Das Ideale Heim 07+08/2018

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Juli/August 2018

Juli/August 2018

www.metermagazin.com CHF 9.50

KÜCHE Möbel, Armaturen, Geräte & Accessoires

Rückblick

90 JAHRE,

RÜCKBLICK: 90 Jahre Architektur-, Design- & Wohngeschichte

rArchitektu nWoh & n g i s e D geschichte

TRAUMHAFT: Unter der Sonne Capris SPEZIAL: Küchen & gedeckter Tisch

TRAUMHAFT

UNTER DER SONNE CAPRIS LÄSST ES SICH LEBEN – EIN HAUS, STILVOLL EINGERICHTET UND DOCH SO VERWUNSCHEN

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Echtes Schweizer Handwerk Von dem Entwurf, der Planung Ăźber die Produktion bis zur Montage alles aus einem Haus. Ausstellung mit 30 komplett eingerichteten KĂźchen.

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E D I T O R I A L

Foto: Bruno Helbling, Stuhl von Arne Jacobsen by Republik of Fritz Hansen über www.holmsweetholm.ch

Reflexionen Als Mensch ist man mit 90 Jahren alt. Als Wohnzeitschrift auch. Wir nehmen für uns in Anspruch, die älteste Wohnzeitschrift Europas zu sein. Der Vorteil einer Zeitschrift ist es, dass sie sich immer wieder verjüngen kann. Wir haben das übrigens mit unserer Online-Plattform www.metermagazin.com unlängst wieder mal getan. Werfen Sie doch einen Blick rein! «In einer Zeit, die sich gesellschaftlich und politisch stark verändert hat, mit Hang zum immer schnelleren Wandel, braucht es Selbstvertrauen, Mut und Leidenschaft, sich auf immer wieder Neues einzulassen, ohne den roten Faden zu verlieren.» Diesen Mut und diese Leidenschaft attestiert uns die Architektin und Fachjournalistin Judith Raeber, die für Sie ins Archiv gestiegen ist und Ihnen einen Überblick über die Architektur- und Design­ geschichte der letzten 90 Jahre gibt (ab Seite 40). Auch in unseren Architektur- und Wohngeschichten schauen wir zurück. Das Ferienhaus Masescha aus der Feder von Ernst Sommerlad wurde erstmals in der November/Dezember-Ausgabe 1927 des Magazins «Das Ideale Heim» publiziert (ab Seite 54). Die Architektur der Nachkriegszeit war auch ein grosses Thema unserer Zeitschrift. Als Stellvetreter-Objekt präsentieren wir Ihnen das Wohnhaus Grieder-Swarovski, das aufzeigt, dass gute Architektur Bestand hat und auch Um- und Anbauten verträgt (ab Seite 60). Und last, but not least zeigen wir mit einem Objekt in Capri, wie sich die Stilwelten verschiedener Jahrzehnte wunderbar miteinander kombinieren lassen (ab Seite 74). Aufmerksame Leser werden nun beim letzten Abschnitt gestutzt haben. Aber die Angabe der Ausgabe stimmt. Es gibt tatsächlich einen ganzen Jahrgang der Zeitschrift «Das Ideale Heim» anno 1927. Demzufolge können wir dieses Jahr unseren 91. Geburtstag feiern. Im hohenAlter nimmt man es mit den Jahren eben nicht mehr so genau … Gute Lektüre wünscht herzlichst Ausstellungen in Hochdorf | Adliswil Dietlikon | Pratteln | Bern | St. Gallen

ANITA SIMEON LUTZ Chefredakteurin anita.simeon@archithema.ch

Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Editorial

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prämiertes Design massgefertigt seit 1896 swiss made

talsee.ch

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I N H A LT

Generationen

IM GESPRÄCH

Seite 70

Küsnacht

JUWEL VON 1956

Seite 60

Jahr e

90 Seit

e 40

15 Mein Ideales Heim –— Zu Gast bei Sammlungskuratorin Renate Menzi im Museum für Gestaltung. 16 Auslese –— Ausgesuchtes aus Architektur, Design und Kunst. 22 Agenda –— Wichtige Events im Juli und August. 24 Design –— Zum 10-Jahres-Jubiläum präsentiert Sé eine Kollektion mit dem Schweizer Designer Ini Archibong. Capri: Der Architekt Giuliano Andrea dell’Uva hat auf Capri ein Haus gebaut, das die vielen Facetten der Insel widerspiegelt. (Titel: Nathalie Krag / Living Inside)

26 Boote –— Piero Lissoni ist der neue Creative Director von San Lorenzo. 28 Reisen –— Zwei atemberaubende Hotels in Brasilien – eines mitten im Wald, das andere direkt am Meer.

