UMBAUEN + RENOVIEREN 04/2019

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UMBAUEN+RENOVIEREN

UMBAUEN

4 / 19 JULI/AUGUST WWW.METERMAGAZIN.COM CHF 8.50

+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG

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24 Seiten

Innenausbau BODENBELÄGE, TREPPEN, EINBAUSCHRÄNKE, TÜREN, LICHT UND STOFFE

VORHER/NACHHER Anbau: Raumgewinn

Stauraum und Licht für ein ­Reihenhaus aus den 1920ern

ZIELGERICHTET

Vorher/Nachher: Ein Reihenhaus aus den 1920ern

Eine Quartierbeiz im historischen Schützenhaus

Spezial: Innenausbau

Raum gewinnen

Anbauten für ein grosszügiges ­Wohngefühl und mehr Nähe zum Garten UR_04_19_A_Titel.indd 1

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Ruf Lanz

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Von Anfang an klar: Bad und Küche von Sanitas Troesch.

Besuchen Sie die Ausstellungen in Basel, Biel/Bienne, Carouge, Chur, Contone, Crissier, Develier, Jona, Köniz, Kriens, Lugano, Rothrist, Sierre, St. Gallen, Thun, Villars-surGlâne, Winterthur und in Zürich. Für einen ersten Augenschein: www.sanitastroesch.ch

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Ruf Lanz

EDITORIAL

Wachstumsschübe

Foto: Jürg Zimmermann

«Neubauten und Anbauten sind deutlich stärker mit kollektiven Bedürfnissen ­konfrontiert als Umbauten, denn die Veränderung u ­ nseres Umfelds geht alle etwas an», sagt die Architektin Bea Maria Roth und macht damit deutlich, dass neben den persönlichen Wünschen zwingend auch auf den architektonischen Kontext, die natürliche Umgebung und auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen werden sollte (­Interview ab Seite 38). Wenn man diese und weitere Kriterien im Auge behält, ­können Anbauten nicht nur räumlich, sondern auch architektonisch und gesellschaftlich ein Gewinn sein, wie wir Ihnen anhand von zwei Beispielen zeigen. Nijo architekten erfüllen mit dem Anbau einer Wohnhalle an eine Doppelhaushälfte aus den 1940er-Jahren den Wunsch der Bauherrschaft nach luftigen, kommunikativen Wohnräumen, die sich zum Garten hin öffnen. Zugleich antworten sie damit auf den Umbau der anderen Haushälfte, der zu einem Ungleichgewicht innerhalb des Baukörpers geführt hatte. Entstanden ist ein neues sinnvolles Ganzes, das die Aufhebung der ehemals symmetrischen Halbierung zugunsten einer dreiteiligen Abfolge bedeutete (ab Seite 26). Vor eine andere Aufgabe sahen sich Jaeger Koechlin Architekten gestellt. Die Bauherrschaft, die das Haus aus den 1920er-­Jahren in ­einem Berner Villenquartier in dritter Generation übernommen hatte, wünschte dies in zwei separate Wohneinheiten aufzuteilen, was eine Vergrösserung der Wohnfläche unumgänglich machte. Um den Charakter des Hauses zu bewahren, entschied man sich für einen verhältnismässig schmalen Anbau. Der blaugrau gestrichene Gebäude­ flügel, der sich tief in den Garten hineinschiebt, respektiert die Volumetrie des Altbaus und tritt mit diesem in einen spannenden Dialog (ab Seite 40). Das zweite Schwerpunktthema dieser Ausgabe ist der Innenausbau (ab Seite 50). Mit neuen Bodenbelägen, Türen, Leuchten und auch Stoffen lassen sich die Wohnräume ganz nach den persönlichen Vorlieben gestalten. Wir präsentieren Ihnen die neusten Produkte und zeigen Ihnen anhand der Sanierung mehrerer Stadthäuser aus dem 17. Jahrhundert, wie die Hans Hassler AG den historischen Holzparkettböden neues Leben eingehaucht hat. Zudem räumt Ulrike Nicholson in der Rubrik «Gewusst wie» mit den gängigen Vorurteilen über Innendämmputze auf (ab Seite 94). Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen von Umbauen+Renovieren.

