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UMBAUEN+RENOVIEREN
UMBAUEN
MÄRZ/APRIL WWW.METERMAGAZIN.COM CHF 8.50
+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
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ARCHITEKTENPORTRÄT
Oliver Christen und sein erster Umbau
22 Seiten
GEWUSST WIE
MuKEn: Vision oder Schreckgespenst?
Reihenhäuser: Anbau und Grundrissoptimierung
SANFT RENOVIERT
Bad-Neuheiten PRODUKT- UND STILÜBERSICHT FÜR DIE EINRICHTUNG DES BADEZIMMERS
Ruhe finden in Tim Krohns Chasa Parli
Vorher/Nachher: Ein Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert Spezial: Bäder
Aufwertung Zwei bescheidene Reihenhäuser und ein ehemaliges Bauernhaus überzeugen mit neuer Wohnqualität
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Auch in Zukunft von Anfang an klar: Bad und Küche von Sanitas Troesch.
Besuchen Sie die Ausstellungen in Basel, Biel/Bienne, Carouge, Chur, Contone, Crissier, Develier, Jona, Köniz, Kriens, Lugano, Rothrist, Sierre, St. Gallen, Thun, Villars-surGlâne, Winterthur und in Zürich. Für einen ersten Augenschein: www.sanitastroesch.ch
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Ruf Lanz
EDITORIAL
Alles andere als langweilig Während Reiheneinfamilienhäuser bis in die 1960er-Jahre sehr begehrt waren, gerieten sie in den folgenden Jahrzehnten mehr und mehr in Verruf. Beengend, spies sig und gewöhnlich sind dabei noch die netteren Attribute, die ihnen zugeschrieben wurden. In den letzten Jahren sind Reihenhäuser jedoch vor allem in Städten und Agglomerationen wieder beliebter geworden. Eigentlich ist das auch kaum verwunderlich, bieten sie doch in der Regel mit ihren Gärten sogar einen privaten Aussenraum, was in Zeiten von immer knapper werdendem Wohnraum und verdichtetem Bauen quasi der Sechser im Lotto ist. Und mit kreativen Umbauten haben Architektinnen und Architekten bewiesen, wie viel Potenzial in diesen Häusern steckt. Zwei gelungene Beispiele zeigen wir Ihnen in ausführlichen Reportagen. Mehr als ein Jahr stand das Reihenendhaus aus dem 19. Jahrhundert in Riehen zum Verkauf. Der Architekt Tobias Hilbert und seine Frau haben sich im Gegensatz zu anderen Interessenten nicht vom Zustand der Immobilie abschrecken lassen und sich durch die Öffnung des Grundrisses und weitere bauliche Massnahmen ein lichtes und freundliches Zuhause geschaffen (ab Seite 26). Mit einer vollumfänglichen Sanierung und einer Erweiterung haben Walser Zumbrunn W äckerli Architektur ein Reihenendhaus in Winterthur für eine junge Familie umgebaut und dabei den Charakter des Siedlungsensembles gewahrt (ab Seite 38). Beide Projekte zeigen eindrücklich, wie sich auch in die Jahre gekommene, bescheidene Reihenhäuser durch gezielte Eingriffe in zeitgemässe Wohnhäuser verwandeln lassen, die die Persönlichkeit der Bewohner widerspiegeln und alles andere als langweilig sind. Ein Projekt ganz anderer Natur stellen wir Ihnen in unserer Vorher/Nachher-Reportage vor. Schröer Sell Architekten haben ein einstiges Bauernhaus, das seit seiner Erbauung 1839 in Familienbesitz ist, für die heutige Generation umgebaut und saniert. Der Fokus lag einerseits auf der Erweiterung der Wohnfläche und andererseits auf der Klärung der Funktion und Volumetrie des Ökonomieteils. Herausgekommen ist ein einladendes und wohnliches Haus, in dem sich die junge Familie rundherum w ohlfühlt (ab Seite 72). Abwechslungsreich geht es auch in unserem Spezialteil zum Thema Bäder zu (ab Seite 48). Denn ganz egal, ob man es klassisch, puristisch, elegant oder gar opulent mag – die neusten Wannen, Waschbecken, Armaturen und Plättli bieten für jeden Geschmack etwas. Viel Freude beim Planen Ihres Umbauprojekts!
