ARCATOUR Kundenzeitschrift August 2015

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Reisekalender 2016 Für Kurzentschlossene Naturerlebnis-Reisen Europa Naturerlebnis-Reisen Übersee Vogelwarte-Reisen Kultur- und Garten-Reisen Gartenreise Portugal Schneeschuh-Wanderwochen

Liebe Reisefreundinnen, liebe Reisefreunde Es hätte nicht viel gefehlt, und der iberische Luchs wäre verschwunden. Der Bestand der Pardelluchse, wie die Katze auch heisst, ist im 20. Jahrhundert dramatisch zurückgegangen. Während Schätzungen zufolge um 1900 noch 100´000 Luchse in Spanien und Portugal lebten, gab es im Jahr 2002 noch ungefähr 150 Tiere. Damit waren die iberischen Luchse zur am stärksten gefährdeten Katzenart der Welt geworden. Sie wurden als «kritisch gefährdet» eingestuft und es war klar, dass es die Katzen aus eigener Kraft nicht mehr schaffen würden, ihre Bestandszahl auf eine Höhe zu treiben, die ihr Überleben als Art sichern könnte. Und auch wenn es heute wieder annähernd 300 Luchse im Südwesten Spaniens gibt, ist ihr Überleben noch lange nicht gesichert. Trotzdem kann man die Erholung der Luchse in ihren letzten verbliebenen Verbreitungs-

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gebieten in den Nationalparks der Sierra Morena und der Coto de Doñana als Erfolgsgeschichte bezeichnen. Unsere Naturerlebnisreise in die Sierra Morena möchte nebst dem eindrücklichen Naturerlebnis die Sensibilität für solche und ähnliche Projekte fördern und damit einen Beitrag leisten, dass der Schutz der Artenvielfalt und die Erhaltung bedrohter Tierarten weiterhin als wichtig eingestuft werden.

www.arcatour.ch In dieser neu gestalteten Ausgabe unserer Kundenzeitschrift finden Sie bereits den Reisekalender mit unserem Angebot für das Jahr 2016. Mit herzlichen Grüssen, Ihr ARCATOUR-Team


REISEKALENDER NATURERLEBNIS REISEN 2016 EUROPA 30. Januar – 06. Februar Val Müstair/Münstertal Schneeschuhwanderwoche mit Stefan Felix und Rinaldo Salvett 20. Februar – 27. Februar Sextner Dolomiten Schneeschuhwanderwoche mit Christian Sordo 16. April – 26. April NEU Extremadura & Sierra de Gredos mit Dr. Manuela Seifert 18. Mai – 25. Mai Korsika – Insel der «mucchia» mit Kevin Nobs 21. Mai – 28. Mai Bergfrühling in den Hautes Alpes mit Dr. Fabian Meyer 10. Juni – 12. Juni NEU Natur und Kultur im Emmental mit Kevin Nobs 17. Juni – 02. Juli NEU Serbien – Rumänien (mit SILVATOUR) mit Georg von Graefe 26. Juni – 30. Juni Lavendelblüte in der Provence mit Urs Rechsteiner 26. Juni – 03. Juli Sextner Dolomiten mit Astrid Thurner 03. Juli – 10. Juli Alta Badia – Gadertaler Dolomiten mit Andreas Mair 19. August – 27. August Nationalpark Wattenmeer Hallig Hooge mit Siggi Pfingsten und Christoph Vogel 01. September – 09. September NEU Iberischer Wolf in Kantabrien mit Dr. Manuela Seifert 24. September – 01. Oktober NEU Vorpommersche Boddenlandschaft mit Siggi Pfingsten 10. Oktober – 18. Oktober Insel Rügen und Hiddensee mit Siggi Pfingsten 10. November – 17. November NEU Tromsö – Nordlicht in Nordnorwegen mit Siggi Pfingsten

ÜBERSEE 15. Januar – 27. Januar Tansania – Serengeti mit Dr. Manuela Seifert 02. – 14. Februar Sri Lanka mit Kevin Nobs

04. September – 11. September Insel Fehmarn – Halbinsel Falsterbo mit Siggi Pfingsten 19. September – 27. September Herbstvogelzug im Osten Ungarns mit Carl’Antonio Balzari und Janos Vilagosi 24. September – 02. Oktober Andalusien / Gibraltar mit Dr. Manuela Seifert und Stephen Daly

22. April – 01. Mai NEU Marokko mit Peter Brechbühl 08. Oktober – 15. Oktober La Gomera – Wal- & Delfinbeobachtungen mit Dr. Manuela Seifert 19. Oktober – 05. November NEU Patagonien – Feuerland mit Dr. Manuela Seifert 23. November – 17. Dezember Weltnaturerbe Galápagos-Inseln mit Dr. Manuela Seifert

VOGELWARTE REISEN 2016 12. März – 19. März Algarve – Alentejo mit Dr. Manuela Seifert und Ray Tipper 07. April – 16. April Extremadura – Coto Doñana mit Dr. Manuela Seifert 29. April – 07. Mai Montenegro – Albanien mit André Weiss / von Liberty Bird 06. Mai – 16. Mai Nordost-Griechenland mit Carl’Antonio Balzari und Alex Contos 07. Mai – 15. Mai Polen – Biebrza und Bialowieza mit Stephan Siegfried 17. Mai – 24. Mai NEU Greifswald und Unteres Peenetal mit Siggi Pfingsten 23. Mai – 28. Mai Französischer Jura mit Martin Blattner

