Camper Professional Deutschland 7

Claus Detlev Bues Peter Hirtschulz

Frühjahrserwachen mit leichten Kopfschmerzen. Zu Beginn des Jahres 2024 lässt sich in der Caravaning-Branche eine gewisse Katerstimmung nicht verleugnen. Auch wenn die Frühjahrsmessen hier und dort wieder ein paar positive Akzente gesetzt haben, so ist nicht zu leugnen, dass nach den Boom-Jahren wieder eine gewisse Normalität in den Markt zurückgekehrt ist. Caravaning-Bäume wachsen eben doch nicht in den Himmel. Realisten wissen das. Dennoch ist ein Rückgang auf einem immer noch hohen Niveau für den ein oder anderen schmerzlich. Der Kunde ist wieder König. Verkauf ist wieder eine engagierte und kompetente Aufgabe. Denn neben den stark gestiegenen Preisen, bedingt durch teures Rohmaterial und teilweise schwierige Lieferketten, sind auch die Kunden aufgrund der allgemeinwirtschaftlichen Lage wieder kostensensibler geworden. Dennoch Hersteller und Händler, die preisbewusst kalkulieren und ihre Produkte mit hoher Qualität und vorbildlicher Service-Qualität anbieten, finden ihre Kunden. Das heißt, alte Tugenden wie intensive Beratung und zuverlässiger Service sind wieder stark gefragt. Aber Caravaning-Handelspartner sind nicht allein. Camper Professional Deutschland und auch der DCHV stehen als verlässlicher

Partner dem Caravaning-Handel zur Seite. Der DCHV unterstützt den Handel mit zahlreichen, zu Teil neuen, Serviceleistungen. Das aktuelle Magazin mit einem ausführlichen Interview mit Geschäftsführer Ariane Finzel und vielen DCHV-Servicehinweisen sprechen eine deutliche Sprache. Die nutzt auch das gesamte Camper Professional-Redaktionsteam, das mit zahlreichen Interviews von Caravaning-Entscheidungsträgern aus dem Kreis der Hersteller, der Lieferanten und sonstiger Dienstleister neueste Entwicklungen, Strategien und Angebote dem Handel näherbringt. Wissenschaftlich fundierte Umfragen von Verbänden und Institutionen präsentieren und analysieren die aktuelle wirtschaftliche Lage und zeigen Perspektiven auf. Camper Professional bietet den notwendigen (Informations) Cocktail, um den Kater und seine Stimmung erträglicher zu machen. Wenn wir es hochhängen: Klar ist, dass wir in ein Zeitalter der Transformationen kommen, sei es bei Politik, Verkehr, Umwelt, Klima oder Kommunikation. Im Kleinen heißt das auch für die Caravaning-Branche eine neue Ära der Aufklärung, um sich mit Digitalisierung und neuen Methoden den sich ändernden Gegebenheiten erfolgreich anzupassen. Wir können dabei ein wenig helfen.

• 4 News Neuigkeiten aus der Branche

• 18 Interview mit Ariane Finzel An der Spitze des DCHV

• 22 Fokus - Arbeitskräfte Mitarbeiter führen: mit Batman!

• 24 Interview mit Sebastian Thomas Wir sind die Nummer 1 in Europa

• 28 Interview mit Alexander Leopold Führungskraft in außergewöhnlicher Zeit

• 32 Interview mit Fabrizio Giugiaro Wohn(mobil)-Know-how und Automobil-Design

• 38 Interview mit Armin Mäder 70 Jahre Tradition, Innovation und Prestige

• 42 News Stellantis

Der neue Ducato und seine drei Geschwister

Chefredakteur: Antonio Mazzucchelli

• 44 Fokus caravaning marktanalyse

Der Preis ist sehr heiß

• 46 Fokus ZKF Austausch und gute Zusammenarbeit

• 48 Fokus Verendus

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Caravaning-Branche

• 50 Fokus Lippert Service-Partner mit vielseitigen und maßgeschneiderten Lösungen

• 52 Fokus Lamilux

Die Camper-Haut, die weder Sonne noch Wetter fürchtet

• 54 Fokus Teleco Verbesserung des Ladevorgangs von Servicebatterien

• 56 Stuttgarter Messe

CMT erweist sich erneut als „Stimmungsaufheller“

• 66 Istanbuler Messe Türkei, ein neuer Caravaning-Boommarkt

Redaktionsteam: Claus-Detlev Bues, Peter Hirtschulz, Dr. Frauke Hewer, Enrico Bona, Renato Antonini, Elisabetta Croce, Stefan Janeld, Terry Owen, John Rawlings

Art Direktor: Federico Cavina

Druck: Graphicscalve SpA - Vilminore di Scalve (BG)

E-Mail: redaktion@camperprofessional.com

Hauptsitz des Verlags: Fuori Media srl - Viale Campania 33 - 20133 Milan - Italy - Ph. +39 02 58437693 - Numero REA MI - 2107599 - CF/P.Iva 09695690967

Erscheinungsweise: Vierteljährlich

Eintragung: Gericht Mailand / n. 179 del 2/9/2019

Die Vervielfältigung und der Nachdruck, auch auszugsweise, von Artikeln und Bildern aus dem Magazin sind ohne die entsprechende Genehmigung des Verlags ausdrücklich verboten.

Mit den Worten “In Zusammenarbeit mit” kennzeichnen wir Artikel mit Werbecharakter.

Vertrauenssiegel Fachwerkstatt - Frankana will Servicequalität im Handel stärken

Pandemie, Verkaufsboom, Lieferkettenprobleme und akuter Personalmangel haben in vielen Caravaning-Werkstätten die Service-Qualität stark beeinträchtigt. Terminplanungen

ähneln mittlerweile denen von Fachärzten und die mangelhafte Servicequalität hat zu massiver Unzufriedenheit bei den Endkunden geführt. In enger Zusammenarbeit mit den Caravaning-Händlern hat Zubehör-Profi Frankana aus Gollhofen die Situation analysiert und ein Programm zur Qualitätssicherung in den Werkstätten entwickelt. Mit dem „Vertrauenssiegel Fachwerkstatt“ möchte Frankana ein aussagekräftiges Qualitätssiegel für Kunden und Fachhändler einführen.

Die Voraussetzungen Frankana-Händler können sich um das Siegel bewerben, müssen jedoch bestimmte festgelegte Parameter erfüllen, die vor Ort überprüft werden.

1. Die Fachwerkstatt muss ordentlich geführt sein und über eine gute Ausstattung sowie qualifiziertes Personal, wie Meister oder Caravan-Techniker, verfügen.

2. Es muss eine Hebebühne mit einer Traglast von 7,5 t oder eine entsprechende Grube für größere Fahrzeuge vorhanden sein.

3. Ein Bremsen-Prüfstand sollte zur Verfügung stehen.

4. Der Betrieb muss in der Lage sein, Hauptuntersuchungen durch TÜV, Dekra oder Kues durchzuführen.

Nach einer positiven Prüfung durch Frankana wird das Vertrauenssiegel gut sichtbar im oder am Betrieb angebracht und gilt für ein Jahr. Der Werkstattpartner verwendet ausschließlich Frankana-Produkte, wobei die Auswahl der zu verbauenden Produkte im Voraus besprochen wird. Zubehör, das von Frankana nicht geliefert werden kann, darf der Händler weiterhin frei für die Werkstatt beschaffen und verbauen.

Die Vorteile

Der Händler kann mit dem Vertrauenssiegel werben und die Kunden können sich auf qualitativ hochwertige Werkstattleistungen sowie auf Qualitäts- und Markenzubehör bei den ausgezeichneten Händlern verlassen. Frankana bewirbt das Vertrauenssiegel im Internet, auf sozialen Medien und im Bordbuch. Neben gezielter Werbung profitiert der Händler von Sonderkonditionen, einer schnelleren Reklamations-

Frühjahrsmesse im Caravan Center Bocholt

Vom 09. bis 10. März 2024 feierte das Caravan Center Bocholt täglich von 10.0017.00 Uhr die diesjährige Frühjahrsmesse. Ob Profi- oder Neucamper – für die Reisemobilmarken Knaus, Weinsberg, Carthago, Hobby, Frankia und Challenger sowie die Caravanmarken Hobby, Fendt und Miniatouring steht das gesamte Portfolio für interessierte Besucher an den zwei Messetagen bereit.

Info: www.caravan-center-bocholt.de

abwicklung, schnelleren Garantien, priorisierter Belieferung und einer besseren direkten Zusammenarbeit mit den Zubehör-Herstellern. Darüber hinaus werden kostenlose Mitarbeiter-Schulungen für die verschiedenen ZubehörMarken im Frankana Schulungszentrum in Gollhofen angeboten. Bereits über 20 Handelsbetriebe haben sich dem Vertrauenssiegel angeschlossen, und die Anzahl steigt täglich. Ein flächendeckendes Netz von Frankana-Qualitätshändlern in ganz Deutschland ist geplant.

Info: www.frankana.de.

Neue Anlaufstelle für Camper im Erzgebirge: Wohnmobilcenter in Schneeberg eröffnet

Um dem steigenden Bedarf an Vermietung, Verkauf und Wartung von Wohnmobilen und Wohnwagen nachzukommen, erweitert die Zimpel & Franke Gruppe in Schneeberg ihr Angebot für Freizeitfahrzeuge mit dem neuen Standort Wohnmobilcenter Erzgebirge. Die Zimpel & FrankeGruppe vertritt aktuell neun (Pkw-)Marken mit Verkaufs- und Ser-viceverträgen sowie Reisemobile von Challenger und Caravans von Sterckeman und beschäftigt mehr als 250 Mitarbeiter an zehn Standorten im Bereich Vogtland, Westerz-gebirge bis zur sächsisch-thüringischen Landesgrenze. Am neuen Standort in der Bruno-Dost-Straße wird der Verkauf in einer 300 Quadtrameter großen Ausstellungshal-le, angrenzend der Servicebereich mit Werkstätten und im Außengelände Standflächen für Fahrzeug und die Mietmobile und Caravans der Vermietung eingerichtet. Bei der Vermietung ist das Wohnmobilcenter Schneeberg Partner der ADAC-Reisemobilvermietung. Info: www.wohnmobilcenter-erzgebirge.de

Die Zimpel & Franke-Gruppe erweitert ihr Fahrzeugangebot mit dem Wohnmobilcenter Erzgebirge um einen Handelsbetrieb für Freizeitfahrzeuge in Schneeberg.

Für

zwei Tage wieder das Caravaning-Mekka am Niederrhein: Die Frühjahrsmesse im Caravan Canter Bocholt.

Geordneter Führungswechsel bei Westfalia Mobil GmbH in Gotha

Philip Kahm und Thomas Siegert bilden die neue Führungsspitze bei der Westfalia Mobil GmbH in Gotha und lösen damit Mike Reuer ab, der die Traditionsmarke nach der Übernahme durch die Rapido Gruppe seit 2011 geführt hat. Er wird das Unternehmen noch bis 30. April 2024 beratend begleiten und sich dann in den Ruhestand verabschieden. Philip Kahm hat seinen beruflichen Werdegang bei Westfalia 2008 in RhedaWiedenbrück begonnen und nach diversen Stationen im Unternehmen den Einkauf und das Projektmanagement geleitet, bis er 2017 an den neuen Standort der Westfalia Mobil GmbH nach Gotha gewechselt ist. Thomas Siegert ist seit 2005 bei Westfalia und war nach Stationen im Qualitätsmanagement

Deutscher Öl-Multi Liqui Moly steigt in den Caravaning-Bereich

Wachstumsmärkte identifizieren und Produkte dafür entwickeln scheint eines der Erfolgsgeheimnisse von Liqui Moly zu sein. Das Ulmer Unternehmen hat jetzt den Caravaning-Markt entdeckt und für Freizeitfahrzeuge hat die „Camping“-Serie ins Leben gerufen. Mit gleich acht Reinigungs- und Pflegeprodukte geht man an den Start. Dazu gehören eine Lackschnellpflege, eine Zelt- und Markisenimprägnierung, ein Pflege- und Gleitsprays, ein Multispray und der Camping Multischaumreiniger. Ergänzt wird das neuen Liqui Moly Camping-Programm von einem Wasch & Wachsmittel zum Reinigen und Versiegeln aller Fahrzeugaußenflächen in einem Arbeitsgang und einem Nachfüllöl 5W-30 für das Fahrzeug.

Info: www.liqui-moly.de

Mit acht Reinigungs- und Pflegeprodukten steigt Liqui Moly in den Caravaningbereich ein.

und Service seit 2008 Leiter der technischen Entwicklung am Standort Rheda-Wiedenbrück. Seit 2021 ist er als technischer Leiter zur Westfalia Mobil GmbH nach Gotha gewechselt und seit Ende 2023 Geschäfts-

Große Frühjahrs Sonderschau bei Brecht Caravan

Es ging wieder rund in Heilbronn am 16. und 17. März in der Lämlinstraße in Heilbronn. Brecht Caravan, Markenhändler für Hymer, Eriba, Bürstner, Fendt, Hobby und Carado feierte die Saisoneröffnung mit einer zünftigen Sonderschau. Die neuen 2024-Modelle aller Marken waren zu sehen, dazu gab es ein breites Angebot an Gebrauchten und Mietfahrzeugen sowie feines Zubehör aus dem Shop. Dazu aktuelle das Angebot an barrierefreien Freizeitfahrzeugen: Brecht Rolli Sonderumbau von Wohnwagen, Reisemobile und Kastenwagen. Brecht Caravan bietet mit den speziell umgebaute Fahrzeuge auch für Rollstuhlfahrer uneingeschränkte Mobilität ohne Barrieren. Die barrierefreien Wohnwagen und Reisemobile sind mit allem ausgestattet, was für einen komfortablen und entspannten

führer. Für die Westfalen Mobil GmbH in Rheda-Wiedenbrück hat Can-Kasim Dogan bereits vor zwei Jahren die Geschäftsführung übernommen und führt seither das Unternehmen erfolgreich weiter.

Ein besonderes Highlight bei der Frühjahrs Sonderschau bei Caravan Brecht: Das Angebot an barrierefreien Caravans und Reisemobilen.

Urlaub nötig ist. Großzügige und gut zugängliche Eingänge, breite Türen, rollstuhlgerechte Badezimmer und befahrbare Rampen ermöglichen ein barrierefreies Wohnen auf Rädern. Info: www.brecht-caravan.de

Frühlings-Fest beim Autohaus Pauli

Die Modell-Neuheiten der Saison 2024 von Concorde, Dethleffs, Sunlight, Pössl und Wavecamper standen beim traditionellen Frühlingsfest vom 16. bis 17. März 2024 des Autohauses Pauli in Remscheid zum Besichtigen am Platz. Die Dethleffs Family Days warten mit tollen Aktionen auf, die Mietflotte steht zu reduzierten Preisen zum Abverkauf bereit und die Neufahrzeuge des Modelljahres 2024 sowie gepflegte Gebrauchte zu fairen Preisen können besichtigt werden. Info: www.autohaus-pauli.de

Neue Modelle der aktuellen Saison und gepflegte Gebrauchte können beim Frühlingsfest von Autohaus Pauli in Remscheid besichtigt werden.

Philip Kahm und Thomas Siegert bilden die neue Führungsspitze bei der Westfalia Mobil GmbH in Gotha.

EU - Mehr Gewicht für den B-Führerschein

Das Europäische Parlament hat in seiner Ersten Lesung zur Reform der Führerscheinrichtlinie einer Erweiterung des B-Führerscheins auf 4,25 Tonnen für Reisemobile zugestimmt. Damit hat nach dem Rat im Dezember 2023 auch die zweite EU-Institution grünes Licht für die von der Caravaningbranche geforderte Führerscheinanpassung gegeben. Das Europäische Parlament hat im Rahmen der geplanten Novellierung der Führerscheinrichtlinie einer Erweiterung des B-Führerscheins auf 4,25 Tonnen unter anderem für Reisemobile zugestimmt. Die deutsche Caravaning-Industrie begrüßt diese Entscheidung. Eine Erweiterung auf 4,25 Tonnen bietet die Chance, nachhaltiges und familienfreundliches Reisen mit dem Reisemobil für Millionen von Menschen auch in Zukunft zugänglich zu machen. Die genauen Rahmenbedingungen der Führerscheinerweiterung werden im Trilog zwischen Kommission, Rat und Parlament nach den Neuwahlen zum Europaparlament (6. bis 9. Juni 2024) ausgehandelt. Die Anhebung des zulässigen Gesamtgewichts auf 4,25 Tonnen für den B-Führerschein soll für Reisemobile und Krankenwagen gelten, und dies unabhängig von der Art des Antriebs. Für andere Fahrzeugtypen ist die Erhöhung des Gesamtgewichts an die Verwendung eines alternativen Antriebs gebunden. Info: www.civd.de

Die Erweiterung des B-Führerscheins auf 4,2 t zGG hat in der EU die zweite Hürde genommen.

Christians Caravan Center hat jetzt den Standort von Camping + Freizeit Kuhn in Offenburg übernommen.

Aus Camping + Freizeit Kuhn

wird Christians Caravan Center

Im September 2023 musste das Traditionsunternehmen Camping Kuhn in Offenburg Insolvenz anmelden – jetzt ist ein Nachfolger gefunden. Das Traditionsunternehmen hat am 18. September, Insolvenz beantragt. Rechtsanwalt Christoph Kiefer von Dr. Schloz Braun Kiefer & Partner in Offenburg wurde durch das Insolvenzgericht zum vorläufigen Insolvenzberater bestimmt. Die Firma Christians Caravan Center, mit vier Standorten über ganz Baden-Württemberg von der Schweizer Grenze über den den Schwarzwald bis hin nach Offenburg, hat jetzt die Räumlichkeiten von Kuhn übernommen. Es bietet Verkauf, Vermietung und Werkstatt-Service an. Dazu ist Christians Caravan Center von der Freiburger Straße in die ehemaligen Kuhn-Räume im Drachenacker umgezogen. Auch hier gibt es Werkstatt-Service mit Reparaturen, die ADAC-Vermietung und Fahrzeugverkauf. Christians Caravan Center ist Premium-Vertragspartner der Trigano-Marke Challenger. Auch personell wurde aufgestockt und zwei Mechaniker und ein Verkäufer von Camping Kuhn übernommen. Info www.christians-caravan-center.de

Camper Base – Neue Handelsgruppe vereint drei Traditionsunternehmen der Caravaning-Branche

Durch den Zusammenschluss von drei renommierten Reisemobil-Fachbetrieben entsteht einer der größten deutschen Anbieter für Wohnmobile und Wohnwagen. Kunden profitie-ren dabei an vier Standorten von erfahrenen Partnern für Verkauf, Service und Vermie-tung. Insgesamt verfügt Camper Base über eine beeindruckende Ausstellungsfläche von mehr als 40.000 Quadratmetern sowie mehr als 500 ständig verfügbaren Camper Vans, Wohnmobilen und Wohnwagen - vom kompakten Urban Vehicle bis zum exklusiven Premium-Modell.

Mit der Gründung von Camper Base ist einer der größten Caravaning-Anbieter Deutschlands entstanden. „Camper Base verfügt über mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Rei-semobil-Branche“, sagt Geschäftsführer Tobias Dorn. Das erreicht die Handelsgruppe durch den Zusammenschluss der renommierten und etablierten mittelständischen Han-delsbetriebe Rentmobil Reisemobil GmbH aus NordrheinWestfalen, Camping Center Vöpel GmbH aus Hessen und ML Reisemobile GmbH aus

Baden-Württemberg. „Durch die langjährige Erfahrung unserer Mitarbeiter und die große Auswahl an ständig verfügbaren Fahrzeugen vieler namhafter Hersteller bieten wir unseren Kunden alles, was das Camper-Herz begehrt“, erklärt Tobias Dorn. „Dabei stehen wir mit der Zusammenführung der Traditionsunternehmen erst am Anfang. Camper Base wird weiter expandieren und auch das Serviceangebot kontinuierlich erweitern“, so Dorn weiter.

Camper Base vereint die langjährige Expertise im Caravaningmarkt und echte Campingleidenschaft ihrer drei Traditionsunternehmen zu einer starken Handelsgruppe. Mit der neuen Website www.camperbase.de ist zudem eine zentrale Plattform geschaffen worden, über die Campingbegeisterte direkt ein Wohnmobil für ihr nächstes Abenteuer buchen oder sich gleich den Traum eines eigenen Fahrzeugs erfüllen können.

CB CAMPER BASE Rheinland GmbH

Herseler Straße 14 - 50389 Wesseling

CB CAMPER BASE Rhein-Main GmbH

Am Flurgraben 38-42 - 65462 Gustavsburg

CB CAMPER BASE Lörrach GmbH

Alemannenstraße 33 - 79689 Maulburg

CB CAMPER BASE Lörrach GmbH – Standort Freiburg - Friedrich-Neff-Straße 7 - 79111 Freiburg

Tobias Dorn ist Geschäftsführer der neuen Handelsgruppe Camper Base.

Yucon wird eigene Marke

Mit dem Microliner Yucon startete Frankia im Jahr 2019 eine neue Modellreihe Kastenwagenausbauten in drei Grundrissen auf Basis des Mercedes-Benz-Chassis. Konzipiert und gebaut werden die Modelle auf Mercedes-Basis direkt am oberfränkischen Standort in Marktschorgast. Aus den Microlinern auf Mercedes-Benz ist eine Erfolgsgeschichte geworden: Mit dem Jahresbeginn 2024 ist Yucon mit insgesamt 13 Modellen auf drei Basis-Fahrzeugen auf den Straßen unterwegs. Als Microliner auf Mercedes-Benz-Basis gibt es ihn aktuell in sechs Grundrissvarianten – inklusive der neuen Offroad-Edition K-peak. Die Submarke „Yucon by Frankia“ ist flügge geworden. Grund genug ab sofort als eigenständige starke Marke am Markt zu agieren – unter anderem mit einer eigenen Domain und einem klaren Markenauftritt. Info: www.yucon.de

Ab 2024 läuft Yucon mit 13 Modellen als eigenständige Kastenwagen-Marke auf dem Markt.

Hobby mit erweiterter Dichtigkeitsgarantie auf 12 Jahre

Für die Fahrzeuge der Saison 2024 gilt bei Hobby jetzt eine erweiterte Dichtigkeitsgarantie. Sie wurde von fünf auf zwölf Jahre angehoben. Für die Gewährleistung der Dichtigkeit gibt es aber die Voraussetzung, dass Hobby-Kunden eine jährlich Inspektion bei einem Hobby-Partnerbetrieb durchführen lassen.

Info: www.hobby-caravan.de

DexKo Global übernimmt Toptron Elektronik

DexKo Global Inc. einer der weltweit führenden Hersteller von Fahrwerkstechnik und Chassis-Baugruppen sowie Zubehörteilen und hydraulischen Bremskomponenten, hat die Übernahme der Toptron Elektronik GmbH & Co. KG abgeschlossen. Harald Hiller, CEO und Präsident von Al-Ko, kommentiert: „Wir arbeiten intensiv daran, Toptron zügig in unseren Geschäftsbereich AL-KO Vehicle Technology Electronics mit seinen Marken CBE und Nordelettronica zu integrieren.“ Das deutsche Unternehmen mit Sitz in Menden, Nordrhein-Westfalen, beliefert die Freizeitfahrzeugindus-

trie mit maßgeschneiderten elektronischen Bordsystemen und Komponenten wie Schalttafeln, Stromverteilern, Beleuchtungssteuerungen, Tastern und Sensoren. Andreas Kling wird neuer Toptron-Geschäftsführer. Er war bei AL-KO Vehicle Technology als Chefingenieur Elektronik und in verschiedenen anderen Positionen in der Forschung und Entwicklung tätig. Er bringt viel Erfahrung bei der Integration von Unternehmen mit, die er in den letzten Jahren bei der Fusion von CBE und Nordelettronica unter Beweis gestellt hat.

Info: www.alko-tech.com

Jetzt in der Dexko-Gruppe: Toptron bietet Steuerungen, Schaltelemente, Laderegler, Bedienfelder, Schalt- und Ladesysteme.

Frühjahrs-Erwachen bei Caravan Thein - erste Schautage

Der weltweit größte Fendt-Vertragshändler Caravan Thein in Schweinfurt eröffnete mit den Schautagen vom 3. bis 5 März 2024 die Caravaning Saison. Es waren alle Fendt-Caravan Neuheiten der Saison 2024, die neuen Reisemobil-Modelle 2024 von Sunlight und eine Vielzahl an hochwertigen gebrauchten Freizeitfahrzeuge zu sehen. Zum „Frühjahrs-Erwachen“-Wochenende gibt es im Camping-Shop einen Preisnachlass auf Camping-Zubehör von 10-15 % Rabatt. Info: www.caravan-thein.de.

Thein Caravan in Schweinfurt eröffnet die Caravaning Saison mit den ersten Schautagen im März.

Andreas Kling wird neuer Geschäftsführer von Toptron.

EU-Führerscheinrichtlinie - bei 4,25 Tonnen Schluss für B-Führerschein

Ältere Inhaber eines Pkw-Führerscheins dürfen häufig auch 7,5-Tonner fahren. Jüngere können sich keine Hoffnung auf ein Comeback der Regelung machen, stellt die Bundesregierung fest. Durch E-Antrieb sowie neue Sicherheits- und Komforttechnik reißen Transporter und vor allem Reisemobile immer häufiger die Gewichtsgrenze des Pkw-Führerscheins. Die Bundesregierung erwartet daher eine Anhebung des Limits, sieht im EU-Recht aber auch Grenzen, wie aus einer Antwort auf eine Anfrage des Parlaments hervorgeht. Dem aktuell auf EU-Ebene verhandelten Vorschlag zur Erweiterung der Führerscheinklasse B auf 4,25 Tonnen für Fahrzeuge mit alternativem Antrieb haben die EU-Mitgliedstaaten laut Bundesregierung Ende 2023 bereits mehrheitlich zugestimmt. Die Anhebung des Limits von den derzeit erlaubten 3,5 Tonnen soll das durch die Batterie bedingte Mehrgewicht von elektrifizierten Fahrzeugen ausgleichen. Wünschenswert ist aus Sicht der Regierung zudem eine Regelung für Fahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und Katastrophenschutz. Eine generelle Anhebung auf bis zu 7,5 Tonnen jedoch werde nach dem aktuellen Stand der Verhandlungen zur neuen 4. EU-Führerscheinrichtlinie (nicht vor 2025/26) voraussichtlich nicht möglich werden, heißt es weiter. Demnach ist in dieser Klasse auch künftig der C1-Führerschein oder alternativ ein alter Klasse-3-Führerschein, der vor 1999 ausgestellt wurde nötig. Info: https://bmdv.bund.de

Große Baumpflanzaktion bei Reisemobil Euch

Mit gutem Beispiel voran: Reisemobil Euch hat mit der Deutschen Waldjugend ein Baumpflanz-Aktion durchgeführt.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit spielen bei Campingfreunden eine immer wichtigere Rolle. Da können Reisemobil-Händler, welche Urlaub in Freiheit und Natur verkaufen, mit gutem Beispiel vorangehen. Wie Reisemobile Euch in Hochdorf-Assenheim. Zusammen mit der der Deutschen Waldjugend Hassloch wurden 10 Ulmen, Eichen und Hainbuchen auf dem Betriebsgelände gepflanzt. Die Deutsche Waldjugend (DWJ) ist die Jugendorganisation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Diese wurde 1947 gegründet und gilt in Deutschland als erste Bürgerinitiative im Natur- und Umweltschutz. Sie wurde mit dem Ziel gegründet, den Zerstörungen in den deutschen Wäldern nach dem 2. Weltkrieg Einhalt zu gebieten und die Waldbestände wieder neu aufzubauen. Info: www.euch.de.

Kabe übernimmt Nordic Special-Husbilar

Spezialfahrzeuge und Wohnmobile für das Gesundheitswesen und die Polizei fertigt Nordic Special-Husbilar im schwedischen Kristinehamn. Kabe A.B. hat jetzt die Übernahme des im Oktober 2023 in Konkurs gegangenen Unternehmens gemeldet und legt Nordic Special-Husbilar mit seiner Tochter S.Karosser zusammen. Info: www.kabe.se

interzum Forum Italien am 6. und 7. Juni 2024

In Bergamo treffen sich vom 6. bis 7. Juni 2024 die Zulieferer der Einrichtungs- und Möbelindustrie mit rund 200 Unternehmen, mehr als 20 institutionellen Partnern und über 30 Veranstaltungen in nur zwei Tagen. Die interzum, die Kompetenzveranstaltung der Köln-Messe für die Zulieferer der Möbelindustrie, hat ihre Markenfamilie um eine neue Veranstaltung erweitert, die alle zwei Jahre stattfindet. Nach Köln, Guangzhou und Bogotá trifft sich die interzum-Markenfamilie nun auch im Herzen des italienischen Möbel- und Einrichtungsclusters in Bergamo. Der gewählte Standort hat sich dank seiner Nähe zum internationalen Flughafen Orio al Serio, der Bergamo mit 137 Destinationen und 37 Ländern verbindet, und seiner Nähe zu Mailand als attraktiver Messestandort erwiesen. Das interzum forum italy ist eine neue, alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung, die sich mit der interzum cologne in den geraden Jahren abwechseln wird. „Wir wollen damit unterstreichen, dass das interzum forum italy den Bedürfnissen unserer Zeit entspricht, in der die Unternehmen nach komprimierten, kurzen und äußerst effektiven Veranstaltungen suchen“, so Thomas Rosolia, Geschäftsführer der Köln-Messe Italien. „Bereits heute sind die beiden Hallen des Messegeländes nahezu ausgebucht, und wir streben an, 200 Aussteller aus aller Welt aus den Bereichen Function & Components, Materials & Nature sowie Textile & Machinery zu erreichen“, fügte er hinzu. Die Termine sind daher auf ein kompaktes und effizientes Format ausgerichtet: Zwei Tage voller Geschäftstreffen und Diskussionen über die neuesten Branchenthemen.

Die Veranstaltung wird sich mit den verschiedenen Lieferketten des Sektors befassen, die in den letzten Jahren interessante Entwicklungen durchlaufen haben. Unternehmen, die traditionell für die Möbelindustrie produzierten und verarbeiteten, haben sich nun auch dem Schiffsbau-, Caravan- und Automobilsektor zugewandt. Auf dem Forum werden auch Trends, neue technische und technologische Lösungen, neuartige Materialien, umweltfreundliche Produkte und Verfahren sowie die Digitalisierung von Produktion und Dienstleistungen beleuchtet. Diese Matrix von Themen und Formaten, die von führenden internationalen Referenten präsentiert werden, entspricht den Bedürfnissen aller beteiligten Branchen. Ergänzt wird das umfangreiche

Tagungsprogramm durch einen Mix aus Aktivitäten und Begleitveranstaltungen, die zum Teil von der interzum cologne übernommen wurden, zum Teil aber auch völlig neue Formate darstellen. Zu den Veranstaltungen gehören Vorträge, die Trendbühne, die Produktbühne, Matchmaking-Sessions und spezielle Eventflächen. Das größte Plus des interzum forum italy ist das reichhaltige Kongressprogramm, das alle relevanten Zulieferbereiche abdeckt: Materialien, Komponenten, Beleuchtungssysteme, Maschinen und Ausrüstungen für die Möbel- und Polstermöbelproduktion, einschließlich Möbelstoffe. Das Kongressprogramm wurde speziell für die verschiedenen Zielgruppen der Veranstaltung zusammengestellt: Unternehmen und Akteure der Möbel- und Innenausbauindustrie, Hersteller von Möbelmaterialien und -maschinen, Generalunternehmer, Designstudios, Planer und Innenarchitekten. Die ausstellenden Unternehmen haben außerdem die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen für den interzum forum italy award einzureichen. Die besten Beiträge werden von einer prominenten Fach-Jury ausgewählt, die sich aus internationalen Experten für Umweltfragen, technologische Innovationen und Trends zusammensetzt. Mit dem Preis sollen bahnbrechende Ideen gewürdigt werden, welche neue Wege in den auf der Messe vertretenen Lieferketten ebnen. Es gibt sechs Auszeichnungen in den Kategorien Innovation und ESG & Nachhaltigkeit, die jeweils in die drei Ausstellungssegmente Function & Components, Materials & Nature sowie Textile & Machinery unterteilt sind.

François Feuillet als Präsident des Europäischen Caravaning Verbandes

Bei der European Caravan Federation (ECF) hat es einen bedeutenden Führungswechsel gegeben, da die Mitgliedsverbände François Feuillet einstimmig zum neuen Präsidenten wiedergewählt haben. Trigano-Chef Feuillet, eine erfahrene Persönlichkeit in der Branche, hat dieses Amt seit 1998 mit Unterbrechungen innegehabt hatte und wird den Dachverband

der europäischen Caravaningbranche in den nächsten zwei Jahren erneut leiten. Dieser Wechsel folgt auf den Rücktritt von Hermann Pfaff, der von 2014 bis 2023 Präsident des CIVD und von 2020 bis 2024 Präsident des ECF war. Außerdem geht mit dem Ausscheiden von Sonja Gole eine Ära zu Ende, da sie sich nach zwei Jahrzehnten im ECF-Vorstand und über vier Jahrzehnten beim slowenischen Freizeitfahrzeughersteller Adria, wo sie fast 30 Jahre lang als Geschäftsführerin tätig war, verabschiedet.

