel beachteten Sammlung, die sich seit der Gründung 1988 besonders zeitgenössischer Kunst widmet. GaH
heim.spiel
Generali Foundation, Wiedner Hauptstraße 15, 1040 Wien, http://foundation.generali.at Öffnungszeiten: Di-So 11-18.00, Do 11-20.00, Künstlerinnenvorträge: 13.11.: Sanja Ivekovic, 27.11.: Friedl Kubelka, jeweils 19.00 Uhr
theater
Lächle
Fo t o : Ro s a H a u s l e i t h n e r
Eva Steinheimer Am 13. November 1951 nahm sich die junge Wiener Schriftstellerin Hertha Kräftner das Leben. Ihre melancholischen bis grotesken Texte spiegeln das Lebensgefühl der Nachkriegsjugend Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre: zwischen Sinnsuche und Sinnlosigkeit. Und das in einer Atmosphäre des hektischen Wiederaufbaus mit strengem Trauertabu. Gerade deshalb steht Trauerarbeit auch im Mittelpunkt jener Textfragmente, die anlässlich ihres Todestages für einen Theaterabend im KosmosTheater verarbeitet wurden. Sylvia Bra, Gründerin der Freien Theatergruppe amifiMIXIS, inszeniert einen traurig-ironischen Theaterabend mit Musik – „Is it possible to live in sadness?“ fragen die SchauspielerInnen Sandra Bra, Julia Schranz und Victor Kautsch. Hertha Kräftner wäre heuer 75 Jahre alt geworden. GaH „Lächle – Is it possible to live in sadness?“, Premiere: 6.11., weitere Vorstellungen: 7., 8., 12.-15.11., jeweils 20.30 Uhr im KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, T. 01/523 12 26, http://www.kosmostheater.at
festival
tanzpool Bereits zum fünften Mal findet diesen November das Festival „tanzpool“ statt, heuer bilden SolistInnen zwischen 25 und 70 Jahren den Schwerpunkt. So wird ein Forum geschaffen für unterschiedliche Entwicklungsstufen und spezifische Zugänge der ChoreografInnen. Zu sehen sind unter anderem österreichische Künstlerinnen wie Editta Braun, Eshter Balfe, Liz King und Doris Ebner sowie Katie Duck aus den Niederlanden und Katja Wachter aus Deutschland. Seit 2000 findet „tanzpool“ im KosmosTheater statt, unter der künstlerischen Leitung von Silvia Both.Welche nicht genug bekommen können von Tanz, denen sei auch noch die Jahrestagung der Gesellschaft für Tanzforschung vom 6. bis 9. November im Tanzquartier Wien ans Herz gelegt. Sie steht heuer unter dem Motto „Tanz Anders Wo“ und sammelt intra- und interkulturelle Perspektiven auf Tanz. GaH 18.-25.11.2003, tanzpool im KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien, Karten im tanzpool-office: T. 01/585 62 43, http://www.kosmostheater.at
Girls & Boys Fo t o : S t e i n h e i m e r p r i v a t
Kalt ist es geworden und Lennart braucht dringend neue Kleidung. Bisher hatten wir ja fast alles ausgeliehen oder geschenkt bekommen. Jetzt habe ich endlich das Vergnügen, selbst einkaufen zu gehen. Zumindest dachte ich, es sei ein Vergnügen. H&M steht als erstes auf dem Programm: billig und niedlich. Die Babyabteilung ist groß und hell und „übersichtlich“: links die Buben – rechts die Mädchen. Ich traue meinen Augen kaum. Bei den Jungs dominieren beige, oliv, braun, khaki, schlamm und andere Tarnfarben: da findet man das Kind im Park garantiert nicht wieder. Ziemlich trist. Also schleichen wir in die Mädchenabteilung, da sieht es fröhlicher aus: viel rot und leider rosa, rosa, rosa wohin ich schaue. Ich hasse rosa, aber anscheinend ist das jetzt auch bei den Großen wieder in. Außerdem Rüscherl und Mascherl und zusätzlich steht auf jedem zweiten Stück so etwas wie „little girl“ oder „sweet girl“ – zurück bei den Buben bestätigt sich, was ich schon zu ahnen begann: dort heißt es natürlich „big/strong boy“. Das ist also nach hellblau und rosarot die neue Strategie, um die Kinder von Geburt an zu kennzeichnen. Mit geringer Beute ziehen wir weiter. Doch natürlich überall dasselbe Angebot. Noch schlimmer ist es bei den Spielsachen. Zum Glück hab ich jetzt einen Versand entdeckt, bei dem Mädchen und Buben dasselbe Spielzeug benutzen und großteils dieselben Kleider tragen dürfen. Und der sei hiermit großzügig beworben: Jako-o. Da gibt’s viele bunte Sachen zum Anziehen. Meist auch praktisch erprobt. Natürlich gibt’s auch eigene Mädchen- und Bubenseiten, aber die Aufmachung ist in Ordnung. Und beim Spielzeug gibt’s Buben, die Puppen herumtragen und Mädchen, die hämmern und bauen – und umgekehrt. Lenni ist von all dem natürlich herzlich unbeeindruckt. In seiner „Handyman“Winterjacke und den „Little Girl“-Socken lebt er fröhlich vor sich hin. Und ob er in seinem ersten Puppenwagen, der (Geheimnis!) für den ersten Geburtstag bereitsteht, dann Stofftiere, Bausteine oder doch stibitzte Küchenutensilien herumfährt, werden wir ja sehen.
6.-9.11. 2003:„Tanz Anders Wo“, Jahrestagung der Gesellschaft für Tanzforschung. Infos: http://www.gtf-tanzforschung.de
november 2003an.schläge 31
Fo t o s : J o h a n n e s N o v o h ra d s k y
giocondabelli
Ode an das Leben Mit ihrem neuesten Buch, das soeben auf deutsch erschienen ist, tourt Gioconda Belli, vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin aus Nicaragua, durch Europa. Ihre Lesereise f체hrte sie auch nach Wien, wo Karin Eckert auf sie wartete. 32 an.schl채genovember 2003
belligioconda
Zu diesem Zeitpunkt lebt Belli bereits im Exil in Costa Rica – zu gefährdet war sie aufgrund ihrer politischen Aktivitäten in Nicaragua. Die SandinistInnen übernehmen die Macht, Belli kehrt zurück, um wichtige Positionen innerhalb der neuen Regierung einzunehmen. Sofort nach der Revolution wird die Todesstrafe abgeschafft. Nicaragua wird zum Vorbild einer Revolution, die ohne Rache und Unterdrückung auskommt. Eine Gesundheitsversorgung, die sich auch die Ärmsten leisten können, wird aufgebaut. In einer großen Kampagne lernen die Menschen lesen und schreiben. Neue Schulen und Wasserleitungen werden gebaut. Die Verwirklichung der Träume scheint zum Greifen nahe, als 1983 die USA unter Präsident Ronald Reagan einen „Krieg niedriger Intensität“ in Nicaragua beginnen. Die Contras, von den USA unterstützte paramilitärische Einheiten, versuchen, die Sandinistische Utopie zu beenden, das Land durch Terror zu destabilisieren. 1984 verminen die USA die Häfen Nicaraguas und verhängen ein Handelsembargo. Da die Militärausgaben immer mehr ansteigen, müssen ab 1985 die Sozialausgaben nach und nach gesenkt werden. Die Staatsausgaben werden eingefroren und die Subventionen für GrundnahDie Kämpferin. Dass sie sich 1970 der San- rungsmittel abgeschafft. Die Unsicherheit und damit auch die Unzufriedendinistischen Befreiungsbewegung1 geheit in der Bevölkerung wachsen. Hatgen die vierzigjährige Diktatur General Somozas2 angeschlossen hat, ist genau ten die Sandinistlnnen die ersten freien Wahlen Nicaraguas 1984 noch mit groaus dieser Motivation heraus geschehen, denn als Mitglied der nicaraguani- ßer Mehrheit gewonnen, so stimmte die Bevölkerung 1990 mehrheitlich für schen Oligarchie hätte sie ein bequedas antisandinistische Bündnis unter mes Leben wählen können. Doch sie Violeta Chamorro. Enttäuscht darüber, entschied sich anders. dass die „Frente“ ihre Prinzipien und ViIn ihrer Autobiografie „El País bajo sionen verloren hat, sich unter der Fühmi Piel“3 erzählt sie grundehrlich von den Ängsten und Zweifeln, die ihr Leben rung Daniel Ortegas in eine Partei wie jede andere verwandelt hat, erstarrt ist damals bestimmt haben. Sie zeichnet und interne Demokratie nicht zulässt, das Bild einer großbürgerlichen Ehefrau, die sich langsam in eine Kämpferin migriert Belli 1994 in die USA. Heute verwandelt, die ihr Leben aufs Spiel setzt, lebt sie abwechselnd in Managua und um ihre Träume – ein freies, demokrati- Californien. sches Nicaragua ohne Armut – Realität werden zu lassen. 1979 – nach fast Die Dichterin. Ihr Frausein durchzieht zehn Jahren Guerrillakampf – fliehen Bellis Leben. In ihrer Zeit bei den SandiSomoza und seine Leute aus Nicaragua. nistInnen wird ihr ihr Geschlecht immer „Frau Belli kommt gleich, sie muss sich nur noch ein bisschen herrichten“, begrüßt mich die Veranstalterin in den Räumen der Österreichischen Beamtenversicherung. Einige Minuten später: „Frau Belli kommt erst später. Ihr ist das alles etwas zu viel. Immerhin hat sie schon 17 Lesungen hinter sich und sie ist doch schon fast sechzig Jahre alt.“ Endlich ist es dann doch so weit: SIE steht vor mir! Gioconda Belli! Ich bin irritiert. Ist das die Frau, in deren Gedichte, nein, in die ich mich verliebt ha~ be? Ist das die ehemalige Companera, die Genossin, die im Untergrund gegen die Somoza-Diktatur in Nicaragua gekämpft hat? Ein Traum von einer Frau, die sich ihrer Ausstrahlung sehr bewusst ist. In ihrem eleganten Outfit und dem perfekt geschminkten Gesicht erinnert sie eher an eine Repräsentantin der Oberen Zehntausend als an eine ehemalige Guerrillera. Lässig setzt sie sich, verlangt noch eine Zigarette, bevor das Interview losgehen kann. Ich bin wohl meinem Klischeebild von der toughen Guerrillakämpferin aufgesessen, obwohl Bellis Antrieb immer die Liebe war: die Liebe zu den Menschen, die Liebe zum Leben, die Liebe zu ihrem Geschlecht, die Liebe zu Nicaragua.
wieder im negativen Sinne vor Augen geführt – trotzdem die SandinistInnen sich in schönen Reden zur Gleichberechtigung der Frau bekennen. Aber auch in ihren Romanen und Gedichten ist ihr Frausein ein dominantes Thema. Belli feiert ihr Geschlecht, die Liebe, die Sexualität. Ihre erotischen Gedichte waren in den 1970er Jahren ein Skandal – eine verheiratete Frau, die selbstbewusst Ja zu ihrem Körper und der weiblichen Lust sagt, sorgte für Aufsehen. „Meine Literatur ist die Vision der Welt aus der Perspektive der Frau“, meinte sie in einem Interview. Die Protagonistinnen ihrer Romane sind aktive Frauen, die mit Konventionen brechen. In ihnen spiegelt sich Belli wider, die ihre Phantasien stets auslebte, nicht wenige Lieben hinter sich hat, bevor sie – in Zeiten des Contrakrieges besonders brisant – ausgerechnet bei einem US-Amerikaner die Liebe ihres Lebens findet. Diese Frau ist mit sich im Reinen, sie strahlt eine Gelassenheit aus, die sie wohl erst erreichen konnte, indem sie Höhen und Tiefen des Lebens durchwandert hat. „Es ist, wie es ist“ könnte ihr Lebensmotto sein, was nicht bedeutet, dass sie fatalistisch wäre oder dass sie nicht ihre Stimme erhebt, wenn es darum geht, Ungerechtigkeiten anzuprangern. Bis heute ist Gioconda Belli nicht nur Schriftstellerin, sondern gleichzeitig eine hochpolitische Frau. Ihr neuester Gedichtband ist Zeugnis der Vielseitigkeit Bellis. „Ich bin Sehnsucht – verkleidet als Frau“ ist eine Ode an das Leben mit all seinen Facetten. Die Gedichte erzählen von großen Gefühlen – der Liebe, der Sehnsucht nach Nicaragua – wie von Alltäglichkeiten – einem Stück süßer Schokolade, einem Besuch im Eisgeschäft –, die das Leben genauso bereichern. Sie beschreibt ihre Beziehung zum Computer genauso poetisch, wie ihre Sehnsucht nach Adriana, ihrer Tochter. Mit ihrer Lesereise beweist sie einmal mehr, wie sehr ihr Herz noch an Nicaragua hängt: Mit den Einnahmen unterstützt sie die Organisation Pan y Arte4, die in Nicaragua mehrere Hilfsprojekte für Kinder aufgebaut hat.