09. Oktober – 16. Oktober Bretagne – Insel Ouessant mit Martin Blattner

KULTUR UND GARTEN REISEN 2016 17. März – 22. März Kamelienblüte in Portugal mit Luisa Silva Cunha April Villengärten am Comersee mit Brigitta Michel April/Mai Cornwall mit Dr. Francis Rossé Mai Verborgene Gärten in Venedig mit Dr. Claudia Bonifaccio Mai/Juni NEU Bauerngärten im Schwarzwald mit Hannah Mader Mai/Juni NEU Rosengärten der Franche-Comté mit Brigitta Michel Juni Rosengärten der Normandie mit Michael Erkelenz August Nordwales mit Dr. Francis Rossé September NEU Schleswig-Holstein mit Inge Siegert

Hinweis zum Reisekalender 2016

25. Mai – 02. Juni NEU Finnland mit Jerome Fischer / von Liberty Bird 28. Mai – 04. Juni NEU Sizilien mit Dr. Manuela Seifert und Stephen Daly 29. Mai – 06. Juni Helgoland mit Siggi Pfingsten 27. August – 05. September Schottisches Hochland mit Carl’Antonio Balzari 2

Der vorgängig vorgestellte Reisekalender 2016 ist noch nicht vollständig und es kann Abweichungen in den Programmen geben, da einzelne Reiseprojekte zur Zeit noch in Bearbeitung sind. Die gesamte Angebotspalette mit allen Reisen im nächsten Jahr finden Sie in den Jahreskatalogen 2016, die zwischen September und Dezember erscheinen werden.


REISEN

04. – 18. Oktober 2015 auf Anfrage Botswanas unberührte Wildnis Zeltcamp-Safari zwischen Okavango-Delta und Victoria-Fällen Botswana hat sich dank früher und intensiver Schutz-Bemühungen seiner nicht für Massentourismus zugänglichen Urlandschaften seine Ursprünglichkeit und Unberührtheit weitgehend erhalten können. Von einmaliger Besonderheit ist das Okavango-Delta, ein riesiges Feuchtgebiet umgeben von Wüste. Eine der bekanntesten Wildreservate im südlichen Afrika ist der ChobeNationalpark, der sich über eine riesige Fläche von 10´566 km² erstreckt und verschiedene Lebensräume aufweist wie die Savuti-Sektion im Westen des Parks. Eindrucksvoll ist im Chobe die riesige Elefantenpopulation, welche in den letzten Jahren ständig angewachsen ist und zur Zeit bei 120´000 Individuen liegt. Die Herden wandern bis zu 200 km, je nach saisonalem Wasserangebot, gefolgt von grossen Gruppen von Zebras, Kaffernbüffeln, Giraffen und Impalas; mit Stephan Siegfried

FÜR KURZENTSCHLOSSENE 2015/2016

25. November – 19. Dezember 2015 Weltnaturerbe Galápagos-Inseln Zweiwöchige Kreuzfahrt an Bord der Jacht «TIP TOP III» sowie Anschlussprogramm im Oberen Amazonasgebiet Die Galápagos-Inseln gehören zu den faszinierendsten Naturschätzen unserer Erde mit einzigartiger Pflanzen- und Tierwelt. «Islas Encantadas» – die verwunschenen Inseln – nannte der Entdecker, der spanische Bischof Berlanga diese rund tausend Kilometer vom Festland entfernte vulkanische Inselgruppe im äquatorialen Ostpazifik. Grosse Höhenunterschiede, komplexe ozeanische Strömungen und ein abwechslungsreiches Klima haben unterschiedliche Lebensräume und eine bemerkenswerte Artenvielfalt der Tierwelt geschaffen. 97 Prozent der Reptilien und Säugetiere und 75 Prozent der Landvogelarten sind auf den Galápagos-Inseln endemisch. Bereits 1978 wurden die Galápagos-Inseln auf die UNESCO-Liste des Weltnaturerbes aufgenommen und im Dezember 2001 um das bereits bestehende Meeresschutzgebiet erweitert. Mehrstündige Aufenthalte auf den Inseln bieten während der zweiwöchigen Kreuzfahrt schönste Möglichkeiten zum Entdecken und verweilen; mit Dr. Manuela Seifert

19. – 27. September 2015 Herbstvogelzug im Osten Ungarns Im Herbst ziehen grosse Vogelschwärme über Ost-Ungarn. Sie fliegen entlang dem Fluss Theiss, der langsam durch die östlichen Teile des Landes fliesst. Die Vögel nützen die geografische Lage aus, dass die Theiss die Karpaten durchbricht und einen günstigen Übergang zum Hochgebirge bietet. Die Zugvögel, die von ihren weit entfernten Brutplätzen von den arktischen Tundren und asiatischen Steppengebieten kommen, finden in der HortobágySteppe ähnliche Landschaften wie zu Hause. Jedes Jahr machen hier Tausende von Kranichen, Gänsen, Enten und Limikolen Zwischenstation, gefolgt von seltenen Greifvögeln; mit Carl’Antonio Balzari und János Világosi

04. – 11. Oktober 2015 West-Bretagne mit Insel Ouessant Aufgrund ihrer exponierten Lage vor der Westspitze der Bretagne zwischen dem Ärmelkanal und dem Atlantik bietet sich die Insel Ouessant den durchziehenden Vögeln geradezu optimal als Rastplatz an. Das gut 15 km² kleine Eiland aus Granit beherbergt über 400 nachgewiesene Vogelarten und zählt damit zu einem der artenreichsten Flecken Europas mit vielen Ausnahmeerscheinungen. Die Region verfügt über herrliche Landschaften und bietet einen sehr attraktiven Hintergrund für vielseitige Vogelbeobachtungen; mit Martin Blattner

