Atrium 0/2017

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Januar/Februar 2017 TESSIN: Zwei Reports BAUSTOFFE: Beton, Holz und Backstein

www.atrium-magazin.de, D, A € 7.80, SK € 12.–, DKR 85.–, übrige EU-Länder € 8.80

Atrium

Atrium BAUSTOFFE Beton, Holz und Backstein

NR. 6

November/Dezember 2017

Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur

al

pezi S n e t i e S 0 1

LICHT ig,

Rund, eck d n verspielt u technisch

SCHLAFEN Die neusten Boxspringbetten und vieles mehr

SCHLAFEN: Boxspringbetten und mehr SPEZIAL: Licht

TESSIN VERLÄNGERN SIE DEN SOMMER IM SÜDEN. ZWEI REPORTS UND EINE MENGE SONNENSCHEIN

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Design to Shape Light

Foto: Marion Nitsch

Doo-Wop - Design: Louis Poulsen with the Navy Buildings Department Yuh - Design: GamFratesi PH 5 Mini - Design: Poul Henningsen louispoulsen.com

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E D I T O R I A L

Rau und roh Neben genussvollen Dingen wie Ausstellungsbesuchen, Bergwanderungen, Ferienplanen und was frau sonst so mag, begeistere ich mich immer wieder für Handfestes wie Fahrradreparieren oder Lampeninstallieren und Sportarten wie Boxen oder Motorradrennen. Materialität ist für mich ebenfalls solch ein handfestes Thema, das jedoch durchaus seine sinnlichen Seiten hat. Wie fühlt sich Holz, Beton oder Backstein beim Darüberstreichen an? Warm, kalt? Glatt, rau? Und wie verhält sich das Material, wenn die Sonne d ­ arauf scheint oder wenn es regnet? Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe sind Baumaterialien. Den Auftakt macht der Fritz-Höger-Preis 2017 für gelungene Backstein-Architektur. Wir zeigen Ihnen die Gold- und Silber-Gewinner sowie drei nominierte Einfamilienhäuser (Seite 32). Weiter gehts mit Holz und Beton: Während das von Gus Wüstemann ­Architects umgebaute Wohnhaus mit Werkstätten in Zürich beispielsweise vor rohem Beton nur so strotzt (Seite 38), ging es bei der sanften Renovierung der Villa Roccia von Mario Campi und ­Franco Pessina im schweizerischen Muzzano vor allem darum, die ursprüngliche Schönheit der Beton-Kassettendecke und der Holzelemente wieder hervorzuholen (Seite 48). Weniger handfest und schwer, sondern leicht und feinstofflich geht es im Licht-Spezial ab Seite 68 zu. Und ob welchen Betten man ins Träumen gerät, erfahren Sie im Schlaf-Spezial ab Seite 86. Darum herum finden Sie in dieser Ausgabe spannende Artikel zu den Themen Wohnen, Design und – passend zur Jahreszeit – Kamine. Also lassen Sie sich erwärmen, blättern und staunen Sie!

DESIGN? „ICH BAUE SO, WIE ICH LEBE. NATÜRLICH, NACHHALTIG UND ANSPRUCHSVOLL.“

Foto: Marion Nitsch

Gute Herbstlektüre wünscht herzlich NACHWEISLICH UNERREICHTE WOHNGESUNDHEIT UND PREISGEKRÖNTES DESIGN – DAS KANN NUR BAUFRITZ.

CORNELIA ETTER Redakteurin cornelia.etter@archithema.com

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Atrium im November / Dezember 2017 — Editorial

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I N H A LT Tessin

RUHEOASE

Seite 78

Wärme

DESIGN-KAMINE

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Fritz Höger Preis BACKSTEIN

Entree 10 Auslese –— Ausgewähltes aus den Bereichen Architektur, Design und Kunst. 18 Agenda –— Wichtige Termine im Oktober, November und Dezember. 20 Architektur –— Das moderne dänische Tirpitz Museum steht in Kontrast zu einem historischen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.

