UMBAUEN + RENOVIEREN 03/2023

Garten

Planen, gestalten und erleben

Stadtleben

VORHER/NACHHER

Ein sanft renoviertes Refugium mit Wurzeln im 15. Jahrhundert

AUSGEZEICHNET

Der Denkmalpflegepreis des Kantons Bern geht an einen N eubau im historischen Ensemble

Aufgestockt und umgebaut: Wohnen über den Dächern von Zürich, Bern und Basel

PLATTEN…FEUER…

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Auf neuen Wegen

Ausbauen, aufstocken, verdichten, umnutzen – obwohl der Platz in unseren Städten beschränkt ist, gibt es hier noch zahlreiche Möglichkeiten, mehr Wohnraum zu schaffen. Beispielhaft für wegweisende Projekte zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe drei Umbauten, die beweisen, dass ein Mehr an Wohnraum nicht i mmer auf Kosten von Bestandsbauten oder Grünflächen geschehen muss. Caruso St John Architects haben in Zürich Wiedikon ein Industriegebäude in ein Wohnund Atelierhaus umgenutzt. Erst auf den zweiten Blick, besser gesagt mit dem Blick in die Höhe, nimmt man die Veränderung wahr: Das Gebäude wurde mit einem Satteldach aufgestockt, das einem grossen Vogel- O rigami gleicht und unter dem ein kleines Raumwunder entstehen konnte. Eine unkonventionelle Lösung, die sich mit einem geringen Budget realisieren liess (ab Seite 24). Ebenfalls in die Höhe gebaut hat der Architekt Lukas Raeber. Er schuf gemeinsam mit seinem Team urbanen Wohnraum in Kleinbasel, der der handwerklichen und baulichen Grundhaltung der Kreislaufwirtschaft folgt. «Wir mussten sehr viel Eigenrecherche betreiben, Details entwickeln, Normen hinterfragen und Unternehmer*innen von neuen Lösungen überzeugen», erläutert Lukas Raeber, der über eine bestehende Werkstatt vier neue Geschosse aus vorfabrizierten Holzelementen setzte. Eindrücke vom Projekt und ein Gespräch mit dem Architekten finden Sie ab Seite 34. Das dritte Objekt steht im Zentrum von Bern. Hier hat der Architekt Bernhard von E rlach ein um 1995 ausgebautes Dachgeschoss in einem historischen Gebäude in einen lichtdurchfluteten, gemütlichen Rückzugsort verwandelt, einen Wohn- und Kochbereich mit viel Cachet und mit einer Dachterrasse mit Blick über die Altstadt (ab Seite 40).

Inspiration für die eigene Dachterrasse, den Balkon oder den Garten finden Sie in unserem ausführlichen Spezialteil zum Thema Aussenraum ab Seite 50.

Von der Gestaltung des Sitzplatzes bis zu Pools stellen wir Ihnen die neusten Produkte vor, damit einem genussvollen Sommer nichts mehr im Wege steht. Und wer auf einem Ausflug gelungene Architektur erkunden möchte, der*dem seien die Siegerprojekte des diesjährigen Denkmalpflegepreises des Kantons Bern ans Herz gelegt (ab Seite 93), aber auch das frisch sanierte Bahnhofsgebäude von Düdingen (ab Seite 90). Viel Spass beim Umbauen, Wohnen und Erleben!

Britta Limper, Chefredaktorin

INHALT

Spektrum

08 Unterwegs. Christian Beerli, einer der Mitinhaber des Architekturbüros cribs, nimmt uns mit zu einer Baumhütte im Wald.

10 Inspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren.

18 Agenda. Unsere Veranstaltungshinweise.

20 Bücher. Der Umbau von landwirtschaftlichen Gebäuden, die Flucht aus dem Alltag oder eine Bilderbuch­Biografie für Kinder über Zaha Hadid – unsere Buchempfehlungen.

22 Porträt. Clalüna Bont Architektur schafft mit einem kleinen Team ehrliche, menschenzentrierte Gebäude.

Thema Stadtleben

24 Origami in der Höhe. Caruso St John Architects haben in Zürich durch die Aufstockung eines Satteldachs mit kleinem Budget ein Raumwunder entstehen lassen.

34 Für die Demontage entworfen. Der Architekt Lukas Raeber hat in Basel mit seinem Team urbanen Wohnraum geschaffen, der konsequent für die Kreislaufwirtschaft gedacht ist. Ein Interview über das Projekt und das Bauen und Umbauen in der Stadt.

40 Über den Dächern von Bern. Der Architekt Bernhard von Erlach hat das Dachgeschoss eines Berner Altstadthauses in einen lichtdurchfluteten, gemütlichen Rückzugsort verwandelt.