40 Rückschau –— 90 Jahre Architekturund Designgeschichte. 54 Masescha (FL) –— Ein Frühwerk des Architekten Ernst Sommerlad aus dem Jahr 1925. 60 Küsnacht ZH –— Wie Fuhrimann Hächler Architekten eine TheodorLaubi-Villa von 1956 unterirdisch erweiterten. 70 Generationen im Gespräch –— Trix & Robert Haussmann treffen auf Joan Billing und Samuel Eberli. 74 Capri (IT) –— Ein Familiendomizil auf der Insel Capri, so eklektisch wie seine Umgebung.

Fotos: Christian Schaulin (1), Matthias Dietiker (1)

Entree

Wohnen & Architektur

32 Bücher –— Inspirierende Lektüre zu den Themen Essen, Design und Architektur. 34 Atelier –— Zu Besuch im Studio der Produktdesignerin Chantal Bavaud.

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Inhalt

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I N H A LT

Tel Aviv

WEISSE STADT

Seite 114

Spezial Küche

KOCHKUNST

Seite 86

Visite

DIESEL

Seite 128 Spezial «Küche» 86 Möbel –— Die neusten Trends in Sachen Küchenmöbel. 98 Gedeckter Tisch –— Eine Auswahl an nützlichen Trouvaillen, die den Tisch kunstvoll schmücken. 106 Geräte –— Ein Einblick in die neuste Generation von Küchengeräten. 110 Armaturen –— Moderne Armaturen überzeugen mit innovativer Technik und exklusiver Optik.

Inspiration 114 Tel Aviv (ISR) –— Historischen Gemäuern in Tel Aviv wird modernes Leben eingehaucht.

Standards 132 Outdoor –— Eine Architekturreise durch die Schwimmbäder der Schweiz. 136 Zürich –— Am Rennweg werden zwei Häuser aus dem 14. Jahrhundert zu einem zeitgenössischen Ensemble umgebaut – Etappe 2.

Gedeckter Tisch GENUSS PUR

Seite 98

3 Editorial 11 Impressum 12 Köpfe 39 Leseraktion Designrundgang 52 Jubiläumswettbewerb 140 Prämien 154 Vorschau September

Serviceguide 142 Profis 146 Service: Neues auf einen Blick 148 Die Experten 151 Designhotels 152 Adressen

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Fotos: Christian Schaulin (1)

128 Visite –— Kreativdirektor Andrea Rosso führt Diesel auf spannende neue Wege.

Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Inhalt

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KÜCHEN ZUM SOUS-VIDESCHMOREN.

www.rs-schreinerei.ch Eine Küche steht mitten im Leben. Bevor Ihre jedoch realisiert wird, gilt es einiges in Erfahrung zu bringen. Deshalb haben wir in Wohlen ein Küchenlabor entwickelt, in dem sich mit Modulen Grundrisse und Arbeitsabläufe eins zu eins nachstellen lassen. Möchten Sie Ihre zukünftige Küche ausprobieren und testen? Mehr auf rs-schreinerei.ch. Denn massgebend sind immer Sie.

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A U S L E S E Der Atelierhocker geht auf das Jahr 1910 zurück und bezeugt die Anfänge des Unternehmens als Drechslereibetrieb.

GIRSBERGER

Reedition eines Urgesteins Atelierhocker«Modell 111» und «112»

Rückblende

Die Leuchte «Facella» erinnert an alte Zeiten: Für ihr Design liess sich der Gestalter Oliver Schick von tragbaren Laternen aus der Vergangenheit inspirieren und entwickelte eine zeitgenössischere Version. Bei der Verarbeitung der reduzierten, grafischen Stücke kommen traditionelle Techniken und hochwertige Materialien zum Einsatz. www.dua-collection.de

Perfektes Solo Workaholic Dass Sie bald «Thank God it’s Monday!» sagen werden, ist durchaus möglich! Manerba lanciert das Möbelsystem «Apollo», welches das Klima am Arbeitsplatz positiv zu beeinflussen vermag. Die Stücke sind extrem funktionell, haben dank erlesenen Materialien angenehme Arbeitsflächen und muten gleichzeitig optisch leicht und inspirierend an. www.manerbaspa.com

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Mit «Nex Box» bietet der deutsche Hersteller Piure ein Möbel, mit dem individueller Einrichtung keine Grenzen mehr gesetzt sind. Von Einzelboxen bis zu kreativ geplanten Kombinationen sind diverse Varianten erhältlich, und vielfältige Farb-, Front- und Grössenoptionen machen die einfach versetzbaren Boxen zur perfekten Wahl für jede Einrichtungssituation. www.piure.de

