ARCHITEKTURJOURNAL / WETTBEWERBE 3/2016 (326)

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P.b.b. GZ10Z038461M Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co KG Leberstraße 122, 1110 Wien

40. Jahrgang € 18,00

Wohnbebauung ehemalige Trollmann-Kaserne, Steyr Quartier 3, Graz-Reininghaus, Steiermark

Wohnraum schaffen

Flüchtlingsbewegungen und Bevölkerungszuwachs stellen hohe Anfor­ derungen an Wohnbaupolitiker, Bauträger und Architekten

Landwirtschaftliche Fach­ schulen/BHM Bruck, Salzburg Baumit Life Challenge 2016 Wienerberger Brick Award 2016 Freiham Nord, München, D // General­ sanierung Rudolfinum, Klagenfurt // Holzmanufaktur Greber, Bezau, ​­ Vorarl­ berg // Internationaler Architekturpreis DOMIGIUS

architekturjournal.wettbewerbe

@AJ_WETTBEWERBE www.wettbewerbe.cc

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Raum, ich selbst zu sein – für immer.

Ideen brauchen Raum. Den schafft ein Keller im ganzen Haus: Neben Stauraum werden hier auch Träume wie Sauna oder Heimkino wahr. Durch die Anbindung ans Erdreich sorgt das Raumwunder Keller für ein gutes Klima im ganzen Haus und kann sogar Heizkosten sparen. www.betonmarketing.at


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EDITORIAL

Energieeffizienz auf höchstem Niveau. DIE ARCHITEKTUR HAT KONZEPTE Österreich wird aufgrund der Flüchtlingsbewegungen jährlich mindestens 40.000 Menschen zumindest temporär unterbringen müssen. Dies könnte die Stunde der Architekten sein – meint Niklas Maak in der Frankfurter Allgemeinen. Selten würde die Zukunft einer ganzen Gesellschaft so sehr an dem hängen, was wo und wie gebaut wird. Doch der Feuilletonist kommt zu einem harten Urteil: „Je höher die Flüchtlingszahlen werden, desto mehr schrumpft der Anspruch an das, was gebaut werden soll.“ Die Architekten schweigen – schrieb Maak etwa vor einem halben Jahr. Ist die Architekturszene in diesen wenigen Monaten erwacht oder hat der Autor Fakten lediglich schon damals unbewusst ausgeblendet? Denn von Schweigen oder Inaktivität kann keine Rede sein, weder in Deutschland noch in Österreich. Architekturinstitute an fünf deutschsprachigen Universitäten – den Technischen Universitäten Wien, München, Berlin, der Jade Hochschule Oldenburg und der Leibniz Universität Hannover – haben sich zur Initiative „Home Not Shelter“ zusammengefunden und mit ihren Studenten Konzepte für leistbaren, schnell zu errichtenden Wohnraum entwickelt. Der österreichische Beitrag zur diesjährigen Architekturbiennale Venedig präsentiert Vorschläge, wie man geflüchteten Menschen zumindest kurzfristig so etwas wie ein Dach über dem Kopf zur Verfügung stellen kann. Ob eine bewohnbare Holzkiste und ein Selbstbau-Campingset etwas mit Architektur zu tun haben, darf in Frage gestellt werden – aber immerhin haben sich Architektinnen und Architekten Gedanken zu diesem Thema gemacht und nicht geschwiegen. Leerstand: Spekulation statt Unterkunft Der wahrscheinlich günstigste und schnellste Weg, temporären Wohnraum für Asylanten bereitzustellen, liegt allerdings in der Aktivierung des Leerstands in Gebäuden im öffentlichen Besitz. Laut Fabian Wallmüller von Architektur ohne Grenzen sind österreichweit 500 derartige Gebäude sofort nutzbar, weitere 300 nach Adaptierungen. Tatsächlich stellt sich dem Laien die Frage, warum beispielsweise das ehemalige Handelsgericht in der Wiener Innenstadt nicht genutzt werden kann. Dieses Gebäude wartet seit 13 Jahren immer noch auf den angekündigten Hotelbetreiber. Nachdem einige Günstlinge der damaligen Regierungsparteien an der Übersiedlung des Gerichts gute Provisionen verdient haben, stehen die 30.000 Quadratmeter Nutzfläche als Spekulationsobjekt leer und verfallen. Eine spannende Lektüre wünscht Roland Kanfer Chefredakteur 1

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I N H A LT

4

8

62

Editorial 1

Produkte & Systeme

Menschen

Einkaufszentrum Weberzeile

34

Alpine Shelter

36

Zaha Hadid

4

PSLA Architekten

5

SMAQ St. Pölten

38

Lukas Göbl

6

Stoiser + Wallmüller Architekten

7

Seestadt D22: Größte ­Ziegelbaustelle Österreichs

40

Interior Design

Architektur Erste Campus – das neue Headquarter der Erste Group

8

Thema Wohnbau Wohnraum schaffen – für alle

14

Architektur-Biennale: Bauen für die Front 19 Flüchtlingskrise und Baukultur

20

Wohnhausanlage Paulasgasse

22

Wohnbebauung Grüne Mitte Linz

26

Forum Heizen mit Bauteilaktivierung

28

Der Wert der Sanierung

31

Küche und Bad – die neuen Wohnzonen 42 Hotel Atlantis

48

Lebensart: Showroom Gaggenau

50

IOCC Flughafen Frankfurt am Main

52

Naturstein

Wohnanlage ehemalige Trollmann-Kaserne, Steyr, OÖ

64

Freiham Nord, München, D Baugebiete WA 7 und WA 8

68

Quartier 3, Graz-Reininghaus, Steiermark

70

Landwirtschaftliche Fachschulen/ BHM Bruck, Salzburg

74

Generalsanierung Rudolfinum, Klagenfurt, Kärnten

80

Holzmanufaktur Kaspar Greber, ​­Bezau, Vorarlberg 84 Internationaler DOMICO Architekturpreis DOMIGIUS

88

Ausschreibung Aluminium Architektur Preis 2016 90

Wohnen und arbeiten mit Naturstein

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Ausschreibung Hawa Student Award 2017 91

„Innenleben“ mit Naturstein

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Baumit Life Challenge 2016

Der Waschtisch als Skulptur

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Wienerberger Brick Award 2016

Krastaler Marmor für den Ruhestand

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Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG., ­ Leberstraße 122, A-1110 Wien // Chefredaktion: Roland Kanfer, T: +43-1-740 95-559, r.kanfer@bohmann.at // Redaktion: Mag. Claudia Süß, T: +43-1-740 95-557, c.suess@bohmann.at // Anzeigenleitung: Birgit Wilheim, T:+43-1-740 95-553, b.wilheim@bohmann.at // Anzeigen­assistenz: Silvija Stevanovic, T: +43-1-740 95-117, office@wettbewerbe.cc // Vertriebsleitung: Angelika Stola, T: +43-1-74095-462, a.stola@bohmann.at // Abo-Hotline: +43-1-74095-466, abo@bohmann.at. Preise: Einzelpreis/Jahresabonnement, Inland: € 18,00/€ 85,00 (inkl. Mwst.), Ausland € 20,60/€100,60 (Preise laut den gesetzlichen Vorschriften, inkl. Porto). Das Abonnement ist spätestens 30 Tage vor Bezugsjahresende kündbar. Postanschrift: Leberstraße 122, A-1110 Wien, T: +431-740 95-0 F: +43-1-740 95-183 // www.wettbewerbe.cc // Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: DI Barbara Jahn, Dr. Susanne Karr, DI Peter Matzanetz, DI Dr. Martin Treberspurg // L ­ ayout: Valence, office@valencestudio.com // Repro: Repromedia Druckgesellschaft mbH Nfg. KG, 1110 Wien // Druck: Ueberreuter Druckzentrum GmbH, A-2100 Korneuburg // Druckauflage: 10.000 //

92 102

Bankverbindung: UniCredit Bank // Urheberrecht: Es wird keine Haftung für etwaige Beschädigungen oder Verluste der zur Verfügung gestellten Unterlagen übernommen. Die Retournierung der Unterlagen erfolgt nur auf ausdrückliche Anforderung. Die drucktechnische Wiedergabe ist von der Qualität der übermittelten Unterlagen abhängig. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift wettbewerbe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu. Falls eine Vergütung vereinbart wurde, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages gestattet. Die in den Beiträgen vertretenen Meinungen der Autoren sind nicht unbedingt mit denen des Verlages identisch. Zum Zwecke einer leichteren Lesbarkeit der Texte wird auf eine geschlechterspezifische Schreibweise verzichtet. Berufsbezeichnungen wie Architekt, Designer etc. sind als solche geschlechtsneutral und gelten daher für Frauen und Männer.

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MENSCHEN

DIE PERFEKTE WELLE Nun, sie war keine, die die Wogen glättete, eher war sie diejenige, die die Wogen schlug. Und das im Licht der internationalen Aufmerksamkeit. Zaha Hadid war jemand, der es verstand, die Bühne für sich zu nützen – geschickt und nachhaltig – und das, seit sie das erste Mal am Horizont auftauchte.

© Steve Double

Zaha Hadid (1950 – 2016)

SIE WAR ES, DIE DAS ARCHITEKTONISCHE ALPHABET AUF DEN KOPF GESTELLT HAT: Z WIE ZAHA, EIN NAME, DEN MAN SICH EINFACH MERKEN MUSSTE.

© ZHA

Mathematik als Fingerübung Ihre Formensprache ist unvergleichlich und einzigartig. Der rechte Winkel war ihr so gut wie fremd, als hätte das Motto gelautet: Bloß nicht anecken! Viel mehr lagen ihr die Schraube, die Spirale, oder sollte man vielleicht besser sagen: der „Tornado“, war sie doch selbst einer, der die Architekturszene aufmischte wie selten jemand zuvor. Die vielfältig interessierte Kreative, die in ihrer Heimat eigentlich Mathematik studiert hatte, ließ sich niemals einschränken – weder beim Bauen, noch beim Designen. Sogar mit dem strengen Wiener Bundesdenkmalamt nahm sie es auf. Alles war ihr gleich lieb – egal ob Museum, Fabriksgebäude, Leuchte, Vase oder Bühnenbild. Ihr Repertoire reicht von der Schischanze bis zur Tischkultur, nichts war ihr zu klein oder zu groß.

Egal, ob Möbel (Bild: Sofa Moon für B&B Italia), Vasen oder Gebäude: Der Wiedererkennungsfaktor Zaha Hadid bleibt.

Wie alles von Zaha Hadid umstritten: Entwurf für das Stadion in Katar.

Barbara Jahn

Mut in den Adern Doch trotz ihrer schöpferischen Vielseitigkeit hatte sie es nicht leicht in der Branche anerkannt zu werden - oft wurde sie ob ihres eigenwilligen Designs belächelt und selten ernst genommen. Das änderte sich allerdings schlagartig, als die 1950 in Bagdad geborene Universalistin, die schließlich durch ihr Studium an der AA (Architectural Association) in London Wurzeln schlug, für 4

Vitra in Weil am Rhein die berühmte Feuerwehrstation baute. Sie gesellte sich damit zu den Großen der Szene wie Tadao Ando und erreichte so einen neuen Level in ihrem Berufsleben. Rückenwind bekam sie auch, wahrscheinlich gar nicht bewusst, durch die expressionistische Architektursprache ihrer männlichen Berufskollegen Rem Koolhaas, bei dem sie selbst ein halbes Jahr in die Lehre ging, Frank O. Gehry oder Daniel Libeskind, die sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht mehr in Schablonen pressen ließen. Geadelt wurde sie jedenfalls damit, dass sie die erste – und bisher einzige – Frau war, die den Pritzker Prize verliehen bekam. Für ihre Willenskraft, der sie vor allem in ihrer Architektur Ausdruck verlieh. Immer im Fluss Vom gestalterischen Blickpunkt aus betrachtet fast schon berührend ist die Konsequenz, mit der sie sich immer selbst treu blieb, sogar in Zeiten des allergrößten Erfolges mit einer Mannschaft von nicht weniger als 400 Architekten hinter sich: Egal, ob es sich um das Sofa Moon für B&B Italia handelte oder um das Abu Dhabi Perfoming Arts Centre – sie schaffte es, sie selbst zu bleiben und die Hürde „Wiedererkennungsfaktor“ zu nehmen. „Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes“, hat Zaha Hadid einmal gesagt. Viel zu früh gestorben, hatte sie zum Glück dieses selbst gesteckte Ziel schon lange erreicht. •


MENSCHEN

PSLA ARCHITEKTEN PSLA Architekten wurde 2013, nach fünfjähriger Zusammenarbeit als PSA Architekten (2008-2010) und dann in Partnerschaft mit PPAG architects (2010-2013), von Lilli Pschill und Ali Seghatoleslami gegründet. Lilli Pschill, geboren 1973 in Wien, studierte an der TU Wien, Ali Seghatoleslami, geboren 1975 in Teheran, studierte an der TU Wien und der Architectural Association in London. PSLA sind in allen Maßstäben der Architektur und des Designs tätig, von der prämierten Umgestaltung einer Anwaltskanzlei in Wien 1 (2008), bis zu dem Bildungscampus Sonnwendviertel in Wien 10 (2014) und dem laufenden Nachfolgerprojekt des Bildungscampus Berresgasse in Wien 22.

© PSLA

„WIR VERSUCHEN, AUF JEDE AUFGABE AUFS NEUE ZUZUGEHEN UND DARAUS MIT FREUDE UND MUT ZUM EXPERIMENT ETWAS BEISPIELHAFTES HERAUSHOLEN.“ Ali Seghatoleslami & Lilli Pschill

Wir interessieren uns für den Entwurfsprozess, das Weiterentwickeln von Gebäudetypologien. In den letzten Jahren beschäftigen wir uns gezielt mit dem Entwickeln von Räumen für die Bildung (ein Begriff, der heute nichts mehr mit „instruiert werden“ zu tun hat) – diese Spezialisierung ist für uns durchaus interessant: Räume für eine sich stets wandelnde Pädagogik zu entwickeln, ohne dabei formelhafte Lösungen anzuwenden.

Mehr Freiraum mit DELTABEAM® Slim-floor System DELTABEAM® für eine schnellere und effizientere Projektabwicklung

WIR MEINEN DASS ... ... hier die Architektur ganz nah an der Gesellschaft ist, oder daran, wie sie sich entwickelt sehen möchte. Nach zwei gewonnenen, bedeutenden EU-weiten Wettbewerben haben wir naturgemäß ein positives Verhältnis zu dem Thema Wettbewerb. ... sich nur durch Wettbewerbe die Möglichkeit ergibt, als kleines Büro spannende Projekte entwickeln zu können. Dementsprechend wünschen wir uns Verfahren, die einem breiten Spektrum von Teilnehmern Chancen geben (ein angemessener Umfang der einzureichenden Unterlagen, adäquate Eignungsbestimmungen etc.).

PSLA Architekten

© Adam Mør

... Wettbewerbe zwar hart und kräfteraubend sind. Wenn man aber einen gewinnt, hat man schon sehr viele Abstimmungsergebnisse im Vorfeld erreicht. Wir sehen das Wettbewerbswesen in unserem Büro wie Hochleistungssport und finden es eigentlich toll, dass es diese Form der Akquise gibt. Man muss dabei leider auch das Verlieren lieben lernen. •

www.peikko.at

Wien // Gegründet 2013 www.psla.at 5


MENSCHEN

GÖBL ARCHITEKTUR GUTE ARCHITEKTUR MACHT FREUDE UND LÖST VERÄNDERUNG ZUM BESSEREN AUS.

© Fotostudio Wilke

Lukas Göbl lebt Architektur mit allen Sinnen. Und er hat seine Prinzipien: Er tut nichts, von dem er nicht zu hundert Prozent über­ zeugt ist, arbeitet befreit von überholten Normen und Denkweisen und kämpft für Schönheit, Konsequenz und Einzigartigkeit. Aller Anfang ist Empathie. Er möchte anste­ cken mit Fantasie, unkonventionellen Ideen und Begeisterung – wie auch mit Architektur bereichern, die Menschen, Marken und Ideen weiterbringen. Noch vor wenigen Jahren hat Lukas Göbl bei Ausschreibun­ gen in den entlegensten Gegenden der Erde teilgenommen und sich gewundert, dass er unter hunderten von Einreichungen zumeist nicht vorne dabei war. Man war jung, enthusiastisch und unausgelastet, hatte minimale Bürokosten, wohnte noch in der Studentenbude, und Selbstaus­ beutung war man von der Uni gewohnt. Mit dem Älterwerden kam das betriebs­ wirtschaftliche Denken, und dieses stellt das Wettbewerbswesen, wie es im Moment betrieben wird, immer öfter in Frage.

... Wettbewerbe einerseits faire Auswahl­ verfahren sind, um die beste Antwort auf eine oder mehrere Fragen zu finden. Andererseits stellt sich oft das Problem des kleinsten gemeinsamen Nenners: Es be­ steht die Gefahr, dass nicht das innovativste Projekt gewinnt, sondern das, mit dem sich ein Kompromiss unter den Juroren finden lässt. Darum sind sich Siegerprojekte – dieser Eindruck drängt sich mir schon länger beim Lesen dieses Magazins auf – oft ähnlich.

Lukas Göbl

WIR MEINEN DASS ... ... offene Wettbewerbe volkswirtschaftlich bedenklich und Ausbeutung kreativen ­Kapitals sind. Tausende Arbeitsstunden werden nicht entlohnt. Die Branche liegt überwiegend finanziell am Boden: Mit ein Grund dafür ist dieses ausufernde Wettbe­ werbswesen. Ich nehme nur mehr an gela­ denen, zweistufigen oder Bauträger-Wett­ bewerben teil, weil hier Aufwand und Risiko ansatzweise kalkulierbar sind. Wett­ bewerbe sind für mich zusätzliche Chancen und außerdem Entwurfs-Fingerübungen.

Siegerprojekt geladener Wettbewerb ­Südtirolerplatz Krems

... aber klar ist, dass Wettbewerbe großartige Projekte und würdige Sieger hervorbrachten und weiter hervorbringen werden. Wettbe­ werbe waren immer wieder Gradmesser für Entwicklungen in Kultur und Gesellschaft. Zusammengefasst: Wettbewerbe sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur, es gibt sie in allen Berufen, sie sind aber nicht immer das geeignetste Mittel, um das beste Projekt zu finden. ... viele Büros glauben, dass sie nur an ­möglichst vielen Wettbewerben teilnehmen müssen, und der Erfolg komme dann von selbst. Vor einem Jahr war ich im Rahmen des Architektur-„Fight Clubs“ bei einer in­ teressanten Veranstaltung in Wien. An ei­ nem Abend präsentierten zahlreiche junge ­Büros ihre Wettbewerbsprojekte eines ­Kalenderjahres. Das Ergebnis war erschüt­ ternd. Selbst die Organisatoren – hervor­ ragende Architekten und große Promoter offener Bewerbe – waren danach sehr nach­ denklich: Gezeigt wurden dutzende Arbeiten, die zehntausende Arbeitsstunden gekostet und wenige Preise zur Folge hatten. ­Aussicht auf Realisierung hatte nur eine.

MEINE EMPFEHLUNG IST ...

göbl architektur / BOKEHdesign

... ein oder mehrere Standbeine zu haben und sich nicht nur auf das „Spielbein“ Wettbewerb zu verlassen.•

GÖBL Architektur Wien // Gegründet 2012 www.goebl-architektur.at

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MENSCHEN

STOISER + WALLMÜLLER ARCHITEKTEN Das Büro Stoiser + Wallmüller Architekten wurde 2016 anlässlich eines von Michael Stoiser und Fabian Wallmüller gemeinsam gewonnenen Wettbewerbs in Graz gegründet. Beide sind Absolventen der TU Graz mit Auslandserfahrungen in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und China. Schwerpunkt des Büros sind öffentliche Bauten, Wohnbau und Städtebau.

ARCHITEKTUR IST EINE GESELLSCHAFTSPOLITISCHE TÄTIGKEIT, DIE JENSEITS GESTALTERISCHER ANSPRÜCHE DEN HINTERGRUND DAFÜR SCHAFFT, WIE WIR ZUSAMMENLEBEN WOLLEN. WIR MEINEN DASS ... ... Architektur ein ergebnisoffener Prozess ist – eine Reise ins Unbekannte, getragen von Auseinandersetzung, Engagement und dem Vertrauen, zu unerwarteten Resultaten zu gelangen, die über ihren konkreten Zweck hinaus neue Möglichkeitsfelder der Nutzung eröffnen. ... nur der offene Wettbewerb einer demokratischen Grundhaltung und dem Ziel entspricht, Qualität in einem fairen, weil uneingeschränkten Verfahren zu ermitteln. Insbesondere zweistufige offene Wettbewerbe sind zu begrüßen, da Aufwand und Risiko unter Beibehaltung des Fairnessprinzips gering gehalten werden können. ... hingegen insbesondere regional beschränkte Wettbewerbe nicht unsere Lebensrealität in einem geeinten Europa abbilden. Auch Bewerbungsverfahren über Referenzen stellen gerade für junge Architekturbüros eine oft schwer zu überwindende Hürde dar.

Das süße Plus auf der Fassade!

Schlank im Format und beidseitig beschichtet Die neuen Steinwolle-Putzträgerplatten können durch ihr schlankes Format (1.200 x 400 mm) speziell am Gerüst leichter und sicherer getragen und verarbeitet werden. Die beidseitige Haftbeschichtung erleichtert zusätzlich das Auftragen des Klebers. Das Handling der Dämmplatten auf der Baustelle wird dadurch deutlich erleichtert. n Sicheres Arbeiten auf Baustelle und Gerüst n Schnelleres Auftragen des Klebers n Sehr gute Wärmedämmung n Optimaler Brandschutz, weil nicht brennbar (Brandverhalten nach Euroklasse A1) n Hervorragender Schallschutz n Diffusionsoffene Dämmung n Hergestellt aus natürlichen Rohstoffen

... sich die Teilnahme an Wettbewerben jedenfalls lohnt – solange man sie sich leisten kann. Wettbewerbe sind nicht zuletzt wesentlich für die Erarbeitung des eigenen Profils als Möglichkeit, Stellung zu beziehen.

Stoiser + Wallmüller Architekten Wien // Gegründet 2016 www.fabianwallmueller.net

www.knaufinsulation.at 7


ARCHITEKTUR

Auftraggeber Erste Group Bank AG

Projektentwickler Erste Group Immorent AG

Gebäudemanagement Group Services/s OM

Architektur Henke Schreieck Architekten www.henkeschreieck.at

Mitarbeit Gavin Rae (Projektleitung), Margarida Amial, Ana Barros, Francesca Bocchini, Buğra Çeteci, Nicole David-Rees, Danijel Dukić, Jörg Fend, Jelena Jokic, Monika Liebmann-Zugschwert, Wolfgang Malzer, Conal Mc Kelvey

Grünraumplanung Auböck + Kárász Landscape Architects www.auboeck-karasz.at

Projektverlauf Realisierungswettbewerb 2007 – 2008 Grundsteinlegung 2012 Übersiedlung 2015 – 2016

Projektdaten Grundstücksfläche 25.000 m2 Bruttogeschoßfläche oberirdisch: 117.000 m2

Erste Campus – das neue Headquarter der Erste Group Wien, A

Beteiligte Unternehmen

Der neu eröffnete Erste Campus beim Wiener Hauptbahnhof entspricht einem Stadtteil mit 4.500 Einwohnern – fast doppelt so vielen wie Gramatneusiedl. Errichtung und Besiedelung waren nicht nur eine architektonische Herausforderung, sondern auch eine für das Projekt- und Facility Management. Organische, fließende Gebäudeformen, geschwungene Fassaden, fließende Übergänge zwischen Baukörpern und dem Stadtraum – der Erste Campus sieht anders aus als ursprünglich gedacht. Der 2004 vom Wiener Gemeinderat beschlossene Masterplan "Bahnhof Wien - Europa Mitte" hatte für die Bebauung zum Gürtel und zur

Lichtplanung

EPS W 25 und W 30 Gefälledach

Roland Kanfer 8


Baukörper und öffentliche Gartenflächen erzeugen ein Wechselspiel von Bauvolumen und freien Blickachsen und öffnen das Gelände des Erste Campus in den Stadtraum.

© Toni Rappersberger

ARCHITEKTUR

© Christian Wind

In den Bürogeschoßen realisierte das Berliner Designbüro Kinzo ein flexibles, auf dem Desk-Sharing-Prinzip basierendes Bürokonzept.

Lärchenholz und Geothermie Die Fassaden der in unterschiedlichen Höhen und Formen gestaffelten Baukörper sind zweischalig verglast: Außenliegend

© Dieter Henke

Arsenalstraße hin eine orthogonale Baukörperstruktur mit Innenhöfen vorgesehen. Gewonnen haben Henke Schreieck Architekten den von der Erste Group Immorent ausgelobten Realisierungswettbewerb allerdings mit einem Entwurf, der sich über diese Vorgabe hinwegsetzte (siehe Architekturjournal wettbewerbe 305 - 4/2012). Die Architekten schlugen für das neue Headquarter im nunmehr Quartier Belvedere genannten Areal eine, wie sie es nennen, „interagierende städtebauliche Struktur“ vor. Baukörper und öffentliche Gartenfläche (Planung: Auböck + Kárász Landscape Architects) erzeugen ein Wechselspiel von Bauvolumen und freien Blickachsen und öffnen das Campusgelände zum benachbarten Schweizergarten. Das vom Haupteingang zugängliche zweigeschoßige Atrium sollte nach den Plänen der Architekten ursprünglich zum abgesicherten, internen Bereich gehören, wurde aber auf Wunsch des Bauherrn zum integralen Teil des öffentlichen Platzes. Dort befindet sich eine 500 Personen fassende freistehende „Grand Hall“, deren

Hülle die aussteifenden V-Stützen der Tragkonstruktion sichtbar macht. Weiters ein Ausstellungsraum, ein Beratungszentrum, Besprechungsräume sowie Gastronomiebetriebe. Das George Deli und Café wurde von BWM Architekten gestaltet, die auch das Mitarbeiterrestaurant The Park Kitchen im nicht öffentlich zugänglichen 2. Stock entwarfen. Belichtet wird das mit Terrazzoboden belegte Atrium über kegelförmige Deckenöffnungen in unterschiedlichen Winkeln. Der auf dem Dach des Atriums angesiedelte 5.800 m2 große, mit Platanen und anderen Bäumen bepflanzte Landschaftsgarten ist aus jedem Büro des Campus sichtbar und bietet abgesenkte Sitzbereiche für Besprechungen und Pausen an. Vom Wandelgang in der Galerie des Atriums, wo eine Bibliothek, ein Restaurant und Konferenzräume liegen, gelangt man auf holzgedeckte Freiterrassen.

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die hinterlüftete Haut aus geschoßhohen Verbund-Sicherheitsgläsern, innen raumhohe Fensterelemente aus Lärchenholz mit 1,30 Metern Breite, in unregelmäßigen Abständen unterbrochen von schmalen Holzpaneeltüren. Dieser unregelmäßige Rhythmus und das Hellbraun des Holzes verleihen der Fassade ihr typisches Aussehen. Der Zwischenraum zwischen beiden Ebenen dient als Kollektorgang und beherbergt automatisch gesteuerte Raffstores. Die Klimatisierung erfolgt geräuschlos, mittels Aktivierung der Betondecken und -stützen, die über Geothermiepfähle gespeist werden und nach Bedarf heizen und kühlen. Das sowie LED-Beleuchtung, Energierückgewinnung bei den Aufzügen und der Einsatz von reinem Ökostrom haben dem Erste Campus das Platin-Zertifikat der Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft eingebracht. DNA – Die Neue Arbeitswelt Architektonische Vielfalt war dem Bauherrn wichtig. Deshalb wurden neben Henke è Schreieck Architekten als Generalplaner


Bezahlte Einschaltung

ARCHITEKTUR

Erste Campus - realisiert durch die Erste Group Immorent AG Auf einer Bruttogeschoßfläche von ca. 117.000 m² wurde der Erste Campus, das neue Headquarter der Erste Group, der Erste Bank Oesterreich und deren Tochtergesellschaften in Österreich errichtet. Verteilt auf sechs Bauteile mit bis zu 13 Stockwerken arbeiten hier seit März 2016 rund 4.500 Mitarbeiter. Die Erste Group Immorent AG war als Projektentwicklerin für die bauliche Planung und Umsetzung verantwortlich. Die Erste Group Immorent Österreich im Überblick Die Erste Group Immorent Österreich ist das Kompetenzzentrum der Erste Group für Immobilienleasing, Immobilien Asset Management, Baumanagement und Projektentwicklung. Aufbauend auf 45 Jahren Erfahrung hat sich das Unternehmen zum führenden Dienstleister mit fundiertem Know-how entlang der gesamten Immobilien-Wertschöpfungskette entwickelt. Das Angebotsspektrum der Erste Group Immorent umfasst eine Vielzahl von Finanzierungslösungen für Immobilienprojekte. Außerdem werden die Kunden über den gesamten Immobilienzyklus hinweg begleitet – von der Planung, über die Errichtung, bis hin zur Verwertung. Das Angebot der Erste Group Immorent richtet sich an Firmenkunden – von KMUs bis zu Großunternehmen – sowie an spezialisierte Projektentwickler, Immobilieninvestoren, Kommunen und Institutionen der öffentlichen Hand.

Leistungsangebot: Begleitende Kontrolle, Projektsteuerung, Immobilienbewertung und technische Gutachten Wir finanzieren und realisieren Gewerbliche Immobilien • Büro- und Gewerbegebäude • Business Parks und Logistikzentren • Einkaufs- und Fachmarktzentren • Hotels und Tourismuseinrichtungen Kommunale Immobilien • Amtshäuser • Schulen und Kindergärten • Bauhöfe, Sicherheitszentren und Feuerwehrhäuser • Betreutes Wohnen, Pflegeheime • Krankenhäuser

Daten & Fakten • 170 Experten in Österreich • Finanzierungsvolumen: EUR 1,04 Mrd. • Eines der führenden Unternehmen im Gewerbeimmobiliengeschäft

Richard Wilkinson, Vorstand Erste Group Immorent

© Andi Bruckner

Unser Leistungsspektrum in Österreich • Immobilien-Leasing: Leasing gehört zu den beliebtesten Finanzierungsalternativen in Österreich, da es die Vorteile von Miete und Eigentum verbindet ohne dabei das Bilanzbild zu verändern. Folgende Modelle stehen zur Disposition: Operatives Leasing, Finanzierungsleasing, Teilamortisations-Restwert-Leasing, Kautionsleasing, Sale & Lease Back • Immobilien Asset Management: Immobilien Asset Management versteht sich als die Bewirtschaftung und Optimierung von Immobilien und Immobilienportfolios. Die Erste Group Immorent ist das verbindende Element zwischen Eigentümer bzw. Investor und dem Nutzer oder Mieter bzw. Dienstleister und Subunternehmer. Folgende Services stehen unseren Kunden zur Verfügung: Vermietung und Verkauf im Auftrag Dritter – modulares Angebot von Leistungen für Fonds, Privatpersonen und Stiftungen, Unterstützung bei der Wiedervermarktung von Immobilien – von der Marktanalyse bis zur endgültigen Vertragsunterzeichnung • Baumanagement: Ein professionelles Baumanagement entlastet private und öffentliche Bauherren, sichert eine Durchführung nach aktuellen Standards und hilft so, Zeit und Geld zu sparen. Bereits im Vorfeld einer Immobilieninvestition ist die Erste Group Immorent der richtige Partner bei der Chancen- und Risikoeinschätzung sowie der Gesamtbeurteilung des Projekts. Das

Erste Group Immorent – Teil der Erste Group Die Erste Group Immorent ist eine 100 % Tochter der Erste Group. Gegründet 1819 als die „Erste österreichische Spar-Casse“, ging die Erste Group 1997 mit der Strategie, ihr Retail- und Kommerzgeschäft in die Wachstumsmärkte Zentral- und Osteuropas (CEE) auszuweiten, an die Wiener Börse. Durch zahlreiche Übernahmen und organisches Wachstum hat sich die Erste Group – an der Kundenzahl und der Bilanzsumme gemessen – zu einem der größten Finanzdienstleister im östlichen Teil der EU entwickelt.