Foto: Jürg Zimmermann
Ausstellungen in Hochdorf | Adliswil Dietlikon | Pratteln | Bern | St. Gallen
Britta Limper, Chefredaktorin
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prämiertes Design massgefertigt seit 1896 swiss made
talsee.ch
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INHALT
MÄRZ/APRIL 2019 Spektrum
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nterwegs. Mit der Aufnahme einer Textil U maschine nimmt Fotografin Marion Nitsch uns in ihre Welt der Bilder mit. I nspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Unsere Veranstaltungstipps. B ücher. Häuser des Jahres, Häuser aus den 70erund 80er-Jahren, Ferienhäuser, ... Bücher über Häuser und wie man darin lebt, gibt es nie genug. Porträt. Besuch beim Badener Architekten Oliver Christen, der Räume mit Geborgenheit schafft.
er Enge entkommen. Das Reihenhaus aus dem D 19. Jahrhundert stand über ein Jahr leer – zu eng und dunkel war es. Der Architekt Tobias Hilbert hat es für sich und seine Familie nun zu einem lichten und freundlichen Zuhause umgebaut. Nachgefragt. Die Architektin M elanie Zumbrunn spricht im Interview über den Bautypus des Rei heneinfamilienhauses und die Möglichkeiten und Grenzen bei seinem Umbau. Fortsetzung erfolgt. Unter Wahrung der Grund struktur bauten Walser Zumbrunn Wäckerli Ar chitektur die Häuserzeile weiter und machten so aus einem kleinen ein grosszügiges Familienhaus.
Inhalt
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Spezial Bäder
G ut gekleidet. Neben den klassischen Fliesen erobern Tapeten, Holz und Naturstein das Bad. 54 Stilsicher baden. Hilfe bei der Produkt- und Stil übersicht für die Einrichtung eines neuen Bades. 62 Gegen die Alltagshektik. Die neusten Heiz- und Wassertechniken für den schönsten Rückzugsort. 65 Gar nicht simpel. Keramik Laufen und der De signer Peter Wirz haben ein puristisches, auf das Wesentliche reduzierte Dusch-WC entwickelt. 66 An der Quelle. Funktional sollen sie sein, tech nisch einwandfrei und zum Stil des Bades passen. Keine grosse Sache; dennoch ist die Auswahl an Armaturen enorm. 68 Saubere Sache. Innovative Waschmaschinen und Trockner, die uns Zeit für anderes schenken.
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Thema Reihenhäuser
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Vorher/Nachher 72
ufwertung des Einfachen. Schröer Sell ArchiA tekten haben ein ehemaliges Bauernhaus von 1839 in ein kontemporäres Wohnhaus umgebaut, ohne dabei die ökonomische Vergangenheit des Gebäudes ganz ausser Acht zu lassen.
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Gewusst wie. Jürg Zulliger erklärt, worum es bei MuKEn 2014, den «Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich», geht. Swiss made. Die Lehni AG aus Dübendorf setzt seit ihrer Gründung auf Blech – mit Erfolg. Perfekte Integration. Raumklimaspezialist Zehnder rief zum internationalen Bad-Design-Wettbewerb auf. Über die Sieger und ihre Visionen. Der Kosmopolit. Jan Kath und seine Grenzen überschreitenden Teppiche. Sanieren und Steuern sparen. Ein Ratgeber für Immobilienbesitzer zum Thema Steuereinsparungen. Schlusspunkt. Die sanft renovierte Chasa Parli von Schriftsteller Tim Krohn bietet im Val Müstair einen Rückzugsort für Ruhesuchende.
Fokus
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7 Impressum 35 Wettbewerb 96 Adressen 98 Vorschau
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Titelfoto: Mark Niedermann, Sanierung und Umbau Bauernhaus von Schröer Sell Architekten, S. 72 Fotos im Inhalt: Adriano A. Biondo, Oliver Christen, Fiandre, Lehni AG, Marion Nitsch, Vitra
Inhalt
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I NS PI RAT ION An der alten Passstrasse, hoch über dem Stutzbach, thront die «Susta».
Wenns draussen kalt und frostig ist, wird es drinnen umso gemütlicher.