Tessin: Eine moderne Ruheoase hoch über dem Lago Maggiore. (Titelbild: Uwe Spoering)

22 Design –— Die Produkte von Neo/ Craft sind stark im Ausdruck und sanft in der Erscheinung. 24 Hotel –— Das Barcelò Torre de Madrid ist ein Stiluniversum. 26 Reisen –— Eine unvergessliche Safari durch das magische Südafrika. 30 Bücher –— Ein Streifzug durch die Gärten und Strassen von London.

Architektur & Wohnen 38 Zürich –— Der Architekt Gus Wüstemann erkundet neue Wohn­ formen im Zürcher Seefeld. 48 Tessin 1 –— Mario Campi und Franco Pessina haben ein Haus in die Natur eingebettet. 60 Chur (CH) –— Beton, Holz und Stahl prägen das Bild eines Einfamilien­ hauses des Architekten Felix Held. 78 Tessin 2 –— Die Ruheoase des Architekten Lukas Steuerwald scheint fast gänzlich abgeschieden zu sein. 96 Augsburg –— Aus einem alten Doppelhaus werden dank einem unkonventionellen Anbau drei Häuser, die an das Dorfgefüge erinnern.

32 Fritz Höger Preis –— Der Award für Backstein-Architektur wurde dieses Jahr zum vierten Mal vergeben.

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Fotos: Brokis (1), Ralph Feiner (1), Hästens (1), Kaufmann Keramik (1), Uwe Spoering (1), Studio Aisslinger (1), Tran Thi Ngu Ngon (1)

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Atrium im November / Dezember 2017 — Inhalt

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Fotos: Brokis (1), Ralph Feiner (1), Hästens (1), Kaufmann Keramik (1), Uwe Spoering (1), Studio Aisslinger (1), Tran Thi Ngu Ngon (1)

Architektur

BETON, HOLZ & STAHL

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Schlafen

GUTE BETTEN

Seite 86

Bad

VISIONEN

Seite 114

Rundgang 86 Schlafen –— Die neuste Betten­ generation punktet durch eine gelungene Kombination aus Design und Komfort. 106 Wohnen –— Fendi Casa zeigt sich mit der Neuinterpretation des «Palmer»Sofas erfrischend leicht. 110 Küche –— Wie aus einer einfachen Idee ein Lebenswerk wurde: Quooker. Und Prost auf die Auswahl hoch­ wertiger Küchenprodukte! 114 Bad –— Wie entsteht das Bad von morgen? Einblicke in die Kreativwelt von Designern. 118 Wärme –— Kamine und Öfen sind der Inbegriff der Gemütlichkeit.

Spezial «Licht» 68 Grosszügigkeit des Lichts –— Die Geschichte und Gesichter hinter der Leuchte «Yuh» von Louis Poulsen. 70 Stimmungsmacher –— Neue Tech­ nologien ermöglichen eine ungeahnte Formen- und Funktionsvielfalt. 74 Verspielt –— Leuchten in all ihren Facetten – von poetisch bis futuristisch.

Standards 3 Editorial 7 Impressum 8 Köpfe 104 Prämien 126 Service: Neues auf einen Blick 128 Adressen 130 Vorschau Januar/Februar

Spezial Licht

VOLLER POESIE

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124 Visite –— Ein Besuch bei Neolith, dem Hersteller von Feinsteinzeugplatten.

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A U S L E S E

Wegbereiterin: Mitarbeiterinnen im Mannheimer Büro der deutschen Architektin und Professorin Ingeborg Kuhler.

Historisch: «Die Frau als Architektin», aus: Der Bazar, von Gisela Urban (1928).

1 Sequoia Nicht umsonst lautete der Projektname des neuen Barhockers von Magis «forest». ­Einem soliden Ast gleich wächst die Fussstütze aus dem Rahmen, der wie ein Stamm in die Höhe ragt. Die Stahlkonstruktion ist in sechs verschiedenen Farbtönen erhältlich. Entworfen wurde «Sequoia» von den norwegischen Designern Anderssen & Voll. www.magisdesign.com

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Menu Space Showroom, Büro oder Café? Alles! In Zusammenarbeit mit Norm Architects hat das dänische Designhaus Menu ein neues Zuhause in Kopenhagen geschaffen, das gleichzeitig als Open Workspace für Kreative dient. Wer kurzfristig einen Arbeitsplatz sucht oder einfach in inspirierender Atmosphäre einen Kaffee trinken möchte, findet hier bestimmt eine Ecke. www.menu.as