In diesem neuen Abschnitt begrüßt der Exekutivausschuss neue Persönlichkeiten. Mikael Blomqvist vom schwedischen Industrieverband HRF, Bart

Decuyper, Präsident des belgischen Verbands BCCMA, und Bernd Löher, Präsident des deutschen Herstellerverbands CIVD, sind neu im Vorstand. Ihr Fachwissen und ihre Visionen versprechen, das Führungsteam der ECF zu beleben und die Innovation in der europäischen Caravaning-Industrie voranzutreiben. Darüber hinaus ist Kontinuität gewährleistet, da der ECF-Vorstand sein Engagement für Stabilität und Fortschritt erneuert. Bei der regulären Vorstandswahl wurden auch Leo Diepemaat (Schatzmeister), Simone Niccolai (APC) und Anthony Trevelyan (NCC) für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. „Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich mich bei den ECF-Mitgliedern für das große Vertrauen bedanken, das sie in uns gesetzt haben. Wir freuen uns darauf, unsere Branche weiterhin erfolgreich auf europäischer Ebene zu vertreten und die vor uns liegenden Herausforderungen gemeinsam in konstruktiver Zusammenarbeit anzugehen“, so François Feuillet.

ECF wiedergewählt

Deutscher Campingpreis 2024 geht an Kai Dhonau

Der Deutsche Campingpreis 2024 des Deutschen Camping Clubs DCC geht an Kai Dhonau (und Familie) vom Handelsbetrieb Hymer B1 in Mühlheim. Damit wird die langjährige, unermüdliche Arbeit der Dhonaus für Camping und Caravaning gewürdigt. Die Auszeichnung wurde in Zusammenarbeit von Deutschem Camping Club, Stadt Essen und der Messe Essen zu Beginn der 70er Jahre konzipiert und 1970 erstmals anlässlich der Frühjahrsausstel-

lung, die heute Reise+Camping heißt, verliehen. Ziel war – und ist es auch heute noch – uneigennütziges Wirken im Interesse des Campinggedankens auszuzeichnen. Gefordert sind Einsatz, Ideenreichtum, teilweise durchaus auch unkonventionelle Methoden. Sie alle sollten unter dem Strich im Interesse der Camper sein und für die Campingbewegung den größtmöglichen Nutzen erzielen. Die Preisträger kamen seit damals aus dem In- und Ausland, es handelt sich um Institutionen, Behörden, Stiftungen und Verbände, denen eins gemein war, sich für Camping intensiv eingesetzt zu haben oder Camping zu einem höheren Bekanntheitsgrad zu verhelfen.

Info: www.camping-club.de

Mit dem Deutschen Campingpreis 2024 wurde die langjährige Arbeit für Camping und Caravaning von Kai Dhonau und der Familie Dhonau aus Mülheim gewürdigt.

Von links: DCC-Präsident Dieter Albert, Kai Dhonau und Essens OB Thomas Kufen.

Sven Richter übernimmt Vertriebsleitung bei Phoenix Reisemobile

Sven Richter hat Anfang des Jahres die Vertriebsleitung bei Phoenix Reisemobile in Aschbach übernommen. Er löst damit Wolfgang Steinbauer ab, der krankheitsbedingt bei Phoenix ausscheiden musste. Sven Richter ist ein absoluter Branchenkenner und seit Jahrzehnten in verschiedenen Stationen wie Concorde oder Laika im Vertrieb unterwegs. Info: www.phoenix-reisemobile.de

Erstes KABE-Kundentreffen in Deutschland

Der schwedische Wohnwagen- und Reisemobilhersteller Kabe bietet 2024 erstmalig ein Kundentreffen an. Das viertägige Event findet vom 17. bis 20. April 2024 am Niederrhein statt und lockt mit einem geselligen, lehrreichen und aktiven Programm. Basislager für das Kundentreffen ist der komfortable Campingplatz „Ferien- und

Campingpark Wisseler See“, in der Nähe der reizvollen Stadt Kalkar. Auf dem Programm stehen Ausflüge, gemeinsames Frühstück und Abendessen sowie Vorträge zu den Themen Kabe, Niederrhein oder Sicherheit auf Reisen an. Das Kundentreffen ist auf 100 Personen (50 Fahrzeuge) begrenzt. Info: www.kabe.se

Marketingleitung bei Bürstner neu besetzt

Lea Isenmann (30) hat zum 1. Februar 2024 die Position der Marketingleitung bei Bürstner übernommen. Ihre Karriere im Unternehmen begann sie vor acht Jahren mit einer Ausbildung und hat sich seitdem als ausgewiesene Expertin im Digitalmarketing und als Teamleiterin etabliert. Auslandsaufenthalte in Schweden und Neuseeland runden ihre Erfahrung ab. Isenmann bringt für ihre neue Rolle als Head of Marketing nicht nur ein tiefes Verständnis für den Markt und die Produkte von Bürstner mit, sondern setzt auch auf innovative Ansätze aus dem Bereich Digitalmarketing, um die Position von Bürstner weiter zu stärken. Info: www.buerstner.com

Freitzeitwelt Nagel ehrte verdiente Mitarbeiter

Seit 30 Jahren steht die Freizeitwelt Nagel in Ansbach für beste Qualität im Campingsektor. Ende 2023 ehrte das Unternehmen drei Mitarbeiter, die seit über 20 Jahren den Erfolgskurs bei Freizeitwelt Nagel mit zurückgelegt haben. Thomas Gerhardts hat sich vom Top Verkäufer zur rechten Hand der Geschäftsleitung entwickelt, Michael Linke wurde vom gerade ausgelernten Mechaniker zum versierten Kundendienstleiter und Benedikt Neumann hat seinen Weg vom frisch ausgelernten Mechaniker über den Kundendienst zum erfolgreichen Verkäufer und Dispo-Controller gemacht. Darüber hinaus fördert Freizeitwelt Nagel die berufliche Entwicklung weiter und bietet nun drei Ausbildungsplätze im Bereich Karosserie- und Fahrzeugbaumechanik mit Spezialisierung auf Caravan- und Reisemobiltechnik an. Diese Initiative unterstreicht das Engagement des Unternehmens für die Ausbildung neuer Fachkräfte und bietet jungen Talenten Chancen in der dynamischen Campingbranche. Info: www.freizeitwelt-nagel.de

Alles geregelt - GOK mit neuer Geschäftsführung

GOK, renommierter Regler- und Armaturenhersteller aus Marktbreit, hat seit Jahresanfang 2024 einen Wechsel in der Geschäftsführung: Der langjährige Geschäftsführer Gerald Unger verabschiedet sich in den Ruhestand, Andreas Brohm und Manuel Stöcker rücken in die Geschäftsführung auf. Inhaber und Geschäftsführer Dieter Kleine verbleibt weiterhin im Amt und wird die Übergangszeit begleiten.

Die neue Geschäftsführung vom Regler- und Armaturenhersteller GOK von links nach rechts: Manuel Stöcker, Dieter Kleine und Andreas Brohm.

20 Jahre am Erfolg der Freizeitwelt Nagel mitgearbeitet von links: Jürgen Nagel (Geschäftsführer), Michael Linke, Benedikt Neumann, Thomas Gerhardts, Viktoria Nagel-Förtsch (Geschäftsführerin).

Tutto Kompletto - Mi-Mobile mit neuem Vertriebskonzept

Kompletto heißt das neue Vertriebskonzept von Mi-Mobile in Remshalden. Senior-Chef Matthias Sprenger stellt seinen Vertrieb und Einkauf von den Vorab-Paket-Bestellungen beim Hersteller auf eine ständige Ausstellung aller verfügbaren Modelle und Varianten von Eura und Karmann um. Sämtliche Basisfahrzeug, Grundrisse, Möbel- und Polstervarianten sind nun für den Kunden vor Ort direkt in der hauseigenen Ausstellungshalle zu sehen. Info: https://mi-mobile.de.

Neues Vertriebskonzept bei Mi-Mobile in Remshalden: Kompletto heißt das komplette Fahrzeugangebot von Eura und Karmann mit allen Varianten und Ausführungen ist in der hauseigenen Messe ständig vorhanden.

Mercedes-Benz

Vor 40 Jahren wurde ein venezianischer Entdecker zum Namensgeber für den Camper aus dem Hause mit Stern: 1984 feierte der erste Mercedes-Benz Marco Polo seine Premiere, damals auf Basis des „Bremer Transporters“. Seitdem hat der Marco Polo viele Reisende bewegt – von Europa bis Asien. Und auch er selbst hat sich weiterentwickelt – in puncto Funktionalität, Komfort und auch Stil. Und die Zukunft? Die wird elektrisierend. Der erste Marco Polo gehörte in den 1980er-Jahren zu den kompakten Campern, die das Segment definierten. Seine charakteristischen Merkmale: die Stummelhaube, der bahama-beige Lack und das beige-braune Interieur, das damals als das „Must-Have“ für anspruchsvolle Camper galt. Das grundlegende Wohnkonzept des Marco Polo ist seit der ersten Generation unverändert. Es umfasst bis heute unter anderem ein Dachbett, eine Sitz-/ Liegebank im Fond, drehbare Fahrer- und Beifahrersitze, eine Küchenzeile mit Spüle, Kocher und Kühlbox sowie Schrank- und Schubladen-

module. Nach mehreren tiefgreifenden Facelifts und die Anpassung an die moderne Basis von Vito, und Viano, wurde der neue V-Klasse-Marco Polo im Sommer 2023 vorgestellt und feiert in diesem Jahr Markteinführung. Sie besticht mit einem nochmals hochwertigeren Look und Feel im Exterieur und Cockpit sowie einer weiterentwickelten MBUX und MBAC. Und die Zukunft? Die Zukunft des Campings mit Stern heißt VAN.EA. Der zentrale Schritt in die elektromobile Zukunft bildet die neue, modulare und skalierbare „electric-only“ Architektur VAN. EA, die ab 2026 eingeführt wird. Basierend auf VAN.EA wird auch das Camper-Portfolio elektrifiziert und zudem erweitert. Auf Basis von VAN.EA wird Mercedes-Benz zukünftig sowohl mittelgroße als auch große vollelektrische Reisemobile ab Werk anbieten. Zusammen mit seinen internationalen Reisemobil-Partnern plant die Marke mit Stern dabei, den neuen Industriestandard für Elektro-Reisemobile zu entwickeln. Info: www.mercedes-benz.com

Aus Wohnwagen Thode wird das Camperhuus

Camperhuus ist der neue Firmenname des Rendsburger Traditionsunternehmens für Verkauf, Ausstattung und Verleih von Wohnwagen, Reisemobilen und Vans, das unter der Bezeichnung Wohnwagen Thode in der Region und weit über 40 Jahre bekannt ist. Sebastian Audorf hat den Betrieb Anfang 2020 übernommen und seitdem kontinuierlich weiterentwickelt, seit Juni letzten Jahres ist dieser Betrieb zum Camperhuus gereift. Für ihn und sein 25-köpfiges Team steht der Full Service und das Kundenerlebnis an erster Stelle. Camperhuus setzt weiterhin auf den Vertrieb von Caravans des Marktführer Hobby aus Fockbek mit einer großen Produktbreite auch im Premium-Segment. Neu im Camperhuus Programm ist die Vermietung von Freizeitfahrzeugen der Herstellers Weinsberg und Knaus in Verbindung mit Rent & Travel sowie mit

einer modernen Kauferlebniswelt im Zubehörbereich mit Artikel des Großhändlers Frankana / Freiko. Service und Reparaturarbeiten werden in der eigenen Werkstatt getätigt, von der Gasprüfung bis hin zur kompletten Unfallinstandsetzung. Im Falle eines Unfallschadens steht das Sachverständigen Büro Caravan Experts auf dem Betriebsgelände zu Verfügung. Ganz nach persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben können Kunden im Camperhuus die Ausstattung ihres Caravans oder Wohnmobils konfigurieren vom Vorzelt bis hin zum barrierefreien Umbau. Sie haben während der Zeit bis zur Auslieferung des Wunsch-Fahrzeugs einen festen Ansprechpartner im Camperhuus, der den Produktionsprozess begleitet und bei Bedarf auch kurzfristig Änderungswünsche beim Hersteller für den Fahrzeugtyp noch realisieren kann. Info: www.camperhuus.de

Aus dem traditionsreichen Handelsbetrieb Caravan Thode in Rendsburg ist nun unter neuer Leitung das Camperhuus mit einem brandneuem Camper-Shop entstanden.

Marco Polo wird 40

Der erste Marco Polo von Mercedes-Benz wurde im Jahr 1984 präsentiert.

Der aktuelle Kultvan Marco Polo auf der V-Klasse von Mercedes-Benz feiert sein 40-jähriges Jubiläum.

Das Caravaning-Jahr 2023 in Zahlen

2023 wurden insgesamt 90.365 Caravans und Reisemobile in Deutschland neu zugelassen. Nach den Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre ist die von der Branche erwartete Normalisierung des Marktes eingetreten.

Die Folgen der Pandemie und die unsichere Wirtschaftslage stellen auch die Caravaning-Branche vor Herausforderungen: Das Interesse an Freizeitfahrzeugen ist weiter hoch, jedoch produziert die Branche seit mehr als zwei Jahren unter herausfordernden Bedingungen. Nach den beachtlichen Rekordergebnissen der ersten Corona-Jahre liegen die aktuellen Neuzulassungszahlen, trotz schwieriger Rahmenbedingungen, weiterhin auf einem bemerkenswert guten Niveau: 2023 wurden insgesamt 90.365 Freizeitfahrzeuge in Deutschland neu zugelassen. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem leichten Minus von 0,7 Prozent. Dass die aktuellen Neuzulassungszahlen unter den Rekordzahlen der ersten Corona-Jahre liegen, ist kein Indikator für ein nachlassendes Interesse am mobilen Urlaub, wie CIVD-Präsident Bernd Löher erklärt: „Die CaravaningBranche befindet sich seit mehr als zwei Jahren in einer Ausnahmesituation. Die Urlauber zeigen weiter großes Interesse an Reisemobilen und Caravans, wie unter anderem die guten Besucherergebnisse der jüngsten CaravaningMessen bewiesen haben. Allerdings produziert die Caravaning-Industrie unter erschwerten Bedingungen, da die Auswirkungen der Pandemie und aktuelle Krisen auch in den Produktionsstätten der Hersteller und Zulieferer deutlich spürbar sind. Über 90.000 Neuzulassungen sind angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen ein sehr solides Jahresergebnis und ein Zeichen dafür, dass sich die Branche trotz aller Widrigkeiten auf einem guten Weg befindet.“

Kürzere Lieferzeiten und verbesserte Fahrzeug-Verfügbarkeit

Mit 68.469 Neuzulassungen in den letzten zwölf Monaten toppt das Reisemobilsegment weiterhin das Vor-Pandemie-Niveau und übertrifft das Vorjahresergebnis um drei Prozent. 2022 hatten Lieferengpässen bei Fahrzeug-Chassis die Produktion von Reisemobilen noch erheblich beeinträchtigt, was zu Verzögerungen in der Produktion und Auslieferung von Fahrzeugen führte. Die Verfügbarkeit der Basisfahrzeuge hat sich im Jahresverlauf aber erstmals wieder verbessert. Im Vergleich zum Vorjahr konnten wieder mehr Reisemobile an den Handel geliefert werden.

Das Caravan-Segment meldet dagegen ein Jahresminus: Mit 21.896 Neuzulassungen (- 10,5 Prozent) liegt die Caravan-Sparte unter dem Vorjahresniveau. Die Zahlen spiegeln die aktuelle wirtschaftliche Verunsicherung unter anderem bei Familien und jüngeren Käufergruppen

wider: Steigende Lebenshaltungskosten, hohe Zinsen und fehlende Planungssicherheit bewegen potenzielle Käufer dazu, den geplanten Kauf eines Neufahrzeugs auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Stattdessen wird auch im neuen Jahr vermehrt auf das vielseitige an Mietangebot zurückgegriffen, was den Anbietern von Mietfahrzeugen eine große Nachfrage beschert.

Auch das Interesse an gebrauchten Caravans und Reisemobilen ist weiter groß: Insgesamt 177.459 Besitzumschreibungen (+3,1 Prozent) wurden im vergangenen Jahr registriert, was sich in einem Plus für beide Fahrzeugsparten widerspiegelt: 98.172 gebrauchte Reisemobile

(+5,3 Prozent) und 79.287 Caravans (+0,4 Prozent) wechselten im Jahr 2023 ihren Besitzer. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Angebotssituation für Kunden insgesamt deutlich verbessert: Zum Jahresstart lohnt sich der Besuch im Handel besonders für Interessierte, denn Händlerhöfe sind wieder gut und vielseitig bestückt und auch die Wartezeiten für individuell konfigurierte Fahrzeuge sind im Vergleich zu den Vorjahren gesunken.

Interesse ungebrochen – Herausforderungen bleiben

Mit Blick auf 2024 steht die Caravaning-Branche weiter vor großen Aufgaben: „Die Lage für

Caravaning-Industrie und Handel ist und bleibt angespannt. Von normalen Produktionsbedingungen sind die Hersteller noch weit entfernt und auch die Händler spüren aktuell die Verunsicherung auf Kundenseite. Erschwerende Faktoren wie der akute Fachkräftemangel und hohe Energiepreise belasten die Branche zusätzlich“, bilanziert CIVD-Präsident Bernd Löher. Doch trotz der schwierigen Gegebenheiten gibt es laut Verbandspräsident auch Grund für Optimismus: „Die sinkende Inflationsrate zum Jahresende

macht Mut, dass sich die Kaufkraft der Verbraucher in den kommenden Monaten weiter stabilisiert. Zudem hoffen wir in diesem Jahr auf eine bessere Zinslage, was den Kunden wieder mehr Planungssicherheit geben sollte. In der aktuellen Lage ist es besonders wichtig, dass die Politik den Unternehmen und Verbrauchern positive Impulse gibt und stabile Wirtschaftsverhältnisse

Bernd Löher

schafft. Davon abgesehen hat sich Caravaning bereits während der Pandemie als krisenfeste Urlaubsform bewiesen und das Interesse der Deutschen an Freizeitfahrzeugen ist ungebrochen groß. Trotz aller Herausforderungen dürfen sich die Kunden auch im Caravaning-Jahr 2024 auf eine große Produktpalette und zahlreiche Innovationen freuen.“

Deutschland ist und bleibt größter

Caravaning-Markt Europas

Das Caravaning-Jahr 2023 brachte unter anderem für Reisemobil-Hersteller in Bezug auf Lieferzeiten erste Verbesserungen mit sich. Insgesamt liefen in den vergangenen zwölf Monaten rund 133.568 Freizeitfahrzeuge von den Bändern. Dies ist ein Plus von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Spartenübergreifend gingen mit 51.984 Einheiten (Ausfuhrquote: 39 Prozent) 4,8 Prozent weniger Fahrzeuge ins Ausland als in 2022.

Reisemobilproduktion erholt sich, Caravan-Fertigung zurückgefahren Dank der verbesserten Verfügbarkeit von Fahrzeug-Chassis steigerte sich die Reisemobilproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 18,3 Prozent auf 88.699 produzierte Einheiten. Über das Jahr verteilt gingen 30.917 Reisemobile (+9,3 Prozent) in den Export. Aufgrund des Mangels an Chassis hatten Hersteller, die beide Fahrzeugtypen produzieren, im Jahr 2022 vermehrt auf die Produktion von Caravans gesetzt und ein deutliches Produktionsplus für die Sparte im Vorjahr erzielt. Wie erwartet wurde durch die verbesserte Chassis-Verfügbarkeit bei Reisemobilen die Produktion an Caravans wieder zurückgefahren: 44.869 Caravans (-17,4 Prozent) wurden 2023 in deutschen Werken produziert und 21.067 Einheiten (-20 Prozent) ins Ausland exportiert.

Umsatzplus in allen Bereichen

Die deutsche Caravaning-Branche meldet für 2023 einen Jahresumsatz von 15,3 Milliarden Euro. Dies ist ein Plus von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresrekord und das zehnte Umsatzplus in Folge. Ähnlich wie in anderen Wirtschaftsbereichen führten Faktoren wie gestiegenen Produktionskosten und die eingeschränkte Verfügbarkeit von Neufahrzeugen zu steigenden Fahrzeugpreisen.

Das Neufahrzeug-Segment machte auch 2023 den größten Anteil des Jahresumsatzes aus: 8,5 Milliarden Euro (+12,1 Prozent) Umsatz bedeuten ein neues Allzeithoch. Der Gebrauchtmarkt konnte beim Umsatz ebenfalls ein Plus verzeichnen und liegt mit 5,5 Milliarden Euro rund 4,6 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Auch der dritte Geschäftsbereich der Branche vermeldet einen neuen Höchstwert beim Jahresumsatz: Mit Zubehör setzten die Unternehmen im Jahr 2023 rund 1,3 Milliarden Euro (+6 Prozent) um.

Caravaning-Tourismus beschert deutscher Wirtschaft über 18 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr

Caravaning-Urlauber haben der deutschen Wirtschaft im Jahr 2022 einen Umsatz von über 18,1 Milliarden Euro beschert. Dies ist ein Anstieg von 19,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. Rund 5,9 Milliarden Euro bleiben direkt in den Urlaubsgebieten und kommen der Wirtschaft vor Ort zugute. Von den Ausgaben der Caravaning-Urlauber profitieren dabei nicht nur die Betreiber von Camping- und Stellplätzen, sondern auch Geschäfte, Unternehmen und Dienstleister in den Zielgebieten. Berücksichtigt man die Ausgaben der Urlauber während der Reise und die anfallenden Fahrtkosten, so bewirkt 1 € Wertschöpfung durch die Beherbergung auf dem Campingplatz insgesamt fast 12 € Wertschöpfung bei allen direkten und indirekten Akteuren in der Umgebung. Dies ist eine bemerkenswert hohe Umwegrentabilität und auch im Vergleich mit anderen Branchen ein überdurchschnittlich guter Wert.

Gerade touristisch noch wenig erschlossenen Regionen und Kommunen bietet Caravaning beste Möglichkeiten, um schnell und mit geringem finanziellem Aufwand touristische Infrastruktur aufzubauen und somit an der touristischen Wertschöpfung teilzuhaben. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben zudem gezeigt, dass Caravaning eine krisenresistente Urlaubsform ist.

Insbesondere durch den Bau und Ausbau von Stellplätzen haben auch touristisch weniger entwickelte Regionen in Deutschland beste Möglichkeiten, um an diesem langfristig angelegten Urlaubstrend teilzuhaben.

Caravaning-Industrie und -Handel werben um Fachkräftenachwuchs

Der Caravaning-Sektor verzeichnet seit geraumer Zeit einen signifikanten Aufschwung, besonders in Deutschland, wo mittlerweile rund 1,6 Millionen Freizeitfahrzeuge zugelassen sind. Das Wachstum der Branche hat in den vergangenen Jahren zu einem noch größeren Bedarf an Fachkräften geführt. Sowohl in den Produktionsstätten der Hersteller als auch im Handel herrscht bereits jetzt ein Mangel an qualifiziertem Personal. Dieses Problem wird zusätzlich verschärft, da viele Arbeitnehmer der sogenannten Babyboomer-Generation in den kommenden Jahren in Rente gehen.Als nachhaltige Antwort auf den Fachkräftemangel hat die Branche ihre erste eigene Ausbildungsfach-

richtung entwickelt: Die Ausbildung erstreckt sich über dreieinhalb Jahre und bietet eine fundierte Einführung in handwerkliche und kfz-technische Grundlagen sowie spezifisches Wissen über Freizeitfahrzeuge. Fertig ausgebildete Fachkräfte sind wahre Allrounder im Bereich Reisemobile und Caravans und haben hervorragende Karriereaussichten. Um für den Karriereeinstieg in die Caravaning-Branche zu werben, hatte der CIVD bereits 2021 eine Kommunikationskampagne ins Leben gerufen. Mit der neuen Ausbildungsfachrichtung wurde diese Kampagne nun noch breiter angelegt und wirbt langfristig für die Caravaning-Branche als attraktiven Arbeitgeber.

Die „Caravaning-Tage“ in Deutschland - eine konzertierte Aktion zur Förderung von Caravaning

Industrie und engagierte Händler haben gemeinsam einen Meilenstein für die Caravaningbranche gesetzt: Vom 9. bis zum 16. März fanden erstmals die „Caravaning Tage“ in Deutschland statt. Das Ziel dieser nationalen, markenübergreifenden Werbekampagne ist es, Verbraucher kurzfristig in den Caravaning-Handel zu locken und sie zum Saisonauftakt für den Kauf eines neuen Caravans oder Reisemobils zu begeistern. Die Initiative, die der CIVD und seine Mitglieder in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Caravaning Handels-Verband (DCHV) erfolgreich an die deutschen Handelspartner herangetragen haben, wird mit reichweitenstarken Werbemaßnahmen in Fernsehen, Radio und Onlinemedien beworben, um die Verbraucher zum örtlichen Händler zu führen. Die zahlreichen Handelsbetriebe, die sich aktiv an der Kampagne beteiligt und finanziell dazu beigetragen haben, werden prominent in den Werbemitteln genannt und verlinkt. Zudem können sie mit bereitgestellten Vorlagen ihre Kommunikation auf die Caravaning Tage ausrichten. Eine so umfangreiche Kampagne wäre ohne die aktive Mitwirkung der Handelsbetriebe in dieser Form nicht möglich gewesen. Daher möchten wir uns herzlich bei allen teilnehmenden Händlern für ihr Engagement an den Caravaning Tagen bedanken. Sie haben sich vorbildlich für die Belange der Branche eingesetzt!

DCHV - Termine

Text:

Claus-Detlev Bues / Ariane Finzel / DCHV Foto: DCHV

Die „Caravaning-Tage“ in Deutschland waren eine konzertierte Aktion von CIVD und DCHV mit ihren Mitgliedern zur Förderung des Caravaning.

15. - 20. April 2024, Fahrzeugakademie Schweinfurt

Fachkraft für Caravan-Technik

Modul 4 - Bordelektrik- und Elektronik

22. - 26. April 2024, Fahrzeugakademie Schweinfurt

Fachkraft für Caravan-Technik

Modul 6 - Sanitärtechnik

03. - 07. Juni 2024, Fahrzeugakademie Schweinfurt

Fachkraft für Caravan-Technik

Modul 7 - Betriebsorganisation Online

08. - 12. Juli 2024, Fahrzeugakademie Schweinfurt

Servicekraft für Caravan und Reisemobil

Modul 1

29. Juli - 02. August 2024, Fahrzeugakademie Schweinfurt

Fachkraft für Caravan-Technik

Modul 5 - Heizungs, Lüftungs- und Klimatechnik

50 Jahre DCHV - Feier in Hamburg

Unsere Gäste waren ausstellende DCHV-Mitgliedsbetriebe auf der Reisen & Caravaning in Hamburg. Und wir feierten nicht irgendwo. Wir hatten eine tolle Location, den VIP-Bereich von Ludwig-Grill, auf der Messe Hamburg in umgebauten See-Containern. Unsere Geschäftsführerin Ariane Finzel war vor Ort. Wir danken euch für die tolle Stimmung sowie die interessanten und guten Gespräche. Es war uns eine Ehre mit euch zu feiern. Die persönlichen Begegnungen sind einfach durch nichts zu ersetzen. Und natürlich danken wir dem Team der Messe Stuttgart für die Unterstützung in der Organisation dieses Events. Fifty more years to come!

DCHV-Mitgliedsbetriebe, die auf der Messe Reise & Camping in Hamburg vertreten waren, feierten eine zünftige 50-Jahre-Feier in Hamburg.

Ein Jubiläum jagt das nächste! - 2024 ist unser Jahr!

Seit 20 Jahren gibt es die Weiterbildung zum Caravan-Controller - Seit 20 Jahren vertrauen wir auf das Know-how erfahrener Trainer und Coaches. Wir bedanken uns bei der CaraConsult GmbH und ganz besonders bei Edmund Cramer für seine hervorragende Trainertätigkeit und Branchen-Expertise. Auch unsere Geschäftsführerin Ariane Finzel hatte einen Anteil an der heutigen Weiterbildung. Sie berichtete über Trends aus der Caravaning-Branche und dem Verband.

Was zeichnet einen zukünftigen Caravan-Controller aus?

• Zusammenhänge der kaufmännischen Betriebsführung im Caravaning-Fachhandel verstehen

• Erkennen was im Betrieb schon vorhanden ist und was noch fehlt

• Die eingesetzten Controlling-Werkzeuge im eigenen Betrieb weiter auf- und ausbauen

• Kaufmännisch qualifizierter mit dem Banker und dem Steuerberater kommunizieren

Die Führung eines Caravaning-Handelsbetriebs entwickelt sich mit hoher Geschwindigkeit.

Diese Weiterbildung schafft die betriebswirt -

Jubiläum 2: Seit 20 Jahren gibt es die DCHVWeiterbildung zum Caravan-Controller.

schaftlichen Grundlagen und vermittelt mit interaktiven Plan-Spielen Know-how, das Sie dazu befähigt, Ihren Betrieb systematisch zu steuern und weiterzuentwickeln. Die aktuelle Weiterbildung findet nicht irgendwo statt... sondern in den Kreativ-Räumen von Epic fields (ECKD GmbH) in Kassel.

Grund zum Feiern: 50 Jahre DCHV - Jahresauftakt auf der CMT

DCHV startet mit Party auf der CMT 2024 in sein Jubiläumsjahr: Der Deutsche Caravaning Handels-Verband wird im Jahr 2024 50 Jahre alt. Zum Start des Jubiläumsjahres lud der DCHV die führenden Köpfe der Branche zu einer Party am Abend des 16. Januar im Congress Center der Messe Stuttgart. Im festlichen Rahmen feierten rund 320 Vertreter von Handelsbetrieben, Herstellern, Zulieferern, Caravaning-Tourismus und -Medien den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen mit denen der DCHV sein 50. Jubiläum begehen wird. Dazu zählen nicht nur retrospektive Feierlichkeiten, sondern auch Workshops und Tagungen, die sich mit aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der

Caravaning-Branche befassen. Zu den Gästen zählten Michael Winkler, Gründungsmitglied und erster Präsident des DCHV und die Pionierin und eine der ersten Händlerinnen und „Grande Dame“ des deutschen Caravaning-Handels, Maria Dhonau. Die CMT in Stuttgart war dabei der passende Rahmen für den Auftakt des Jubiläumsjahres, schließlich ist der DCHV von Beginn an ein wichtiger Bestandteil des Caravaning-Teils der Messe CMT.

Nominierung

für European Innovation Award

Der DCHV hat in den vergangenen 50 Jahren in Zusammenarbeit mit seinen Partnern in der

Branche, im Tourismus und der Politik an zahlreichen Entwicklungen und Initiativen der Caravaning-Branche seinen Anteil geleistet. „Diese langjährige Arbeit, verbunden mit der jüngsten digitalen Transformation und der Nachhaltigkeits-Offensive, brachte dem DCHV eine Nominierung für den European Innovation Award 2024 der europäischen Caravaning-Fachpresse ein, der alljährlich auf der CMT übergeben wird. Nominiert war der DCHV in den Kategorien Nachhaltigkeit, Technologie, Gesamtkonzept und Blogger’s Favorite,“ erläutert Geschäftsführerin Ariane Finzel.

„In diesem Jubiläumsjahr nehmen wir uns die Zeit, den Blick zurück zu wenden, um uns die gemeinsamen Anstrengungen, Erfolge und Lektionen der letzten 50 Jahre nochmals vor Augen zu führen,“ resümiert Kai Dhonau, Präsident des DCHV. „Gestärkt durch diese 50 Jahre Zusammenhalt und gemeinsames Arbeiten, können wir uns zuversichtlich den Herausforderungen für die Zukunft der Caravaning-Branche stellen.“ Derzeit und in naher Zukunft werden die Themen Digitalisierung, Ausbildung von Fachkräften, Nachhaltigkeit und rechtliche Rahmenbedingungen, wie etwa die nächste EU-Führerscheinrichtlinie, die weitere volle Aufmerksamkeit des Verbands erfordern. Diese Themen werden parallel zu den Jubiläums-Feierlichkeiten die Arbeit des Verbandes im Jahr 2024 bestimmen.

Eine zielstrebige und besonnene Frau an der Spitze des DCHV

Ariane Finzel, seit fast zwei Jahren Geschäftsführerin des Deutschen Caravaning Handelsverbandes (DCHV), gibt Einblicke in ihren Werdegang, die Herausforderungen der Branche und ihre Visionen für die Zukunft.

Ariane Finzel hat vor fast zwei Jahren als Nachfolgerin von Oliver Waidelich die Geschäftsführung des Deutschen Caravaning Handels-Verbandes (DCHV) übernommen. Mit ihrem Hintergrund aus leitenden Funktionen in Caravaning-Unternehmen und der Beratung bringt Ariane Finzel einen großen Erfahrungsschatz in den Verband ein. In diesem Interview geht sie auf die drängenden Probleme der Branche ein und erläutert ihre Vision für die Transformation des DCHV, wobei sie die Bedeutung der Digitalisierung und die Verbesserung der Mitgliedsvorteile hervorhebt. Ihre Einblicke beleuchten die dynamische Landschaft der Caravaning-Branche und ihr Engagement, den Kunden zuverlässige und hochwertige Dienstleistungen zu bieten.

Camper Professional – Können Sie einen aktuellen Überblick über den DCHV geben, einschließlich ihrer Hauptaufgaben, Ziele, Organisationsstruktur und Schlüsselrollen? Ariane Finzel – Sicherlich. In Deutschland zeichnet sich unser Verband durch eine starke Fokussierung auf Händler in einem großen Markt aus. Wir repräsentieren ein Netzwerk von über 400 Händlern, die den Verkauf, die Vermietung und den Betrieb von Werkstätten und Campingshops übernehmen. Unsere Aufgabe besteht in der Zusammenarbeit mit Fördermitgliedern aus verschiedenen Bereichen, einschließlich der Industrie, Finanzinstituten und Lieferanten. Diese Synergie bezieht sich auf zahlreiche operative Aspekte, insbesondere auf unsere Akademie. Unsere Akademie ist eine wichtige Initiative, die ins Leben gerufen wur-

de, um den Mangel an spezialisierten Ausbildungsplätzen in der Vergangenheit zu beheben. Erst im vergangenen Jahr haben wir gezielte Ausbildungsprogramme eingeführt und damit den Schwerpunkt auf die Vermittlung beruflicher Fähigkeiten an die jüngere Generation gelegt, die für die Zukunft gerüstet ist. Dieses Engagement für die berufliche Entwicklung ist von entscheidender Bedeutung, denn es stellt sicher, dass die neue Generation, die das Unternehmen von ihren Eltern erbt, eine gründliche Ausbildung erhält und ein Gemeinschaftsgefühl unter Gleichaltrigen entwickelt.

