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DER GEPARD, EIN RAUBTIER IN GEFAHR

HARRIS TWEED, STOFF MIT TRADITION

ST.

WUNDER DER WELT

Mongolei

50 SHADES OF BLUE

Schottland
Schweiz SNOW POLO IN
MORITZ Usbekistan HOFFNUNG FÜR DEN ARALSEE Namibia
PORTFOLIO
TRAUMHAFTES BRASILIEN
NR. 239 FEBRUAR-MÄRZ 2024 CHF 17.–
N 977166010100000239

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Perspektiven

Das Jahr 2024 hält neue Abenteuer bereit

Laut dem chinesischen Horoskop steht das am heutigen 10. Februar beginnende und bis zum 28. Januar 2025 andauernde Jahr im Zeichen des Holzdrachen, der traditionell Stärke und Energie verkörpert. Im Gegensatz zu Wasser oder Metall soll dieses Element Ruhe, Gelassenheit und Besänftigung verbreiten, was aber nicht ausschliessen soll, dass 2024 reich an neuen Entdeckungen und unverhofften Chancen sein wird. Wir von der Animan-Redaktion freuen uns jedenfalls darauf, Sie weiterhin mit abwechlungsreichen Themen und spannenden Erkundungen zu überraschen. In dieser Ausgabe, die jahreszeitlich bedingt vorwiegend in Weiss gehalten ist, haben wir uns in der Mongolei und in Usbekistan umgesehen. In diesen Ländern ist der Winter besonders entbehrungsreich und zwingt die Menschen, sich an die extremen klimatischen Bedingungen anzupassen. Um Kälte geht es auch in der Reportage über den in Schottland gefertigten wärmenden Harris Tweed, ebenso beim Snow Polo, dessen Hochburg zu dieser Jahreszeit der mondäne Wintersportort St. Moritz ist. Da wir uns gerade jetzt nach Sonne und Wärme sehnen, führt die Reise weiter nach Namibia und Brasilien, zwei Destinationen, die zum Träumen anregen und uns bei eisigen Aussentemperaturen Zuversicht spenden. Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr. Möge es uns – wie vom Holzdrachen prophezeit – überraschen!

AlexanderZelenka,Chefredaktor

FOKUS • • 3
© LIEVEN ENGELEN Fokus

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Mongolei

50 Shades of Blue

Die Mongolei ist eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt. Sie ist der Lebensraum einiger Nomadenvölker, die sich an die extremen Wetterbedingungen im Winter angepasst und einen autarken Lebensstil bewahrt haben.

Von Laurent Nilles

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Namibia

Der Gepard – ein gefährdetes Raubtier

Die Population der Raubkatze ist drastisch geschrumpft. In Otjiwarongo ist es dem Cheetah Conservation Fund gelungen, durch einen innovativen Ansatz die Koexistenz zwischen den Tieren und den Viehzüchtern zu erleichtern.

Von Marie Paturel und Aurélien Brusini/Hemis

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Portfolio

Traumhaftes Brasilien

Der russische Fotograf Daniel Kordan hat im brasilianischen Nationalpark Lençóis Maranhenses spektakuläre Aufnahmen gemacht.

Von Daniel Kordan

Reiserouten

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Schottland Harris Tweed, ein schottisches Juwel

Noch heute stellen Weber auf den Äusseren Hebriden diesen uralten Traditionsstoff im eigenen Heim auf mechanischen Webstühlen her. Von Jacques Pion

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Usbekistan Hoffnung für den Aralsee

Nachdem der zwischen Kasachstan und Usbekistan gelegene See nach einer der grössten Umweltkatastrophen des 20. Jahrhunderts so gut wie ausgetrocknet war, kehrt das Wasser allmählich zurück, sehr zur Freude der lokalen Fischer.

VonLievenEngelen

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Schweiz Im Fokus: Snow Polo

Jeden Winter findet im bündnerischen St. Moritz ein besonders anspruchsvolles Polo-Turnier statt, das auf einem zugefrorenen See inmitten hoher Berge ausgetragen wird.

Von Clément Grandjean und Giancarlo Cattaneo, Kathrin Gralla, Tony Ramirez, Reinhardt & Sommer/Snow Polo World Cup St. Moritz

Titelbild: Der Adlerjäger Dalaikhaan am Ufer des Chöwsgöl-Sees, in der Mongolei. © Laurent Nilles

4 • • REISEROUTEN

DER 4 4 FÜR DIE SCHWEIZ

Der neue Crosstrek 4×4 und der neue Impreza 4×4. En E tspannnt t in der er Stadt unter e we w gs,

4 is ist t ei e n

Vorbil i d an zuvver e lääss s iger Vielsseitigk g ei e t. t Genenauuso so wie der neuue e Immpreza 4× 4 4. Bei e de d begegei e st s er e n mi m t ihrer Serienausstattunng inkl k usivve e de d r neussten Versrsioion n de d s Fa Fahrer e assistenzszsysysteems m EyeyeSiSight. t

