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Frankreich

DIE KRISTALLSUCHER VON CHAMONIX

Indien KÖLN–GOA MIT DEM MOTORRAD

Schweiz

JAHRHUNDERTEALTER KÄSE IM VAL D’ANNIVIERS Ecuador LEBEN AM FUSS DER VULKANE

WUNDER DER WELT

Jamaika DIE COOLSTE INSEL DER WELT NR. 236 AUGUST-SEPTEMBER 2023 CHF 17.–
PORTFOLIO NORWEGENS TRAUMHAFTE FJORDE
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Es sind die kleinen Dinge, die besonders viel bedeuten.

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BERGWELT DEN KRISTALLSUCHERN VON CHAMONIX AUF DEN FERSEN

Liebe Leserinnen und Leser

Wir freuen uns, Ihnen die grossartige Fotoreportage von Nicolas Blandin vorlegen zu dürfen, der eines der fünfzehn Strahler-Teams aus Chamonix, die im Monblanc-Massiv aktiv sind, begleitet hat. Mit ihnen durchkämmte er zerklüftete Gletscher, steile Felsrinnen und schwindelerregende Grate auf der Suche nach funkelnden Fundstücken, die mitunter vor 20 Millionen Jahren entstanden sind. Diese bisher einzigartige Arbeit widmet sich einer Gemeinschaft, die grösstenteils aus Bergführern besteht, deren Vertrauen er zunächst gewinnen musste, bevor er sie im Gelände begleiten durfte. Im Gegensatz zu Bergsteigern erkunden die so genannten Strahler die unzugänglichsten Gebiete, um einer Leidenschaft nachzugehen, die mit zahlreichen Risiken verknüpft ist – mehrere von ihnen haben dafür sogar mit ihrem Leben bezahlt. Hin und wieder fördern manche wahrhafte Schätze zutage, wie Christophe Péray, einer der Ältesten seines Fachs, der 2006 einen imposanten cognacfarbenen Fluorit ausfindig machte, der für knapp 280 000 Euro an die französische Regierung verkauft wurde. Aber abgesehen von diesen Geschichten, die gewiss zum Träumen animieren, sind es vorrangig die Abenteuerlust und die Kameradschaft, die Kristallsucher besonders schätzen. Sie bilden den Grundstein dieser zeitlos entrückten Disziplin.

Wandernder Kristallsucher. © Nicolas Blandin

FOKUS • • 3
Fokus

Reiserouten

FRANKREICH

Die Kristalljäger von Chamonix

Die Strahler von Chamonix gelten als besonders wagemutig. Sie durchstreifen das Montblanc-Massiv auf der Suche nach Abenteuern und steinernen Schätzen. Reportage.

Von Laurent Grabet und Nicolas Blandin

ECUADOR

Leben am Fuss der Vulkane

Cotopaxi, Chimborazo, Quilotoa … die beeindruckenden Vulkane Ecuadors sind die Wiege einer Kultur, die spanische Einflüsse mit dem Erbe indigener Andenvölker durchmischt.

Von Laurent Nilles 22

PORTFOLIO

TRAUMHAFT –NORWEGENS FJORDE

Der englische Fotograf Jason Denning huldigt den Küstengebieten Nordnorwegens mithilfe des Panoramaformats. Von JasonDenning

JAMAIKA

Die coolste Insel der Welt

Trotz seiner schmerzhaften Vergangenheit ist Jamaika ein farbenfrohes Land, ein abwechslungsreiches Reiseziel mit einer facettenreichen Kultur.

Von Marie Paturel und Hemis

INDIEN

Mit dem Motorrad zum Dach der Welt

Erik Peters ist ein Fan abenteuerlicher Langstreckenreisen. Nun fuhr er von Köln nach Goa, wo er nach sechs Monaten und 28 000 Kilometern ankam.

Von Clément Grandjean und Erik Peters

SCHWEIZ

Der «Käse der Toten» trotzt der Zeit

Im Walliser Örtchen Grimentz im Val d'Anniviers gibt es einen Keller, in dem die ältesten Käselaibe der Schweiz, wenn nicht sogar der ganzen Welt, lagern. Von Alexander Zelenka und Sedrik Nemeth

Titelbild: Porträt eines Jamaikaners in der Gemeinde Saint Ann, im Norden der Insel. © Hemis

4 • • REISEROUTEN
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Seit 2006 sind wir Partnerin des WWF und Gründungsmitglied der WWF Seafood Group. Ausserdem arbeiten wir eng mit Schweizer

