UMBAUEN+RENOVIEREN
UMBAUEN
1 / 19 JANUAR/FEBRUAR WWW.METERMAGAZIN.COM CHF 8.50
+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
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VORHER/NACHHER
Verwandlung eines Arbeiterhauses
GEWUSST WIE
Kleine Renovationen selbst gemacht
Kontraste: Eine Bauzeit, zwei Wohnhäuser, unterschiedliche Architekturstile
CASA CAMINADA
24 Seiten
Küchen BESTÄNDIGE WERTE UND VISIONÄRE IDEEN: MÖBEL, GERÄTE UND ARMATUREN
Vom Stall zum Gasthaus mit Restaurant
Vorher/Nachher: Verwandlung eines A rbeiterhauses Spezial: Küchen UR_01_19_A_Titel.indd 1
Kontraste
Eine Bauzeit, zwei Wohnhäuser, unterschiedliche Architekturstile
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Die BSH Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG. UR_01_19_B_Editorial.indd 2 14_Siemens_Inserate_Built_in_Solutions_Das_ideale_Heim_DE_230x297_RZ.indd 1
Unser Versprechen: Keine Kompromisse. Siemens-Einbaugeräte bieten einzigartige Lösungen, die das Alltägliche zu etwas Besonderem machen. Ihrer Traumküche sind keine Grenzen gesetzt. siemens-home.bsh-group.ch Die Zukunft zieht ein. Siemens Hausgeräte
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EDITORIAL
Tradition und Moderne
Foto: Jürg Zimmermann
Die Zwanzigerjahre – Zeit des Umbruchs, Zeit des Aufbruchs. In der Gesellschaft, in der Kunst, in der Mode, im Design und in der Architektur. Die neue Sachlichkeit hält Einzug in den Alltag und findet ihren Ausdruck in der bildenden wie auch in der darstellenden Kunst. Wir haben das 100-Jahre-Jubiläum des Bauhauses zum Anlass genommen, um e inen Blick auf diese prägenden Jahre in der Schweiz zu werfen. 1919 in Weimar gegründet und später nach Dessau und Berlin umgezogen, darf das Bauhaus wohl als die bekannteste Hochschule für Gestaltung in dieser Zeit bezeichnet werden, die bis in die Gegenwart fortwirkt. Und das, obwohl das Bauhaus 1933 nach nur 14 Jahren unter dem Druck der Nationalsozialisten bereits wieder schliessen musste. Zu den Meistern und Lehrern zählten berühmte Architekten, Künstler und Designer wie Walter Gropius, Hannes Meyer, Marcel Breuer, Paul Klee oder László Moholy-Nagy. Doch gerade in der Architektur wurde die reduzierte Formensprache von vielen als kühl oder industriell empfunden. Auch heute noch polarisieren vor allem die Wohnhäuser, die im Stil des neuen Bauens errichtet worden sind. Darin zu wohnen, entspricht nicht jedem. Mit dem Haus Huber in Riehen zeigen wir Ihnen ein «Manifest des neuen Bauens», wie es meine Kollegin Jenny Keller ausdrückt, das über keinerlei repräsentative Räume verfügt und sehr knapp gehalten ist. Das Haus, das Ende der 1920er-Jahre von Artaria und Schmidt erbaut worden ist, hat der Architekt Meinrad Morger für sich und seine Familie umgebaut. «Es gibt keine räumlichen Extravaganzen, dafür liegt die Qualität in der Grundsätzlichkeit der Räume und in wenigen schönen Details.», sagt Meinrad Morger (ab Seite 26). Dass zur selben Zeit auch weiterhin im traditionellen Baustil gebaut wurde, zeigen wir Ihnen anhand des Umbaus einer Villa in Lausanne. Bureau Brisson Architectes haben bei diesem Projekt mit zeitgenössischen Elementen Akzente gesetzt, die zugleich eine Reminiszenz an das Gestern sind (ab Seite 38). Und wie in jeder Ausgabe haben wir auch dieses Mal einen ausführl ichen Spezialteil für Sie zusammengestellt. Ab Seite 50 finden Sie die neusten Küchenmöbel, Küchengeräte, Armaturen und Spülen sowie ein Interview, in dem sechs Personen – vom Koch über die Architektin bis zur Bauherrin – ihre Meinungen zur perfekten Küche kundtun. Vielleicht ist ja auch die eine oder die andere Inspiration für Sie dabei? Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre.
