an.schläge 02/2010
an.schläge DAS FEMINISTISCHE MAGAZIN februar
thema
Aufwind Skispringerinnen wollen hoch hinaus: Gender-Politiken bei Olympia politik
Abwind Die Sozialdemokratie auf Talfahrt: Gesine Schwan im Interview e 3,8 (Ö) e 4,8 (D) sfr 9,-
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an.schläge an.spruch
Schwestern im Geiste? Wer gleiche Rechte für Migrantinnen will, muss Rassismus bekämpfen eingetragene.partnerschaft
auf.takt
Das Stadthaus nur für Ehepaare Lesben und Schwule dürfen sich nun verpartnern. Was haben sie davon?
Kopenhagener Desaster
politik
Gender-Aspekte im Klimaschutz bringen nichts ohne konkrete Strategien
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gesine.schwan
Großes Enttäuschungspotenzial Die Ex-Präsidentschaftskandidatin über Kinder, Karriere und SPD-Krise
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outside.olympia
Rekordverdächtig
thema
Startverbot: Sind Skispringerinnen zu gut für Vancouver?
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olympia.outside
46,XX/46,XY Grob unsportlich: Geschlechtstests bei den Olympischen Spielen
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forum.wissenschaft
Drei rote Pfiffe Der Widerstand der kärntnerslowenischen Partisanin „Jelka“
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berufs.orientierung
Vollzeit glücklich?
gesellschaft
Eure an.schläge
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klima.konferenz
Vom Suchen und Finden „richtiger“ Arbeit in Krisenzeiten
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joana.adesuwa.reiterer
„Es gibt eine Nachfrage“ Die Menschenrechtspreisträgerin über ihren Kampf gegen Frauenhandel
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bild.wechsel
„Bis heute sehr bewegend” Das Künstlerinnenarchiv „Bildwechsel“ ist ein Exportschlager
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tricky.women
Animierende Visionen Der Animationsfilm wagt sich an die Dokumentation
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an.klang
Pop Evolutions Von der Oper zum Dance-Pop
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an.lesen
Autobiografische Odyssee in Bildern Comic-Epos über eine italienische Reise
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ge.sehen
kultur
Am 12. Februar beginnen die 21. Olympischen Winterspiele in Vancouver. Gender-Politiken im Sport gelten zu Recht als besonders konservativ – hartnäckig wird hier an traditionellen Körperund Geschlechterbildern festgehalten, wie das vorläufige Startverbot für Caster Semenya oder der Ausschluss von Skispringerinnen bei den olympischen Wettbewerben aktuell einmal mehr beweisen. Ironischerweise sind es jedoch gerade die Geschlechtstests bei Sportwettkämpfen, die sichtbar machen, dass Geschlechtsidentität keineswegs eine eindeutige Sache ist. Bettina Enzenhofer zeichnet im Rahmen des Olympia-Schwerpunktes dieser Ausgabe die Geschichte der Geschlechtstest im Sport nach. Der langen historischen Tradition des Frauenausschlusses bei den Olympischen Spielen widmet sich Silke Pixner in ihrem Artikel. Und Kerstin Kellermann hat recherchiert, warum die Skispringerinnen in Vancouver nicht fliegen dürfen. Aber zumindest bei uns gibt es einen Platz am Stockerl: And the winner is … Missy Magazine! Den ersten Preis unseres X-mas-Contest hat Missy-Redakteurin Chris Köver gewonnen, die unsere Lametta-Lilith auf einer Release-Party in Hamburg ganz besonders dekorativ drapiert hat.
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„Reiche sind Betrüger“ Queere Kapitalismuskritik:„Louise hires a contract killer” im Kino
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an.uns
an.schläge Herausgeberinnen und Verlegerinnen: CheckArt, Verein für feministische Medien und Politik
In 80 Pickerln um die Welt:
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Oventic, Mexiko
A-1030 Wien, Untere Weißgerberstr. 41, T. 01/920 16 76 e-mail: redaktion@anschlaege.at, office@anschlaege.at, www.anschlaege.at
Koordinierende Redakteurinnen: Lea Susemichel, office@anschlaege.at,T.01/920 16 78 Vina Yun,redaktion@anschlaege.at,T. 01/920 16 76
Buchhaltung, Abos: Svenja Häfner, buchhaltung@anschlaege.at,
Termine, Tipps: Andrea Heinz, termine@anschlaege.at Inserate: Michèle Thoma, mi.thoma@chello.at Redaktion: Bettina Enzenhofer/be, Svenja Häfner/svh, Andrea Heinz/han, Silke Pixner/pix, Fiona Sara Schmidt/fis, Lea Susemichel/les, Irmi Wutscher/trude, Vina Yun/viyu
Praktikum: Caroline Mieling/cami Mitarbeit bei dieser Nummer:
Fo t o : L e a S u s e m i c h e l
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Eva Bachinger, Kendra Eckhorst, Denice Fredriksson, Judith Götz, Silke Graf, Beate Hammond, Gabi Horak, Kathrin Ivancsits/kaiv, Leonie Kapfer/leka, Nadine Kegele/nad, Kerstin Kellermann, Sylvia Köchl/sylk, Birge Krondorfer, Eva Morocutti, Helga Pankratz, Lisi Schleicher/liS
Cover: Gia D. Parsons Cartoon: Paula Bolyos plus.minus: Lea Susemichel Fotos: an.schläge-Archiv, Greg Archer, Mirjam Baker, Bildwechsel, Drava-Verlag, flickr/Null Prozent, Niko Formanek, Gender CC, Knut Klaßen, koolfilm.de, Michael Kren, Luc Massin, JP Meurisse, Klaus Pichler, David J. Roberts, Stadtkino Verleih, Eva Trimmel
Layout: Lea Susemichel Homepage: Mirjam Bromundt, www.anschlaege.at Druck: Tiskarna Druck © an.schläge: Titel, Vorspann und Zwischentitel von der Redaktion. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht der Auffassung der Redaktion entsprechen. Kürzungen vorbehalten. ISSN 1993-3002
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Die an.schläge, das feministische Magazin, werden von „CheckArt. Verein für feministische Medien und Politik“ herausgegeben. Sie verstehen sich als feministische Gegenöffentlichkeit gegen den Malestream und als Teil queer-feministischer Bewegungen. Die an.schläge sind Mitglied der VAZ – Vereinigung alternativer Zeitschriften und des feministischen Medienverbands.
04 an.schläge februar 2010
an.schläge werden gefördert von:
Lea Susemichel
Schwestern im Geiste? Drei Burka-Trägerinnen stehen drei Figuren in KuKlux-Klan-Gewändern gegenüber. „Schwestern im Geiste“ ist darunter zu lesen. Eine andere Zeichnung von Eva Schwingenheuer ist mit „Nuttenburka“ betitelt. Der Sichtschlitz des Schleiers findet sich auf diesem Bild zwischen den Beinen. Die Bilder sind diffamierend und entwürdigend. Doch die Autorin des unlängst erschienenen „Burka-Buchs“, das insgesamt 45 dieser Comics enthält, versteht sich als Feministin, der es um die Gleichberechtigung der Geschlechter geht. Angesichts der seit vielen Jahren erbittert geführten „Kopftuchdebatte“, die den Feminismus in mindestens zwei unversöhnliche Lager gespalten hat, ist so etwas längst kein Widerspruch mehr. „Is Multiculturalism Bad for Women?“, hatte Susan Moller Okin 1999 gefragt, und seither beantworten immer mehr FeministInnen diese Frage mit einem stetig lauter und entschiedener tönenden Ja. Denn falsche Toleranz, insbesondere der muslimischen Community gegenüber, lasse die betroffenen Frauen mit den Konsequenzen sogenannter „traditions-“ bzw. „kulturbedingter“ Gewalt allein. Zu welch verächtlicher Viktimisierung dieser vermeintliche Aufruf zu feministischer Solidarität führen kann, zeigen Schwingenheuers Burka-Bilder höchst anschaulich. Und dass man nicht nur in der „Emma“-Redaktion, sondern vermutlich auch am Stammtisch herzlich über sie lachen kann, wird billigend in Kauf genommen. Ebenso wie die Allianzen, die FeministInnen immer wieder mit Rechten und RassistInnen eingehen, wenn es um die Einführung von Sanktionsmöglichkeiten bei „migrantischer“ bzw. „muslimischer“ Gewalt gegen Frauen geht. Auch Österreichs Frauenministerin Gabriele HeinischHosek denkt inzwischen laut über ein Burka-Verbot nach, nachdem die SPÖ derartige Vorstöße zuvor immer abgelehnt hatte. Sie befindet sich dabei auf einer Linie mit Italiens Lega Nord und Nicolas Sarkozys konservativer Regierungspartei UMP, die im Rahmen einer „Debatte über die nationale Identität“ Frankreichs nach dem „Burkini“ im Schwimmbad nun auch den Ganzkörperschleier auf der Straße verbieten will. Und es ist auch nicht allein der Papstvertraute Bischof Kapellari, der das Schweizer Votum gegen
Minarette als berechtigten Ausdruck einer Sorge vor bestimmten „Ausprägungen“ des Islams interpretiert und die Diskussion darüber nutzt, um auch gleich noch die Ganzkörperverschleierung als Gefährdung des sozialen Friedens anzuprangern. Alice Schwarzer bedient sich exakt derselben – originär rechtspopulistischen, mittlerweile aber allseits äußerst beliebten – Rhetorik, wenn sie fordert, die Ängste der Menschen endlich ernst zu nehmen und „der Mehrheit der Bevölkerung aus dem Herzen“ zu sprechen. Und wer glaubt, es sei vielleicht einmal mehr das kalt-xenophobe Schweizerische Herz gewesen, das da bei der Volksbefragung gesprochen hat, irrt. Laut Schwarzer ist das Ergebnis vor allem dem legitimen „Unbehagen“ über islamische Praktiken wie etwa der Verschleierung zu verdanken. Wenn es also auch durchaus kein neues Phänomen ist, dass Feminismus und Rechtspopulismus zuweilen dieselben Forderungen stellen: Die Bereitschaft, dafür einen rassistischen Ruf nach restriktiver Politik einfach dreist als emanzipatorischen Akt zur Durchsetzung von Frauenrechten umzudeuten, hat auch unter FeministInnen in jüngster Zeit zweifellos zugenommen. Dabei ist jedoch nichts gefährlicher und keine Strategie ungeeigneter, um die Rechte von Migrantinnen zu stärken. Wer Entscheidungsfreiheit tatsächlich will, muss Rassismus benennen und bekämpfen, statt ihn zu leugnen. Wer Selbstbestimmung will, muss sich für die uneingeschränkte Gleichstellung von MigrantInnen einsetzen. Denn sie ist die unabdingbare Grundlage dafür. Und wenn eine Frauenministerin feministische Politik machen will, sollte sie tunlichst nicht über ein Verbot der Burka spekulieren, während gerade über ein neues Asylzentrum und den Freiheitsentzug in Form einer „Anwesenheitspflicht“ für AsylbewerberInnen diskutiert wird. In Dänemark hat gerade ein eigens einberufenes „Burka-Komitee“ entschieden, dass das Tragen einer Burka weiter erlaubt bleibt. Eine Studie hatte ergeben, dass es landesweit genau drei Trägerinnen gibt. Sehr viel mehr werden es in Österreich wohl auch nicht sein. Weshalb auch HeinischHosek einräumt, dass die Burka derzeit kein dringliches Problem in Österreich sei. Rassismus ist eines. ❚ februar 2010 an.schläge 05
österreichan.riss denk.mal
Stürzt das Lueger-Denkmal! Bis zum 1. März 2010 können Künstler_innen und Student_innen ihre Vorschläge zur Umgestaltung des Karl-Lueger-Denkmals, das auf dem Luegerplatz im ersten Wiener Gemeindebezirk steht, einreichen. Die InitiatorInnen des Arbeitskreises zur Umgestaltung des Luegerplatzes wollen nicht länger hinnehmen, dass ein Antisemit wie Lueger weiterhin mit einem Denkmal bedacht wird, und fordern stattdessen ein Mahnmal gegen Antisemitismus und Rassismus. Protest kommt von FPÖ und ÖVP, die eine Umgestaltung des Platzes ablehnen. Die FPÖ mit der Begründung, dass es ein kulturhistorisches Bauwerk sei und aus seinem Kontext heraus verstanden werden müsse. Die ÖVP, weil die Umgestaltung in ein Mahnmal keine adäquate Form sei, um „den Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts mit Totalitarismus und Holocaust gerecht zu werden“. Der Jurist Karl Lueger war von 1897 bis 1910 Wiener Bürgermeister. Er war einer der ersten, die sich in den 1880er Jahren einer antisemitischen demagogischen Rhetorikstrategie bedienten, um seinen politischen Aufstieg voranzutreiben. Mit seinen jüdInnenfeindlichen Parolen soll er u.a. Adolf Hitler stark beeinflusst haben. trude
dürfnisse nicht erfüllen. In Österreich waren im Jahr 2008 12,4 Prozent, also knapp über eine Million Menschen, armutsgefährdet. Etwa halb so viele, also etwa sechs Prozent, waren manifest arm – das bedeutet, sie konnten sich keine Kleidung kaufen, ihre Wohnungen nicht heizen oder medizinische Behandlungen nicht bezahlen. Und: Armut ist in Österreich weiblich, vor allem Alleinerzieherinnen und Pensionistinnen sind in Österreich besonders von Armut betroffen. Kritik am Jahr der Armutsbekämpfung kommt von NGOs wie der Caritas oder der Armutskonferenz. Sie fordern von Sozialminister Rudolf Hundstorfer konkrete Maßnahmen. Hundstorfer hatte als wichtigste Aufgaben die Sicherung von Beschäftigung und die Umsetzung der bedarfsorientierten Mindestsicherung genannt. Bei Beschäftigungsmaßnahmen, so die Kritik, sollte jedoch auch auf die Qualität der Arbeit geachtet werden: Es soll nicht nur neue Arbeit geschaffen, sondern auch sichergestellt werden, dass man von dieser Arbeit auch leben kann. Schließlich hat auch in Österreich das Phänomen „Working Poor“ in den letzten Jahren massiv zugenommen. trude www.armutskonferenz.at, www.2010gegenarmut.at
pille.danach
No more Spießrutenlauf
http://luegerplatz.com
2010
EU-Jahr der Armutsbekämpfung Die Europäische Union hat 2010 das Jahr der Armutsbekämpfung ausgerufen. Ziel ist vor allem, dass im Bereich der Armutsbekämpfung „sensibilisiert“ und „aktiviert“ wird – realpolitische Maßnahmen sind demnach nicht vorgesehen. Denn obwohl Europa eine der reichsten Regionen der Welt ist, können etwa 17 Prozent der Bevölkerung ihre Grundbe-
Im Dezember 2009 wurde die „Pille danach“ endlich auch in Österreich rezeptfrei gestellt . Ab sofort kann frau also viel einfacher an das Notfallpräparat herankommen: nämlich direkt in der Apotheke, ohne den Umweg über den/die Frauenarzt/Frauenärztin, oder – wenn es in der Nacht oder am Wochenende nötig ist – über die Gyn-Ambulanz. Gesundheitsminister Alois Stöger bezeichnete die Rezeptfreigabe der Pille als „wichtiges frauenpolitisches Anliegen“. Frauenministerin Gabriele HeinischHosek und die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely begrüßten sie wie die Grünen als einen „wichtigen Schritt“, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Kritik kommt, wenig überraschend, von der katholischen Kirche, der ÖVP und der FPÖ. trude
„DAS IST KEIN SCHLANKHEITSWAHN, DAS DIENT DER GESUNDHEIT“
heißt es im Editorial der mit Spannung erwarteten neuen „Brigitte“-Ausgabe, in der erstmals auf professionelle Models verzichtet wurde. Denn neben der Absage an Magermodels findet sich darin auch die obligatorische Brigitte-Diät mit Kalorientabelle und fettreduzierter Kost. Auch die neuen Fotomodels sehen weiterhin so aus, als hätten sie sich eisern an diese Diät gehalten. Allesamt sind sie außerdem ungeheuer attraktiv und großteils deutlich unter dreißig. 06 an.schläge februar 2010
adipositively I
adipositively II
Donut
Cupcake
„Chubby“ heißt mollig, die Selbstbezeichnung „The Chubsters“ steht für stolz getragenes Übergewicht und ist der Name einer queeren Gang, die auf fetten Maschinen Fat Politics macht. „Boss bitch“ ist die Autorin von „Fat and Proud: The Politics of Size“ Charlotte Cooper aka „The Beefer“.Und weil jede richtige Gang auch einen coolen Gruppengruß braucht, gibt es das Donut-Handzeichen (die Finger werden dabei zu einem Donut-Ring geschlossen). „Weil Donuts lecker sind.“ www.chubstergang.com
Bevin Branlandingham mag Cupcakes offenbar lieber als Donuts. Nach diesen muffinähnlichen Kuchen hat sie jedenfalls ihr „Cupcake Cabaret“ benannt, in dem sie performt , wie man eine „Queer Fat Femme“ wird. Die „Fationista“ betreibt außerdem den Blog „The queer fat femme guide to life“ und das Audio-Magazin „FemmeCast“. Ihre Motivation: „I believe in the power of community to bring strength to marginalized identity.“ Yeah, Fat Feminism: The fat is in the fire! http://queerfatfemme.com
homo.ehe
Kein Mahnmal für homosexuelle NS-Opfer Am Morzinplatz, dem Ort des ehemaligen Gestapo-Hauptquartiers in Wien, wird ab dem Frühjahr mit temporär installierten Kunstwerken den homosexuellen und transgender Opfern des Holocausts gedacht. Kurator wird der Fotokünstler Matthias Herrmann sein. Unterdessen ist man bei Homosexuelleninitiativen und den Grünen enttäuscht, dass es nicht gelungen ist, ein permanentes Mahnmal zu schaffen. Der Bau des angekündigten Kunstwerks „Rosa Platz“ ist im vergangenen Dezember endgültig gescheitert – unter anderem, weil keine „alltagstaugliche Farbe“ für das rosa Wasser gefunden werden konnte, so die offizielle Begründung. trude
verhütung
Kürzung für „Haus Mirjam“ Im November letzten Jahres verkündete die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) die Schließung des Hauses Mirjam in Hallein. Nach zahlreichen Protesten und Gesprächen mit Vertreterinnen des Verbands Autonomer Österreichischer Frauenhäuser bleibt das einzige Frauenhaus im Tennengau zwar weiterhin bestehen. Allerdings kürzt Burgstaller sowohl der Einrichtung in Hallein als auch dem Frauenhaus in Salzburg die Subventionen für die nächsten zwei Jahre um zehn Prozent. Wie es weitergehen wird, bleibt für das Haus Mirjam unklar: Burgstaller möchte die Betreuung von Gewaltopfern im Tennengau „auf neue Beine“ stellen und deren Versorgung „noch stärker als bisher am realen Bedarf der Betroffenen ausrichten“. In Salzburg gibt es drei Frauenhäuser: Hallein, Salzburg und Saalfelden. Der Verband Autonomer Österreichischer Frauenhäuser kritisiert, dass die insgesamt 32 Plätze für Frauen und fünfzig Plätze für Kinder im Bundesland zu wenig sind. Nach einer Aufschlüsselung des Europäischen Parlaments wären 834 Plätze in ganz Österreich nötig, in Summe gibt es derzeit – die Kinderplätze miteingerechnet – nur knapp siebenhundert. viyu www.frauenhaus-hallein-muss-bleiben.at, diestandard.at, www.salzburg.gv.at
aktion
Verfassungsgerichtshof entscheidet gegen OP
„Das Nachtleben ist nicht hetero“ Homoriental, der multikulturelle Club für ein lesbisch-schwulestrans-queeres Publikum und Freund_innen, feierte im Jänner sein zehnjähriges Bestehen mit einer Jubiläumsparty im WUK. Neben orientalisch-türkischen Balkan-Beats gab es Performances von Sabrina Andersrum und Lara Süperstar. Leonie Kapfer sprach mit Veranstalterin Sabine Schwaighofer aka dj yasemin. Den Club „homoriental“ gibt es nun schon seit zehn Jahren. Wie hat alles angefangen? Begonnen hat alles am 19. Juni 1999 mit der ersten homorientalParty nach der Regenbogenparade in der Arena. Bei dieser ersten Party war klar: Es gibt Bedarf für genau dieses Partykonzept. Multikulturell-multisexuell als Kurzformel. Der musikalische Schwerpunkt orientalisch-türkisch-balkan-indisch entstand deshalb, weil er auf unseren (gemeint sind kairoboys aka adam & yasemin – bis 2008 gemeinsames homoriental dj-team) musikalischen Vorlieben beruht. Ab Jänner 2000 wurde aus homoriental ein regelmäßig stattfindender Club. Was wird den Besucher_innen geboten? Homoriental bietet einen offenen, relaxten und auch lustigen Partyort. Homoriental hat für alle Anwesenden ein verbindendes Element, ich denke, die Veranstaltung bietet auch so was wie Sicherheit. Ein Platz für uns – homo-trans-queer, migrantisch, nicht-migrantisch. Unser Publikum ist sehr gemischt, die Hälfte sind Stammgäste, es kommen aber immer wieder neue Leute.
Anfang Dezember hat der Verfassungsgerichtshof erneut einen Bescheid des österreichischen Innenministeriums aufgehoben, mit dem die Änderung des Personenstandes einer Transgender-Person von männlich auf weiblich wegen des Fehlens einer geschlechtsanpassenden Operation verweigert worden war. Dieses Urteil entscheidet im Sinne transsexueller Menschen, die seit langem die Abschaffung einer verpflichtenden Operation als Voraussetzung für die Personenstandsänderung fordern. Rechtssicherheit, also einen entsprechenden Erlass des Innenministeriums, gibt es bis heute aber keinen. Daher fordern Trans*-Initiativen eine sofortige Aufhebung der bisherigen Erlässe und verbindliche gesetzliche Grundlagen. trude
Ist die queere Party-Szene im Wiener Nachtleben schon angekommen oder gibt es Nachholbedarf? Es hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan, und Wien hat mit Events wie Strom +-, fmqueer oder Club Quote eine große Auswahl an queeren Veranstaltungen. Den „Queer Tuesday“ am Badeschiff wird es ab Frühjahr auch wieder geben, mit bekannten Größen wie Quote, Meat Market, Strom +-, Subversus, g.spot und homoriental. Eigentlich sind alle bekannten Clubs zu empfehlen, denn es gibt mittlerweile ein breites Spektrum an Partys für diverse Ausgehgelüste. Das Nachtleben ist nicht hetero. Große Vorbilder sind natürlich Berlin und New York, dort ist die Clublandschaft immer queertrendy.
http://transgender.at
http://homoriental.wordpress.com
februar 2010 an.schläge 07
eingetragenepartnerschaft
Fo t o : E v a Tr i m m e l
Das Stadthaus nur für Ehepaare Seit 1. Januar hat Österreich endlich die Eingetragene Partnerschaft. Mit allen Mitteln soll dabei jedoch die heilige Institution der Ehe geschützt werden. Dass diese ohnehin niemand mehr will, fand Andrea Heinz heraus.
1 Lambda Nachrichten, 6/2009, Nr. 132, Jg. 31.
08 an.schläge februar 2010
„Es gibt nur wenige Themen, die so diskutiert wurden wie die einfache Frage, ob man zwei Menschen, die langfristig und dauerhaft füreinander da sein und gegenseitig Verantwortung übernehmen wollen, auch eine rechtliche Absicherung geben soll. Genau dies beantworten wir mit dem heutigen Gesetzesbeschluss mit einem klaren Ja.“ Stolz präsentierte ÖVP-Justizsprecher Heribert Donnerbauer mit diesen Worten das im Dezember des Vorjahres beschlossene Gesetz zur Eingetragenen Partnerschaft (EP). Kaum vorstellbar, staunt Christian Högl, Obmann der Homosexuellen-Initiative (HOSI) Wien, in den „LambdaNachrichten“ – immerhin habe man eine rechte Mehrheit im Parlament.1 Bereits seit knapp 22 Jahren ist die EP ein erklärtes Ziel der HOSI. Vorbild war, wie
nung und Beistand“ verpflichtet. Als „nächste Angehörige“ können sie zum Beispiel im Krankenhaus direkt über den Zustand ihres/r PartnerIn informiert werden. Bei der Pflegefreistellung, steuer-, wohn- und erbrechtlichen Vorteilen sowie Ansprüchen auf Hinterbliebenenpension sind sie der Ehe „Aufenthaltspartnerschaft“. 2003 rang gleichgestellt, ebenso vor Gericht. Österreich sich durch, auch gleichgeSchließlich – in diesen unseren Zeiten schlechtlichen Lebensgemeinschaften gar nicht unwichtig – gibt es nun nedie gleichen Rechte wie heterosexuelben der „Aufenthaltsehe“ auch die len zuzugestehen – allerdings musste „Aufenthaltspartnerschaft“. „Auch hier der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ein wenig nachhelfen. wenn das Fremdenrecht insgesamt als rassistisch, nationalistisch und menMit dem am 1. Januar 2010 in Kraft geschenfeindlich einzustufen ist, haben tretenen Gesetz zur Eingetragenen einige Menschen durch die EP zuminPartnerschaft haben Lesben und Schwule nun zu einem großen Teil die- dest eine Chance, langfristig bei ihren österreichischen PartnerInnen zu leben selben Rechte und Pflichten wie Ehe– sollten sie die Antragstellung bei partner. Sie sind einander zu „gemeinsamem Wohnen“, einer „Vertrauensbe- Rückkehr in ihr Heimatland überleben“, ziehung“ sowie zu „anständiger Begeg- „loben“ Christine Klapeer und Karin so oft, Skandinavien: Als erstes Land der Welt stellte Schweden 1988 gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften den heterosexuellen rechtlich gleich, Dänemark zog ein Jahr später mit der EP nach.
partnerschafteingetragene Schönpflug von der Lesbenberatung Lila Tipp diesen Aspekt des Gesetzes. Christian Högl von der HOSI findet an der EP besonders positiv, dass „durch ihre Einführung stärker im Bewusstsein der Allgemeinheit verankert wird, dass auch unverheiratete gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften den verschiedengeschlechtlichen gleichgestellt sind. Das ist zwar schon seit einigen Jahren der Fall, wurde bisher aber nicht wahrgenommen, und Lesben und Schwule haben etwa ihr Recht auf Pflegeurlaub für den erkrankten Partner oder die erkrankte Partnerin nicht in Anspruch genommen.“ Und immerhin, so Peter Traschkowitsch von der Sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation SoHo, hat Österreich nun diesbezüglich einen Platz im Mittelfeld Europas eingenommen. Bisher bildete es nämlich, gemeinsam mit Polen und Griechenland, das Schlusslicht.
Bürgermeister Christian Schneider zeigte sich leidlich einsichtig und „lässt“ die Verpartnerungswilligen nun in den Festsaal des Europahauses einziehen. „Das Stadthaus bleibt für Ehepaare“, ließ er seiner Bekanntmachung pflichtschuldig folgen.
halten das Eherecht für antiquiert und patriarchal konzipiert.“ So auch Högl von der HOSI: „Die rechtlichen Grundlagen für die österreichische Ehe sind längst reformbedürftig. Teilweise sind sie im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch in Bestimmungen festgeschrieben, die aus 1812 stammen, teil„Familien“- und „Nach“-Namen. Überhaupt weise im Ehe-Gesetz, das ein nach wie vor bestehendes Relikt aus der Nazi-Zeit scheint das die größte Angst der Politidarstellt. In Deutschland hat man das kerInnen in Sachen EP zu sein: Ja nicht die heilige Institution der Familie antas- übrigens längst modernisiert“, sagt Högl. „Wir bewerten es daher als ten! Das gebiert teils recht absonderliche Einfälle. So bekommen Verpartnerte äußerst positiv, dass die EP vieles an diekeinen „Familien“-, sondern lediglich ei- sem historischen, teilweise recht patrinen „Nach“-Namen. Als Familie gilt wei- archalisch anmutenden Ballast nicht mitschleppt.“ So sind Eingetragene Partterhin nur die Dreieinigkeit Vater-MutnerInnen nicht zur Treue verpflichtet, ter-Kind. Diese Heteronormativität erfordert wiederum ein zweites Kästchen und auch eine Scheidung lässt sich weauf diversen Formularen. „Man darf ge- sentlich leichter und schneller durchführen, als das bei einer Ehe der Fall ist. trost Wetten darauf abschließen, dass Doch auch die EP normiert und die meisten Formulare im ersten Anlauf schließt aus, denn sie etabliert auf falsch ausgefüllt werden. Da wird die
„Viele Menschen – egal ob lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell oder heterosexuell – halten das Eherecht für antiquiert und patriarchal konzipiert.“ Ein erster Schritt. Trotz begründeter Freude ist keine der Initiativen völlig zufrieden mit dem Erreichten. „Positiv ist auf jeden Fall, dass mit der EP nun ein erster Schritt in Richtung Gleichstellung getan wurde. Für uns kann das aber nur ein Anfang sein“, sagt Christina Blaschun im Namen des Kollektivs „femme goes queer“. Gemeinsam mit „The Real Golden Girls“ und den Grünen Andersrum hatten die Frauen am 5. Januar vor dem zuständigen Amt für Bevölkerungswesen am Magistrat Klagenfurt eine „Protesthochzeit“ abgehalten. Denn das Gesetz verwehrt Lesben und Schwulen die Verpartnerung am Standesamt – angeblich aus verwaltungstechnischen Gründen: „Sonst hätte beispielsweise jeder Standesbeamte alle auch international geltenden Regeln ständig parat haben müssen“, sorgt sich die ÖVP um ihre Beamten. Vielen Verpartnerungswilligen ist das ein Dorn im Auge, sie fühlen sich damit als „Sonderfall“ von der Regel ausgeschlossen. In der Kärntner Hauptstadt fiel die Wahl etwa auf ein „schmuckloses Büro im dritten Stock eines tristen Amtsgebäudes“, so „femmes goes queer“. Gegenüber geht’s gleich zur Alkoholberatung.
Unwissenheit vieler Leute wohl massiven unfreiwilligen zivilen Ungehorsam hervorrufen“, vermutet Christian Högl. Während das Gesetz in diesem Punkt fast wie eine Farce anmutet, schränkt es die PartnerInnen an anderer Stelle elementar ein: Im gemeinsamen Haushalt lebende Kinder können vom Partner/ von der Partnerin nicht als Stiefkind angenommen, Adoptionen nicht von beiden PartnerInnen durchgeführt werden. Auch „medizinisch unterstützte Fortpflanzung [ist] nur in einer Lebensgemeinschaft von Personen verschiedenen Geschlechts zulässig.“2 „Wir raten daher Paaren, die ein Kind mit in die neue Beziehung nehmen, von einer Eintragung ihrer PartnerInnenschaft ab, da es hier im Gesetz zu Verschlechterungen kommt“, erklärt Marco Schreuder von den Grünen Andersrum. Ehereform, bitte kommen! Ein weiteres Anliegen der Grünen Andersrum: Das geltende Eherecht soll nicht nur auf lange Sicht auch für lesbische und schwule Paare geöffnet werden – es sei vor allem „dringend reformbedürftig“. „Viele Menschen, egal ob lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell oder heterosexuell,
rechtlicher Ebene eine neue, duale Beziehungsnorm: Hetero- und Homosexualität. Die heterosexuelle Ehe wird durch die „andere“ Partnerschaft weiter als normgebende Instanz bestätigt. Andere Lebensformen werden dagegen gänzlich ausgeblendet. „Das wirklich gravierende Problem beim derzeitigen EP-Gesetz ist die Verleumdung, Ausblendung, Nicht-Anerkennung und Diskriminierung von LGBT-Familien“, sagen Christine und Karin von LilaTipp. Heiraten in Traum-Location. Ungeachtet aller Diskussionen haben sich bereits am erstmöglichen Termin, dem 4. Januar, vier Paare getraut. Eines von ihnen besiegelte damit eine mehr als 50-jährige Beziehung. Für das Jahr 2010 rechnet die Stadt Wien mit bis zu 450 Trauungen. Und zumindest ein paar ÖsterreicherInnen freuen sich ganz ehrlich und uneingeschränkt über die neue EP: „Wedding Planer“ und andere Geschäftstüchtige haben sich so einiges einfallen lassen und werben damit, dass diverse Traum-Locations „auch“ gleichgeschlechtlichen Hochzeitspaaren einen warmherzigen Empfang bereiten. ❚
2 Österreichisches Parlament: Materialien zum EPG. 485 der Beilagen XXIV. GP - Regierungsvorlage – Erläuterungen.
februar 2010 an.schläge 09
klimakonferenz
Fo t o : C a r o l i n e M i e l i n g
Fo t o s : G e n d e r CC
Kopenhagener Desaster Die 15. UN-Klimakonferenz Mitte Dezember in Kopenhagen ließ viele enttäuscht zurück. Zwar waren Gender-Aspekte dank dem großen Engagement zahlreicher AktivistInnen präsenter – doch was bringt das ohne konkrete Strategien zum Klimaschutz? Von Gabi Horak
Website von genanet zu Klimapolitik und Geschlecht: www.genanet.de/Gender-Klimapolitik.klima.0.html
„The half of nothing is nothing“ betitelte das Netzwerk GenderCC (Women for Climate Justice) seine Aussendung zum fehlenden Ergebnis der Klimakonferenz. „Kopenhagen war ein Desaster. Aus Sicht von GenderCC hätten zwei Ziele erreicht werden müssen: ein starkes und verbindliches Klimaabkommen verbunden mit einer Gender-Perspektive“, konkretisiert Ulrike Röhr von genanet, der deutschen Leitstelle Gender, Umwelt, Nachhaltigkeit in Berlin. „Ein schwaches Abkommen oder gar kein Abkommen, dafür eine große Anzahl an Gender-Referenzen in weiteren Verhandlungstexten, ist auch aus GenderPerspektive kein gutes Ergebnis.“
Website der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen (in englisch): http://en.cop15.dk
Verhandlungsmarathon. Die Tage in Kopenhagen waren nur die Spitze des Eis-
Website des Netzwerks GenderCC zu Kopenhagen: www.gendercc.net/policy/conferences/cop15.html
10 an.schläge februar 2010
bergs. Insgesamt zehn öffentliche Verhandlungswochen und zusätzliche sechs Wochen nichtöffentlicher Verhandlungen haben Frauenorganisationen und Gender-ExpertInnen im vergangenen Jahr investiert. Je offensichtlicher das Scheitern in Kopenhagen wurde, umso größer wurden Enttäuschung und Frustration: „So viel Zeit wurde investiert für so geringe Fortschritte. Und es stellt sich die Frage, wer es sich leisten kann, zwanzig bis dreißig Prozent seiner oder ihrer Arbeitszeit bei internationalen Klimaverhandlungen zu verbringen. Von den Frauen-/Genderorganisationen die wenigsten.“ Ulrike Röhr versucht trotzdem, die positiven Erfahrungen der letzten Monate und Jahre herauszustreichen. Tatsächlich ist seit der UN-Klimakonferenz in Bali 2007, bei der erstmals eine eigene Frau-
en-Delegation zum Thema Geschlechtergerechtigkeit beim Klimaschutz mitgearbeitet hat, einiges passiert. Klimawandel be/trifft Frauen. Frauen sind vielerorts wesentlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen als die männliche Bevölkerung. Die afrikanische Sahel-Zone beispielsweise erlebt immer längere und härtere Dürreperioden. Die Wasserquellen sind immer weiter entfernt, Feuerholz ist spärlich und muss wie das Wasser kilometerweit getragen werden – von Frauen. Sie sind hauptsächlich für die Ernährung ihrer Familien zuständig. Frauen produzieren weltweit die Hälfte der Nahrungsmittel, besitzen aber nur etwa ein Prozent des Ackerlandes. Die Auswirkungen des Klimawandels haben auch in reichen Ländern der
konferenzklima Erde starke geschlechtsspezifische Aspekte, unter anderem weil auch hier die Nahrungszubereitung in weiblicher Hand ist. In der österreichischen Landwirtschaft sind zu großen Teilen Frauen tätig, die Arbeitsweisen und Traditionen sind aber immer noch von Männern geprägt, erklärte etwa die preisgekrönte Klimaforscherin Helga KrompKolb in einem an.schläge-Interview
beitsgruppen mehr Einfluss nehmen kann. Im November 2009 wurde der Status als Beobachtergruppe vom UNKlimasekretariat schließlich bewilligt. Dank dieses Engagements ist die Gender-Perspektive nun insgesamt präsenter: bei Informationsständen, öffentlichen Aktionen und nicht zuletzt in den Verhandlungstexten. „Waren die Verhandlungstexte bei der letzten Konfe-
in Kopenhagen wurden auch diesbezüglich schlechte Erfahrungen gemacht: Zwar waren 35.000 TeilnehmerInnen registriert, doch im Konferenzzentrum waren aus Sicherheitsgründen nur 15.000 Personen zugelassen. Tausende mussten stundenlang in der eisigen Kälte vor dem Gebäude ausharren. In der zweiten Woche wurde der Zugang immer stärker limitiert.
Frauen sind vielerorts wesentlich stärker von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen als die männliche Bevölkerung.