KW 30/23

WASSERVERSCHMUTZUNG UND LITTERING

SAYPE UND DIE KUNST, DIE ÖFFENTLICHKEIT

ZU SENSIBILISIEREN

Der französisch-schweizerische Künstler Saype – mit bürgerlichem Namen Guillaume Legros – ist weltweit für seine riesigen, auf den Boden gemalten Gemälde bekannt. Im Juni hat er im Parc du Bourget in Lausanne, nur wenige Schritte vom Genfersee entfernt, ein neues Werk geschaffen. Das Bild, das eine gebrauchte PET-Flasche darstellt, soll auf die Probleme im Zusammenhang mit der Wasserverschmutzung und der Vermüllung des öffentlichen Raums, dem so genannten Littering, aufmerksam machen. Es entstand auf Initiative des Lions Club Lausanne Épicurien und ist das erste einer langen Serie von Kunstwerken, die das Bewusstsein für diese wichtigen Themen schärfen sollen. Die geplanten Kunstaktionen erstrecken sich über das gesamte Rhonetal, von der Quelle zu den Ufern des Genfersees, vom Rhonegletscher durch Frankreich und schliesslich bis zum Mittelmeer, wo der Fluss in der Nähe von Marseille mündet. Für dieses Werk verwendete Saype wie üblich eine zu 100 % biologisch abbaubare Farbe.

www.saype-artiste.com;www.protegeonsleau.org

© Saype

6 • • ZOOM
Zoom DAS AUSSERGEWÖHNLICHE BILD

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Zeit, dem Alltag zu entfliehen

SALGADO

ZEIGT DIE ERHABENHEIT AMAZONIENS

Der Ausnahmekünstler Sebastião Salgado versteht es wie kaum ein anderer, die Natur unseres Planeten abzubilden. Der Fotojournalist mit den brasilianischen Wurzeln widmet seine erfolgreiche Ausstellung «Amazônia», die weltweit bereits über eine Million Menschen besuchten, dem grössten Regenwald der Welt und seiner indigenen Bevölkerung. Seine Aufnahmen, die in der Maag Halle in Zürich zu sehen sind, entführen die Betrachterinnen und Betrachter in eine üppige und artenreiche Welt, sie vermitteln die

Erhabenheit der weiten Ebenen und der mächtigen Gebirgszüge der Amazonas-Region. Darüber hinaus lassen sie das Rauschen des Regens, der Wasserfälle und Flüsse erahnen und dokumentieren das Leben und den Überlebenskampf von Mensch und Tier, insbesondere der des 450-köpfigen Stammes der Awá Guajá, dessen Existenz eng mit dem immer fragiler werdenden Ökosystem verknüpft ist. Ausstellung zu sehen bis zum 24. September. www.amazonia-exhibition.ch

Zeit für einen Museumsbesuch

«OUT OF THE BOX»

Zur Feier seines 20-jährigen Bestehens hat das Schaulager Basel eine originelle Ausstellung auf die Beine gestellt, die zeitbasierte Medienwerke in den Fokus rückt. Der Titel «Out of the Box» veranschaulicht den Grundgedanken, den das Schaulager seit seiner Eröffnung 2003 verfolgt: Kunstwerke aus den Lagerkisten zu befreien und sie für Forschung und Konservierung sowie für Schulklassen und Universitätsgruppen zugänglich zu machen. Dieser Titel ist aber auch ein Hinweis auf die in den letzten Jahren vermehrt für die Sammlung erworbenen, komplexen Installationen, sogenannte zeitbasierte Medienwerke, die in eigenen Projektionsboxen im Ausstellungsraum verteilt präsentiert werden. Das Publikum bewegt sich frei in dieser Landschaft aus Boxen und entdeckt darüber hinaus eine Fülle von Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Fotos aus der Sammlung der Emanuel-Hoffmann-Stiftung. Auch diese nehmen manchmal augenzwinkernd Bezug auf das Leitthema der Box, der Kiste. Musik, Körper, Raum und Architektur sind inhaltliche Schwerpunkte der Ausstellung, die es noch bis zum 19. November zu entdecken gilt. www.schaulager.org

Zeit zum Fotografieren

EIN STARKES ULTRAWEITWINKEL-OBJEKTIV

Dieses kompakte, leichte und leistungsstarke 17mm-Objektiv wurde unter Einbezug neuester Technologie ohne Kompromisse geschaffen. Der Weitwinkel erzeugt eindrucksvolle Landschaftsbilder mit einer einzigartigen Perspektive und dank der minimalen Naheinstellgrenze von 12 cm kann das Objektiv auf verschiedenste Weise kreativ eingesetzt werden – seien es Nahaufnahmen oder Selfies aus der freien Hand. Das optische Design

wurde exklusiv für spiegellose Kamerasysteme entwickelt, wodurch Reflexe und Geisterbilder auf ein Minimum reduziert werden, was wiederum zu einer hervorragenden Bildwiedergabe beiträgt. Der komplett aus Metall gefertigte Objektivtubus unterstreicht SIGMAs Handwerkskunst und Liebe zum Detail und macht jedes Shooting zu einem Vergnügen. www.owy.ch

8 • • IM TREND
© Tom Bisig
© Sebastião Salgado © Sigma
Im Trend

Im Trend

Zeit, Gas zu geben

DIE INITIATIVE «100% WOMEN»

