SPEZIAL BAD: die Neuheiten
VICTOR LUNDY Ein Haus in Amerika von Beaux-Arts bis Bauhaus
VICTOR LUNDY: von Beaux-Arts bis Bauhaus
RICHARD NEUTRA Die Wohnwelt von Peter Härtling – und dies in einer Architekturikone
Januar/Februar 2019
www.metermagazin.com, D, A € 8.80, SK € 12.–, übrige EU-Länder € 9.90
Atrium
Atrium
NR. 1
Januar/Februar 2019
Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
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BAD
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UMHÜLLT!
RICHARD NEUTRA: eine Architekturikone
UNSERE WINTERSTORYS ENTFÜHREN SIE IN DIE BERGE UND AN ORTE, AN DENEN ES EINEM WARM UMS HERZ WIRD
WOHNSTORYS: Flims, Les Trois Vallées, Hamburg AT_01_19_AA_Titel_5mm_Ruecken_4c.indd 1
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.03 Chair Designed by Maarten Van Severen, 1989 Plate Dining Table Designed by Jasper Morrison, 2018 The Original is by Vitra
Für jedes Esszimmerstuhl-Set erhalten Sie den sechsten Stuhl als Geschenk. Kaufen Sie zwischen dem 1. November 2018 und dem 31. Januar 2019 fünf Esszimmerstühle und erhalten Sie einen sechsten Stuhl* als Geschenk. vitra.com Erhältlich bei ausgewählten Vitra Fachhandelspartnern: Belp, Probst + Eggimann AG · Davos Platz, Casty Wohnen AG · Gossau, Pius Schäfler AG Büro-Design · Kriens, Möbel Amrein AG · Langenthal, Bader AG Büro Design · Luzern, Buchwalder Linder AG, H+B Bürorama AG, Waldis Büro und Wohnen AG · Muttenz, Hersberger AG · Nidau, Brechbühl Interieur AG · Romanshorn, GOODFORM AG · Schattdorf, Muoser AG · Sissach, Wohntip AG · Solothurn, Alfred Wyss AG · St. Gallen, Domus Leuchten und Möbel AG · Thun, daskonzept AG · Winterthur, Kaspar Diener Inneneinrichtungen GmbH, Scherrer Wohn-Objekt-Büro-Design · Zofingen, Ueli Frauchiger Design AG · Zug, Bruno Wickart AG · Zürich, bord gmbh design furniture, Hugo Peters AG, Mooris.ch AG, Neumarkt 17, Rüegg Naegeli AG * Der preiswerteste Stuhl wird nicht in Rechnung gestellt.
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E D I T O R I A L
Architekturikonen – Natur und Haus im Zwiegespräch «Man stelle den Menschen in eine Verbindung zur Natur. Dort hat er sich entwickelt und dort fühlt er sich besonders zu Hause.» Dieser sinnige Ausspruch stammt von Richard Neutra, der 1892 in Wien geboren wurde und 1970 in Wuppertal gestorben ist. Doch ohne die Sonne und die weite Landschaft seiner Wahlheimat Kalifornien ist das Werk des Altmeisters wohl kaum denkbar. Im Lovell House verwirklichte Neutra seine architektonischen Vorstellungen – Innen- und Aussenraum im befruchtenden Zwiegespräch. Diese Verbindung von Haus und Natur hat Richard Neutra auch in der BeWoBau-Siedlung in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt umsetzen können. Der Schriftsteller Peter Härtling war vom Gedankengut des amerikanischen Architekten und nicht zuletzt vom Haus selber so angetan, dass er dort den grössten Teil seines Lebens verbrachte. Erfahren Sie mehr ab Seite 36. Auch Victor Lundy, geboren 1923 in New York, hat es verstanden, Innenund Aussenraum auf überzeugende Weise zu verschränken. Das Herron House in Venice, Florida, ist ein Raumwunder, gezimmert aus Licht und Raum. Ab der Seite 68 erläutern wir Ihnen, wie die Architekturikone mit Feingefühl und Sorgfalt wachgeküsst wurde. Mitte September haben wir ein sinnliches Fest gefeiert: Das Ideale Heim, unsere Schweizer Mutterzeitschrift, wurde 90 und Atrium 30 Jahre alt – ein Stück Wohngeschichte! Auch das Bauhaus steht vor einem runden Geburtstag. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums präsentieren wir Ihnen ab sofort in jeder Ausgabe kleine und grosse Einblicke in die aufregende Welt des Bauhauses. Lassen Sie sich ab der Seite 124 vom Berliner Architekten Frank Peter Jäger auf die Spur der legendären Design- und Architekturschule entführen. Und wer es besinnlich-inspirierend haben will: Tauchen Sie in unsere drei Winterstorys ein – ich bin sicher, da wird Ihnen warm ums Herz!