(03/2006). Geschlechtsspezifisch seien aber auch die Ursachen der Klimaerwärmung: „Die Schadstoffausbreitung in der Atmosphäre ist nicht geschlechtsspezifisch, aber wenn ich über die Art der Freisetzung von Schadstoffen etwas wissen will oder danach frage, wer diese verursacht, dann ist das plötzlich nicht mehr egal.“ Viele von genanet veröffentlichte Studienergebnisse weisen auf ein höheres Umweltbewusstsein von Frauen hin, was sich nicht zuletzt auf das Konsumverhalten auswirkt. Bioprodukte werden mehrheitlich von Frauen gekauft, sie gelten prinzipiell als gesundheitsbewusster in ihrer Ernährung und konsequenter beim Recycling. In Finnland werden regelmäßig Befragungen zur Atomenergienutzung durchgeführt. Demnach wird langfristige Nuklearenergienutzung nur von 14 Prozent der Frauen, aber von 46 Prozent der Männer unterstützt. Je gebildeter die Frauen sind, desto negativer ist ihre Einstellung zur Atomenergie. So hoch das Umweltbewusstsein der Frauen auch im privaten Bereich sein mag: Das Management von Energiekonzernen und die Entscheidungspositionen in der Politik sind fest in männlicher Hand. Gender Justice. Genderthemen sind in den letzten zwei Jahren präsenter geworden. Mehr und mehr Frauenorganisationen und GenderexpertInnen sind in die Klimaverhandlungen involviert. Das Netzwerk GenderCC hatte 2007 angeregt, eine eigene Beobachtergruppe „Women and Gender“ einzusetzen, die etwa durch Interventionen in den Ar-
renz 2008 in Posen noch völlig frei von jeglichen Verweisen auf Frauen- oder Gender-Aspekte, so finden sich im aktuellen Entwurfstext zu langfristigen Aktionen zahlreiche Verweise“, erklärt Ulrike Röhr von genanet. Gender-Aspekte in der Klimapolitik sind einerseits die unterschiedlichen Anteile von Frauen und Männern an den Ursachen der Klimaveränderung (bspw. die Nutzung von Auto, der Besitz von Land und Geld). Andererseits sind auch die Maßnahmen zum Klimaschutz bisher hauptsächlich so gestaltet, dass sie denen nutzen, die für die Verschmutzung verantwortlich sind (bspw. jenen, die die Wälder roden, und nicht Frauen und Indigenen, die Wälder traditionell bewahren). Auch die Frauenquote in den Delegationen steigt langsam. Das liegt einerseits an den kontinuierlichen genderspezifischen Aktivitäten, andererseits an finanziellen Förderungen für Teilnehmerinnen aus Südländern. In Kopenhagen waren immerhin dreißig Prozent der Delegierten Frauen, wenn auch nur knapp zehn Prozent der DelegationsleiterInnen.
„Von 21.000 registrierten VertreterInnen der Zivilgesellschaft wurden zunächst noch 7.000 zugelassen“, erzählt Ulrike Röhr. An den letzten Tagen der Konferenz, als die Staatsoberhäupter da waren, sollten NGOs sogar ganz ausgeschlossen werden. Nach Verhandlungen mit dem Chef des Klimasekretariats durften schließlich 300 VertreterInnen teilnehmen. „Es wurde so viel investiert, um den Stimmen der Zivilgesellschaft Gehör zu verschaffen. Nur um dann vor verschlossenen Türen zu stehen. Von den möglichen Folgen für die Legitimation von UN-Prozessen ganz zu schweigen.“ Das Konferenzzentrum in Mexiko bietet nur für 8.000 TeilnehmerInnen Platz. Es ist zu befürchten, dass sich das nicht unbedingt positiv auf die Beteiligung von Frauen und damit auf das Verhandlungsendergebnis auswirken wird.
Zivilgesellschaft vor verschlossenen Türen. Die nächste UN-Klimakonferenz findet von 29. November bis 10. Dezember 2010 in Mexiko statt. Dort soll der in Kopenhagen gescheiterte Versuch fortgesetzt werden, ein rechtlich verbindliches Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll zu beschließen. AktivistInnen werden weiterhin für die Verankerung von Gender-Aspekten in den Verhandlungstexten kämpfen. Vorausgesetzt, sie können ins Zentrum der Verhandlungen vordringen. Denn
Die UN-Klimakonferenz ist die jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz der UN-Klimarahmenkonvention.Seit 2005 ist die Konferenz um das Treffen der Mitglieder des Kyoto-Protokolls ergänzt worden. Aktuelles Ziel der Klimakonferenzen ist es, ein Nachfolgeregime für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zu entwickeln. Dies ist bislang das einzige völkerrechtlich verbindliche Instrument der Klimaschutzpolitik. Im Kyoto-Protokoll selbst sind nur vergleichsweise geringe Verpflichtungen der Industrieländer zur Reduktion ihres Ausstoßes an Treibhausgasen festgeschrieben. Für einen globalen Klimaschutz und zur Eindämmung der globalen Erwärmung erscheint eine globale Post-Kyoto-Regelung dringend nötig, wird aber nach dem Scheitern der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 zunehmend unrealistisch.
Das Kyoto-Protokoll gilt nur noch bis 2012
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internationalan.riss
Fo t o : D a v i d J. Ro b e r t s
und ihrer Patriarchatsanalyse bekannt. Bereits 1968 erschien ihr Buch „The Church and the Second Sex“ (deutsch: „Kirche, Frau und Sexus“). Zu ihren einflussreichsten Werken gehören „Beyond God the Father“ („Jenseits von Gottvater Sohn & Co.“), in dem sie zum Kirchenaustritt aufrief, und „Gyn/ecology“, das die systematischen patriarchalen Angriffe gegen Frauen sowie u.a. die Gynäkologie in den USA als faschistoid anprangert. Daly studierte in den USA und der Schweiz, als streitbare „radical lesbian feminist“ lehrte sie dreißig Jahre lang – trotz massiver Widerstände – bis Ende der 1990er Theologie am katholischen Boston College. viyu www.frauenrat.de
west.sahara
Aminatou Haidar kämpft weiter
In Durban, Südafrika, haben 6.000 StraßenhändlerInnen den Kampf gegen die Zerstörung ihres Arbeitsplatzes aufgenommen. Ihre Bemühungen richten sich gegen die Pläne der Gemeinde, auf dem Warwick Markt bis zur Fußballweltmeisterschaft 2010 ein Einkaufszentrum zu errichten. Derzeit bietet der Markt im Stadtzentrum an geschäftigen Tagen bis zu 8.000 StraßenhändlerInnen ein sicheres Einkommen. Mit der Errichtung eines Einkaufszentrums würde die Gemeinde nicht nur die Existenzgrundlage tausender Menschen zerstören, sondern auch einen sozialen Knotenpunkt. Aufgrund der drohenden Schließung des Marktes kam es im letzten Jahr zu Auseinandersetzungen zwischen HändlerInnen und der Polizei, wobei sieben Frauen schwer verletzt wurden. Ihre Erfahrungen mit der Gewalt seitens der Polizei verarbeiteten einige Frauen mit Aktionen anlässlich des Tages „Gegen Gewalt an Frauen“. leka
Die Menschenrechtsaktivistin Aminatou Haidar geriet Ende 2009 in die Schlagzeilen, als sie nach einem einmonatigen Hungerstreik am Flughafen von Lanzarote die Erlaubnis erhielt, in ihre Heimat Westsahara zurückzureisen. Die Westsahara ist eine ehemalige spanische Kolonie, die nach mehreren Jahren antikolonialistischem Kampf der Frente Polisario 1975 eigentlich befreit gewesen wäre – hätte nicht Spanien mit Marokko einen Vertrag abgeschlossen, auf dessen Grundlage Marokko bis heute zwei Drittel des Landes besetzt hält und Spanien die Vorrechte auf ein Drittel des westsaharauischen Phosphats besitzt. Seit Jahrzehnten wird auf diplomatischem Weg versucht, diese völkerrechtswidrige Situation zu klären, seit fast zwanzig Jahren hält sich die Frente Polisario an einen Waffenstillstand, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen. In der Zwischenzeit leben seit mehr als dreißig Jahren 160.000 Saharauis in Flüchtlingslagern in der algerischen Wüste. Aminatou Haidar, die sich stets am zivilen Ungehorsam beteiligte, mehrfach deswegen im Gefängnis saß und auch gefoltert wurde, war im November 2009 in die USA gereist, wo sie einen Menschenrechtspreis erhielt. Bei der Wiedereinreise in die Westsahara gab sie als Nationalität statt marokkanisch saharauisch an, worauf sie von Marokko ohne Papiere nach Lanzarote abgeschoben wurde, wo sie nun festsaß und den Hungerstreik begann. Ende Dezember durfte sie wieder in die Westsahara einreisen, nachdem zahlreiche Organisationen und PolitikerInnen für sie eingetreten waren. Es sind aber nicht nur Marokko und Spanien, die vom ungeklärten (post-)kolonialen Status der Westsahara profitieren, indem sie die vielen Bodenschätze abbauen. Die EU bezahlt jährlich Millionen an Marokko für die Erlaubnis, die besonders reichen Fischbestände an der westsaharauischen Küste auszubeuten. Aminatou Haidar wurde von Spanien schon mehrfach politisches Asyl angeboten – sie hat immer abgelehnt. sylk
www.frauensolidaritaet.org
http://de.wikipedia.org/wiki/Aminatou_Haidar, http://lesahraoui.vox.com/
fußball.wm
„Save the Early Morning Market“
Online-Petition zur Erhaltung des Marktes: www.ipetitions.com/petition/warwickjunction
gleich.berechtigt nach.ruf
Mary Daly (1928–2010) Die US-amerikanische Theologin und Philosophin Mary Daly ist am 3. Jänner im Alter von 81 Jahren gestorben. Daly wurde durch ihre, durchwegs umstrittene, radikalfeministische Kritik an der christlichen Kirche 12 an.schläge februar 2010
Vorreiter Mexiko Mexiko City ist die erste Stadt und der erste Bundesstaat Lateinamerikas, der die Homo-Ehe eingeführt hat. Fast zeitgleich wurde Ende 2009 von der linken Mehrheit im Parlament von Mexiko-Stadt auch das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Ehepaare durchgesetzt. In anderen
an.rissinternational lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien sieht es dahingegend leider weniger rosig aus. Anfang Dezember wurde in Buenos Aires nämlich die erste gleichgeschlechtliche Ehe per Gerichtsbeschluss verhindert. Zwar gab es vereinzelt Städte, u.a. auch Buenos Aires, in denen gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingetragen werden konnten, jedoch blieb Schwulen und Lesben das Recht auf gleichberechtigte Eheschließung bislang überall verwehrt. Anders in der Hauptstadt Mexikos, wo gleichgeschlechtliche Paare nun ab Februar, bereits 45 Tage nach der gesetzlichen Verabschiedung, heiraten dürfen. cami
b u rka . s t r e i t
Drei gegen Dänemark
Indischen Trans*personen wird das Ausfüllen von Wahlformularen demnächst deutlich erleichtert. Die indische Wahlbehörde gab kürzlich bekannt, dass sie ab 2010 auf ihren Wahlscheinen nicht nur die Geschlechtsbezeichnungen „männlich“ und „weiblich“ führen wird, sondern auch eine dritte Variante: „other“. Damit will sie der knapp 50.000 Personen umfassenden Gemeinde der Transsexuellen, Hijras und Eunuchen entgegenkommen. Der Status der Hijras in Indien ist ambivalent. Zwar galten sie früher als Menschen mit „übersinnlichen Kräften“ und wurden auch dementsprechend verehrt, heute leiden sie jedoch zunehmend unter gesellschaftlicher Stigmatisierung und Ausgrenzung. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt haben Hijras schlechte Chancen. Vielen bleibt als letzter Ausweg nur die Prostitution. Nach der Anerkennung durch die Wahlbehörde hofft die Hijra-Gemeinde nun auf weitere gesellschaftliche und rechtliche Verbesserungen. leka
In Dänemark ist die seit dem letzten Jahr schwelende Debatte um ein öffentliches Verbot der Burka erneut entbrannt. Die Hintergründe: Letzten Herbst hatte die Regierung ein „Burka-Komitee“ einberufen – den Anstoß dazu gab der Abgeordnete Naser Khader, Integrationssprecher der dänischen Konservativen Volkspartei. Khader – selbst syrischer Herkunft – forderte ein Verbot der Burka, des Ganzkörperschleiers mit dem vergitterten Sichtfenster, in der Öffentlichkeit, da diese den „dänischen Werten“ widerspreche. Nach allgemeinen Umfragen würde auch die Mehrheit der DänInnen ein solches Gesetz befürworten. Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen richtete daraufhin das „Burka-Komitee“ ein, um die aktuelle Lage zu prüfen. Im Jänner wurden die Ergebnisse der 69-seitigen Studie des „BurkaKomitees“ bekannt: Demnach gibt es in ganz Dänemark nur drei (!) Frauen, die regelmäßig die Burka anlegen. Den Niquab, den Gesichtsschleier mit Augenschlitz, tragen laut Untersuchung etwa ein- bis zweihundert Frauen. Auch das häufige Argument, Verschleierungen würden prinzipiell unter Zwang stattfinden, wurde in der Studie relativiert: Mehr als ein Drittel der dänischen Schleierträgerinnen sind zum Islam konvertierte Däninnen, die sich freiwillig verhüllen. Das Tragen der Burka bzw. des Niquab bleibt vorerst weiterhin erlaubt. Jedoch zweifeln die Rechten die Untersuchungsergebnisse an, und die Liberalen stellen sich zwar gegen ein Verbot, fordern aber Einschränkungen für Burka-Trägerinnen – u.a. sollen sie nicht zu Prüfungen zugelassen werden und bei Nutzung öffentlicher Busse dem/der FahrerIn zur Kontrolle der Monatskarte ihr Gesicht zeigen müssen. viyu
www.queer-news.at
www.fr-online.de, www.sueddeutsche.de
www.pagina12.com, http://diestandard.at, www.gaywien.at
indien
Wahlbehörde anerkennt drittes Geschlecht
www.gianas-return.de
Ich war dreizehn Jahre alt, als ich meiner ersten großen Game-Liebe begegnete: „The Great Giana Sisters“. Was die Super Mario Brothers für die Nintendo-Videogame-Konsole waren, waren die Giana Sisters für den Commodore 64 bzw. Amiga. 1987 von Rainbow Arts entwickelt, wurden die kleinen Pixel-Schwestern schnell zu einem populären Jump’n’Run-Hit. Bis Nintendo seine Rechte an den ItaloKlemptnern verletzt sah und die Konkurrenz klagte – mit Erfolg. Trotzdem hat sich bis heute eine ergebene Fangemeinde um das kultige Schwesternpaar gehalten. Und das wohl nicht nur wegen des kecken Spruchs auf dem Giana-Cover: „The Brothers are history“. Ironischerweise brachte gerade Nintendo 2009 das offizielle Sequel für seine DS-Handheld-Konsole heraus (siehe www.giana-sisters.com). „Giana’s Return“ hingegen wurde von Fans entwickelt und ist als freier Download verfügbar (u.a. für Windows, Mac, Linux und sogar Dreamcast). Nach gut vierjähriger Programmierarbeit wurde das FanProjekt pünktlich zu Jahresbeginn veröffentlicht. 56 Levels, versteckte Bonus-Höhlen, tricky Shortcuts und böse Endgegner lassen das Gamerinnen-Herz höher schlagen. Jump, Giana, jump! viyu februar 2010 an.schläge 13
gesineschwan
Fo t o : K l a u s P i c h l e r
Großes Enttäuschungspotenzial Kinder, Karriere und die Krise der Sozialdemokratie. Die deutsche Politologin und ehemalige Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan im Gespräch mit Eva Bachinger.
Gesine Schwan (SPD) kandidierte 2004 und 2009 für das Amt der deutschen Bundespräsidentin.
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an.schläge: Sie setzen sich im Zusammenhang mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Verschiebung der Karriere nach der Familienphase ein. Wie ist das aber realisierbar – in einer Arbeitswelt, die nach jungen Menschen verlangt? Gesine Schwan: Ja, es ist wahr, dass viele Unternehmen in den Jungen flexible, formbare Arbeitskräfte sehen. Aber es müsste deutlich gemacht werden, dass die Familie ein öffentliches Gut ist. Der soziale Zusammenhang hat dort seine Quelle. Unser Wirtschaftssystem verlangt aber, dass man sich im Alter zwischen 25 und 45 Jahren total dem Beruf widmet. Daneben soll dann gleichzeitig auch die Familie reibungslos funktionieren und die Partnerschaft muss auch gepflegt werden. Der Job, die Kinder oder die Partnerschaft leiden. Ich plädiere dafür, Karrierehöhepunkte nach hinten zu verlegen. Die Unternehmen müssen sehen, dass es sinnvoll ist,
wenn man mit Ende fünfzig oben ankommt. Denn ich glaube nicht, dass ein 35-Jähriger ein Unternehmen auch sozial kompetent führen kann. Ihm fehlt es einfach an Lebenserfahrung. Ich selbst habe zwei Kinder großgezogen, ich war zwar sehr privilegiert, aber es war trotzdem viel. Man unterschätzt das. Und oft sind dann auch noch Eltern zu versorgen. Wenn das alles weiterhin nicht mehr nur den Frauen aufgebürdet werden soll, geht es gar nicht anders, als umzudenken. Es gibt nun ja auch die Chance dafür, da wir alle länger leben. Natürlich müssten dann auch handfeste Regelungen für Gesundheitsund Rentensicherung gemacht werden, wenn man zugunsten der Familie weniger arbeitet. Das ist ein frauenpolitisches Anliegen. Warum wollen Sie sich eigentlich nicht als Feministin bezeichnen? Ich war keine Feministin, als die Frauenbewegung losging. Aber es ist
klar, dass Frauen diskriminiert werden. Ich komme aus einem emanzipierten Haushalt und deshalb kannte ich Benachteiligungen nicht als Problem. Sie hatten also als Frau keinen Leidensdruck erlebt? Nein, ich hatte nicht viele Hindernisse und überhaupt keinen Leidensdruck. Ich habe das erst allmählich kennengelernt. Im Berufsleben wunderte ich mich zwar öfters, dass ich als Frau allein unter Männern war. Aber zuhause war es für mich immer selbstverständlich, dass ich mich bei Diskussionen beteilige. Meine Mutter war ständig unterwegs und gründete eine Friedens- und Frauenpartei nach der anderen. Ich habe auch nie einen Anlass gesehen, mich irgendwie Männern anzugleichen. Ich habe mich immer wohl in meiner Haut gefühlt und bin immer gern eine Frau gewesen. Nur manchmal habe ich mir gedacht, es wäre als Mann einfacher.
schwangesine In welchem Zusammenhang? Nach dem Tod meines Mannes habe ich lange alleine gelebt und meine Kinder alleine großgezogen. Da habe ich oft im Spaß gemeint: Schade, dass ich nicht lesbisch bin, denn es gibt mehr alleinstehende, interessante Frauen als Männer in meinem Alter. Ältere Männer haben es leichter, jemanden zu finden. Aber ich habe dann doch das große Glück gehabt, einen Mann zu treffen, mit dem ich harmoniere. Fühlen Sie sich als Katholikin in der Kirche diskriminiert? Ich habe mich erst als 20-Jährige taufen lassen. Ich wusste also, was ich tat. Es gibt Regelungen in der Kirche, die mich nicht interessieren. Dass Frauen nicht Priesterinnen werden dürfen, fin-
habe, obwohl ich so selbstständig aufgewachsen bin. Mein Mann hat immer gesagt, du musst im Beruf bleiben. Das war ich auch immer, und heute bin ich darüber froh. Deshalb propagiere ich die reale Wahlmöglichkeit. Es darf nicht sein, dass man nur formal die Wahl hat, aber im Grunde alles wieder darauf hinausläuft, dass die Frau ihren Beruf aufgibt. Viele haben noch nicht verinnerlicht, dass Familie eine partnerschaftliche Sache ist. Das dauert wohl noch eine Weile. Sie wenden sich auch gegen das Ranking- und Wettbewerbsdenken. Wie soll das überwunden werden, in unserer Leistungsgesellschaft? Das ist natürlich sehr schwierig. Ich hoffe, dass sich in den Bildungsdebat-
hat elf Millionen Stimmen verloren, seit sie in die Regierung gekommen ist. Das ist natürlich eine riesige Summe. Was fehlt also der Sozialdemokratie? Der SPD fehlt vor allem auch bei ihren Repräsentanten die durchdachte und begeisternde Idee, wie man die globalisierte Ökonomie gestaltet, damit es keine Spirale nach unten gibt. Die Sozialdemokratie ist angetreten im Dienste der Gleichheit aller Menschen. Das hat sie im 20. Jahrhundert mit dem Sozialstaat ganz gut geschafft. Seitdem der Sozialstaat in seiner Entscheidungsmöglichkeit durch die Globalisierung sehr stark eingeengt ist, muss sie international die Antwort geben. Es geht nicht mehr nur nationalstaatlich. Sie
„Auch als Mutter soll man Ministerin sein können. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das bei ihr im Alltag klappt.“ de ich unsinnig. Ich würde auch den Zölibat abschaffen. Es ist spannend, dass das Interesse des Papstes an der anglikanischen Kirche dazu führen könnte, dass verheiratete Priester in die Kirche kommen. Das finde ich sehr amüsant. Der Grund, warum ich katholisch und nicht evangelisch wurde, liegt darin, dass mir bestimmte theologische Positionen in der katholischen Theologie mehr zugesagt haben. Insgesamt sehe ich dort eine positivere Einstellung zur Natur. Und es war mir vertrauter, weil mich meine katholische Mutter immer in die Messe mitgenommen hat. Ab dem 13. Lebensjahr ging ich auch alleine zur Messe, obwohl ich gar nicht getauft war. Sie haben sich gefragt, wie es die deutsche Familienministerin schafft, ihren Job mit den Kindern zu vereinbaren. Warum ist das bei Männern kein Thema? Weil die meisten PolitikerInnen vor allem im konservativen Bereich von der Rollenunterscheidung ausgehen. Dass die Frauen eben zuhause sind. Es ist natürlich unfair, die Kinderbetreuung immer als Sache der Frauen darzustellen. Auch als Mutter soll man Ministerin sein können. Ich kann mir nur nicht vorstellen, wie das bei ihr im Alltag klappt. Ich gestehe auch, dass ich diese Rollen ebenfalls zum Teil verinnerlicht
ten allmählich etwas verändert. Wir brauchen eine neue Art der Motivation. Bildung ist derzeit sehr stark ökonomisch ausgerichtet. Junge Leute müssen immer früher mit ihrer Ausbildung fertig sein. Dadurch sind aber viele gestresst. Die gesamte Ausrichtung, Leistung dadurch hervorzubringen, dass man nicht von der Sache her motiviert wird, sondern dadurch, dass man der Beste sein muss, sollte durchschaut werden. Denn das ist zerstörerisch. Die SPD hat bei den Bundestagswahlen stark verloren, auch in Österreich taumeln die SozialdemokratInnen. Warum findet die Sozialdemokratie keine Antworten gerade jetzt in der Krise? Die deutsche Sozialdemokratie hat programmatisch durchaus vernünftige Antworten. Aber sie stimmen nicht immer mit der Praxis überein. Es gibt aber auch eine andere Erwartung an die Sozialdemokratie. Von den Konservativen erwartet man nicht, dass sie die Welt verbessern oder einen moralischen Input liefern. Das erwartet man aber von der Sozialdemokratie, auch dass sie sich intern entsprechend verhält. Bei Konservativen wird vieles hingenommen, aber bei Sozialdemokraten wird kritisiert, dass sie nicht nach ihren eigenen Werten leben. Insofern ist hier mehr Enttäuschungspotenzial. Die SPD
könnte ja auch an ihre Tradition der internationalen Solidarität anknüpfen, aber das ist schon lange nicht mehr das tragende Element. Die Sozialdemokraten haben sich überall auf ihre nationalen Staaten konzentriert. Die Ausweitung auf das Internationale fällt ihnen nun schwer. Die anderen tun es aber auch nicht. Schon gar nicht die Liberalen, die nur den Markt machen lassen wollen. Die Grünen sind am ehesten auf dem Weg der Internationalisierung. Ihr Erfolg bei den EU-Wahlen ist darauf zurückzuführen. Die Linke hat aber gewonnen. Offenbar hat sie manches besser gemacht. Nein. Sie musste bisher keine Regierungsverantwortung übernehmen. Sie sammelt derzeit auch viele ProtestwählerInnen ein. Dort, wo sie in der Regierung ist, bekommt ihr das auch nicht immer gut – wie in Berlin, wo sie bei den Landeswahlen auch verloren hat. Linke Parteien verlieren, wenn sie in einer Krisenzeit in der Regierung sind. Die SPD muss nun offensiver zeigen, wohin sie will. Sie muss sich entschieden öffnen und für internationale Politik werben, in dem Sinne, dass die soziale Absicherung auch auf internationaler und europäischer Stufe gewährt werden soll. Und die Wirtschaft muss natürlich auch international gestaltet werden. ❚ februar 2010 an.schläge 15
outsideolympia
Boxer Boxerin Egal
Rekordverdächtig Skispringerinnen wurde das Recht verweigert, an den Olympischen Winterspielen in Vancouver teilzunehmen. Das liegt eventuell auch daran, dass sie weiter springen könnten als die Männer. Von Kerstin Kellermann Es wäre wohl ein Riesenskandal: Wenn nämlich eine Richterin des Obersten Gerichtshofes in Kanada entscheiden würde, das Skispringen für Männer ebenfalls zu verbieten, um der Diskriminierung der Skispringerinnen Einhalt zu gebieten. Die österreichischen Skispringer, ihre Trainer und der ÖSV würden zweifellos einen Schock erleiden. 120 Springerinnen aus 25 Nationen dürfen auch bei dieser Olympiade in Vancouver wieder nicht teilnehmen. Zuvor hatten weltweit 11.000 UnterstützerInnen eine Petition unterzeichnet. Die 16 an.schläge februar 2010
im Mai 2008 eingereichte Klage der Springerinnen wurde Ende Dezember jedoch in letzter Instanz vom Obersten Gerichtshof in Kanada abgelehnt. Offizielle Begründung: Für die Zulassung eines olympischen Wettbewerbes müssen mindestens zwei Weltmeisterschaften stattgefunden haben. Im Februar 2009 gab es in Liberec die bislang einzige Weltmeisterschaft im Damenskispringen. Nun versuchen die Springerinnen in Berufung zu gehen. Denn das Internationale Olympische Komitee (IOC) führt mit der Entscheidung, die Ski-
springerinnen nicht teilnehmen zu lassen, seine selbst immer betonten Bemühungen, den Frauensport zu fördern, ad absurdum. „In diesem Fall geht es nicht nur um die Skispringerinnen. Das wahre Thema ist Gender-Diskriminierung und von nationaler Bedeutung. Es geht darum, ob das Olympische Organisationskomitee für Vancouver von einer ausländischen Organisation gezwungen werden kann, eine diskriminierende Entscheidung in Kanada umzusetzen“, erklärte der mit der Berufung befasste Rechtsanwalt Ross Clark in Vancouver.
olympiaoutside „Eigentlich tolerieren wir keinerlei Diskriminierung aufgrund des Geschlechts in Kanada.“ „Du fliegst nicht mehr.“ Möglicherweise liegt der Grund für die andauernde Diskriminierung aber ohnehin woanders. Die US-amerikanische Skispringerin Lindsay Van stellte bei den Vorflügen einen neuen Rekord auf. Und darf nun nicht antreten. Seit der WM in Liberec ist sie die erste Weltmeisterin in der Geschichte des Damenskispringens. Eine Vorspringerin, Daniela Iraschko, erreichte in Österreich am Kulm 2003 eine Weite von zweihundert Metern, obwohl die Bedingungen in der Spur für Vorspringerinnen schlechter sind. Nur vier Männer gelangten damals in die Nähe
terhalt selber erarbeiten, denn sie erhalten keinerlei Gelder vom Olympischen Komitee oder von Sponsoren. Und so fehlen ihnen auch die finanziellen Mittel für professionelles Training. „Alle Gelder, die sie hereinbringen, werden verteilt, sie selbst bekommen nichts. Wenn Jessica einen Privatsponsor ergattern würde, verliert sie ihren Amateurstatus und darf erst recht nicht antreten“, schildert Rush die Schwierigkeiten. Die Japanerinnen konnten sogar einige Male nicht nach Europa kommen, weil es kein Geld für Flugtickets gab. Marketing & Medien. „Ich sagte meiner Schwester, das ist Marketing, das Olympiakomitee ist eine riesige Firma und für die einzelnen Länder ist es ebenfalls
nicht genug Frauen auf internationalem Level gäbe. „Es ist ein Fall von Diskriminierung wie aus dem Bilderbuch“, sagte Anita De Frantz, Vorsitzende der Kommission für „Frauen und Sport“ des Olympischen Komitees. „Einer Gruppe von Athletinnen wird gesagt, sie wären nicht gut genug. Dabei war das noch nie ein Kriterium.“ FIS-Präsident Gian Franco Kasper ließ 2005 im Radio verlauten, dass Skifliegen für Frauen zu gefährlich wäre, da „es für Frauen aus medizinischer Sicht nicht zu vertreten ist“. Die Rede war von möglichen Quetschungen des Geburtsbeckens und einer Verdrehung der Eierstöcke. Ein neueres Argument besagt, dass das Feld zu weit auseinander liege, tatsächlich liegen die Ergebnisse der
„Springen ist ein sehr traditioneller, europäischer, alter Männer-Sport.“ ihrer Vorgabe. „Die verantwortlichen Entscheidungsträger sagten aber nicht, ‚Wow super‘, sondern, ‚Du fliegst nicht mehr …‘“, erzählt William Rush bei einem Kaffee in einem Einkaufszentrum in Wien Heiligenstadt. Er ist der Onkel der aufstrebenden Skifliegerin Jessica Jerome, die die US-Nationals in Lake Placid im Staate New York gewann und schon vor acht Jahren Vorspringern für die Olympiade in Salt Lake City war: „Ich glaube, es gibt eine große Chance, dass Frauen besser springen als Männer! Frauen sind aerodynamischer und haben leichtere Knochen. Männer müssen abmagern, sie müssen lang und leicht sein, um weit zu fliegen. Kein Wunder, dass die Männer dagegen sind, dass Frauen springen.“ „Skispringen ist eine der extremsten Sportarten“, sagte Jessica Jerome selbst in einem Interview. „Es besitzt dieses wagemutige, gefährliche Element, aber auch schöne, elegante Seiten. Springen ist ein sehr traditioneller, europäischer, alter Männer-Sport. Manche Männer befürchten, dass Frauen ihm das Extreme nehmen könnten.“ Die Tochter von William Rushs Schwester, die in Park City in Utah aufwuchs, leidet sehr darunter, dass sie nicht antreten darf und währenddessen immer älter wird. Die jungen Frauen müssen sich die Ausrüstung, die Flüge und den Un-
ökonomisch wichtig. Es ist auch eine Frage der Übertragung durch das Fernsehen, dem größten Sponsor des Skispringens“, sagt Rush.„Meine Nichte hätte schon bei drei Olympiaden springen können, aber sie wird niemals in einer springen – wegen Geld. Einmal war eine Amerikanerin als einzige ohne ihren Werbeträger, nämlich ihre Ski, auf dem Podest“, lacht er. Vor kurzem verlor eine Fluggesellschaft Jessica Jeromes gesamte Ausrüstung – ein Tiefschlag für Jerome und ihre Familie, der für eine Springerin das Ende ihrer Karriere bedeuten kann. Bei einer Diskussion zum Thema „Sportjournalismus“ an der Universität Wien hält es Johann Skocek vom „Standard“ nicht einmal der Mühe wert, zu begründen, warum er nichts über die Skispringerinnen bringt. Er zieht es vor, darüber zu diskutieren, dass „man in der Sportberichterstattung überall bei Raiffeisen anstößt“. Sein Kollege Wolfgang Wiederstein von „Die Presse“ verweist darauf, dass sie die Vorgabe haben, in Richtung Mainstream zu berichten: „Denn niemand kauft ‚Die Presse’ wegen der Sportberichterstattung.“ Doch die konsequente Verhaberung zwischen Politik, Sportlern und Journalisten sehen beide durchaus als Problem. Biologistische Argumente. Das IOC entschied 2006, dass es beim Skispringen
Springerinnen jedoch relativ eng beieinander. „Anfangs gab es nur dreißig bis vierzig Rodlerinnen weltweit, Langlauf galt auch lange als obskur und im Snowboard gibt es inzwischen starke Frauen – für Österreich z.B. Marion Kreiner oder Dorosia Krings. Sie nehmen an Olympia teil. Es gibt fantastische Motorrad- und Autofahrerinnen, wenn sie aber eine Gefahr für den Erfolg der Männer sind, boxen sie sie raus“, meint Rush, der selbst Trainer einer Damen-SoftballMannschaft war – inzwischen auch keine olympische Disziplin mehr. Wenn es Männern durch eine Gerichtsentscheidung nun ebenfalls verboten werden würde, am Skifliegen bei der Olympiade teilzunehmen, käme vieles in Bewegung. „Es wäre viel billiger, Frauen hineinzulassen. Aber die werden die Frauen dann nur von geringerer Distanz aus springen lassen … so werden sie es machen“, schätzt William Rush, der an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte schrieb und die Antwort erhielt, dass er kein Betroffener sei. In „Sport am Sonntag“ gab es einmal eine Reportage über eine 12-Jährige muslimische Springerin in Innsbruck. Gefragt, warum sie kein Kopftuch trage, antwortete sie: „Ich habe ja eh meine Mütze!“. Vielleicht wird sie eines schönen Tages erfolgreich den Gerichtshof anrufen. ❚ februar 2010 an.schläge 17
outsideolympia
Springerin Springer Beides
Ziiiieeeeh! Der lange Kampf der Skispringerinnen für die Zulassung zu den Olympischen Spielen 2010 ist erfolglos geblieben. Doch die Chancen, dass 2014 auch Frauen fliegen werden, stehen gut. Silke Pixner über den langen Kampf um sportliche Anerkennung und Gleichbehandlung bei den Olympischen Spielen.