Alt trifft Neu: Mit dezenten Eingriffen schafften es die Architekten, die historische Bausubstanz gekonnt in Szene zu setzen.
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Gemäss Duden bezeichnet das Wort «Sust» ein öffentliches Rast- und Lagerhaus. Für die Nutzung als Ferienwohnung trifft sich das ideal, auch wenn hier einst der Warenumschlag wichtiger war als die erholsame Rast. Die vor über 600 Jahren erbaute «Susta», ein Zweckbau mit massivem Sockel und aufgesetztem Strickbau, war einst Wohn- und Arbeitshaus des Sustmeisters, des sogenannten «Teilers» von Splügen. Über die Pässe ankommende Ware wurde unter seiner Aufsicht für den Weitertransport umverteilt. Dort, wo früher die Zugtiere eingestallt, die Ware gelagert und die Säumer untergebracht wurden, befinden sich heute historische Wohnräume mit zeitgemässem Komfort. Bei der Restaurierung im Jahr 2010 wurde grosser Wert darauf gelegt, die historische Bausubstanz zu erhalten. Die Ferienwohnung wurde mit modernen Küchen- und Sanitäranlagen ausgestattet, die Räume mit erlesenen Möbeln eingerichtet. Seit Dezember 2018 kann sie über die Stiftung «Ferien im Baudenkmal»g emietet werden. Im Sommer den Stutzbach entlangspazieren oder im Winter die Schneelandschaft bestaunen – die Ausflugsmöglichkeiten sind unendlich. www.magnificasa.ch
Fotos: Gataric Fotografie; Redaktion: Britta Limper, Stefanie Solèr
Ferien im Baudenkmal Die «Susta» in Splügen
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Fotos: Gataric Fotografie; Redaktion: Britta Limper, Stefanie Solèr
Zeitgeist Die von George Nelson in den 1950er-Jahren für Vitra entworfene Wanduhr «Popsicle Clock» trifft auch heute noch genau den Nerv der Zeit. Der Sonne gleich strahlt das Zifferblatt aus Messing, von dessen Inneren ein feines Strahlenkreuz aus Nussbaumstäben ausgeht. Wie kosmische Planeten symbolisieren feine Punkte die Uhrmarken, über die zwei pfeilartige Zeiger ziehen. www.vitra.com
Rückzug mit Mehrwert Sich einfach mal kurz ausklinken, in aller Ruhe ein Buch lesen oder sich eine kleine Arbeitskapsel erschaffen? Raumtrenner gibt es schon seit mehreren hundert Jahren. Der Paravent des schwedischen Familienunternehmens Ann Idstein greift die bekannten Attribute des Raumteilers auf und ist zudem noch schallabsorbierend, dank seiner Materialisierung aus Filz. www.annidstein.com
Ans Werk Früh übt sich, wer einmal ein begnadeter Handwerker werden will. Mit der süssen Werkbank aus der «Toy»-Kollektion können die feinmotorischen Fähigkeiten schon von klein auf mit Säge, Schraubstock und Co. trainiert werden – ganz wie die Grossen im authentischen Handwerkerfeeling. Aber keine Sorge, liebe Eltern, abgerundete Ecken und Kanten sorgen für Sicherheit beim Bastelspass. www.flexaworld.de
Kronleuchter 2.0 Øivind Slaattos Pendelleuchte erstrahlt in neuer Ausführung Wer auf einen Kronleuchter nicht verzichten möchte, das klassische Modell aber zu opulent findet, dem sei die Pendelleuchte «Patera» von Øivind Slaattos empfohlen. Neu erstrahlt sie neben Weiss auch in einer silbernen Ausführung. Die reflektierende Oberfläche beeinflusst das Ambiente im Raum spürbar und wird – selbst wenn das Licht ausgeschaltet ist – zum Blickfang schlechthin. Als Vorlage für die faszinierende Struktur unterschiedlich angeordneter Zellen bediente sich Slaattos der Fibonacci-Folge. Während die zahlreichen Silberfolien aus jedem Winkel neue Muster und Formen aufweisen, taucht der Leuchter den Raum in ein gleichmässiges, angenehmes Licht – ohne unerwünschte Schatten.