3 Fotos: Michael Himpel (1)

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Der erste Meilenstein, mit dem sich Girsberger den Weg vom anfänglichen Drechslereibetrieb zum Möbelhersteller ebnete, war ein Patent für die Mechanik zur Höhenverstellung von Stühlen. Zeuge dieser Entwicklung ist der originale Atelierhocker, den das Unternehmen Anfang des 20. Jahrhunderts lanciert hatte und der 2018 neu aufgelegt wird. Er ist als «Modell 111» in normaler Höhe sowie als «Modell 112» in einer hohen Ausführung erhältlich und harmoniert problemlos mit zeitgemässen Einrichtungen. Das einst revolutionäre Möbelstück ist in natur- oder nussbaumfarbener Eiche erhältlich und wird nach Wunsch mit einem gepolsterten Sitz mit allen Bezugsmaterialien aus der Girsberger-Kollektion angefertigt. SN Girsberger AG, Bernstrasse 78, 4922 Bützberg, T 062 958 58 58, www.girsberger.com

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Mit dem Combi-Steam kocht man gerne. V-ZUG erleichtert Ihnen das Kochen mit einfachen und individuellen Lösungen. Der neue Combi-Steam MSLQ ist das weltweit erste Gerät, das konventionelle Beheizungsarten, Dampf und Mikrowelle in sich vereint. So macht schnelles und gesundes Kochen Freude: vzug.com

Schweizer Perfektion für zuhause

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A U S L E S E In den Räumlichkeiten treffen ursprüngliche und neugestaltete Architektur aufeinander.

VOLLENDUNG

Fondazione Prada in Mailand Eröffnung «Torre» Der Mailänder Sitz der Fondazione Prada befindet sich in einer ehemaligen Destillerie im Süden Mailands. Seitdem die Fondazione Prada 1993 gegründet wurde, gesellten sich zu den sieben bereits bestehenden Gebäuden noch drei weitere. Zusammen bilden sie eine Hochburg für zeitgenössische Kunst, Architektur und Kultur, die dem Publikum mit Permanent- und Wechselausstellungen offensteht. Im April 2018 wurde nun der letzte Teil feierlich eröffnet. Der 60 Meter hohe, architektonisch vielseitig konzipierte Turm «Torre» erstreckt sich über eindrückliche 19 000 Quadratmeter. Er beinhaltet sechs Ausstellungslevels, ein Restaurant und eine Bar. Nebst dem individuellen Besuch sind auf Anmeldung auch geführte Touren möglich. Fondazione Prada, Largo Isarco 2, IT-20139 Mailand, www.fondazioneprada.org

Die Dauerausstellung «Atlas» umfasst Werke der einzigartigen und vielseitigen «Prada Collection».

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Gute Fahrt

Familienzuwachs Beste Grüsse

Das Wichtigste an Grusskarten ist sicherlich der geschriebene Inhalt. Und wenn sie gleichzeitig über ein einzigartiges Motiv verfügen, erhalten die Botschaften noch mehr Wert. So wie die Karten der «Artist Collection» von Hieronymus, auf denen Porträts berühmter Künstler abgebildet und die hochwertig im Siebdruck veredelt sind. www.hieronymus-cp.com

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Der amerikanische Gestalter Paul ­McCobb wird Teil der Design-Familie von Fritz Hansen: Seine 1953 entworfenen «Planner»-Beistelltische werden neu aufgelegt und zeichnen sich durch geradliniges und gleichzeitig unverkennbares Design, grosse Originalität mit kleinen, aber wichtigen Details und beständige Qualität aus. www.fritzhansen.com

Fotos: Ugo Dalla Porta (1)

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Die neueröffnete Gotthard-Raststätte in Fahrtrichtung Süd sorgt für pure Entspannung auf Reisen. Das architektonisch eindrucksvolle Gebäude bietet neben einem grandiosen Ausblick ein grosszügiges Restaurant mit natürlichen, einheimischen Produkten, stilvolle sanitäre Anlagen, ­einen Spielplatz und eine hochmoderne ETankstelle. www.gotthardraststaette.ch

Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Auslese

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Anz_


Wanderausstellung Der dänische Architekt Jørn Utzon, dessen ikonische Werke seine Faszination für die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur widerspiegeln, wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass wird im Utzon Center in Aalborg in Zusammenarbeit mit dem skandinavischen Textilhersteller Kvadrat eine Ausstellung über seine wichtigsten Werke eröffnet. Nach weiteren Zwischenstopps in Kopenhagen und Sydney wird die Exposition 2019 auch in der Schweiz haltmachen. www.kvadrat.dk

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UNSERE BODENKERAMIK. EIN ECHTER HINGUCKER.