Offizielle Homepage der Olympischen Spiele: www.olympic.org/en Statistiken: www.olympia-statistik.de
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Ägyptische Wandmalereien aus der Zeit um 2600 v. Chr. zeigen Ballspielerinnen und Akrobatinnen; auf römischen Fußbodenmosaiken aus der Zeit zwischen 500 und 1 v. Chr. sind junge Frauen beim Weitsprung zu sehen, eine französische Chronik aus dem 15. Jahrhundert berichtet von einer Tennis spielenden Pariserin, gegen die nur die besten Spieler eine Chance hatten. Belege für die sportliche Aktivität von Frauen und deren Lust an der körperlichen Betätigung gibt es also nicht nur zahlreiche, sondern auch schon aus frühester Zeit. Gleichzeitig wurden sportliche Frauen (von Männern) immer schon als Zeichen eines drohenden Sittenverfalls gesehen. So wurden etwa die Spartanerin-
nen von den antiken Griechen wegen ihrer sportlichen Betätigung, ihrer unziemlichen Sportbekleidung und der Teilnahme an Wettbewerben – auch gemeinsam mit Männern – scharf verurteilt. Bei den antiken Olympischen Spielen, die ab ca. 776 v. Chr. bis etwa 393 n. Chr. in Griechenland stattfanden, wurden Frauen von der Teilnahme an den Wettkämpfen kategorisch ausgeschlossen. Verheirateten Frauen wurde nicht einmal das Zusehen gestattet. Obwohl es Frauen verboten war, sich an den Spielen des Zeus zu beteiligen, wurde ihnen außerhalb Olympias jedoch eine etwas bedeutendere Rolle im Sport zugebilligt. So gab es etwa für griechische Mädchen eigene Laufwettbewerbe, und auf der Insel Chios trugen
Mädchen laut Überlieferungen Ringkämpfe aus. Die Teilnahme von Frauen an den leichtathletischen Disziplinen scheint zur Zeit der Römer weiter zugenommen zu haben. Die meisten städtischen Sportfeste boten auch Frauenwettkämpfe an, und selbst die heiligen Spiele von Korinth, Delphi und Nemea wurden zunehmend von Frauen erobert. Nur Olympia blieb konservativ und hielt bis zuletzt am Ausschluss von Athletinnen und verheirateten Zuschauerinnen fest. Harte Kämpfe. Doch nicht nur die antiken Griechen schlossen Frauen von den Olympischen Spielen aus. Auch bei der Wiederbelebung des sportlichen Großereignisses im Jahr 1896 durften keine
olympiaoutside Athletinnen teilnehmen. Der Begründer der neuzeitlichen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, sah die Aufgabe der Frauen darin, die Sieger zu bekränzen und sie von den Rängen aus zu bejubeln. De Coubertin war mit dieser Einstellung ein Kind seiner Zeit. „Ungezügeltes Rennen, Klettern oder Hüpfen können bei allzu großer Erschütterung die weiblichen Fortpflanzungsorgane funktionsunfähig machen“, warnten etwa medizinische Handbücher. Auch der spätere Präsident des olympischen Komitees, Karl Ritter von Halt, verteidigte das männliche Monopol auf den sportlichen Wettkampf: „Der Kampf verzerrt das Mädchenantlitz, er gibt der anmutigen weiblichen Bewegung einen harten, männlichen Ton. Er lässt die Grazie verschwinden, mit einem Wort: Er wirkt
mals 1921 in Monte Carlo statt. Bei den Bewerben konnten sich die Teilnehmerinnen in den verschiedensten Disziplinen – wie etwa im Speerwerfen oder Hürdenlauf – miteinander messen. Olympia für Frauen. Doch auch die klassischen Spiele konnten die Athletinnen immer mehr für sich gewinnen. Die Anzahl der an den Spielen teilnehmenden Sportlerinnen ist im Laufe der Jahre stetig, wenn auch langsam gestiegen. Betrug der Frauenanteil bei den Olympischen Sommerspielen im Jahr 1956 noch rund 16 Prozent (610 Frauen), wurde im Jahr 2000 ein Frauenanteil von etwa 38 Prozent (4.096 Frauen) erreicht. In Peking wurde 2008 mit rund 4.400 Athletinnen ein neuer Rekord erreicht. Im Sommer 2012 könnte bei den Olym-
„Ungezügeltes Rennen, Klettern oder Hüpfen können bei allzu grosser Erschütterung die weiblichen Fortpflanzungsorgane funktionsunfähig machen“, warnten etwa medizinische Handbücher. beim Weibe unschön. Der Kampf gebührt dem Manne, der Natur des Weibes ist er wesensfremd.“ Gegen den Willen von de Coubertin und einigen seiner Zeitgenossen traten jedoch bereits im Jahr 1900, bei den zweiten Olympischen Spielen der Neuzeit, 22 Athletinnen an, überwiegend in den Disziplinen Tennis und Golf. Der Frauenanteil belief sich damals auf zwei Prozent. Die erste Frau, die bei den Spielen teilnahm, gehörte auch zum ersten OlympiasiegerInnen-Team der Geschichte: Hélène de Pourtalès zählte am 22. Mai 1900 bei den Segelwettbewerben in der Bootsklasse 1-2 Tonnen zur Besatzung. Bereits sieben Wochen später gab es auch eine erste Olympiasiegerin als Einzelathletin. Die Britin Charlotte Cooper konnte die Damenkonkurrenz im Tennis für sich entscheiden. Die erstmalige Teilnahme von Frauen an den Olympischen Spielen war ein Meilenstein in der Geschichte des Frauensports. Da Frauen jedoch nicht bei allen Disziplinen teilnehmen durften, veranstaltete die Frauen-Sport-Föderation die Frauenweltspiele. Diese Konkurrenzveranstaltung zu den Spielen fand erst-
pischen Spielen in London erstmals die „fifty-fifty“-Marke erreicht werden. Auch bei den Winterspielen zeigt sich ein ähnliches Bild. 1956 betrug der Frauenanteil etwa 17 (132 Frauen), 1998 bereits rund 36 Prozent. Bei den 21. Olympischen Winterspielen in Vancouver werden rund 2.600 AthletInnen antreten, davon etwa 1.000 Frauen. Auch die einzelnen olympischen Disziplinen wurden und werden nach und nach von den Sportlerinnen erobert. Erst seit 1928 sind Frauen zu verschiedenen Leichtathletikdisziplinen zugelassen, Langstreckenläufe für Athletinnen sind erst 1960 in Rom zum festen Bestandteil der Spiele geworden. Im Jahr 1964 wurde Volleyball als erste Frauen-Teamsportart bei den Olympischen Spielen erlaubt. Erst zwanzig Jahre später feierte der olympische Frauenmarathon Premiere. Um Medaillen kicken und Floretts und Degen schwingen dürfen Athletinnen seit 1996. Bei den Olympischen Sommerspielen in London werden sie auch in der letzten bisher den Männern vorbehaltenen Disziplin – das Skispringen bei den Winterspielen ausgenommen – dabei sein: dem Boxen. ❚
Sylvia Köchl
Springende Soldaten Das Bundesheer ist der größte Förderer von Leistungssport in Österreich. Bei Olympischen Spielen stellt es meist etwa die Hälfte der SportlerInnen. Besonders gefördert werden Sportarten, „die von militärischem Interesse sind“ (vor allem militärischer Fünfkampf, Schießen, aber auch Langlauf und Biathlon). Alle Mitglieder des Bundesheeres, d.h. seit 1998 auch Frauen, die freiwillig zum Heer gehen, können sich für Förderprogramme als SpitzensportlerInnen bewerben und finden dann ideale Rahmenbedingungen vor. Sie sind finanziell und sozial voll abgesichert und werden professionell betreut. Das Anliegen eines Heeres, den Körper des Soldaten/des Kriegers fit zu machen und zu halten, ist natürlich nichts Neues. Die Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten „Deutschen Turnvereine“ etwa hatten von Anfang an Kampf- und Wehrbereitschaft im Sinn. Und nicht nur die berüchtigten rechtsextremen „Wehrsportübungen“, die bis heute abgehalten werden, knüpfen nahtlos an ein faschistisches Körper- und Männlichkeitsideal an, auch das Bundesheer formuliert auf seiner Homepage ganz offen: „Nach dem Abzug der Besatzungstruppen waren die Belange des Sports fast gänzlich den einzelnen Kommandanten überlassen, die meist nach alten Vorschriften der Deutschen Wehrmacht die Körperausbildung in das Ausbildungsprogramm aufnahmen.“ Eine besondere Rolle für den Einstieg und die Jugendförderung spielt der Österreichische Heeressportverband, der unzählige Zweigvereine in allen Bundesländern unterhält. In seinen Statuten von 2005 heißt es u.a.: „Der Zweck des Verbandes liegt in der Hebung der körperlichen Leistungskraft der Soldaten (…) sowie der Vertiefung der Zusammengehörigkeit und der Kameradschaft aus der Ausübung und Förderung des Körpersports; der Anleitung zur gesunden Freizeitgestaltung, der Erziehung zur Ritterlichkeit, Selbstbeherrschung und Willensformung.“ Von den bekannten Skispringern Österreichs stammt der Großteil aus dem Bundesheer (z.B. Anton Innauer und Andreas Goldberger oder aktuell Martin Koch, Andreas Kofler und Wolfgang Loitzl). Ihnen ermöglicht das Heer, auf höchstem Niveau eine Sportart zu betreiben, die in vielleicht sechs oder sieben Ländern der Welt eine größere Bedeutung hat. Wenn auch Skispringen nicht gerade von größtem militärischen Interesse ist, so erklärt doch das Engagement des Bundesheeres teilweise die männliche Genealogie dieser Sportart. Bliebe nur noch die Frage, was tendenziell magersüchtige und entsprechend schlecht ernährte Skispringer zur „Hebung der körperlichen Leistungskraft der Soldaten“ beitragen … Alle Zitate von: www.bundesheer.at und www.heeressport.at
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outsideolympia
Rückenschwimmer Rückenschwimmerin Wer will das wissen?
46,XX/46,XY
Was eine Frau zur Frau macht, ist auch in sportlichen Wettbewerben nicht leicht zu beantworten. Versucht wird es trotzdem. Von Bettina Enzenhofer
1 Caster Semenya gewann bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2009 in Berlin die Goldmedaille im 800-Meter-Lauf. Zweifel an ihrer Weiblichkeit aufgrund des guten Ergebnisses und ihrer maskulinen äußeren Erscheinung führten zur Anordnung eines „gender verification test“. 2 Santhi Soundarajan gewann bei den Asienspielen 2006 in Doha die Silbermedaille für den 800-MeterLauf. Nach einem Geschlechtstest musste sie die Medaille wieder abgeben, weil sie „männliche“ Chromosomen hat. Soundarajan versuchte daraufhin, sich das Leben zu nehmen. 3 María José Martínez-Patiño durfte bei den Olympischen Spielen 1988 nicht starten, als bekannt wurde, dass sie XY-Chromosomen hat. Sie wurde außerdem vom spanischen Team ausgeschlossen, bereits errungene Titel wurden ihr entzogen. MartínezPatiño wehrte sich gegen den IOCBeschluss, zweieinhalb Jahre später wurde sie von der IAAF wieder eingesetzt.
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Caster Semenya 20091. Santhi Soundarajan 20062. María José Martínez-Patiño 19883: Sie alle fielen beim Geschlechtstest durch. Semenya, Soundarajan, Martínez-Patiño und etliche andere konnten nicht beweisen, dass sie Frauen sind. Mediziner_innen sprachen ihnen ihre weibliche Identität ab und schlossen sie von sportlichen Wettbewerben aus. Bis heute ist die Praxis der Geschlechtstests aktuell. Die verbreitete Meinung lautet: Das biologische Geschlecht ist klar erkennbar. Bei sportlichen Wettbewerben müssen Frauen und Männer getrennt werden, weil sie unterschiedliche Leistungen erbringen und Männer den Frauen gegenüber einen Vorteil haben. Es muss deshalb darauf geachtet werden, dass sich in die Gruppe der Frauen keine Männer schummeln. Die weniger verbreitete Meinung besagt: Das biologische Geschlecht ist nicht klar erkennbar. Frauen und Männer können gleiche Leistungen bringen. Und über „weiblich“ und „männlich“ hinaus gibt es noch viele andere Variationen von Geschlecht.
Komplexität von Geschlecht. Biolog_innen und Mediziner_innen wissen heute, dass die Sache mit „Frau = XX = weibliche (innere und äußere) Genitalien = Östrogene“ (bzw. „Mann = XY = männliche Genitalien = Androgene“) so einfach nicht ist. Stattdessen gilt: Komplexität allerorten. Geschlecht ist heute keine simple biologische Tatsache mehr, die schnell bestimmt werden kann. Die Biologie ist inzwischen auf derart viele für die Geschlechtsentwicklung relevante Faktoren gestoßen, dass sie mit dieser Komplexität selbst kaum mehr zurechtkommt. Die Biolog_in Heinz-Jürgen Voß präzisiert: „Die Biologie weiß nicht, was Geschlecht ist und wie es ausgebildet wird.“4 Geschlecht in ein binäres Mann/Frau-Schema einordnen zu wollen, widerspricht mittlerweile den eigenen biologischen Erkenntnissen: Für die Entstehung von Geschlecht spielen viele Einflüsse zusammen, der derzeitige Wissensstand kennt genetische, anatomische, hormonelle, psychische und soziale Faktoren. Falls nicht alle Faktoren in die gleiche Richtung weisen, kann niemand klare und sichere objektive Kriterien für eine geschlechtli-
che Zuordnung geben. In einem solchen Fall kann höchstens nach langen Untersuchungen – die nicht selten unter pathologisierenden Vorzeichen stattfinden – danach geforscht werden, welches Geschlecht überwiegt. Manche Menschen werden mit einem Körper geboren, der eine Zuordnung zu weiblich oder männlich unmöglich macht.5 Ihnen wird eine „Störung der Geschlechtsentwicklung“ (DSD, engl. disorder of sex development) diagnostiziert.6 Diese kann sich auf verschiedenste Arten bemerkbar machen: Menschen mit XY-Chromosomen können bspw. äußerlich weiblich sein, als Mädchen aufwachsen und erst bei Ausbleiben der Menstruation mit ihrem „untypischen“ Karyotyp7 konfrontiert werden. DSD, so die Lehrmedizin, kann sich aber auch durch XX-Chromosomen mit männlichen Genitalien äußern. Die jeweilige Geschlechtszuweisung hängt immer von der genauen Diagnose ab. Die Geschlechtschromosomen können zudem in „untypischer“ Zahl vorliegen: 45,X (Turner-Syndrom), 47,XXY (Klinefelter-Syndrom), 45,X/46,XY oder 46,XX/46,XY.
olympiaoutside Deutlich wird: Die Geschlechtschromosomen und die Genitalien sagen nicht viel über das individuelle Geschlecht aus. Genau das war aber zu Beginn der Geschlechtstests bei sportlichen Wettbewerben noch unbekannt. Doch obwohl man/frau heute davon weiß, werden derartige Tests immer noch durchgeführt. Geschichte der Geschlechtstests. Die Angst, dass sich Männer ins Team der Frauen schummeln und durch einen biologischen Vorteil unerkannt gewinnen könnten, geht auf die Zeit des Kalten Krieges zurück. Einen bewiesenen Vorfall, der solche Ängste und Behauptungen rechtfertigen würde, gab es zwar nicht. Trotzdem wurden 1966 erstmals offiziell Geschlechtstests für Frauen eingeführt: Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Budapest mussten sich Frauen nackt einem Gremium aus Ärztinnen präsentieren. Körper und Genitalien wurden inspiziert. Das Vorhandensein von Brüsten und Vagina bedeutete: Es ist eine Frau. Nach vielfachen Beschwerden über diese entwürdigende Methode ordnete das Internationale
sind, andererseits hätte der Test Männer mit bspw. XXY-Karyotyp oder dem Klinefelter-Syndrom in der Frauengruppe starten lassen. Mitte der 1970er machten Mediziner_innen zwar darauf aufmerksam, dass der Test technisch unzuverlässig ist, Konsequenzen hatte das aber vorerst nicht. Erst 1992 bei den Olympischen Winterspielen in Albertville wurde ein neuer Geschlechtstest eingesetzt: Mittels einer DNA-Analyse sollte Y-chromosomales Material (speziell das SRY-Gen) entdeckt werden. Dies bedeutete einen Wechsel der Perspektive: Ging es bis 1992 darum, weibliche körperliche Faktoren nachzuweisen, so war der Fokus von 1992 an, männliche körperliche Faktoren ausschließen zu können. Doch auch die DNA-Analyse ist für eine Geschlechtsbestimmung letztlich ungenügend. Im Zweifel dagegen. In der IAAF wird seit 1992 eine allgemeine Geschlechtsüberprüfung nicht mehr verwendet. Ein genereller Gesundheits-Check wird bei allen Teilnehmer_innen empfohlen, aber nicht vorgeschrieben. Man/frau geht
bei nicht ganz klar – ein „Verdacht“ reicht, um Teilnehmerinnen öffentlich bloßzustellen (siehe etwa den Fall Caster Semenya). Für die Medizinethikerin Claudia Wiesemann ist die IAAF-Richtlinie „wolkig, enthält lauter schwammige Wörter“.9 Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org spricht von neuen Ungerechtigkeiten (Tests hinter verschlossenen Türen, keine Kontrolle), auch die Denunziation durch andere Teilnehmerinnen werde so gefördert. Transgender-Teilnahme. Immerhin zeigt sich an den heutigen Methoden der Geschlechtsfeststellung ein Umdenken: Mittlerweile braucht es ein breites Gremium aus Gynäkolog_innen, Endokrinolog_innen, Psycholog_innen, Inneren Mediziner_innen und Gender/Transgender-Expert_innen für eine Geschlechtsüberprüfung. Eine weitere Neuigkeit ist die Erlaubnis für transsexuelle Menschen, an den Olympischen Spielen teilzunehmen – wenn auch nur unter bestimmten diskriminierenden Auflagen: So muss etwa eine Gonadektomie10 zwei Jahre vor der Teil-
1966 wurden erstmals offiziell Geschlechtstests für Frauen eingeführt: Bei der Leichtathletik-Europameisterschaft mussten sich Frauen nackt einem Gremium aus Ärztinnen präsentieren. Körper und Genitalien wurden inspiziert.
4 Heinz-Jürgen Voß:„Caster Semenya: wie aus einem Menschen ein „Fall“ wird“, http://schwule-seite.de/poitics_geschlecht_sport_mensch.html 5 In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben zur Häufigkeit von DSD, die höchste Zahl findet sich bei Blackless et al. mit 1,728% der Lebendgeburten; andere Autor_innen sprechen von einer DSD-betroffenen Person pro 3.000 (Melton) oder 4.500 (Hughes et al.) Geburten. 6 Im April 2006 wurde das „Consensus statement on management of intersex disorders“ veröffentlicht, das eine neue Definition und Klassifikation für intersexuelle Menschen vorsieht. Seitdem spricht man/frau von „Störungen der Geschlechtsentwicklung“ (bzw. engl. DSD, Diseases of Sexual Development). 7 Aus dem Karyotyp wird u.a. ersichtlich, wie viele Chromosomen ein Mensch in einer Körperzelle besitzt (meistens 46) und welcher Art die Geschlechtschromosomen sind: 46,XX bedeutet, dass 46 Chromosomen vor-
Olympische Komitee (IOC) eine neue Technik an, den Barr-Test. Für diesen wurde ein Abstrich von der Wangeninnenseite genommen, gesucht wurde nach dem inaktiven X-Chromatin.8 Wurde es von den Mediziner_innen gefunden, gaben sie das O.K. für die Teilnahme in der weiblichen Gruppe. Der Barr-Test wurde erstmals bei den Olympischen Winterspielen 1968 in Grenoble und bei den Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt durchgeführt. Auch andere Verbände (z.B. die International Association of Athletics Federations, IAAF) übernahmen den Test. Die Krux daran: Er besagt einerseits, dass Frauen mit XYKaryotyp – auch wenn sie eine Androgeninsensitivität haben (bei dieser DSD-Form können die als leistungssteigernd erachteten Androgene nicht oder nur vermindert wirken) –, Männer
davon aus, dass ein sich unter die Teilnehmerinnen schummelnder Mann bei der Urinprobe entlarvt werden würde. Die IAAF behält sich allerdings vor, in „Zweifelsfällen“ doch geschlechtsprüfende Tests durchzuführen. Beim IOC wurden zum letzten Mal alle 3.387 Teilnehmerinnen der Olympischen Sommerspiele 1996 in Atlanta überprüft. Acht Teilnehmerinnen wurden zwar positiv getestet, durften aber trotzdem antreten (sieben der acht hatten eine partielle oder komplette Androgeninsensivität). Seit 1999 verzichtet das IOC auf Geschlechtstests, d.h. die Olympischen Sommerspiele 2000 in Sydney und die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City fanden erstmals ohne Geschlechtsüberprüfung statt. Wie bei der IAAF wird nun „nur“ mehr in „Zweifelsfällen“ getestet. Was als „zweifelhaft“ zu bewerten ist, ist da-
nahme stattgefunden haben. Das IOC hat im Oktober 2003 eine diesbezügliche Richtlinie herausgegeben, der sich auch die IAAF anschloss. Kurz nach Redaktionsschluss fand Mitte Januar in Miami das IOC-Symposium „ 2nd World Conference on Hormonal and Genetic Basis of Sexual Differentiation Disorders“ statt. Die bisher veröffentlichten Ergebnisse sind empörend: Es sollenGesundheitszentren eingerichtet werden, in denen DSD diagnostiziert und Athlet_innen behandelt werden sollen. Denn, so der Chefmediziner Arne Ljungqvist, Menschen mit DSD brauchen in den meisten Fällen eine Behandlung (Operationen, Hormontherapie) – eine glatte Lüge. Außerdem wirdAthletinnen ein Gesundheitscheck vor den Olympischen Spielen nahegelegt: DSD könne so im Vorhinein identifiziert werden. ❚
handen sind, die Geschlechtschromosomen sind XX. 45,X bedeutet 45 Chromosomen, ein X-Chromosom, ein zweites Geschlechtschromosom fehlt. 47,XXY = 47 Chromosomen, ein Geschlechtschromosom ist zu viel vorhanden. 46,XX/46,XY ist ein Chromosomenmosaik, bei dem manche Zellen XX, manche XY als Geschlechtschromosomen aufweisen. 8 Bei Vorliegen von zwei X-Chromosomen ist eines weitgehend inaktiv und als sogenannter Barr-Körper nachweisbar. Bei Vorliegen von einem X- und einem Y-Chromosom gibt es kein inaktives X-Chromosom und demzufolge keinen Barr-Körper. 9 Claudia Wiesemann, Presseinformation:„„Sportethik tut Not!“ Medizinethikerin der Universitätsmedizin Göttingen nimmt Stellung“, www.med.uni- goettingen.de/presseinformationen/presseinformationen_11336.asp?year=2009 10 Gonadektomie = Entfernung der Gonaden (Keimdrüsen), also Hoden bzw. Eierstöcke.
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forumwissenschaft
Fo t o : D ra v a Ve r l a g
Drei rote Pfiffe Der vergessene Widerstand: Eine Neuerscheinung erinnert an das Leben der kärntnerslowenischen Partisanin Helena Kuhar alias „Jelka“. Von Judith Götz Über sechzig Jahre Befreiung v meint in Kärnten/Koroska vor allem„Niederlage“ und hinsichtlich der Erinnerungstradition in erster Linie eine Kultivierung faschistoider und antislowenischer Brauchtumspflege. Dies verdeutlicht sich in der Fortsetzung eines Gedenkens, das an die vermeintlichen „Opfer“ der PartisanInnen erinnert, nicht jedoch an ihren antifaschistischen Beitrag zur Befreiung. Auch die von kärntnerslowenischen PartisanInnen niedergeschriebenen (Lebens-)Geschichten werden bis heute weitgehend marginalisiert.
Helena Kuchar: Jelka. Aus dem Leben einer Kärntner Partisanin. Drava 2009, 19,80 Euro
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Bücher gegen das Vergessen. Der Drava Verlag hat in den letzten Jahren unter dem Titel „Bücher gegen das Vergessen“ mehrere autobiografische Werke herausgegeben, geschrieben von ehemaligen PartisanInnen und/oder anderen (Kärntner) SlowenInnen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise gegen das nationalsozialistische Vernichtungsregime zur Wehr setzten. Zu diesen Werken zählt auch die Neuauflage
der Lebensgeschichte von Helena Kuhar, einer Kärntner Slowenin, die als Partisanin unter dem Namen „Jelka“ gekämpft hat. Die Entstehungsgeschichte des Buchs ist dabei beinahe so spannend wie die Erzählung selbst. Das Werk war nämlich bereits 1984 auf Basis von Interviews, die Thomas Busch und Brigitte Windhab mit Jelka geführt hatten, in einer Eigenveröffentlichung der Kooperative „Longo Mai“ erschienen. Begleitet von einer Klage des als rechtsextrem bekannten Sohn des NS-Gauleiters Friedrich Rainer, Schmähungen und Drov hungen in Kärnten/Koroska und großer (positiver) Resonanz im restlichen Österreich, verkaufte sich das Buch im Eigenverlag bereits 6.000 Mal. Und die Musikgruppe „Schmetterlinge“ widmete Jelka auf der LP „Herbstreise“ (1979) den Song „Drei rote Pfiffe“. In slowenischer Übersetzung wurde Jelkas Lebensgeschichte ebenfalls bereits 1984 im Drava Verlag veröffentlicht, nicht jedoch in deutscher Sprache. Während sich in den 1980ern noch kein Verlag finden ließ, der bereit war, ihre Erinnerungen zu publizieren, sieht das
heute anders aus. Wenngleich sich an der Diskriminierung von Angehörigen der slowenischen Minderheit und dem Umgang mit der größten und effektivsten österreichischen Widerstandsgrupv pe in Kärnten/Koroska wenig geändert hat, scheint es heute zumindest ein zunehmendes Problembewusstsein für das Ableben von ZeitzeugInnen zu geben, und das Interesse an der widerständigen Geschichte der Kärntner SlowenInnen wächst. Einzige Biografie einer Frau. Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, dass die Lebensgeschichte von Jelka bislang die einzige Biografie einer Frau ist, die in der Drava-Reihe veröffentlicht wurde. Einerseits neigen viele Frauen dazu, ihre eigenen Geschichten als „weniger wichtig“ zu bewerten. Andererseits bedingt die oftmals sehr enge Definition des Begriffs „Widerstand“, der sich lediglich auf den bewaffneten Kampf bezieht, dass insbesondere jene Widerstandsformen, die sich vor allem Frauen zu eigen gemacht hatten, weitgehend ausgeklammert bleiben. Widerständige
wissenschaftforum Handlungen können jedoch vom Gebrauch der slowenischen Sprache in der Öffentlichkeit während der NS-Zeit über Hilfsdienste bis hin zum aktiven Kampf reichen. Dass Frauen zwar zahlenmäßig deutlich unterrepräsentiert, aber auf allen Ebenen vertreten und an allen Widerstandsformen beteiligt waren, scheint heute bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, dass es auch bei den PartisanInnen häufig sehr wohl geschlechtsspezifische Arbeitsteilun-
eben von Frauen ausgeübten widerständigen Handlungen nicht anerkannte. „Nicht für alle, die den PartisanInnenkampf unterstützten, war der Weg zur Amtsbescheinigung problemlos. Zunächst musste bewiesen werden, dass die Unterstützung der FreiheitskämpferInnen tatsächlich erfolgt war. Eine Verhaftung wegen bloßen Verdachts darauf reichte dafür nicht aus. Die Gestapo hingegen hatte nicht gezögert, Verdächtige auch ohne Be-
unmittelbaren Umfeld. Als sich Jelka als vierfache Mutter den PartisanInnen anschloss, war ihr Mann schon lange zum Kriegsdienst eingezogen worden und ihr Bruder bereits zu den Partisanen gegangen. Ihre Schwägerin war „abgeholt“ und in ein Lager gebracht worden, so dass sich Jelka auch noch zweier weiterer Kinder annehmen musste. Bevor sie 1942 in die Wälder ging, hatte sie die PartisanInnen bereits lange Zeit durch Besorgungen, Hilfs- und
Die oftmals sehr enge Definition des Begriffs „Widerstand“, der sich lediglich auf den bewaffneten Kampf bezieht, führt dazu, dass jene Widerstandsformen, die sich vor allem Frauen zu eigen gemacht hatten, weitgehend ausgeklammert bleiben. gen gab. Weshalb auch die Historikerin Brigitte Entner in ihrem Einführungsvortrag bei der Jelka-Buchpräsentation im Oktober 2009 im Slowenischen Wissenschaftsinstitut in Wien die Frage stellte:„Gibt es spezifisch weibliche Formen des Widerstands?“ Während nämlich die meisten Männer „in den Wald“ gingen, sollten Frauen meist so lange wie möglich auf den Höfen bleiben, um die Bewegung aus der Legalität heraus zu unterstützen, was nicht zuletzt zu einer klassischen Doppelbelastung und enormem Druck führte. Auch Jelka erzählt in ihren Erinnerungen, dass sie lange Zeit versucht hatte, bei ihrer Familie zu bleiben, die Bedrohung durch die Nazis aufgrund ihres Engagements jedoch immer stärker wurde, so dass auch sie schließlich untertauchen musste. Bei den PartisanInnen angekommen, übernahm sie unterschiedliche Aufgaben, die vom bewaffneten Kampf über politische Arbeit bis hin zu typischen Frauenarbeiten (kochen, Kranke/Verwundete pflegen) reichten. Doch die Karrierechancen für Frauen bei den PartisanInnen scheinen gering gewesen zu sein, was auch der Umstand verdeutlicht, dass in den Führungsstrukturen des kärnterslowenischen Widerstands kaum Frauen anzutreffen waren.
weise zu verhaften. Geübte Praxis war es, die Verdächtigen in ‚Schutzhaft’ zu nehmen und in ein KZ zu deportieren. Ein ehemaliger KZ-Häftling, der ‚nur’ aufgrund des Verdachtes der PartisanInnenunterstützung deportiert worden war, war folglich vor dem OFG anspruchslos – als ob die erlebten Traumata und materiellen Schäden durch die erlebte Haft in diesem Fall geringere gewesen wären. Weiters musste die Freiwilligkeit der Hilfeleistung nachgewiesen werden.“1
Von der Magd zur Partisanin. „Aus dem Leben einer Kärntner Partisanin“ erzählt die Geschichte von Helena Kuhar, beginnend mit ihrer Geburt 1906. Sie schildert ihre Arbeit als Magd, ihre Zeit bei den PartisanInnen sowie den andauernden Kampf um Anerkennung und Rechte in den Nachrkriegsjahren. Auf fesselnde Art und Weise und in einfach gehaltener Sprache wird in den Aufzeichnungen ein umfassendes Bild des kärntnerslowenischen Lebens vor, nach und vor allem während des Nationalsozialismus gezeichnet. Aus Jelkas Erzählungen geht nicht nur die Armut der Zwischenkriegsjahre der kärntnerslowenischen Bevölkerung hervor, sondern vor allem auch der kultivierte Antislowenismus und Deutschnationalismus, der den Aufstieg des Nationalsozialismus stark beförderte. PartisanIn, amtsbescheinigt. Entner kritisiert an anderer Stelle auch die ausblei- Kuhars Erinnerungen streifen die Aribenden Entschädigungszahlungen für sierungen jüdischer Geschäfte, die Deehemalige Partisaninnen bzw. das Op- portation jüdischer und kärtnersloweferfürsorgegesetz (OFG), das gerade nischer Familien und die LeidensgeFrauen ausgrenzte, weil es die oftmals schichten vieler Menschen aus ihrem
Kurierdienste und dergleichen unterstützt. Jelka wurde mehrfach von der Gestapo verhört und beschuldigt, das „Banditenwesen“ zu unterstützen. Sie schildert die Brutalität der Nazis auf eindringliche Weise, aber auch den Mut und das Geschick, das sie aufbrachte, um ihnen zu entkommen. Doch auch Jelkas Geschichte endet nicht mit der Befreiung. Es folgt der Leidensweg, der den Kärntner SlowenInnen, und insbesondere den ehemaligen PartisanInnen, nach 1945 noch bevorstand. „Wir ahnten, dass die Zukunft dem bisherigen Schicksal der Kärntner Slowenen gleichen würde“, schreibt Lipej Kolenik über die Nachkriegszeit, die für ihn in mancher Hinsicht noch schlimmer gewesen war als die Kriegsjahre selbst. Als ehemaliger Partisane den Diffamierungen als „eigentlicher Täter und Verräter“ ausgesetzt, wurde er von einer wiederinstallierten slowenInnenfeindlichen Kärntner Obrigkeit bis Ende 1949 13 Mal eingesperrt. Auch Jelka blieb nach dem Krieg aktiv in kärntnerslowenischen Organisationen und wurde etwa 1947 zur Vorsitzenden der „Antifaschistischen Frauenfront“ gewählt. Denn die Hoffnung gab sie nie auf:„Die Hoffnung ist wie ein Feuer, an dem man sich aufwärmt, wenn es rundherum kalt ist. Solange wir gegen den Hitler gekämpft hatten, dachten wir: Morgen wird Gerechtigkeit sein in Kärnten! Daraus ist nichts geworden. Jetzt darf man die Glut nicht ausgehen lassen. Aus der Glut kann einmal ein neues Feuer werden. Aber wenn sie ausgeht, bleibt nur kalte Asche.“ ❚
1 Heidi Wilscher, Brigitte Entner: „Sämtlich Slovenen!“ Kärntner SlowenInnen zwischen Entrechtung und Diskriminierung. In:Verena Pawlowsky u. Harald Wendelin (Hg.), Ausgeschlossen und entrechtet. Wien 2006 (= Raub und Rückgabe – Österreich von 1938 bis heute, Bd. 4), S.74
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24 an.schl채ge november 2009
Fette Füße & Dünne Bünde Kampf den Karottenhosen und Oma-Schuhen! Der Fashion-Shopping-Report einer fabulous Femme (aka Denice Fredriksson) und einer sporty Soft-Butch (alias Silke Graf). Ich würde mich selbst als Femme bezeichnen – wenn auch nicht rund um die Uhr. Es gibt Tage, an denen ich einfach zu faul und zu bequem bin, um was anderes als baggy Jeans, einen Pulli und meine alten, kaputten Converse zu tragen. Ich sehe das als mein „inkognito Outfit“. Die Sache ist, dass ich bei einer großen Einkaufsstraße wohne und ich, wenn ich meine Spaziergänge in meiner „Tarnung“ mache, manchmal vergesse, was ich gerade tatsächlich am Leib trage und glaube, dass ich einfach in jeden Laden reingehen kann, um Kleider oder Stöckelschuhe anzuprobieren. Geht natürlich gar nicht. Ich weiß nicht, wie oft es mir schon passiert ist, dass ich in einem Schuhgeschäft herumgehe, um die höchsten Absätze zu finden, während mich alle anstarren und darüber nachdenken, was sich diese komische Lesbe da eigentlich erlaubt. Die Blicke sind eine Mischung aus Mitleid und Ekel. Wir kennen sie alle – es sind diese „Was soll denn das jetzt sein? Ich mag meine Welt so wie es ist – mit Regeln: feminine Frauen und maskuline Männer! Und wenn es schon maskuline Frauen geben muss, dann bitte bloß nicht Pumps kaufen!“-Blicke. Noch dazu bin ich nicht „schlank“ genug. Schließlich können wir nicht einfach dicke Frauen in sexy Outfits herumlaufen lassen – bitte nicht! Deshalb produzieren wir Schuhe – wenn überhaupt in Größe 41 – so schmal und eng wie möglich, denn wenn du fette Füße hast ( ja, die gibt es), dann solltest du bequeme Oma-Schuhe tragen. Mit dezentem Absatz. Außerdem gibt es sowieso keine kurzen, engen Kleider in deiner Größe, Fettsack! Geh doch bitte in die H&M „Big is beautiful“-Abteilung und kauf dir vernünftige, unförmige Stoffstücke in beige oder braun, damit du deinen Speck gut verstecken kannst. Denk an dein Umfeld, wir wollen das alles einfach nicht sehen! Ich kann also nie gewinnen. Für mich ist shoppen zu gehen fast jedes Mal ein politischer Kampf. Zu dick, zu alt, zu seltsam. Zu fett für „weiblich“, zu „weiblich“ (und vor allem alt) für boyish. Zu fehl am Platz. Das Lustige ist, dass es aber auch nicht wirklich in Ordnung ist, wenn ich mit Rock, Bluse, Handtasche, Hand- und Stöckelschuhen als Femme gehe. Dann ist es zu viel. Zu übertrieben für jeden Geschmack. Die langweiligen grauen Ameisen, die die Einkaufsstraßen bevölkern, wollen es lieber nicht zu strange haben, sonst werden sie in ihrem Konsum gestört – and that is not good for business! Gut für mich, dass ich mittlerweile so alt bin, dass es mir (fast) wurscht ist. Es ist sogar ein bisschen unterhaltsam …
Okay, ich gebe es zu: Ich mag einkaufen generell nicht sonderlich. Wozu Geld ausgeben (das man nicht hat), solange die alte Second-Hand Jogginghose für’s Training noch reicht und man mit den geschenkten Ledersneakers bestimmt noch irgendwie durch den vierten Winter kommt? Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt – spätestens wenn die Füße nach jeder Schneematsch-Wanderung nass und klamm sind –, da reicht mir der charmante Schmuddellook, und ich überwinde meine Abneigung gegenüber Shoppingcentern. Meistens dauert es allerdings nicht sehr lange (etwa zwei Besuche in Schuhgeschäften reichen), und die Abneigung verwandelt sich in frischen, rotglühenden Hass. Spätestens, wenn wieder eine Verkäuferin auf meine Frage: „Haben Sie diesen Schuh auch in Größe 39?“ mit den zusammenhangslosen Sätzen „Das ist ein Herrenschuh. Dort drüben sind die Damenschuhe.“ antwortet, schwillt mein Puls. Wenn es um (Winter-)Schuhe geht, halte ich es nämlich wie die feinen City-Damen in ihren geräumigen SUV-Kutschen mit Allradantrieb und Killerstoßstange: Wir wollen sicher und fest am Asphalt haften! Der einzige Unterschied: Ich sehe nicht aus wie eine feine Dame. Nackig weise ich durchaus einem XX-Chromosomensatz verpflichtete Formen auf (Brüstung, Taillierung, Arschlastigkeit). Angezogen ist es aber auch schon vorgekommen, dass mir Mädels auf der Damentoilette zwischen die Beine greifen, um sich selbst von Sein oder Nicht-Sein eines Gehänges zu überzeugen. Diese Art der Unglaubwürdigkeit führt dazu, dass Verkäuferinnen mir nie meine Fragen beantworten. Ich: „Gibt’s die Hose auch kürzer?“ Sie: „Ich zeige Ihnen mal die Damenhosen.“ Ich protestiere und meine: „Aber ich mag die dünnen, niedrigen Bünde der Damenhosen nicht.“ Kein Pardon! Die Verkäuferin läuft zielstrebig in Richtung Damenabteilung und gibt sich erst geschlagen, nachdem ich an jedem angepriesenen Modell etwas auszusetzen habe: „Zu karottig! Zu glänzend! Zu eng! Zu tief geschnitten! Aber die hier. Diese Herrensporthose, die wäre perfekt! Nur fünf Zentimeter kürzer sollte sie sein.“ „Haben wir nicht!“ Okay, tschüss. Klamottenläden, Toiletten und Sportstätten (aber das ist eine andere Geschichte) erweisen sich immer wieder als unmittelbare Vollstreckungsorte der Disziplinierung qua Geschlecht. Nun sind mir die marktüblichen Geschlechterunterscheidungen und europäischen Größennormen durchaus geläufig. Vielleicht stelle ich mich in solchen (Shopping-)Situationen aber ganz bewusst etwas blöd und begriffsstutzig an. Denn manche Ordnungen will ich einfach nicht verstehen.
Denice Fredriksson trägt Größe 44 und hat sehr breite Entenfüße. Sie findet selbst, dass sie (fast immer)
Silke Graf trägt gerne Herrenkleidung und ihr Haar kurz. Manchmal trägt sie auch Plattentaschen für das
umwerfend aussieht.