Spezial Aussenraum

50 (R)ausgelassen. Inspiration für die Gestaltung und Nutzung Ihres Sitzplatzes im Grünen.

56 Come Rain or Shine. Vor starken Sonnenstrahlen und Regentropfen schützen diese attraktiven Beschattungssysteme.

60 Blühendes Leben. Die richtige Pflege und Nahrung stärkt unsere Pflanzen.

62 Saunieren wie im Himmel. In einem Bootshaus am Zürichsee hat Klafs eine Sauna und einen Ruheraum mit Seeblick realisiert.

64 Rundum gesund. Pool, Sauna und Dusche sorgen im Garten für Entspannung und Fitness.

Vorher/Nachher

68 Refugium. In Lantsch/Lenz GR wurde ein Haus, dessen Wurzeln auf das 15. Jahrhundert zurückgehen, durch den Architekten H.P. Herzog sanft renoviert und ins Heute geführt.

Fokus

78 Gewusst wie. Beim Gebäudeunterhalt schafft langfristige Vorausplanung Sicherheit.

80 Swiss made. Ein Blick hinter die Türen der peka-metall AG im Luzerner Seetal.

82 Schutz und Schau. Ob Holz, Faserzement, Keramik oder Naturstein – die Gestaltung der Fassade trägt wesentlich zur Ausstrahlung eines Gebäudes bei.

86 Holz in der Aussenanwendung. Informationen der Hartwag Holz AG über Anwendung und Nachhaltigkeit von Holz.

87 Call for Entries. Der Design Preis Schweiz sucht die besten Arbeiten in sieben Kategorien.

88 Zu Recht gefragt. Was sind die Vorteile und Voraussetzungen einer Mediation bei Baustreitigkeiten?

90 Schlusspunkt. In Düdingen wurde das historische Bahnhofsgebäude mit Speisebuffet durch Brülhart Ducret saniert.

Denkmalpflegepreis

93 Ausgezeichnet. Ein Wohnhaus-Neubau im ehemaligen Färberei-Areal in Wangen an der Aare und die Mieter*innen der Hammerschmiede Worblaufen werden mit dem Denkmalpflegepreis und dem Spezialpreis der Denkmalpflege des Kantons Bern geehrt.

Titelfoto: Rolf Siegenthaler, Umbau Dachgeschoss in der Altstadt von Bern, S. 40 Fotos im Inhalt: Philip Heckhausen; JEE-O; nom-nom; Dominique Plüss; Serax; Thomas Telley

1 Das ehemalige Industriegebäude wird als Wohn- und Atelierhaus genutzt. Der angebaute Balkon gibt den Blick auf die städtische Dachlandschaft frei.

2 Die Falten der Decke im obersten Stockwerk stehen im Dialog mit den Linien des Bodens.

Origami in der Höhe

Ein Umbau von Caruso St John Architects im Zürcher Quartier Wiedikon zeigt, wie mit wenig Eingriffen und kleinem Budget Unkonventionelles entstehen kann. Im aufgestockten Satteldach entwarfen die Architekten ein kleines Raumwunder.

Text: Susanna Koeberle, Fotos: Philip Heckhausen, Redaktion: Britta Limper

Über den Dächern von Bern

Mitten in der Berner Altstadt hat der Architekt Bernhard von Erlach ein um 1995 ausgebautes Dachgeschoss in einen lichtdurchfluteten, gemütlichen Rückzugsort verwandelt, der mit einzigartigen Ausblicken zum Verweilen einlädt.

Text: Silvia Steidinger, Fotos: Rolf Siegenthaler

1 Vogelperspektive: die nach Süden und weg von der Hauptgasse gerichtete Dachterrasse der Wohnung inmitten der Berner Altstadt.

2 Sitzen oder schlafen? Eine unter die Dachschrägen eingepasste Sitzlandschaft mit massgefertigten Polstersitzmöbeln strahlt Ungezwungenheit und Behaglichkeit aus.

Refugium

In Lantsch/Lenz GR wurde ein Haus, dessen Wurzeln auf das 15. Jahrhundert zurückgehen, sanft renoviert und à jour gebracht.

Text und Redaktion: Anita Simeon Lutz, Fotos: Peter Beyer

1 Durch das Tor wurden früher die Pferde zu den hinteren Stallungen gebracht. Heute dient es als gedeckter Zugang sowohl zum Haus 16 als auch zum Haus 18.

Nachher Die Stube ist der Kern des Hauses und wurde auf ihren Ursprung zurückgebaut und mit einem Specksteinofen ergänzt.

Vorher Täfer und mehrere Bodenbeläge bedeckten den alten Strickbau und verliehen dem Raum einen komplett anderen Ausdruck.

Vorher Nachher