1 Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) – Sandinistische Front der Nationalen Befreiung
2 Die Familie Somoza regierte Nicaragua mit Unterstützung der USA mehr als vierzig Jahre mit größter Brutalität. Während der regierende Familienclan immer reicher wurde, verarmte die Bevölkerung immer mehr. Oppositionelle wurden umgebracht. Hilfslieferungen für die Opfer der großen Erdbebenkatastrophe 1972 wurden einfach in die Familienkassa umgeleitet.
3 übersetzt „Das Land unter meiner Haut“, erschien unter dem etwas unglücklich gewählten Titel „Die Verteidigung des Glücks“ auf deutsch
4 Pan y Arte – Brot und Kunst
november 2003an.schläge 33
giocondabelli
5 „Ich bin Sehnsucht – verkleidet als Frau“. Gedichte spanisch/deutsch. Peter Hammer Verlag 2003
6 Carlos Fonseca war Mitbegründer der FSLN. Er starb 1976 im Zuge eines Gefechts mit der Armee.
34 an.schlägenovember 2003
an.schläge: Sie sind hier, um Ihr neues Buch5 zu bewerben, das auf deutsch übersetzt wurde: Gerade bei Poesie zählt jedes Wort: Ist es nicht schwer, das jemandem zur Übersetzung zu überlassen? Gioconda Belli: Es gibt immer einen Teil, der durch die Übersetzung verloren geht. Aber man muss auch bedenken: Wenn es keine Übersetzungen gäbe, hätten wir weder Aristoteles, noch Platon lesen können. Die Geschichte der Menschheit ist auch die Geschichte des Wunsches, über die Sprachen zu kommunizieren. Und auch wenn etwas verloren geht: Es bleibt eine Essenz, die vermittelt wird. Ich glaube, ich hab großes Glück gehabt, weil die Übersetzungen meiner Bücher – auf deutsch – sind sehr gut. Zumindest haben mir das viele Leute gesagt. Verstehen Sie die Literatur als politischen Akt oder ist es mehr eine Befriedigung persönlicher Bedürfnisse? Beides. Ich glaube, die Literatur drückt die Gesamtheit der Existenz aus. Für mich ist es manchmal ein spielerischer, sehr lustvoller Akt, manchmal ist es eine Form, meine Wut auszudrücken. Manchmal schreibe ich als Individuum, manchmal als soziales Wesen. Es hängt alles vom Moment ab. Die Literatur hat die enorme Fähigkeit, verschiedenste Dinge zu transportieren. Und deshalb kann man sie als sehr wandelbares Instrument einsetzen. Das heißt Sie verstehen Literatur als… …als Waffe. Absolut! Ich denke, das Wort macht uns zum Menschen. „Am Anfang war das Wort“ – das ist das wichtigste, das die Bibel sagt. Das Wort hat eine außergewöhnliche Macht. Wenn du schreiben kannst, übernimmst du damit Verantwortung gegenüber anderen, nicht nur gegenüber dir selber. Wir sind aber auch verantwortlich dafür, Lachen hervorzurufen, zu genießen, dass wir Menschen sind. Die Politik und die größten Kampfe, die wir als Menschen ausfechten, sind im
Grunde genommen eine Suche nach Glück. Ich habe den Eindruck, dass in Lateinamerika die sozialkritische Literatur stärker ausgeprägt ist, als z.B. in Europa. Weil in Lateinamerika auch die Ungerechtigkeiten viel größer sind. Und klar, jeder Schriftsteller antwortet auf seine Umgebung. Und in unserem Fall müssen wir über unsere Realität sprechen, eine Realität extremer Ungerechtigkeit. Man müsste blind sein, herzlos, das nicht zu thematisieren. Ich als Nicaraguanerin, die in einem kleinen Land lebt mit all seinen Charakteristika, könnte nicht über die Opfer der Modernität schreiben. Das würde nicht authentisch werden. Umgekehrt – jemand, der die lateinamerikanische Realität nicht gelebt hat, kann zwar über Lateinamerika schreiben aber aus seiner Perspektive. Ein Gedicht, das mich sehr berührt hat, war jenes für Carlos Fonseca6. Da ist eine Mischung aus Traurigkeit, Wut, Frustration und vielleicht auch Scham spürbar. Ist es das, was Sie fühlen, wenn Sie die Entwicklungen der letzten 25 Jahre betrachten? In diesem Moment – das Gedicht habe ich 1989 geschrieben – gab es eine große Krise innerhalb der Sandinisten. Es war ein Gedicht, das die ganze Traurigkeit ausdrückt, darüber, was nicht realisiert werden konnte. Auf der anderen Seite habe ich den Verrat an all den Menschen gespürt, die gestorben sind, um ein Projekt wie die Sandinistische Revolution zu verwirklichen – ein Projekt, das mit so viel Liebe, Energie und Mut begonnen wurde. Ich denke, dieser Zorn ist wichtig. Es ist aber auch wichtig, die Erkenntnis zu erlangen, dass die Geschichte sehr lang ist und unser Leben sehr kurz. Wenn nur das zählt, was man erlebt, dann müsste man ständig frustriert und deprimiert sein. Man muss erkennen, dass man die Verpflichtung hat, den Karren der Geschichte voranzutreiben für die kurze Zeit, die
man hier ist. Diesen Karren werden später andere weitertreiben. Ich denke, es ist sehr schwierig, dass man seine Träume im eigenen Leben verwirklicht sieht. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich nicht zornig bin über bestimmte Verhaltensweisen, über Daniel Ortega, wenn er sich für jede Wahl selbst als Kandidat aufstellt, dass es mich nicht traurig stimmt zu sehen, in was sich die „Frente“ entwickelt hat, in welcher Situation Nicaragua heute ist. Gibt es im heutigen Nicaragua einen Lichtschimmer? Gibt es einen Kampf auf einer anderen Ebene? Auf zivilgesellschaftlicher Ebene passiert sehr viel. Das wird einmal sehr wichtig werden. Es gibt viel Untergrundarbeit, die man nicht sieht. Es gibt viele Frauengruppen, die zusammen lernen, die sich treffen, die wichtige Diskussionen geführt haben. Aber seit Anfang der 1990er Jahre gibt es auch einen Backlash seitens der Kirche und einer ideologisch äußerst reaktionären, konservativen Gruppe, die sich unter die Fittiche der Katholischen Kirche begeben hat. Die fahren einen Frontalangriff gegen die fortschrittlichsten Ideen, vor allem gegen die Frauen. Weil das sind Themen, die speziell Frauen betreffen, wie z.B. Sexualität, Abtreibung. All diese Themen werden derzeit intensiv diskutiert und die Einstellungen sind sehr rückständig. Das sind die Einstellungen, die über die wichtigsten Medien verbreitet werden, weil alle Medien Angst haben, gegen die Kirche aufzutreten. Ein anderes großes Problem ist, dass die Regierungen, die nach der Revolution gekommen sind, sich mit der Kirche gut stellen wollten. Das heißt, momentan hat die Kirche eine sehr große Macht in Nicaragua. Wie hat sich die Situation der Frauen in Nicaragua durch die sandinistische Revolution verändert und auch nach der Abwahl 1990? Ich glaube sie ändert sich immer noch, denn die Revolution hat ein wich-
belligioconda Gioconda Belli trug ihre Gedichte auf Spanisch vor, Viola Gabor auf Deutsch. Untermalt von Musik der Gruppe Sal ergab sich daraus ein Abend, der unter die Haut ging.
tiges Sediment hinterlassen – da gibt es kein Zurück mehr. Ich glaube, wenn der Kampf der Frauen – nicht nur in Nicaragua, sondern auf der ganzen Welt – einmal begonnen hat, kann das nicht mehr rückgängig gemacht werden, auch wenn die Fortschritte sehr langsam erfolgen. Die Frau, die sich befreit hat, geht nicht mehr zurück. Es gibt Kräfte, die die Frauen zurück nach Hause schicken wollen. Wenn die Frau überhaupt zurückkehrt, dann geht sie aber nicht mit der selben Mentalität zurück, fordert z.B. von ihrem Mann mehr Partizipation im Haushalt etc. Was interessant ist: Seit den 1990er Jahren haben die Frauen in Nicaragua mehr öffentliche Posten besetzt als je zuvor – und wichtigere Positionen. Ironischerweise hatten wir unter der Regierung Chamorro nicht nur eine Präsidentin, sondern auch eine Nationalratspräsidentin, eine Polizeipräsidentin. Heute ist der Vorsitz des Obersten Gerichtshofes von einer Frau besetzt. Wir haben jetzt Frauen an sehr wichtigen Positionen sitzen, nicht nur in der Regierung, sondern auch in den Parteien. Die Mehrheit der RichterInnen sind Frauen. Im Parteiapparat der Sandinisten gab es auch sehr viele Frauen, aber eher im Mittelbau. Mit dem Regierungswechsel 1990, als wieder traditionelle Regierungen an die Macht kamen, mussten diese die Frauen für sich gewinnen, denn die Frauen hatten eine bessere Bildung als früher – durch die Arbeit der Sandinisten! Welche Ironie! Das heißt, die Frauen waren durch die Sandinisten besser vorbereitet, um ein öffentliches Amt zu übernehmen. In Ihrer Autobiografie „El País bajo mi Piel“ gibt es viele Szenen, in denen deutlich wird, dass die Frauen in der „Frente“ durchaus um ihre Rechte kämpfen mussten. Hat es von Anfang an Diskussion über die spezielle Unterdrückung der Frauen innerhalb der Bewegung gegeben? Ja, von Anfang an. Und es gab auch eine eigene Frauenbewegung. Die Rolle
der Frau wurde sehr diskutiert. Auch Carlos Fonseca riet den Frauen in der Guerrilla; „Wascht bloß nicht den Com~ paneros die Wäsche!“ Eine Guerrillera hat einmal in einem Interview gemeint: „Nachdem der Krieg zu Ende war, hat man von denselben Frauen, die an der Front gekämpft hatten, erwartet, dass sie als Hausfrauen nach Hause zurückkehren!“ Nein, so extrem war das nicht! Die Frauen hatten eine wichtige militärische Rolle inne, aber mit dem Triumph der Revolution wurde das Heer neu strukturiert und die Frauen aus der kämpfenden Position entfernt. Ich glaube, es ist keine große Errungenschaft für die Frauen, an Kämpfen teilzunehmen. Der Krieg ist ein eminent männliches Instrument. Die Frauen sollten die Diplomatie der Welt beherrschen, da wären wir in viel besseren Händen. Denn die Frauen müssen die Konsequenzen des Krieges zahlen, mehr als die Männer. Hier in Europa wird das Bild von Lateinamerika stark vom sogenannten „Macho“ dominiert. Existiert der Machismo tatsächlich, oder ist das eine rassistische Projektion, die „die Europäerin“ über „die Lateinamerikanerin“ stellt? Ich denke, Machismo gibt es überall. Ich habe den Eindruck, in den entwickelten Ländern gibt es einen raffinierteren, heimtückischeren Machismo. Die Frauen in den entwickelten Ländern haben nicht im geringsten Gleichheit erreicht. In Frankreich z.B. – angeblich ein so zivilisiertes Land – ist die Diskussion über Gleichberechtigung wieder aufgeflammt, weil sie draufgekommen sind, dass sie bezüglich Partizipation hinter Griechenland her hinken. Das spiegelt eine soziale Konditionierung wider, eine fehlende Entwicklung – weltweit. Ich denke, der Machismo kann sich auf vielerlei Weise präsentieren. Die Gewalt gegen Frauen in Spanien z.B. ist ganz schrecklich! Da gibt es kaum Unterschiede zwischen den ärmsten und den
reichen Ländern. Und das ist das Tragische, dass die Frau weiterhin unterdrückt ist, auch in Gesellschaften, die eine gewisse Entwicklung erreicht haben. Das heißt, dieses „Entwicklungsniveau“ muss hinterfragt werden. Denn, wie sagte Marx: „Die Entwicklung einer Gesellschaft kann am Grad der Befreiung der Frauen gemessen werden.“ In ihren Büchern und in Interviews ist das Thema Frauen sehr präsent. Ich habe mich gewundert, nie das Wort „feministisch“ gelesen zu haben. Bezeichnen Sie sich nicht als Feministin? Natürlich! Ich bin konsequente Feministin! Ich schreibe als Feministin und ich denke, meine Poesie ist eine absolut feministische. Ich muss mich nicht Feministin nennen, damit man merkt, was ich bin, dass da eine Feministin spricht und schreibt. Ihre erotischen Gedichte waren am Anfang ein Skandal! Wie werden Ihre Gedichte heute in Nicaragua aufgenommen? Durch den Backlash sind sie auch heute noch ein bisschen skandalträchtig, aber man erlaubt es mir inzwischen. Gewisse Dinge erreicht man durch das Alter und durch das Prestige als Autorin. Heute hab ich kein Problem mehr, weil ich nicht mehr das junge Mädl von damals bin, die gerade anfängt zu schreiben. Heute genieße ich Anerkennung. Diejenigen, die denken, ich sei zu gewagt, trauen sich nicht laut aufzuheulen. Aber sie denken es! Aber das hängt auch von der sozialen Schicht ab. In den ärmeren Bevölkerungsgruppen Nicaraguas finde ich große Akzeptanz, viel Dankbarkeit – Frauen, die mir sagen: „Gottlob kann ich inzwischen ausdrücken, was ich fühle.“ In dem Sinn sind die Gedichte – von Nacktheit, von Sexualität zu sprechen – kein Skandal mehr. Ich glaube, ich habe ein Tabu gebrochen. Und wenn einmal ein Tabu gebrochen ist, haben die Leute, die nachfolgen, weniger Probleme. In diesem Sinne, habe ich einen kleinen Beitrag geleistet. ❚ november 2003an.schläge 35
Fo t o : A r c h i v
interviewulla meinecke
Zum Verlieben! Der Name Ulla Meinecke ist eine Trademark für deutsche Liebeslieder mit Stil. Die Sängerin besitzt die seltene Kunst, seit mehr als zwanzig Jahren das Phänomen „Liebe“ in allen Erscheinungsformen glaubwürdig, poetisch und humorvoll zu besingen. Ende September gastierte sie in Wien. Susi Linzer hat sie interviewt.