DJ-Kollektiv Quote.
februar 2010 an.schläge 25
an.zeigen suche Praktikantinnen gesucht Die an.schläge suchen neue Praktikantinnen. Bewerbungen bitte an: redaktion@anschlaege.at Zwei iMacs abzugeben. Alt, aber funktiontüchtig. Selbstabholung im 3. Bezirk, Terminvereinbarung unter: redaktion@anschlaege.at
stände zur Verteidigung und Abwehr von Angriffen. Die Erfahrungen eines Wen-Do-Grundkurses wären gut, für Frauen mit und ohne Erfahrungen mit Messertraining. Anmeldung: Überweisung der Kursgebühren bis 10.2.10, gestaffelt nach Einkommen.PSK, BLZ 60 000, Kontonummer: 78.231.131.Stichwort: Selbstverteidigung. Kursort: FZ, Autonomes feministisches FrauenLesbenMädchen-Zentrum, 1090 Wien, Währingerstraße 59/Stiege 6, 2. Stock, www.wendo-wien.at.tf
b i e te Wen-Do Schwerpunkt-Wochenende zum Umgang mit Messern. 20./21. Februar 2010, 10-18.00 mit Mittagspause. Spielerisch Alltagsbewegungen mit Messer erweitern. Schneid- und Stichtechniken. Aufmerksamkeit und Beweglichkeit. Verteidigung gegen Messerangriffe: Flüchten, Ausweichen, Blocken, Hebel und Entwaffnung. Erfahrungen und Situationen mit Messer austauschen und Selbstverteidigung in Rollenspielen ausprobieren, Messer und Alltagsgegen-
Workshop Gewaltfreie Kommunikation. Für den Einführungsworkshop in die Gewaltfreie Kommunikation mit Deborah Bellamy (Trainerin und Gründerin des Netzwerks Gewaltfreie Kommunikation Austria) von 5. bis 7. Februar 2010 (Freitag ab 18 Uhr, Samstag ganztags, Sonntag bis Mittag) gibt es noch einige wenige freie Plätze. Mail an reinisch@frauensache.at oder anrufen unter 01-895 84 40. Ort: Institut Frauensache. Obere Viaduktgasse 24, 1030 Wien
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26 an.schläge februar 2010
Beate Hammond
Der Schneeleopard Olympische Winterspiele sind eine großartige Gelegenheit, das bisschen Freizeit, das ich habe, zu verschwenden und untätig vor dem Fernseher zu verbringen. Es gibt nichts Besseres als mit einer Handvoll Kartoffelchips anderen Leuten beim Sport zuzuschauen und dabei mit Hilfe kundiger KommentatorInnen zu ergründen, wo der oder die leider nur Drittplatzierte dieses oder jenes Hundertstel liegengelassen hat. Vielen Leuten sind die Übertragungen zu lang, für mich können sie nicht lang genug sein. Vorberichterstattung, erster Durchgang, Zwischenberichterstattung, zweiter Durchgang, Nachberichterstattung, Interviews mit SiegerInnen und Besiegten – ich bin dabei. Denn ich will wissen, wie sich die Läufer und Läuferinnen gerade fühlen, ob sie mit ihrem Sieg gerechnet haben oder angesichts der verpassten Medaille schon ein wenig traurig sind. Werden sie feiern oder gleich schlafen gehen? Denken sie schon an das nächste Rennen oder freuen sie sich aufs Heimfahren? Krönender Abschluss der Berichterstattung ist dann die Analyse: Wer hat wo welches Hundertstel verloren? Wer hat in der richtigen Kurve beschleunigt und den Schwung ins Flache mitgenommen? Wer hat einen absolut einwandfreien Lauf hingelegt und daher gewonnen? Im Rennen möchte ich am liebsten die Fahrten aller TeilnehmerInnen sehen, von der Startnummer eins bis zur letzten. Bei den Spielen in Vancouver ist mir dies besonders wichtig, denn hier startet mein Lieblingsskifahrer: Kwame Nkrumah-Acheampong. Geboren in Glasgow, aufgewachsen in Ghana, ehemaliger Angestellter einer Indoor-Skihalle im englischen Milton Keynes (trotz viel Schnee heuer im Allgemeinen keine sehr schneesichere Gegend). In Turin war er nicht dabei, da er an der Qualifikation scheiterte. Diesmal hat er es aber geschafft und startet im Slalom und im Riesenslalom für Ghana. Mit 35 Jahren ist er zwar nicht mehr der Jüngste, aber wie war noch gleich das olympische Motto (wenn auch Pierre de Coubertin diesen Satz angeblich nie gesagt hat): Dabei sein ist alles.
an.rissarbeit.wissenschaft Fo t o : „ I n G e s c h i c h t e e i n g e s c h r i e b e n “ , M ä d c h e n t a g e b u c h 1 9 5 6
auf – möglicherweise diente ihnen das Testosteron-Image, bewusst oder unbewusst, als Legitimation. „Die Vorurteile über die Unterlegenheit von Frauen in Mathematik stehen in deutlichem Kontrast zu den aktuellen wissenschaftlichen Daten“, erklären die Forscherinnen Nicole M. Else-Quest, Janet Shibley Hyde und Marcia C. Linn im Bulletin der „American Psychological Association“. Die von ihnen untersuchten Ergebnisse stammen aus der PISA- und der TIMSS-Studie. Insgesamt haben fast 500.000 SchülerInnen im Alter von 14 bis 16 aus 69 Ländern teilgenommen – TIMSS prüft mathematisches Grundwissen, PISA die Übertragung dieses Wissens auf alltägliche Probleme. Die Analyse von Else-Quest und ihren Kolleginnen zeigt: Mädchen und Buben schnitten ähnlich gut ab, wobei sich Buben selbstbewusster zeigten, was ihre mathematischen Fähigkeiten betrifft. Je ausgeprägter die Chancengleichheit in einem Land war, desto bessere Resultate erzielten die Mädchen. Else-Quest resümiert: „Mädchen schneiden wahrscheinlich gleich gut ab, wenn sie ermutigt werden.“ Vor allem sei das Existieren weiblicher Vorbilder entscheidend. kaiv www.nature.com/nature, www.mediadesk.uzh.ch, www.apa.org/pubs/journals/releases/bul-136-1-103.pd
studie gesundheit
Der Wert der Arbeit Männer vernichten acht Euro für jeden Euro, den sie verdienen. Frauen schaffen für jeden Euro Lohn einen sozialen Wert von elf Euro. Diese Zahlen gelten für Banker und Putzfrauen. Die New Economic Foundation (NEF) untersuchte in einer britischen Studie sechs Berufe und ihren Wert für die Gesellschaft. Dabei berücksichtigten sie die ökonomischen, sozialen und ökologischen Konsequenzen der jeweiligen Profession auf die Gesellschaft. Kinderbetreuung und Reinigungsdienste, meist von Frauen verrichtet, schaffen dabei mit jedem eingenommenen Euro rund zehn Euro sozialen Mehrwert, Steuerberater hingegen vernichten den fünfzigfachen Wert ihres Einkommens. Die ForscherInnen fordern als Konsequenz dieser Studie, Zusammenhänge zwischen der Entlohnung und dem Wert für die Gesellschaft herzustellen. So soll der soziale Nutzen monetär gewürdigt werden, denn mit der Verteilung der Geldmittel dreht sich auch das PrestigeRoulette, und soziale Ungleichheit wird vermindert. liS
Erstmals Kassengynäkologinnen in Kärnten Pech gehabt, hieß es bisher für jene Kärntner Frauen und Mädchen, die gerne zu einer Gynäkologin mit Kassenvertrag gegangen wären, weil sie a) die Untersuchung lieber von einer Frau durchführen lassen wollten, und sich b) eine Wahlärztin finanziell nicht leisten konnten (an.schläge 10/09). Ende 2009 war es endlich soweit: Der Kärntner Landtag hat – parteienübergreifend und mittels eines erstmals rein weiblich konstituierten Ausschusses – die Einsetzung von Gynäkologinnen mit Kassenvertrag beschlossen. In Zukunft soll mindestens eine Frauenärztin pro Bezirk „auf Krankenschein“ zur Verfügung stehen. Mit diesem Beschluss und dem positiv formulierten Ziel ist nicht nur die nötige Rechtslage für eine notwendige und überfällige Infrastruktur geschaffen – endlich wurde damit auch der Benachteiligung von Gynäkologinnen in Kärnten begegnet. nad http://diestandard.at
www.neweconomics.org/sites/neweconomics.org/files/A_Bit_Rich.pdf
gender.pay.gap studien
Männer, Mythen, Mathematik Die Wissenschaft hat kürzlich mit zwei Geschlechter-Mythen aufgeräumt. Erstens: Das Hormon Testosteron macht nicht automatisch aggressiv. Zweitens: Mädchen rechnen genauso gut wie Buben. „Nicht Testosteron verleitet zu Aggressivität, sondern vielmehr der Mythos rund um das Hormon“, argumentiert die ForscherInnengruppe von den Universitäten Royal Holloway London und Zürich in ihrer Studie „Prejudice and truth about the effect of testosterone on human bargaining behaviour“ im Wissenschaftsjournal „Nature“. Für die Studie wurde 121 Probandinnen entweder Testosteron oder ein Scheinpräparat verabreicht. Danach verhandelten die Versuchspersonen über die Aufteilung eines Geldbetrages. Jene mit erhöhtem Testosteronspiegel machten durchwegs bessere und fairere Angebote. Hingegen fielen jene Personen, die das Placebo erhalten hatten, durch äußerst unfaire Angebote
Neues von der Einkommensschere Zumindest die ganzjährig vollbeschäftigten Frauen dürfen sich freuen: 2008 verdienten sie um „nur“ 34,1 Prozent weniger als ganzjährig vollbeschäftigte Männer. 2007 waren es noch 35,3 Prozent gewesen. Seit 2004 sinkt die Zahl, wenn auch in sehr kleinen Schritten. Allerdings: Mit Berücksichtigung der bei Frauen verbreiteten Teilzeitarbeit lässt sich kein Schließen, sondern ein Stagnieren der Einkommensunterschiede verzeichnen. Frauen verdienten in dieser Statistik 2008 in Summe um 63,8 Prozent weniger als Männer, seit 2004 bleibt diese Zahl relativ konstant. Am stärksten benachteiligt sind außerdem ältere Frauen: Beträgt der Einkommensunterschied unter den 15- bis 19-Jährigen 17,6 Prozent, liegt er bei den über 60-Jährigen bei 34,7 Prozent. Die Gründe dafür sind bekannt: Ältere Frauen sind weniger gut ausgebildet, außerdem führen Kinder zu Nachteilen in den Karriereverläufen von Frauen. be http://diestandard.at, www.statistik.at
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Fo t o : f l i c k r / N u l l P r o z e n t
berufsorientierung
Vollzeit glücklich? Vom Suchen und Finden „richtiger“ Arbeit in Zeiten der Krise. Eine Dokumentation von Eva Morocutti.
1 Drei Stellenangebote auf www.jobwohnen.at 2 Begründung auf www.superpraktikant.at 3 Empfehlenswertes arbeitsmarktpolitisches Frauenunternehmen im Non-Profit-Bereich 4 Elisabeth Rolzhauser-Kantner: Atypisch beschäftigt? Typisch weiblich? In: Stelzer-Orthofer, Christine; Schmidleitner, Irmgard & RolzhauserKantner, Elisabeth (Hg.innen): Zwischen Wischmopp und Laptop. Atypische Frauenarbeit. Wien ÖGB 2008.
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Gesucht: „Bassbariton für die Kinderoper“, „DarstellerInnen für einen Energy-Drink der Marke ‚Orgasmus‘“, „ProjektmitarbeiterInnen des ‚Woman Shopping Guide‘ mit Erfahrung im Telefonverkauf“1. Der tägliche Blick auf die studentische Arbeitsbörse ist deprimierend. Aber auch www.womenplus30.at, ein Portal für Wiedereinsteigerinnen, verleitet eher zu Überlegungen der Sorte „wie bastle ich dem Nachwuchs schnell eine spitzen Spielküche aus Holz“ als zum Verfassen des nächsten soliden Bewerbungsschreibens. Die von Finanzminister Pröll und einem TV-Sender initiierte Casting-Show „Der Superpraktikant“, auf den nebst Besuch des Wiener Jägerballs und eines Nachtslaloms in Ischgl auch noch ein bezahlter Winterurlaub in einem Designhotel wartet – „eine Woche Politik ist alles an-
dere als Erholung“2 –, zeigt überdies die Ernsthaftigkeit, mit der sich die ÖVP des Themas Erwerb annimmt. Dauerzustand „atypisch“. Laut AMS müsste ich in meiner Situation (erwerbslose Akademikerin mit Kleinkind) für einen Vollzeit-Job zur Verfügung stehen. Wie soll das denn bitte gehen, frage ich mich. Mein Kind wird täglich bis 15 Uhr betreut, aber Mary Poppins ist meines Wissens noch keine herbeigeflattert. Ich sehe deshalb vom AMS ab und wende mich an die Anlaufstelle „abz austria“, ein Kompentenzzentrum für Frauen und Wirtschaft in Wien.3 In der Einzelberatung hält mich eine Psychologin zunächst dazu an, mir zu überlegen, wie mein Traumarbeitsplatz denn aussehen soll. Ein eigener Schreibtisch in einem eigenen Arbeitszimmer, das sich nicht zwei Meter von meiner
Küche entfernt befindet, bitte. Nachdem ich an den „waff“ (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds), der Weiterbildung im Zeitraum von einem Jahr und in der Höhe von 2.700 Euro zur Verfügung stellt, weitervermittelt werde, grase ich immer mal wieder den Freundes- und BekanntInnenkreis nach Tipps und Tricks ab. Die „KUPF“, eine Plattform für KulturarbeiterInnen, habe laufend interessante Stellenangebote in ihrem Newsletter. Abonniert. Doch leider kommt nie auch nur eines dieser Angebote infrage. Vielleicht bin ich den nervigen Forderungen wie „Mobilität & Flexibilität“ auch bloß überdrüssig geworden. Denn über eine nicht ganz unwichtige Qualifikation verfüge ich tatsächlich nicht: über ausreichend Zeit. Dies wird mir nach einer Initiativbewerbung bei einer Tageszeitung und dem darauf folgenden Bewerbungsge-
orientierungberuf mus‘“, dass es zahlreiche junge Frauen gebe, die sich in einer immer noch männlich dominierten Praxis längst tapfer durchwurschteln und sich die feministischen Argumentationen darüber im Kreis drehen.6 Auch möglich. Fakt ist: Frauen verdienen tendenziell ein Viertel weniger als Männer. Und viele bleiben zu Hause. Warum auch nicht? Weil Vollzeit arbeitende Mütter am glücklichsten sind, wie eine Studie des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ergab? Weil ich mich nicht in der Lage einer sich durchwurschtelnden „Superpraktikantin“ befinde, die dazu fähig ist, einen Vollzeit glücklichen Zustand empirisch nachzuprüfen? Nein. Die einfache Antwort auf die Frage lautet: Weil ich beim Ausfüllen eines Formulars einfach nicht neNeuer Tag, neues Glück. Bis der neunwöchi- ben „Hausfrau“ das Kreuz machen will. ge Berufsorientierungskurs beginnt, su- Und weil Emanzipation, so das Lehrche ich online weiter und erhalte die 84 buch, immer noch in erster Linie durch Seiten starke Broschüre „Perspektive Be- wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erruf – ein Arbeits- und Serviceheft für ar- langen ist. beitslose Frauen zur Planung des WieDas „innere“ Leben. Der Gender-Datenredereinstieges nach der Karenz“. Und male Zeitkuchen. Und überlege, welche port der deutschen Bundesregierung Arbeiten ich am besten wo und an wen vermeldet, dass eine Familiengründung spräch abermals vor Augen geführt. Ein Kind – „na und?“. Es ist wie das AMS schon sagte: Entweder Vollzeit und ohne Rücksicht auf Verluste, denn dann winkt mitunter eine feste Anstellung, oder eben weiterhin „atypisch“, wie sich meine derzeitige Beschäftigungsform so freundlich nennt. Atypische Beschäftigungsformen gelten jedoch zumeist als prekär, vor allem „wenn sie durch niedriges und nicht kontinuierliches Einkommen, unkalkulierbare Beschäftigungsdauer, ungenügenden sozialen Schutz, mangelnden Zugang zu betrieblicher Mitbestimmung bzw. geringe Karrierechancen gekennzeichnet sind.“4 Und es sind überwiegend Frauen, die von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen sind.
he berufliche Qualifikationen besitzen, wie es in den fortgeschrittenen Industriegesellschaften der Fall ist. Gerade der Weiterbildungs-, Fortbildungs- und Zusatzausbildungssektor boomt.8 Aber kann es denn sein, dass Frauen trotz der These des lebenslangen Lernens Kurs um Kurs und Weiterbildung um Weiterbildung absolvieren (müssen), sie ihre persönlichen Wünsche und Ideen jedoch nie mit einem geregelten Einkommen und wenn, dann nicht selten für einen hohen Preis, verbinden können? Nein, das kann trotz bescheidener rhetorischer Frage, die keine so leicht zur Sappho macht, nicht sein. Quotendenken. Ich absolviere den Berufsorientierungskurs mit dem Berufsziel „Online-Journalistin“ und beginne daraufhin mit einem konkreten Lehrgang. Weitere Kurse befinden sich in der Warteschlange. Ob ich tatsächlich „OnlineJournalistin“ werden kann oder überhaupt werden will, ist fraglich. Es kommt zwar nicht selten vor, dass Frauen nach einer Orientierungsphase in ihre Ursprungsberufe zurückkehren, manche orientieren sich aber auch neu, und
Vielleicht bin ich den nervigen Forderungen wie „Mobilität & Flexibilität“ auch bloss überdrüssig geworden. Denn über eine nicht ganz unwichtige Qualifikation verfüge ich tatsächlich nicht: über ausreichend Zeit. abgeben könnte, um die fehlende Zeit bald wieder hereinzuholen. Und komme zu dem Schluss: Eigentlich mache ich lieber gleich alles selbst, denn dann kann ich mich auch darauf verlassen. Ob es dann gemacht wird oder nicht: meine Sache. Ist das ein klares Anzeichen „hegemonialer Mütterlichkeit“? Ein, so Patrick Ehnis in seinem gleichnamigen Artikel, „kulturell stabiler Kern“, der seinen Ursprung in der ersten unhinterfragten Phase der „Mutterzeit“ habe, in der Frauen ein formal nichthierarchisch gegliedertes Machtfeld ohne Aufstiegschancen „verteidigen“.5 Gut möglich. Katja Kullmann, „Schriftstellerin, Journalistin und Vinyl-Liebhaberin“, schrieb 2007 im Rahmen einer mehrteiligen „taz“-Debatte „Opfer oder Ego? – über Sinn, Zweck, Notwendigkeit oder Überflüssigkeit eines ‚neuen Feminis-
nur die Erwerbsbeteiligung von Müttern, in gar keiner Weise aber die von Vätern beeinträchtige. Die Frauenrechtlerin Clara Zetkin schrieb in „Die Umwälzung in der wirtschaftlichen Stellung der Frau“ bereits um die Jahrhundertwende treffend dazu: „Die Selbstsucht des Mannes, die brutale Gewalt des Stärkeren hielten die Frau und die Entwicklung ihres sozialen Einflusses in eiserne Ketten geschlagen, über welche die landläufige Heuchelei durch gefühlvoll poetische Firlefanzereien und durch leeres Phrasengebimmel von der ‚Würde der Hausfrau‘ und von dem Reichtum ihres inneren Lebens zu täuschen suchte.“ Ähnlich äußerte sich auch Louise Otto-Peters in „Das Recht der Frauen auf Erwerb“: „… denn wer nicht frei für sich erwerben darf, ist Sklave.“7 Gegenwärtig geht man davon aus, dass nie zuvor so viele Menschen so ho-
rund siebzig Prozent fangen nach einem Jahr wieder an zu arbeiten. Die Quote ist gut, sagt aber allein nicht viel über branchenspezifische Arbeitsbedingungen aus. Denn durch Mehrfachbelastungen wie Kindererziehung, Haushalt oder Pflege von Angehörigen und auch die mögliche Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes steigt gleichzeitig die Gefahr psychischer Erkrankungen, an denen rund 20-25 Prozent aller Erwerbstätigen im Laufe eines Jahres leiden. „Frauen müssen nicht nur ihre Fähigkeiten beweisen, sondern auch ihr Geschlecht“9, so Sabine Fabach vom Institut Frauensache. Fraglich also, was ein fetter 25 Millionen Euro-Pool des AMS bei den derzeit steigenden Arbeitslosenzahlen tatsächlich bringt. Denn wie heißt es noch so schön: Geld allein macht kein Kind glücklich. ❚
5 Patrick Ehnis: Hegemoniale Mütterlichkeit. Vom selbstverständlichen Einverständnis in die geschlechtstypische Arbeitsteilung nach der Geburt des Kindes. In: Marburger Gender-Kolleg (Hg.): Geschlecht Macht Arbeit. Interdisziplinäre Perspektiven und politische Interventionen. Juni 2008. 6 www.katjakullmann.de 7 Elke Friederichsen (Hg.): Die Frauenfrage in Deutschland – 1865 – 1915. Texte und Dokumente. Reclam 1981 8 Gudrun Hoffmanns-Honnef & Claudia Nikodem: Die Folgen der Globalisierung für die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmerinnen: Initiatorinnen des dritten Wirtschaftswunders oder Jeanne d’Arcs gegen grassierende Erwerbslosigkeit? In: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis –21-199847/48 9 Sabine Fabach: Burn-Out bei Frauen. Über Stress, Erschöpfung und Lustlosigkeit. www.frauensache.at/thema/themaburn.html
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joanaadesuwa.reiterer
Fo t o : N i k o Fo r m a n e k
„Es gibt eine Nachfrage“ Die Menschenrechtspreisträgerin Joana Adesuwa Reiterer über den Kampf gegen Frauenhandel, kleine Erfolge und die Frage, ob Kunden von Zwangsprostituierten bestraft werden sollten. Ein Interview von Irmi Wutscher. Anlässlich des Internationalen Tag der Menschenrechte im Dezember erhielt Joana Adesuwa Reiterer den erstmals vergebenen Preis der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Sie bekommt ihn für ihre Arbeit mit dem Verein EXIT, der Frauen Hilfe anbietet, die Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution geworden sind.
Joana Adesuwa Reiterer wurde 1981 in Nigeria geboren und arbeitete in der nigerianischen Film- und Entertainment Industrie. 2003 übersiedelte sie nach Österreich. Im August 2006 gründete sie den Verein EXIT, mit dem Ziel, Frauenhandel aus Afrika zu bekämpfen.
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an.schläge: Wie ist der Verein EXIT eigentlich entstanden? Joana Adesuwa Reiterer: Vor fünf, sechs Jahren kam ich nach Österreich und habe dann gemerkt, dass der Mann, mit dem ich zusammen bin, ein Menschenhändler ist. Ich habe versucht, ihn anzuzeigen. Das war aber ganz schwierig, weil die Polizei mich nicht ernst genommen hat. Damals habe ich auch
Frauen kennengelernt, die ebenfalls Opfer von Menschenhandel waren. Und ich habe mir gedacht: Ich kann ein bisschen Deutsch, ich bin legal da und werde von der Polizei nicht ernst genommen. Was ist dann mit diesen Frauen, die Asylwerberinnen sind und keine Möglichkeit haben, sich zu wehren? Wir haben daraufhin einen Aufklärungsfilm zum Thema Frauenhandel gemacht, und nachdem dieser Film ausgestrahlt wurde, sind Männer zu uns gekommen, die Sex-Klienten waren und denen durch den Film bewusst geworden ist, dass Frauen, die sie kannten und die als Prostituierte arbeiteten, Opfer von Menschenhandel sind. So sind die Frauen dann zu uns gekommen, und wir haben 2006 den Verein gegründet, um sie zu unterstützen. Welche Hilfestellungen bieten Sie den Frauen?
Zuallererst geht es um Beratung. Damit die Frauen wissen, dass es die Möglichkeit gibt, sich zu schützen und Hilfe zu bekommen. Und wenn sie den juristischen Weg gehen wollen, um sich gegen die Menschenhändler zu wehren, dann unterstützen wir sie mit AnwältInnen. Viele sind auch Asylwerberinnen, und wir versuchen, ihre aufenthaltsrechtliche Situation zu klären und sie im Prozess zu begleiten. Aber wenn die Frauen sagen: Nein, sie sind nicht soweit, sie haben Angst, sie wollen nicht gegen die Menschenhändler aussagen, weil niemand ihre Familien in Nigeria schützen würde, dann bieten wir ihnen Beratung und Therapie an, bis sie soweit sind. Wie viele Frauen beraten Sie? Oder wie viele steigen aus?
adesuwa.reitererjoana Also Aussteigen, haha, gute Frage. Seit ich 2005 diese Beratungstätigkeit angefangen habe und seit es den Verein gibt, haben wir über 120 Frauen beraten. Davon hat sich ein sehr geringer Teil gegen die Menschenhändler gewehrt, nur ein Zehntel. Und Aussteigen heißt für mich, heißt für den Verein EXIT, sehr viel. Weil das heißt nicht, zur Polizei zu gehen und vielleicht eine Niederlassung für ein Jahr kriegen. Aussteigen heißt für uns, dass die Frau selbstständig wird, dass sie eine Arbeit kriegt, einen Aufenthalt, der nicht befristet ist, und dass der Menschenhändler ihre Familie in Ruhe lässt. Von so einer Gesamt-Erfolgssituation können wir jetzt nur bei
sexuellen Dienstleistungen arbeitet, kommt aus Nigeria, vor allem aus dem südlichen Nigeria. Außerdem haben wir die Rolle der europäischen Behörden dokumentiert. Und die Rolle des Marktes, der Nachfrage. Das wird ungern diskutiert, weil es eben nicht mit sogenannten Ausländern zu tun hat, sondern mit europäischen Männern. Aber es gibt einen Markt für billige sexuelle Dienstleistungen, und dieser Markt zieht eben die Frauen nach Europa. Wie stehen Sie zu der Frage, ob man Freier bestrafen soll? Es ist ein zweischneidiges Schwert. Wir haben Zugang zu den Frauen durch die Freier gefunden. Weil die Freier wis-
Preis bekomme. Ich wurde dann aufgeklärt, was ich da alles bis jetzt gemacht habe. Wobei: Vieles von dem ist selbstverständlich. Aber das ist für mich schon ein sehr bedeutender Preis. Es ist auch eine Art Bestätigung. Leute sehen, dass es notwendig ist, sich für eine ganz kleine Minderheit einzusetzen. Denn Frauen aus Nigeria, die Opfer von Menschenhandel sind, sind in Österreich eine Minderheit. Und dass wir ausgezeichnet werden, das ist eine riesige Sache. Das gibt auch wieder Mut und Motivation – vielleicht auch für andere Leute, selbst etwas zu machen. Glauben Sie, dass Sie ein Vorbild sind? Nein …
„Ausserdem haben wir die Rolle der europäischen Behörden dokumentiert. Und die Rolle des Marktes, der Nachfrage. Das wird ungern diskutiert, weil es eben nicht mit sogenannten Ausländern zu tun hat, sondern mit europäischen Männern.“ einer Frau sprechen. Es gibt andere Frauen, die Aufenthalt bekommen haben, die gegen Menschenhändler ausgesagt haben, aber ihre Familien werden noch immer nicht in Ruhe gelassen. Und sie haben keine Ausbildung. Sie sind dann immer in Gefahr, wieder Opfer von Menschenhandel zu werden. In Nigeria macht EXIT ja auch Aufklärungsarbeit. Wie sieht die aus? Vor allem geht es darum, zu vermitteln, dass mit einem Schlepper oder Menschenhändler nach Europa zu kommen, nicht gerade die beste Entscheidung ist. Dass es Aufenthaltsschwierigkeiten geben wird, dass man mit Gewalt und Betrug zu tun haben wird. Weitere Schritte machen wir, indem wir die Familien beraten. Wir versuchen, vor allem die Mütter aufzuklären, dass es sich da um Zwangsprostitution handelt. Dass ihre Kinder ausgebeutet werden. In Nigeria haben Sie für das Buch „Ware Frau" recherchiert, was haben Sie dabei herausgefunden? Wir haben recherchiert, Corinna Milborn, Mary Kreutzer und ich. Das ging am Anfang um Menschenhandel aus Afrika nach Europa. Wir sind aber schnell auf die nigerianischen Frauen gestoßen. Denn die Mehrheit der Frauen, die auf den europäischen Straßenstrichen oder im billigen Segment der
sen, sie werden jetzt nicht gleich eingesperrt, wenn sie sagen: Ich war bei einer Prostituierten. Und obwohl sie wissen, sie werden nicht bestraft, machen sie das trotzdem anonym. Wir haben viele anonyme Informationen bekommen. Das heißt, wenn sie dann bestraft werden, wird kein Freier mehr zu uns kommen und sagen, dass er da eine Frau kennt. Und es gibt keinen Austausch mehr, online oder in Foren. Da wird also die Recherchemöglichkeit begrenzt. Und das wollen wir nicht. Wir wollen nicht, dass Menschenhandel in einem intransparenten Netzwerk passiert und uns die einzige Möglichkeit, überhaupt an die Frauen heranzukommen, erschweren. Aber auf der anderen Seite: Wenn man vielleicht einmal den Diskurs anfängt und es ganz deutlich in die Öffentlichkeit bringt, dass der Besuch von Zwangsprostituierten – erkennbar oder nicht ist da kein Thema – strafbar ist. Wenn man hier sensibilisiert, den Freiern den Mut gibt, etwas dagegen zu machen, und wenn sie wissen, wie sie das erkennen, das wäre schon ein großer Schritt. Zu Ihrer Auszeichnung mit dem Menschenrechtspreis: Wie wichtig sind solche Preise für Sie? Als ich das gehört habe, habe ich zunächst nicht gewusst, wofür ich den
Vielleicht für Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind und dann sehen: Man kann sich auch wehren? Okay, es gibt schon Frauen, die zu uns kommen und merken, was ich für einen Hintergrund habe. Und die dann sehen: Aha, in sechs Jahren kann man auch anders werden. Vielleicht motiviere ich dann ein paar Frauen und sie haben mehr Lust, weiterzukämpfen. Aber Vorbild? Nein … Ich bin doch noch zu jung … (lacht) Glauben Sie, dass das wichtig ist, dass Sie als nigerianische Frau anderen nigerianischen Frauen helfen? Ich glaube, in einer Welt, die sehr vielfältig ist, mit verschiedenen Kulturen, ist es notwendig, sich einzusetzen, egal welcher Herkunft man ist, egal für welches Thema. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass ich mich jetzt für Kinder in Österreich einsetze, die missbraucht werden. Warum nicht? Natürlich wird mir vielleicht ein bisschen mehr zugehört, wenn man sagt: Gut, ich habe es erlebt, ich komme aus diesem Land. Aber das sollte keine Voraussetzung sein, ich finde, das begrenzt sogar und schafft eine Parallelwelt. Ich sehe mich nicht so: Ich bin Nigerianerin, daher setze ich mich für nigerianische Frauen ein. Sondern wo mein Herz liegt, da setze ich mich ein. ❚
Mary Kreutzer, Corinna Milborn: Ware Frau. Auf den Spuren moderner Sklaverei von Afrika nach Europa. Ecowin Verlag, Salzburg 2008. Dieser Text ist auch auf http://fm4.orf.at erschienen.
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kulturan.riss
Fo t o G r e g A r c h e r
Blick eine verhaltensgestörte junge Frau, deren fehlende soziale Fähigkeiten durch ihre Qualitäten als Hackerin aufgewogen werden. Auch Lisbeth hat ihre Erfahrungen mit der allgegenwärtigen Misogynie gemacht. Doch in einer Umgebung, in der für Frauen nur die Rolle des Opfers bereitsteht, bricht Lisbeth Salander die Regeln. Sie bricht die Regeln mit Gewalt. Sie lässt sich nicht zum Opfer machen. Sie wehrt sich. Und wird damit zum gar nicht heimlichen Star des Films. han Verdammnis, ab 4.2. in ausgewählten Kinos in Österreich, Deutschland und der Schweiz. www.verdammnis-derfilm.de
tanz
Erste Schritte Der „Kontakthof“: Ein Ort, „an dem man sich trifft, um Kontakt zu suchen. Sich zeigen, sich verwehren. Mit Ängsten. Mit Sehnsüchten. Enttäuschungen. Verzweiflung. Erste Erfahrungen. Erste Versuche.“ 1978 vom Tanztheater Wuppertal uraufgeführt, kommt das Stück der 2009 verstorbenen Choreografin Pina Bausch nun in der Fassung „Mit Teenagern ab ‚14‘“ nach Wien. 26 Jugendliche – Schülerinnen und Schüler aus Wuppertal, von der Gesamtschule über das Berufskolleg bis zum Gymnasium – bringen ihre Erfahrungen und Gefühle auf die Bühne. han Kontakthof. Mit Teenagern ab ‚14’, 26.2., 20.30, 27.2., 19.30, TQW/Halle E, MuseumsQuartier, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/581 35 91, tanzquartier@tqw.at, www.tqw.at, Einführungen zu den Veranstaltungen: 19.45/18.45, Gespräch mit den
jubiläum
Immer dieses Theater …
Produktionsleiterinnen sowie DarstellerInnen: 27.2., 15.00, Studios, Eintritt frei
a r c h i te k t u r
Achtsame Bauherrin
„Ich frage mich, wie es möglich ist, dass Personen immer noch für ihre Anliegen auf die Straße gehen müssen, demonstrieren müssen, Druck machen müssen, nur aufgrund ihres Seins, aufgrund der biologischen Tatsache, dass sie Frauen sind.“ Mit diesen Worten eröffnete Elfriede Jelinek im Mai 2000 den Kosmos Frauenraum. Heute ist das KosmosTheater eine der ersten Theater-Adressen, wenn es um Feminismus und Gender geht. Dementsprechend auch das Motto der Jubiläumswoche zum zehnjährigen Bestehen: „Das Theater mit dem Gender“. Symposien beschäftigen sich mit der Lage kunstschaffender Frauen, den Abschluss bildet die zehnstündige „Lange Nacht der Künstlerinnen“. Bereits davor gastiert Annie Sprinkle gemeinsam mit Partnerin Elisabeth Stevens und „Dirty Sexecology. 25 Ways to Make Love to the Earth“ im Kosmos. Und bleibt über die Jubiläumswoche gleich dort. han
Stilles Holz. Die Architektin Wenche Selmer. Frauenmuseum, 6925 Hittisau, Platz 501, T. 05513/6209 30,
Das Theater mit dem Gender, 8.3.-13.3., Dirty Sexecology, 5., 6.3., 20.30, KosmosTheater, 1070 Wien, Siebensterngasse 42,
www.frauenmuseum.at
Die norwegische Architektin Wenche Selmer gilt als eine der wenigen Architektinnen, die in ihrem Metier breite Anerkennung erlangt haben. Sie war Professorin an der Oslo School of Architecture and Design und plante rund hundert Gebäude. Ihre Wohn- und Ferienhäuser sind größtenteils aus Holz, dessen Möglichkeiten als Baumaterial Selmer erforschte und weiterentwickelte. Besonders wichtig war Selmer die „Achtsamkeit“: Grundlegende Motive ihrer Arbeit waren die Beziehung des Gebäudes zur Umgebung sowie die Menschen selbst und deren Nutzung der Räume. Das Frauenmuseum Hittisau widmet der 1998 verstorbenen Architektin nun die Ausstellung „Stilles Holz“. han
T. 01/523 12 26, office@kosmostheater.at, www.kosmostheater.at
nach.ruf film
„Männer, die Frauen hassen“ … heißt Teil eins der „Millenium“-Trilogie im schwedischen Original. Auf Deutsch wurde daraus „Verblendung“, gefolgt von den Teilen „Verdammnis“ und „Vergebung“. Ursprünglich hatte der 2004 verstorbene Journalist Stieg Larsson zehn Teile geplant. Nicht Schweden, den Sozialstaat, nicht die Villa Kunterbunt einer Astrid Lindgren hatte er im Kopf, als er seine Geschichte entwarf: In düsterer, biblisch-sündhafter Atmosphäre herrschen Gewalt, Machtgier und „Männer, die Frauen hassen“. Bücher wie Filme wurden zu Kassenschlagern. Die wirkliche Sensation aber ist Hauptfigur Lisbeth Salander, gespielt von Noomi Rapace. Auf den ersten 32 an.schläge februar 2010
Kein Love and Peace Die Bestrahlung hatte Eugenie Kains Haare verschmort. Sie wickelte sich ein Tuch um den Kopf. Und erzählt die Geschichte, wie ein Mann sie in der U-Bahn deswegen als „Scheiß-Hippie“ titulierte: „Warum das Wort ‚Scheiß’, kann ich nicht sagen. ‚Love and peace‘ habe ich zu dem jungen Mann nicht gesagt. Ich habe ihm den Mittelfinger gezeigt. Ich weiß, das tut man nicht, aber ‚love and peace‘ sagt man auch nicht mehr, und irgendwie muss der Ärger raus …“ Als Autorin hat Eugenie Kain zahlreiche Preise bekommen, unter anderem den Staatsförderpreis für Literatur und den „Buch:Preis“ für ihren Roman „Atemnot“. Ihr literarisches Werk war geprägt von Mitgefühl und sozialem Engagement. Und dennoch
glitt sie nie ab in Kitsch und Sentimentalitäten. Am Vormittag des 8. Januar starb die oberösterreichische Autorin Eugenie Kain. han
aus.schreibung
Fokus Schreiben im Exil Die exil-Literaturpreise „schreiben zwischen den kulturen“ werden seit 1997 in Wien ausgeschrieben – so auch dieses Jahr. Preisgelder in Höhe von insgesamt 13.000 Euro in acht Kategorien und drei literarischen Gattungen werden von drei jährlich neu zusammengestellten Juryteams vergeben. Der Fokus der Initiative des im Wiener Amerlinghaus ansässigen Vereins exil liegt auf deutschsprachiger Migrationsliteratur, doch gibt es auch einen Preis für Autor_innen mit Deutsch als Erstsprache. Bisher bekannte Preisträger_innen sind u.a. Dimitré Dinev und Julya Rabinowich, die später in der Edition exil ihre ersten Texte veröffentlicht haben. Ziel des Projektes ist die Förderung neuer literarischer Talente, für die die Teilnahme an der Ausschreibung Ermutigung sein soll, ihre Lebenssituation literarisch zu reflektieren. Bewertet werden Prosa und Lyrik sowie in Zusammenarbeit mit und durch Förderung der wiener wortstätten, einem interkulturellen Theaterprojekt, auch Drama. Einsendeschluss ist der 30.4.2010. nad exil-Literaturpreis „schreiben zwischen den kulturen“ 2010, Einsendungen an Verein exil, 1070 Wien, Stiftgasse 8, KW: exil-Literaturpreise, Einsendeschluss Prosa, Lyrik, Drama: 30.4.2010, Einsendeschluss Schulprojekte, Jugendtexte: 30.6.2010, weitere Informationen unter www.zentrumexil.at.
