Magazin für Wohnkultur, Design und Architektur
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SPEZIAL: Schlafen DIE BESTEN: Häuser des Jahres 2019
DIE BESTEN
November/Dezember 2019
www.metermagazin.com, D, A € 9.50, SK € 12.–, übrige EU-Länder € 10.90
Atrium
Atrium
NR. 6
November/Dezember 2019
HÄUSER DES JAHRES 2019
LICHT: Eine Leuchtenparade STUTTGART: City Guide
LICHT Poesie und Technik im Einklang – eine Leuchtenparade
STUTTGART Ein City Guide der besonderen Art
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Zeitlose Eleganz. LS 1912 interpretiert die Kipp-Mechanik neu: Der charakteristische Schalter verbindet UrsprĂźnglichkeit mit besonderer Ă„sthetik.
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E D I T O R I A L
Häuser für Menschen Dabei denke ich oft an Oscar Niemeyer, der sagte: «Architektur ist nicht das Wichtigste, es sind die Menschen.» Dieser Ausspruch des brasilianischen Architekten, der stolze 105 Jahre alt geworden ist und bis zu seinem Tod seine Kreativität auslebte, ist mir äusserst sympathisch und zeigt auf, dass Architektur nur zusammen mit dem Menschen gedacht werden kann. Dies trifft vollumfänglich für das Einfamilienhaus zu. In diesem Jahr durfte ich anlässlich des Architekturpreises «Häuser des Jahres», den der Callwey Verlag zum neunten Mal ausgelobt hat, in der Jury den Sieger küren sowie weitere Projekte mit Auszeichnungen ehren. Auch hier bin ich spannenden Menschen begegnet. In dieser Ausgabe von Atrium präsentieren wir Ihnen das Siegerprojekt und drei weitere, sehr unterschiedliche Häuser. Zuoberst auf das Podest hat die Jury ein Stadthaus von hehnpohl architektur gesetzt. «Der Entwurf ist in der Anmutung an historische Formen angelehnt, in der Gestalt zeitgenössisch und in der Ausführung erkennbar handwerklich hergestellt», beschreiben es die Architekten. Entdecken Sie mehr ab Seite 48. Und da ist hoch über Zürich eine Villa in einem Park: Ralph Brogle und Marco Zbinden von Think Architecture haben es verstanden, eine räumlich vielschichtige Erlebniswelt voller Atmosphäre zu kreieren, die an diesem Ort einen überzeugenden Mehrwert schafft (ab Seite 56). Auch das Haus auf der Insel Werder funktioniert als stimmige Einheit mit seiner Umgebung und ist eng mit den Jahreszeiten verwoben (ab Seite 62). Und bei unserem letzten Projekt von Daluz González könnte man meinen, ein Raumschiff sei am Ufer des Zürichsees gelandet (ab Seite 68).
Foto: Matthias Dietiker
Eine inspirierende Lektüre wünscht herzlichst
ROLAND MERZ Chefredakteur roland.merz@archithema.com
Atrium im November/Dezember 2019 — Editorial
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I N H A LT Wohnen
ERWACHT
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Reisen
AUFREGEND
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Auslese
HANDGEWEBT
Seite 10
6 metermagazin –— Bunte Neuigkeiten aus dem Designkosmos. 10 Auslese –— Neues aus den Bereichen Architektur, Design und Kunst. 14 Agenda –— Ausstellungen im Oktober, November und Dezember. 16 Ausstellung –— 200 Jahre Stuhlgeschichte mit Thonet.
Ausgezeichnet: Die Villa von Daluz González Architekten über dem Zürichsee bekam beim Wettbewerb «Häuser des Jahres» des Callwey Verlags eine spezielle Nennung der Jury. (Titel: Valentin Jeck)
18 Architektur I –— Arthur Mamou-Mani macht Bauen mit digitaler Fabrikation umweltfreundlicher. 22 Reisen –— bergmeisterwolf haben dem Hotel Pfösl im Südtirol einen neuen, aufregenden Look verpasst. 24 Architektur II –— Der Campus der Floating University in Berlin stellt den Klimawandel in den Fokus. 30 Bücher –— Inspirierende Lektüre für Herbst- und Wintertage zu Hause.