Foto: Matthias Dietiker
Eine überraschende Lektüre wünscht herzlichst
ROLAND MERZ Chefredakteur roland.merz@archithema.com
Atrium im Januar/Februar 2019 — Editorial
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I N H A LT Düsseldorf
KUNSTVOLL
Seite 78
Hamburg
ALLES IN WEISS
Seite 52
Auslese
BUNT GEMISCHT
Seite 10
6 Metermagazin –— Überraschendes. 10 Auslese –— Neues aus den Bereichen Architektur, Design und Kunst. 16 Agenda –— Ausstellungen und Events im Dezember, Januar und Februar. 18 Jubiläum –— 90 Jahre Das Ideale Heim, 30 Jahre Atrium und 0 Jahre Meter magazin. Ein Fest für alle Sinne! 20 Unterwegs –— Der Zauberwald auf der Lenzerheide ist einfach magisch. Chalet mit Aussicht: Mitten in den französischen Alpen wandelte sich eine alte Scheune in einen geborgenen Ort, der Alt und Neu auf überraschende Weise verbindet. (Titel: Michel Figuet / Living Inside)
22 Hotel –— Der Bayerische Hof in München ist die erste Adresse in der Stadt. 26 Reisen –— Im Haus des Skipioniers Hannes Schneider am Arlberg wird Gastfreundschaft zelebriert. 28 Bücher –— Inspirierende Lektüre für die weissen Wintertage. 30 Atelier –— Zu Besuch bei Frank Michels und David Geckeler in Berlin.
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Architektur & Wohnen 36 Richard Neutra –— Tauchen Sie ein in die Wohnwelt des Schriftstellers Peter Härtling in der BeWoBau-Siedlung in Walldorf-Mörfelden bei Frankfurt. 42 Les Trois Vallées –— Eine alte Scheune wurde zu einem Chalet umgebaut und vereint heute modernen Komfort mit authentischer Bergatmosphäre. 52 Hamburg –— Die Stylistin Frauke Jank lebt mir ihrer Familie in einer atmosphärischen Altbauwohnung – vollkommen in Weiss getaucht. 60 Flims –— Jan Kubasiewicz hat für ein englisches Paar in den Schweizer Bergen eine Dachwohnung umgebaut – ein Spiel zwischen Alt und Neu. 68 Victor Lundy –— In Venice, Florida, steht ein räumlich vielschichtiges Haus, welches das Denken des amerikanischen Architekten von Beaux-Arts bis Bauhaus widerspiegelt.
Fotos: Bette, Bielefelder Werkstätten, Hans Engels, Bruno Helbling, Sabrina Rothe (2), Technics
Entree
Atrium im Januar/Februar 2019 — Inhalt
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Spezial Bad
Flims
WANDELBAR
MIT AUSBLICK
Seite 90
Seite 60
HiFi
KLANGVOLL
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Spezial 78 Düsseldorf –— Im Dunstkreis der berühmten Kunstakademie trifft hochkarätige Galerieszene auf mondäne Lebensart – ein Cityguide.
116 Gebäudetechnik –— Produkte, die für rundum mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen.
90 Bad – Teil 1 –— Wunderbar wandelbar sind die Produkte vieler Anbieter. Individualität wird grossgeschrieben.
100 Jahre Bauhaus
96 Kreative Wände –— Fotografie und Design im harmonischen Zusammenspiel – das ist Wall & decÒ. 98 Bad – Teil 2 –— Das Element Wasser im Mittelpunkt – die neusten Duschen, Wannen und Armaturen. 106 Smart Home –— Auch im Bad macht die smarte Technik eine gute Figur. 108 Davinci Haus –— das neue Konzept «Trenddesign plus»: ein Gespräch. 112 Homeentertainment –— Sang- und klangvolle Anlagen die zudem noch gut aussehen.