«Bewährtes in neuem Glanz erstrahlen lassen»

Britta Limper, Chefredaktorin

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INHALT

JULI/AUGUST 2019 Spektrum

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nterwegs. Architektin Lisa Looser zwischen RenU derings, gebauter Architektur und Geisterstädten. I nspiration. Ein buntes Sammelsurium aus ­aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums ­Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Unsere Veranstaltungstipps. Bücher. Über Gärten, kleine Wohnräume, das Bauhaus und die Schweizer Wohnkultur. Porträt. Ob Privatliegenschaft oder Restaurant, die Projekte von suter plus zeugen von Neugier und Offenheit den Aufgaben gegenüber.

Thema Anbau iteinander verwoben. nijo architekten haben M ein 1940er-Jahre-Haus um eine hölzerne Wohnhalle ergänzt und so zum Garten geöffnet. Nachgefragt. Die Architektin Bea Maria Roth über die Bedeutung und Wirkung von Anbauten und was es bei der Planung zu beachten gilt. E in neues Ganzes. Der Anbau von Jaeger Koechlin Architekten an ein 1920er-Jahre-Haus in Bern steht in spannendem Dialog zum Altbau.

Inhalt

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Spezial Innenausbau

ternstunden. Die neusten Leuchten verbinden S gekonnt Technik mit Design. 56 Auf dem Boden bleiben. Naturstein, Keramik, Holz oder Teppich – Bodenbeläge bestimmen den Charakter eines Raums massgeblich mit. 65 Bodenschätze. Neues Leben für historische Holzparkettböden in Stadthäusern aus dem 17. Jahrhundert dank dem Einsatz der Hans Hassler AG. 66 Sinfonie der Materialien. Einblicke in den Showroom von Real-Stein und Widmer Wohnen. 70 Stilvoll verschliessen. Türen und deren Zubehör. 72 Design und Funktion. Schallschutz, Stauraum oder komplett neuer Innenausbau? Die neusten Produkte und Systeme. 74 Mit offenen Sinnen. Eine opulente Stoffkollektion krönt das 200-Jahre-Jubiläum von Christian Fischbacher. 78 Auf Tuchfühlung. Schallabsorbierend, flammhemmend, blickdicht oder einfach nur schön: ­Stoffe vollenden das Raumgefühl.

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Vorher/Nachher 80

Zeit-Bekenntnis. Architekt Felix J. Frey und Carint Berke Architekten haben ein Reiheneinfamilienhaus aus den 1920-Jahren den Bedürfnissen seiner jungen Besitzerfamilie ­angepasst. Eine charmante Zeitreise.

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Gewusst wie. Der Einsatz von Innendämmputz. Swiss made. Duscholux geht mit einem neuen Auftritt gestärkt in die Zukunft. Dienstbarkeiten genau prüfen. Was sind Dienstbarkeiten, und worauf ist beim Kauf eines Grundstücks zu achten? 75 Jahre Sibir. Das Schweizer Unternehmen, ­dessen Erfolgsgeschichte mit dem ersten Volkskühlschrank begann, überzeugt auch heute noch mit seinen Produkten und Serviceleistungen. Form follows feeling. Ein Interview mit M ­ ichael Neumayr, dem Erfinder von «Aquamoon». Gesamterneuerung. Die «Generation 7000» von Miele überzeugt optisch und funktional. Vom Sattel zur Matratze. Ein Porträt der schwedischen B ­ etten-Manufaktur Hästens. Schlusspunkt. Das Restaurant Schützenhaus in Aarau, eine Quartierbeiz mit Geschichte.