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Wohnen 32 Usedom –— Mit handverlesenen Fundstücken und auserwählten Designklassikern hat Room Capacity einer Villa neues Leben eingehaucht. 40 Madeira –— Ein deutsches Architektenduo hat einer Familie ein Haus auf den Leib geschneidert, das den Lebensstil der Insel verinnerlicht hat. 96 Köln –— Eine Wasserburg unweit der Rheinmetropole, von Dirk Lüderwaldt feinfühlig renoviert, öffnet ihre Tore für Bewohner auf Zeit.
Häuser des Jahres 46 Einstieg –— Die Gewinner des vom Callwey Verlag ausgelobten Architekturpreises auf einen Blick. 48 Jurysieger –— hehnpohl architektur haben im Stadtkern von Münster ein modernes Stadthaus integriert.
Fotos: Brokis, Hay, hehnpohl, Hotel Pfösl, Sabrina Rothe/Weissenhofsiedlung – Le Corbusier, Anne-Cahterine Scoffini
Entree
Atrium im November/Dezember 2019 — Inhalt
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Licht
POETISCH
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City Guide
STUTTGART
Seite 114
Häuser des Jahres SIEGREICH
Seite 48
Schlafen 56 Auszeichnung –— Think Architecture aus Zürich entwickelten eine bungalowartige Bebauung, die den Begriff Villa modern interpretiert. 62 Nennung I –— Zwei Architekten aus Deutschland und der Schweiz haben in Heiligenberg ein Jahreszeitenhaus erbaut«.
86 Möbel –— Die neusten Betten und Matratzen lassen uns nicht nur nachts träumen.
126 Henry van de Velde –— Ein Porträt des belgischen Architekten und Designers.
92 Visite –— Blick hinter die Kulissen des Familienunternehmens Schramm.
Standards
Kaminöfen
68 Nennung II –— Die moderne Villa von Daluz González Architekten über dem Zürichsee gleicht einem Raumschiff.
104 Produkte –— Die neuen Feuerstellen sind wahre Wunderwerke der Technik und dazu schön anzusehen.
Licht
108 Interview –— Der neue Pelletofen «Reflex» von MCZ ist von einer starken emotionalen Komponente geprägt, die weit über das Produkt hinausgeht.
74 Produkte I –— Eine poetisch sinnliche Leuchtenparade. 80 Ólafur Elíasson –— Die Pendelleuchte «OE Quasi» von Louis Poulsen formt das Licht durch Geometrie. 82 Produkte II –— Technisch versiert und optisch ein Hingucker.
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100 Jahre Bauhaus
3 Editorial 8 Impressum 102 Prämien 112 Service 130 Vorschau Januar/Februar 2020
City Guide 114 Stuttgart –— Die Landeshauptstadt Baden-Württembergs ist eine kulturelle Perle, die überraschende Seiten zeigt.
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A U S L E S E Mit Artek Tokyo bringt das Unternehmen den nordischen Lifestyle ins Herz der japanischen Hauptstadt.
FREUNDSCHAFTSBUND
Erster Artek-Store in Japan Verschmelzung zweier Designsprachen
Jo Nagasakas Oberflächenbehandlung «ColoRing» ziert Aaltos Möbelentwürfe.