Aktuelle CD:„die luft ist rein“ the-berliner.com (2002)
http://www.ulla-meinecke.de
36 an.schlägenovember 2003
Wie viele Verliebungen, Entliebungen, Trennungen und Neubegegnungen wurden von der sanft-erotischen Stimme der Ulla Meinecke begleitet? Ulla Meinecke ist vom Niveau her heute viel eher Chansonnière, die zufälligerweise mit der Rockmusik groß und in den 1980er Jahren auf breiter Ebene bekannt geworden ist. Die Tatsache, dass sie sich nie um Trends gekümmert hat, wirft im nachhinein ein anderes Licht auf ihre alten Alben. Natürlich war die junge Meinecke zwischen Seelentiefgang, Gefühl und Rock auch ein Produkt der Deutschrockwelle. Wie eigenständig sie in Wirklichkeit aber immer
schon getextet und komponiert hat, wird erst heute offensichtlich, wo ihre Songs nach all den Jahren nichts an Gültigkeit verloren haben. Im Gegenteil. Ulla Meinecke ist eine der wenigen Sängerinnen, die den Mut haben, Frau mit Charakter zu sein. Das verleiht ihr Authentizität und ist der Beweis dafür, dass sie ihre Lieder mit Leib und Seele lebt.
an.schläge: Ihre Lieder sind über die Jahre die gleichen geblieben, aber man hört sie heute ganz anders. Woran liegt das? Ulla Meinecke: Meine alten Lieder sind immer noch gültig, aber ich singe sie immer neu. Eine doppelte Bedeu-
tung hatten sie ja schon immer. Oft kommt auch eine komische Komponente dazu. Ich brauche für meine Textarbeit immer sehr lang und das lohnt sich. Klar entwickelt man sich weiter. Auch ich mache nicht das selbe wie vor zwanzig Jahren. Der Ausdruck ist immer wieder neu und anders. Ich hab mich eben um Moden nie gekümmert. Für mich waren Sie die Stimme einer Frau, die für Frauen singt. Es überrascht mich, dass viele Männer mit Ihren Liedern etwas anfangen können. Wenn ich von mir ausgehe als Musikhörerin und -liebhaberin, dann begeistern mich selbst ja auch Sänger, die aus den Tiefen einer Männerseele etwas
ulla meineckeinterview erzählen. Da habe ich als Frau die Möglichkeit, einmal in dieses Paralleluniversum einen Blick rein zu werfen. Vielleicht ist es für die Männer mit meinen Liedern ähnlich. Ihre Konzerte haben einen sehr ehrlichen Charakter. Man hat den Eindruck, man ist bei Ihnen zu Gast und Sie erzählen sehr humorvoll und offen Geschichten aus ihrem Leben. Das ist schön. So soll es ja auch sein! Alles, was ich erzähle, ist die reine Wahrheit, nur manchmal schwer übertrieben. Das ist vielleicht meine Art, in der Welt zu sein, oder vielleicht ist es mein Charakter. Mir fällt in ernsten Momenten auch immer wieder etwas Komisches dazu ein. Auf dem Grunde jedes guten Witzes lauert eine Katastrophe, deshalb ist es komisch. Das ist meine Überlebenstechnik. Ich erzähle natürlich auf der Bühne nicht eins zu eins aus meinem Leben. Da muss immer noch eine Distanz sein. Sie singen ja auch immer wieder englische Songs, die Sie selbst übersetzen: Don Henley, Joe Jackson, Susan Vega und andere. Dabei fließen Ihre Versionen so harmonisch in Ihre Alben ein, so dass man kaum unterscheiden kann, ob es Ulla Meinecke oder jemand anderer ist. Das sind Lieder, die ich sehr mag und die mich berühren. Ich eigne mir die „fremden“ Songs an und ich bleibe dabei immer ganz nah am Original. Das gebietet mir einfach mein Respekt vor den Autoren. Ich bin von manchen Sachen ein wahnsinniger und auch sehr treuer Fan. Wenn ich jemanden wirklich liebe, dann ertrage ich auch mal zwei schlechte Platten und kaufe die dritte dann immer noch, ohne dass ich die Leute persönlich kennenlernen wollte. Mich interessiert auch nicht, was die zu Hause machen… Als wir 1991 das Album „Löwen“ gemacht hatten, haben sich die AutorInnen damals alle wahnsinnig darum gekümmert, was mit ihrem Werk passiert. Als die Platte fertig war, schrieb mir Billy Joel eine kurze Notiz, dass ihm meine deutsche Version von seinem Lied „Vienna“ sehr gut gefällt. Da war ich dann schon sehr, sehr stolz. Eines Ihrer stärksten Lieder auf der neuen CD ist „wer will schon becky thatcher sein“. Da steckt viel weibliche Botschaft drin.
Also in dem Lied sing ich „ich wollte niemals becky thatcher sein [...] lieber ein staubbedeckter Reiter mit Sternen im Blick [...] Ich wollte niemals die Prinzessin sein“. Und das stimmt. Aber es gibt auch einen anderen Song, den ich sehr liebe, der heißt „Prinzessin“. Die Frauen sind so unterschiedlich! Es gibt Frauen, die wollen ein Samtpfötchen und eine Prinzessin sein und sind happy damit. Und das passt auch zu denen. Ich wehre mich nur gegen das Aufzwingen. Vor allem was junge Schauspielerinnen und Sängerinnen betrifft, sind die Mediengebote heute fürchterlich zwingend. Kaum geht irgendwo eine Kamera an, reißen die sich alle die Kleider vom Leib, weil sie glauben, dass sie sonst nicht vorkommen. Ich halte es für eine Beugeübung, wenn sogar arrivierte Schauspielerinnen ihren nackigen Popo in den Playboy halten müssen, um zu zeigen, dass es im Alter von Fünfzig mit der Straffness noch stimmt. Diese Gleichschaltung und das Gebot, wie wer zu sein hat, finde ich eine Katastrophe. Ich habe mich dem nie gebeugt. Man könnte auch sagen, Sie haben einen Status erreicht, wo das nicht mehr notwendig ist… Naja! Also ich sag ganz ehrlich: Man zahlt auch seinen Preis! Ich z.B. rede nicht öffentlich über mein Privatleben. In dem Moment aber ist man für bestimmte Medien uninteressant und findet auch mit seiner Arbeit nicht die Verbreitung. Die Medien interessieren sich ja nicht für die Arbeit, die man macht, sondern hauptsächlich, wer mit wem. Was sind Ihre nächsten Pläne? Im letzten Sommer haben wir unter freiem Himmel das etwas andere Hörbuch „Die Abenteuer des Tom Sawyer und Huckleberry Finn“ aufgenommen. Diese Aufnahmen waren ein hippiehaftes Unternemen, aber so ein Buch musste einfach unter Mitwirkung von Getier gelesen werden! Dieses Buch ist ja eine wunderbare Geschichte. Sie war mir Nahrung und ist es mir bis heute. In diesem Hörbuch ist meine ganze Liebe drin. Vielleicht inspiriert es die Zuhörerinnen ja ähnlich, wie es uns mit seinem spirit aufgefüllt hat. ❚
lesben.nest
Ursula Raberger
Es stürmt! Draußen wird es langsam kälter. Richtig ungemütlich wurde das vor einer Woche für Kim, die sich mit einem High-TechDurchlauferhitzer herumquälen musste, ohne die kleinste Chance auf Erfolg. Neue Wohnung – neues Glück. Das traf schon zu, nur in diesem Fall hatte Göttin Fortuna sich wohl schon schlafen gelegt und fröstelnd begann Kim über dieses und jenes in Anwesenheit ihrer Katzerln zu philosophieren, als es an der Tür klingelte. „Überraschuuuuung!“ Vanessa und Cori hatten sich die Ehre gegeben, um Kim und ihre Freundin Zoe vom zitternden Dasein zu erlösen und etwas Schwung in die igloähnliche Behausung zu bringen. Tränen der Erleichterung (oder waren es schon kleine Eiskristalle?) glaubten die beiden unangemeldeten Sistas zu sehen, als Kim ins Wohnzimmer geleitete und ihrem Unmut lautstark Luft machte: „Ich hasse den Herbst! Für Sangria is’ mir zu kalt, Punsch gibt es noch keinen! Wie soll frau sich da bitte richtig wohlfühlen? Leute, ich befinde mich in einem nicht nur körperlich sehr abgekühlten Dilemma!“ Na, wer wird denn gleich… was wären gute Freundinnen, wenn sie nicht schon eine Lösung parat hätten und mit Rat und vor allem Tat zur Seite stehen würden? „Wülst an Stürm?“ fragte Cori händereibend. „Also echt! Was ich am allerwenigsten gebrauchen kann, ist noch mehr Zugluft,“ schlotterte Kim, die das Gefühl hatte, selbst die Katzen würden ihr zustimmend zunicken. Die restlichen Frauen verdrehten allerdings die Augen und schenkten der Unwissenden im wahrsten Sinne des Wortes (fast) reinen Wein ein. Irgendwie süß, irgendwie lecker! Selbst Zoe, die schon bei 15 Grad über dem Gefrierpunkt meint, die nächste Eiszeit stünde bevor, wagte sich aus dem Bett und nahm am Umtrunk samt Klatsch und Tratsch teil. Die Stunde rückte vor, die mitgebrachten Flaschen leerten sich und in den Frauen machte sich eine wohlige Wärme breit. „Det is’ die Wärme vor dem Sturm. Ik sach et euch!“ prophezeite Nessi, was nichts an der neuen Liebe von Kim änderte: dem Herbststurm.