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Frauen im Architekturberuf Ausstellung im DAM Die Ausstellung «Frau Architekt» im DAM in Frankfurt erzählt die Architekturgeschichte neu – aus der Perspektive von Frauen, die seit über 100 Jahren die Architektur prägen und dabei immer mehr aus den männlichen Schatten treten. Ob die Zukunft wirklich weiblich ist, muss sich noch zeigen: Zwar sind inzwischen weit mehr als die Hälfte aller Studierenden an den Architekturfakultäten Frauen, aber längst nicht alle kommen im Beruf an. Die «missing group» beträgt immer noch über 20 Prozent. «Frau Architekt» erzählt das Thema exemplarisch in 22 Porträts, Werkbeispielen und ganz persönlichen Geschichten von Frauen in Deutschland, die die Architektur massgeblich beeinflusst haben oder bis in die heutige Zeit prägen. CE Ausstellungsdauer: bis 8. März 2018 www.dam-online.de

3 Double Brand Der Möbelhersteller Janua und die Freifrau Sitzmöbelmanufaktur haben im Düsseldorfer Stilwerk ihren ersten gemeinsamen Brand Store eröffnet. Als Partner haben die beiden Marken den Inneneinrichter Iomann’s ins Boot geholt. Geplant sind weitere temporäre Showrooms – schliesslich ist ein Möbelstück auch im digitalen Zeitalter ein ­physisches Erlebnis. www.freifrau.eu www.janua-moebel.com Atrium im November / Dezember 2017 — Auslese

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Occhio LED: Energieeffizienzklasse A+

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A U S L E S E

ICONIC AWARD 2017

Studio AL_A Architects of the Year

Prägnant: Die Silhouette der Central Embassy in Bangkok von Studio AL_A.

Zumthor in Bregenz

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Peter Zumthor bespielt das Kunsthaus Bregenz: «Dear to Me» ist ein grosses Fest der Künste, zu dem alle eingeladen sind. Etwa 60 Konzerte, Lesungen oder Gespräche finden statt – hochkarätig, überraschend, ausgelassen. Den Rahmen bilden Bühne und Bar im Foyer, dazu Exponate verschiedener Künstler. www.kunsthaus-bregenz.at

Virtuosin

Fotoausstellung Die Fondazione Bisazza in Vicenza zwischen Verona und Venedig widmet dem umstrittenen, renommierten Fotografen Nobuyoshi Araki eine Einzelausstellung. Noch bis zum 3. Dezember offenbart sich der japanische Meisterfotograf in 60 Bildern und fordert vom Betrachter Reflexionen über die feminine Welt, Sex und Tod. www.fondazionebisazza.it

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Die Finnin Sophie Dries studierte Interiordesign an der Aalto University in Helsinki und arbeitet seither mit renommierten Architekturbüros zusammen. Die limitierte Möbeledition und Objekte ihres Pariser Designbüros sind so schön wie aussergewöhnlich; Dries mixt virtuos neue Formen mit traditionellen Materialien und Techniken. www.sophiedries.com

Fotos: Nobuyoshi Araki, 67 Shooting Back, 2007 © Nobuyoshi Araki, Courtesy of Taka Ishii Gallery, Tokyo

Historisch: Das Architektur- und Designstudio Neri&Hu verhalf dem New Shanghai Theatre zu seiner alten Grösse.

Bei den diesjährigen Iconic Awards wurde das britische Architekturbüro AL_A als «Architects of the Year» ausgezeichnet. Das von der Architektin Amanda Levete gegründete Büro begeistert die Fachwelt seit je mit faszinierenden Entwürfen, darunter die Modernisierung der Galeries Lafayette in Paris, das Londoner V&A Museum oder die Central ­Embassy, eine Shoppingmall in Bangkok. Die Auszeichnung «Interior Designers of the Year» ging an das Designduo Lyndon Neri und Rossana Hu, die seit Jahren mit aufsehenerregenden Projekten überzeugen, die von Architektur bis zur Möbelgestaltung reichen. MR www.iconic-architecture.com