Camper Professional – Sie haben also eine Gemeinschaft von Söhnen und Töchtern von Unternehmern, die sich miteinander vernetzen?

Text: Antonio Mazzucchelli, Fotos: Enrico Bona

Ariane Finzel – Ja, wir haben unsere Initiative „DCHV next generation“ neu belebt, um die Nachfolger der heutigen Unternehmer zusammenzubringen. Sie sind versierter im Umgang mit der Digitalisierung und nutzen proaktiv die Medien, um ihre Produkte zu präsentieren, im Gegensatz zur älteren Generation, die vielleicht eher passiv ist. Diese Vernetzung hilft ihnen, sich über neue Gesetze, Händlerpflichten und Branchenrichtlinien zu informieren. Wir bereiten sie mit den notwendigen Verträgen vor und bieten Workshops und Coachings für Führungskräfte an, damit sie in ihrer Rolle selbstbewusst werden. Dies ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines dynamischen und aktuellen Marktes.

Camper Professional – Können Sie den Workshop, den Sie mit dem CIVD durchführen, näher erläutern? Welche Themen werden behandelt?

Ariane Finzel – Wir veranstalten jährlich einen Workshop in Zusammenarbeit mit dem CIVD, um Markttrends und -entwicklungen zu prognostizieren. Es handelt sich um ein strategisches Treffen, das jedes Jahr im November stattfindet und an dem alle Vorstandsmitglieder des CIVD und unser eigener Vorstand teilnehmen. Ziel ist es, Ideen auszutauschen und Erkenntnisse über die Zukunft des Marktes zu gewinnen.

Camper Professional – Ist dieser Workshop ausschließlich für Vorstandsmitglieder oder

können auch Mitglieder teilnehmen?

Ariane Finzel – Er ist exklusiv für Vorstandsmitglieder. Wir bringen jedoch die Sichtweisen und Meinungen unserer Mitglieder sowie die der Branche ein. Das Ziel ist es, durch den Austausch und die Diskussion unserer kollektiven Ansichten ein tieferes Verständnis des Marktes zu fördern.

Camper Professional – Welche Initiativen haben sich aus diesen Treffen ergeben?

Ariane Finzel – Eine der innovativen Ideen aus unseren Treffen ist das Konzept einer Caravaning-Woche in Deutschland, die im März unter Beteiligung aller Marken und Händler unter dem Namen „Caravaning-Tage“ stattfinden wird. Diese Veranstaltung wäre eine konzertierte Aktion zur Förderung von Caravaning durch Radio, Fernsehen und andere Medien, die eine Woche lang im Frühjahr eine gezielte Kampagne zur Reduzierung der Lagerbestände durchführen würde.

Camper Professional – Können Sie uns etwas über Ihre Treffen mit dem Campingverband BVCD erzählen?

Ariane Finzel – Ja, unsere Interaktionen mit dem BVCD unterscheiden sich von unseren festen jährlichen Treffen. Die Treffen mit dem Campingverband sind eher spontan und nicht so starr geplant. Während der DCHV/CIVD regelmäßig jedes Jahr zusammentrifft, variiert die Häufigkeit der Treffen mit dem Campingverband, da dieser derzeit einen Wechsel in der Geschäftsführung erlebt. Mit dem letzten Geschäftsführer fanden unsere Gespräche ein- bis dreimal im Jahr statt.

Camper Professional – Was die Akademie betrifft, wie viele Personen bilden Sie jedes Jahr aus, und arbeitet Ihr Verband unabhängig oder in Zusammenarbeit mit anderen Akademien?

Ariane Finzel – Wir haben eine Kooperationsbeziehung mit der Fahrzeugakademie Schweinfurt. Wir besitzen die Akademie nicht, aber wir mieten Räume und nutzen ihr Team von 20-25 Personen, die sich durch die enge Zusammenarbeit wie unsere eigenen fühlen. Sie sind verantwortlich für die Beschaffung von Ausbildern von Branchenführern wie beispielsweise Truma für Heizungssysteme und Thetford für Sanitäranlagen. Wir arbeiten mit diesen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Dienstleistungen und Produktschulungen auf einem hohen Niveau sind und die genannten

Produkte auf dem Markt repräsentieren. Wir aktualisieren unsere Kurse jedes Jahr und haben in den letzten 25 Jahren über tausend Personen geschult. Ursprünglich boten wir nur einen Kurs an, was nicht ausreichte. Als ich anfing, wurde mir klar, dass wir expandieren mussten, denn wir hatten eine Warteliste mit 100 Personen, die sich für eine spezialisierte technische Ausbildung für Wohnwagen interessierten - ein Bereich, der bis vor kurzem nicht offiziell als Beruf anerkannt war. Hier können sich Elektriker oder Schreiner in einer siebenwöchigen Zusatzausbildung zur „Fachkraft für Caravantechnik“ ausbilden lassen. Wir sind stolz darauf, seit über einem Vierteljahrhundert der wichtigste Anbieter dieser Ausbildung in Deutschland zu sein. Diese Ausbildung wird in der Branche sehr geschätzt; Werkstätten, die unsere geschulten Caravan-Techniker beschäftigen, erhalten von einigen Herstellern oft bessere Garantiebedingungen. Unsere Ausbildung ist als vorbildlich anerkannt, was den Wert und die Anerkennung der Qualität unseres Programms durch die Industrie unterstreicht.

Camper Professional – Können Sie die Preisstruktur für die Garantien erläutern?

Ariane Finzel – Ja, das Serviceniveau, das ein Händler bietet, kann die Garantiezahlungen beeinflussen, die er von den Herstellern erhält. Innerhalb der Erwin Hymer Group gibt es zum Beispiel ein Audit, das das Serviceniveau und die Qualifikationen eines Händlers bewertet, wie zum Beispiel bei unseren technischen Schulungen für Caravans. Erfüllt er die höchsten Standards, erhält er die höchste Garantievergütung für seine Servicestunden.

Camper Professional – Ist diese spezielle Lizenz erforderlich, um Hilfe zu leisten?

Ariane Finzel – Es ist nicht zwingend erforderlich, diese Zertifizierung zu haben, aber es ist ein großer Vorteil, sie zu besitzen. Viele Lieferanten haben ihre eigenen Schulungen, die obligatorisch sind, um einen Servicepartner von ihnen zu bekommen. Sie ermöglicht es einem Händler, sich als Fachmann in bestimmten technischen Bereichen auszuweisen. Mit vielen von ihnen arbeiten wir gut zusammen und besprechen, welche Schulungen wir gegenseitig anerkennen können. Dies ist Teil der Unterstützung, die wir von der Fahrzeugakademie Schweinfurt erhalten. Über die technische Ausbildung hinaus arbeiten wir bei Aspekten wie der Unternehmensführung für die nächste Generation mit Beratungsunternehmen zusammen. Sie bieten Schulungen in Bereichen wie der Finanzkontrolle an. Diese unterscheiden sich von technischen Ausbildungen wie dem einwöchigen

Caravan-Controller-Kurs oder dem Verkaufstraining, das Einzelpersonen zu professionellen Verkäufern macht.

Camper Professional – Bieten Sie auch Marketingschulungen in diesem Bereich an?

Ariane Finzel – Marketingschulungen sind eine neuere Ergänzung unseres Lehrplans. In der Vergangenheit war es nicht so wichtig, aber seine Bedeutung nimmt zu. Wir diskutieren mit unseren Beratungspartnern darüber, in Zukunft Webinare zu wichtigen Marketingstrategien anzubieten.

Camper Professional – Welche Art von Webinaren bieten Sie an, zum Beispiel zur Nutzung sozialer Medien und zur Verbesserung von Websiten?

Ariane Finzel – Wir bieten neue Webinare an, wie z. B. „Effizienter arbeiten mit künstlicher Intelligenz“ oder „Social-Media-Nutzung und Website-Optimierung“, die Sie auf unserer Website finden können. Wir haben auch einige Webinare für den theoretischen Teil für unsere 40 bis 50 Techniker und bieten auch Einführungsveranstaltungen für Neueinsteiger an. Diese sind zwar grundlegender, bieten aber einen guten Einstieg in das Thema. Bei den Workshops ist es wichtig, dass die Techniker in den Werkstätten sind, um Kundenaufträge zu bearbeiten, und nicht, um in Klassenzimmern zu sitzen. Mit den Webinaren, die vielleicht abends stattfinden, reduzieren wir die Abwesenheit der Techniker. Insgesamt schulen wir jährlich etwa 100 bis 200 Personen durch unsere Webinare.

Camper Professional – Sie haben Ihre Aufgabe vor etwa anderthalb Jahren mit dem Ziel übernommen, die digitale Transformation voranzutreiben. Können Sie die Initiativen beschreiben, die Sie zu diesem Zweck umgesetzt haben?

Ariane Finzel – Seit ich diese Aufgabe übernommen habe, haben wir uns die Digitalisierung zu eigen gemacht. Wir haben zu einem digitalen Verband aufgerüstet und die Prozesse gestrafft, so dass Mitgliedschafts- und Schulungsbestätigungen mit einem einzigen Klick erledigt werden können. Unsere Bemühungen sind anerkannt worden, wir wurden für den Europäischen Innovationspreis nominiert.

Camper Professional – Neben der internen digitalen Transformation haben Sie auch Ihre Aktivitäten auf Social-MediaPlattformen wie LinkedIn verstärkt?

Ariane Finzel – In der Tat haben wir festgestellt, dass unsere Sichtbarkeit gering war, obwohl wir in der Vergangenheit viele großartige Dinge getan haben. Jetzt teilen

wir unsere Arbeit und Errungenschaften aktiv über soziale Medien und YouTube, mit kurzen Filmen und ansprechenden Inhalten, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Für uns ist es wichtig, nicht nur über unsere Aktivitäten zu berichten, sondern auch zuzuhören und die sich entwickelnden Bedürfnisse unserer Mitglieder und des Marktes zu verstehen.

Camper Professional – Was den Markt betrifft, gibt es Aspekte, die Sie für wichtig halten, die aber noch nicht berücksichtigt wurden?

Ariane Finzel – Ein Schlüsselbereich ist die Verkaufskunst. Ich weise unsere Händler darauf hin, dass sich der Markt vom passiven Verkauf hin zu einem aktiveren Ansatz verlagert hat. Es ist jetzt notwendig, härter zu arbeiten, um Kunden anzuziehen und eine ausgezeichnete Kundenreise zu bieten, indem man Tools wie Google nutzt. Vielen Händlern mangelt es derzeit an Raffinesse bei der Nutzung sozialer Medien und sie müssen ihren Ansatz professionalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Camper Professional – Gibt es mit der Weiterentwicklung digitaler Tools in der Branche eine Forderung an die Händler, sich professioneller und moderner zu präsentieren? Wie werden sie bei diesem Übergang unterstützt? Ariane Finzel – In der Tat wird von den Händlern ein strategischerer, unternehmerischer Ansatz gefordert, anstatt nur den Status quo beizubehalten. Die Branche verlangt von den Händlern, dass sie sich nicht nur auf den Verkauf oder die Werkstattkenntnisse konzentrieren, sondern auch auf die strategische Geschäftsentwicklung. Während einige Händler wachsen und sich modernisieren, ziehen es andere vor, ihren Betrieb in einem kleineren Rahmen zu halten, was akzeptabel ist, aber sie müssen den Wettbewerbscharakter des Marktes erkennen. Wir haben beobachtet, dass Automobilhändler in unsere Branche eintreten, was einige traditionelle Händler vielleicht ablehnen, aber es ist unvermeidlich, wenn ein Markt attraktiv ist. Wir arbeiten daran, diesen Wandel zu erleichtern, und bieten Workshops und strategische Beratung an, damit die Caravaning-Händler professioneller und zukunftsorientierter werden.

Camper Professional – Eine klare Vision für das Unternehmen ist also unerlässlich?

Ariane Finzel – Auf jeden Fall. Eine Vision ist von entscheidender Bedeutung, aber nicht alle Unternehmen haben eine, die robust genug ist. Wir ermutigen Händler, eine klare Vision zu entwickeln und die Bedeutung von Delegation und Employer Branding zu verstehen, um die richtigen Talente anzuziehen und zu halten. Angesichts steigender Preise ist es für Händler noch wichtiger, sich zu echten Führungspersönlichkeiten und Unternehmern zu entwickeln, um Kunden davon zu überzeugen, in ihre Produkte zu investieren. Viele müssen sich vom reinen Händler zu einer Führungspersönlichkeit für ihr Unternehmen entwickeln.

Camper Professional – Das Wechselspiel zwischen einer Führungsrolle und der Rolle eines reinen Händlers ist faszinierend. Können Sie etwas über die Rolle der Branche sagen, insbesondere im Hinblick auf digitale Schnittstellen?

Ariane Finzel – Die Branche hat in der Tat noch einiges zu tun, vor allem im Hinblick auf digitale Schnittstellen innerhalb unserer Systeme. Derzeit sind einige Markenprozesse veraltet; zum Beispiel werden Garantiefragen immer noch per Fax abgewickelt, was ineffizient ist. Wir brauchen nahtlose Schnittstellen, einfache „Ein-Klick-Lösungen“ für Aufgaben wie den Fahrzeugverkauf und die Vermeidung von Fehlern wie die Bestellung der falschen Farbe. Unser Verband hat sich zum Ziel gesetzt, Daten zu zentralisieren und Schnittstellen zu schaffen, die mit den wichtigsten Systemen der deutschen Händler kompatibel sind, um die Effizienz für alle zu verbessern.

Camper Professional – Umfasst dies auch die gemeinsame Nutzung von Verkaufspreisen?

Ariane Finzel – Ja, es umfasst alle Aspekte des Verkaufs. Es gibt jedoch einen Vorbehalt: Der Zugang zu den Preisen sollte markenspezifisch sein. Ein Adria-Händler zum Beispiel sollte nur Adria-bezogene Preise sehen. Das ist ein heikles Thema, denn es besteht die Befürchtung, dass sensible Informationen an die Konkurrenz gelangen könnten.

Camper Professional – Was die Preisnachlässe betrifft, so scheint es, dass die Mitglieder ihre Preisnachlassstrategien vertraulich halten wollen, richtig?

Ariane Finzel – Ja, das ist ein heikles Thema, das vor allem während unserer digitalen Veranstaltungen ausgiebig diskutiert wurde. Händler und Hersteller haben über Erwartungen und Beiträge diskutiert. Die Hersteller wollen Transparenz über die von den Händlern angebotenen Endpreise, aber die Händler halten diese Informationen in der Regel zurück. Es setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass die Offenlegung der tatsächlichen Rabatte den gesamten Preisfindungsprozess rationalisieren könnte.

Camper Professional – Das hört sich so an, als ob Sie mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind wie wir in Italien. Zusätzlich zur Preisgestaltung gibt es noch das Problem, dass die Händler den Herstellern unterschiedliche Preise zahlen, nicht wahr?

Ariane Finzel – Das ist richtig. Die Bedingungen und Konditionen, die die Händler mit den Produzenten aushandeln, sind sehr unterschiedlich und oft Gegenstand intensiver Diskussionen. Wir sind uns dessen bewusst und arbeiten an der Vereinheitlichung der Praktiken.

Camper Professional – Wenn die Händler nach der Unterzeichnung Daten eingeben, gehen diese Informationen dann direkt in Ihr System ein?

Ariane Finzel – Derzeit nicht, aber das könnte ein Ziel sein. Wir setzen uns für eine zentrale Schnittstelle ein, über die die Daten gleichmäßig auf alle Systeme verteilt werden könnten. Gegenwärtig haben einige Händler aufgrund engerer Beziehungen zu den Herstellern bevorzugten Zugang zu den Informationen, andere dagegen nicht. Wir wollen gleiche Bedingungen schaffen und allen unseren Mitgliedern einen fairen Zugang zu den Daten ermöglichen.

Camper Professional – Sind Sie aktiv an den Werbemaßnahmen des CIVD zur Förderung des Campingsektors beteiligt? Bemühen Sie sich um Ihre Beteiligung an wirtschaftlichen Vorhaben?

Ariane Finzel – Ja, wir arbeiten bei verschiedenen Projekten mit dem CIVD zusammen. Ich möchte mich nicht mit den Lorbeeren anderer Leute schmücken. Der CIVD-Verband ist viel größer als wir, und er verwaltet den Großteil der Projektarbeit und der Kosten. Für diese Zeit ist es für mich in Ordnung, denn ich schätze diese Arbeit sehr. Eine bemerkenswerte Kampagne ist die jüngste von carawaning.info, die eine gemeinsame Anstrengung von vielen Marken und Verbänden war. Sie stellte authentische Campingerlebnisse vor und entfernte sich von idealisierten Darstellungen. So wurde zum Beispiel ein Campingplatz gezeigt, auf dem die Nachbarn eng beieinanderstehen, was die Realität an manchen Orten widerspiegelt. Außerdem gab es Videos von einem Wohnmobilpaar in Schweden, das die Natur genießt, einer Großfamilie auf einem lebhaften Campingplatz und einem Wohnmobilpaar in Kroatien, das seine Reiseerfahrungen auf authentische Weise mitteilt. Diese Kampagnen wurden wegen ihrer Authentizität sehr positiv aufgenommen. Wir sind Teil einer Projektgruppe, die an diesen Initiativen beteiligt ist, und obwohl wir gerne

mehr machen würden, sind uns aufgrund unseres kleinen Teams und der verfügbaren Zeit Grenzen gesetzt. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf die kommenden Projekte.

Camper Professional – Welche Initiativen oder Projekte haben Sie für 2024 geplant, um das Wachstum der Freizeitfahrzeugbranche in Deutschland fortzusetzen?

Ariane Finzel – Wir haben eine spannende Initiative für 2024 geplant. Wir wollen eine einwöchige Veranstaltung namens „Caravaning-Tage“ organisieren, bei der alle Marken und Händler zusammenkommen, um sich auf den Verkauf von Wohnwagen und die Bereitstellung von Dienstleistungen in ganz Deutschland zu konzentrieren. Wir wissen, dass nicht jeder ein neues Fahrzeug kaufen möchte, daher werden wir den Schwerpunkt auf die Aufrüstung älterer Fahrzeuge mit besseren technischen Merkmalen legen. Die Händler werden ermutigt, Pakete für verschiedene Jahreszeiten zu schnüren, zum Beispiel für den Frühling, den Sommer und den Winter, die Dienstleistungen wie zum Beispiel eine Heizung beinhalten. Wir sind in Gesprächen mit Lieferanten wie Dometic, um unseren Mitgliedern besondere Angebote zu machen. Diese Initiative zielt darauf ab, die Professionalität der Dienstleistungen in ganz Deutschland zu erhöhen, den Kunden die Terminvergabe zu erleichtern und das Kundenerlebnis insgesamt zu verbessern. Wir ermutigen die Händler auch, in ihre Einrichtungen zu investieren, um ein attraktiveres Umfeld für die Kunden zu schaffen. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf den Vermietungsmarkt, der angesichts steigender Preise für Freizeitfahrzeuge wächst. Einige Händler bieten Rückkauflösungen an, und dieser Ansatz gewinnt in Deutschland an Zugkraft, insbesondere da sich der Markt weiterentwickelt.

Camper Professional – Wie stehen Sie zu Plattformen wie Goboony oder Yescapa, auf denen Privatpersonen ihre Wohnmobile anbieten?

Sehen Sie diese als Konkurrenz zu den Händlern?

Ariane Finzel – Während einige Händler Plattformen wie Goboony oder Yescapa als Konkurrenten betrachten, sehe ich sie sowohl als Chance als auch als Ergänzung zu unserem Geschäft. Privatpersonen, die ihre Wohnmobile teilen, können neue Kunden für die Branche gewinnen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass das private Teilen von Wohnmobilen Einschränkungen mit sich bringen kann, insbesondere in Bezug auf Wartung und Reparaturen. Wenn ein Wohnmobil eines Privateigentümers beschädigt wird, verfügen diese oft nicht über die professionellen Werkstätten, um sofortige Reparaturen durchzuführen. Im Gegensatz dazu haben unsere Händler die Möglichkeit, Fahrzeuge schnell zu reparieren und zu warten. Darin liegt eine Chance für die Händler, denn Kunden, die Probleme mit privaten Vermietern haben, wenden sich für einen zuverlässigen Service an die Händler. Die Händler sollten sich keine allzu großen Sorgen über diese Plattformen machen, sondern vielmehr erkennen, dass sie potenzielle Kunden anziehen können, die sich später vielleicht für den Kauf eines Wohnmobils entscheiden. Es handelt sich also nicht nur um ein Risiko, sondern auch um eine Chance, unseren Kundenstamm zu erweitern.

Mitarbeiter führen: mit Batman!

Wo Menschen miteinander arbeiten, braucht es Regeln. Die kommen normalerweise vom Chef. Nicht immer werden sie so umgesetzt, wie er sich das vorstellt. Dabei muss er kein Superheld sein, um seine Mitarbeiter in die richtige Richtung zu lenken. Gute Führung basiert auf anderen Prinzipien.

Text: Dr. Frauke Hewer. Fotos: Hewer / Archiv

Menschen verlassen ein Unternehmen wegen der Führung - ist Claudia Arheit überzeugt. Sie ist Expertin für Teamentwicklung und Mitarbeiterführung in Mannheim und weiß genau, wovon sie spricht. Sie kann das auch präzisieren: „In den seltensten Fällen geht ein Mitarbeiter wegen 100 Euro mehr oder weniger. Die Unzufriedenheit, die jemanden zur Kündigung bewegt, baut sich in der Regel über einen längeren Zeitraum auf und hat eigentlich immer mit der Kommunikation zu tun.“ Viele Experten führen mangelnde Mitarbeitermotivation auf mangelnde Führung zurück, gehen aber mit den dahinterstehenden Herausforderungen unterschiedlich um. Einig sind sie sich in einem sehr wichtigen Punkt. Wer nämlich gut führen möchte, muss sich in erster Linie richtig anstrengen.

Ein Chef ist kein Superheld Und da sind wir schon bei Batman. Denn anders als andere Superhelden trainiert Batman hart, um die Fähigkeiten zu erreichen, mit denen er das Böse zur Strecke bringen will. Superman und sogar Obelix erhalten ihre Superkräfte durch Zufälle wie das Eintauchen in den Zaubertrank. Batman dagegen tut alles dafür, ein echter Held zu werden und auch zu bleiben.

Expertin Claudia Arheit.

Daran sollte sich nach Meinung von Claudia Arheit jeder Chef ein Beispiel nehmen. „Führung kann man lernen“, ist ihr Credo. „Entscheidend ist, dass man etwas erreichen will und erkennt, dass man als Chef etwas tun muss.“ Arheit sieht den Schlüssel für Zufriedenheit im Job zuallererst im Betriebsklima und plädiert für einen offenen und wertschätzenden Umgang miteinander. Die gute Nachricht ist, dass das in kleinen und familiengeführten Betrieben oft besser gelingt als in den großen Firmen.

Offenheit ist wichtig

Ein offener Umgang ist ebenfalls ein Schlüssel zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit. Der Chef sollte seine Mitarbeiter immer ganz offen über die wirtschaftliche Situation auf dem Laufenden halten. Sie sind Teil des Erfolgs und auch des Misserfolgs. Deshalb sollten sie wissen, wo der Betrieb steht. Es ist empfehlenswert, regelmäßig, z.B. quartalsweise, Mitarbeitergespräche abzuhalten, die den Mitarbeitern zeigen, wie es um die Auslastung und auch um die Entwicklung des Unternehmenserfolgs bestellt ist. Daraus lassen sich gemeinsam die Maßnahmen entwickeln, die zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit führen.

Alle sind gestresst

Die hohe Auslastung der Betriebe in der Camping-Branche hinterlässt Spuren. Und das sollte man nicht unter den Tisch fallen lassen. Regelmäßige Meetings im Kollegenkreis sollten dafür sorgen, dass sich kein Frust aufstaut. Wenn zum Beispiel die Produktivität sinkt, ist das ein Alarmzeichen. Dann sollte man als Chef auf jeden Fall hellhörig werden und die Kollegen fragen, wo der Schuh drückt und wie man gemeinsam den hohen Druck besser bewältigen kann.

Regelmäßige gemeinsame Besprechungen sind wichtig fürs Betriebsklima und für die Mitarbeitermotivation, auch in kleinen Betrieben. Sie sind ein erster Schritt hin zu guter Führung. Dabei sollte man sich nicht nur auf die Schwächen konzentrieren, sondern zunächst danach fragen, was gut läuft und womit die Mitarbeiter zufrieden sind. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch über die Zahlen zu sprechen. Transparenz ist im Umgang mit den Mitarbeitern das A und O. Wenn sie wissen, dass sie aktiv am Erfolg des Unternehmens arbeiten und daran auch teilhaben können, ist das gut für ihre Motivation. Gemeinsam können die Mitarbeiter auch Ideen entwickeln, wie man zum Beispiel für mehr Effizienz im Arbeitsalltag sorgen kann. Entscheidend ist, dass solche Meetings regelmäßig stattfinden und der Chef zeigt, dass eine Entwicklung passiert. Das motiviert die Mitarbeiter – und den Chef gleich mit. Denn auch er selbst braucht ja Meilensteine, die ihn jeden Tag aufs Neue zur Leistung beflügeln.

Wertschätzung im Alltag

Claudia Arheit ist zwar auch vom Erfolg gemeinsamer Meetings überzeugt. Sie weist aber darauf hin, dass jeder Einzelne im Betrieb Wert-

schätzung im Alltag braucht. Und einen aufmerksamen Chef. Sie sagt: „Streit oder Stress mit Vorgesetzten und Kollegen ist leider ein Hauptgrund für mangelnde Motivation der Mitarbeiter.“ Sie findet, dass Vorgesetzte vor allem mit offenen Augen und Ohren durch die Firma gehen sollten. Dann können sie feststellen, wo es knirscht.

„Sie sollten Ihre Mitarbeiter im Einzelgespräch fragen, wie es ihnen geht. Die Kunst dabei ist, dass das wirklich ehrlich rüberkommen muss. Gegenseitiges Vertrauen und Offenheit sind der Schlüssel zu einer guten Unternehmenskultur. Ein alibimäßiges ‚Wie geht es dir?‘ reicht nicht aus. Manchmal muss man vielleicht auch nachbohren. Das ist nicht immer leicht, aber: denken Sie einfach an Batman!“ Aus ihrer Sicht ist es als Chef wichtig, seine Sinne zu schärfen. Und das könne man lernen.

Den Einzelnen sehen

Wenn zum Beispiel ein Mitarbeiter morgens immer müde zur Arbeit kommt, fahrig und unkonzentriert wirkt, ist es Zeit, ihn in Ruhe beiseite zu nehmen und ein vertrauliches Gespräch mit ihm zu führen. Manchmal erweist es sich, dass er oder sie private Probleme hat. Dann sollte man darauf eingehen und Hilfe anbieten, soweit es eben möglich ist. Ebenso sollte man mit notorischen Nörglern verfahren und genau darauf achten, ob einzelne Mitarbeiter einfach immer Stress miteinander haben.

Das bedeutet übrigens aus Arheit Sicht nicht, dass man als wachsweicher Chef dasteht. „Eine klare Ansage ist für alle Mitarbeiter wichtig. Der Chef muss sagen, wo es langgeht. Er muss aber seine Mitarbeiter auch da abholen, wo sie sind. Die Arbeit muss gemacht werden, das ist

Info-Kasten

klar. Oft genug menschelt es aber eben und jeder Chef ist auch ein Teil der Beziehungen unter den Mitarbeitern. Das sollte man sich einfach klarmachen.“

Ein Chef ist kein Herrscher

Die Zeiten des gewissermaßen herrschenden Chefs sind übrigens längst vorbei. Ein Chef muss heute akzeptieren, dass die Mitarbeiter mitreden wollen. Gleichzeitig sollte er dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen stimmen und dadurch alle gemeinsam am Erfolg des Unternehmens arbeiten können. Die in der Regel familiäre Atmosphäre in oft familiengeführten Betrieben der Reisemobil-Welt ist ein echter Vorteil, den viele Mitarbeiter auch zu schätzen wissen. Was sie ebenfalls schätzen, ist ein Umfeld, in dem es sich gut arbeiten lässt.

Gutes und hochwertiges Arbeitsequipment trägt enorm zur Arbeitszufriedenheit bei. Hochwertiges Werkzeug und eine gute technische Ausstattung im Büro unterstützen bei der Arbeit und machen sie effizienter. Dazu kommt: Eine gut ausgestatteter und präsentabler Betrieb fördert nicht nur die Motivation der Mitarbeiter, er macht sie auch stolz, weil sie ein Teil davon sind. Das kann ich als Chef aktiv fördern und dafür sorgen, dass alles tiptop ist. Das ist im übrigen auch für die Außenwirkung gegenüber den Kunden vorteilhaft.

Gute Mitarbeiterführung basiert also in erster Linie auf klarer Kommunikation, Transparenz und Ehrlichkeit. Wer seinem Team mit offenen Augen und etwas Einfühlsamkeit begegnet, hat schon den ersten Schritt getan. Ein Superheld muss man dafür nicht sein, es sei denn, man hält es mit Batman und trainiert seine Fähigkeiten nach Kräften.

In vier Schritten zu besserer Kommunikation Expertin Claudia Arheit rät dazu, aufmerksam und ehrlich zu sein. Das bringt Chefs auf den Weg in Richtung guter Mitarbeiter-Kommunikation und mehr Zufriedenheit.

1. Schritt: ehrlich zu sich selber sein Normalerweise spürt man, dass im Team etwas nicht stimmt. Solche Gefühle sollte man ernst nehmen und sich bewusst machen, wo es hakt.

2. Schritt: Zufriedenheit abfragen

Es ist nicht immer alles schlecht und man muss sich auch bewusst machen, was gut ist. Das stärkt die Motivation.

3. Schritt: Probleme ansprechen

Probleme erkennen allein reicht nicht. Hat man ein Problem mit oder unter den Mitarbeitern entdeckt, sollte man mit ihnen darüber sprechen.

4. Schritt: Etwas gegen die Probleme tun Genau überlegen, wie man gemeinsam mit den Mitarbeitern Probleme lösen kann und dann aktiv daran arbeiten.

Wir sind die Nummer 1 in Europa

Ford, 1903 gegründet und bis heute in Familienbesitz, ist seit 1925 in Deutschland als Ford Motor Company präsent. Seit 1930 ist der Stammsitz in Köln und seit 1998 auch die Verwaltung für Ford Europa. Dabei deckt der Hersteller alle Fahrzeugsegmente vom PKW bis hin zu einer breiten Palette an Nutzfahrzeugen ab. In jüngster Vergangenheit hat das Unternehmen entschieden, sich verstärkt im leichten NutzfahrzeugSegment, inklusive aller Freizeitfahrzeug-Modelle, zu engagieren. Seit 2022 treibt Ford Pro das Nutzfahrzeuggeschäft als eigenständigen Geschäftsbereich voran. Camper Professional Deutschland hatte die Gelegenheit mit Sebastian Thomas, Leiter Aufbauhersteller und Camper, über dieses Projekt sowie die dahinterstehende Zukunftsstrategie zu sprechen.

Oben: Ford Transit Fahrgestell

Unten: Ein Transit Center

Camper Professional – Was sind die aktuelle Kennzahlen für Ford?

Sebastian Thomas − Ford ist aktuell mit jährlich 4,4 Millionen produzierten Fahrzeugen sechstgrößter Hersteller weltweit. Aktuell betreiben wir weltweit mehr als 50 Werke mit insgesamt 177.000 Beschäftigten. In Deutschland beschäftigen wir zurzeit circa 16.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und europaweit 34.000. Im Nutzfahrzeug-Bereich sind wir seit neun Jahren die Nummer 1 in Europa. Im vergangenen Jahr haben wir rund 350.000 leichte Nutzfahrzeuge in der EU verkauft und einen Marktanteil von mehr als 14 Prozent erreicht. In Deutschland liegen wir derzeit ebenfalls bei circa 13 Prozent Marktanteil bei den Nutzfahrzeugen.

Camper Professional – Wie sieht denn die Lage bei Ford für den Camper- und Chassis-Bereich aus?

Sebastian Thomas − Wir besitzen im türkischen Kocaeli die größte und modernste Nutzfahrzeug-Produktionsstätte in Euro -

pa. Das Werk wurde im Jahr 2023 von Grund auf erneuert und die dortigen Kapazitäten weiter ausgebaut. Dort werden die Ford Transit und Tourneo/Transit Custom Modelle in hoher Stückzahl gebaut. Während der Corona Zeit und der Halbleiterkrise haben wir sowohl unsere Ford Händler, als auch die Camper Hersteller mit den entsprechenden Fahrzeugen beliefert.

Die speziellen Camper Basisfahrzeuge des Ford Transit und Tourneo Custom sowie die Transit-Modelle mit Tiefrahmen-Chassis sind bei den Herstellern sehr gefragt.

Camper Professional – Wie stellt sich der deutsche Camper-Markt für Ford dar?

