UMBAUEN+RENOVIEREN
UMBAUEN
5 / 18 SEPTEMBER/OKTOBER WWW.METERMAGAZIN.COM CHF 8.50
+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG
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ENTDECKUNGSTOUR
Schweizer Kulturerbe hautnah
VORHER/NACHHER
Neue Identität für eine Villa von 1927
Dach: Ausgebaut und aufgestockt
GEWUSST WIE
20 Seiten
Innenausbau BODENBELÄGE, LICHT, TÜREN, TREPPEN, MÖBEL AUF MASS
Ölfarben im Innen- und Aussenbereich
Vorher/Nachher: Eine Villa von 1927 Spezial: Innenausbau
Haupt des Hauses Ausgebaut und aufgestockt: Raumreserve unter dem Dach
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Ruf Lanz
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Von Anfang an klar: Bad und Küche von Sanitas Troesch.
Besuchen Sie die Ausstellungen in Basel, Biel/Bienne, Carouge, Chur, Contone, Crissier, Develier, Jona, Köniz, Kriens, Lugano, Rothrist, Sierre, St. Gallen, Thun, Villars-surGlâne, Winterthur und in Zürich. Für einen ersten Augenschein: www.sanitastroesch.ch
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Ruf Lanz
EDITORIAL
UNSERE VISION Kulturgut auf immer und ewig bewahren. Reparieren, restaurieren, verbrauchte Teile erneuern und Funktionen nach Bedarf verbessern.
Raumreserve Dach
Foto: Jürg Zimmermann
Als Abschluss eines Gebäudes gegen oben schützt das Dach gegen Witterungseinflüsse. Über seine Schutzfunktion hinaus bietet es von der Materialisierung bis zur Form zahlreiche Gestaltungsoptionen. Und wenn es um den Wunsch nach mehr Wohnfläche geht, eröffnen Dachausbauten und Aufstockungen – gerade in Zeiten von immer knapper werdendem Bauland – ungeahnte Möglichkeiten. «Je grösser die Bebauungsdichte ist, desto interessanter ist es, in die Höhe zu bauen», sagt D ominique Salathé. Katharina Köppen hat den erfahrenen Architekten zum Interview getroffen und ihm die wichtigsten Fragen zum Thema gestellt (ab Seite 38). Wie unterschiedlich die Aufgabenstellungen, aber auch wie vielfältig die Lösungen im Bereich des Daches bei Umbauten sein können, zeigen wir Ihnen anhand von drei Projekten. Lukas Raeber hat ein Mehrfamilienhaus in Kleinbasel, das 1925 erbaut worden ist, um zwei Geschosse erweitert. Entstanden sind dadurch zwei symmetrische Maisonettewohnungen, die durch räumliche Diversität und einen konstruktiven Kniff überzeugen (ab Seite 50). Ein kleinerer Massstab war beim Umbau eines Reiheneckhauses gefragt, das zu einer Arbeitersiedlung von 1913 in Pratteln gehört. Durch einseitiges Anheben des Daches und eine Erweiterung gegen den Garten profitiert das kleine Haus von einem nicht unerheblichen Raumgewinn. Die Ansicht der Gebäudezeile auf der Strassenseite bleibt von den Umbaumassnahmen, für die Oliver Brandenberger Architekten verantwortlich zeichnen, weitestgehend unberührt (ab Seite 40). Ganz im Sinne des Hauses ist auch Max Dell’ Ava von d/a/x Atelier für Architektur den Umbau eines 1960er-Jahre Einfamilienhauses angegangen. Durch die Veränderung der Dachform und die Erweiterung eines Fensterbandes hat der Architekt das Spiel mit dem Licht fortgeführt, das schon immer Teil der Architektur gewesen war (ab Seite 28). Ein breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten zeigen wir Ihnen auch in unserem Spezialteil (ab Seite 58). Ob Bodenbeläge, Türen oder Einbaumöbel, ob Holz, Textil oder Naturstein – wer noch Anregungen für den Innenausbau braucht, wird hier bestimmt fündig. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Umbauen und Renovieren. Übrigens: Wenn Sie im September noch ein Wochenende Zeit haben, möchte ich Ihnen die Europäischen Tage des Denkmals ans Herz legen (ab Seite 108). An rund 1000 kostenlosen Veranstaltungen kann man Schweizer Kulturerbe entdecken, vom Schlössli Wohlen bis zum Flughafen in Genf. Viel Spass!
