Der beste Umbau 2020

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Archithema Verlag ISBN 978-3-9524627-4-4

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www.metermagazin.ch

Der beste Umbau

Der beste Umbau – Architekturpreis 2020

«Umbauen und Renovieren ist eine Königsdisziplin des Bauens», so der Architekt und SIAPräsident Stefan Cadosch, der den Juryvorsitz des Architekturpreises «Der beste Umbau 2020» innehatte. Es erfordere eine enorme Fitness in komplexer werdenden Themenkreisen und die Fähigkeit, Werte zu erkennen und mit ihnen in Dialog zu treten sowie selbstbewusst neue Werte hinzuzufügen. Wie gekonnt Architektinnen und Architekten sich innerhalb der Disziplin bewegen, beweisen die Umbauten, die zum Architekturpreis eingereicht wurden. Der beste Umbau wird alle zwei Jahre von der Zeitschrift Umbauen  +  Renovieren ausgelobt mit dem Ziel, dem Erhalt von vorhandener Bausubstanz und dem verantwortungsvollen Umgang mit dem Bestand zu mehr Beachtung zu verhelfen. Ausgezeichnet werden umgebaute, erweiterte und sanierte Wohnhäuser von herausragender Qualität in der Schweiz und in Liechtenstein. Im Begleitband werden alle eingereichten Projekte der Ausgabe 2020 gezeigt und die Preisträger in ausführlichen Beiträgen vorgestellt.

Architekturpreis

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Der Architekturpreis

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Der Wert des Umbaus Die 59 Projekte, die in diesem Jahr zu Der beste Umbau eingereicht worden sind, beweisen nicht nur die Akzeptanz des Architekturpreises in Fachkreisen, sondern auch die zunehmende Wichtigkeit der Bauaufgabe in der heutigen Zeit.

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an kann aus einem Dackel keinen Windhund machen, aber einen superguten Dackel.» Diesen treffenden Vergleich zwischen Architektur und Tierreich zog die Schweizer Architektin Trix Haussmann in einem Interview mit der Zeitschrift Umbauen + Renovieren im Jahr 2003. Er versinnbildlicht, was gute Umbauten ausmacht: dass man einem Altbau in den meisten Fällen keinen Gefallen damit tut, ihn rücksichtslos heutigen ­Anforderungen und Wohnvorstellungen anzupassen. Das setzt natürlich voraus, dass man sich für eine Immobilie entscheidet, die ­einem selbst entspricht und die man be­ reit ist, zu lesen und zu verstehen. Der Satz zielt aber auch auf die Vielfalt von Gebäuden ab und damit auf die Viel­ falt an Umbauaufgaben. Diese verlangen von den Archi­ tektinnen und Architekten ein enormes Fachwissen, eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Geschichte eines Gebäudes und immer auch viel Kreativität, um auf die unterschiedlichsten Anforderungen reagieren zu können und individuelle Lösungen zu erarbeiten. Eine Leistung, die unser aller Anerkennung verdient. Dass der Umbau die Bauaufgabe der Gegenwart und der Zukunft ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Trotzdem hat er es, was sein Ansehen betrifft, noch immer nicht ganz aus dem Schatten des Neubaus geschafft. In der Schweiz wird gern und voll Stolz auf den Reichtum an ­alten Gebäuden verwiesen. Wenn es jedoch um deren Er­ haltung geht oder gar um eine Unterschutzstellung, hört man schnell mal ein Aber, nicht selten aus Angst vor Still­ stand. Hier kommt wieder die vorhin bereits angespro­ chene Kreativität ins Spiel, die ein Umbau mindestens so sehr fordert wie ein Neubau und die auch und gerade in Altbauten zu innovativer Architektur führt. Bei der Lan­ cierung von Der beste Umbau 2004 waren wir als Redak­ tion der Zeitschrift Umbauen + Renovieren zwar über­ zeugt davon, dass diese Auszeichnung wichtig ist, um die Relevanz des Themas zu unterstreichen. Dass der Preis bei