Louis Poulsen, www.louispoulsen.com
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Sanierung auf Knopfdruck Eine Sanierung kann nicht nur langwierig, sondern auch ganz schön kostspielig sein. Das Online-Tool eVALO bietet Hilfe. In wenigen Schritten simuliert es die Sanierung des Gebäudes und zeigt auf, welche Erneuerungsmassnahmen am meisten Sparpotenzial aufweisen. Eine optimale Grundlage für Gespräche mit Architekten, Baufachleuten oder der finanzierenden Bank. www.evalo.ch
Abgesetzt Endlich mal ein Schaukelstuhl, der nicht nur bequem, sondern auch hübsch und leicht daherkommt! Der «Matrix Chair» aus dem italienischen Designhaus Kartell verkörpert perfekt, was heute mittels neuster 3DTechnologie möglich ist. Wie für Kartell üblich, wird bei der Materialwahl auf Plastik gesetzt, der durch seine poröse Erscheinung wunderbare Licht-Schattenspiele erzeugt. www.kartell.com
Pur serviert Schöne Dinge verdienen einen ehrwürdigen Auftritt. Ob als Auslage für persönliche Schmuckstücke, als Unterlage für den liebevoll zubereiteten Apéro für die Gäste oder ganz praktisch als mobile Ablage im Büro – das schlichte, in Deutschland handgefertigte Tablett «Tray Little» aus Eiche, Nussbaum oder Ulme ist ein hübsches Interior-Accessoire, das in jeder Situation gut aussieht. www.schoenbuch.com
Das Thema der diesjährigen imm Cologne, einer der international bedeutsamsten Messen für Design und Einrichtung, lautete «neue Innenwelten». GAN stellte dazu vier Teppichkollektionen vor, die allesamt unterschiedliche und komplexe Handwerkskunst aufweisen. Der Teppich aus der Kollektion «Lan» entstand in Zusammenarbeit mit dem Designstudio Neri & Hu. Er vereint die beiden Techniken Stickerei und Glaoui, eine typisch marokkanische Teppichknüpfart. Über den Glaoui-Teppich werden mehrere Schichten geometrischer, handbestickter Motive gelegt. Die indigoblauen Farbtöne vermitteln Gelassenheit, während das Darüberlaufen zu einem sinnlichen Erlebnis wird.
GanRugs, www.gan-rugs.com
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Redaktion: Britta Limper, Stefanie Solèr
Komplexes Handwerk Einzigartige und innovative Teppiche von GAN
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Textiles Rosenmeer Rasant im Retro-Look Die für ihre Beachfahrräder bekannte kalifornische Marke Electra sattelt für diesen Frühling mit dem motorisierten Fahrrad «Café Moto GO!» auf. Das robuste E-Bike vereint Retro-Style mit modernster Technologie: Besonderes Detail ist der erstmalig in den Rahmen eingebaute Akku. Ab Frühjahr ist die limitierte Auflage von 400 Stück erhältlich – schnell sein lohnt sich doppelt! www.electrabike.com
Mit dem Vorhangstoff «Rosetta» aus der Kollektion «Nature & Poems» präsentiert Création Baumann ein höchst dekoratives Element für den Wohnbereich. Auf dem weich fallenden Stoff aus Leinen, Wolle und Mohair reiht sich Rosette an Rosette. Verbunden sind diese durch feine Linien, die in ihrer Gesamtheit ein filig ranes, g rafisches Muster erzeugen. www.creationbaumann.com
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Redaktion: Britta Limper, Stefanie Solèr
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1 Durch den Einsatz neuer Holzfenster, die die alten Kunststofffenster ersetzen, sowie durch den Abbruch eines Vordaches aus den 1980erJahren fügt sich das Haus nun wieder stimmig in die Reihe ein.
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2 Schon beim Betreten des Reihenhauses präsentiert sich das Erdgeschoss als offener Raum. Der Blick schweift durch das Entree und den Wohn- und Essbereich bis in den Garten.