Griechenland / Syros – Wohnhaus frühes 19. Jh. See, Wind und Wetter
Schweiz / Lausanne – Château Saint-Maire Vielleicht noch aus dem Mittelalter?
Deutschland / Inzigkofen – Kloster Zustand nach „leicht vernachlässigtem“ Bauunterhalt
Die Holzmanufaktur Rottweil GmbH arbeitet in der Schweiz mit der holzmanufaktur SWISS AG zusammen. www.homa-rw.de
Britta Limper, Chefredaktorin
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INHALT
SEPTEMBER/OKTOBER 2018 Spektrum
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U nterwegs. Architekt Martin Bruhin macht beim Fotografieren Zufallsfunde zu poetischen Sujets. I nspiration. Ein buntes Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen und Dingen rund ums Wohnen, Bauen und Modernisieren. Agenda. Unsere Veranstaltungstipps. Architektur für alle. Die Open House Zürich bietet Einblicke ins Baugeschehen der Metropole. Aus Emils Bücherregal. Vom Wanderführer über Gartentipps bis zu Tankstellenarchitektur. Porträt. Präzise Konzepte und ein Fundus unterschiedlicher Gestaltungskulturen prägen die A rchitektur von Cristina Bellucci.
Spezial Innenausbau
rosszügigkeit des Lichts. Die Architekten S G tine Gam und Enrico Fratesi, die für Louis Poulsen eine Leuchte entwickelt haben, im Interview. 64 Bodenschätze. Parkett, Teppich, Fliesen – eine Auswahl aktueller Bodenbeläge. 74 A lles im Griff. Öffnen, schliessen, Räume verbinden oder abtrennen – die neusten Türen. 76 Daheim zu Hause. Massgefertigte Möbel oder Bauplatten für die Renovation – im Innenausbau entscheidet der persönliche Stil. 78 Holz im Fokus. Benjamin Zbären vom Traditions unternehmen Zbären im Gespräch.
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Inhalt
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Thema Dach ie Dachlaterne. Der Umbau durch d/a/x Atelier D für Architektur, in dessen Zentrum eine veränderte Dachform und eine Erweiterung stehen, sorgt bei einem Einfamilienhaus aus den 1960erJahren für mehr Grosszügigkeit. Nachgefragt. Der Architekt Dominique Salathé beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema Dachausbau und Aufstockung. Ein Haus für Mensch und Hund. Ein Reiheneckhaus von 1913 gewinnt dank Oliver Brandenberger A rchitekten durch einseitiges Anheben des Daches und eine Erweiterung an Wohnfläche. Wohnen hoch zwei. Der Architekt Lukas Raeber hat ein Mehrfamilienhaus in Kleinbasel mit zwei Geschossen aufgestockt.
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eues Leben in der Villa Sonnegg. Ein Team N aus Architektin und Bauherrschaft hat einer V illa von 1927 zu mehr Luft und einer neuen, stolzen Identität verholfen.
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Fokus
Gewusst wie. Ölfarben für innen und aussen. Swiss made. Textile Bodenbeläge und Stoffe: das Appenzeller Familienunternehmen Tisca. 98 100 Jahre Kaldewei. Der Stahl-Email-Spezialist aus Deutschland feiert Jubiläum. 100 Erneuern – leicht gemacht. Eine Vorschau auf die Messe Bauen & Modernisieren, die Anfang September in Zürich stattfindet. 106 Pure Formschönheit. Die Armatur «arwa-pure» von Konstantin Grcic. 108 Kulturerbe kennt keine Grenzen. An den Europäischen Tagen des Denkmals lässt sich das Schweizer Kulturerbe erkunden. 110 Schlusspunkt. Eine denkmalgeschützte Villa in Zürich konnte dank des feinfühligen Umbaus durch Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten in ein Hotel verwandelt werden. 7 Impressum 89 Wettbewerb 112 Adressen 114 Vorschau
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Titelfoto: Beat Bühler, Umbau Einfamilienhaus von d/a/x Atelier für Architektur, S. 28 Fotos im Inhalt: Keramikland, Marset, Evgenia Pronina, Tisca, Weisswert, Jürg Zimmermann
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Inhalt
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I NS PI RAT ION
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1 «Nomad» wird in der Schweiz aus nachhaltig produziertem Holz gefertigt. 2 Wanderbar: in nur fünf Minuten aufgestellt und noch schneller für den Transport zusammengepackt. 3 «Nomad» wird ohne Schrauben und Nägel zusammengesteckt. Das Spannset stabilisiert das Möbel. Das Grundelement kann beliebig in Länge und Höhe erweitert werden.