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ARCHITEKTUR

Von der Galerie des Atriums gelangt man auf holzgedeckte Freiterrassen.

© Dieter Henke

Kleinteiligkeit im Großraum Offenheit und Zugänglichkeit will die Erste Group sowohl mit der transparenten Architektur als auch mit den offenen Bürobereichen signalisieren. Wobei dem Bauherrn

© Ana Barros-Henke Schreieck

© Dieter Henke

sowie Auböck + Kárász und BWM weitere Architekturbüros beauftragt: das Atelier Heiss für zwei Restaurants, die Architektin Feria Gharakhanzadeh für den Betriebskindergarten, Innocad für die Bankfiliale und das Berliner Designbüro Kinzo für die Innenarchitektur der Bürogeschoße verpflichtet. Kinzo hat die Transparenz der Architektur in die Innenräume übertragen und damit eine abwechslungsreiche Landschaft auf 65.000 m2 Brutto-Geschoßfläche kreiert. Da die Regelgeschoße frei von tragenden Wänden sind, konnte das von der Erste Group gewünschte flexible, auf dem Desk-Sharing-Prinzip basierende Bürokonzept realisiert werden. Neben fixen „Home Bases“ in jeder Abteilung gibt es keine Einzelbüros mehr. Für 100 Mitarbeiter stehen 80 Schreibtische und 120 Sitzplätze zur Verfügung, die sie temporär nutzen können.

Das öffentliche Atrium im Erste Campus mit den sichtbaren V-Stützen der Tragkonstruktion.

Mit Zonierungen werden die Großraumbüros zu überschaubaren Einheiten.

© Toni Rappersberger

die anfängliche Angst der Mitarbeiter vor dem Großraumbüro natürlich bewusst war. Aus diesem Grund wurden Zonen geschaffen, um Kleinteiligkeit auch im Großraum umzusetzen. Das Konzept wurde laut Erste Group Immorent-Projektleiter Michael Hamann auch deshalb von den Mitarbeitern gut angenommen, weil es vom Projektmanagement gründlich vorbereitet wurde und nachbetreut wird. Bereits lange vor der Übersiedlung wurden „Ausmisttage“ organisiert, mit dem Ergebnis, dass sich das durchschnittliche Aktenvolumen von 12 auf 2,4 Laufmeter pro Mitarbeiter reduziert habe. Auch die è 11


ARCHITEKTUR

Erste Group © Toni Rappersberger

rechtzeitige Einbindung des Facility Managements und dessen Anforderungen an die einzelnen Funktionsbereiche und an die Infrastruktur eines Bürostandortes für 4.500 Menschen waren ein für den Bauherrn wesentlicher Aspekt der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Architekten. •

Der Erste Campus beim Wiener Hauptbahnhof entspricht einem Stadtteil mit 4.500 Einwohnern.

Innenliegende Fensterelemente aus Lärchenholz geben der Fassade ihr typisches Aussehen.

1. Obergeschoß

Schnitt

Erste Group © Christian Wind

2. Obergeschoß

Schnitt

Schnitt 12


So baut die Architektin, die Verantwortung für Mensch und Natur übernimmt. So baut Österreich!

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WOHNBAU

Auszeichnung im Rahmen der Ideenwerkstatt der Initiative WOHNRAUM FÜR ALLE: W ­ ohn- und Betreuungsprojekt für Flüchtlinge „Ein Dach über dem Kopf“ von geroldstrehle, Bregenz mit Caritas Vorarlberg.

Nachhaltig statt kurzsichtig An die Architektur werden derzeit hohe Anforderungen gestellt: Schnell realisierbare und dazu ansprechende, leistbare Wohnmöglichkeiten für viele Menschen sollen geschaffen werden.

Allein in Österreich werden 40-50.000 Asylberechtigte erwartet, die dauerhaft hier wohnen werden. Angemessene Wohnmöglichkeiten für viele Menschen sind daher das Gebot der Stunde. Um diese zu realisieren, ist in hohem Maße die Architektur gefordert. Viele Menschen sind bereits nach Europa geflohen, hauptsächlich vor

Susanne Karr

militärischer und politischer Gewalt. Weitere folgen täglich. Es gibt graphische Überblickskarten, auf denen zu erwartende und bestehende Flüchtlingsströme genau nachvollziehbar dargestellt werden. Refugees welcome – diese schöne Einstellung muss auch praktikabel gemacht werden. Es ist damit zu rechnen, dass viele der zugewanderten Menschen nicht nur temporär in Europa bleiben werden, sondern hier ein neues Leben aufbauen wollen. Aufgrund der zerrütteten Lebensbedingungen 14

in den diversen Herkunftsländern ist oft eine Rückkehr nicht vorstellbar. Mit neuen Mitbewohnern ist also zu rechnen. Diese Menschen haben, wie alle anderen, das Recht auf Wohnen, auf ein Leben in Würde und auf Selbstverwirklichung. Und dies beinhaltet mehr als Unterbringung. Auch unter dem Zeitdruck und den Forderungen nach geringen Kosten müssen nachhaltige Lösungen entwickelt werden. Die neuen Wohnräume müssen langfristig nutzbar sein.


© Paul Kranzler

© Büro für Architektur und Umweltgestaltung – geroldstrehle.at

WOHNBAU

Mobile Wohnbox namens UN/COMMON SPACE - UN/DEFINED LIVING als Notunterkunft. Ein Biennale-Beitrag von the next ENTERprise architects.

© Paul Kranzler

Places for people Die heurige Architektur-Biennale unter dem Motto „Reporting from the Front“ widmet sich ganz der Thematik. Elke Delugan Meissl, die den österreichischen Pavillon unter dem Titel „Places for People“

kuratiert hat, formuliert den Anspruch an Architektur und Gesellschaft wie folgt: „Aktuell ist eine Situation gegeben, in der Architektur eine wesentliche Funktion einnimmt – zu ihren Kernkompetenzen gehört es seit jeher, menschenwürdige Lebens­ räume zu schaffen und Konzepte zu entwickeln, die soziale Integration ermöglichen.“ Die Wahl des Titels nimmt Bezug auf Bernard Rudofsky, der in seinem Buch „Streets for People“ die Situation eines unfreiwillig Exilierten darlegt. Daraus ergeben sich die elementaren Forderungen zur Umsetzung menschenwürdigen Lebens. Alltagspraktiken müssen gewährleistet sein, es geht um Schlafen, Essen, Waschen, Sitzen, und so weiter. Projekte dreier Architektur- und Designbüros, und zwar von Caramel Architekten, dem Designstudio EOOS und the next

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ENTERprise architects, werden in Venedig präsentiert. Sie zeigen unterschiedliche Lösungen für unterschiedliche Situationen. So werden, auch jenseits der Biennale, in Wien in Zusammenarbeit mit NGOs leerstehende Gebäude zur Nutzung adaptiert oder bestehende Strukturen geöffnet, wie im BIG in Erdberg, wo Asylwerber sich in laufende Prozesse einbringen können und in Werkstätten selber mitarbeiten. Verpflichtung zu Leerstandsmeldungen Die Nutzung von Leerständen gehört zu den zentralen Forderungen an die Planer von neuen Unterkünften. Eine Verpflichtung zu Leerstandsmeldungen, wie sie etwa in Amsterdam längst etabliert ist, wäre auch für Wien und Salzburg wichtig, wie der Architekt Christoph Mayrhofer in einer von der Österreichischen Gesellschaft für

50 Euro, in 5 Minuten aufgebaut: HOME MADE, ein weiterer Beitrag zur Architekturbiennale von Caramel Architekten.


© Kurt Kuball

WOHNBAU

In der „Vinzi Rast mittendrin“ leben Asylsuchende, Studenten und ehemals Obdachlose gemeinsam.

Architektur (ÖGfA) veranstalteten Diskus­ sion „Hinter den Worten. Was heißt hier „Leistbarkeit“ und „Notquartier“?“ ausführ­ te. „Erst hieß es Willkommensarchitektur, dann Bleibekultur, aber es geht um Baukul­ tur“, so fasste die Architektin Gordana Brandner-Gruber den Prozess zusammen. Sie arbeitet an einer Potenzialanalyse zum Thema „Räume für Asylsuchende – Flücht­ lingsquartiere und Leerstände in österrei­ chischen Gemeinden“. Einige ungenutzte Bestände könnten sofort umgewidmet werden: stillgelegte Bahnhöfe oder Schrebergärten, ungenutzte Hallen sind vielerorts aufzufinden. An vielen anderen Orten wiederum können Leerstände nicht zur Verfügung gestellt werden. Hier braucht es tatsächlich neue bauliche Investition. Selbstverständlich sind auch konventionelle Wohnmöglichkeiten wie etwa Dachgeschoßaufbauten oder neu zu errichtende Mietshäuser in städtischen Baulücken nicht außer Acht zu lassen. Soziale Architekturen für integratives Wohnen Es geht bei der Unterbringung von Flücht­ lingen um mehr als ein Verwahren von Per­ sonen. Nötig ist ein Umfeld, das eine Nor­ malisierung der Lebenssituationen und gleichzeitig Kommunikation mit der übri­ gen, „alteingesessenen“ Bevölkerung ermöglicht. Vielfältige Erfahrungen zeigen,

dass ein konfliktfreies Aufeinandertreffen auch davon abhängt, ob die Menschen die Möglichkeit haben, für sich selbst Verant­ wortung zu übernehmen und so Teil eines größeren Ganzen zu werden, sich mit ihren Ideen, ihrer Arbeitskraft und ihrer Identität einzubringen. Ein vielfach ausgezeichnetes, bereits realisiertes Beispiel, wie gelungenes Mit­ einander durch architektonisches Enga­ gement stattfinden kann, zeigt „Vinzi Rast mittendrin“ in Wien. Das Projekt wurde unter der Leitung des Architekturbüros gaupenraub +/- durchgeführt und erhielt den Otto Borst Preis für Stadterneuerung 2016, den österreichischen Bauherrenpreis, den österreichischen Umweltpreis, den Urban Living Award (beide 2013) und den Sonderpreis für soziale Innovation (Hans Sauer Preis) 2014, außerdem war er für den Mies van der Rohe Preis 2015 nominiert. In diesem Haus im 9. Wiener Gemeindebezirk leben Asylsuchende, Studenten und ehe­ mals Obdachlose gemeinsam, und auch das Interesse von Außenstehenden an der Einrichtung wächst stetig. Im Erdgeschoß korrespondiert das Café-Restaurant mit der Außenwelt und erwirtschaftet Geld. In je­ dem der vier Stockwerke befinden sich Ge­ meinschaftswohnzimmer und –küchen. Stu­ dierzimmer, Werkräume und ein Atelier nebst Dachgarten und Gemüsebeet bieten Raum für gemeinsame Tätigkeiten. Die Dachterrasse ist für Veranstaltungen buchbar und trägt so zu ökonomischer Selbststän­ digkeit bei. Die Finanzierung erfolgte völlig 16

unabhängig von öffentlichen Geldern, über Spenden und Kredite, die sich durch die Vermietung der architektonisch außerge­ wöhnlichen Räumlichkeiten gut zurückzah­ len lassen. Das Projekt entstand aus der Interaktion von Studierenden und Obdachlosen im Zuge der Studentenproteste „Uni Brennt“ im Jahr 2009. Es zeigt das Poten­ zial der Diversität, denn gerade die Kom­ munikation mit Menschen aus anderen Lebensbereichen führt zu einem gewinnbringenden Austausch aller Seiten und einer Perspektivenerweiterung. Momentan wird ein kleineres Projekt für acht Bewoh­ ner geplant.


WOHNBAU

IXMO

© Sebastian Schubert

WENIGER KANN MEHR.

Gelungenes Miteinander durch architektonisches Engagement: Vom Architekturbüro gaupenraub +/stammt das Projekt „Vinzi Rast mittendrin“ in Wien

Home not Shelter „Stop talking, start doing!“ So heißt es in einem Manifest der Initiative Home Not Shelter. Diese umfasst fünf deutschsprachige Universitäten: die TU Wien, die TU München, die TU Berlin, die Jade Hochschule Oldenburg und die Leibniz Universität Hannover. Als Träger des Projekts fungiert die Hans Sauer Stiftung München. Das Programm versteht sich als länderübergreifende Initiative zur Schaffung integrativer Wohnlösungen. 17

IXMO Armaturen von KEUCO überzeugen mit minimalistischem Design. Die beeindruckend kleine Größe der Bedienelemente für die Dusche lassen IXMO einzigartig sein. IXMO Onlineplaner: www.ixmo.de


WOHNBAU

© Ricarda Weissgärber & Laura Gärtner

© Drexler Guinand Jauslin Architekten

WOHNRAUM FÜR ALLE: Auszeichnung im Bereich der Modularen ­Systeme für das Projekt Pre Fab Max von Hans Drexler, Drexler Guinand Jauslin Architekten, Frankfurt.

Fünf deutschsprachige Architekturuniversitäten haben sich zur Initiative Home Not Shelter ­zusammengefunden: Projekt "In Common", TU Berlin

© Eichholtz, Klauenberg, Hasselder & Wieczorek

Home Not Shelter: Projekt HOF.HAUS, ein zweigeschoßiger Holzskelettbau, Leibniz Universität Hannover.

Architekturstudenten der verschiedenen Hochschulen haben bereits zahlreiche beeindruckende Projekte zu den Themen partizipatives Wohnen und bezahlbare Unterkünfte präsentiert. Diese wurden in der Architekturgalerie München im Rahmen der Ausstellung WIR MACHEN DAS! der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch an den Universitäten laufen Lehrgänge zur Thematik, an der TU Wien gibt es dazu einen Schwerpunkt Entwurf, außerdem das Projekt „Design Build“, in dem Studierende Konzepte und Entwürfe für den Umbau eines Leerstands in Wien zu einer Wohnunterkunft erarbeiten. Auch an den anderen Universitäten gibt es Schwerpunkte zu langfristiger Planung und Realisierbarkeit. An der TU München werden Bachelor- und Masterarbeiten zu Home not Shelter! Und ein Master-Seminar zu „Arrival Urbanism!“ angeboten. Praktische Initiativen Es gibt zahlreiche Initiativen, die sich mit den Vorgaben angemessener Kosten, schneller Realisierbarkeit und sozialer Lebenszusammenhänge auseinandersetzen. Unter der Prämisse, dass jeder Mensch ein Recht auf Privatheit hat, werden unkonventionelle Projekte vorgestellt, deren Realisierung auch die „alteingesessene“ Gesellschaft ansprechen könnte. Insgesamt zeigen sie Richtungen auf, wie urbane Entwicklung auch aussehen könnte. Diese Projekte berufen sich auf eine Haltung, die in den aktuellen Herausforderungen eher Chancen als Probleme sieht. Sie haben realisiert, dass die aktuelle Situation – so 18

schwierig sie auch sein mag – genau jetzt konkret stattfindet und entscheidenden Einfluss auf die Zukunft aller Beteiligten haben wird. Da kann es nicht um Ängste und deren Kultivierung gehen, sondern um ganz praktische Initiativen, wie Perspektiven geschaffen werden können. Neugierde wird der Engstirnigkeit entgegengesetzt, und das Ankommen neuer Individuen als Potenzial gesehen, das es zu erkunden gilt. Architektur als Katalysator Akzeptanz entsteht aus Kennenlernen und Wissen. Projekte, an denen die neuen Mitbürger aktiv und produktiv teilnehmen können, können hier vermittelnd wirken. Als exemplarisches Beispiel für eine Initiative, in der man einander durch individuelle Geschichte kennenlernt, kann „Kino Asyl“ aus München genannt werden: In diesem Festival werden Filme aus den Herkunftsländern der in der Stadt lebenden Flüchtlinge gezeigt. Sie kuratieren gemeinsam mit Fachleuten selbst die Filme, die für sie repräsentativ sind. So gelingt ein direkter, persönlicher Einblick in die Kultur derjeniger, die meist ohne Besitz, dafür aber mit einem reichen Fundus an Geschichten in europäische Länder kommen. Die Teilnehmenden erhalten Ausbildungen im Kuratieren und Organisieren von Festivals. So werden interdisziplinäre Kooperationskulturen etabliert, denn es ist wichtig, Rollen zu definieren und dem Gegenüber klarzumachen, was er selbst tun kann. Es gibt eine Unzahl an Initiativen, die das Gemeinsame in den Vordergrund stellen, anstatt Differenzen zu betonen. Diese Planerinnen und Planer wollen lieber agieren, wie die Aufforderung „Stop talking, start doing“ von Home Not Shelter formuliert. Sowohl bei den Überlegungen zur Architektur wie zum Zusammenleben wird daran gearbeitet, die Potenziale zu fokussieren, anstatt die Schwierigkeiten zu zelebrieren. Architektur kann hier Katalysator sein.•

Informationen www.vinzirast.at/632/vinzirast_mittendrin.html homenotshelter.com wohnraum-fuer-alle.de wirmachendas.jetzt


© Peter Matzanetz

BIENNALE

Die Dame auf der Leiter symbolisiert bodenständiges, ressourcenschonendes Vorgehen mit Übersicht. Die Biennale läuft noch bis 27.11.

BAUEN FÜR DIE FRONT Die Architekturbiennale in Venedig rückt sozialpolitische Themen in den Vordergrund. Die Architekturbiennale in Venedig thematisiert diesmal gesellschaftliche Brennpunkte der Welt und hebt die Frage nach dem passenden Gebäude aus dem alltäglichen Kontext auf eine nachdenklichere Ebene. Der chilenische Kurator, Architekt und aktuelle Pritzker-Preisträger Alejandro Aravena hat mit der Vorgabe „Building for the Front“ eine Schau auf die Beine gestellt, die sozialpolitische Themen in den Vordergrund rückt. Der österreichische Ausstellungsteil stellt universale Bauelemente für Flüchtlingsunterkünfte vor und passt mit einer bescheidenen, aber gesellschaftlich ambitionierten Auffassung von Architektur in das Gesamtbild der „Biennale di Venezia“. Im deutschen Pavillon geht man mit dem Thema „Arrival City“ mehr in Richtung Migration und liefert Einblicke in eine Parallelgesellschaft und deren urbane Einbettung. Das 1938 erbaute Gebäude ist extra zu mehreren Seiten hin aufgebrochen worden, um eine offene Gesellschaft zu demonstrieren. Die Ausstellung lebt stark von der Zusammenschau der länderweisen Aufbereitung des Oberthemas. Spanien als jenes europäische Land mit den größten Auswirkungen der Immobilien- und Finanzkrise bringt Anschauungsbeispiele, wie mit „Unfinished Buildings“ umgegangen werden kann. Unfertige oder aufgegebene Räume werden neu arrangiert, für neue Nutzungen erschlossen und im neuen Glanz erstrahlend präsentiert. Dafür gab es den Goldenen Löwen von der Jury. Der amerikanische Beitrag nimmt sich demonstrativ der sterbenden Motorcity Detroit an und demonstriert mögliche Adaptionen für ein riesiges, leer stehendes Fabriksareal. Die unterschwellige Botschaft in Venedig ist die Notwendigkeit, gesellschaftlich umzudenken, allerdings auf eine konstruktive Art. Insgesamt wird ein Bewusstsein zur Schau gestellt, das bei Architekturaufgaben wie beim Material „Down to Earth!“ signalisiert. •

Mehr als nur Stein

ROCKWOOL Steinwolle-Dämmung ist nichtbrennbar und kann die schnelle Ausbreitung von Feuer und Rauch verhindern. Damit gewinnen wir Feuerwehrleute wert volle Zeit, um Menschen zu retten und ihr Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Claus Larsen, Feuerwehrmann

Peter Matzanetz 19

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Flüchtlingskrise und Baukultur Vertreter von Politik, Architektur, Wohnbauträgern, Baugewerbe und Baustoffindustrie diskutierten Auswirkungen und Herausforderungen der Flüchtlingskrise. Veranstalter war das Architekturjournal wettbewerbe gemeinsam mit der Plattform BAU!MASSIV! Die Flüchtlingskrise in Österreich und Millionen im Jahr 2075. Die so genannte Deutschland beschäftigt auch die Architek­ Willkommenskultur sei eine ö ­ konomische turschaffenden. Während sich „Starchitects“ Vernunftfrage, folgert ­Wallmüller und liefert wie Wolf D. Prix abfällig über „Baracken­ eine Zahl des d ­ eutschen Wirtschaftsfor­ romantik“ und „Sozialbaumeisterei“ schungsinstituts nach: ­Demnach amortisie­ ­äußern, machen sich Architekturinitiativen, ren sich die ­Ausgaben des Staates für einen NGOs und Hochschulen Gedanken, wie Migranten nach drei bis zehn Jahren auf­ man auf den steigenden Bedarf an schnell grund der durch ihn g ­ enerierten errichteten, praktischen, günstigen und Mehrproduktion. trotzdem menschen­würdigen Wohnmög­ lichkeiten reagieren kann. 800 öffentliche Gebäude nutzbar Wie etwa „Architektur ohne Grenzen Großes Potenzial für temporäre Unterbrin­ Austria“ (AoGA): Der Verein, Mitglied des gungsmöglichkeiten für Asylanten ortete internationalen Netzwerks „Architecture Wallmüller bei Gebäuden im öffentlichen Sans Frontières International“, hat unter an­ Besitz: „500 öffentliche Gebäude sind derem die Wiener Caritas bei der Einrich­ ­sofort, 300 weitere mit Adaptierungen als tung einer Küche in einem Flüchtlingsheim Flüchtlingsunterkünfte nutzbar“. Für eine beraten. Man sucht einen pragmatischen Aktivierung des Leerstands plädierte auch Zugang zum Thema. „Es zählen Zahlen, Da­ Martin Gruber, Sektionsvorsitzender der ten, Fakten“, erläuterte Fabian Wallmüller, ­Architektenkammer Steiermark / Kärnten: Architekt und AoGA-Vorstandsmitglied, an­ „Eine Nutzung im Bestand ist sinnvoller als lässlich der Podiumsdiskussion. Die Statistik temporäre Neubauten.“ Austria prognostiziert einen – ohne Zuwan­ Die tatsächliche Verfügbarkeit von derung theoretischen – Rückgang der ­leer­stehenden Flächen liege allerdings österreichischen Bevölkerung auf 6,2 laut Eva Bauer vom Verband der 20

Gemein­nützigen Bauvereinigungen Öster­ reichs niedriger. Und zwar einerseits aus ­statistischen Gründen, aber auch, weil ein Teil des Leerstands den heutigen Standards nicht mehr entspreche. Was Eva Bauer zu einer von der Wohnbauwirtschaft schon länger erhobenen Forderung führte: „Wir brauchen ein Segment im geförderten Wohnbau, das nicht alle Stückerln spielt!“ Die Flüchtlingskrise dürfe nicht als Ursache für eine notwendige Erneuerung im ­Wohnungsneubau gelten, meinte sie. Diese Forderung fand Unterstützung bei Architektenvertreter Martin Gruber: ­Wesentlicher als Themen wie energetische Nachhaltigkeit im Wohnbau sei das, was Architekten bieten könnten – soziale und ökonomische Nachhaltigkeit etwa, also langfristig nutzbaren, menschenwürdigen Wohnraum. Gruber ortet ein gesellschaft­liches Prob­ lem, das sich bei den verlangten Standards im geförderten Wohnbau widerspiegelt: Al­ les zu wollen, ohne etwas dafür ausgeben zu wollen.


WOHNBAU

Alle Fotos: © Bohmann Verlag / Helmut Lunghammer

V.l.n.r: Rudolf Leitner (Bauinnung Stmk.), Johannes Andrieu (Land Steiermark), Eva Bauer (Verband Gemeinnütziger Bauvereinigungen), Reinhold Lindner (Moderator), Martin Gruber (Architektenkammer Stmk.), Fabian Wallmüller (Architektur ohne Grenzen)

Steiermark: Ohne Bewilligung bauen Das Land Steiermark hat im Vorjahr eine bis Ende 2017 befristete Verordnung zur bewilligungsfreien Errichtung von temporären Gebäuden zur Grundversorgung geschaffen. Die Steiermark sei bestrebt, Asylberechtigte in kleinen Einheiten unterzubringen, um die Kommunen nicht zu überfordern, berichtete Johannes Andrieu, Abteilungsleiter Wohnbau in der Landesregierung. Derzeit gebe es 540 Quartiere in 205 steirischen Gemeinden, so Andrieu.

Rudolf Leitner, Baumeister und Mitglied der Landesinnung Bau Steiermark, wies darauf hin, dass diese – in Leichtbauweise – errichteten Neubauten allerdings nach Ende der Frist wieder abzutragen seien. Hier sei die steirische Raumordnung gefragt, um die Möglichkeit zur Schaffung von „Vorratsraum“ zu bieten, so Leitner. •

Kritische Publikumsfragen kamen etwa zur kurzen Befristung der steirischen Notbau­​verordnung.

© Steve Wakeham

Die Flüchtlingskrise in Österreich und Deutschland beschäftigt auch die Architektur- und Baubranche.

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ARCHITEKTUR

Wohnhausanlage Paulasgasse 22-24 Wien, A Die städtebauliche Struktur des Gebietes rund um die Paulasgasse 22-24 in Wien-­ Simmering ist geprägt von zeilenartigen Bebauungen. Die im Februar fertiggestellte Wohnhausanlage von Riepl Kaufmann Bammer Architektur nimmt dieses Thema zur Schaffung einer homogeneren Gesamtsituation auf. Die vier Baukörper mit Erdgeschoß, Obergeschoß, Dachgeschoß sowie je einem versetzten zweiten Dachgeschoß samt ihren subtilen Außenbeziehungen erzeugen die Identität eines eigenen Quartiers. Das in West-Ost-Richtung langgestreckte Grundstück wird von einer geradlinigen Hauptverbindung durchzogen.

An diesem Weg sind alle Freiraumfunktionen angelagert. Der Eingang in das Gebiet wird durch einen kleinen zurückversetzten Platz markiert. Hier findet man eine Bank und einen schattenspendenden Baum. Auf der Höhe der Häuserzeilen ist der Hauptweg überdacht. Die Wohnungen Den Erdgeschoßwohnungen sind Gärten vorgelagert, welche den halböffentlichen vom privaten Raum trennen. So entstehen individuell nutzbare und bespielbare Freiräume. Die darüber gestapelten Mai­so­ nette­wohnungen besitzen jeweils eine 22

Terrasse im Dachgeschoß. Dadurch entstehen in der Erdgeschoßzone offene Kommunikationsräume und ein differenzierter, geschichteter Übergang zwischen dem öffentlichen Raum. Der Freiraum dient neben einer kommunikativen Erschließungszone für alle Wohnungen als erweiterter Wohn- und Spielraum für die Kinder. Erschlossen werden die Wohnungen über Laubengänge und ein zentrales Stiegenhaus. Alle Wohnungen orientieren sich nach außen zur Sonne und sind durchgesteckt. Reine Gangflächen ohne Zusatzfunktion wie integrierte Arbeitsbereiche, è


Alle Fotos: Roland Kanfer

ARCHITEKTUR

Die vier Baukörper mit versetztem Dachgeschoß erzeugen die Identität eines Quartiers.

Projektdaten • Adresse: Paulasgasse 22-24, 1110 Wien Holz bleibt als Bauelement bewusst im Innen- und Außenbereich sichtbar.

• Grundstückfläche: 5.702 m² • Bebaute Fläche: 2.277 m² • Brutto-Geschoßfläche: 7.100 m² • Wohnnutzfläche: 4.995,41 m²

Projektverlauf • Baubeginn: 2014 • Fertigstellung: 2016

Bauherr Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Neues Leben, 1100 Wien

Architektur Riepl Kaufmann Bammer Architektur, 1020 Wien

Freiraumplanung DND Landschaftsplanung, 1070 Wien

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ARCHITEKTUR

Die hoch wärmegedämmten Leichtbaufassaden in Holzbauweise sind mit einem unbehandelten Holzschirm verkleidet.

Schrankräume etc. wurden vermieden. Die Grundrisse sind flexibel gestaltet, passen sich den im Zeitverlauf unterschiedlichen Lebensbedingungen der Bewohner an und können, je nach Erfordernis, individuell verändert werden. Bei der Fassadenplanung wurde auf Anschlusspunkte durch spätere Änderungen gezielt Rücksicht genommen. Holzbau Die Wohnhausanlage mit 60 Geschoßwohnungen und reihenhausartigen Maisonetten wurde in Holzbauweise errichtet. Das Holz bleibt als Bauelement bewusst im Innenund Außenbereich sichtbar. Die Fassaden der Gebäude sind als hoch wärmegedämmte Leichtbaufassaden in Holzbauweise konzipiert und mit einem unbehandelten Holzschirm verkleidet. Die Außenwand wird zum raumabschließenden und wärmedämmenden Ausbauelement. Bei einer Außenwandstärke von 40 cm erreicht diese Konstruktion denselben Dämmwert wie klassisch massiv ausgebildete Wände mit Wandstärken von 50 bis 60 Zentimeter. Die Fassadenelemente wurden werkseitig mit Fenstern vorgefertigt. Alle Teile können nach Lebensende wieder gut rückgebaut und recycelt werden. Im Inneren sind die Holzdecken sichtbar. Gemeinschaftsflächen Der im Haus 4 angesiedelte Gemeinschaftsraum eignet sich aufgrund seiner

Lage an der Schnittstelle von Erschließung und Freiraum als multifunktionaler Kommunikationsort, an dem unterschiedlichste Aktivitäten der Bewohnerinnen und Bewohner zusammenlaufen können. Er befindet sich direkt am zentralen Erschließungsweg. Ein Zubringerweg zwischen den Häusern ist breit gehalten, um die Kommunikation zu ermöglichen. Die kleinen Vorgartenzonen im Norden der Häuserzeilen sind mit einfach breiten Holzbalken versehen. Diese Elemente sollen zum Sitzen und Spielen einladen. An den Gemeinschaftsraum grenzen ein Platz und der Kleinkinderspielbereich an. Am Platz steht eine Bank-Tischkombination, die durch einen Solitärbaum beschattet wird. Eine Sandspielfläche, eine Kleinkinderrutsche und Holzelemente zum Sitzen ergänzen das Freiraumangebot. • 24


ARCHITEKTUR

Gärten in den Erdgeschoßwohnungen trennen den halböffentlichen vom privaten Raum. So entstehen individuell nutzbare und bespielbare Freiräume.

Lageplan

Grundriss Erdgeschoß mit Gartenflächen

Schnitt

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ARCHITEKTUR

Eine Balkonlandschaft aus dynamisch ­geformten ­Betonfertigteilen prägt die Fassade.