Sebastian Thomas − Im Jahr 2021 haben wir entschieden, uns wieder stärker im Camper-Markt zu engagieren. Dass dies mit dem Beginn der Corona-Pandemie und dem daraus resultierenden Camping-Boom zusammenfiel, war eher Zufall. Als Europas Markführer bieten wir eine umfassende und qualitativ hochwertigen Flotte an leichten Nutzfahrzeugen. Die Qualität unserer Fahrzeuge und den guten Ruf, den wir uns bei den Nutzfahrzeugkunden in den vergangenen Jahren erarbeiten konnten, wollten wir auch für den CamperMarkt nutzen, was uns sehr gut gelungen ist. Während wir im Jahr 2021 noch unter 1.000 Camper-Basisfahrzeuge in Deutschland auslieferten, steigerten wir diese Zahl 2023 um das Achtfache. Damit erreichen wir in dem Segment der Reisemobile einen aktuellen Marktanteil von über 12 Prozent.

interview mit Sebastian Thomas

In den vergangenen drei Jahren haben wir die deutsche Camper-Industrie mit über 15.500 Fahrzeugen versorgt.

Camper Professional – Die Produktion in der Türkei, wer steuert denn in Deutschland die Ford-Camper-Offensive?

Sebastian Thomas − In der D-A-CH-Region, also in Deutschland Österreich und der Schweiz steuert mein Team alle Maßnahmen, wir sind der erste Ansprechpart-

ner für die Reisemobil-Hersteller und die Branche. Dabei sind wir immer in enger Abstimmung mit unseren Kollegen aus Großbritannien, die das Geschäft für den Rest von Europa steuern.

Ich persönlich bin sehr froh, dass wir mittlerweile ein immer größer werdendes Team haben, welches sich ausschließlich um alle Belange der Camper Industrie kümmert.

Camper Professional – Neben der anerkannt hohen Qualität, was spricht im Freizeitfahrzeug-Bereich noch für Ford als Chassis-Lieferant und CampervanProduzent?

Sebastian Thomas − Ford ist nicht neu in der Camper Branche. Wir haben bereits vor ca. 40 Jahren angefangen unser eigenes Produkt, den Ford Transit Nugget über unsere Ford Händler zu vertreiben. Seitdem haben wir viele Erfahrungen gesammelt und wissen genau was die Kunden und somit auch andere Hersteller von Reismobilen von unseren Basisfahrzeugen erwarten.

Die Firma Ford ist neben Ford Pro im Privatkundenbereich strategisch ausgerichtet auf Adventurous Spirit, da passt das Puzzlestück Reisemobile hervorragend hinein.

Camper Professional – Was kann Ford aktuell an Basis-Produkten für die Caravaning-Branche anbieten?

Sebastian Thomas − Unsere überaus erfolgreiche Transit-Familie. Sie umfasst unter anderem den gerade neu vorgestellten Tourneo/Transit Custom, der sich im Segment der 1-Tonnen-Nutzlast-Trans -

Ford E-Transit

Ford Transit Custom Nugget

Die Ford Transit Range

porter schon Bestnoten verdient hat. Aber auch den „großen“ 2-Tonnen-Transit, der mit einer umfassenden Modellvielfalt vom Kastenwagen bis zum Reisemobil-Chassis als Kastenwagen und Tiefrahmen-Fahrgestell alle Bedürfnisse der Branche abdeckt. Der Ford Ranger ist sehr beliebt bei allen Herstellern für Aufsetzkabinen.

Camper Professional – Wie sieht es mit den werkseigenen Reisemobilen der Nugget-Serie aus?

Sebastian Thomas − Der Ford Nugget profitiert vom neuen Tourneo Custom. Wir haben den Ford Nugget, als Campervan mit Aufstelldach komplett neu aufgesetzt und ihm alle Innovationen der neuen Basis mitgegeben. Ein tolles Fahrzeug, das weiterhin die Ford-Kompetenz in Sachen Reisemobile deutlich unterstreicht. Er wird wie bisher bei Westfalia in RhedaWiedenbrück gebaut. Die Produktion des Nugget startet im April 2024 mit dem kurzen Radstand und dem Aufstelldach. Nach und nach werden wir alle bekannten Nugget Varianten einführen, beginnend mit dem kommenden Caravan Salon 2024 in Düsseldorf.

Camper Professional – Warum sollte ein Caravaning-Händler Mobile mit FordChassis oder Campervan empfehlen?

Sebastian Thomas − Natürlich zunächst einmal wegen der anerkannten, hohen Qualität unserer Fahrzeuge. Zudem bieten wir eine außergewöhnlich hohe Serienausstattung mit zahlreichen Fahr- und Sicherheitsassistenzsystemen. Unsere Kernkompetenz ist sicherlich der Fahrkomfort, das bestätigen uns unsere Kunden, insbesondere wichtig für mobile Vielreisende. Wir arbeiten eng mit dem DCHV zusammen und haben beispielsweise ein Schulungsfahrzeug für Auszubildende

zur Verfügung gestellt. Aus dieser engen Zusammenarbeit resultieren auch wertvolle Informationen, um den reisemobilen Ansprüchen unserer Kunden in Zukunft noch besser gerecht zu werden. Zudem unterstützen wir den Handel direkt beim Vertrieb, dienen jederzeit als kompetenter Ansprechpartner bei Produktfragen und nehmen auch gerne Anregungen an.

Camper Professional – Und wie sieht das Verhältnis zwischen Ford und den Herstellern aus?

Sebastian Thomas − Die Hersteller sind die wichtigste Säule bei unserer CamperOffensive. Jeder Hersteller, der mit uns zusammenarbeitet, bekommt exklusiven Zugang zu unseren Ford-Ingenieuren, die in enger Abstimmung die Zusammenarbeit und die technische Weiterentwicklung nach reisemobilen Maßstäben vorantreiben. Erster Ansprechpartner ist aber immer unser Key Account Manager, der auch die Kontakte zu anderen Ford internen Abteilungen herstellt. Im Einzelnen handelt es sich beispielsweise dabei um die Umsetzung von Zertifizierungsregeln, Umbau-Richtlinien und die Unterstützung bei der Produktion. Enger und effektiver kann eine Zusammenarbeit kaum sein.

Camper Professional – Wie sieht das Verhältnis von Ford zu den Endkunden aus?

Sebastian Thomas − Natürlich pflegen wir auch das Verhältnis zu unseren reisemobilen Ford-Kunden. Wir unterstützen sie mit Karten- und Kontaktinformationen, Unfallassistenz, Pannenhilfe und weiteren Serviceleistungen wie beispielsweise die Überwachung von Inspektionsverlauf und Wartungsintervallen. Wir bieten allen Ford Kunden zusätzlich zu unserer Herstellergarantie die Möglichkeit, den Zeitraum der gesetzlichen Gewährleistung zu verlängern. Speziell für Camperkunden bieten wir bis eine Verlängerung bis zu acht Jahren mit einer Kilometerbegrenzung von 120.000 Kilometer an, inklusive einer europaweiten Mobilitätsgarantie, die branchenweit vorbildlich ist. Somit ist ein zuverlässiger Schutz vor unerwarteten Reparaturen bei Material- oder HerstellerFehlern sichergestellt.

Camper Professional – Was sind die Zukunftsziele bei Ford im Camper-Bereich?

Sebastian Thomas − Wir wollen den Erfolg der vergangenen drei Jahre kontinuierlich fortführen und unseren Marktanteil im Camper-Bereich weiter ausbauen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns natürlich auch intensiv mit dem Thema E-Mobilität…

Camper Professional – Ein gutes Stichwort E-Mobilität im Caravaning-Bereich. Wie ist Ford Pro da aufgestellt?

Sebastian Thomas − Ja, das Thema E-Mobilität ist auch für den Caravaningbereich durchaus relevant. Allerdings in langfristiger Perspektive. Derzeit hält sich die Nachfrage der Kunden aufgrund der Ladeinfrastruktur, der Gewichtsfrage und der damit verbundenen Einschränkung des BFührerscheins noch zurück. Dennoch: Mit dem E-Transit und dem E Transit Custom haben wir attraktive und praxistaugliche Elektro-Transporter im Programm. Und wir treiben die Elektrifizierung unserer Nutzfahrzeugflotte vehement voran. Bis 2035 werden wir in Europa nur noch rein elektrische Modelle anbieten.

Die Ford Transit Custom Range

Von links: Sebastian Thomas im Interview mit Peter Hirtschulz

Führungskraft in außergewöhnlicher Zeit

Die Führung eines großen Konzerns in außergewöhnlichen Zeiten erfordert eine optimale Perspektive. Alexander Leopold, CEO der Erwin Hymer Group, stand uns Rede und Antwort: Seine Aussagen bringen klar die Absicht zum Ausdruck, die einzelnen Marken zu stärken und gleichzeitig die Synergien der Gruppe auszubauen.

Seit fast zwei Jahren steht Alexander Leopold an der Spitze eines der Big Player der globalen Reisemobilbranche, der Erwin Hymer Group. Die Erfahrungen, die er von 2015 bis 2022 als Geschäftsführer von Dethleffs (Erwin Hymer Group) sammeln konnte, waren die Grundlage für diese Spitzenposition, weil er das Potenzial und die Herausforderungen der verschiedenen Marken der Gruppe genau kennt. Uns beschreibt er seine Vision für die Branche in einem besonderen historischen Moment, in dem die Euphorie des Marktes, die Krise der Lieferkette und die unsicheren Prognosen für die Zukunft zusammenkommen.

Text: Antonio Mazzucchelli - Fotos: Enrico Bona

Camper Professional – Sie haben vor fast zwei Jahren die Geschäftsführung der Erwin Hymer Group übernommen: Wie fällt Ihre Bilanz dieser ersten Zeit aus?

Alexander Leopold − Wir konnten unseren Wachstumsplan fortsetzen und die Erwin Hymer Group deutlich wettbewerbsfähiger machen. Und das in einem Umfeld, das vor allem durch Lieferengpässe bei Fahrgestellen und Zulieferteilen sowie durch steigende Preise gekennzeichnet war. Der gute Kontakt zu unseren Vertriebspartnern und Kunden hat uns geholfen, in diesen sehr schwierigen Zeiten für alle jeweils tragfähige Lösungen zu finden. Wir haben intern viel mit unseren Marken kommuniziert, um die besten Lösungen zu finden. Das ist uns sehr gut gelungen. Ich sehe die Erwin Hymer Group und unsere Muttergesellschaft Thor Industries als Plattform für Wissenstransfer und interne Dienstleistungen. Im Bereich der Entwicklung unterstützen wir unsere Standorte zum Beispiel mit einem internen Pool für Entwicklungsdienstleistungen, der es den Marken möglich macht, Entwicklungskapazitäten intern zu nutzen und ohne Einarbeitungszeit einzusetzen. So können wir unsere Entwicklungszeit verkürzen und gleichzeitig die Qualität steigern. Wir steuern unsere Geschäftsbereiche anhand einiger weniger Finanzkennzahlen, die wir monatlich sehr transparent mit unserem Management in der gesamten Organisation teilen. Unsere Partner, die sehr eigenständig agieren, tragen ein hohes Maß an langfristiger Verantwortung für ihr Unternehmen, ihre Marken, ihre Produktpalette und das finanzielle Ergebnis. Wir nennen diesen Ansatz „power-to-the-brands“ als Teil unserer Strategie der Unternehmensführung. Unsere Marken stehen im Vordergrund der Kommunikation, während die Erwin Hymer Group im Hintergrund unterstützt. Auf diese Weise fördern wir die für unsere Strategie wesentlichen Unternehmenswerte wie Teamgeist, Unternehmertum, Innovationsgeist und das gemeinsame Streben nach der besten Lösung. Ein weiterer wichtiger Meilenstein war der Bau unseres neuen Werks in Polen, der in Rekordzeit mit „best-practice“-Lösungen unserer etablierten und erfahrenen Standorte realisiert wurde. Da-

rauf kann das gesamte Team stolz sein, und ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um unseren Mitarbeitern und Lieferanten für ihren Einsatz und ihr Engagement zu danken.

Camper Professional – Die Erwin Hymer Group ist ein komplexes und vielfältiges Gebilde. Wie koexistieren die verschiedenen Facetten der Gruppe, wie lassen sich die verschiedenen Marken charakterisieren und Überschneidungen vermeiden?

Alexander Leopold − Wir haben unsere Marken konsequent auf die verschiedenen Zielgruppen und Preislagen ausgerichtet. Damit vermeiden wir nicht nur Überschneidungen, sondern machen unser Markenportfolio und damit die Erwin Hymer Group auch für Handelspartner sehr attraktiv. Die Holding spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Sie sorgt nicht nur für die nötige Transparenz und Daten, um die Performance der Marken zu messen und damit weiterzuentwickeln, sondern ermöglicht auch vertikale Synergien zwischen der Holding und den Tochterunternehmen sowie horizontale Synergien, die sonst nicht möglich wären. Ein Beispiel ist unser eigenes Testzentrum, in dem wir umfassende Komponenten- und Fahrzeugtests für alle Marken anbieten. Ein anderes Beispiel wäre, dass ein größerer Standort Personaldienstleistungen für andere Standorte übernimmt. Ein weiteres gutes Beispiel ist unsere neue Servicegesellschaft, die wir am 1. Januar 2024 gestartet haben. Die neue Servicegesellschaft ermöglicht uns, branchenführenden Support zu leisten und gleichzeitig neue Systeme und Prozesse zu testen. Wir legen großen Wert auf die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter sowie Führungskräfte und bieten maßgeschneiderte interne Programme an, um sicherzustellen, dass die Organisation über die notwendigen Fähigkeiten verfügt, damit unsere Strategie erfolgreich und mit maximaler Akzeptanz umgesetzt werden kann.

Camper Professional – Nach einer Periode erheblichen Wachstums zeigt der Markt Anzeichen eines starken Rückgangs. Soll man die Nerven behalten und abwarten, bis sich die Lage stabilisiert? Oder muss man einen

Erwin Hymer Group

Marken der EHG

Zubehör-Marken

weiteren Rückgang befürchten?

Alexander Leopold − Wir haben eine state-ofthe-art IT-Systemlandschaft in Vertrieb und Marketing, die über alle Marken hinweg standardisiert ist. Die Investitionen, die wir in unsere Systeme getätigt haben, ermöglichen uns eine hervorragende Transparenz, um zu wissen, was auf dem Markt passiert, wo wir Unterstützung leisten müssen und wo wir unser Händlernetz weiter ausbauen müssen. Wir können dieses Wissen auch mit unseren Handelspartnern teilen, was uns zu einem wertvollen Partner in der Kundenansprache macht. Wir verfügen derzeit über einen hervorragenden Auftragsbestand, sind uns aber auch der Verantwortung gegenüber unseren Handelspartnern bewusst, die zu Recht von uns erwarten, dass wir durch flexible Kapazitätsplanung sowie Vertriebs- und Marketingunterstützung schnell auf Veränderungen im Markt reagieren. Dies ist meines Erachtens eine wesentliche Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg sowie Glaubwürdigkeit und wird auch von unseren Partnern sehr geschätzt. Die starke Partnerschaft mit unseren Händlern hilft uns, unseren Marktanteil weiter auszubauen. Der enorme Erfolg unserer Wohnmobile und Urban Camper in jüngster Zeit zeigt, wie stark die Struktur unserer Organisation auf dem Markt ist. Innerhalb weniger Jahre ist es uns gelungen, die Nummer 1 unter den reinen Reisemobil-Herstellern in Europa zu werden, ganz im Sinne unseres strategischen Plans.

Camper Professional – Ist die Krise der Zulieferung beendet? Welche Auswirkungen und welche Veränderungen hat sie für die Erwin Hymer Group mit sich gebracht? Alexander Leopold − Die Lieferkette ist immer noch nicht so stabil wie vor der Pandemie. Wir haben unser Angebot an Fahrgestellen erweitert, um lieferfähig zu sein und damit für unsere Kunden attraktiv zu bleiben. Das erhöht zwangsläufig die Komplexität. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in diesem Bereich zu einer Konsolidierung kommen wird. Jede Markt-

phase erfordert eine eigene Strategie, und wir müssen flexibel bleiben. Unsere oberste Priorität ist ein gemeinsames Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden. Zulieferer und Hersteller müssen dieses Wissen konsequent nutzen, um den Kunden attraktive und relevante Produkte anbieten zu können. Ein weiterer Bereich, an dem wir arbeiten müssen, ist unser „time-tomarket”, der Zeitraum von der Produktidee bis zur finalen Markteinführung der Produkte.

Camper Professional – In den letzten Jahren hat Ihre Gruppe eine bedeutende Veränderung hinsichtlich der Teilnahme an Messen vorgenommen. Diese Entscheidung hat einige Kostenvorteile, aber vielleicht auch einige negative Aspekte mit sich gebracht. Was sind die Stärken und Schwächen dieser Strategie? Wird sich in Zukunft etwas ändern? Alexander Leopold − Ich finde es interessant, dass im Zusammenhang mit Messen immer wieder das Wort „Kosten“ fällt. Messen sind ein wichtiges Instrument im Marketing-Mix. Gleichzeitig ist eine Messe einer von über 20 Touch-Points im Informations- und Entscheidungsprozess unserer Kunden vor dem Kauf. Ein ausgewogener und abgestimmter Marketing-Mix, der sich an den unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Zielgruppen orientiert, ist entscheidend. Wir sind mehr als glücklich, dass wir in unserer Branche neue Wege beschritten haben. Unsere internen Kundenanalysen zeigen, dass sich die Reisemobil-Kunden in der Art und Weise, wie sie sich über Produkte und Dienstleistungen informieren, ständig weiterentwickeln. Daher optimieren wir permanent die Interaktion zwischen analogen und digitalen Touch-Points bei der Kaufentscheidung. Wir konnten viele Erkenntnisse gewinnen, was funktioniert und was nicht. Es hat mich gefreut, dass jede Marke ihren eigenen, weitgehend neuen Weg eingeschlagen hat. Die Erkenntnisse, die wir gewinnen, diskutieren wir im Team und lassen sie in unsere Entscheidungen einfließen.

Ein Beispiel: Wenn eine unserer Marken an einem der Kundenkontaktpunkte eine deutlich höhere Konversionsrate erzielt, können alle anderen Marken von diesem besseren Ansatz stark profitieren. Dies ist einer der Vorteile unserer Gruppe, die ich bereits erwähnt habe: Knowhow und Wissenstransfer. Jede Marke entscheidet, auf welchem Weg sie ihre Zielgruppe am besten erreicht und aktiviert. Die Entscheidung für eine Messebeteiligung wird daher auch von Kriterien wie der Zielgruppenrelevanz und dem „cost-per-sale“-Vergleich mit anderen Vertriebsmarketing-Instrumenten beeinflusst.

Camper Professional – Die meisten Ihrer Unternehmen sind in Deutschland ansässig, aber Sie haben auch Werke in anderen Ländern: Wie weit treiben Sie die Standortverlagerung voran, und wie wichtig ist es, Produktionsstätten in den Märkten zu haben, die sie bedienen?

Alexander Leopold − Die Konzentration auf deutsche Produktionsstandorte hat historische Gründe. Wir investieren viel Geld in unsere Marken, ihre Differenzierung und ihren Auftritt. Deshalb haben wir lange Zeit eine starke Exportorganisation. Inzwischen haben wir diesen Ansatz weiterentwickelt. Heute haben wir in allen wichtigen Märkten lokale Vertriebsorganisationen. Diese sorgen dafür, dass wir sehr nah am Markt sind und Vertriebs- und Marketingsynergien realisieren können. Wir verkaufen unsere wertvollen Marken in allen Ländern und brauchen nicht in jedem Land ein eigenes Werk mit entsprechenden Infrastrukturkosten. Davon profitieren auch unsere Vertriebspartner und die Servicequalität. Es gibt keine andere Möglichkeit, ein so hohes Serviceniveau in jedem Land zu erreichen. Und darauf legen wir großen Wert.

Camper Professional – Der Preisanstieg in den letzten drei Jahren war atemberaubend. Im Vergleich zu 2021 hat sich zum Beispiel der Preis der Hymer B-Klasse 600 um 45% erhöht. Warum sind die Wohnmobilpreise so stark gestiegen und liegen weit über der durchschnittlichen Inflationsrate?

Alexander Leopold − Bei Preiserhöhungen muss man wirklich berücksichtigen, inwieweit sich die Geräte und Materialien parallel dazu verändert haben. Wir sehen, dass unsere Produkte preislich fair sind und durch die bereits erwähnte Markensegmentierung nach Zielgruppen und Preisniveau haben wir für jedes Kundenbedürfnis das richtige Angebot. Wenn wir uns den Erzeugerpreisindex anschauen, sind wir mit unseren notwendigen Preiserhöhungen nicht weit entfernt.

Camper Professional – Sicherlich ist die Kaufkraft Ihrer Kundschaft nicht so stark gestiegen. Könnte man etwas tun, um die Preise abzumildern?

Alexander Leopold − Wir sind ständig bestrebt, unseren Kunden attraktive Preise zu bieten, ohne auf unseren hohen Qualitätsstandard verzichten zu müssen. Zu diesem Zweck stehen wir auch in engem Kontakt mit unseren Lieferanten. Hersteller und Lieferanten müssen gemeinsam an günstigeren Konzepten arbeiten - trotz unseres Innovationsdrangs. Unsere „best-price“-Marken arbeiten mit Hochdruck an kostengünstigeren Konzepten.

Camper Professional – Noch vor wenigen Jahren wurde Ihre Gruppe mit Premiumund Mittelklasseprodukten in Verbindung gebracht. Dann haben Sie mit einigen Ihrer Marken wichtige Schritte unternommen, um die Dominanz italienischer und französischer Marken in den mittleren und unteren Marktsegmenten zu brechen. War das ein langer und schwieriger Prozess? Hat es sich gelohnt?

Alexander Leopold − Unsere positive Marktanteilsentwicklung zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben bewiesen, dass wir nicht nur den „best-value“-Markt, sondern auch den „best-price“-Markt bedienen können. Aber ich gebe zu, dass der „best-price“-Markt für uns wahrscheinlich die größere Herausforderung ist. Daran werden wir weiter hart arbeiten.

Camper Professional – Im Segment der Urban Vehicles haben viele Akteure erheblich investiert und Sie waren unter den ersten, die in den Markt eingetreten sind. Entspricht die öffentliche Resonanz den getätigten Investitionen oder bleibt sie hinter den Erwartungen zurück?

Alexander Leopold − Wir profitieren sehr davon, dass wir so früh in das Segment der Urban Camper eingestiegen sind. Wir wissen, dass der urbane Camper-Kunde andere Anforderungen an das Produkt, aber auch an

den Vertrieb hat. Dieses Know-how kann uns niemand nehmen und die eine oder andere Erkenntnis, die wir gewonnen haben, lässt sich auch auf den konventionellen Wohnmobilbereich übertragen. Wir gehen nicht davon aus, dass sich dieser Markt in den nächsten Jahren so dramatisch weiterentwickeln wird wie in den letzten Jahren, aber mit den von uns aufgebauten Lead-Management-Tools haben wir große Chancen, unsere Kunden für die Produkte unserer Marken zu begeistern und unsere Vertriebspartner bei der Kundenakquise aktiv zu unterstützen.

Camper Professional – Wie stark engagiert sich die Erwin Hymer Group im CaravanBereich? Halten Sie es für ein interessantes Investitionsfeld oder konzentrieren Sie sich aufgrund Ihrer Kompetenz im Bereich der motorisierten Fahrzeuge stärker auf Wohnmobile und Camper?

Alexander Leopold − Wir investieren weiter in den Caravan-Bereich. Die Elektromobilität spornt uns zu Höchstleistungen an. Das hat unsere erfolgreiche Alpen Challenge mit der Marke Dethleffs bewiesen. Und mit den Marken Eriba, Bürstner und LMC sowie unseren Marken für den britischen Markt haben wir einen starken und loyalen Caravan-Kundenstamm.

Camper Professional – Umstellung auf umweltfreundliche Motoren und die Wohnmobilwelt: Welche Strategie verfolgt die Erwin Hymer Group?

Alexander Leopold − Als Teil des weltweit führenden Herstellers von Freizeitfahrzeugen beschäftigen wir uns intensiv mit den Möglichkeiten alternativer Antriebssysteme. Mit der nächsten Generation von Langstreckenbatterien rückt die Elektromobilität auch für Freizeitfahrzeuge in greifbare Nähe. Gemeinsam mit unserer Muttergesellschaft Thor Industries und unseren strategischen Partnern legen wir derzeit den Grundstein für ein rein elektrisches Reiseerlebnis.

Wohn(mobil)-Know-how und Automobil-Design

Vom Auto zum Reisemobil: Fabrizio Giugiaro ist der CEO von GFG Style, einem Designunternehmen, das seit kurzem auch im Wohnmobilsektor tätig ist.

Text: Renato Antonini - Foto: Enrico Bona

DieAnwesenheit von berühmten Designern aus der Automobilwelt ist im Wohnmobilsektor eher nicht üblich, aber genau das ist kürzlich mit der Zusammenarbeit von Laika und GFG Style geschehen. Wer sich auf dem europäischen Wohnmobilmarkt auskennt, dem braucht man Laika nicht vorzustellen. Der traditionsreiche italienische Wohnmobil-Hersteller wurde 1964 gegründet und gehört seit einigen Jahren zur Erwin Hymer Group. GFG Style ist vielleicht weniger bekannt, aber das Akronym geht auf einen der berühmtesten Namen der italienischen Designwelt zurück. Die drei Buchstaben GFG stehen für Giorgetto und Fabrizio Giugiaro. Der Name Giugiaro ist eine automobile Legende. Der 1938 geborene Giorgetto Giugiaro entwarf einige der kultigsten Autos des 20. Jahrhunderts. Dazu gehören, der erste

Serien-Volkswagen Golf (1974), der erste Fiat Panda (1980, Compasso d‘Oro Award 1981), sowie mehrere großartige Sportwagen und innovative Konzepte - hier sind der Lotus Esprit (1976), der BMW M1 (1978) und der DeLorean DMC-12 (1981) zu nennen. 1968 gründete Giugiaro zusammen mit Aldo Mantovani sein eigenes Unternehmen mit Namen Italdesign. 2015 wurden alle Anteile an den VolkswagenKonzern verkauft. Giorgetto Giugiaros Sohn Fabrizio wuchs in der Schule seines Vaters auf. Gemeinsam entwarfen und entwickelten sie über 200 Prototypen und mehr als 300 Serienmodelle. Seit 2003 arbeitet Fabrizio Giugiaro für Giugiaro Architettura, eine Firma, die sich auf Architektur und Stadtplanung, Bootsdesign, Innenarchitektur und Produktdesign auf unterschiedlichsten Ebenen spezialisiert hat. In dieser

Die ersten Entwürfe für den Laika Kreos

Zeit entstand GFG Style, das stilistische Beratungsdienste für das Automobildesign anbietet. Wir haben uns mit Fabrizio Giugiaro am Sitz des Unternehmens in Moncalieri bei Turin getroffen. Dort befindet sich auch ein Museum, in dem einige der wichtigsten Modelle ausgestellt sind. Wir wollten wissen, was das Giugiaro-Team im Laufe der Jahre entworfen hat, um mehr über die Firma GFG Style zu erfahren.

Camper Professional – Erzählen Sie uns von GFG Style. Wie ist das Unternehmen entstanden und wie hat es sich entwickelt?

Fabrizio Giugiaro - GFG Style ist eines von drei Unternehmen, einer Gruppe, die sich im Besitz der Familie Giugiaro befindet. Das Hauptunternehmen - auch das älteste - ist Giu-

giaro Architettura für Architekturprojekte und Produktdesign in verschiedenen Bereichen. Giugiaro Architettura blieb in unseren Händen auch als wir zwischenzeitlich Italdesign an VW verkauften. Unter der Kontrolle der Muttergesellschaft wurden dann zwei weitere Unternehmen gegründet, die in spezifischen Bereichen tätig sind: GFG Rail für den Eisenbahnsektor und GFG Style für den Fahrzeugsektor. Die drei Unternehmen sind gewachsen und sind heute in einer Vielzahl von Sektoren tätig. Unsere Gruppe verfügt über zwei Standorte in der Nähe von Turin und beschäftigt rund fünfzig Mitarbeiter.

Camper Professional – In welchen Bereichen sind Sie speziell tätig?

Fabrizio Giugiaro - Mit Giugiaro Architettura

arbeiten wir an sehr unterschiedlichen Projekten, von Einfamilienhäusern bis hin zu kompletten Stadterneuerungsprojekten. Zum Beispiel haben wir 2011 die Außenanlagen des neuen Juventus-Stadions in Turin entworfen, einschließlich eines angrenzenden Gewerbegebiets. 2018 gewannen wir auf Einladung einen Wettbewerb für die Renovierung des Hauptbahnhofs in Mailand. Es handelte sich um ein riesiges Projekt: 35.000 Quadratmeter ungenutzte Fläche sollten für neue Zwecke umgestaltet, restauriert und mit modernen Elementen ergänzt werden, die sich in die hundert Jahre alte Architektur einfügen sollte. Zudem haben wir uns auf die Restaurierung und Wiederbelebung von Produktionsräumen in alten Gebäuden spezialisiert, wie beispielsweise dem historischen Sitz von Italgas in Turin. Aber Giugiaro Architettura ist auch im Bereich Produkt-Design tätig. So entwickeln wir seit 2015 für Wena (eine Marke des Sony-Konzerns) eine Reihe traditionell anmutender Uhren mit Smartwatch-Funktionen (zum Beispiel für digitale Zahlungen), die in das Armband integriert sind.

Fabrizio und Giorgetto Giugiaro mit dem GFG Sibylla - 2018

Innovativ ist, dass sie den Träger nicht zwingen, sein Handgelenk zu beugen.

Camper Professional – Was ist mit den beiden anderen Marken?

Fabrizio Giugiaro - GFG Rail ist auf das Design von Zügen, Straßenbahnen und U-Bahnen spezialisiert. Hier verfügen wir über 30 Jahre Erfahrung. Wir haben sowohl für Hersteller von Eisenbahnwaggons wie Alstom, Hitachi und Bombardier wie auch für operative Endkunden gearbeitet, heißt für Unternehmen, welche die Züge in den verschiedenen Netzen betreiben. So haben wir beispielsweise die Innenausstattung des ETR 500 und des ETR 700 entworfen. Das sind zwei Hochgeschwindigkeitszüge, die von Trenitalia, der größten italienischen Eisenbahngesellschaft, eingesetzt werden. GFG Style hingegen arbeitet im gesamten Bereich des Fahrzeugdesigns an Autos, aber auch an Industriefahrzeugen, Landmaschinen und jetzt auch an Wohnmobilen.

Camper Professional – Können Sie uns einige weitere Arbeitsbeispiele nennen?

Fabrizio Giugiaro - Lassen Sie uns mit einem kuriosen Fall beginnen. Im Jahr 1974 entwarf mein Vater das Hyundai Pony Coupé-Konzept, und vor kurzem bat uns das koreanische Unternehmen, den verloren gegangenen Prototypen wiederherzustellen. Das neue Konzeptfahrzeug wurde im Mai 2023 vorgestellt, und aus dieser Erfahrung entstand eine neue Zusammenarbeit mit Hyundai. Zurzeit arbeiten wir mit Lafitte an einem der umfangreichsten Projekte der letzten Jahre, das von der Logoentwicklung bis zum Design verschiedener Straßenfahrzeugmodel le reicht. Wir haben auch viele Lkw-Konzepte für chinesische Unternehmen entwickelt, und das aktuellste Projekt ist die Gestaltung eines Sportwagens für Bizzarrini.

Camper Professional – Können Sie mir mehr über die Arbeit von GFG Style erzählen?

Fabrizio Giugiaro - Wir beschäf tigen zahlreiche Designer und eini ge Modellbauer. Zunächst beginnen wir mit einer Handskizze und gehen dann zu immer komplexeren Aus

führungen über. Dabei setzen wir modernste Softwareprogramme ein. Wir können Modelle in Originalgröße aus verschiedenen Materialien herstellen. Aber der aktuelle Trend in der Automobilindustrie geht dahin, immer weniger Modelle herzustellen, weil sie letztendlich zu teuer sind. Die virtuelle Realität hat heute einen langen Atem. Als ich vor einigen Jahren die neuen Entwicklungsmöglichkeiten vorhersah, ließ ich in unseren Räumlichkeiten einen 7 x 4 Meter großen Bildschirm installieren. Auf dem wurden Autos im 3D-Format und im Maßstab 1:1 dargestellt. Heute bitten uns Unternehmen um mehrere Konzepte, was eine besondere Herausforderung gegenüber einem einzelnen maßstabsgetreuen Modell darstellt. In dem Zusammenhang ist eine unserer besonderen Fähigkeiten, dass der Hersteller bei uns mehrere Zwischenstufen überspringen kann. So erhält er schneller einen fast fertigen Entwurf, der nur noch wenige Schritte bis zur industriellen Produktion benötigt. letztendlich erstellen wir produktionsreife Konzepte. Das ist ein Aspekt, den unsere Kunden schon immer zu schätzen wussten. Historisch haben wir auf der Erfahrung von Giorgetto Giugiaro aufgebaut und dabei die Idee des direkten Bezugs zur Realität beibehalten, indem wir Konzepte anbieten, die technisch ausgereift und im Allgemeinen sehr kostenbewusst sind. Diese Arbeitsweise, die ihren Ursprung im Automobilsektor hat, wurde auf die anderen

Oben: Die Produktpalette der Laffite Automobili Hypercars

Unten: Bizzarini Giotto: Comeback der legendären Sportwagenmarke

Camper Professional – Vom Auto zum Wohnmobil: Was ist der gemeinsame Nenner?