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NEUE RÄUME

Inspirierende Wohnwelten Internationale Designausstellung Ungewöhnliche Inszenierungen, überraschende Entdeckungen, inspirierende Wohnwelten: Vom 15. bis 19. November 2017 öffnet die inzwischen zur festen Institution gewordene Designshow Neue Räume erneut ihre Tore und präsentiert in der Zürcher ABB-Halle auf 8000 Quadratmetern aktuelle Trends des ­Interiordesigns. An der 9. Auflage von Neue Räume nehmen wieder über 100 ­nationale und internationale Aussteller teil. Jedes Jahr gibt es dazu jeweils ein ­Spezialthema. CE Neue Räume findet vom 15. bis 19. November 2017 in der ABB-Halle 550 in Zürich-Oerlikon statt. www.neueraeume.ch

Attraktiv: Zum Rahmenprogramm zählen Inszenierungen, Installationen und Ausstellungen, auf die man gespannt sein darf.

Beliebt: Die internationale Designausstellung findet nur in ungeraden Jahren statt. Ein Bild der Fat-Boy-Lounge von 2015.

Fotos: Nobuyoshi Araki, 67 Shooting Back, 2007 © Nobuyoshi Araki, Courtesy of Taka Ishii Gallery, Tokyo

ARCHITEKTUR FÜR DIE SINNE

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D E S I G N

Diamond: Die Leuchte wirkt als Einzelprodukt wie auch als Ensemble.

Loop Stool: Eine Serie mit fliessend organischen Formen und futuristischem Charakter.

Isom Group: Je nach Blickwinkel, erzeugt der Tisch die perfekte isometrische Darstellung eines Würfels.

Schwerelos Mit minimalem Materialeinsatz erschafft NEO/CRAFT leicht wirkende Produkte mit starkem Ausdruck. Redaktion: Carina Iten

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Fotos: Neo/Craft

SEBASTIAN SCHERER

ie Inspiration für ein einzigartiges Produkt kommt meistens aus einer ebenso besonderen Begebenheit oder einem Moment hervor. So ist es auch bei Neo/Craft und der Leuchte «Iris». Als Sebastian Scherer 2011 die Mailänder Möbelmesse besuchte, sah er, wie Kinder mit Seifenblasen spielten, und hatte augenblicklich die Idee, eine seifenblasenähnliche Leuchte zu entwerfen – was ihm schliesslich auch gelang. Hängen die transparenten Leuchtkugeln von der Decke, suggerieren sie dank den sanft schimmernden Farbnuancen ein Bild von Seifenblasen, die soeben weich durch die Luft schweben. Mit dem Prototyp gewann Sebastian ­Scherer 2014 nach langem Experimentieren mit Beschichtungen den Lexus Design Award. Daraus folgte gleichzeitig die Gründung von Neo/Craft. Heute – fast drei Jahre später – wächst die Produktpalette stetig und überrascht immer wieder mit durchdachten Designs, für die mit Materialien und Formen experimentiert wurde. An der internationalen Möbelmesse in Köln 2016 präsentierte Neo/Craft etwa die Tischkollektion «Isom». Die Tische spielen mit der Wahrnehmung des Betrachters, denn die sechseckigen Oberflächen liegen auf drei Quadraten, deren Kanten so geschliffen sind, dass die Tische aus einem bestimmten Blickwinkel wie die perfekte isometrische Darstellung eines Würfels erscheinen. Dabei geht es dem Designer nicht nur um die ästhetische Ausdruckskraft der Produkte, sondern auch um das Ausloten von Grenzen der Machbarkeit: «Ich versuche mit Materialien neue Wege zu gehen, weg vom Gewohnten», erklärt Sebastian Scherer. Dabei versucht er mit minimalem Materialeinsatz einen grösstmöglichen Effekt zu generieren. «Es ist schön, wenn meine Produkte einen Wow-Effekt auslösen.» Dabei sollen sich Funktion und Form idealerweise ergänzen. Ein schönes Beispiel dafür ist etwa der Tisch «Loop». Eine Massivholzplatte verschmilzt natürlich im pulverbeschichteten Aluminiumrahmen und sorgt damit für eine optimale Haptik und Nutzbarkeit, ohne dabei massiv zu wirken. de.neocraft.com

Loop Table: Ein leichter pulverbeschichteter Aluminiumrahmen umhüllt eine Massivholzplatte.