Wohnbebauung Grüne Mitte Linz Bauplatz 4, Linz, A Im südlichen Bereich der „grünen Mitte Linz“, dem Areal des ehemaligen Frachtenbahonhofs, befindet sich die kürzlich fertig gestellte Wohnhausanlage des Linzer Bauträgers GWG. Das Objekt umfasst 48 Wohnungen in den Obergeschoßen und eine achtgruppige Kinderbetreuungseinrichtung im Erdgeschoß. Auf die im Gestaltungskonzept vorgesehene Winkelform haben sps Architekten zu Gunsten einer linearen Baustruktur verzichtet und eine Wohnungstypologie mit durchgesteckten Grundrissen ­entwickelt, welche Bezug auf den nördlich gelegenen Park nimmt. Das hat zur Folge, dass ein Maximum an Freiflächen erzielt wird sowie alle Wohnungen in beide Richtungen zu Grünflächen hin orientiert sind und gute Besonnungsverhältnisse aufweisen. Zwei Vierspänner und zwei Zweispänner werden zu einem einheitlichen Gebäude

addiert. Die Drei-und Vierraumwohnungen werden durchgesteckt und erhalten Zimmer zur Garten- und zur Parkseite. Der Wohnungsschlüssel beträgt 30 Prozent Zweizimmer­wohnungen, 40 Prozent Dreizimmerwohnungen und 30 Prozent Vier­zimmer­wohnungen. Der Kindergarten geht über zwei ­Geschoße und wird über den mittig gelegenen Eingang im Erdgeschoß erschlossen. Die Eingangssituation erweitert sich mit Sitzstufen zu einer „Aula“. Über mobile Trennwände kann diese mit dem Bewegungsraum gekoppelt werden. Die den Gruppen vorgelagerten T ­ errassen an der Südseite im ersten Obergeschoß sind mit der Struktur der „hängenden Gärten“ überbaut und sind somit durchgehend überdacht. Die Fassade ist von einer bewegten Balkonlandschaft aus dynamisch 26

geformten, dezent gefärbten Betonfertigteilen geprägt, bei der differenziert gestaltete Pflanzgefäße in ein Wechselspiel zueinander treten. An der Nordseite sind den Stiegenhäusern hängende Pflanzstrukturen vorgelagert. Zusätzlich beleben einzelne Balkone mit Pflanzgefäßen die Fassade und transportieren die Idee der hängenden Gärten zur Straßenseite. Die Dachzonen werden über die Stiegenhäuser erschlossen und können als Dachgärten gestaltet und nutzbar gemacht werden. Die gegenüber der Fassade zurück­tretende Eingangsbucht erweitert sich um das mittig angeordnete Foyer, um ­welches sich Mütterberatung, Saal, Stadtteilbüro und sonstige Büros gruppieren. Ein Zugang zum Garten in Verbindung mit einem Nebeneingang lässt sowohl südlich als auch im Norden vor dem Haus nutzbare è


© GWG / S. Egger

ARCHITEKTUR

1. Lageplan

Bauherr GWG Gemeinnützige Wohnungs­ gesellschaft der Stadt Linz Gmbh

Architektur sps÷architekten, Thalgau

2. Grundriss Erdgeschoß

Projektverlauf • 2013 Gewinn geladener Wettbewerb (siehe Architekturjournal wettbewerbe Ausgabe 310 - 4/2013) • 2013 – 2015 Bauzeit • Frühjahr 2016 Fertigstellung

Projektdaten • Edeltraud-Hofer-Straße 12-18, 4020 Linz • Grundstückfläche: 5.005 m² • Brutto-Geschoßfläche: 6.381 m² • Wohnnutzfläche exkl. Loggien: 3.550 m² • Tiefgarage: 48 Stellplätze • Baukosten: € 9,5 Mio. exkl. USt.

© GWG / S. Egger

Balkondetail

Außenfassaden 3,05) und deren Orientierung nach Süden (ohne Schatten) ermöglichen passive Energiegewinne. Der Kindergarten und die Kinderkrippe sind mit kontrollierter Lüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Fassaden sind mit WDVS gedämmt, ­kompakte Baukörper ermöglichen passive Energiegewinne.

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© GWG / S. Egger

Freiflächen entstehen. Den Treppenhäusern vorgelagerte Sitzplätze, von begrünten Pergolen beschattet, bieten Raum zum gemeinschaftlichen Grillen und Zusammensitzen. Die mit Wärmedämmverbundsystem gedämmten Fassaden der Baukörper sind in Weiß- und Grautönen gehalten, im Bereich des Kinderspielplatzes wurde farblich unbehandeltes Holz eingesetzt. Die Kompaktheit der Baukörper (Verhältnis Volumen /


© Z+B

FORUM

Die Bauteilaktivierung ist für die Nutzung von erneuerbaren Energien wie kein anderes System geeignet.

Bauteilaktivierung, auch zum Heizen In Verbindung mit der guten Wärmeleitfähigkeit und großen Wärmespeicherfähigkeit von Beton entstehen mit thermischer Bauteilaktivierung (TBA ) effektive Systeme der großflächigen Wärmeaufnahme und -abgabe.

Als Kühlsystem wird die Betonkernaktivierung im Bürobau bereits häufig und im ­großen Umfang eingesetzt. Eine neue ­Entwicklung ist hingegen ihr Einsatz zur Gebäudeheizung und ihre Anwendung im Wohnbau. Diese Schritt hin zur kombinierten Gebäudeheizung und -kühlung und die Erweiterung des Einsatzgebiets auch auf den Wohnbau stehen in engem Zusammenhang mit der Umsetzung von Niedrigstenergiegebäuden und dem Einsatz von Umweltenergiequellen. In den vergangenen Jahren wurden die Möglichkeiten der TBA als kombiniertes Heiz- und Kühlsystem systematisch wissenschaftlich untersucht und von einer Reihe experimenteller Anwendungen begleitet.

Peter Holzer

Das gesammelte Wissen wird aktuell in dem „Planungsleitfaden Energiespeicher Beton“ ebenso fundiert wie praxistauglich aufbereitet; gefördert und herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, ­Innovation und Technologie im Rahmen des Forschungsprogramms Haus der ­Zukunft, in Zusammenarbeit mit der ­Zement + Beton Handels- u. Werbeges.m.b.H und der Vereinigung der ­Österreichischen Zementindustrie (VÖZ) . Das Prinzip Die Funktionsweise der Bauteilaktivierung ist bestechend einfach: In statisch notwendige Betonbauteile wird ein Leitungssystem eingelegt, durch das warmes oder kaltes Wasser geleitet wird. Mit seiner hohen ­Wärmeleitfähigkeit verteilt der Beton den Wärmestrom von den Rohren weitgehend gleichmäßig an die Oberfläche des 28

Bauteils. Aus der Temperaturdifferenz des aktivierten Bauteils gegenüber der Raumtemperatur ergibt sich die Heiz- oder Kühlwirkung. Die Niedertemperaturheizung und Hochtemperaturkühlung Im häufigsten Fall der Deckenaktivierung ergibt sich aufgrund der großen verfügbaren Fläche bereits mit sehr kleinen Temperaturdifferenzen zwischen Raum und Bauteil­ oberfläche eine wirkungsvolle Leistung. Durch die gute Wärmeleitung zwischen der Bauteiloberfläche und den wasserführenden Rohren bleibt auch die gesamte Temperaturdifferenz zwischen Raum und wasserführenden Rohren gering. Die Bauteilaktivierung bietet die Möglichkeit effektiver Raumheizung bei weniger als 30° C Vorlauftemperatur und effektiver Raumkühlung bei mehr als 18° C Vorlauftemperatur. è


© Aichinger Hoch- u. Tiefbau GmbH

FORUM

Mit dieser Eigenschaft ist sie wie kein anderes System für die Nutzung von Umweltwärme und Wärmeerträgen aus erneuerbaren Energiesystemen wie Erdwärme, Grundwasser und Solarthermie geeignet.

Die Rohrleitungen werden mittels Kabelbindern an der bestehenden Bewehrung befestigt. Das gesamte Rohrsystem wird während des Betonierens unter Druck gehalten.

© Aichinger Hoch- u. Tiefbau GmbH

Die Wärmespeicherung Neben der hohen Wärmeleitfähigkeit hat Beton auch die Eigenschaft einer markant hohen Wärmespeicherfähigkeit. Die Verbindung beider Eigenschaften ermöglicht es der Bauteilaktivierung, als Speicherheizung oder –kühlung auch vorzüglich mit intermittierenden Wärme- oder Kälteversorgungen arbeiten zu können: Auch bei Unterbrechung des Wasserkreislaufs heizt oder kühlt eine aktivierte Decke über viele Stunden und sogar Tage weiter. Mit dieser Eigenschaft eröffnet die Bauteilaktivierung ganz außerordentliche Möglichkeiten, Umwelt­ energie mit ihrem typisch wechselnden Leistungsangebot dann zu nutzen, wenn sie zur Verfügung steht und in den „Pausen“ eben die Wärmespeicherung der TBA zu è nutzen.

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© Thomas Schönbichler/CL; Aichinger Hoch- u. Tiefbau GmbH

FORUM

Die Druckprüfung erfolgt vor, während und nach den Betonierarbeiten.

Die Selbstregulierung Die große Wärmespeicherung der TBA führt naturgemäß auch zur Eigenschaft der Trägheit: Die TBA lässt sich nicht für ein paar Stunden ein- und wieder ausschalten. Was aber auch nicht nötig ist, weil nämlich bei richtiger Auslegung die markante Eigenschaft der Selbstregulierung von Wärme­ abgabe- und -aufnahmeleistung auftritt: Da die Oberflächentemperaturen der Decke stets nur wenige Grad über oder unter der Solltemperatur des Raumes liegen, kann der Raum niemals überheizt oder unterkühlt werden, weil in diesem Fall der Heizund Kühleffekt von ganz alleine schnell ­gegen null gehen würde. Thermodynamische Auslegung Im Heizbetrieb können bauteilaktivierte Decken bis zu einer flächenbezogenen Leistung von 25 Watt pro Quadratmeter ­aktivierter Fläche eingesetzt werden. Diese Wärmeabgabe wird bei einer Temperaturdifferenz zwischen Decke und Raum von 4° K erreicht. Höhere Temperaturdifferenzen können als unbehaglich empfunden werden und sind zu vermeiden. Der Einsatz der Bauteilaktivierung als Raumheizung ist demnach auf Niedrigstenergiehäuser mit einer nutzflächenbezogenen Raumheizlast von maximal 25 W/m² geeignet. Im Kühlbetrieb kann, abhängig von der Raumtemperatur, auch eine höhere ­flächenbezogene Leistung erzielt werden. Einzuhalten ist hier die Untergrenze der

Bauteil-Oberflächentemperatur von 19° C, um auch bei hoher Raumfeuchte Kondensatbildung auszuschließen. Die Ermittlung der Raumheizlast ist dabei mit einem für Niedrigstenergiehäuser geeigneten Verfahren zu ermitteln, etwa mit dem Passivhaus-Projektierungspaket oder mit dynamischer Gebäudesimulation. Die Heizlastberechnung nach der gültigen ÖNORM H 7500 Teil 1 bzw. ÖNORM EN 12831 ist ungeeignet. Ihre Erweiterung zu einem für Niedrigstenergiehäuser geeigneten Teil 2 ist im Stadium eines Norm­projekts. Die Regulierung von Bauteilaktivierungen erfolgt am besten über die Raumtemperatur und die Kerntemperatur des Bauteils in der Ebene der wasserführenden Rohre, mit ­simplem Ein- und Ausschalten des Wasserdurchflusses. Eine Außentemperaturbeeinflussung oder eine veränderliche Durchfluss-Mengenregulierung wird nicht benötigt. Bauliche Ausführung Baulich ausgeführt wird die Bauteil­ aktivierung in der überwiegenden Zahl der Anwendungen aus Endlosrohren aus vernetztem Polyethylen, die an spezielle Trägersysteme oder an die statisch erforderliche Bewehrung befestigt und im Zuge der Deckenherstellung einbetoniert werden. Bewährt haben sich Rohrdimensionen von 17 x 2 mm oder ähnlich, mit Rohrlängen ­eines Heiz- bzw. Kühlkreises von bis zu 30

150 m. Die vertikale Lage der Rohre im Bauteil und der horizontale Verlegeabstand sind Ergebnisse der thermodynamischen Dimensionierung. In der baulichen Ausführung ist die übliche Sorgfalt anzuwenden, also Verwendung ausschließlich system­ geprüfter Rohrverbindungen, protokollierte Dichtheitsprüfungen, Schutzverrohrungen an Übergängen der Rohre aus dem Bauteil heraus und ähnliche. Als umfassende Informationsquelle für Planung, Ausführung und Betrieb ­insbesondere für die Anwendung im ­Wohnungsbau wird in Kürze der„Planungsleitfaden Energie­speicher Beton“ zur Verfügung stehen, gefördert und herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des Forschungsprogramms Haus der Zukunft, in Zusammenarbeit mit der ­Zement + Beton Handels- u. Werbeges.m.b.H und der VÖZ. •

Informationen www.zement.at

Dipl.-Ing. Dr. Peter Holzer, Institute of Building Research & Innovation ZT-GmbH.


© Hertha Hurnaus

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Saniertes Schul- und Kulturzentrum Feldkirchen a.d. Donau. Architektur: FASCH+FUCHS Sieger Öffentliche Bauten ETHOUSE Award 2015.

Der Wert der Sanierung Forschungen an der TU Wien zu Immobilien-Wertsteigerungen bei Sanierungsmaßnahmen Wenn über den Wert von Architektur dis­ kutiert wird, gibt es eine Vielzahl an Ansich­ ten, die von zahlreichen objektiven und subjektiven Sichtweisen geprägt sind. Den Wert einer Sanierung zu beziffern ist eben­ so vielschichtig. Die reine Substanzerhal­ tung ist dabei die grundlegendste Form der Sanierung, sie stellt sicher, dass das Gebäude den aktuellen bautechnischen Normen entspricht. Barrierefreiheit, Brand­ schutz, Baustatik und Feuchteschutz, um nur einige zu nennen, bilden das Grundge­ rüst der Erhaltungsmaßnahmen. Im Bereich des ökologischen Bauens geht man mehre­ re Schritte weiter: Die Substanzerhaltung wird zum Anlass genommen, das Gebäude auch hinsichtlich Energieeffizienz und der Einbindung erneuerbarer Energiesysteme auf einen qualitativ hochwertigen Standard zu bringen. Die Gebäudehülle und Gebäu­ detechnik können jeweils nach den gülti­ gen Richtlinien saniert werden. Gehen die Maßnahmen darüber hinaus, kann

Kommentar: Univ. Prof. Arch. DI Dr. Martin Treberspurg

sichergestellt werden, dass das Gebäude nicht nur zukunfts­ fähig ist, sondern auch maß­ geblich zu einer Reduktion von treibhausrelevanten Emissionen und damit zur Erfüllung der Kli­ maziele beiträgt. Durch die aktuellen niedrigen Energiepreise von fossilen Ener­ gieträgern ist eine rasche Amor­ tisation von energetisch moti­ Eigene Darstellung nach Treberspurg, M., Fechner, J. (Hrsg), Altbaumodernisierung, der praktische Leitfaden, Springer Verlag, vierten Maßnahmen in den Wien-New York, 2002 nächsten Jahren nicht zu erwar­ ten. Der Wert der Sanierung kann jedoch nicht nur über die Am Department für Raumplanung der finanziellen Kennzahlen beziffert werden. Technischen Universität Wien werden unter Der Mehrwert einer ökologisch nachhalti­ Anleitung von Univ. Prof. Dr. Wolfgang Feil­ gen Sanierung lässt sich über den gestei­ mayr umfassende Forschungen zu Wertstei­ gerten Innenraumkomfort, die Erneuerung gerungen bei Sanierungsmaßnahmen von Funktionen und der Erhöhung des Ge­ durchgeführt. Nachstehend finden Sie bäudewerts einer Immobilie darstellen. einen diesbezüglichen Artikel, der die posi­ tiven Effekte von umfassenden Sanierungs­ In Abbildung 1 ist dazu skizzenhaft darge­ maßnahmen wissenschaftlich untermauert stellt, wie Sanierung, die über die reine In­ und damit darstellt, dass Sanierung zusätz­ standhaltung hinausgeht, den Wert eines liche Werte schafft. Bauwerks nicht nur erhalten, sondern auch erhöhen kann. 31


© Treberspurg & Partner Architekten

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Totalsanierung Wohnhausanlage Breitenfurterstraße, Wien. Architektur und Bild: Treberspurg & Partner Architekten

Wertsteigerung durch Sanierungen Die meisten herkömmlichen Sanierungsmaßnahmen haben einen positiven Einfluss auf die Preise von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern, im Einzelfall bis zu 30 %. Bei nachhaltigen Maßnahmen sind auf Grund der derzeit noch nicht allzu umfassenden Datenlage die Effekte noch weniger klar. Erste Ergebnisse deuten aber ebenfalls auf einen positiven Effekt hin. Methoden Zur Analyse des Einflusses von Sanierungsmaßnahmen auf Immobilienpreise wird die Methode der „Hedonischen Preise“ gewählt. Das sind die virtuellen Preise, die ein Käufer für die einzelnen Eigenschaften eines Gutes zahlt. Wenn die hedonischen Preise als Durchschnittspreise auf dem Markt betrachtet und ermittelt werden, ergibt sich der virtuelle Preis für eine bestimmte Immobilie aus der Summe der hedonischen Preise ihrer Eigenschaften. Als Eigenschaften gelten hier die Objektattribute der Immobilie (z.B. Zustand und Größe einer Wohnung) und die externen Lageeigenschaften des Standortes.

Univ. Prof. Dr. Wolfgang Feilmayr, Fachbereich Stadt- und Regionalforschung, Department für Raumplanung, TU Wien

GPSIM (Institut für Stadt- und Regionalforschung der TU Wien) Datengrundlagen Zur Verfügung gestellt werden die Preisbeobachtungen von der Immobilienplattform AMETANET der Fa. EDIORG, Linz Zahl der Beobachtungen: ca. 200.000 Zeitperiode: seit 1986 laufend; Aktualisierung der Datenbasis quartalsweise. Kategorien von Beobachtungen: effektive Transaktionen (ca. 1 Drittel) und Angebotspreise (ca. 2 Drittel) Arten von Immobilien • Eigentumswohnungen (neu und gebraucht) • Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser (Preise und Mieten) folgende Eigenschaften stehen zur Verfügung • Zählsprengelcode / Postleitzahl • Zeitpunkt der Transaktion • Preis • Nutzfläche (m2) • Erhaltungszustand • Baujahr • Stockwerk / Orientierung • Verfügbarkeit von Strom, Gas, Wasser, Kanal, Telefon, Kabel-TV, Lift • Zahl der Räume, Badezimmer, Balkone, Terrassen, Garagen, Autoabstellplätze • Heizungsart • Raumaufteilung • Lagevariablen 32

Die externen Lagevariablen stammen vom „Interaktiven Räumlichen Informations-System (IRIS)“, das am Institut für Stadt- und Regionalforschung der TU Wien erstellt und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Es enthält als kleinste räumliche Einheit und Träger von demographischen, baulichen, wirtschaftlichen und ökologischen Daten (VZ, AZ, HWZ, Umwelterhebung u.a.) die etwa 8.000 österreichischen Zählsprengel. Diese sind durch Flussgraphen (Fußgänger, IV und ÖV) topologisch verknüpft. IRIS erlaubt es, mit Kürzeste-Wege-Algorithmen und diversen regionalanalytischen Modellen jedem Zählsprengel naturräumliche, infrastrukturelle, soziale, ökologische und gestalterische Indikatoren zuzurechnen. Die Signifikanz der einzelnen Indikatoren wurde mit großem Aufwand in einem geplanten Versuch-Irrtum-Prozess ermittelt. Als Beispiele für die genannten Kategorien seien hier angeführt: • Naturraum: Höhenlage, Hangneigung, Nähe zu Parkanlagen, Weingärten, Wiesen oder Wäldern • Infrastruktur: Erreichbarkeit des Stadtzentrums im öffentlichen und im Individualverkehr, Nähe zu Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, Nahversorgungsqualität • Soziales Milieu: Anteil der Akademiker, der Pensionisten oder von Gastarbeitern in der Nachbarschaft • Ökologie: Belastungen durch Lärm oder


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Staub, Parkplatzsituation, Verbauungsdichte • Stadtgestalt: Lage in Schutzzonen, Nähe zu Denkmälern und Monumenten Ergebnisse (Auswahl) Für einen guten Erhaltungszustand (im Vergleich zu einem sehr guten Zustand) ist bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern ein Abschlag zwischen 8 und 10 % anzusetzen, der sich bei mittlerem Zustand auf 17 % bis 21 % und bei schlechtem Zustand auf 22 % bis 29 % erhöht. Eine sehr gute Heizung (Zentral-, Etagen, Fußbodenheizung mit den Energieträgern Gas oder Fernwärme) im Vergleich zu einer minderwertigen Heizung (Einzelöfen, Koks oder Kohle) weist bei Eigentumswohnungen in Wien einen Aufschlag von 26 % und bei Einfamilienhäusern in „Restösterreich“ von 19 % auf. Das Vorhandensein eines Liftes bei Eigentumswohnungen ergibt im Durchschnitt einen Preisaufschlag von 9  %. Schlechte Raum­aufteilung (gefangene oder ungünstig

dimensionierte Räume, überdurchschnittlich viele oder schlecht proportionierte Verkehrsflächen) ergeben bei Einfamilienhäusern in „Restösterreich einen Abschlag von 5 % auf den Marktwert. SMA-DH (Studie über Maßnahmen zur Versorgungsentwicklung von Bestandobjekten mittels Fernwärme, zur Verifizierung aktueller Trends in der Gebäudezertifizierung und Forcierung einer höheren Sanierungsquote) Projektpartner: Institut für konstruktiven Ingenieurbau (BOKU Wien); iC clean energy solutions GmbH; Fachbereich Stadt- und Regionalforschung (TU Wien). Ergebnisse (Auswahl) Bei einem typischen Wiener Gründerzeithaus (schlechter Zustand) wurde ein Marktwert von ca. € 1,7 Mio. ermittelt. Eine hypothetische Sockelsanierung einschließlich eines Dachgeschoßausbaus ergab einen Wert von ca. € 5,1 Mio.

LIEBE (Rev(e)Value (Bank Austria)) Grundlagen: Marktpreise, die im Zuge der Vergabe von Hypothekarkrediten von der Bank Austria erhoben werden Zahl der Beobachtungen: ca. 5.000 Zeitperiode: seit 1998 laufend; die Datenbasis wird quartalsweise auf den letzten Stand gebracht. Arten von Immobilien: Eigentumswohnungen (neu und gebraucht) Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihenhäuser (Preise und Mieten) Ergebnisse (Auswahl) Als Vergleichsobjekt dient eine 1974 erbaute 89 m2 Eigentumswohnung in Mödling. Die Bewertungssoftware LIEBE simuliert dafür einen Wert von ca. € 190.000. Unterstellt man eine Totalsanierung so ergibt sich eine Wertsteigerung von 26 %. Der Lifteinbau erhöht den Wert um knapp 4 %. Gegenüber einer Standardbadezimmerausstattung bringt eine luxuriöse Ausstattung 2 % mehr, eine schlechte Ausstattung ca. 7 % weniger an Wert.

TerraWay läßt die Erde atmen!

Fest wie Beton, aber gleichzeitig wasser- und luftdurchlässig wie Gras – TerraWay ist die umweltschonende Belagsalternative für die Gestaltung belastbarer Wege, Plätze und Flächen, ohne sie zu versiegeln. Mehr über die Eigenschaften von TerraWay, weitere Anwendungsmöglichkeiten und Referenzprojekte finden Sie auf unserer Website. Gehwege WU Campus Wien

www.terraway.at 33


PRODUKTE & SYSTEME

Hochwertige Fassadenelemente prägen die Außenwirkung des Einkaufszentrums mit angenehmer Aufenthaltsqualität.

Entwickler und Bauherr SES Spar European Shopping Centers GmbH Salzburg

Generalplanung ATP architekten ingenieure, Innsbruck

Bauzeit September 2013 - August 2015

Verwendete Produkte • Tiefgarage: Tektalan Deckendämmplatten A2-SD (100 mm) • Fassade verputzt: Putzträgerplatte FKD-T C1 • Hinterlüftete Fassade: Fassadendämmplatte TP 435B und FPL • Flachdach-Dämmung: Dachdämmplatte DDP

© ATP/Kuball

Großformat (100 mm)

Ein Einkaufszentrum für die Innenstadt Nach mehr als acht Jahren Planungs- und Bauzeit wurde das Einkaufszentrum Weberzeile in Ried im Innkreis im August 2015 eröffnet. Es versteht sich als verbindendes innerstädtisches Element. Als Experten für Handelsarchitektur plante das Architekturbüro ATP architekten ingenieure aus Innsbruck – gemeinsam mit dem Bauherrn und den Projektbeteiligten – ein über den gesamten Lebenszyklus reichendes, nachhaltiges Konzept. Die Herausforderung war, Innenstadtleben und modernes Einkaufszentrum harmonisch zu verweben und das große Bauvolumen optimal in das dicht bebaute und zentrumsnahe Gebiet zu integrieren. Das Einkaufscenter mit seinen 50 Shops soll die innerstädtische Einkaufsstruktur beleben, es versteht sich als verbindendes Element zur Altstadt, zur Einfallstraße und zum Gewerbegebiet. Mit einer jährlichen CO2- Einsparung von ca. 320.000 kg erfüllt das Gebäude höchste Standards im Hinblick auf nachhaltige Gebäudeplanung, Ressourcenschonung sowie Nutzer- und Betriebskomfort.

Die Dämmlösungen Die Fassade mit einem Glasanteil von 50 Prozent prägt die Außenwirkung des Einkaufszentrums. In der Decke der Tiefgarage wurden rund 17.000 m2 Holzwolleplatten mit Steinwollekern in die Schalung

Informationen www.knaufinsulation.at

eingelegt, die alle notwendigen Anforderungen an Wärmedämmung, Brandschutz und Schalldämmung erfüllen. Dort wo das Mitbetonieren nicht möglich war, wurden die wärme- und schalldämmenden Platten Tektalan A2-E31-035/2 nachträglich an Decke und Wand geschraubt. Damit konnte die hohe Feuerwiderstandsklasse von REI 180 erreicht werden. Im verputzten Fassadenbereich kam die Steinwolle-Putzträgerplatte FKD-T C1 zum Einsatz. Die hinterlüftete Fassade wurde teils mit der Glaswolle-Fassadendämmplatte TP 435B mit schwarzem Glasvlies und teils mit der Steinwolle-Fassadendämmplatte FPL gedämmt. Die Dach­dämmung wurde mit der Steinwolle-Dachdämmplatte DDP realisiert.

Holzwolle-Leichtbauplatten mit Steinwollekern an der Garagendecke.

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PRODUKTE & SYSTEME

Aufzugskabinen mit Charakter Aufzüge waren früher mal Schmuckstücke, die die Charakteristik eines Gebäudes zur Geltung brachten. In der Nachkriegszeit standen Funktionalität und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. Heute wird versucht, hochwertige Oberflächen und fein abgestimmte Beleuchtungsvarianten wieder in die Aufzugskabine und damit dem Gebäude eine neue Wertigkeit im Gesamtkonzept zu bringen. Der Aufzughersteller Otis bietet eine breite Palette an Oberflächen­materialien in Leder- und Holzoptik sowie hochwertige Edelstahl oder Kunststoff-Paneele. Zusätzlich zur neuen Ausstattung hat Otis auch einen „Cab Designer“ erarbeitet. Kunden und Planer können individuelle Aufzüge für ihre Projekte gestalten und konfigurieren. Die übersichtliche Menüführung und intuitive Navigation machen die Konfiguration sehr einfach und lebendig. Otis gehört zum US-amerikanischen Großkonzern United Technologies Corporation (UTC). Otis Österreich ist mit seinen Tochterfirmen auch im Brandschutz tätig.•

Informationen © Otis

www.design-aufzug.at www.otis.com

© Velux

HAWA-Frontego 30/matic Fassadengestaltung auf Knopfdruck

Einfach planen Bisher musste das Oberlicht vor Ort ans jeweilige Gebäude angepasst werden. Die Realisierung eines Oberlicht-Systems galt daher als kompliziert und problematisch. Der weltweit führende Dachfensterhersteller VELUX hat sich dieses Problems angenommen und ein rasch und einfach zu montierendes modular aufgebautes Oberlicht-System im schlanken Design entwickelt. Die Produkte, von Fixverglasung bis Rauch- und Wärmeabzugsfenster, stehen als CAD (Computer-Aided Design)-/BIM (Building Information Modelling)-Objekte auf der Unternehmenswebsite zum Download zur Verfügung. Dank industrieller prozesssicherer Fertigung können die vorgefertigten Module in kürzester Zeit montiert werden. •

Das automatisierte Beschlagsystem für frontbündige Faltschiebeläden HAWA-Frontego 30/matic bietet individuellen Sicht- und Sonnenschutz und gleichzeitig mehr Sicherheit. Der energiesparende Antrieb und die Steuerung sind im System integriert. www.hawa.ch/frontego/

Informationen

Hawa AG, Schiebebeschlagsysteme, Schweiz, www.hawa.ch

www.velux.at 35


PRODUKTE & SYSTEME

Die Fassaden des alpinen Biwaks sind mit 13 mm dünnen Glasfaserplatten verkleidet.

Projekt „Alpine Shelter“

Standort Berg Skuta, Steiner Alpen, Slowenien

Bauherr PD Ljubljana Matica

Architektur OFIS Architekten, Slowenien

Grundfläche 12 m2

Fertigstellung 2015

Fassade © Rieder

Glasfaserbetonelemente öko skin

Alpine Shelter: ­Glasfaserbeton am Berg Im Herbst 2014 stellten sich Architektur­ studenten am Design Studio der Harvard Graduate School of Design der Herausfor­ derung, eine innovative und zugleich prak­ tische Unterkunft zu planen, die den Anfor­ derungen des extremen alpinen Klimas am Berg Skuta in den Steiner Alpen in Slo­ wenien gerecht wird. Inspiriert durch die traditionelle alpine Architektur, die ein rei­ ches und vielfältiges architektonisches Erbe bietet, erarbeiteten sie zwölf Vorschläge, die den Standortbedingungen, Material­ anforderungen und programmatischen Erwägungen gerecht wurden. Die schroffen Voraussetzungen auf 2.118 Meter Seehöhe, mit Wind, Schnee, Erdrut­ schen, das schwierige Gelände und das un­ vorhersehbare Wetter verlangten eine durchdachte Planung. Die äußere Form und die Auswahl von Materialien und

Bauweise erfolgten mit strengem Blick auf die extremen Bedingungen. Der Unter­ stand inmitten der unberührten Wildnis musste sich respektvoll in die Natur einglie­ dern und sollte das atemberaubende Pano­ rama vom Inneren der Unterkunft sichtbar machen. Ausgewählt wurde das Design von Fre­ derick Kim, Katie MacDonald und Erin Pel­ legrino. Sie planten in Kooperation mit OFIS Architekten aus Ljubljana, Slowenien das Biwak in drei rahmenartigen Modulen, um einerseits den Transport zu erleichtern und anderseits den Raum programmatisch zu unterteilen. Das erste Modul besteht aus dem Eingangsbereich, dem Lagerraum und einer kleinen Ecke zur Essenszubereitung. Das zweite Modul bietet kombinierten Schlaf- und Wohnraum, im dritten Modul 36

Informationen www.rieder.cc

befindet sich der Schlafbereich mit Etagen­ betten. Der Innenraum der Schutzhütte be­ steht hauptsächlich aus Holz in warmen Tö­ nen. Bis zu 8 Personen finden im Biwak Platz und können durch die großen Fens­ terfronten die dramatische Bergkulisse genießen. Auch der Transport auf den Berg wurde durch die modulare Bauweise ermöglicht. Der gesamte Prototyp wurde Off-Site kons­ truiert. Mit Hilfe der Bergwacht und des slowenischen Militärs, das für den Helikop­ tertransport sorgte, konnte der gesamte Aufbau an einem einzigen Tag durchge­ führt werden. Die Hülle des exponiert liegenden Unter­ stands wurde mit öko skin Glasfaserbeton umgesetzt. Das vergleichsweise geringe Gewicht der nur 13 mm dünnen Platten, ein hoher Vorfertigungsgrad und eine schnelle Montage waren für die Errichtung am Berg mittels Helikopter ausschlagge­ bend. Darüber hinaus harmonieren die silbergraue Farbgebung sowie die natürli­ che Oberflächenhaptik der Fassade mit der kargen Berglandschaft.