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4 Seit ihrer Lehrzeit als Schreiner sind Felix Messmer (links) und Marco Hischier miteinander und mit dem Handwerk verbrüdert.
10 Spektrum Inspiration
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Wer häufig umzieht, weiss um die Pein des Möbeltransports. Eben diese veranlasste Felix Messmer und Marco Hischier, ein Möbel zu entwickeln, das innerhalb von fünf Minuten und ohne mühseliges Schrauben und Nageln aufgestellt und noch schneller wieder abgebaut werden kann. Einfach, praktisch und selbstverständlich in der Handhabung, unkompliziert und ehrlich im Design. «Nomad» nennen die kreativen Macher und begnadeten Handwerker ihr Möbelsystem: Es besteht aus einem Grundelement, dessen Regaltiefe und -höhe sich an den Dimensionen einer Schallplatte orientiert und das mit zwei Schwarzblechschiebetüren ausgestattet ist. In Höhe und Breite kann das System Element um Element erweitert werden, wodurch es zum Sideboard/Kleiderschrank/Schuhlager/Bücherregal/Chuchichäschtli/you name it wird. Richtig gut aussehend, wird das schlichte Ding durch das französische Seekiefernholz, aus dem es meisterlich gefertigt ist. Das Spannset ist alles andere denn ein blosser Designgag: Es stabilisiert das lediglich gesteckte Möbel zusätzlich und ermöglicht ein wackel- und gefahrfreies Umherschieben. Zudem fixiert es den Möbelfuss und dient als Befestigung beim Transport. Ach ja, die Türchengriffe sind magnetisch und nehmen sich Schlüsselbund und Büroklammern an. Naheliegend und praktisch eben. Ganz ehrlich? Es gibt keinen Grund, KEINEN «Nomad» zu sich nach Hause zu holen. Gebr. DuBois, T 077 490 14 75, www.gebrdubois.ch
Fotos: Linda Kastrati
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Der wandelbare Weggefährte der kreativen Macher
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Für die Post Endlich mal ein Briefkasten abseits vom Standard! Das war das Ziel der drei Freunde Simon Weber, Ueli Rempfler und Roman Wick, als sie sich an die Entwicklung dieses Briefkastens gemacht haben. Heute werden die Briefkästen in einer manufakturähnlichen Produktion gefertigt, jeder Einzelne davon ein Unikat. Denn Materialisierung, Form und die Beschriftung des Rahmens können individuell ausgewählt werden. www.x-level.ch
Leuchtende Pflanzen Wie Planeten, die auf ihren Bahnen stillstehen– so wirken diese Leuchten von Vibia. Das Licht scheint warm, sonnengeküsst. Im Kontrast dazu steht das eher kühle Aluminium. Ein schönes Detail ist der Pflanzenumtopf. www.vibia.com
Zum Niederlegen So einladend wirkt dieses Tagesbett auf uns! Dem filigranen, mattschwarzen Stahlrahmen ist es zu verdanken, dass sein Polster zu schweben scheint. Trotzdem strahlt die Matratze aufgrund der Höhe die nötige Stabilität aus. Dazu schmiegt sich wie selbstverständlich die zylinderförmige Seitenlehne. Ihr Glattleder wirkt natürlich, fast wie unbehandelt und ist in 31 Farben erhältlich. Entspannung pur! www.panmobili.info
Publikation Architektur der Moderne und Denkmalpflege
Fotos: Linda Kastrati
Beim Thema Denkmalpflege kommen einem schnell mal barocke Kirchen oder Renaissanceschlösser in den Sinn. Dass auch Bauten aus dem 20. Jahrhundert würdige Denkmalschutzobjekte sind, beweist die Publikation «Architektur der Moderne und Denkmalpflege». Grossformatige Farbfotografien von Daniela Burkart und Beschreibungen der Projekte bringen den Lesern den Meilibau, die Dula-Schulanlage, die St.-Karli-Kirche und den MaiHof näher. Übrigens gibt es am 20. September eine Führung durch den MaiHof in Luzern durch Cony Grünenfelder, Denkmalpflegerin des Kantons Luzern. Zu diesem Anlass wird auch D aniela Burkart mit einer Fotoausstellung sowie einem Buchstand anwesend sein.