04. – 12. Oktober 2015 Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer Insel Baltrum und Leybucht Das Wattenmeer vor der niedersächsischen Nordseeküste ist seit 1986 als Nationalpark geschützt. Diese weltweit einzigartige Naturlandschaft gilt als eines der grössten küstennahen und Gezeiten abhängigen Feuchtgebiete der Erde mit einer besonderen Artenvielfalt. Wir besuchen die Leybucht nahe des kleinen Hafenortes Greetsiel – ein fantastisches Vogelparadies – dazu die Kleipütten (Deichbauentnahmestellen) und die kleine gemütliche Insel Baltrum; mit Siggi Pfingsten

15. – 27. Januar 2016 Preisreduktion (Details in der Beilage) Tierparadiese im Norden von Tansania Zur Zeit der Migration der Huftiere in der Serengeti Der konsequente Naturschutz des ostafrikanischen Landes Tansania hat grossflächige Schutzgebiete bewahrt, in denen Millionen von Tieren geradezu ideale Lebensräume finden. Zu den bekanntesten und aussergewöhnlichsten gehören der Serengeti-Nationalpark sowie das Naturschutzgebiet des Ngorongoro-Kraters. Unsere Safari beginnt am Fusse des schneebedeckten Kilimanjaro und führt zunächst zu den Momella-Seen des ArushaNationalparks und dann durch die bekannteren Schutzgebiete Tarangire und Manyara. Vorbei am Ngorongoro wird das weiträumige Kurzgrassteppengebiet der Serengeti erreicht. Ende Januar kann in der Regel besonders im Gebiet des Ndutu-Sees die grosse Migration der Huftiere erlebt werden, eine Tierkonzentration von über einer Million Weissbartgnus und weiteren Huftieren; mit Dr. Manuela Seifert

08. – 16. November 2015 Sierra Morena und Coto Doñana-Nationalpark Auf der Fährte des Iberischen Luchses Zwischen den nördlichen Gebirgszügen von Huelva, Sevilla und Córdoba liegt das Gebiet, das unter dem Namen Sierra Morena bekannt ist und 2002 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Die Landschaft besteht aus weitläufigen Weidegebieten mit Stein- und Korkeichen, die seit Jahrhunderten extensiv genutzt wurden. Der Nationalpark Coto Doñana an der Atlantik-Küste Südspaniens ist Refugium für eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Früher war dieses Land dem Adel als Jagdgebiet (spanisch Coto) vorbehalten. Inzwischen wurde eine Fläche von 73´000 ha unter Schutz gestellt und ist UNESCO-Weltnaturerbe. Hier lebt eine der seltensten Katzenarten der Welt, der Pardelluchs, auch Iberischer Luchs genannt; mit Dr. Manuela Seifert

02. – 14. Februar 2016 Sri Lanka – Landschaften, Flora und Kultur Die Flora Sri Lankas weist trotz isolierter Insellage ein ungewöhnlich breites und interessantes Artenspektrum auf. Rund 3000 verschiedene Blütenpflanzen wurden bisher gezählt, davon sind etwa 850 Arten endemisch. Hinzu kommen etwa 200 eingeführte Arten, die zum Teil eine starke Ausbreitung erfahren haben und das Vegetationsbild des Landes heute wesentlich mitbestimmen. Ebenso vielseitig wie die Natur ist die weit über tausendjährige singhalesische und tamilische Kultur. Auch auf dieser Reise werden einige der einzigartigen Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie der Löwenfelsen von Sigiriya, die Ruinen der einstigen Königsstadt Polonnaruwa und das heute noch als Heilige Stadt des Buddhismus verehrte Kandy. Sie alle gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO; mit Kevin Nobs und Richard Mendis

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NATUR ERLEBNIS REISEN

Die Landflucht des Menschen, die in den 1960er Jahren in den Berggebieten begann und sich bis in die 1980er Jahre verstärkte, war Auslöser dafür, dass der Wolf in genau diese Gebiete, vor allem oberhalb der Waldgrenze, wieder vordrang. Hier lebt er, überwacht sein Jagdgebiet, zieht seine Jungen auf und ernährt sich vor allem von Gras- und einigen Fleischfressern. Hirsch, Reh, Gämse, Wildschwein, aber auch Fuchs, Dachs, sowie ab und zu ein Haustier stehen auf seinem Menüplan. In den «Wolfsbergen» lebt aber nicht nur dieses beeindruckende Raubtier. Auch das reichhaltige, Jahrhunderte alte, ethnografische Erbe rund um den Wolf ist eindrücklich. So kann man da und dort noch alte Wolfsfallen, die «chorcos» finden, verschiedene Arten von Steinpferchen für das Vieh, sowie Erzählungen und künstlerische Darstellungen in den zahlreichen romanischen Kirchen der Gegend. Es bleibt zu hoffen, dass dieses emblematische Tier noch lange Zeit in den Bergen Kantabriens gehört, gesehen und «gefühlt» werden kann.

