UMBAUEN+RENOVIEREN 01/2018

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UMBAUEN+RENOVIEREN

UMBAUEN

JANUAR/FEBRUAR WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH CHF 8.50

+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG

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WELT DER KÜCHEN

Kochwerkstatt und Wohnküche à la carte

UMNUTZUNG EINER SCHEUNE

ARCHITEKTURPREIS

Bauernhäuser: Wohnen mit Charakter und viel Platz

Schweizer Präzision und englischer Charme

Der beste Umbau

GEWUSST WIE

Die 12 Finalisten im Porträt

Finanzspritze aus der Vorsorge

Der beste Umbau: Die 12 Finalisten Spezial: Küchen

Bauernhäuser

Wohnen mit Charakter und viel Platz in Gebäuden mit landwirtschaftlicher Vergangenheit

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Die Faszination Küche beginnt mit Miele. Foto: Jürg Zimmermann

Ausgezeichnete Qualität trifft auf innovative Technologie und zeitloses Design: Mit Einbaugeräten von Miele wird Ihre Vision einer perfekten Küche Wirklichkeit. Erleben Sie langanhaltende Frische, genussvolle Zubereitungen und brillantes Geschirr Tag für Tag. Miele. Für das, was wir besonders lieben. www.miele.ch

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EDITORIAL

Ein Tag auf dem Land Als ich an jenem Septembermorgen zum Fotoshooting in den Thurgau gefahren bin, wusste ich noch nicht, was mich erwartete. Das Wetter war sich noch nicht sicher, ob es uns gnädig sein oder den von der Natur erhofften Regen bringen sollte. Der Architektin und Bewohnerin Eleonore Poullet de Lavallière würde ich gleich zum ersten Mal begegnen. Immerhin hatte ich durch Schnappschüsse des Fotografen ­Lorenz ­Cugini einen Eindruck vom Haus – und der war so überzeugend gewesen, dass wir uns für eine Publikation entschieden hatten. Der Tag wurde ein voller Erfolg. Nicht nur, dass das Wetter sein Bestes gab, das Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert bot uns dermassen viele Sujets, dass eine Auswahl nicht leicht fiel. Eleonore hat das Haus durch eine feinfühlige Renovation des Wohnteils und geschicktes Einstellen von Wohnkuben in die Scheune zu einem ganz besonderen Zuhause gemacht (ab Seite 44). Und obwohl die Fotoshootings aufgrund der vielen Eindrücke und der hohen Konzentration, die sie erfordern, durchaus anstrengend sind, so geben sie uns die unersetzliche Möglichkeit, einen ganzen Tag vor Ort zu verbringen und ein Gebäude zu erspüren. Wenn man dann auch noch die berühmte französische Gastfreundschaft – Eleonore stammt aus Paris – geniessen darf, dann kann man wahrlich von einem gelungenen Tag sprechen. Herzlichen Dank, Eleonore und Lorenz! Der zweite Report führte uns zurück in den Kanton Zürich, wo der Architekt Marco Naef für eine Familie ein historisches Bauernhaus in mehreren Etappen umgebaut hat (ab Seite 58). Und meine Kollegin Silvia Steidinger hat auf ihrer letzten Englandreise einen Abstecher in die Grafschaft Surrey gemacht, um dort den aufwändigen Umbau einer alten Scheune durch den Schweizer Architekten Herbert Bruhin kennenzulernen, in dem Schweizer Präzision mit englischem Charme verschmilzt (ab Seite 68). Eine Reise durch die Welt der Schweizer Architektur durften wir auch bei der Auswahl der Projekte für die Finalrunde unseres Architekturpreises Der beste Umbau 2018 unternehmen. Aus 93 eingereichten Projekten haben wir gemeinsam mit der Fachjury zwölf für die Endausscheidung nominiert. Ab Seite 9 zeigen wir Ihnen alle Nominierten im Porträt. Die Fachjury wird daraus den besten Umbau küren und den Preis im Januar an der Swissbau in Basel verleihen. Auch Sie können Ihre Stimme für Ihr Lieblingsprojekt abgeben und so einem der Projekte zum Gewinn des Publikumspreises verhelfen. Wir zählen auf Ihre Teilnahme!