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Der Heimtextil Theme Park erforscht die Einflüsse der urbanen Zukunft auf unsere Wohn-, Arbeits-, Schaffensund Spielräume. Entdecken Sie hautnah wie die Farben und Designrichtungen des textilen Interieurs von morgen durch diese Lifestyle-Trends geprägt werden. Heimtextil Theme Park „The future is urban” Trends 2018/2019 in Halle 6.0 heimtextil-theme-park.com

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URBAN

Fotos: Neo/Craft

Trends 2018 / 2019

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FUTURE

THE


Rohheit als Credo 38 AT_06_17_CA_Wuestemann.indd 38

Atrium im November / Dezember 2017 — Zürich

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Spannungsreicher Dialog: Rohe, moderne Betonund Holzstrukturen treffen auf massive, historische Steinmauern.

Warum sollen wir noch wohnen wie vor f체nfzig Jahren? Der Schweizer Architekt Gus W체stemann zeigt mit dem Umbau eines Z체rcher Mehrfamilienhauses mit Werkst채tten neue Wohnformen auf. Text & Redaktion: Cornelia Etter, Fotos: Bruno Helbling

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Stimmungsmacher Licht erzeugt Atmosphäre, inszeniert und setzt Akzente. Neue Technologien wie die LED ermöglichen eine ungeahnte Formenund Funktionsvielfalt. Redaktion: Cornelia Etter

Licht im Raum: «White Moons 7» heisst die neue Pendelleuchte aus der gleichnamigen Kollektion. Das sind sieben hochwertige Fürstenberg-Porzellankugeln (Ø 160 mm), die in sieben unterschiedlichen Längen angeordnet sind. Durch die asymmetrischen Öffnungen dringt angenehmes direktes und indirektes Licht. www.licht-im-raum.de

Lampenwelt: «Bake me a cake» aus Eichenholz und rauchgrauem Glas der norwegischen Designer Morten Skjærpe Knarrum und Jonas Norheim ist ein Hingucker. Am schönsten zum Leuchten bringen die zweckentfremdete Kuchen­ glocke Vintage- oder LED-FilamentLeuchtmittel. www.lampenwelt.de

Harrison: Anmutige Einfachheit widerspiegelt die minimalistische Pendelleuchte von «Tala». Kombiniert mit der mundgeblasenen, organisch geformten Glühbirne «Voronoi II» mit geschwungenem LED-Leuchtfaden macht sie sich besonders gut. www.harrisonspirit.com

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Tobias Grau: Ausgependelt, in Balance, scheinbar schwebend flutet «George Suspension LED» das Licht durch eine mattierte Linse weich nach unten. Der hochglänzende Leuchtenkopf aus PC-Glas leuchtet von innen tiefdunkelrot. www.tobias-grau.com

Occhio: Sphärisch, mythisch, ästhetisch: Mit «Mito» definiert Occhio die Zukunft des Lichts neu. Als gelungene Symbiose aus sinnlichem Design, raffinierter Lichttechnik und magischen Features ist «Mito» Schmuckstück und innovatives Leuchten­ system zugleich. www.occhio.de

Artek: In den 1930er-Jahren wurde die «Golden Bell» für das legendäre finnische Restaurant «Savoy» entworfen und avancierte zu einem der populärsten Leuchtendesigns von Aino und Alvar Aalto. Nun wurde das Glanzstück mit der skuplturalen Präsenz neu aufgelegt. www.artek.fi

Marset: Die Stehleuchte «Copérnica» des spanischen Designerduos Ramírez i Carrillo setzt mit ihren fast zwei Metern Höhe ein starkes Signal und erfüllt den Raum durch ihren schwenkbaren Leuchtenkopf mit direktem oder indirektem Licht. www.marset.com

RUND Runde Leuchten sind anmutig, anziehend und scheinen einen Raum in Gemütlichkeit und Wärme zu tauchen – wie die Sonne.