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Fokus

6 Metermagazin – das Neuste 7 Impressum 105 Wettbewerb 112 Adressen 114 Vorschau

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Titelfoto: Hannes Henz, Um- und Anbau Doppel­ einfamilienhaus, ZH, nijo architekten S. 26 Fotos im Inhalt: Christian Fischbacher, Hästens, Roman Keller, La Chance, Ribag, Jürg Zimmermann

Inhalt

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I NS PI RAT ION 1

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1 Auszug aus dem Artikel «fotografie ist lichtgestaltung» von Laszlo Moholy-Nagy aus dem Jahr 1928. 2+3 Keine Bilder aus den Zeitschriften, aber Einblicke ins Leben am Bauhaus: Mitglieder der Bauhauskapelle (1930, unbekannter Fotograf) und «Der Sprung über das Bauhaus», festgehalten von Lux T. Feininger um 1927.

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4 Die Reproduktionen aller 14 Ausgaben von «bauhaus» und ein Kommentarband im transparenten Schuber.

Bauhaus Zeitschrift Faksimile Authentische Stimmen Über das Bauhaus und seine Exponenten wurde und wird viel geschrieben, besonders zum 100-jährigen Gründungsjubiläum der Institution in diesem Jahr. Auch die Bauhäusler selbst haben geschrieben: Unter anderem in ihrer von 1926 bis 1931 periodisch erschienenen Zeitschrift haben sie sich zu aktuellen Ereignissen in und um das Bauhaus, zu den Methoden und Schwerpunkten der eigenen Lehre und zu Projekten von Schülern und Meistern geäussert und diese auch bildlich in Szene gesetzt. Die erhaltenen Originale der Zeitschrift «bauhaus» sind heute Sammlerobjekte oder im Besitz von Hochschulen, Archiven oder Museen. Nun kann auch eine breite Öffentlichkeit durch dieses Sprachrohr des Bauhauses in die faszinierenden Ideen und Kontroversen der besagten Jahre eintauchen, denn der Verleger und Gestalter Lars Müller hat in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus-Archiv/Museum für Gestaltung, Berlin, die Zeitschriften als Faksimile-Ausgabe herausgegeben. Ein transparenter Schuber versammelt die originalgetreuen Nachdrucke ­aller 14 Ausgaben als Einzelhefte sowie einen Kommentarband. ISBN 978-3-03778-594-2, www.lars-mueller-publishers.com, www.bauhaus.de

Fotos: Bauhaus Archiv Berlin, Bauhaus Archiv Berlin/© Estate of T. Lux Feininger; Laurent Barlier, www.laurentbarlier.ch und James Batten ­(Fotos Schulthess Gartenpreis); Redaktion: Katharina Köppen, Silvia Steidinger

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Haariger Haken Die Kleiderhaken-Familie aus Metall erinnert mich gar nicht so entfernt an die feinen schwarzen Haarnadeln, die meine Grossmutter in ihrem Haardutt verschwinden liess. Nebst dem, dass sich mit «Zag» stilvoll Kleider und Accessoires aufhängen lassen, sehen die einfachen, aber starken Formen auch «nackt» toll aus, grafische Schattenbilder an der Wand inklusive. www.lachance.paris

Aquatique Glas ähnelt Wasser nicht nur durch seine Transparenz, sondern auch aufgrund seines Zustands während der Bearbeitung, also wenn es durch die Erhitzung beweglich und flüssig ist. Womit sich dann irgendwie auch Laliques Wahl für das Design seiner Vasen erklären lässt: «Poissons combattants» zeigt kämpfende Fische im Sog der Wellen – auf solch augenfällige Weise, dass Blumen irgendwie überflüssig werden. www.lalique.com

