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UMBAUEN
JULI/AUGUST WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH CHF 8.50
+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
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Architekturpreis BADGESTALTUNG
VORHER/NACHHER
Neue Wohnlichkeit mit technischer Raffinesse
Frisches Konzept für ein Haus aus dem 19. Jahrhundert
Der beste Umbau 2018
Sixties Reloaded: Ein Split-Level-Haus und eine Villa
AUSSCHREIBUNG AUF SEITE 24
Vorher/Nachher: Frisches Konzept für ein Haus aus dem 19. Jahrhundert Spezial: Bad
Sixties Reloaded Ein Split-Level-Haus und eine Villa mit japanischen Einflüssen
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Ruf Lanz
Von Anfang an klar: Küche und Bad von Sanitas Troesch.
Besuchen Sie die Ausstellungen in Basel, Biel/Bienne, Carouge, Chur, Contone, Cortaillod, Crissier, Develier, Jona, Köniz, Kriens, Lugano, Rothrist, Sierre, St. Gallen, Thun, Villars-surGlâne, Winterthur und in Zürich. Für einen ersten Augenschein: www.sanitastroesch.ch
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EDITORIAL KULTURgutBEWAHREN – Und der Traum der Unsterblichkeit
The Swinging Sixties
Foto: Jürg Zimmermann
Twist, The Loco-motion, The Hitch-Hike ... Die wilden Tänze der 1960er-Jahre offenbaren die pure Lebensfreude, die Unbeschwertheit dieser Zeit. Der Glaube an den Fortschritt und den stets wachsenden Wohlstand versetzte die Gesellschaft in eine ungeahnte Euphorie, die sich auch in der Sprache der Architektur und einem regelrechten Bauboom niederschlug. «Kulturelle Orientierung geben die USA und Skandinavien», erläutert die Architekturhistorikerin Dorothee Huber (Interview ab Seite 38). «Der Einfluss der Wohnhäuser eines Frank Lloyd Wright, Richard Neutra oder Ludwig Mies van der Rohe ebenso wie diejenigen von Alvar Aalto, Arne Jacobsen und immer wieder auch Le Corbusier lässt sich in verallgemeinerter Form bis in die Architektur von ganz normalen Einfamilienhäusern hinein verfolgen.» Doch im Gegensatz zu den Möbeln und Accessoires aus den 1960er-Jahren, die heute wieder sehr gefragt sind, polarisieren die Bauten, werden nicht selten als verstaubt empfunden. Man mag sie oder man mag sie nicht. Ein Dazwischen scheint es nicht zu geben. Dass die Architektur der Zeit jedoch Qualitäten aufweist, muss auch derjenige anerkennen, der ihr eher skeptisch gegenübersteht. Wir nehmen Sie mit auf eine Zeitreise in die «entstaubten» 1960er und zeigen Ihnen den Umbau eines Split-Level-Hauses im Zürcher Unterland durch nijo architekten (ab Seite 28) sowie eine Villa mit japanischen Einflüssen, die von Jaeger Koechlin Architekten renoviert worden ist (ab Seite 40). Vielleicht sind Sie ja genauso begeistert von den Projekten wie wir!?! Wem die 1960er-Jahre zu modern sind, der findet vielleicht Gefallen an dem stattlichen Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert in Bern-Kirchenfeld. Der Architekt Bernhard Wyss hat dieses in enger Zusammenarbeit mit der Bauherrschaft zu seinen Ursprüngen zurückgeführt, ohne dabei Eingriffe aus der jüngeren Zeit zu negieren (ab Seite 66). Viel kleiner dimensioniert, aber nicht weniger interessant ist das Reihenhaus in der Bernoullisiedlung, die von 1924 bis 1929 an den westlichen Stadtrand von Zürich gebaut worden ist. Der Architekt Rafael Schmid hat das bescheidene Arbeiterhaus für sich und seine Familie umgebaut (ab Seite 102). Die Vielfalt der Architektur und der Umbauaufgaben zeigt sich auch alle zwei Jahre, wenn es heisst: Gesucht wird «Der beste Umbau». 2018 ist es wieder so weit. Auf Seite 24 finden Sie die Ausschreibung zu unserem Architekturpreis sowie die Teilnahmebedingungen. Wir freuen uns gemeinsam mit der Fachjury unter dem Vorsitz von Christian Hönger auf viele innovative Projekte.