statt

Foto: Jürg Zimmermann

Hauptstrasse 45 CH – 6260 Reiden Tel 062 749 50 00 Britta Limper, Chefredaktorin

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www.kissling-reiden.ch

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ARCHITEKTURPREIS

Der beste Umbau

INHALT

Die 12 Finalisten im Porträt

JANUAR/FEBRUAR 2018 Der beste Umbau

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Die Finalisten. Gesucht wird «Der beste Umbau 2018»! Diese zwölf Projekte haben es in die Endausscheidung um den Jury- und den Publikumspreis sowie den Sonderpreis Energie geschafft.

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nterwegs. Verlegerin ­Felicitas Storck besuchte U Stampa – das Heimatdorf der Künstler Giovanni und Alberto Giacometti. I nspiration. Ein buntes Sammelsurium aus ­aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums ­Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Unsere Veranstaltungstipps. Aus Emils Bücherregal. SpannendeLektüre für die kalten Wintertage. Porträt. Ein Besuch im frisch bezogenen Büro von Walther Mentha Architekten.

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Spektrum

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Thema Bauernhäuser

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wei, die sich gefunden haben. Der gelungene Z Umbau eines Thurgauer Bauernhauses aus dem 19. Jahrhundert durch die Architektin Eleonore Poullet de Lavallière. Nachgefragt. Kaufmann Widrig Architekten gehen auf unsere Fragen zu den Herausforderungen beim Umbau von Bauernhäusern ein. Aus dem Dorf in der Stadt. In Etappen hat der Architekt Marco Naef für eine junge Familie ein einstiges Bauernhaus in Winterthur umgebaut. Ein Schweizer in England. Inmitten der ländlichen Idylle der Grafschaft Surrey hat der Schweizer Architekt Herbert Bruhin eine ungenutzte Scheune in Wohnraum verwandelt.

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Inhalt

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Spezial Küchen 78

üchenfreuden. Wissenswertes für die Planung K einer neuen Küche. 82 Kochvergnügen. Küchen, die durch ihr attraktives Design und ihre Funktionalität überzeugen. 92 Ganz schön einfach. Der neuste Clou des Innerschweizer Küchenherstellers Orea. 94 Meilensteine des Designs. Poggenpohl feiert sein 125-jähriges Firmenbestehen. 96 Die Welt des Wassers. Die neusten Becken und Armaturen für die perfekten Spülen. 100 Vom Ende des Teekessels. Das erfolgreiche ­Unternehmen Quooker im Fokus. 102 Kochen leicht gemacht. Aktuelle Küchengeräte. 108 Für gute Luft. Dafür sorgt der ins Kochfeld ­integrierte Dunstabzug von Wesco.

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Fokus

G ewusst wie. Jürg Zulliger zum Bezug von ­Vorsorgegeldern für Renovationsprojekte. 116 Swiss made. Ein Blick auf die über 250-jährige Firmengeschichte von Roviva Roth & Cie. 118 Menschennah. Ein Gespräch mit Remo Derungs, neuem Präsidenten der Vereinigung Schweizer Innenarchitekten/Architektinnen VSI.ASAI. 120 Alle zusammen. Collaboration, so lautet das übergeordnete Motto der diesjährigen Swissbau mit Schwerpunkt auf Digitalisierung. 126 Schlusspunkt. Im Engadin lädt eine Kunst­galerie der besonderen Art zur Besichtigung – ein sanft sanierter Stall, die Stalla Madulain. 7 Impressum 42 Wettbewerb 128 Adressen 129 Branchenverzeichnis 130 Vorschau

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Titelfoto: Lorenz Cugini, Umbau Eleonore Poullet de Lavallière, S. 44 Fotos im Inhalt: Basile Bornand, Beat Bühler, Kaufmann Widrig Architekten, Knoll, Roviva, Suter Inox

Inhalt

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Die  nominierten Umbauten

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Aus 93 Eingaben haben Redaktion und Fachjury zwölf Projekte in die Finalrunde gewählt. Diese konkurrieren nun um den Jurypreis, den Sonderpreis Energie und den Publikumspreis. Für Letzteren können Sie ab sofort abstimmen. 10 Der beste Umbau

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Die Publikumswahl

Stimmen Sie für Ihren Favoriten und gewinnen Sie auch selbst! Auf www.architekturpreise.ch, mit dem Talon auf Seite 24 oder an der Ausstellung zum Architekturpreis an der Swissbau (Messe Basel, 16. bis 20. Januar 2018).