Mozzafiato ... ... in etwa mit «atemberaubend» zu übersetzen, ist die neue Armaturenlinie «Italy» von Cristina. Denn die Strenge der geometrischen Linien wird gekonnt durch feine Rundungen und abgefaste Kanten gebrochen, was an die klassischen Stilelemente der 1920er-Jahre erinnert. Auffallend sind auch die kubisch geformten Bediengriffe aus erlesenen Steinarten wie Marmor. Exklusiv bei Richner erhältlich. www.baubedarf-richner-miauton.ch

­(Fotos Schulthess Gartenpreis); Redaktion: Katharina Köppen, Silvia Steidinger

Schulthess Gartenpreis 2019 Eine Oase in Genfs Agglomeration Zwischen den Wipfeln der Bäume ragen Hochhäuser hervor, auf zwei Seiten rauscht der Verkehr vorbei: Der Jardin botanique alpin ist eine Ruheoase inmitten der Genfer Agglomeration – ein denkmalgeschützter Garten, der vor kurzem mit dem Schulthess Gartenpreis 2019 ausgezeichnet worden ist. Dass der historische Garten heute noch steht, ist der Gemeinde Meyrin zu verdanken. Sie hatte das Areal 1960 erworben, nachdem grosse Strassenbauten den Garten über die letzten Jahrzehnte bedrängt hatten. Mit der Eröffnung einer neuen Tramverbindung in unmittelbarer Nähe des Gartens beantragte die Gemeinde 2012 beim Kanton Genf schliesslich den Schutz der Anlage. Seither setzt Meyrin den Plan um, den Villengarten zu einem lebendigen Freiraum umzugestalten, wo ein reger Austausch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinde möglich wird. Der Schweizer Heimatschutz würdigt mit seiner Auszeichnung den Umgang mit dem reichen botanischen und architektonischen Erbe.

Seit 1998 verleiht der Schweizer Heimatschutz den Schulthess Gartenpreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur. www.heimatschutz.ch/gartenpreis

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Besser als Rüebli Eigentlich wissen wir es. Schlechtes Licht belastet unsere Augen wie auch unsere Produktivität. Da hilft auch Rüebli essen nicht weiter. Deswegen haben die Daniel Düsentriebs von Dyson lange getüftelt und nach 892 Prototypen ein kleines Wunderwerk hervorgebracht: «Lightcycle» verfolgt Lichttemperatur und Helligkeit des Tageslichts und passt sich entsprechend an. Resultat ist optimales Licht, das sich zudem auf persönliche Bedürfnisse einstellen und programmieren lässt. www.dyson.ch

Minus 100 Flecken Der Duft der Flammen Duftkerzen sind immer so eine Sache. Vor allem dann, wenn sie nach Meister Proper und nicht, wie das Etikett verspricht, nach Meeresbrise riechen. Qualitätsprobleme dieser Art kennt Diptyqueparis aber nicht. Das Traditionshaus hat sich für seine 49 duftenden Lichtbringer gar an seine Ursprünge erinnert, wo man die Kerzen in ein Stück Textil einpackte. Eine schöne Idee, die jetzt mit ausgewählten Stoffen von Pierre Frey wieder aufgegriffen wurde. www.diptyqueparis.com, www.pierrefrey.com

Neuer Store für alte Möbel Klassiker und aktuelles Design Einen Hotspot für Vintagemöbel, Designklassiker, aber auch für neu produzierte Kleinserien und aktuelle Produkte von namhaften Schweizer und internationalen Herstellern bietet Fabio Dubler mit seinem neuen Laden H100. Der Möbel- und Designliebhaber hat den Zürcher Vintage-Möbelmarkt stark geprägt und vereint nun auf über 2000 m2 die beliebten Möbelläden Bogen 33, Viadukt*3 und Time Tunnel Living unter einem Dach. Ebenfalls integriert ist eine hauseigene Schreinerei und Polsterei, wo die Möbelklassiker laufend hochwertig restauriert werden. Möbel können vor Ort besichtigt und gekauft oder aber über den Onlineshop direkt nach Hause bestellt werden.