Merian Verlag, ISBN 978-3-85616-866-7 www.merianverlag.ch, www.burkart.lu
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Fleissige Helferlein Wenn man ein Gummiband braucht, lässt sich garantiert grad keins finden. Und mit einem herkömmlichen Klipp lässt sich zwar ein Plastiksack verschliessen, nicht aber ein Küchentuch aufhängen, geschweige denn ein Bund Frühlingszwiebeln zusammenbinden. Bliebe noch die Paketschnur und viel Kreativität. Oder die «Slider Ties». Sie halten zusammen, was zusammengehört, dienen als Aufhänger, Schlüsselanhänger oder Kabelbinder. Einfach nur praktisch. www.kuhnrikon.com
Eine Zierde Schöne Schattenspender Warum nur praktisch, wenns auch schön sein kann? Die Plissees von Création Baumann spenden nicht nur Schatten und isolieren die Fenster, sondern bieten auch die Möglichkeit, Innenräume individuell zu gestalten. Ob blumig oder gestreift: Bei der grossen Musterauswahl dürfte für jeden etwas dabei sein. Da lässt man doch gern mal etwas länger die Rollos unten. www.creationbaumann.com
Zierleiste ist nicht gleich Zierleiste. Welche passt zum Stil des Hauses? Eher Landhausstil oder doch lieber reduziert modern? In welchem Raum soll die Leiste eingesetzt werden? Orac Decor bringt mit «Fundamentals» ein gut strukturiertes, pragmatisches Sortiment an Sockelleisten für jeden Bedarf und weist so einen Weg durch den Produktedschungel. www.oracdecor.com
Robust Eine Küche aus Stahl Eine Schweizer Küche hält, was sie verspricht. Deswegen wurden die Modelle von Forster schon mit rennommierten Designpreisen ausgezeichnet. Natürlich kann sie aber mehr als nur gut aussehen: Stahl ist mit eines der robustesten Materialien. Im September letzten Jahres hat Forster Küchen neue Besitzer bekommen und firmiert seither unter dem Namen Forster Swiss Home AG. Mit dem neuen Führungsteam – CEO Ipek Demirtas, COO Heinz Baumgarten und CSO Ansgar Igelbrink (v. l.) – wird das Fortbestehen der bekannten Schweizer Küchenmarke und des Produktionsstandorts Arbon gesichert, und damit auch eine neben Design und Qualität wichtige weitere Auszeichnung: Sämtliche Forster-Küchen sind swiss made.
Forster Swiss Home AG Egnacherstrasse 37, 9320 Arbon T 071 447 64 64 www.forster-home.ch
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Schluckspechte
Nachbarschaftshilfe heute
So schön hinterher das Ergebnis auch wird: Wo renoviert wird, gibt es erstmal jede Menge Staub und Schmutz. Natürlich kann man fegen und wischen. Oder man nimmt sich gleich einen kräftigeren Gesellen zur Hand. Die Mehrzwecksauger «WD 5 Renovation» und «WD 6 P Premium Renovation» beseitigen den gesamten Schmutz zuverlässig und einfach. www.kaercher.ch
Was tun, wenn die Möbel geliefert werden, noch montiert werden müssen, aber einfach nicht genügend Zeit dafür ist? Oder wenn es einen Parkettboden zu verlegen gibt, die eigenen handwerklichen Fähigkeiten aber zu wünschen übrig lassen? Dann könnte die Plattform needelp.com die Lösung sein, eine Sharing Economy-Plattform, über die Kunden private Hilfskräfte aus der Umgebung buchen können. www.needelp.com
Haus sanieren. Energie und Geld sparen.