GEHT NEUE WEGE

Die von Schweiz Tourismus lancierte Initiative «100% Women» hat zum Ziel, Frauen im Berg- und Outdoorsport mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, sie stärker zu vernetzen und ihnen mit touristischen Angeboten und Aktionen von Frauen für Frauen neue Erfahrungsmöglichkeiten zu eröffnen. Aktionen wie die Peak Challenge 2021 (Besteigung aller 48 Viertausender der Schweiz durch Frauenseilschaften), gefolgt von der Besteigung des Breithorns im Jahr 2022 durch eine Seilschaft von 80 Frauen) haben dem Bergsport der Frauen und dem Schweizer Tourismusangebot in diesem Bereich zu internationaler Anerkennung verholfen. In diesem Jahr setzt die Initiative alles daran, den Radsport für Frauen zu fördern. Ob E-Bike, Gravel, Mountainbike oder Rennvelo, eine Website mit rund 50 Angeboten, die Ausflüge, Kurse und Events für ein weibliches Publikum umfassen, ist bereits verfügbar. www.myswitzerland.com

Zeit zum Staunen

STRAHLENDES NATURSCHAUSPIEL

Das Martinsloch ist eine der erstaunlichsten geologischen Sehenswürdigkeiten in der Ferienregion Elm im Kanton St. Gallen und Teil des UNESCO-Welterbes Tektonikarena Sardona. Es handelt sich um eine 17 Meter hohe und 19 Meter breite natürliche Öffnung in der Felsbarriere des Tschingelhorns, die sich auf einer Höhe von etwa 2600 Metern befindet. Zweimal im Jahr, am 30. September oder 1. Oktober sowie am 13. oder 14. März, fallen die Sonnenstrahlen direkt durch das Martinsloch und beleuchten die Kirche von Elm um genau 9.32 Uhr bzw. 9.33 Uhr. Ein magisches Schauspiel, dem jeder beiwohnen kann, der sich in dieses hübsche Dorf begibt, das im Übrigen mit dem Wakkerpreis für sein besonders gut erhaltenes Kulturerbe ausgezeichnet wurde. www.elm.ch

Zeit, sich in den Sattel zu schwingen

ZU PFERD IN DEN FREIBERGEN

Auf einer Höhe von 1000 Metern über Meer bilden die Freiberge ein Hochplateau aus unberührten Landschaften. Mit ihrer ausgedehnten Weiden- und Tannenlandschaft ist die Region ein Paradies für Naturliebhaber, aber auch für Pferdefreunde, denn hier ist die Heimat der gleichnamigen Pferderasse. Zahlreiche Reitaktivitäten stehen zur Auswahl, darunter begleitete Ausritte auf speziell angelegten Reitpfaden. Jura Tourisme und die Fédération jurassienne d'élevage chevalin haben bis Oktober ein Angebot zusammengestellt, bei dem alle Besucherinnen und Besucher ab einem Aufenthalt von zwei Nächten in einem Hotel, Gästezimmer, einer Ferienwohnung oder auf einem Campingplatz im Kanton Jura von einem kostenlosen einstündigen Ausritt profitieren können. Um dieses Angebot zu nutzen, genügt es, den Ausritt am Vortag (bis spätestens 17 Uhr) bei Jura Tourisme zu buchen (Achtung: die Plätze sind begrenzt). Reservation über www.j3l.ch oder unter der Nummer 032 432 41 60.

IM TREND • • 9
© Schweiz Tourismus/Nicole Schafer © Schweiz Tourismus © Gstaad Saanenland Tourismus

Zeit, zu bewahren

EINE

WELTWEIT EINZIGARTIGE SAMMLUNG

Eine der weltweit grössten Sammlungen alter Karten, die einst der deutsche Diplomat Bernhard Paul Moll zusammentrug, und die sage und schreibe 12 000 Stücke umfasst, wurde Ende Mai in das prestigeträchtige internationale Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen. Sie enthält nicht nur Karten, sondern auch Veduten (sehr detaillierte, meist grossformatige gemalte Ansichten von Stadtlandschaften oder anderen Panoramen, die das wiedergeben, was der Blick erfasst, Anm. der Redaktion) und liefert einen repräsentativen Überblick über diese Art der Produktion zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst eine beträchtliche Anzahl von handgeschriebenen Karten, Illustrationen und Plänen, auf denen die mitteleuropäischen Gebiete, die heutigen Benelux-Staaten, Italien und ein Grossteil des Balkans in aussergewöhnlichen Darstellungen abgebildet sind. Alles wurde digitalisiert und kann nun auf der Website der Mährischen Landesbibliothek in Brünn eingesehen werden. Die kolossale Kollektion – sie könnte den Marktplatz einer mittelgrossen Stadt füllen – hätte beinahe ein weniger glorreiches Schicksal erlitten und wäre im Müll gelandet, wenn nicht der Enkel von Bernhard Paul Moll eingegriffen und die Sammlung der Institution übergeben hätte. www.unesco.org/fr/memory-world/register2023

Zeit für Kultur DIE KULTURHAUPTSTÄDTE 2023

2023 wurden drei Städte in der Europäischen Union zur Kulturhauptstadt Europas ernannt: Veszprém, eine der ältesten Städte Ungarns, Eleusis, 20 km westlich von Athen in Griechenland, und Timișoara, das den Beinamen «kleines Wien Rumäniens» trägt. Diese Auszeichnung gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Bekanntheit zu steigern, sich international zu profilieren, nachhaltigen Tourismus zu fördern und ihre Entwicklung durch Kultur neu zu überdenken.