Britta Limper, Chefredaktorin
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Editorial
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INHALT
JANUAR/FEBRUAR 2019 Spektrum
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nterwegs. Hamburg, Zürich, Prag ... Mirjam U Kluka ist als Fotografin viel auf Reisen. Und setzt Menschen in ihrer gebauten Umwelt in Szene. I nspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Unsere Veranstaltungstipps. Aus Emils Bücherregal. Ob Küche, Grafikdesign oder Stadtplanung in den Alpen – in diesen Büchern lässt es sich herrlich schmökern. Porträt. Eine eigenständige Architektursprache und Akribie bis ins Detail zeichnen die Arbeiten des Zürcher DU Studios aus.
Inhalt
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Spezial Küchen
ream Kitchens. Wie sieht die perfekte Küche D aus? Sechs Küchenkenner geben Antworten. 58 Kommunikativ und köstlich. Stein, Holz, Beton, Stahl, hell, dunkel oder sogar goldglänzend? Die neusten Küchenmodelle eröffnen unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. 68 Ordnungshüter. Wohin mit den ganzen Lebensmitteln, Kochutensilien und Abfallbehältern? Stauraum will in der Küche klug organisiert sein. 70 U nverzichtbare Helfer. Ohne Kühlschrank, Backofen, Herd oder Dunstabzug wären wir in der Küche heute verloren. 76 K üchenphysik. Der Dialoggarer von Miele revolutioniert die Küchenwelt. 78 U nverzichtbare Wasserstelle. Die aktuellen Spülen und Armaturen.
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Thema Kontraste ebautes Manifest. Der Architekt Meinrad G Morger hat das Haus Huber von Artaria und Schmidt im Sinne der Architekten und der Erbauungszeit für sich und seine Familie sanft umgebaut. Nachgefragt. Meinrad Morger im Interview über den Umgang mit Häusern der klassischen M oderne und wie es sich in diesen wohnt. D ualer Zeitzeuge. Bureau Brisson Architectes setzen beim Umbau einer Villa aus den 1930erJahren mit zeitgenössischen Elementen, die an das Gestern angelehnt sind, Akzente.
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Vorher/Nachher 84
ach innen gerichtet. Buan Architekten haben N in einem Arbeiterhaus aus dem 19. Jahrhundert eine abwechslungsreiche Familienwohnung und eine Einliegerwohnung gestaltet.
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Gewusst wie. Schon mit kleineren Umbaumassnahmen lässt sich einiges erreichen. Welche A rbeiten man selbst ausführen kann und was es dabei zu beachten gibt. Swiss made. Tiba geht mit der Zeit. Die Firma mit Sitz im Baselbiet überzeugt in den Bereichen Wohnen, Küche und Heizen. Neue Wege gehen. Ein neues Ladenkonzept mit Brandcorner und eine eigene Möbelkollektion: Interio erfindet sich neu. Designers’ Saturday. Langenthal zog Anfang November wieder zahlreiche Designbegeisterte an. Ein Rückblick. Aus Abfall Werte schaffen. Ein Interview mit Wickie Meier Engström, der Erfinderin eines Werkstoffs der besonderen Art. Revival. Schweizer Design und Kunsthandwerk stehen im Fokus des jungen Unternehmens Akaru. Schlusspunkt. Die Casa Caminada in Fürstenau.
Fokus
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7 Impressum 93 Wettbewerb 112 Adressen 114 Vorschau
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Titelfoto: Alan Hasoo, Umbau Bureau Brisson Architectes, S. 38 Fotos im Inhalt: Stephanie Akeret, DU Studio, Faina Collection, Steffen Kunkel Naoki Terada und Koichi Suzuno, Schneebeli
Inhalt
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I NS PI RAT ION
Figurine «Draht figur» aus der Schwarzen Reihe.
Raum, Form, Farbe Das Triadische Ballett Schon die Kostüme allein sind Hingucker, aber was die Tänzerinnen und Tänzer darin zeigen, ist wahrlich faszinierend. Pappmachékugeln, ausladende Scheiben und Ringe oder Polsteranzüge schränken die Bewegungsfreiheit ein, sodass die zuweilen skurrilen Kostüme den Tanz beim Triadischen Ballett ganz elementar prägen. Uraufgeführt wurde es 1922 in Stuttgart, konzipiert von den Tänzern Albert Burger und Elsa Hötzel und dem Maler Oskar Schlemmer, der auch die Kostüme entwarf. 1977 wurden das selten aufgeführte Ballett und seine Kostüme rekonstruiert, mit choreografischer Neuinterpretation und eigens komponierter Musik. Auf Basis dieser Bearbeitung wird es seit 2014 vom Bayrischen Juniorballett München auf die Bühne gebracht. Das Triadische Ballett entstand zwar nicht am Bauhaus, aber Oskar Schlemmer lehrte von 1920 bis 1929 dort und führte das Triadische Ballett unter anderem im Rahmen der Bauhaus-Ausstellung 1923 in Weimar auf. Wenn Deutschland nun 100 Jahre Bauhaus feiert, wird neben unzähligen Ausstellungen und Veranstaltungen im Jahr 2019 auch das Triadische Ballett an mehreren Orten im Land aufgeführt. Ein paar der 18 von Oskar Schlemmer gestalteten Kostüme sind im Original erhalten und in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt.