EUROPA 2016

Ein anderes Säugetier, welches in dieser Region beheimatet ist und ebenfalls zu den bedrohten Tierarten zählt, ist der Kantabrische Braunbär. Die Geburtenrate der Braunbären ist leider rückläufig. Das liegt zum Einen an dem ungünstigen Geschlechterverhältnis in der spanischen Bärenpopulationen (es gibt wesentlich mehr Männchen als Weibchen) und zum Anderen an einer Unterernährung der Tiere. Eine ihrer Hauptnahrungsquellen in Asturien waren lange Zeit das Fallobst von Streuobstwiesen. Doch viele Wiesen verfallen, da die Menschen ihre Höfe aufgegeben haben und in die Städte gezogen sind. Auch Wilderer machen Jagd auf die letzten Braunbären Spaniens. Ihr Pelz und das Fleisch wird verkauft. Vor wenigen Jahren war die Zahl der wild lebenden Bären auf einen Tiefststand von weniger als 80 Tieren geschrumpft. Aufgrund von Schutzbemühungen leben mittlerweile wieder schätzungsweise 140 Tiere im kantabrischen Gebirge. Seit Mitte der 1990er Jahre kämpft die Naturschutzorganisation «Fapas» für die Braunbären und versucht das Gebiet im Norden Spaniens als Lebensraum für die Tiere zu sichern. Besonders wirksam ist die starke Präsenz von Rangern in den Brennpunktgebieten der Wilderei. Dank Fapas ziehen heute wieder Bärinnen ihre Jungen in Gebieten auf, in denen es Jahrzehnte lang keinen Bärennachwuchs gab. Im Westteil des Kantabrischen Gebirges konnte die Wilderei stark eingedämmt werden. Der Bärenbestand hat sich dort bereits etwas erholt. Weitere Massnahmen wie zum Beispiel die Bereitstellung der Nahrungsgrundlagen sind unerlässlich und zeigen, dass der Braunbär ohne die Unterstützung durch den Menschen keine Überlebenschance hat. Die Bestände an Fruchtbäumen werden aufgeforstet, vorwiegend Maronen- und Obstbäume. Zusätzlich werden bärensichere Bienenstöcke aufgestellt. Dadurch wird die Bestäubung der Obstbäume gesichert. Doch es wird noch viel Hilfe benötigt, um den Bären im Norden Spaniens eine Zukunft zu schenken.

Das Gebirge von Palencia – das Gebirge der Wölfe Im Herzen der Kantabrischen Kordilleren befindet sich die «Montaña Palentina», das Gebirge von Palencia, mit einer Ausdehnung von 1786 km² und einer Bevölkerungsdichte von lediglich 13 Einwohnern/km². In diesem äusserst gebirgigen Gelände mit Laubwäldern und weiten Tälern lebt eine Vielzahl an Säugetieren (von insgesamt 76 auf der Iberischen Halbinsel lebenden Säugetierarten, findet man hier 67). Betrachtet man die iberische Fauna, ist wohl der Wolf die polemischste und widersprüchlichste, zugleich aber auch die faszinierendste und emblematischste Art, um die sich Legenden und Geheimnisse ranken. Bewundert und verteidigt von den einen, verhasst und gejagt von anderen – der Wolf ist ein mächtiger und geschickter Karnivor, ein Jäger, der über Tausende von Jahren hinweg dem Menschen ein Konkurrent war und ihm manchmal «seine» Jagdbeute oder Haustiere strittig machte, um zu überleben. Der Iberische Wolf (Canis lupus signatus) wurde 1907 (Angel Cabrera Latorre) als eigene Unterart beschrieben, obwohl dieser Status heute umstritten ist. Äusserlich unterscheidet er sich von anderen Wölfen u.a. durch die schwarzen Markierungen an den Vorderläufen, die dunkle Linie am Schwanz, sowie die Weissfärbung unterhalb der Schnauze und am Hals. Eine Besonderheit des Iberischen Wolfes ist sein Rudelverhalten. So sind die Rudel dieser Wolfsunterart meist sehr klein und bestehen nur aus den beiden Elterntieren und dem Wurf aus dem aktuellen Jahrgang. Heute leben im Gebirge von Palencia etwa acht fortpflanzungsfähige Rudel mit schätzungsweise 72 Individuen, abhängig von der Jahreszeit. Das hängt damit zusammen, dass es sich um eine jagdbare Art handelt – obschon sich der Iberische Wolf nach wie vor auf der Liste der gefährdeten Arten Spaniens befindet – und sich die Tiere vor allem in den Herbstmonaten in die sicheren Bergzonen zurückziehen und dann am häufigsten dort beobachtet werden können.

(Laurentino García Cayón)

01. September – 09. September 2016 Im Reich des Iberischen Wolfes, des Kantabrischen Braunbärs und der Europäischen Wildkatze / NEU mit Dr. Manuela Seifert

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NATUR ERLEBNIS REISEN

Punta Cevallos auf der Insel Española, wo zwischen 1984 und 1997 hunderte von Brutpaaren beobachtet wurden, sind seit 1998 keine Brutpaare mehr aufgetreten. Auch an anderen, früher wohlfrequentierten Brutkolonien werden massive Rückgänge beobachtet. Diese Beobachtungen stammen unter anderem von Dr. Hendrik Hoeck, ehemaliger Direktor der Charles Darwin Forschungsstation und seit über 30 Jahren regelmässiger Galápagos Besucher. Er hat in den letzten Jahren einen starken Rückgang der Brutpaare beobachtet. Inzwischen wurde eine wissenschaftliche Bestandesaufnahme der Blaufusstölpel in Galápagos lanciert. Dabei sollte nicht nur der Gesamtbestand ermittelt werden, sondern auch das Geschlechterverhältnis sowie das Verhältnis zwischen brütenden und nicht-brütenden Individuen bestimmt werden. Auch die Überlebensrate der Küken und der erwachsenen Tiere sowie ihre Abhängigkeit von Sardinen als Nahrungsquelle soll erforscht werden.