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Bauhaus
100 JAHRE
Seite 124
124 Das Jubiläum – Teil 1/6 –— Was war das Einzigartige dieser nur 14 Jahre währenden Lehr- und Lebensexperimente der Bauhausschule? Gedanken des Architekten Frank Peter Jäger.
Standards 3 Editorial 9 Impressum 103 Wettbewerb 120 Service 122 Prämien 130 Vorschau März/April
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A U S L E S E Eine Installation aus Licht und Nebel erschafft sich stetig verändernde, mystische Figuren.
Eine Art Pavillon aus Holz mit einer Lichtquelle im Inneren lädt zum Betrachten, Betreten und Umkreisen ein.
FREILICHTMUSEUM
Teatime Der neue elektrische Wasserkocher von Vipp macht mit seinem schlichten, kuppelförmigen Design bereits die Zubereitung einer Tasse Tee zum Genuss. Gleichzeitig überzeugt das Modell der dänischen Designmarke auch funktionell: Die doppelschichtige, pulverlackierte Oberfläche isoliert, macht ihn hitzebeständig und hält das Wasser lange warm. www.vipp.com
In seiner ursprünglichsten Form hat Licht die Funktion, die Welt zu erhellen. Gleichermassen hat es eine lange Tradition als Material und Medium in der bildenden Kunst und manifestiert sich oft genreübergreifend in zahlreichen, vielfältigen Formaten. Einige ausgewählte Lichtkunstprojekte konnten Anfang Oktober vier Tage lang in Vorarlberg bewundert werden. Die Innenstadt Feldkirchs wurde zu einem grosses Freilichtmuseum in historischer Kulisse und bot den Besuchern mit Werken internationaler Künstlerinnen und Künstler ein Gesamterlebnis, das Kunst, Stadtraum und moderne Technologien vereinte. SN Das Festival feierte vom 3. bis 6. Oktober 2018 Premiere und soll sich in biennaler Durchführung zu einer festen Grösse im kulturellen Leben der Region entwickeln. www.lichtstadt.at
2 Geometrisch «Fifty» wirkt klassisch, ist aber ganz schön flexibel: rund, einzelne Halbkreise, versetzt in der Anordnung oder oval. So oder so verfügt er über starke räumliche Präsenz. Neben dem Material Marmor ist der Tisch auch in durchgefärbtem weissen oder schwarzen Glas erhältlich. www.neocraft.com
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Wandkleid Dass der kreativen Wandgestaltung heute kaum mehr Grenzen gesetzt sind, beweist die deutsche Filz-Werkstatt Eigengut mit der neu entwickelten Fliese aus Wollfilz. Die selbstklebenden, 3 mm starken Elemente können individuell kombiniert werden und verbessern die Raumakustik, sind pflegeleicht und wärmedämmend. www.eigengut.de
Fotos: Florian Holzherr, Nadine Ottawa
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«Lichtstadt Feldkirch» Festival für Kunst mit Licht
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IMM-COLOGNE.DE
Natur pur Gemeinsam mit Premium Box, einem lokalen Anbieter modularer Wohnlösungen, setzt Milesi, der italienische Hersteller von Holzbeschichtungen, den natürlichen Baustoff in Chile in Szene: Entstanden sind stilvolle Gehäusemodule, die innen wie aussen mit Holz verkleidet und dank der hochwertigen Beschichtungen optimal vor Umwelteinflüssen geschützt sind. www.premiumbox.cl, www.milesi.it
Anziehend schön Bei den Bielefelder Werkstätten wird jedes Möbelstück sorgfältig von Hand gefertigt. Diese Liebe zum Detail prägt auch den neuen Cocktailsessel «Polo». Der Architekt Andreas Weber hat eine Sitzgelegenheit geschaffen, die einerseits die Sofakollektion «Polo» perfekt ergänzt und andererseits auch allein eine gute Figur macht. Der organisch geformte Sessel lädt wahrlich zum Sitzen ein. www.bielefelder-werkstaetten.de
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THE INTERIOR BUSINESS EVENT
14. – 20. 01. 2019 Begegnen Sie der Zukunft Ihres Geschäfts in Köln: Die imm cologne gibt die entscheidenden Impulse für den Start in ein erfolgreiches Jahr. Nur hier trifft die internationale Einrichtungsbranche auf ein weltweit einmaliges Angebot an Möbeln, Accessoires und Interior Design – perfekt abgerundet von den neuesten Trends und Innovationen zum Lebensmittelpunkt Küche auf der LivingKitchen. Entdecken Sie in Köln den globalen Einrichtungsmarkt mit visionären Einrichtungskonzepten in all seinen Facetten.