© L o t u s - Fi l m G m b H – J P M e u r i s s e
d o ku m e n t a t i o n
Durch die Wüste Einmal im Jahr begeben sich die Frauen des nomadischen WüstenStammes Toubou auf eine Reise. 1.500 Kilometer. Quer durch die Sahara. Im Gepäck riesige Kamele, Ziegen, Esel und die eigenen Kinder. Die Frauen verkaufen die Tiere. Und nach drei Wochen, in der Oase Bilma angekommen, geht es weiter zur Dattelernte. So verdienen die Frauen den Lebensunterhalt für ihre Familien und ein weiteres Jahr in der Wüste. „Die Frauenkarawane“ wirft keinen unangenehm neugierigen Blick auf den „exotischen Volksstamm“. Der Film thematisiert nicht reißerisch ihre Religion, den Islam. Er erzählt vielmehr davon, wie sich die Frauen in einer zutiefst patriarchalen Gesellschaft ihre Autonomie erkämpfen, sie leben und bewahren. han Die Frauenkarawane, derzeit in ausgewählten österreichischen Kinos. www.diefrauenkarawane.at
Gabi Horak
Pinkelverrenkungen Kinderwagen halb reinschieben und Tür offen lassen? Fremden vertrauen? Kind unter den Arm klemmen und einhändig pinkeln? Was soll Mama/Papa machen, wenn sie/er im Kaufhaus, Café, Buchladen allein unterwegs ist und zwar ein öffentliches Klo vorhanden, das aber viel zu klein ist, um mit Kinderwagen reinzufahren? Und das Baby zu klein zum selber Sitzen oder gar daneben Stehen. Eine kleine Umfrage unter Freundinnen mit Kind zeigt, dass die Erfahrungen und die Schmerzgrenze unterschiedlich sind. Einfach die Tür halb geöffnet zu lassen und drauf los zu pinkeln, ist wohl nicht jederfraus Sache. Eine andere Mutter oder einen anderen Vater fragen, ob sie kurz auf Kind und Kinderwagen aufpassen? Jein. Und geht auch nur, wenn andere Eltern da sind. Einhändig pinkeln ist auch echt mühsam und bedeutet zudem, den Kinderwagen unbeobachtet stehenzulassen. Und mit gestohlenen Kinderwägen hab ich auch schon so meine Erfahrungen gemacht … Meine Strategie bisher war vor allem: aushalten und wenig trinken. Bis wir wieder daheim sind oder bis die Verabredung da ist. Einmal ging es aber nicht anders. Da hab ich den Kinderwagen stehenlassen, Kind unter den einen Arm, Rucksack unter den anderen, Wickelauflage aus dem Rucksack gefummelt, auf den Boden, Kind draufgelegt, schnell gepinkelt und währenddessen Kind mit singen und Grimassen schneiden soweit beschäftigt, dass es nicht anfängt, rundherum Boden und Wände mit den Fingern abzutasten. Als ich schwanger war, hab ich mir das noch so romantisch vorgestellt: Ich pack die Maus, nehme genug Windeln und Essen/Trinken mit, und dann erkunden wir zu zweit die Stadt. Stundenlang. Wär ja auch alles kein Problem, wenn … Ja, wenn wir überall wickeln könnten (demnächst gründe ich eine Facebook-Gruppe „Für verpflichtende Wickeltische in jedem öffentlichen und Lokal-WC“), wenn wir überall stillen/füttern könnten, wenn wir überall schlafen könnten, und wenn die Bim-FahrerInnen von Nicht-Niederflur-Wägen nicht jedes Mal angewidert seufzen und das Gesicht verziehen würden, wenn sie den Kinderwagen über die steilen Stufen hieven helfen müssen. Und ich dachte immer, Mütter jammern halt gern. Aber das nervt tatsächlich! Dabei werden die lieben Leute doch garantiert mit einem strahlenden Lächeln belohnt. Klara hat nämlich die Angewohnheit, jede und jeden anzugrinsen, als ob ganz Wien nur zu ihrer Belustigung unterwegs wäre. Und als ob sie mir damit sagen wollte: Take it easy! februar 2010 an.schläge 33
bildwechsel
© Bildwechsel
„Bis heute sehr bewegend“ Das Künstlerinnenarchiv „Bildwechsel“, eines der ältesten Hamburger Frauenprojekte, feierte vor kurzem sein dreißigjähriges Bestehen. Ursprünglich ein Medienladen, ist das Projekt heute nicht nur ein Archiv für audiovisuelle Medien, sondern auch eine Idee, die von Glasgow bis Warschau Fuß gefasst hat. Chris Regn arbeitet seit 25 Jahren bei Bildwechsel und schaut nicht nur zurück. Ein Interview von Kendra Eckhorst.
www.bildwechsel.org
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an.schläge: Wie feiert ihr euren Geburtstag? Chris Regn: Am Geburtstag selbst freuen wir uns über Besuch und wollen im Treppenhaus feiern. Ansonsten stellen wir uns vor, dass wir beschenkt werden. Wir fordern alle auf, uns ihre Arbeiten aktualisiert zu schicken und uns kleine Filme vorzuführen. Mit welchen Ansprüchen und Wünschen habt ihr angefangen, und wo steht ihr heute? Bildwechsel verändert sich jährlich, ja stündlich, aber das ist auch logisch. Am Anfang stand die Idee eines Medienladens, der auf der Suche nach neuen technischen Ausdrucksmöglichkeiten war. Frauen aus vielen Städten kamen hier zusammen, um zu arbeiten, Videos und Veranstaltungen zu machen. Das finde ich bis heute bewegend. Aber das war nicht auf Dauer zu
halten, da sich auch der Umgang mit der Technik geändert hat. So hat Bildwechsel sich von einer sehr engagierten Autorinnengemeinschaft, von Aktionen mit Medien hin zu einem Archiv und einer Bibliothek entwickelt. Heute haben wir 7.000 Videos archiviert. Dieses Material und darüber im Gespräch zu sein, macht es sehr viel einfacher, zusammenzuarbeiten. Es wird inhaltlicher und bleibt eine gewollte Zusammenarbeit. Am Anfang gab es viele Plena, darauf haben wir später verzichtet. Heute versuchen wir es mit einer größtmöglichen Freiheit, da wir über fast alles unterschiedliche Ansichten haben. So stehen wir in einer losen Kommunikation, auch um für neue Mitstreiterinnen offen zu bleiben. Archivmonate, Schreiben von Anträgen oder Veranstaltungen werden extra abgemacht. Die einzige, uralte Tradition ist der
Mittwoch. Hier versuchen wir alle, da zu sein. Viele Hamburger Frauenprojekte wie der Frauenbuchladen oder die Hamburger Frauenzeitung sind eingegangen. Wie habt ihr überlebt? Wir wollten. Jeden Tag wieder. Bei Bildwechsel war und ist es angenehm, dass unsere Arbeit sehr verschiedene Formen annehmen kann, um immer wieder gerne das Geld aufzutreiben. Es fällt nicht so schwer, da es interessant bleibt. Wie ein andauerndes Gespräch. Verändert sich das Selbstverständnis, wenn viele Frauenprojekte, die mit euch angefangen haben, mittlerweile nicht mehr existieren? Ich sehe das gerne positiv, in dem Sinn: Man darf auch aufhören. Wichtig ist es, das Projekt zu mögen und auch absagen zu können, wenn es zu viel wird, anstatt sauer zu werden und ver-
wechselbild bissen weiterzumachen. Aufhören hat auch oft mit einer Verengung des Spektrums zu tun und der Frage, für wen das Projekt gerade Sinn macht. Am Anfang war Bildwechsel ein Laboratorium, ein Ort, der Ereignisse inszenierte und Filmreihen machte. Vor ein paar Jahren kamen neue Orte von Bildwechsel dazu. In Warschau, Glasgow, Berlin und Basel. Es sind Freundinnen des Hauses, die unseren Namen benutzen, ohne den Ballast. Sie können
Wir suchen und erinnern uns an Künstlerinnen, aber auch andersherum werden wir gefunden. Zum Glück stehen wir auch mit verschiedenen Stellen im regelmäßigen Austausch wie den Lesbisch-Schwulen Filmtagen in Hamburg. Immer wieder bekommen wir auch Sammlungen von Menschen geschenkt. Explizite Frauenprojekte werden vielfach als überholt angesehen. Wie geht Ihr damit um?
Heute geht es eher um Fragmente, um Schwarzbilder, die den visuellen Fluss unterbrechen. So würde ich den Strang ziehen. Vor ein paar Jahren haben wir Produktionen aus den 1960er und -70er Jahren aktualisiert, und ich fand es erstaunlich, wie radikal, aufgeregt und sicher diese Filme aus heutiger Sicht wirken. Heute sitzen die Macherinnen größtenteils alleine in einer Flut von Millionen Videos und sind mit ihren
Früher wurde jegliche Arbeit unterstützt, aber mit Siebziger-Jahre-Parolen ist kein Geld mehr zu holen, obwohl sich die Strukturen nicht grundlegend geändert haben. machen, worauf sie Lust haben. Zum Beispiel verändert sich Bildwechsel Warschau immer wieder, je nachdem, wer gerade unter diesem Namen agiert. Mal setzten sie mehr auf Workshops und Performances, die die Verbindung von Kunst und Politik untersuchten. Hier arbeiteten sie nicht nur mit den anderen Bildwechsel-Orten zusammen, sondern auch mit den Musikerinnen des polnischen Labels „Emancypunx“. Zurzeit steckt hinter dem Label ein mobiler Filmverleih. Ist der Zugang zu und der Umgang mit Technik im digitalen Zeitalter einfacher geworden? Sie ist immer noch teuer und es ist für uns sehr schwierig, diese Medien zu lagern. Der Verfall eines Videos ist viel extremer, und wir erhalten oft unglaublich schlechte Daten. Daher überspielen wir immer noch die alten Formate wie Japan Standard 1, U-matic oder VHS und digitalisieren sie. Auch nehmen es Autorinnen, die bei uns archiviert werden wollen, mit ihren Arbeiten sehr genau. Das heißt, dass eine Zusammenarbeit nicht über das Internet zustandekommt, sondern über den persönlichen Kontakt. Wir machen einen kleinen Vertrag mit ihnen, und die Filme können nur vor Ort oder nach Absprache mit den Künstlerinnen angeschaut werden. Für uns ist es in dem Sinn nicht leichter geworden, allerdings hat das Archiv seine Berechtigung behalten. Denn wenn Produktionen verschwinden oder verschlissen sind, haben wir immer noch eine Kopie. Deswegen geben uns viele Künstlerinnen gerne alles. Wie findet ihr die Künstlerinnen?
Wir sind gespannt, was nach „queer“ kommt. Uns interessiert aber mehr die Idee von Frauen, Medien und Kultur. Das heißt, wir machen hier ein Panorama auf, das nicht ausschließend sein soll. So haben wir auch eine englischsprachige Internetseite, die einlädt, sich an Diskussionen zu beteiligen. Es spielt auch eine große Rolle, wer mitarbeitet und was eingebracht wird. Auch wenn ein neues technologisches Zeitalter angebrochen ist, bleibt das assoziative Denken – etwas für eine Person zu finden, an das sie noch nicht gedacht hat – ein Anspruch an die Mitarbeiterinnen. Sie sind es auch, die die Beschränktheiten, die das Projekt ständig an den Tag legt, wieder auflösen. Also sprachlich, begrifflich und auch räumlich andere Sachen zu denken. Deswegen war es uns auch wichtig, internationaler zu arbeiten, um zu merken, wo es schief läuft. Und wir haben Spaß dran. Haben sich die Inhalte der künstlerischen Produktionen verändert? Sich mit sich selbst zu beschäftigen, ist eine gute Idee für einen Anfang mit diesem Medium. Es ist sehr direkt und kommt gut an. So wundert es nicht, dass dies ein häufiges Thema in den 1970er Jahren war. Dann kamen die Infobänder, die heute mit Dokumentationen vergleichbar sind und beispielsweise über Haftbedingungen oder neue Technologien informierten. Sie wurden von Interviews abgelöst, die eine Idee von Abstraktion und Politik geben wollten. Dieses Interesse verschob sich zu der Frage nach Politik und Poesie, die im essayistischen Film beantwortet wurde.
Produktionen nur eine Stimme unter vielen. Früher brauchte man andere Menschen, es gab einen Austausch und eine gewisse holzschnittartige Zentrumsartigkeit. Einen Ort, der nur schwarz oder weiß kannte, und zu dem man dazugehören wollte. Das macht wohl ihre Radikalität aus und auch eine gewisse Überheblichkeit. Lange Zeit wurde Bildwechsel auch durch die Hamburger Kulturbehörde finanziert. Trauert ihr dieser Zeit nach? Wir trauern jeder Förderung nach. Der Frauenkulturetat entstand damals durch einen massiven, lang anhaltenden Druck von unten. Alle Hamburger Frauenprojekte, es waren mal 75, stellten gemeinsam die politische Forderung nach einem Frauenetat in jeder Behörde. Einzig die Kulturbehörde richtete diesen Haushaltstitel von 20.000 DM ein, um den immer wieder gekämpft werden musste. Aber eine Zeit lang waren Frauenprojekte und eine feministische Politik in Hamburg gewollt. Dieses Klima änderte sich spätestens in der Ägide von Ronald Schill, der für die „Partei Rechtsstaatliche Offensive“ ab 2001 im Senat saß. Die damalige Kultursenatorin Dana Horáková entsprach dem Zeitgeist und strich die Frauenförderung. Heute müssen Förderanträge auf das Gender Mainstreaming abgestimmt sein, das heißt, wir müssen das Eine betonen und etwas Anderes unserer Arbeit an den Rand stellen. Früher wurde jegliche Arbeit unterstützt, aber mit Siebziger-Jahre-Parolen ist kein Geld mehr zu holen, obwohl sich die Strukturen nicht grundlegend ❚ geändert haben. februar 2010 an.schläge 35
trickywomen
„ Zo o t Wo m a n – M e m o r y “ v o n M i r j a m B a k e r, M i c h a e l K r e n , AT 2 0 0 9 , Tr i c k y Wo m e n 2 0 1 0
Animierende Visionen Das Filmfestival „Tricky Women“ lädt vom 4.-8. März wieder ins Wiener Top-Kino. Zum siebten Mal zeigen Künstlerinnen aus aller Welt, was im Genre Trickfilm und Animation erzählerisch und technisch möglich ist. Von Fiona Sara Schmidt
www.trickywomen.at 1 www.spellboundanimation.co.uk 2 Das Treffen findet am 5. März im Wiener Filmmuseum statt, als Vortragende werden ExpertInnen aus dem Bereich der digitalen Computergrafik und der Werbung erwartet. 3 www.signebaumane.com/ movies.html 4 www.teatbeat.com
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Trickfilme tragen diesen Namen, weil sie sich eines visuellen Tricks bedienen, indem sie viele Einzelbilder aneinanderreihen. Die Lücken werden vom Gehirn geschlossen. Ob die Grundlage dieser Illusion von Bewegung nun mit Stift und Papier geschaffen wurde, die Bilder digital animiert wurden oder Figuren aus Knete herumspazieren, spielt beim Festival der „Tricky Women“ keine Rolle. Anders als der Realfilm unterliegt der Trickfilm keinen räumlichen und zeitlichen Beschränkungen. „Mitreißende, lustige, spannende, aber auch traurige und nachdenkliche Geschichten“ versprechen die Macherinnen in der siebten Auflage der Schau. Gleichzeitig geht es aber auch darum, die technischen Möglichkeiten des Genres auszuloten. Beim diesjährigen Festival nimmt es der Animationsfilm zudem mit der Realität auf: in Form der Dokumentation, der ein eigener Schwerpunkt gewidmet ist. Im Zentrum des Festivals steht der internationale Wettbewerb um den „Tricky Women Preis“ der Stadt Wien, dotiert mit 4.000 Euro. Und auch heuer
dem sich Schmetterlinge zu experimenteller Musik bewegen. Jurymitglied Julie Roy ist als Produzentin beim „National Film Board of Canada“ für Animationsfilm zuständig und kuratiert das Programm des diesjährigen Länderschwerpunkts Kanada. Unter dem Motto „Individualität und Intimität“ laufen dabei teils autobiografische Werke von Trickfilmerinnen aus den letzten dreißig Jahren: experiExperiment Animation. Elizabeth Hobbs mentelles, witziges und dokumentariaus Großbritannien hat im Rahmen des sches aus dem zweitgrößten Staat der Tricky Women Festivals 2008 für ihren Erde. Die Überschrift eines weiteren Film „The Old, Old, Very Old Man“ das Schwer- punkts mit Geschichten aus dreimonatige Artists-in-Residence-Stider Märchenwelt ist „Tierisches und pendium gewonnen. Der Film handelt Fabelhaftes“. vom Leben und Sterben des Grafen ThoTatia Rosenthal aus Israel präsenmas Par – ein langes Leben, der Überlie- tiert ihren ersten, bereits mehrfach ausferung nach wurde er 152 Jahre alt. gezeichneten Animationsfilm „$ 9.99”. Während ihres Aufenthalts in Wien hat Er basiert auf den Kurzgeschichten des Hobbs den Trailer für Tricky Women Filmemachers Etgar Keret, der auch bei 2010 erstellt, eine bewegte Wasserfarder Entstehung des Drehbuchs mitwirkbenzeichnung im Stil der Bremer Stadt- te. Gezeigt wird das Leben einiger einmusikanten. Ihre Arbeiten veröffentlicht samer und deprimierter MieterInnen eisie unter dem Namen „Spellbound Ani- nes Apartmentkomplexes in Sydney. In mation“1. Neben dem Trailer, der sich 78 Minuten wird untersucht, was der auf nur einem Blatt Papier abspielt, arbeitslose David Peck in einem $ 9.99 wird von ihr diesmal auch der Einminü- teuren Buch über den Sinn des Lebens ter „Little Skipper“ zu sehen zu sein, in erfahren hat und wie ihm die unter-
wird wieder ein Preis für den heimischen Animationsfilm verliehen. In der Jury werden dieses Jahr die österreichische Medienkünstlerin Barbara Musil, die Direktorin des „British Animation Awards“ Jayne Pilling sowie die kanadische Produzentin Julie Roy sitzen. Und wie immer werden die ZuseherInnen entscheiden dürfen, wer den Publikumspreis gewinnt.
schiedlichsten WeggefährtInnen bei dieser Sinnsuche weiterhelfen können. Netzwerk & Nachwuchs. Rahmenveranstaltungen mit Workshops und öffentlichen Gesprächen bieten den Künstlerinnen die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Seit 2007 findet im Rahmen des Festivals außerdem das internationale Forum „Connecting Animation“ statt, Vorträge und Diskussionen geben Auskünfte über aktuelle Entwicklungen auf dem Trickfilmmarkt.2 Netzwerke sind in einem vergleichsweise überschaubaren Genre wie dem Trickfilm ohnehin ein zentrales Thema, und die Nachwuchsförderung ist den Veranstalterinnen ein wichtiges Anliegen. Deswegen gibt es im Top-Kino auch eine Auswahl des „U 19 Freestyle Computing Programm“ der Ars Electronica zu sehen, ein universeller Medienwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Eine weitere Kooperation beschäftigt sich mit Schwarzmalerei im künstlerischen Sinne: Trickfilme des
Signe Baumane: Horrorszenarien einer Jugendlichen, die von ihrer ungewollten Schwangerschaft erfährt. Ihr ist 2010 eine Werkschau gewidmet, ihre Homepage bietet einen Vorgeschmack auf ihren speziellen Humor.3 Die fünfteilige Bilderserie „Love Me Natasha“ zeigt eine rundliche Frauengestalt, gezeichnet im typischen Stil der Künstlerin, der an ein 1980er Jahre Aufklärungsbilderbuch erinnert. Per Mausklick verwandelt sich die im Alltag biedere Dame in einen Vamp: Stand sie eben noch vor einem Regal im Supermarkt, wird sie zur Eisprinzessin, die ihren Po dem Publikum kess entgegenstreckt. Oder sie versucht sich beim Spaziergang über einem Abluftgitter als Marilyn Monroe. Über die gelangweilte Hausfrau Natasha gibt es auch einen eigenen Film. Darin verliebt sie sich in ihren Staubsauger. Signe Baumanes „Infomercials“ für ZahnärztInnen arbeiten in ähnlicher Manier mit den Gegensätzen einer nie-
Beim diesjährigen Festival nimmt es der Animationsfilm zudem mit der Realität auf: in Form der Dokumentation, der ein eigener Schwerpunkt gewidmet ist. „Black&White“-Programms werden vom gleichnamigen Filmfestival aus Porto, Portugal präsentiert. Aber auch der professionelle Nachwuchs darf seine Filme zeigen, das Motto: „Filmschulen Worldwide“. Darunter befinden sich etwa auch Arbeiten von Studentinnen der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem, die als Talentschmiede für den Erfolgsfilm „Waltz with Bashir“ mitverantwortlich ist. Das dänische Ausbildungszentrum „The Animation Workshop“ wird eine vielversprechende Auswahl seiner liebsten Kurzfilme nach Wien entsenden: In „Fox Sisters“ betätigen sich drei Schwestern im 19. Jahrhundert als spirituelle Medien, eine Hexe rettet in „Dharma Dream Eater“ Kinder vor schauerlichen Träumen, und in „Paux de trois“ gerät eine Ballerina in körperliche Konflikte mit ihren außergewöhnlichen Brüsten. Von Hausfrauen und ZahnärztInnen. Schon auf der Berlinale lief der Kurzfilm S c h w a r z e Fra u e n C o m m u n i t y, B i l d : Pe t j a D i m i t r o v a „Birth“ der New Yorker Trickfilmerin
derschwelligen Bildersprache und ihren skurrilen, derben Inhalten. Seit 1991 gestaltet Baumane ihre eigenen Filme. Die 1964 in Lettland geborene Künstlerin arbeitete in Riga in einem Animationsstudio. 1995 zog es sie nach New York, seit 2002 verwirklicht sie nur noch eigene Projekte und engagiert sich als Kuratorin und auf vielen Festivals für den Trickfilm. In ihrer Reihe „The Beat of Sex“ wird körperliche Liebe aus explizit weiblicher Sicht beschrieben, Bauman spricht mit ihrem sympathisch lakonischen Akzent selbst den Kommentar. Protagonistin ist Cynthia, ein Mädchen von nebenan, das sein ausschweifendes Liebesleben in vielen Folgen mit ihren ZuschauerInnen teilt. Zielgruppe sind „Teenager mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne und alle anderen Interessierten“.4 In einer Selbstauskunft heißt es weiter: „Animation ist für Signe sowohl Leidenschaft als auch Lebensstil.“ Das schreibt sich sicherlich auch das Tricky Women Festival gerne auf die Fahnen. ❚
denice
Free your tits … and the rest will follow I have experienced some crazy shit since the last lesben.nest: great concerts, a fabulous trans*quote, ex-wife dressed as “After Eight” (Yes. The chocolate.) … and finding my true calling on New Year's Eve. My real true calling turns out to be taking my clothes off on stage. Who would have thought that …? Singing and entertaining in all its grace and glory … sure. But THIS! Swinging my bare tits, thighs and belly in the spotlight. What a kick!! Well, yeah … the thighs and belly weren't really supposed to swing along, I guess it just was a case of the Jello-snowball-effect. I think I have never felt so good about my chubby self in my whole damn life. And on top of all that, queer/lesbian* Vienna has finally got some glitter and glamour in its life. I'm of course talking about the “Gala Burlesque Brutal” in brut im Konzerthaus on New Year's Eve. And all of you who missed it, read this and weep! Because it turned out to be legendary. I know that it might seem disgustingly like “Eigenwerbung” that I write so highly about something that I was a part of myself, but believe me, I would have done it as a member of the audience as well. And the audience … mmmm … I could have eaten them all up with a spoon. I had my worries, to be honest, since public nakedness in a queer/lesbian* context in Vienna up until now mostly meant either a trip to Femö or Lesbos. Or the cheaper option: FKK in Gänsehäufel. So I wasn't sure how people would react. Of course we didn't do a cheap heterosexist striptease show. And new Burlesque has found its feminist audience in other cities. But was Vienna ready for this? Well … all I can say is: Oh yeah, Mama, it sure was! Screaming, sweating, drooling, applauding, laughing. And about an hour or so after the show , the whole stage was invaded by people tearing their clothes off. It was so Swingin’-Sixties-love-in, I tell you! The best about the whole thing is that so many people have approached me since then, telling me how they want to take their clothes off on stage, too! And this coming from the most surprising mouths. Me loves it! I love it when we take our bodies back! We will do our own sexy shows, our own sexy porn, with our own rules, and our own un-photoshopped or unchopped bodies. And there will be glitter and glamour for fucking everbody! I can't wait for this year of nakedness to really kick off. I'll see you there. In the audience. Or more preferrably: me in the audience – YOU on stage! * footnote: Neither the audience nor the performers were all queer/lesbian. I just used this expression to make a point. I hope it's ok. Next show will be on March 5 in brut.
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Pop Evolutions Vina Yun und Silke Graf durchstöbern die Artenvielfalt.
www.myspace.com/anniemusic www.myspace.com/lecorpsmincedefrancoise www.theknife.net www.paperbirdmusic.com
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Pop ’til you drop! 2004 machte Annie aus Bergen, Norwegen Furore und wurde als neuer Stern am Pop-Himmel gefeiert: Ihr Debütalbum „Anniemal“ war fluffiger, intelligenter Dance-Pop, mit einer extra Portion Zuckerguss. Nach langer Wartezeit – in der sich die selbstbewusste Sängerin nach einigem Hickhack von ihrem Major-Label trennte und zu einem Indie wechselte – ist nun endlich der Nachfolger da: Don’t Stop (Smalltown Supersound). Auch wenn sich zwischenzeitlich schon wieder neuere Acts wie La Roux, Little Boots oder Sally Shapiro durch das dance-affine Pop-Feld gepflügt haben – Annie macht vor, wie’s geht: üppige, Electround Disco-infizierte Pop-Tunes, vanillesüße Melodien und krosse Beats, nicht zu vergessen die schön schmalzigen Synthie-Balladen. „Do you want more?“, fragt sie im Album-Opener „Hey Annie“ – wer könnte da schon auf einen Nachschlag verzichten? Kaum ist das Darwin-Jahr vorbei, erscheint uns neuerlich der Geist des englischen Evolutionstheoretikers aus dem 19. Jahrhundert – nämlich in Form der Electro-Oper Tomorrow, in a Year. Letzten September feierte das von der dänischen Performance-Gruppe Hotel Pro Forma inszenierte Werk in Kopenhagen seine Uraufführung. Den Soundtrack lieferte das Geschwisterpaar Olof Dreijer und Karin Dreijer Andersson, besser bekannt als das schwedische Duo The Knife. In Kürze erscheint der Soundtrack zur Pop-Oper-Noir als Studio-Doppelalbum (auf Mute/EMI). Den
Crash-Kurs in Sachen Oper haben die Dreijers jedoch nicht alleine belegt – zusammen mit Mt. Sims und Planningtorock erarbeiteten The Knife die Musikstücke für eine Mezzosopranistin und zwei nicht-klassische männliche Gesangsstimmen. Hier vereinen sich die theatralischen Gesten des Opern-Genres mit dem Knife-typischen düsteren Ambiente sowie naturalistisch anmutenden Libretti, die auf Auszügen aus Darwins Werk „On the Origin of Species“ („Die Entstehung der Arten“) basieren. Die Tierstimmen und Geräusche nahm Olof Dreijer in Island und im Amazonas-Gebiet auf (währenddessen Schwester Karin mit ihrem Solo-Projekt Fever Ray die Herzen der Pop-Fans verschlang). Vorab gibt es den rund 11minütigen Track „Colouring of Pigeons“ zum freien Download im Netz, im Juni wird die Oper u.a. auch in Deutschland zu sehen sein. Der Artenreichtum im Dance-Pop kennt keine Grenzen und so kommt es, dass sich zur Linie CSS, Peaches, New Young Pony Club, Telepathe – to name a few – die Highspeed-Variante Le Corps Mince de Françoise dazugesellt hat. Etwas punkig und gelangweilt huldigen sie kreischend einem lässigen 90er-Jahre Look, während sie sich gleichzeitig ein wenig darüber lustig machen:„I won’t date a guy if he’s still wearing Ray Ban glasses!“ Die drei Finninnen mit dem seltsamen Bandnamen – er bezieht sich auf die verstorbene, magersüchtige Katze von Keyboarderin Malin – steigern sich von Single zu Single, von „Bitch of the Bitches“ über „Ray Ban Glasses“ bis
hin zur letzten EP Something Golden, die im Dezember bei Kitsuné erschienen ist. Produziert wird das Trio aus Helsinki vom Kaiku Studio Berlin, mit denen auch Annie bereits zusammengearbeitet hat. Das erste Album „Love and Nature“ soll demnächst erscheinen und wenn die Netzgerüchteküche nicht wild fantasiert, haben Switch und MIA ihre Finger im Wurstkessel. Man kann jedenfalls gespannt der Hype-Maschine beim Rollen zusehen! Wer weniger synthielastige DiscoSchrillness bevorzugt, sollte sich durch das neue Album von Paperbird, Thaumatrope (Seayourecords/Trost), hören. Wie auch bei den beiden Vorgängern („Peninsula“ und „Cryptozoology“) wirkt hier jedes der tausend feinen Details in Ruhe durchdacht, abgewogen und wird an dieser Stelle für gut befunden. Und das vielleicht noch etwas mehr als zuvor. Im Gegensatz zu Le Corps Mince de Françoise geht Anna Kohlweis aka Paperbird nicht den lauten „big way“ (Produzenten in Berlin, Aufnahmen in London, Label in Paris), sondern den leisen Weg einer jungen Künstlerin, die sich auf lokale Netzwerke rund um Seayou Records und Fettkakao verlassen kann. Chöre aus befreundeten Stimmen (Frau Herz, Crazy Bitch In A Cave, Brooke’s Bedroom, Sir Tralala usw.) stützen die dramatischen Songinhalte in bester griechischer Tradition. Dabei ist wieder alles selbst im eigenen Wohnzimmer aufgenommen und gemalt worden. Internationale Aufmerksamkeit hätte Paperbird aber gerade deshalb umso mehr verdient. ❚
Autobiografische Odyssee in Bildern Ulli Lusts Comic-Epos über zwei Punkerinnen in den 1980ern erzählt von jugendlicher Naivität und dem Kampf um Selbstbestimmung. Von Fiona Sara Schmidt Vier Jahre lang hat die gebürtige Wienerin Ulli Lust an „Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens“ gearbeitet. Herausgekommen ist eine 450 Seiten starke Graphic Novel über eine aufregende und abenteuerliche Reise. Die Geschichte beginnt im Spätsommer 1984, die Leser_innen werden anhand von Schilderungen der damaligen Wiener Punkszene und Faksimiles aus den Tagebüchern der Autorin in das Leben der Protagonistin eingeführt. „Na und? Vive l'anarchie!“ ist das Motto der 17-jährigen Heldin mit Dreadlocks. Ihre Devise zu dieser Zeit: sich niemals fürchten, alle möglichen Erfahrungen mitnehmen und nichts bereuen. Doch Wien langweilt, am Schwedenplatz bekommen Punks Platzverweise, und außerdem hat Ulli noch nie das Meer gesehen. Spontan bricht sie mit ihrer neuen Freundin Edi per Autostopp gen Süden auf, ohne Geld, Papiere und nur mit einem Schlafsack ausgerüstet. Der Spruch „In der Steiermark sind noch alle Tramper hängengeblieben“ bewahrheitet sich, die beiden Mädchen schaffen es aber auch ohne Geografiekenntnisse durch wildes, alpines Gestrüpp über die grüne Grenze. Edi stellt sich als nicht besonders gewitzt, dafür als ziemlich bequem heraus, schon bei der Abfahrt deuten sich Konflikte zwischen den so unterschiedlichen Reisepartnerinnen an, die sich immer weiter zuspitzen.
Im gelobten Land angekommen, finden sich die anarchistischen Feministinnen plötzlich als Freiwild wieder: Jede Geste der Gastfreundschaft soll mit sexuellen Diensten erwidert werden. In Ullis Tagebuch werden sie Schmalspurcasanovas genannt, „die da durch die Gegend pirschen wie Geier, nur um (so scheint es mir) den Ruf Italiens zu wahren“. Es ist schmerzhaft mitzuerleben, wie konsequent naiv sich die Mädchen gegenüber all den männlichen Einheimischen und scheinbar emanzipierten Aussteigern verhalten. Freundin Edi stört das weniger, denn sie liebt schnellen Sex und genießt die Aufregung, die den beiden ungewöhnlichen Fremden entgegengebracht wird. Neben den beiden abenteuerlustigen Heldinnen kommen Frauen außer als Randfiguren schlicht nicht vor, es sind ausnahmslos Machos, mit denen sich die beiden täglich herumschlagen müssen. Für jene Italiener, die die mittellosen Mädchen kennenlernen, gibt es keine weiblichen Charaktere jenseits von Heiligen und Huren. Die schon seit Mitte der Neunziger Jahre in Berlin lebende Grafikerin Ulli Lust ist Expertin auf dem Gebiet des dokumentarischen und essayistischen Comics. Außerdem betätigt sie sich mit ihrer Seite electrocomics.com als Verlegerin von online erscheinenden Bildergeschichten. Reportagen vom Prenzlauer Berg und erotische Comics gingen dem
Wälzer über Lusts eigene Geschichte voraus. Ohne Schuldzuweisungen gegen ihr 17-jähriges Ich schildert Lust die vor 25 Jahren erfahrenen Demütigungen. In der Aufarbeitung der Geschehnisse, über die sie nach ihrer Rückkehr aus Scham geschwiegen hat, schimmert aber auch feine Selbstironie durch. Die nur in grün colorierten, rauen Bleistiftzeichnungen sind voller Atmosphäre, die Ausflüge in eine weniger realitätsnahe Darstellung der Geschehnisse bieten dabei eine besonders direkte und eindringliche Erforschung der inneren Erlebnisse. Nach verschieden Stationen in verschlafenen Kleinstädten verbringen Edi und Ulli eine glückliche Zeit im sommerlichen Rom, wo sogar ihre Helden von „The Clash“ auftreten. Mit einem Junkie aus Wien geht es weiter nach Neapel, doch Ulli verliert ihre Freundin unterwegs und schlägt sich danach alleine nach Sizilien durch. Eine Ausländerin beschützt niemand, und selbst die streunenden Hunde scheinen auf Italienisch zu wispern: „Eine Frau alleine …? Sie muss eine Hure sein!“ Die ungebrochene Gewissheit, ein Recht auf Glück, Spaß und Abenteuer zu haben, hält die Protagonistin jedoch von der Heimfahrt ab und verleiht dem Comic weiterhin einen optimistischen Grundton – bis er einen erschütternden Wendepunkt erreicht. Und irgendwann beginnt dann.auch in Süditalien der Winter. ❚
Ulli Lust: Heute ist der letzte Tag vom Rest deines Lebens Avant 2009, 29,90 Euro (D)
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lesezeichen Bier für Frauen! „Eine Art schwäbische Jelinek, ein Pollesch für die Damen“ nannte die FAZ die Dramatikerin Felicia Zeller. Nach ihrem Prosadebüt „Einsam lehnen am Bekannten“ ist nun ein Band mit ihren drei erfolgreichsten Stücken erschienen. Der beweist, dass ein Vergleich ihrer Arbeiten so leicht nicht möglich ist. „Bier für Frauen“ ist eine betrunkene Zitatensammlung, hyperrealistisch, pessimistisch und witzig. Satzfetzen, die so oder ähnlich schon tausendfach in irgendeiner Kneipe gesagt wurden. Und dazwischen herzzerreißende Monologe, bierseelige Sternstunden. Dabei gibt es keine feste Rollenverteilung, jede kann alle sein, verzweifelte Alkoholikerin oder coole Großstadtindianerin. In „Kaspar Häuser Meer“, einer Auftragsarbeit für das Theater Freiburg, erforscht Zeller den Mikrokosmos Jugendamt. Angeregt durch traurige „Fälle“ von Kindesmisshandlung werden nicht prekäre Familienverhältnisse vorgeführt, sondern die Situation der Sozialarbeiterinnen. Ein Kollege ist ausgefallen: „Björnout“, Überforderung. Die Grenzen zwischen KlientInnen und Institution verschwimmen. „Helfen mit Risiko“ nennt die Autorin das Dilemma der Figuren zwischen Prävention und Aktionismus. Das neueste Stück „Gespräche mit Astronauten“ erlaubt trotz Zeller’scher Absurdität und Groteske den höchsten Grad an Identifikation. Es geht um Au-Pair-Mädchen und ihre Familien. Leben zwischen „Knautsch zwei für Ausländer“, Disco und Kindergarten. Darum, den Alltag am Laufen zu halten und gleichzeitig selbst durchzudrehen. Zeller deckt auf, wie gestörte Kommunikation durch Stereotype befeuert wird und sich die Gastmütter und Kinderfrauen gegenseitig im Wege stehen.