www.veszprembalaton2023.hu; www.2023eleusis.eu; https://timisoara2023.eu/en

Zeit, zu reisen

KREUZFAHRTEN OHNE SCHADSTOFFBELASTUNG

Anfang Juni enthüllte die norwegische Kreuzfahrtgesellschaft Hurtigruten die ersten Bilder ihres zukünftigen emissionsfreien Kreuzfahrtschiffes «Sea Zero», das ab 2030 entlang der norwegischen Küste fahren soll. Das Hightech-Schiff wird mit drei autonomen, einziehbaren Wind- und Solarsegeln ausgestattet sein, die die Aerodynamik des Schiffes optimieren, indem sie Luftströmungen in bis zu 50 Metern Höhe ansaugen und so für zusätzlichen Antrieb sorgen. Diese Segel werden zudem mit Sonnenkollektoren auf einer Gesamtfläche von 1500 m2 bestückt, die das Schiff in den Sommermonaten, wenn die Mitternachtssonne scheint, fast rund um die Uhr mit Strom versorgen. Die von den Segeln oder aus den Häfen, an denen das Schiff zum Aufladen angeschlossen ist, erzeugte erneuerbare Energie wird im Batteriesystem des Schiffs, das über eine Kapazität von 60 MWh verfügt, gespeichert. Sea Zero soll 135 Meter lang und mit 270 Kabinen für rund 500 Passagiere ausgelegt sein. Bis 2025 tritt das Projekt nun in eine Forschungs- und Entwicklungsphase ein, um bestehende Ideen weiterzuentwickeln, den Weg für neue zu ebnen und die vielversprechendsten Technologien zu testen. Anschliessend wird es dann in die Konstruktionsphase übergehen, mit dem Ziel, das Schiff bis 2030 in Betrieb nehmen zu können. www.hurtigruten.fr

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© Adobe Stock © Moll Sammlung/Moravian Library in Brno © VARD Design
Im Trend

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A B C D E F G A

FRANKREICH

DIE KRISTALLJÄGER VON CHAMONIX

Text: Laurent Grabet • Fotos: Nicolas Blandin

DIE KRISTALLJÄGER VON CHAMONIX • • 13

Die Strahler von Chamonix sind die wagemutigsten, so heisst es. Der Fotograf Nicolas Blandin hat sie in den Wänden und auf den Gebirgskämmen bei der Suche nach den steinernen Schätzen, für die ihr Herz schlägt, begleitet.

Getrieben von innerem Drang und freudiger Erregung begeben sich auch heute noch einige wenige Enthusiasten von Chamonix aus auf die Suche nach Kristallen, so wie sie einst als Kinder auf Schatzsuche gingen. Sie werden Strahler oder Kristallforscher genannt, ein Name, der eine faszinierende und zeitlose Aura in sich trägt. Etwa 15 Teams soll es geben, die sich der Nischendisziplin in diesem Tal der Haute-Savoie regelmässig widmen, das aufgrund seiner zahlreichen Adern – allen voran in der Gegend des verheissungsvollen «Kristallpasses» –eine Hochburg ist.

MINERALISCHE KOSTBARKEITEN

Der Vergleich stammt von Christophe Péray, einem 67-jährigen Anthropologen im Ruhestand, der in der Szene bekannt ist. Der «Altmeister der Strahler», wie er bisweilen respektvoll (und nicht ganz ohne Neid) genannt wird, spürt seit 60 Jahren die «Schmuckstücke» in den Bergen auf. «Meinen ersten Kristall habe ich im Alter von 7 Jahren mit meinem Bruder und meinen Eltern auf dem Mer de Glace gefunden. Was für ein emotionaler Moment! Ich hatte den Eindruck, einen Schatz in den Händen zu halten. Seither hat mich das Vergnügen, zu

klettern und nach weiteren Kristallen zu suchen, nicht mehr losgelassen», erklärt der gebürtige Pariser. Er war es auch, der 2006 einen imposanten und wunderschönen cognacfarbenen Fluorit aufstöberte, welcher von der französischen Regierung als nationaler Schatz eingestuft und von ihr für knapp 280000 Euro erworben wurde. Strahler sind Bergsteiger, oft sogar Bergführer, aber nicht ganz so wie die anderen. Ihr Aussehen ist das erste, was sie unterscheidet. Sie tragen keine ultramodernen Daunenjacken oder Rucksäcke, sondern eher ältere Modelle und sogar abgetragene Strassenkleidung, die den schroffen

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Der Bergführer und Kristallsucher Simón Elías in Aktion auf dem Les Courtes-Grat auf 3856 m Höhe. Auf der rechten Seite macht er sich mit Christophe Péray über den Glacier des Courtes auf den Weg zum Col des Cristaux.
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Christophe Péray bewundert ein Calcit-Exemplar, das in einem Ofen in der Nordwand der Courtes gefunden wurde. Dieser Berg besitzt mehrere Abschnitte, die für Kristallsucher interessant sind. Rechts unten: Christophe Péray oberhalb des Talèfre-Gletschers, auf dem Weg in Richtung eines Höhenlagers am Col des Cristaux.