ÜBERSEE 2016

Sollte sich dabei zeigen, dass die Population der Blaufusstölpel in Galápagos wirklich zurückgeht, müssten Massnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Population bestimmt und ergriffen werden. Nur so kann die einzigartige Biodiversität des Galápagos Archipels bewahrt werden und wird nicht um eine attraktive Art mit Kultussymbolcharakter ärmer.

Der Blaufusstölpel – Liebling aller Galápagos Reisenden

Zunächst wurden während Feldexkursionen im ganzen Archipel die Bestände der Blaufusstölpel aufgenommen und die Tiere mit Fussringen individuell markiert. Dabei wurden auch ihr Geschlecht sowie Basismasse aufgenommen. 20 Tiere wurden mit Sendern versehen, so dass deren Bewegungen innerhalb des Archipels verfolgt werden konnten. Die Brutkolonien der Tiere wurden in viermonatlichen Intervallen besucht, dabei wurden die Anzahl Nester, Jungtiere und Brutpaare aufgenommen. Ebenso wurde die Nahrungszusammensetzung der Tiere bestimmt.

Die Blaufusstölpel (Sula nebouxii) gehören zu den charismatischen Vertretern der Fauna der Galápagos Inseln. Kaum ein Besucher des Archipels, der nicht von ihren blauen Füssen, ihren Tanzritualen während der Balz oder ihren torpedogleichen Sturzflügen während des Fischfangs schwärmt und beeindruckt ist. Und immer wieder auch die Frage, was es mit ihren Füssen mit dieser intensiven Blaufärbung wohl auf sich hat.

Die gesamte Population im Galápagos Archipel dürfte schätzungsweise 6000–8000 Blaufusstölpel zählen, was im Vergleich zum Bestand in den Jahren zwischen 1960 und 1970 von 20´000 bis 30´000 Vögeln ein substantiell grosser Rückgang darstellt. Die Tatsache, dass kaum Brutaktivitäten beobachtet wurden, dürfte die demographische Ursache für diesen Rückgang sein. Als Grund für die fehlenden Brutaktivitäten vermuten die Forscher Nahrungsmangel, da brütende Blaufusstölpel sich und vor allem ihre Jungen primär von Sardinen ernähren. Und auf die Sardinen soll im weiteren Verlauf der Studie der Fokus gelegt werden. Sollte es tatsächlich so sein, dass die erwachsenen Blaufusstölpel zwar weiterhin eine «normale» Sterblichkeit aufweisen, aufgrund des Sardinenmangels aber keine Fortpflanzung und Jungenaufzucht mehr erfolgt, würde diese charismatische Vogelart ohne Gegenmassnahmen langfristig aus dem Inselökosystem verschwinden.

Blaufusstölpel kommen fast im ganzen Archipel vor und gehören zu den gut sichtbaren Tieren. Sie nisten am Boden, allerdings findet kaum ein Nestbau statt. Ihre zwei Eier werden jeweils auf dem blanken Erdboden ausgebrütet, entsprechend anspruchslos sind die Tiere in Bezug auf ihre Nistplätze. Spektakulär ist die der Brut vorangehende Balz, bei der beide Tiere miteinander rufen, einander umkreisen und sich gegenseitig immer wieder ihre blauen Füsse zeigen. Auch Stöckchen oder Steine werden als Brautgeschenke während der Balz vom Männchen ans Weibchen übergeben. Als Seevögel sind die Blaufusstölpel gut an das Tauchen und Schwimmen im Wasser angepasst. Meist jagen sie in Gruppen, wobei sie nach der Sichtung eines Fischschwarmes torpedogleich aus 30–40m Höhe ins Wasser tauchen und den Fischen auch unter Wasser schwimmend noch nachstellen. Ihre Nahrung besteht primär aus Sardinen.

(Quelle: Verein Freunde der Galápagos Inseln Schweiz)

Trotz ihrer hohen Attraktivität liegt bisher keine einzige gesamthafte Studie über die Blaufusstölpel der Galápagos Inseln vor. In einer Schätzung aus dem Jahr 1978 spricht Bryan Nelson von mehr als 10´000 Tieren, dies ist aber eine sehr ungenaue Angabe. Verschiedene Wissenschaftler haben an einzelnen Brutkolonien Bestandeszahlen aufgenommen, jedoch handelt es sich hier nur um punktuelle Werte, die auch untereinander nicht koordiniert waren. Auch wenn bis heute nur wenige gesicherte Zahlen über den Bestand der Blaufusstölpel in Galápagos vorhanden sind, gibt es nun alarmierende Indizien, die für einen dramatischen Rückgang der Population hinweisen. Bei

25. November – 19. Dezember 2015 23. November – 17. Dezember 2016 Weltnaturerbe Galápagos-Inseln Zweiwöchige Kreuzfahrt an Bord der Jacht «TIP TOP III» sowie Anschlussprogramm im Oberen Amazonasgebiet mit Dr. Manuela Seifert