Eispavillon in St. Moritz
Britta Limper, Chefredaktorin
Umbauen + Renovieren 4 · 2017 www.holzmanufaktur-rottweil.de
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INHALT JULI/AUGUST 2017 Spektrum 9 10
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Unterwegs. Der Architekt Patric Furrer in der polnischen Provinz Antonin. Inspiration. Ein Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Produkten rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Veranstaltungstipps. Aus Emils Bücherregal. Abwechslungsreiche Lektüre für anregende Lesestunden. Porträt. Holzhausen Zweifel Architekten mit Sitz in Zürich und Bern verbinden in ihren Projekten Alt und Neu zu einer Einheit. Die Ausschreibung. Gesucht wird einmal mehr «Der beste Umbau». Alle Informationen zur Teilnahme am Architekturpreis.
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Thema 1960er-Jahre 28
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Einfach richtig. nijo architekten haben ein SplitLevel-Haus von 1962 durch einen Umbau in seinem Charakter gestärkt. Nachgefragt. Dorothee Huber, Architekturhistorikerin, über den Wert, die Qualitäten und die Probleme von 1960er-Jahre-Häusern. Mehrwert. Eine Villa von 1965 mit japanischen Einflüssen ist von Jaeger Koechlin Architekten in die heutige Zeit transferiert worden.
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Spezial Bad 52
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Zu Hause abtauchen. Die moderne Badeinrichtung bietet für jeden Geschmack etwas. Wannen, Duschen, Waschbecken & Co. Standard adé. Der Wunsch nach Individualität macht auch vor der Gestaltung des Bades nicht halt. Bruno Scherer von talsee im Gespräch. Perfekt temperiert. Für das perfekte Badezimmer muss auch die Technik stimmen: Eine Auswahl an Armaturen, WCs und Heizkörpern.
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Vorher/Nachher 66
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Inhalt
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Dem Haus etwas zurückgeben. In BernKirchenfeld hat der Architekt Bernhard Wyss ein Haus aus dem 19. Jahrhundert, das in den 1960erJahren um- und angebaut worden war, in ein neues Ganzes überführt.
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Spezial Fenster & Automation 76
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An- und Aussichten. Fenster haben einen entscheidenden Einfluss auf die Energieeffizienz, den Komfort und den Gesamteindruck eines Hauses. Traum der Unsterblichkeit. Die Holzmanufaktur Rottweil und die holzmanufaktur Swiss sind Spezialisten für den Erhalt historischer Fenster. Ein Plus an Komfort. Automation eröffnet neue Möglichkeiten beim Wohnen. Ein Einblick.
Fokus 90 92 94
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Gewusst wie. Überarbeitete Standards und Zusatzprodukte bei Minergie. Swiss made. Ein Porträt der Alpnach NormSchrankelemente AG. Wohlfühl-Oasen. Ein Rückblick auf den Badplanungs-Event von Dornbracht Schweiz und dem Archithema Verlag. Hoch hinaus. Über Aufzüge in Altbauten. Serie Reihenhäuser. Der Architekt Raphael Schmid hat für sich und seine Familie ein Haus in der Zürcher Bernoullisiedlung umgebaut. Schlusspunkt. Chaplin’s World in Corsier-surVevey, eine magische Kulturstätte. Impressum Adressen Branchenverzeichnis Vorschau
92 Titelfoto: Jürg Zimmermann, Umbau nijo architekten, Seite 28 Fotos im Inhalt: Alpnach Norm, Emch Aufzüge, Fatboy, Alexander Gempeler, Kaldewei, Ben Koechlin
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Inhalt
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Ausbau Bahnhof Zürich Oerlikon: Die Glasbaldachine wirken als weithin sichtbare Landmarken.