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b ebildeete Mod Mo ell ellee: Crosstrek 2.0i e-BOXER A RAWD WD Advantage, 1 , 36/16, 16 6 7 P 7PS, Enenergieefeffizi fi enz nzz-KaKategori or o e E, C C CO2-E-Emmisssionen n kombinierert: t 174 74 4 1 g//km, kmm, m T Trreibeibstooffvfverb er rauuch c kombinbiiniert: t: 7,7 l//100 km. Impreza 2.0i 0i e-BOXER AWD WD Advantage e ge, 1 , 136/ 3 16,7 PPS, S Energieef ee fizi zi i fi enz-Kaateg tegegororie EE, C CO2-EmEmissionen kommbibinnier ie t: 166 6 66 g//kmkm, m T Treibbstoffverbrau ra ch kombinierrt: t: : 7,3 ,3 l/1100 km
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WildlifePhotographeroftheYear2023 Mondquallen unter dem Nordlicht

Dieses spektakuläre Bild wurde beim Foto-Wettbewerb Wildlife Photographer of the Year 2023 in der Kategorie People's Choice prämiert. Es zeigt zwei Mondquallen (aurelia aurita), eine Quallenart, von der es in den kühlen Gewässern dieses Fjords nur so wimmelt. Hier in Nordnorwegen, vor der Küste Tromsøs, leuchten sie wie die Nordlichter, die über den Himmel tanzen. In diesen Nächten ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Tiere zu Hunderten zusammenfinden. Der Fotograf Audun Rikardsen, der seine Ausrüstung in einem selbstgebauten wasserdichten Gehäuse untergebracht hatte, verwendete eine einzige Belichtung sowie sein eigenes System zur Einstellung von Fokus und Blende. So gelang es ihm, die Reflexion der Farben des Himmels auf der Wasseroberfläche einzufangen und gleichzeitig die Quallen mit Blitzlicht zu beleuchten. Mondquallen kommen in allen Ozeanen vor und sind leicht an den vier Ringen zu erkennen, die in Wirklichkeit ihre Geschlechtsorgane sind.

Die Bilder der anderen Preisträger finden Sie unter: www.nhm.ac.uk/wpy

6 • • ZOOM
© AUDUN RIKARDSEN / WILDLIFE PHOTOGRAPHER OF THE YEAR Zoom DAS AUSSERGEWÖHNLICHE BILD

«Grosi, warum kaufen wir immer

Damit wir für unsere Kinder eine Antwort haben, setzen wir uns für die Reduktion von Plastikmüll ein.

Taten statt Worte Nr. 393: Wir bieten Unverpackt- und Mehrweglösungen.

taten-statt-worte.ch

Im Trend

Zeit zum Stöbern

Neue Einblicke in die Sammlung des Fotomuseums

Das Fotomuseum Winterthur nimmt die 30-jährige Institutionsgeschichte zum Anlass, die eigene Sammlung zu beleuchten, die rund 9000 fotografische Objekte – Fotografien, Dokumente, installative Arbeiten und Bewegtbilder, umfasst. Die Ausstellung Der Sammlung zugeneigt zeigt 19 Arbeiten von unterschiedlichen Fotograf:innen und Kunstschaffenden. Dabei werden fünf Schwerpunkte verfolgt: dokumentarisch-erzählerische Fotografie; konzeptuelle und medienanalytische künstlerische Fotografie; post-fotografische Arbeiten, welche die unterschiedlichen Formen des Fotografischen vor dem Hintergrund digitaler Bildpraktiken und -technologien herausfordern, reflektieren und erweitern;

Zeit für einen Museumsbesuch

Chris Marclay und die ECAL erobern den Photomaton

Kaum jemand kennt ihn nicht, den Photomaton, diese vollautomatische Fotokabine, die oft an stark frequentierten Orten aufgestellt wird und in Selbstbedienung rund um die Uhr verfügbar ist. Diese preiswerte Art des Fotografierens demokratisiert den Vorgang der Porträtaufnahme. Vor einigen Jahren hat Photo Elysée solch ein automatisiertes Fotostudio erworben. Seitdem lädt das Museum seine Besucher:innen ein, sich selbst zu fotografieren und auf Wunsch ihre Selbstporträts dort zu hinterlassen, um auf diese Weise ein kollektives Werk zu schaffen. Der Künstler Christian Marclay hat sich mit den Tausenden von Gesichtern befasst, die im Fotoautomaten des Museums aufgenommen wurden. Gemeinsam mit Fotografiestudent:innen der ECAL sondierte, scannte und bearbeitete er die archivierten Abzüge, um so neue Geschichten zu erzählen. Ausstellung zu sehen vom 29. März bis 2. Juni 2024, www.elysee.ch

Arbeiten junger Fotograf:innen sowie ephemere Arbeiten und Druckobjekte wie Broschüren, Pamphlete, Plakate oder Postkarten. Die nicht-lineare Präsentation der Ausstellung zeigt auf, dass eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren die (Weiter-) Entwicklung einer Sammlung beeinflussen. Dazu gehören das Ausstellungsprogramm, inhaltliche Schwerpunkte und kuratorische Interessen, gesellschaftliche Fragestellungen aber auch die Entwicklung fotografischer Medien und Praktiken. Die Ausstellung wird aufgrund der Sanierung des Fotomuseum Winterthur in den Räumlichkeiten der Fotostiftung Schweiz an der Grüzenstrasse 45 gezeigt. www.fotomuseum.ch