Artek hat seinen ersten Store in Japan eröffnet. Der 200 Quadratmeter grosse Shop in Tokio wurde vom japanischen Architekturbüro Daikei Mills gestaltet. Die Eröffnung des Stores passt perfekt zur diesjährigen «FIN/JPN Friendship»-Kollektion, die mit sechs Produkten die 100-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern feiert. So liess das finnische Unternehmen unter anderem ein Kirschblütenmuster Alvar Aaltos auf einem Stoffdesign wieder aufleben oder präsentierte mit der «Kiulu Bench» eine Sitzbank, die zur Badekultur beider Länder passt. STS Der neue Artek-Store befindet sich in der lebendigen Gegend von Omotesando, Tokio. www.artek.fi
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Ansichtssache Wer sagt, dass nicht auch ein Heizkörper ein ästhetisches Designobjekt sein kann? Einem Buch gleich lassen sich die einzelnen Module von «Step-by-Step» nach links, nach rechts oder auf beide Seiten hin aufklappen. Je nach Blickwinkel des Betrachters verändert die Perspektive so auch die Form des Objekts. www.tubesradiatori.com
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Das Besondere an dem 1957 von Gianfranco Frattini designten und im selben Jahr für den Compasso D’Oro nominierten Couchtisch «Gio» ist seine zweifarbige, wendbare Tischplatte. Die Oberflächengestaltung orientiert sich an einer für das Design der 50er-Jahre typischen Palette. Ein linearer Holzrahmen bildet das Untergestell. www.tacchini.it
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Aufgespannt
Die handgewebte Leuchte «Bonbon» haben wir an der diesjährigen «3 days of Design» in Kopenhagen entdeckt. Inspiriert von ihren Zeichnungen kam die Designerin Ana Kras von der Linie zum Faden – und so, wie aus ihren Linien eine Zeichnung wurde, wird hier aus vielen einzelnen Fäden ein Lampenschirm. www.hay.dk
Fotos: Petri Artturi Asikainen, Artek, AndreaFerrari, Sebastian Schels
Wendepunkt
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Frischer Wind «KO/OK Architektur» haben die mittelalterliche Altstadt von Kirchheim um einen gelungenen Neubau erweitert. In dem von kleinen Häusern geprägten Dorf befand sich der «Gasthof Waldorn». Der Neubau greift formal Elemente der Nachbarhäuser auf und leuchtet dabei durch seine Fassade aus gebürsteter Douglasie zwischen ihnen hervor. www.ko-ok.cc
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Pur Die neuen Entwürfe aus dem Hause Porro sind den unzähligen Farbnuancen von Rot gewidmet. Ein Statement bildet der OffshoreContainer aus der gleichnamigen Serie von Piero Lissoni. Ungewöhnlich bei dem Sideboard aus Eschenholz ist auch der Öffnungsmechanismus: Ein metallisiertes Loch dient als eingelegter Griff. www.porro.com
Archetyp 1936 in Dänemark entworfen, wird der «Schuhmacher Stuhl» bis heute von ortsansässigen Schreinereien produziert. Das Hauptaugenmerk gilt der anatomisch geformten Sitzfläche. Abgerundete Stuhlbeine sowie eine stabilisierende T-Verbindung tragen das Möbelstück und sorgen für ein harmonisches Gesamtbild mit starken Bezügen zum nordischen Design. www.formandrefine.com
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A U S L E S E Bekannt für seine Reduziertheit wird Grcic oft als minimalistisch bezeichnet, der Designer selbst spricht lieber von Einfachheit.
Seit 1999 arbeiten die Brüder Bouroullec zusammen und feiern mit ihren Designs internationale Erfolge.
FLEXIBLE ARBEITSWELTEN
Established & Sons at Work Ausstattung für das Büro von morgen
Geordnet
Minimalistisch
Die neue Teppichkollektion von Paola Pastorini ist ein Zusammentreffen von Linien, Geometrien und Grafiken. Inspiriert von der künstlerischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts und der Minimal Art der späten 60er-Jahre bringen die samtbedruckten Teppiche Farbakzente und Wohncharakter ins Bad. www.antoniolupi.it
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Extravagant
Seit der Gründung ihres Labels beschäftigt sich das Designerduo Esther und Dimitrios Tsatsas mit dem Thema der Simplizität. So auch bei «Malva», einer Edition von fünf minimalistischen Handtaschen, die allesamt eine perfekte und gleichzeitig spannungsreiche Balance von Proportion und Volumen verkörpern. www.tsatsas.com