Der Enge entkommen Dunkel, eng und bedrückend war gestern. Der Architekt Tobias Hilbert hat für sich und seine Familie ein Reihenhaus aus dem 19. Jahrhundert durch grosse, aber auch kleinere Eingriffe zu einem lichten und freundlichen Zuhause umgebaut. Text: Britta Limper, Fotos: Adriano A. Biondo
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1 Bloss eine Wand musste weichen und die Fenster zum Garten zu Türen vergrössert werden, um einen grosszügigen und lichtdurchfluteten Raum zum Kochen und Essen zu schaffen. 2 Satteldach, Fensterformat, Kratzputz – die Erweiterung setzt die Gebäuezeile fort, unterscheidet sich aber in Farbgebung und Detaillierung vom Bestand.
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Fortsetzung erfolgt Die Grundstruktur blieb erhalten, dennoch verfügt das Reiheneinfamilienhaus in Winterthur nun über wesentlich mehr Platz und Grosszügigkeit: dank minimalen Anpassungen am Bestand und einer Erweiterung als Fortsetzung der Zeile. Text: Katharina Köppen, Fotos: Jürg Zimmermann
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WAND & BODEN
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Gut gekleidet Naturstein, Putz, Holz oder gar Tapete – es müssen nicht immer Platten sein im Bad. Wobei auch diese viel zu bieten haben. Redaktion: Katharina Köppen
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an könnte es sich einfach machen und weisse Plättli wählen. Oder graue. Schliesslich gibt es schon genug zu entscheiden und auszuwählen, wenn man sein Bad oder gleich das ganze Haus neu baut oder umbaut. Und das Bad sollte ja vor allem funktional sein. Oder? Es lohnt sich, etwas Zeit und Mühe in die Gestaltung der Nassräume zu investieren. Denn es ist viel wert, sich auch im Bad rundum wohlzufühlen. Und da Boden und Wände einen
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Raum ausmachen, sollte man sich ein paar Gedanken über ihre Farben und Materialien machen. Keramik- oder Feinsteinzeugplatten sind selbstredend eine gute Wahl, da sie widerstandsfähig sind und Feuchtigkeit ihnen nichts anhaben kann. Und gestalterisch bieten sie unendlich viele Optionen. Doch auch Naturstein oder Holz kommen im Bad zum Einsatz, ebenso wie Sichtbeton, verputzte oder mit Tapeten bekleidete Wände – natürlich immer behandelt für den Einsatz in Nasszonen. Sogenannte
olid-Surface- oder Mineralwerkstoffe lassen S sich in jede beliebige Form bringen, weshalb sie nicht nur für Wände und Abdeckungen, sondern auch für Badewannen, Waschtische und weitere Möbel verwendet werden können – für ein Bad wie aus einem Guss. Die Auswahl an Materialien und Farben fürs Bad ist gross. Und man kann durchaus auch mit weissen oder grauen Platten sehr schöne und wohnliche Räume gestalten, wie die folgenden Seiten zeigen. So einfach ist das!
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5 ROH Bei der Badgestaltung kann durchaus auch Sichtbeton zum Einsatz kommen, am besten gewachst und poliert. Die bis zu 1,50 Meter langen Platten «Master Plan Mold» sind aus Feinsteinzeug, erweisen mit den zufällig eingestreuten Kieselsteinen unterschiedlicher Grösse jedoch dem Beton Reverenz. Die Haptik variiert je nach gewählter Oberflächenausführung «Natur» oder «Weich».
Ceramiche Refin, www.refin.it 4 2 1
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KLASSIKER
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Grau in Grau, aber alles andere als eintönig: Denn graue Keramikplatten gibt es in den verschiedensten Formaten, Farbnuancen und Oberflächenvarianten. Bei «Anka» erzeugen Glasuren in Wischoptik Tiefe und Bewegung, wahlweise wachsmatte oder glänzende Oberflächen erweitern die Gestaltungsmöglichkeiten noch.
Man muss die Wände im Bad nicht zwangsläufig verkleiden, geeignete Anstriche, Putze oder Beschichtungen tun es ebenso. Diese Wandfarbe stammt aus der Palette von File Under Pop. Das dänische Unternehmen fertigt aber auch äusserst schöne Plättli an – die sich natürlich auch wunderbar zu glatten Wänden kombinieren lassen.