Fabrizio Giugiaro - Unsere Gruppe kann in allen Bereichen des Designs arbeiten. Ein Wohnmobil zu entwerfen ist zweifellos eine Herausforderung, weil es unser Fachwissen in der Innenraumgestaltung und im Automobildesign kombiniert. Für jemanden, der seinen Background im Automobildesign hat, ist es

nicht immer einfach, an einem Wohnmobil zu arbeiten. Dort gibt es viel mehr dimensionale Beschränkungen, als man denkt. Anders als im Automobilbereich sind die Außenmaße oft festgelegt und können nicht verändert werden.

Camper Professional – Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Laika?

Fabrizio Giugiaro - Wir hatten bereits einige Kontakte zur Erwin Hymer Group und mit

Laika fanden wir das größte gemeinsame Verständnis, weil sie immer an die Grenzen der italienischen Markenidentität und des italienischen Stils gegangen sind. Laika kontaktierte uns, weil sie ihre Produkte mutig verändern wollten, und so machten wir uns an die Arbeit, um gemeinsam mit ihnen neue Designs zu entwerfen. Die Zusammenarbeit begann im Jahr 2021 und führte zur Präsentation der neuen Modelle Kreos und Kosmo. Der neue Ecovip wird demnächst vorgestellt. Er ist ein wichtiges Traditionsmodell für Laika und ein zentraler Bestandteil der Produktpalette des Herstellers.

Camper Professional – Wie haben Sie mit Laika zusammengearbeitet?

Fabrizio Giugiaro - Es war eine kooperative Design-Operation mit Laika. Das Unternehmen hat seit jeher ein eigenes Stilzentrum. So wir haben uns entschieden, eine bestmögliche Zusammenarbeit zu suchen und nicht mit ihnen zu konkurrieren. Es gab einen ständigen, täglichen Austausch, um die endgültige Definition der Produkte zu erreichen. Es war wichtig, die Fahrzeuge innerhalb eines bestimmten Zeit- und Kostenrahmens erheblich verändern zu können. Und das ist uns gelungen.

Camper Professional – Können Sie uns mehr über die Neugestaltung von Laika erzählen?

Renato Antonini während des Interviews mit Fabrizio Giugiaro (rechts) Studie GFG Style Kangaroo

Laika Kreos

Von oben: Hitachi Tram, Turin - Juventus Stadion, Turin - Innenraum des Hitachi Blues Zuges

Fabrizio Giugiaro - Wir haben sehr viel Arbeit in die Innenausstattung gesteckt. Natürlich mit Unterschieden zwischen Kosmo und Kreos, da es sich um Produkte mit sehr unterschiedlichem Preisniveau handelt. Wir haben uns mit Materialien und Lebensräumen beschäftigt. Was das Äußere betrifft, so haben wir das ursprüngliche Fahrerhaus beibehalten und uns auf ein leichtes Design konzentriert, indem wir an der Grafik, der Rückwand und dem vorderen Dachbereich gearbeitet haben. Entscheidender war unser Einsatz bei der Modellierung der äußeren Anmutung. Wir schufen eine einheitliche Front, die das markante Design einer Produktfamilie wird, das in Zukunft auch bei den anderen Laika-Modellen zu finden sein wird.

Camper Professional – Der Projektkatalog von GFG Style enthält Sportwagen, Hypercars und Traumwagen. Laufen Sie Gefahr, ein Wohnmobil wie ein „Arme-Leute-Objekt“ zu behandeln?

Fabrizio Giugiaro - Die Wohnmobile, die wir zusammen mit Laika entworfen haben, sind keine Billigprodukte. Es sind prestigeträchtige Fahrzeuge, die so viel kosten wie ein PremiumAuto. Auf jeden Fall glaube ich, dass ein Desig-

Fabrizio Giugiaro

Fabrizio Giugiaro wurde 1965 in Turin geboren und erhielt seine Ausbildung am Liceo Artistico und an der Fakultät für Architektur der Universität Turin. Er erlernte das Handwerk an der Seite seines Vaters Giorgetto während der Jahre von Italdesign. Er kam mit den verschiedenen Aspekten des Unternehmens in Berührung, woraus er einen umfassenden Projektansatz ableitete, indem er mit neuen Materialien experimentierte, über neue Antriebsquellen nachdachte und die innovativsten Sicherheits- und Infotainmentvorrichtungen untersuchte. Fabrizio wurde mit der Leitung der Forschungsfahrzeuge betraut und entwickelte 1991 die ersten Projekte für autonome Versuchsfahrzeuge. In diesen Jahren erwarb er ein Diplom in Betriebswirtschaft und übernahm 1995 die Position des Style- und PrototypManagers bei Italdesign, wo er etwa 100 Mitarbeiter zustädnig war sowie zwischen 30 und 150 Projekte pro Jahr entwickelte. Seit 2004 leitet er auch Giugiaro Design, das Designprojekte außerhalb des Automobilbereichs entwickelt. Nach der Eingliederung von Italdesign in den Volkswagen Konzern blieb Fabrizio Giugiaro drei Jahre lang in derselben Position und übernahm dann die Funktion des Style Consultant für den Konzern. Im Jahr 2016 gründete er GFG Style, ein Unternehmen, das sich auf Designdienstleistungen für die Automobilindustrie spezialisiert hat und dessen CEO er ist.

ner in der Lage sein muss, alles zu gestalten und jedem Produkt die Würde zu geben, die es verdient. Außerdem sind es oft die preiswerteren Produkte, die am sehr inspirierend sind. Mein Vater, Giorgetto Giugiaro, hat in seiner Karriere Hunderte von Autos entworfen, viele davon sehr teuer und auffällig, echte Supersportwagen. Aber das Auto, das ihn am meisten befriedigt hat, war der Fiat Panda, der 1980 auf den Markt kam, ein „populäres“ Auto, das ein großer Erfolg war.

Camper Professional – Autos, Wohnmobile, Züge, Gebäude. Heißt das, dass die Legende vom Designer, der alles entwerfen kann, immer noch aktuell ist?

Fabrizio Giugiaro - Im Vergleich zu den Pionieren des Designs hat sich der Ansatz sicherlich geändert. Heute können wir alles entwerfen, weil wir ein gut organisiertes Team haben, in dem spezifische berufliche Fähigkeiten nebeneinander bestehen. Sicherlich ist die gegenseitige Befruchtung ein Gewinn, und die Arbeit in einem Sektor kann nützliche Ideen für die Gestaltung in einem anderen liefern. Ein Wohnmobil ist ein Beispiel für die Mischung unserer verschiedenen Fähigkeiten.

70 Jahre Tradition, Innovation und Prestige

Der Traditionshersteller Tabbert feiert sein 70-jähriges Jubiläum und stellt sich mit einem attraktiven Caravan-Portfolio vom Familien- und Reisewohnwagen bis hin zur exklusiven Luxusklasse zeitgemäß neu auf. Camper Professional hat mit Armin Mäder, dem Produktmanager von Tabbert und T@b über Tradition, Entwicklungen und die zukünftige Positionierung der traditionsreichen Marke gesprochen.

Text: Claus-Detlev Bues und Antonio Mazzucchelli

Fotos: Enrico Bona

Armin

Mäder ist 53 Jahre alt, seit 30 Jahren glücklich verheiratet und ein Urgestein bei Tabbert in Mottgers. Die Hobbies des gebürtigen Hessens sind Karneval oder hier besser Fasching, Spaziergänge und Wanderungen mit seinem Hund sowie Familienurlaub mit dem Wohnwagen in ganz Europa. Angefangen hat Mäder vor 37 Jahren als Lehrling in der Schreinerei bei Tabbert. Er hat seinen Meister als Schreiner gemacht und sich über die Abteilungen Entwicklung und Konstruktion hochgearbeitet. Seit sieben Jahren ist er als Produktmanager für Tabbert und seit zwei Jahren für die Marke T@b in der Knaus Tabbert AG verantwortlich.

Camper Professional − Tabbert feiert sein 70-jähriges Jubiläum. Was ist das Erbe der Vergangenheit und welches sind die Hauptpläne für die Zukunft? Wie wird die in diesen Jahrzehnten angesammelte Erfahrung Innovation, Nachhaltigkeit und die Wachstumsstrategie des Unternehmens in den kommenden Jahren beeinflussen?

Armin Mäder − Tabbert zelebrierte bereits 2023 sein 70-jähriges Jubiläum. Das bedeutet natürlich viel Geschichte, viel Tradition und reichlich Emotionen. Wir haben das Jubiläum allerdings nur verhalten gefeiert.

Unsere Kunden und die gesamte Branche wissen, welche Tradition und Erfahrung wir haben. Unser Fokus liegt seit Jahr und Tag durchweg auf der Zufriedenheit der anspruchsvollen Kunden und der sprichwörtlichen Langlebigkeit der Fahrzeuge. Und, was Tabbert ebenfalls stets auszeichnete: Traditionell sind wir sehr stark im so genannten Profibereich unterwegs. Diese Kunden leben das ganze Jahr mit im Schnitt vier Personen im Fahrzeug und bevorzugen die größeren Modelle – also die Tandem-Achser. Dabei ist uns als Hersteller natürlich klar: Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ein Fahrzeug für 5 oder 52 Wochen im Jahr genutzt wird. Zur Wachstumsstrategie: Wir wollen weiter organisch unserer Marktanteile ausbauen, und uns besonders künftig mehr auch dem touristischen Markt widmen. Bestes Beispiel dafür: Wir haben mit dem neuen Senara gerade ein ganz neues Einsteigermodell für unter 23.000 Euro herausgebracht, das ist ein echtes Angebot für den Einstieg in die Premiumwelt von Tabbert.

Camper Professional − Tabbert war jahrzehntelang geradezu berüchtigt durch ein “barockes” Image mit cremefarbenen Bestsellern wie den Modellen Comtesse, Senator oder Diadem und einem starken Schausteller-Kundenkreis. Gibt es das Klientel noch? Armin Mäder − Die von Ihnen angesprochen Fahrzeuge waren zu Ihrer Zeit die Speerspitze im Caravanmarkt und State of the Art. Doch Tabbert hat sich ja längst massiv verändert. Barock finden Sie bei uns ja schon sehr lange nicht mehr. Vielmehr frische, moderne Behaglichkeit auf höchstem Niveau. Nehmen Sie den Pantiga: Ein kluger wie praktischer Wohnwagen mit reichlich viel modernem Charme. Aber zurück zur Frage: Ja, wir schätzen unsere Profikundschaft sehr, sie macht bei uns rund 50% aller verkauften Tabbert-Fahrzeuge aus. Das ist also ein großer wie wichtiger Bereich, der für uns auch deshalb so interessant ist, weil fast 90 Prozent dieser Kunden ein Tandemachser-Modell wählen. Unser stärkster Markt ist Frankreich, dann folgt gleich Deutschland, wir verkaufen aber auch erfolgreich Fahrzeuge nach Großbritannien.

Camper Professional − Wie setzt sich das aktuelle Angebot von Tabbert zusammen? Was sind die Hauptmerkmale der verschiedenen Baureihen und was sind die Zielgruppen in der Kundschaft?

Armin Mäder − Unsere Modelle sind im Markt sauber positioniert. Wie gerade erwähnt, wir haben dieses Jahr (Modelljahr 2024) als neues Einsteigermodell den Senara auf den Markt gebracht. Hier beginnt die Welt bei Tabbert in Deutschland. In der anspruchsvollen Klasse fährt der modern-gestaltete DaVinci, wer das Besondere wünscht, wird bei den Modellen Pantiga, Puccini glücklich. Ganz oben bei Tabbert thront der Cellini – in der Spitze sogar mit elektrischem Slide-Out. Und alle Tabbert eint: Sie werden in höchster Qualität in unserer Manufaktur in Mottgers mit Liebe zum Detail

gebaut. Hier spielt zudem das Thema Customizing, mit Sonderoptionen, eine sehr große Rolle. Dafür gibt es eine eigene Abteilung, die diese Klientel bedient. Damit ist Produktfamilie sauber aufgestellt: Es gibt was für Einsteiger, für die Mittelklasse, die gehobene Mittelklasse und letztendlich auch in der Luxusklasse bis zum ultimativen Premium, dem Cellini-Slide-Out. Es gibt ja keinen anderen Hersteller in Deutschland, der sowas kann. Nur Tabbert hat seit zehn Jahren einen derart hochwertigen Slide-Out-Caravan im Programm.

Camper Professional − Wie definiert Tabbert Luxus im Caravaning, und wie spiegelt sich dies im Design und in den Merkmalen seiner neuesten Modelle wider?

Armin Mäder − Luxus definiert sich hier eher diskret und unaufdringlich, also nicht vordergründig Opulent. In diesem Marktsegment entscheidet neben dem Image eine wertige Haptik bei den Materialien und natürlich das gesamtheitlich-stimmige Ambiente. Weiterhin legen wir starken Wert auf eine massiv-solide Bauweise. Deshalb sind Tabbert-Fahrzeuge auch immer etwas schwerer als andere Fahrzeuge. Wir haben einen dickeren Fußboden, wir haben ein dickeres Dach. Wir haben zweidimensional-gebogene Heck- und Bugwände. Das trägt alles zur höheren Stabilität unserer Wohnwagen bei. Dazu kommt: Wir arbeiten mit doppelten und somit dickeren Stellwänden im Fahrzeug. Ein Tabbert ist also immer auch für eine kleine Ewigkeit gebaut.

Camper Professional − Wie hat Tabbert auf Veränderungen im Caravan-Markt in den letzten Jahrzehnten in Bezug auf Design, Technologie und Marketingstrategien reagiert?

Armin Mäder − Sie haben es schon angesprochen, symptomatisch war früher vielleicht die traditionelle Eierschalenfarbe außen. Aber das ist längst Geschichte, das haben wir seit über zwanzig Jahren hinter uns gelassen. Wir sind viel moderner geworden. In 2013 haben wir dann mit der “Next Generation” radikale Veränderungen vorgenommen. Eine meiner ersten Aufgaben 2016 als Produktmanager war Dann, die Marke Tabbert moderner, zeitgemäßer und jünger aufzustellen, natürlich ohne aber die bekannten Werte aufzugeben. Den Anfang damals machten wir dann mit dem für Tabbert ausgesprochen mutig gestaltete Vivaldi, der von Beginn an hervorragend im Markt überzeugte. Und erst im vergangenen Modelljahr sind wir mit dem kühn-gedachten Pantiga, einen weiteren großen Schritt in Richtung Verjüngung der Marke Tabbert gegangen. Und die Mission ist längst noch nicht beendet: Mit dem brandneuen Senara konnten wir kürzlich nochmal einen oben draufsetzen.

Camper Professional − Aber ohne so bestimmte, Tabbert-typischen Details wie das hinterlüftete Dach?

Armin Mäder − Richtig, es ist gut, dass Sie das ansprechen. Es stimmt - wir haben das TabbertDach massiv verändert und gleichzeitig entscheidend verbessert. Das Dach ist insgesamt leichter geworden, wartet jedoch mit den gleichen Eigenschaften in Sachen Schall- und Wärme-Isolierung, wie vorher auf. Dazu kommt: Es ist jetzt begehbar, also deutlich stabiler. Das war vorher nicht möglich. Auch Bei diesem Beispiel zeigt sich ganz deutlich, bei Tabbert geht‘s nicht um die Anbetung der Asche, sondern immer um die Weitergabe der Flamme. Dafür brennen wir in Mottgers - jeden Tag.

Tabbert Pantiga 2024

Camper Professional − Tabbert scheint innerhalb der Knaus-Tabbert-Gruppe eine Marke zu sein, die viel Autonomie genießt. Was sind die gemeinsamen Synergien mit anderen Marken der Gruppe und was zeichnet sie aus?

Armin Mäder − Synergien sind wichtig, verbessern sie doch die Wettbewerbsfä higkeit: Wir bekommen beispielsweise die Seitenwände nach unseren erhöhten Vor gaben und Ansprüchen aus dem Stamm werk in Jandelsbrunn. Und selbstverständlich greifen wir auch auf dieselbe Mannschaft in Konzept, Forschung und Entwicklung inner halb des Unternehmens zu. Aber: Die Marke Tabbert hat im Verbund der Knaus Tabbert AG sicherlich höhere Freiheitsgrade und konnte sich eine gewisse exklusive Eigenständigkeit bewahren. Wir können den anspruchsvolleren Kunden auch andere Angebote im Bereich Customizing oder Individualisierung machen, die in einer Massenproduktion so gar nicht möglich sind. Bedeutet in Summe: Tabbert ist im Unternehmen ein einzigartiges Juwel, das kontinuierlich gepflegt wird, deshalb sind wir auch bestens für die Zukunft gewappnet. Denn die Welt bleibt nicht stehen, wir alle müssen uns flexibel anpassen. Nehmen sie die E-Mobilität beim Caravaning. Hier fehlt es an Infrastruktur – besonders die Campingplätze müssen da noch Hausaufgaben machen. Aber die komplette Elektrifizierung der Branche ist ein langer Weg, den wir kontinuierlich gehen wollen. Doch bei aller Euphorie: Am Ende muss der Wurm dem Fisch schmecken - nicht dem Angler. Bedeutet also die Kunden müssen diesen Weg auch mitgehen.

Knaus Tabbert ist bei Wohnwagen Marktführer in Südkorea. Zwar noch auf überschaubarem Niveau, aber immerhin. Wenn man die Zulassungszahlen in Europa sieht, hat die Branche in den vergangenen zwei Jahren 60.000 Einheiten verloren. Der gesamte europäische Markt ist von 260.000 auf 200.000 Stück geschrumpft. Wir sprechen hier nicht nur über Caravans, sondern über den gesamten Markt an Freizeitfahrzeugen. Aber wenn man die Neuzulassungen unserer Fahrzeuge sieht, sind wir in Deutschland die Nummer Eins. Wir haben weltweit über 500 Partnerbetriebe und Handelspunkte. Das sind Knaus-Tabbert-Exklusivhändler, das sind Händler, die eine oder mehrere unserer Marken führen, das sind Händler, die auch andere Marken haben.

Schausteller oder Reisende. Also das Klientel des Cellini Slide-Out ist so vielseitig wie seine Ausstattungsvielfalt.

Camper Professional − Übrigens habt ihr euch mal die Entwicklung des CaravanMarktes in der Türkei angesehen? Das ist ein großartiger Markt, der sehr schnell wächst. Viele neue Caravan-Marken sind dort aktiv und streben nach Europa?

Armin Mäder − Ja, das konnte man bereits auf dem Caravan Salon in Düsseldorf sehen, dass die Türkei aktiv in den Markt strebt. Das Land ist für die Branche sicher interessant. Wir schauen

Camper Professional − Wie erfolgreich ist das Modell Tabbert Cellini 750 HTD 2.5 Slide-Out auf dem aktuellen Markt? Entspricht es den Erwartungen in Bezug auf Verkäufe und öffentliche Akzeptanz? Wer ist der Kunde für diesen Caravan? Armin Mäder − Den Slide-Out – wie wir ihn intern kurz nennen - gibt es jetzt seit zehn Jahren und er ist einzigartig im Markt der Luxus-Wohnwagen. Er erfüllt voll unsere Erwartungen, aber auch die unserer Kunden – die es nicht gewohnt sind, irgendwelche Abstriche machen zu müssen. Die Kundengrupppe ist individuell. Manche kommen vom Reisemobil, weil sie nicht mehr mit einem so motorisierten Fahrzeug fahren wollen. Aber auch Profis, wie

Camper Professional − Und in Mottgers werden nur Tabbert-Fahrzeuge produziert? Wo und wie werden Tabbert-Caravans produziert? Und was sind Ihre Referenzmärkte? Armin Mäder − Alle Tabbert Fahrzeuge werden exklusiv in Mottgers produziert und unsere Hauptmärkte sind Deutschland sowie Frankreich. Zukünftig wollen wir uns aber auch europaweit stärker engagieren. In Holland sind wir stark unterwegs, in Skandinavien sind wir auch präsent. Wir bauen unsere Marktanteile in auch neuen Märkten kontinuierlich aus und werden die natürlich weiterhin kräftig bearbeiten und bedienen. Wir produzieren übrigens auch Knaus Wohnwagen mit ausgewählten Grundrissen in Mottgers. Das machen wir aus Kapazitätsgründen, weil wir hier am Standort noch Möglichkeiten haben. Dies spricht für den flexiblen Produktionsort Mottgers.

Camper Professional − Wie viele Mitarbeiter arbeiten mittlerweile am Standort Mottgers? Armin Mäder − Wir bewegen uns im Bereich 450 - 500. Aktuell sind es eher fast 500 und die leisten schon seit Jahren dauernd Überstunden. Bei uns werden keine 35-Stunden, sondern zwischen 40 und 44 Wochenstunden gearbeitet. Wir haben also eine gute Auslastung.

Camper Professional − Im Gegensatz zum nordamerikanischen Markt sind in Europa die Reisemobilverkäufe stark gewachsen und die Caravan-Verkäufe zurückgegangen. Was kann für die Zukunft erwartet werden und was ist Tabberts Marktstrategie?

Armin Mäder − Klare Ansage: Wir werden jünger, wir werden moderner. Das ist das Ziel. Tabbert hat eine starke Geschichte und eine lange Historie und manchmal war Tabbert auch ein Stück weit in dieser Historie gefangen. Deswegen ist es unser Ziel, die Marke auch immer wieder ein Stück weit jünger und attraktiver zu machen – wir zielen also auf den Individualisten genauso wie auch auf junge Familien.

Camper Professional − Wird es denn auch Anpassungen Richtung Frame-Technik geben, dass dies bei Tabbert in irgendeiner

Von links: Claus-Detlev Bues, Armin Mäder, Antonio Mazzucchelli und Stefan V. Diehl, Leiter Kommunikation/Presse

Tabbert Senara 2024

Form produktionstechnisch rüberkommt?

Armin Mäder − Grundsätzlich denken wir immer Marken- und Baureihen-übergreifend im Unternehmen. Mit Blick auf mögliche Synergien gibt es einen klaren Fahrplan, wie Technologien weiterentwickelt werden - wo und wie sie zum Einsatz kommen – ohne den jeweiligen Markenkern zu verwässern.

Camper Professional − Veränderungen in der Automobilwelt, mit dem fortschreitenden Niedergang von Verbrennungsmotoren, insbesondere Diesel, werden zunehmend den Caravan-Markt beeinflussen. Vielleicht müssen Caravans viel leichter gebaut werden, oder vielleicht bleiben große Caravans stationär auf Campingplätzen... Wie sehen Sie das?

Armin Mäder − Elektromobilität beschäftigt uns im Unternehmen sehr stark. Allerdings würden wir als führender Hersteller von Freizeitfahrzeugen uns bei diesem Thema eine gewisse Technologie-Offenheit wünschen. Aber zurück zu Tabbert. Ich hatte es erwähnt, unsere Fahrzeuge sind in der Regel etwas schwerer. Das Ziel der Zukunft muss deshalb lauten: Wir müssen weiter leichter werden. Daran arbeiten bei uns Forschung und Entwicklung permanent.

Camper Professional − Nachhaltige, umweltfreundliche Produktion und Produkte werden im Markt immer wichtiger. Wie passt sich Tabbert in Bezug auf technologische Innovationen und nachhaltige Praktiken in der Caravan-Produktion an?

Armin Mäder − Caravaning ist ja per se nachhaltig. Das fängt damit an, dass unser CO2Footprint besser ist als Kreuzfahrtreise oder Flugreise. Wir sind mit unseren Fahrzeugen ja direkt in der Natur. Das bedeutet natürlich, wir wollen die Natur auch schützen. Schauen Sie mal, wie lange Camper ihren Wohnwagen durchschnittlich nutzen. Die Menschen kaufen sich ja einen Tabbert, weil sie sagen, das ist die

sprichwörtliche Qualität. Das ist ein Fahrzeug, das ich 10, 15, 20 Jahre nutzen kann. Und danach kauft ein anderer gern diesen gebrauchten Tabbert und erfreut sich vielleicht noch viele weitere Jahre dran. Ein Fahrzeug, das ich Jahrzehntelang nutzen kann – das nenne ich wahre Nachhaltigkeit.

Camper Professional − Welches sind die Hauptherausforderungen, denen sich Tabbert auf dem globalen Caravan-Markt gegenübersieht, und wie plant das Unternehmen, diesen zu begegnen?

Armin Mäder − Es dreht sich alles immer um die Kunden. Was wollen sie, welche Wünsche formulieren sie? Da muss man genau hinhören und -schauen Schließlich produzieren wir nicht für uns, sondern für unsere Kunden – und die entwickeln sich ja ständig weiter. Die Ansprüche steigen, wie auch der Wunsch nach mehr Komfort. Im Prinzip, wollen alle das, was sie zu Hause haben auch in einem Wohnwagen nutzen können. Wir reden heute nicht mehr darüber, ob ein Sprachsteuerungssystem wie Alexa oder eine Klimaanlage im Wohnwagen verbaut ist. Letzteres ist übrigens bei mehr als der Hälfte der Tabbert-Wohnwagen Standard. Die Kunden möchten also auf nichts verzichten. Dies gilt es zu erfüllen und gleichzeitig müssen wir aber immer auch mal ein Angebot machen, von dem die Kunden vielleicht heute noch gar nicht wissen, dass sie es morgen wollen. Kurzum: Man muss Kundenwünsche antizipieren können, um Märkte global gestalten zu können.

Camper Professional − Ist das Dyonic-Chassis mit bionischem Design auch für innovative Tabbert-Konstruktionen denkbar? Quasi als Antwort auf die Experimente von Knaus mit neuen Konstruktionsmethoden wie die Frame-Technologie? Armin Mäder − Vorsichtig, bitte nicht durcheinanderbringen: Das Dyonic-Chassis, das wir bei Weinsberg, Knaus und auch im Tabbert Pantiga einsetzen ist von uns im bionischen Design entwickelt. Es ist hoch-fest und dabei ausgesprochen leicht. Eine echte Innova-

tion aus unserem Hause. Das andere Thema, von dem Sie sprechen, ist die hochmoderne Frame-Technologie, die es aktuell exklusiv nur für die Marke Knaus gibt. Diese revolutionäre wie hochstabile Rahmenkonstruktion verleiht Wohnwagen eine bislang nie gekannte Stabilität. Die Frame-Technologie ist derzeit innerhalb unseres Wohnwagen-Portfolios dem Topmodell Azur und dem Transport-Caravan Deseo vorbehalten. Aber natürlich denken wir auch hier stets Markenübergreifend. Lassen Sie sich überraschen.

Camper Professional − Tabbert konzentriert sich stark auf passive und aktive Sicherheit während der Fahrt, mit Standardsystemen wie AL-KO AAA, ETS und AL-KO AKS. Werden diese Eigenschaften tatsächlich von den Kunden als wichtiges Element bei der Auswahl eines Caravans wahrgenommen?

Welche weiteren Elemente sind notwendig, damit ein Caravan die Philosophie von Tabbert widerspiegelt?

Armin Mäder − Zum Wesen eines Wohnwagens von Tabbert gehört natürlich immer die größtmögliche Ausstattung an Sicherheitsfeatures. Das erwarten unsere Kunden - ohne Kompromisse. Hier ist Tabbert immer bestrebt, alle machbaren technischen Sicherheitsstandards die es auf dem Markt gibt - auch konsequent umzusetzen. Und wenn es etwas nicht gibt, entwickeln wir auch schon mal zusammen mit unseren bewährten Lieferanten.

Camper Professional − Wie sind die ChassisAnteile der einzelnen Lieferanten verteilt?

Armin Mäder − Bei Tabbert bauen wir bis auf den Pantiga alle anderen Baureihen auf den bewährten AL-KO-Chassis. Beim Pantiga verwenden wir unsere Eigenentwicklung - das Dyonic-Fahrwerk. Dies werden wir in Zukunft sicher auch in weiteren Baureihen finden. Denn das Dyonic-Fahrwerk bringt mehrere Vorteile mit sich: Allen voran das geringe Gewicht. Aber es bringt auch einen Vorteil für den Kunden, weil hier eine Auflastung im Endeffekt nur eine Papier-Auflastung ist und ich nicht für teures Geld die ganze Achse wechseln muss. Also schaffen wir trotz hochwertigerem Chassis zugleich einen Preisvorteil für die Kunden.

Armin Mäder in der Dinette des Tabbert Senara

Tabbert Cellini 2024

Der neue Ducato und seine drei Geschwister

Die Stellantis-Gruppe hat ihr Angebot an leichten Nutzfahrzeugen komplett überarbeitet und damit 12 neue Modelle auf den Markt gebracht. Der Schwerpunkt liegt auf Elektrofahrzeugen mit einer Reichweite von bis zu 420 km. Der Star im Segment der Freizeitfahrzeuge ist einmal mehr der Fiat Ducato.

Unter dem Motto “Sechs Marken, eine Kraft” präsentierte Stellantis eine komplette Überarbeitung seines Angebots an leichten Nutzfahrzeugen und führte 12 Modelle in allen Segmenten unter seinen Marken Citroën, Fiat Professional, Opel, Peugeot und Vauxhall ein. Außerdem gab es eine Vorschau auf den neuen Ram ProMaster EV, der jetzt auf den Markt kommt. Bei der Präsentation wurde der ökologische Wandel mit der Ankündigung der zweiten Generation batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) betont, die in allen Modellen eine größere Reichweite (bis zu 420 km) bieten. Mitte 2024 wird die Produktpalette um mittlere und große Transporter mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie erweitert. Diese umfangreiche Modellerneuerung unterstreicht die Stärke von Stellantis auf den globalen Märkten: erste Position in Europa und Lateinamerika, zweite in Afrika und dritte in Nordamerika. Ein Drittel des Umsatzes der gesamten Gruppe stammt aus dem Nutzfahrzeugmarkt, wo StellantisElektrofahrzeuge bereits gut auf dem Markt positioniert sind. Im Jahr 2023 bestätigte Stellantis seine Führungsposition in diesem Sektor mit einem Marktanteil von über 30

Prozent in Europa und 45,5 Prozent in Italien. Die Marke Fiat Professional war in Italien mit einem Marktanteil von 26,1Prozent führend, vor allem dank des Bestsellers Ducato, der einen Marktanteil von 29,3 Prozent in seinem Segment erreichte. Im gleichen Segment, das auch Peugeot Boxer, Citroën Jumper und Opel Movano umfasst, stieg der Marktanteil von Stellantis auf 43,8 Prozent (+7,2 Prozent).

Fiat Ducato: Der Star im Segment der Wohnmobile

Der wahre Star im Bereich der Freizeitfahrzeuge ist der Fiat Ducato, ein Modell, das seit 1981 kontinuierlich produziert wird. Das Flaggschiff der Fiat Professional-Baureihe wurde von Promobil zum sechzehnten Mal in Folge zum „Besten Reisemobil 2024“ und von den Lesern der Auto Zeitung zum „Besten Reisemobil“ gewählt. Der Ducato ist ein globales Modell, das in über 80 Ländern weltweit verkauft wird und mit über 3,5 Millionen produzierten Fahrzeugen in vierzig Jahren eines der meistverkauften Fiat-Modelle aller Zei-ten ist. Dank seiner konsequenten Weiterentwicklung und seiner Innovationen ist er zu einem der füh-

renden Modelle seines Sektors geworden, der von 2014 bis 2021 acht Jahre in Folge die Marktführerschaft innehatte und einen kontinuierlichen wirtschaftlichen Erfolg erzielte. Motorentechnisch wurde das umfangreiche Angebot an Dieselmotoren der neuesten MultiJet-Generation, welche die Euro 6E-Norm erfüllen, beibehalten. Dazu kommt ein Sechsgang-Schaltgetriebe in Verbindung mit drei Leistungsstufen (120, 140, 180 PS) und ein neues Achtgang-Automatikgetriebe in Verbindung mit dem 140 und 180 PS-Motor, ein Paket, das es auch für die Heavy-Duty-Version gibt. Darüber hinaus sorgt der neue Ducato dank zahlreicher aerodynamischer Verbesserungen für eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen um bis zu 9 Prozent im Vergleich zur Vorgängergeneration. Und das alles, ohne die Leistung des Motors zu beein-trächtigen, der ein Drehmoment von bis zu 450 Nm liefert.

Technik und Design

Der neue Ducato verfügt über ein umfassendes Paket an neuen Fahrerassistenzsystemen (ADAS): Notbremsassistent, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent,

Aufmerksamkeitsassistent und intelligenter Geschwindigkeitsregler sind serienmäßig oder optional erhältlich. Mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelung mit Stop-andGo-Funktion, dem Spurhalteassistenten und dem Stauassistenten, der die Fahrspur unter Berücksichtigung der Verkehrssituation aktiv steuert, erreicht der neue Ducato die Stufe 2 des autonomen Fahrens. In dieser Stufe unterstützt das Fahrzeug den Fahrer in den Phasen Beschleunigung, Bremsen und Lenken. Bei der Überarbeitung des Exterieurs wurde der Schwerpunkt auf die Front des Fahrzeugs gelegt. Die wichtigsten Änderungen betreffen die gesamte Frontpartie, die nun mit neuen Stoßfängern, neuen Unterfahrschutzblechen und einem innovativen Kühlergrill mit modernem Design in Fahrzeugfarbe zur Verbesserung der aerodynamischen Effizienz ausgestattet ist. Abgerundet wird die äußere Auffrischung durch aktualisierte Rückleuchten mit schwarzen Akzenten und neuen Logos.