ANDREAS WEBER
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Koelnmesse GmbH Messeplatz 1, 50679 Köln Deutschland Telefon +49 1806 913 131 imm@visitor.koelnmesse.de
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A U S L E S E Jeremy und Cath Brown im Studio von Feldspar. Es liegt in Dovan, einer ländlichen Gegend im Südwesten Englands.
Die Stücke der neuen handgefertigten Geschirrkollektion sind alltagstauglich und elegant.
FELDSPAR
Design aus Naturmaterialien London Design Fair Frühstücksschalen, Eierbecher, Suppenschüsseln, Pastateller, Teekannen, Espressotassen, Kuchenplatten, Seifenschalen, Geschirr für Mittag- und Abendessen, Vasen – vielseitiger könnten die handgefertigten Stücke von Jeremy und Cath Brown kaum sein. Im September gaben sie auf der London Design Week einen Einblick in ihr Handwerk und konnten beweisen, dass elegantes Design bodenständig genug sein kann, um sich für den alltäglichen Gebrauch zu eignen. Die Möglichkeit, auch den Lehm des eigenen Grundstücks als Rohmaterial verwenden zu können, hebt ihre Arbeiten auf ein neues nachhaltiges Level. SN Jeremy und Cath Browns entwerfen mit ihrer Marke Feldspar auch weitere zeitlose Gebrauchsgegenstände aus möglichst nachhaltigen Materialien. www.feldspar.studio
Stimmungsmacher
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Diese Leuchten können mehr als nur Licht spenden: Durch verschiedene Farbtonalitäten schaffen sie eine einzigartige Stimmung im Raum mit Farbschichten aus grünen, blauen oder bernsteinfarbenen Ringen. Aber auch im ausgeschalteten Zustand sind die Kristallkugeln Objekte mit Hinguck-Charakter. www.marset.com
Warme Eleganz
Nackte Wahrheit
«Bruto» ist italienisch und heisst roh, grob und nackt. Kein typischer Name für einen Stuhl. Doch gerade weil er so unkonventionell ist, wirkt er authentisch. Das Gestell aus Stahldraht wird verbunden durch Leisten aus Eschenholz, ist belastbar und macht den Stuhl flexibel, sodass er sich problemlos stapeln lässt. www.moormann.de
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«Grand Life» heisst die neue Outdoor Lounge- und Dining-Kollektion von Ethimo, entworfen von Christophe Pillet. Ihr Name steht für zeitloses Design, mediterrane Einflüsse, ästhetische Gemütlichkeit sowie für hohe Ansprüche an Qualität und Materialien. www.ethimo.com
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hgschmitz.de Interfacedesign: schmitz Visuelle Kommunikation
Gira X1 – das Smart Home im Griff.
Auszeichnung Interfacedesign: German Design Award 2017, Winner in der Kategorie Excellent Product Design Building Red Dot Award: Communication Design 2014, Best of Best für höchste Designqualität Mehr Informationen: www.gira.de/x1
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Von der Terrasse des Chalets «La Canopée» aus geniesst man herrliche Ausblicke auf das umliegende französische Alpenpanorama.
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Chalet mit Aussicht Eine alte Scheune in den französischen Alpen wurde zu einem Chalet umgebaut und vereint heute modernen Komfort mit authentischer Bergatmosphäre. Fotos: Michel Figuet/Living Inside, Text: Sabine Neuhaus, auf Grundlage des Texts von Suzanne Wathelet
Die Aussenansicht des Gebäudes erinnert noch immer an die ursprüngliche Funktion des einstigen Getreidelagers.