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Trotz ihres stabilen Gestells aus Massiveiche besticht die Sitzbank «Eustache» mit feinen Linien und femininen Elementen, wie der Sitzfläche aus edlem Samt. Darunter findet sich ein Messinggestell – ideal als zusätzliche Ablagefläche für Zeitungen, Schuhe oder Handtücher. Erhältlich in Burgunderrot, Creme und sattem Grün. www.hartodesign.fr
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Fotos: Peter Guenzel, Studio Bouroullec, Dimitrios Tsatsas/TSATSAS
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Die britische Designmarke Established & Sons reagiert auf die sich wandelnde Arbeitswelt mit kühnen Entwürfen der Brüder Bouroullec, Konstantin Grcic und Sebastian Wrong. «At Work»umfasst ein modulares Sitzsystem, zwei Tische sowie einen Lounge-Sitz. Alle vier Stücke wurden aufgrund der Tatsache entwickelt, dass die Grenze zwischen Heim und Büro zunehmend verschwimmt. Das verlangt nach mehr Komfort am Arbeitsplatz, aber auch nach Räumen für die Arbeit im eigenen Heim. Bouroullecs «Grid» kann mit einer Vielzahl von Elementen ausgestattet werden. «KD» und «Beam» von Grcic überzeugen durch variable Tischhöhen. STS Die Kollektion wurde erstmals im Rahmen der Clerkenwell Design Week vorgestellt. www.establishedandsons.com
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Poetisch Die «Fog Couch»besteht aus modularen Segmenten in unterschiedlichen Abmessungen. Das Sofa ist mit einem einzigartigen Wollgestrick bezogen, das von dem Künstler Olafur Eliasson in Zusammenarbeit mit Kvadrat entworfen wurde und den wellenförmigen Sand einer zurückgehenden Welle suggeriert. www.kvadrat.dk
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Vielteilig Die von Hand gefertigten Betonschalen «Modo» dienen als Behältnis für unterschiedlichste Inhalte. Frei arrangierbar werden sie zum transformativen Puzzle – beispielsweise für die Präsentation feiner Schmuckstücke oder zur Aufbewahrung frischer Früchte. Auch ohne Inhalt machen die graugetönten Betonelemente eine gute Figur. www.von-morgen.de
Filigran Das Sideboard «Jabara» von Shinsaku Miyamoto zeichnet sich durch seine grazil anmutende Schiebetür aus, die an die Schönheit japanischer Designs erinnert. Beim Öffnen überrascht das Möbel mit abgedunkelten Rauchglastüren, hinter denen sich optimal audio-visuelle Geräte verstauen lassen. www.ritzwell.com
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Detailverliebt
Handverlesene Fundstücke und auserwählte Designklassiker lassen die Moderne in die stattliche Villa auf Usedom einziehen. Text: Stefanie Solèr, Fotos: Anne-Catherine Scoffoni
Der Blick schweift durch die lichtdurchfluteten Innenräume und hinaus in den üppig-grünen Garten der Villa.
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Atrium im November/Dezember 2019 — Usedom
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Einzigartig und dennoch schlicht: Die mit Bedacht ausgewählten Möbelstücke und Accessoires komplettieren den Raum und sorgen für Ruhe.
Vintage-Objekte aus dem Fundus des Berliner Duos Room Capacity setzen Farbakzente im Innenraum.
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Die vom Besitzer gesammelten Originalplakate der Olympischen Spiele von 1972 wurden liebevoll in die Interieurs integriert.
Mit gekonntem Auge für Details wurden die 16 Ferienwohnungen der Villa Staudt ausgestattet.
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Am Puls der Insel Die Architekten Mayer & Selders haben auf Madeira ein Haus gebaut, das den Lebensstil der Insel verinnerlicht hat. Und der Blick über Küste und Meer – einfach atemberaubend. Text: Roland Merz, Fotos: Dirk Mayer
Vom gedeckten OutdoorEssbereich geht der Blick über den Infinity-Pool ins Unendliche.
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Die Grenzen zwischen Innenund Aussenraum sind mit den grossen Schiebetüren fliessend, links im Bild eine intime Lounge mit Feuerstelle.