Das Gebäudeprogramm unterstützt energetische Sanierungen finanziell. www.dasgebaeudeprogramm.ch
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Die Dachlaterne In Ebmatingen bei Zürich haben d/a/x Atelier für Architektur ein Sichtbetonhaus aus dem Jahr 1963 umgebaut. Die Eingriffe – allen voran der neue Dachaufsatz – überführen die Grundidee der bestehenden Architektur auf selbstverständliche Weise ins Heute. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Beat Bühler
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Nachher Der einst als Atelier genutzte Hausteil (links) wurde mit grossen Eckfenstern zum Garten geöffnet und schafft eine willkommene Symmetrie. Auch das neue Fensterband im Dachfirst fügt sich harmonisch in den Bestand. Vorher Die Öffnungen an der Südseite waren bodentief und reichten an der Giebelfassade bis unter den First. 1 In dem am Westende angesiedelten Wohnbereich waren ursprünglich das Atelier und die Küche untergebracht. Der Raum lebt von den Sichtbezügen nach draussen und von der mit deckend gestrichenem Fichtenholztäfer verkleideten Dachschräge.
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1 Die Brandmauer des aufgestockten Gebäudes wird im jährlichen Wechsel mit Kunst bespielt werden. Das erste Werk, «Abstrakt getarnte Bürgerlichkeit», ist von Jan Paul Evers. (Foto: Susanne Hefti). 2 Auf der Südseite sind den Maisonettewohnungen geräumige Terrassen vorgelagert.
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Wohnen hoch zwei In Kleinbasel hat der Architekt Lukas Raeber ein Mehrfamilienhaus um zwei Geschosse aufgestockt. Die neuen Maisonettewohnungen bestechen durch räumliche Vielfalt, eine durchdachte Gestaltung und einen konstruktiven Kniff. Text: Katharina Köppen, Fotos: Weisswert, Basel Thema Dach
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BODENBELÄGE
Bodenschätze Boden ist nicht gleich Boden. Unter den vielfältigen Materialien, Oberflächen, Strukturen und Farben lässt sich für jeden Raum das Passende finden. Und wenn es um die Reparatur oder Restaurierung alter Böden geht, stehen Experten mit Rat und Tat zu Seite. Redaktion: Britta Limper
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1 Mit fugenlosen Bodenbelägen lassen sich fast alle Wünsche erfüllen: Grau- oder Natur töne, Farbakzente, unterschiedliche Strukturen und Schattierungen. Die Zementbeläge sind wasserabweisend, pflegeleicht, UV-beständig, lichtecht und langlebig.
a1-Industrieböden, www.a1-industrieboeden.ch
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2 Das beliebte Landhausd ielen-Sortiment «Casapark» erhält Zuwachs. Neu setzen charaktervolle Used-Look-Produkte in Tobacco, Fango und Pietra Akzente.
Bauwerk Parkett, www.bauwerk-parkett.com 3 Sambatreppen bieten wegen ihrer speziellen Stufengeometrie den besten Komfort bei steilen Treppen. Das Austrittsmass wird erhöht, was sogar wichtiger ist als das Steigungsmass der Treppe. Die hier gezeigte Treppe besteht aus Stahlwangen mit Eichenstufen. Kinderschutzleisten und Handlauf sind ebenfalls aus Eiche.
Columbus Treppen, www.columbus.ch 4 Die Dielenböden von pur natur werden in Deutschland aus Holz von Douglasie (im Bild) oder Eiche gefertigt, die in Deutschland gewachsen sind.
pur natur, www.purnatur.com, über A04, www.a04.ch
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1 Mit der neuen Bodenserie «Natural Blend» greift Villeroy & Boch Fliesen das Thema Schichtsteine auf und überträgt es kontrastreich in ein hochwertiges Fliesendesign. Das Bodenkonzept aus unglasiertem VilbostoneFeinsteinzeug ist in drei natürlich anmutenden Farben und vier Formaten erhältlich.