Zeit für Reflexion Eine Ausstellung über den Tod

Mit La levée des corps, zu sehen in der Ferme Asile in Sitten, stellt Virginie Rebetez das Verschwinden, den Verlust und das Vergessen ins Zentrum ihrer künstlerischen Praxis. Im Auftrag des Staatsarchivs Wallis schlüpfte die Fotografin im Jahr 2021 in die Rolle einer Archivarin und erhielt Einsicht in die Akten von Personen, die sich zwischen 1910 und 1960 das Leben genommen haben. Die für die Öffentlichkeit unzugänglichen Dokumente wurden von ihr gesäubert, fotografiert und digitalisiert. In dieser Ausstellung lüftet Virginie Rebetez den Schleier des Vergessens und beleuchtet die individuellen Schicksale anhand verschiedener Medien: Fotografien, Archivreproduktionen, Videos und Tonaufnahmen. Ausstellung zu sehen bis zum 25. Februar 2024, www.ferme-asile.ch

8 • • IM TREND
© MARGRET HOPPE, 2023, PROLITTERIS, ZÜRICH © FERME ASILE © SAMMLUNG PHOTO ÉLYSÉE

Im Trend

Zeit zum Fotografieren

Der perfekte Schnappschuss

The Perfect Shot ist eine neue, von Schweiz Tourismus konzipierte YouTube-Serie. Sie begleitet vier charismatische Social-Media-Stars, die im Bereich der Content-Erstellung tätig sind, bei ihrem Versuch, das perfekte Foto der Schweiz zu schiessen, wobei sie mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert werden. Auf diesem abenteuerlichen Trip entdecken sie bekannte und unbekannte Schweizer Reiseziele. Siddhartha Joshi (Indien), Sean Dalton (USA), James Popsys (Grossbritannien) und Lizzie Peirce (Kanada) bringen den Zuschauern die Schönheit und Vielfalt des Landes aus der Fotoperspektive näher. Die Serie bietet aber auch eine gehörige Portion Spannung, denn die Protagonisten müssen kreative Herausforderungen meistern. Wie kann man zum Beispiel das legendäre Matterhorn einfangen, ohne den Berg mit seiner unverkennbaren Silhouette direkt zu zeigen? Wie gelingt das perfekte Foto in einer Schweizer Stadt, wenn man nur dreimal auf den Auslöser drücken darf? Wie orientiert man sich, wenn statt Google nur die lokale Bevölkerung zur Verfügung steht? Der Gewinnerin bzw. dem Gewinner winkt am Ende der fünften Episode eine besondere Belohnung: Ihr oder sein «Perfect Shot» wird auf einer Grossleinwand ausgestellt –am Times Square in New York! www.myswitzerland.com

Zeit, sich zu bewerben
Die Schweizer Forschung sichtbarer machen

Der SNF-Wettbewerb für wissenschaftliche Bilder lädt alle in der Schweiz tätigen Forscherinnen und Forscher ein, ihre Arbeit für die Öffentlichkeit und die Medien sichtbar zu machen. Der Wettbewerb würdigt Fotografien, Bilder und Videos, die mit ihrer ästhetischen Qualität und Kraft inspirieren und Erstaunen auslösen, Wissen vermitteln und illustrieren, menschliche Geschichten erzählen oder neue Welten entdecken. Eine internationale Jury tritt zu Jahresbeginn zusammen und vergibt in jeder Kategorie ein Preisgeld von 1000 Franken für den Gewinnerbeitrag sowie 250 Franken für jede Erwähnung. Die prämierten Werke werden im April/Mai bekannt gegeben und während der Bieler Fototage ausgestellt. Bilder der vorherigen Ausgaben: www.flickr.com/photos/snsf_image_competition/albums

Zeit zum Lernen Für angehende Fotografen

Ein ganzes Jahr lang bietet das Schweizer Kameramuseum in Vevey mit seinem neuen Konzept Club 2024 sechs jungen Fotografinnen und Fotografen die Möglichkeit, sich anhand von Werken bekannter Fotokünstler mit analogen und digitalen Techniken vertraut zu machen. Unter Anleitung des internen Kulturvermittlers und Fotografen wechselt der Unterricht zwischen praktischen Workshops und Auftragsarbeiten, die mit dem vom Museum entliehenen Fotomaterial auszuführen sind. Anschliessend werden sowohl analoge als auch digitale Bilder bearbeitet, Diskussionen geführt und Ratschläge erteilt. Die 10 Sitzungen enden mit der Anfertigung einer persönlichen Arbeit. Infos unter: www.cameramuseum.ch/le-club-2023-24

IM TREND • • 9 © FRANCESCA ANGIOLANI-LARREA © SCHWEIZ TOURISMUS © ADOBE STOCK

Im Trend

Zeit für Auszeichnungen Suonen und Alpaufzug von der UNESCO gewürdigt

Das im März 2022 eingereichte und von Österreich koordinierte Bewerbungsdossier «Traditionelle Bewässerung: Wissen, Technik und Organisation», an dem sich Belgien, Deutschland, Italien, Luxemburg, die Niederlande und die Schweiz beteiligten, wurde im Dezember 2023 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Diese Auszeichnung würdigt die traditionellen Modelle der Bewässerung und des Wassermanagements insbesondere durch historische Genossenschaften, sogenannte Konsortien, die ein Gemeingut auf lokale und partizipative Weise verwalten. In der Schweiz sind die Wässermatten im Oberaargau, in den Kantonen Bern und Luzern sowie die Suonenkonsortien im Wallis (Oberwalliser Sonnenberge, Konsortien von Ayent, Lens, Trient, Nendaz und Grächen) in das Projekt eingebunden. Die Tradition des Alpaufzugs, für die die Schweiz ebenfalls eine Bewerbung eingereicht hatte, wurde bei derselben Sitzung genehmigt.