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adeira, mitten im Atlantischen Ozean, ist wahrlich ein einsames Eiland – 951 km südwestlich von Lissabon und 737 km westlich der marokkanischen Küste gelegen. So klein die portugiesische Insel ist, so vielfältig präsentiert sich ihre Landschaft. Madeira ist vulkanischen Ursprungs und zählt mit den Kanaren, den Kapverden und den Azoren zur Gruppe der makaronesischen, sprich «glückseligen» Inseln. Nur gerade das oberste Viertel des Vulkansystems ragt aus dem Meer. So fallen die steilen Felsformationen und üppig grünen Berghänge von 1862 m ü. M., dem Pico Ruivo, bis 4000 m zum Meeresgrund ab. Im Norden der äusserst fruchtbaren Insel regnet es häufig, im Süden dagegen ist es subtropisch warm. In ausgeklügelten, offenen Bewässerungsanlagen, den Levadas, wird Wasser aus dem regenreichen Norden in den Süden geführt. Die Insel ist bekannt durch ihre üppig wuchernde Pflanzenwelt und die vielen prächtig angelegten Gärten. In diesem kleinen Paradies haben Dirk Mayer und Susanne Selders, die seit 2005 auf der Insel ihr eigenes Büro Mayer & Selders Architecture führen, einen schlichten weissen,
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scharf geschnittenen Baukörper in die spektakuläre Südwestküste Madeiras gefügt – die Villa Finest Senses. Das deutsche Architektenduo, das mit seinem Studio den Fokus auf ökologisches und nachhaltiges Bauen legt, entwickelte in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft auf einem abfallenden, eher schmalen Grundstück von 850 m2 ein offen gestaltetes Haus, das sich über zwei Etagen erstreckt. Die klar gestalteten Fassaden sind seitlich durch zwei Patios unterbrochen, die weiteres Sonnenlicht bis tief in die Räumlichkeiten führen. Wohnliches Raumgefüge Das Leben auf Madeira mit dem subtropischen Klima der Südküste war dabei ein massgebender Entwurfsfaktor. So kreierte das Team von Mayer & Selders grosse, teilweise überdachte Aussenräume und mächtige Öffnungen, die das Innen und Aussen miteinander verbinden. Sowohl von der Terrasse, der Lounge und dem Outdoor-Essplatz als auch von den Wohnräumen ist der Blick über den Pool und den Garten auf den Atlantik grenzenlos. Im Zentrum des Erdgeschosses befindet sich eine Eingangshalle mit einer offenen Treppe, die hinauf zu den Schlafzimmern und Atrium im November/Dezember 2019 — Madeira
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S I E G E R
Respekt Da das Grundst체ck in M체nster sehr zentral liegt, wurde die Baustelle arch채ologisch untersucht.
hehnpohl architektur, M체nster Text: Peter Cachola Schmal, Fotos: hehnpohl
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Das Haus ist Ăźber vier Geschosse organisiert. Im Bild das EntrĂŠe mit der Treppe in Sichtbeton, die sich bis unters Dach windet.
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Das Parkhaus Think Architecture, Zürich Text: Roland Merz, Fotos: Simone Bossi
Die Architekten entwickelten eine eingeschossige, bungalowartige Bebauung, die sich auf dem leicht geneigten Gelände verteilt.
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Atrium im November/Dezember 2019 — Häuser des Jahres
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Das schlichte Farb- und Materialkonzept wurde in den Wohn- und Schlafräumen konsequent umgesetzt.
Im Untergeschoss befindet sich ein grosszĂźgiger Wellnessbereich, inklusive Pool mit Blick in den Garten.
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Das Haus am See platzierten die Architekten selbstbewusst inmitten einer grünen Oase, umringt von vier bestehenden Gebäuden, zwei davon denkmalgeschützt.
Das
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Jahreszeitenhaus Jurek Brüggen, Werder (DE) und Zürich (CH), mit Kosa Architekten, Heiligenberg (DE) Text: Alexander Gutzmer, Fotos: Jurek Brüggen
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N E N N U N G
Den See im Blick Daluz González Architekten, Zürich Text: Ulrich Nolting, Fotos: Valentin Jeck
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Der Aussenpool wirkt durch seine Lage an der GrundstĂźckskante wie eine Erweiterung des Sees. Das 15 m lange Becken ist parallel zur Krete platziert.