PRODUKTE & SYSTEME

Bewegungsvorgang im Fokus Mit myPORT, einer Smartphone-basierten App, kann man sich problemlos durch sämtliche Sicherheitsschranken eines modernen Gebäudes (Bild: Bürogebäude Park Ventures, Bangkok) bewegen. Und das auf einem ­Level höchster Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Das Smart­phone dient zur Legitimation. MyPORT, entwickelt vom Aufzugshersteller Schindler, stellt die Erweiterung des bisherigen Transports dar, weil der vollständige Verkehrsfluss betrachtet wird. Nicht nur der Lift alleine steht nunmehr im Fokus, sondern der Bewegungsvorgang vom Betreten des Gebäudes bis zum Arbeitsplatz. Darüber hinaus spielt auch die Sicherheit eine wesentliche Rolle, denn die Aufzugssysteme übernehmen immer mehr die Funktionen einer Zutrittskontrolle. Aufzugshersteller sind somit zu Bewegungs- bzw. Transportspezialisten geworden. Der Horizont endet nicht beim Fahrstuhl, sondern betrachtet das gesamte Gebäude vom Eingang bzw. der Garage bis zum Wohnzimmer. •

© Schindler

Informationen

© Internorm

www.schindler.com

Neuer Kern Individuelle Holzoberflächen und Farben, eine in vielen Farben erhältliche Aluminiumschale außen, dazwischen die neue „I-tec Core“-Technologie – das sind die wichtigsten Features des HF 410 von Internorm. Den Kern bilden dünne, verleimte Holzschichten, die das HF 410 tragfähiger, feuchtigkeitsresistenter und formstabiler machen. Serienmäßig mit Dreifach-Isolierverglasung, Dreifach-­ Dichtungssystem und hochwärmedämmendem Thermo-Schaum ausgestattet, erreicht das HF 410 holzartunabhängig eine Wärmedämmung mit einem U-Wert von 0,70 W/m2K im Standard. •

Informationen www.internorm.com 37


PRODUKTE & SYSTEME

Projekt Wohnhausanlage Praterstraße / Maximilianstraße, St. Pölten, NÖ

Generalplaner SMAQ GmbH: ARTEC Architekten, wup_wimmerundpartner, raum und kommunikation GmbH

Auftraggeber BWS, Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft

Geplante Fertigstellung November 2017

Konstruktion Deltabeam Stahlverbundträger mit Deltabeam Slim Floor Decken

Hersteller Peikko

Information

© ARTEC Architekten

www.peikko.com

SMAQ: Wohnhallen mit Charme

© Peikko

Nördlich des Bahnhofs St. Pölten, im Fluss­ tal der Traisen, wird eine Wohnanlage in vorgefertigter Bauweise und mit großzügi­ gen Raumverhältnissen für die Bewohner hergestellt. Generalplaner und Projektma­ nager ist die SMAQ GmbH (raum & kom­ munikation / ARTEC Architekten / wup ar­ chitektur), Tragwerksplaner das Büro Bollinger, Grohmann & Schneider. Bauherr ist die BWS-Gruppe.

MAXIMILIANSTRASSE 74 ST. PÖLTEN

ENTWURF

„Wohnhalle“ mit 2,80 Metern Raumhöhe, Parallel zur Praterstraße und erschlossen ein schnell und weitgehend vorgefertigt von der Maximilianstraße entstehen vier errichtetes Stahlträgersystem mit Stahlbe­ nord-süd-gerichtete Baukörper mit 75 Me­ tern Länge und 16,2 Metern Breite. Im Nor­ tonstützen und Hohldielen-Elementdecken. Insgesamt werden drei Kilometer Stahlver­ den wird dem westlichsten Gebäude ein bundträger mit Decken verbunden. Die weiteres mit halber Länge angehängt. Die brandbeständigen Decks ermöglichen eine beiden Gebäude im Osten an der Prater­ hinterlüftete Holzriegelbauweise. In diese straße haben Regelgeschoße auf vier Außenhülle können unterschiedlichste Decks, im Westen ist die Bauhöhe um ein Wohnungstypen eingebaut werden. Geschoß geringer. Über Brücken auf der­ Das Erschließungssystem ist Teil einer verti­ selben Höhe sind alle Gebäude mit einer kalen Stadtlandschaft, die sich bis zur ein­ Terrasse verbunden. Die 15.500 m2 Wohn­ fläche ergeben 185 Wohneinheiten. zelnen Wohnungseingangstür erstreckt. Zwischen Wohnung und Straße entstehen Vorgefertigtes Stahlträgersystem Vorgärten als halböffentliche Pufferzonen Die Außenabmessung der thermischen und Kommunikationsorte. Die kompakten Hülle beträgt in der Breite 10,60 m, beid­ Wohnungen haben viel Platz vor der Haus­ seitig davor befindet sich eine Laubengang- türe und viel Raum vor der Fassade. bzw. Balkonzone mit 2,80 m Breite. Das Alle Wohnungen sind querlüftbar, gut statische Achsmaß der Stahlträgerkonstruk­ besonnt, die Fassaden durch die ausladen­ tion beträgt 8,20 m, die Raumhöhe 2,80 m. den Decks weit überkragt und witterungs­ Konstruktiv handelt es sich um eine geschützt. • 38

14.04.2014


PRODUKTE & SYSTEME

Der Alleskönner Das neue Bausystem Hebel Cubus kann überall eingesetzt werden, wo in kurzer Zeit Wohn- und Arbeitsraum benötigt wird. Cubus wird durch einzelne Module auf die benötigte Größe geplant. Das Basismodul besteht aus einer Fertigbetonbodenplatte, auf der die Systemwandelemente aus Porenbeton aufgestellt und mit einem Betonfertigteil oben abgeschlossen werden. Die einzelnen Bauteile werden im Werk montiert, auf die Baustelle gebracht und an Ort und Stelle zusammengestellt. Folgearbeiten reduzieren sich auf ein Minimum. So sind Leerrohre bereits in die Deckenelemente eingelassen. Ein Außenputz ist nicht zwingend erforderlich. • © Xella

Informationen www.xella.com

ARCHICAD 20 – BIM für Architekten

© Graphisoft

Archicad 20, die BIM-Software von Graphisoft, ist seit Juni verbessert am Markt. Eigenschaften können festgelegt an alle Archicad-­ Elemente angehängt werden (z.B. U-Wert, Brandschutzklasse). Durch Import der bisher an verschiedenen Stellen in Excel-Tabellen gepflegten Werte liegen alle Informationen zentral im Projekt vor. Mit den grafischen Überschreibungen erstellt Archicad von den Eigenschaften abhängige Pläne ohne manuelle Nachbearbeitung. So können z.B. alle tragenden Wände farbig in 2D oder 3D gezeigt werden. Die neuen grafischen Favoriten werden mit farbigen Vorschaubildern dargestellt. Archicad 20 bietet neue Gras-Renderingeinstellungen und das mit reduzierten Renderingzeiten. •

Projektinformationen können ausgetauscht werden

Informationen www.archicad.com

ABK-Jahresrelease 2016

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sic her heit ALUFENSTER_arch_akt_186x32mm_ssp.indd 1

© ABK

Die ABK-Software wurde einem eingehenden Check unterzogen. Durch weiterführende Arbeitskalkulation zusätzlich oder parallel zur ursprünglichen Auftragskalkulation kann auf die tatsächlichen Umstände der Leistungserbringung Rücksicht genommen werden. Durch frei definierte und eingesetzte Variablen wird der Kalkulationsansatz für ein Projekt leicht an die konkrete Situation angepasst. In einem Zusatzangebot kann je Position die Art der Änderung angegeben werden. Das Zusammenspiel zwischen ABK7 und Excel präsentiert sich wesentlich optimierter. Eine weitere bedeutende Schnittstelle stellt der neue Import externer Tabellen dar. •

Informationen www.abk.at

Die neue Bauherrensicherheit alufenster.at

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22.01.16 13:27


PRODUKTE & SYSTEME

Auf 8.100 m² entstehen in Wien-Aspern 75 geförderte Mietwohnungen, ein Wohnheim für behinderte Kinder und Jugendliche sowie Geschäftsflächen.

Projekt Seestadt D22

Bauherr Wohnbauvereinigung für Privatangestellte

Planung kirsch ZT gmbh

Nutzfläche 8.100 m2

Verwendeter Baustoff Porotherm 50 W.i–Ziegel

Informationen

© Kirsch ZT

www.wienerberger.at

Seestadt D22: Größte ­Ziegelbaustelle Österreichs einen „Dreiklang“ von Platz- und Grün­ räumen freiraumtechnisch strukturiert. Fassadenbild Die Öffnungen in sämtlichen Aufenthaltsräumen (Wohnzimmer, Zimmer) sind als französische Fenster konzipiert, was sowohl den Außenraumbezug von innen als auch die großzügige Außenwirkung verstärkt. Durch die unterschiedliche Farbgebung der einzelnen Wandfelder (drei verschiedene Braun- und Ockertöne) ergibt sich in der Außenwirkung ein lebendiges aber

© Wienerberger Ziegelindustrie GmbH / andibruckner.com

Das von Architekt Clemens Kirsch geplante Projekt mit einer Gesamtnutzfläche von rund 8.100 m² wird im Auftrag der WBVGPA, der Wohnbauvereinigung für Privat­ angestellte, auf einem Baufeld von rund 5.200 m² Ausmaß im südwestlichen Bereich des neuen multifunktionalen Stadtteils gebaut. Es umfasst insgesamt 75 geförderte Mietwohnungen (davon 25 SMART-Wohnungen), ein Wohnheim für behinderte Kinder und Jugendliche mit insgesamt 24 Heimplätzen sowie Geschäftsflächen. Bauteil A (6 Geschoße/ Baugruppe) und Bauteil c (4 Geschoße / Betreutes Wohnen) nehmen die punktförmige Bebauungsstruktur der umgebenden Typologie auf, Bauteil B (6 Geschoße / gefördertes Wohnen) wird in Nord-Süd-Richtung als langgestreckter Riegel ausgebildet, um einerseits den Schallschutz für den gemeinsam genutzten Freiraum zu bilden, anderseits um vorausschauend auf eine zukünftige Bebauung entlang der Westseite („Boulevard­ wirkung“) zu reagieren. Der von den um­ gebenden Straßen begrenzte kombinierte Baufeldbereich D 22 / D 11 wird durch

dennoch zurückhaltendes Fassadenbild, das gleichzeitig die unterschiedlichen Gebäudetypen auf dem Baufeld farblich harmonisiert und eine Ensemblewirkung entstehen lässt. Einschalig Errichtet werden die drei Gebäude in einschalig monolithischer Massivbauweise. Die rund 2.100 m² Außenwandflächen bestehen aus rund 34.000 Stück eines mit Mineralwolle verfüllten 50 cm starken Ziegels mit Silikatputz. •

Die Gebäude werden in 50 cm starker, einschaliger Ziegelmassivbau­ weise errichtet.

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© Knaufinsulation

PRODUKTE & SYSTEME

Das Knauf Insulation Dämmprogramm für WDVS mit den neuen Putzträgerplatten im schlanken Format und beidseitiger Beschichtung.

Putzträgerplatte im schlankeren Format Das Steinwolle-Dämmprogramm für Wärmedämm-Verbundsysteme wurde auf ein neues Plattenformat umgestellt. Das Handling der Dämmplatten auf der Baustelle ist dadurch deutlich einfacher und eine schnellere Verarbeitung möglich. Die neuen Putzträgerplatten können durch ihr schlankes Format (1.200 x 400 mm) speziell am Gerüst leichter und sicherer getragen und verarbeitet werden. Die beidseitige Haftbeschichtung verbessert zusätzlich das Auftragen des Klebers. Zusätzlich zu den wesentlichen Vorteilen in der Verarbeitung punkten diese Steinwolle-Putzträgerplatten durch • natürliche Rohstoffe, • sehr gute Wärmedämmung, • optimalen Brandschutz, weil nicht brennbar (Brandverhalten nach Euroklasse A1), • hervorragenden Schallschutz, • diffusionsoffene Dämmung. Zusammen mit der Laibungsplatte, dem Brandriegel und den Putzträgerlamellen bieten die neuen Putzträgerplatten ein umfassendes Dämmsortiment für Wärmedämm-Verbundsysteme aller namhaften Systemanbieter.

Informationen

www.knaufinsulation.at

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Zwei Hochzeiten und ein Glücksfall Küche und Bad gehen eine immer intensivere räumliche Liaison mit der Wohnzone ein. Was man dadurch gar nicht mehr sieht, sind klare Raumgrenzen. Die haben sich endgültig in Luft aufgelöst. Der Trend geht – sehr visionär – eindeutig in Richtung Ein-Raum-Wohnen.

Wenn im Mailänder Vorort Rho auf dem Messegelände die Tore aufgehen und man eine gerade Jahreszahl schreibt, ist eines ganz sicher: Die Eurocucina und der Salone del Bagno sind diesmal die beliebten Co-Piloten des einzigartigen Möbelsalons. Und damit eine willkommene Abwechslung bei immerhin 24 riesigen Messehallen. Und während es in den Küchenhallen dampfte und köchelte, bot man gleich vis-à-vis eine ordentlich nasse Abkühlung – erfrischend war beides allemal.

Fangfrage Beide Bereiche haben einiges gemeinsam: Hier wird stilvoll gepritschelt, es wird gerne viel dekoriert und es sind die Orte, die mit ganzem Einsatz für das leibliche Wohl des Menschen sorgen. Aber jetzt ist noch ein Aspekt hinzugekommen, der eigentlich gar nicht mehr übersehen werden kann: Sowohl die Küche als auch das Badezimmer sind gerade dabei, das Wohnzimmer auf eine bestimmte Art und Weise in seiner Funktion fast schon „abzulösen“. è Ja, richtig gehört.

Barbara Jahn 42


INTERIOR DESIGN

© Fotos: Hersteller

Die horizontal ausgelegte Aluminiumküche Alumina von Comprex versteht es, im wohnlichen Kontext nahezu völlig unterzutauchen. www.comprex.it

Pur FS | Topos von Leicht Küchen schafft mit lebendig gemaserten Furnierbild aus Esche Madeira Wohn­ zimmeratmosphäre. www.leicht.com

Bellagio von Arancucine holt Familientraditionen und die Einfachheit wieder in die Küche zurück. www.arancucine.it Kochinsel Italia in Edelstahl mit Nuss­ holzfinish ist in Sachen Material kaum noch zu toppen. www.arclinea.com

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Das Designprinzip innen ist außen macht die Badmöbel leicht und zu einem Schmuckstück. Serie Bettelux Shape von Bette. www.bette.de

Leitfrage Von der Küche weiß man es ja schon sehr lange, dass sie immer stärker in den Wohnbereich vorpirscht und an der Geselligkeit partizipieren will. Wobei gegen dieses Mitnaschen grundsätzlich nichts einzuwenden ist. Doch jetzt werden Dinge evident, die die Branche ein wenig entblößen, denn wer zweimal hinsieht, entdeckt, dass es keinen Fortschritt gibt – weder beim Design noch bei der Technik. Der Fokus liegt ganz klar auf der Weiterentwicklung bereits vorhandener Ideen und auf dem Ausfeilen von Details und Qualitäten. Gefeilt wird an den Auszügen, Breiten und Höhen, an den Griffen und der Grifflosigkeit, am Matten und am Glänzenden. Damit aber liegt man auch hier voll im Trend: Bei den Kollegen in der Möbelbranche läuft es derzeit kaum anders. Das Gute daran ist, dass die Stimmung viel entspannter ist. Das innovative Badmöbel Dressage von Graff könnte genauso gut im Schlafzimmer seinen Platz finden. www.graff-faucets.com

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INTERIOR DESIGN

Badmöbel Class von Arlex harmoniert mit Aufsatzwaschbecken Agorà zum klaren Ambiente. www.arlexsrl.com

Happy D.2 von Duravit mit femininen Linien und Oberfläche mit geprägter Tiefenstruktur. www.duravit.de

Platzfrage Der große Trick dabei ist, dass die Küche fast bis zur Unkenntlichkeit mit ihrer Umgebung verschmilzt. Die Sprache der einzelnen Elemente ist die Sprache des Wohnzimmers. Hier wird das Bücherregal, das unter anderem auch die Kochbücher beherbergt, auch schnell mal zum Gewürzregal, und die Kücheninsel, in der sich Kochstelle und Spüle optisch schon beinahe in Luft auflösen, fungiert gleichzeitig als rundum bespielbares Wohnmöbel, das unter anderem auch „Esstisch“ kann. Klare Geometrien und bewusst ausgesuchte Materialien wie erlesene Hölzer oder auch Hochglanz-Oberflächen lösen die Grenzen auf, näher waren sich Kochen und Wohnen de fakto noch nie. Stilfrage Im Badezimmer hält ebenfalls vermehrt die Individualität Einzug. Raffiniert übergleitend in eine andere Zone des Wohnens – sei es das Schlafzimmer oder das Wohnzimmer – übernimmt der Nassraum immer mehr Funktionen von diesen, insbesondere durch die verführerische Verwendung von Materialien, die bis dahin wenig bis gar nicht vorgekommen sind. Angefangen von Armaturen aus Marmor, Holz und Metall, die beinahe schon wie ein edles Schmuckstück wirken bis hin zu mit Textil bekleideten Badewannen findet eine Grenzen ignorierende Verwebung der Lebensbereiche statt – und das nicht nur durch hauchdünne Glaswände, die die optischen Grenzen ohnehin schon abgeschafft haben. Waschtische machen dem Begriff „Tisch“ alle Ehre, viel Holz erzeugt Gemütlichkeit an den richtigen Stellen und Kommoden, die das Waschbecken beherbergen, lassen zunächst gar nicht vermuten, dass es sich hier um das Bad handeln könnte.

Gretchenfrage Preisfrage Im Trend liegen minimalistische Sideboards, „Kochst du noch oder wohnst du schon?“, auf denen einfache Schalen als Waschbe- könnte die Frage lauten. Offene Grenzen nicht nur territorial – sind gefragt, geschätzt, cken aufgesetzt werden. Sie erinnern formal an das Pure, die das Badezimmer stets bei- gewünscht. Die luxuriösen Fantasien der behalten sollte. Über sie beugen sich zarte, Hotels, die Bad und Wohnraum miteinander manchmal außergewöhnliche Armaturen. verschmelzen ließen, haben die private ReAus ihnen strömt≈– oft berührungslos – alität längst erreicht, ebenso wie die SchauWasser, oder besser: wird Wasser „gespen- küchen in der angesagten Restaurants, det“, denn dieses zu sparen bei gleichzeitig die nun das eigene Heim befeuern. Und kompromisslosem Genuss des erfrischen- an dieser Stelle kommen wir endlich zum den Nasses wird immer noch groß geschrie- Glücksfall: Aus der Vision ist Wirklichkeit ben. Tendenziell wirkt alles sehr hochwertig geworden. Sie ist ein intelligentes Konzept für Wohnformen der zukünftigen Städte, in ausgeführt, was darauf schließen lässt, dass es für die potenzielle Zielgruppe durchaus denen das Verflechten von Funktionen keine Option, sondern ein Muss sein wird. Je etwas kosten darf. Vom edlen Naturstein bis zum High-­Tech-­Bio­based-­Werk­stoff kommt früher sich die Menschen daran gewöhnen, alles zum Einsatz, was eine vernünftige Le- umso besser. Und wenn das so aussehen kann, dann lässt es sich ganz sicher herrlich bensdauer verspricht und einen adäquaten damit leben. Vielleicht sogar noch besser Gegenwert darstellt. als zuvor. •

Japanisches Flair trotz gewisser Strenge: Das Bento-Box-Prinzip der Serie Oblon von Novello. ​ www.novello.it

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Bezahlte Einschaltung

INTERIOR DESIGN

Das Luxushotel La Villa liegt unmittelbar am Starnberger See.

© Keuco

Liebevoll und individuell gestaltete Zimmer laden zum Verweilen ein.

Sauerländer Armaturen und Accessoires im bayerischen Hideaway KEUCO stattet Luxushotel La Villa am Starnberger See aus Das Hotel La Villa ist die Top-Adresse für private Veranstaltungen oder geschäftliche Tagungen direkt am Starnberger See. Nur wenige Minuten Autofahrt vom Münchner Stadtkern entfernt, residieren die Gäste des Hauses inmitten malerischer Idylle. Das denkmalgeschützte Haus wurde vor über 160 Jahren erbaut und bietet einen umwerfenden Blick auf den See. La Villa verfügt über 18 Doppel- und zwölf Einzelzimmer. Jedes davon ist individuell eingerichtet und wurde mit jeglichen Annehmlichkeiten bedacht. Eine stilvolle Wohnkultur und das sorgfältig ausgewählte Interieur erzeugen eine persönliche Atmosphäre. 22 Bäder wurden komplett saniert und mit Armaturen und Accessoires von KEUCO ausgestattet. Bei der Auswahl der Produkte stand die komfortable Bedienung für den Gast im Vordergrund. Die Duscharmaturen IXMO sind nicht nur optisch ein Highlight: Auf kleinstem Raum werden mehrere Funktionen zusammengeführt. Zwei-Wege Ab- und Umstellventil, Schlauchanschluss und Brausehalter sind in nur einem Modul integriert. Die Anzahl der Produkte auf der Wand lässt sich damit auf ein Minimum reduzieren. Mit einem

Durchmesser bzw. einer Kantenlänge von nur 90 mm und einer Tiefe von nur 80 mm sind die Sichtteile beeindruckend klein. Und das Besondere ist: Alle Module haben die gleiche Größe. COLLECTION MOLL Armaturen verleihen dem Waschtischbereich mit makellos verchromten Oberflächen eine zeitlose Eleganz. Sie vereinen Design und Qualität perfekt und überzeugen mit ihrem puristischen Äußeren und einer angenehmen Handhabung. Kosmetikspiegel und -tuchspender stehen für die tägliche Pflege bereit. Zurückhaltende KEUCO-Accessoires im Dusch- und Toilettenbereich vervollständigen das exquisite Bild. Der besondere Tiefenglanz der Chromoberflächen reflektiert edel das Licht. La Villa und KEUCO verbinden traditionelle Wurzeln und zeitgemäßes Know-how. Die perfekte Symbiose für einen angenehmen Aufenthalt im Badezimmer ganz im Sinne des Gastes. Über KEUCO Die KEUCO GmbH & Co. KG ist ein international tätiger Komplettanbieter für hochwertige Badausstattungen.

Die renovierten Bäder des Hauses sind mit Armaturen und Accessoires von KEUCO ausgestattet.

Vom ursprünglichen Marktführer für Bad-Accessoires bietet KEUCO heute ein großes Sortiment an Armaturen, Accessoires, Spiegelschränken und Badmöbeln „made in Germany“. Das in der dritten Generation geführte Familienunternehmen hat seinen Hauptsitz seit der Gründung im Jahre 1953 im westfälischen Hemer. Weitere Produktionsstandorte sind in Gütersloh und Bünde. •

Informationen www.keuco.de

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INTERIOR DESIGN

Multifunktional und nachhaltig

© Hansa

Der Trend im Sanitärbereich geht zu offenen Wohnformen. Gefordert wird absolute Multifunktionalität. Die neue Serie Hansa­ signatur aus dem Hansa|Living-Segment wird diesem Anspruch gerecht. Kernstück ist die preisgekrönte Hansasignatur Hybrid, die sich dank ihres dualen Aufbaus sowohl berührungslos als auch manuell bedienen lässt. Neben dem hohen Bedienkomfort überzeugt das Konzept durch einen kontrollierbaren, flexiblen und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser: Bei kurzzeitigem Wasserbedarf wird durch die elektronische Auslösung des Wasserflusses mit voreingestellter Temperatur deutlich weniger Wasser verbraucht als bei einem Hebelmischer. Insgesamt liegt der Wasserverbrauch bei sechs Litern pro Minute. Neben dem Hybridmodell umfasst die Serie Hansasignatur außerdem eine Waschtisch-EinhandEinloch-Batterie, optional mit ausziehbarer Schlauch- oder mobiler Funktionsbrause, sowie eine elektronische Unterputz-Wandarmatur. •

Eleganz im Bad

Informationen www.kludi.at

© Kludi

Die elegante Armaturenserie KLUDI Q-Beo zitiert mit klaren Linien und sanft gespannten Flächen die Form eines Flakons. Besonders die Dreiloch-Waschtischarmatur verkörpert diese Gestaltungsidee – ein flacher Auslauf, flankiert von zwei kubischen Griffen, die sich als reduzierte Übersetzung des Flakon-Gedankens verstehen. Wer es dezenter mag, findet im Sortiment der KLUDI Q-Beo eine Alter­native: Der traditionelle Waschtisch-Einhand­ mischer variiert das Grunddesign, ohne auf die wesentlichen Elemente zu verzichten. Für intuitive Bedienung sorgt der breite, griffige Hebel der Armatur. Beide Designinterpretationen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kollektion. So entspricht die Vierloch-Fliesenrandarmatur nahezu eins zu eins ihrem Pendant am Waschtisch, erweitert das Design jedoch mit einer Handbrause. •

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Informationen www.hansa.at


INTERIOR DESIGN

Im Dezember 2015 wurde das „Atlantis by Giardino“ mit 95 Zimmern und Suiten wiedereröffnet.

Bauherr Neue Hotel Atlantis AG, Zürich

Architektur, Generalplanung Monoplan AG, Zürich

Ausführung 2013-2015

Ausstattung Badezimmer Stahl-Email Badewannen Puro von Kaldewei Whirlwannen von Kaldewei

Informationen

Fotos © Atlantis by Giardino, Zürich

www.kaldewei.de

Hotel Atlantis: Zürcher Baudenkmal revitalisiert Das Hotel Atlantis in Zürich wurde 1970 weithin sichtbar am Hang des Üetlibergs als neues Hotel mit einem modernen Baukonzept vom Zürcher Architektenehepaar Hans und Annemarie Hubacher geplant. Der dreiflügelige Grundriss in der leicht asymmetrischen Y-Form mit den geschwungenen Übergängen verleiht dem Gebäude seine einprägsame Gesamterscheinung. Nach mehreren Wechseln der Eigentümer und der Nutzungszwecke fristete das Atlantis in den vergangenen Jahrzehnten ein trauriges Dasein. 2012 wurde das Zürcher Architekturbüro Monoplan vom neuen Eigentümer mit der Generalplanung des Umbaus beauftragt. Ziel sollte es sein, das neue Hotel Atlantis als 5-Sterne-Haus der Premiumkategorie wiederzubeleben. Das Gebäude, ein wichtiges Bauzeugnis der Nachkriegsmoderne in Zürich, wurde im Jahr 2013 unter Denkmalschutz gestellt,

da die Zürcher Bausektion und die Denkmalpflege dem Haus eine hohe städte­ bauliche und architektonische, aber auch wirtschafts- und sozialhistorische Bedeutung attestierten. Die Auflagen waren deshalb auch klar definiert: Der Bauherr war angehalten, vor allem bei den Planungen für die Fassade, für die Dachaufbauten und die Brüstungen besonders sorgfältig vorzugehen und seine Vorstellungen mit den Vorgaben der Kantonalen Denkmalpflege Zürich abzugleichen. Um das Hotel zu revitalisieren, wurden alle Zimmer, die komplette Haustechnik sowie die Fassade erneuert. Ein Highlight ist die neue Fassade, die mit einem Negativdruck die Charakteristik der alten Waschbetonfassade aufnimmt. Sämtliche Maßnahmen wurden mit dem Denkmalschutz der Stadt Zürich abgestimmt.

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Im Dezember 2015 wurde das „Atlantis by Giardino“ mit 95 Zimmern und Suiten wiedereröffnet. In 81 Badezimmern laden die Kaldewei Stahl-Email Badewannen Puro mit ihrer klaren, auf das Wesentliche reduzierten Gestaltung zum Baden ein. Ein besonderes Entspannungserlebnis wird den Gästen in drei Zimmern mit Kaldewei ­Whirlwannen geboten: Das Zusammenspiel von Luft, Wasser und Wärme sorgt hier für ­Erholung und nachhaltige Regeneration. •

In 81 Badezimmern laden die Kaldewei Stahl-Email Badewannen Puro zum ­Baden ein.


INTERIOR DESIGN

Ein Gedicht Mit der Online-Kampagne Bathroom Poetry liefert Villeroy & Boch Inspirationen fürs perfekte Designbad. Nachdem letztes Jahr u.a. Tatjana Patitz ihre Ideen verraten hat, dreht sich in den neuen Videos alles um die Villeroy & Boch-Designer, die dahinter stehen. Den Auftakt zur Bathroom Poetry 2016 macht die Designerin Gesa Hansen. Inspiriert von den Jahreszeiten in ihrer Wahlheimat Paris hat die Deutsch-Dänin für Villeroy & Boch ein neues Farbkonzept entwickelt, das den Waschtischen der Serie Artis und ausgewählten Badewannen-Kollektionen eine individuelle Note verleiht und die Raumatmosphäre verbessert. •

©V&B

Informationen www.villeroyboch.com/bathroompoetry

Wohnliche Wanne Textilien waren im Badezimmer bisher nur ein Thema, wenn es um Handtücher, Vorhänge oder Vorleger ging. Jetzt bringt der deutsche Stahl- und Email-Spezialist Bette in Zusammenarbeit mit Designer Dominik Tesseraux neue Sinnlichkeit ins Bad: mit einer Badewanne, die robusten Stahl/Email mit wohnlichem Stoff kombiniert. Möglich ist das durch den Einsatz von Funktionsstoffen wie sie von Outdoormöbeln bekannt sind. Diese sind nicht nur nett anzusehen, sondern auch extrem robust, pflegeleicht sowie wasser-, schimmel- und klimaresistent. Die neuen Badewannenkörper werden ganz klassisch aus Stahl/Email gefertigt, während die Wannenschürze von den Bielefelder Werkstätten gepolstert und mit gewebtem Stoff der Firma JAB Anstoetz bezogen wird. Gezeigt wurde die Badewanne im Stoffkleid erstmals auf der internationalen Designmesse Salone del Mobile in Mailand. •

© Bette

Informationen www.bette.de

Puristisch und praktisch

Informationen www.wimtec.com

© Wimtec

Klare Linien und eine minimalistische Formensprache zeichnen das neue elektronische Duschpaneel WimTec OCEAN P10 aus. Im Inneren verborgen sind die preisgekrönte AquaCap-Sensortechnologie und der elektrische Thermostatmischer. Nähert sich der Benutzer, beginnen die AquaCap-Sensortasten zu pulsieren. Ob Regendusche, Hand- oder Schwallbrause: ein leichter Fingertipp auf die pulsierenden AquaCap-Sensortasten genügt, um Strahlart, Temperatur und Wassermenge für jede Wasserabgabestelle zu regulieren. Diese Einstellungen können dank Memory-Funktion in individuellen Benutzerprofilen gespeichert werden. Außerdem praktisch: Der Warmlauf spült vor, bis die eingestellte Wassertemperatur erreicht ist, sowie die Abschalt-Automatik. •

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© Gaggenau

INTERIOR DESIGN

Stuckdecke mit Kronleuchter als Kontrast zum puristischen Design der Haushaltsgeräte.

Ein Fest der kultivierten Lebensart Im April eröffnete der Hausgerätehersteller Gaggenau seinen neuen Flagship Showroom in Wien. Auf 133 Quadratmetern setzen Materialien wie Stein, Holz, Glas, Edelstahl und Aluminium die Geräte in Szene. Der vom internationalen Architekturbüro eins: 33 geplante Showroom teilt sich in drei Räume auf. In der Masterpiece Area lädt Gaggenau handverlesene Traditionsmarken mit außergewöhnlichen Ansprüchen an Handwerk und Design zur temporären Ausstellung ein. Die Ausstellungsstücke stehen ebenso für Hochwertigkeit, Tradition und persönliche Verarbeitung wie die Geräte von Gaggenau. Ein Beispiel hierfür sind die in eine Kalksteinwand aus St. Margarethen eingebetteten Weinklimaschränke der Serie 400. Als erster,

exklusiver Partner wird die Silbermanufaktur „Robbe & Berking“ handgefertigtes Besteck aus Silber ausstellen. Der zweite Raum, kennzeichnend für Weinkultur, zelebriert kultivierte Lebensart und Genusskultur in Form von Verkostungen ausgewählter österreichischer Weine. Umgeben von Sandstein und Kältegeräten der Serie 400 werden an einem Eichentisch, der an eine Werkbank erinnert und eine weitere Hommage an das Handwerk darstellt, ausgesuchte Trainings für den Handel angeboten.