Ausreichende Reichweite für den E-Ducato

Das Fahrzeug des Modelljahres 2024 zielt darauf ab, die Kundenbedürfnisse mit einem Multi-Energie-Ansatz zu erfüllen. Der EDucato ist eine komplett selbst entwickelte Elektroversion mit der größten Reichweite in seiner Kategorie. Der neue E-Ducato wird zu einem um 25 Prozent reduzierten Preis angeboten, um ihn erschwinglicher zu machen. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die neue 110-kWh-Batterie, die eine Reichweite von bis zu 420 km im WLTP-Zyklus ermöglicht, was einer Verbesserung von 30 Prozent gegenüber dem Vorgängermodell entspricht. Der neue Motor mit einer Leistung von bis zu 200

DUCATO

kW (270 PS) und einem Drehmoment von 410 Nm vervollständigt das neue Antriebssystem. Das Ladesystem ist ebenfalls völlig neu und hat zwei serienmäßige On-BoardLadegeräte, die bis zu 11 kW Wechselstrom oder bis zu 150 kW Gleichstrom für eine schnelle Batterieladung in nur 55 Minuten aufnehmen können. Der neue E-Ducato verfügt über einen besonders leistungsstarken Motor und drei Fahrmodi - Eco, Normal, Power -, die durch unterschiedliche Beschleunigungsprofile und Höchstgeschwindigkeiten je nach gewähl-tem Fahrmodus ein perfektes Gleichgewicht zwischen Leistung und Reichweite (vom Fahrer einstellbar) gewährleisten. Die Stufe E-Coasting kann über spezielle Schaltwip-pen am Lenkrad gewählt werden, mit denen zwischen regenerativem Bremsen und dem “Coasting mode” gewählt wird.

„Seit 120 Jahren ist es die Mission von Fiat, nah am Kunden zu sein, indem wir engagierte Netzwerke und Lösungen in den Vordergrund stellen“, sagte Olivier François, CEO von Fiat & Fiat Professional und CMO von Stellantis Global. „Als Teil der Stellantis Gruppe wollen wir unsere Partnerschaften ausbauen, indem wir ein größeres Netzwerk nutzen und

120 MULTIJET3

140 MULTIJET3

über unsere Führungsposition in Europa und Südamerika hinaus in neue Regionen wie MEA expandieren. Jetzt haben wir eine neue Produktpalette eingeführt, darunter die Fiat Professional Fahrzeuge Ducato, Doblò und Scudo. Diese Fahrzeuge repräsentieren eine neue Generation und bieten innovativere, nachhaltigere und elektrische Lösungen für die Unternehmen der Zukunft.“

180 MULTIJET3

Version Manuell Manuell Automatik Manuell Automatik

Hubraum 2.184 cc

Zylinder

Kraftstoffsystem

Leistung und Drehmoment 120 hp (89 kW) at 3,500 rpm

320 nm at 1,400 rpm

4, Reihenmotor, Industriemotor

Elektrische Direkteinspritzung Common Rail MultiJet3 mit Turbolader und Ladeluftkühler mit variabler Geometrie

140 hp (104 kW) at 3,500 rpm

350 nm at 1,400 rpm

140 hp (104 kW) at 3,500 rpm

380 nm at 1,400 rpm

180 hp (130 kW) at 3,500 rpm

380 nm at 1,500 rpm

Emissionsklasse Euro 6D-Final Euro 6 step E

Getriebe

6 Gänge + Rückwärtsgang bei den manuellen Versionen

8 Gänge + Rückwärtsgang in den Automatik-Versionen

180 hp (117 kW) at 3,500 rpm

450 nm at 1,500 rpm

Der Preis ist sehr heiß

Die Anschaffung eines Reisemobils oder Wohnwagens folgt besonderen Gesetzen. Es ist eine hochemotionale Angelegenheit und die Branche bedient mit einer unüberschaubaren Vielfalt an Konfigurationen die damit verbundenen Kundenerwartungen an Individualisierung.

Text: Peter Hirtschulz

Dies mit feinem Kalkül – denn überbordende Gefühle und Sehnsüchte lassen rationale Gedanken vernebeln und das schlägt sich auf den Anschaffungspreis und die Zahlbereitschaft nieder.

Allerdings stieß diese über mehrere Dekaden funktionierende Logik mit den Um -

Focus Caravaning

Die Initiative „Focus Caravaning“ stellt mit dem PriceAnalyzer® ein neues Management-Tool bereit. Basierend auf realen Transaktionspreisen werden nach Segmenten und Baujahr viele Hundert Besitzerwechsel analysiert und hochgerechnet. Der PriceAnalyzer®, umfangreiche Studien sowie der Caravaning Business Podcast „Brötchenservice“ sind online abrufbar: www.focus-caravaning.de

ständen rund um die Covid-Pandemie an Grenzen. Zunächst explodierte die Nachfrage, was den Marktgesetzen folgend zu höheren Preisen führte. Diese wurden dann noch einmal gesteigert, als der Nachschub an Ware infolge der Lieferkrise ausblieb, die Höfe waren so leer wie die Preise zum

Teil astronomisch. Dennoch wurde gekauft, denn die Sehnsucht nach Freiheit und Ferien kannte keine Grenzen, zumal Kredite noch immer günstig waren.

Beides sollte mit dem Ukrainekrieg ein Ende finden: Die Nachfrage auf einem gesättigten Markt brach ein und die Kredite wurden rasch viel teurer. Die Fabriken liefen wieder und der Handel war und ist mit hochpreisiger Ware sehr gut bevorratet. Dies lässt manchen Akteur derzeit unruhig schlafen, denn die Fahrzeuge im Lager sind gleichwohl finanziert, was den Druck massiv erhöht. Noch beunruhigender sind allerdings die inzwischen eher skeptischen Kaufinteressenten, denn die gehen die Preise nicht mehr mit und warten ab – sei es, weil die Kaufpreise oder die Fantasie über den Wert des eigenen Fahrzeugs zu hoch sind, oder gar beides.

„Selbst Experten tun sich derzeit schwer damit, marktgerechte Preise zu finden,

denn die Übertreibungen der vergangenen Jahre haben den Markt und viele Kunden massiv irritiert“ schätzt Marktforscher Niklas Haupt von MiiOS die Lage ein. „Hinzu kommen die Veränderungen bei den Basisfahrzeugen für Reisemobile, denn was früher in aller Regel ein Fiat Ducato war, ist nun ein Mercedes-Benz Sprinter, ein VW Crafter oder ein Ford, was ebenfalls die gelernte Vergleichbarkeit erschwert.“

Anders, als im klassischen Autohandel gibt es für Freizeitfahrzeuge keine Schwacke-Liste oder Vergleichbares. „Die Händler verlassen sich auf ihr sehr gut entwickelts Gespür“ weiß Sabine Weber. Die Caravaning-Expertin der gsr Unternehmensberatung berichtet aber auch von einer Verunsicherung: „Nach dem Auf und Ab der vergangenen drei Jahre sind viele vorsichtig geworden und suchen nach Orientierung.“

Diese kann der neue Focus CaravaningPriceAnalyzer bieten. Eine Initiative von MiiOS und GSR in Zusammenarbeit mit dem Auktionsportal Caravanmarkt24. Dabei werden echte Marktdaten nach Segmenten und Zeitreihen ausgewertet. Im Ergebnis kann das Tool aktuelle Transaktionspreise darstellen, was am Ende allen hilft, gute Entscheidungen zu treffen. Der jüngsten Auswertung zufolge geben die Preise Segmentübergreifend weiter nach – im Mittel um über 12 Prozent (Abb. 1) –allerdings mit erheblichen Unterschieden, denn Alkoven verlieren trotz geringstem Angebot im Segmentvergleich stärker und dynamischer an Wert als die, die mit einem deutlich größeren Volumen verfügbaren Kastenwagen.

Mit vielfältigen Auswertungsmöglichkeiten bietet der PriceAnalyzer allen Marktteilnehmern wertvolle Orientierung in einem volatilen und unübersichtlich gewordenen Markt. „Wir freuen uns sehr über das gute Feedback aus dem Markt“ , freut sich Niklas Haupt und will mit dem Team der Initiative Focus Caravaning in weiteren Themen noch mehr Transparenz für den Handel bieten. Hierzu dann mehr in der nächsten Ausgabe von Camper Professional.

Niklas Haupt Geschäftsführer von MiiOS in Nürnberg

Bewegung gibt es auch in den Altersklassen der angebotenen Fahrzeuge. So baute sich das Volumen an Fahrzeugen bis zwei Jahre Alter über das gesamte Jahr sukzessive ab und gleichzeitig ein immer größeres Angebot an Fahrzeugen über sechs Jahre auf. „Dies ist ein eigentlich gutes Zeichen“ , erläutert Oleg Rubinov, Gründer und Geschäftsführer von Caravanmarkt24, „denn offenbar gelingt es Handel und Herstellern mit Incentives und Zugaben den Bestand abzubauen und gleichzeitig die Besitzer älterer Fahrzeuge zum Kauf von jungen Freizeitfahrzeugen zu stimulieren“

130 Mitglieder und Partner des Zentralverbandes Karosserie- und Fahrzeugtechnik ZKF nahmen am 5. Caravan-Tag des Verbandes teil

Austausch und gute Zusammenarbeit

ZKF veranstaltet 5. Caravan-Tag bei Morelo in Schlüsselfeld.

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik e.V. (ZKF) hatte am 28. und 29. Februar 2024 zum PremiumReisemobilhersteller Morelo nach Schlüsselfeld eingeladen. Anlass war der 5. Caravan-Tag. Auf dem Programm der Tagung stand ein informatives Programm rund um

aktuelle Infos aus der Caravaning-Branche und der Unfallinstandsetzung von Caravans und Reisemobilen. ZKF-Betriebe mit der Zertifizierung zum Caravan-Fachbetrieb arbeiten schon seit Jahre vertrauensvoll mit Caravaning-Handelsbetrieben zusammen. Sie entlasten und unterstützen die Werkstät-

Eine interessante Ausstellung von 15 Partnerfirmen lud zum Fachsimpeln und Informieren in der Ausstellungshalle von Morelo in Schlüsselfeld ein.

ten der Händler bei branchenfremden Arbeiten wie beispielsweise Karosserie- und Lackierarbeiten. Allerdings unterscheiden sich die Reparaturanforderungen für Caravaning-Freizeitfahrzeuge doch elementar vom normalen Automobil. Deshalb hatte der ZKF seine Mitglieder zu dieser Fachtagung gebeten, die bei Premium-Hersteller Morelo in Schlüsselfeld mit einer vorbildlichen Organisation bestens aufgehoben war. Letztendlich kamen etwa 130 Mitglieder, Werkstattbesitzer und Gutachter, um sich zu informieren. Dazu präsentierten 15 Aussteller ihr jeweiliges Informationsangebot mit kleinen Ständen und Experten.

Auftakt: Morelo Werksbesichtigungen

Am Vorabend trafen sich bereit 90 Mitglieder zu einem „Get-together“, um sich neben dem alltäglichen Plausch auf den Caravan-Tag einzustimmen. Gastgeber Morelo hatte am Nachmittag mit drei organisierten Werksführungen die Veranstaltung eröffnet. Vor Ort waren vom ZKF der Vizepräsident des ZKF, Claus Evels sowie

Text und Fotos: Claus-Detlev Bues

Geschäftsführer Dierk Conrad, dem auch die Organisation des Events oblag; außerdem Jürgen Struchholz, Steffen Fuchs und Stefan Geppert. Die Tagung selbst wurde am 29. Februar durch den ZKF-Vizepräsidenten eröffnet. Auf fachlicher Seite referierten unterschiedliche Experten über Service-Techniken (Morelo), die allgemeine Marktentwicklung (CIVD), neue Reparatur-Techniken an Caravaning-Fahrzeugen (Axalta Coating), Neuigkeiten aus G 607-Regelwerk (Johannes Seiboldt, ZKF), Ersatzteilbeschaffung (Caravanpartner.de), Batteriemanagement (TransWatt) und Klebprozessen im Werkstattumfeld (Niesmann

Caravaning). Genereller Sinn der Tagung war neben der fachlichen Weiterbildung die Förderung des Verständnisses für eine positive Zusammenarbeit von Betrieben des ZKF mit Caravaning-Fachhandelsbetrieben mit eigener Werkstatt. Auch wenn neutral gesehen der ZKF und seine Mitglieder von zusätzlichen Aufträgen profitieren, so bleibt doch zu konstatieren, dass die Nachfrage und der Bedarf aktuell so groß sind, dass die bestehenden Caravaning-Handelsbetriebe oftmals nicht in der Lage sind, diese zu erfüllen. In diesem Sinne ist das Ansinnen „auf gute Zusammenarbeit“ durchaus gerechtfertigt.

Über ZKF

Der Zentralverband Karosserie- und Fahrzeugtechnik (ZKF) ist der Berufs- und Wirtschaftsverband für rund 3200 Unternehmen des Karosserie- und Fahrzeugbaues. Die Geschäftsstelle befindet sich in Friedberg/Hessen. Schwerpunkte der Mitgliedsbetriebe sind:

• Karosseriebau, Fahrzeugbau, Aufund Umbau von Fahrzeugen und Anhängern

• Reparaturen von Pkw, Nutzfahrzeug

und Freizeitfahrzeugen mit KarosserieInstandsetzung und Fahrzeuglackierung

• Oldtimer-Restauration

2015 wurde die Marke „Caravan Fachbetrieb“ gegründet, um die spezifischen Belange der Reparaturen an Freizeitfahrzeugen zu spezialisieren. Der ZKF hat aktuell 140 zertifizierte Caravan Fachbetriebe, die strengen Qualitäts- und Ausstattungskriterien, die alle zwei Jahre geprüft werden, unterliegen. Info: www.zkf.de

Unten: Launiges und humorvolles Referat zum Thema Gas von Johannes Seiboldt vom ZKF.

Vizepräsident Claus Evels (links) und Geschäftsführer Nutzfahrzeug Dierk Conrad des ZKF waren die Organisatoren des 5. Caravan-Tages in Schlüsselfeld.

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die CaravaningBranche

Die Caravaning-Branche steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Das betrifft die Hersteller von Freizeitfahrzeugen, die Kunden und letztlich ebenso auch den Caravaning-Fachhandel. Digitalisierung geistert als Zauberwort durch die gesamte Branche. Was bringt eine Digitalisierung dem Handel und wie kann sich der Fachhandel zukunftsgerecht mit passenden Systemen aufstellen?

Text: Claus-Detlev Bues

Wir haben mit Andreas Neu, Head of Operations von Verendus Deutschland, über dem Einsatz von Managementsystemen im Caravaning-Fachhandel gesprochen.

Camper Professional − Der CaravaningFachhandel ist im Umbruch. Generationswechsel, die Zeitenwende mit Industrie 4.0 und die aktuelle Marktsituation erfordern ein schnelles Umdenken im Handel. Wie schätzen Sie die momentane Situation der Fachhändler in Deutschland ein?

Andreas Neu − Fangen wir mit der Marktsituation an: Nach den „fetten“ Corona-Jahren ist nun wieder die Normalität in der Branche eingekehrt. Vom „Verteilen“ geht es jetzt wieder um’s „Verkaufen“. Das hat man deutlich

auf der CMT gemerkt, wo die Kundenkontakte erfreulich hoch waren, gefehlt haben aber konkrete Kaufabschlüsse. Zur Industrie 4.0: Im Gegensatz zum produzierenden Sektor ist der Caravaning-Handel traditionell handwerklich unterwegs. Insofern ist die Digitalisierung der geleisteten Arbeiten eher begrenzt. Wenn es um die Digitalisierung der Prozesse geht – Stichwort papierlose Werkstatt: Da sehe ich ein sehr großes Potenzial. Generationswechsel: Der ist häufig geprägt vom Wunsch der Nachfolger, es „anders“ zu machen. Das ist zum einen keine neue Erkenntnis und zum anderen nicht auf die Caravaning-Branche beschränkt. „Anders“ bedeutet hier nach meinen Erfahrungen auch, mit geringerer Arbeitszeit gute Ergebnisse zu

Zur Person

Andreas Neu ist 58 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder und seit 13 Jahren in der Caravaning Branche tätig. Die Hobbies sind Musik, Radfahren und natürlich Camping. Seit sechs Jahren ist er als Head of Operations in der deutschen Niederlassung des schwedischen Software-Unternehmens Verendus unterwegs.

erreichen. Die große Frage ist hier natürlich, wie das in der Praxis gehen soll.

Camper Professional − Was muss oder kann ein Caravaning-Fachhändler im Moment tun, um sich zukunftssicher aufzustellen?

Andreas Neu − Erstens: Aktiver FahrzeugVertrieb. Die Zeiten, dass ein Kunde nach der ersten Beratung einfach stehen gelassen wird „Wenn Sie wissen, was Sie wollen, dann kommen Sie halt wieder“ sind vorbei. Der Kunde will bei einer Investition von 80.000 Euro und mehr umworben werden.

Zweitens: Enges Bestandsmanagement im Fahrzeuglager und im Teilelager. Ich muss als Händler meine Standzeiten jederzeit im Griff haben.

Drittens: Vorausschauendes Liquiditätsmanagement. Aufgrund der Lieferzeiten weiß man doch bereits jetzt, wie viele Fahrzeuge in den nächsten Monaten ausgeliefert werden und was an Gebrauchtwagen hereinkommt.

Viertens: Effektive Werkstattprozesse. In Zeiten des Fachkräftemangels kann man es sich nicht mehr leisten, dass ein Monteur stundenlang nach Teilen oder Fahrzeugen sucht.

Fünftens: Forderungsmanagement. Kein Fahrzeug und kein Teil verlässt das Haus, bevor es nicht bezahlt ist.

Sechstens und letztens: Führungsstärke zeigen und die Unternehmenswerte leben! Wer als Vorbild führt, hat sein Team auch in schwieriger werdenden Zeiten hinter sich.

Camper Professional − Kann die Digitalisierung, beispielsweise mit einer passgenauen Management-Software, bei der Neuaufstellung des Handelsbetriebes helfen?

Andreas Neu − Ja, natürlich. Keine Software der Welt kann derzeit Fahrzeuge verkaufen oder Zubehör montieren. Aber bei der ganzen Organisation drumherum ist die Digitalisierung eine unglaubliche Unterstützung. Man darf ja nicht vergessen, dass CaravaningHandel Mannschaftssport vom Verkauf bis zur Auslieferung ist!

Camper Professional − Wie sieht so ein Dealer Management System aus, was muss es können um den Handelsbetrieb zu optimieren?

Andreas Neu − Es macht Sinn, hier vom Ende her zu denken. Fast alle Händler nutzen ja ein System, mit dem sie Werkstattaufträge und Rechnungen schreiben können. Im Caravaning-Handel haben wir aber die Eigenart, dass viele Fahrzeuge erst in der Händlerwerkstatt mit Zubehör individualisiert werden. Was der Verkäufer mit dem Kunden im Kaufvertrag vereinbart hat, sollte also

in einem Gang an die Werkstatt und an das Lager übertragen werden. Ein integriertes Dealer Management System ist aber in der Lage, neben Buchhaltung, Kasse, Werkstatt und Materialwirtschaft auch den umsatz- und ertragsstärksten Bereich abzubilden, nämlich den Fahrzeugverkauf.

Camper Professional − Caravaning-Händler sind keine IT-Fachleute, können Sie bitte den Aufbau und den Einstieg eines einfach zu bedienenden Systems erläutern? Andreas Neu − Von der Technik her stellt ein webbasiertes System nicht nur die modernste Variante dar, sondern auch die sicherste. Schließlich ist nicht der Händler für Datenschutz und Datensicherheit verantwortlich, sondern die System-Lieferanten. Und die bedienen sich hochprofessioneller Rechenzentren, mit denen ein Handelsbetrieb in punkto Sicherheit niemals mithalten kann. Der Aufbau der Software sollte sich nach der Aufbauorganisation des Händlers richten: Verkauf, Dispo, Werkstatt, Lager, Shop, Buchhaltung, Controlling. Beim Einstieg gilt: Das ist Chefsache! Grundsätzlich kann ein Wechsel das Warenwirtschaftssystems zu jedem Monatswechsel durchgeführt werden; die Steuerberater bevorzugen hier allerdings das Geschäftsjahresende. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter den Umstellungstermin kennen, damit so viele Aufträge wie möglich noch im Altsystem abgewickelt werden können.

Camper Professional − Was hat ein Handelsbetrieb konkret von einer sinnvollen Digitalisierung seines Geschäftes? Andreas Neu − Eine nachweislich massive Zeit- und Kostenersparnis verbunden mit einer viel höheren Prozess-Sicherheit. Weniger Pa-

Verendus Werkstattkalender

pier, weniger Rückfragen, weil alles in Echtzeit im System dokumentiert werden kann. Und nicht zu vergessen, das kam bisher viel zu kurz: Unsere Endkunden verlangen von einem modernen Handelsbetrieb, dass er sie on- und offline bedient. Heißt: Mag der Zaun zum Gelände auch um 18.00 Uhr geschlossen werden, der Online-Showroom muss rund um die Uhr geöffnet sein. Der Kunde bestimmt, wie der Händler mit ihm in Kontakt treten soll, und der Händler kann diesen Wunsch erfüllen.

Camper Professional − Haben vielleicht markante Referenzen, wo ein Umstieg oder die Einführung eines Dealer Management System zum erfolgreichen Umbau geführt hat?

Andreas Neu − Ich könnte Ihnen hier über 100 Erfolgsgeschichten erzählen. Das beginnt bei Werkstätten, in denen die beiden Inhaber lieber schrauben, als sich um den Papierkram zu kümmern. Mit einem professionellen Dealer Management System sind es vom Kostenvoranschlag bis zur Materialbestellung und Rechnung nur ein paar Klicks und vielleicht fünf Minuten Arbeit. Früher kamen die Verkäufer nach einem erfolgreichen Caravan Salon mit über 100 Papier-Verträgen nach Hause, für die innerhalb von drei Wochen Auftragsbestätigungen geschrieben werden mussten, was pro AB eine Stunde dauerte. Heute geht das mit einem Mausklick noch am Tag der Vertragsunterzeichnung.

Über Verendus

Verendus wurde 2010 von Dick Darelid und Andreas Larsson in Jönköping, Schweden, gegründet. In Deutschland ist das Unternehmen seit 2019 aktiv. Verendus ist Teil der schwedischen Progrits-Gruppe, zu der auch andere ITFirmen gehören, und damit unabhängig von Herstellern oder Händlern. Das gleichnamige Warenwirtschaftssystem wurde speziell für die Anforde-

rungen der Caravan-Branche entwickelt. Module für Fahrzeugverkauf, Werkstatt, Lager, Shop, Kasse und Buchhaltung greifen nahtlos ineinander über. Mit Rentingforce steht auch eine Lösung für die Vermietung zur Verfügung. Mit über 600 Installationen in Schweden, Norwegen, Deutschland und UK dürfte Verendus der europäische Marktführer in diesem Segment sein.

Service-Partner mit vielseitigen und maßgeschneiderten Lösungen

Für das Jahr 2024 ist Lippert bereit, Einrichter und Designer mit einer breiten Palette hochwertiger Produkte für alle Preisklassen zu unterstützen, die auf dem Wissen und der Erfahrung zahlreichen Marken basieren, die das Unternehmen im Laufe der Zeit erworben hat.

Text: Giovanni Ricciardi

Das 1956 in den Vereinigten Staaten von Larry Lippert gegründete Unternehmen ist heute ein multinationaler Konzern mit mehr als 12.000 Mitarbeitern. In seiner 70-jährigen Geschichte hat Lippert zahlreiche Marken erworben, um seinen Kunden ein echtes „Ökosystem“ von Produkten zu bieten, dass fast alles enthält, was sie für den Einbau in jede Art von Freizeitfahrzeug benötigen. Innovation ist daher seit der Gründung von Lippert einer der Eckpfeiler des Unternehmens, und die aktuelle Produktpalette spiegelt diesen Geist voll wider.

Die beeindruckende Produktpalette der Lippert-Gruppe wurde nicht nur selbst entwickelt, sondern auch durch die zahlreichen Markenübernahmen im Laufe der Jahre erreicht. Silvia Bianchi, Lippert‘s OEM Sales Director für EMEA, betonte, wie wichtig die Tradition ist: „Die Inspiration für dieses Jahr ist, zu unseren Ursprüngen zurückzukehren und denen der Hersteller, die unser Unternehmen so großartig gemacht haben.“

Vielseitiges Hubsystem

Apropos Produkte: ein einzigartiges Produkt im Lippert-Sortiment ist das Gurtliftsystem, das als Alternative zu herkömmlichen Systemen zum Anheben bzw. Bedienen von Hubbetten über der Sitzgruppe oder der Kabine verwendet werden kann, aber auch zum Einbau von zusammen-

klappbaren Etagenbetten oder sogar Fahrrad- und Geräteträgern im Heck von Fahrzeugen mit besonders großen Stauräumen.

Das patentierte und in der Toskana hergestellte Gurtsystem ermöglicht es, mit einem leistungsstarken Getriebemotor auch sehr schwere Gewichte zu heben; durch das Fehlen von Kolben wird der Platzbedarf optimiert. Dadurch wird ermöglicht, die Größe der Verankerungen zu reduzieren und zusammenklappbare Komponenten, wie zum Beispiel ein Etagenbett, zu bauen, die den verfügbaren Raum maximal ausnutzen. Der Lippert-Katalog enthält eine Reihe von Standardprodukten, aber es ist möglich, jede Bettkonstruktion individuell zu gestalten, um sie an jede Art von Raum anzupassen. Ein weiteres Produkt, das für die Lippert-Philosophie steht und in diesem Fall auf das Know-how von Project 2000 und STLA zurückgeht, ist die elektrisch einfahrbare Treppe der Serien U und U2. Auch hier erhält ein scheinbar einfaches Produkt Eigenschaften, die es einzigartig machen, wie beispielsweise das Sicherheitssystem, das die Stufe schließt, sobald sich das Fahrzeug in Bewegung setzt, oder der manuelle Notentriegelungsmechanismus sowie ein Motorschutzsystem, das die Stufen vor äußeren Belastungen schützt.

Links: Emilio Gambineri - Rechts: Silvia Bianchi

Maßgeschneiderte Lösungen und Serienprodukte, alle ‚Made in Europe‘ Für den EMEA-Markt erklärt Silvia Bianchi: „Lippert hat sich zum Ziel gesetzt, neben der Möglichkeit von Sonderbestellungen einen ‚just in time‘-Service anzubieten, der in jedem Fall eine effiziente und pünktliche Produktion garantiert“. Dies ist der Fall bei den elektrischen Hubbetten, die in spezifischen Größen angefordert oder in den im Katalog verfügbaren Größen

zeugfenster heben und senken und elektronisch öffnen lässt. Das Türensortiment von Lippert umfasst jedoch nicht nur High-End-Produkte, sondern auch äußerst kostengünstigere Varianten mit einem oder zwei Punkten, die mit einer breiten Palette von Zubehörteilen individuell angepasst werden können, um sowohl dem OEM, der besonders strenge Zielpreise einhalten muss, als auch dem Endverbraucher gerecht zu werden.

Above: Toscana, Betthebesystem

Qualität und Innovation in einem einzigen Produkt-Ökosystem

Mit mehr als 120 Produktions- und Vertriebsstandorten auf der ganzen Welt liefert Lippert eine breite Palette an hochentwickelten Komponenten. Die Qualität und Innovation, die das Produktsortiment für die Caravaning Welt kennzeichnen, sind das Ergebnis ständiger Forschung und Entwicklung, aber auch von Erfahrungen, die in angrenzenden Märkten wie der Schifffahrt und dem Schienenverkehr gesammelt wurden.

Dieses ganzheitliche Engagement soll den FreizeitfahrzeugHerstellern zeigen, dass Lippert bereit ist, sie in einem von Unsicherheit geprägten Markt zu unterstützen. Das stetige Wachstum seit dem Ende der Pandemie könnte 2024 einen ersten Abschwung erleben (auch wenn die aktuellen Indizes etwas anderes vermuten lassen, vor allem, wenn die Zinssätze wieder sinken). wie auch immer die Zukunft aussehen wird, Lippert hat seine EMEA-Strategien äußerst solide und verantwortungsbewusst aufgestellt und stützt sich auf elf Produktionsstätten.

Um möglichen Problemen im Zusammenhang mit einer Veränderung der geopolitischen Lage vorzugreifen und gleichzeitig eine genauere und konstante Kontrolle über die gesamte Lieferkette zu haben, werden die Lippert-Produkte fast vollständig in Europa hergestellt, wobei die Komponenten und Rohstoffe größtenteils aus dem heimischen Markt stammen.

Ständige Forschung und Entwicklung

Mit Blick in die Zukunft werden zahlreiche Innovationen entwickelt, die auf umweltfreundliche und hochtechnologische Lösungen ausgerichtet sind. „Lippert hat sich zum Ziel gesetzt, die Syn-

ergien zwischen den zahlreichen Produktionsbereichen des Unternehmens zu konsolidieren und zu fördern, um Kosten zu optimieren, Gewicht und Volumen zu reduzieren und vor allem den Einrichter das Leben mit immer zuverlässigeren und einfach zu installierenden Produkten zu erleichtern“, so Emilio Gambineri, Director of Product Management Caravaning EMEA.

Eines der besten Beispiele für diese Philosophie sind die neuen Rollos, die in den kommenden Monaten auf den Markt kommen werden. Das Unternehmen verfügt nämlich über das Knowhow, Plissees mit denselben Materialien herzustellen, die traditionell im Wohnbereich verwendet werden, und bringt damit eine Erfahrung in den gesamten Freizeitfahrzeug-Sektor ein, die bisher nur im Luxusbereich zu finden war. Neben dem Material hat Lippert das Rollo-System ebenso auf Basis von Funktionalität und Wirtschaftlichkeit entwickelt und patentiert.

In einem zweiten Schritt werden diese Systeme für die Montage an den vom jeweiligen vertriebenen Fenstern vorbereitet, bis hin zur direkten Integration des Rollos in die Montagestruktur. Lippert hat sich zum Ziel gesetzt, eine ständige Zusammenarbeit zwischen allen Produktionsbereichen des Unternehmens aufrechtzuerhalten, um Synergien zu erreichen, die nicht nur auf die Senkung der Kosten abzielen, sondern auch auf die Optimierung des Werts jedes Produkts, von der Installation bis zur Wartung, entweder durch eine Vergrößerung des Raums innerhalb der Kabine oder durch eine Reduzierung des Gesamtgewichts. Mit Blick auf das Jahr 2035 zielen die regelmäßigen Überprüfungen von Patenten und Produktionsprozessen ausdrücklich darauf ab, das Lippert-Ökosystem auf die nächste „elektrische Revolution“ vorzubereiten, die sich unweigerlich auf die Welt der Freizeitfahrzeuge auswirken wird.

Lippert EMEA – Akquisitionen

Below: Arja Road, Zwei-Punkt-Verriegelung Eingangstür

U2-Serie Elektrisch Ausklappbare Stufe

Die Camper-Haut, die weder Sonne noch Wetter fürchtet

LAMILUX SUNSATION® ist eine der neuesten und innovativsten GFK-Deckschichten, der deutschen LAMILUX Composites, die aktuell auf dem Markt angeboten wird.

Die renommierte Jury des German Design Awards 2024 krönt diese laut Unternehmensangabe farb- und glanzbeständigste GFK-Deckschicht der Welt mit der Auszeichnung „Special Mention“ in der Kategorie „Ex cellent Product Design“. Dieser Preis erhöht nicht nur das Image des Händlers, aber das Produkt generell bietet jedem Händler, der es an bietet, einen deutlichen Verkaufsvorteil. Mit LAMILUX SUNSATION® kann er sich als hochwertiger Trendsetter am Markt präsentieren. LA MILUX Sunsation® macht gemäß einer Firmenpräsentation den Un terschied. Denn dank der Neuentwicklung sollen die Fahrzeuge mit dieser GFK-Deckschicht lebenslang eine kontinuierlich glänzende Ausstrahlung haben.

Lebenslange Schönheit

Der Traum der Menschheit nach lebenslanger Jugend und Schönheit ist aus bekannten, biologischen Gründen nicht möglich. Die Haut altert automatisch und unter extremer Sonneneinwirkung nochmals besonders. Für die Außenhaut eines Freizeitfahrzeugs

Text: Peter Hirtschulz

wird der Traum lebenslanger Schönheit auch unter extremen Witterungsbedingungen mittlerweile wahr. SUNSATION® von LAMILUX bietet eine um 2.000 Prozent höhere UV-Beständigkeit im Vergleich zu Standard-Gelcoats. Sie soll zu einer extremen Farb- und Glanzbeständigkeit der Fahrzeugwände führen und folglich zu einem brandneuen Aussehen auch nach Jahren in der Sonne. Das ultimative Plus nach hauseigenen Tests: LAMILUX Sunsation® reduziert die Pflegebedürftigkeit der Außenanwendungen erheblich. Denn Oberflächen mit extremer Glanzbeständigkeit müssen nicht mehr zum vorbeugenden Schutz oder nachträglichem Ausbessern gewachst werden. In Zahlen heißt das: 90 Prozent weniger Aufwand und Kosten für das Wachsen durch den Einsatz von LAMILUX SUNSATION®. Neben dem deutlich höheren Markenimage für den Fahrzeughersteller und den Handelspartner rundet ein für den Kunden daraus resultierender, höherer Wiederverkaufswert des Fahrzeugs und der bereits oben genannte wesentlich reduzierte Pflegeaufwand die Benefits von SUNSATION® ab. LAMILUX SUNSATION® ist in den Materialstärken von 1,5 mm - 1,7 mm, in Breitenvarianten bis zu 3,20 m und als Platten- oder Rollenware erhältlich. Im farblichen Bereich sind alle Töne der RAL-, NCS-Skala wie auch kundenspezifische Farbtöne verfügbar. Zudem wurde SUNSATION® mittels künstlicher Bewitterung nach DIN EN ISO 4892- 2 getestet. Testbasis war die Bewitterung über einen vergleichbaren Zeitraum von 9.000 Stunden, der einer Realbewitterung Mitteleuropas von circa 15-20 Jahre entspricht. Das Resultat zeigt dass LAMILUX Sunsation® kaum eine Farbveränderung im Zeitablauf hat, während herkömmliches Material in der Regel sehr schnell verblasst,

Unternehmensprofil

beziehungsweise eben die Originalfarbe verliert. Grund für diesen außergewöhnlichen Qualitätserhalt ist, dass LAMILUX Sunsation® keine Politur, Creme oder auch kein Wachs ist, sondern eine fest in den GFK-Werkstoff integrierte UV-SchutzTechnologie, die keine zusätzliche oder nachträgliche Behandlung benötigt.