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www.bauhaus100.de, www.heinz-bosl-stiftung.de/die-junior-company
Fotos: Schweizer Heimatschutz / Oliver Marc Hänni, Wilfried Hösl, TMBW/Gregor Lengler, zVg. Redaktion: Katharina Köppen
Ein Tanz aus der Gelben Reihe des Triadischen Balletts. Eine Tänzerin und zwei Tänzer tanzen insgesamt zwölf Tänze, unterteilt in drei Reihen.
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Fotos: Schweizer Heimatschutz / Oliver Marc Hänni, Wilfried Hösl, TMBW/Gregor Lengler, zVg. Redaktion: Katharina Köppen
Spieglein, Spieglein Ein grosser Spiegel und reichlich Stauraum: Aus der zweckmässigen Kombination wird im Fall von «Elio» ein elegantes Möbelstück für Bäder, Entrees, Ankleiden oder Schlafzimmer. In kleineren Räumen bietet die «Slim»-Variante auf immerhin 12 Zentimetern Tiefe Platz für das Wichtigste. www.ceramicacielo.it
Stein mit Schutz Hygiene? Widerstandsfähigkeit? Pflegefreundlichkeit? Oder doch Schönheit? Welches Kriterium auch bei der Suche nach der perfekten Küchenarbeitsfläche an erster Stelle steht, idealerweise vereint das Material alles. Wie die neuen, mit einem speziellen Fleckenschutz behandelten Quarzite aus der Natursteinreihe «Sensa by Cosentino». www.cosentino.com
Verweile doch! «Wait a minute», laden die Möbel der Kollektion ein, benannt mit dem Akronym «Wam». Doch auch länger lässt es sich auf den gepolsterten Bänken, Hockern und Sesseln gut und gerne verweilen. Für das Polster und die Schale können verschiedene Farben und Stoffe gewählt und nach Belieben kombiniert werden. Die Sitzflächen r uhen auf schlanken Metallbeinen in gebürsterer Bronze oder in Schwarz. www.bross-italy.com
Neuauflage Die schönsten Cafés und Tea Rooms der Schweiz Ein guter Kaffee oder ein wärmender Tee in einer gemütlichen Umgebung und dabei, je nach Stimmung, in spannender Lektüre oder in angeregten Gesprächen versinken – graue Wintertage können so schön sein! Unser Tipp: ein ausgiebiger Spaziergang an der frischen Luft, das postkartenkleine Buch des Schweizer Heimatschutzes in der Tasche, und entspannte Stunden in den schönsten Cafés und Tea Rooms der Schweiz verbringen. Die überarbeitete zweite Auflage versammelt eine grosse Vielfalt an historischen Interieurs ebenso wie besondere Lokale jüngeren Datums aus allen Landesteilen der Schweiz. Für Entdeckungen in der Nachbarschaft und als Begleiter auf Reisen oder Ausflügen. 112 reich bebilderte Seiten, Format A6, zweisprachig D/F CHF 16.–/8.– (Heimatschutzmitglieder) ISBN 978-3-9524632-8-4, www.heimatschutz.ch
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I NS PI RAT ION Kulturelles Erbe Für die Entwicklung ihrer Kollektion «Faina» tauchte die ukrainische Architektin und Designerin Victoria Yakusha tief in die Lebensweise ihrer Vorfahren ein und untersuchte traditionelle Formen, Materialien und Handwerkstechniken. Das Ergebnis sind schlichte, aber ungewöhnliche Objekte wie der Sessel «Toptun», die von Hand aus natürlichen Materialien gefertigt werden. www.faina.design/en
Ordnung im Gitter 1919 wurde nicht nur das Bauhaus gegründet, auf der anderen Seite des Atlantiks kam im selben Jahr in den USA die erste KitchenAid- Küchenmaschine auf den Markt. Noch immer sind die ikonischen Küchenmaschinen die bekanntesten Produkte, doch längst komplettieren alle möglichen Küchengeräte sowie Kochgeschirr, Messer und weitere Utensilien das Sortiment. www.kitchenaid.ch
Auszeichnung Historisches Hotel/Restaurant des Jahres 2019 Auch wenn allerorten neue Hotels und Resorts eröffnet werden: «Die Schweiz gehört zu den Ländern Europas, die eine Vielzahl früher und kostbarer Zeugen des Tourismus besitzen», wird GastroSuisse- Direktor Daniel Borner zitiert. Jährlich zeichnet ICOMOS Suisse, die Landesgruppe des Internationalen Rats für Denkmalpflege, zusammen mit Gastro Suisse, H otelleriesuisse und Schweiz Tourismus Hotels und Restaurants aus, die ihre historischen Gebäude nach denkmalpflegerischen Grundsätzen erhalten, betreiben und entwickeln. Für 2019 dürfen das Grand Hotel des Rasses in Les Rasses VD und die Belle-Epoque-Flotte der CGN, Lac Léman, die Auszeichnungen tragen. Die Kartause Ittingen in Warth TG (im Bild) erhält den Spezialpreis 2019.