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an.klang
Heißer Herbst Dieser Herbst wird mehr als heiß mit drei mitreißenden, ganz unterschiedlichen Platten, die melancholisch lachend vom Ernst des Lebens singen, den Konsumwahn anprangern oder über Sex rocken – und das alles im weiten Feld von knallender Elektronik, Synthiepop, Aggro-Gitarren und Singer-Songwriting. Von Sonja Eismann und Ute Hölzl
Peaches: „Fatherfucker“ Chicks on Speed: „99 Cents“ Britta: „Lichtjahre voraus“
38 an.schlägenovember 2003
Peaches schafft das Unmögliche: Ob im steif-seriösen Feuilleton oder in der feministischen Popwelt – alle liegen ihren schrillen Selbstinszenierungen begeistert zu Füßen. Sie ist sexy, ohne sich der landläufigen Definition von sexy zu unterwerfen. Sie kultiviert ihre wild gelockte ProloMetal-Matte mit herrlicher Selbstverständlichkeit, und ihre so genannte „Bikinizone“ wird von ihr nicht peinlichst ausrasiert, sondern sie lässt gerne auch mal ein paar Härchen abseits der gesellschaftlich vorgeschriebenen Demarkationslinien sprießen. Sie ist provokant, und jede/r kann sich aus den Tabubrüchen der vorgeschriebenen Geschlechterrollen das raussuchen, was den eigenen Anliegen am meisten nützt. Peaches schüttelt auf der Bühne labbrige Dildos, propagiert die Liebe zu Boys UND Girls, steckt bei ihren Shows die aufgeblasenen Rock-Egos von KISS mit ihrem rockistischen Größenwahnsinn locker in die Tasche und gibt ihrem Album den Titel „Fatherfucker“ (XL Recordings), damit endlich mal dem ewigen „Motherfucker“ etwas entgegensetzt wird. Dass sie eine Single auskoppelt, deren Krachgewitter ein großartiges Spiel mit Rock-Posen und Bühnen-Machismen zelebriert, sollte niemanden darüber hinwegtäuschen, dass sich ihr neues Album ebenso wie dem kreischenden, schweißtreibenden Rock den knochentrockenen Elektro-Grooves verschrieben hat. Shake Yer Dix, shake yer tits – so einfach und so mitreißend kann das sein. Wenn man an Peaches denkt, dann sind die Chicks on Speed (COS) auch nicht weit. Denn auch sie haben ein neues Album herausgebracht, das sich „99 Cents“ (Chicks on Speed Records) nennt. Ihre erste Single ist mit dem Titel „We don’t play
guitars“ eine augenzwinkernde Kampfansage an die gerade wieder so angesagten tesosteron-triefenden Gitarrenschwinger – und featured the amazing Peaches, die trotz Songtitel ordentlich auf ihre Klampfe eindrischt. Interessanterweise schaffen es COS im Gegensatz zu Peaches, den Hass aller auf sich zu ziehen, obwohl sie doch in dasselbe Horn stoßen. Denn während Peaches mit Sex/Gender spielt, spielen COS mit Kunst/Konsum – daher auch der vermeintlich marktschreierische Plattentitel, der dem Produktwahn der globalisierten Warengesellschaft den guten alten Do-It-YourselfEthos entgegensetzt. Das ist vielen vermutlich zu anstrengend, obwohl die neuen COS-Songs wahre Popjuwelen sind, an denen zum Teil die Crème de la Crème der weiblichen Elektronikerinnen mitgewirkt hat: Miss Kittin, Inga Humpe, Le Tigre, Kevin Blechdom und noch viele mehr waren mit an Bord. Es gibt nur einen Einwand: Es klingt zu sehr für den Moment produziert. Aber vielleicht ist das auch ein Teil des Kunstprojekts? Schließlich singen sie: „exploit yourself just sell out, cash cards, just sellout/ do it to yourself before it’s done to you“. Remember: Chicks on Speed will save us all. Wer ist die beste Songschreiberin im deutschsprachigen Raum? Eindeutig Christiane Rösinger, Ex-Lassie Singer und jetzt ein Teil der Berliner Band Britta. Rechtzeitig zum Herbst gibt’s das dritte Britta-Album, „Lichtjahre voraus“ (Flittchen Records), und damit auch wieder elf Songs, aus denen wir Zitate für jede Lebenssituation (sofern es nicht um Glück oder Zufriedenheit geht) ziehen können. Eben ideal für den Herbst, ob nun jahreszeitlich, herzensangelegenheitlich oder depressiv verstanden. Und doch ein Al-
bum, das sich auch mit noch ernsteren Dingen als beendeten Beziehungen, Schwer- oder Wehmut befasst. Es sind Songs, die von non-linearen Erwerbsbiografien erzählen, die das richtige Leben im falschen suchen, und nicht wie „Wir sind Helden“ in „Die Reklamation“ versuchen, ihr Leben umzutauschen. Nein, Britta sind zufrieden damit. „Lo-Fi Boheme“ hat das Christiane Rösinger genannt – ein Leben abseits von Ich-AG und Angestellten-Verhältnissen, ohne je von Old oder New Economy berührt worden zu sein. Es ist ein stetiges weiter wurschteln, ein sich mit der veränderten Lebenssituation abfinden und doch zufrieden damit sein. „Man kann doch aus Schweineohren/ keine Seidentäschchen machen“. Dass auch der dritte Long-Player den verdienten Durchbruch nicht schaffen wird, ist ihnen klar:„Wir sind nicht bei Rock am Ring, und wir sind nicht bei Rock am See, wir wollen da gar nicht hin, und es tut auch nicht mehr weh. Und wenn ich mich so umschau, sowieso nur Bands mit Jungs, und die wollen keine Veränderung.“ Doch Britta geben nicht auf. Sie schaffen es, damit umzugehen, womit gerade die Pop-Welt ein großes Problem hat: Dem, was heute gerne schönfärberisch in Lifestyle-Sprech „Positive Aging“ genannt wird. Britta sind erwachsen, schießen den Jugendlichkeitswahn der Popindustrie einfach so in den Wind und präsentieren sich als Charaktere. Sie touren voller Begeisterung weiter durch die Lande, wenn der „Raps dann an der Autobahn so unnatürlich blüht“. Und das ist gut so:„Wir sind Britta und hören nicht damit auf / auch wenn die ganze Welt / sich für kleines Geld verkauft / Wir sind weit vorn, und siehts auch nicht so aus / Wir sind um Lichtjahre voraus.“ ❚
lese.zeichen
Anderorts Zwei Lebensgeschichten aus dem Tibet und dem Senegal und ein Sammelband mit erotischen Geschichten aus Skandinavien entführen uns in andere Länder.
Sturschädl
„Keiner will sie“
„Freiheit für Tibet“ – Am Dach der Welt ist das Grund genug, um von den chinesischen Behörden ins Gefängnis gesteckt zu werden. Ngawang Sangdrol ist eine buddhistische Nonne, die unbeugsam für die Unabhängigkeit Tibets von China eintritt. Mit zwölf Jahren geht sie – starrköpfig und gegen den Willen ihrer Familie – ins Kloster, um Nonne zu werden. Sie nimmt an friedlichen Demonstrationen gegen die Besatzung teil. Mehrfach wird sie verhaftet und schließlich ins berüchtigte Gefängnis in Drapchi gesteckt. Doch Ngawang Sangdrol kämpft weiter, Folter und Demütigungen bringen sie nicht zum Schweigen: Wegen Widerstand gegen die Gefängnisordnung – sie rief im Gefängnis „befreit Tibet“ und hat den WärterInnen nicht genügend Respekt gezollt – wird sie in Einzelhaft verlegt, erhält kaum Essen, ihre Gefängnisstrafe wird auf 21 Jahre verdoppelt. Ende 2002, wird sie wegen ihres prekären Gesundheitszustandes überraschend vorzeitig freigelassen. Die AutorInnen zeichnen auf Basis von Gesprächen mit Familienmitgliedern und FreundInnen das bisherige Leben der rebellischen Nonne nach und baten auch den Dalai Lama zum Interview. Sie erzählen in beeindruckender Weise, wer diese junge Frau ist, was sie bewegt und was sie so stark macht.
Der erste Eindruck trügt: die idyllischmärchenhafte Beschreibung des Lebens im Senegal – Heimat der Autorin – verwandelt sich bald in eine Kindheit voll Einsamkeit. Die Autorin wird von der Mutter verlassen, herumgeschoben und ihre Suche nach Geborgenheit setzt sich in Europa weiter fort. Sie hat das (in diesem Fall fragliche) Glück, als erstes Mädchen in ihrer Familie die Schule besuchen zu können – eine französische Schule, in der ihre Werte vermittelt werden, die sie von ihrer Familie zusehends entfernen. Das Trauma der Kolonialisierung beginnt zu greifen. Sie geht nach Belgien, um dort weiter zu studieren. In ihrer Zerrissenheit zwischen der Suche nach Geborgenheit und nach sich Selbst sowie dem Versuch, sich an das europäische Leben anzupassen, stürzt sie sich von einer Katastrophe in die nächste. Sie wird zum Liebling der KünstlerInnenschickeria – Afrika ist gerade in Mode und ein menschliches Maskottchen aus dem Senegal ist für das belgische Ego willkommenes Futter. Um dem Rassismus zu entfliehen, ist sie gezwungen sich dem Exotismus in die Arme zu werfen. Ken Bugul spielt das koloniale Spiel ausgezeichnet – und gräbt sich ihre Grube immer tiefer… Karin Eckert
Ken Bugul: Die Nacht des Baobab. Eine Afrikanerin in Europa. Unionsverlag 2003 (Erste Auflage 1991), eur 8,90 (D)
mes vermuten. Zu präsent ist das Klischee von den freizügigen Schwedinnen. Doch die Vielfalt der Geschichten ist überraschend: in allen Schattierungen begegnet uns Erotik: mal nur zwischen den Zeilen, mal direkt und unverblümt. Es gibt ein paar lesbische Geschichten und es wird an Tabus gekratzt, wenn es um Seniorinnensex geht oder um die Beziehung zwischen Lehrerin und Schüler. Teils sind es bekannte Texte, teils bisher noch nicht (auf Deutsch) veröffentlichte Geschichten weniger bekannter Schriftstellerinnen. Für die Auswahl der Texte war Voraussetzung, dass die Frauen nicht diskriminierend dargestellt werden sollten und der Text auch keine „reine Wichsvorlage“ sein sollte, wie das in Anthologien männlicher Autoren oft der Fall ist. Bis auf den Text von Birgitta Stenberg, den ich widerlich frauenverachtend fand, ist das auch gelungen. Überaus spannend ist die Einleitung der Herausgeberinnen, in der Geschichte und Gegenwart erotischer Literatur in Skandinavien kurz umrissen wird. An einigen Beispielen wird demonstriert, wie unterschiedlich auch heute noch auf Männer und Frauen reagiert wird, wenn sie über Sex schreiben: Bei Frauen wird grundsätzlich angenommen, sie schrieben autobiographisch und dementsprechend werden sie abgekanzelt aber auch beschimpft und bedroht. In diesem Band beweisen sie, dass Erotik und Literatur kein Widerspruch sein müssen. Eva Steinheimer
Karin Eckert
Heiß-Kalt Die singende Nonne von Lhasa. Europaverlag 2003, eur 18,40 (Ö)
Gabriele Haefs, Christel Hildebrandt, Dagmar Mißfeldt (Hginnen): Heißer Norden.
Philippe Broussard, Danielle Laeng:
Erotische Geschichten aus dem „Heißen Norden“ – der Titel lässt zuerst Schlim-
Erotische Geschichten skandinavischer Autorinnen. Unionsverlag 2003, eur 8,90 (D)
november 2003an.schläge 39
lese.zeichen Poetolexien Ein Buch, an dem all jene, die über Schreiberinnen schreiben, nicht werden vorbei gehen können, haben die Germanistin Kernmayer und die Künstlerin Ganglbauer da gemeinsam ediert. Von Czurda über Gerstl, Kerschbaumer, Reichart bis Streeruwitz, Mayröcker, Mitgutsch bis Ujvary hat ein beachtliches Who is Who von insgesamt 17 österreichischen Autorinnen für den Band Standortbestimmungen des eigenen Schreibens beigesteuert. Reflexionen und Berichte zum Prozess des Schreibens und der eigenen schriftstellerischen Entwicklung; wertvolle Hintergrundinformationen zu den Büchern und Stücken, die wir von ihnen kennen und lieben; bzw. sofern noch nicht, spätestens nach Lektüre dieser Texte kennenlernen wollen werden. Nach jedem Beitrag einer Dichterin folgt eine literaturwissenschaftlich Betrachtung ihres Werks, wofür eine nicht minder illustre Auslese von Kennerinnen der poetischen Materie und der sich darstellenden Künstlerinnen gewonnen werden konnte: Konstanze Fliedl, Bettina Fraisl, Christa Gürtler, Susanne Hochreiter, Julia Neissl, um nur einige zu nennen, stellen der Selbstbeschreibung jeweils „ihrer“ Autorin den Spiegel der Fremdbeschreibung gegenüber. Diese Sammlung ist mehr als nur eine „Bestandsaufnahme aktueller Tendenzen in der zeitgenössischen österreichischen Literatur von Frauen“, wie es im Klappentext bescheiden heißt. Es ist eine Leistungsschau, die stolz macht auf die große Anzahl bedeutender poetischer Stimmen von Frauen in Österreichs Gegenwartsliteratur und auf die Bandbreite des Beitrags zu literarischer Innovation in ihrem Schaffen. Für Leserinnen ist „Schreibweisen“ eine verführerische
40 an.schlägenovember 2003
Einladung zum Nachlesen, zum Einlesen, zum Querlesen und zur Entdeckung möglicher neuer Leseweisen bzw. – in Anlehnung an den Buchtitel – Poetolexien. Helga Pankratz
Hildegard Kernmayer, Petra Ganglbauer (Hrsg.): Schreibweisen. Poetologien. Die Postmoderne in der österreichischen Literatur von Frauen. Milena Verlag 2003, eur 18,90 (Ö)
haupt zur Bildung von Plebsland und den Komplexen etc.? KennerInnen von Margaret Atwoods Romanen werden bei „Oryx und Crake“ enttäuscht sein. Die sprachliche und inhaltliche Dichte beispielsweise in „Der Report der Magd“ oder in „Die Räuberbraut“, mit der es der Autorin immer gelungen ist, beklemmende beinahe kafkaeske Stimmungen zu zeichnen, werden hier vermisst. Petra Öllinger
Margaret Atwood: Oryx und Crake.