I NS PI RAT ION
Ausbau Revitalisation de l’Aire, Genève: Östlich von Lully darf sich der Fluss einen eigenen Weg durch ein definiertes Bachbett suchen.
Die Schweiz ist bekannt für ihre hohe Lebensqualität. Diese wird nicht zuletzt auch durch die Gestaltung des Umfeldes positiv beeinflusst. Der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA) würdigt daher mit der Auszeichnung «Umsicht – Regards – Sguardi 2017» bereits zum vierten Mal hervorragende baukulturelle Beiträge zur zukunftsfähigen Gestaltung des Lebensraums Schweiz. Ausgezeichnet werden «Werke, die die Herausforderung ‹zukunftsfähige Gestaltung des Lebensraums› exemplarisch umsetzen, denen ein interdisziplinärer und ganzheitlicher Planungsund Bauprozess zugrunde liegt, Werke, hinter denen Erschaffende mit einem ausgeprägten gesellschaftlichen, ökologischen, ökonomischen und nicht zuletzt baukulturellen Verantwortungsbewusstsein stehen», fasst Stefan Cadosch, Präsident des SIA, zusammen. Zu den Preisträgern gehören der Ausbau des Bahnhofs Zürich Oerlikon, die Renaturierung der Aire im Kanton Genf oder auch das alte Schulhaus in Valendas. Die Projekte werden in Bild, Text und Film porträtiert und auf eine Ausstellungsreise quer durch die Schweiz und ins benachbarte Ausland geschickt. www.sia.ch/umsicht
Das alte Schulhaus Valendas, vom Dorfplatz aus gesehen. Neu befindet sich hier das Besucherzentrum des Parks Beverin.
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Fotos: Fabio Chironi, René Dürr, Ralph Feiner; Redaktion: Britta Limper, Silvia Steidinger
Auszeichnung Umsicht Regards Sguardi
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Leuchte on Tour Im Garten, bei einem Picknick oder am Strand kann «Thierry le Swinger» gute Dienste leisten. Die multifunktionale Leuchte lässt sich mit ihrem Band überall befestigen oder mit einem mitgelieferten Stab in den Boden stecken. Die kabellose LED-Leuchte wird mit einem USB -Kabel aufgeladen und sorgt dann bis zu 42 Stunden für stimmungsvolle Beleuchtung. www.fatboy.com
Flexibel sitzen Vielseitig, natürlich, edel und flexibel durch immer wieder neue Kombinationen ist die Kollektion «Brixx», die von Lorenza Bozzoli entworfen wurde. Ein besonderes Merkmal ist die diagonale Linie, die sich durch den Stoff jedes quadratischen und rechteckigen Moduls zieht. So wird das geradlinige Design optisch um Dreiecke ergänzt. «Brixx» lässt sich im Innen- wie auch im Aussenbereich aufstellen. www.dedon.de
Grüne Räume Pflanzen in Innenräumen haben eine nachweislich positive Wirkung auf unsere psychische und physische Gesundheit. Die Firma Hydroplant aus Zürich hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, für jeden Raum die optimale Bepflanzung zu finden sowie neue Produkte zu entwickeln: vom innovativen Pflanzgefäss bis zum eindrücklichen Fassadengarten. www.hydroplant.ch
Pfister Schweizer Design für den Garten Endlich ist der Sommer da! Wer noch keine Möbel für den Garten oder den Balkon hat, sollte sich nun schleunigst mit der Ausstattung seines OutdoorWohnzimmers beschäftigen! Vielleicht wäre ja die neue Gartenmöbelkollektion «Lausanne» des Schweizer Designers Adrien Rovero genau das Richtige? Die wetterfesten Gartenstühle und der passende Tisch sind aus industriell verarbeitetem Aluminium hergestellt und erfreuen das Auge in diversen Farben. Die Stühle sind handlich, leicht und stapelbar, sodass man sie auch einfach verräumen kann. Und die Lochstruktur sieht nicht nur schön aus, sondern sorgt auch dafür, dass der Regen gut abfliessen kann.