Die Preisverleihung

Die Fachjury bestehend aus Christian Hönger, Thomas Kaeppeli, Mia Kepenek, Gerold Kunz und Karl Viridén kürt die Gewinner des Jurypreises und des Sonderpreises Energie. Die Preise werden am 18. Januar 2018 an der Swissbau verliehen. Alle ausgezeichneten Projekte werden in der nächsten Ausgabe von Umbauen + Renovieren publiziert.

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1 Althaus Architekten, Bern Umbau und Erweiterung Ferienhaus in Scharnachtal BE 2 Buchner Bründler Architekten, Basel Umbau Wohnhaus in Greifensee ZH 3 Christ & Gantenbein, Basel, und Sven Richter Architekt, Basel Sanierung und Restaurierung Wohnhaus in Küsnacht ZH 4 Diethelm & Spillmann, Zürich Umbau Terrassenhauswohnung in Zürich ZH 5 Käferstein & Meister Architekten, Zürich Umbau Bauernhaus am Zürichsee ZH 6 Krähenbühl Architekten, Davos Umbau Wohnhaus in Davos Clavadel GR 7 lilitt bollinger studio, Basel Umbau Ferienhaus in Wohnhaus in Obstalden GL 8 Michael Hemmi Architekt, Haldenstein Umnutzung Stallscheune in Vignogn GR 9 Oliver Brandenberger Architekten, Basel Umbau und Erweiterung Eckwohnhaus in Pratteln BL 10 Oliver Christen Architekten, Baden Umbau und Erweiterung Wohn- und Ferienhaus in Erstfeld UR 11 sabarchitekten (heute: Salathé Architekten, Basel, und Reuter Architekten, Basel) Umbau und Aufstockung Stadthaus in Basel BS 12 Wülser Bechtel Architekten, Zürich Umbau Wohnhaus in Brugg-Windisch AG

Der beste Umbau

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Überzeugender Dialog zwischen historischen Fragmenten und moderner Backstein-Architektur.

Fotos: Santa Maria de Vilanova de la Barca ©Adrià-Goula, Redaktion: Silvia Steidinger

I NS PI RAT ION

Das Projekt «Santa Maria de Vilanova de la Barca» ging als Sieger bei den Sanierungen hervor.

Fritz-Höger-Preis Backstein-Architektur Seit einigen Jahren erlebt die Backsteinarchitektur ein bemerkenswertes Revival. Entsprechend vieler Eingaben ­konnte sich der 2017 zum vierten Mal ausgelobte Fritz-Höger-Preis für Backsteinarchitektur erfreuen. 600 eingereichte Projekte hofften auf eine Auszeichnung in den Kategorien «Sanierungen», «Öffentliche Bauten, Sport und Freizeit», «Büround Gewerbebauten», «Wohnungs-/Geschosswohnungsbau» und «Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte». Zudem wurde ein «Newcomer-Award» verliehen und ein «Grand Prix»; Letzterer ging an das Londoner Architekturbüro Caruso St John Architects für den Neubau der Bremer Landesbank in Bremen. Bei den Sanierungsprojekten gewann das Büro Alea­ Olea architecture & landscape mit Sitz in Barcelona für seine Arbeit an der alten gotischen Kirche Santa Maria de Vila­nova de la Barca in der katalonischen Provinz Lleida (Bilder). Das Projekt überzeugte durch den sensiblen Umgang mit den originalen Bauteilen sowie die zeitgemässe Umsetzung neuer Elemente. Nominiert war in dieser Kategorie auch das Zürcher Büro Max Dudler mit dem Sports and Convention Center der Jacobs University in Bremen. www.backstein.com

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Die originalen Bauteile der Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurden reaktiviert. Sie stehen in eindrucksvollem Kontrast zu neuen Elementen.