Unnötiger Fleckerlteppich Plebsland und Komplex-Gebiet und „die Komplex-Bewohner fuhren nie in die Stadt, und auf jeden Fall nie allein“. Die Komplex-BewohnerInnen arbeiten an der perfekten Lebensform und dazu gehört auch Crake und irgendwie auch Jimmy alias Schneemensch und ganz entfernt Oryx. Letztere gerettet vor (?), entflohen einer (?) Art von Menschenhändler. Und irgendwann infiziert sich Crake mit einem Virus und Oryx ebenfalls und irgendwie gibt’s am Schluss eine Menge Radau. Und eine Menge Fragezeichen. Und dazwischen nicht unoriginelle Ideen und Geschichten zum Beispiel rund um unterschiedlichste Bioformen. Nicht nur GentechnikerInnen hätten ihre Freude bei Organschweinen, Hunolfen und Schlatten, die das Leben von Jimmy, Crake und Oryx erschweren. Jedoch bleiben zu viele Ideen nur angedacht, die in der Vergangenheit und Gegenwart verlaufenden Handlungsstränge bilden einen unnötigen Fleckerlteppich. Die LeserInnen bleiben mit einer Menge unbeantworteter Fragen zurück – durchaus eine reizvolle stilistische Bauart, hier jedoch schlichtweg nervend. Wie und warum kam es zu der Katastrophe, die immer wieder erwähnt wird? Warum kam es über-
Berlin Verlag 2003, eur 24,70 (Ö)
Jubel den Wechseljahren Sylvia Schneider ist Expertin für Frauengesundheit und Aufklärung. Ihr neues Buch hat eine ganz klare Botschaft: Wechseljahre sind ein ganz natürlicher Vorgang – nicht natürlich sind nur die Frauenbilder der Gynäkologen und der Pharmaindustrie. Im ersten der drei Teile geht es um das Ende der Legende mit den Hormonen. Frau lernt nicht nur Wesentliches über das „Lifestyle-Medikament“ künstliches Hormon, sondern auch das Gruseln. „Wissenschaftliche“ Studien mit haarsträubenden Folgen für die Frauen und die allgemeinen gesundheitlichen Gefahren bei Östrogengaben werden beschrieben. Im zweiten Teil zeigt uns die Autorin die „ein-nehmende Beziehung“ zwischen Gynäkologie und Pharmaindustrie. Die männerdominierte Medizin wird historisch beleuchtet und macht den nachfolgenden Realitätsverlust in der weiblichen Wahrnehmung klar. Die Autorin spinnt hier den roten Faden bis in die Gegenwart und zeigt dann, „was Frauen wirklich krank macht“. Die Erscheinungen unseres Körpers sind eben nicht abweichend (von
lese.zeichen was eigentlich? vom Mann…?) oder gar krankhafter Natur. Nein, sie sind normal. Normal aus weiblicher Sicht. Aber die Industrie hat uns weiter im Visier! Wir sind (immer noch) eine Ressource. Im dritten Teil erfahren wir, wie man ohne Hormone auskommt. Haben Sie auch das zunehmende Gefühl, dass Älterwerden mehr eine Epidemie ist, als ein natürlicher Vorgang innerhalb Ihrer persönlichen Entwicklung als Mensch? „Die Wechseljahre sind eine Chance (…) Frauen, denen es früher schwer fiel ‚nein’ zu sagen, lassen sich jetzt den Schneid nicht mehr abkaufen. Sie versuchen nun (…) authentischer zu sein. Diesen Gewinn des Frauseins ignorieren Forscher und Frauenärzte. Da sie von falschen Voraussetzungen ausgehen, kommen sie auch zu falschen Ergebnissen. Das ist das ganze Geheimnis der Wechseljahre.“ Bravo! Ja, das ist ein Buch zum Wohle der Frauen. Es sollte Pflichtlektüre für alle Frauen sein, die ihre Körper nicht (mehr) als Ressource zur Verfügung stellen und fremdbestimmt existieren wollen. Monika Gerstendörfer
Sylvia Schneider: Tatort Frau. Der große Hormonschwindel. Ueberreuter 2003, eur 17,95 (Ö)
Nüchtern betrachtet Die schottische Schriftstellerin A. L. Kennedy ist eine Expertin für die Absonderlichkeiten der menschlichen Spezies. Sie gehört zu den meist beachteten Autorinnen in Großbritannien und gewann mehrere Preise. In der deutschen Erstausgabe, die neun Erzählungen versammelt, gibt sie davon mehr als eine Kostprobe. Ihre Protagonistinnen durchleben sonderbare Körpervorgänge, verbinden Taxifahren mit einem ganz besonderen Gefühl, lieben Massenmörder oder suchen keusche Ersatzbefriedigung bei einer Massage. A. L. Kennedy schickt sie alle durch ungewöhnliche Situationen und schildert ohne Sentimentalität die meist absurden Abgründe im Alltag ihrer Figuren. Wenn zum Beispiel eine Mutter ihrer Tochter in einem wenige Seiten langen Brief lapidar mitteilt, dass der Mann, den sie liebt, ein gesuchter Massenmörder ist und diese Lebensbeichte
mit der Aufforderung gut zu träumen endet, kommt der subtile Ideenreichtum der Autorin auf den Punkt. Kennedy bedient sich vielfältiger Erzählstrategien und leuchtet mit Hilfe von Sprache schonungslos alle Facetten ihrer mehrdimensionalen Charaktere aus. Die Erzählungen fügen sich zu einem rasanten Ganzen, dem man sich kaum zu entziehen vermag.
neu.land
Christine Weiser
A.L.Kennedy: Hat nichts zu tun mit Liebe. Wagenbach 2003, eur 10,20 (Ö)
J a s m i n a J a n k o v i c’
Männliche Schatten Sehr löblich, wenn sich Autorinnen, Wissenschafterinnen und viele andere darum bemühen, Frauengeschichte zu thematisieren, sie sichtbar zu machen. So auch der Versuch Hertha Kratzers, dem Leben von Lina Loos, Ea von Allesch, Bertha Eckstein-Diener, Frida Strindberg Wanda von Sacher-Masoch und Milena Jesenská nachzuspüren. Ihr Bemühen (oder gab es da keines darum?), diese Frauen aus den männlichen Schatten zu lösen, ist jedoch gescheitert. Keine Milena Jesenská ohne ausführlichst auf Kafka einzugehen, beinahe überschreitet die Länge des „KafkaLebens-Berichts“ jene über die engagierte Journalistin. Nicht anders bei Frida Strindberg – immer im gleichen Atemzug mit August Strindberg genannt, so als wäre die Frau ohne ihn nichts gewesen. Immer wieder entschuldigende Sätze in Bezug auf das oft mehr als neurotische Verhältnis dieser Männer zu Frauen. Entwürdigendes, menschenverachtendes Verhalten wird versucht zu psychologisieren. Das Leben der „unschicklichen Töchter“ ist teilweise wie ein „Who ist who“ in der damaligen Glitzerwelt aufbereitet, obwohl sich diese Frauen mehr Schwerpunkt-Setzung auf ihre EIGENE Persönlichkeit verdient hätten. Für Einsteigerinnen in dieses Gebiet einigermaßen brauchbar, für Kennerinnen bieten „Die unschicklichen Töchter“ nicht wirklich Neues. Petra Öllinger
Hertha Kratzer: Die unschicklichen Töchter.
Allen Großstädten gewidmet Fo t o : M a g d a l e n a B l a s zc z u k
Eine Großstadt ist eine Großstadt ist eine Großstadt… Und ich lebe endlich wieder in einer, nach einigen Jahren eines sozusagen Neben-und-außer-mir-Lebens in einer Stadt, die ich als Wachsfigurenmuseum bezeichnen könnte, weil sie sooo tot und bleich ist… Die Großstädte sind von jedem Nationalitäts- und Staatsprinzip insoweit entfernt, sodass du es ertragen kannst bzw. nicht darunter leiden musst… Weil dieses Andere auch in dem Ausmaß vorhanden ist, dass dieses Eine nicht so transparent zum Vorschein kommen kann und dadurch auch nicht zu erdrücken und zu ersticken droht… Oder, wie es neulich ein Bekannter auf meine Mitteilung, ich werde nach Wien übersiedeln, ausdrückte: Wieso nach Wien?! Ist das überhaupt noch Österreich? Wie treffend! Ja, gerade deshalb, sagte ich, gerade deshalb will ich nach Wien! Es ist ja ein Gefühl, das nur jemand, der Großstädte liebt, verstehen kann; die Großstädte haben ein Eigenleben, unabhängig von irgendwelchen – ach so beliebten – national und staatlich zusammenhängenden Merkmalen, Mentalitäten und ähnlichen schwarzweißen Verallgemeinerungen, bis auf einen gemeinsamen Nenner: Sie sind sich ähnlich, weil sie es eben nicht haben… Und dann, die wiederholte Begegnung mit dem Wind, den ich von Belgrad als Kosava kenne, dem Nordostwind, der aus irgendwelchen sibirischen Weiten kommt und der von keinen Bergen aufgehalten werden kann, weil es weder um Belgrad noch um Wien welche gibt, die es tun könnten… Und der dann die Knochen „durchbohrt“, weil keine Haut und keine Kleidung den notwendigen Schutz bieten können… Aber dafür werde ich in Wien keinen Schnürlregen haben, was das Leben im klimatischen Sinn wesentlich angenehmer macht… Und angenehm ist auch, dass ich keine Tracht so oft in der Öffentlichkeit sehen werde; die siehst du in einer Großstadt hauptsächlich im Museum, wo sie auch hingehört… Und, last but not least: Die Großstädter haben nie einen Krieg angezettelt; es waren immer irgendwelche Kleinbürger und Kleingeister, die sich zu oft und zu gern eingebildet haben, in den Großstädten und -staaten Großpolitik zu machen, und dann auch noch daran geglaubt haben. Und viele andere leider auch…
Frauenporträts der Wiener Moderne. Ueberreuter2003, eur 21,95 (A) .
november 2003an.schläge 41
Fo t o s : A r c h i v
ge.sehen
Arnie schlägt sie alle Kein Recall des Terminators. Die nunmehr dritte Folge läuft in den Kinos und Alexandra Rainer seziert sie gnadenlos. Die Schlagzeilen des Mainstream – Kinoherbstes: Schwarzenegger schlägt die Engel und Lara Croft. Terminator III, der beste Film des Jahres! (Nachdem im Frühjahr Matrix II genauso tituliert wurde.) Vielleicht kommt zu Weihnachten ja der nächste „beste Film des Jahres“ heraus. Die Zutaten sind einfach: Das Böse muss die Welt beherrschen, doch trotz aller Katastrophen haben einige Gute überlebt und da wird ein Mann sein, der das Böse besiegen wird. Ob es sich dabei um den Messias Neo aus Matrix handelt, einen Terminator oder die Gefährten aus Herr der Ringe, das Schema ist in diesen Filmen immer gleich.
bessere, weil aus einer neuen Generation stammende Terminatorin dann doch vernichten kann, ist nur durch die inhärente Ideologie zu begreifen. Der starke Mann muss siegen.Warum eine geschlechtslose Maschine am Ende zu einer flüssigen Hexe mutiert, die an Gigers Alienfrauen erinnert und kreischend und zischend stirbt, ist auch logisch. Zum Hunderttausendstenmal wird wieder das böse Weibliche überwunden.