Möbel Pfister, Bernstrasse Ost 49, 5034 Suhr T 0800 30 30 30, www.pfister.ch
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Der Perimeterkleber lässt sich auf grossen Kelleraussenwandflächen schnell, sicher und sauber anwenden.
I NS PI RAT ION Jackon Insulation Neue Systemkomponente für Hochleistungsdämmstoffe Der «Jackodur» Perimeterkleber, der für die Verklebung von Dämmelementen aus der «Jackodur» Produktserie entwickelt wurde, überzeugt durch seine hohe Klebekraft und seine hervorragenden Dämmeigenschaften. Der lösungsmittelfreie einkomponentige Polyurethan-Kleber eignet sich vor allem in Anwendungen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung, wie im Perimeter- oder Sockelbereich. Er haftet gut an vielen bauüblichen Untergründen. Der Kleber ist sofort einsatzbereit und sowohl für kleine als auch für grosse Anwendungsflächen effizient Offene Fugen und Ausdosierbar. Der Kombiadapter und das sparungen in der beiliegende Adapterröhrchen erleichDämmschicht werden tern die Handhabung bei kleineren Bemit dem neuen Kleber reichen. Bei grossflächigen Arbeiten wärmebrückenfrei gekann eine Klebepistole auf den Kombischlossen. adapter aufgeschraubt werden. Der «Jackodur» Perimeterkleber ist haftstark und wasserfest.
Jackon Insulation Swiss Altenbergstrasse 4, 5064 Wittnau T 079 129 39 25 www.jackon-insulation.ch
Möbel per Klick
Heisser Kaltblüter Bevor die lauen Sommerabende wieder von dannen ziehen, wollen wir nochmals ausgiebig dem fresco dining frönen. Auf richtig hohem Niveau kann man dies mit der Sub-Zero-Wolf-Outdoorküche tun, die Fleisch und Vegiwurst zum Glühen bringt und gleichzeitig das Bier und den Weisswein abkühlen lässt. Dem leistungsstarken Gasbrenner und den Kühlschubladen sei Dank! www.subzero-wolf.de
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Spektrum Inspiration
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Einer der Ersten ... möchte man sein, der diesen handwerklich und gestalterisch einmaligen Stuhl an seinem Esstisch platzieren darf. Der «CH23» gehörte auch zu den ersten von vier Stühlen, die Hans J. Wegner für Carl Hansen & Son entwarf. Nachdem die Produktion für fünf Jahrzehnte eingefroren war, dürfen wir endlich wieder auf ihm sitzen. Bis zu 50 Jahre hält übrigens die Sitzfläche aus 135 Meter handgeflochtener Papierkordel. www.carlhansen.com
Fotos: Schweizer Heimatschutz / Felix Jungo; Redaktion: Britta Limper, Silvia Steidinger
Mit Hilfe der Web-Plattform mycs können Kunden ihren individuellen Geschmack sowie ihre Persönlichkeit in einem selbstdesignten Möbel ausdrücken. Regale, Tische oder das neue Beistelltischsystem «Syde» bieten viel Gestaltungsspielraum. Dank der unzähligen Möglichkeiten betreffend Mass, Farbe und Material erfüllt «Syde» jegliche Ansprüche. ch.mycs.com
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Schweizer Heimatschutz Reif für die Insel? Haben Sie sich auch schon gefragt, woher der Ausdruck «Reif für die Insel sein» stammt? Nun, dank dem Schweizer Heimatschutz und seiner aktuellsten Ergänzung der Schriftenreihe «Die schönsten ...» können Sie sich auf 33 Inselgefilden in Schweizer Seen, Flüssen und Grenzgwässern Gedanken dazu machen. Ob als Standort für ein Wasserschloss genutzt, durch einen Kraftwerksbau geschaffen, zum Naturschutzreservat erklärt oder durch die Aufschüttung von Tunnelaushubmaterial entstanden: auf Inseln tritt die Verbindung von Natur und Baukultur aussergewöhnlich konzentriert zutage. Na dann: Ab auf die Insel!