Villeroy & Boch, www.villeroy-boch.com/fliesen 2 Der spanische Hersteller Roca hat die Plattenoberflächen der Kollektion «Claqué» mit einem Hauch von abgenutztem Zement und fast unsichtbaren geometrischen Formen versehen. Foto: Villeroy & Boch Fliesen
Richner, www.baubedarf-richner-miauton.ch
1 3 Die geschwungenen Holzdielen des Parkettbodens «Bolef loor» bringen ein Stück Natur ins Haus, indem sie dem natürlichen, einzigartigen Wachstum des Baums folgen.
Naturo Kork, www.naturokork.ch 4 Der weltweit tätige Hersteller hochwertiger Textilprodukte kreiert Teppiche, die den Raum mit besonderen Designs und Materialien mit Leben füllen.
Tisca, www.tiscatiara.ch
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Dank einzigartiger Materialien und Designs vermögen die neuen Bodenoptionen das Raumklima entscheidend zu beeinflussen. Umbauen + Renovieren 5 · 2018
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Foto: Villeroy & Boch Fliesen
Die Kunst und Schönheit von Terrazzoböden Was ist ein echter Terrazzo? Der historische Terrazzo, auch Ortsterrazzo genannt, ist eine Gesteinskörnung, meist mit Kalkstein oder Marmor als Zuschlag und weis sem oder grauem Zement als Bindemittel. Heu te werden auch Fertigmischungen angeboten, die mit Kunststoff versetzt sind. Das sind rei ne Kunststoffböden, die aufgrund ihrer Struk tur als Terrazzo bezeichnet werden und oft überhaupt keine Steine enthalten. Welche Vorteile hat der echte Terrazzo? Er hat eine hohe Lebensdauer, ist mehrfach ab schleifbar, und obwohl er sich natürlich abläuft, dauert es sicher 30 bis 50 Jahre, bis er runter gelaufen ist. Einzelne Stellen lassen sich zudem ausbessern. Ausserdem hat man gestalterisch alle Freiheiten. Die Auswahl der Gesteine ist riesig, zudem kann man weitere Materialien mit einbringen, so etwa Porzellan- oder Perl muttzuschläge. Und man kann mit Schablonen Muster aussparen. Ein weiterer Vorteil ist, dass man den Terrazzo fugenlos einbringen kann. Was muss man beim Verlegen beachten? Der Untergrund sollte möglichst schwingungs frei sein, dann braucht es die richtige Anbin
UNSERE BODENKERAMIK. EIN ECHTER HINGUCKER.
Anz_UmbauenRenovieren_Holzfiguren_230x144_d_ZS.indd 1 UR_05_18_GB_Spezial_Boden.indd 67
1 Die Stärke eines Ter razzos sollte mindes tens 2 cm betragen.
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dung zwischen dem Beton und der Terrazzo schicht, eine Art Haftschlemme, die man aus Zement und Quarzsand herstellen kann. Da nach folgt eine Zementschicht ohne die teuren Natursteinzuschläge, und schliesslich die obers te Schicht. Der Originalterrazzo wird am Ende durch Walzen verdichtet. Seine Qualität hängt auch davon ab, wie oft man nach dem Walzen nachspachtelt. Durch das Walzen kommt ein Teil des Zementleims oben aus dem Boden, der weggenommen wird, sodass eine gewisse Po rigkeit entsteht. Das muss man wieder mit dem eingefärbten Zement nachspachteln und nass schleifen. Je öfter man das macht, desto dich ter wird der Terrazzo an der Oberfläche.
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2 Dietmar Krauthäuser ist Diplom-Restaurator in Köln. Mit seinem Geschäftspartner führt er Konservierungs-, Restaurierungs- und Rekonstruktionsmass nahmen in den Berei chen Wandmalerei, Mosaik und Stuck so wie der Steinmetz- und Bildhauerkunst durch.