den Architektinnen und Architekten wirklich auf Interesse stösst, konnten wir allerdings nur hoffen. Heute, 16 Jahre und sieben Ausschreibungen später, hat sich Der beste Umbau fest etabliert und kann sich unter all den Aus­ zeichnungen und Preisen in der Schweizer Architektursze­ ne gut behaupten. Mehr noch: Durch das Fokussieren auf die Themen Umbauen und Renovieren hat Der beste Um­ bau eine ganz eigene Prägnanz und eine Daseinsberech­ tigung heute und in der Zukunft, zumal er bis heute der einzige Preis in der Schweiz ist, der ausschliesslich Um­ bauprojekte würdigt. Die breite Akzeptanz zeigte sich auch bei der diesjährigen Ausschreibung wieder. 54 Archi­ tekturbüros folgten unserem Aufruf und reichten 59 Pro­ jekte zur Beurteilung durch die Fachjury und für die Wahl des Publikumspreises ein. Auch Letzterer stösst jedes Mal wieder auf grosse ­Resonanz, was uns sehr freut. Es liegt uns am Herzen, mit dem Architekturpreis Der beste Umbau nicht nur das Fachpublikum anzusprechen, sondern auch private Bau­ herrschaften, die ebenso zum Gelingen eines Umbaus beitragen und durch ihr Vertrauen in Architektinnen und Architekten gute Architektur ermöglichen. So bemerkte denn auch M ­ ichael Dreier als Vertreter der Raiffeisen, die seit 2004 als Hauptsponsor die Architekturpreise ­unterstützen, in seiner Ansprache anlässlich der Preis­ verleihung treffend: «Gelungene Architektur muss und darf sich nicht verstecken. Sie soll im positiven Sinn ­ansteckend und vorbildhaft wirken.»

Britta Limper, Chefredakteurin Umbauen + Renovieren Der Architekturpreis

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1 Das Haupthaus wurde aufgrund des schlechten baulichen Zustands zur zwei­ geschossigen Halle umfunktioniert. Ein neues Stahldach schützt vor der ­Witterung. 22

Die Gewinner

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Jurypreis Buchner Bründler Architekten, Basel Umbau Steinhaus

Ort

Situationsplan N

Baujahr

Mosogno TI 18. Jahrhundert

Umbaujahr 2015–2018 0

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Die Gewinner

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5 Das Gebäudeen­ semble liegt auf einer Gelände­terrasse un­ terhalb von Mosogno im Onsernonetal. Links fällt das Gelän­ de steil ab zum Fluss Isorno. 6 Reminiszenz oder Erschliessung? Die Treppe kann beides sein. Wie die weiteren Einbauten ist sie aus Sichtbeton. Eine neue Bodenplatte befestigt das Sommerhaus. 26

Die Gewinner

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Die Gewinner

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1 Das Ensemble ist dank des Umbaus kein Fremdkörper mehr im Alpweiler. Der hölzerne Körper des Haupt­raums ist nach einer traditio­ nellen Bauweise der Region aussen vor­ gemauert. 46

Die Gewinner

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Publikumspreis Michael Hemmi Architekt, Haldenstein Umbau Ferienhaus

Situationsplan

Ort Baujahr

Alp Flix, Sur GR ca. 1850, 1. Umbau ca. 1965

Umbaujahr 2018

Die Gewinner

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1 Die neuen Aussen­ räume stärken die Architektur der Wohntürme. 2 Der Balkon dient dank der öffenbaren Ver­ glasung als Wohn­ raumerweiterung und trägt so massgeblich zur Verbesserung der Wohnqualität bei.

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Die Nominierten

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AM Architects, Luzern Sanierung und Anbau Balkonschicht Wohntürme

Axonometrie Balkonerweiterung

Grundriss Häuser 3, 5

N Abbruch

Ort

Neu

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Rotkreuz ZG

Baujahr 1973 Umbaujahr 2017–2019

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1 Eine schützende Hülle greift vom Dach her über den gläsernen Kubus und erzeugt räumlich eine Art Gefäss. Innen bietet eine kreisförmige Öffnung eine konzentrierte Aussicht auf den Garten. 2 Das Haus hat in der Vergangenheit viele Veränderungen erfahren. (im Bild: ­Ursprungszustand von 1962)

Die Nominierten

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Buchner Bründler Architekten, Basel Umbau Einfamilienhaus

Erdgeschoss

Obergeschoss

N 0

Ort

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Allschwil BL

Baujahr 1962 Umbaujahr 2018/19

UMBAU ALLSCHWIL

UMBAU ALLSCHWIL

Grundriss Erdgeschoss M 1 : 200

Grundriss Obergeschoss M 1 : 200

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Die Nominierten

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Die Nominierten

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Jaeger Koechlin Architekten, Basel Um- und Anbau Einfamilienhaus in Zweifamilienhaus

Erdgeschoss

Obergeschoss

N 0

Ort

5

Bern BE

Baujahr 1928 Umbaujahr 2017

1 Altbau und Anbau wahren innen wie aussen ihren eigenständigen Ausdruck. Erd- und Obergeschoss geniessen ­direkten Zugang zum Garten. Die Nominierten

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