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Artemide: Das von der Bjarke Ingels Group entworfene, modulare Beleuchtungssystem besteht aus vier Elementen, die beliebig kombinierbar sind. Zwei unterschiedlich lange, lineare Segmente bilden im Zusammenspiel mit zwei in verschiedenem Winkel gekrümmten Segmenten ein variables Formenvokabular. www.artemide.de

Foscarini: «Filo» entstand aus dem Wunsch von Andrea Anastasio, die einzelnen Bestandteile einer Leuchte – Leuchtmittel, Dekoration und Kabel – gezielt in Szene zu setzen, ihre technischen und ästhetischen Eigenschaften aufzuzeigen sowie ihre Erscheinung zu vereinfachen. Abgebildet ist die bunte Variante «Talisman». www.foscarini.com Brokis: «Macaron» ist der neuste Streich von Art Direktorin Lucie Koldova für Brokis. Die an überdimensionales Konfekt erinnernde Kollektion in süssen wie herkömmlichen Farben wurde erstmals am Salone del Mobile 2017 vorgestellt. Brokis legt grossen Wert auf die Tradition des böhmischen Glasbläserhandwerks. www.brokis.cz

Vita Copenhagen: Die flauschige Pendelleuchte «Eos» wird aus echten Gänsefedern gefertigt, die sorgfältig von Hand angebracht werden. Die elegante, beinahe schwebende Leuchte ist in Weiss, Hellgrau und Hellbraun erhältlich und verströmt weiches, gedämpftes Licht. www.vitacopenhagen.com

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Atrium im November / Dezember 2017 — Spezial Licht

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Venetia Studium: Die Fortuny-Leuchte «Cesendello» besticht mit einem eleganten, spiralförmigen Körper, der an einen Turban erinnert. Dies ist eine gelungene Anspielung auf die orientalische Atmosphäre, die Venedig seit dem 15. Jahrhundert prägt. Die Leuchte ist in mehreren Versionen sowie ein- und mehrflammig erhältlich. www.venetiastudium.com

Ledvance: Retro-Lampen mit moderner LED-Technik sind zurzeit in vielen Haushalten ein beliebtes Stilelement. Vor allem Lampen aus Glas stehen hoch im Kurs. Ledvance hat deshalb seine Produktpalette der Marke Osram erweitert und bietet nun einen Grossteil seiner LED-Lampen auch als edle Glasmodelle an. www.ledvance.com

VERSPIELT Verspielt ist offensichtlich ein weiter Begriff. Auch poetisch oder (retro-)futuristisch wären zutreffend. Eines ist jedoch sicher: Moderne Leuchten sind ausgesprochen vielfältig.

Fontana Arte: «Pinecone» von Paola Navone ist eine Leuchtenfamilie, die sich durch einen Diffusor aus mundgeblasenem Glas auszeichnet. Bei der Herstellung wird die Glasblase direkt in den Metallkorb geblasen, was der Leuchte ihre charakteristische Form verleiht. «Pinecone» ist in den Ausführungen durchscheinend glänzend oder milchweiss geätzt erhältlich. www.fontanaarte.com

Gallery All: MAD Architects haben dieser futuristischen Pendelleuchte aus den 1950er-Jahren neues Leben eingehaucht. Die tropfenförmige, geriffelte Oberfläche des Lampenschirms aus Polyurethan und Bronze erinnert an einen Alien-Kokon, der sich in der Metamorphose befindet. Ganz «Mad Martian» eben. www.gallery-all.com

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Oase im Süden

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Fliessender Übergang: Der Blick über den Pool führt direkt auf den Lago Maggiore und die umliegende Natur.

An schönster Hanglage in Brissago im Kanton Tessin hat der Architekt Lukas Steuerwald eine Ruheoase in fast gänzlicher Abgeschiedenheit für eine Deutschschweizer Bauherrschaft erschaffen. Redaktion: Carina Iten, Fotos: Uwe Spoering

Rückzugsort: Der Pavillon befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Haupthauses und bietet Privatsphäre für Bewohner und Gäste. (Fassade: Trockengranitmauern; Poolumrandung: Tessiner Kastanienholz)

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