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VOGEL WARTE REISEN

nannte Art brütet hier in den letzten Jahren regelmässig mit dem deutschlandweit höchsten Bestand. Ausserdem hat die Peeneniederung seit den ersten Polderauflösungen einen enormen Zuwachs als Rast- und Durchzugsgebiet vor allem für Entenvögel, Gänse und Schwäne, Kiebitze und Goldregenpfeifer, Rallen und Taucher erfahren. Trotz seiner geringen Fliessgeschwindigkeit hat sich der Fluss seit Ende der letzten Eiszeit tief in die meist lehmigen, örtlich sandigen Grundmoränenlagen vorhergehender Eiszeiten eingegraben. Die mineralischen Talränder mit ihren trockenen und gelegentlich nährstoffarmen Hanglagen bilden mit ihrer ganz andersartigen Flora und Fauna einen reizvollen Kontrast zur unmittelbar angrenzenden nassen Torfniederung. Das floristische Bild der Talhänge ist vor allem im späten Frühjahr und Frühsommer zumindest stellenweise artenreich und bunt. Zu nennen sind Stengellose Kratzdistel, Berg- und Zickzack-Klee, Pech-Nelke, Kleiner Wiesenknopf, Wiesen-Margerite, Berg-Haarstrang, Scabiosen-Flockenblume, Wiesen-Schlüsselblume u.a. Seltene Pflanzen sind Heide-Günsel, Weidenblättriger Alant, Knäuel-Glockenblume, Kuhschelle und Färber-Hundskamille. Diese Pflanzengesellschaften der Trocken- und Halbtrockenrasen repräsentieren den Lebensraum einer entsprechend angepassten Insektenfauna; z.B. von verschiedenen Blutströpfchen-Faltern, von zwei Ölkäferarten und diversen Zikaden, Grillen und Heuschrecken.

2016 Die Peene – der Amazonas des Nordens

An der Grenze von Feucht- und Trockenhabitaten wandernd, erschliesst sich dem Besucher die Tier- und Pflanzenwelt beider Lebensräume gleichzeitig in einem sonst selten zu beobachtenden Artenreichtum.

Die Peene ist der drittlängste Fluss Mecklenburg-Vorpommerns. Ihren Namen erhielt sie bereits von den Slawen; er bedeutet einfach «Bach» oder «Fluss». Sie erstreckt sich vom Kummerower See über 85 km in östlicher Richtung und mündet schliesslich östlich von Anklam in den Peenestrom. Die Peene, die mit einem geringen Gefälle von insgesamt nur 24 cm dahinfliesst, gehört zu den letzten unverbauten Flüssen Deutschlands und ist nicht durch Staue und Wehre reguliert. Nur kleine Flussabschnitte sind begradigt und lediglich in städtischen Bereichen gibt es Uferbefestigungen.

Häufig leuchten bereits auf der anderen Seite des Weges die Wiesen gelb von Trollblumen sowie rot von Mehl-Primeln und Orchideen. Bis zu 12 Orchideenarten finden sich in den Feuchtwiesen des Peenetals. In der Luft tummeln sich unzählige Libellen und nicht selten trifft man auch auf den MoschusBockkäfer, der mit seinen bis zu vier Zentimetern Grösse und grünbronzefarben schillernd besonders im Flug ein beeindruckendes Naturschauspiel liefert.

Ruhig windet sich der Fluss ohne nennenswerte Eigenströmung durch grossräumige, naturnahe Moorlandschaften – ein Paradies für Wasserwanderer. Flachwasserseen, Torfstiche und Feuchtwiesen ergänzen das Mosaik aus Niedermooren, Quellmooren, Altarmen (abgeschnittene Flussteile), verlandeten Gräben, ausgedehnten Röhrichten und Bruchwäldern. Hier findet sich fast die gesamte Palette an Feuchtlebensräumen des Binnenlandes, was sich auch im Vorkommen von Amphibien wie dem Kammmolch und der Rotbauchunke widerspiegelt. Etwa 40 Säugetierarten sind im Peenetal anzutreffen. Bekannt ist das Peenetal jedoch für seine grossen Fischotter- und Biberpopulationen, die flächendeckend verbreitet sind. Es ist nicht schwierig, Biber im Peenetal zu beobachten. Wer einen lebenden Biber in freier Wildbahn sehen will, kann die Tiere im Sommer in der Dämmerung auf der Peene regelmässig antreffen. Zu dieser Zeit mit dem Boot unterwegs, ist die Sichtung von 10 bis 20 Tieren keine Seltenheit.

Das Peenetal war zwischen 1992 und 2009 Gegenstand des bisher grössten Naturschutzprojekts Deutschlands. Im Rahmen des vom Bund geförderten Projektes «Peenetal/Peene-Haff-Moor» flossen rund 28,5 Millionen Euro in die Renaturierung des rund 40´000 Hektar umfassenden Gebietes. Mit der Gründung des Naturparks im Jahr 2011 will die Landesregierung das erreichte Naturschutzniveau sichern und die Region weiter entwickeln. Die Flussniederung der Peene ist mit ca. 20´000 ha auch eines der grössten zusammenhängenden Niedermoorgebiete Mittel- und Westeuropas. Sie zeigt den grössten Ursprünglichkeitsgrad aller norddeutschen Flusstäler.