Weitere Infos unter www.unesco.org

Zeit für Inspiration In 30 Tagen durch die Schweiz

Diese 30 Essays führen Sie abseits der ausgetretenen Pfade durch die Schweiz und nehmen Sie mit auf eine Entdeckungsreise kreuz und quer durch das kleine Alpenland. 30 Geografinnen und Geografen der Schweiz zeigen Ihnen die Orte, die sie als typisch schweizerisch empfinden, ohne auf touristische Klischees zurückzufallen. Vom Stockhorner Permafrost, den Untergeschossen der Heiligkreuzkapelle in Müstair bis hin zu den Freiburger Gassen und den Gräbern des Cimetière Saint-Martin in Vevey. Mit diesem Buch erfahren Sie viel Wissenswertes über Land und Leute, während Sie es sich zu Hause gemütlich machen. Ein originelles Porträt, das die Komplexität der heutigen Schweiz abbildet. Weitere Infos: www.helvetiq.com

Zeit zum Reisen Zürich-Berlin per Nachtzug

Seit einigen Jahren sind lange Zugreisen wieder im Trend. Immer mehr Menschen, insbesondere die jüngeren Generationen, kehren dem Flugzeug den Rücken und steigen auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie etwa die Bahn um. Auf mehreren europäischen Strecken werden wieder Nachtzüge eingesetzt, die Städte wie Prag, Amsterdam, Budapest oder Wien anfahren. Seit Dezember 2023 ist es nun auch möglich, dreimal pro Woche von Zürich nach Berlin zu reisen, dank einer Partnerschaft zwischen der Deutschen Bahn (DB), der SNCF und der österreichischen Bahngesellschaft ÖBB. Diese hat ehemalige DB-Züge wieder in Betrieb genommen und für die Zwecke des NightJet-Projekts neu hergerichtet. Ob Sitzplatz, Liegeplatz oder Schlafwagen mit eigenem Zimmer für eine, zwei oder drei Personen, bei den verschiedenen Optionen kommen alle Reisetypen auf ihre Kosten. Fahrpläne und Informationen unter www.nightjet.com

10 • • IM TREND
© ÖBB © HELVETIQ
© ADOBE STOCK

DIE WEBSITE VON ANIMAN BEKOMMT

EIN NEUES GESICHT

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UNSER TRAUM : EIN PLANET OHNE ÜBERKONSUM.

MONGOLEI

50 SHADES OF BLUE

Text und Fotos: Laurent Nilles

Die Mongolei besitzt mit nur zwei Einwohnern pro Quadratkilometer die niedrigste Bevölkerungsdichte der Welt. Die endlosen Ebenen sind der Lebensraum von Nomadenvölkern, die sich an die extremen Wetterbedingungen angepasst und sich ihren autarken Lebensstil bewahrt haben.

Mehrere Stunden Fahrt mit dem Geländewagen trennen das buddhistische Kloster Amarbayasgalant von der nächstgelegenen Siedlung.

Chöwsgöl-See Ulaanbaatar

Kloster Amarbayasgalant

MONGOLEI

CHINA RUSSLAND

Weisser Rauch steigt behäbig in den unermesslichen tiefblauen Himmel empor. Er zeugt von der Anwesenheit einer Ger, einer einfachen mongolischen Jurte, die die Nomaden inmitten der weiten, verschneiten Landschaft im Norden des Landes errichtet haben. Die Sonne lacht; der durchdringenden Kälte und den eisigen Temperaturen von knapp –30 Grad vermag sie jedoch nichts entgegenzusetzen. Immerhin strahlt im Inneren des Rundzelts ein alter, gusseiserner Ofen wohlige Wärme aus.

Der Schamane, der soeben die feierlichen morgendlichen Trankopfer zu Ehren der Ahnen vollzogen hat, tritt durch die Eingangstür, als seine Frau gerade das Wasser für den üblichen Milchtee kocht, der leicht gesalzen getrunken wird. Er streift seinen schweren schwarzen Filzmantel ab und nimmt neben einem Tisch Platz, der sich leicht wölbt unter dem Gewicht des gekochten Fleisches des am Vorabend geschlachteten Schafes, der Flaschen mit importiertem Schnaps und der süssen Leckereien, die eigens für das bevorstehende Fest gekauft wurden.

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Buddhistische Stupas und Klöster wie das von Amarbayasgalant (oberes und mittleres Foto) reihen sich an alte schamanistische Stätten und bilden einen erstaunlichen spirituellen Schmelztiegel, der nach dem Ende der kommunistischen Ära wiederbelebt wurde.