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Die sechs Schichtholzträger prägen das Herron House, das 1957 in Venice, Florida, gebaut wurde. Im Hintergrund entdeckt man die kreisrunde Garage.
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Raumwunder Unter der Sonne Floridas hat Victor Lundy ein Haus geschaffen, gezimmert aus Licht und Raum, das auch 60 Jahre nach seiner Instandsetzung eine wohnliche Architekturikone ist. Text: Donna Kacmar und Roland Merz, Fotos: Undine Prรถhl
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Wunderbar wandelbar Der heutigen spontanen Zeit entsprechend präsentieren Badanbieter Produkte, die individuell gestaltet, vielseitig eingesetzt und leicht erweitert werden können. Redaktion: Roland Merz, Sabine Neuhaus
Burgbad Individualität wird heute grossgeschrieben. Mit «Flex» präsentiert der deutsche Hersteller Burgbad ein Möbelprogramm, das diesem Trend entspricht: Die Bestandteile werden je nach Grösse und Stil des Raumes sowie persönlichen Ansprüchen des Kunden positioniert und ausgestattet. Ablagen, Kleiderhaken, Lichtleisten oder Flächenspiegel ermöglichen zusätzliche Gestaltungsfreiheit. Gleichzeitig überzeugt «Flex», ob als Regal, Waschtischeinheit, Stauraum oder Raumteiler, auch optisch und wirkt stilvoll zurückhaltend. www.burgbad.com
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Axor Mit einem Portfolio von über 2000 Produkten unterstützt die Marke Axor ihre Kunden seit 25 Jahren bei der Gestaltung des Wunsch-Badezimmers. Zur Feier des Jubiläums wird «MyEdition» lanciert, eine Kollektion von Badarmaturen mit markantem, geradlinigem Design. Es stehen diverse Plattenoptionen und verschiedene Materialien wie Chrom, Leder, Holz, Marmor und Spiegelglas zur Auswahl und ermöglichen so eine Individualisierung der Armaturen. www.axor-design.com
Viega Es ist ganz natürlich, dass sich unser Stil im Laufe der Zeit ändert. Die gesamte Badezimmerausstattung dem Sinneswandel anzupassen, dürfte meist aber keine Option sein. Viega bietet eine hochwertige und gestalterisch flexible Lösung: Dekorplatten, die auf der gemauerten Wand oder bestehenden Fliesen angebracht werden und sogenannte Vorwände bilden. Sie werden auf einem darunterliegenden Installationssystem befestigt, das auch Rohre und Leitungen umfasst. Die pflegeleichten «MuroLive»-Platten können jederzeit und mit wenigen Handgriffen abgenommen und durch ein neues der über 200 angebotenen Dekore ersetzt werden. www.viega.de
Villeroy & Boch Ein Badezimmerspiegel soll heute längst nicht mehr nur Spiegel sein. Ob Stauraumlösung, Lichtquelle oder Musikspieler, die Liste seiner Funktionen ist lang und vielfältig. Dass er ausserdem mit dem Design der restlichen Ausstattung harmonieren soll, macht die Suche nach dem perfekten Modell schwierig. Villeroy & Boch eilen zu Hilfe und stellen Modelle her, die un terschiedlichen Bedürfnissen entsprechen. Der abgerundete Spiegel der Kollektion «Antheus» beispielsweise verfügt über einen edlen Massivholzrahmen, der praktische Ablageflächen umfasst. www.villeroy-boch.de
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Kreative Stilwelten Das Badezimmer von heute ist ein Ort, wo persönliche Bedürfnisse und Wünsche sowie die neusten Technologien zu unterschiedlichsten Stilwelten gefügt werden. Eine Produkteparade! Redaktion: Roland Merz