Keine Anerkennung Die Autorin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Europarecht und Völkerrecht an der Universität Innsbruck, weiß, wovon sie schreibt, denn sie ist seit Jahren auch als Rechtsberaterin für Flüchtlingsfrauen engagiert. Dass Österreich eines der repressivsten europäischen Asylgesetze hat, ist vielleicht bekannt, dass dies eminente Folgen besonders für flüchtende Frauen hat, wohl weniger. Das gilt nicht nur hierzulande. Weltweite Menschenrechtsverletzungen an Frauen aufgrund ihres Geschlechts werden EUweit nicht als asylrelevant gewertet, da sie nicht der Vorstellung des „typischen“ Flüchtlings entsprechen, weshalb auffallend mehr Männer in den „Genuss“ des Asyl„rechts“ kommen. Wobei die österreichische Erfindung eines Asylgerichtshofs da noch einmal mehr Hürden aufbaut. Verfolgungsgründe von Frauen sind scheinbar private, sie werden nicht als „politisch“ anerkannt. Das wirkt sich auf die Rechtslage und auf die RechtsauslegerInnen aus. Auch wenn die juristischen Hintergründe und deren empirische Durchführung, die im Zentrum des Buches stehen, für Laien schwer beurteilbar sind, die alten und neuen Sperren für zur Flucht gezwungene Frauen aller „Herren Länder“ werden nachvollziehbar gemacht, zu welchen u.a. der haarsträubende Kontrast von Fachsprache (z.B. in der Erstinformation) und fehlender Bildung zählt. Hauptgründe für Frauen zu fliehen – keine Selbstbestimmung und vor allem Gewalt in all ihren Unformen – werden nicht angemessen respektiert, weshalb diese sich als strukturelle hier nochmals wiederholen. Nicht nur für JuristInnen und BeraterInnen empfehlenswert. Birge Krondorfer
Fiona Sara Schmidt
Regine Kramer: Frauenspezifische Fluchtgründe im österreichischen AsylFelicia Zeller: Bier für Frauen. Kaspar Häuser Meer. Gespräche mit
recht. Rechtliche Beurteilung der Behörden und Problemstellungen im
Astronauten. Drei Stücke
Asylverfahren.
Lilienfeld 2009, 19,90 Euro (D)
StudienVerlag 2009, 12,90 Euro (A)
40 an.schläge februar 2010
Im Liebeswahn „Ich habe versucht, eine brauchbare Ordnung zu finden, aber meine Gedanken sind nicht geordnet – einer unterbricht den anderen oder widerspricht dem anderen, und außerdem sind meine Erinnerungen oft nicht zutreffend, sie sind konfus, verkürzt oder aber sie implodieren.“ Ob der Anfang der Geschichte das Ende ist oder umgekehrt, das weiß die Protagonistin selbst nicht mehr so genau. Und was von dem, wovon sie spricht, überhaupt wirklich passiert ist, auch nicht. Macht aber nichts. Lydia Davis erzählt die Geschichte einer Liebe, die irgendwo begann und endete. Eine Liebe, die sich für die Protagonistin derart zum Wahn steigert, dass es an manchen Stellen für die Leserin kaum zu ertragen ist. Schriftstellerin ist die Protagonistin auch, sie schreibt einen Roman über ihre Liebe – hier verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und realer Erfahrung, die Ebene der schreibenden Lydia Davis mit der Ebene der schreibenden Ich-Figur vollends. Ein dicht geschriebener, hervorragender Roman ist das Ergebnis. Bettina Enzenhofer
Lydia Davis: Das Ende der Geschichte. Literaturverlag Droschl 2009,. 21,60 Euro (A)
Widerständiges Alphabet Das Alphabet gegen den Strich gebürstet, so präsentiert Barbara Hundegger ihre SNS-Gedichte. Ein elfseitiges Intro – beginnend mit der Überschrift „zuletzt“ und endend mit „anfänglich“ – dekliniert, Buchstabe für Buchstabe rückwärts, die Facetten eines widerständigen Alphabets über die
lesezeichen Schreibbedingungen als Frau, Lesbe und Tirolerin. Über Bedingungen für eine, die beim Schreiben keine Abstriche machen will: weder vom literarischen Qualitätsanspruch noch vom kritischen Denken. Diese Kleinode in Form von Prosaminiaturen sind ideal für den Zitatenschatz jeder Autorin, die beim Diskutieren mit Kollegen nach Worten ringt, wenn sie sich renitent noch immer kein „U“ vormachen lassen will für die klar zu benennende Benachteiligung von schreibenden Frauen im Literaturbetrieb. Unter dem Titel „umgänge“ heißt es da über Literaturpreisverleihungen:„die dir urkunden übergeben, übergehen frauenhäuser, flüchtlingshilfen, sozialprojekte, kinder-orte, homo-rechte, alternative wirtschaftsstrategien – während für die großemänner-spiele unentwegt abermillionen flüssig sind.“ Darauf folgt der eigentliche Lyrikband „schreiben-nichtschreiben“: Ein von Z bis A aufzählendes Langgedicht über vieles, was geschieht, während sich die Frage „schreiben – nicht schreiben“ stellt, liefert Stichwörter für die Titel der jeweils drei Gedichte pro Buchstabe, von „zorne entfesseln“ bis „absätze wenden“. Konzentriertes Lesen ist erforderlich. Sonst entzieht der über das Zeilenende ausgreifende Rhythmus den Inhalt dem Verstehen. Umso mehr als die Gedichte absolut interpunktionsfrei sind. Für die solcherart eingeforderte Mitarbeit wird die Leserin allerdings reich belohnt mit kraftvoll aus der Sprache schöpfenden Bildern.
eines Bewusstseins um ihre Kehrseite, dem „Dunklen“, dem Unwägbaren, was bei den Wissenschaften immer wieder zu produktiven Krisen führt/e. Jene Sphären, entdeckt wie auch in historisch bedingter Weise interpretiert durch die Psychoanalyse, haben ebenso Einfluss auf das Schaffen von Wissen – die Natur- und Technikwissenschaften nicht ausgenommen – wie das Bewusstsein selbst. „Alle Wissenschaft ist konstituiert durch ihr Anderes“ und konstruiert im gleichen Atemzug das/die Andere/n – wie bekanntlich die Geschlechtermetaphysik des Männlich/Rationalen und des Weiblich/Irrationalen. „Das Unbewusste der Wissensordnung … operiert über die Erzeugung eines kolonialen Metaphernfeldes und den Einsatz von Geschlechtercodes.“In dem Sammelband, unterteilt in die Kapitel „Wissensgeschichte des Unbewussten; Das Unbewusste der Wissensordnung; Das Politische Unbewusste; Das Visuelle Unbewusste“ werden unterschiedliche historische und aktuelle wissenschaftliche, ästhetische und soziale Diskurse des Unbewussten, bzw. mit der Theorie des Unbewussten befragt. Birge Krondorfer
Christina v. Braun, Dorothea Dornhof, Eva Johach (Hg.): Das Unbewusste. Krisis und Kapital der Wissenschaften. Studien zum Verhältnis von Wissen und Geschlecht. Transcript 2009, 35,80 Euro (D)
Helga Pankratz
Körperarbeiten Barbara Hundegger: schreiben-nichtschreiben. Lyrik.
Die Arbeit am eigenen Körper ist komplex. Das Buch, das sich genau dieUngewisse ser Arbeit widmet, ist es auch. Aus der Reihe der Gewissheiten Wiener Vorlesungen wurden zwei Vorträge publiAttraktiv ist der Titel der ziert: Bernadette Wegenneuesten Publikation der stein geht in ihrem Beitrag „SchönheitskonsManufaktur CvB, und nötig truktion und Körpermodifikation vom 18. bis der Inhalt. „Dass das Unzum 21. Jahrhundert“ auf das Phänomen des bewusste nicht nur Objekt Make-overs am Beispiel von TV-Reality-Shows der Forschung ist, sondern (z.B. „The Swan“) ein. Sie zeigt in einem historiauch zum Subjekt der Wissensproduktion werschen und kulturtheoretischen Kontext, dass den kann, das ist eine Erkenntnis, mit der sich der Konnex zwischen dem „schönen Körper“ die Wissenschaften bisher schwer tun“, steht in und der „schönen Seele“ keinesfalls ein Produkt der Einleitung. Wissensproduktion heißt nicht des 21. Jahrhunderts ist. Dass es auch gegenläunur Rationalität, wie es die westliche Mainstrefige Tendenzen gab, belegt Martina Pippal in am-Moderne vorgibt, sondern auch Rationalisie- ihrem Text „Die Arbeit am Körper – ein zweiter rung unbewusster Motive, durch die eine beBlick auf ein komplexes Phänomen“. Außer der stimmte und hegemoniale Wissenschaftsordplatonischen Idee einer Verbindung von „Schön“ nung betrieben wurde und wird. Doch gleichund „Gut“ existierte in der abendländischen Kulsam gab und gibt es seit der abendländischen tur nämlich noch der Traditionsstrang einer tief Aufklärung, also der Forcierung von Vernunft sitzenden Skepsis gegenüber dem Körper oder und Verstand, auch deren Selbstkritik im Sinne einem makellosen Äußeren. Resümee: SchönSkarabäus Verlag 2009, 16.90 Euro
heitsideale und ihre Geschichte sind irritierend. Für – inspirierende – Irritationen sorgen kann aber auch, dieses Buch ohne kultur- oder medientheoretisches Vorwissen zu lesen. Bettina Enzenhofer
Martina Pippal, Bernadette Wegenstein: Die Arbeit am eigenen Körper. Picus Verlag 2009,. 7,90 Euro (A)
Frauen im Zentrum In einer unprätentiösen Erzählsprache zeichnet Annemarie Moser die Entwicklungslinien von Menschenschicksalen im ländlichen und kleinstädtischen Milieu. Und diese hier in den Mittelpunkt des Be-Schreibens gerückten Menschen sind durchgängig Frauen: den Launen einer Schwiegermutter ausgeliefert die eine, schon längst ohne die geringsten Symptome – aus Mangel einer Perspektive auf ein Leben „draußen“ – noch immer in der psychiatrischen Klinik die andere. Eine Putzfrau aus der Türkei, die ihres Ehemannes Zweitfrau ist. Eine Dame, die von dem Tick geplagt wird, ständig laut vor sich hin reden zu müssen. Eine Frau, die im Rückblick auf ihr von qualvollen Zuständen geprägtes Leben erkennt, dass der Arzt ihres Vertrauens einen schweren Kunstfehler begangen hat. Lauter sehr unspektakuläre Heldinnen, die von sich selbst wenig Aufhebens machen. Zwischen diese Geschichten reihen sich sehr stimmig die Beschreibungen der Gespräche von drei Frauen ein, die sich monatlich zum Jour Fixe in der Konditorei treffen. Sie kommentieren, beraten, diskutieren den Alltag, Beobachtungen, Erlebnisse, Ärgernisse, offene Fragen und offenbaren dabei eine unaufgeregte geistige Wachheit. Eine Wachheit und Unaufgeregtheit, mit der auch die Autorin selbst brilliert. Zwei der zwölf Erzählungen fallen aus diesem Programmrahmen heraus, zählen aber zu meinen Favoriten. Mosers Beitrag zur Anthologie anlässlich fünfzig Jahren Zweite Republik, „Schriftstellerinnen sehen ihr Land“ (Wiener Frauenverlag 1995), ist hier in einer höchst pointiert aktualisierten Version wiederveröffentlicht. Und: die meditativen Assoziationen, die beim Betrachten der Holzmaserung einer Kirchenbank aufsteigen. Ein Text, dessen poetischem Erzählfluss sich keinE LeserIn entziehen kann. Helga Pankratz
Annemarie Moser: Die Peripherie des Glücks. Erzählungen. Verein Alltag Verlag 2009, 13,90 Euro (A)
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ge.sehen
© L o u i s e h i r e s a c o n t ra c t k i l l e r, w w w. k o o l f i l m . d e
„Reiche sind Betrüger“ Bonnie und Clyde tauschen die Klamotten und machen Jagd auf Kapitalisten. Der Film „Louise hires a contract killer“ lässt keine Absurdität aus und entlockte Andrea Heinz mehr als nur ein ungläubiges Lachen.
„Louise hires a contract killer“ läuft derzeit in den österreichischen und deutschen Kinos. www.louisehiresacontractkiller.de
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Zuerst schenkt er ihnen Schürzen, am nächsten Tag ist ihre Fabrikhalle leer, und sie stehen auf der Straße – die Arbeiterinnen einer Reinigungsfirma im Norden Frankreichs sind stinksauer. Lächerliche 20.000 Euro Abfindung gibt es. Für alle zehn Frauen zusammen. Eine Pizzeria könnte man damit aufmachen. Oder einen Nackt-Kalender produzieren. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Erst als Louise (Yolande Moreau), die wortkarge Frau mit dem Auftreten eines Straßenköters, ihren Vorschlag vorbringt, schnellen die Hände in die Höhe:„Wir könnten einen Profi anheuern und den Boss abknallen lassen.“ Der „weiße Rabe“ ist schnell gefunden: Ein Mann verliert auf der Straße seine Waffe, Louise stampft ihm schwerfällig nach, und sofort sind sie im Geschäft. Blöd nur, dass Michel (Bouli Lanners) zwar viel Fantasie und eine Riesen-Klappe hat, aber schon verschämt davonschleicht, wenn er bei seinen kindischen Kriegsspielen aus Versehen eine Kuh erschießt. Und während Michel eigentlich Cathy heißt und den raubeinigen Vietnam-Veteranen nur (noch dazu ohne jedes Talent) vorspielt, heißt Louise in Wirklichkeit Jean-Pierre und saß bereits wegen Mordes ein. Da beiden also mordtechnisch die Hände gebunden sind, machen sie kurzerhand todkranke Mitmenschen zu ihren persönlichen SelbstmordattentäterInnen.
Todkranke Killer-Maschinen. Das endet ebenso abstrus wie malerisch: Die französische Wirtschaftselite, gehüllt in feinen Zwirn, am Champagner nippend, Fingerfood kauend, über die neuesten Börsen-Tipps plaudernd – und mittendrin Michels Kusine Jenny: in einem hellblauen Prinzessinnen-Kostüm, glatzköpfig, auf schwankenden, von der Chemotherapie geschwächten Beinen. Sie schießt – und erwischt leider den falschen. Denn in Zeiten international agierender Wirtschaftskonzerne wechseln die Chefs oft genauso schnell wie die Belegschaft. Aber Louise und Michel geben nicht auf. Sie arbeiten nach dem Trial-and-Error-Prinzip, und bald pflastern Leichen die Spur, die das unbeholfene Mordkommando mittels Flüchtlings-Booten und Kleinbussen von Jersey nach Brüssel, von Briefkastenfirmen bis zum mondänen Landsitz verfolgt. Hier müssen schließlich alle dran glauben – schwarze Adoptivbabys, Kleinwüchsige und der letzte Rest an politischer Korrektheit. Gescheiterte Existenzen. Feel-Good-Movies sehen anders aus. Das neueste Werk des Autoren-Duos Gustave Kervern und Benoît Delépine ist grau und trist. Das Leben der ProtagonistInnen ebenso wie die Landschaft. Die französische Picardie gilt als das „Armenhaus“ Frankreichs, und das scheint sogar die Bäume
traurig zu machen. In dieser Ödnis tummeln sich jede Menge gescheiterte Existenzen, die in einsamen Wäldern 9/11 nachspielen und denen das Hochhaus vor der Nase weggesprengt wird, weil sie die Ankündigung in der Zeitung nicht lesen können. Doch nur hier können so wilde, kindlich-hemmungslose Freuden-Tänze entstehen wie Louise und Michel sie am Ende ihres Rachefeldzuges aufführen. Die Kamera schaut ihnen dabei wohlwollend zu. Sie dürfen sich freuen, der Wolf ist tot. Denn so aberwitzig und zynisch diese Geschichte daherkommt, mit der Kritik am modernen Kapitalismus ist es ihr wahrlich todernst: Absurder und böser als dieser Film ist nur noch eines – die Realität. Louise Michel. Mit seinem Original-Titel „Louise-Michel“ verbeugt sich der Film vor der französischen Autorin und Anarchistin Louise Michel. Sie war Mitglied der Pariser Kommune und rief zu einem Attentat auf Napoleon III auf, da dieses „tausende Menschenleben retten“ könnte. Mit „Louise hires a contract killer“ haben die Regisseure ihr ein Denkmal gesetzt und eines ihrer Gedichte zum Leben erweckt: „Am Ende sind wir klüger/und wissen, Reiche sind Betrüger/Vater und Mutter haben versagt/und sie nicht zum Teufel gejagt./Doch wenn wir groß sind später/machen wir sie zu Hackepeter!“ ❚
an.künden
© Knut Klaßen
musik.tanz.fest 9.2., 20.00, Salzburg Rebekka Bakken ARGE Kultur, 5020 Salzburg, Josef-Preis-Allee 16, T. 0662/848 784 0, www.argekultur.at
21.2., 20.00, Salzburg Paper Bird ARGE Kultur, 5020 Salzburg, Josef-Preis-Allee 16, T. 0662/848 784 0, www.argekultur.at
26.2., 20.00, Wien Patricia Kelly: Essential Sargfabrik , 1140 Wien, Goldschlagstraße 169, T. 01/988 98 111, buero@sargfabrik.at, www.sargfabrik.at, Kosten: 22,-
9.3., 20.00, Wien Baby Dee WUK, Foyer, 1090 Wien, Währingerstraße 59, T.01/408 54 62, info@wuk.at, www.wuk.at, Kosten: 16,-
18.3., 20.00, Hittisau Konzert: pforte im Frauenmuseum. Komponieren Frauen anders? Louise Adolpha Le Beau und Robert Schumann Frauenmuseum, 6952 Hittisau, Platz 501, T. 05513/620 930, kontakt@frauenmuseum.at, www.frauenmuseum.at
film derzeit, Wien Bock for President in ausgewählten Kinos
derzeit, Wien Die Frauenkarawane. Ein Film von Nathalie Borgers Gartenbaukino, 1010 Wien, Parkring 12, T. 01/526 594 718, Filmhauskino, 1070 Wien, Spittelberggasse 3, T. 01/522 48 16
Wunschrollen Prekär lebende MigrantInnen in den Pariser Banlieues basteln sich im „Couper Decaler“, einer Musik-, Tanz- und Lifestylerichtung, eine eigene Parallelgesellschaft, in der MigrantInnen auf den großen Posten sitzen. Analog zu diesem System entwickelten Monika Gintersdorfer und Knut Klaßen ein „Stück der Wunschrollen“, in dem betrogen wird, wenn es um das eigene Leben geht. Betrügen, 16.2., 17.2., 20.00, WUK Saal. 1090 Wien, Währingerstraße 59, www.wuk.at, Kosten: 10,-
ab 4.2. Stieg Larsson: Verdammnis in ausgewählten österreichischen Kinos
10.2., 19.00, Berlin Was ist Ehre? Namus Nedir? Filmvorführung und Diskussion Frauenzentrum Schokofabrik e.V., Seminarraum, 10997 Berlin, Naunynstraße 72, T. +49/30/615 29 99, frauenzentrum@schokofabrik.de, www.schokofabrik.de
24.2., 20.00, Berlin Sankofa. Haile Gerima, engl. Frauenzentrum Schokofabrik e.V., 10997 Berlin, Treffpunkt Mariannenstraße 6, III. Etage, T. +49/30/615 29 99, frauenzentrum@schokofabrik.de, www.schokofabrik.de
4.-8.3., Wien Tricky Women 2010 Top Kino, 1060 Wien, Rahlgasse 1, T. 01/208 30 00, office@topkino.at, www.topkino.at
1.2., 20.00, Jena „Die Heide ruft“ Film und Gespräch zur Sexualbegleitung für Menschen mit Beeinträchtigung Café Wagner, 07743 Jena, Wagnergasse 26, http://koerpermacht.blogsport.de/ programm
bühne 8.-20.2., 20.00, Wien Fuck the Pain away oder Punk is Dead! Sex am Acker. Inspiriert von Kathy Acker Theater Drachengasse, Bar & Co., 1010 Wien, Fleischmarkt 22, T. 01/513 14 44, theater@drachengasse.at, www.drachengasse.at, Di.-Sa.
9., 10.2., 20.00, Wien Nicola Unger: Phantom Story (Theater/Performance)
19., 20.2., 20.30, Wien Dream Season. Konzept und Choreografie: Alexandra Bachzetsis
brut im Konzerthaus, 1030 Wien, Lothringerstraße 20, T. 01/587 87 74, www.brut-wien.at
Tanzquartier Wien, Halle G, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/581 35 91, tanzquartier@tqw.at, www.tqw.at
10.2.-14.2., Wien Das Geheimnis der Harmonica. Eine musikalische Reise von Ursula Bleisch-Imhof und Simone Oberrauch. Ab 5 Jahren
20., 21.2., 20.30, Berlin My dick is a cock is a dick is a cock – eine Annäherung an das Genitale or just another cum shot (Performance/Solo-Version)
WUK, Museumssäle, 1090 Wien, Währingerstraße 59, T.01/408 54 62, info@wuk.at, www.wuk.at
11.-13.2., 20.00, Wien Ivana Müller: Working Titles (Theater/Performance) brut im Künstlerhaus, 1010 Wien, Karlsplatz 5, T. 01/587 87 74, www.brut-wien.at
11.-13.2., 20.30, Wien I THINK WE HAVE A GOOD TIME – chanson de geste Tanzquartier Wien, Halle G, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/581 35 91, tanzquartier@tqw.at, www.tqw.at, Einführung jeweils 19.45, TQW/Studios
Schwelle 7, 13357 Berlin, Uferstraße 6, HH, 1. Stock, +43/173/611 8404, info@felixruckert.de, www.schwelle7.de, Kosten: 13,-/9,-
28.2., 15.00, 1.3., 10.00, Wien Laika, Inti & Culturcentrum Hasselt: Nu (Tanz) brut im Künstlerhaus, 1010 Wien, Karsplatz 5, T. 01/587 87 74, www.brut-wien.at
28.2., 16.30, 1.3., 10.00, Wien 13. Szene Bunte Wähne tanzfestival 2010: Noch nicht …! Ab 5 Jahren WUK, Saal, 1090 Wien, Währingerstraße 59, T.01/408 54 62, info@wuk.at, www.wuk.at
KosmosTheater, 1070 Wien, Siebensterngasse 42, T. 01/523 12 26, office@kosmostheater.at, www.kosmostheater.at
Sprungbrett, 1150 Wien, Pilgerimgasse 2224/1/1, T. 01/789 45 45, sprungbrett@sprungbrett.or.at, www.sprungbrett.or.at
8.-13.3., Wien Das Theater mit dem Gender – 10 Jahre KosmosTheater. Jubiläumswoche
carla mittersteig, 1050 Wien, Mittersteig 10
KosmosTheater, 1070 Wien, Siebensterngasse 42, T. 01/523 12 26, office@kosmostheater.at, www.kosmostheater.at
s e m i n a r . w o rk s h o p 2.2., 10-16.00, Wien Twilight-Zone. Friedhofsgärtnerei als Arbeitsplatz Sprungbrett, 1150 Wien, Pilgerimgasse 2224/1/1, T. 01/789 45 45, sprungbrett@sprungbrett.or.at, www.sprungbrett.or.at
18.-20.2., 20.00, Wien Kate McIntosh: Dark Matter (Performance)
26.2., 10 und 19.00, Wien Eröffnungsvorstellung und anschließende Eröffnungsparty in der Bar brut deluxe: Als der Tag verschwunden war (Satijn en witte wijn) (Tanz und Poesie) Regie: Eva Bal
brut im Künstlerhaus, 1010 Wien, Karlsplatz 5, T. 01/587 87 74, www.brut-wien.at
brut im Künstlerhaus, 1010 Wien, Karlsplatz 5, T. 01/587 87 74, www.brut-wien.at
Ragnarhof, 1160 Wien, Grundsteingasse 12, www.geachtet-geaechtet.at
WUK, Saal, 1090 Wien, Währingerstraße 59, T.01/408 54 62, info@wuk.at, www.wuk.at
4.2., 4.3., 9-17.00, Wien Weiterbildung: Gender Mainstreaming für Führungskräfte. Analyse und Umsetzungsprozesse Ort: tba. infos unter www.wuk.at
Tanzquartier Wien, Halle E, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/581 35 91, tanzquartier@tqw.at, www.tqw.at
16., 17.2., 20.00, Wien Betrügen. Ein Projekt von Gintersdorfer/Klaßen
Sprungbrett, 1150 Wien, Pilgerimgasse 2224/1/1, T. 01/789 45 45, sprungbrett@sprungbrett.or.at, www.sprungbrett.or.at
5., 6.3., 20.30, Wien Annie Sprinkle & Elisabeth Stevens: Dirty Sexecology
24.-26.2., 19.00, Wien Anat Stainberg: THINGS (Performance/Installation) Mit Otobong Nkanga u.a. 26., 20.30, 27.2., 19.30, Wien Kontakthof. Mit Teenagern ab ‚14‘. Ein Stück von Pina Bausch. Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
4.2., 10.00/13.00, 5.2., 10.00/13.00 Hop into the job
3.-6.2., Wien Künstlerinnenprojekt 10 Jahre Schwarz Blau: „Geachtet – Geächtet“
9., 16., 23.2., 16.3., 15-18.00, Wien Jobwerkstatt
18.2., 19.00, Wien Sextalk: Body Basics Liebenswert. Feminine Lebens Art, 1060 Wien, Esterhazygasse 26, T. 01/595 52 55, info@liebens-wert.at. www.liebens-wert.at, Voranmeldung und Platzreservierung erwünscht, Kosten: 20,-
19.2., 19.00, Wien Tantra – Die Kraft der tantrischen Geheimnisse Liebenswert. Feminine Lebens Art, 1060 Wien, Esterhazygasse 26, T. 01/595 52 55, info@liebens-wert.at. www.liebens-wert.at, Kosten: 20,-
v o r t r a g . d i s ku s s i o n 1.2., 19.00, Wien Dezentriertheit des Subjekts bei Butler Depot, 1070 Wien, Breitegasse 3, T. 01/522 76 13, depot@depot.or.at, www.depot.or.at
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an.künden bis 22.6.2010, Di, 18-20.00, Wien Obskure Differenzen: Psychoanalyse und Gender Studies? 9. Ringvorlesung im Rahmen des Masterstudiums Gender Studies sowie des Erweiterungscurriculums Gender Studies
bis 13.3., Wien Wir wohnen
22.2., 19.00, Wien Veza Canetti – Mela Hartwig-Dialog
Raimundpassage 2, office@RKLambda.at, www.rklambda.at, jeden 1. Montag
Terminvereinbarung unter www.frauenberatenfrauen.at – Onlineberatung
Kunstraum Niederösterreich, 1014 Wien, Herrengasse 13, T. 01/90 42 111, www.kunstraum.net, Di.-Fr. 11.00, Sa. 11-15.00
Alte Schmiede Wien, 1010 Wien, Schönlaterngasse 9, T. 01/512 83 29, www.alte-schmiede.at
„Zwischen den Welten“ – Mamazonen. Erfahrungsaustausch für lesbische [Co]Mütter
Ehe ohne Grenzen, Kundgebung jeden Mittwoch, 17.00, Innenministerium
Hörsaal B, Campus der Universität Wien, Hof 2, 1090 Wien, Spitalgasse 2, www.univie.ac.at/gender
bis 21.2., Wien Zoe Leonhard. Photographs
24.2., 16.30, Wien Linda Stift: „Stierhunger“ Alte Schmiede Wien, 1010 Wien, Schönlaterngasse 9, T. 01/512 83 29, www.alte-schmiede.at
Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, T. 01/89 58 440, office@frauensache.at, www.frauensache.at, jeden 1. Mo 19.3021.00, Anmeldung erforderlich, Kosten: 3,60 Euro
27.2., 17.00, Wien LiteraturQuartier: Christine Velan
First love. Sexualberatung für Jugendliche zwischen 12 u. 19
Barocke Suiten/quartier21, MuseumsQuartier, 1070 Wien, Museumsplatz 1, Haupteingang 1.Stock, Kosten: 3,-
Rudolfstiftung, Schwangeren Ambulanz, 3., Juchg. 25, jeden Mo u. Mi 14-18.00
9.2., 20.00, Wien Di:Day: Frauenhass und Deutsche Mütter um 1900. Antisemitismus in der 1. bürgerlichen Frauenbewegung und im Männerbund der Maskulinisten 1010 Wien, Wipplingerstraße 23, http://aua.blogsport.de
9.3., 20.00, Wien „Kultureller Rassismus“ – Neues Paradigma oder alter Hut? 1010 Wien, Wipplingerstraße 23, http://aua.blogsport.de
11.3., 17.00, Wien Gespräche zur Kunst im öffentlichen Raum: Für wen, warum und wie weiter? Konzept und Moderation: Barbara Holub Kunstraum Niederösterreich, 1014 Wien, Herrengasse 13, T. 01/90 42 111, www.kunstraum.net
a u s s te l l u n g bis 14.2.2010, Ludwigshafen Gegen jede Vernunft. Surrealismus Paris – Prag Wilhelm-Hack-Museum und Kunstverein, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Berliner Straße 23, T. +49/621 504 3045, hackmuseum@ludwigshafen.de, www.wilhelm-hack-museum.de
bis 4.4., Hittisau Stilles Holz. die Architektin Wenche Selmer Frauenmuseum, 6952 Hittisau, Platz 501, T. 05513/620 930, kontakt@frauenmuseum.at, www.frauenmuseum.at
bis April, Wien photo wall & video wall: Isa Rosenberger KUNSTHALLE wien, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/521 89 33, www.kunsthallewien.at
bis 12.2., Wien Margit Czák: Wohlbehütet Galerie vor Ort, 1020 Wien, Wohlmutstraße 14-16, T. 0676/690 32 62, galerie.vor.ort@gmail.com, Freitag 1619.00 und nach telefonischer Vereinbarung
44 an.schläge februar 2010
MUMOK, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, MuseumsQuartier, 1070 Wien, Museumsplatz 1, T. 01/525 00, www.mumok.at, täglich 10-18.00, Do. 10–21.00
bis 14.2.2010, Wien Gender Check. Rollenbilder in der Kunst Osteuropas MUMOK Museum Moderner Kunst, MuseumsQuartier, 1070 Wien, Museumsplatz 1, www.mumok.at
bis 14.2.2010, Wien Wohnen zwischen den Kriegen. Wiener Möbel 1914 – 1941. Komplette Wohnungseinrichtungen von unter anderem Margarete Schütte-Lihotzky Hofmobiliendepot, 1070 Wien, Andreasgasse 7, T. 01/524 33 57, info@hofmobiliendepot.at, www.hofmobiliendepot.at
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8.3., 19.00, Berlin Internationaler Frauentag. Szenische Lesung der 36 Ladies: Mittel … klein … GROSS Frauenzentrum Schokofabrik e.V., 10997 Berlin, Treffpunkt: Café Marianne, Mariannenstraße 6, frauenzentrum@schokofabrik.de, www.schokofabrik.de
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4.2., 19.00, Wien Die Welt hat ihre Erinnerung verloren. Reihe Textvorstellungen. Moderation: Angelika Reitzer. Mit Valerie Fritsch u.a.