ICOMOS Suisse, www.icomos.ch
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Rechte Winkel und parallele Linien – die Geometrie von «The Grid» basiert auf einem einfachen System, aus dem der Designer Ricard Ferrer eine vielseitige Badkollektion entwickelt hat. Mit den Waschtischen, Unterkonstruktionen, Staumöbeln, Spiegelschränken und einer breiten Palette an Accessoires lässt sich das Bad nach Bedarf ausstatten, und auch zur Ergänzung vorhandener Räume eignen sich die Objekte hervorragend. www.icosmic.com
Fotos: Kartause Ittingen/Herbert Haltmeier, zVg; Redaktion: Katharina Köppen
Ikonische Helfer
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Fotos: Kartause Ittingen/Herbert Haltmeier, zVg; Redaktion: Katharina Köppen
Die Faszination Küche beginnt mit Miele. Ausgezeichnete Qualität trifft auf innovative Technologie und zeitloses Design: Mit Einbaugeräten von Miele wird Ihre Vision einer perfekten Küche Wirklichkeit. Erleben Sie langanhaltende Frische, genussvolle Zubereitungen und brillantes Geschirr Tag für Tag. Für das, was wir besonders lieben. Miele. Immer Besser.
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PORTR Ä T 1
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Umbau Doppelhaushälfte 1 Die neue Passerelle bindet den Balkon und das Schlafzimmer direkt an den Garten an. Die strenge Geometrie des Bestandes lockerten die Architekten mit e iner organischen Form auf. 2 Spiegel, Schrägen und prägnante Oberflächen charakterisieren das neue Bad im Obergeschoss. 3 Die Küche verlegten die Architekten auf die Nordseite und bildeten die Theke als Teil der zum Garten geöffneten Fassade aus.
Architektur soll präsent sein DU Studio aus Zürich haben bereits bei ihren ersten Umbauten eine eigenständige Architektursprache entwickelt. Sie arbeiten akribisch bin ins Detail und verlieren auch die gesellschaftliche Dimension ihres Wirkens nicht aus den Augen.
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Weitere Umbauten 4 Ein Saal eines Tonstudios sollte technisch mo dernisiert und zusammen mit dem Loungebereich repräsentativer gestaltet werden. Lichtboden und -decke weiten das niedrige Studio optisch. 5 Für ihren Beitrag an den Swiss Art Awards 2018 bauten DU Studio die gegebene Ausstellungsarchi tektur im Dialog mit den benachbarten Beiträgen um. In der Ausstellung kehren mit den geometri schen Formen, den Spiegeln und dem kräftigen Blau Motive aus ihren vorigen Projekten wieder.
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Fotos: DU Studio (1–3), Yoichi Iwamoto (4+5)
as für eine Aufgabe. Ein «spätes Mani fest der Postmoderne» nennen Tina Küng und Steffen Hägele das Doppel haus von 1992 im luzernischen Em men. Die formalistische Architektur ist nicht ge rade zugänglich, doch die jungen Architekten überwanden den ersten Abwehrreflex und be geisterten sich bald für den Umbau der Doppel haushälfte, mit dem sie auch den Grundstein für ihr gemeinsames Büro DU Studio legten. DU steht für Detour Universe, und die Erklärung des Namens drückt ihre Haltung aus: Detour, weil es sich in ihren Augen lohnt, ab und zu ab zubiegen, auch auf holprige Wege, und Univer se, weil sie universal denken und sich keine Grenzen setzen wollen. Besonders bei ihren Auf enthalten in São Paulo und Tokio, die ihnen ein Reisestipendium nach dem Studium ermöglich te, sogen sie alles auf, was ihnen relevant er schien. Gewisse Aspekte fliessen jetzt in ihre
DU Studio: Steffen Hägele und Tina Küng.