Felskanten und den langen Stunden, die sie liegend am Boden zubringen, um nach einer Ader zu kratzen, besser standhalten. Im Gegensatz zu reinen Alpinisten sind Strahler in den Bergen dort unterwegs, wo das Gestein am meisten verwittert und zerfallen ist. Dort warten oft die begehrten «Öfen» auf sie – so nennt man die langen, schmalen Hohlräume, in denen sich vor 15 bis 25 Millionen Jahren die wertvollen Kristalle bildeten. Mit einfachen Worten: Durch die Bewegung der tektonischen Platten Afrikas und Europas gelangten mineralhaltige Flüssigkeiten in diese Zwischenräume. Unter starkem Druck und sehr hohen Temperaturen entstanden so Steine aus Bergkristall, deren «heilige Geometrie» und Farbe noch immer faszinieren.

EINE RISKANTE TÄTIGKEIT

Die Klimaerwärmung erleichtert die Kristallsuche und eröffnet den Strahlern neue Möglichkeiten, da sie nun Öfen aufspüren können, die bislang unter dem Eis oder dem ewigen Schnee verborgen lagen. «Die günstigste Zeit im Jahr, die in meiner Jugend von Mitte Juli bis Ende August dauerte, erstreckt sich mittlerweile von Juni bis September», betont Christophe Péray. Doch selbst für ihn und die anderen Enthusiasten hat das Schmelzen der Gletscher und des Permafrostbodens nicht nur Vorteile. Es erhöht auch die Gefahr. Denn die Suche nach Kristallen ist eine «fordernde» Aktivität. Dies liegt nicht unbedingt daran, dass sie stets besondere bergsteigerische Fähigkeiten voraussetzt, sondern vielmehr, dass sie anfälliger für Unfälle ist als das «herkömmliche» Bergsteigen. Die Strahler verbringen

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Wenn Kristallsucher einen Ofen entdecken, errichten sie ein Lager, in dem sie mehrere Tage hintereinander arbeiten können, ohne Zeit beim Abstieg ins Tal zu verlieren.

viele Stunden unbeweglich an einem bestimmten, oft schwer zugänglichen Ort und sind daher anfälliger für Steinschlag. Christophe Péray, der mit ansehen musste, wie sein Kollege Laurent Châtel an einem verhängnisvollen Tag im Jahr 2005 bei einer Kristallsuche in die Tiefe stürzte, weiss, wovon er spricht.

Das Bergsteigen der Strahler ist vielmehr ein kontemplativer Prozess und hat nichts mit Schnelligkeit oder Rekordbesteigung gemein. Es handelt sich um eine eigenständige Disziplin, bei der die Kameradschaft, der Weg und die Abenteuer, die man miteinan-

der teilt, fast ebenso wichtig sind wie der unvergleichliche Nervenkitzel, auf einen aussergewöhnlichen Stein gestossen zu sein. Eric Fournier, Bürgermeister von Chamonix und selbst KristallLiebhaber, bezeichnet sein Hobby sogar als «Gralssuche». Manche kommen von weit her, vorwiegend aus den osteuropäischen Ländern, um dieser Leidenschaft zu frönen. In Frankreich wird die Tätigkeit der Kristallsucher toleriert, sofern sie mit manuellen Werkzeugen ausgeübt wird. Das heisst, ohne Druckluftbohrer, Sprengstoff oder Hubschrauber, wie es bisweilen in der Vergangenheit geschah. Als Schweizer

Prospektoren 1979 einen Teil des legendären Walkerpfeilers in den Grandes Jorasses sprengten, schob der französische Staat diesem Verfahren einen Riegel vor. Heute möchte Eric Fournier, dass die Strahler zu Beginn der Saison eine Trainingseinheit absolvieren und ihre Funde melden. Christophe Péray und seine Kollegen sind davon nicht begeistert, denn sie arbeiten in der Regel manuell mit Sonden, Hämmern, Zangen, Rechen und Schneidbrennern. Ein Vorgehen, das sich kaum von dem der Pioniere dieser Disziplin unterscheidet, die das Massiv bereits im 16. Jahrhundert zu durchstreifen begannen.