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Lebhaft

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Das Interiordesign-Label Petite Friture kreiert seine Kollektionen stets in Zusammenarbeit mit jungen Designtalenten. Für das fröhliche Motiv der «Jetlag»-Tapete zeichnet die französische Illustratorin Lisa Laubreaux verantwortlich. Die grafischen Musterungen erwecken die Wände zum Leben und lassen viel Raum für die Vorstellungskraft des Betrachters. www.petitefriture.com

Wir verwandeln Ihr Zuhause in einen Hingucker. Als Spezialistin für Beläge aus Keramik, Naturstein und Holz bieten wir alles für die Heimverschönerung. Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen, wo wir Sie in allen Fragen rund um das Thema Wand- und Bodenbeläge beraten. Werfen Sie doch ein Auge auf www.hgc.ch

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90 Jahre

Inneres Titelbild der Juni-Ausgabe 1994 zum Thema Schweizer Möbel.

Scheinbar mühelos und immer aktuell hat sich Das Ideale Heim im Schweizer Medienwald behauptet – ein Grund für einen Rückblick mit wichtigen Bauten, relevanten Inneneinrichtungen und Möbelentwürfen seit 1928. Mit einem feinen Gespür für das Besondere haben die Redakteure und Mitarbeiter seither eine sorgfältige Auswahl aus internationalen Tendenzen und Schweizer Beispielen aufgezeigt. In einer Zeit, die sich gesellschaftlich und politisch stark verändert hat, mit Hang zum immer schnelleren Wandel, braucht es Selbstvertrauen, Mut und Leidenschaft, sich auf immer wieder Neues einzulassen, ohne den roten Faden zu verlieren. Text: Judith Raeber, Fotos: zVg

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Rückschau

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AUSSTELLUNG In diesen Jahren liegt die wichtigste Aufgabe der Architekten im kostengünstigen städtischen Wohnungsbau, wo Wohnungen auch für Arbeiter und Angestellte erschwinglich sein müssen. Im Vordergrund stehen Siedlungsbauten und industrielle Serienproduktion. Architektonische Grundlage ist die neue Sachlichkeit, die äussere Form soll der Funktion des Gebäudes entsprechen. Massgebend für den Siedlungsbau zeichnet die Siedlung Dammerstock in Karlsruhe unter der Leitung von Walter Gropius. Eindrücklichstes Beispiel für die beginnende Moderne in der Architektur ist die Weissenhofsiedlung in Stuttgart mit Bauten von Ludwig Mies van der Rohe, Le Corbusier, Peter Behrens, Hans Scharoun und weiteren bekannten Architekten. In der Schweiz haben Max Ernst Häfeli und Werner Max Moser mit der Siedlung Neubühl einen entscheidenden Schritt Richtung Zukunft getan. Ausstellung Schweizer Städtebau Kunsthaus Zürich Max Ernst Häfeli & Werner Max Moser, Interieur Neubühl 1928–1932

ARCHITEKTUR

INTERIEUR

Fotos: Grete Hubacher, gta Archiv (1); Embru (1); Ausstellungsplakat Kunsthaus Zürich (1)

Alfred Roth, Stahlrohrbett Embru 1927/28

Weissenhofsiedlung Stuttgart 1928

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MÖBEL/DESIGN

1928

Die Architektur als soziales Experiment

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Die Rasenfläche vor der L-förmigen Villa liessen die Architekten unterbauen. Durch den Felsengarten mit Findlingen, die man beim Aushub fand, führt der Weg in die neuen Räume (Skulptur im Garten: Thomas Kiesewetter)

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Galerist Damian Grieder und seine Frau Melanie GriederSwarovski, als Künstlerin international bekannt unter dem Namen Melli Ink, liessen ihr Juwel der Nachkriegsmoderne um lichte Arbeits- und Ausstellungsräume ergänzen.