Asexuelle Mama. Dass am Ende der gute Mann mit der zukünftigen Mutter seiner Kinder überlebt (die im Gegensatz zur Terminatorin gar nicht sexuell dargestellt wird) zeigt den Party-geilen Jugendlichen, wie wichtig Familienwerte sind. Eigentlich wollten die beiden sich Sexy Terminatrix. Also was bot der Termina- gar nicht, er war ein Versager, sie eine Tierärztin. Am Ende stehen sie Hand in tor uns fünf KinobesucherInnen an einem lauen Herbstnachmittag? Ganz was Hand, er mutiert zum Helden und sie zur Heldenehefrau und baldigen MutNeues, nämlich eine Terminatrix als ulter von Heldenkindern. Das Paar steht traböse Gegenspielerin. Die Darstellerin vor den Trümmern der Welt, der Atomhatte keine Sprechrolle (gut – zwei, drei Sätze waren dabei), doch die Medien lob- krieg konnte nicht verhindert werden, da zu viele Staaten mit Waffen beliefert ten ihre hervorragende Mimik.Warum worden waren. Doch das ist gar nicht so auch immer. Mr. Spocks Augenbrauentragisch wie es klingt, denn wir wissen Hochziehen in der alten Enterprise war aus der Zukunft, dass die guten Menum Klassen besser. Bösartig könnte schen gegen die bösen Maschinen gemensch hier unterstellen, dass die Darstellerin, ein Model, garantiert nicht we- winnen. Das World Trade Center mag eingestürzt sein, weil wir vor lauter gen ihrer Mimik die Rolle erhielt. Sie wandelt durch den Film, grausam, zielge- Gutmensch-Sein den Bösen Waffen gerichtet, gnadenlos. Keiner hat eine Chan- geben haben, doch wir werden sie besiegen. Einfach gestrickte Propagandace gegen diese Superwaffe.Warum der alte Stahlmann Schwarzenegger die viel ware. Oder wie sagte Buffy, die Vampir-
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jägerin: Das Urböse wird kommen, und es wird viele Opfer geben, gute Leute werden sterben. Aber das ist Krieg, wir sind im Krieg. Von den Hauptpersonen dieser Teenieserie sind ausgerechnet die etwas „anderen“, ein Vampir und eine Exdämonin, gestorben – jene beiden Personen, die außerdem am meisten Sex im Kopf hatten. Das nur so nebenbei – nach dem 11. September wird freie Sexualität wieder härter bestraft. Deshalb musste die Terminatorin auch schön sexy sein, um sie genüsslicher vernichten zu können. Aber immerhin, es war unterhaltsamer Tschinbumm. Im Gegensatz zu Tomb Raider. Lara war in einen Looser verliebt und tötete ihn am Ende. Die sexy Frau überlebt. Aber das widerspricht nicht dem obigen Schema. Der Heldenpart ist nur diesmal weiblich besetzt, das patriarchale System ist geblieben. Ein Böser will die Menschheit vernichten mit tatkräftiger Hilfe vieler AsiatInnen. Das Böse liegt im Osten, angeführt von einem Weißen. Chinesische Kulturgüter werden gnadenlos zertrümmert. Lara ist der weibliche Blickfang in einer männlichen Welt, andere Frauen sind nicht nötig. Unterstützung erhält sie von Männern. Mag Lara eine starke Frau sein, sie ist es in einer frauenlosen Welt. Vielleicht habe ich aber auch nur den feministischen Input versäumt, ich bin nämlich im Kino eingeschlafen. Vom reinen Unterhaltungswert her hat Arnie Lara wirklich geschlagen. ❚
an.künden
Fo t o : G i n o A l b e r t i
musik.tanz 6.11., 22.00 Britta (D) B 72, 8., Gürtelbogen 72, AK eur 10, VVK eur 9
7.11., 20.00 „Velvet Voices“ Casanova Revuetheater, 1., Dorotheerg. 6-8, Infos/Tickets: 526 13 85, e-mail: tickets@voicemania.at
10.11., 19.30 Oumou Sangare & Ensemble: „Wassoulou“ – Musik aus Mali. Im Rahmen des Festivals Salam.Islam Konzerthaus Wien, 3., Lothringerstraße 20, Schubert-Saal, T. 242 002
11.11., 20.00 „Cosmic Voices“ – Bulgarische Frauenstimmen Minoritenkirche, 1., Minoritenpl. 2a, Tickets/Info: T. 526 13 85, e-mail: tickets@voicemania.at
ab 21.-26.11., 20.00 steirischer herbst: Dry Clean Show, Eine Modemesse von Lisa D Helmut-List-Halle, 8020 Graz, WaagnerBiro-Straße 98a, T. 0316/85 84 260-11, e-mail: info@helmut-list-halle.com
22.11., 20.00 Erika Pluhar & Ensemble Klaus Trabitsch: „Vom Himmel und der Erde“ Festspielhaus, 3109 St. Pölten, FranzSchubert-Pl. 2, T. 2742/90 80 80-222, http://www.festspielhaus.at
25.-29.11., 20.00 Traummann – verzweifelt gesucht! Chanson-Arien-Jazz-Pop-SchlagerMusical-Soloabend von und mit Stella Fürst Bar & Co, Theater Drachengasse, 1., Fleischmarkt 22, T. 513 14 44, e-mail: karten@drachengasse.at
26.11., 22.00 Cara Dillon (IRL) B 72, 8., Gürtelbogen 72, AK eur 12, VVK eur 10,5
27.11., 20.00 Showing des Körpertheater-Workshops zum Thema „Essen“ mit Isabelle Esposito WUK, Im_Flieger, 9., Währingerstr. 59, T. 403 10 48, e-mail: imflieger@wuk.at, Eintritt frei!
30.11., 19.00 Solokonzert Monika Stadler (Harfe): Ladie´s ART Festsaal Bezirksmuseum Josefstadt, 8., Schmidg. 18, Infos: Monika Stadler, T. 01/796 76 24, e-mail: stadler@harp.at
film ab 1.11. Nina Kusturica: „Auswege“ (2003) in österreichischen Kinos, Infos: Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, T. 01/544 08 20, e-mail: informationsstelle@aoef.at
9.11., 11.00 Premiere: „Gemeinsam sind wir stark“, 11.00 Matinee, 12.00 Diskussion, anschließend Buffet Künstlerhaus, 1., Karlsplatz 5, Platzreservierungen: Verein H.I.V., T. 06991/14 03 426 bzw. e-mail: verein-h.i.v@chello.at
20.11., 20.00 Lesbenfilmabend: „The girl“ (Sande Zeig 2002, OmU) fz-bar, 9., Währinger Str. 59/6, Eingang Prechtlg., T. 402 87 54
HAUT-NAH Im Rahmen des steirischen herbstes präsentiert Julia Bornefeld ihre neuen Objekte und Bilder im Kunstmagazin Hell in Bruck an der Mur. Die deutsche Künstlerin greift das Thema Haut und Hülle in verschiedenen Facetten auf. Das Mysterium der Verwandlung steht im Mittelpunkt der Ausstellung, wobei die renommierte Künstlerin mit Muscheln, zartrosa Stoffwürsten oder runden Löchern die Phantasie der BetrachterInnen anregen will. Bornefeld spielt mit Weiblichkeitsmetaphern, wenn sie unter weichen, runden Formen hartes Metallgerüst erahnen lässt, oder stülpt sich tote Hüllen über, um zum Fabelwesen, zur Schamanin oder zur Priesterin zu werden. Kunstmagazin Hell, 8600 Bruck an der Mur, Herzog-Ernst-Gasse 5, T. 0676/70 13 30-0, http://www.kunstmagazin.at Eröffnung: 6.11., 19.00, bis 6.12., Di, Mi 15-18.00, Fr 10-12.00 u. 15-18.00, Sa 10-12.00 und nach Vereinbarung
t h e a te r . ka b a r e t t 1.11., 20.00 Steirischer Herbst: Lost Highway, Musiktheater von Olga Neuwirth Helmut-List-Halle, 8020 Graz, Waagner-Biro-Straße 98a, T. 0316/85 84 260-11, e-mail: info@helmut-list-halle.com, weitere Vorstellungen: 6.-8.11.
ab 1.11., 21.30 Marlene Streeruwitz: Brahmsplatz Volkstheater, 7., Neustiftg. 1, T. 524 72 63
1.11., 19.30 Sophokles: Antigone Volkstheater, 7., Neustiftg. 1, T. 524 72 63
1.- 8.11., 20.00 Utopie Familie? Eine biografische Collage von Theater Kinetis 2003 dietheater Konzerthaus, 3., Lothringerstr. 20, Karten: T. 587 05 04, e-mail: dietheater.kasse@gmx.net
14.-16.11. Marie Therese Escribano: „Single & Co“ Aera, 1., Gonzagag. 11, T. 52 25 314
22.11., 20.00 Andrea Händler: „Paradies“ Vindobona, 20., Wallensteinpl. 6, T. 332 42 31, http://www.vindobona.at
22.11., 20.00 Jella Jost: „Yell“ (Musik-Performance) Spektaktel, 5., Hamburgerstr. 14, T. 587 06 53, http://www.spektakel.biz
26.11., 20.00 Regina Hofer: „Glück gehabt“ Spektakel, 5., Hamburgerstr. 14, T. 587 06 53, http://www.spektakel.biz
28., 29.11. Marie Therese Escribano: „Single & Co“ Spektakel, 5., Hamburgerg. 14, T. 58 70 653
s e m i n a r . w o rk s h o p
Ashtanga Yoga Zentrum, 8020 Graz, Südtirolerplatz 7/I, Infos/Anm.: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 7.11.
16.11, 10.00-13.00 Ashtanga-Yoga für Frauen Ashtanga Yoga Zentrum, 8020 Graz, Südtirolerplatz 7/I, Infos/Anm.: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofgasse 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 7.11.
7.11.,18-21.00 Keine Chance für Mobbing! Hilfe zur Selbsthilfe bei Konflikten im Beruf mit Gerda Miggitsch EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
8.11., 9-17.00 Keine Chance für Mobbing! Hilfe zur Selbsthilfe bei Konflikten im Beruf mit Gerda Miggitsch
3.11., 17.30-20.00 Geh´n wirs an! Gemeinsam erfolgreich zu einer Lehrstelle
EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
10.11. Marie Therese Escribano: „Single & Co“
Sprungbrett für Mädchen, 15., Pigerimg. 2224, Stiege 1, Top 1, Platzreservierungen: T. 789 45 45, http://www.sprungbrett.or.at (Teilnahme kostenlos)
7.11., 18-21.00 NEIN sagen lernen. Mit Dr. Michelle Haintz
Bad Hall, Kurtheater, 4540, Steyrer Str. 7, T. 7258/65 26
15.11, 13.00-19.00, Ashtanga-Yoga für Frauen
8.11. Marie Therese Escribano: „Single & Co“ Lambach, Rossstall, 4650, Marktplatz 8, T. 7245/32 784
EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
8.11., 9-18.00 NEIN sagen lernen. Mit Dr. Michelle Haintz EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlgasse 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
8.11., 14-18.00 Lernwerkstatt für Mädchen von 12-16 Jahren Infos/Anm.:mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e-mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
9.11., 10-14.00 Lernwerkstatt für Mädchen von 12-16 Jahren Infos/Anm.:mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e-mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
8.11., 14-19.00 Lampenworkshop „absolute Leuchten“, für Mädchen von 12-18 Jahren Anm.: Mädchenzentrum AmaZone, 6900 Bregenz, Kirchstr. 39, T. 05574/45801, e-mail: maedchenzentrum@amazone.or.at
8.11., 9-18.00 Emigrationsforschung. Neue Fragen und Ansätze zur „Zweiten Generation“. Referentinnen: Sonja Niederacher, Barbara Holzheu u.a. VHS Hietzing, 13., Hofwiesengasse 48, T. 804 55 24
november 2003an.schläge 43
an.künden 20.11., 17-20.30 Selbstverteidigung für Mädchen von 14-18 Jahren, Leitung: Martina Bauer
22.11., 9-18.00 Zeit- und Stressmanagement. Mit Gabi Ziegelmaier
Verein Frauen für Frauen, 2020 Hollabrunn, Kirchenplatz 1-2a, T. 02952/2181, e-mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at, Anm. bis 10.11.
EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlg. 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
21.11., 9-18.00 Selbstsicher verhandeln. Erfolg erlauben. Seminar für Frauen, die freiberuflich tätig sind oder sich selbständig machen wollen Institut für Kind, Jugend und Familie, 8020 Graz, Lagergasse 98A, Haupteingang 2. Stock, Infos/Anm.: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 10.11
22.11., 9.00-18.00 Selbstsicher verhandeln. Erfolg erlauben. Seminar für Frauen, die freiberuflich tätig sind oder sich selbständig machen wollen Institut für Kind, Jugend und Familie, 8020 Graz, Lagergasse 98A, Haupteingang 2. Stock, Infos/Anm.: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 10.11
13.-16.11. Rituelle Kreistänze zu Trauer, Abschied und Tod. Mit Birgit Wehnert Frauenbildungshaus Zülpich, 53909 Zülpich-Löwenich, Prälat-Franken-Str. 22, T. 02252/65 77, http://frauenbildungshauszuelpich.de
ab 13.11., 17-21.00 Weiblichkeitsbilder: Therapiegruppe Anm. bis 3.11., Verein Frauenservice, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at
22.11., 10-16.00 Linux – die Alternative zu Microsoft? Verein Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 13.11.
27.11., jeweils 17.00-20.30 Selbstverteidigung für Mädchen von 14-18 Jahren, Leitung: Martina Bauer Verein Frauen für Frauen, 2020 Hollabrunn, Kirchenplatz 1-2a, T. 02952/2181, e-mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at, Anm. bis 10.11.
ab 24.11. Mädchen und junge Frauen mit Behinderung erobern sich die Welt! Gestaltungswettbewerb – Mädchenkonferenz – Workshops in Stadt und Land Salzburg
6.11., 19.00 Wieviel Mutter braucht das Kind? Leitung: Dr. Kerstin Witt-Löw, Psychologin
Sprungbrett für Mädchen, 15., Pilgerimgasse 22-24, Stiege 1/Top 1, T. 789 45 45, http://www.sprungbrett.or.at
Verein Frauen für Frauen, 2020 Hollbrunn, Kirchenplatz 1-2a, T. 02952/2182, e-mail: frauenberatung@frauenfuerfrauen.at
25.11., 9-16.00 Wiener-Aids-Tag 2003: „HIV/AIDS: Neue Themen, neue Herausforderungen“
6.11., 19-23.00 „Die Frau ist nicht der Rede wert“. Sprache als strukturelle Gewalt
Aids Hilfe Wien, 6., Mariahilfer Gürtel 4, vis à vis U6 Gumpendorferstr., e-mailAnmeldung bis 10.11. unbedingt notwendig unter wiener-aids-tag@aids.at, Teilnahme kostenlos
28.11., 17-19.00 Stärke durch Balance Stadtteilcafé palaver, 8020 Graz, Griesgasse 8, Infos: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 17.11.
ISOP, Kursraum, 8020 Graz, Dreihackeng. 2, Infos: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 20.11.
