Der UmbaubesteArchitekturpreis
Der Architekturpreis8
U mbauen als Bauaufgabe ist in den letzten Jahren präsenter geworden und längst mehr als Architektur mit einem kleinen a. Nicht mehr nur Neubauten füllen die Fachzeitschriften und Onlinemagazine, sind Thema von Ausstellungen und Büchern. Zunehmend rückt der Umbau in den Fokus und ist allein schon durch seine schiere Menge ein ernst zu nehmendes Pendant zum Neubau. Das Ganze scheint nicht – oder zumindest nicht nur – gezwunge nermassen zu geschehen, weil Baugrund immer rarer wird und damit die Möglichkeiten für Neubauten schwinden. Immer mehr Architekt*innen sehen das Umbauen als verlockende Herausforderung. Themen wie Ressourcenknappheit und graue Energie fordern zum Umdenken. Die Auseinandersetzung mit dem Be stand und die Suche nach kreativen und innovativen Lösungen, um Gebäude nicht nur erhalten, sondern auch weiterhin sinnvoll nutzen zu können, ist für viele Architekt*innen und Handwerker*innen zur Ehrensa che und Herzensangelegenheit geworden. Umbauten und Renovationen geniessen ein immer grösser werden des Ansehen – dies übrigens auch bei Bauherrschaften. Die Architekturbüros unterstützen sie darin, die Chancen zu erkennen, die ein Altbau bietet. Zu beobachten ist auch, dass nicht mehr nur die Renovation von Architekturikonen und denkmalgeschütz ten Bauten in den Vordergrund gerückt wird. Selbst der Umbau eines Reihenhauses und die Aufstockung eines Einfamilienhauses aus den 1980er-Jahren werden als reiz volle Bauaufgabe betrachtet. Diesen Wandel durfte und darf die Zeitschrift Umbauen + Renovieren begleiten. In den über 35 Jahren, die das Magazin bereits auf dem Markt ist, gab es immer mal wieder Überlegungen, die Zeitschrift auch für Neubauten zu öffnen. Beharrlich hielt das Redaktionsteam jedoch an seiner Überzeugung fest, dass Umbauen und Renovieren die Bauaufgaben
Der Architekturpreis 9 Selbstverständlich umbauen Umbauten und Renovationen rücken immer stärker in den Fokus von Architekt*innen und Bauherrschaften. Das beweist auch der Architekturpreis «Der beste Umbau 2022», zu dem 61 Projekte eingereicht worden sind.
Elisabeth Boesch, Architektin ETH BSA SIA, Vorsitzende der Jury Britta Limper, Chefredakteurin Umbauen + Renovieren der Zukunft sind, und sieht sich durch die derzeitige Ent wicklung bestätigt. Um die Akzeptanz des Umbaus zu stärken und gute Architektur zu fördern, lancierte der Archithema Verlag schliesslich 2004 den Architekturpreis «Der beste Umbau». Er eröffnet die Möglichkeit, die Arbeiten der Architekturbüros zu würdigen, einer breiten Öffentlichkeit publik zu machen und das Umbaugesche hen in der Schweiz komprimiert und fokussiert zu betrachten.Indenletzten etwa zwanzig Jahren hat sich das Umbau-Repertoire weiterentwickelt – das zeigt die Viel zahl an hervorragenden Projekten, die klug und sensibel mit dem Bestand umgehen. Der Zwang, das Neue zum Bestand in Kontrast zu setzen, scheint überwunden. Er wurde abgelöst durch eine differenzierte Auseinanderset zung mit dem, was da ist. Ein Weiterbauen am Bestand also, für das exemplarisch alle zehn Projekte stehen, die zum Architekturpreis «Der beste Umbau 2022» ein gereicht und von der Jury für die Finalrunde nominiert worden sind.
Die Gewinner14 1 1 Anstelle des konventionellen Grundrisses ist ein Raumkontinuumoffenes ge treten, das aus losen, gerundeten Wandelementen besteht.
Die Gewinner 15 0 20 N camponovoJurypreis baumgartner, UmbauZürich Wohnung Ort Biel BE Baujahr 1973 Umbaujahr 2021 Situationsplan 126 Pour Denise Situationplan1:500
Die Gewinner16 32
Die Gewinner 17 4 2 Geöltes Lärchenholz, roher Beton und Lehm bilden gleichzeitig einen Einheit.einereichenspannungsKontrastundharmonische 3 Nischen schaffen kleine Wohnbereich.versteckteraum,momenteÜberraschungsundStauwiehierdasRegalim 4 Durch das Aufbrechen des Grundrisses ist eine freie Raumabfol ge mit unterschiedlichen entstanden.Stimmungen
Die Gewinner36 1 1 Die offene Stöckli.dahinteristdreiderhäuser,fürdurchfahrt,TenntypischBernerBauerndientheuteErschliessungderWohnungenundDurchgangzumliegenden
Die Gewinner 37 GSPublisherVersion 1591.2.2.100 1:1000 AlthausPublikumspreisArchitekten + , Bern Umbau Wohnstock mit Ökonomieteil Ort Kanton Bern Baujahr 1845 Umbaujahr 2019–2020 Situationsplan 0 20 N
Die Gewinner38 2 2 Der Wohnstock ist über die Tenndurch fahrt mit dem Ökono mieteil verbunden. Im Erdgeschoss des Öko nomieteils befindet sich das genutztegemeinsamAtelier. 3 Das mächtige Gebäu deensemble thront auf einer natürlichen Anhöhe. 4 Die rohen Eichentrep pen und sobeweglichHolzlamellenmungnasichsenbereichschalungenTannenverimAuswerdenschnellmitPatiindie Grundstimeinfügen.DiesindundbietenWitterungsschutz. 3
Die Gewinner 39 4
Die Nominierten62 1 1 Die Begegnung mit dem Berg findet quasi auf Augenhöhe statt.
rez-de-chaussée étage Die Nominierten 63 0 5 N Deschenaux Follonier, Fribourg Umbau MaiensässErdgeschoss OrtObergeschoss Arolla VS Baujahr 1860 Umbaujahr 2019
Die Nominierten78 1 1 Ein des Hauses.dietungsfensteraussenundgestenhaftesübergrosses,Vordachexpressive,nachöffnendeLüfprägenAussenansicht
Die Nominierten 79 N 0 5 Stefan Wülser Architektur, UmbauZürich EinfamilienhausSchnittErdgeschossOrt Bassersdorf ZH Baujahr 1928 Umbaujahr 2020–2021 NeuAbbruch