Kunst-Griff

Einer Theodor-Laubi-Villa von 1956 verpassten FUHRIMANN HÄCHLER ARCHITEKTEN einen unterirdischen Erweiterungsbau für die Kunst. Fotos: Christian Schaulin, Produktion & Text: Kristina Raderschad

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ROBERT HAUSSMANN

TRIX HAUSSMANN

G E N E R A T I O N E N I M G E S P R Ä C H JOAN BILLING

SAMUEL EBERLI

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Generationen im Gespräch

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T R I X & R O B E RT H A U S S M A N N

J O A N B I L L I N G S A M U E L E B E R L I

Eine innere Passion als Erfolgsgeheimnis Zwei Generationen finden an einem Tisch zusammen und sprechen befruchtend über ihre Arbeit und die Wichtigkeit des Kulturerbes. Redaktion & Interview: Roland Merz, Fotos: Matthias Dietiker

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as Werk von Trix und Robert Haussmann ist in seiner Vielschichtigkeit und Komplexität kaum zu übertreffen. In den letzten beinahe sechs Jahrzehnten haben die Architektin und der Innenarchitekt die Wohnkultur weit über die Schweizer Grenzen nachhaltig geprägt. Im Rahmen des Kulturerbe-Jahres 2018 hat die Vereinigung der Schweizer Innenarchitekten das Werk der Haussmanns geehrt. Auch die Designerin Joan Billing und der Architekt Samuel Eberli von Design+Design sind eingetaucht in das Schaffen dieser Protagonisten der Schweizer Wohnkultur. Am Ende ihrer Recherche stehen eine Publikation und eine Ausstellung. Beide Paare haben eines gemein: Sie machten ihre Leidenschaft zur Berufung – ein befruchtendes Gespräch zweier Generationen.

JOAN BILLING: Den Austausch zwischen verschiedenen Generationen erachten wir als enorm wichtig. Junge Designer brauchen Vorbilder, die ihnen Wissen und Werte vermitteln. Uns geht es um dieses Wissen. Wir nennen es Kulturerbe – Designerbe. TRIX HAUSSMANN: Dieser Austausch ist wichtig. Bemerkenswert ist, dass es immer eine Generation überspringt. Die nächste Generation hat jeweils Mühe mit den direkten Vorgängern. Nun sind es die Enkel, die sich für die damalige Arbeit interessieren. Wenn man mit dem Gedankengut der Vorgänger aufgewachsen ist, muss man sich davon befreien und sieht so die Qualitäten wohl nicht. Man sucht eine andere Richtung. SAMUEL EBERLI: Ihr wart Nachkriegskinder und habt die Moderne nicht direkt miterlebt – eher wiederentdeckt. Und

Trix Haussmann, die an der ETH Zürich Architektur studiert hat, bildet seit mehr als 50 Jahren mit ihrem Mann Robert ein kongeniales Kreativduo.

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Samuel Eberli studierte an der ETH Zürich Architektur und gründete 2007 mit Joan Billing Design+Design.

habt am Ende einen ganz anderen Weg eingeschlagen – und trotzdem spürt man eure Wurzeln sehr stark. TH: Dies ist tatsächlich ein Fundament. Dieses kriegten wir vermittelt, und darauf haben wir aufgebaut. Und natürlich hatte ich dann den Drang, etwas selber zu kreieren. ROBERT HAUSSMANN: Als ich an der Kunstgewerbeschule in Zürich studierte, war in den Magazinen der Heimatstil – dieses Geschnitzte – omnipräsent. Dies hat mich zutiefst nicht angesprochen. Da waren die Bauhausmoderne sowie die Bewegungen in Frankreich, Belgien und England wie eine

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Von der Terrasse auf der Meerseite des Hauses blickt man auf den lebendigen, touristischen Teil der Insel. (Sofa: Kettal; Sessel: ÂŤButterflyÂť)

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Eklektisch

Ein Familiendomizil in Capri widerspiegelt die verschiedenen Gesichter der Insel aussen wie innen auf einfĂźhlsame Art und Weise. Text und Redaktion: Sabine Neuhaus auf Grundlage von Sonia Cocozza, Fotos: Nathalie Krag / Living Inside

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Köstliche Küchen Glücklicherweise verderben viele Köche den Brei nicht tatsächlich – in den folgenden Küchen möchte nämlich jedermann wirken dürfen. Redaktion: Sabine Neuhaus, Mirjam Rombach & Anita Simeon Lutz

Poliform Dass intelligente technische Funktionen und Details und ein einzigartiges Design in Küchen problemlos koexistieren können, beweist der italienische Spezialist Poliform mit dem Modell «Phoenix». Die Küche überzeugt optisch mit ihren kontemporären, geradlinigen Formen und hochwertigen Materialien. Ausserdem ist es den Gestaltern gelungen, aus den eigentlich rein funktionalen Kerben zum Öffnen der Schubladen und Schränke ein charakteristisches ästhetisches Detail zu machen. www.poliform.it