15.11., 14-19.00 Internet-Homepageworkshop für Mädchen von 15-18 Jahren
29.11., 9-15.00 Stärke durch Balance
ab 21.11. Echt heiß: Mädchen schweißen Feuerskulpturen Info/Anm.: Mädchenzentrum AmaZone, 6900 Bregenz, Kirchstr. 39, T. 05574/45801, e-mail: maedchenzentrum@amazone.or.at
21./22.11. Kreative Wege zur Effektivität. Frauenseminar zur Veränderung des beruflichen und privaten Lebens. Mit Sabine Mandl Anm.: VHS Favoriten, 10., Arthaberpl. 18, T. 603 40 30
21.11.,17-21.00 Zeit- und Stressmanagement. Mit Gabi Ziegelmaier EGA: Frauen im Zentrum, 6., Windmühlg. 26, T. 534 27 - 339, http://wien.spoe-frauen.at
44 an.schlägenovember 2003
5.11., 19.30 Verhütungsmittel im Überblick – ein Streifzug von der Hormonspirale bis zum Zykluscomputer, Leiterin: Barbara Laschalt, Psychologin
24.11., 18-20.00 Berufsbildende Schule – ja bitte! Aber welche? Ein kostenloser Info-Abend für Mädchen, Eltern eingeladen!
Renner Institut, 12., Khlesplatz 12, Infos/Anm.: Tanja Dobart, Johanna Kühbauer T. 804 65 01-18 od. -43, e-mail: kuehbauer@renner-institut.at
Infos/Anm.: mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e-mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
Österr. Orient-Gesellschaft, 1., Dominikanerbastei 6/6, T. 512 89 36, http://www.oeog.org
FEM – Gesundheitszentrum, 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15-5771, e-mail: fem@aon.at
14.-15.11. Power Talking. Von der Defensive in die Offensive
16.11., 10-15.00 Internet-Homepageworkshop für Mädchen von 15-18 Jahren
v o r t r a g . d i s ku s s i o n 4.11., 19.45 Alltagsleben im Orient: Alltag von Frauen in Marokko, Vortragende: Ixy Noever (Ethnologin)
Info/Anm.: make it – Büro für Mädchenförderung, 5020 Salzburg, Glockeng. 4c, T. 0662/84 92 91-11
28.11.,16-20.00 Selbstbewusstseinstraining für Ausländerinnen. Starke Frauen im neuen Land
Infos/Anm.: mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e-mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
Sprungbrett für Mädchen, 15., Pilgerimgasse 22-24, Stiege 1, Top 1, T. 789 45 45, http://www.sprungbrett.or.at, Teilnahme kostenlos!
Stadtteilcafé palaver, 8020 Graz, Griesgasse 8, Infos: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 17.11.
29.11., 9-12.00 Selbstbewusstseinstraining für Ausländerinnen. Starke Frauen im neuen Land ISOP, Kursraum, 8020 Graz, Dreihackeng. 2, Infos: Verein Frauenservice, 8020, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 20.11.
29.11., 14-18.00 Schmuck-Uhrenworkshop für Mädchen
Bildungshaus St. Virgil, 5026 Aigen, ErnstGrein-Str. 14, T. 0662/65 901-513, e-mail: office@virgil.at
7.11., 19-21.30 Schleierhafter Islam. Geschlechterverhältnisse im Islam Bildungshaus St. Virgil, 5026 Aigen, ErnstGrein-Str. 14, T. 0662/65 901-513, e-mail: office@virgil.at
10.11, 19-21.00 Frauenblut – die verdeckte Kraft. Vortragende: Olivia Wollinger Institiut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, Anm. erforderlich unter T. 89 58 440, e-mail: office@frauensache.at
12.11., 18.30 Frauen in der Lebensmitte: Die „berüchtigten“ Wechseljahre. Leiterinnen: Helga Kalmar und Bibiana Kalmar
19.11., 19.30 Geburt – Wann ist Hilfe notwendig? Mit Dr. Gabriele Knappitsch, Gynäkologin FEM – Gesundheitszentrum, 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15-5771, e-mail: fem@aon.at
20.11. „Frauengeschichte(n)“. Auf den Spuren der „herstory“. Mit Ruth Devime
Kunstraum St. Virgil, 5026 Aigen, Ernst-Grein-Str. 14, T. 0662/65 901-513, e-mail: office@virgil.at
FEM – Gesundheitszentrum, 18., Bastiengasse 36-38, T. 476 15-5771, e-mail: fem@aon.at
bis 15.2. Mimosen-Rosen-Herbstzeitlosen. Künstlerinnen-Positionen 1945 bis heute.
27.11. „Frauengeschichte(n)“. Auf den Spuren der „herstory“. Mit Ruth Devime Anm.: VHS Urania, 1., Uraniastr. 1, T. 712 61 91
a u s s te l l u n g bis 5.11. Miriam Bajtala, Judith Huemer, Loretta Lux: Videoinstallationen & Fotografie Fotogalerie Wien, 9., Währinger Str. 59, T. 408 54 62, e-mail: fotogalerie-wien@wuk.at
bis 15.11., 20.00 Steirischer Herbst: Balkan Konsulat proudly presents: Sarajevo <rotor>, 8020 Graz, Belgierg. 8, T. 0316/68 83 06, e-mail: rotor@mur.at
bis 16.11. Andrea Geyer Secession, 1., Friedrichstr. 12, T. 587 53 07, http://www.secession.at
bis 22.11. Steirischer Herbst: changingroom. dolly&surround. Das Drumherum, der Körper um den Körper PELL MELL, 8010 Graz, Mandellstraße 4, e-mail: pellmell@zinganel.at
bis 23.11. Steirischer Herbst: Sabine Regula: Hinter Gitter und Glas. Schmuck
bis 30.11 Steirischer Herbst: Europäerinnen – The Hall of Fame Project. Photoausstellung von Bettina Flitner
Generali Foundation, 4., Wiedner Hauptstr. 15, T. 504 98 80, http://foundation.generali.at
Helmut-List-Halle, Foyer, 8020 Graz, Waagner-Biro-Straße 98a, T. 0316/85 84 260-11, e-mail: info@helmut-list-halle.com. 8.11., 17.00: Ausstellungsgespräch mit der Künstlerin
ab 6.11., steirischer herbst: Julia Bornefeld: HAUT-NAH. Objekte und Bilder Kunstmagazin Hell, 8600 Bruck a. d. Mur, Herzog-Ernst-Gasse 5, T. 0676/70 13 30-0, e-mail: kunstmagazin@aon.at
Wiener Rathaus, 1., Feststiege 1, Liechtenfelsg. 2, Infos zu CamilloSitte-Symposium: http://www.sitte.tuwien.ac.at
10.11., 19.00 Eröffnung: Aimée Blaskovic, Bettina Hoffmann, Ruth Neubauer, Elisabeth Wörndl WUK Fotogalerie, 9., Währinger Str. 59, T. 40 121-0
Infos/Anm.: mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e.mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
18.11., 19.00 Frauen in neuen Netzwerken. Veranstaltungsreihe: Sag mir, wo die Frauen sind… Über die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in öffentlichen Räumen. Mit Michaela Moser, feminist. Theologin
3.12., 13-17.00 Exkursion in eine HTL, Mädchen mit Interesse sind herzlich willkommen!
Kardinal König Haus, 13., Lainzer Str. 138, T.: 804 75 93-649, e-mail: office@kardinal-koenig-haus.at
Infos/Anm.: mafalda, 8010 Graz, Glacistr. 9, T. 0316/33 73 00, e.mail: office@mafalda.at, Teilnahme kostenlos!
30.11., 10-16.00 Schmuck-Uhrenworkshop für Mädchen
Secession, 1., Friedrichstr. 12, T. 587 53 07, http://www.secession.at
26.11., 19.30 Ihr Kind raucht mit? Leiterin: Julia Kastenhuber, Psychologin
13.11., 19.00 Sanja Ivekovic: Feminist Intervention in Media. Begleitprogramm zur Ausstellung
14.11., 19.00 Buchpräsentation/Empfang: Sonja Hnilica (Hrsg.) zum 100. Todestag von Camillo Sitte
ab 27.11. Monica Bonvicini/Sam Durant
bis 8.12. artists in residence 2003: Marianne Lang, Christine Scherl, Nikola Hansalik
Galerie Centrum, 8010 Graz, Färberg. 7, T. 0316/82 45 41, e-mail: office@galeriecentrum.at
Anm.: VHS Urania, 1., Uraniastr. 1, T. 712 61 91
WUK Projektraum, 9., Währingerstr. 59, T. 40 121-0
Anm.: VHS Urania, 1., Uraniastr. 1, T. 712 61 91
FEM – Gesundheitszentrum, 18., Bastieng. 36-38, T. 476 15-5771, e-mail: fem@aon.at
13.11. „Frauengeschichte(n)“. Auf den Spuren der „herstory“. Mit Ruth Devime
23.11., 19.00 Mustografie Fotografien von Julia Wesely
ab 14.11. Frauenbild – Fotografie, Skulptur und Video aus der Sammlung des Niederösterr. Landesmuseums Niederösterr. Landesmuseum, 3109 St. Pölten, Franz Schubert-Pl. 5, T. 2742/908090, Di-So 10-18.00, bis 4.4.2004
Kunsthalle Krems, 3500, Franz Zeller Pl. 3, T. 2732/90 80 10, tägl. 10-18.00
bis 31.12. Doris Furrer: „A woman´s way“ fz-bar, 9., Währinger Str. 59/6, Eingang Prechtlg., T. 402 87 54
lesung 12.11., 18.30 Elfriede Gerstl im Rahmen der Literaturabende „Kunst der Sprache, Kunst des Tages, Kunst des Lebens“ Rosa-Mayreder-College, 9., Türkenstr. 8/2/13, T. 319 68 32, http://www.rmc.ac.at
12.11., 19.00 Maria Bill liest Alessandro Bariccos Roman „Seide“. Eine poetische Liebesgeschchte aus dem 19. Jahrhundert Österreichisches Theatermuseum, 1., Lobkowitzplatz 2, http://theatermuseum.at
28.11., 19.30 Buchpräsentation Traude Korosa: Hannas Vermächtnis und andere Geschichten Kultur unter der Brücke, 1., Wipplingerstr. 23, Infos/Anm.: www.unterderbruecke.org, Eintritt frei!
a k t i v i t ä te n 8.11., 15-16.30 FrauenStadtSpaziergang: Frauenprojekte – Feministische Organisationen Treffpunkt: 8020 Graz, Marienplatz 5
12.11., 19-24.00 Venus im Bade. Badeabend exklusiv für Frauen Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169, Badehaus, T. 988 98 111, e-mail: kulturhaus@sargfabrik.at
16.11., 16-20.00 Frauenbadefreuden (Baden und Kosmetik) Sargfabrik, 14., Goldschlagstr. 169, T. 988 98 111, e-mail: kulturhaus@sargfabrik.at, Karten reservieren!
s e l b s t v e r te i d i g u n g jeden Freitag, 19-20.30 Karate für Frauen. Workshop für Anfängerinnen und Fortgeschrittene Karate Club Wien, 6., Gumpendorfer Str. 63d, T. 586 33 47, e-mail: aliki@aon.at
ab 5.12. Selbstbewusstsein – Selbstbehauptung – Selbstverteidigung für Frauen. Fortsetzungskurs Info und Anm.: Verein Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 22-0, e-mail: office@frauenservice.at, Anm. bis 12.11., Termine: 5.12., 18-21.30, 6.12., 9.30-16.00
an.künden
Fo t o : G e r d a L a m p a l z e r / Tra n s l a t i o n
Frauenberatungsstelle Freiraum, 2620 Neunkirchen, Wiener Straße 4/9, T. 02635/61125, e-mail: freiraumfrauen@utanet.at, Termine: 22.11., 10-19.00; 23.11., 10-19.00
f i x te r m i n Montag Frauencafé autonomes Frauenzentrum, 4020 Linz, Humboldtstr. 43, T. 0732/60 22 00, http://www.frauenzentrum.at. Jeden Mo, 18-22.00
Internet-Café für Frauen und Mädchen. Auch Anfängerinnen. Kinderbetreuung Zeit!Raum, 15., Braunhirscheng. 33-37, T. 895 72 67. Jeden Mo 15-18.00
Jour Fixe für lesbische Frauen über 50. Mit Andrea Scheutz (Psychotherapeutin) Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, T. 89 58 440, e-mail: office@frauensache.at. Jeden 1. und 3. Mo, 19-20.30
Offene Encounter-Gruppe für Lesben und Frauen, die sich DA nicht so sicher sind
Dein Körper – Deine Verbündete. Mit Andrea Scheutz (Psychotherapeutin) Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29. T. 89 58 440, e-mail: office@frauensache.at. Jeden 2. Mi, 18-19.30, Anm. erforderlich!