H100, Hohlstrasse 100, 8004 Zürich, Di bis Fr, 11–19 Uhr, Sa, 10–18 Uhr www.h100.ch und www.memorie.ch (Onlineshop)

Fotos: ©The New Raw, © Denkmalpflege des Kantons Bern, Beat Schertenleib; Redaktion: Silvia Steidinger

Vollständige Fleckentfernung und ein geringer Energieverbrauch? Die Ansprüche an Waschmaschinen sind mit den neuen technischen Möglichkeiten nicht gerade geschrumpft ... Bei Bauknecht gehen weder Kleider noch Erwartungen ein: Die Maschinen aus der neuen Serie «ActiveCare» kontrollieren Wassermenge, Temperaturniveau und Trommelbewegungen, um eine vollständige Aktivierung des Waschmittels zu erreichen – was schliesslich bei der Entfernung von 100 verschiedenen Flecken hilft. www.bauknecht.ch

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... ist eine essbare Muschelart, die aufgrund ih­ rer Überfischung geschützt ist. Dieses Exemp­ lar wurde allerdings mittels 3D-Printer aus dem Upcycle-Plastik sogenannter Geisternetze ent­ wickelt und ist Teil der Serie «Second Nature». Die Kollektion aus verschiedenen Schalen, Schüsseln, Accessoires und eben Muschelob­ jekten soll für die Verschmutzung unserer Mee­ re sensibilisieren. Design zum Nachdenken. www.thenewraw.org

10 Jahre Denkmalpflegepreis Bern Bereits seit zehn Jahren vergibt die Denkmalpflege des Kantons Bern einen Preis an eine Bauherrschaft, die ein Baudenkmal mit Alltagsnutzung sorgfältig restauriert und weiter­ entwickelt hat. Im Jubiläumsjahr 2019 hat sie gemeinsam mit der Fachkommission für Denkmalpflege nicht weniger als fünf Jubiläumspreise für besonderes Engagement zu­ gunsten der Baukultur verliehen. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind (von links nach rechts): die Gemeinde Ligerz, für eines der schönsten Ortsbilder der Schweiz, Liliane Wernli-Langel mit ihrer Stempel-Fabrik Langel in Courtelary, die Familie von Wattenwyl und ihre Schlossdomäne Oberdiessbach, die Tschannens aus Gerzensee, die mit der «Rütimatt» sowohl Bauernhof als auch Jugendstilvilla verwalten, sowie der Ver­ ein Handwerk in der Denkmalpflege für die Lancierung des Lehrgangs «Handwerker in der Denkmalpflege». Wir gratulieren von Herzen! www.be.ch/denkmalpflege

MEISTERSTÜCK CLASSIC DUO OVAL

Fotos: ©The New Raw, © Denkmalpflege des Kantons Bern, Beat Schertenleib; Redaktion: Silvia Steidinger

Pecten jacobaeus

kaldewei.ch

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1 Das mittlere Holztragwerk bestimmt den Charakter der Wohnhalle. Es steht exakt auf der ehemaligen Keller-Aussenwand, sodass hier kein neues Fundament für die Lastabtragung erstellt werden musste. 2 An der Ostseite blieben noch 3 Meter Platz bis zum Grenzabstand, die durch den hölzernen Anbau nun vollständig ausgenutzt werden.

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Miteinander verwoben Durch den Um- und Anbau einer Doppelhaushälfte aus den 1940er-Jahren haben nijo architekten das Haus aus seinem engen Korsett befreit und zum Garten hin geöffnet. Die überhohe Wohnhalle im Neubau ist dabei der Dreh- und Angelpunkt. Text: Britta Limper, Fotos: Hannes Henz

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Ein neues Ganzes Mit einem eigenständigen Anbau an ein Einfamilienhaus aus den 1920er-Jahren ­schufen Jaeger Koechlin Architekten ein dialogreiches Gesamtwerk. Text: Stefanie Solèr, Fotos: Roman Keller

1 Nicht nur farblich nimmt der Anbau Bezug auf den Altbau – auch im Innern finden sich vielerlei motivische und inhaltliche Anspielungen.