Die bis ins Jahr 1683 zurückreichende Geschichte des Hauhaltsgeräteherstellers wird präsentiert.

Abgerundet wird die Gesamtgestaltung des Showrooms durch den dritten Raum, repräsentativ für Kaffeekultur. Mit dem Fischgrät-Eichenboden, der handgerührten Gipsstuckdecke und dem funkelnden zehnarmigen Kristall-Kronleuchter entsteht für den Betrachter ein inspirierender Kontrast zu dem puristischen Design der Gaggenau Backofen Serien 200 und 400. Das besondere Augenmerk auf die Materialität setzt sich in der Live-Cooking-Area fort. Hier glänzt der Raum mit einer Steinarbeits­ platte des österreichischen Unternehmens Strasser und den darin integrierten Vario 400 Kochgeräten. Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1683 zurück. Heute ist Gaggenau Hersteller von hochwertigen Hausgeräten und gilt als Innovationsführer für Technologie und Design „Made in Germany“. •

Informationen Quellenstraße 2a
, 1100 Wien www.gaggenau.at 50


PRODUKTE & SYSTEME

© Grohe

Bedürfnisgerecht

Das neue GROHE Sensia® Arena Dusch-WC verfügt über zahl­ reiche innovative Eigenschaften, die nicht nur die Haut schonend und gründlich reinigen, sondern auch höchsten Hygiene-Ansprüchen an das WC selbst gerecht werden. Gleichzeitig setzt GROHE Sensia® Arena mit der klaren Formensprache und der rundovalen Silhouette ein attraktives Design-Statement im modernen BadAmbiente. •

© Geberit

Klare Formensprache

Informationen

Informationen

www.grohe.com

www.geberit.at

BETTELUX SHAPE

Zentrale Elemente des neuen von Christoph Behling Design in London entworfenen Geberit Urinalsystems sind die beiden spülrandlosen Urinalkeramiken Preda (die schlanke Variante) und Selva (robust und stabil). Sie verfügen über eine Innengeometrie, die exakt auf den Sprühkopf abgestimmt ist und selbst bei kleinsten Spülmengen von 0,5 Litern eine optimale Ausspülung gewährleistet. Beide Keramiken werden in drei Ausführungen angeboten: mit einer integrierten Steuerung, mit bewährter Unterputzsteuerung oder für den vollständig wasserlosen Betrieb. Das Geberit Urinalsystem bietet Planern und Installateuren die Möglichkeit, für jede Bausituation eine optimale Lösung zu realisieren. •

Das neue Designkonzept aus feinstem Stahl/Email, gepaart mit offenem Stahlrahmen, der das Innerste nach außen kehrt. Design: Tesseraux + Partner

www.bette.de


© Thomas Koculak / Bene GmbH

INTERIOR DESIGN

Operations Control Center Lufthansa Frankfurt / Main, D

Das Integrated Operations Control Center (IOCC) der Lufthansa am Flughafen Frankfurt steuert den weltweiten Flug­betrieb der Lufthansa von und nach Frankfurt mit rund 200 stationierten ­Flugzeugen. In dem 1972 errichteten Gebäude 302 auf dem Gelände des Flughafens wurden im 6. Obergeschoß zwei Bereiche der Flugorganisation in einem Geschoß zusammengeführt. Das ca. 2.500m² große Geschoß wurde komplett entkernt und unter Berücksichtigung der hohen architektonischen und technischen Anforderungen neu gestaltet. Der nur 2,80 Meter hohe Raum des IOCC gliedert sich in einen Kernbereich in der Mitte und das umgebende Großraumbüro. Aufgrund der Größe musste die Planung der Faktoren Akustik, Licht, Ergonomie und Raumklima durchdacht sein. Aufgrund des 24-Stundenbetriebs teilen sich mehrere Mitarbeiter einen Arbeitsplatz. Diese sollten die Wirtschaftlichkeit eines Open Space nutzen und gleichzeitig funktionell sowie ergonomisch hochwertig sein. Mit T-Lift Desks, höhenverstellbaren Tischen und

dem modularen Arbeitsplatzsystem CUBE_S gelang es, flächen­effizient zu agieren und den Mitarbeitern dennoch gut geschützte, durch 1,20 Meter hohe Raumteiler in einzelne Bereiche geteilte, individuelle Arbeitsplätze zu bieten.

Projekt

Das gesamte Arbeitsumfeld sollte bewusst zurückhaltend gestaltet werden und angenehme Ruhe ausstrahlen. In den gemeinschaftlichen Bereichen setzen Blautöne farbliche Akzente. Mit dem NOOXS Wandsystem entstand eine intelligente Raumgliederung im Open Space, die außerdem schallabsorbierend wirkt. Zwei Think Tanks bieten den Mitarbeitern die Möglichkeit zum Rückzug sowie akustische Abschirmung.

Pielok Marquardt Architekten

Die Decke erhält durch Lichtbänder und Deckenvouten eine Struktur, welche die Gruppenbildung der Tischanordnung aufnimmt. Im Kernbereich befinden sich eine Teeküche sowie Technik- und Krisenmanagementräume. •

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IOCC Flughafen Frankfurt am Main; Revitalisierung 6. OG, Geb. 302

Bauherr DLH Deutsche Lufthansa AG, Frankfurt am Main

Planung Planungsgesellschaft mbH, Offenbach

Bauzeit 2015

Produkte Inneneinrichtung T-Plattform, T-Lift desk, K2 Stauraum, CT Container, NOOXS, PARCS, Bay Chair, Cubes, TIMBA

Informationen www.pmarchitekten.de www.bene.com


Bezahlte Einschaltung

INTERIOR DESIGN

© Neudoerfler

‚unit‘ - Die neue Bürolinie ist vielseitig und jederzeit veränderbar, egal ob für Meetings, abgeschirmte Einzel- oder Team-Arbeitsplätze.

„The New Way of Work“ mit „unit“ von Neudoerfler

Wissensarbeit braucht Kooperation und Gespräch gleichermaßen wie Konzentration und Rückzug: Akustisch abschirmende Einhausungen, „unit walls“ mit Ruhezonen und optimalem Raumklima für konzentriertes Arbeiten, wechseln mit Konferenzzonen für Gespräche sowie der „unit Bench“ für Team-Projektarbeiten. Der Übergang erfolgt fließend – dies erfordert flexible Möbel, die mehrfach nutzbar sind. „unit“ gestaltet den Raum Inspiriert von der Skyline einer Megacity, strukturiert „unit“ flexibel die „Stadt“ im

Büro. Die verschiedenen Module des Möbelsystems ergeben ein einheitliches und stimmiges Ganzes. Seine einzigartige Formgebung lässt Flächen effektiv zur Geltung kommen. Oberflächen Natur pur oder Hightech: Neue hochwertige Materialien wie Mesh, antibakterielle Nanotec-Beschichtungen aber auch Samt verstärken das außergewöhnliche Design. Natürliche, auch akustisch wirksame Oberflächen aus duftendem Almheu, Vanilleschoten, Zitronengras und Kakaobohnen schaffen Wohlfühl-Atmosphäre im „unit“-Büro. • 53

© Marcel Billaudet

Heute im Büro der Zukunft arbeiten – die innovative Produktlinie „unit“ der burgenländischen Neudoerfler Office Systems wächst mit Unternehmen mit. Sie schafft flexible Büromöbel für den „New Way of Work“ und lässt sich jederzeit individuell adaptieren. Erstmals holt „unit“ auch die Natur ins Büro – mit natürlichen Schrankoberflächen aus duftenden Kakaobohnen, Vanilleschoten und Almheu.

Innovative Stoffe und Designs für „unit walls“

Informationen

www.neudoerfler.com


PRODUKTE & SYSTEME

Sanft wie die Toskana Aus einem Sessel ist mittlerweile eine umfassende Produktfamilie mit Polsterstuhl, Barhocker, Loungesessel und -sofa sowie verschiedenen Couchtischen geworden: Der Möbelhersteller Brunner hat crona, die von dem italienischen Designstudio archirivolto entworfene Clubmöbel-Serie, auf den Markt gebracht. Als Inspirationsquelle dienten den italienischen Designern die sanften Hügel der Toskana mit ihren charakteristischen Feldern. •

Informationen

© Brunner

www.brunner-group.com

Neue Akzente

seinen äußeren Marmorflächen passende Akzente. In Leder oder Stoff erhältlich ist das Fauteuil Hochlehner MONO, ein angedeuteter Ohrensessel, der ebenfalls Anleihen an vergangene Zeiten nimmt und das zeitlos allgegenwärtige Bedürfnis nach Rückzug und Entspannung ausdrückt. •

400.000 Besucher pilgerten im April zum Salone del Mobile in Mailand, zur führenden internationalen Ausstellung der Einrichtungsbranche. Neuheiten und Kollektions-Weiterentwicklungen mit unter­​schiedlichen Materialkombinationen präsentierten dort die Wittmann Möbelwerkstätten. So sind Velour- und Samtstoffe wieder im Kommen. Und der vergessene Werkstoff Marmor erlebt ein Revival. Das Sofaprogramm Palais – eine Insel im Raum setzt mit

Informationen

© Wittmann

www.wittmann.at

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PRODUKTE & SYSTEME

Textilboden im Holzlook

© Interface / Brett Danton

Touch of Timber von Interface ist ein neuer, hybrider modularer Textilboden, der das natürliche Muster eines Holzfußbodens imitiert. Damit vermittelt er die Optik natürlicher Böden auch im Objektbereich, für den sich die dafür üblicherweise verwendeten harten Materialien aus akustischen Gründen nicht eignen.Touch of Timber ist im Skinny Planks-Format 25 cm x 100 cm verfügbar, lässt sich einfach installieren und ist in zwölf Farbkombinationen erhältlich. Die neue Teppichfliese ist in Kooperation mit dem Garnlieferanten Aquafil entwickelt worden •

Informationen www.interface.com

Markante Abschlüsse

© Dural

Profile sind nicht mehr allein für den sauberen Abschluss und den strapazierfähigen Kantenschutz an Fliesenflächen zuständig, sondern übernehmen immer mehr dekorative Aufgaben. Hersteller Dural trägt diesem Anspruch Rechnung. Neue Farben ergänzen das aktuelle Lieferprogramm: Profile aus mattschwarz eloxiertem Aluminium bilden markante Linien, kupferfarbene Alu-Ausführungen fallen mit ihrem feinen rötlichen Schimmer auf, und die neuen hochwertigen Messing-Profile in Rauchchrom präsentieren sich als elegantes „Upgrade“ für unterschiedliche Fliesenbereiche. Erhältlich sind die mattschwarz bzw. Kupfer-eloxierte quadratische, elf Millimeter hohe Ausführung für die Serie Squareline und die abgerundete Viertelkreis-Form (Höhe zehn Millimeter) für die Serie Durondell. Aus massivem, elf Millimeter hohem Messing besteht das neue Duraplus-Profil in der Farbstellung Rauchchrom. •

Informationen www.dural.de

Besser als echt

Informationen www.kaindl.com

© Kaindl

Das neue authentische Dekorkonzept ENDgrain mit Stirnholzelementen wirkt wie ein Querschnitt durch den Baumstamm. In allen Anwendungsbereichen ergibt sich ein harmonisches Verteilungsbild der Stirnholzelemente – in der Möbelfront ist das Design horizontal und vertikal einsetzbar. ENDgrain wird in den Eichenfarbstellungen Delight, Pure, Raw und Classic angeboten und harmoniert mit den aktuell trendigen Unifarben. Die Dekorplatte überzeugt mit einer neuen Natural-Touch-Oberfläche, Schichtstoff- und Arbeitsplatte wirken dank der matten Authentic Wood Struktur besonders natürlich. Diese vier ENDgrain Designs sind ab September 2016 im Dekorverbund ab Lager verfügbar •

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N AT U R S T E I N

Wohnen und arbeiten mit Naturstein Küche, Bad und WC sind die Bereiche, in denen die Hygiene eine ­besonders wichtige Rolle spielt. In diesen Räumen entsteht besonders viel Feuchtigkeit und Wärme, die Basis für die Entstehung und Verbreitung von Keimen. Deshalb ­müssen die Oberflächen, egal ob Böden, Wandverkleidungen oder Arbeitsflächen, m ­ öglichst leicht und gründlich gereinigt werden können.

Naturstein im Bad Naturstein eignet sich für diese Wohnbereiche ideal, denn er ist hygienisch und äußerst pflegeleicht. Anders als PVC- oder Linolbeläge entwickelt Naturstein keine schädlichen Dämpfe, bei einfacher Reinigung gibt es im Unterschied zu Teppichböden keine Staubbildung oder elektrostatische Aufladungen. Dabei kann Naturstein im Bad für Waschtische, Becken, Abdeckungen, Möbelteile, Boden- und

Wandverkleidungen verwendet werden. Das im Bild rechts unten gezeigte Badezimmer etwa wurde mit großen grau-weißen Platten des luxuriösen „Statuario Top“ Marmors mit unverkennbaren Musterungen ausgestattet. Die glänzend polierten Platten wurden gespiegelt und millimetergenau aufeinander abgestimmt verlegt, sodass der Raum aus harmonischen und ineinander verlaufenden Mustern besteht. Der weiße Marmor ist die perfekte 56

Ergänzung zu den weiten Fenstern mit Blick ins Grüne sowie den weichen Holzfarben der geräumigen Saunalandschaft. Naturstein in der Küche Aber auch in der Küche eignet sich der Naturstein aufgrund seiner hygienischen Eigenschaften ideal als Belag für Tische, Arbeitsplatten, Böden und Rückwände. Die Küche ist längst nicht mehr nur Zubereitungsraum für Speisen, sondern ist zu


N AT U R S T E I N

© Gersthofer

Beläge und Verkleidungen aus Naturstein eignen sich für den Küchenbereich in der Gastronomie mit seinen besonderen Hygieneanforderungen: Schauküche Hotel Bristol Wien. Architektur: Edelmüller. Naturstein: Nero Assoluto. Natursteinarbeiten: Schreiber & Partner.

Haus Hinterbrühl. Boden: Grigio Armani gebürstet. Wände: Kalkstein hell beige gebürstet Natursteinarbeiten: Steinbaumeister Gersthofer.

Hygiene im Bad mit grau-weißen Marmorplatten „Statuario Top“ in großen Platten für Wand und Boden. Natursteinarbeiten: Breitwieser.

© Gebhard Sengmüller

einem zentralen und integralen Wohnbereich geworden. Deshalb sollten hochwertige Materialien dort nicht nur aus hygienischen, sondern auch aus ästhetischen Erwägungen eingesetzt werden. Vor allem aber trifft das in der Gastronomie zu, wo die Küche intensiv genutzt wird und die Hygieneanforderungen besonders hoch sind. Granit eignet sich aufgrund seiner Härte und Widerstandsfähigkeit bis zu einer Temperatur von 600 Grad am besten, wie etwa das Beispiel des Frühstücksraums im Wiener Hotel Bristol zeigt. Die vom Wiener Architekturbüro Edelmüller gestaltete Schauküche ist geprägt von anthrazitfarbenem Naturstein. Für den Boden der Schauküche wurde der Granit Nero Assoluto mit polierter Oberfläche (im Gastbereich) und mit beflammter Oberfläche (in der Küche) verarbeitet. Bei Boden und Wänden wurden Plattengrößen bis zum Format 150 x 140 Zentimeter versetzt. •

© Gebhard Sengmüller

© Schreiber & Partner Natursteine

Naturstein kann im Bad für Waschtische, Becken, Abdeckungen, Möbelteile, Boden- und Wandverkleidungen verwendet werden, wie in diesem Haus in NÖ: brasilianischer Granit „Sensation“. Natursteinarbeiten: Breitwieser.

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N AT U R S T E I N

„Innenleben“ mit Naturstein

Harmonisches Gesamtbild im Bad durch großformatige Zuschnitte.

Sie verhindert das Eindringen von Wasser, Ölen und Fetten und garantiert dadurch eine langjährige perfekte Optik der Natursteinplatte. Aufgrund der verschiedenen Oberflächenmöglichkeiten kann für jedes Küchendesign der optimale Naturstein gefunden werden. Zu modernen hellen Hochglanzküchen wird oft eine Natursteinplatte in leather look kombiniert. Zur gediegenen klassischen Küche eine Arbeitsplatte in polierter Oberfläche. Die genannten Vorzüge

Granit besticht in der Küche durch seine Kratzfestigkeit und Säurebeständigkeit.

Foto: Casa Sasso

Im Küchenbereich ist Naturstein schon lange ein Klassiker. Die Vorteile gegenüber anderen, künstlich hergestellten Materialien liegen auf der Hand. Die Auswahl des Materials ist entscheidend, um die Stärken von Naturstein optimal nützen zu können. Darum wird vorzugsweise Granit verwendet. Granit besticht durch seine Kratzfestigkeit und Säurebeständigkeit, ist außerdem nicht entflammbar und unempfindlich gegenüber Hitze. Selbst ein heißer Gegenstand wird auf Granit keinerlei Spuren hinterlassen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass Naturstein absolut hygienisch ist. Dadurch erklärt sich auch der ungebrochen steigende Marktanteil von Naturstein. Auch in der Farb- und Oberflächengestaltung bietet Naturstein eine große Auswahl. Am häufigsten zum Einsatz kommen die Oberflächen poliert und leather look. Wobei die letztgenannte Oberfläche aufgrund der naturbelassenen Haptik immer beliebter wird. Empfehlenswert bei allen Oberflächen ist eine lebensmittelechte Imprägnierung.

Foto: Manzenreiter

Vom klassischen Marmorbad bis zur hochmodernen Küche – Naturstein ist überall präsent. Die Gründe dafür sind ebenso vielseitig wie einleuchtend.

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machen diesen Rohstoff der Natur auch für den Sanitärbereich interessant. Abgesehen von den bereits erwähnten Vorteilen wie Säurebeständigkeit und Robustheit rundet die Pflegeleichtigkeit die hervorragenden Eigenschaften von Naturstein perfekt ab. Großformatige Zuschnitte für die Wandgestaltung bzw. im Duschbereich sind mit Naturstein leicht zu realisieren. Die dadurch verringerte Fugenanzahl erzeugt ein optisch harmonisches Gesamtbild. Selbstverständlich können alle Zuschnitte auf Maß gefertigt werden. Auch die Fertigung von massiven Waschbecken oder Duschtassen ist für einen Steinmetzbetrieb kein Problem. Die Zeitlosigkeit ist zusätzlich das große Plus von Naturstein. Diese spiegelt sich in den zahlreichen Marmorbädern der neunziger Jahre wider, die nach wie vor eine Augenweide sind. Erwähnt sei noch die Möglichkeit der Kombination mit anderen Materialien, wie z. B. Holz oder Keramik. •


N AT U R S T E I N

Der Waschtisch als Skulptur

© Richard Watzke

Naturstein ist der ideale Werkstoff für außergewöhnliche Bäder. Vom Design des Mobiliars bis zum Format von Bodenbelag und Wandbekleidung ist die gestalterische Vielfalt fast grenzenlos. Wie sich individuellste Kundenwünsche realisieren lassen, zeigen zwei Waschtische des Steinmetzmeisterbetriebs Wolfgang Ecker im Auftrag des Wiener Architekturbüros Projekt A01 architects. Als Blickfang in den Gäste­ bädern einer Seevilla und einer eleganten Stadtwohnung wünschten die Auftrag­ geber eine Formgebung, die die fließenden Bewegungen des Wassers aufgreift. Bei der Umsetzung schöpften die Steinmetze im wahrsten Sinne aus dem Vollen: Aus massiven, zehn Zentimeter starken Rohplatten sind stilisierte Wasserläufe ausgearbeitet. Die organisch geformten Becken gehen nahtlos in die Oberseite der Waschtische über. Beim fein geschliffenen Waschtisch aus hellbraunem Amani Dune zieht sich das Becken in sanften Schwüngen von der Waschtisch-Vorderkante bis zum Abfluss. Die Bewegung erinnert an die Mäanderform eines natürlichen Bachlaufs. Die feine Steintextur aus dunklen Adern erstreckt sich über das gesamte Becken und schafft räumliche Tiefe. Die großformatige Wandbekleidung besteht ebenfalls aus dem eleganten Kalkstein. Im Gegensatz dazu wirkt das Gästebad aus weiß und dunkelgrau gestreiftem Silver Wave besonders lebhaft. Der markant gebänderte Kalkstein wurde neben dem polierten Waschtisch auch für die maßgefertigte Wandbekleidung und den großformatigen Bodenbelag eingesetzt. Vollendet wird das Design durch die einheitliche Ausrichtung der Steinmaserung – der Waschtisch greift die diagonalen Bänder der Wandbekleidung auf. Durch Materialwahl, gekonnten Steinschnitt und die handwerklich perfekte Bearbeitung wurden beide Gästebäder zu kleinen Gesamtkunstwerken gestaltet; sogar die Abdeckung über dem Beckenablauf ist aus dem passenden Stein gearbeitet. •

Die organisch geformten Waschbecken gehen nahtlos in die Oberseite der Waschtische über, ihre Form greift die fließenden Bewegungen des Wassers auf.

Projekt Badgestaltung mit individuellen Massiv-Waschtischen

Architekt PROJECT A01 architects, ZT GmbH, 1060 Wien

Natursteinarbeiten Wolfgang Ecker Gesellschaft m.b.H., 2514 Traiskirchen

Natursteine Kalkstein Amani Dune und Silver Wave

Natursteinarbeiten Wolfgang Ecker Gesellschaft m.b.H., 2514 Traiskirchen

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N AT U R S T E I N

Architekten BauWERK architektur + baumanagement GmbH Harald Bitschnau 6700 Bludenz-Bürs

Naturstein Krastaler Marmor aus Kärnten

Natursteinarbeiten Lauster Naturstein GmbH

© Wolf-Dieter Gericke

9971 Matrei in Osttirol

Ein maßgeschneidertes Haus für den Ruhestand – diesen Wunsch erfüllte sich ein Ehepaar aus Vorarlberg mit einer Villa, deren ­Erscheinungsbild von Krastaler Marmor, einem hellen Naturstein aus Kärnten, bestimmt wird. Das Haus mit einer Einliegerwohnung wurde maßgeschneidert für ein Ehepaar der Generation 60plus konzipiert. Das Haus hat zwei Geschoße: Das Erdgeschoß, gleichzeitig die Hauptebene der Villa, ist barrierefrei und umfasst die Bereiche Büro, Wohnen, Essen, Kochen, Schlafen und Wellness. Letztgenannter besteht aus einem Bad mit einer finnischen Sauna und einem Dampfbad. An die Saunalandschaft angegliedert ist ein Wirtschafts- und Liegeraum, von dem aus der Pool im Freien über eine Wärmeschleuse erreicht werden kann. Ziel der Planung der Bludenzer Architekten BauWERK architektur + baumanagement GmbH war es, das Haus möglichst sanierungs- und wartungsfrei zu konzipieren. So fiel die Wahl auf dauerhafte Werkstoffe und somit auf Naturstein. Die Bauherren wünschten einen einheitlichen Naturstein für außen und innen. Sie ent-

schieden sich für Krastaler Marmor aus Kärnten. Krastaler Marmor ist ein hellgrau weißer bis bläulich grauer, mittelkörniger Marmor. Die Mineralkörner grenzen sehr eng und unmittelbar aneinander. Dadurch entsteht ein gleichmäßiges, dichtes Gefüge. Diese Struktur lässt nur eine sehr

Bodenbeläge und Wandverkleidungen bestehen großteils aus Krastaler Marmor.

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geringe Wasseraufnahme zu und garantiert dem Naturstein eine für einen Marmor außergewöhnlich hohe Form-, Frost- und Wetterbeständigkeit. Die Fassaden der Villa wurden mit einem Vormauerwerk aus Krastaler Marmor bekleidet. Alle Sichtflächen haben eine bossierte Oberfläche. Massive Ecksteine runden die Optik ab. Im Gebäudeinneren bestehen ein Großteil der Bodenbeläge in den Wohnräumen sowie die Wandbekleidungen und Bodenbeläge in den Badezimmern aus 2 cm starken, im Mörtelbett verlegten Platten aus Krastaler Marmor mit einer polierten Oberfläche. •

© Wolf-Dieter Gericke

Krastaler Marmor für den Ruhestand

Um dem Haus ein einheitliches Bild zu verleihen, wurde innen und außen Krastaler Marmor verwendet.


N AT U R S T E I N E

Ihre Partner in Sachen Naturstein

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1 STEINMETZBETRIEBE FRANZ BAMBERGER Traiskirchen bamberger@naturstein.co.at www.marmorwelt.com

2 BREITWIESER

Tulln office@breitwieser-stein.at www.breitwieser-stein.at

3 STEINMETZMEISTERBETRIEB WOLFGANG ECKER

4 KOMM.RAT. JOHANN GERSTHOFER

7 CASA SASSO STEINMETZ

6 MARMOR INDUSTRIE KIEFER

14 KIENESBERGER STEINMETZMEISTER

8 JOSEF KOGLER NATURSTEINBRUCH UND SCHOTTERWERK

9 LAUSTER STEINBAU EINÖDE BEI VILLACH

Grafenbach stein@gersthofer.at www.gersthofer.at

Schlüßlberg office@kienesberger-stein.at www.kienesberger-stein.at

Pucking office@casa-sasso.at www.casa-sasso.at

Traiskirchen office@ecker-stein.at www.ecker-stein.at

Oberalm office@marmor-kiefer.at www.marmor-kiefer.at

St. Urban kogler.naturstein@aon.at www.kogler-natursteinwerk.at

stuttgart@laustersteinbau.de www.laustersteinbau.de

10 POSCHACHER NATURSTEINWERKE

11 STEINMETZUNTERNEHMEN REINISCH

12 SCHREIBER & PARTNER

13 SÖLKER MARMOR

5 STEINMETZMEISTER DIETMAR STELLER

Langenstein office@poschacher.com www.poschacher.com

Sölk office@sölker.at www.soelker.at

Schwarzautal office@stein.at www.stein.at

Wels office@steller-stein.at www.steller-stein.at

Natursteine Poysdorf office@sp-natursteine.at www.sp-natursteine.at

Die Rubrik „Pro Naturstein“ erscheint in Kooperation mit der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke (VÖN). Für den Inhalt verantwortlich: VÖN. Sonstige Angaben siehe Impressum Seite 2.

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ARCHITEKTUR /

WETTBEWERBE Die Umnutzung von bestehenden Gebäuden kann eine Antwort auf der Suche nach praktikablen Wegen zur Schaffung von Wohnraum für Bedürftige sein. Die Infrastruktur ist vorhanden, konstruktive Elemente wie Fundierungen können wiederverwendet werden. Die hohen Anforderungen im sozialen, geförderten Wohnbau lassen eine solche Vorgangsweise eher selten zu. Ehemalige Kasernen etwa eignen sich kaum. Abriss und Neuplanung sind hier der Weg für die Wohnbauträger, wie das Beispiel der Trollmann Kaserne in Steyr zeigt, dessen Wettbewerbsergebnis wir in dieser Ausgabe präsentieren. Der Wettbewerb für das Quartier 3 in GrazReininghaus liegt schon ein paar Monate zurück, nichtsdestoweniger publizieren wir das Ergebnis als Teil einer beachtlichen Folge von Gestaltungswettbewerben, die die steirische Landeshauptstadt entweder direkt oder in Kooperation mit Investoren und Wohnbauträgern initiiert. Schonenden Umgang mit der Altsubstanz versprechen die beiden Wettbewerbe im Bildungs- und Kulturbereich: der Zubau zu einer landwirtschaftlichen Fachschule im Land Salzburg und die Generalsanierung des Rudolfinums Klagenfurt. Dass österreichische Architekten ihre internationale Konkurrenz nicht zu scheuen brauchen, zeigen wieder einmal die beiden Architekturpreise, die wir in dieser Ausgabe vorstellen: den International Brick Award, der mit dem Bürohaus 2226 einen österreichischen Gewinner unter 50 nominierten Projekten aus 24 Ländern brachte. Und beim europaweiten Fassadenwettbewerb Baumit Life Challenge 2016 errang die Revitalisierung eines Bürogebäudes zur Residenz Josefstadt Hamerlingpark einen Kategoriesieg unter 36 Finalisten aus 22 Ländern.

Wohnanlage ehemalige

Trollmann-Kaserne, Steyr, OÖ Freiham Nord, München, D

Baugebiete WA 7 und WA 8 Quartier 3,

Graz-Reininghaus, Steiermark Landwirtschaftliche Fachschulen/ BHM Bruck, Salzburg

Generalsanierung Rudolfinum, Klagenfurt, Kärnten

Holzmanufaktur Kaspar Greber, ​ ­Bezau, Vorarlberg

Internationaler DOMICO

Architekturpreis DOMIGIUS

64 68 70 74 80 84 88

Ausschreibung

Aluminium Architektur Preis 2016 90 Ausschreibung

Hawa Student Award 2017

91

Baumit Life Challenge 2016

92

Wienerberger Brick Award 2016 102

Wettbewerb Wohnbau Freiham Nord, München Siegerprojekt AllesWirdGut Architektur, Wien

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WETTBEWERBE

WOHNANLAGE EHEMALIGE TROLLMANN-KASERNE, STEYR, OÖ

Auslober

Art des Wettbewerbs

Preisgericht

Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungsund Siedlungsgesellschaft, Gärtnerstraße 9, 4020 Linz

Architekturwettbewerb mit 20 geladenen Teilnehmern

Fachpreisrichter: Arch. Mag. arch. Thomas Forsthuber (Gestaltungsbeirat Steyr), Arch. DI Erich Gutmorgeth (Architektenkammer), Arch. DI Andreas Heidl (Architektenkammer), DI Günter Grabner (Stadt Steyr) Sachpreisrichter: Bürgermeister Gerald Hackl (Stadt Steyr), Baudirektor DI Norbert Prantl (Stadt Steyr), Dir. Mag. Robert Oberleitner (Neue Heimat), Prok. Ing. Johann Springer, MSc (Neue Heimat)

Gegenstand des Wettbewerbs Erlangung eines Vorentwurfs für die Errichtung einer Wohnhausanlage mit 223 Wohnungen und einer Tiefgarage auf dem 20.000 m² großen Areal der ehemaligen Trollmann-Kaserne in Steyr-Tabor. Besonderes Augenmerk soll auf eine ansprechende Begrünung und Gestaltung der Freiflächen gelegt werden. Es ist derart zu planen, dass Lärm „von außen“ abgehalten wird, hohe Wohnqualität entsteht und im Inneren private und öffentliche Ruhezonen vorgesehen werden. Die GFZ mit 1,3 ist möglichst auszuschöpfen. Die GFZ ist der Quotient aus der Bruttogeschoßfläche aller oberirdischen Geschoße pro Grundstücksfläche, wobei Loggien, jedoch nicht Balkone bzw. Terrassen einzuberechnen sind. Da das Planungsgebiet in mehreren Bauabschnitten bebaut und darüber hinaus sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen angeboten werden sollen, sind die dafür erforderlichen Abstände der Baukörper zueinander derart zu wählen, dass entsprechende Grundteilungen zwischen den einzelnen Quartieren möglich sind.