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L I C H T Bomma: Die tschechische Glasmanufaktur Bomma und die Designer von Big-Game haben die Leuchtenserie «Blimp» entworfen. www.bomma.cz
Pure Poesie
Lobmeyr: Bodo Sperlein hat – zusammen mit Lobmeyr – den Kronleuchter neu interpretiert. light.lobmeyr.at
Pulpo: Die Leuchte «Kumo», designt von no-made, erinnert an vorüberziehende Schäfchenwolken. www.pulpoproducts.com
Licht braucht der Mensch zum Leben. Schöne Leuchtobjekte erfreuen aber nicht nur das Auge und den Körper, sondern auch die Seele. Redaktion: Anita Simeon Lutz
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LDM: Die «Luna-Familie« der Licht Design Manufaktur verkörpert mit ihrer ästhetischen Funktionalität und klaren Formensprache die Idee des Bauhauses. www.ldm.de
Bonaldo: Die Leuchte «Bardot» von Laura Cazzaniga & Ilaria Limonta spielt mit eleganten Geometrien. www.bonaldo.it
Marset: Die «Dipping Light» von Jordi Canudas gibt es in verschiedenen Farbkombinationen. www.marset.com
Brokis: Die Leuchte «Awa» der japanischen Designerin Fumie Shibata vereint Metall und Glas auf perfekte Weise. www.brokis.cz
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Artemide: Die Kombination von RGBW-LEDs (rot, grün, blau, weiss) ermöglicht bei der «Discovery Space»-Leuchte neben reinem Weiss auch jeden Farbton und jede Farbsättigung. www.artemide.de
Dyson: Die neue, intelligente Leuchte «Lightcycle» bringt das lokale Tageslicht via App an den Arbeitsplatz. www.dyson.com
High-Lights Intelligente Technik und ausgeklügelte Lichtführung machen aus diesen Leuchten echte Wunderwerke. Redaktion: Anita Simeon Lutz
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Zumtobel: Bei der Leuchtenfamilie «Linetik» trifft betreffend Materialund Ressourcen-Einsatz maximaler Lichtkomfort auf asketischen Minimalismus. www.zumtobel.de
Prolicht: Die ProlichtLeuchten gibt es neu auch in tollen Metallic-Farben. Wie hier die «Snooker» in Copper Mine. www.prolicht.at
Foscarini: Dank eines Prismas über der Lichtquelle verbreitet «Newton» ein sanftes Leuchten. www.foscarini.com
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Ribag: Die kompakte, sinnliche Form von «Vior» fügt sich zeitlos in jede Innenarchitektur ein. www.ribag.ch
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S C H L A F E N
Traumreich Wir verbringen rund einen Drittel unseres Lebens im Bett – bei diesen Betten und Matratzen vielleicht sogar mehr. Redaktion: Carina Iten und Roland Merz
Birkenstock: Das Schlafsystem «Iona» bietet einen bequemen Boxspringkomfort und gleichzeitig eine schlanke Ästhetik. www.birkenstock.com
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Atrium im November/Dezember 2019 — Schlafen
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Baxter: Das Bett «Casablanca» wurde 2019 von Paola Navone entworfen, wahlweise ist der Rahmen in Leder oder Textil erhältlich. www.baxter.it
Arketipo: Die Rückenkissen des Bettes «Auto-Reverse Dream», entworfen von Giuseppe Viganò, sind reversibel und können mit verschiedenen Stoffen und/oder unterschiedlichem Leder bezogen werden. www.arketipo.com
Designers Guild: Der Katan-FuchsiaÜberwurf aus gebürstetem Mohair ist wunderbar weich und zeigt kühne Streifen mit einem breiten Karomuster. In satten Pinktönen gewebt und mit einem frechen Fransenrand versehen. www.designersguild.com
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Living Divani: Das Bett «Floyd-Hi», entworfen von Piero Lissoni, zeichnet sich durch die grossen Kissen aus, die auf dem abgesenkten Kopfteil liegen und ein angenehmes Spiel mit Höhen, Fugen und Texturen erzeugen. www.livingdivani.it
Musterring: Dank verschiedener Unterbauvarianten lassen sich aus «Vidana» sowohl Polster- als auch Boxspringbetten realisieren. www.musterring.com
Hülsta: «Solid» steht für zeitloses Design – egal ob im Entrée, Wohn-, Essbereich oder im Schlafzimmer (im Bild). Die verwendeten Hölzer sind auf Wasserbasis geölt, das Holz kommt aus nachhaltigen Beständen. www.huelsta.com
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Burgherren auf Zeit Eine Wasserburg unweit von Köln: Der Architekt Dirk Lüderwaldt macht das malerische Gemäuer mit wenigen, gezielten Eingriffen fit für die Gegenwart und öffnet den Familienbesitz für Bewohner auf Zeit. Text: Frank Peter Jäger, Fotos: Lukas Roth
In den langen Fluren wurde das Fachwerk entfernt und es wurde Platz geschaffen für jeweils eine geräumige Küchenzeile.