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LICHT

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Sternstunden Die Beleuchtung in einem Raum nehmen wir meist erst wahr, wenn sie nicht gut ist. Wenn eine Leuchte blendet, zu wenig Licht zum Lesen vorhanden ist oder das grelle Licht die Stimmung am Abend verdirbt. Dass es für all diese Probleme eine Lösung gibt, zeigen die Leuchtenhersteller mit ihren neusten Produkten. Redaktion: Britta Limper 52

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1 «Discovery Space» lädt zum Gestalten mit Licht ein. Dabei wird das Licht von einer LED -Leiste, die sich in e ­ inem sehr leichten Aluminiumrahmen befindet, in eine transparente Ober­f läche geleitet. Das farbige Licht ermöglicht unterschiedliche Szenarien, die das Wohlbefinden ­fördern.

Artemide, www.artemide.com 2 Garderobe oder Leuchte? «Pin LED» ist beides in einem. Das LED -Band ist unauffällig in die Eschenstäbe eingelegt, die lose in einem standfesten Betonsockel stecken. Durch simples Drehen der Stäbe kann von direktem auf indirektes Licht gewechselt werden.

Nils Holger Moormann, www.moormann.de

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3 «Mito raggio» lässt das Licht in einem Ring über dem Sitzplatz schweben. Sechs edle Oberflächen verleihen der Leuchte ihren unvergesslichen Ausdruck. Der Carbon-Körper ist in Weiss oder in Schwarz erhältlich.

Occhio, www.occhio.de

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4 «Newton» wächst als geschwungenes Element aus der Wand. Das transparente Prisma mit satinierter Oberfläche an der Basis liegt über der Lichtquelle und wird von einem opaken Element abgeschirmt. Wenn die Leuchte eingeschaltet ist, scheint das Prisma auf und verbreitet ein sanftes Leuchten.

Foscarini, www.foscarini.com 5 Ganz egal, wo man die einzelnen Leuchten im Raum platzieren möchte, ein Rohrnetz verteilt bei «Tube» das Licht von einem einzigen Punkt zu den verschiedenen Lampenschirmen.

Vibia, www.vibia.com 6 «Twilight», die 2002 auf den Markt kam, zählt längst zu den Klassikern. Ende letzten Jahres überraschte Belux mit ­einer zylindrischen Form der bis dato rechteckigen Stehleuchte. Im Inneren des Kunstglaskörpers sorgen LED Lichtquellen für das perfekte Licht.

Belux, www.belux.com

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BODENBELÄGE 1

Auf dem Boden bleiben Ob Parkett, Linoleum, Faserzementplatten, Keramik, Stein oder ­Teppich, der Bodenbelag bildet die Basis jeder Innenarchitektur. Entscheidend für die Auswahl sind der persönliche Geschmack und die Funktion. Redaktion: Britta Limper, Anita Simeon Lutz

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Foto Nr. 3: ©Villeroy & Boch Fliesen

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1 Der Teppich «Tiara Traffic» zeugt von urbanem Zeitgeist. Dank seiner raffinierten Tweed-Optik ist er optisch dynamisch und wandelbar zugleich. Ein zusätzliches Plus: Für die Produktion wird ein regeneriertes und wiederverwertbares Garn verwendet, das aus Abfallstoffen produziert wird.

Tisca, www.tiscatiara.ch 2 Zeitlos, aber alles andere als langweilig ist die Serie «Merida». Die Fliesen sind in vier Formaten für Wände und Böden sowie für den Aussenbereich erhältlich. Passende Stufen, Sockel, Mosaike und Bordüren ergänzen das Programm.

HGC , www.hgc.ch

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3 Dem Trend nach Betonoptik mit authentischen Abnutzungsspuren folgt die Fliesenserie «Atlanta». Mit den verschiedenen Formaten und Farben lassen sich ganz unterschiedliche ­Atmosphären erzeugen.