Bestellung des handlichen Buches auf www.heimatschutz.ch/shop
Tauchen Sie ein in Ihre
Schönheitsoase
Perlwasseranlagen AQA perla von BWT verwandeln hartes Wasser in seidenweiches Perlwasser. Das Schönheitsgeheimnis für zarte Haut und glänzendes Haar. Nähere Informationen auf www.bwt-aqua.ch.
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1 Eine grosse Fensterfront Ăśffnet das Haus gegen Westen. Die Tonplatten am Boden wurden in den 1980er-Jahren eingesetzt, als stimmig fĂźr das Gesamtkonzept empfunden und daher belassen.
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2 Die Süd- und die Westfassade (im Bild) wurden ersetzt. Die neuen Glasflächen lehnen sich an die originale geometrische Unterteilung an.
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Einfach richtig Beim Umbau eines Einfamilienhauses von 1962 in Watt haben nijo architekten den nötigen Respekt vor dem Altbau und viel Feingefühl bewiesen. Gemeinsam mit der Bauherrin haben sie die Geschichte des schlichten und doch raffinierten Hauses weitergeschrieben. Text: Britta Limper, Fotos: Jürg Zimmermann
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Thema 1960er-Jahre 29
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1 Der Bezug zum Garten ist sehr stark. Die Kupferverkleidungen der Fassade wurden durch eine horizontale Lärchenschalung ersetzt.
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Mehrwert Jaeger Koechlin Architekten haben das Potenzial eines 1960er-Jahre-Hauses erkannt und die japanischen Elemente, die von der ursprĂźnglichen Bauherrschaft beeinflusst wurden, intensiviert und weitergesponnen. Text: Anita Simeon Lutz, Fotos: Ben Koechlin
Thema 1960er-Jahre 41
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BAD RAUM
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Zu Hause abtauchen Von der Wanne bis zu den Accessoires: Die harmonische Kombination der einzelnen Zutaten macht aus dem Bad den persönlichen Wohlfühlraum. Redaktion: Katharina Köppen
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Aufgesetzt oder eingebaut, eckig oder rund: Waschbecken gibt es für jeden Anspruch und Geschmack. 1 Die Serie «Val», entworfen von Konstantin Grcic, entwickelt sich zur Komplettbadlinie. Ab 2018 sind neu eine runde Wanne, ein 120 Zentimeter breiter Waschtisch aus SaphirKeramik sowie formschöne WCs und Bidets erhältlich. Die neue Badmöbel linie «Base» ist die perfekte Ergänzung.
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Keramik Laufen, www.laufen.ch 2 Keramikland entwickelt umfassende Badund Wellnesskonzepte. Viel Inspiration bieten die grossen Bad- und Plattenausstellungen, in denen es auch viele überraschende Produktlinien zu entdecken gibt, die man hierzulande sonst nicht so oft sieht.
Keramikland, www.keramikland.ch 3 Das Möbelprogramm «Saneo Apadulce» überrascht mit verschiedenen handwerklichen Details. Dank der praktischen Griffzone scheint das feine Waschtischelement mit dem sanft geschwungenen Becken über dem reduzierten Unterbau zu schweben.