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Fotos: Santa Maria de Vilanova de la Barca ©Adrià-Goula, Redaktion: Silvia Steidinger

Wenn Spaniens Blüten dann blühen Der Frühling kommt bestimmt. Und mit ihm die Gartenarbeit, die den meisten Menschen auch Spass bereitet. Für all jene, die sich etwas schwer tun damit – und natürlich auch für alle anderen –, bietet Garpa eine umfassende Ausrüstung für das Wühlen in der Erde. Die Gartenhelfer, vom Unkrautjäter über den Pflanzenspaten und den Holzcaddie bis zur Giesskanne, sind nicht nur praktisch und funktional, sondern kommen zudem in einem supereleganten Design daher. Die Gartenmotivatoren können daher auch ohne schlechtes Gewissen einfach rumstehen gelassen werden. www.garpa.ch

Breitspurig Sportwagen sind nun mal nicht jedes Kindes Sache. Ehrlich, wer will denn auch mit einem Audi soundso aus ödem Plastik spielen, wenn man ­einen robusten Traktor aus Holz «fahren» kann? Einfach, schön und ­irgendwie zurück zu den Wurzeln des Spielens, wo man noch ohne Cozmo, Nintendo Switch und Fidget Spinner glückliches Kind sein konnte. www.pfister.ch

Walgesang Zwei Drittel unseres Planeten sind mit Meerwasser bedeckt. Das ist sehr viel Wasser – und es ist Lebensraum, der durch uns Menschen bedroht wird. Die surfbegeisterten Köpfe hinter dem spanischen Mode- und Accessoirelabel TwoThirds – für zwei Drittel des Planeten – leben das Meer mit jeder Faser ihres Körpers. Ihre nachhaltig hergestellten Produkte widerspiegeln diese Liebe zum flüssigen Element, aber auch das Bewusstsein, ihm Sorge zu tragen. www.twothirds.com

Danskina Pünktchen und die Bouroullecs Semis statt Tetris Auf einem Boden ohne Teppich zu stehen, ist in etwa ähnlich, wie Schuhe ohne Socken zu tragen. Irgendwie unangenehm. Die in Paris lebenden Designer ­Ronan und Erwan Bouroullec widmeten sich dem textilen Accessoire entsprechend eingehend: Für «Semis» haben sie zwei Jahre geforscht, bis sie schliesslich ein Rechteck mit abgeschnittenen Ecken als ideale Form und unterschiedliche Punktvariationen in teils strikter, teils loser Anordnung als richtiges Muster für ihr neues Produkt ansahen. Der nach tibetischer Knottechnik handgefertigte Teppich aus Schur- und Baumwolle besticht denn auch durch sein Schwarz-WeissDesign, das in positiver sowie negativer Variante und mit grösseren und kleineren Punkten erhältlich ist. www.danskina.com

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Schneegestöber Er kommt bestimmt noch, der Schnee, falls er sich vor Ihrer Tür bis jetzt noch nicht gezeigt hat. Denn auch wenn er Jahr für Jahr etwas magerer auszufallen scheint, ganz ohne werden wir auch diese Saison nicht bleiben. Und da wir wissen, dass eine gute Vorbereitung die halbe Miete ist, gehört die Anschaffung ordentlicher Schnee- und Eisräumungsutensilien zu den sinnvollen Neujahrsvorsätzen. www.gardena.ch

Oh, la France! Sicherheitsstufe: Hoch Die Arbeit in der Höhe mag eine schöne Aussicht versprechen, ungefährlich ist sie keinesfalls. Das Risiko e­ iner Durchtrennung oder anderweitigen Beschädigung der Absicherung beim Sturz konnten herkömmliche Höhensicherungsgeräte bis anhin nicht mindern. Die neue SRLSerie von Honeywell stellt nun sicher, dass das Verbindungsmittel auch dann intakt bleibt, wenn es zu einem Absturz über eine Kante kommt. www.honeywellsafety.com