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Atrium im November/Dezember 2019 — Köln
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Die Wohnungen wurden nicht mit Designklassikern ausstaffiert, sondern mit einfachem, beweglichem Mobiliar ausgestattet.
Der eigentliche Luxus des Umbaus sind die Räume selbst, in ihrer Klarheit und durchkomponierten Details.
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Warm ums Herz Kamine und Öfen sind Wärmespender und schaffen eine gemütliche Atmosphäre. Redaktion: Britta Limper und Anita Simeon Lutz
Austroflamm Scheitholz oder Pellet? Bei «Mo Duo» muss man sich beim Kauf des Ofens nicht festlegen, denn das Kombigerät lässt sich mit beidem beheizen und bietet so den Komfort eines automatischen Pelletfeuers mit Thermostatautomatik oder Timerprogrammierung und das unvergleichliche Flammenbild von knisterndem Scheitholz. www.austroflamm.com
Focus Seit seiner Markteinführung 2015 hat «Slimfocus», der frei hängende Kaminofen der südfranzösischen Kamin-Design-Schmiede Focus, die Herzen zahlreicher Feuerfans entflammt. Das jetzt neu konzipierte Modell für die Wandmontage bewahrt sämtliche Vorteile des Vorgängermodells, eignet sich jedoch auch für Häuser oder Wohnungen ohne Rauchrohr, da es direkt an einen Aus senschornstein angeschlossen werden kann. www.focus-kamin-design.de
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Atrium im November/Dezember 2019 — Kaminöfen
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Rika Mit ihren Designkaminen präsentiert die österreichische Firma Rika eine neue Produktkategorie. Panoramascheiben erlauben einen grosszügigen Blick auf die Flammen, der dank einer optimierten Scheibenspülung ungetrübt bleibt. Die Oberflächen lassen sich individuell gestalten. Wie alle Rika-Öfen überzeugen die Designkamine mit geringsten Emissionen, einem hohen Wirkungsgrad sowie einer intuitiven Bedienung. www.rika.at
Haas+Sohn Wer nicht nur das Feuer selber anzünden, sondern auch die dazugehörige Feuerstätte in Eigenregie umsetzen möchte, ist mit dem neuen Kaminbausatz «Levi easy» bestens beraten. Er überzeugt mit interessantem Design und ausgezeichneter Heizleistung. Verschiedene Fronten – glatt, horizontal oder vertikal gewellt – bieten grossen kreativen Spielraum, um sich den ganz persönlichen Kaminofen zu designen. www.haassohn.com
Wodtke Mit dem Kaminofen «Porto» erweitert Wodtke die preisattraktive «classic line» um ein weiteres innovatives Modell. Die Technik überzeugt durch die raumluftunabhängige Luftzuführung, die sich hervorragend für den Einsatz in Passiv- und Niedrigenergiehäusern mit kontrollierter Wohnraumlüftung eignet. Wahlweise kann dieser Kaminofen natürlich auch raumluftabhängig betrieben werden. www.wodtke.com
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Stadtporträt
Stuttgart Die Landeshauptstadt Baden-WĂźrttembergs ist nicht nur wichtiger Wirtschaftsstandort und Heimat der Automobilkonzerne Daimler und Porsche, sondern auch kulturelles Zentrum der Region. Text & Produktion: Kristina Raderschad; Fotos: Sabrina Rothe
Reges Treiben: Der Wochenendmarkt in der Stadtmitte erstreckt sich vom Marktplatz am Rathaus bis zum Schillerplatz.