Loosli, www.loosli.swiss 2
4 Der massflexible Duschboden «RoVaro» besticht mit einer klaren, gradlinigen Form und einem verdeckten Ablauf. Die fugenlosen Flächen und der bodenebene Einstieg bedeuten ein Höchstmass an Komfort. Dabei sorgen freie Farbwahl und unbeschränkte Längsdimensionen für einen hohen Spielraum für Einbauvarianten.
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Romay, www.romay.ch 5 Oftmals stellt sich erst nach einer Weile heraus, welche Accessoires man wirklich wo braucht. Mit «Liv» ist das kein Problem, da die Universalhalterung nicht nur für Schmuckbaum und Seifenschale passt, sondern auch für Gläser, Feuchttücherbox und weitere Accessoires der Serie.
Bodenschatz, www.bodenschatz-liv.ch 5
Spezial Bad 53
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1 «Alterna neo.3», die dritte Edition des Klassikers «neo», ist ein umfassendes und individuell kombinierbares Badeinrichtungsprogramm, das eine grosse Planungsfreiheit bietet. Von den Möbeln bis zu den Accessoires ist das Design aufeinander abgestimmt.
Sanitas Troesch, www.sanitastroesch.ch 2 Klafs präsentiert mit der neuen «Infrarot S1» ein zweites Produkt, das auf dem revolutionären, raumsparenden Konzept der preisgekrönten «Sauna S1» basiert. Per Knopfdruck fährt auch sie in weniger als 20 Sekunden von 45 Zentimetern zu einer 1,15 Meter tiefen, funktionsbereiten Infrarotkabine aus.
Klafs, www.klafs.ch 1
3 Die Serie «Option» ist auch für kleine Budgets und ohne Komplettrenovation für Verschönerungen im Badezimmer bestens geeignet und schnell montiert. Dabei punkten die Spiegelschränke nicht nur optisch, sondern auch mit zahlreichen Funktionen, die einem Bad Stauraum und somit dem Benutzer Ordnung und Wohlbefinden bescheren.
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Keramag, www.keramag.ch
Glänzend oder matt, offen oder geschlossen: Ausreichend Stauraum tut jedem Bad gut.
54 Spezial Bad
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4 Im Badezimmer lässt sich Keramik sowohl als Bodenbelag als auch für die Wände einsetzen, die so aus einem Guss gestaltet werden können. Die Platten der Serie «Nambi», erhältlich in sechs Farbtönen, erinnern an versteinertes und ausgebleichtes Holz.
HGC, www.hgc.ch/keramik
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5 Neu bietet der Schweizer Küchen- und Einrichtungsprofi Orea auch individuell geplante Badmöbel an. Bauherren können die gestalterischen Eigenschaften der Küche aufnehmen oder andere Designs realisieren.
&WUEJƂÀEJG XETIS
Orea, www.orea-kuechen.ch
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kaldewei.ch
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SCHLUSSPUNKT 1
1 Nähe: In der Villa «Manoir de Ban» können Besucher das Privatleben von Charlie Chaplin entdecken.
Eine Welt voller Magie 2 2 Authentisch: Originalmöbel, Erinnerungsstücke und Fotos zeigen ein lebensnahes Bild der Filmlegende.
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Auf dem einstigen Landsitz der Familie Chaplin in Corsier-sur-Vevey wurde eine spektakuläre Welt rund um Charlie Chaplin und seine Filmfigur, den «Tramp», errichtet.