Wir lieben unsere französischen Nachbarn, für ihren Sinn für das Schöne und Leckere und für ihre wilde Entschlossenheit, es auch zu genies­ sen. Und dann sind da noch diese Messer, die uns beim Käseverzehr, beim Pilzeschneiden, Blumenstutzen, Pfadfindern, Winzern und Angeln unterstützen. Oh, Opinel ... Neben dem unverkennbaren Look gibt es auch diverse Spezialeditionen. Schön eben. www.opinel.com

Hotel Helvetia, Stauffacherquai 1–3, 8004 Zürich, www.hotel-helvetia.ch

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Waschtisch MIENA by Anke Salomon

Zürich hat einen neuen Treffpunkt – für Touristen wie auch für heimische Besucher. Im Oktober 2017 eröffnete das unter Denkmalschutz stehende Hotel Helvetia am Stauffacherquai 1 nach einer Totalsanierung in erweiterter Grösse mit neu 37 Zimmern. Dafür wurde das angebaute Nachbargebäude hinzugezogen, umfunktioniert und aufgewertet. Entstanden ist ein bunter Mix aus Jugendstil- und Art-déco-Elementen, die sich harmonisch zu einem inspirierenden Ganzen zusammenfügen. Highlight ist die neue Poolbar mit türkisfarbenen Fliesen und lachsfarbenen Möbeln. Für das Interieurkonzept der 21 zusätzlichen Hotelzimmer zeichnen Leopold Weinberg und die freie Architektin Nele Dechmann verantwortlich.

Foto: Hotel Helvetia; Redaktion: Silvia Steidinger

Hotel Helvetia Ort für sinnliche Inspiration dank gelungener Erweiterung

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Nahe dem Hafen von Nord-Kopenhagen entsteht die dritte Unterkunft, das denkmalgeschützte Chimney House – früher eine Pumpstation.

Der Vipp-Loft ist ein 400 m² grosses Appartement in ­einer ehemaligen Druckerei von 1910.

Vipp-Hotel Zimmer-Hopping Wer im Vipp-Hotel seine 20-köpfige Grossfamilie unterbringen will, wird auch gleich einen Shuttlebus mitorganisieren wollen. Denn statt viele Zimmer an einem Ort anzubieten, bietet das Vipp-Hotel Zimmer an verschiedenen Orten. «Unsere Reiseziele verbindet ein und dasselbe Ziel: Wir laden unsere Gäste ein, unsere Philosophie des guten Designs aus erster Hand an einem aussergewöhnlichen Ort zu erleben», so Kaspar Egelund, Geschäftsführer bei Vipp. Zurzeit kann man dieses Designerlebnis in ­einem 400 m2 grossen Loft in Kopenhagen, im 55 m2 grossen Vipp Shelter mitten in der schwedischen Wildnis und bald schon in einer umgebauten ehemaligen Pumpstation in der Nähe des Kopenhagener Hafens erfahren.

Hotelzimmer sind buchbar unter www.vipp.com.

Waschtisch MIENA by Anke Salomon

Foto: Hotel Helvetia; Redaktion: Silvia Steidinger

Besuchen Sie uns an der Swissbau in Basel vom 16.–20.1.2018, «Trendwelt Bad»: Halle 2.2, Stand A14

UR_01_18_FB_Spektrum_Inspiration.indd 31 x 144 mm, randangeschnitten, 4-farbig/ISO Coated v2 300%, Sujet «Waschtisch Miena rund», Ausgabe 1/18 vom 15.12.17)) ((Umbauen + Renovieren, 1⁄ 2 Seite, 230

kaldewei.ch

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Zwei, die sich ­gefunden haben Die Architektin Eleonore Poullet de Lavallière hat ein Thurgauer Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert umgebaut. Ihr Gespür für die Räume hat zu einer sanften Renovation des alten Wohnteils sowie zu einer gekonnten Umnutzung der Scheune geführt. Text: Britta Limper, Fotos: Lorenz Cugini

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1 Vom gedeckten Sitzplatz sind die Wohnboxen aus Holz, die in die Scheune gestellt worden sind, gut sichtbar. In der kleineren Box rechts befinden sich der Waschraum und eine Speisekammer.