Auch die Vogelwelt zeigt die überregionale Bedeutung des Peenetals: 30 europaweit geschützte Arten wie z. B. die Rohrdommel, das Tüpfelsumpfhuhn oder der Grosse Brachvogel brüten im Peenetal mehr oder weniger regelmässig. Neben Fisch- und Seeadler ist auch der seltene und stark bedrohte Schreiadler anzutreffen. Besonderheiten sind zudem das Auftreten der Weissbartseeschwalbe und des Stelzenläufers; zumindest die erstge-

17. Mai – 24. Mai 2016 Greifswald und Unteres Peenetal / NEU mit Siggi Pfingsten

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KULTUR UND GARTEN REISEN

winzigen weissen Rosen, im Neptun-Brunnen schwimmen blassrosa Seerosen. Duftender Jasmin rankt die Mauern empor, und in den geometrisch angeordneten Beeten wachsen alte Rosensorten. Die Gartenarbeiten lässt sie mittlerweile von einigen Gärtnern verrichten. Ab und zu vermietet sie ihren sehr gut erhaltenen Palazzo für Film- und Werbeaufnahmen. Am Beispiel des Palastgartens der Barnabò-Familie lässt sich die Charakteristika eines venezianischen Gartens anschaulich aufzeigen. Zwei Steinstufen führen vom Eingangsbereich hinauf in den Garten, er ist höher gelegt, damit er gegen Überschwemmungen gesichert ist. Trotzdem schwappte das Meer bei einem Hochwasser vor einigen Jahren vom Canal Grande bis in den Innenhof des Palastes und richtete grossen Schaden an. Ein weiteres Element: Wie in jedem venezianischen Garten gibt es eine Zisterne; das Regenwasser wird unter dem Innenhof gesammelt und zur Bewässerung verwendet. Zisternen sieht man in der ganzen Stadt, sie fallen dem Besucher zum Beispiel auf, wenn man auf dem Campo San Polo, dem Campo Santo Stefano oder dem Campo San Barnaba einen Kaffee trinkt. «Campo» heisst eigentlich «Feld» oder «Acker» und tatsächlich waren diese Plätze früher grüne Felder. Erst später wurden sie versiegelt und mit Zisternen versehen, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Wegen der Zisternen gibt es kaum Bäume in Venedig, denn sie würden mit ihren Wurzeln die unterirdischen Wasserspeicher zerstören. Überhaupt muss Venedig früher viel grüner gewesen sein, von 1600 bis 1800 galt Venedig gar als «Königin der Gärten», die Stadt hatte so viele botanische Gärten aufzuweisen wie das restliche Italien zusammen. Als es enger wurde in der Stadt, verschwanden sie nach und nach. Obst und Gemüse kommt heutzutage fast ausschliesslich vom Festland und von der Gemüse-Insel Sant’Erasmo. Der dünne Spargel und die kleinen Artischocken von dort sind in der venezianischen Küche äusserst beliebt.

2016 Venedig und sein geheimes Grün Venedig ist eigentlich eine Stadt der Steine. Rund 60´000 Menschen wohnen noch im historischen Zentrum (weitere 30´000 leben auf Inseln in der Lagune und170´000 auf dem Festland). Statistisch gesehen muss sich ein Venezianer mit 1,5 m² Grünfläche begnügen – traurig wenig in Vergleich zu Städten wie München (bis zu 35 m²), London (40 m²) oder Stockholm (120 m²). Der Grund dafür ist offensichtlich: Jedes mühsam dem Meer abgerungene Stückchen Land ist wertvollster Baugrund. Die sumpfige Lagune ist nicht gerade vielversprechend für eine blühende Gartenkultur, denn jedes Gramm Humus muss mit Booten herangeschafft und wohlüberlegt platziert werden. Durch die regelmässigen Überschwemmungen enthält das Grundwasser zudem Salz, was den meisten Pflanzen nicht gut bekommt.

Eine ganz andere Entstehungsgeschichte hat der Garten der aus der Schweiz stammenden Ottilia Iten. Auf der vorgelagerten Insel Giudecca hat sie im Laufe der letzten dreissig Jahren aus einem einfachen Gemüsegarten ein wunderbares Blumenreich mit rund 60 Clematis- und 30 Rosensorten erschaffen – ein Gartenjuwel, fern von Palazzi und Adelsfamilien. Nach Venedig zog sie nicht der Liebe wegen – die kam später – sondern als Sekretärin des Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Sie lernte ihren Mann aus Süditalien kennen und liess sich mit ihm auf der Giudecca nieder.

Aufgrund dieser Voraussetzungen hat jedes begrünte Fleckchen in Venedig einen besonders hohen Stellenwert und sei es nur ein Terrakotta-Kübel mit Lavendel, Rosmarin und Basilikum. Aber auch richtige Gärten gibt es einige, sie sind nur schwer zu finden. Die meisten sind nicht ohne Weiteres zugänglich, weil es sich in der Regel um Privat-, Kloster- und Hotelgärten handelt. Wenn eine Familie einen Garten besitzt, hat sie ihn seit Generationen bestens gehütet und vor neugierigen Blicken mit meterhohen Mauern und dicken Toren geschützt.

Wer nicht das Glück hat, den Zutritt zu einem der exklusiven Privat-Gärten zu erlangen und trotzdem im Grünen verschnaufen möchte, hat in Venedig die Wahl zwischen fünf öffentlichen Parks. Im grössten davon findet alle zwei Jahre die Kunst-Biennale statt. Die Giardini Pubblici wurden im 19. Jahrhundert auf Betreiben Napoleons angelegt, dem die Lagunenstadt gar nicht gefallen haben soll, weil es für seinen Geschmack zu wenig Grün gab. Man kann sich aber auch ein Ticket für das Kunstmuseum Fondazione Querini Stampalia erstehen und sich in den kleinen, kunstvoll angelegten Hofgarten setzen mit seinen antiken Skulpturen, Papyruspflanzen und einem geometrischen Wasserlauf.