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ie magische Kulturstätte «Chaplin’s World» rund um die herrschaftliche Villa Chaplins liegt fünf Minuten von Vevey entfernt, eingebettet zwischen Genfersee und Alpen, in einer 14 Hektaren grossen Parkanlage. Sie widmet sind ganz dem Leben und Werk eines der erstaunlichsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Charlie Chaplin hatte sich mit seiner Familie hier niedergelassen, als er 1952 nach einer Europareise wegen angeblicher Sympathien für den Kommunismus nicht mehr in die USA zurückkehren durfte. Chaplin’s World ermöglicht es Besuchern, dank der spielerischen, innovativen Bühnenbildkunst, in Charlie Chaplins Welt, in sein Leben und Werk, einzutauchen. Mit den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts wurde das Schaffen von Chaplin multimedial aufbereitet und darauf geachtet, dem humorvollen und kritischen Werk Chaplins treu zu bleiben. In der feudalen Villa «Manoir de Ban» selbst, wo Chaplin fast 25 Jahre lang mit Blick auf die französischen Alpen und den Genfersee gelebt hat, können Besucher heute sein Privatleben entdecken. Ein originalgetreues Wohnzimmer, Wachsfiguren, Originalmöbel, Erinnerungsstücke und Fotos zeigen ein lebensnahes Bild der Filmlegende. In Chaplins Büro liegen sogar seine Originaldrehbücher aus. Die Besucher können hier den Privatmann und Familienmenschen kennenlernen, der mit Hilfe moderner Technik auch selbst präsent ist. Es ist, als sei man bei Chaplin zu Besuch. In einem neuen, in den grossen Park integrierten Gebäude mit Hollywood-Studio steht auf 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche das künstlerische Schaffen Chaplins im Mittelpunkt. Hier werden sein Humor und seine Emotionen, mit denen er als Filmemacher die Welt erobert hat, in Szene gesetzt. Man taucht ein in ein szenografisches Universum. Anhand zahlreicher Wachsfiguren und verschiedener Kulissen werden Szenen aus Chaplins Filmschaffen präzise nachgestellt: die Bruchbude aus «Goldrush», die Maschine aus «Modern Times» oder der Barbiersalon aus «The Great Dictator». Zu bestaunen gibt es zudem Chaplins originale «Tramp»-Schuhe und seinen legendären Spazierstock. Auch die Pflege des Parks erfolgt ganz im Sinne des Komikers, der Blumen liebte und im Garten seltene Arten pflanzen liess. So runden ein Spaziergang durch den Park mit wundervollem Blick auf die Berglandschaft und eine genussreiche Pause im Restaurant «The Tramp» einen unvergesslichen Tag auf dem Anwesen ab. Das unterhaltsame Museum und der neue Pilgerort für Kinoliebhaber wurde vom Architekten Philippe Meylan und dem Museologen Yves Durand konzipiert, vom Atelier Confino arrangiert und von By Grévin in Szene gesetzt. Den Umbau des Anwesens zum Museum und den Neubau mit Studio erstellte das Architekturbüro Itten+Brechbühl, das Restaurant und den Museumsshop gestalteten Centdegrés, Innenarchitekten VSI.ASAI, aus Lausanne.
Fotos: Fernando Guerra, Annik Wetter
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Seit der Eröffnung von Chaplin’s World vor gut einem Jahr sind bereits über 300 000 Besucher aus 75 Ländern nach Corsier-sur-Vevey an den Genfersee geströmt. Immer wieder kommen auch Mitglieder der Familie Chaplin zu Besuch. Sie mögen diesen Ort, der dem Gedenken an ihren Vater oder Grossvater gewidmet ist. 40 Jahre nach Chaplins Tod und wohl noch lange in die Zukunft lebt sein Geist in diesem Museum weiter. hs
Chaplin‘s World Route de Fenil 2 1804 Corsier-sur-Vevey www.chaplinsworld.com Itten+Brechbühl www.ittenbrechbuehl.ch Centdegrés www.centdegres.com
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3 Neues Gesicht: Den Umbau des Anwesens zum Museum und den Neubau des Studios erstellte das Architekturbüro Itten+Brechbühl. 4 Attraktives Innenleben: Das Restaurant und den Museumsshop gestalteten Centdegrés, Innenarchitekten VSI. ASAI, aus Lausanne. 5 Souvenirs: Im Shop sind die coolsten und unterschiedlichsten Andenken an den Ausflug zu haben.
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