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KÜCHENMÖBEL

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Koch-­ vergnügen

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Kaum eine Küche gleicht heute der anderen. Individualität und Wohnlichkeit werden grossgeschrieben. Gefragt sind Küchen, die durch Attraktivität und Funktionalität überzeugen. Redaktion: Britta Limper

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1 Diese Küche verdankt ihren eleganten und wohnlichen Ausdruck der innovativen Wandgestaltung in Blattgold, das einen Kon­t rast zum dunklen Holz der Küchenmöbel setzt. Die Fronten aus einem Furnier aus Räuchereiche, glatt und liegend, werden durch schlicht gestaltete, eingefräste Griffprofile gegliedert.

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Brunner Küchen, www.brunner-kuechen.ch 2 Der Abfalleimer und ein ausziehbares Tablar für zusätzlichen Stauraum bieten höchste Flexibilität im täglichen Gebrauch. Die Abfallsysteme können als Komplettsystem inklusive Führungssystem oder als Abfalleimer-Set für alle gängigen Schubladenauszüge eingesetzt werden.

Peka, www.peka-system.ch 3

3 Die r+s-Schreinerei in Wohlen hat sich von einer Dorfschreinerei zu einem modernen Möbelhersteller gewandelt. Dank leistungsfähigem Maschinenpark und effizientem Fertigungsprozess können Kundenwünsche erfüllt werden, so individuell sie auch sein mögen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei dem ästhetischen Wechselspiel zwischen glatten Materialien und dem natürlichen Baustoff Holz.

r+s Schreinerei, www.rs-schreinerei.ch 4 Mit insgesamt vier Bewegungstechnologien hat der österreichische Beschlägehersteller Blum für jede Anwendung und jede Komfort­stufe die passende Lösung parat. Passend zu Anwendung und Wohnraum kann aus verschiedenen Technologien ausgewählt werden, die sich auch problemlos kombinieren lassen.

Blum, www.blum.com

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5 Die klare Gliederung der grifflosen «Synthia-C» wird unterstützt durch einen konzentrierten Farb- und Materialeinsatz. Das «Antikeiche»-Dekor mit Ästen und Rissen entfaltet auf der grossflächigen Schrankwand seine ganze Lebendigkeit und Natürlichkeit. Die Synchronporigkeit, die Fust Premium jetzt auch im ­Umfeld einsetzt, lässt die Oberfläche noch authentischer wirken, die Holzstruktur ist auch haptisch wahrnehmbar.

Fust, www.fust.ch

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KÜCHENGERÄTE

Kochen leicht gemacht Auch wenn wir keine Kochprofis sind – die neusten Haushaltgeräte erleichtern uns das Kochen, Backen und Aufbewahren von Lebensmitteln wesentlich und stehen uns mit Rezepten und ­Voreinstellungen zur Seite. So kann nichts mehr schief gehen! Redaktion: Britta Limper

Bora Eine grundlegende Neuerung beim «Bora Professional System» ist der Wechsel von einem bisher mechanischen zu einem elektrischen Sys­ tem. Ergebnis ist nun ein in sich geschlossenes System – eine Maschi­ ne, bestehend aus Kochfeld, Abzug, Motor, Filter und anderen techni­ schen Elementen. Zudem kommunizieren Kochfeld und Abzug miteinander. Wird eine Kochstelle eingeschaltet, öffnet sich leise und automatisch die Verschlusskappe. Zum Abschluss des Kochvorgangs schliesst sie sich wieder. Eine Auffangschale für Fette befindet sich im Kochfeldabzug unter dem Filter. www.bora.com, www.suter.ch