Villeroy & Boch, www.villeroy-boch.com/fliesen

4 Auch und gerade beim Wohnen sind Gesundheit und Umweltverträglichkeit äusserst wichtig. Mit «Welltex» hat Object Carpet eine Akustikfliese entwickelt, die frei von Bitumen, Latex und PVC und darüber hinaus äus­ serst nachhaltig ist.

Object Carpet, www.object-carpet.com

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TÜREN

Stilvoll verschliessen Türen sorgen für Privatsphäre und schützen uns vor Lärm und neugierigen Blicken. Welche Materialien, technischen Entwicklungen und welches Design bei Beschlägen, ­Türdrückern oder -blättern gerade aktuell sind, sehen Sie in unserer kleinen Auswahl. Redaktion: Britta Limper

Jeld-Wen Das Türmodell «Dana modern classic h-cube» ist inspiriert von den Ideen des Bauhauses. Eine H-förmige, markante ­Rahmenkonstruktion strukturiert das kontrastreiche Türelement. Durch die starken Divergenzen zwischen Farben und Formen entsteht eine dreidimensionale Wirkung. Die Inszenierung durch die Umrahmung der Tür macht das Element sichtbar, ohne es jedoch stilistisch in den Mittelpunkt zu rücken. www.jeld-wen.ch

Jansen Die Jansen AG bietet mit der «Jansen Art’ 15», einem nicht isolierten Profilsystem für den gehobenen Innenausbau, kreativen Spielraum für die Innenraumgestaltung. Das schlichte und einzigartige Design wird durch die aufs Äusserste reduzierte Ansichtsbreite ermöglicht. Das Stahlprofilsystem, das langlebige Konstruktionen ermöglicht, ist hoch belastbar. Die Türen und Raumteiler lassen sich rundum abdichten und bieten dadurch eine perfekte Symbiose aus Ästhetik und Komfort. www.jansen.ch

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Griffwerk Der Glastürbeschlag «Frame GS» dürfte mit seinen 80 x 35 mm Aussenmass das wohl kleinste aktuell am Markt erhältliche Glasschloss sein. Statt der üblichen Kombination eines Türgriffs mit einem Schlosskasten entschied man sich, neue Wege zu gehen. Der Türgriff «Frame» wurde um ein bündig anschliessendes Glasschloss ergänzt. Beide Elemente wirken dadurch wie aus einem Guss. www.griffwerk.de

U.S.W. Der Türdrücker aus der «Pebble Collection» von «d line» widerspiegelt die Einfachheit skandinavischen Designs. Zur Kollektion gehören ausserdem unter anderem Kleiderhaken, Handtuchhalter und ein WCRollenhalter. Jedes Teil wird in Handarbeit aus 50 bis 70 Prozent recyceltem Stahl hergestellt und ist in Edelstahl, RAL 9005 Schwarz matt und RAL 9003 Weiss matt erhältlich. www.usw.ch, www.dline.com

Hawa Geöffnete Türen verschwinden immer öfter in der Wand und schaffen so flexibel nutzbare Wohnzonen. Die «Hawa Junior»Familie ist jetzt wandtaschentauglich geworden. Die Technik bleibt dabei unsichtbar. Die spielfreie Montage der Laufschiene und der Dämpfeinzug «SoftMove» sorgen für zusätzlichen Bedien­komfort. Die hier gezeigte «Hawa Junior 80 B Pocket» ist ein Wandtaschen-Spezialbeschlag für Holzschiebetüren bis 80 kg, eine Komplettlösung im Paket. Alle Komponenten bleiben in eingebautem Zustand jederzeit leicht zugänglich und können ergänzt oder ersetzt werden. www.hawa.com