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DIE KRISTALLJÄGER VON CHAMONIX • • 19
20 • • FRANKREICH

EIN FLORIERENDER UND VERBORGENER MARKT

Ursprünglich stellte der Beruf des Strahlers, der bereits im 16. Jahrhundert entstanden sein soll, eine zusätzliche Einkommensquelle im Tal von Chamonix dar. Die Kristalle wurden an Kronleuchterhersteller in Genf oder Turin weiterverkauft. Dieses goldene Zeitalter endete jedoch, als man im 19. Jahrhundert grosse Adern in Brasilien und Madagaskar entdeckte. Heute ist die Ausgangssituation eine andere. Zwar gibt es in Chamonix keine hauptberuflichen Strahler mehr, in seltenen Fällen kann sich ihre Tätigkeit aber durchaus als lukrativ genug erweisen, um davon ein bescheidenes Leben zu führen. Denn es gibt nach

wie vor einen florierenden Markt für schöne Steine. Jeden Winter lockt die einzigartige Tucson Gem and Mineral Show in zwei Wochen bis zu 65 000 Menschen an, darunter natürlich Strahler und Mineralogen, aber auch Anhänger der Lithotherapie, einer Praxis, die bestimmten Mineralien heilende Kräfte zuschreibt. Christophe Péray und seine Freunde hingegen suchen nach Quarz, manchmal auch nach Amethyst und rotem oder rosafarbenem Fluorit, allen voran ihrer Schönheit wegen. «Ein Quarz kann mehrere hundert Euro wert sein, ein Fluorit mehrere tausend. Stücke, die für mehrere zehntausend Euro gehandelt

Simón Elías bewundert den Sonnenuntergang über dem Gletscher und der Aiguille de Talèfre. Die Suche nach schönen Stücken wie diesem RauchquarzExemplar ist zwar eine der Triebfedern für die Tätigkeit der Kristallsucher, aber die Freude, in den Bergen zu sein und Abenteuer zu erleben, ist ebenso wichtig.

werden, bleiben die Ausnahme. Man findet sie alle zehn Jahre», erklärt der Experte. Die Preisverhandlungen um ein besonders schönes Exemplar finden aber zumeist im Verborgenen statt. «Der internationale Kristallmarkt ist eine Welt, in der sich Jäger, Händler und Sammler tummeln, ohne dass es eine klare Abgrenzung zwischen den einzelnen Parteien gibt. Die Preise schwanken stark und selbst die Verkäufer betonen, dass sie den Wert eines Stücks erst dann kennen, wenn sie es verkauft haben», resümiert der schottische Bergführer Neil Brodie in seiner Dissertation über die Strahler von Chamonix.

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ECUADOR

LEBEN AM FUSS DER VULKANE

Text und Fotos: Laurent Nilles

Cotopaxi, Chimborazo, Quilotoa … von den beeindruckenden Vulkanen Ecuadors geht seit der Kolonialzeit eine Faszination aus. Aber neben aussergewöhnlichen Landschaften gibt es am Fuss der feuerspeienden Berge eine einzigartige Kultur zu entdecken, eine Mischung aus spanischen Einflüssen und dem Erbe der indigenen Andenvölker.

Juan zeigt sich von den eisigen Temperaturen und dem unbarmherzig peitschenden Wind wenig beeindruckt und macht sich an die Arbeit. Nach einem stundenlangen, mühsamen Aufstieg hat er das Gletscherfeld am Chimborazo, dem höchsten Vulkan Ecuadors, erreicht, wo sich Eis abbauen lässt. Der Gipfel ist noch fern, doch in über 4800 Metern Höhe zeugt bereits die fehlende Vegetation in der grauen Geröllwüste von der überwältigenden Feindseligkeit

des Klimas. Juan ist von jeher an die dünne Luft gewöhnt. Mit einer einfachen Hacke und einer bescheidenen Brechstange geht er daran, schwere Blöcke aus gefrorenem Wasser aus dem Gletscher zu brechen und auf den Rücken seines treuen Esels zu laden. Noch bis ins zwanzigste Jahrhundert brachen mehrere Hunderte Hieleros Eisbrocken aus dem Gletscher, die dann über die Schiene in die warmen Regionen im Süden transportiert wurden. Das verhalf den Dörfern rund

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Quito PERU KOLUMBIEN ECUADOR Südpazifik Guayaquil Ambato Chimborazo Cotopaxi Quilotoa

Als letzter Hielero des Chimborazo steigt Juan zwei- bis dreimal pro Woche zu den Eisminen in 4800 m Höhe auf.

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Die Kichwas pflegen einen traditionellen Lebensstil, der auf Landwirtschaft und Tierzucht beruht. Sie züchten unter anderem Lamas und Alpakas. Auf den schmalen Bergpfaden sind Pferde wesentlich nützlicher als Autos. Sie werden auch zum Pflügen der Felder eingesetzt.

um den Vulkan zu bescheidenem Wohlstand. Doch dann hielten elektrische Kühltruhen Einzug und die Nachfrage nach Eis brach ein. Heute ist Juan der letzte, der noch Eis von den Höhen des Chimborazo bricht. Für die Eisblöcke kann er bei den FruchtsaftVerkäufern von Riobamba, der nahegelegensten Stadt, zehn bis zwanzig US-Dollar erzielen. Damit bessert er die Haushaltskasse ein wenig auf.