Jura Für den Caffè Barista, den Lungo Barista und den Kännchenkaffee kombiniert die Kaffeemaschine «Z8» in einer speziellen Zubereitungsmethode den Kaffee während des Extraktionsprozesses zu­ sätzlich mit heissem Wasser zu vollmundigen, lan­ gen Spezialitäten. Der Pulsextraktionsprozess sorgt zudem für ideale Aromaentfaltung bei Ristretto und Espresso, und selbst Trendspezia­ litäten gelingen dank Feinschaumtechnologie ­sowie automatischem Umschalten von Milch auf Milchschaum in Perfektion. www.jura.com

Electrolux Mit 220 Gerichten und 60 vorprogrammierten Menüs unterstützt der «Profi Steam» von Electrolux bei der Auswahl der Speisen. Doch nicht nur das: Der Feuchtigkeits­ sensor misst und reguliert die Feuchtigkeit im Garraum je nach der eingestellten Stufe und dem Feuchtigkeitsgehalt des Gargutes, damit sowohl das Filet als auch der Teig perfekt zubereitet werden. Und mit der Sous-vide-Funktion bleiben beim Gemüse Aroma und Nährstoffe erhalten. www.electrolux.ch

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Miele Die Einführung des «Dialoggarers» auf dem Schweizer Markt ist für Sommer 2019 geplant. Trotzdem kann man nicht früh genug auf dieses Highlight aufmerksam machen. Das Herzstück ist die neue Technologie «M Chef». Hier kommunizieren auf intelligente Weise elektro­ magnetische Wellen mit der Beschaffenheit von Lebensmitteln. Weil diese Wellen garen, ohne zu bräunen, kombiniert der «Dialoggarer» diese Technologie mit einer herkömmlichen Garmethode wie Ober-/ Unterhitze oder Heissluft. So können etwa Lebensmittel mit unterschiedlicher Textur in ein und demselben Gerät gegart werden. www.miele.ch

Eisinger Swiss Die neue Miracle Line «EML 904-130 GL» ist die ideale Ergänzung des grosszügigen, 90 Zentimeter breiten Eisinger-Induktionskochfelds: Flächenbündig zur Arbeitsplatte zieht der Kochfeldabzug Dunst und Dampf direkt hinter dem Kochfeld nach unten ab. Diskret und voll integriert in der Küchenabdeckung schafft Miracle Line so neue Möglichkeiten, den Kochbereich perfekt in ein wohnliches Umfeld zu integrieren. www.eisinger-swiss.ch

Sibirgroup Mit den Kühlschränken von Gorenje lassen sich dank smarter Kühltechnologien Lebensmittel besonders gut lagern und bleiben länger frisch. Das geräumige «CrispZone-XL»-Schubfach für längere Frische von Obst und Gemüse bietet dafür nicht nur viel Platz, es ist auch mit einigen einzigartigen Features ausgestattet, so hält zum Beispiel «Smart Humidity» die Feuchtigkeit auf einem optimalen Level. www.sibirgroup.ch

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SCHLUSSPUNKT

Authentischer Rahmen Im Oberengadin rückt eine Galerie Kunst und Künstler aus der Region in den Fokus. Das Ausstellungsgebäude, ein sanierter Stall von 1488, ist dabei ein Kunstwerk für sich.

1 An der Westfassade der Stalla Madulain ist eine permanente Installation von Mirko Baselgia angebracht – «Beth». Früher war dem Stall ein Wohnteil angegliedert, der dann abgerissen wurde. Im Hintergrund der Piz Mezzaun. 2 Die Strassenseite der Stalla Madulain mit der kunstvoll geschnitzten Holzlattung der Fensteröffnungen und dem runden Tor, durch das früher die Heuwagen geschoben wurden.