Lesbengruppe HOSI-Zentrum, 2., Novarag. 40, T. 216 66 04, http://www.hosiwien.at. Jeden Mi ab 19.00
Offene Gruppe für Alleinerzieherinnen und Frauen in Trennungssituationen Kontaktstelle für Alleinerzieherinnen, 1., Stephanspl. 6/V/30. Jeden 1. u. 3. Mi, 18-20.00, Anm. Frauen beraten Frauen, T. 587 67 50
Que(e)r-Beisl Ernst Kirchweger Haus, 10., Wielandg. 2-4, http://www.raw.at. Jeden Mi, 18.30-24.00
Donnerstag Ungehalten – gehalten. Schwimmkurs f. Frauen. M. Theresia BlatnekWondraczek Anm.: Frauenberatung Zwettl, 3910, Galgenbergstr. 2, T. 2822/522 71-0. Do 19-20.00
Regenbogen Stammtisch Gasthaus Zur Brücke, 4840 Vöcklabruck, Vorstadt 18, T. 0699/11 34 12 14. Ab 20.00
Muttertag. Kostenlose Kinderbetreueung Anm.: ega, 6., Windmühlg. 26, T. 589 80/0. Jeden Do 14-19.00
Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, T.: 89 58 440, e-mail: office@frauensache.at. Jeden 2. und 4. Mo, 19.30-21.00, Anm. erforderlich
Schmökern, gustieren, plaudern, Tee trinken, Bücher kaufen
Dienstag
Widerstandslesung. Künstlerische Beiträge (lesen, spielen, singen, feuerschlucken etc.) willkommen: http//www.awadalla.at/el/kalender.at
Frauenlaufgruppe Hollabrunn. Mit Sylvia Möstl Treffpunkt: Parkplatz des ATSV, 2020 Hollabrunn. Jeden Di 9.00
Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/55 6 40, abraxa@goplay.com. Jeden Di 14-18.00
Dick und fit – Sport, Spiel und Körperspass. Mit Karin Weingartmann 8010 Graz, Volksschule Brockmanng. 119, Anm. erforderlich: Frauengesundheitszentrum, Joanneumring 3, 8010 Graz, T. 0316/83 79 98-30. Jeden Di, 19-21.00
Selbsthilfegruppe „Wenn Frauen zu sehr lieben“ Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofg. 20, T. 0316/71 60 220, e-mail: office@frauenservice.at. Jeden Di, 19.30-21.00
Geheimer Garten für Frauen und Mädchen Reichsapfelg., 15., Infos: Zeit!Raum Stadtteilprojekt, T. 895 72 67, http://www.zeitraum.co.at
Mittwoch Schreibwerkstatt für Frauen. Mit Fini Zirkovich Literaturhaus Mattersburg, 7210, Wulkalände 2. Jeden Mi 19.00. Anm.: T. 02626/677 10
Mittwochs-Frauentratsch mit Netzanschluss Frauenberatungsstelle Freiraum, 2620 Neunkirchen, Wiener Str. 4/9, T. 02635/61125, e-mail: freiraumfrauen@utanet.at. Jeden 1. Mi im Monat
Dick und fit – Schwimmen. Mit Karin Weingartmann Schwimmhalle ATG, 8010 Graz, Kastellfeldg. 8. Infos: Frauengesundheitszentrum, Joanneumring 3, 8010 Graz, T. 0316/83 79 98-30. Jeden Mi, 17-18.00; Anm. erforderlich!
Buchhandlung Frauenzimmer, 7., Zieglergasse 28, T. 522 48 92, e-mail: frauenzimmer@aon.at. Jeden Do bis 21.00
Botschaft der besorgten Bürgerinnen, 1., Ballhausplatz 1a. Jeden Do 17-19.00
Freitag Treffpunkt für junge Lesben bis 25 HOSI Linz, 4020, Schubertstr. 36, T. 0732/60 98 98. Jeden 2. u. 4. Fr ab 20.00
Welser Frauen-Stammtisch – gemütlicher Frauentreffpunkt Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13. Jeden 4. Fr. ab 20.00
Frauencafé der Rosa-Lila-Pantherinnen – der Abend für Lesben und Freundinnen Feel Free, 8010 Graz, Rapoldg. 24, meist einmal im Monat, 19-23.00, Info unter T. 0316/36 66 01
Internet-Café von Frauen für Frauen
Translation Das 25-jährige Jubiläum der Wiener Medienwerkstatt startet am 4. November mit der Erstpräsentation der Installation „Translation“ von Gerda Lampalzer in der Kunsthalle. Die Künstlerin formt auf mehreren Leinwänden eine Sprach/Montage-Choreografie: aus Japanisch, Russisch, Englisch und Spanisch wird ein poetisches Stück in Deutsch mit vier Akzenten. Bis zum 12. Dezember feiert die Medienwerkstatt mit der vielseitigen Veranstaltungsreihe <PARTLY TRUTH> <PARTLY FICTION> ihren Geburtstag. Infos und detalliertes Programm: Medienwerkstatt Wien, 7., Neubaugasse 40a, T. 01/526 36 67, http://www.medienwerkstatt-wien.at Weiber-Frühstück: Videos, Diskussion, Provokatiom, feministische Literatur, veganes Buffet E.K.H., 10., jeden 1. So
Nach Vereinbarung Frauenberatung Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalg. 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstr. 26, T. 03322/430 01
Psychologische, juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen
Die Tür – Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/62 670; 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2, T. 02682/66 124
Ganzheitliche Beratung zu Wechseljahren, Brustveränderungen, Myomen, u.a.m.
Beratung, Gruppen, Kurse, Vorträge für Frauen. Auch muttersprachliche Beratung
Hotline Essstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz
Wendepunkt, 2700 Wr. Neustadt, Raugasse 16, T. 02622/825 96. Mo, Do, Fr 9-12.00, Di 17-20.00
Beratung im Schwangerschaftskonflikt, bei Verhütungsfragen und Essstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Willibald Hauthalerstr. 12, T. 0662/44 22 55
Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98, kostenlos
Telefon zum Ortstarif: 0810/810 400. Mo, Do 16-19.00; Mi 9-12.00
Schwangerschaftstest zum Selbstkostenpreis (eur 1,50). Hilfe zur Selbsthilfe und Infos zu Schwangerschaftshilfen und/oder Schwangerschaftsabbruch Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98, Mo-Mi und Fr 9-13.00, Do 15-19.00
abz wien.cybercenter, 6., Gumpendorfer Str. 83, T. 595 21 55. Jeden Fr 13-19.00, jeden letzten Fr speziell für Mädchen
Offenes Treffen feministischer Migrantinnen Café Längenfeld, 12., Längenfeldg. 8, jeden 1. Fr im Monat
Samstag Club Anderwelt 6., Theobaldg. 10. Jeden 2. Sa ab 22.00
Sonntag Labrys Lounge Café Barcelona, 8010 Graz, Reitschulg. 20. Info: Verein Labrys, Martina Kump, 8010, Morellenfeldg. 30/5, e-mail: labrys@gundl.at. Jeden So ab 18.00
Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2, T. 05574/45 538, e-mail: frauengetriebe@aon.at. Jeden 1. So ab 11.00
Selbsthilfegruppe Anonyme Ess-Süchtige 13., St. Veitg. 25, jeden So 19.30, T.: 0676/78 79 144
Klaudia Wanner
ab 22.11 Selbstverteidigungskurs für türkische und kurdische Migrantinnen. Methode: Wen Do
november 2003an.schläge 45
an.künden
Fo t o : Fi g u r e n t h e a t e r Tü b i n g e n / Te a t r o n T h e a t e r
tanz.fest ab 7.11., 21.00 Frauentanzabend
aus.blick
HOSI Zentrum, 2., Novarag. 40, T.: 216 66 04, http://www.hosiwien.at. Jeden Freitag
8.11., 20.00 Orientalische Nächte II Bauchtanzstudio Chiftetelli, 7., Neubaugasse 40A, T. 526 47 77, e-mail: chiftetelli@vienna.at
an.schläge
10.11., ab 22.00 HOT STUFF: funky house & dancefloor for gay women and men
im dezember
U96, 9., Nussdorferstr. 69
15.11., 20.00 Frauen-Tanzfest fz-bar, 9., Währinger Str. 59/6, Eingang Prechtlg., T. 402 87 54
22.11., 17.00-20.00 Mahsati-Tanz auf Inannas Spuren Bauchtanzstudio Chiftetelli, 7., Neubaugasse 40A, T. 526 47 77, e-mail: chiftetelli@vienna.at
22.11., 21.00 Counterclockwise Party – Das Herbstfest der Hosi-Jugend für Lesbigays & Friends
Macht des Staunens Zum bereits sechsten Mal findet heuer vom 27. November bis 7. Dezember das Internationale Puppentheaterfestival für Erwachsene statt. Unter den sieben Produktionen aus England, Italien, Deutschland, Israel, Österreich und den USA finden sich etwa die britische FrauenGruppe „Doo Cot“ oder die deutsch/österreichische Formation „Kasoka“. Martina Winkel, Festival-Co-Produzentin, präsentiert ihr neues Stück „Wundkontrolle“. 26.11.-7.12. im Schauspielhaus, Porzellangasse 19, 1090 Wien, Karten-T. 01/317 01 01-18, http://www.schauspielhaus.at Verhütung für Frauen. Mit Monika Vucsak Anm.: Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Brockmanng. 48, T. 0316/83 79 98, eur 5,-
Arbeitsgruppe für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit Frauen beraten Frauen, 1., Seitenstettengasse 5/7, Info: T. 0676/717 29 67
Di 18.00-19.00 HOSI Lesbenradio ( jeden 1. Do), La manifesta (2. Do), Görls linkup (3. Do), Lourdes (4. Do) Radio Orange 94 Mhz
Di 18.00-19.00 ta mera – an Orten wie diesen. Von Frauen für Frauen. Von Lesben für Lesben. Radio Orange 94 Mhz
Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen
Mi 20.05-20.20 Das Frauenzimmer. Die Plattform für eine frauenspezifische Information
Verein Ninlil, 3., Hetzg. 42/1, T. 714 39 39
Freies Radio Salzburg, FM 94 MHz
Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen
Mi, 17.00-18.00 femme totale – feminist. Radioprogramm
Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38, T. 476 15/57 71; Erstgespräch kostenlos! Tel. Beratung Di 10-12.00 u. Do. 14-16.00 unter T. 476 15/57 75 sowie unter fem@aon.at
Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38, T. 476 15/57 71
Medizinische Sprechstunde für Mädchen und Frauen mit Essstörungen Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38, T. 476 15/57 71
r a d i o . f i x te r m i n
radio helsinki , 92,6 Mhz (Graz)
Mi 18.00-19.00 Abwechselnd: orangina – Fanzine zu Mädchennetzwerken in der Subkultur und bauch.bei.po – Die Sendung für die ganze Frau Radio Orange 94 MHz
28.11., ab 22.00 HOT STUFF: funky house & dancefloor for gay women and men U96, 9., Nussdorferstr. 69
diverses Di-Sa, 18.30-2.00 Frauencafé 11.11., 9.30 Tag der offenen Tür/Info-Abend Kreativschule Lernwerkstatt Regenbogen – Privatschule für Kinder im Vor- und Volksschulalter 23., Dirmhirng. 138/2, T. 865 65 19
12.-14.11., 14.00-18.00 Lifestyling – die Messe für Mädchen Mädchenzentrum AmaZone, 6900 Bregenz, Kirchstr. 39, T. 05574/45801, e-mail: maedchenzentrum@amazone.or.at
radiohelsinki, 92,6 MHz (Graz)
jeden 2. Fr. 18.00-19.00 Radio UFF. Das Radio des Unabhängigen Frauenforums
Radio Orange 94 MHz (Telekabel Wien 92,7)
Radio Orange 94 MHz
Gendermainstreaming hat offiziell Einzug gehalten in Architektur und Landschaftsplanung: Doch wo liegen die Mängel?
arbeit
Weihnachtsstress Das ruhige und besinnliche Weihnachtsfest ist für zahlreiche Einzelhandelskauffrauen die bei weitem stressigste Zeit des Jahres.
un-gipfel
Informationslücken „Women crossing the digital divide“ verkündete ein UN-Weltgipfel, der die Rolle von Frauen in der Informationsgesellschaft thematisierte.
22.11., ab 18.00 Yet Surviving Überlebensstrategien von Frauen aus Südasien. Filme, Vortrag, Musik, Buffet. Altes AKH, Aula, 9., Alserstr. 4/Hof 1,
29.11., 20.00 Benefizveranstaltung „Für die Kinder dieser Welt“. Anna Getaneh (Äthiopien) und Viviane Senna (Brasilien) Bühne im Hof, Linzer Str. 2, 3100 St. Pölten, Infos: T. 02742/35 22 91
Radio FRO, 105 MHz (Linz)
Fr 18.00-19.00 Abwechselnd: Dyketime – Radiomagazin für Lesben/Frauenforum
Stadtplanerinnen
8., Lange Gasse 11, T. 406 37 54
jeden 1. u. 3. Fr. 16.30-17.30 SPACEfemFM. Frauenradio
jeden 1. Mo 18.00-19.00 Khorschid Khanum – die persischsprachige Frauensendung
46 an.schlägenovember 2003
HOSI Zentrum, 2., Novarag. 40, T. 216 66 04, http://www.hosiwien.at
thema
Redaktionsschluss Termine 12/03-01/04: 12.11.03 termine@anschlaege.at
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„Es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu tun!“ Ein paar Stiegen steigen, eine Station zu Fuß gehen oder langsam laufen.
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Nr. 09/03, oktober 2003/17. Jahrgang, e 3,5 (Ö) e 4,– (D) sfr 8,– , P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1030 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M