FRUCHTBARE BÖDEN

Aber auch ohne den Verkauf der Eisblöcke ist der Vulkan nach wie vor die Lebensquelle der indigenen Bevölkerung, der Kichwa. Die lavareiche Erde und die feuchte Witterung bieten ideale Voraussetzungen für den Anbau von Mais, Quinoa und Kartoffeln. Auf dem ecuadorianischen Festland gibt es mehr als 30 Vulkane und ihr fruchtbares Umland verspricht reiche Ernten. Die Kichwas pflügen noch häufig mit Pferden und die Aussaat erfolgt ohne den Einsatz technischer Innovationen. Jede Familie bestellt ihre eigenen Felder und züchtet traditionell Meerschweinchen, aus denen zu besonderen Anlässen ein typisches Gericht zubereitet wird. Auch die von den iberischen Conquistadores im 16. Jahrhundert eingeführten Hühner, Schweine und Schafe haben ihren Platz auf dem Speiseplan der indigenen Bevölkerung gefunden.

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Mit dem schneebedeckten Gipfel des Cotopaxi im Hintergrund treiben die Chagras auf der Hacienda Los Mortiños die Kühe zum täglichen Melken zusammen.

Die grasreiche Steppe des ecuadorianischen Hochlands eignet sich darüber hinaus für die Viehzucht. Auf den Haciendas, grosse Farmen, deren Ursprünge in die Kolonialzeit zurückreichen, sind die Chagras, eine Art ecuadorianische Cowboys, für die Rinderherden verantwortlich. Am Fuss des Cotopaxi, der für seinen perfekt konischen, schneebedeckten Gipfel berühmt ist, demonstriert José Luis sein Können: Er fängt die Rinder in echter Wild-West-Manier mit dem Lasso ein. Anstelle eines karierten Hemds trägt er einen Poncho aus roter Wolle. Aber ansonsten unterscheidet er sich kaum von den amerikanischen Cowboys, wie sie aus Hollywoodstreifen bekannt sind. Früher war Chagra eine abwertende Bezeichnung für die armen Landarbeiter, die nur eine rudimentäre Bildung besassen. Doch heute sind die stolzen Reiter ein wesentlicher Bestandteil des kulturellen Erbes des Landes. Ihre unübertroffene Beherrschung der Reitkunst stellen sie bei Festen und Wettkämpfen unter Beweis.

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Handwerker wie Luis, der Tierhäute von Hand gerbt, oder José, der traditionelle Instrumente wie die Bocina herstellt und spielt, lassen althergebrachtes Wissen fortbestehen. Das Meerschweinchen ist eine lokale Spezialität der Region.

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EINE EINZIGARTIGE FOLKLORE

Im Alltag decken die Vulkane die Grundbedürfnisse der Bewohner. Doch die Ausbrüche der Vergangenheit, die mit massiven Zerstörungen, bisweilen aber auch mit wundersamen Rettungen einhergingen, sind im kollektiven Gedächtnis verhaftet. Ihnen wird beispielsweise beim Fest der Mama Negra zu Ehren der Jungfrau der Barmherzigkeit in der kleinen Gemeinde

Latacunga gedacht. Ihr himmlischer Schutz soll die Stadt im Jahr 1742 während eines Vulkanausbruchs vor dem Wüten des Cotopaxi bewahrt haben. Ironischerweise legte derselbe Vulkan sie später drei Mal in Folge in Schutt und Asche, nämlich bereits 1744, und dann 1768 sowie 1877. Das Fest beginnt nach der feierlichen Morgenmesse. In einer endlosen «Karnevalsparade» ziehen Hunderte von Tänzerinnen und Tänzern in farbenfrohen Kostümen, mitreissende Blaskapellen und seltsam

verkleidete Gestalten stundenlang ausgelassen durch die Strassen, während Bier und Schnaps in Strömen fliessen. Es sind keine Anzeichen von Müdigkeit erkennbar. Und wenn die Hauptfigur der Santisima Tragedia auf ihrem rotbraunen Pferd im Galopp vorbeizieht, kocht die energiegeladene Atmosphäre ein weiteres Mal auf und es erklingen begeisterte Schreie: «Viva la Virgen de la Merced! Viva la Mama Negra!» Mit ihrem wundervollen Seidenkleid, das mit Pailletten und dicken golde-

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nen Borten bestickt ist, aber vor allem mit ihrer schwarzen oder braunen Holzmaske mit den roten Lippen ist Mama Negra unverkennbar. Das Kostüm ist politisch wohl nicht ganz korrekt, aber das stört hier keinen. Die Figur wird zutiefst verehrt. Und die besondere Ehre, während des Fests in ihre Rolle zu schlüpfen, wird nur wenigen Auserwählten zuteil. Die ursprüngliche

sind zahlreich und vermengen kulturelle Elemente aus den Anden, aus Spanien und sogar aus Afrika. Jede Region hat einzigartige Trachten, die bei diesen freudigen Anlässen präsentiert werden.

Bedeutung der Mama Negra ist jedoch über die Jahrhunderte verlorengegangen: Einige denken, dass es sich bei ihr um die indigene Göttin Pachamama, Mutter der Erde, handelt. Andere vermuten in ihr eine Darstellung der Jungfrau Maria selbst. Wieder andere sehen in ihr erstaunlicherweise die afrikanische Köchin der katholischen Heiligen. Andere Figuren wie die weiss maskierten Schamanen, die HirschkuhSchädel schwenken, entstammen der Mythologie der Andenvölker. Der Maurenkönig wiederum hat seinen Ursprung in der Bibel bzw. in spanischen Legenden. Das Fest spiegelt die Kultur des Landes und das Bild einer farbenfrohen Mischung aus spanischen, indigenen und sogar afrikanischen Einflüssen wider.