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in kühler Luftzug weht durch den Ausstellungsraum, der mit seiner Höhe, der offenen Dachkonstruktion und dem besonderen Lichtspiel fast schon an eine Kathedrale erinnert. Wer sich für die hier ausgestellte Kunst interessiert, muss sich je nach Jahreszeit warm anziehen. Denn das Gebäude hat keine Heizung, ist nicht isoliert und verfügt nur über wenige verglaste Fenster. Die Stalla Madulain ist keine gewöhnliche Kunstgalerie: Das Erleben der ausgestellten Werke bedingt auch ein Erleben des Gebäudes und seines Umfelds – nicht nur visuell, sondern mit allen Sinnen. Der Bau im Kern des 200-Seelen-Dorfes

Madulain wurde 1488 als typischer Engadiner Stall mit Heuboden und Keller erstellt und ­hatte die letzten 100 Jahre unterschiedliche Funktionen inne; er diente als Speicher, Garage, ­Lager und als Spielzimmer. Und auch die heutigen Besitzer nutzten die Fläche bis zu ihrer jetzigen Funktion als Lagerplatz, da eine Umnutzung in Wohnraum durch die Zweitwohnungsinitiative unterbunden worden war. Der im Engadin verwurzelte gelernte Hotelier Gian Tumasch Appenzeller und sein Cousin, der Architekt Chasper Schmidlin, schmiedeten seit geraumer Zeit Pläne für eine gemeinsame Galerie mit Fokus auf Künstler und

Fotos: Gian Appenzeller, Armando Guetg, Kasja Jackowska

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3 Ohne Heizung und Isolierung präsentiert sich die Stalla wie zu Zeiten der ursprünglich zugedachten Nutzung. Das Erleben der Kunst wird zugleich auch ein Erleben des Gebäudes. 4 Auch der Aussenraum wird einbezogen: Hier eine Installation der aktuellen Ausstellung des Bündner Künstlers Not Vital. 5 Raumhöhe und Lichtspiel der Lattenverzierung verleihen dem oberen der drei Ausstellungsräume kathedralischen Charakter. 6 Der malerische Gewölbekeller mit restauriertem Bollenstein­ boden und Bruchsteinmauern.

Fotos: Gian Appenzeller, Armando Guetg, Kasja Jackowska

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Werke aus und über die Region. Die Idee ­wusste auch die Besitzer des Stalls zu begeistern, denn sie ist naheliegend: Schon immer hat die eindrückliche Berglandschaft Künstler angezogen. Das sich über drei Etagen erstreckende Gebäude entpuppte sich als Traumlokalität für das Vorhaben des kunstaffinen Duos. Ganz nach dem Credo «Weniger ist mehr» unterzogen sie den ehemaligen Stall einer sorgfältigen Sanierung, bei der nur die notwendigsten Eingriffe vorgenommen wurden: Einen stillgelegten Öltank liess man ausbauen, der charakteristische Bollensteinboden im Keller- und im Mittelgeschoss wurde mit Steinen aus dem unmittelbar hinter der Stalla fliessenden Inn ausgebessert, und die kunstvoll geschnitzte Fensterholzlattung wurde gereinigt und aufgefrischt. Wo nötig, hat man morsche Türen mit solchen aus anderen alten Beständen ausgetauscht und Fensterscheiben mit mundgeblasenen Gläsern ersetzt. «Die Spuren der letzten 500 Jahre sind noch erkennbar, seien es Markierungen der Bauern oder Wagenspuren im Holzboden», hebt Gian Appenzeller Zeichen hervor, die ihre eigene Geschichte erzählen. Nicht nur die ausgestellten Kunstwerke ziehen das Interesse der Besucher auf sich, auch die drei Ausstellungsräume, die einen eigenständigen, spannungs-

reichen und doch schlichten Rahmen bieten: das Kellergeschoss mit dem charaktervollen Deckengewölbe, das Mittelgeschoss mit der schweren Massivholzdecke und der ehemalige Heuboden, der mit den hohen halbrunden Öffnungen und den kunstvoll geschnitzten Holzelementen den grössten der Räume bildet. Die Authentizität der Stalla Madulain stellt auch einen entscheidenden Aspekt für die Glaubhaftigkeit der ausgestellten Kunst dar, und zu Recht hat das Projekt 2015 einen Annerkennungspreis der Architekturauszeichnung Constructive Alps erhalten. ss

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Stalla Madulain Via Principela 15 7523 Madulain www.stallamadulain.ch Schmidlin Architekten Zurlindenstrasse 111 8003 Zürich www.schmidlinarchitekten.ch

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