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Entwürfe ein, wie der enge Bezug zwischen In nen- und Aussenraum, der essenziell für die neue Küche in der Doppelhaushälfte ist, aber auch für den zuvor ungenutzten Gartenbereich, der durch die Verlegung der Küche auf die Nordseite und die Öffnung der Fassade revitalisiert wurde. Die Architekten kümmerten sich auch um die Gar tengestaltung bis hin zur Auswahl der Pflanzen. Sie beschäftigen sich so lange a kribisch mit ei nem Thema, bis sie die beste Lösung gefunden haben, auch wenn das aufwendige Recherchen oder Diskussionen mit den Projektpartnern be dingt. «Der Dialog mit Bauherrschaft und Hand werkern ist sehr wichtig für uns, ebenso wie die Neugier aller Beteiligten», sagen Hägele und Küng. Denn die Standardlösung sei nicht immer die beste, und eine Sonderlösung nicht immer mit höheren Kosten verbunden. Die Architek ten investieren viel Zeit, «doch wir scheuen uns dann auch nicht, eine gute Lösung wiederzuver wenden», erzählen sie, «gerade zu Beginn war es für uns wichtig, intensiv und zu zweit zu ar beiten, um unser Vokabular zu schärfen.» Das ist schon bei ihrem Erstling beeindruckend, bei dem sie Themen der postmodernen Fassade auch ins vorher eher ausdruckslose Innere brachten. Allerdings auf eine e igenständige, nicht forma listische Art. Architektur müsse präsent sein, finden sie: «In sogenannten neutralen Räumen sehen wir nicht viel Sinn. Charaktervolle Alt bauten beispielsweise sind sehr beliebt. Diese räumliche Intensität möchten wir in neuen Räu men auf zeitgenössische Weise umsetzen.» Die Ambitionen der jungen Architekten sind hoch, entwurflich, aber auch, wenn sie die ge sellschaftliche Relevanz ihres Tuns infrage stel len. Doch auch im Kleinen kann man etwas be wegen, sind sie überzeugt, wenn man etwa Ressourcen sinnvoll und ökonomisch einsetzt und Wünsche oder Wohnformen kritisch hin terfragt. Sobald ihre Zeit es zulässt, möchten Tina Küng und Steffen Hägele an Wett bewerben teilnehmen und ihre Ideen auch im grösseren Massstab testen. Wir drücken die Daumen und sind schon sehr gespannt auf die nächsten Projekte von DU Studio. kk
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Infos zum Büro Tina Küng und Steffen Hägele lernten sich gegen Ende des Architekturstudi ums an der ETH Zürich kennen. Im An schluss führte sie ein Reisestipendium nach São Paulo und Tokio. Beide arbei teten in verschiedenen Architekturbüros sowie selbstständig, unterrichteten, und Steffen Hägele schrieb für die Architek turzeitschriften «Archithese» und «Werk, bauen + wohnen», bevor Tina Küng und Steffen Hägele 2016 ihr ge meinsames Büro DU Studio in Zürich gründeten. Zudem sind beide als Assis tenten am Institut für Entwurf und Ar chitektur der ETHZ tätig, Tina Küng an der Professur E. Christ & C. Gantenbein und Steffen Hägele an der Professur Charbonnet/Heiz.
Bauten & Projekte Auswahl: Umbau Doppelhaushälfte Er lenmatte, Emmen, 2017; Umbau Studio 1, Jingle Jungle Tonstudios, Zürich, 2018; Finalisten Swiss Art Awards, Basel, 2018; Anbau Wohnhaus/ehemals Schreinerei, Deutschland, in Planung.
DU STUDIO Architekten ETH SIA Hohlstrasse 400, 8048 Zürich T 079 605 58 89 www.dustudio.ch Spektrum Porträt 23
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1 Die grünen Holzschreinerarbeiten sind das markanteste Element des Umbaus. Eine neue Raumenfilade im Eingangsbereich nimmt die bestehende Typologie der Wohnräume auf. 2 Die viergeschossige Villa aus den 1930erJahren umfasst heute drei Wohnungen. Äusserlich unverändert zeigt sie im Innern einen gelungenen Mix von Alt und Neu.