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Spezial Küche

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Sabag Der Schweizer Profi für Baustoffhandel Sabag fertigt massgeschneiderte Küchen an, die den individuellen Wünschen und Bedürfnissen seiner Kunden entsprechen. Er erschafft Räume für gemeinsames Arbeiten und Verweilen, wie dieses lebendige und natürliche Modell belegt: Dank der Kombination aus schlichten Oberflächen, zurückhaltenden, harmonischen Farben und funktionalen Details finden Produktivität und Genuss gleichermassen darin Platz. www.sabag.ch

Elbau Die vor über 50 Jahren gegründete Firma Elbau gehört zu den führenden Küchenherstellern der Schweiz und beweist ihre langjährige Erfahrung und ihr aussergewöhnliches Know-how mit intelligenten und stilvollen Lösungen. So vereint ein Modell beispielsweise Küche und Wohnraum und sorgt damit für eine optimale Ausnutzung der Fläche: Auf der Hinterseite des Küchenschranks mit eingebauten Geräten befindet sich eine Garderobe mit Kleiderstange, Beleuchtung, Sitzgelegenheit und Schubladen und vereint damit zwei wichtige Funktionen in einem einzigen Möbelstück. www.elbau.ch

Herzog Das furnierte Echtholz aus Nussbaum verleiht dieser Küche des Schweizer Unternehmens Herzog einen aussergewöhnlichen, warmen Charakter. Neben dem eleganten Design bietet das ­Modell diverse weitere Vorzüge: In seiner Rückwand verbergen sich moderne Geräte und viel Stauraum für Zubehör sowie ein praktisches, begehbares Reduit. Während die Küchengeräte genutzt werden, lassen sich die Türen seitlich verstauen. Die Arbeitsplatte aus gegossenem Beton ist robust und langlebig und bietet aussergewöhnlich viel Platz für gemeinsames Arbeiten. www.herzog-kuechen.ch

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Poggenpohl Der Eindruck, dass das Küchenmöbel «+Venovo» zu schweben scheint, ist nicht auf den Genuss von zu viel Wein, sondern auf das einzigartige Design des Möbelstücks zurückzuführen. Die elegante Neuheit von Poggenpohl wird von zwei schlanken Bügeln und einem unsichtbaren Gestell getragen und scheint daher im Raum zu schweben. Sämtliche Geräte und Funktionen sind unauffällig im filigranen Korpus organisiert. www.poggenpohl.com

Sanitas Troesch Sanitas Troesch empfiehlt sich seinen Kunden als «Haus der Küche – Haus der Vielfalt» und vereint vier renommierte Küchenmarken unter einem Dach, die vom preiswerten bis zum Top-Segment alle Ansprüche abdecken. Die Küchen der deutschen Linie «Nobilia» überzeugen mit modernem Design und grosszügigen Stauräumen zu erschwinglichen Preisen und können auf vielfältige Weise, individuell geplant und gestaltet werden. In den inspirierenden Ausstellungen des Schweizer Unternehmens werden sämtliche Küchenlösungen präsentiert sowie fachkundige, weiterführende Beratungsgespräche angeboten. www.sanitastroesch.ch

Kissling Ob es sich um eine Küche für den bevorstehenden Um- oder Neubau handelt, jedes Projekt des Schweizer Küchenspezialisten Kissling ist einzigartig und auf individuelle Bedürfnisse und Ansprüche zugeschnitten. In engem Kontakt mit den Kunden entwickeln die erfahrenen Planer optimale Küchenlösungen, die im hauseigenen Fabrikationsbetrieb hergestellt werden. www.kissling-reiden.ch

Brunner Edle Materialien, intelligente Funktionen und ein einzigartig stimmiges Gesamtbild in verschiedenen Preissegmenten zeichnen die Arbeiten des Schweizer Familienunternehmens Brunner Küchen aus. Sämtliche Küchenlösungen verfügen über Details in Sachen Materialien, Farben oder Verarbeitung, die so optimal aufeinander abgestimmt sind, dass sie den Raum besonders hochwertig erscheinen lassen. So wurden die dunklen Chromstahlfronten der zu schweben scheinenden Kücheninsel eines Modells beispielsweise in Verarbeitung und Schliff der dazugehörigen Arbeitsfläche angepasst. www.brunner-kuechen.ch

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Spezial Küche

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Ulrich W. Siekmann leitet das Familienunternehmen in dritter Generation seit 1994.

ULRICH W. SIEKMANN

Geschäftsführender Gesellschafter, SieMatic

Während der Eurocucina in Milano wurde die neue SieMatic Pure vorgestellt.