Anwendungen

Der LAMILUX-GFK wird in der Caravaning-Branche für innere und äußere Deckschichten der Seitenwände, Dächer, Bodenkonstruktionen, Heckgaragen und Unterböden von allen namhaften Caravan- und Wohnmobilherstellern eingesetzt. LAMILUX Composites bietet

LAMILUX Composites gehört mit seinen Hightech-Materialien zu den Marktführern. Seit rund 70 Jahren produziert die LAMILUX Composites GmbH faserverstärkte Kunststoffe. Jahrzehntelange Erfahrung auf dem europäischen und amerikanischen Caravaning-Markt, sowie höchste Qualitätsstandards „Made in Germany“ zeichnen die faserverstärkten LAMILUX-Kunststoffe aus.

Aufgrund des technologisch herausragenden, kontinuierlichen Herstellungsverfahrens, den großen Fertigungskapazitäten und der breiten Produktpalette ist das mittelständische Unternehmen einer der führenden Produzenten. LAMILUX beliefert rund um den Globus Kunden aus den Bereichen Fahrzeug-, Wohnmobilund Caravanbau, Kühlhaus- und Kühlzellenbau, der Bauindustrie sowie zahlreicher weiterer Industriesegmente. Mit mehr als 1.300 Beschäftigten hat LAMILUX 2022 einen Umsatz von 390 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Sitz der familiengeführten Firma befindet sich in Deutschland in Rehau, Bayern.

maßgeschneiderte Lösungen für jeden Anwendungsbereich. LAMILUX X-treme gilt beispielsweise als äußerst beständiges Hagelschutzdach. LAMILUX Composites Floor als Bodenmaterial, LAMILUX LAMIGraph als Wandverkleidung und LAMILUX LAMIfoamtext als innere Dachverkleidung erfüllen qualitativ und optisch alle Designwünsche der Kunden. LAMILUX Anti Slip Style als optisch attraktiver Boden in Heckgaragen, Gewebe Impact als Steinschlagschutz im Unterboden sowie die Weltneuheit SUNSATION® als äußere Seitenwand ergänzen das Produktportfolio des Herstellers, sodass Reisemobile und Caravans für die Herausforderungen des Alltags gewappnet sind.

Verbesserung des Ladevorgangs von Servicebatterien

Teleco TBooster PRO 1245: Der DC/DC-Wandler optimiert und beschleunigt das Aufladen von BleiSäure-, Gel-, AGM- und Lithium-Batterien und ist sowohl für herkömmliche Lichtmaschinen als auch für die neuen Euro-6-Geräte mit variabler Spannung geeignet.

Text: Redaktion

Um eine innovative Lösung für das optimale Laden von 12-Volt-Bordbatterien während der Fahrt anzubieten, hat die Teleco-Group den „Tbooster PRO 1245“ entwickelt. Der TBooster PRO 1245 ist ein idealer DC/DC Wandler und ist mit der „Step-Up/Down“- Technologie ausgestattet. Damit kompensiert er die variable Spannung der Lichtmaschine und passt diese an jede Batterieladephase an.

Der TBooster PRO 1245 ist für Euro 6-Fahrzeuge, die mit „intelligenten Lichtmaschinen“ mit variabler Spannung ausgestattet sind, unverzichtbar. Fast alle Fahrzeuge der neuesten Generation passen die Spannung der Lichtmaschine an die Fahrbedingungen an: Steht das Fahrzeug im Stau oder fährt es besonders langsam, lädt die Lichtmaschine die Batterien nicht mehr auf. Der TBooster PRO 1245 hingegen kann die Lichtmaschine dazu zwingen die Batterie, unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit, vollzuladen.

BasisSpezifikationen:

Der TBooster PRO 1245 ist jedoch nicht nur für Lichtmaschinen der neuesten Generation geeignet: Die modernste Technologie sorgt dafür, dass dieser den Ladevorgang jeder Lichtmaschine für alle Batterietypen beschleunigen und auch optimieren kann. Neben überzeugenden Ladeergebnissen, die während der Fahrt dank eines Nennladestroms von 45 A (max 70 A) erzielt werden können, bietet der TBooster PRO auch die Sicherheit, niemals eine leere Starterbatterie zu haben. Mit der “Bridge”-Funktion kann nämlich der Bordakku zum Laden der Starterbatterie verwendet werden.

• Anpassungsfähigkeit an die Lichtmaschinenspannung: Dank der „Step-Up/Down“-Technologie passt sich der TBooster PRO 1245 an die Lichtmaschinenspannung an und gewährleistet eine stabile und effiziente Ladung. Es ist auch möglich die Leistung zu begrenzen, um eine Überlastung der Lichtmaschine zu verhindern.

• Batteriekompatibilität: Die Ladekurve ist für Blei-Säure-, Gel-, AGM- und Lithium-Batterien ausgelegt.

• Thermischer Ausgleich: Wenn der Temperatursensor aktiviert ist, wird der Ladevorgang optimiert und macht diesen sicherer.

• Ladeschutz: Die Vorrichtung verhindert die Entladung der Servicebatterie in Richtung der Starterbatterie.

• Kompakte Struktur und hoher Wirkungsgrad: Der Wirkungsgrad ist mit über 90 % einer der höchsten auf dem Markt; das Gerät ist kompakt.

• Notstart: Die Funktion “Bridge” (mit manuellem Wahlschalter) ermöglicht die Notladung (max. 6A) der Starterbatterie unter kritischen Bedingungen.

• Einfache Installation: Die hohe Betriebstemperatur und das kompakte Design machen den TBooster PRO 1245 praktisch überall im Fahrzeug einbaubar. Das Gerät kann als Bausatz mit allem, was für die Verkabelung und Installation der Sensoren benötigt wird, erworben werden.

Ausgangsüberstrom (Sicherung+Elektronik), ÜberspannungÜbertemperatur (mit Derating)

Reichlich Energie, schnelles Aufladen, hohe Ladekapazität, geringes Gewicht. Dies sind, kurz gesagt, die Hauptvorteile von Lithium-Batterien (LiFePO4) gegenüber ihren Blei-Säure-Pendants. Teleco geht jetzt noch einen Schritt weiter, indem es einen vielseitigen Gehäuse mit Standard-DIN-Maßen (L5) anbietet, der 104, 120 und 150 Ah Batterien aufnehmen kann. Dies bedeutet, dass eine ältere Batterie einfach und schnell durch eine Telair TLI Premium ersetzt werden kann. Das DIN L5-Gehäuse - das gleiche Gehäuse einer 90Ah AGM-Batterie, die üblicherweise als Bordbatterie in Wohnmobilen verwendet wird, bietet viel mehr Energie in den gleichen Abmessungen wie eine herkömmliche Batterie. Neben den Versionen mit dem DIN L5-Gehäuse bietet Teleco auch eine etwas größere 200 AhVariante für diejenigen, die einen höheren Energiebedarf haben.

Die Kerntechnologie der TLI PremiumBatterien ist das hochmoderne Batteriemanagementsystem (BMS), das die Spannung jeder einzelnen Zelle sowohl beim Laden als auch beim Entladen kontrolliert und so die Lebensdauer der Batterie verlängert. Das BMS sorgt auch für den Schutz vor

Ausfällen aufgrund von hohen Temperaturen, Überladung und Tiefentladung: Sobald die Mindestladeschwelle erreicht ist, schaltet das BMS die Batterie automatisch ab. Das Teleco Telair BMS-System bietet weitere Vorteile: eine integrierte drahtlose Kommunikation, womit der Batteriestatus über die Teleco APP auf dem Smartphone kontrolliert werden kann, eine Taste zum Aufrufen und Beenden des Speichermodus, ein Batteriediagnosesystem und ein Fehlerprotokoll. Die Benutzer haben auch die Möglichkeit, ein externes Bedienfeld zu installieren, auf dem dieselben Parameter auf dem OLED-Display angezeigt werden können.

Telair TLI Premium Akkus halten bis zu 2.000 vollständige Lade-/Entladezyklen

aus, sind völlig wartungsfrei und wiegen bis zu 70 % weniger als herkömmliche Akkus. Die Verwendung der Lithium-EisenPhosphat-Ionen-Technologie (LiFePO4) macht sie zudem sicher: Sie sind ungiftig, stoßen keine gefährlichen Dämpfe aus, können nicht explodieren oder Feuer fangen und sind ökologischer, da hier Materialien mit geringer Umweltbelastung verwenden (das heißt sie verwenden kein Blei oder andere schädliche Materialien, die in der EU RoHS-Richtlinie definiert sind) verwendet werden.

Info: www.telecogroup.com

CMT

erweist

sich erneut als

„Stimmungsaufheller“

Über 234.000 Menschen besuchten die Urlaubsmesse / Ausstellende berichten von interessanten Gesprächen sowie von Verkäufen und Buchungen.

Von der Redaktion

Nichts geht über den direkten Kontakt, den persönlichen Austausch und das Vergleichen vor Ort: Das wur de auf der CMT, der weltweit größten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, deutlich. „Wir blicken auf eine erfolgreiche Urlaubsmesse zurück“, sagt Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart. „Wir konnten über 234.000 Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände begrüßen. Die Ausstellenden sind glücklich:

Sie berichten von qualitativ hochwertigen Gesprächen und konnten Reisen und Fahrzeuge verkaufen.“

Roland Bleinroth

Die CMT ist laut Bleinroth ein wahrer Stimmungsaufheller in der Winterzeit. Einziger Wermutstropfen: „Die Wetterverhältnisse und die Bahnstreckensperrung haben uns nicht in die Karten gespielt. Das hat der super Stimmung in den Hallen aber keinen Abbruch getan“, so der Geschäftsführer der Messe Stuttgart. Genau das beweisen auch

die Zahlen einer Befragung im Rahmen der CMT. Die Urlaubsmesse erhielt hierbei die Schulnote 1,9. 96 Prozent der befragten Besucherinnen und Besucher gaben an, die Messe auch Freundinnen und Freunden sowie der Familie weiterzuempfehlen. Kein Wunder, bei einer solchen Urlaubsvielfalt mit 1.600 Ausstellenden und 1.300 Fahrzeugen. Auch das Rahmenprogramm mit Urlaubskino, Show-Einlagen und Gottesdienst ließ keine Wünsche übrig.

Lust, mit dem Freizeitfahrzeug loszuziehen, ist ungebrochen Deutlich wurde in den Hallen auch, wie hoch

das Interesse am Caravaning ist. Es wurden Fahrzeugneuheiten vorgestellt, Zubehör angeboten und die neuste Technik in der Branche präsentiert. Neu war unter anderem ein Bereich, der sich explizit dem Thema New Work widmete und Fahrzeuge präsentierte. Die Ausstellerinnen und Aussteller aus der Caravaning-Branche blicken auf interessante Gespräche zurück. „ Insgesamt können wir resümieren, dass nicht nur die Quantität, sondern erfreulicherweise auch die Qualität der Gespräche zugenommen hat“, so Bernd Wuschack, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Kundendienst, bei Carthago. Ähnlich positiv äußerte sich Wolfgang Speck, Vorstandsvorsitzender bei Knaus Tabbert: „Das große Interesse an unseren Freizeitfahrzeugen übertraf unsere Erwartungen. Die CMT ist ein wichtiger Indikator für uns zu Jahresbeginn.“

Völkerverständigung und Nachhaltigkeit. So fand zum Beispiel ein Impulsvortrag zu nachhaltigem Wintertourismus statt, es wurde der CT-Award an Projekte verliehen, die völkerverbindend agieren, und ein Infostand fokussierte sich auf umweltfreundlichen Caravaning-Urlaub.

Die CMT 2025 findet vom 18. bis 26. Januar 2025 in Stuttgart statt.

CMT: Treffpunkt für das Fachpublikum Die CMT beweist auch dieses Jahr wieder, dass sie mehr ist als eine Publikumsmesse. Sie ist auch eine Plattform für Fachbesucherinnen und -besucher. Ob RadRunde, Tourismustag Baden-Württemberg oder Dolde Medien European Innovation Award: Das Fachpublikum kam dank einem erweiterten Fachbesucherprogramm auf seine Kosten. Neu in diesem Jahr war auch das CMT Business Ticket mit Zugang zur Business Lounge, einem Arbeitsplatz und weiteren Benefits. Es wurde sehr gut angenommen.

Bei all den Urlaubsinspirationen rückten zwei Themen nicht in den Hintergrund:

Bernd Wuschack

Wolfgang Speck

Neues von der CMT 2024 in Stuttgart

An bedeutenden Premieren mangelte es in diesem Jahr auf der CMT in Stuttgart nicht, darunter viele Innovationen auf Basis der neuen Generation des Ford Transit Custom. Text: Paolo

Angesichts der Kaufzurückhaltung, der sich normalisierenden Auslieferungen und der stark gestiegenen Preise gab es zu Beginn der CMT Befürchtungen, doch das gute Besucherecho und die ersten Anzeichen von Kaufbereitschaft sorgten wieder für Optimismus. Auch in diesem Jahr bestätigte sich der Trend einer Diversifizierung bei den Reisemobil-Basisfahrzeuge. Der Fiat Ducato, der einst die Branche dominierte, hat seine „Alleinherrschaft“ als Basisfahrzeug zugunsten von Mercedes-Benz, Ford und Volkswagen verloren. Der Bereich der vielseitigen Minivans ist nach wie vor fest in der Hand von Ford, das vor kurzem die neue Generation seines Transit Custom vorgestellt hat: Er hat ein wesentlich automobileres Design als die Vorgängerversion und ist mit zahlreichen Fahrassistenzsystemen ausgestattet. Klarer Trend auf der CMT: Die Reisemobile nehmen in der Käufergunst erneut einen herausragenden Platz ein. Insgesamt scheint von den Herstellern wieder ein höheres Qualitätsniveau angestrebt zu werden, das die deutlich gestiegenen Preise rechtfertigt. Dazu trägt auch der Einsatz von höherwertigen Basisfahrzeugen bei. Und wenn schon die Preise die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, so wollten wir doch ein wenig Spaß haben und begaben uns in der „Liner”-Halle auf die Suche nach den teuersten Wohnmobilen der Messe.

Dreamer

www.dreamer-van.de

Die neue Generation des Ford Transit Custom hat die Van-Marke Dreamer der Rapido-Gruppe veranlasst, den CapLand zu erneuern und für die Urbans Vans die neue Marke „City by Dreamer“ einzuführen. Der CapLand, ein kompaktes Fahrzeug mit einer Länge von nur 545 cm, zeichnet sich durch ein Toilettenabteil mit Kassettentoilette und Duschwanne sowie einen klappbaren Tisch im vorderen Bereich aus, an dem vier Personen bequem sitzen können. Durch Umklappen der Sitzbänke entstehen zwei Betten, zwei weitere befinden sich im Aufstelldach, das mit einer Dachreling ausgestattet ist. Er verfügt über einen Zweiliter-Dieselmotor mit 136 PS und zwei Seitenschiebetüren.

Optional sind eine Dieselheizung und ein Gasboiler erhältlich. Für maximale Vielseitigkeit hat Dreamer den City Camp auf den Markt gebracht, der auf ein Bad verzichtet und nur 505 cm lang ist. Einzigartig ist die Küchenzeile mit ausziehbarem Herd, der dank der zweiten Seitenschiebetür sowohl von innen als auch von außen genutzt werden kann.

Der 25-Liter-Kühlschrank ist tragbar, und die StandardSitzplatzkapazität beträgt fünf (vier Schlafplätze), wobei ein Einzelsitz optional erhältlich ist.

Galvani

Dethleffs

www.dethleffs.de

Die CMT war eine wichtige Bühne für Dethleffs, die zahlreiche Neuheiten präsentierte. Im Segment der Wohnmobile debütierte die Globetrail Performance-Baureihe auf Basis des Volkswagen Crafter: Geplant sind drei Modelle mit Längen von 5,4 bis 6,4 m. Das Modell 600 DR mit einer Länge von 6,0 m wurde in Stuttgart ausgestellt und verfügt über ein erweiterbares Raumbad, das viel Platz zum Duschen bietet. Die neuen Fahrzeuge werden serienmäßig mit einem 177-PS-Motor und einem Achtgang-Automatikgetriebe angeboten. Die Globetrail-Baureihe auf Fiat Ducato und Citroën Jumper wurde um die Versionen 540 DR und 600 DR erweitert. Ähnlich wie beim Globetrail Performance verfügen

sie über einen geräumigen Sanitärraum mit einer bodengleichen Duschwanne, die als Raumbad in den Mittelgang reicht. Zum ersten Mal sind die Globevan Urban Vans oder Minivans auf Basis des Fiat Ulysse erhältlich: 496 cm lang, 201 cm breit und nur 199 cm hoch. Es stehen vier Schlafplätze zur Verfügung, davon zwei im Aufstelldach. Die Küche ist abnehmbar und kann optional mit einem KompressorKühlschrank ausgestattet werden. Schließlich hat Dethleffs seine Trend-Baureihe komplett erneuert, einschließlich der teilintegrierten und der I-Modelle. Die Baureihe überzeugt außen mit komplett neuem Design und einem dynamisch geformten Heck mit oberem Einzug und automotiven LED-Rückleuchten. Auch der Innenraum wurde überarbeitet, wobei die Linien und

Farben der Einrichtung modernisiert wurden. Zum ersten Mal wird ein Grundriss mit einem quer stehenden Heckdoppelbett angeboten, das mehr Platz im Wohnbereich bietet.

Eriba, bekannt für seine kultigen Pop-TopCaravans, meldet sich mit einem großen Auftritt in der Reisemobil-Szene zurück. Auf der Basis des Volkswagen Crafter hat das deutsche Unternehmen den Eriba Car 600 geschaffen: Er ist 599 cm lang und verfügt über eine sehr klassische Innenaufteilung mit einem Querbett im Heck, einer Halbdinette im Bug sowie einer zentralen Küche und einem Waschraum. Was ihn von anderen unterscheidet, ist sein Stil: Die zweifarbige Karosserie ist in leuchtenden Farben gehalten (rot, blau oder grau) und die Innenausstattung besteht aus blauen Möbeln und Holzoberflächen an Türen, Arbeitsflächen und Schränken. Zu den funktionalen Merkmalen gehören mit Filz verkleidete Wände, die die Isolierung und Schalldämmung verbessern. Das Badezimmer ist traditionell gestaltet und bietet eine Schwenkwand für eine Duschabtrennung. Zur Ausstattung gehören eine 4-kW-Gasheizung, ein 90-Liter-Kühlschrank, 100 Liter Frischwasserkapazität und ein 80-Liter-Abwassertank. Das Heckbett misst 200 cm x 126 cm, ein drittes Bett (170 cm x 100 cm) kann durch den Umbau der Dinette geschaffen werden.

Eriba www.eriba.com

Autarkie und Abenteuer sind die charakteristischen Merkmale des neuen Eura Mobils, das den Namen Xtura trägt. Es ist ein teilintegriertes Reisemobil mit Allradantrieb auf Basis des Mercedes-Benz Sprinters. Es soll dank einer Lithiumbatterie mit 330 Ah, zwei Photovoltaikmodulen mit 135 Watt Leistung und zwei DC/DC-Wandlern mit einer Ladeleistung von bis zu 30 A eine Energieautonomie von bis zu 30 Tagen erreichen. Zur Ausstattung gehört das Camper-Navigationssystem Garmin Tread Overland Edition und die Satellitenkommunikation inReach mit bidirektionalen Textnachrichten und interaktiven SOS-Notrufen. Der Xtura ist 688 cm lang und verfügt über zwei Einzelbetten, eine vordere Halbdinette und einen Sanitärraum mit integrierter Dusche. Auf der CMT stellte Eura Mobil außerdem das teilintegrierte Reisemobil Profila T 726 EB auf Basis des Mercedes-Benz Sprinters mit AL-KO-Chassis vor. Das sieben Meter lange und 62 ZentimeEura

Hobby

www.hobby-caravan.de

Die wichtigste Neuheit, die Hobby in Stuttgart präsentierte, war der neue Maxia Van 680 DT: Der 684 cm lange, auf dem Volkswagen Crafter basierende Kastenwagen verfügt im Innenraum über eine große Uförmige Hecksitzgruppe, die sich in zwei Einzelbetten (200 cm x 86 cm) oder in ein Längsdoppelbett verwandeln lässt. Vorne gibt es zwei drehbare Sitze mit kleinem Tisch im Fahrerhaus. Das Fahrzeug ist nur für zwei Personen zugelassen. Das Fahrzeug wird mit einem 177-PS-Motor und einem Viergang-Automatikgetriebe angeboten. Dank des Hochdaches erreicht der Innenraum eine Höhe von 2,00 m. Hobby stellte außerdem den Optima Ontour Edition F V65 GE vor, ein teilintegriertes Rei-

ter breite Fahrzeug verfügt über ein Schlafzimmer mit zwei Einzelbetten und ein mittig angeordnetes Bad. Für wohlige Wärme sorgt eine Alde-Warmwasser-Heizung.

semobil auf Basis des Fiat Ducato mit 140 PS und einer Länge von 678 cm. Es ist für vier Personen zugelassen, komplett ausgestattet und bietet mit zwei Einzelbetten von 193 cm und 185 cm Länge und 76 cm Breite viel Komfort und Platz.

Das Millionen-Euro-Wohnmobil

Wenn man sich bei den Wohnmobilen umschaut, sieht man, was den Titel des teuersten Freizeitfahrzeugs auf der Messe gewonnen hat.

Text: Paolo Galvani

Ein Bummel durch die Stände in der Halle für Wohnmobile und Luxusprodukte ist immer eine Freude für die Augen. Unsere Challenge: Wir wollten die

teuersten Produkte der Messe finden. Auf der Suche nach den drei Spitzenreitern der Preisliste haben wir die Stände von Concorde, Morelo und PhoeniX besucht. Na-

türlich sind die ausgestellten Fahrzeuge mit zahlreichen Sonderausstattungen versehen, die einen erheblichen Einfluss auf den Endpreis haben.

3. Platz - Phoenix TopX-Alkoven 10.800 BMAXF: 579.540 Euro

Den dritten Platz auf dem Podium eroberte der Phoenix TopX-Alkoven 10.800 BMAXF. Es handelt sich um ein 10,70 m langes Fahrzeug auf einem MAN TGMFahrgestell mit einem Höchstgewicht von 14.990 kg. Der Grundpreis beginnt bei 432.000 Euro, aber die Aufrüstung mit Optionen für insgesamt fast 150.000 Euro ist ein Kinderspiel. Der Innenraum ist für diese Art von Fahrzeug recht „klassisch“, abgesehen von einem Alkoven über der Fahrerkabine, der groß genug ist, um ein

Doppelbett unterzubringen: Vorne gibt es eine große Essecke, die in eine U-Form umgewandelt werden kann, eine lange Küche, die so groß ist wie eine Küche zu Hause, ein riesiges Bad mit Durchreiche und ein hinteres Schlafzimmer mit einem Doppelbett in voller Breite. In der Heckgarage kann ein Auto untergebracht werden. Die Nutzlast beträgt 5.630 kg. Für nur 200 Euro kann eine Tür am Heckbett installiert werden, die den Zugang zu einem Teil der Garage ermöglicht.

2. Platz - Morelo Empire Liner 98 MB: 664.730 Euro

Dieser Liner verzichtet auf ein Loft und ist stattdessen auf die Bedürfnisse eines Paares ausgerichtet. Auf einem Mercedes-Benz Actros 1840 L Fahrgestell aufgebaut, ist er 10,50 m lang. Das maximale Gewicht beträgt 18.000 kg bei einer Nutzlast von 7.380 kg. Trotz dieser Zahlen hat dieses Fahrzeug keine Garage, die ein Auto aufnehmen kann, sondern nur Motorräder oder höchstens ein Quad. Doch an Luxus mangelt es nicht: Der vordere Bereich bietet ein großes L-förmiges Sofa, das von einem zweiten Sofa und den Drehsitzen des Fahrerhauses flankiert wird. Nach dem klassischen Sanitärbereich mit getrennter Dusche gelangt man in das Schlafzimmer mit einem Queensbett. Der Grundpreis beträgt 537.900 Euro und die teuerste Option für dieses Modell ist das Elektro-Paket: Für 17.990 Euro erhalten Sie zwei Victron 24 Volt 200 Ah Lithium-Batterien und den Wechselrichter.

1. Platz - Concorde Centurion 1160 GSI: 1.002.060 Euro

Hier haben wir den absoluten Champion, eines der teuersten Wohnmobile aller Zeiten, das über 1 Million Euro kostet! Der Basispreis beginnt bei 808.100 Euro auf der Grundlage eines Mercedes-Benz Actros 2540 L. Die Gesamtlänge beträgt 11,73 m. Die Gesamtmasse erreicht 18.000 kg, und die Nutzlast liegt bei 2.854 kg (bei dem in Stuttgart ausgestellten Modell allerdings nur bei 1.870 kg): nicht viel, wenn man bedenkt, dass hier ein Auto in die Garage passt. Bemerkenswert an diesem Aufbau sind das elegante Schlafzimmer im Heck mit dem leicht schräg gestellten Doppelbett

und das luxuriöse Wohnzimmer, in dem zwei der drei Sessel über elektrisch verstellbare Fußstützen verfügen. Bei diesem Centurion kostet die teuerste Option 30.510 Euro (der 12,8-Liter-Motor mit 530 PS), die billigste 435 Euro (die Außendusche in der Garage).

Adria

adria-mobil.com

Das slowenische Unternehmen Adria hat seine jüngste Kastenwagenreihe Twin Max auf MAN TGE um das Modell 600 SBP erweitert. Es ist das kürzeste Modell dieser Familie: 598 cm Länge und eine klassische Innenaufteilung mit einem quer angeordneten Doppelbett im Heck, einer Halbdinette im Bug und einem Bad in der Mitte. Eine Panoramakabine im Bug, ein Kühlschrank am Kopfende der Küchenzeile mit Schiebeöffnung und ein 195 cm langes Bett (dank der Verbreiterung des Aufbaus auf der linken Seite) zeichnen dieses Modell aus.

Challenger

www.reisemobile-challenger.de

Die teilintegrierten Challenger S 194 und S 217, die vor einigen Jahren auf dem Ford-Fahrgestell eingeführt und im letzten Jahr auf dem Renault-Fahrgestell vorgestellt wurden, kehren nun auf dem Ford Transit-Fahrgestell in der Version Sport Edition zurück, mit einem 170 PS-Motor und Automatikgetriebe. Das Design des vorderen Dachhutze wurde ebenfalls geändert, während die Philosophie der Kompaktheit unverändert bleibt. Das Modell S 194 kommt auf eine Länge von 599 cm (mit querliegendem Doppelbett im Heck) und der größere S 217 auf 659 cm (mit zwei Einzelbetten und einer größeren Garage).

Bürstner

www.buerstner.com

Auf der CMT hat Bürstner die Lineo T-Baureihe um das Modell 590G erweitert, das mit einer Länge von nur 599 cm das kompakteste Modell der Familie ist. Die Innenausstattung besteht aus einem quer eingebauten Doppelbett im Heck, einer Halbdinette im Bug und einem Sanitärraum in der Mitte, der durch eine drehbare Wand zu einer geräumigen Duschkabine wird. Ein Meter länger ist der Lineo T 700 mit einem Queensbett längs im Heck und einem pfiffigen Kombi-Badezimmer ähnlich wie in der kleineren Version. Die Lineo T-Modelle sind auf dem Ford Transit-Fahrgestell aufgebaut und haben eine geringere Breite von 220 cm.

Fendt Caravan

fendt-caravan.com

Der Apero 495 connect, der auf dem Caravan Salon als Prototyp vorgestellt wurde, ist auf der CMT zum Serienmodell geworden: Diese Version ist speziell als Office-Mobil für diejenigen konzipiert, die mobil unterwegs arbeiten müssen. Der Wohnbereich ist mit einem Schreibtisch mit klappbarer Arbeitsplatte ausgestattet, der Elektro- und Netzwerkanschlüsse beherbergt, sowie mit einem Multifunktionspanel, an dem auch zusätzliche Monitore angebracht werden können. Für eine perfekte ergonomische Sitzhaltung ist der Aeris Swopper Hocker im Lieferumfang enthalten. Die Internetverbindung wird durch einen LTEWi-Fi-Router sichergestellt.

Forster

www.forster-reisemobile.de

Frankia

www.frankia.com

In einer Zeit, in der die Preise deutlich gestiegen sind und die Einstiegsschwelle in die Welt der Freizeitfahrzeuge immer höher wird, sorgte die Einführung des Forster V 541 Youngster für Schlagzeilen. Es handelt sich dabei um ein Reisemobil, das sich mit seinen wesentlichen Merkmalen und einem sorgfältig gestalteten Innenraum an ein jüngeres Publikum richtet. Er wird in Deutschland zu einem Einstiegspreis von unter 44.000 Euro angeboten und basiert auf dem Fiat Ducato mit einem Gewicht von 3,3 Tonnen und einem 140-PSMotor. Eine schlichte, aber multifunktionale Ausstattung macht dieses Fahrzeug einzigartig auf dem Markt. Das Doppelbett im Heck ist sogar höhenverstellbar. Zu den optionalen Ausstattungsmerkmalen gehört das Mobile-Office-Paket, das einen ausziehbaren Tisch, TV-Halterung und Büroelektrik umfasst.

Hymer

www.hymer.com

Die prestigeträchtige ML-T-Baureihe von Hymer wurde um das Modell 570 Xperience Edition erweitert, in das das deutsche Unternehmen einige der mit dem Venture S gesammelten Erfahrungen einfließen ließ. Insbesondere die Innenausstattung wurde neu gestaltet und erhielt einen moderneren und eleganteren Stil. Das 6,74 m lange und 2,22 m breite Fahrzeug basiert auf dem Fahrgestell des Mercedes-Benz Sprinter mit 170 PS, Automatikgetriebe und dem 10,25-Zoll-Multimediasystem MBUX. Die Ausstattung ist besonders umfangreich und umfasst unter anderem eine 80-Ah-Lithium-Batterie.

Der deutsche Hersteller stellte auf der CMT die Platinum Pure-Modelle vor: zwei vollintegrierte Fahrzeuge mit einem Gewicht von 5,5 Tonnen und einer Länge von weniger als 8,0 m, die auf dem Mercedes-Benz Sprinter mit einem 190-PS-Motor und einem Neungang-Automatikgetriebe basieren. Die Ausstattung ist umfangreich und umfasst unter anderem eine 300-Ah-Lithium-Batterie und drei Solarzellen mit je 115 Watt. Ebenfalls neu ist der Frankia Now 7.0 L, ein teilintegriertes Modell mit markanten Außen- und Innenfarben. Bei den Vans präsentierte Frankia mit seiner Schwestermarke Yukon die K-peak-Baureihe: vier Modelle auf der Basis des Sprinters.

Karmann Mobil

www.karmann-mobil.de

Die Baureihe Duncan wurde aktualisiert und an die neue Generation des Ford Transit Custom angepasst. Es sind drei Modelle erhältlich: 500 und 505 (das erste mit fünf, das zweite mit sieben Reisesitzen) und 550 (mit einer Konfiguration mit Bad und Küche im Heck). Die beiden Produkte können mit zwei preislich attraktiven Zusatzpaketen aufgewertet werden.

Laika

www.laika.it/de

Das italienische Unternehmen innerhalb der Hymer-Gruppe hat seine Reisemobil-Baureihe um den Kosmo H 1409 erweitert. Durch den neuen Kühlergrill erinnert er äußerlich an das Flaggschiff Kreos. Mit einer Länge von 7,40 m verfügt er über ein Heckschlafzimmer mit geräumigen Einzelbetten (210 cm und 205 cm lang und 80 cm breit) und ein in zwei Bereiche unterteiltes Bad. Er ist für vier Reisesitze zugelassen, mit der Möglichkeit eines optionalen fünften

Morelo

LMC

www.lmc-caravan.com

Das Alkoven-Reisemobil hat immer noch einen Markt, vor allem im Vermietsektor. LMC hat das Modell Tourer A 690 G entwickelt, das sich als 3,5 Tonner mit sechs Schlafplätzen ausgerüstet ist. Um das Platzangebot zu optimieren, hat LMC dieses Fahrzeug mit einem 131-Liter-Kompressorkühlschrank und einer Truma Combi D4 Dieselheizung ausgestattet. Die ViererDinette ist klassisch für vier Personen ausgelegt.

www.morelo-reisemobile.de

Morelo, bekannt für seine Luxusliner, hat sein Modell Palace 88 DL jetzt auch Vollintegrierten im Angebot. Dafür wurde der Grundriss überarbeitet und geändert. Der Wohnbereich des 9,0 m langen Mobils auf Iveco Daily kommt mit riesiger Hecksitzgruppe im hinteren Teil des Fahrzeugs. Ein großes Wohnzimmer mit einer Wand, die mit einem Großbildschirm ausgestattet ist, bildet das Herzstück eines in jeder Hinsicht echten Apartments. Der Sanitärraum mit separater Dusche befindet sich hinter den Fahrerhaussitzen, geschlafen wir in einem Längshubbett über dem Fahrerhaus.