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Dualer Zeitzeuge Behutsames Herausschälen der bauzeitlichen Qualitäten allein reichte Bureau Brisson Architectes beim Umbau einer Villa aus den 1930er-Jahren nicht. Mit zeitgenössischen Elementen setzten sie Akzente, die aber irgendwie doch auch Reminiszenz an das Gestern sind. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Alan Hasoo
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KÜCHENMÖBEL
Kommunikativ und köstlich Glücklicherweise verderben viele Köche den Brei nicht tatsächlich – in den folgenden Küchen möchte sich nämlich jedermann und jedefrau ausleben dürfen. Denn die Küchenbauer haben für jeden Geschmack das passende Rezept. Guten Appetit! Redaktion: Britta Limper und Roland Merz
Lehni Die Möbelsysteme von Lehni gelten längst als Klassiker und verweisen auf das grosse Know-how in der Aluminiumverarbeitung. Seit 2014 setzt die Manufaktur mit Sitz in Dübendorf auch auf Küchen – natürlich komplett aus Aluminium. Das Material lässt sich mühelos reinigen und ist äus serst hygienisch und geruchsneutral. Jede Küche aus dem Hause Lehni ist ein Unikat und wird in enger Zusammenarbeit mit der B auherrschaft, dem Architekten sowie den Küchengeräteherstellern geplant. Die Küchen sind in verschiedenen Farbtönen erhältlich. Die A rbeitsflächen sind in Edelstahl, Keramik, Holz, Naturstein oder einem anderen Wunschmaterial gehalten. www.lehni.ch
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Sabag Der Schweizer Profi für Baustoffhandel, Sabag, fertigt massgeschneiderte Küchen an, die den individuellen Wünschen und Bedürfnissen der Kunden entsprechen. Er schafft Räume für gemeinsames Arbeiten und Verweilen, wie dieses edle Küchenmodell beweist. Dank der Kombination von rustikalen Elementen, insbesondere der Ausgestaltung der Fronten und der klassischen Armatur, mit fugenloser, moderner Abdeckung in Betonoptik entsteht ein inspirierendes Ambiente. Die hellen Fronten, die dunkle, ebenfalls schlichte Steinabdeckung und das lebendige Parkett fügen sich zu einem harmonischen Materialkonzept. www.sabag.ch
Schneebeli Ob es sich um eine massangefertigte oder um eine modulare Küche aus einer definierten Kollektion handelt: Der Schweizer Schreinerhandwerksprofi Schneebeli bietet für sämtliche Kundenwünsche passende Küchenlösungen. Das Modell nach Mass, wie das gezeigte Beispiel aus Nussbaum, kann durch die unzähligen Gestaltungs- und Materialoptionen genau auf die optischen Vorstellungen des Kunden zugeschnitten werden. Durch raffinierte Detaillösungen und clevere Stauraumausnützungen ist zudem optimale Funktionalität gewährleistet. www.schneebeli.ch
Sanitas Troesch Sanitas Troesch empfiehlt sich seinen Kunden als «Haus der Küche – Haus der Vielfalt» und vereint vier renommierte Küchenmarken unter einem Dach, die vom preiswerten bis zum Top-Segment alle Ansprüche abdecken. Die Küchen der deutschen Linie «Nobilia» können auf vielfältige Weise individuell geplant und gestaltet werden. Moderner Landhausstil lässt sich mit dem Modell «Sylt» (im Bild) umsetzen. Reizvoll ist der Kontrast des traditionellen Designs mit moderner Architektur. www.sanitastroesch.ch
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KÜCHENGERÄTE
Unverzichtbare Helfer Anbraten, Backen, Sous-vide-Garen, Auftauen, Kühlen, Aufbewahren, Reinigen ... Küchengeräte sind die Heinzelmännchen der Küche, die glücklicherweise rund um die Uhr aktiv sind. Ihre Fähigkeiten werden dabei immer ausgeklügelter. Redaktion: Silvia Steidinger, Karla Vorkauf
Die neue Abdeckung des «Pura»-Kochfeldabzugs fügt sich perfekt in das Kochfeld ein und erweitert damit nahtlos die Stellfläche der Arbeitsplatte.
Die Absaugung kann wahlweise in Abluft oder Umluft – mit Aktivkohlefilter oder «PlasmaMade»-Geruchsfilter – betrieben werden.