SPIRITUELLES ERBE

Alles ist bereit, um die Besucher zu empfangen, die dem ehrwürdigen Seher am Tsagaan Sar, dem mongolischen Neujahrsfest, ihren Respekt erweisen wollen. Alle haben für diesen Anlass ihr schönstes traditionelles Gewand angezogen, den Deel, einen langen, kunstvoll verzierten Mantel aus satiniertem Stoff. Während dieses jährlichen Festes, das das Ende des Winters und seiner Entbehrungen ankündigt, werden sämtliche wirtschaftlichen Aktivitäten hintenangestellt, alle schalten einen Gang zurück. Die Stadtbewohner kehren in ihre Heimatdörfer zu ihren Familien zurück, Gläubige pilgern zu buddhistischen Klöstern und spirituellen schamanistischen Stätten, Kulturfestivals ziehen scharenweise Schaulustige an. Hinter den historischen Mauern des Klosters Amarbayasgalant – eines der wenigen, die von den stalinistischen Säuberungen der 1930er Jahre verschont geblieben sind – ertönt der andächtige Gesang der buddhistischen Mönche, begleitet vom knarrenden Geräusch der aus Messing gefertigten und von den Gläubigen betätigten Gebetsmühlen. Sie haben die Reise auf sich genommen, um den Neujahrszeremonien beizuwohnen. Einige von ihnen haben als Opfergabe eine Khata mitgebracht, einen blauen

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Sonnenaufgang über dem zugefrorenen Chöwsgöl-See. Die Sonne beleuchtet ein schamanisches Denkmal, das auf einem Hügel zu Ehren des Himmelsgottes Tengris und des ewigen blauen Himmels errichtet wurde.

Seidenschal, der denen ähnelt, die bereits die 200 Jahre alten Pforten des Klosters schmücken. Die Farbe Blau bezieht sich auf den Himmelsgott Tengri, der bereits zur Zeit Dschingis Khans von den Schamanen, und lange vor der Verbreitung der Philosophie von Siddhartha Gautama, von den Nomaden der mongolischen Steppe angebetet wurde. Das spirituelle Erbe der Altvorderen findet sich nicht nur in den buddhistischen Praktiken, sondern auch in den Obos wieder. Diese aus Steinhaufen oder Holzzweigen errichteten kultischen Monumente ragen kegelförmig in den Himmel und sind meistens am Gipfel eines Hügels, Berges oder am Strassenrand zu finden. Reisende machen hier für ein kurzes Gebet oder eine kleine Opfergabe Halt, in der Hoffnung, den Schutz der Ahnen und der Götter zu erlangen.

DAS RENTIER ALS LEBENSGRUNDLAGE

In der bewaldeten Taiga im äussersten Norden der Mongolei, die an das russische Sibirien grenzt, ist der schamanistische Kult des «ewigen blauen Himmels» tief verwurzelt und weiterhin vorherrschend. Diese abgelegene Region wird von den Dukha-Nomaden besiedelt, sie sind auch unter dem Namen Tsaatan , «Rentierbesitzer», bekannt. Ganbaa, der inoffizielle Anführer einer überschaubaren Gemeinschaft aus mehreren Familien,

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Die Taiga im äussersten Norden der Mongolei mit ihren ausgedehnten Nadelwäldern ist die Heimat der Dukha-Nomaden. Aufgrund der extremen Winterbedingungen leben sie hier, von der Aussenwelt abgeschnitten, mit ihren Rentierherden in einfachen Siedlungen, die jeglichen Komfort entbehren.

die im Winter gemeinsam in einem Lager am Waldrand leben, erklärt:

«In der Kälte gedeihen die Rentiere gut, aber sie werden krank, wenn die Temperaturen zu hoch sind. Wir müssen daher vor allem im Sommer Gebiete meiden, in denen es zu heiss ist.» Die Huftiere, die sich frei zwischen den Nadelbäumen bewegen, suchen häufig das Lager der Dukha auf. Sie sind alles andere als scheu und betteln um Salz, ein wertvolles Mineral, das die Tiere in der Winterzeit dringend benötigen.

Wie bei einer Inventur treibt die Gemeinschaft regelmässig die gesamte Herde, insgesamt über 100 Tiere, zusammen. Ein jeder nimmt daran teil, sogar die älteste Frau der Gemeinschaft, deren Gesicht durch die jahrelange Einwirkung von Kälte und Sonne gegerbt ist. Sie geht selbst durch die Herde, um ihre Rentiere zu identifizieren. Die Tiere werden über Nacht an Bäumen unweit der Jurten angebunden und sind so vor möglichen Angriffen durch Wölfe, die gefährlichs-

ten Raubtiere der Region, geschützt. Am Morgen lässt man sie wieder frei, bis auf einige männliche Tiere, die den Nomaden in den nächsten Tagen als Reittiere dienen werden. Auf diese Weise können die Rentiere ein relativ freies Dasein fristen, ohne dass ihnen mühselige Aufgaben zugewiesen werden, auch wenn dies bedeutet, dass der Reiter sich mehrmals im Monat mit einem neuen Tier vertraut machen muss, anstatt eines für den täglichen Gebrauch zuzureiten.