Beurteilungskriterien • funktionelle Lösung: Beurteilung der Wohnungsgrundrisse, Beziehung zum jeweils zugeordneten Außenraum, der inneren Erschließung • konstruktiv-wirtschaftliche Lösung: wirtschaftliche Aspekte der baulichen Konstruktion und der Erhaltung der Anlagen ihres Betriebes • städtebauliche Lösung: Gliederung und Gestaltung der Baukörper und Außenräume, Berücksichtigung der Umgebung, Verkehrslösung, Aussagen zur landschaftsplanerischen und gärtnerischen Gestaltung • architektonische Lösung: räumliche Gestaltung der Innenbereiche, identitätsstiftende Gestaltung des Außenbereichs, formaler Aspekt der Planung

Vorprüfung Arch. DI Dr. techn. Hans Scheutz Arch. DI Werner Scheutz DI Marina Martinez de Aguirre

Preisgelder/ Aufwandsentschädigung 1. Preis € 20.000,– 2. Preis € 14.000,– 3. Preis € 10.000,– 3 Anerkennungspreise zu je € 6000,– Die restlichen 14 Teilnehmer erhalten je € 3000,–

Beteiligung 16 Projekte

Preisgerichtssitzungen 2.11.2015/28.1.2016 64


WOHNANLAGE EHEMALIGE TROLLMANN-KASERNE STEYR

1. Preis Projekt 03

ARCH. DI FRANZ KNEIDINGER Linz Gegründet 1987

Mitarbeiter: DI (FH) Martin Kneidinger, DI Katharina Düsing, Philipp Kneidinger, DI Birgit Foff-Grillmayer, DI Heinz Tschiedl, DI (FH) Daniela Schinko, Natasa Baralic

© Arch. DI Franz Kneidinger

architekt-kneidinger.at

Projektbeurteilung Das Projekt weist im Wesentlichen eine viergeschoßige Blockrandbebauung auf. Im Norden ist die Bebauung achtgeschoßig, im Osten ist der Baukörper von der Hochgarage abgerückt. Im Innenhof sind fünf viergeschoßige Punkthäuser platziert. Die Anordnung und Maßstäblichkeit der Baukörper lässt hohe außenräumliche Qualitäten zu, entlang von Hofräumen und Flanierachsen befinden sich die Privatgärten der Erdgeschoßwohnungen. Zum überwiegenden Teil weisen die Wohnungen Süd- und West-Orientierungen auf. Dies war ausschlaggebend dafür, das Projekt an die erste Stelle zu reihen. Die erhöhte Anzahl von Stiegenhäusern ist der Maßstäblichkeit geschuldet. Empfohlen wird, die Außenräume eingehend zu bearbeiten und die bereits vorhandenen Qualitäten weiter zu stärken. Die Wirt­schaftlich­keits­ pa­rameter und Schallschutzanforderungen sind im Einvernehmen mit dem Auslober nachzuweisen. •

65


WETTBEWERBE

2. Preis Projekt 13

Linz Gegründet 1977 www.architektur-weismann.at/homepage Mitarbeiter: DI Klaus Bartenberger, DI Günther Litzlbauer, DI Martina Hatzenbichler, DI Claudia Rockstroh, Dominik Sellitsch

© Architektur Weismann ZTGmbH

ARCHITEKTUR WEISMANN + ZIVILTECHNIKER GMBH

Projektbeurteilung Die grundsätzlich überzeugende Lösung des Städtebaus und der Baumassenverteilung wird durch die große Anzahl von ost-, nordost- und nordwest-ausgerichteten Wohnungen konterkariert. Der Ansatz mit insgesamt fünf Punkthäusern unterschiedlicher Höhe und Ausrichtung (4–6 Geschoße) im Zusammenspiel mit einer geknickten

Zeilenbebauung zum EKZ schafft spannende Außenräume mit attraktiven Platzbildungen und abwechslungsreichen Wegführungen sowie differenzierte Ein- und Ausblicke. Der städtebauliche Ansatz zieht sich bis in die Erschließung der Punkthäuser, wo über einen großzügigen Luftraum auch ein sozialer Austausch zwischen den Geschoßen

angeregt wird. Der Auslober kritisiert den großen Außenwandanteil im Stiegenhaus. Letztlich konnten die Ausrichtungen der Wohnungen die Jury nicht überzeugen. •

3. Preis Projekt 06

Linz Gegründet 2008 bindeus.com

ARCH. DI KLAUS GRÜNDLINGER Linz www.gruendlingerklaus.at

© BINDEUS architects ZT GmbH/Arch. DI Gründlinger

BINDEUS ARCHITECS ZT GMBH

Mitarbeit: DI Thomas Hackel, DI Claudia Reindl Freiraumplaner: Grün in Form – DI Christian MüllerFerschel, Ing. Ilona Sadjed

Projektbeurteilung Das Projekt ändert gegenüber dem vorangegangen städtebaulichen Konzept die Blockrandbebauung zur östlichen Parkgarage und die Haltung zum Taborknoten im Norden. Die Gliederung und Verschiebung an der Ostgrenze wird sehr positiv wahrgenommen, die Reaktion mit dem vorgelagerten nach innen gestülpten Freiraum (Parkplatz) am Taborknoten wurde kontroversiell

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diskutiert. Das Projekt zeichnet sich weiters durch eine sehr hochwertige Freiraumqualität aus, die durch die leichte Drehung von drei Baukörpern gestärkt wurde. Kritisch wurde die zweigeschoßige Tiefgarage hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und dem geplanten Bauablauf gesehen. Die sehr hohe Anzahl an Ost -und Nordost-Wohnungen wurde sehr negativ beurteilt. •


WOHNANLAGE EHEMALIGE TROLLMANN-KASERNE STEYR

Nachrücker Projekt 15

KLEBOTH LINDINGER DOLLNIG ZT GMBH Linz Gegründet 1997 www.kld.as Mitarbeiter: Niki Bonti, Josef Braid, Erika Brunnermeier, Gerhard Dollnig, Tino Hauseder,

Landschaftsplanung: Carla Lo Visualisierung: Sonaar Modell: Andraschko

Projektbeurteilung Die Jury würdigt die Qualität und Großzügigkeit der Freiräume und die Ausformulierung der Gebäudezugänge. Ein städtischer Entwurfsansatz, der sich auch in der städtebaulichen Gebäudeanordnung niederschlägt. Die Höhenentwicklung ist angemessen, die Verwertung von

Einzelparzellen möglich. Bemängelt wird die Gestaltung der östlichen Erschließungsstraße, die Orientierung von Wohnungen Richtung Taborknoten und die geringen Abstände zwischen den Würfelhäusern, welche die Belichtungssituation bei den Erdgeschoßwohnungen beeinträchtigt. •

Wohnanlage ehemalige Trollmann-Kaserne Steyr

Die NEUE HEIMAT OÖ, die bereits 17.000 Wohnungen errichtet hat, beschränkt ihre Tätigkeit nicht nur auf den oberösterreichischen Zentralraum, sondern schließt alle Bezirke im Bundesland und eine Vielzahl von Gemeinden mit ein. Insgesamt werden derzeit 427 Wohneinheiten in Oberösterreich errichtet. Neben dem Wohnungsneubau sind die Revitalisierung von bestehenden Wohnanlagen, die Errichtung von Kommunalbauten sowie die Verwaltung von über

Dir. Mag. Robert Oberleitner NEUE HEIMAT OÖ

25.000 Wohn- und Geschäftseinheiten weitere Geschäftsfelder der NEUE HEIMAT OÖ. Die NEUE HEIMAT-Gruppe (NEUE HEIMAT OÖ und EGW Linz) wird auf dem 20.000 m² großen Areal der ehemaligen Trollmann-Kaserne in Steyr-Tabor eine architektonisch moderne Wohnanlage mit 223 Wohnungen und einer Tiefgarage errichten. Bei der Planung wurde ein besonderes Augenmerk auf eine ansprechende Begrünung und Gestaltung der Freiflächen gelegt, um den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Maximum an Lebensqualität bieten zu können. Die Realisierung des innovativen Projekts erfolgt nach den Plänen von Architekt Martin Kneidinger aus Linz. Der Startschuss für den 1. Bauabschnitt mit 39 Mietwohnungen soll im Herbst 2016 erfolgen. •

Bezahlte Einschaltung

Seit mehr als 75 Jahren hat die NEUE HEIMAT OÖ als gemeinnützige Wohnungsgesellschaft ein klares Ziel vor Augen: Die Menschen in ihren Wohnbedürfnissen zu verstehen und ihre Tätigkeiten konsequent danach auszurichten. Sozialer Wohnbau ist für die NEUE HEIMAT OÖ viel mehr als nur geförderter Wohnbau. Getreu dem Firmenmotto „Wohnen & Wohlfühlen“ sieht sich das Unternehmen dafür verantwortlich, qualitativ hochwertigen Wohn- und Lebensraum zu leistbaren Konditionen zu schaffen. Dabei wird größter Wert auf ökologische Baustoffe, anspruchsvolle Architektur sowie professionelles Baumanagement gelegt.

© Rupert Steiner

Schwarz, Kinga Walczak

© Rupert Steiner

Andreas Kleboth, Barbara Ranetbauer, Thomas

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WETTBEWERBE

REALISIERUNGS­ WETTBEWERB FÜR WOHNGEBÄUDE IN MÜNCHEN FREIHAM WA 7 UND WA 8

Auslober

GEWOFAG Wohnen GmbH

Beurteilungskriterien

Christian Böhm, Robert Fischer, Franziska Stegmüller – BGSM Architekten Stadtplaner, München Elisabeth Fisel, Fisel und König Büro für Landschaftsplanung, Freising

• Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit • architektonische Qualität • Gestaltung der Freiflächen • innere Funktion und Wohnqualität • innere und äußere Erschließung, Barrierefreiheit • Lärmschutz • Programmerfüllung • Nachhaltigkeit, Energieeffizienz

Gegenstand des Wettbewerbs

Beteiligung

Die GEWOFAC Wohnen GmbH wird im nördlichen Bereich des neuen Stadtteils Freiham auf Teilbereichen der Baufelder WA 7 und WA 8 Wohnungsbauten sowie Infrastruktureinrichtungen (Familienberatungszentrum, Kulturbürgerzentrum, Kindertagesstätte) mit insgesamt 20.000 m2 Geschoßfläche errichten. Mit diesem Vorhaben werden die ersten ca. 200 der ca. 4000 geplanten Wohneinheiten realisiert.

14 Projekte

Verfahrensbüro, Vorprüfung

Preisgerichtssitzung 8. März 2016

Ergebnis und Preisgelder 1. Preis Projekt 1013: € 35.000,– AllesWirdGut Architektur ZT GmbH, Wien, www.alleswirdgut.cc mit DnD Landschaftsplanung ZT KG, Wien, www.dnd.at 2. Preis Projekt 1009: € 21.000,– Architekturbüro ADEPT ApS, Kopenhagen/ DK, adept.dk mit Latz + Partner Landschaftsarchitekten, Kranzberg/D, www.latzundpartner.de 3. Preis Projekt 1011: € 14.000,– Oever Zaaijer Architectuur & stedenbouw, Amsterdam/NL, www.oeverzaaijer.nl und morePlatz Architektur Stadtplanung, München/D, www.moreplatz.com mit realgrün Landschaftsarchitekten, München/D, www.realgruenlandschaftsarchitekten.de

Art des Wettbewerbs nicht offener Realisierungswettbewerb 68


REALISIERUNGSW ­ ETTBEWERB FÜR WOHNGEBÄUDE, MÜNCHEN FREIHAM

1. Preis

PROJEKT 1013 AllesWirdGut Architektur ZT GmbH Wien Gegründet 1999 www.alleswirdgut.cc

mit

DnD Landschaftsplanung ZT KG Wien Gegründet 2012 www.dnd.at

Projektbeurteilung Der aus Einzelvolumina zusammengesetzte Blockrand stellt einen architektonisch anspruchsvollen Auftakt für das neue Wohnquartier dar und wird seiner Aufgabe, hier als erstes Bauvorhaben Maßstäbe zu setzen, gerecht. Die in Höhe und Farbigkeit leicht differenzierten Gebäude empfangen den künftigen Besucher mit gut gestalteten Fassaden und einem durchgängig öffentlichen Erdgeschoß. Alle Eingänge sind vom öffentlichen Raum aus zugänglich. Begrüßt wird die Plastizität der Fassaden. Materialität und Glasanteil werden im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit kontrovers diskutiert und sollten im Weiteren geprüft werden. Ebenfalls geprüft werden sollte eine weitere Optimierung der Grundrisse in puncto Ausnutzung und Wirtschaftlichkeit.

Hervorzuheben ist die richtig platzierte Nutzung des Kulturzentrums mit Saal an der Ecke zur Aubinger Allee. Der insgesamt sehr gut strukturierte Grundriss lässt Synergien zwischen den einzelnen Nutzungen, wie zum Beispiel Bibliothek und Kulturzentrum zu. Auch im Bereich der Wohnnutzung ist die Qualität der Grundrisse hervorzuheben: Sie erfüllt alle Belange der Wohnungsbauförderung und schlägt einen durchdachten Basistypen vor. Positiv beurteilt werden die vielen durchgesteckten, geschickt zonierten Wohnungen und die gut gelöste Barrierefreiheit. Durch die charaktervolle Ausformulierung bietet die Arbeit ein hohes Potenzial für die Entwicklung eines atmosphärischen, identitätsvollen Auftaktes für Freiham und stellt insgesamt einen überzeugenden Beitrag dar.

Lageplan

Schnitt

Ansicht

Ansicht

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WETTBEWERBE

QUARTIER 3, GRAZ-REININGHAUS, STEIERMARK Auslober

Beurteilungskriterien

Hauptpreisrichter

BWS – Gemeinnützige allgemeine Bau-,

Bebaute Fläche, Bebauungsgrad, Bebauungsdichte, Geschoßanzahl, Anzahl der Bauabschnitte Bruttogeschoßfläche gesamt, Bruttogeschoßfläche Wohnen, Bruttogeschoßfläche sonstige Nutzungen, Bruttorauminhalt, Anzahl der Wohneinheiten, Anteil der 1-2-Zimmer-Wohnungen, Anteil der 3-Zimmer-Wohnungen, Anteil der 4-Zimmer-Wohnungen, Anteil der Penthousewohnungen Wohnen – Nutzfläche: Wohnnutzfläche, Nebennutzfläche, Verkehrs- und Technikflächen, sonstige Nutzungen: Nutzfläche gesamt, Nutzfläche Handel (Verkaufsfläche), Verkaufsfläche Lebensmittelhandel Anzahl der Tiefgaragenplätze / KFZ-Stellplätze, oberirdische KFZ-Stellplätze, Fahrradabstellplätze offen, Fahrradabstellplätze im Gebäude Anzahl und m2 der Kinderspielplätze und Aufenthaltsflächen für Jugendliche Versiegelungsgrad Quartiersplätze

Gernot Katzenberger (bwsg), Robert Pfeffer (bwsg), Jürgen Dumpelnik (bwsg), Bertram Werle (Stadtbaudirektion), Bernhard Inninger (Stadtplanungsamt), Birgit Skerbetz (Land Steiermark), Rüdiger Lainer (Fachbeirat für Baukultur), Hemma Fasch (Kammer der ArchitektInnen und Ingieurkonsulenten)

Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Reg. GenmbH., 1050 Wien; Schönere Zukunft Steiermark, 8010 Graz

Verfahrensbetreuung und Vorprüfung Büro DI Daniel Kampus, 8010 Graz

Gegenstand des Wettbewerbs Erlangung von Vorentwurfskonzepten für die Neuerrichtung einer Bebauung mit multifunktionaler Nutzung. Das Planungsgebiet befindet sich im Grazer Stadtbezirk Eggenberg, innerhalb des Stadtent­ wicklungsgebietes Graz-Reininghaus. Das Quartier 3 liegt östlich der Alten Poststraße und nördlich der Wetzelsdorfer Straße und weist eine Gesamtgröße von ca. 23.100 Quadratmetern auf.

Art des Wettbewerbs Österreichweit offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb

Jurysitzung 1. Stufe: 15.6.2015 2. Stufe: 15.9.2015

Beteiligung 1. Stufe: 60 Projekte 2. Stufe: 10 Projekte

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Preisgeldsumme € 150.000,–

Ergebnisse 1. Platz: Projekt 38 2. Platz: Projekt 28 3. Platz: Projekt 58


GRAZ REININGHAUS

1. Platz Projekt 38

GEISWINKLER & GEISWINKLER ARCHITEKTEN ZT GMBH Wien Gegründet 1990 www.geiswinkler-geiswinkler.at

Projektbeurteilung Der städtebauliche Ansatz mit den vorgeschlagenen Öffnungen des Quartierplatzes zur Esplanade wird positiv gesehen. Die Baukörper scheinen dicht gestellt, jedoch entstehen dadurch attraktive Freibereiche. Das Angebot unterschiedlicher Wohnraumkonzepte sowie das intelligente Raumnutzungssystem werden gelobt. Die Ebenen auf dem Dach der Sockelzone erscheinen gut nutzbar. Die drei unterschiedlichen Baukörpertypen wie Atriumhaus, Hallenhaus und Hochhaus stellen einen interessanten Ansatz dar. Das vernünftige Erschließungssystem wird gelobt. Die gemeinschaftlichen Freiflächen werden primär der Büronutzung zugeordnet, wodurch Fragen der Bespielung dieser Flächen aufgeworfen werden. Die sehr ausgeprägte Baukörperdifferenzierung zur Alten Poststraße wird problematisch gesehen. Stadtklimatische Stellungnahme Die versetzte Anordnung der einzelnen Baukörper bewirkt eine gewisse Einschränkung der Durchlüftung, hier besteht Verbesserungspotential. Positiv kann angemerkt werden, dass Grundriss

Lageplan

Ansicht

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in der Erdgeschoßebene keine nennenswerten Hindernisse anzutreffen sind. Schalltechnische Stellungnahme Die Abschirmung der sieben Punkthäuser ist durch den vorderen Langriegel entlang der „Alten Poststraße“ teilweise nicht so wirksam. Die Verbindung zur Hauptemissionsquelle wurde verkleinert, zweigeschoßige Durchgänge verfügen im 1. OG über Glasbarrieren. Die Wirksamkeit ist im Detail zu prüfen. Die Einstufung erfolgt mit befriedigend für die Punkthäuser und ausreichend für die Wohnbereiche Rtg. Alte Poststraße. Überarbeitungsempfehlungen Die Bebauung entlang der Alten Poststraße und der Wetzelsdorferstraße ist zu überarbeiten. Die Konzipierung von solitären Baukörpern wird ausgeschlossen. Um eine ausreichende Abschirmung gegenüber der Alten Poststraße zu bewirken, ist eine den Schallschutz sichernde großteils geschlossene mehrgeschoßige Bebauung zu planen. Die dargestellte Planung der Freiräume sollte ebenfalls Grundlage der Weiterbearbeitung sein. •


WETTBEWERBE

2. Platz Projekt 28

ARCH DI CHRISTIAN LEEB Graz Gegründet 2006 www.le-u-part.at

und

WINKLER ARCHITEKTUR Graz Gegründet 1985

Projektbeurteilung Insgesamt stellt der Entwurf einen städtebaulich sehr interessanten Ansatz dar. Die bewusste Differenzierung in Höhe und Baukörperanordnung und die dadurch entstehende Feinkörnigkeit werden gelobt. Baulich wurde das Projekt sehr gut gelöst, wobei die Nutzungsverteilung vor allem im EG und 1.OG kritisch hinterfragt wird. Positiv bewertet werden die Ansätze der Grundriss-Typologien und die klaren Erschließungsvorschläge. Die gänzlich kommerzielle Nutzung sowie die großflächige Verbauung der Erdgeschoßzone werden kritisch gesehen. Im Bereich der Alten Poststraße sind die angedachten Nutzungen im Erdgeschoß nicht umsetzbar. Die Anordnung der wohnungsbezogenen Freiräume vor dem Kindergarten und dem betreuten Wohnen erscheint ungünstig. Zudem werden für die künftigen Bewohner nur sehr reduzierte Freibereiche angeboten. Die Anordnung der Müllräume mittig am Quartier wird problematisch gesehen. Die Tiefgaragenlösung erscheint sehr unwirtschaftlich und ist so nicht umsetzbar.

Variabilität der Nutzung

Ansicht Ost

Lageplan

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Stadtklimatische Stellungnahme Dieses Projekt zählt zu denjenigen, bei welchem auch die Klimaaspekte in einer Grafik eigens Berücksichtigung gefunden haben, und bei welchem die Anforderung als gut erfüllt angesehen werden kann. In der ersten Geschoßebene könnte noch über eine erweiterte Durchgängigkeit (z.B. Passagen) eine Verbesserung erzielt werden. Schalltechnische Stellungnahme Durch die beiden geschlossenen hohen Längsriegel entlang der „Alten Poststraße“ wird eine gute Abschirmwirkung erzielt. Die dahinter liegenden Freiräume bzw. Punkthäuser werden beruhigt. Allfällige Öffnungen im EG sind dabei soweit als möglich zu schließen. Die Abwendung von Aufenthaltsräumen ist im vollen Umfang von der „Alten Poststraße“ nicht möglich. Die Einstufung der Freiräume und Wohnräume erfolgt mit gut im Esplanadenbereich bzw. ausreichend Richtung Alte Poststraße. •


GRAZ REININGHAUS

3. Platz Projekt 58

GANGOLY & KRISTINER ARCHITEKTEN ZT GMBH Graz Gegründet 2007 www.gangoly.at

Projektbeurteilung Das Projekt differenziert gekonnt die Bebauungs­ struktur zur Esplanade und zur Alten Poststraße. Die Kante zur Esplanade schafft zwar eine klare Strukturierung des Raums, diese Geste würde ein adäquates Gegenüber erfordern, um den Straßenraum entsprechend zu fassen. Die seri­ elle Setzung dreier Baukörper als Begrenzung suggeriert einen linearen städtischen Raum, der aufgrund der geringen Dichte der gegenüberlie­ genden Wohnbebauung ein Stadtfragment blie­ be. Ebenso wird die Trennung zum Binnenraum betont. Der große, fließende Hof im Binnenraum des Quartiers, eingebettet in die Randbebauung mit unterschiedlichen Höhen, schafft nicht die für die Nutzungsvielfalt des Quartiers intendierte Unterschiedlichkeit von öffentlichen und halb­ öffentlichen Bereichen. Der gestalterische Wille entlang der Esplanade ist nicht klar ablesbar, der bauliche Abschluss wirkt volumetrisch und gestalterisch hermetisch. In der Erdgeschoßzone wird wenig kommerzielle Nutzung angeboten. Die geforderte Nutzungsmischung wird dadurch

Lageplan

schwer umsetzbar. Die wohnungszugeordneten Freiflächen erscheinen wenig attraktiv. Stadtklimatische Stellungnahme Generell kann man von einer klimatisch relativ günstigen Lösung ausgehen, da die Anforde­ rung weitgehend berücksichtigt wurde, einzig der Turm im Südabschnitt könnte mit Versetzung noch eine weitere Verbesserung erzielen. Schalltechnische Stellungnahme Durch die einzelnen Baukörper mit gemeinsa­ mem Sockelbereich wird eine teilweise Ab­ schirmung der Alten Poststraße erzielt. Eine Schließung der Durchbrüche mittels Glaswänden ist noch zu prüfen. Entlang der Alten Poststraße ist eine schalltechnisch günstige Laubenganger­ schließung vorgesehen. Eine Abwendung von Aufenthaltsräumen ist nicht im vollen Umfang möglich. Die Einstufung der Freibereiche und Wohnräume erfolgt mit befriedigend für die Häuser entlang der Esplanade und mit ausrei­ chend für Wohnbereiche Richtung Alte Post­ straße. •

Ansicht

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Salzburger Landwirtschaftsschulen sind Vorreiter im Holzbau

© Helge Kirchberger Photography

Landesrat DI Dr. Josef Schwaiger

Die Salzburger Landwirtschaftsschulen stehen für eine zukunftsorientierte, qualitätsvolle und nachhaltige Ausbildung, und diesen Geist möchten wir auch bei den Bauvorhaben zur Modernisierung der Schulen leben. In Bruck an der Glocknerstraße setzen wir einen weiteren Schritt zur Sicherung der hohen Qualität in den Landwirtschafts­schulen. In den nächsten Jahren werden hier rund sechs Millionen Euro in neue Lehrküchen, einen Turnsaal, die Erweiterung des Schülerheims, Klassen und Gruppenräume sowie eine Sanierung aller Unterrichts- und Wohnbereiche investiert. Mit der Bausubstanz des Altbaus wird schonend umgegangen. Die vorhandene Lehrküche wird auch weiterhin genutzt, der Neubau optimal an bestehende Objekte angebunden, und der Dorfplatz innerhalb des Schulgeländes wird räumlich optimiert. Eine weitere Besonderheit der Neugestaltung in der Landwirtschaftsschule Bruck ist die geplante Einbettung der Turnhalle in die Natur. Wir werden damit auch in den neuen Räumlichkeiten unseren Schülerinnen und Schülern eine optimale Lernumgebung in angenehmer Atmosphäre bieten. Bei der Planung wurde darauf Bedacht genommen, dass Gemeinschaftsräume und Wohnräume miteinander harmonieren. Uns ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler den natürlichen und nachhaltigen Baustoff Holz kennenlernen und die angenehme Wohnatmosphäre erleben können. Der Wohlfühlfaktor ist in einem Holzhaus deutlich höher. Bei den Bauten in Landwirtschaftsschulen ist das Land Salzburg vorbildlich, was den Werkstoff Holz betrifft. So wurde bereits 2014 an der landwirtschaftlichen Fachschule am Winklhof in Oberalm das erste komplett aus Holz gebaute

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öffentliche Gebäude Salzburgs errichtet. In diesem Gebäude wurden sogar Treppenhaus und Liftschacht in Holz ausgeführt. Die Vorbildwirkung der öffentlichen Hand ist wichtig und für das Holzland Salzburg auch wirtschaftlich von hoher Bedeutung. Besonders die jungen Bäuerinnen und Bauern lernen so den heimischen Baustoff, über den sie selbst verfügen, kennen und schätzen. Es ist wichtig, dass wir gerade in der Landwirtschaft den Wert von Holz und die damit verbundenen einzigartigen Eigenschaften kennenlernen. Voraussetzung um die Konsumenten zu begeistern, ist, dass wir vom Produkt überzeugt sind. In allen heimischen Landwirtschaftsschulen – an denen derzeit viel in die Modernisierung investiert wird – zeigen wir, dass anspruchsvolle Architektur, hohe Qualität, eine hervorragende Wohnatmosphäre sowie energieeffizientes und nachhaltiges Bauen nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll sind. Davon profitieren die Schülerinnen und Schüler, die regionalen Holzproduzenten, Handwerksbetriebe und durch den nachwachsenden Rohstoff Holz außerdem unser Klima. •

Bezahlte Einschaltung

R E A L I S I E R U N G S W E T T B E W E R B L A N D W I R T S C H A F T L I C H E FA C H S C H U L E N / B H M , BRUCK AN DER GLOCKNERSTRASSE, SALZBURG


WETTBEWERBE

ERWEITERUNG BHM BRUCK AN DER GLOCKNERSTRASSE, SALZBURG Auslober

Beurteilungskriterien

Preisgericht 1. + 2. Stufe

Amt der Salzburger Landesregierung, Landesbaudirektion, Referat 6/05, Immobilien-Management, MichaelPacher-Straße 36, 5020 Salzburg

Fachpreisrichter Christoph Gärtner (Vertreter der Architektenkammer), Ludwig Kofler (Vertreter der Architektenkammer), Erich Wenger (Land Salzburg, Abt. 6/05, Immobilienmanagement) Sachpreisrichter Christoph Faistauer (Land Salzburg, Abt. 4/08, Ländliche Entwicklung und Bildung, LSI), Ulrike Winding (Direktorin der FR BHM Bruck), Christian Dullnigg (Direktor der LFS Bruck) Berater Maria Hofer-Wenghofer (BHM Bruck), Katrin Oberhauser (BHM Bruck), Erika Kendlbauer (BHM Bruck), Franz Mair (Land Salzburg, Abt. 4/04, Energieberatung), Alexander Eggerth (Land Salzburg, Abt. 6/04, hochbautechnischer Sachverständiger), Maria Flieher (Land Salzburg, Abt. 6/05, Projektentwicklung), Andrea Barth (Land Salzburg, Abt. 6/05, Facility Management)

Organisation Wett­ bewerbs­abwicklung/ Wettbewerbsbüro

SCHEIBERARCHITEKTUR, DI Manfred J. Scheiber, Adolf-Schemel-Straße 21, 5020 Salzburg

Gegenstand des Wettbewerbs Erlangung von Vorentwürfen mit anschließendem Verhandlungsverfahren zur Vergabe der Architektenplanerleistungen. Inhalt des Wettbewerbs ist die Erneuerung und Erweiterung bestehender Anlagen und Funktionen der Landwirtschaftlichen Schule Bruck, Fachrichtung Ländliches Betriebs– und Haushaltsmanagement (BHM). Am Standort der Landwirtschaftlichen Fachschule in Bruck an der Glocknerstraße sollen im Bestand sowie in Zubauten drei Lehrküchen, eine Normturnhalle samt Nebenräumen sowie eine Aufstockung des Schülerheims für mindestens zehn Zweibettzimmer errichtet werden. Diese Erweiterung ist direkt angrenzend an den Bestand der BHM vorgesehen und soll den Bauplatz nach Norden zum öffentlichen Gut (Gemeindeweg) hin abschließen.