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16.2., 19.00, Wien Andrea Winkler liest aus „Drei, vier Töne, nicht mehr“ Alte Schmiede Wien, 1010 Wien, Schönlaterngasse 9, T. 01/512 83 29, www.alte-schmiede.at
Institut Frauensache, 15., Reindorfg. 29, T. 01/89 58 440, office@frauensache.at, www.frauensache.at, jeden 2. u. 4. Mo 19.30-21.00, Anm. erforderlich, Kosten: 21,- Euro
Dienstag Frauencafé der Frauengruppe ABRAXA 4060 Wels, Spitalhof 3, T. 07242/556 40, abraxa@goplay.com, jeden Di 14-18.00
Q-motion Stammtisch Bar/Café Dacato, 4600 Wels, Bahnhof Wels, 1. Stock , www.hosilinz.at, jeden 1. Di im Monat ab 19.00
Selbsthilfegruppe „Überlebt“, für Frauen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen Frauengesundheitszentrum ISIS, 5020 Salzburg, Alpenstraße 48, wöchentlich jeden Di von 18-20.00; T. 0664/82 84 263, shg.ueberlebt@inode.at, Anmeldung erforderlich, kostenlos, www.akzente.net/Selbsthilfegruppen_fuer _Maedchen_un.747.0.html
Babykino. Für Mütter und Väter mit Babys ein Film aus dem aktuellen Angebot, bei dem Kleinstkinder in den Kinosaal mitgenommen werden können. Votivkino, 1090 Wien, Währinger Str. 12, T. 01/317 35 71, www.votivkino.at/ f-1baby.htm, jeden zweiten Di ab 11.00
Modern-Afro-Latin-Dance für Frauen aller Altersgruppen Autonomes Frauenzentrum, 9., Währingerstr. 59/Stiege 6, 2. Stock, Info: T. 01/545 43 93
ViennaMix. Verein von und für les.bi.schwul.transgender MigrantInnen in Wien Marea Alta-Keller, 6., Gumpendorferstr. 28, jeden 2. Di ab 20.00
Selbsthilfegruppe „Wenn Frauen zu sehr lieben“ Frauenservice, 8020 Graz, Idlhofg. 20, T. 0316/716 02 20, office@frauenservice.at, jeden Di 19.30-21.00
Mittwoch
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Innenministerium, 1010 Wien, Herrengasse 7, Info: www.ehe-ohne-grenzen.at
Frauencafé Jugendzentrum Agathon, 3002 Purkersdorf, Kaiser-Josef-Str. 49, Kontakt: Ulrike Putz-Alb, T. 0664/191 61 20, jeden 1. Mi ab 19.30
Frauencafé Linzer Frauengesundheitszentrum, 4020 Linz, Kaplanhofstr. 1, T. 0732/77 44 60, www.fgz-linz.at, jeden Mi von 16.30-18.00
Transgender-Treff HOSI Vereinszentrum, 5020 Salzburg, Müllner Hauptstr. 11, T. 0662/435 927-27, www.hosi.or.at, jeden 2. und 4. Mi ab 20.00
Deutsch-Konversation Frauen aller Länder-Café, 6020 Innsbruck, Schöpfstr. 4, T. 0512/564 778, jeden Mi von 14-18.00
Vereinscafé Anchorage. Das Café der erfüllbaren Wünsche: Offen für alle Frauen und Lesben Autonomes FrauenLesbenzentrum, 6020 Innsbruck, Liebeneggstraße 15, T. 0512/580 839, info@frauenlesbenzentrum.at, www.frauenlesbenzentrum.at, jeden Mi und Fr ab 20.30
Gesprächsgruppe für Frauen mit sexuellen Gewalterfahrungen. Leitung: Bettina Reinisch Räumlichkeiten des Notrufs, 17., Telefonische Anmeldung: T. 01/523 22 22, www.frauenweb.at/notruf, Dauer: 7 Abende, 14-tägig, Kosten: 20,– Euro/Termin
Lesben-Fußballgruppe Aufschlag-BALLerinas PAHO-Halle, 10., Jura Soyfer G. 3, Garderobe 2, aufschlag.gay.or.at, 19.30-21.30
Lesbengruppe HOSI-Zentrum, 2., Novarag. 40, T. 01/216 66 04, www.hosiwien.at, jeden Mi ab 19.00
Offene Frauengruppe Familienberatungsstelle, 6., Kaunitzg. 33/8, T. 01/581 09 60, www.le-kri.at, Kosten: 1,50 Euro, jeden Mi 18-20.00
Offene Gruppe für Alleinerzieherinnen Kontaktstelle für Alleinerzieherinnen, 1., Stephanspl. 6/V/30, jeden 1. u. 3. Mi, 18-20.00,
Resis.danse. FrauenTanzClub. Café Standard, 5., Margaretenstr. 63, Infos: www.resisdanse.at, jeden Mi u. Fr ab 21.00
an.künden Sappho – Selbsterfahrungsgruppe für lesbische und bisexuelle Frauen. Leiterin: Christine Swarowsky Beratungsstelle Courage, 6., Windmühlg. 15/1/7, T. 01/ 585 69 66, info@courageberatung.at, www.courage-beratung.at, 14-tägig, Mi 18.30–22.00, Kosten/Abend: 48,- Euro, kostenloses Vorgespräch erforderlich
Donnerstag © B o c k f o r P r e s i d e n t . S t a d t k i n o Ve r l e i h . w w w. b o c k f o r p r e s i d e n t . a t
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Regenbogenstammtisch Vöcklabruck Restaurant „Zur Brücke“, 4840 Vöcklabruck, Vorstadt 18, www.hosilinz.at/gruppen/ hosi_regenbogenstammtisch.html, jeden Do ab 20.00
Lesbenabend HOSI Vereinszentrum, 5020 Salzburg, Müllner Hauptstr. 11, T. 0662/43 59 27-27, www.hosi.or.at, jeden 1. u. 3. Do ab 19.00
Salon de Femme 2 Stein, 5020 Salzburg, Giselakai 9, ab 18.00
Offener Abend Hosi-Lokal, 6020 Innsbruck, Innrain 100, www.queertirol.com, T. 0512/562 403, jeden Do 20.30
Barbetrieb von und für Frauen/Lesben FZ-Bar, 9., Währinger Str. 56/6, Eingang Prechtlg., T. 01/402 87 54, jeden Do u. Fr 19-24.00, bzw. nach Vorankündigung
FZ-Plenum FZ-Bar, 9., Währiger Str. 56/6, T.01/402 87 54, jeden 1. Do ab 18.30
Mahnwache und Speakerscorner Treffpunkt vor dem Kanzleramt zwischen 20 u. 20.15, jeden Do
Selbsterfahrungsgruppe für Frauen, Lesben, Mädchen! Praxis: 9., Gussenbauerg. 1/8, Anmeldung erforderlich! T. 01/283 24 90, Infos: http.://fachfrauen.wolfsmutter.com/392, Kosten: 17,- Euro, jeden Do 18-19.30
Selbsthilfegruppe Anonyme EssSüchtige 7., Stiftg. 8, T. 0676/7879144, jeden Do 19.00
Treffen der „Jungen Herzen“ HOSI Wien, 2., Novaragasse 40, jeden Do ab 19.00
Freitag ARGE Dicke Weiber – Feministische Initiative dicker Frauen FZ-Bar im Autonomen FrauenLesbenMädchenZentrum,Währinger Straße 59/ Eingang Prechtlgasse, 1090 Wien Kontakt: argedickeweiber@gmx.at, jeden 2. Fr im Monat, 17.30
1. Linzer Lesbenstammtisch Café Sax, 4020 Linz, Klammstr., www.hosilinz.at, jeden 3. Fr ab 20.00
Die Grünen Andersrum OÖ- Lesben, Schwule u. TG-Personen Treffen Grünes Haus, 4040 Linz, Landgutstraße 17, Sozialraum, jeden 1. Fr ab 19.00
Linzer Gehörlosen Lesben-SchwulenBi Stammtisch Coffee Corner, 4020 Linz, Bethlehemstr. 30, SMS unter 0664/380 70 42, jeden 1. Fr
Welser Frauen-Stammtisch – gemütlicher Frauentreffpunkt Schubert-Stüberl, 4600 Wels, Schubertstr. 13, jeden 1. u. 3. Fr ab 20.00
Frauencafé der Rosa-LilaPantherinnen – der Abend für Lesben und Freundinnen Schwul-Lesbische ARGE, 8020 Graz, Annenstr. 26, www.rlp.homo.at/ frauencafe, T. 0316/366 601, Fr 19-23.00
Bock for President In ihrer Dokumentation begleiten Houchang und Tom-Dariusch Allahyari die Flüchtlingshelferin Ute Bock bei ihrer täglichen Arbeit, aber auch privat. Herausgekommen ist ein Film, der „inspirieren, nicht deprimieren“ soll. Bock for President, derzeit in den österreichischen Kinos Vereinscafé Anchorage. Das Café der erfüllbaren Wünsche. Offen für alle Frauen und Lesben Autonomes FrauenLesbenzentrum, 6020 Innsbruck, Liebeneggstraße 15, T. 0512/580 839, info@frauenlesbenzentrum.at, www.frauenlesbenzentrum.at, jeden Mi und Fr ab 20.30
Barbetrieb mit Musik, Billard, Fernsehen, Zeitschriften und mehr. Von und für Frauen/Lesben FZ-Bar, 9., Währinger Str. 56/6 Eingang Prechtlg., T. 01/402 87 54, Do und Fr 19-24.00, bzw. nach Vorankündigung
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Offenes Treffen feministischer Migrantinnen Café Längenfeld, 12., Längenfeldg. 8, jeden 1. Fr
www.stammtischkrems.info /Frauen/Lilith, jeden 3. Sa ab 16.00
Mostviertel Andersrum. Lesbisch/schwules Treffen mostviertel_andersrum@hotmail.com, T. for girls 0664/655 46 94, jeden 1. Sa
Orlando-Party 6., Theobaldg. 10, jeden 2. Sa ab 22.00
Sonntag HOSI Sonntagsbrunch Café Steinschlag, 5020 Salzburg, Glockeng. 4, Frühstücksbuffet, jeden 3. So ab 11.00
Sonntagsfrühstück. Für Lesben und interessierte Frauen Frauengetriebe, 6900 Bregenz, Schillerstr. 2, T. 05574/455 38, frauengetriebe@aon.at, jeden 1. So ab 10.30
Weiber-Frühstück: Videos, Diskussion, Provokation, feministische Literatur, veganes Buffet E.K.H., 10., Wielandg. 2-4, jeden 1. So
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Café Standard, 5., Margaretenstr. 63, Infos: www.resisdanse.at, jeden Mi und Fr ab 21.00
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First love. Sexualberatung für Jugendliche zwischen 12 u. 19 Donauspital SMZ-Ost, Gyn. Ambulanz, 22., Langobardenstr. 122
Queerulantinnen – die neue Unigruppe. Anlaufstelle für Lesben, Feministinnen, Feizeitphilosophinnen u. andere blümerante Identitäten Gewi, Altes AKH, 9., Spitalg. 2-4, Kontakt: queerulantinnen@gmx.at
Samstag Frauenstammtisch – Treffen für Lesben, bisexuelle und transgender Frauen und Freundinnen Lilith Frauencafe, 3504 Krems/Stein, Steiner Landstr. 76, T. 02732/855 55,
Nach Vereinbarung Aus.Weg. Beim nächsten Mal wird alles anders? Beratung und Mediation für Lesben und Schwule aus.weg, D-80469 München, Baaderstr. 36/4, www.aus-weg.de
Frauenberatung Verein Frauen für Frauen Burgenland, 7400 Oberwart, Spitalg. 5, T. 03352/338 55; 7540 Güssing, Hauptstr. 26, T. 03322/430 01
Psychologische, juristische und arbeitsmarktpolitische Beratung sowie Sozialberatung für Frauen
Beratung, Kurse, Information für geistig oder mehrfach behinderte Frauen und ihre Angehörigen
Die Tür – Frauenservicestelle, 7210 Mattersburg, Brunnenpl. 3/2, T. 02626/626 70, 7000 Eisenstadt, Joachimstr. 11/2, T. 02682/661 24
Verein Ninlil, 3., Untere Weißgerberstr. 41, T. 01/714 39 39
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maiz – Autonomes Integrationszentrum von & für Migrantinnen maiz, 4020 Linz, Hofg. 11, T. 0732/77 60 70, maiz@servus.at, www.servus.at/maiz, Mo u. Do 10-16.00, Di u. Mi 10-14.00
Beratung im Schwangerschaftskonflikt, zu Verhütung und Essstörungen ISIS, 5020 Salzburg, Alpenstr. 48, T. 0662/442 255, kostenlos
Hotline Essstörungen des Frauengesundheitszentrums Graz Telefon zum Ortstarif: T. 0810/810 400, Mo u. Fr 10-12.00; Di u. Mi 9-12.00, Do 16-19.00
Patchwork-Familien-Service Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Joanneumring 3, T. 0664/231 14 99, Anmeldung erforderlich, Kosten: 5,-/10,- Euro
Verhütungsberatung für Mädchen und junge Frauen. Mit Monika Vucsak Frauengesundheitszentrum, 8010 Graz, Joanneumring 3, T. 0316/837 998, Anmeldung erforderlich, www.fgz.co.at
abz.get ready. Die Beratungsstelle für junge schwangere Frauen und junge Frauen mit Kind abz.austria, 8., Wickenburgg. 26/5, T. 0699/166 70 318, getready@abzaustria.at, www.abzaustria.at, Terminvereinbarung erforderlich!
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Coming Out Gruppe Lila Tip, 6., Linke Wienzeile 102, T. 01/586 8150, www.villa.at/lilatip/modules/news, Anmeldungen: Mi 17-20.00
Einzelberatung für Frauen in Krisensituationen Anm.: F.E.M., 18., Bastieng. 36-38, T. 01/476 15-5771, Erstgespräch kostenlos!
Mädchenworkshop: Besuch bei der Frauenärztin. Mit Gabriele Knappitsch F.E.M., 18., Bastieng. 36-38, T. 01/476 15-5771
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Mi 18.00-19.00 Orangina bzw. Bauch, Bein, Po: Die Sendung für die ganze Frau Orange 94.00 MHz
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Fr 18.00-19.00 Radio UFF. Sendung des Unabhängigen FrauenForums Orange 94.00 MHz, jeden 1. Fr
46 an.schläge februar 2010
So 20.00-21.00 Weibertalk. Eine Sendung des FrauenLesben Zentrums Innsbruck Freies Radio Innsbruck FREIRAD 105.9MHz und im Netz von UPC Tirol auf 88,80MHz, jeden 1. So
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2009register an.schläge Das feministische Magazin
Register, 24. Jg. 2009 Abtreibung, Selbstbestimmung Deutschland: Gegen den 1.000-Kreuze-Marsch München (11/09, S.12) Gynmed Jubiläum: Abtreibungsaufruhr (10/09, S.6) Jubiläum: pro:woman feiert 30-jähriges Bestehen (7-8/09, S.7)
Vorstoß: Recht auf Arbeit als Menschenrecht (10/09, S.7)
.Auszeichnung: Women’s World Congress 09 (4/09, S.6)
EU:„Null Toleranz“-Kampagne (6/09, S.13)
Women’s age: Konstruiertes Alter (2/09, S.27)
Bahl, Eva:„Kein zweites Nicaragua!“ (Gespräch mit Sandra Guevara - 2/09, S.12)
Frauenrechte: Happy Birthday, CEDAW! (12/09-1/10, S.13)
Bildung, Bildungspolitik
Ende: Aus für Schweizer feministisches Sprachrohr „FRAZ“ (11/09, S.27)
Iran:Tod durch Steinigung (4/09, S.15)
Bildungsarbeit: Beratung, Bildung und Begleitung (6/09, S.27) BOKU-Rektorin: Arbeitskreis: Keine Diskriminierung Bruners (5/09, S.7) Heinz, Andrea: Schlüsselkompetenzen (StudentInnen-Proteste - 12/09-1/10, S.5) Heinz, Andrea/Pixner, Silke: Uni-Utopien (Proteste der österreichischen StudentInnen - 12/09-1/10, S.8)
Köchl, Sylvia: Aloisia O. und der Paragraf 144 (Abtreiberin Aloisia O. - 9/09, S.32)
ÖH-Wahlen: eVoting und FHs (5/09, S.7)
Spanien: Geplante Liberalisierung bei Abtreibungen (6/09, S.12)
Unipolitik: Wieder keine Frau an der Spitze (6/09, S.27)
Women on Waves: Wellenreiterinnen (10/09, S.12) Aids Südafrika: Frauen, Gewalt und HIV (4/09, S.14) Arbeit, Arbeitslosigkeit Deutschland I: XL-Dumpinglohn (12/09-1/10, S.12) Deutschland: Sexarbeit – all inclusive (9/09, S.13)
Studieren: Frauen und Technik (6/09, S.27)
Disability/Selbstbestimmt Leben Parth, Aglaia/Rauchberger, Monika: Nichts über uns ohne uns (Beratungsstelle Wibs für Menschen mit Lernschwierigkeiten - 11/09, S.21) Raab, Heike: Shifting the Paradigm (Queer Theory meets Disability Studies - 11/09, S.22) Regenbogenparade: Behinderung ist queere Kultur (7-8/09, S.6)
Diskriminierung: Schwach und nicht schwindelfrei? (7-8/09, S.27)
Yun, Vina: „Behinderung ist queere Kultur“ (Gespräch mit den Queers on Wheels - 11/09, S.17)
Dossier: Prekäre Arbeitswelten (4/09, S.27)
Entwicklungshilfe
Enzenhofer, Bettina: „Wir haben dich alle sehr lieb“ (Club 2 zum Thema „Frauen und Karriere“ - 3/09, S.42) Equal Payday: (Un-)Gleiche Bezahlung (11/09, S.27) Euromayday: Kampf der Prekarisierung (5/09, S.27) Frauenarbeit: Eine Bilanz (2/09, S.27)
Koweindl, Daniela: Recht auf Bildung (Ausbildungszentrum für Waisenmädchen in Kamerun - 7-8/09, S.14)
Israel/Palästina: A life of security (2/09, S.15)
Madner, Martina:„Bin froh, dass ich noch hier bin“ (Gewalt gegen Frauen 2/09, S.28)
Konferenz: Links sein? Feministisch sein? (3/09, S.27)
Opferschutz: Zweites Gewaltschutzgesetz beschlossen (4/09, S.6)
Mexiko: Festival der würdigen Wut (2/09, S.14)
Videoprojekt: Miss handelt (10/09, S.7)
Mieling, Caroline: Goodbye, FRAZ! (an.ruf bei Sarah Stutte, Redaktionsleiterin bei „FRAZ“ - 12/09-1/10, S.7) Peru: Huren kämpfen für ihre Rechte (7-8/09, S.13)
Susemichel, Lea: Keine Tasse Milch (Gespräch mit Maria Galindo von den Mujeres Creando - 5/09, S.34)
Filmakademie: Männlicher Zweiervorschlag (4/09, S.27)
Wutscher, Irmi: Faschofeminismus? (Rechte Frauen - 3/09, S.16) Wutscher, Irmi: Kameradinnen im Kampf (Interview mit Renate Bitzan 3/09, S.20) Frauenbewegung, Österreich Johanna Dohnal zum 70er (3/09, S.7) Niederkofler, Heidi: Feministischer Wiederaufbau (Parteipolitische Frauenorganisationen in Österreich in der Nachkriegszeit - 11/09, S.32)
Studie: Fakten zur Situation lesbischer Frauen am Arbeitsplatz (12/09-1/10, S.27) Studie: Lesbische Frauen im Berufsleben (9/09, S.27) Studie: Weiterhin traditionelle Arbeitsteilung (10/09, S.27)
Billeth, Renate: Die Liste (2/09, S.31)
Denice: Declaration of Love (7-8/09, S.37) Denice: My Own Private Waterloo (11/09, S.37)
Straßen-Umbenennung: Widerstandskämpferin statt Antisemit (10/09, S.6)
Sexarbeit: Pflichten ja, Rechte nein (9/09, S.27)
Glossen
Geschichte, Widerstand
Flucht, Migration
Schmidt, Fiona Sara: PrekärCafé (an.ruf bei den „Santa Precaria“ vom PrekärCafé - 5/09, S.7)
Wutscher, Irmi: Österreich = Gender Gap (Ökonomische Gleichstellung von Männern und Frauen, Einkommenstransparenz - 12/09-1/10, S.10)
Hasenhuber, Verena: „Wie brauchen mehr Festnahmen“ (Kontrolle der Migration in die EU - 4/09, S.10)
Karrierefrau: Geschlecht als (Miss-)Erfolgsfaktor (3/09, S.27)
Reader: Kunst, Wissenschaft und Prekarität (5/09, S.27)
Roßhart, Julia: Ohnmachtsdiskurs (ver.di-Tagung in Berlin - 6/09
Wutscher, Irmi: Keine Geschenke (Das autonome FrauenLesbenzentrum in Innsbruck steht vor dem Aus - 7-8/09, S.10)
Rudigier, Saskya: RebellInnen im Omnibus (Bustouren in Linz erkunden verborgene Geschichten - 4/09, S.34)
Preis: FEMtech-Staatspreis für Chancengleichheit (5/09, S.27)
Lohngefälle: Gender Pay Gap (4/09, S.27)
EU-Parlament:Kritik an diskriminierender Familienpolitik (3/09,S.14)EU: Quote is nicht! (9/08, S.13)
Tomic, Marina: Europas Stimme? (EUWahl und europäische Gleichstellungspolitik - 7-8/09, S.8)
Ludwig, Katharina: Außerordentlicher Betrieb (Streik der GebäudereinigerInnen in Deutschland - 12/09-1/10, S.14)
Heinz, Andrea: Zweidrittelmehrheit (Gleichbehandlungsgesetz in Österreich - 9/09, S.8)
Europäische Union
Heinz, Andrea: Geschunden wie ein Pferd (ArbeitnehmerInnenrechte im Einzelhandel - 5/09, S.16)
Labour Moves: Ein Haushalt macht sich nicht von selbst (5/09, S.27)
Feministisch wohnen: Rechtssicherheit für Frauenwohnprojekt (ro*sa) (12/091/10, S.6)
Onlinearchiv: Frauenbewegung der ersten Republik (3/09, S.27)
Menschenrecht: EU-Verfahren wegen Schwulen-Diskriminierung (11/09, S.6)
Kellermann, Kerstin: Koloniale Piraterie (Italien: Kolonialismus und Kunst 11/09, S.14)
Gleichbehandlung 16. April: Equal Pay Day (4/09, S.7)
Gendergerecht: Preisregen (6/09, S.27)
Kellermann, Kerstin: Im Hinterkopf Abwertung (Barbara Pickl und das „abz*office service“ - 3/09, S.28)
Weinmann, Ute:„Organisierte Straffreiheit“ (Gewalt gegen RegimegegnerInnen in Tschetschenien - 9/09, S.10)
Pestal, Birgit: Empowerment in Pink (Indische FeministInnen protestieren mit „Pink Chaddi“ - rosa Unterwäsche - 5/09, S.12)
Ludwig, Katharina: Stasi in Tüten (Birthler-Behörde - die deutsch-deutsche Erinnerungsarbeit ist noch nicht abgeschlossen - 12/09-1/10, S.32)
Gender AG: Chancengleichheit in der Arbeitswelt Forschung (2/09, S.27)
WAVE-Konferenz: Lebensgefahr bei Trennung (11/09, S.6)
Karoly, Mirjam: „Sicheres Herkunftsland“ (Abschiebungen in den Kosovo 9/09, S.14) Maywald, Michaela: Beyond Bollywod (Indische Migrantinnen machen Kino - 5/08, S.24) Schmidt, Fiona Sara: Antirassismus für AnfängerInnen (ORF-Serie „tschuschen:power“ - 6/09, S.42) Forum Wissenschaft Karcher, Katharina: Von Kätzchen und Tigerinnen (Weiblicher Terrorismus 4/09, S.22) Koch-Rein, A.:Wissen schafft Geschlecht (Transgender Studies als akademisches Feld - 6/09, S.20) Prattes, Ulrike: Männlicher Feminismus? (Profeministische Männer - 2/09, S.22) Roßhart, Julia:„Der lautlos heranrollende Tsunami“ (Delegitimation feministischer Positionen in den Medien - 3/09, S.22) Steger-Mauerhofer, Hildegard: Noch nicht spruchreif (Gerichtliche Spruchpraxis bei Scheidungsurteilen in Österreich - 5/09, S.22) Frauenbewegung, International 8. März: Frauentag 2009 (3/09, S.6)
Warnecke, Jenny: Raubmord statt rettender Liebe? (Gegenerzählung zu „Aimée & Jaguar“ - 10/09, S.32) Gesundheit, Krankheit, Medizin Gendermedizin: Warum leben Frauen länger? (12/09-1/10, S.27) Gesundheit: Erste Frauen-Krankenkasse (7-8/09, S.27) Heinz, Andrea: Wiener Blut (Diskriminierung beim Blutspenden - 5/09, S.32) Horak, Gabi: Zweiklassen-Gynäkologie (10/09, S.10) Italien: Mifegyne-Zulassung (9/09, S.12) Pixner, Silke: Kein Bock auf Sex (Sexuelle Lustlosigkeit bei Frauen - 7-8/09, S.28)
Billeth, Renate: Erklärungen (5/09, S.31) Billeth, Renate: Mein Kind, das Sparschwein (7-8/09, S.31) Denice: Alcoholic. Messiah. (2/09, S.37)
Denice: R-Evolution (4/09, S.37) Denice: Romy and Michelle on Repeat (12/09-1/10, S.37) Denice: Softes Turbo-Lesbo-Tuning (10/09, S.37)
Diversity Leadership: Internationaler Diversity Award für Beatrice Achaleke (11/09, S.7) Enzenhofer, Bettina: L(i)ebensformen lernen (Projekt www.liebeist.org 4/09, S.28) FLIT-Flat (12/09-1/10, S.6) Frauen-Bibliothek: Dreißig Jahre AEP in Innsbruck (11/09, S.6) Frauenpreis: Neue Jury (9/09, S.7) Freiräume: In Wien wird ge(t)räumt (11/09, S.7) FZ Wien: Feministische Aktionsgruppe dicker Frauen (6/09, S.6) Heinz, Andrea: „Häkeln ist Class War“ (Handarbeiten als subversiver Akt 6/09, S.34) Heinz, Andrea/Schmidt, Fiona Sara: Wohnen in Rosa (Feministische Wohnprojekte - 7-8/09, S.17) Innsbruck: Gesprächsbereitschaft (9/09, S.6) Kapfer, Leonie:„Grundsätzlich gegen alle Abschiebungen“ (an.ruf bei Juliana Mauerbach, Mitorganisatorin des Aktionstags gegen Abschiebung - 11/09, S.7) Maywald, Ela: „Unglaubliche Ausmaße“ (Interview mit Sabine Koch von der Basisgruppe Tierrechte - 10/09, S.8) Pestal, Birgit: Empowerment in Pink (Indische FeministInnen protestieren mit „Pink Chaddi“ - rosa Unterwäsche 5/09, S.12) Preisverleihung: MiA 2009 (4/09, S.7) RebellInnen im Omnibus (Bustouren in Linz erkunden verborgene Geschichten - 4/09, S.34) Schmidt, Fiona Sara: Feminist P*rn Club (an.ruf bei Kornelia Zauner, Stephanie Lettner und Flora Schanda 9/09, S.7) Sekler, Nicola: Pluralität und ihre Grenzen (Weltsozialforum in Belém - 3/09, S.10) Singapur: Machtkampf bei AWARE (78/09, S.13) Töchtertag: Kontra-Modelle und Kajalstift (6/09, S.7)
Denice:The Accused (9/09, S.37)
Videoprojekt: Happy Birthday, Antirassismus! (11/09, S.6)
Denice:The Worst Dykefilms EVER (6/09, S.37)
Wagenburg: Gekommen, um zu bleiben (10/09, S.6)
Denice: ‘Til death do you part? (5/09, S.37)
Wien: feminist pressure (2/09, S.6)
Denice: Wien – Berlin 4-2 (3/09, S.37) Hammond, Beate: Gedanken über Wickie (2/09, S.11) Horak, Gabi: Klara is in the house (10/09, S.31) Steinheimer, Eva: Bäuche und Panik (12/09-1/10, S.31) Steinheimer, Eva: Klappe, die zweite (9/09, S.31) Steinheimer, Eva:„Wenn’s ein Bub wär...“ (4/09, S.31)
Ratgeber: Giftiges Spielzeug (3/09, S.15)
Thoma, Michèle: Die Prinzessin geht (11/09, S.31)
Verhütung:„Pille danach“ auf Rezept (12/09-1/10, S.7)
Thoma, Michèle: Du bist die Mutter! (3/09, S.31)
Verhütung: Pille für noch länger danach (10/09, S.27)
Thoma, Michèle: Sich frei entfalten (6/09, S.31)
Gewalt, Prävention
Initiativen, Aktionen
Aktion: 16 Tage gegen Gewalt an Frauen (12/09-1/10, S.7)
704 von ZARA dokumentierte Fälle (5/09, S.6)
Deutschland: Zensur gegen Kinderpornografie? (7-8/09, S.12)
Auszeichnung: Managerin des Jahres 08 (2/09, S.7)
Yun, Vina: Es ist ein gemeinsamer Kampf (Interview mit Carrie Hamilton, Ko-Organisatorin der ersten „Sex Worker Open University“ - 5/09, S.10) Yun, Vina: Im Garten der Utopien (Gespräch mit den maiz-Gründerinnn Tania Araujo, Luzenir Caixeta und Rubia Salgado - 11/09, S.8) Kirche, Religion, Fundamentalismus Horak, Gabi: In der Zwischenwelt (Katholisches Frauen- und Familienbild 5/09, S.5) Kellermann, Kerstin: Mazel-Tov-Cocktails (Töchter und Söhne der Holocaust-Überlebenden und der Punk 6/09, S.32) Roßhart, Julia. Alder Gott (Katholische Hochzeit - 12/09-1/10, S.42) Kommentare Ambrosch, Heidemarie: Wie feministisch ist die Linke … (5/09, S.25) Arztmann, Doris/Ortner, Rosemarie: Geistermarsch & Gegendemo (Budapester Gay Pride - 10/09, S.23)
februar 2010 an.schläge I
register2009 Beate Hammond: Handwerker (10/09, S.11)
Künstlerinnen im Mittelpunkt (5/09, S.31)
Höhepunkt-Reihe: Dieser Frühling wird lila (5/09, S.30)
Braidt, Andrea B.: Kann denn Glamour Sünde sein? (3/09, S.25)
Rocken in Hosen (7-8/09, S.31)
Hörspiel: Schall und Rauch (11/09, S.30)
Schmidt, Fiona Sara: Schneewittchen & Maschinendivas (Internet-Plattform für Online-Theater UpStage - 10/09, S.42)
„Sie kuschen nicht, sie spucken“ (11/09, S.30)
Jansenberger, Maggie: Von Körberln und Kirschen (Diskriminierende Werbung - 9/09, S.23)
Schmidt, Fiona Sara: Trans*Quote (an.ruf beim feministischen DJ-Kollektiv Quote - 6/09, S.7)
Enzenhofer, Bettina: Kontexte (Feminismus und Sprache - 6/09, S.5) Hajicsek, Iris: Geistermarsch & Gegendemo (Queer Pride Tábor in Tschechien 2009 - 10/09, S.23) Hammond, Beate: Ausgeschwiegen (5/09, S.11) Hammond, Beate: Black or white? (9/09, S.11) Hammond, Beate: Der Streichelzoo (3/09, S.11) Hammond, Beate: Gattinnenwahl (4/09, S.11) Hammond, Beate: Im Stereotyp gefangen (12/09-1/10, S.11) Hammond, Beate: Not quite right (6/09, S.11) Hammond, Beate: Pippi Langstrumpf, ganz schwarz (11/09, S.11) Hammond, Beate: Prinzessinnen und Mäuse (7-8/09, S.11) Heinz, Andrea: Kategorisierungswut (Literatur-Kategorisierungen - 9/09, S.5) Hölzl, Ute: Nach der EM ... ist vor der EM (Deutschland ist Frauenfußball-Europameister - 11/09, S.25) Horak, Gabi: Strukturen zertrümmern (2/09, S.5) Jansenberger, Maggie: Von Körberln und Kirschen (Diskriminierende Werbung - 9/09, S.23) Kegele, Nadine: Macht Platz für Violetta! (an.ruf bei Leni Kastl zum „Violetta Lesben Archiv“ - 3/09, S.7) Klaus, Elisabeth: „A feminist sense of humor“ (Nachruf auf Bea Arthur 6/09, S.25) Köver, Chris: Happy Birthday, Puppe! (Barbie feiert ihren 50. Geburtstag 4/09, S.25) Koweindl, Daniela: Täglich grüßt das Murmeltier (Eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Verbesserung der sozialen Lage von Künstlerinnen - 12/091/10, S.25) Krondorfer, Birge: Wie feministisch ist die Linke? (5/09, S.25) Kuntschner, Eva: Kann denn Glamour Sünde sein? (3/09, S.25) Rudigier, Saskya: Kein Sieg nach Punkten (Asylwerber_innen - 3/09, S.5) Staritz, Niki: Nach der EM ... ist vor der EM (Deutschland ist Frauenfußball-Europameister - 11/09, S.25) Susemichel, Lea: Ego und Elite (Parteipolitik in Deutschland - 11/09, S.5) Susemichel, Lea: Klum ist ein Stahlbad (Germany’s Next Topmodel - 7-8/09, S.5) Thoma, Michèle: Piroschka aber weint (Austria’s next Topmodel - 2/09, S.25) Yun, Vina: Kritische Allianzen (Bleiberecht in Österreich, Neuregelung 4/09, S.5) Yun, Vina: Panik auf der Zielgeraden (Geschlecht und Sport - 10/09, S.5) Kunst, Kultur, Ausstellung Die Götter lachen machen (2/09, S.31) Eine Frau und ihre Kamera (6/09, S.31) Gefühlter Körper im Bild und Trickfilm (4/09, S.30) Geldgeilheit, Totenmasken und peinliche Porträts (3/09, S.30)
II an.schlägefebruar 2010
Verborgene Kunst (12/09-1/10, S.31) Frauen im Museum (9/09, S.31) Ehrenprofessur: Aus dem Verborgenen (11/09, S.30) Erinnerungsarbeit: Hörbares Gedächtnis (12/09-1/10, S.30) Expanded cinema: Filmische Wolkenkratzer (3/09, S.30) Fernsehen: Kunst der Erinnerung (5/09, S.30) Fernsehen: Lego goes Homo (6/09, S.30) Figl, Bettina: Geschmähte Schmähführerinnen (Humoristische Frauen sind selten in den Medien sichtbar - 12/091/10, S.22) Film: Allein im Regen (11/09, S.30) Film: Die Freiheit nehm’ ich mir! (4/09, S.30) Film: Geschlecht ist Geschlecht ist was? (12/09-1/10, S.30) Film: Graz als burning place des österreichischen Films (3/09, S.30) Film: Tricky women sind in der Stadt (2/09, S.30)
Klein, Sabine: Kollektive Gedächtnislücken (Ausstellung „Stadt und Frauen. Eine andere Topographie von Wien“, Kulturtheoretikerin Elke Krasny - 2/09, S.36) Konzert: Keine Heldinnen des Normalen (2/09, S.30) Konzert: Musikalischer Angriff auf den Kunst-Malestream (4/09, S.30)
Literatur: Autorin neues Mitglied in Nobel-Jury (5/09, S.30) Literatur: Leslie Feinberg ist Lambda Pioneer 2009 (7-8/09, S.30) Literaturpreis: Mein Schnittlauch, ein Sumpfgewächs (12/09-1/10, S.30)
Frauenfilme im Fokus Freiheit (7-8/09, S.30)
Literaturwettbewerb: Haiku-Krimis (9/09, S.30)
Filmfestival: Über kurz oder lang (12/09-1/10, S.31)
Magazin: Achten Sie auf die Nebenfiguren (4/09, S.31)
Filmpreis: Sexpositiv (10/09, S.31)
Matinée: Die Urania ist eine Frau (3/09, S.31)
Fotografie: Familienausflüge und Patti Smith (4/09, S.31) Fotografie: Geschlechterrollen auf Fotopapier (11/09, S.31) Fotografie: Künstler_innen machen Kommunikation (6/09, S.30) Fotografie: Megan Lewis und der Mob (5/09, S.30) Fotografie: Tief unter die Oberfläche blicken (7-8/09, S.30) Graf, Silke/Yun, Vina: „Visuelle Sprachen subvertieren“ (Interview mit A.L. Steiner - 6/09, S.36) Gruber, Alice: Nur die Hunde hören, was sie sagt (Interview mit Lydia Lunch - 2/09, S.34) Happening: Love me Gender, love me true (6/09, S.30) Heinz, Andrea: Bestrickende Trickfilme (Tricky Women 2009 - 4/09, S.42) Heinz, Andrea: Dicks, Clits and Music („Slaughterin’ Slobbersville“ - 7-8/09, S.34) Heinz, Andrea: „Geschlecht ist nur eine Variable“ (Interview mit der Regisseurin Claudia Bosse - 10/09, S.34) Heinz, Andrea: Kategorisierungswut (Literatur-Kategorisierungen - 9/09, S.5) Heinz, Andrea: „Solange wir nicht politisch wurden, war es o.k.“ (an.ruf bei den „Drei Königinnen“ - 2/09, S.7) Heinz, Andrea: Spinnweben und Seifenblasen (Künstlerin Susanne M. Winterling - 3/09, S.36) Heinz, Andrea/Pirolt, Burgi: „What I need is a wife“ (Warum gibt es weniger erfolgreiche Autorinnen als Autoren? - 9/09, S.17)
Meißnitzer, Katharina: Feminism speaks East (Interview mit Bojana Pejic, Kuratorin der Ausstellung „Gender Check“ - 12/09-1/10, S.34) Mieze Medusa: Die Sache mit dem ... (Österreichische Literaturszene - 9/09, S.22) Musik: Das Klanglabor (4/09, S.30) Musikszene: … mehr als die Summe seiner Teile (12/09-1/10, S.30) Nachruf: Die engagierte Stimme Lateinamerikas (11/09, S.30) Nachruf: „Ein auf Füßen gehendes Gedicht“ (1932-2009) (5/09, S.31) Performance: 13 Lektionen zur Kunst (11/09, S.31) Performance: VictoryAhh! (9/09, S.30) Perry Baumgartinger, Persson/Frketic, Vlatka: TransImpressionen (Netherlands Transgender Film Festival - 78/09, S.42)
Susemichel, Lea/Heinz, Andrea: Diskurstanz (ImPulsTanz-Festival - 9/09, S.42) Symposium: Performance Pornografie (2/09, S.30) Tagebücher: Welterbe (9/09, S.31) Tanz: Neues Geschlecht durch Copy & Paste (6/09, S.30) Tanz: Pina Bausch 1940-2009 (9/09, S.30) Theater: Auf dem Weg (4/09, S.31) Theater: Bis auf weiteres nur ein Gerücht (2/09, S.30) Theater: Kunst und Krieg (3/09, S.31) Theater: Revolutionäre Rosa (5/09, S.30) Theater: Rosa und die starken Frauen (10/09, S.30) Theaterpreis: Die Theatermacherin (78/09, S.31)
Selbstzweifel: Fett weg II (2/09, S.6) Studie I: Mutterstress (7-8/09, S.6) Studie II: Mathestress (7-8/09, S.6) Mütter, Familie Horak, Gabi: 35,- Euro brutto (Das Hebammenzentrum in Wien feiert sein zwanzigjähriges Bestehen - 9/09, S.28) Schmidt, Fiona Sara: Krawall im Kindergarten (Wiener Kollektiv „Kindergartenaufstand“ - 6/09, S.8) Naturwissenschaft, Technik Susemichel, Lea: Rätselhafte Rädertiere (Interview mit Kirsten Smilla Ebeling 4/09, S.19) Vandermassen, Griet:Wer hat Angst vor Darwin? (4/09, S.16) Ökonomie Habermann, Friederike: Östrogen spritzen? (Neoliberalismus - 9/09, S.24)