HGC , www.hgc.ch
File Under Pop, www.fileunderpop.com
2 GEERDET Auf dem Boden der Tatsachen liegt doch Glitzer. Zumindest, wenn man Feinsteinzeugplatten aus der Kollektion «Magneto» verlegt hat: Die Platten in Zementoptik werden mit einem metallischen Finish veredelt. Gold, Rust, Corten, Carbon, Arctic und Silver heissen die Optionen für einen glanzvollen Auftritt. Damit man dabei nicht unfreiwillig abhebt, gibt es die Platten auch in einer strukturierten, rutschfesten Variante.
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Fiandre, www.granitifiandre.de 3 VULKANISCH Das Gestein für die «Maioliche di Pietra»-Kollektion des sizilianischen Unternehmens Lithea wird am Fusse des Ätna abgebaut. In die rechteckigen Steinplatten sind einfache geometrische Muster gefräst, die in beliebiger Kombination faszinierende, dreidimensionale Wandbilder ergeben. Das runde Lavabo ist aus demselben granitähnlichen Vulkangestein gefertigt. Getragen wird es von einer filigranen Stahlstruktur.
Lithea, www.lithea.it
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BAD RAUM
1 Mit dem «Colour on Demand»-Konzept sorgt Villeroy & Boch für Farbe im Badezimmer. Bei den rund 200 möglichen Farben findet garantiert jeder seinen Lieblingston, etwa für den Waschtisch «Artis», der rund, oval oder eckig erhältlich ist.
Villeroy & Boch, www.villeroy-boch.com 2 Wie eine grosse Fliese, ganz ohne Innenkontur, präsentiert sich die Duschfläche «NexSys» aus StahlEmail. Optisches Highlight ist die schlanke Ablaufrinne mit einer hochwertigen Designblende aus gebürstetem Edelstahl, die sich bündig in das Gesamtbild der Duschfläche einfügt.
Kaldewei, www.kaldewei.ch
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Stilsicher baden Eine Vielzahl an Materialien, Stilrichtungen, Farben und Formen beschert uns unendliche Möglichkeiten bei der Gestaltung unserer Badezimmer. Um in dem Produktedschungel die Orientierung zu behalten, hilft es, sich vorab die eigenen Wünsche zu vergegenwärtigen. Redaktion: Katharina Köppen, Britta Limper
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4 3 Die schlanke Linienführung zeichnet die Badobjekte aus SaphirKeramik von Keramik Laufen aus. Die WaschtischSchale aus der Kollektion «Sonar», entworfen von Patricia Urquiola, gibt es mit glatter Oberfläche oder mit einer feinen, dreidimensionalen Textur für die Aussenfläche.
Keramik Laufen, www.laufen.ch 4 Mit «Alterna uma» hat die Designerin Iria Degen ein Einrichtungsprogramm entwickelt, das durch seine weichen Rundungen, eine durchdachte Systematik und benutzerfreundliche Details überzeugt. «Alterna uma» ist für Bäder jeder Grösse geeignet.
Sanitas Troesch, www.sanitastroesch.ch
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5 Ausgeklügelte Funktionen, atmosphärische Beleuchtung, frei verstellbare Glastablare oder diverse Vergrösserungsspiegel – talsee gestaltet für seine Kunden ganz persönliche Spiegelschränke. Mit dem Einbausystem «intus» hat talsee zudem ein Konzept erschaffen, das das millimetergenaue Einbauen der Spiegelschränke in die Wand ermöglicht.
talsee, www.talsee.ch
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1 Die Bibliothekswand reicht über zwei Etagen bis in den Giebel; die Treppe führt in einen kleinen Leseraum direkt unter dem Dach. Das Motiv des Treppengeländers erinnert an Entlüftungsschlitze landwirtschaftlicher Nutzbauten. 2 Dasselbe Motiv ist in der Holzschalung des Anbaus sichtbar, der anstelle des einstigen Waschhauses trat (vorne rechts), sowie in der Scheunenfassade, die zum Garten in einen überdachten Stell-/Sitzplatz mündet.
Aufwertung des Einfachen Unweit der Stadt Basel haben Schröer Sell Architekten ein ehemaliges Bauernhaus, das seit der Erbauung 1839 in Familienbesitz ist, saniert und für die heutige Generation in ein attraktives Zuhause mit hoher Wohnqualität umgebaut. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Mark Niedermann
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