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er als Architekturfan nach Stuttgart kommt, dem sei als Einstimmung ein Spaziergang durch die 1927 erbaute Weissenhofsiedlung empfohlen. Durchzogen von Gärten und Obstwiesen vereint die Werkbund-Siedlung am Killesberg ikonische Musterhäuser des Neuen Bauens, entworfen von Meistern wie Ludwig Mies van der Rohe (unter dessen Leitung das Ensemble entstand), Peter Behrens, Walter Gropius, Mart Stam oder Hans Scharoun. Was nicht im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, ist bis heute bewohnt. Nur das Haus Le Corbusier ist als Museum öffentlich zugänglich – und unbedingt einen Besuch wert: Die originalgetreu restaurierten Innenräume offenbaren Le Corbu’s Gespür für Farbe und Proportion; die begrünte Dachterrasse bietet einen Traumblick über den Stuttgarter Tal-
Museal: Ikonische Musterhäuser des Neuen Bauens vereint die Weissenhofsiedlung am Killesberg.
Erfrischend: Die originalgetreu restaurierten Innenräume offenbaren Le Corbusiers Gespür für Farbe und Proportion.
Legendär: Das Weissenhofmuseum im Doppelhaus Le Corbusier zeigt die Geschichte der Werkbundsiedlung.
Historisch: Die rechte Haushälfte zeigt Räume und Möblierung im Zustand von 1927 als begehbares Exponat.
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Die damals neuartige, abgewinkelte Verglasung in den Arbeitsräumen hat Henry van de Velde entwickelt. (Foto: Nathalie Mohadjer/Bauhaus-Universität Weimar)
TEIL
B A U H A U S
Henry van de Velde schlug Walter Gropius als seinen Nachfolger in Weimar vor. (Foto: Louis Held, o. D., Klassik Stiftung Weimar)
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Warum Walter Gropius das Bauhaus ausgerechnet in Thüringen gründete und wer ihm den Weg ebnete.
Einst beherbergte das Hauptgebäude die GrossherzoglichSächsische Kunstschule – 1860 gegründet, ab 1919 das Bauhaus und heute die Bauhaus-Universität Weimar. (Foto: Nathalie Mohadjer)
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Wieso Weimar?
Text: Katharina Köppen
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as Bauhaus-Jubiläumsjahr dauert an – und die Begeisterung hoffentlich auch darüber hinaus. In Dessau empfängt das neue Bauhaus-Museum seit September Besucher, in Weimar seit April. Der dortige Museumsneubau eröffnete genau 100 Jahre nach der Gründung des Staatlichen Bauhauses in Weimar durch Walter Gropius. Dass die Institution dort ihre Ursprünge hat, ist bekannt. Aber wieso gelangte Gropius ausgerechnet nach Weimar? In dieses beschauliche Städtchen in Thüringen, das damals wie heute vor allem mit Goethe, Schiller und seinem reichen klassischen Erbe in Verbindung gebracht wird, und weniger mit der Moderne. Henry van de Veldes Nachfolger Walter Gropius hatte schon länger Pläne für die Etablierung einer neuartigen Architekturund Gestaltungslehre gehegt. Dass er sein Vorhaben in Weimar umsetzen konnte, ist auf die Initiative von Fritz Mackensen, den damaligen Direktor der Grossherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst in Weimar, und von Henry van de Velde, dem Direktor der Grossherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule, zurückzuführen. Mackensen gedachte, Gropius für eine neu zu schaffende Architekturabteilung einzustellen; van de Velde schlug Gropius als seinen Nachfolger vor, als der Widerstand gegen seine Person immer stärker wurde. Die Kunstgewerbeschule wurde 1915 geschlossen, G ropius konnte beim Grossherzog jedoch seine Pläne für die Schule vorstellen. Und nach Kriegsende konnte er sie auch tatsächlich umsetzen, als er die Kunsthochschule und die Kunstgewerbeschule mit dem Segen der in Weimar tagenden neuen Deutschen Nationalversammlung zum Staatlichen Bauhaus Weimar fusionierte. So wird im Bauhausjahr auch Henry van de Velde gefeiert, als Wegbereiter der Moderne. Was er nicht nur war, weil durch seine Vermittlung Walter Gropius nach Weimar gelangte. Auch sein eigenes Schaffen hatte grossen Einfluss auf zahlreiche Künstler und Gestalter der damaligen Zeit. Es lohnt sich
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