Kann man originalgetreu ausbessern? Man kann zumindest stark angleichen. Die Zu schläge im vorhandenen Boden lassen sich mes sen und die Gesteine bestimmen. Daraufhin werden die Ergänzungen gemischt und es wird auch dasselbe Bindemittel verwendet. Die aus gebesserten Stellen sind dann sehr nah am Ori ginal. Es dauert natürlich eine Weile, bis sich die Patina wieder angeglichen hat. kk www.restauratoren-kartaeuserhof.de
Wir verwandeln Ihr Zuhause in einen Hingucker. Als Spezialistin für Beläge aus Keramik, Naturstein und Holz bieten wir alles für die Heimverschönerung. Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen, wo wir Sie in allen Fragen rund um das Thema Wand- und Bodenbeläge beraten. Werfen Sie doch ein Auge auf www.hgc.ch
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INNENAUSBAU
Daheim zu Hause Massgefertigte Möbel oder Bauplatten für die Renovation – beim Innenausbau von Haus oder Wohnung kann jeder seinen individuellen Bedürfnissen gerecht werden und seiner Persönlichkeit Raum geben. Redaktion: Britta Limper
strasserthun, sublidot Mit Lasersublimation lassen sich Massivholz, Furnie re oder andere organische Materialien besonders scho nend veredeln. Selbst bei komplizierten Objektformen oder Grössen sind exakte Kanten kein Problem. Mit der Veredelung durch die überlagerten Muster und in Dimensionen gelasertem Nussbaum entstehen leben dige Flächen, die etwa dem Paravent «Link» einen aus sergewöhnlich ausdrucksstarken Charakter verleihen. www.strasserthun.ch, www.sublidot.swiss
Alpnach Norm Möglichst viel Stauraum schaffen und dies möglichst individuell, ist die Aufga be eines jeden Schrankes. So auch in der Überbauung Rebberg Fontana in Chur. Das Herzstück bildet hier der 18 Meter lange Schrank, der sich vom Bad bis zum Schlafzimmer erstreckt und dabei seine Form und Funktion, vom Sitzbank zum Flügeltürschrank bis zum Kopfende des Bettes verändert. www.alpnachnorm.ch
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Strüby In der hauseigenen Schreinerei produzieren die Strüby-Unternehmungen individuelle, auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Küchen, Treppen, Türen, Einbauschränke, Möbel und Bodenbeläge. Als Antwort auf viele unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre einen grossen Erfahrungsschatz und eine enorme Vielfalt angeeignet. Heute ist die Firma Strüby dazu in der Lage, vom liebevoll gestalteten Detail bis hin zum Komplettausbau eines Mehrfamilienhauses optimale Lösungen anzubieten. www.strueby.ch
Buchtipp
Jackon Insulation Swiss Der robuste Kern aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum sorgt bei den «Jackoboard Plano Premium»-Bauplatten für ein leichtes Gewicht und verleiht der Platte wasserabweisende Eigenschaften. Mit ihrer beidseitigen, extraglatten Vliesbeschichtung ist die Platte für unterschiedliche Wandanwendungen ideal geeignet. www.jackon-insulation.ch
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In hochwertigen Wohnungen und Häusern sind individuell gefertigte Einbauten heute nahezu ein Muss. Nicht ohne Grund: Dank kluger Planung und perfekter handwerklicher Ausführung entstehen klare, grosszügige Räume mit angenehmer Atmosphäre. Mobiliar und Architektur verschmelzen zu einer gestalterischen Einheit. Das setzt sich fort in Materialien und Oberflächenstrukturen bis hin zu Beleuchtung und Innenleben. Jedes Möbel wird ausführlich vorgestellt. Johannes Kottjé, Edle Einbaumöbel, DVA, 176 Seiten mit ca. 200 Farbfotos und 160 Plänen, ISBN 978-3-421-04068-8
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Neues Leben in der Villa Sonnegg Nach mehreren Umbaumassnahmen in der Vergangenheit war der Villa aus dem Jahr 1927 ihre Grosszügigkeit verloren gegangen. Gemeinsam mit der Bauherrschaft verhalf die Architektin Emma Radaelli dem Haus zu mehr Luft und zu einer neuen, stolzen Identität. Text: Britta Limper, Fotos: Jürg Zimmermann
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1 Die Farbigkeit und Gestaltung der Fassade verleiht dem Haus ein freundliches Äusseres. 2 Mit mehreren Häusern aus derselben Epoche prägt die V illa Sonnegg das Erscheinungsbild der Strasse.
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