Wesco Wer sich bis jetzt noch nicht so richtig auf Kochfeldabzüge einlassen wollte, der findet in «Pura» das perfekte Einsteigermodell, das auf Anhieb überzeugt: Aktivkohlefilter und der herausnehmbare Fettfilterkorb sind bequem von oben zugänglich. Letzterer kann zudem einfach im Geschirrspüler gereinigt werden. Die kluge Unterbringung der Geruchsfilter wiederum lässt viel Stauraum im Unterschrank. Ausserdem fügt sich die Abdeckung perfekt in das Kochfeld ein. Auch kann die Absaugung wahlweise in Abluft oder Umluft betrieben werden. Wobei im Umluftbetrieb zwei Varianten zur Geruchsfiltration zur Auswahl stehen: ein regenerierbarer Aktivkohlefilter oder der nahezu wartungsfreie «PlasmaMade»-Geruchsfilter. www.wesco.ch
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Miele Nicht jede Küche bietet Platz für einen G eschirrspüler, und nicht immer macht ein grosser Geschirrspüler Sinn. Mit den nur 45 Zentimeter breiten Geräten bietet Miele Geschirrspüler, die ihren grossen Vorbildern in puncto Ausstattung und Komfort in nichts nachstehen. Bereits in der mittleren Kategorie kommt etwa die «AutoOpen»-Trocknung hinzu, bei der sich die Tür am Programmende automatisch öffnet, sodass der feuchte Dampf abziehen und frische Luft einströmen kann. www.miele.ch.
Electrolux Die besten Gespräche finden bekanntlich in der Küche und häufig beim Anbraten des Steaks oder beim Umrühren der Sauce statt. Angestrengtes Zuhören und heiser machendes Kampfbrüllen sind dann die weniger tollen Nebeneffekte. Nicht so aber mit den neuen Insel-, Wand- oder Deckenabzugshauben von Electrolux: Unabhängig von der eingestellten Leistung – also selbst bei maximalem Dunstabzug – reduziert sich der Geräuschpegel dank «SilenceBoost»-Funktion nämlich um die Hälfte! www.electrolux.ch
V-Zug Eine intuitive Touchbedienung und Kopffreiheit beim Kochen? Kein Problem mit dem neuen «Fusion»-Kochfeld von V-Zug. Es vereint zwei Funktionen in einem Gerät und erleichtert das Kochen massgeblich. In dieses «MaxiFlex»-Kochfeld ist bereits ein Dunstabzug integriert, der den Dunst direkt neben Pfannen und Töpfen nach unten abzieht. Mit der Funktion «OptiLink» ausgestattet, kommunizieren Kochfeld und Dunstabzug miteinander, sodass die Stärke des Abzugs automatisch reguliert wird. www.vzug.com
Gaggenau Die modulare Einbauserie, bestehend aus Kühl- und Gefriergeräten, Kühl-Gefrier-Kombinationen und Weinklimaschränken, überzeugt. Edle Materialien, ein klares, lineares Design und hohe Funktionalität – die «Vario-Kühlgeräte-Serie 400» lässt nicht nur die Herzen der A rchitekten und Gestalter höherschlagen. Nach dem Öffnen wird ein perfekt gestalteter Innenraum aus Edelstahl-, eloxierten AluminiumElementen in Anthrazit und dezenten Glasplatten frei. Die minimalistische Ästhetik wird durch eine blendfreie LED-Beleuchtung in Szene gesetzt. Dank des fast unsichtbaren Railsystems kann die Höhe der Regale und Türabsteller nach Wunsch angepasst werden. www.gaggenau.ch
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SPÜLEN
Unverzichtbare Wasserstelle Salat waschen, Kochwasser auffüllen und abschütten, Muscheln wässern: Ohne Spülen und Armaturen sässe man beim Kochen buchstäblich auf dem Trockenen. Redaktion: Britta Limper, Silvia Steidinger
Eine von fünf Wasserhahnausfüh rungen ist «Cube Nordic Square».
Aus einem Hahn: warmes, kaltes, kochend heisses, gekühltes, stilles und sprudelndes gefiltertes Wasser.
Quooker 26 Jahre ist es her, seit Quooker mit seinem ersten Kochend-Wasser-Hahn die Küche revolutio niert hat. Dem Hahn, aus dem auf Knopfdruck kochend heisses Wasser fliesst, folgt nun ein weiterer Geniestreich: «Cube». Der Name ist Programm, allerdings bietet das System neben eisgekühltem Wasser auch das von Quooker gewohnt kochend heisse UND dann noch sprudelndes Wasser! Natürlich fliesst aus dem Hahn aber auch einfach warmes und normal kaltes Wasser, gefiltert. Also vergessen Sie Wasserkocher, Kisten schleppen und Sprudler! www.quooker.ch
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Die Kapazität des «Cube»-Reservoirs fasst 1,4 Liter stilles oder 2 Liter sprudelndes Wasser pro Minute.