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Vom Dach der Kathedrale aus hat man einen unverstellten Blick über die Altstadt von Quito. Feste wie das der Santisima Tragedia

DER COTOPAXI – EIN

DAMOKLESSCHWERT

Die Bewohner der ecuadorianischen Hochebene leben zwar gut von den Früchten der Vulkane, insbesondere dank der Touristen, die von der einzigartigen Landschaft mit ihrer einmaligen Tier- und Pflanzenwelt angelockt werden, doch die Bedrohung durch einen erneuten Ausbruch hängt wie ein Damoklesschwert über der idyllischen Gebirgslandschaft. Der Cotopaxi, ein sagenumwobener, 5897 Meter hoher Vulkan, ist ein jähzorniger Riese. Seit dem Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1534 wurden bereits über 80 Ausbrüche verzeichnet. Zuletzt regte er sich im Dezember 2022 und regelmässige Erdbeben zeugen von einer stetigen vulkanischen Aktivität.

LEBEN AM FUSS DER VULKANE • • 33

IHREXPERTE

Moritz Grubenmann

Mikrobiologe und Madagaskar-Kenner

REISEPROGRAMM

TAG 1, 2, 3, 4 & 5

Anreise/Andasibe/Antananarivo Flug nach Antananarivo. Weiterfahrt nach Andasibe. Besuch im Exotic Park und Analamazaotra Nationalpark. Sie besichtigen den Orchideenpark und die Lemureninsel

TAG 6, 7, 8 & 9

Antsirabe / Ambositra / R anomafana

Auf kurvenreichen Strassen geht es weiter durch das Hochland. Übernachtung in Antsirabe. Das nächste Ziel ist Ranomafana, ein N ationalpark bekannt für seine Wasserfälle, Orchideen, Lemuren, Reptilien, diversen Vogelarten und kuriose Giraffenhalskäfer. Anschliessend Nachtwanderung.

TAG 10 & 11

Ambalavao

Weiterfahrt nach Ambalavao. Auf dem Weg Besichtigung der ADES-Werkstätte. Am nächsten Tag gelangen Sie durch das «Massif des 3 frères» ins Anja Reservat. Im kleinen Reservat leben viele K atta-Lemuren.

TAG 12 & 13

Ranohira

Sie besuchen den Isalo Nationalpark. Eine fantastische Landschaft mit sukkulenten P flanzen erwartet Sie. Sie können zu einem natürlichen Schwimmbecken wandern und am Abend den eindrücklichen Sonnenuntergang geniessen.

Madagaskar – Insel der Vielfalt

Von Montag, 8. April bis Donnerstag, 25. April 2024 (18 Tage)

TAG 14 & 15

Zombitse / Ifaty

In Zombitse besuchen Sie den N ationalpark. Danach fahren Sie vorbei an hohen Büschen und kleinen Kaktuswäldern in Richtung Ifaty. Spaziergang durch das Reniala Reservat und durch Baobab-L abyrinthe. Sie übernachten im Strandhotel Le Paradisier

TAG 16, 17 & 18

Antananarivo / Rückreise Rückflug nach Antananarivo und Heimreise in die Schweiz.

Programmänderungen vorbehalten

ANIMAN-HÖHEPUNKTE

• Besichtigung des Orchideenparks und der Lemureninsel

• R anomafana, ein Nationalpark bekannt für seine Wasserfälle, Orchideen, Lemuren, Reptilien, diversen Vogelarten und kuriose Giraffenhalskäfer

• Besuch des Isalo N ationalparks

• Besichtigung der ADES-Werkk stätte

• Übernachtung im Strandhotel Le Paradisier

PREIS

Pro Person: CHF 7‘990.–Für Abonnent*innen: CHF 7‘740.–

Zuschlag Einzelzimmer: CHF 850.–

TEILNEHMER*INNEN

14 Personen max. / 10 Personen min.

LEISTUNGEN

• Flüge in Economy-Klasse inkl. Taxen und Gebühren

• Unterkunft in einfachen Lodges bis guten Mittelklassehotels

• 16x Frühstück, 13x Mittagessen, 16x Abendessen

• Alle Transfers, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen gemäss Programm

• Transport im Bus, Inlandflug

• Expertenreiseleitung ab/bis Schweiz durch Moritz Grubenmann

• Lokale Reiseleitung

• Visagebühren

• Trinkgelder

Mehr Infos: background.ch/madagaskar

MADAGASKAR Informationen, Detailprogramm und Buchungen: Background Tours, Neuengasse 30, 3001 Bern Bitte kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne: +41 31 313 00 22 – info@background.ch – www.background.ch

JASON DENNING TRAUMHAFT – NORWEGENS FJORDE

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