Mitte Mai wurde die neue Ausstellung SieMatic am Schiffbau in Zürich eröffnet. Betrieben wird der Showroom von der SM Küchen Design AG, die bereits seit 1979 offizieller Vertriebspartner der SieMatic-Küchen in der Schweiz ist. Am Anlass trafen wir den geschäftsführenden Gesellschafter von SieMatic, Ulrich W. Siekmann. Herr Siekmann, sind Sie zufrieden mit dem neuen Auftritt von SieMatic in Zürich? ULICH W. SIEKMANN: Ja, sehr. Diese Räume bringen das Wesen einer SieMatic-Küche voll und ganz zur Geltung. Wie wichtig ist der Schweizer Markt für die SieMatic AG? UWS: Nebst unserem Heimmarkt Deutschland ist der Schweizer Markt ein sehr wichtiger und mit der SM Küchen Design AG haben wir einen langjährigen, verlässlichen Partner, auf den wir auch in Zukunft bauen dürfen. Die Schweizer haben einen

sehr hohen Anspruch an die Qualität eines Produktes, was wir gerne bedienen. Ende letzten Jahres hat die chinesische NisonGruppe die Mehrheit bei SieMatic übernommen. Was hat sich seither verändert? UWS: Für die europäischen Märkte hat sich nichts verändert. Die SieMatic-Küchen werden nach wie vor in unserem Werk in Löhne hergestellt. In einem für die gesamte Küchenbranche herausfordernden Marktumfeld bietet jedoch der asiatische Markt grosses Wachstumspotenzial für Hersteller von Premiumküchen. Dieses Potenzial will SieMatic künftig noch besser ausschöpfen und gemeinsam mit der familiengeführten Nison-Gruppe das Vertriebsnetzwerk im Schlüsselmarkt China gezielt ausbauen. Ziel ist es, das Wachstum global zu beschleunigen und SieMatic als führende Premium- und Luxusmarke für Küchensysteme zu positionieren. www.siematic.ch

Echte Köche kochen mit Stahl Customized Edelstahl Arbeitsplatten werden exakt auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten und stehen für Qualität, Robustheit und Ästhetik. www.franke.ch/inox-arbeitsplatten

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G E D E C K T E R

T I S C H

Tafelfreuden Das Ideale Heim präsentiert eine Ansammlung erlesener Teller und Tassen, die wir wohl alle gerne im Schrank hätten. Redaktion: Mirjam Rombach

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Gedeckter Tisch

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1 Schneid: Die preisgekrönte Keramikserie «Unison» wird in Deutschland handgefertig. Nur die Innenseite der pigmentgefärbten Stücke wird glasiert. www.schneid.org

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2 Helga Ritsch: Kunst der Einfachheit – die Zürcher Keramikerin kreiert Stücke von zeitloser Eleganz und Formschönheit. www.helga-ritsch.ch 3 Rosenthal: Die Kollektion «Moon» von Jasper Morrison besticht durch ihre schlichte Gestaltung und die weiche Formensprache. www.rosenthal.de

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4 Meissen: Mit der Serie «Faces» setzt Meissen eigens angefertigte Illustrationen Otto Drögslers auf Wandtellern um. www.meissen.com 5 Lyngby: Die DNA des dänischen Porzellanherstellers bleibt in den neuen Kerzenhaltern des Designstudios Formgiverne unverändert minimalistisch. www.lyngby.com 6 Andrea Baumann: Die feinen Stücke des Goldrandservices werden in Österreich «händisch» aufgebaut, das Flüssiggold wird eingebrannt. www.andreabaumann.at 7 Le Morandine: Die ikonische Vasenkollektion der Designerin Sonia Pedrazzini ist eine Hommage an den Maler Giorgio Morandi. www.lemorandine.it

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G E R Ä T E

An den Herd Dank smarten Funktionen und eleganter Optik macht die neuste Generation von Kochherden, Backöfen und Kühlschränken die Küche zu jedermanns Lieblingsort. Redaktion: Mirjam Rombach & Sabine Neuhaus

SUBZERO

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Ob ein Gas-, Grill- oder Wokfeld – mit den integrierbaren Kochfeld-Modulen kann ein professionelles Arbeitsumfeld kreiert werden. www.subzero-wolf.de

Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Geräte

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V-ZUG

BORA Das intelligente «Bora Professional»-Abzugsystem ist neu nicht mehr nur als flexibles, individuell kombinierbares System, sondern zudem als Plug&Play-Version erhältlich, bei der Motor und Kochfeldabzug eine Einheit bilden. www.bora.com

Die edle Design-Ausführung «Pureness» ist für ausgewählte Küchengeräte erhältlich und begeistert mit klarer Eleganz. www.vzug.ch SIEMENS

Mit modernem Display, Speed- und AutomatikFunktionen und der Vernetzung über eine App ist der «iQ500»Herd rundum fit für das digitale Zeitalter. www.siemens.ch