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DIE EISROUTE

Die Schlittenfahrer, die mit den Vorbereitungen für das alljährliche Eisfestival beschäftigt sind, gehen ähnlich vor wie die Dukha mit ihren Rentieren. Mit ledernen Lassos in den Händen wählen sie aus einer Herde von etwa 50 halbwilden Pferden einige Tiere aus, die an den Rennen teilnehmen oder die Besucher über das gefrorene Wasser des Chöwsgöl-Sees ziehen sollen. Das Festival lockt jedes Jahr Hunderte von Einheimischen an, die sich in verschiedenen Wettbewerben miteinander messen: Bogenschiessen auf dem Eis, Schlittenrennen, aber auch eine Art Boulespiel nach mongolischer Art, bei dem die Spieler kleine goldene Tierknochen statt Stahlkugeln verwenden. Es ist jedoch zweifellos die unwirkliche Schönheit des glasklaren, in der Wintersonne in sämtlichen Blautönen schimmernden Eises, die allem die Show stiehlt. Das reine Wasser gefriert bis zu einer Tiefe von über 1,5 Metern, es trägt Autos und Lastwagen und wird in der kalten Jahreszeit zur bevorzugten Route für den Personen- und Gütertransport. Weisse Adern, die durch die ständige Bewegung des Eises erzeugt werden, erinnern jedoch an die Risiken einer solchen Überfahrt. Lokalen Gerüchten zufolge soll der Grund des Sees unter der scheinbaren Pracht dieses Naturwunders mit mehr Autowracks als Booten übersät sein ...

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Ganze Gebäude werden aus dicken Eisblöcken errichtet und beeindruckende vergängliche Eisskulpturen geschaffen –sehr zur Freude der Besucher des Eisfestivals, das im Winter auf dem Chöwsgöl-See stattfindet.

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NAMIBIA

DER GEPARD –

EIN GEFÄHRDETES RAUBTIER

Text: Marie Paturel • Fotos: Aurélien Brusini / Hemis

Namibia ist einer der letzten Zufluchtsorte. Überall sonst auf der Welt ist die Art bedroht oder bereits ganz verschwunden. Doch in diesem südafrikanischen Land überlebt sie, wenn auch mehr schlecht als recht. Die Koexistenz mit der Landbevölkerung gestaltet sich nach wie vor schwierig. Doch die Situation verbessert sich allmählich dank des Einsatzes von ... Hunden!

DER GEPARD – EIN GEFÄHRDETES RAUBTIER • • 25

Der Cheetah Conservation Fund (CCF) wurde 1990 in Otjiwarongo, etwa drei Stunden nördlich von Namibias Hauptstadt Windhoek, gegründet. Neben seiner Aufgabe, über den Schutz von Geparden aufzuklären und Schulungen anzubieten, nimmt der CCF auch Geparde auf. Diejenigen, die nicht in die Wildnis zurückkehren können, bleiben dauerhaft im Zentrum.

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Elefanten, Gnus, Oryxantilopen, Springböcke und Giraffen drängen sich um die Wasserstelle – die lebensspendende Oase in der Savanne. Sie beobachten und dulden sich. Ihre ganze Aufmerksamkeit ist auf die lebensnotwendige Wasseraufnahme gerichtet, ... oder fast. Einige bleiben wachsam. Denn eines der gefährlichsten Raubtiere liegt auf der Lauer, bereit, sich auf die Schwächsten oder Jüngsten zu stürzen. Ganz in der Nähe kauert eine Raubkatze mit schwarzgeflecktem Fell und bernsteinfarbenen Augen. Der Gepard lauert gespannt, geduldig und aufmerksam. In Namibia leben 3000 bis 4000 Exemplare des schnellsten Landsäugers der Erde, der Spitzengeschwindigkeiten von über 110 km/h erreicht. Sie sind die letzten

Überlebenden einer dezimierten Spezies. Die IUCN stuft den Geparde als «bedroht und gefährdet» ein. Der Bestand ist von zirka 100’000 Exemplaren im Jahr 1900 auf weltweit unter 10’000 Exemplare im Jahr 2023 geschrumpft. Die Raubkatze fällt stärkeren Fleischfressern (Hyänen, Löwen und Leoparden) zum Opfer. Die Lebensräume – und damit die verfügbaren Beutetiere – werden aufgrund menschlicher Erschliessungen drastisch kleiner. Zudem werden Geparde bejagt, um das Vieh zu schützen oder um Fell, Zähne und Krallen zu verkaufen. Oder sie werden gefangen und als luxuriöses Haustier gehandelt. All das liess die Bestände einbrechen und wird über kurz oder lang zur Ausrottung führen. Doch in Namibia scheint die Koexistenz zwischen Raubkatze und Mensch zu gelingen. Woran liegt das?

DER GEPARD – EIN GEFÄHRDETES RAUBTIER • • 27
NAMIBIA
SÜDAFRIKA
Cheetah Conservation Fund Atlantischer Ozean
ANGOLA
SAMBIA BOTSWANA
Windhoek Otjiwarongo
28 • • NAMIBIA

Anatolische Hirtenhunde (links unten) werden zum Schutz von Viehherden ausgebildet, während Malinois (links oben) darauf trainiert sind, die Fäkalien von Geparden zu erkennen. Die weiblichen Anatolischen Hirtenhunde werden während ihrer Trächtigkeit sorgfältig kontrolliert (rechts Mitte), um die Fortpflanzung der Herdenschutzhunde zu optimieren. Das Zentrum sorgt auch für die tierärztliche Betreuung der Geparde.