Art des Wettbewerbs EU-weit offener, anonymer Realisierungswettbewerb in zwei Stufen im Oberschwellenbereich gemäß BVergG

Städtebau, Architektur, Ästhetik: Erschließung, Gliederung, Strukturierung der Baukörper, Lage im Grundstück, Einbettung im Gelände, landschaftsplanerische Qualität, Einbindung des Bestandes, Raumqualitäten, baukünstlerische Gestaltungsqualität Funktionalität und sozio-kulturelle Aspekte: Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms, Gliederung aller Räume, Erweiterung Schülerheim, kurze Wegführung und Orientierbarkeit, Vereinfachung der Arbeitsabläufe, Gesundheit, Komfort und Nutzerzufriedenheit Wirtschaftlichkeit: Plausibilität der Kosten, Kompaktheit der Erweiterungen, Verknüpfung mit Bestand, Wirtschaftlichkeitsaspekte wie z.B. wirtschaftlicher Holzbau im innovativen Einsatz, ökonomische Nachhaltigkeit in Bezug auf Errichtung und Betrieb-Lebenszykluskosten, sparsamer Ressourceneinsatz Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Maßnahmen zur Passivbauweise im Neubau, Erfüllung bauökologischer Grundsätze, Verwendung von Bau­ stoffen mit geringem Primärenergieeinsatz, Energieeffizienz, Zusammenhang Zweckmäßigkeit – Effizienz

Beteiligung 1. Stufe: 20 Projekte 2. Stufe: 12 Projekte

Preisgerichtssitzungen 1. Stufe: 17. September 2015 2. Stufe: 30. November 2015

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Vorprüfung Manfred Scheiber, Andreas Berthold

Ergebnis und Preisgelder 1. Preis: Thalmeier Architektur, € 15.000,– 2. Preis: Hasenauer Arch. ZT GmbH & Mohore Architekten ZT OG, € 11.000,– 3. Preis: Arch. Armin Neurauter, € 7.000,– 3 Annerkennungspreise zu je € 4.000,– 1. Anerkennung: PLOV Arch. ZT GmbH 2. Anerkennung: Lechner-Lechner-Schallhammer ZT GmbH 3. Anerkennung: M9 Architekten, Arch. DI Paul Senfter Nachrücker: Arch. DI Heinrich Anglberger


R E A L I S I E R U N G S W E T T B E W E R B L A N D W I R T S C H A F T L I C H E FA C H S C H U L E N / B H M , BRUCK AN DER GLOCKNERSTRASSE, SALZBURG

1. Preis Projekt Nr. 07

THALMEIER ARCHITEKTUR ZT GMBH Hallein Gegründet 1989 www.th-architektur.at

ARCHITEKTEN SCHÖNBERGER Neumarkt am Wallersee Gegründet 2006 arch-schoenberger.at

Mitarbeit Jasmina Kraft, Manuel Timelthaler

Projektbeurteilung Das Projekt besticht durch seine äußerst einfache Formulierung der Aufgabe, vor allem beim Bauteil A, sowohl in seinem städtebaulichen Ansatz wie auch im Umgang mit den angrenzenden Freibereichen zur Piffgasse und zum Schulhof. Der Turnsaal ist von der Piffgasse einsehbar und für externe Nutzungen erschlossen, die innere Organisation entspricht im EG voll den Anforderungen, das UG könnte noch etwas gestrafft und Flächen reduziert werden (Foyerzonen, Garderoben). Beim Bauteil B ist die Lage der Räume rechts neben dem Eingang und nach Süden durch alle Geschoße überzeugend gelöst, die Fuge zum gotischen Saal ist jedoch zu verbessern und der Baukörper generell zu vereinfachen. Die Zimmerachsen sind bezüglich Möblierbarkeit etwas zu schmal. Die architektonische Qualität Grundriss Erdgeschoß

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lässt sich durch die einfache Formulierung erkennen. Die Wirtschaftlichkeit des Projektes liegt mit Abstand an vorderster Stelle. Die Überarbeitungsempfehlungen der Jury lauten wie folgt: Bauteil A: Eine Flächenreduktion des Untergeschoßes (im Anbindungsbereich zur Turnhalle) würde die Gesamtwirtschaftlichkeit verbessern. Die Abfallwirtschaft ist auf die Ostseite der Nebenraumzone im Erdgeschoß des Bauteils A zu verlegen, da die Zulieferung zwischen Nordtrakt und Lehrerwohnhaus erfolgt. Bauteil B: Die Lage des Dachbaukörpers und die Zimmerbreiten sind zu überarbeiten. Die Anschlussfuge beim gotischen Saal ist zu verbessern (Unterschied Plan-Modell). Die Südfassade ist in ihrer Ausformung und Vielschichtigkeit zu vereinfachen. •


WETTBEWERBE

Ansicht Nord

Ansicht Süd

Lageplan

Schnitt 2

Schnitt 3

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R E A L I S I E R U N G S W E T T B E W E R B L A N D W I R T S C H A F T L I C H E FA C H S C H U L E N / B H M , BRUCK AN DER GLOCKNERSTRASSE, SALZBURG

2. Preis Projekt Nr. 02

HASENAUER. ARCHITEKTEN ZT GMBH Saalfelden Gegründet 2011 www.hasenauer-architekten.at

MAHORE ARCHITEKTEN ZT OG Saalfelden Gegründet 2013 www.mahore.com

Projektbeurteilung Die städtebauliche Erscheinung zur Piffgasse entspricht in ihrer Maßstäblichkeit dem Gesamten, auch die inneren Funktionen beim Bauteil A überzeugen. Das vorgelagerte erdgeschoßige Foyer wird einerseits vom Nutzer gelobt und die Anbindung an den Bauteil A hervorgehoben, für den Freibereich zwischen den einzelnen Baukörpern wirkt die Lage allerdings beengend. Der

Erdgeschoß

eingeschnittene Lichthof nach unten ist vor allem vom Untergeschoß her gesehen eher wenig attraktiv. Die architektonische Wirkung beim Bauteil A ist schlicht, beim Bauteil B sollte sie zum gotischen Saal hin verbessert werden. Die Wirtschaftlichkeit liegt im Mittelfeld, wird aber im Hinblick auf die errichteten Nutzflächen und Rauminhalte eher schlecht beurteilt. •

Lageplan

Längsschnitt

78


WETTBEWERBE

4

3. Preis Projekt Nr. 20 A

3

4

ARCHITEKT DI ARMIN NEURAUTER

2

Innsbruck

2

1

3

Gegründet 2007

1

A

4

A

A

4

4

A

A

des LFS-Heims erzeugt wird. Die Aufstockung und Erweiterung des Bauteils B erscheint mit der Zimmerausrichtung nach W, S, O wohl durchdacht, der Aufwand für die Verlegung der Stiege ist allerdings fraglich. Vordächer vor den Glasflächen vermeiden erhöhten Wärmeeintrag, ein zu hoher Anteil an Verkehrsflächen und eine zu hohe Kubatur beeinträchtigen die Wirtschaftlichkeit. • 4

Projektbeurteilung Die Erweiterung für Küchen und Turnsaal wird in einer langgestreckten Dimension vorgeschlagen. Die Jury sieht darin ein städtisches Element, das mit der Kleingliedrigkeit der vorhandenen Bebauung im Norden nicht korrespondiert. Als sehr positiv wird der „Marktplatz“ empfunden, auch wenn durch das durchgängige Vordach im Süden eine Enge zum Bestand des Nordtraktes

A

A

4

4

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Ansicht Süd A

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A

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Ansicht Nord 4

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WETTBEWERBE

RUDOLFINUM GENERALSANIERUNG, KLAGENFURT, K Auslober

Beurteilungskriterien

Fachpreisrichter

LIG Landesimmobiliengesellschaft Kärnten,

• Städtebauliche Kriterien: Gestaltung der Außenräume • Baukünstlerische Kriterien: architektonische Ausbildung der Baumaßnamen, architektonische Qualität der Innenund Außenräume, baukünstlerischer Ansatz (Berücksichtigung historischer Bestandsstruktur), Systemvorschläge für HKLS-Anforderungen in Ausstellungs-/ Veranstaltungsräumen • Funktionelle Kriterien: Zuordnung und Aufteilung der Flächen zur Unterbringung des Raum- und Funktionsprogramms, Orientierung/Qualität der äußeren und inneren Erschließung, Funktionalität der Gesamtlösung • Wirtschaftliche Kriterien: Wirtschaftlichkeit, Energiefeffizienz in Errichtung und im Betrieb, wirtschaftliche und technische Machbarkeit des Projekts, Nutzung, Möglichkeit der Etappierung

Arch. Andreas Cukrowicz, Arch. Markus Klaura, Arch. Eva Rubin (Kärntner Kulturgremium, Fachbeirat für Baukultur), Georg Wald (Stadtplanung Magistrat Klagenfurt), Johann Polzer (LIG Kärnten)

9020 Klagenfurt

Verfahrensbüro Ing. Johannes Ragger, Landesimmobiliengesellschaft Kärnten GmbH

Gegenstand des Wettbewerbs Erlangung von baukünstlerischen Vorentwürfen für die Generalsanierung des Rudolfinums (Haupthaus des Landesmuseums)

Art des Wettbewerbs EU-weit offener, anonymer, einstufiger Realisierungswettbewerb

Beteiligung 26 Projekte

Preisgerichtssitzung 4. März 2016

80

Preisgeldsumme € 50.000,–

Ergebnisse 1. Preis (Gewinner): Projekt 07 2. Preis: Projekt 17 3. Preis: Projekt 23 Anerkennung: Projekt 02 Anerkennung: Projekt 08 Anerkennung: Projekt 25 Nachrücker: Projekt 12


RUDOLFINUM GENERALSANIERUNG

1. Platz Projekt 07

WINKLER + RUCK ARCHITEKTEN Klagenfurt Gegründet 2001 www.winkler-ruck.com

Mitarbeit Klaudia Ruck, Hannes Jellitsch, Dietmar Hribernig

Projektbeurteilung Die Vision für die Umgebungsgestaltung definiert das Glacis als durchgehende inselartige und vor allem autofreie Parkfläche. Die stimmige Konzeption stellt die vier Solitäre auf eine homogen gestaltete Fläche und umgibt sie mit dem bestehenden Baumfilter. Die Ausbildung dieser Parkanlage als teppichartige Struktur und Basis stärkt die Bedeutung der vier Solitärbauten – eine starke und überzeugende Idee, welcher als Vision für zukünftige Maßnahmen Bedeutung geschenkt werden sollte. Der Entwurf führt das Gebäude auf seine ursprüngliche klare Grundstruktur zurück, entfernt störende Einbauten und erreicht sämtliche zur funktionalen Ertauglichung erforderliche Maßnahmen durch minimale Eingriffe. Die beiden Hofräume werden entrümpelt und auf das Niveau der Aula abgesenkt, die erdgeschoßige Aula und der semipermanente Ausstellungsraum im OG2 werden beidseitig zu den Höfen geöffnet. Somit wird der Veranstaltungssaal als Brücke zwischen den beiden Längsflügeln ausgebildet und umlaufend durch Lufträume umspült. Ein leichtes Glasdach übernimmt unprätentiös und selbstverständlich die bestehenden inneren Dachformen als Ansätze für eine gekreuzte Giebelkonstruktion, welche die gesamte Mittelzone überspannt und eine sehr gute Belichtung der Kernzone gewährleistet.

Grundriss EG

Lageplan

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Ebenfalls positiv bewertet wird das in den Höfen entwickelte Zusatzangebot von Sitz- und Gehstufen quer zur Haupterschließung zur Überwindung des Niveauunterschiedes zwischen Eingang und Erdgeschoß. Kontrovers diskutiert wurde die Position des Lastenliftes im Südhof. Aus funktionaler Sicht ist er jedenfalls perfekt situiert. Vor der Aula gruppieren sich die Empfangsfunktionen mit Kassa, Shop, Café und Garderobe. Sämtliche Eingriffe und Maßnahmen passieren gekonnt und sicher in großer Gelassenheit. Ein schöner Text beschreibt das bestechende Projekt mit knappen Worten: „Also räumen wir auf, entkernen, befreien, öffnen, bis die Substanz wieder wirkt wie geplant. Dazu müssen die Räume das tun, wofür sie entworfen wurden: Ein Eingang ist ein Eingang, das Foyer ist ein Foyer, das Stiegenhaus ist Stiegenhaus, die Klos sind daneben, damit man sie findet.“ Überarbeitungspunkte: Die Garderobe ist wahrscheinlich etwas zu klein. Die stirnseitige Raumgruppe Bibliothek im Norden ist aus struktureller Sicht richtig und in schönen räumlichen Zusammenhängen organisiert. Wunsch der Vereine wäre ein Belassen der Vereinsbüros in der bestehenden Raumsituation und Verortung im Tausch mit Räumen der Bibliothek. •


WETTBEWERBE

2. Platz Projekt 17

ARCHITEKTEN DOMENIG & WALLNER ZT GMBH Graz Gegründet 2003 www.domenig-wallner.at

Mitarbeit Roland Heindl, DI Stefanie Wasser,

Projektbeurteilung Der städtebauliche Umgang mit dem Glacis um die historischen Solitärbauten soll eine in sich geschlossene Grünzone /Parkanlage erzeugen. Die durchführende Erschließungsfunktion der Museumsgasse wird beibehalten und das vorhandene Parkplatzangebot wird redimensioniert. An der Südseite zum Ring erhält der Museumsbau einen Kunstgarten mit abgrenzendem Buschwerk zur Durchführung von Veranstaltungen und Workshops. Die Eingänge vom bestehenden Niveau der Museumsgasse bleiben erhalten, der nördliche Zugang ist für Anlieferung, Bibliothek und Vereine sowie als barrierefreier Zugang vorgesehen. Das vorhandene Foyer erfährt seitlich mit den Funktionen Shop und Garderobe die notwendige räumliche wie funktionale Erweiterung. Die repräsentative, als antike Säulenhalle konzipierte Aula, öffnet sich zu beiden Seiten in eine galerieartig ausgebildete niveaugleiche Hofzone. Durch das Freimachen der ursprünglichen Höfe in der Erdgeschoßzone und die gleichzeitige Glasüberdachung in Traufhöhe des bestehenden Hauptdaches entstehen großzügige Innenraumqualitäten mit neuen Blickbezügen. Durch das Öffnen des Antiksaales im zweiten Obergeschoß entsteht ein großzügiger „umlaufender“ Luftraum im Kern des Rudolfinums.

Sandra Harrich

Längsschnitt

82

Grundriss EG

Die Jury empfiehlt die vorgeschlagenen kleinteiligen Glasdecken über den neuen Innenhöfen und dem Bestandsdach des Antiksaales durch ein homogen überspannendes zeitgemäßes Glasdach zu ersetzen. Besonders gewürdigt werden die konsequente Fortführung der vorhandenen symmetrischen Grundstruktur, die Funktionalität des Konzeptes in allen Geschoßen und die behutsame weitgehende Rückführung auf den ursprünglichen Zustand. Geringfügige Adaptierungen für den Nutzer im Bereich der Vereinsräume sowie großzügigere Manipulationsflächen vor dem Lift und kürzere Wege der Ausstellungvorbereitung in der Kellerzone sind durchführbar. •


RUDOLFINUM GENERALSANIERUNG

3. Platz Projekt 23

DIETGER WISSOUNIG ARCHITEKTEN ZT GMBH Graz Gegründet 2003 www.wissounig.com

Mitarbeit Thomas Hörmann, Karl Pechmann, Thomas Marek, Harald Kraus

Projektbeurteilung Das Bemerkenswerte dieses Projektes liegt im Lösungsansatz, den gesamten Hof über dem Erdgeschoss zu überplatten und in der Höhe der bestehenden Traufen mit einem Glasdach zu überspannen. Durch Entfernen der Parapetfelder sowie der zweigeschossigen Hofeinbauten entsteht ein hallenartiger zweigeschossiger Großraum. Durch den hermetischen Abschluss des Erdgeschosses nach oben ist eine Belichtung dieser Zonen nur durch Lichtöffnungen, die punktweise über die Fläche verteilt angeordnet sind, vorgesehen. Dies führt allerdings zu einer Beeinträchtigung der Nutzung der Räume im Erdgeschoss sowie auch der großen Halle. Das Öffnen der Wände in der Säulenhalle im Erdgeschoss zu den angrenzenden „Höfen“ kann man nur als optische Verbindung werten, da diese Gebäudeteile einen Niveauinterschied von ca. 1 m aufweisen und die Verbindung zu diesen Ebenen nur über den umlaufenden Gang möglich ist.

Die Erweiterung des Foyers nach Norden und Süden erhöht den Eindruck einer Großzügigkeit und verbessert ganz wesentlich die zeitgemäßen Anforderungen für Kassen-, Shop- und Garderobenbereich. Der dort situierte Lift löst schlüssig die Probleme der Anlieferung und eines barrierenfreien Zuganges. Sehr positiv zu erwähnen ist neben der grundsätzlich schönen Projektidee des Hallenraumes auch die stimmige Konzeption der Außenanlagen als Flächen aus gebundener Decke im harmonischen Wechsel mit Grünflächen. Hier entsteht eine inselartige Parkanlage als teppichartige Struktur und Basis, welche die Bedeutung der vier Solitäre in einem qualitätsvollen Grünraum stärkt – wirklich eine starke und überzeugende Idee, welcher als Vision für zukünftige Maßnahmen Bedeutung geschenkt werden sollte. •

Grundriss EG

Längsschnitt

83


WETTBEWERBE

HOLZMANUFAKTUR KASPAR GREBER, BEZAU Auslober

Beteiligung

Aufwandsentschädigung

Kaspar Greber Holz- und Wohnbau GmbH,

6 Projekte

je Teilnehmer € 2.000,–

6870 Bezau

Verfahrensorganisator und Vorprüfer

Preisgerichtssitzung 10. November 2015

Fink Thurnher Architekten, 6900 Bregenz

Preisgericht

Gegenstand des Wettbewerbs

Fachpreisrichter: Arch. Hermann Kaufmann (Schwarzach), Arch. Bernhard Marte (Weiler), Jürgen Haller (Mellau)

Erlangung von Vorentwürfen für ein neues Betriebsgebäude in Bezau

Art des Wettbewerbs

Sachpreisrichter: Kaspar Greber, Dietmar Beer (Firma Kaspar Greber), Anton Kaufmann

anonymer Realisierungswettbewerb mit acht geladenen Teilnehmern

Beurteilungskriterien Städtebauliche Lösung, architektonische und innenräumliche Gestaltungsqualität, funktionelle Lösung und Umsetzung des Raum– und Funktionsprogramms, Qualität der Außenräume, konstruktive Lösung, Wirtschaftlichkeit der Errichtung und Nutzung, Möglichkeit der Etappierung

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H O L Z M A N U FA K T U R K A S PA R G R E B E R

1. Platz Projekt 2

CUKROWICZ NACHBAUR ARCHITEKTEN ZT GMBH Bregenz Gegründet 1996 www.cn-architekten.at

Mitarbeit Tobias Beyrer, Lukas Glogger Statik: merz kley partner ZT GmbH

Projektbeurteilung Das Projekt besticht durch die präzise Setzung eines Solitärs und eine gekonnte Vervollständigung der bestehenden Struktur innerhalb des Betriebsgeländes. Dabei überzeugt besonders die differenzierte Ausformung des Baukörpers gegenüber dem heterogenen Bestandsgebäude einerseits und dem umgebenden Naturraum andererseits. Die den Werkhallen zugewandte Fassade mit den unterschiedlichen Eingangs- und Zugangsöffnungen schafft einen fließenden Übergang der Nutzungsbereiche und definiert eine klare Hofsituation. Positiv verstärkt wird diese Intervention durch die logische Setzung eines Lageplan

Ebene 0

Längsschnitt

85

Vordachkörpers. Die zurückhaltende Gestaltung des Neubaus im Bereich der umgebenden Freiräume wirkt positiv auf die Ausformung des Gesamtensembles. Die unterschiedlichen Nutzungen sind logisch angeordnet, flexibel nutzbar und übersichtlich erschlossen. Die Konstruktion sowie die Materialwahl erscheinen einfach und nachvollziehbar und vervollständigen den Eindruck eines gelungenen Entwurfs. Überarbeitungsempfehlungen: Optimierung der Öffenbarkeit nach Süden und Westen, Komprimierung der Erschließungszone im Erdgeschoß der Halle, Planung einer demontierbaren, flexiblen Zwischendecke im Parkplatzbereich. •


WETTBEWERBE

Weiterer Teilnehmer Projekt 4

ARCH. DI REINHOLD HAMMERER Innsbruck Gegründet 2002 www.hammerer.co Mitarbeit Statik: Amico Bauconsult, Sascha

Lageplan

Grujik, Bludenz; Konsulent PV-Anlage: Solux e.U. Alexander Netzer, Frastanz

Projektbeurteilung Der Bestandsbaukörper soll mit dem Neubau mittels einer Überdachung des Manipulationsbereiches verbunden werden. Das klar gegliederte und im Erdgeschoß sehr flexible Gebäudekonzept entspricht der Intention des Auslobers in hohem Maße und lässt eine flexible Nutzung mit unterschiedlichen Produktionsabläufen zu. Kritisch gesehen wird u.a. die Tief­gara­gen­ abfahrt im Nordosten, weil dadurch die internen Abläufe im Manipulationsbereich gestört werden könnten.

Erdgeschoß

Querschnitt

Weiterer Teilnehmer Projekt 5

INNAUER-MATT ARCHITEKTEN ZT GMBH Bezau Gegründet 2014 www.innauer-matt.com Mitarbeit Nina Beck, Tobias Franz Statik: merz kley partner ZT GmbH

Innenansicht

Erdgeschoß

Projektbeurteilung Das Projekt besticht durch die Klarheit und Stringenz der Architektursprache. Ein freigestellter Körper mit geschlossener unterer Zone und einem konsequent umlaufenden Oberlichtband, das durch das engmaschige Fachwerk strukturiert ist. Vom Ansatz her richtig ist das klare und offene konstruktive und räumliche Konzept, das Flexibilität in der Nutzung erwarten lässt. Die Erschließungen hingegen sind nicht optimal gelöst.

Lageplan

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H O L Z M A N U FA K T U R K A S PA R G R E B E R

Weiterer Teilnehmer Projekt 1

MAG.ARCH. JURI TROY Wien Gegründet 2003 www.juritroy.com Lageplan

Mitarbeit Stefan Moosmann

Projektbeurteilung Die gestalterischen Qualitäten des Projektes werden durch funktionale Mängel getrübt. Das Ziel, eine große, flexible Halle zu konzipieren, wird u.a. durch die gedeckten, offenen Lagerbereiche reduziert. Außen Ost

Weiterer Teilnehmer Projekt 3

DIETRICH | UNTERTRIFALLER ARCHITEKTEN ZT GMBH Bregenz Gegründet 1994 www.dietrich.untertrifaller.com Mitarbeit Verena Schoissengeyr, Björn Osman, Vera Kuisl, Statik: merz kley partner ZT

Projektbeurteilung

Lageplan

Erdgeschoß

Dem Projekt schafft in seiner Form einen nahen Bezug zum Bestand. Die funktionalen Belange (z.B. zweischiffige Halle) sind jedoch nicht optimal gelöst.

Weiterer Teilnehmer Projekt 6

RALPH BROGER GMBH Bezau Gegründet 2005 www.xing.com/profile/Ralph_Broger

Projektbeurteilung Das Projekt wirkt durch die Dachform, die unterschiedlichen Gebäudeteile und die Anordnung der Fenster- und Türöffnungen wenig strukturiert. Die geringe Raumtiefe schränkt die Nutzbarkeit des Bürotraktes ein.

Lageplan

Erdgeschoß

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WETTBEWERBE

INTERNATIONALER DOMICO ARCHITEKTURPREIS DOMIGIUS Auslober

Beteiligung

Ergebnisse

DOMICO

54 Projekte

Gegenstand des Wettbewerbs

Jury

1. Platz Archi-kon GmbH/Csaba NAGY – Fassadenrekonstruktion des Hochregallagers Nr. II von Richter AG, Budapest

Seit 1994 vergibt DOMICO als Hersteller

Fachjury Juryvorsitzender Karl Cerenko (Architekt und Baufachjournalist), Günter Katherl (Caramel Architekten ZT GmbH, Gewinner 8. Baupreis), Marion Goldmann (Fachredakteurin Deutsches Architektenblatt), Marcus Huber (METARAUM Architekten BDA, Gewinner 7. Baupreis) Außerdem konnte jeder Einreicher zum DOMIGIUS in der Jury sein, durfte aber seine eigene Arbeit nicht bewerten.

von Dach-, Wand- und Fassadensystemen aus Metall den Architekturpreis DOMIGIUS. Diese Auszeichnungen werden für herausragende Bauwerke verliehen, die mit Produkten des Herstellers realisiert wurden. Damit werden die kreativen und zukunftsweisenden Leistungen der Architektur und die vielfältigen und nachhaltigen Anwendungsmöglichkeiten der Produkte gewürdigt. Der Name DOMIGIUS ist ein

2. Platz Architekturbüro ARKADE ZT GmbH/DI Marcel Amrhein – Steinbauer Performance Austria, Wartberg 3. Plätze wup ZT GmbH wimmerundpartner/ Architekt Bernhard Weinberger – Pflegewohnhaus Rudolfsheim „Ingrid Leodolter Haus“, Wien

Kunstwort und setzt sich aus dem Unternehmensnamen und dem Namen Eligius, dem Schutzheiligen der metallverarbeiten-

Preisgerichtssitzung

den Berufe, zusammen.

29. April 2016

Art des Wettbewerbs

Aufwandsentschädigung/ Preisgelder

offener internationaler Wettbewerb

Beurteilungskriterien

Insgesamt € 20.000

Form und Design: innovativer Gehalt/ ästhetisches Erscheinungsbild technische Details: technisch einwandfreie, beispielhafte Konstruktion materialgerechte Gestaltung: kreativer Materialeinsatz und Funktionalität Nachhaltigkeit: Umweltverträglichkeit, Langlebigkeit und Wirtschaftlichkeit

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Wolf Architektur ZT GmbH/Arch. DI Wolf Großruck – Museum Angerlehner, Wels


DOMICO

1. Platz

ARCHI-KON KFT. Budapest/Ungarn Gegründet 1989 www.archikon.hu

Sanierung RICHTER Gedeon AG, Budapest

Produkt: Planum-Fassade, 2611 m2, RAL 9010

Projektbeurteilung Das Industriegebiet Gyömr Straße in Budapest hat einen gemischten Gebäudebestand. Aus Richtung der Stadt kommend, empfängt die Besucher auf dem zentralen Gelände des Pharmaunternehmens Richter Gedeon ein formloses, zum Teil verfallendes Lagergebäude aus den 70er Jahren. Das bestehende 30 Meter hohe Lagergebäude mit geschlossenem Kubus auf dem Zentralgelände der Richter Gedeon Pharmaindustrie ist von der Hauptstraße gut sichtbar. Die Fassadenrekonstruktion sollte eine aus wärmetechnischer und bautechnischer Sicht zeitbeständige Lösung schaffen und gleichzeitig das Image der Firma besser repräsentieren. Bei der Fassadenneugestaltung wurden eine zur Funktion passende konstruktive Lösung und eine aus einfachen Elementen bestehende, aber charakteristische Fläche gewünscht. Das Architektbüro Archi-kon GmbH gewann den ausgeschriebenen Fassadenwettbewerb mit seinem Entwurf. Die Struktur der wärmetechnisch idealen, hinterlüfteten Fassadenverkleidung wurde als eine kontinuierliche Fläche 89

gestaltet, die ohne mobile Bestandteile das Gefühl der Bewegung und der Dynamik erweckt. Dies wollten die Architekten mit möglichst wenigen Mitteln erreichen. Sie setzten bei der Stahlplatten-Fassadenverkleidung nicht aufs gewohnte Rastersystem, sondern verschoben die einzelnen Reihen in unterschiedlichem Maße und erzeugten so ein vielfältiges, ein Gefühl der Strömung erweckendes Bild. Dieses Fassadenbild wurde durch die aus der Fassadenebene herausstehenden Stahl-Lamellen verstärkt. Somit erzeugt das Gebäude einerseits aus den dynamischen Sichtpunkten der Autofahrer ein ständig verändertes Bild, andererseits wird seine Oberfläche durch das Wandern der Wolken und der Sonne in einer ständigen leichten Bewegung gehalten. Die Verkleidung besteht aus dem Metallfassaden-system DOMICO Planum mit der dazugehörigen Unterkonstruktion. Allgemeine Profilgröße: Deckbreite 800; Länge: 2000 mm. Farbe: gebrochenes Weiß. Die herausstehenden Lamellen bestehen aus 2 mm dickem, 15 x 80 cm großem gebürstetem Edelstahl. •


AUSSCHREIBUNG

ALUMINIUMARCHITEKTUR-PREIS 2016 Bereits zum zehnten Mal schreibt das Aluminium-Fenster-Institut (AFI) in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich und der IG Architektur den Aluminium-Architektur-Preis aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit dem Preis werden innovative, herausragende architektonische Leistungen ausgezeichnet, die die gestalterischen sowie technischen Möglichkeiten von Aluminiumprofilen aufzeigen. Beurteilungskriterien sind neben technischen und ästhetischen Aspekten auch Lebenszyklusbetrachtungen, Nachhaltigkeitskonzepte und Gebäudezertifizierungen. ​Ab sofort können in Österreich ausgeführte Bauten eingereicht werden. AAP16_Schrifttype_RZ__ 11.03.16 09:51 Seite 1

DER GEMEINSCHAFTSMARKE ALU - FENSTER

Auslober

© www.alufenster.at | Roland Halbe

Aluminium-Fenster-Institut (AFI) in Zusammenarbeit mit der Architekturstiftung Österreich und der IG Architektur

Teilnahmeberechtigung Architekten, Planer, Bauherren und Metallbauer

Jury Ingrid Domenig-Meisinger (ARCH+MORE), Marion Gruber (IG Architektur), Christoph Pichler (Pichler & Traupmann Architekten, Preisträger Aluminium-Architektur-Preis 2014), Much Untertrifaller (Architektur­ stiftung Österreich), Andreas Renner (AFI), Gottfried Öller (AFI)

Preisträger des Aluminium-Architektur-Preises 2014: Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt, Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH

Einreichunterlagen

Termine

Einreichblatt als PDF sowie Projekt-Dokumentation in Form einer Power-Point-Präsentation

Einsendeschluss: 15. September 2016 Jurysitzung: Oktober 2016

Wettbewerbsleistung

Beurteilungskriterien

Einreichadresse

Zum Wettbewerb zugelassen sind alle in Österreich ausgeführte Bauten (Neubauten oder Sanierungen), die nach dem 1. Jänner 2013 fertiggestellt wurden und für die überwiegend Aluminium-Profilsysteme von HUECK und SCHÜCO verwendet wurden.

Der Preis wird für hervorragende Bauten verliehen, bei deren Gestaltung und Kon­struktion Aluminiumprofilen, die die Gemeinschaftsmarke ALU-FENSTER führen, eine bedeutende Rolle zukommt.

office@alufenster.at

Anmeldung und Informationen www.alufenster.at/aap2016

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AUSSCHREIBUNG

4. INTERNATIONALER HAWA STUDENT AWARD 2017 Zum vierten Mal lädt der Schweizer Beschlaghersteller Hawa angehende Architekten zur Teilnahme am Hawa Student Award ein. Der anonyme Wettbewerb soll Lösungsmöglichkeiten für den Neubau von temporären Notwohnungen im städtischen Kontext aufzeigen. Die Konzepte sollen folgende Ziele erfüllen: zeitgemäße, zielgruppenorientierte Lösungsansätze; innovative Konzeptvorschläge für die flexible Nutzung der Wohnungen durch verschiedene Nutzer; qualitativ hochstehende architektonische Lösungen; kostenoptimierte Bauweise, Der Planungsperimeter für die Wettbewerbsaufgabe befindet sich in der Stadt Zürich, unmittelbaram Ende der Autobahn A3. Auslober Hawa AG

Teilnahmeberechtigung Internationale Studierende der Fachrichtung Architektur

Fachpreisrichter: Marianne Burkhalter (Università della Svizzera Italiana in Mendrisio), Hans Gangoly (TU Graz), Hermann Kaufmann ( TU München), Hubert Klumpner (ETH Zürich), Meinrad Morger (TU Darmstadt), András Pálffy (TU Wien) Sachpreisrichter: Heinz Haab und Anke Deutschenbaur (Hawa AG)

Anmeldung online unter www.myslidestyle.ch

© Hawa AG

Jury

• •

Erläuterungsbericht mit Angaben zum Konzept, zur konstruktiven und materiellen Umsetzung Verfasserkuvert: Verfasserblatt und Studiennachweis CD mit A3-Verkleinerung im PDF–Format

Einreichunterlagen

Beurteilungskriterien

Innovationsgrad: Ansatz zu innenräumlichen Qualitäten für eine variable Nutzung; hohe architektonische Qualitäten

• • •

Situationsplan, Darstellung des Projektvorschlags als Dachaufsicht 1:500 volumetrische Darstellung des Projektvorschlags 1:500 Grundrisse: Standardgrundriss 1:200, als Übersicht Schnitte, Fassaden 1:200, soweit diese für das Verständnis des Projektvorschlags notwendig sind Visualisierungen: aussagekräftige Visualisierungen/Modellfotos, etc.

Preisgelder Insgesamt 12.000 Schweizer Franken

Termine Anmeldeschluss mit Abgabezusage: 31.8.2016 Abgabetermin: 28.10.2016, 16 Uhr Jurysitzung: 24./25.11.2016 Preisverleihung, Vernissage und Ausstellung: März 2017

Einreichadresse Daniel Kopetschny Architekt FH/STV Schützenstr. 5 8800 Thalwil Schweiz

Informationen www.myslidestyle.ch www.hawa.ch

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Bezahlte Einschaltung © Baumit International

Baumit Life Challenge

Mag. Robert Schmid CEO Baumit Beteiligungen GmbH

„Farbe bringt ein Haus zum Leben, doch Struktur gibt ihm Charakter.“

alle Fassaden dem prüfenden Blick einer internationalen Expertenjury ausgesetzt. Nun geht mein herzlicher Dank an alle Teilnehmer, BaumitPartner, unsere Baumit-Teams und an die zwölf renommierten Architekten, die es auf sich genommen haben, diese Projekte zu analysieren und zu bewerten. Ich hoffe, Sie werden mit Freude durch die schönsten Fassaden Europas blättern und ich freue mich bereits darauf, Ihnen 2018 wieder außergewöhnliche Baumit-Fassaden zu präsentieren.