Bette Die warme, wohnliche Behaglichkeit von Stoffen und Polstern kennt jeder aus dem eigenen Wohn- und Schlafzimmer – im Bad fehlt sie. Mit der Entwicklung von «BetteLux Oval Couture» wollten der Designer Dominik Tesseraux und Stahl-Email-Spezialist Bette etwas ganz Neues wagen: Die stoffbezogene und gepolsterte Kollektion aus Badewanne und Waschtisch transportiert Wohnkomfort und Sinnlichkeit auf bislang unbekannte Art ins Badezimmer. Erhältlich sind die Farben Ivory (Beige), Moss (Grün), Carbon (An thrazit) und Elephant (Grau meliert), wobei die Farben von Stahl-Email und Stoff auf Wunsch aufeinander abgestimmt werden können. www.bette.de
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Grohe «Grohe Euphoria SmartControl» ist randvoll von Technologie und Qualität made in Germany und zeichnet sich durch die mehrstrahligen Kopfbrausen aus. Das Herzstück des smarten Duschsystems ist die kombinierte, frontal angeordnete Druck- und Drehknopfbedienung. Eindeutige Piktogramme, «Grohe Easy Logic» genannt, unterstützen dabei das intuitive Handling. Funktionales und klar gestaltetes Design. www.grohe.com
Decor Walther Seit beinahe einem halben Jahrhundert steht Decor Walther für hochwertiges Badzubehör – und lebt die Philosophie des diskreten Luxus vor. Bei der Entwicklung und Realisierung neuer Produktideen wählt das Unternehmen aus Offenbach je nach Material – Metall, Glas, Porzellan oder Holz – den Besten seines Fachs. Individuelle Herstellungsprozesse machen den Unterschied. Die Metallprodukte zum Beispiel werden überwiegend aus Messing gefertigt – vieles in Handarbeit. Auch die Serie «Corner» widerspiegelt dieses Qualitätsdenken. Die Accessoires gibt es in den Oberflächen Chrom, Gold, Schwarz, Weiss – glänzend oder matt – sowie in Nickel satiniert. www.decor-walther.com
Tubes Das Design von «Scaletta» ist weit von der Form eines herkömmlichen Handtuchwärmers entfernt: Die Leiter ist ein unmittelbarer Gegenstand, der keiner Erklärung bedarf. Instinktiv wird «Scaletta» als «wärmender Einrichtungs gegenstand» erlebt. Da er ausserdem keiner Installation bedarf, eignet er sich auch für Stand ortänderungen und dafür, bei einem Wohnungs umzug mitgenommen zu werden. «Scaletta», inklusive Elektroanschluss, besteht aus Alumi nium und ist als Wandmodell oder als frei stehende Variante erhältlich. Beide Ausführungen sind mit einer Laufrolle für das Elektrokabel ausgestattet. www.tubesradiatori.com
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Fotos: Stiftung Bauhaus Dessau (schwarzweiss), Hans Engels (farbig)
KUNST UND ALLTAGSWELT IM EINKLANG 2019 wird das Bauhaus, die legendäre, in der thüringischen Provinz ins Leben gerufene Design- und Architekturschule 100 Jahre alt. Was war das Einzigartige dieses nur 14 Jahre währenden Lehr- und Lebensexperimente? Text: Frank Peter Jäger
BAUHAUS-SCHÜLER IN DESSAU, UM 1931
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enn man das kleine, weiss verputzte Haus auf einer Anhöhe über dem Flusstal der Ilm erblickt, weiss man zunächst nicht recht, ob es nur ein oder aber zwei Geschosse hat. Aus der Mitte des quadratischen Gebäudes schiebt sich ein Kubus mit Oberlichtern in die Höhe. Das im Jahr 1922 in nur vier Monaten Bauzeit nach einem Entwurf des Malers Georg Muche von zwei Architekten aus dem Büro von Walter Gropius errichtete, quadratische Wohnhaus ist das erste Gebäude des Bauhauses – und das einzige in Weimar. Das sogenannte Haus am Horn war Teil einer grossen Bauhaus-Ausstellung im Jahr 1923 mit der die vor einhundert Jahren, 1919, gegründete Schule ihr Wirken der Öffentlichkeit präsentierte. Das geschah vor allem auf Drängen des Thüringischen Landesparlaments. Bauhaus-Gründer Walter Gropius und seinen Kollegen schien