EINE GENIALE IDEE

75 % der Einwohner Namibias sind bitterarme Bauern oder Viehzüchter. Für sie stellt jedes Stück Vieh einen kostbaren Reichtum dar und jeder Verlust ist eine echte Katastrophe. Denn von den Nutztieren hängt das Überleben der Familien ab. Nun leben aber 70 bis 90 % der namibischen Geparden ausserhalb der verschiedenen Schutzgebiete. Und da die Raubkatzen auf leichte Beute aus sind, fallen ihnen regelmässig Nutztiere zum Opfer. Das erregt den Unmut der Viehzüchter. Um ihre einzige Lebensgrundlage zu sichern, bejagen sie die Geparde.

Anfang der 1990er Jahre beschloss Dr. Laurie Marker, eine in Namibia lebende amerikanische Zoologin, etwas zu unternehmen, um Geparde und Bauern gleichermassen zu schützen. Sie gründete in Otjiwarongo den Cheetah Conservation Fund (CCF) und knüpfte Beziehungen zu den Viehzüchtern dieser nördlichen Region Namibias. Es schien nahezu unmöglich, diese Herausforderung zu meistern. Denn für die Viehzüchter stand ihr wirtschaftliches Überleben auf dem Spiel. Doch bald tat sich eine Lösung von entwaffnender Einfachheit auf: Hunde sollten die Raubkatzen auf Abstand halten. Der Kangal, auch als Anatolischer Hirtenhund bekannt, eignet sich besonders gut für diese Aufgabe. Denn seine imposante Statur – er wird bis zu 80 kg schwer – und sein Schutzverhalten schrecken Geparde davon ab, sich dem Vieh zu nähern. Die Methode war unglaublich effektiv. Da die Grosskatze den Kangal fürchtet, gingen die Angriffe rapide zurück.

DER WEG ZU EINER FRIEDLICHEN KOEXISTENZ

Der CCF züchtet vor Ort Kangals und stellt sie anschliessend den Viehzüchtern zur Verfügung. Dies geschieht in einem 50’000 Hektar grossen Artenschutzgebiet, wo es mehrere Modellbauernhöfe gibt. Wie jeder Herdenschutzhund wächst der Kangal von klein auf inmitten der Rinder-, Ziegen- und Schafherden auf. Auf diese Weise betrachtet er die Nutztiere als sein Rudel, das er gegen alles und jeden verteidigt. Wie die häufig auf unseren Hochweiden anzutreffenden Pyrenäenberghunde greift der Kangal den Gepard nicht an. Er schreckt die Raubkatze vielmehr durch sein Gebell und sein aggressives Verhalten ab. Um die Erfolgschancen dieser Massnahme zu verbessern, wird jeder Viehzüchter vom

CCF geschult, bevor er einen Hund adoptiert. Zudem werden die Hunde ihr ganzes Leben lang von den Tierärzten des Zentrums betreut. Diese Partnerschaft erweist sich als ausgesprochen effizient, denn 80 bis 100 % der Viehverluste werden verhindert! Seit 1994 werden jährlich 40 bis 50 Kangals auf den Bauernhöfen untergebracht. Aufgrund des Erfolges wird die Warteliste immer länger und die Methode hat inzwischen auch in den umliegenden Ländern wie Botswana, Südafrika und Tansania Verbreitung gefunden. Paradoxerweise könnte der Gepard aufgrund der rapide abnehmenden Bestände zum Impulsgeber für einen respektvolleren Umgang mit der Umwelt innerhalb der namibischen Bevölkerung werden. Da die Wildtierbestände ebenfalls abnehmen, greifen die Raubkatzen Nutztiere an und werden so unfreiwil-

lig zu «Hinweisgebern». Je kleiner sein Lebensraum wird, desto stärker dringt der Gepard in menschliche Gebiete vor. Dank der Tätigkeit von Organisationen wie dem Cheetah Conservation Fund wird die breite Masse in Namibia sich dieses Problems bewusst. Die Namibier erkennen die Notwendigkeit, nach Alternativen zur Ausrottung einer Tierart zu suchen. Weiterer positiver Effekt: Dank der Herdenschutzhunde können viele Kinder, die bislang als Hirten gebraucht wurden, wieder die Schule besuchen. Eine gebildete Bevölkerung ist jedoch eher in der Lage, die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Biodiversität und der Erhaltung der Umwelt und des Naturerbes zu verstehen. Wäre es nicht grossartig, wenn der Gepard zu einem harmonischeren Verhältnis zwischen Mensch und Natur beitragen könnte?

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Der CCF bildet nicht nur Herdenschutzhunde aus, sondern auch die Viehzüchter im Umgang mit den Anatolischen Hirtenhunden. Das Ergebnis ist eine bessere Koexistenz von Mensch und Raubkatze.
DER GEPARD – EIN GEFÄHRDETES RAUBTIER • • 31

Die Geparde im Zentrum werden von den Tierpflegern mit frischem Fleisch gefüttert. Um die Erfolgsaussichten des Einsatzes von Herdenschutzhunden auch in Zukunft zu steigern, werden die Anatolischen Hirtenhunde regelmässig Schulklassen vorgestellt. Der Erfolg des CCF ist weitgehend seiner Gründerin Dr. Laurie Marker (rechts oben) zu verdanken.