Höppner, Grit: Ausgemauert? (Fall der Berliner Mauer - 10/09, S.28)
Die Kunst zu rauben (Les Reines Prochaines - 5/09, S.42)
Ludwig, Katharina: Krisenfest (Treffen der Weltbankgruppe und des Internationalen Währungsfonds in Istanbul 2009 - 10/09, S.14)
Wutscher, Irmi: „Ich definiere mich als Butch!“ (Interview mit Hank Bobbit 4/09, S.36) Yun, Vina: Auf die Rampen! (Das feministische Musikfestival rampenfieber 9/09, S.36) Yun, Vina: Die ewige Adoleszenz (Die Absteckung neuer Grenzen des HorrorFantasy-Genres durch den aktuellen Vampir-Boom - 12/09-1/10, S.20)
Roßhart, Julia: Neue alte Kapitalismuskritik (Attac-Kapitalismuskongress 4/09, S.8) Plus Feminin: Rührselig (4/09, S.6) Geschlechtsneutral: Fräulein abgeschafft (5/09, S.6) Intersex: Letzte Instanz (10/09, S.6)
Männer
Positives Fazit: Zukunftsträger (3/09, S.6)
McKenzie, Caroline J.: Batmans heilige Schlacht (Vaterrechtler in den USA 10/09, S.21)
Positives Feedback: Überweisungsträger (3/09, S.6)
Susemichel, Lea:„Ein einziges Desaster“ (Vaterrechtler - 10/09, S.16)
Medien, Neue Medien
Schlüter, Stefanie: Haus am Meer (Frauenfiguren bei der Viennale 2009 12/09-1/10, S.36)
Maskulin: Armselig (4/09, S.6)
Weihnachten/Silvester: Brutale Feiertage (12/09-1/10, S.30)
Pewny, Katharina: Theater über Theater (Das deutschsprachige Theater reflektierte in der vergangenen Saison Medialität und Mythen - 11/09, S.42)
Reichard, Katja: Common spaces, common concerns? (Feministische Stadtund Raumplanung - 7-8/09, S.20)
Männermagazin II: Rotes Fleisch (12/091/10, S.6)
Hausbichler, Renate:„Die bleiben, wo sie sind!“ (Frauen und Wirtschaftskrise 2/09, S.10)
Susemichel, Lea: Nach rechts offen (Männerbewegung, Interview mit Andreas Kemper - 10/09, S.19)
Radioreihe: Listen to the Female (9/09, S.30)
Lehrbuch: Meerjungfrauen (11/09, S.6)
Verdienstzeichen: Offenes humanistisches Denken (10/09, S.30)
Pestal, Birgit: Die richtigen Fragen (Porträt der Filmemacherin Shermin Voshmgir - 10/09, S.36)
Pixner, Silke: Kleine VampirinnenKunde (12/09-1/10, S.21)
Ausziehen:„Blowjob“(9/09, S.6)
Männermagazin I: Gelbes Fleisch (12/09-1/10, S.6)
Susemichel, Lea: Resistanbul (11. Istanbul Biennale - 11/09, S.36)
Kunstprojekt: Der Muse reicht’s (12/091/10, S.27)
Austauschen:„Blickfang“ (9/09, S.6)
Streit, Elisabeth: Ich sauge, also bin ich (VampirInnen auf Zelluloid - 12/091/10, S.16)
Krainer, Isabella/Eiblmayr, Silvia: Immer noch ein Statement (Biennale von Venedig 2009 - 7-8/09, S.36)
Kunst: Ehrendoktorat für EXPORT (78/09, S.30)
Minus
Geschlechtsverwirrend: Eve Kosofsky Sedgwick tot (5/09, S.6)
Susemichel, Lea: Geschminkte Wahrheiten (Dokumentarfilm „Gangster Girls“ - 3/09, S.34)
Kunst: Die Göttin lässt grüßen (10/09, S.30)
Thoma, Michèle: Piroschka aber weint (Austria’s next Topmodel - 2/09, S.25)
Stauner,Tina Karolina: Eine Kobra sehen (Gespräch zwischen Patti Smith und Christoph Schlingensief - 2/09, S.42)
Konzert: Popsong goes feminism (3/09, S.30)
Film: Weltumrundung (10/09, S.30)
Filmpremiere: Pippi Langstrumpf meets Sgt. Pepper
Spenden: Rettet das Blaue Haus (10/09, S.30)
Susemichel, Lea: Klum ist ein Stahlbad (Germany’s Next Topmodel - 7-8/09, S.5)
Innovationspreis: fiber ausgezeichnet (2/09, S.7) MiGay ist da! (5/09, S.6) Morawek, Katharina: Wake up, history! (Interview mit Jee alias Jeannette Petri, Herausgeberin des Magazins „Anattitude“ - 12/09-1/10, S.28)
Selbstbewusstsein: Fett weg I (2/09, S.6) Sexstreik: Kenianische Lysistrata (6/09, S.6)Sexstreit: Italienische Xanthippe (6/09, S.6) Transsex: Oberstes Gericht (10/09, S.6) Zeitschrift: Magermodels (11/09, S.6) Politik, International Afghanistan: Frauenfeindliches Familiengesetz beschlossen (5/09, S.15) Bosnien Herzegowina: 14 Jahre später (11/09, S.12) Deutschland: Bleiberecht für alle! (11/09, S.13)
Preisträgerin: EU-Preis an Eva Bachinger (3/09, S.7)
Deutschland II: Ehe wird Ehe (12/091/10, S.13)
Roßhart, Julia:„Der lautlos heranrollende Tsunami“(Delegitimation feministischer Positionen in den Medien - 3/09, S.22)
Deutschland: Kopftuchverbot verletzt Menschenrechte (6/09, S.12) Deutschland/USA:„Sexuelle Identität“ im Gesetz (11/09, S.13)
2009register Susemichel, Lea: Scheitern ist auch ausgeschlossen (Interview mit der Prokrastinationsexpertin Kathrin Passig - 2/09, S.18)
EU: Schwedin Langbakk wird Direktorin (2/09, S.14)
ÖVP Tirol: Frauenpolitikerinnen gehen (4/09, S.7)
EU-Wahl: Stell dir vor, es ist Wahl … (6/09, S.6)
Parlament: Erste gehörlose Abgeordnete (9/09, S.6)
EU/Mittelamerika: Kampf gegen Femizide (12/09-1/10, S.12)
Pirolt, Burgi: Politik für 289.436 (BZÖ und Frauenpolitik in Kärnten - 5/09, S.8)
Global:Wer zahlt für die Krise? (5/09, S.14)
Rassismus II: ai-Bericht: Rassismus in Österreich institutionalisiert (5/09, S.7)
Hasenhuber, Verena:„Wie brauchen mehr Festnahmen“ (Kontrolle der Migration in die EU - 4/09, S.10)
Schmidt, Fiona Sara: Krawall im Kindergarten (Wiener Kollektiv „Kindergartenaufstand“ - 6/09, S.8)
Hausbichler, Renate:„Die bleiben, wo sie sind!“ (Frauen und Wirtschaftskrise 2/09, S.10)
Sicherheit: Fingerabdruck im Pass (5/09, S.6)
Wutscher, Irmi:„Ich definiere mich als Butch!“ (Interview mit Hank Bobbit 4/09, S.36)
Sprachlos: Wenig Redezeit für Frauen im Parlament (7-8/09, S.27)
Wutscher, Irmi: Maria, gnadenlos (Maria Fekter - 2/09, S.8)
Wahlhilfe: Online Infoportal (3/09, S.7)
Yun, Vina: Auf der Suche nach dem „Sub“ (Interview mit den Regisseurinnen Katharina Lampert und Cordula Thym - 11/09, S.34)
Heinz, Andrea: Offenkundig angebracht (Freie Wahl des Vornamens, unabhängig vom Geschlecht - 11/09, S.10) Höppner, Grit: Ausgemauert? (Fall der Berliner Mauer - 10/09, S.28)
Wutscher, Irmi: Maria, gnadenlos (Maria Fekter - 2/09, S.8)
Indien: Freihandelsabkommen untergräbt EU-Förderungen (6/09, S.12)
Yun, Vina: Kritische Allianzen (Bleiberecht in Österreich, Neuregelung - 4/09, S.5)
Indien: Unberührbare Präsidentin (78/09, S.12)
Porträts, Interviews
Frauenanteil in Parlamenten 2007 (78/09, S.12) Japan: Risse in der Männerherrschaft (12/09-1/10, S.12) Klimaschutz: Gender & Climate (11/09, S.12) Malaysia: Schmutzkampagne (4/09, S.14) Niederlande: Kein Arbeitslosengeld für Burka-Trägerinnen (11/09, S.12) On strike: Gegen Sexismus und Rassismus (2/09, S.14) Osteuropa: Sextourismus (5/09, S.14) Türkei: Pinar Selek erneut von Haft bedroht (9/09, S.12) Uruguay: Yessie Macchi gestorben (4/09, S.14) USA: Gender Neutralität im U.S.-Kongress (2/09, S.14) USA: Hispanierin wird Höchstrichterin (9/09, S.13) Politik, Österreich 1. Mai:„In Linz gibt es viel Polizei“ (6/09, S.6) Bildungsmarkt: Fekter: Kindergeld gegen Ausbildung (12/09-1/10, S.6) Enquete: Zur Schieflage im Nationalrat (11/09, S.7) Familienpolitik: Kaum Entlastung für untere Einkommen (2/09, S.6) Fordern und Fördern“ - Ja, genau, Frau Ministerin! (an.ruf bei Angela Magenheimer, Obfrau der Initiative „Ehe ohne Grenzen“ - 7-8/09, S.7) Graz: Neue Unabhängige Frauenbeauftragte (4/09, S.6) Häfner, Svenja: Konservative Traditionen (Kinderbetreuungsgeld und konservative Familienpolitik in Österreich - 7-8/09, S.24) Horak, Gabi: Strukturen zertrümmern (2/09, S.5) Innsbruck:Tiroler FrauenLesbenzentrum droht die Schließung (6/09, S.7) Jubiläum: Alleinerzieher_innen benachteiligt (10/09, S.7) Klein, Barbara:Täglich grüßt das Murmeltier (Eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Verbesserung der sozialen Lage von Künstlerinnen - 12/09-1/10, S.25) Madner, Martina:„Bin froh, dass ich noch hier bin“ (Gewalt gegen Frauen 2/09, S.28)
Enzenhofer, Bettina:„Solidarisch teilen“ (Interview mit Mechthild Ziegenhagen, Initiatorin des ersten Beginenhofes in Österreich - 7-8/09, S.22) Graf, Silke/Yun, Vina:„Visuelle Sprachen subvertieren“ (Interview mit A.L. Steiner - 6/09, S.36) Gruber, Alice: Nur die Hunde hören, was sie sagt (Interview mit Lydia Lunch 2/09, S.34) Hausbichler, Renate:„Die bleiben, wo sie sind!“ (Frauen und Wirtschaftskrise 2/09, S.10) Kegele, Nadine: Womyn’s Gathering (an.ruf beim Organisationsteam vom Autonom-Feministischen FrauenLesbenTreffen - 4/09, S.7) Kellermann, Kerstin: Auf gleicher Augenhöhe (Interview mit Meryem Citak von der „Redaktion Minderheiten“ des ORF - 6/09, S.10) Meißnitzer, Katharina: Feminism speaks East (Interview mit Bojana Pejic, Kuratorin der Ausstellung „Gender Check“ 12/09-1/10, S.34) Mieling, Caroline: Goodbye, FRAZ! (an.ruf bei Sarah Stutte, Redaktionsleiterin bei „FRAZ“ - 12/09-1/10, S.7) Pixner, Silke/Benedikt, Claire: Selbstbewusste Slayer-Schnitte (Buffy oder Bella? Interview mit Chris Köver - 12/091/10, S.18) Schmidt, Fiona Sara: Krawall im Kindergarten (Wiener Kollektiv „Kindergartenaufstand“ - 6/09, S.8) Schmidt, Fiona Sara: So klugscheißen wie Bernhard (Interview mit Barbi Markovic - 9/09, S.20) Schmidt, Fiona Sara/Benedikt, Claire: Körper als Raum (Interview mit Roberta Lima - 9/09, S.34) Steger, Lise: Bilder mit schrecklichem Gelbstich (Gespräch mit der Autorin und Regisseurin Sarah G. Foetschl 2/09, S.32)
Unger, Jenny/Rudigier, Saskya:„Der saugt nicht, stelle ich fest“ (Interview mit Gabriele Heinisch-Hosek - 3/09, S.8) Welzmüller, Anita: Schutzzonen gegen psychische Gewalt (an.ruf bei Christian Fiala, ärztlicher Leiter von Gynmed 10/09, S.7)
Yun, Vina:„Behinderung ist queere Kultur“ (Gespräch mit den Queers on Wheels - 11/09, S.17) Yun, Vina: Definitionsmacht gewinnen (Interview mit Julia Ehrt, Jannik Franzen und Ins A Kromminga zur anstehenden Änderung des sog. Transsexuellen-Gesetzes in Deutschland - 6/09, S.22)
Recht Studie: Sinkende Verurteilungsquote bei Vergewaltigungen (7-8/09, S.7) Sudan: Get your hands off our pants! (10/09, S.12) Susemichel, Lea:„Es ist eine Revolution“ (Interview mit Eva Fels, Obfrau des Vereins TransX - 6/09, S.14) Rechtsextremismus, Militär, Polizei Antifaschismus: Ravensbrückerinnen gegen rechtsextremismus (7-8/09, S.6) Pixner, Silke: Kinder im Krieg (KindersoldatInnen - 4/09, S.12) Wutscher, Irmi: Faschofeminismus? (Rechte Frauen - 3/09, S.16) Wutscher, Irmi: Kameradinnen im Kampf (Interview mit Renate Bitzan 3/09, S.20) Rezensionen, Bücher
Queer
AG Queer Studies Hamburg: Verqueerte Verhältnisse. Intersektionale, ökonomiekritische und strategische Interventionen (Susemichel, Lea: verqueert & verschränkt - 9/09, S.39)
Bachinger, Eva Maria: Liebe auf RucolaErdbeersalat („Meet and Eat“ - 5/09, S.28)
Amesberger, Helga/Halbmayr, Brigitte: Das Privileg der Unsichtbarkeit (Yun, Vina: Weißsein als Praxis - 4/09, S.40)
Büllesbach, Daphne:„… giving you our ideas!“ (Sarajevo Queer Festival 2009 11/09, S.28)
Asefaw, Fana: Weibliche Genitalbeschneidung. Hintergründe, gesundheitliche Folgen und nachhaltige Prävention (Horak, Gabi: Zurück zum Begriff „Beschneidung“- 4/09, S.41)
Deutschland: Adoption I: Elternschaft ist soziale Gemeinschaft (10/09, S.13) Deutschland: LesMigraS feiert 10. Geburtstag (9/09, S.12) EU: Homophobie-Bericht (5/09, S.14) Hajicsek, Iris: Geistermarsch & Gegendemo (Queer Pride Tábor in Tschechien 2009 - 10/09, S.23) Hajicsek, Iris: Was heißt hier „transgender“ …? (6/09, S.17) Homo-Ehe: Eingetragene PartnerInnenschaft ab Jänner 2010 (12/09-1/10, S.7) Island: Kleine Insel, großes Vorbild (3/09, S.14) Israel: Demos gegen Homophobie (9/09, S.12) Jubiläum: Stonewall in Wien (9/09, S.7) Kampagne: Stopp der Trans-Pathologisierung (10/09, S.12) Kuntschner, Eva: Kann denn Glamour Sünde sein? (3/09, S.25) Perry Baumgartinger, Persson/Frketic, Vlatka: TransImpressionen (Netherlands Transgender Film Festival - 7-8/09, S.42) Perry Baumgartinger, Persson/Frketic, Vlatka:TransPersonen & Arbeitsmarkt (6/09, S.18) Poell, Maria: Best of Queer Cinema (Identities Queer Film Festival 2009 5/09, S.36) Queer Symposium: Utopien und darüber hinaus (5/09, S.27)
Susemichel, Lea:„Es ist eine Revolution“ (Interview mit Eva Fels, Obfrau des Vereins TransX - 6/09, S.14)
Shoe Day: Coming Out mit Flip Flops und Gummistiefeln (3/09, S.14)
Susemichel, Lea: Keine Tasse Milch (Gespräch mit Maria Galindo von den Mujeres Creando - 5/09, S.34)
Susemichel, Lea:„Es ist eine Revolution“ (Interview mit Eva Fels, Obfrau des Vereins TransX - 6/09, S.14)
Susemichel, Lea:„Obama ist ein Feminst“ (Interview mit der US-Autorin Amy Richards - 3/09, S.12)
Uruguay: Adoption II:„Erweiterung der Kinderrechte“ (10/09, S.13)
Susemichel, Lea: Rätselhafte Rädertiere (Interview mit Kirsten Smilla Ebeling 4/09, S.19)
und Ins A Kromminga zur anstehenden Änderung des sog. Transsexuellen-Gesetzes in Deutschland - 6/09, S.22)
USA: Soldatin nach Outing entlassen (3/09, S.14) Yun, Vina: Definitionsmacht gewinnen (Interview mit Julia Ehrt, Jannik Franzen
Atta, Sefi: Sag allen, es wird gut! (Horak, Gabi: Eine Heldin in Nigeria - 3/09, S.39) Atwood, Margaret: Moralische Unordnung (Rudigier, Saskya: Tour durch ein Frauenleben - 2/09, S.41) Aulenbacher, Brigitte/Wetterer, Angelika (Hg.): Arbeit. Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung (Yun, Vina: Ganze Arbeit - 6/09, S.40) Babka, Anna/Hochreiter, Susanne (Hg.): Queer Reading in den Philologien. Modelle und Anwendungen (Yun, Vina: Reading Queer - 9/09, S.40) Baum, Vicki: Pariser Platz 13. Eine Komödie aus dem Schönheitssalon und andere Texte über Kosmetik, Alter und Mode (Heinz, Andrea: Jung und schön - 7-8/09, S.40) Behrend, Hanna: Die Überleberin: Jahrzehnte in Atlantis (Vieten, Ulrike: Vier Leben - 4/09, S.39) Bendixen, Katharina: Der Whiskyflaschenbaum (Kegele, Nadine: Verdächtiges Personal - 10/09, S.41) Benhabib, Seyla: Die Rechte der Anderen. Ausländer, Migranten, Bürger (Susemichel, Lea: Wunschverhandlungen 2/09, S.39) Berg, Sibylle: Der Mann schläft (Susemichel, Lea: Depression und Liebe 12/09-1/10, S.40 Bódis, Kriszta: Artista (Schmidt, Fiona Sara: Artistin der Freiheit - 12/09-1/ 10, S.41) Bodrozic, Marica: Lichtorgeln. Gedichte (Thoma, Michèle: Meine Blume hat Hochsaison - 5/09, S.40) Butler, Judith: Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen (Benedikt, Claire: Neue Solidargemeinschaften 6/09, S.39)
Camus, Celine/Hornung, Annabelle/Imlinger, Fabienne/Kolbe, Angela/Noll, Milena/Stauffer, Isabelle (Hg.): Im Zeichen des Geschlechts. Repräsentationen, Konstruktionen, Interventionen (Enzenhofer, Bettina: Repräsentieren und intervenieren - 5/09, S.40) Danneberg, Bärbel: Alter Vogel, flieg! Tagebuch einer pflegenden Tochter (Kellermann, Kerstin: Universum voller Liebe - 4/09, S.41) Ehnis, Patrick: Väter und Erziehungszeiten - Politische, kulturelle und subjektive Bedingungen für mehr Engagement in der Familie (Eckhorst, Kendra: Männerproblem - 12/09-1/10, S.40) End, Markus/Herold, Kathrin/Robel, Yvonne (Hg.): Antiziganistische Zustände. Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments (Yun, Vina: Doing Gypsy - 11/09, S.39) Francia, Luisa: Hundstage. Krokodilstränen - Leben mit dem Klimawandel (Öllinger, Petra: Oberwasser - 3/09, S.41) Gerstl, Elfriede: lebenszeichen. gedichte träume denkkrümel (Heinz, Andrea: Im Sprachwald - 11/09, S.40) Grill, Andrea: Tränenlachen (Thoma, Michèle: Du - 2/09, S.40) Haas, Ulrike: Frau wer bist du. Anleitung zur Selbstbestimmung über den Frauenkörper (Thoma, Michèle: Selbstbestimmte Körper - 6/09, S.40) Hable, Silvia: Augen zu gilt nicht. Auf der Suche nach einer gerechteren Welt (Susemichel, Lea: Szene-Schmöker 7-8/09, S.41) Hagena, Katharina/Clemen, Stefanie: Grausi schaut unter den Stein (Häfner, Svenja: Einfach schaurig - 2/09, S.41) Herzzeit. Ingeborg Bachmann - Paul Celan. Der Briefwechsel. Mit den Briefwechseln zwischen Paul Celan und Max Frisch sowie zwischen Ingeborg Bachmann und Gisèle Celan-Lestrange (Heinz, Andrea: „Ich weiß nur jetzt kein Wort dafür“ - 4/09, S.40) Höhfeld, Barbara: Aus Bildern zusammen setzen (Thoma, Michèle: Erlöst vom Denken - 12/09-1/10, S.40) Huppertz, Nikola: Karla, Sengül und das Fenster zur Welt (Häfner, Svenja: Freundinnen? - 4/09, S.41) Jürgs, Brigitta (Hg.): Flotte Autos Schnelle Schlitten. Künstlerinnen & Schriftstellerinnen & ihre Automobile (Schmidt, Fiona Sara: On the Road 5/09, S.40) Rezensionen, Bücher Kauer, Katja: Popfeminismus! Fragezeichen! (Benedikt, Claire: Pop und Feminismus 12/09-1/10, S.40) Kennedy, A.L.: Was wird (Schmidt, Fiona Sara: Ausschnitte - 10/09, S.41) Kerner, Ina: Differenzen und Macht. Zur Anatomie von Rassismus und Sexismus (Krondorfer, Birge: Integrative Analysen - 11/09, S.41) Kinshofer, Lotte/Ballhaus, Verena: Der Tag, an dem Marie ein Ungeheuer war (Häfner, Svenja: Gegenstrategie inkl. 3/09, S.41) Kliebenstein, Juma: Tausche Schwester gegen Zimmer (Häfner, Svenja: Verspätete Schwesternliebe - 7-8/09, S.41) Klinger, Cornelia/Knapp, Gudrun-Axeli: ÜberKreuzungen. Fremdheit, Ungleichheit, Differenz (Enzenhofer, Bettina: raceclassgenderetc. - 6/09, S.41)
februar 2010an.schläge III
register2009 Krese, Marusa: Heute nicht/Danes ne. Gedichte/Pesmi. Deutsch und Slowenisch (Thoma, Michèle: Weh-Mut 6/09, S.41)
Ronge, Verena: Ist es ein Mann? Ist es eine Frau? (Schmidt, Fiona Sara: Dekonstruktion eines Patriarchen - 78/09, S.41)
Winkler, Gabriele/Degele, Nina: Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten (Yun, Vina: Der Hype um Intersektionalität - 10/09, S.39)
Kunstpavillon - Tiroler Künstlerschaft: Integration impossible? The Politics of Migration in the Artwork of Tanja Ostojic (Kellermann, Kerstin: Bespielung der Grenzen - 7-8/09, S.39)
Roßbacher, Verena: Verlangen nach Drachen (Heinz, Andrea: Wunderlichkeiten - 9/09, S.41)
Zange, Julia: Die Anstalt der besseren Mädchen (Kager, Mia: Schöne Verzweiflung - 2/09, S.41)
Sanyal, Mithu M.: Vulva - Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts (Eckhorst, Kendra: Da unten - 3/09, S.41)
Zeller, Felicia: Einsam lehnen am Bekannten (Kegele, Nadine: Bechern wider die Fadesse - 9/09, S.40) Rezensionen CDs
Schäfer, Elisabeth: Die offene Seite der Schrift. J.D. und H.C. Côte à Côte (Kager, Mia: Endlose Lektüre - 5/09, S.41)
Allen, Lily: It’s Not Me, It’s You (Graf, Silke/Yun, Vina: Lessons in Pop - 3/09, S.38)
Schmidtkunz, Renata: Im Gespräch. Christina von Braun (Enzenhofer, Bettina: Zerrissenheit - 10/09, S.41)
Amanda Blank: I love You (Graf, Silke/Yun, Vina: Dance-Rap Sessions 10/09, S.38)
Kutschke, Svealena: Etwas Kleines gut versiegeln (Susemichel, Lea: Skurrile Blumigkeit - 11/09, S.40) Kuttner, Sarah: Mängelexemplar (Kegele, Nadine: Bitte feministisch nachjustieren - 6/09, S.40) LaFleur, Suzanne: Mich gibt’s auch noch! (Schmidt, Fiona Sara: Tapfere Mädchen - 12/09-1/10, S.41) Larson, Leslie: Turbulenzen (Pankratz, Helga: Last Minute - 9/09, S.41) Rezensionen, Bücher Latigo, Grace Marta: Meine Worte. Mit Bildern von G.M. Latigo (Thoma, Michèle: Roh-Kost - 7-8/09, S.41) Lavizzari, Alexandra: Fast eine Liebe. Annemarie Schwarzenbach und Carson McCullers (Schäfer, Elisabeth: Fast zwei Leben - 5/09, S.39) Lichtenberger-Fenz, Brigitte/Ingrisch, Doris: Beruf, Karriere und Wissenschaft. Narrative über geschlechtsspezifische Un-/Gleichheiten und Un/Gleichzeitigkeiten (Krondorfer, Birge: Dauerproblem - 11/09, S.41) Lisa & Co Autorinnenteam: Linzer Frauenkalender/Linz women’s calendar (Thoma, Michèle: Linzer Ladies 2/09, S.40) Maiwald, Salean A.: Von Frauen enthüllt. Aktdarstellung durch Künstlerinnen vom Mittelalter bis zur Gegenwart (Heinz, Andrea: Enthüllungskunst - 7-8/09, S.40) Markovic, Barbi: Ausgehen (Schmidt, Fiona Sara: Bernhard in Belgrad - 6/09, S.41) Mayröcker, Friederike: Scardanelli (Kegele, Nadine: Ein Looping in bewährter Form - 7-8/09, S.40) Mieze Medusa: Freischnorcheln (Susemichel, Lea: Freischreiben - 3/09, S.40) Mouffe, Chantal: Das demokratische Paradox (Krondorfer, Birge: Gefährdete Demokratie - 5/09, S.41) Mouffe, Chantal: Exodus und Stellungskrieg. Die Zukunft radikaler Politik (Krondorfer, Birge: Gefährdete Demokratie - 5/09, S.41) Müller, Herta: Atemschaukel (Kegele, Nadine: „Alles, was ich tat, hatte Hunger“ - 12/09-1/10, S.39) Musgrove, Marianne: Jules Traumzauberbaum (Häfner, Svenja: Sorgenlos schlafen - 10/09, S.41) Nekolny, Carina: Yunnan - Unter südlichem Himmel (Öllinger, Petra: Auf dem Rücken - 3/09, S.41) Pusch, Luise F.: Berühmte Frauen. Kalender 2010 (Enzenhofer, Bettina: Die Frau zum Tag - 12/09-1/10, S.41) Rauchut, Franziska: Wie queer ist Queer? Sprachphilosophische Reflexionen zur deutschsprachigen akademischen >Queer<-Debatte (Enzenhofer, Bettina: Queer/queer/quer? - 3/09, S.40) Reyer, Sophie: baby blue eyes (Kegele, Nadine: Kein Durchfall - 3/09, S.40)
Scholl, Sabine/Mischkulnig, Lydia: Böhmische Bibel. Unheilige Schrift für Puppen. Band 3: Herminator (Kegele, Nadine: Nach der Königsdisziplin 11/09, S.40)
Bat For Lashes: Two Suns (Graf, Silke: Music Therapy - 6/09, S.38)
Schulte, Christa: In jeder Beziehung. Anregungen für Liebespaare (Enzenhofer, Bettina: Lust auf Lust - 9/09, S.41)
Chicks on Speed: Cutting The Edge (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Cutting the Edge - 7-8/09, S.38)
Spivak, Gayatri Chakravorty: Righting Wrongs. Unrecht richten (Susemichel, Lea: Wunschverhandlungen - 2/09, S.39) Stauß, Barbara: Schauriges Lachen. Komische Schreibweisen bei Christa Reinig, Irmtraud Morgen und Elfriede Jelinek (Heinz, Andrea: Lachende Revolutionärinnen - 11/09, S.40) Sveland, Maria: Bitterfotze (Kegele, Nadine: Keine Märtyrerin - 9/09, S.40) Sylvester-Habenicht, Erdmute: Kanon und Geschlecht. Eine Re-Inspektion aktueller Literaturgeschichtsschreibung aus feministisch-genderorientierter Sicht (Kegele, Nadine: Eine Stimme geben - 11/09, S.41) Thompson, Christiane/Weiß, Gabriele (Hg.): Bildende Widerstände - widerständige Bildung. Blickwechsel zwischen Pädagogik und Philosophie (Krondorfer, Birge: Bildung zur Lücke 2/09, S.41) Tielsch, Ilse: Unterwegs. Reisenotizen und andere Aufschreibungen (Thoma, Michèle: Slow Motion - 10/09, S.40) Tiwald, Katharina (Hg.): Berührungen. Herta Kräftner zum 80. Geburtstag (Öllinger, Petra: „Wenn ich mich …“ 9/09, S.41) Utler, Anja: jana, vermacht (Kegele, Nadine: Verweigertes Gespräch - 10/09, S.40) von Stemm, Antje: Die Pop-up-Girls. Abenteuer im Papierland. Ein Pop-upBuch zum Selberbasteln (Häfner, Svenja: Schnipp-schnapp-pappe-la-papp 12/09-1/10, S.41) Walz, Heike/Plüss, David (Hg.): Theologie und Geschlecht. Dialoge querbeet (Krondorfer, Birge: Ist Gott queer? 2/09, S.40) Weiss, Alexia: Haschems Lasso (Thoma, Michèle: Scheitel und Stilettos 10/09, S.40) Wetterer, Angelika (Hg.): Geschlechterwissen und soziale Praxis. Theoretische Zugänge - empirische Erträge (Enzenhofer, Bettina: Wissen vom Geschlecht - 3/09, S.40) Wiesinger, Barbara N.: Partisaninnen. Widerstand in Jugoslawien (19411945) (Susemichel, Lea: Widerstände 4/09, S.40)
Börn & Mika Vember: Fame & Success (Himmelbauer, Regina: Politics & Patois - 9/09, S.38)
chra: Derive (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Beruhigende Irritationen - 11/09, S.38) Cobra Killers: Uppers and Downers (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Beruhigende Irritationen - 11/09, S.38) Dinky: Anemik (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Beruhigende Irritationen - 11/09, S.38) Ebony Bones: Bone Of My Bones (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Cutting the Edge - 7-8/09, S.38) Electric Indigo: Siberia (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Beruhigende Irritationen - 11/09, S.38) Fatima Spar & The Freedom Fries: Trust (Himmelbauer, Regina: Jahreszeitenunabhängig - 2/09, S.38) Female Rappers: Fly Girls! B-Boys Beware: Revenge of the Super Female Rappers (Graf, Silke/Yun, Vina: Lessons in Pop - 3/09, S.38) Frauenkompott: Ausgekocht (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme 12/09-1/10, S.38)
Lady Gaga: The Fame (Graf, Silke/Yun, Vina: Lessons in Pop - 3/09, S.38) Lady Sovereign: Jigsaw (Graf, Silke/Yun, Vina: Dance-Rap Sessions 10/09, S.38) Luise Pop: The Car The Ship The Train (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Österreichisch-schweizerische Freundschaft - 4/09, S.38) Lynn, Terry: Kingstonlogic 2.0 (Graf, Silke/Yun, Vina: Lessons in Pop - 3/09, S.38) Lyrik Stimmen. Die Bibliothek der Poeten. 122 Autorinnen & Autoren. 420 Gedichte. 100 Jahre KLyrik im Originalton (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme - 12/09-1/10, S.38) Mayer, Cornelia: Zither in the city. Best of virtuoso zither music from Vienna (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme - 12/09-1/10, S.38) Message Soul. Politics & Soul in Black America 1998-2008 (Himmelbauer, Regina: Politics & Patois - 9/09, S.38) Micachu and The Shapes: Jewellery (Graf, Silke: Music Therapy - 6/09, S.38) Micachu: Speech Therapy (Graf, Silke: Music Therapy - 6/09, S.38) Miss Platnum: Sweetest Hangover (Graf, Silke/Yun, Vina: Dance-Rap Sessions - 10/09, S.38) Pammer, Anna Maria: Lieder für die Jugend, Op. 79 (Himmelbauer, Regina: Jahreszeitenunabhängig - 2/09, S.38) Peaches: I Feel Cream (Graf, Silke: Music Therapy - 6/09, S.38) Rial, Nuria: Haydn: Arie per un’amante (Himmelbauer, Regina: Altes, jugendlich - 5/09, S.38)
Savage, Jon: teenage. The Creation of Youth. 1911-1946 (Himmelbauer, Regina: Altes, jugendlich - 5/09, S.38)
Gossip: Music for Men (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Cutting the Edge - 78/09, S.38)
Velvet Voices a-cappella: In the mood 4 Christmas (Himmelbauer, Regina: Jahreszeitenunabhängig - 2/09, S.38)
Haim, Emmanuelle: Lamenti (Himmelbauer, Regina: Altes, jugendlich - 5/09, S.38)
Velvet Voices: Vocal Pearls (Himmelbauer, Regina: Politics & Patois - 9/09, S.38)
Köster, Bettina: Queen of Noise (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Beruhigende Irritationen - 11/09, S.38)
Reichard, Katja: Common spaces, common concerns? (Feministische Stadtund Raumplanung - 7-8/09, S.20) Susemichel, Lea/Heinz, Andrea: Diskurstanz (ImPulsTanz-Festival - 9/09, S.42) Wutscher, Irmi: Feminist_innen aller Länder! (7. Feministische Forschungskonferenz in Utrecht - 7-8/09, S.32) Wissenschaft, (Frauen)forschung Ausgezeichnet I: Noble Preise (11/09, S.27) Ausgezeichnet II: Käthe Leichter-Preis x 6 (11/09, S.27) Ausschreibung: Possanner-Staatspreis (9/09, S.27) Bischeltsrieder, Anja/Ebel, Ursula/Höppner, Grit/Imm, Theresa: (Keine) Macht den Gender Studies (3/09, S.32) Drehbuchwettbewerb: Wissenschafterinnen auf die Leinwand (2/09, S.27) Förderungen: Preise und Stipendien (11/09, S.27) Frauenuni: Frauenfrühlingsuni 2009 (3/09, S.27) Gender Booklet: Wissenschaft weiterhin männlich (10/09, S.27)
Professorinnen-Programm: Mehr Frauen an deutschen Unis (10/09, S.27)
Tini Trampler: Eiscrème - Raspoutine (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme - 12/09-1/10, S.38)
Kid Sister: Ultraviolet (Graf, Silke/Yun, Vina: Dance-Rap Sessions - 10/09, S.38)
Karcher, Katharina: „So many women, so little time“ (7. Feministische Forschungskonferenz in Utrecht - 7-8/09, S.33)
Sacher, Angelika/Bergmaier, Klaus: morgenROT. Revolutions-, Frauen- und ArbeiterInnenlieder (Himmelbauer, Regina: Jahreszeitenunabhängig - 2/09, S.38)
Geschwister Pfister: Die Geierwally (Himmelbauer, Regina: Politics & Patois - 9/09, S.38)
Ipek Ipekcioglu: Beyond Istanbul 2 - Urban Sounds of Turkey (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme - 12/091/10, S.38)
Theorie
Gerichtsmedizin: Zwi-zwi (7-8/09, S.27)
Gerlof, Kathrin: Alle Zeit (Himmelbauer, Regina: Kompott und Eiscreme 12/09-1/10, S.38)
Hunger, Sophie: Monday’s Ghost (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Österreichisch-schweizerische Freundschaft - 4/09, S.38)
Yun, Vina: Panik auf der Zielgeraden (Geschlecht und Sport - 10/09, S.5)
Röder, Marlene: Zebraland (Himmelbauer, Regina: Altes, jugendlich - 5/09, S.38)
Soap&Skin: Lovetune for the Vacuum (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Österreichisch-schweizerische Freundschaft - 4/09, S.38)
Heidi Happy: Flowers, Birds and Home (Eismann, Sonja/Hölzl, Ute: Österreichisch-schweizerische Freundschaft - 4/09, S.38)
Staritz, Niki: Nach der EM … ist vor der EM (Deutschland ist Frauenfußball-Europameister - 11/09, S.25)
Zimt & Zauber: In mir daham (Himmelbauer, Regina: Politics & Patois 9/09, S.38)
Preisträgerin: Wissenschafterin des Jahres 08 (2/09, S.6)
Ringvorlesung: Geschlecht und Wissenskulturen (9/09, S.27) Rosa Luxemburg: Um Haare wird gebeten (9/09, S.27) Susemichel, Lea: „Putting the Pro in Procrastination“ (2/09, S.17) Tagung: Travelling Gender Studies (12/09-1/10, S.27) Vandermassen, Griet: Wer hat Angst vor Darwin? (4/09, S.16) Vorlesungen: Feminismus an den Unis (4/09, S.27) Vorlesungen: Genderkörper (12/091/10, S.27) Wettbewerb: Tiefstapeln ist unökonomisch (10/09, S.27) wyber.space sbb.blogsport.de (2/09, S.15) http://genderfork.com (6/09, S.13)
Sexismus
http://literatur.o94.at (3/09, S.15)
McKenzie, Caroline J.: Batmans heilige Schlacht (Vaterrechtler in den USA 10/09, S.21)
http://mensbiblio.xyonline.net (10/09, S.13)
Soziales, Sozialabbau, Sparpaket Auszeichnung: SozialMarie an Roma in Ungarn (6/09, S.27) Sekler, Nicola: Pluralität und ihre GrenzFischer, Beatrice: Translation. Macht. Geschlecht. ( 10/09, S.24) Sport, Körper
http://twitter.com (7-8/09, S.13) www.digmeout.org (11/09, S.13) www.grassrootsfeminism.net (4/09, S.15) www.liminalis.de (9/09, S.13) www.migraZine.at (12/09-1/10, S.13) www.stickersisters.com (5/09, S.15)
Hölzl, Ute: Nach der EM … ist vor der EM (Deutschland ist Frauenfußball-Europameister - 11/09, S.25)
februar 2010an.schläge IV
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Nr. 02/10, 24. Jahrgang, e 3,8 (Ö) e 4,8 (D) sfr 9,- , ISSN 1993-3002, P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien, envoi à taxe réduite, GZ 02Z031419 M