Liebe Baumit-Partner und Freunde! Bei Baumit ist eine Fassade mehr als nur ein funktionaler Schutzschild. Wir sehen sie als eine Möglichkeit, jedem Gebäude seinen einzigartigen Charakter zu geben – durch die Materialauswahl, die Struktur, die Form und die Farbe. Tatsächlich wird sie zum Gesicht des Gebäudes. Markant. Unverwechselbar. Einzigartig. Um diese Vision zu fördern, hat Baumit das Life-Farbsystem entwickelt. Mit 888 verschiedenen Fassadenfarben bietet es den Designern nahezu unbeschränkte Freiheit, um etwas wirklich Einzigartiges zu schaffen. Jedoch ist das individuelle Erscheinungsbild einer Fassade nicht nur von der Farbe abhängig; eine besondere Struktur kann sie auch einzigartig und außergewöhnlich machen. Deswegen haben wir Baumit CreativTop entwickelt, ein Modellierputz, der dem Designer uneingeschränkte Freiheit bietet. Die erste Baumit Life Challenge im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) am 12. Juni 2014 war rückblickend ein herausragender Beginn für die Baumit Life Challenge-Serie, auf die ich sehr stolz bin. Mehr als 230 Immobilien aus 21 Ländern kämpften um den Titel Fassade des Jahres. Am Ende des Abends stellte sich Baumit Spanien als Gewinner heraus. Da Madrid reich an Architektur, Kultur und kulinarischer Exzellenz ist, haben wir uns dafür entschieden, die Baumit Life Challenge 2016 im Zentrum von Madrid durchzuführen. Umgeben von Fassaden, war der Innenhof des Palacio de Cibeles ein passender Ort für die Baumit Challenge 2016 am 2. Juni. Diesmal nahmen mehr als 250 Immobilien aus ganz Europa und China am Wettbewerb teil. Wieder einmal waren

Mag. Robert Schmid CEO Baumit Beteiligungen GmbH

Informationen www.baumit.at www.challenge66.com

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WETTBEWERBE

BAUMIT LIFE CHALLENGE AWARD 2016

Auslober

Baumit International

Gegenstand des Wettbewerbs Baumit kürte die beste europäische Fassade des Jahres. Teilnahmeberechtigt waren Objekte aus den Jahren 2014 und 2015 mit Fassaden von Baumit.

Kategorien

Ergebnisse

Thermische Sanierung, historische Renovierung, öffentlicher Nichtwohnbau, Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus sowie ein Spezialpreis für Objekte mit besonderer Fassadenstruktur

Gewinner Life Challenge Award 2016: Kindergarten Limbach, Slowakei

Beteiligung

Thermische Sanierung: Residenz Josefstadt Hamerlingpark, Österreich

252 Projekte aus 22 Ländern, davon 36 Finalisten

Historische Renovierung: Reformed Church on Wolves Alley, Rumänien

EU-weit offener Wettbewerb

Abstimmungstermine

Öffentlicher Nichtwohnbau: Shopping Centre Point, Slowakei

Beurteilungskriterien

Ende März legte die Experten-Jury per Online-Voting die 36 Finalisten fest (die jeweils sechs besten Fassaden der sechs Kategorien). Das Publikum konnte bis 4. Mai ebenfalls online seine Stimme abgeben.

Art des Wettbewerbs

Putze und Putzstrukturen – auch in Materialkombination mit Stahl, Beton, Holz und Glas, möglichst kreative Oberflächenstruktur, interessante farbliche Gestaltung, umweltfreundliche Materialien, eventuell Wärmedämmverbundsysteme, höhere Putzdicken für eine längere Lebensdauer

Preisverleihung 2. Juni 2016 in Madrid

Preisgelder Hauptsieger: € 16.600,– Die restlichen fünf Kategoriesieger erhalten je € 6.660,–

Alle Bildrechte liegen bei Baumit International 93

Einfamilienhaus: House H, Griechenland Mehrfamilienhaus: Balcony apartments, Slowenien Struktur: Am Bramschkontor, Deutschland


Alle: © Baumit International

LIFE CHALLENGE 2016

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WETTBEWERBE

GEWINNER LIFE CHALLENGE AWARD 2016

KINDERGARTEN LIMBACH Limbach, SK Architekt architekti.sk, Ing. arch. Martin Rezník, Ing. arch. Matúš Polák, Ing. arch. Juraj Makový Jahr 2014 Bauherr TIGRE SK, s.r.o. Baumit-Materialien Baumit SilikatTop 2K

Jurybeurteilung Die Jury schätzt die Fragmentierung des Objekts als eine Möglichkeit der Inte­ gration in die Umgebung von Einfamilien­ häusern. Die Verwendung von unterschied­ lichen Materialien innerhalb des gleichen Gebäudes, die miteinander interagieren, während jedes seine eigene Individualität behält, zeichnet das Projekt aus. Die kindli­ che Vorstellung eines üblichen Hauses mit großen Fenstern und Satteldach ist das Leitmotiv des Projekts, welches es zu einem würdigen Life Challenge Award Gewinner macht. •

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LIFE CHALLENGE 2016

GEWINNER THERMISCHE SANIERUNG

RESIDENZ JOSEFSTADT HAMERLINGPARK Wien, AT Architekt Marazzi + Paul Jahr 2014 Bauherr ARE - Austrian Real Estate, Soravia Group, MHH Development AG Baumi-Materialien Baumit WDVS Mineral, Baumit SilikatTop, Baumit FassadenProfile

Jurybeurteilung Die Residenz Josefstadt Hamerlingpark ist ein hervor­ ragendes Beispiel dafür, ein historisches Bürogebäude in ein Wohnhaus zu verwandeln. Die Eleganz der Fassade des alten Teils steht in perfekter Harmonie zum zusätz­ lichen neuen Teil. •

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WETTBEWERBE

GEWINNER HISTORISCHE RENOVIERUNG

REFORMED CHURCH ON WOLVES ALLEY Cluj Napoca, RO Architekt arh.Adam Maksay – M&M Design Jahr 2015 Bauherr Reformed Bishopric Cluj-Napoca Baumit-Materialien Baumit NHL 2,5 und 5, vor Ort mit Mineralpigmenten gefärbt, um den Fugenmörtel der sichtbaren Steinmetzverbindungen auszubessern oder zu ersetzen; Baumit NHL Glätte

Jurybeurteilung Die Jury würdigte die Tatsache, dass eine moderne Version eines traditionellen Materials (natürlicher hydraulischer Kalk) verwendet wurde, um einer alten Steinstruktur ein neues Leben zu ermöglichen. Sie bewertete auch die raffinierte, kultivierte Erscheinung hoch. •

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LIFE CHALLENGE 2016

GEWINNER ÖFFENTLICHER NICHTWOHNBAU

SHOPPING CENTRE POINT Brezno, SK Architekt Architekti Šebo Lichý, s.r.o., Ing. arch. Tomáš Šebo, Mgr. art. Igor Lichý, Ing. arch. Emanuel Zatlukaj, cooperation - Ing. arch. Pavol Remšík Jahr 2014 Bauherr OP Centrum BR, s.r.o. Baumit-Materialien Baumit SilikonTop 2K, Baumit Glitter

Jurybeurteilung Das Gebäude mit seinem authentischen Konzept weißer, kompakter Materialien mit einer gut gestalteten Kontur in der zweiten Etage, bringt einen neuen, positiven Impuls in seine Umgebung. •

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WETTBEWERBE

GEWINNER EINFAMILIENHAUS

HOUSE H

Ionisches Meer, GR Architekt Buerger Katsota Architects Jahr 2014 Bauherr Privat Baumit-Materialien Baumit Star MW Baumit SilikonTop Baumit FillTop Baumit SilikonColor

Jurybeurteilung Das monochromatische Gebäude respektiert die Vielfalt des natürlichen Kontexts durch seine bedachte Architektur und die neutrale weiße Farbe. •

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LIFE CHALLENGE 2016

GEWINNER MEHRFAMILIENHAUS

BALCONY APARTMENTS Ljubljana, SLO Architekt Aleš Žnidaršič, Katja Žlajpah, Vesna Vraničar, Petra Marinšek Jahr 2014 Bauherr Housing Fund of the Republic of Slovenia Baumit-Materialien Baumit StarSystem EPS (StarContact Light ) & CreativTop Trend + CreativDash SIC / Life 0932

Jurybeurteilung Ein kompaktes Mehrfamilienhaus mit einer spannenden Würfelform in der obersten Etage. Die expressive Reihenfolge der Balkone zusätzlich zum Fokus der graphischen Farbkontraste verleihen der Fassade ein einzigartiges und interessantes Aussehen. •

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WETTBEWERBE

GEWINNER FASSADENSTRUKTUR

AM BRAMSCHKONTOR Dresden, D Architekt Arbeitsgemeinschaft Architektin Nadja Häupl und Heidelmann & Klingebiel © Thomas Lehmann/Tauscha – Kleinnaundorf

Planungsgesellschaft mbH Jahr 2014 Bauherr Bauherrengemeinschaft Menageriegärten c/o Hr. Seifert Baumit-Materialien MPA 68 FL, Multi 5, StarContact, MP 69 und MPA 66 LL plus

Jurybeurteilung Die Jury ist von der kreativen Oberfläche der Fassade und dem kubischen Design des Gebäudes beeindruckt. Insbesondere die Reliefstruktur der Streifen wurde sehr hoch bewertet und als zukunftsweisend gesehen. • 101


WETTBEWERBE

WIENERBERGER BRICK AWARD 2016

Auslober

Jury

Publikation

Wienerberger AG, 1100 Wien

Architekten: Laura Andreini (Italien), Alfred Munkenbeck (Vereinigtes Königreich), Matija Bevk (Slowenien) und Johan Anrys (Belgien)

Wie schon in den vergangenen Jahren hat Wienerberger ein den Architekturwettbewerb begleitendes, zweisprachiges Buch mit dem Titel „ Brick’16“ herausgegeben (Callwey Verlag). Das Buch unterstreicht die Bedeutung des Ziegels als zeitloses Baumaterial für zukunftsweisende Architekturprojekte. Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, Energieeffizienz und der erschwingliche Preis sind nur einige Gründe für die enorme Beliebtheit von Ziegeln, einem seit Jahrhunderten bewährten Baumaterial. Auf 264 Seiten und mit mehr als 300 Farbaufnahmen und Plänen präsentiert „Brick 16“ die sechs Preisträger sowie weitere 44 herausragende Ziegelbauten. •

Gegenstand des Wettbewerbs Der Wienerberger Brick Award würdigt innovative Ziegelbauten von internationaler Qualität, die aufzeigen, in welcher vielfältigen Art und Weise der Baustoff Ziegel für Wände, Fassaden, Dächer und Pflasterungen zum Einsatz kommen kann. Der alle zwei Jahre ausgelobte Award wurde 2004 ins Leben gerufen. Im Jahr 2016 präsentierte Wienerberger den inzwischen international anerkannten Architekturpreis somit bereits zum siebten Mal.

Art des Wettbewerbs Erstmals konnten heuer internationale Architekten ihre Projekte direkt selbst einreichen.

Beurteilungskriterien Zusammenspiel von Ausdruck, Innovation und Nutzungskonzept

Preisverleihung 19.5.2016

Preise Der Brick Award wird in fünf Kategorien vergeben. Zwei der fünf Projekte, die in einer Kategorie gewonnen haben, gingen auch als Sieger des Hauptpreises hervor: 1. Residential Use 2. Public Use 3. Re-Use 4. Urban Infill 5. Special Solution Außerdem wurde ein Sonderpreis vergeben.

Preisgeld: Insgesamt € 31.500,–

Beteiligung Mehr als 600 Projekte aus 55 Ländern, davon Nominierung von 50 Projekten aus 24 Ländern

Jurysitzung 21.5.2015

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Bezahlte Einschaltung © keinrath.com

BRICK AWARD 2016

Bewährte Qualität

Dr. Heimo Scheuch Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG

Der Naturbaustoff Ziegel ist Teil unserer Kulturgeschichte. Dass er den Ansprüchen an moderne Architektur mehr als gerecht wird, zeigen die herausragenden internationalen Projekte, die beim Wienerberger Brick Award eingereicht wurden.

Liebe Architekturbegeisterte, woran denken Sie bei Ziegel zuallererst? Oftmals ist unsere erste Assoziation „traditionell“. Kein Wunder, denn Ziegel spielt in fast allen Kulturen dieser Erde seit Jahrhunderten eine wesentliche Rolle. Ziegel sind Teil unseres kollektiven Bewusstseins und unserer Geschichte. Das beweisen ganze Städte, aber auch einzelne historische Gebäude, architektonische Wahrzeichen und Monumente. Gebrannter Ton ist jedoch nicht nur einer der ältesten und langlebigsten Baustoffe, sondern auch einer der zukunftsfähigsten und modernsten. Mittlerweile ist der Naturbaustoff ein hochtechnologisches Baumaterial, das nicht nur durch seine Ressourcen-, sondern auch seine Energieeffizienz punktet. Dabei hat der Ziegel seine ureigenen Charakteristika nie verloren: seine bautechnische Funktionalität, seine Vielseitigkeit sowie seine einzigartige Eigenschaft, Menschen ein gesundes und individuelles Lebensumfeld zu ermöglichen. Davon zeugen weltweit zahlreiche zeitgenössische, außergewöhnliche und innovative Architekturprojekte. Diese herausragenden Architekturen vor den Vorhang zu bitten und zu würdigen ist uns ein besonderes Anliegen und auch der Grund, warum wir den Wienerberger Brick Award sowie die begleitende BRICK-Buchreihe ins Leben gerufen haben. Die ungebrochen positive und große Resonanz bestätigt uns in unserem Engagement. Bisher haben ausschließlich Architekturkritiker und -journalisten Ziegelarchitektur zur Teilnahme nominiert – beim

Brick Award 16 haben wir uns entschlossen, noch einen Schritt weiterzugehen: Erstmals konnten Architekten ihre Projekte direkt anmelden. Und der Erfolg gibt uns Recht: Nach über 300 Teilnehmern für den Brick Award 14, wurde dieses Mal die Rekordanzahl von 600 Architekturen aus aller Welt eingereicht. Dies erleichterte die Arbeit unserer vierköpfigen ExpertenJury nicht gerade. Denn ihr selbsterklärtes Ziel war es, die architektonische Qualität nicht nur unter ästhetischen Gesichtspunkten, sondern mit gesamtheitlichem Blick zu betrachten. Das bedeutete, das Zusammenspiel von Ausdruck, Innovation und Nutzungskonzept gleichermaßen zu beurteilen. Vor diesem Hintergrund sind die Architekturprojekte der diesjährigen Preisträger besonders bemerkenswert. An dieser Stelle möchte ich der Jury besonders herzlich für Ihre Arbeit danken. Darüber hinaus gilt mein Dank allen Architekturschaffenden, die den Ziegel immer wieder in einen neuen Kontext stellen, ihm eine andere Bedeutung geben und damit einzigartige Architekturleistungen vollbringen. Ihnen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, wünsche ich auch dieses Mal wieder viel Freude bei der Reise zu den außergewöhnlichsten Ziegelarchitekturen dieser Welt. •

Informationen www.wienerberger.at

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GEWINNER GRAND PRIZE und Gewinner der Kategorie Special Solution 2226

BAUMSCHLAGER EBERLE, LUSTENAU, ÖSTERREICH Standort Lustenau, Österreich Bauzeit 2/2012 – 4/2013 Verwendungszweck

Nutzfläche 2.421 m2 Ziegelart

Während Gebäude immer weniger Energie verbrauchen, wird ein stetig steigender Betrag für Wartungs- und Serviceleistungen ausgegeben, die erforderlich sind, um diese Reduktion zu erhalten. Dieser inspirierende Ziegelbau verpflichtet sich dem Credo: Mach die Dinge so einfach wie nur möglich! Neben der beeindruckenden monolithischen Struktur und der räumlichen Eleganz liegt das Hauptmerkmal des Projekts 2226 in seiner Gebäudetechnologie. Das gesamte sechsstöckige Gebäude kommt ohne Luftaufbereitung aus – ohne Belüftung, ohne Klimatechnik, ohne Heizung. Der Name weist bereits auf die vorherrschende Raumtemperatur hin, die sich ganzjährig im Wohlfühlbereich zwischen 22 und 26 Grad Celsius bewegt. All dies wird durch die massive Außenwand aus zweischaligen Hochlochziegel ermöglicht, mit einer Wandstärke von insgesamt 76 cm. Diese wertvolle

© Wienerberger AG

Hintermauerziegel

© Wienerberger AG/Norbert Prommer

Bürogebäude

Grundrisse

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© Wienerberger AG/Eduard Hueber

© Wienerberger AG/Eduard Hueber

BRICK AWARD 2016

© Wienerberger AG/Norbert Prommer

thermische Masse trägt dazu bei, die gewonnene Energie im Gebäude zu halten. „Der Hauptgedanke hinter diesem Gebäude liegt darin, dass die von Natur aus im Gebäude befindlichen Energiequellen ausreichen, die Temperatur zu halten”, erklärt Architekt Dietmar Eberle. „Ich habe mich für Ziegel entschieden, weil es ein sehr massives Material ist. Es trägt dazu bei, eine bessere Luftfeuchtigkeit im Gebäude zu erzeugen und reagiert nicht sofort auf Temperaturveränderungen.” Statt klassische Heizungsanlagen zu nutzen, arbeitet das Gebäude mit der Abwärme von Menschen, Computern und Lampen. Sensoren messen die Luftqualität innerhalb des Gebäudes, und die tiefen Fensterlaibungen reduzieren den Wärmeintrag in den Sommermonaten. Mehr als 100 Besucher pro Monat beweisen das enorme Interesse an diesem revolutionären Konzept. •

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GEWINNER GRAND PRIZE und Gewinner der Kategorie Urban Infill House 1014

HARQUITECTES, SABADELL, SPANIEN Granollers, Spanien Bauzeit 10/2011 – 3/2014 Verwendungszweck

© Wienerberger AG/Adria Goula

Standort

673 m

2

Ziegelart Hintermauerziegel, Sichtziegel,Pflaster klinkerbrickaward.com/winners

House 1014 im historischen Stadtkern von Granollers ist ein herausragendes Beispiel für die Nutzung einer „übriggebliebenen“ Fläche, wie sie in Städten häufig zu finden ist. Das lange von Brandschutzmauern umgebene Grundstück ist von zwei Straßen aus zugängig und weist mit einer Breite von nur 6,5 Metern extreme Baubedingungen auf. Ausgehend vom Wunsch des Bauherrn nach einer Unterteilung des Hauses in zwei unabhängige Bereiche, entwarf der Architekt eine Abfolge sich abwechselnder Innen- und Außenräume, die ein privates Heim, ein Gästehaus, Terrassen und Atrien umfassen. Diese Anordnung erzeugt eine gewisse Unklarheit darüber, was Innenraum und was Außenraum ist. Die Ost-West-Ausrichtung des Grundstücks und die umschließenden Mauern vermitteln das Gefühl, sich in einem Bassin zu befinden und erschweren optimale Lichtzufuhr. Diese nachteiligen Bedingungen und der Wunsch nach mehr Privatsphäre, selbst im Erdgeschoß, führten zu der Entscheidung, das Gebäude zurückzusetzen und Vorhöfe an beiden

© Wienerberger AG/Adria Goula

Nutzfläche

© Wienerberger AG/Adria Goula

Familienhaus und Gästehaus

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© Wienerberger AG/Adria Goula

BRICK AWARD 2016

© Wienerberger AG/Adria Goula

© Wienerberger AG/Adria Goula

Straßenfronten anzulegen. Diese Patios bringen nicht nur Tageslicht in die Räume, sie unterstützen auch die natürliche Belüftung des Gebäudes und schaffen Übergangsbereiche. „Während des Designprozesses versuchen wir, uns die Möglichkeiten des Raums vorzustellen. Wir betrachten Gebäude nicht nur als Objekte, sondern auch im Hinblick auf Atmosphäre. Die Ziegelstruktur bietet ein echtes Empfinden: Was wir sehen ist wahr, ist echt“, erklären die Architekten. Besonderes Augenmerk wurde auf den Bau des zweischaligen Mauerwerks gerichtet. Die unterschiedlichen Formate der Ziegel verbinden sich zu Bändern aus strukturierten Ornamenten, die ein Gesamtkunstwerk bilden. •

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Bezahlte Einschaltung

WETTBEWERBE

Christian Weinhapl Wienerberger Ziegelindustrie GmbH

© BE-WO

Ziegel und Tondachziegel haben nicht nur eine lange Tradition, sondern erfüllen auch die vielfältigen Anforderungen an das moderne Bauen von heute. Neben den statischen Anforderungen ist vor allem die funktionierende Bauphysik bei den unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen von hoher Bedeutung. Wärmedämmung und -speicherung, Schall-, Brand- und Feuchtigkeitsschutz, ein angenehmes und gesundes Innenraumklima, Freiheit von Schadstoffen, umweltfreundliche Produktion und vieles mehr – all diesen Anforderungen muss ein moderner Baustoff gerecht werden können. Gleichzeitig sind aber auch die ästhetischen, funktionalen und wirtschaftlichen Ansprüche an Wohngebäude sowie an Nutzbauten wesentlich. Aspekte wie Nachhaltigkeit und Life Cycle, die untrennbar mit Langlebigkeit, geringer Schadensanfälligkeit und geringen Instandhaltungskosten verbunden sind, werden noch weiter an Bedeutung gewinnen. Die Wienerberger Ziegelindustrie GmbH und die Tondach Gleinstätten AG mit Unterstützung des Verbandes Österreichischer Ziegelwerke, freuen sich, Ihnen die Gewinner des Wienerberger Brick Award 2016 vorstellen zu können. Für die nächste Wettbewerbsauslobung, den internationalen Brick-Award 2018, dürfen wir schon heute alle österreichischen Architekten und Bauherren herzlich einladen, Ihre eigenen Ziegelprojekte einzureichen. Viel Freude beim Lesen und Anschauen!

Gerhard Koch Verband Österreichischer Ziegelwerke

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© Uwe Strasser

Franz Kolnerberger Tondach Gleinstätten AG

© BE-WO

Ziegelbauten spielen seit jeher in der österreichischen Kultur eine wesentliche Rolle. Ganz gleich verhält es sich in vielen Ländern Europas und der Welt.

© Kurt Keinrath

„Brick Award 2016“

Norbert Prommer Verband Österreichischer Ziegelwerke


BRICK AWARD 2016

GEWINNER Kategorie Public Use Auditorium AZ Groeninge

DEHULLU ARCHITECTEN, HARELBEKE, BELGIEN Standort

Bauzeit 5/2012 – 1/2014 Verwendungszweck Auditorium, Versammlungszentrum

© Wienerberger AG/ Dennis de Smet

Kortrijk, Belgien

© Wienerberger AG/ Dennis de Smet

Sichtziegel

© Wienerberger AG/ Dennis de Smet

Ziegelart

Das Gesundheitszentrum AZ Groeninge ist eines der größten in Belgien und dient als Lehrkranken­ haus, was auch die Notwendigkeit eines Auditori­ ums erklärt. Während das riesige Hauptgebäude des Krankenhauses durch ein strenges Raster geprägt ist, wurde für das neue Auditorium ein vollkommen anderer Baukörper entwickelt. Seine symmetrische, kniende Gestalt scheint im abschüssigen Gelände zu versinken, wobei es an einer Seite über den Rand ragt, als wolle es sich der Schwerkraft widersetzen. Raue Ziegel umhül­ len die gebogene Fassade des Hörsaalgebäudes wie ein grober Teppich, ihr Rhythmus erzeugt ein strukturiertes Gefüge, das alle Details überstrahlt. Leuchten, Fenster und selbst die Laibungen der Fluchttüren wurden exakt in den Verband des Mauerwerks hineingeschnitten. „Die Ziegel wurden vertikal verlegt, um die band­ ar­ti­ge Rundung des Gebäudes zu betonen”, er­ läutert Bert Dehullu. Aus der Ferne betrachtet er­ scheint die Außenfront wie ein Pixelbild, das sich beim Näherkommen in einzelne Ziegelformate auflöst. Um den gebogenen Fluss der Außenhaut geschmeidig in den Innenraum zu führen, wurde die Ziegelverblendung in der gleichen hellgrauen Farbe im Inneren fortgesetzt. Dort werden die eintretenden Personen von Foyers begrüßt, die durch eine geschwungene Treppe miteinander verbunden werden. Die Oberflächen lassen eine reine Architektur zu. Sie kommen ohne zusätzliche Farbgebung aus, der natürliche Materialeindruck bestimmt die Atmosphäre. •

© Wienerberger AG/ Dennis de Smet

1.200 m2

© Wienerberger AG/ Dennis de Smet

Nutzfläche

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GEWINNER Kategorie Residential Use Termitary House

ARCHITEKTUR­ BÜRO TROPICAL SPACE, HO-CHI-MINHSTADT, VIETNAM Standort Da Nang, Vietnam

4/2014 – 8/2014 Verwendungszweck Einfamilienhaus Nutzfläche 80 m2

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

Bauzeit

Ziegelart Mauerziegel

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

© Wienerberger AG/Oki Hiroyuki

Der Name „Termitary House“ beschreibt den Grundriss des Gebäudes, der dem Bauplan eines Termitenhügels gleicht, in dem alle Flure, Galerien und Räume in einem zentral gelegenen Hauptraum zusammenkommen. Weitere Ähnlichkeiten finden sich bei den Belüftungsschächten und der Tatsache, dass alle Baustoffe aus der Umgebung stammen. Um den extremen klimatischen Bedingungen des tropischen Monsunklimas zu trotzen, wurde das Wohnhaus vollständig aus Ziegel erbaut. Als Vorbild dienten die zahlreichen historischen Beispiele in Zentralvietnam. Die sehr stabile Bauart des Hauses ist ebenso offensichtlich wie sein äußerst wirtschaftlicher Grundriss, der alle wesentlichen Bereiche wie Badezimmer, Wohn- und Schlafräume umfasst, und zusätzlich sogar ein Büro, eine kleine Bibliothek und einen Gebetsraum auf der kleinen Fläche unterbringt. Das begrünte Dach dient den Bewohnern als Garten. Eine weitere Besonderheit des Hauses sind die im Dach belassenen Öffnungen und das perforierte Mauerwerk, die Belichtung und Belüftung in allen Räumen sicherstellen, selbst in schwer zugänglichen Bereichen. Wenn der Wind an diesen Öffnungen entlang weht, wird der Luftstrom durch die Innenräume gelenkt. Dies trägt zu einer Kühlung der Räume ohne zusätzlichen Energiebedarf bei. „Das Prinzip ist ganz einfach“, sagen die Architekten. „Es spart Strom und natürliche Ressourcen und könnte als Prototyp für kostengünstigen Wohnraum in tropischen Regionen dienen.“ •

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BRICK AWARD 2016

GEWINNER Kategorie Re-Use Marília Project

SUPERLIMÃO STUDIO, SÃO PAULO, BRASILIEN Standort São Paulo, Brasilien Bauzeit 2/2010 – 12/2013 Verwendungszweck

Ziegelart Wiederverwendete Ziegel aus der

Attraktive Immobilien sind in São Paulo sehr gefragt. Historische Gebäude werden daher in unerbittlichem Tempo abgerissen, um für neue, lukrative Hochhäuser Platz zu schaffen. Mittlerweile ist das im Jahr 1915 erbaute Haus in der Rua Marília eines der letzten historischen Ziegelgebäude. Dieses Haus mit zurückhaltenden Proportionen und reichen Verzierungen wurde bereits mehreren Renovierungen unterzogen. Statt sich für die wirtschaftlich interessante Alternative zu entscheiden, das ehemalige Wohnhaus abzureißen, kamen die Architekten und der Eigentümer überein, das Gebäude zu erhalten. „Mit Marília bot sich die Gelegenheit, ein Projekt zu schaffen, welches die Geschichte, das Baumaterial, die Umwelt und die Umgebung respektiert. Um die hohe Flexibilität des Gebäudes sicherzustellen, haben wir die gesamte

© Wienerberger AG/Maira Acayaba

© Wienerberger AG/Maira Acayaba

Umgebung

© Wienerberger AG/Maira Acayaba

450 m2

Infrastruktur auf der Außenseite angelegt“, erklärt der Architekt. Auf den ersten Blick weist nichts auf eine Revitalisierung hin; erst bei genauerer Betrachtung offenbart das Gebäude durch Stahlkonstruktionen und eine neue Flächenaufteilung, dass ihm neues Leben eingehaucht wurde. Während die Außenmauern unverändert geblieben sind, wurde das Innere des Gebäudes komplett entkernt, um es an die neue Nutzung anzupassen. Diese ungewöhnliche Revitalisierung, die beinahe einer Kunstinstallation gleicht, ist ein geschickter und effizienter Weg, das Bestandsgebäude zu erweitern und an die Vorgaben geltender Bauvorschriften anzupassen. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für den selbstbewussten Umgang mit historischen Gebäuden und leistet einen Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes. •

© Wienerberger AG/Maira Acayaba

Nutzfläche

© Wienerberger AG/Maira Acayaba

Bürogebäude, Sanierung

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WETTBEWERBE

GEWINNER Sonderpreis Cluster House

DUPLEX ARCHITEKTEN, ZÜRICH, SCHWEIZ Standort Zürich, Schweiz

4/2013 – 2/2015 Verwendungszweck Cluster-Apartments, Wohngemeinschaft Nutzfläche 6.890 m2

© Wienerberger AG/Johannes Marburg

Bauzeit

Ziegelart

Das Cluster House ist Teil des neu gebauten Hunziker Areals in Zürich, das 450 Wohneinheiten in 13 unterschiedlich gestalteten Gebäuden mit dem vielversprechenden Titel „Mehr als Wohnen“ umfasst. Als Teil dieses neuartigen Wohnkon­ zepts verzichten die Bewohner auf einen eigenen Garagenstellplatz, werden im Gegenzug aber mit verschiedenen Services belohnt, darunter ein Car Sharing Pool, Elektromobilität, Gemeinschafts­ küchen, Gewächshäuser und sogar Hotelzimmer. Das von Duplex Architekten mit einem innovativen Grundriss entworfene Gebäude steht für eine neue Art des Wohnens und bietet sogenannte ClusterApartments. Jede dieser Wohnungen umfasst einen großen gemeinsamen Küchen- und Wohn­ bereich und fünf bis sieben Mini-Wohnungen mit 1 bis 2 Zimmern, einer Teeküche und eigenem Bad. Unsere Gesellschaft umfasst mehr als nur die tradi­ tionelle Familie, und deshalb müssen wir Mehrfa­ milienhäuser entwickeln, die dem entsprechen”, erläutern die Architekten. „Das Material selbst spielte für das gesamte Low-Tech-System eine große Rolle. Der von uns gewählte Ziegel kommt ohne künstliche Isolierung aus.“ Die gesamte Außenwand des Cluster House wurde als monolithisches Mauerwerk mit integ­ rierter Perlit-Dämmung ausgeführt. Alle geometri­ schen Abmessungen des Gebäudes basieren auf einem Vielfachen der Ziegeldimensionen, um den Verschnitt so gering wie möglich zu halten und die Dämmeigenschaften des Ziegels nicht zu beein­ trächtigen. Das Ergebnis ist ein herausragendes Beispiel für bezahlbaren hochwertigen Wohnraum. •

© Wienerberger AG/Johannes Marburg

© Wienerberger AG/Johannes Marburg

© Wienerberger AG/Johannes Marburg

mit Perlit verfüllte Hintermauerziegel

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Gla sse: g 32071 6 Me

4/2

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mf iniu

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A nd ll- u eta te , M oduk olz r l/H nd P rf u o tah u: S ien seld tba nolog , DĂźs let c h Ske s: Tec lasste

Anzeigenschluss: 27.07.

Druckunterlagenschluss: 03.08.

Architekturjournal.wettbewerbe @AJ_WETTBEWERBE

www.wettbewerbe.cc

Erscheinungstermin: 24.08.


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