Der am Canal Grande direkt beim Campo San Samuele gelegene Palazzo Malipiero Barnabò zum Beispiel, stammt aus dem späten 14. Jahrhundert. Der relativ grosse Garten im Innenhof wird von der Hausherrin Contessa Anna Barnabò liebevoll gepflegt. Als die Gräfin vor mehr als 20 Jahren in die venezianische Adelsfamilie einheiratete, hatte sie zunächst keine Ahnung von Pflanzen, dafür aber ein Händchen für Farben und Symmetrie. Das sieht man dem Garten an. Neben einer Vielzahl von Buchsbäumchen, Efeuranken und Oleanderbüschen setzt sie die Farbtupfer, indem sie Rosen aus Pistoia einpflanzen lässt oder bunte Iris aus Frankreich importiert. Die Rosatöne der Kamelien, Hortensien und Oleanderbüsche sind auf die Blauschattierungen von Iris und Azaleen abgestimmt. In einem Becken blüht ein Teppich aus

Mai Palazzi und verborgene Gärten in Venedig mit Dr. Claudia Bonifaccio

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17. März – 22. März

30. Januar – 06. Februar

Kamelienblüte in Porto und im Dourotal

Schneeschuhwandern im Münstertal / Val Müstair

eine einladende Ouvertüre zur Gartensaison mit Luisa Silva Cunha

mit Stefan Felix oder Rinaldo Salvett Das Val Müstair – am südöstlichsten Zipfel der Schweiz zwischen dem Schweizer Nationalpark und dem Südtirol gelegen – gehört zu den schönsten Alpentälern unseres Landes. Mit seiner intakten Natur und dem milden Klima bietet es erholungssuchenden Gästen, die das Besondere lieben, eine Fülle von Naturerlebnissen im Sommer und im Winter. Das Tal umfasst sechs Dörfer, welche alle ihren eigenen Charakter bewahrt haben. Kultureller Höhepunkt und besonderes Juwel im Val Müstair ist das international bekannte Kloster St. Johann, welches zu den UNESCO-Weltkulturgütern zählt.

Als stimmungsvoller Start in die neue Gartensaison bietet sich die frühe Frühlingsblüte und speziell auch die Kamelienblüte im Norden Portugals ganz besonders an. Der «Norden» liegt hier allerdings auf dem 41. Breitengrad – wie zum Beispiel auch Sardinien oder Neapel – also für uns doch recht südlich und somit geprägt von einem milden Frühlingsklima. Nebst vielseitigen kulturellen Sehenswürdigkeiten stehen auf dieser Reise die Kamelien im Vordergrund, denn die Liebe zu diesen Boten des Frühlings hat hier bereits im 16. Jahrhundert Fuss gefasst, als erste Kamelien aus Japan und China hergebracht und zur Herstellung von Tee verwendet wurden. Anfangs des 19. Jahrhunderts brachten zudem englische Portweinhändler weitere Sorten aus England mit. Eine wahre Kamelien-Euphorie brach in der gesamten westlichen Welt, so auch in Porto und seiner Umgebung aus. Die Artenvielfalt, die verschiedenen Formen und ihre Farbenpracht bereiten auch heute stets grosse Freude und können auf dieser Reise vielfach bewundert werden, so in diversen Gärten und insbesondere in der Kamelienausstellung von Celorico de Basto. Zudem ist diese Reise auch eine eigentliche Kulturreise zu drei UNESCO-Weltkulturstätten. Das sind einerseits die historischen Zentren von Porto und Guimarães sowie das Dourotal, die älteste gesetzlich geschützte Weinbauregion der Welt, wo seit über 2000 Jahren Wein angebaut wird und besonders berühmt wurde durch den auch heute noch sehr gepflegten Portwein.

20. Februar – 27. Februar

Schneeschuhwandern in den Sextner Dolomiten mit Christian Sordo oder Daniel Rogger Unüberwindlich scheinende Felszinnen über dichten Fichten- und Lärchenwäldern, über tiefeingeschnittenen Tälern mit naturnah bewirtschafteten Almwiesen: dies ist die wildschöne Landschaft der Sextner Dolomiten, die Nordostpfeiler der Dolomiten. Grandios darin die formenreichen Gipfel der Drei Zinnen und der «Sextner Sonnenuhr». Kein Wunder, dass ladinische Sagen von längst untergegangenen Reichen und von versteinerten Paradiesen zu berichten wissen. Diese paradiesisch anmutende Landschaft erhält im Winter einen ganz besonderen Zauber, wenn eine dicke Schneedecke diese Wälder und Almwiesen zudeckt und nur noch die überzuckerten Kalkfelsen in den blauen Himmel ragen.

Die Detailprogramme können angefordert werden

Preise In dieser Kundenzeitschrift publizieren wir keine Preise, weil gemäss Reisegesetz auch das genaue Programm, die genauen Leistungen sowie die Allgemeinen Reisebedingungen erwähnt werden müssen. Alle diese Angaben sind selbstverständlich in unseren Katalogen sowie in den Detailprogrammen enthalten, die jeweils im Herbst erscheinen.

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