Hewi Er liegt nicht nur gut in der Hand, sondern überzeugt auch optisch. Das «System 111» wird in einer Jubiläumsedition mit ausgewählten Farben und einer matten Oberfläche präsentiert. Tiefschwarz, Weiss oder Anthrazitgrau erzeugen in mattem Finish eine ganz neue Anmutung. «System 111» ist in der Edition matt sowohl in der klassischen Variante als auch, wie hier gezeigt, bicolor erhältlich. www.hewi.com

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TEXTILIEN 1 Lichtdurchlässig und trotzdem schallabsorbierend? Mit «Megacoustic» bringt der Langenthaler Textilhersteller und Vorreiter für Akustikstoffe ein weiteres innovatives Produkt auf den Markt, das dank dreidimensionaler Struktur mit hoher akustischer Funktion glänzt.

Auf Tuchfühlung

Création Baumann www.creationbaumann.com 2 Das Designunternehmen für raumakustische Einrichtungslösungen erweitert seine Akustikpaneele um neue ansprechende Muster und Farben sowie spannende Oberflächenstrukturen, die haptische Erlebnisse versprechen.

So unterschiedlich Räume und ihre Nutzung sind, so vielfältig sind die textilen Ausstattungsmöglichkeiten. Ein Blick in die Welt der schallabsorbierenden, flammhemmenden, blickdichten und transparenten oder einfach nur schönen Stoffe.

Acousticpearls, www.acousticpearls.de

Redaktion: Britta Limper und Silvia Steidinger

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3 «Peek» erinnert ein wenig an Folklore-Blusen tschechischer Polkatänzerinnen. Der Vorhangstoff fühlt sich aber an wie Baumwolle, ist jedoch aus flammhemmendem Spinngarn gefertigt. Für die umstickten Kreise wird dieselbe Technik wie für das Konfektionieren von Knopflöchern eingesetzt.

Kinnasand, www. kinnasand.com 4 Verdis Oper gleich verleiht der Baumwollsamt «Otello» dem Raum ein edles, beinah opulentes Ambiente. Er ist in diversen Farboptionen erhältlich.

Nobilis, www.nobilis.fr 5 Das für seine Farbexplosionen und edlen Seidenstoffe bekannte Traditionshaus präsentiert mit der jungen Linie «Dominique Kieffer» moderne und naturbezogene Gewebe und Stoffkombinationen aus Leinen, Wolle, Hanf und Baumwolle in zeitlosen Farben.

Rubelli, www.rubelli.com 6 Bei «Pueblos» sieht man sich an traditionelle Teppichmotive und PatchworkQuilts erinnert, die geometrische Leinenstickerei zeigt sich allerdings erfrischend zeitgenössisch.

7 «Modern» bietet von üppigen grafischen Drucken bis zu dezenten erdigen Farbtönen alles. Für die Designs der abwechslungsreichen Vorhangstoffe bediente man sich an Motiven und Farbwelten aus der Architektur, Natur und Mode.

Pierre Frey, www.pierrefrey.com Decoris GmbH, www.decoris.ch

Kendix, www.kendix.nl Stotz Décor AG, www.stotzdecor.ch

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1 Am äusseren Erscheinungsbild des denkmalgeschützten Reihenhauses durfte bis auf das Einfügen einer Replika bereits vorhandener Dachlukarnen nichts verändert werden.

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2 Wo zuvor ein Bad, die Küche und das Wohnzimmer als in sich abgeschlossene Räume standen, sorgt nun eine offene Koch-, Ess- und Wohnfläche für Grosszügigkeit und viel Tageslicht.

ZeitBekenntnis Im Zürcher Kreis 6 haben der Architekt Felix J. Frey und Carint Berke Architekten ein Reiheneinfamilienhaus aus den 1920-Jahren den Bedürfnissen seiner jungen Besitzerfamilie angepasst und es mit wenig Budget, aber viel Feingefühl ins heutige Jahrzehnt geholt. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Jürg Zimmermann Umbauen + Renovieren 4 · 2019

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