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Arwa Die Armatur «arwa-twin» ist ein wahrer Klassiker: Seit 1984 sorgt sie mit ihrer formalen Klarheit in Bädern und Küchen für schlichte Eleganz. Da Designer Winfried Noth ihre attraktive Optik zudem mit raffinierter Technik zu paaren wusste, zählt sie heute zu den meistverkauften Küchenarmaturen von Arwa. Zusätzlich zur schlanken Linienführung schätzen Architekten wie Endkunden die wasser- und energiesparende Mischtechnik, beständige Oberflächen aus Chrom oder Edelstahl und die wahlweise links, rechts oder vorne anzubringenden Bedienhebel. www.arwa.ch, www.similor.ch
Dornbracht Kontraste setzen, oder doch lieber im Einklang zur Arbeitsfläche? Mit den neuen Küchenbecken von Dornbracht aus glasiertem Stahl ist beides möglich. Sie sind in den Farbvarianten Schwarz, Weiss oder Sand erhältlich, jeweils in matt oder glänzend. Die Oberflächen sind kratzund abriebfest, unempfindlich gegenüber Kälte und Hitze sowie Säuren und Chemikalien. Das Wasser fliesst durch farblich abgestimmte, verdeckte Ablaufventile ab. www.dornbracht.com
Vola Beim dänischen Armaturenhersteller Vola führen intensive manuelle Produktionskontrollen zu formvollendeten Produkten. Seit den 1960er-Jahren steht Vola kompromisslos hinter den Designvorgaben von Arne Jacobsen. Neben dieser konsequenten Haltung im Design besticht Vola immer wieder durch innovative Produkte und Materialien. So war es Vola, der als erster Hersteller ein Thermostat mit zwei Funktionen in einem Griff einführte. Auf dem Bild ist die Zweilocharmatur «590H» zu sehen. Formvollendet. www.vola.ch
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Nach innen gerichtet Aus einem Arbeiterhaus aus dem 19. Jahrhundert, das durch diverse Um- und Anbauten verunklärt worden war, haben buan architekten eine abwechslungsreiche Familienwohnung geschaffen, die im Erdgeschoss um eine Einliegerwohnung ergänzt ist. Text: Britta Limper, Fotos: Stephanie Akeret
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1 Der Kinderbereich erstreckt sich über das Erdgeschoss und eine zu beiden Seiten offene Galerie, die mit Netzen gesichert ist. Vorher Vor dem Umbau befand sich hier die Küche der Loftwohnung, von der aus ein direkter Zugang zur Terrasse bestand. 2 Die beiden Etagen des Kinderbereichs sind über eine schmale, steile Treppe miteinander verbunden.
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o früher kleine Arbeiterhäuser das Strassenbild von Luzern prägten, wachsen heute immer g rössere Mehrfamilienhäuser in die Höhe. Und doch schaffen es einige der alten Gebäude, der städtebaulichen Entwicklung zu trotzen – wie das hier gezeigte Arbeiterhäuschen, das 1891 vom Luzerner Architekten Josef Weber im Laubsägeli- oder Schweizerhausstil erbaut worden war. Das dreigeschossige Gebäude, das seit seiner Erbauung als Wohnhaus genutzt wird, verfügt pro Geschoss über zwei identisch grosse Zimmer. Im letzten Jahrhundert wurde es auf der Rückseite um einen Gewerbebau ergänzt, der mehrmals umgebaut,
erweitert und verschieden genutzt wurde. Zuletzt diente auch der komplette Gewerbebau als Wohnung, wobei der loftähnliche Teil im Obergeschoss um die Büroräumlichkeiten im Erdgeschoss ergänzt worden war. Als sich den lang jährigen Mietern die Gelegenheit zum Kauf der Immobilie bot, zögerten sie nicht lange, denn einerseits war die Wohnung für die inzwischen vierköpfige Familie zu klein geworden, andererseits hatte sie den «Charme eines improvisierten Flickwerks», wie es buan architekten, die für den jüngsten Umbau verantwortlich zeichnen, beschreiben. Das Flickwerk zeigte sich sowohl im Innenausbau mit den unterschiedlichen
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