32 • • NAMIBIA

EIN WELTWEIT

EINZIGARTIGES ZENTRUM

Neben der Hundezucht und der Schulung der Bauern steckt der Cheetah Conservation Fund viel Zeit und Geld in die Erforschung und den Schutz der Geparde. Dank regelmässiger Beobachtungen und biologischer Proben, die insbesondere mithilfe so genannter Kotspürhunde genommen werden, untersuchen die Wissenschaftler des Zentrums die genetische Vielfalt, analysieren den Grad der Inzucht und können die Folgen des Aussterbens der Art besser verstehen. Diese Forschungsarbeiten sollen kurz- und mittelfristig zum Erhalt der Raubkatzen beitragen, deren Zahl wegen des schrumpfenden Bestands auch aufgrund mangelnder genetischer Durchmischung zurückgeht. Auch verletzte Geparde, mutterlose Jungtiere oder Geparde, die als Haustiere gehalten wurden, werden vom CCF aufgenommen und gepflegt. Eine hochwertige Ernährung, tiermedizinische Versorgung sowie körperliches Training tragen dazu bei, dass einige Tiere wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können. Andere hingegen bleiben dauerhaft im Zentrum.

DER GEPARD – EIN GEFÄHRDETES RAUBTIER • • 33

IHR EXPERTE

Moritz Grubenmann Mikrobiologe und Madagaskar-Kenner

REISEPROGRAMM

TAG 1, 2, 3, 4 & 5

Anreise/Andasibe/Antananarivo Flug nach Antananarivo. Weiterfahrt nach Andasibe. Besuch im Exotic Park und Analamazaotra Nationalpark. Sie besichtigen den Orchideenpark und die Lemureninsel.

TAG 6, 7, 8 & 9

Antsirabe / Ambositra / R anomafana

Auf kurvenreichen Strassen geht es weiter durch das Hochland. Übernachtung in Antsirabe. Das nächste Ziel ist Ranomafana, ein Nationalpark bekannt für seine Wasserfälle, Orchideen, Lemuren, Reptilien, diversen Vogelarten und kuriose Giraffenhalskäfer. Anschliessend Nachtwanderung.

TAG 10 & 11

Ambalavao

Weiterfahrt nach Ambalavao. Auf dem Weg Besichtigung der ADES-Werkstätte. Am nächsten Tag gelangen Sie durch das «Massif des 3 frères» ins Anja Reservat. Im kleinen Reservat leben viele Katta-Lemuren

TAG 12 & 13

R anohira

Sie besuchen den Isalo Nationalpark. Eine fantastische Landschaft mit sukkulenten P flanzen erwartet Sie. Sie können zu einem natürlichen Schwimmbecken wandern und am Abend den eindrücklichen Sonnenuntergang geniessen.

Madagaskar – Insel der Vielfalt

Von Montag, 8. April bis Donnerstag, 25. April 2024 (18 Tage)

TAG 14 & 15

Zombitse / Ifaty

In Zombitse besuchen Sie den N ationalpark. Danach fahren Sie vorbei an hohen Büschen und kleinen K aktuswäldern in Richtung Ifaty. Spaziergang durch das Reniala Reservat und durch Baobab-Labyrinthe. Sie übernachten im Strandhotel Le Paradisier.

TAG 16, 17 & 18

Antananarivo / Rückreise Rückflug nach Antananarivo und Heimreise in die Schweiz.

Programmänderungen vorbehalten.

ANIMAN-HÖHEPUNKTE

• Besichtigung des Orchideenparks und der Lemureninsel

• Ranomafana, ein Nationalpark bekannt für seine Wasserfälle, Orchideen, Lemuren, Reptilien, diversen Vogelarten und kuriose Giraffenhalskäfer

• Besuch des Isalo Nationalparks

• Besichtigung der ADES-Werkstätte

• Übernachtung im Strandhotel Le Paradisier

PREIS

Pro Person: CHF 7‘990.–Für Abonnent*innen: CHF 7‘740.–

Zuschlag Einzelzimmer: CHF 850.–

TEILNEHMER*INNEN

14 Personen max. / 10 Personen min.

LEISTUNGEN

• Flüge in Economy-Klasse inkl. Taxen und Gebühren

• Unterkunft in einfachen Lodges bis guten Mittelklassehotels

• 16x Frühstück, 13x Mittagessen, 16x Abendessen

• Alle Transfers, Ausflüge, Eintritte und Besichtigungen gemäss Programm

• Transport im Bus, Inlandflug

• Expertenreiseleitung ab/bis Schweiz durch Moritz Grubenmann

• Lokale Reiseleitung

• Visagebühren

• Trinkgelder

Mehr Infos: background.ch/madagaskar

MADAGASKAR Informationen, Detailprogramm und Buchungen: Background Tours, Neuengasse 30, 3001 Bern Bitte kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne: +41 31 313 00 22 – info@background.ch – www.background.ch

DANIEL KORDAN TRAUMHAFTES BRASILIEN

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