der Zeitpunkt für eine «Leistungsschau» verfrüht, war man doch erst im Begriff, das Profil der Schule zu finden. Doch dann nutzen die Lehrenden die Gelegenheit, im Rahmen einer Festwoche die Vielfalt ihrer gestalterischen Sparten zu zeigen – Möbel, Teppiche, Einbauten, Leuchten unter anderem von Marcel Breuer und László Moholy Moholy-Nagy; aber schon in diesen ersten Bauhaus-Jahren wirkten auffallend viele weibliche Gestalter mit, etwa Gunta Stölzl, die später die Textilklasse leitete. Das kleine Haus am Horn nahm den grundlegenden Wandel des bürgerlichen Wohnens vorweg. Die relativ kleinen Zimmer gruppieren sich gleichberechtigt um die atriumartige Halle in der Mitte. In den ersten Weimarer Jahren, geboren aus der Fusion der Grossherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst und Kunstgewerbeschule Weimar, zeigt das Bauhaus noch Züge einer traditionellen Kunstgewebeschule. Doch nach und nach konnte Direktor Gropius Lehrer gewinnen, die nicht nur experimentierfreudige Neuerer waren, sondern auch willens waren, traditionelle Disziplingrenzen hinter sich zu lassen. Neben der Architektur, den Bildhauer-, Textil und Designklassen waren auf einmal auch Typografie und Fotografie Gestaltungsfelder, hinzu traten szenische Aufführungen, wie das «Triadische Ballett», ein Tanzstück des BauhausMeisters Oscar Schlemmer. Mit dem Bauhaus wurde aus Kunstgewerbe «Design» und, wichtiger noch, die Grenze zwischen «angewandter» und bildender Kunst löste sich auf. Man wollte alles radikal anders machen und «einen neuen Typ Künstler ausbilden» so Annemarie Jaeggi vom Berliner Bauhaus-Archiv. «Dieser Künstler sollte ein Alleskönner sein und auch reformierend in die Gesellschaft
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HAUS AM HORN
UNI WEIMAR HAUS AM HORN: Das 1923 nach einem Entwurf von Georg Muche errichtete Haus am Horn nahm den grundlegenden Wandel des bürgerlichen Wohnens vorweg: Ein Dienstmädchenzimmer war nicht mehr vorgesehen, gleichberechtigt gruppieren sich die Zimmer um den zentralen Raum. 1999 wurde seine ursprüngliche Gestalt sensibel wiederhergestellt. UNI WEIMAR: das rekonstruierte Direktorenzimmer von Walter Gropius im Van-der-Velde-Bau der heutigen Bauhaus-Uni Weimar.
hineinwirken.» In dem umwälzend neuen Verständnis von Gestaltung liegt ein Hauptgrund für den langen Nachruhm der nur 14 Jahre bestehenden Hochschule. Eine Mehrzahl der Bauhäusler begriff die Schule als ideelle Gemeinschaft, einem Konvent nicht unähnlich. Vielen Bürgerlichen und Rechten galt das Bauhaus dagegen als links oder gar «kulturbolschewistisch». In der Tat vertrat unter anderem der zeitweilige Bauhaus-Direktor Hannes Meyer klar linke Standpunkte. Nach einem Rechtsruck im Thüringischen Landtag wurde der Etat der Schule kurzerhand um 50 Prozent gekürzt, was 1925 den Umzug in die Industriestadt Dessau zur Kon-
sequenz hatte. Hier entstand mit dem neu errichteten Bauhausgebäude endlich ein den eigenen Maximen entsprechender Ort, an dem man gemeinsam lernen, arbeiten und Feste feiern konnte. Das Bauhaus fand vollends zu sich selbst, begünstigt vor allem durch die Nähe zur Industrie. Das mitteldeutsche Industrierevier rund um Dessau und Bitterfeld war in den 1920er-Jahren eine Art deutsches Silicon Valley: Mit Chemiewerken, Raffine rien, Düngemittelindustrie, Flugzeugbau bestimmten Industrien der Zukunft die aufstrebende Region. Und die technikaffine Bauhaus-Leitung sah industriell produzierte Güter nicht länger als Gegensatz zu guter
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