Robeta Womondo

www.robetamobil.online

Robeta hat seine neue Marke Womondo auf den Markt gebracht, die sich auf den Markt der Premium-Wohnmobile konzentriert. Unternehmensmotto: „Ein Name, der für Innovation, Qualität und unvergleichliche Leistung steht und zu einem günstigen Preis erhältlich ist“. Günstig ist dabei relativ, denn die Listenpreise liegen zwischen 80 und 100.000 Euro. Es gibt drei Modelle in der Reihe: Pegasus auf Mercedes-Benz Sprinter (593 cm Länge) sowie Siren (599 cm) und Sphinx (636 cm) auf Citroën Jumper.

Tabbert

www.tabbert.com

In der Caravan-Einstiegsklasse des deutschen Unternehmens, dem Senara, reiht sich das Modell 550 DMK 2.5 mit einer Länge von 775 cm und einer Breite von 250 cm ein. Er verfügt über eine traditionelle Dinette für vier Personen, ein vorderes Quer-Doppelbett und Längs-Etagenbetten links im Heck. Die seitliche Küche mit einem 133-Liter-Kühlschrank schließt sich rechts an das geräumige Eckbad an.

Pössl Vanline

www.poessl-vanline.de

Pössl hat sein Angebot um das Modell Vanstar Plus auf Basis des Mercedes-Benz Vito erweitert. Mit einer Länge von 514 cm verfügt er über einen minimalen Camperausbau mit Doppelbett im Aufstelldach und einer zum Bett umbaubaren Rückbank. Für den Innenraum sind optional eine Camping-Küchenlösung und ein tragbarer Kühlschrank erhältlich. Die Standardversion ist mit einem 163-PS-Motor ausgestattet, während die ComfortVersion mit 190 PS und 4x4-Antrieb aufwartet. Beide sind mit einem Automatikgetriebe ausgestattet.

Vanderer

www.grebner-wohnmobile.de

Der Vanderer One wurde in Zusammenarbeit mit dem italienischen Karosseriebauer Caselani entwickelt und basiert auf dem Citroën Berlingo, einschließlich einer Elektroversion. Das Äußere ist eine Hommage an den legendären 2CV, mit runden, ausladenden Scheinwerfern und einem nach hinten abfallenden Dach. Der Innenraum hingegen ist modern und verfügt über ein Schlafsofa, eine Küche und ein Aufstelldach mit einem zusätzlichen Bett. Er wurde vom deutschen Spezialisten Caravan Grebner ausgestellt und zog auf der CMT große Aufmerksamkeit auf sich.

Weinsberg

weinsberg-caralife.com

Neue Ideen präsentiert Weinsberg mit dem CaraLife 630 LQ, einem Kastenwagenausbau mit vom Wohnbereich getrennter Fahrerkabine. Diese Konstruktion gewinnt eine Wand zurück, die für Möbel, insbesondere für die Küche, genutzt werden kann, opfert aber den Platz für ein Bad. Das deutsche Unternehmen hat dieses Problem jedoch gelöst, indem es ein Fach für eine Mobil-Toilette eingebaut hat. Dazu gibt es eine zentrale Dusche mit einem faltbaren Vorhang und einer Duschwanne. Bei Nichtgebrauch verschwindet alles im Boden. Optional kann das Heck-Querbett in ein XL-Längs-Doppelbett umgebaut werden.

Türkei, ein neuer CaravaningBoommarkt

Camper Professional ist nach Istanbul in der Türkei geflogen, um über einen exponentiell wachsenden Markt zu berichten, der in Europa noch ziemlich unbemerkt ist, aber schnell an Bedeutung gewinnen wird. Die türkischen Hersteller von Caravans und Reisemobilen blicken in der Tat mit großem Interesse auf den Alten Kontinent.

Der Wohnmobil- und Wohnwagenmarkt in der Türkei blickt auf eine rund 40-jährige Geschichte zurück, hat aber erst in den letzten sechs Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Vor 2019 überstieg die Zahl der Hersteller nicht einmal ein Dutzend. Die erste Messe in der Türkei, die zunächst Camp & Caravan Fair hieß, fand im Februar 2019 statt und wurde später zur Messe „Karavanist“. Die Türkei mit ihren 80 Millionen Einwohnern und ihrer unvergleichlichen Naturlandschaft bietet einen fruchtbaren Boden für das Wachstum der Freizeitfahrzeugbranche. Das öffentliche Interesse, das durch Freunde, Familie und soziale Medien angeheizt wird, verspricht zusammen mit der Zunahme der touristischen

Infrastruktur und der Campingplätze eine aussichtsreiche Zukunft für die Branche.

„Der türkische Markt schätzt europäische Marken, insbesondere deutsche, für ihre Qualität und ihr Design“, sagt Egemen Uçar, Gründer von U-Caravan. „Diese Vorliebe spiegelt sich im Trend der einheimischen Käufer wider, die Marken wie Fendt, Hobby, Bürstner und Dethleffs suchen. Im Gegensatz zu Westeuropa ist das demografische Profil der türkischen Camper überraschend jung, mit jungen Familien und Paaren, die innovative Alternativen zum traditionellen Hotelurlaub suchen.“

Die türkischen Hersteller versuchen nun, Freizeitfahrzeuge nach europäischen Normen für

den Export in ausländische Märkte zu produzieren und mit europäischen Wettbewerbern zu konkurrieren. Eine der größten Herausforderungen ist allerdings das Fehlen einer Produktionsüberwachung und Qualitätskontrolle nach anerkannten Normen. Das macht es für türkische Hersteller schwierig, in Europa konkurrenzfähig zu sein. Parallel wächst der Mietsektor. Er bietet Einsteigern erste Erfahrungen mit der mobilen Freizeit und schafft so neue Kundengruppen. Verfügbare Finanzierungsmöglichkeiten und die demografische Verschiebung der Käuferschaft hin zu einem jüngeren Publikum deuten auf eine vielversprechende Zukunft für den Wohnmobil- und Wohnwagenmarkt in der Türkei hin, trotz der

Text und Fotos: Antonio Mazzuchelli

bestehenden regulatorischen und infrastrukturellen Herausforderungen. Auf der „Karavanist Fair 2024“ trafen wir İlhan Ersözlü, den Geschäftsführer des Tüyap Messe- und Kongresszentrums, eine Schlüsselfigur der raschen Expansion des Caravaning-Marktes in der Türkei. Das in der Nähe von Istanbul gelegene Messegelände ist mit 145.000 Quadratmetern das größte privatwirtschaftliche Messezentrum der Türkei.

„Die Messe „Karavanist“ fand zum ersten Mal im Jahr 2020 statt, während der Pandemie, und verzeichnete wie in Europa ein wachsendes Interesse von Menschen, die einen sicheren Tourismus abseits von Menschenmassen suchten“, erklärte der Messedirektor.

„Im Jahr 2024 gab es einen bedeutenden Durchbruch, weil große türkische Hersteller und globale Top-Marken an der „Karavanist“ teilnahmen. Die Messe verzeichnete einen Zuwachs von 100 % im Vergleich zum Vorjahr. Rund 180 Unternehmen stellten auf einer Fläche von etwa 70.000 Quadratmetern aus, die Messe wurde von einer einer auf acht Messehallen erweitert. Die fast 72.000 Besucher kamen aus 76 Ländern“. In den letzten sechs Jahren hat der Markt für Wohnmobile und Wohnwagen in der Türkei ein beträchtliches Wachstum erfahren. Mit schätzungsweise mehr als 120.000 Wohnwagen und der Nachfrage aus dem Nahen Osten, der sich zu einem wichtigen Markt entwickelt, weist der Sektor eine bemerkenswerte Dynamik auf. Zu den beliebten Reisezielen für Wohnwagenbenutzer gehören die Küstenregionen der Türkei, die über 900 Campingplätze bieten, auch wenn es keine Sterne-Klassifizierungssystem wie in Europa gibt. Mit rund 800 Herstellern und Händlern ist der Markt hart umkämpft, wobei der Service und Kundendienst zwar wächst, aber noch unzureichend ist. Der Vermietmarkt expandiert und schafft neue Kunden und erste Finanzierungsdienste sind in der Türkei aktiv. Die demografische Zusammensetzung der Käuferschaft hat sich in Richtung eines jüngeren Publikums verschoben. So ist man zuversichtlich, dass die Türkei zunehmend auf den europäischen Messen vertreten sein wird und mehr Produkte aus Europa auf türkischen Messen zu finden sein werden. Der Caravan-Markt befindet sich in einer noch nie dagewesenen Wachstumsphase mit einer Expansionsrate, die sich Jahr für Jahr zu verdreifachen scheint. Diese Dynamik wirft Fragen nach der Art des Wachstums auf: Handelt es sich um eine organische Expansion oder wird sie durch externe Faktoren wie Erdbeben oder die Covid-19-Pandemie angetrieben?

ser Anstieg lässt Zweifel an der langfristigen Nachhaltigkeit eines solchen Wachstums aufkommen. Es wird jedoch erwartet, dass sich die Produktion innerhalb von fünf oder sechs Jahren auf einem qualitativ hohen Niveau zwischen 5.000 und 6.000 Einheiten pro Jahr stabilisieren kann. Ein neues Problem auf dem türkischen Caravaningmarkt ist die Qualität. Wohnwagen, die zu unglaublich niedrigen Preisen um die 3.000 Euro angeboten werden, werfen Fragen über ihre tatsächliche Funktionalität und Sicherheit auf. Diese Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein der Verbraucher dafür zu schärfen, was ein Qualitätswohnwagen eigentlich bieten sollte. Eine weitere große Herausforderung ist der Mangel an geeigneten Stell- und Campingplätzen, ein Problem, das das ganze Land betrifft. Trotz der Diskussionen und Initiativen einiger staatlicher Stellen und Gemeinden zur Schaffung neuer Stell- und Campingplätze bleibt der Mangel an Plätzen ein großes Hindernis für die Branche. Der Ausbau der Camping-Infrastruktur ist für die künftige Entwicklung des Caravaning in der Türkei von entscheidender Bedeutung.

„Die Prognosen deuten auf einen möglichen Rückgang der Stückzahlen in diesem Jahr hin, ein Signal für die Ausrichtung auf ein nachhaltigeres und vielleicht organisches Wachstum“, erklärt Armanç Amaç, Generaldirektor von AL-KO Türkei. „In der Vergangenheit hat sich der Markt bei einer Jahresproduktion von 2 bis 3.000 Einheiten eingependelt, aber in letzter Zeit hat er überraschenderweise 10.000 Einheiten überschritten. Die-

„Die Frage der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist komplex“, so Amaç weiter. „Es wurden zwar einige Verbände gegründet, aber die Tendenz, isoliert zu arbeiten, ist immer noch vorhanden. Es wird jedoch zunehmend erkannt, wie wichtig es ist, die Kräfte zu bündeln, um gemeinsame Ziele wie die Vergrößerung der Camping-Flächen und die Verbesserung der allgemeinen Bedingungen in der Branche zu erreichen. Es ist zu hoffen, dass die gemeinsamen Bemühungen im Laufe dieses Jahres zur Bildung effektiverer Verbände führen, die sich auch mit europäischen Organisationen zusammenschließen könnten, um so die Verbindung des türkischen Freizeitfahrzeugmarktes mit dem europäischen Kontext zu stärken.“ Im High-End-Segment des Marktes bietet der türkische Hersteller Serm & Barr eine Reihe hochwertiger Wohnwagen an. „Der türkische Kunde neigt zu Luxus und wünscht sich hochwertige Produkte, und wir haben das Know-how, um das zu erfüllen“, sagt Abdullah Eris, Präsident und Vorsitzender des Unternehmens. „Unser Ziel ist es, bis 2026 mindestens einen Wohnwagen pro Tag zu produzieren. Wir streben den Aufbau eines Händlernetzes in Europa und im Nahen Osten an und prüfen Möglichkeiten für Übernahmen oder Fusionen. In Europa gibt es Hersteller mit einer 90-jährigen Geschichte; uns gibt es erst seit sechs Jahren, aber wir werden massiv in Forschung und Entwicklung investieren, um schnell eine führende Marke zu werden.“

Abdullah Eris

Armanç Amaç

İlhan Ersözlü, rechts, im Gespräch mit unserem Chefredakteur

Termosa Mobile Systems

Termosa Mobile Systems steht für Premium und Luxus im Bereich der Caravan-, Marineund mobilen Fahrzeuglösungen und ist der führende Zubehörhändler in der Türkei für zahlreiche weltweit anerkannte Marken. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 hat sich Termosa Mobile Systems als Eckpfeiler der Branche etabliert, bietet über 6.000 Produkttypen an und ist über ein umfangreiches Händlernetz in 70 Provinzen der Türkei tätig. Termosa Mobile Systems vertritt eine Reihe wichtiger Fahrzeugund Zubehörmarken wie ABL, Alde, Baldacci, Berhimi, B-Fresh, Comet, Defa, Euramax, Haba, Hartal, Jokon, Knott, Lippert, MPK, Nobilpan, Renogy, Sts Oberholz, Thetford, Truma, Westacc und ist stolz darauf, professionelle Lösungen zu liefern, die auf die unterschiedlichen

Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Von Heizsystemen bis hin zu Navigationssystemen, Fenster- und Belüftungslösungen und einer Reihe von Zubehörteilen stellt das Unternehmen sicher, dass jedes Produkt Haltbarkeit, Langlebigkeit und benutzerfreundliche Funktionalität repräsentiert.

Gencer Karavan begann 1992 mit der Produktion von Lkw-Aufbauten und weitete seine Tätigkeit 2020 auf den Caravan-Sektor aus. In einem 18.000 m² großen Werk in der Industriezone von Tuzla, Istanbul, hat sich das Unternehmen schnell auf dem türkischen Markt etabliert. Derzeit produziert es mit einem Team von 25 Mitarbeitern rund 200 Einheiten pro Jahr. Gencer Karavan ist bekannt für die Qualität seiner Wohnwagen, die aus fortschrittlichen Materialien wie glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) und Polyurethan hergestellt werden. Diese Materialien sorgen nicht nur für eine längere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse, sondern bieten auch eine hervorragende Isolierung. Diese Wahl spiegelt die Ausrichtung des Unternehmens auf Innovation und Kundenzufriedenheit wider und entspricht den Bedürfnissen eines sich ständig weiterentwickelnden Marktes.

Arthor Mobihome

Das 2004 als Arthor Automotive and Power Systems Inc. gegründete Unternehmen erweiterte 2018 seine Aktivitäten auf die Produktion von Spezialfahrzeugen, woraus die Arthor A.Ş. entstand. Das Hauptwerk mit dem Namen Arobus erstreckt sich über eine Fläche von 36.000 Quadratmetern und beschäftigt 400 Mitarbeiter an drei Standorten in Tuzla, Istanbul. Obwohl die jährliche Produktionskapazität des Unternehmens bei 20.000 Fahrzeugen liegt, führten Probleme in der Lieferkette aufgrund der Pandemie zu einem Produktionsrückgang, so dass im vergangenen Jahr etwa 6.000 Fahrzeuge hergestellt wurden. Im Jahr 2021 gab das Unternehmen sein Debüt in der Wohnmobilbranche.

Mit einem Team von mehr als 50 engagierten Fachleuten ist Termosa Mobile Systems bestrebt, seiner Kundschaft einen unvergleichlichen Service und Support zu bieten. Das Ethos des Unternehmens dreht sich um Kundenzufriedenheit und bietet nicht nur erstklassige Produkte, sondern auch umfassende Kundendienstleistungen in 65 über die Türkei verteilten Servicestellen. Für Termosa Mobile Systems endet das Geschäft nicht mit dem Verkauf, sondern beginnt damit, die Zufriedenheit jedes Kunden zu gewährleisten. In den letzten Jahren hat Termosa Mobile Systems ein exponentielles Wachstum erlebt, das den Trend in der Camping- und Caravaning-Industrie weltweit widerspiegelt. Mit einem bemerkenswerten Anstieg des Geschäftsvolumens um mehr als 800 % hat sich das Unternehmen inmitten einer wachsenden Marktlandschaft behauptet.

Gencer Karavan

Serm & Barr

Serm & Barr wurde erst vor fünf Jahren durch eine Übernahme gegründet und hat im Laufe der Zeit einen bedeutenden Wandel vollzogen.

Shantigo

Shantigo wurde 2012 von Berkan Ülker und Tarık Irmak gegründet und hat sich seit 2020 zu einem führenden Unternehmen in der türkischen Caravaning-Branche entwickelt. Das Unternehmen mit Sitz in Istanbul produziert drei Kastwagen-Baureihen auf Basis von Citroën-Fahrzeugen vom Urban Van SG 3, dem Bestseller SG 4 und den SG5 mit Aufstelldach, die für Innovation und Qualität bekannt sind.

Hunter Nature

Hunter Nature wurde 2019, kurz vor der Covid-19-Pandemie, gegründet und hat sich

Anfänglich wurden nur zwei Wohnwagen pro Monat hergestellt, heute liegt die Produktionsrate bei 15 Wohnwagen pro Monat, insgesamt werden mehr als 100 Fahrzeuge pro Jahr hergestellt. Serm & Barr konzentriert sich mit luxusbetonten Wohnwagen derzeit auf den lokalen Markt. Es bestehen jedoch ehrgeizige Pläne, bis 2024 in den Nahen Osten und nach Europa zu expandieren, um den Kunden in diesen Regionen qualitativ hochwertige Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten zu können. Bis zum Jahr 2026 will das Unternehmen

die Produktion auf mindestens einen Wohnwagen pro Tag erhöhen und ein Händlernetz aufbauen, um die Märkte in Europa und im Nahen Osten zu bedienen.

Trotz des Produktionsstarts inmitten der Herausforderungen der Pandemie hat sich Shantigo schnell zu einem bedeutenden Akteur in der Branche entwickelt. Auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern und mit 80 Mitarbeitern produziert Shantigo etwa 22 Campervans pro Monat, also insgesamt fast 250 Fahrzeuge pro Jahr. Das Unternehmen zeichnet sich durch seine Schwerpunkte Innovation und Digitalisierung aus. Mit einer zukunftsorientierten Vision will Shantigo seine globale Präsenz in der Caravaning-Branche festigen.

schnell als wichtiger Akteur in der türkischen Caravaning-Branche etabliert, der sich auf Off-Road-Wohnanhänger spezialisiert hat. Das Fachwissen des Unternehmens in der Metallverarbeitung, das sich aus der über 30-jährigen Erfahrung der Muttergesellschaft in der Herstellung von Ersatzteilen für Maschinen ableitet, fließt direkt in die Produktion von Off-RoadWohnanhängern ein. Mit seinem Know-how im Schneiden, Biegen, Lackieren und Montieren von Metall stellt Hunter Nature qualitativ hoch-

wertige und robuste Wohnwagen her, die für unwegsames Gelände geeignet sind. Die Produktionskapazität variiert je nach Modell und reicht von 4 bis 5 Wochen für einige Modelle bis zu 90 Tagen für größere Modelle. Die meistverkauften Modelle sind der NTR 4X und der NTR 5X. Für die Zukunft strebt das Unternehmen ein stetiges Wachstum an, insbesondere auf dem australischen Markt, mit Schwerpunkt auf dem After-Sales-Service.

Hotomobil

Hotomobil ist ein innovatives Unternehmen, das sich auf dem Gebiet der Freizeitfahrzeuge hervorhebt und eine breite Palette von Kastenwagenmobilen, Campervans mit Aufstelldach und Pick-upKabinen auf verschiedenen Basisfahrzeugen anbietet. Mit starkem Engagement fokussiert auf Innovation und Qualität integriert Hotomobil Spitzentechnologien in seine Modelle. Dazu gehört das Engagement bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen, die attraktives Design und hohe Standards vereinen. Das Unternehmen zeichnet sich durch den Einsatz der Monoblock-Glasfasertechnologie aus. Hotomobil, Teil der Restar-Gruppe, wurde 2015 gegründet und ist derzeit sowohl in der Türkei als auch in Deutschland tätig. Mit 120 Mitarbeitern und einer Jahresproduktion von rund 600 Pick Up-Kabinen und Reisemobilen verfolgt Hotomobil eine Strategie der gezielten Expansion in Schlüsselmärkte wie Europa, den Nahen Osten, die USA, Neuseeland und Australien.

Queen Camper

Eine interessante Lösung für einen Pick Up-Camper. Während der Fahrt ist er kompakt, aber wenn er geparkt ist, kann man den hinteren Auszug ausfahren und das Aufstelldach hochklappen.

Luxer Karavan

Zwei interessante kompakte Caravans LX 410 und LX 410S werden von Luxer Karavan gebaut. Der kleinere wiegt weniger als 750 kg und ist auf einem AL-KO Chassis aufgebaut, mit einer Gesamtlänge inklusive Deichsel von 5,34 Metern. Dazu baut die Firma aus Inegöl/Bursa noch erfolgreich Tiny-Häuser und Mobilheime.

Turtle

Eine interessante Lösung für einen Wohnwagen: Der untere Teil ist wie eine Küche ausgestattet, während der Schlafbereich durch ein Dachzelt gebildet wird.

Baskent

Ein Wohnwagen zu einem unglaublichen Preis, der bei etwa 3.000 Euro endet. Er scheint alles zu haben, was man im Inneren braucht, aber die Qualität und Robustheit muss er noch unter realen Bedingungen unter Beweis stellen.

Besondere Produkte und neues Zubehör

CBE CSB3-LT

Das neue Modul CSB3-LT ist ein automatisches Ladesystem für die Starterbatterie. Es kann sowohl Strom von Photovoltaikmodulen verarbeiten und auch als Batterieladegeräte über die Bordbatterie fungieren. Dieses Gerät ist für den Betrieb mit Lithium-Bordakkus geeignet und wird in der Nähe des Akkus installiert, wodurch der Anschluss der Fahrzeugbatterie an den Solarladeregler vermieden wird. Es lädt die Starterbatterie mit einem Strom von 0,1 A bis max. 4 A, je nach Zustand der Batterie, wobei der Ladung des Bordakkus Vorrang eingeräumt wird. Die Bedienung ist einfach: Wenn die Spannung der Bordbatterie größer als 13,6 Volt ist, lädt das Gerät die Star-

terbatterie auf, während bei einer Spannung des Bordakkus von weniger als 12,5 Volt das Ladesystem der Autobatterie deaktiviert wird. Um den Ladevorgang zu starten, wartet der Parallelschalter CSB3-LT, bis die Spannung der Servicebatterie 13,6 Volt oder mehr beträgt. Die Aktivierung kann anhand der grünen LED am Gerät überprüft werden, die so lange leuchtet, bis die Spannung der Servicebatterie unter 12,5 Volt fällt. Die Autobatterie wird mit einem regulierten Strom von 0,1 bis maximal 4 Ampere geladen, je nach Zustand der Batterie, wobei die Servicebatterie Vorrang hat. Info: www.cbe.it

SCON.VER LIVING ROOM

eit 1991 zeichnet sich Con.Ver aus dem italienischen Codogno in der Campingbranche durch das Angebot innovativer und hochwertiger Produkte aus. Der Katalog umfasst Zubehör wie Vorzelte für Wohnmobile und Wohnwagen, Stühle, Tische, Campingmöbel, Campingküchen und Pavillons, die den Campingurlaub komfortabel machen und den Raum optimieren. Für Wohnmobile wird insbesondere der Living Room De Luxe angeboten, ein Vorzelt, welches an der Markise montiert wird und sich perfekt an die Abmessungen des Fahrzeugs anpasst. So entsteht ein idealer Eingang, Schutz und zusätzlicher Platz. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Im Frühjahr kann das Vorzelt einen bequemen, schattigen Wohnbereich mit Tisch und Stühlen bilden, im Winter einen Unterstand für Skier und Sportgeräte. Die Aluminiumstruktur und das Polyestergewebe “Tencate” (240 g/mq) machen es haltbar und robust und garantieren eine lange Lebensdauer. Es ist leicht zu montieren und verfügt über kristallklare Fenster mit Jalousien, zwei Seiteneingänge und ein Fenster mit Moskitonetz. Mit mehr als dreißig Jahren Erfahrung achtet Con.Ver stets auf eine sorgfältige Auswahl der Materialien in Verbindung mit hochwertigen Produktionsverfahren, um den Anforderungen eines sich ständig weiterentwickelnden Marktes gerecht zu werden. Info: www.convertende.it

INDEL B TRAVEL BOX

Die gesamte Palette der tragbaren Kühlschränke “Travel Box by Indel B”, wurde in den Bereichen Design und Materialien mit der Serie Black erneuert. Die neuen Boxen sind so noch eleganter und langlebiger: Nicht nur für Freizeitfahrzeuge, sondern auch für Boote, Industriefahrzeuge und Busse. Die Black-Serie umfasst derzeit sechs Varianten, von den geräumigen TB51 und TB41 sich perfekt für eine intensive Nutzung eignen und dank des Secop BD35F-Kompressors den Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Die kompakte Box TB13 passt in die engsten Räume des Fahrzeugs und ist wie die Modelle TB15 und TB18 mit einem Secop BD1.4 Micro-Kompressor der neuen Generation ausgestattet. So werden die neuen TB-Modelle zu den effizientesten in Sachen Verbrauch und Leistung. Die speziell für den Automobil- und Outdoor-Bereich konzipierten Travel Box-Kühlschränke von Indel B vergessen nicht die Mobilität: Während die größeren Modelle gut für große Fahrzeuge geeignet sind, verfügen die bereits erwähnten Modelle TB18 und TB15 über einen Schultergurt, der den Transport erleichtert. Qualität und Leistung, und Funktionalität: Die erneuerten Modelle verfügen neben der klassischen Inneneinteilung über ein neues digitales Bedienfeld, das die Steuerung der Geräte weiter vereinfacht. Info: www.indelb.com

MAXXAIR MAXXFAN DELUXE

MaxxFan Deluxe ist das Spitzenmodell unter den 12-Volt-Dachfenster mit Ventilator von Maxxair. Seine Abdeckung macht ihn einzigartig auf dem Markt: patentiert, verhindert sie nicht nur das Eindringen von Regen, sondern auch von UV-Strahlen, da sie einer speziellen Behandlung unterzogen wurde. MaxxFan ist die ideale Lösung, um die Belüftung mit Gebläse bei jedem Wetter, auch während der Fahrt, nutzen zu können. Bei geöffneten Dachfenster kann MaxxFan Deluxe zum Ansaugen von Außenluft oder zum Absaugen von Innenluft verwendet werden, während er sich bei geschlossener Abdeckung in ein Umluftsystem verwandelt. Alles ist über den elektronischen Thermostat steuerbar, mit dem auch die

DieTemperatur gewählt werden kann. So wechselt der Ventilator automatisch den Modus, wenn das Fenster geöffnet oder geschlossen wird. MaxxFan Deluxe bietet zehn Geschwindigkeitsstufen, ist mit einem versiegelten Motor mit Kugellagern für eine lange Lebensdauer ausgestattet, verfügt über ein manuell abnehmbares internes Moskitonetz

und ist in verschiedenen Farben erhältlich. www.mymaxair.com

THETFORD BATHROOM CLEANER

Thetford erneuert seinen Badreiniger “Bathroom Cleaner”. Mit neuer Formel und der Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe legt Thteford einen besonderen Schwerpunkt auf die Ökologie und verbessert die Effizienz bei der Reinigung von Kunststoffoberflächen weiter. Die neue Formel ist ideal für den täglichen Gebrauch und wurde optimiert, um Kalk und Seifenreste zu entfernen, zu desinfizieren und den Sanitärraum zu schützen. Der Cleaner wird direkt auf die Kunststoffteile des Bades aufgetragen, maximal sieben Minuten einwirken gelassen, dann mit

TELECO COMBISAT WIFI

kombinierte Satelliten- und WiFi-Antenne “CombiSat WiFi” vereint das Beste der Teleco-Technologie in sich und bietet eine integrierte Komplettlösung für den Empfang von Satellitenfernsehen über ein Mobilfunknetz oder über Wi-Fi. Der Satellitenempfänger besteht aus einer DVB-S2-Steuereinheit für den Empfang von 16 Satelliten (bereits gespeichert), kommt mit einer Versorgungsspannung von 12/24 Volt DC aus und überzeugt mit kompakten Abmessungen (160 x 115 x 25 mm) und einem OLED-Display. Er ist kompatibel mit CI-BUS-Systemen und natürlich mit allen Satellitenreceivern und allen Fernsehern mit DVB-S2-Tuner. Optimal arbeitet die Anlage, wenn sie mit dem Teleco Smart TV verbunden ist. Denn die Option “SMART Function” ermöglicht die automatische Ausrichtung der Antenne auf den Satelliten, der den gewählten Kanal mit der Fernbedienung überträgt. Die Bluetooth-Steuerung mit der speziellen Teleco-App bleibt jederzeit möglich. Die andere Komponente von “CombiSat WiFi” ist eine Antenne für den Empfang von 5G-, 4G-, LTE-, 3G-

Wasser abgespült und schließlich mit einem feuchten Tuch abgewischt. Nachdem die Kundschaft bereits mit der Vorgängerversion gute Erfahrungen gemacht hat, wollte das niederländische Unternehmen die Nachhaltigkeit seines Reinigers verbessern, indem es natürliche Inhaltsstoffe verwendet und eine neue Verpackung anbietet, die diesen Aspekt hervorhebt: Der grüne Sprüher wird zum Symbol für das Produkt, das ab der Saison 2024 bei allen Thetford-Händlern erhältlich sein wird. Info: www.thetford.eu

und Wi-Fi-Signalen: Sie ist so klein, dass sie direkt in der wasserdichten Kabeldurchführung installiert ist, durch die das Satellitenantennenkabel in das Fahrzeuginneren geführt wird. Wenn sie mit dem WLT24EX Router verbunden ist, fungiert die Anlage als Wi-Fi-Hot spot im Fahrzeug. CombiSat WiFi ist außerdem mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, das die Antenne beim An lassen des Motors automatisch einfährt. Info. www.telecogroup.com

TISCHER FREIZEITFAHRZEUGE

Zu den wichtigsten Trends beim Thema Urlaubsgestaltung gehört die ungebrochene Sehnsucht nach Individualisierung. Gerade Naturliebhaber und Fans des mobilen Reisens definieren sich nicht als Massenmenschen. Deshalb ihre ständige Suche nach abgelegenen Orten und außergewöhnlichen Formen der Freizeitgestaltung. Wer sich vollkommen von anderen abheben will, wer möglichst unabhängig wegfahren und dabei auf ein hohes Maß an mobilem Komfort nicht verzichten möchte, ist mit einem Gespann aus Pick-up und auf-/absetzbarer Tischer Wohnkabine ideal ausgerüstet. Patrick Sauer, Geschäftsführer der Tischer Freizeitfahrzeuge GmbH, empfiehlt dafür die topmoderne Trail/Box 260 S: „Diese Absetzkabine bietet rundum perfekte Vorzüge, wenn eine Familie oder eine kleine Gruppe von bis zu vier Personen zu Touren abseits der ausgefahrenen Straßen und Wege aufbrechen will. In punkto Reise- und Wohnkomfort packen wir mit unserer neuen Küche und dem innovativen Bad alles hinein, was gut und nützlich ist. So bleiben auf kurzen Fahrten und beim längeren Herumreisen keine

DEKALIN

Für die hochwertige Sat-Anlage oder ein qualitativ anspruchsvolles Solarmodul muss man als Camper ganz schön tief in die Tasche greifen. Umso mehr kommt es bei der Selbst-Installation am Dach des Camping-Fahrzeugs natürlich darauf an, für eine perfekte Verklebung

Wünsche offen. Das topmoderne Wohnkabinenmodell 260 von Tischer gibt es in den beiden Ausführungen Trail oder Box mit Heckeinstieg für Pick-ups der Marken Ford, Isuzu, Toyota, Nissan und VW Amarok Double Cab XL. Auf Wunsch kann die Kabine mit alternativem Seiteneinstieg gewählt werden. Dazu kommt die Variante Trail/Box 260SD für Ford, Isuzu, Nissan, VW Amarok Double Cab XL

und den Landrover Defender 130 sowie das Sondermodell Trail/Box 260R/260RS als Speziallösung ausschließlich für den Landrover Defender 130. Da bei einer Gesamtlänge von ungefähr 608 Zentimeter und einer Breite von etwa 210 Zentimeter im Innenraum eine Stehhöhe von 195 Zentimeter erreicht wird, kommt ein Gefühl von Enge erst gar nicht auf. Info: www.tischer-pickup.com

und langfristig zuverlässige Verankerung zu sorgen. Damit dabei für die Hobby-Schrauber unter den Outdoor-Jüngern keine Wünsche offenbleiben, gibt es von Dekalin das speziell zusammengestellte Klebeset. In diesem komfortablen Paketangebot sind alle Komponenten enthalten, um ein hervor-

ragendes Klebeergebnis zwischen der Basisplatte des neuen Moduls und der Fahrzeugoberfläche zu erreichen. Bei der im Klebeset enthaltenen Klebmasse handelt es sich um einen MS-Polymer-basierten Klebstoff in weißer Farbgebung, der sich durch seine Formulierung besonders gut für strukturelle Verklebungen von Haltern, Abdeckungen und Bauteilen eignet. Dekasyl MS-5 lässt sich leicht per Hand oder mit Luftdruckpistole auftragen. Bei Dekalin wird größter Wert auf Ökologie gelegt. Deshalb ist der Kleber frei von Lösungsmitteln, Isocyanaten, Silikon und PVC. Die damit erzeugte Klebestelle am Camping-Fahrzeug wird nach der Aushärtzeit nicht starr und unflexibel, sondern bleibt dauerelastisch und vibrationsfest (schlagzäh). Neu: Das Handbuch „Klebt nicht, Gibt`s nicht!“ von Michael Windecker führt auf höchstes Klebe-Niveau. Erhältlich ab Frühjahr 2024. Info: dekalin.de/ratgeber/buch-klebtnicht-gibts-nicht/