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MIELE Das Kommunikationssystem «Wesco Connect» vernetzt die Dunstabzugshaube des Anbieters mit anderen Geräten. www.wesco.com

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Die eleganten, individuell kombinierbaren «Side by side»-Lösungen aus Standardgeräten wie Kühl-, Gefrier- und Weinschrank sind neu in edler, schwarzer Blackboard-Edition mit schwarzer Glasoberfläche erhältlich. www.miele.ch

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A R M A T U R E N

Laufen lassen Kaltes, klares Wasser ist im Sommer eine Wohltat. Doch Armaturen können heute weit mehr als dies – ein Einblick. Redaktion: Mirjam Rombach

VOLA

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Der dänische Armaturenhersteller koppelt hochmoderne Industrieproduktion mit sorgfältigem Handwerk. Im Bild die Zweilocharmatur «590H». www.vola.ch

Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Armaturen

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QUADRODESIGN

FRANKE Die Becken und Spülen der Linie «Mythos» stehen für zeitloses Design und kompromisslose Qualität. Prägnante Formen verleihen den Komponenten einen zurückhaltend eleganten Look. Im Bild zeigen wir eine Ausführung in Anthrazit. www.franke.ch

Nickel, Edelstahl, Gold oder Messing – «FinishPlus»-Oberflächen strahlen Exklusivität aus und bieten Gestaltungsmöglichkeiten in der Küche. www.axor-design.com

Die Edelstahlarmatur «Modo» garantiert eine präzise Flussregulierung und ist in verschiedenen Höhen erhältlich. www.quadrodesign.it

AXOR

DORNBRACHT

QUOOKER «Quooker Flex» mit ausziehbarem Zugauslauf und kräftigem Wasserstrahl deckt sämtliche Einsatzbereiche ab. www.quooker.ch

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«Connected Kitchen» verfügt über drei Steuerungseinheiten: einen Fusssensor, die Steuerung per Sprachbefehl und digitale Smart Tools. Damit kann die Reinigung von Salatköpfen und Rhabarberstängeln digital reguliert werden. www.dornbracht.com

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The Modern Movement

Tel Aviv Das 100-Jahr-Bauhaus-Jubiläum 2019 wird auch in Israel gefeiert: In der White City Tel Aviv steht mit rund 4000 Gebäuden im internationalen Stil deren weltweit grösste Ansammlung.

STADTSTRÄNDE

Fotos: Christian Schaulin, Produktion und Text: Kristina Raderschad

Von Jaffas Altstadt aus hat man den Blick auf die Skyline und die Stadt­ strände von Tel Aviv. 1950 wurden beide Städte zum heutigen Tel Aviv-Jaffa vereinigt.

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Das Ideale Heim im Juli/August 2018 — Tel Aviv (ISR)

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BAUHAUS CENTER

JAFFA, ALTSTADT

T

el Aviv boomt. Die 500 000-Einwohner-Metropole am Mittelmeer pflegt einen entspannten Lebensstil, frönt dem ausgelassenen Beachlife an ihren kilometerlangen Stadtstränden, ist stolz auf ihre tolerante und lebendige Partyund Nightlife-Szene und ihre international gefeierte Küche, die gleichzeitig regional und global, jahrtausendealt und ganz jung ist. Starköche wie Yotam Ottolenghi oder Eyal Shani haben israelische Köstlichkeiten weltbekannt gemacht. Letzterer betreibt neben sieben brummenden Lokalen in Tel Aviv mitterweile auch Restaurants in Paris, Wien, Melbourne und New York. Mit einer spannenden Kunst- und Designszene, dem prallsten Kulturangebot und den besten Jobmöglichkeiten im Land zieht die drittgrösste Wirtschaftsmetropole des Nahen Ostens (nach Abu Dhabi und Kuwait-Stadt) gleichermassen Israelis wie Touristen und Investoren aus aller Welt an. Die Stadt verzeichnet aktuell rasant steigende Immobilienpreise – und einen wahren Bauboom. «Wohin man schaut: Baustellen überall. Das hat es hier in der Form noch nicht gegeben», stellt Dr. Micha Gross vom Bauhaus-Center Tel Aviv fest. «Von den 1960er-Jahren bis zur Jahrtausendwende ist in der Innenstadt nicht viel passiert, das hatte vor allem wirtschaftliche Gründe. Nun wird dieser Teil Tel Avivs zusehends aufgehübscht und verdichtet, die Bevölkerung nimmt stetig zu – und das Geld

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TAIZU

ARCHITEKTURKLASSIKER

ROTHSCHILD BOULEVARD

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