Umbauen + Renovieren 6/2015

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NOVEMBER + DEZEMBER 2015 ▪ WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH ▪ CHF 8.50

UMBAUEN+RENOVIEREN

UMBAUEN

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+RENOVIEREN

DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG

KLEINE HÄUSER Das «Halbhaus» von Andermatt VORHER/NACHHER Rückbau eines Einfamilienhauses von 1964 GEWUSST WIE Angepasste Energievorschriften für Gebäude

Spezial

Heizen & Energie

Thema: Umsichtig renovieren Vorher/Nachher: Rückbau eines Einfamilienhauses von 1964 Spezial: Heizen & Energie

Solar, Pellets, Lüftung, Wärmepumpen und Dämmsysteme

In Häusern lesen Zwei historische Gebäude finden dank Sachverstand und Handwerkskunst zu ihren Wurzeln zurück

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UNSER PARKETT IST EIN ECHTER HINGUCKER.

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DER ENTSCHEIDENDE VORSPRUNG FÜR BODENBELÄGE

Die Geschichte eines Hauses

Foto: Basile Bornand

Beim Kauf eines Altbaus ist einem in der Regel klar, dass das Haus selbst bereits Vorgaben für einen Umbau macht und allenfalls auch den persönlichen Wohnvorstellungen gewisse Grenzen setzt. Doch wenn man die alte Bausubstanz wertschätzt und sich die Zeit nimmt, ein Haus sorgfältig zu lesen, kann es einem nicht nur den richtigen Weg für den Umbau weisen, sondern darüber hinaus seine Besonderheiten und seinen Charakter offenbaren und vielleicht auch die eine oder andere Überraschung bieten. Pescia&Thöny Architekten haben sich für den Umbau einer Villa in Chur, die in Zeiten des Jugendstils erbaut worden ist, auf die ursprüngliche Bauzeit zurückbesonnen, spätere Einbauten rückgängig gemacht und durch gezielte Eingriffe den ursprünglichen Ausdruck der Villa wiederhergestellt (ab Seite 38). Behutsam, forschend, hinterfragend und aufmerksam sind der Architekt Martin Bruhin und die Besitzer eines Backsteinhauses von 1903 in Aarau bei ihrem Umbau vorgegangen (ab Seite 26). Fasziniert von dem Gebäude, hat sich Martin Bruhin intensiv mit dessen Geschichte auseinandergesetzt. Mit Hilfe historischer Dokumente und mit der Unterstützung der Denkmalpflege hat er die Geheimnisse des Einfamilienhauses gelüftet und seine Erkenntnisse in den Umbau mit einfliessen lassen. Das feinfühlige Vorgehen wurde nicht nur durch einen rundum gelungenen Umbau belohnt, sondern auch durch eine überraschende Entdeckung, die die Arbeiten zwar für eine kurze Zeit zum Erliegen brachte, aber eine Trouvaille in privaten Häusern im Aargau bedeutete. «Altes erhalten und mit neuem Leben erfüllen» lautete die Devise für den Umbau des «Halbhauses» in Andermatt (ab Seite 102). Der englische Architekt Jonathan Tuckey hat das Gebäude, das noch in seiner originalen Struktur aus dem 17. Jahrhundert bestand, für sich und seine Familie in ein gemütliches Ferienhaus umgebaut. Das «Halbhaus» bildet den Abschluss unserer diesjährigen Serie «Kleine Häuser» und zeigt einmal mehr, wie viel Wohnqualität auch auf wenig Wohnfläche möglich ist. Und wer beim Anblick der Winterbilder in diesem Report anfängt, sich über die Behaglichkeit und die Energiebilanz seines eigenen Hauses Gedanken zu machen, dem sei unser Spezialteil zum Thema Energie und Heizen empfohlen (ab Seite 49). Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der aktuellen Ausgabe.

WICANDERS® Vinylcomfort Hydrocork – bietet alle Vorteile eines innovativen Bodenbelags Ideal für Renovierungen - durch seine geringe Aufbauhöhe. Einfachste, schnelle Verlegung - schwimmend oder vollflächig verklebt. Schalldämmend, komfortabel und natürlich - einzigartiger, wasserfester Korkkern. Robust und schön – Vinyl-Oberflächen, z.T. synchrongeprägt. Der unvergleichliche Bodenbelag! Der erste corktech Bodenbelag zur schwimmenden Verlegung mit nur 6 mm Aufbauhöhe.

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Inhalt November + Dezember 2015

UMBAUEN

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DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG

Sieben Fragen an 9

Brigitte Widmer. Die Architektin über ihre Erwartungen

als Jurypräsidentin des Architekturpreises «Der beste Umbau» und über die Wirkung von Auszeichnungen.

Spektrum 10 Auf einen Blick. Aktuelle Produkte und Ereignisse

rund ums Wohnen, Bauen und Renovieren. 18 Bookshop. Bücher für anregende Lesestunden, von der

Redaktion zusammengestellt. 20 Olympias vergessene Stätten. Der Zürcher Fotograf

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Bruno Helbling hat sechs Olympia-Städte bereist und die faszinierenden Fotos in einem Buch zusammengestellt. 22 Porträt. Roman Hutter und sein Team lassen sich bei

der Entwicklung ihrer Projekte ausreichend Zeit, um für jede Bauaufgabe die passendste Lösung zu finden.

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Umsichtig renovieren 26 Die Wurzeln stärken. Ein Backsteinhaus von 1903 in

Aarau hat durch einen Umbau, für den der Architekt Martin Bruhin verantwortlich zeichnet, seine einstige Ausstrahlung wiedererlangt. 36 Nachgefragt. Ina Link, diplomierte Restauratorin im

Handwerk, über ihre Arbeit und den nötigen Respekt vor alter Bausubstanz. 38 Bürgerliche Ansprüche. Pescia&Thöny Architekten

haben durch ihre besonnene Herangehensweise der Villa Sonnenheim in Chur zu neuem Glanz verholfen.

Vorher/Nachher 78 Sanfter Rückbau. Ein Einfamilienhaus von 1964 von

Ernst Gisel, einem der prägendsten Schweizer Architekten des 20. Jahrhunderts, ist von Lukas Felder zu seinem ursprünglichen Ausdruck zurückgeführt worden.

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Serie: Kleine Häuser 102 Ein halbes Haus. Der englische Architekt Jonathan

Tuckey hat für sich und seine Familie das «Halbhaus» in Andermatt in ein Ferienhaus umgebaut.

Spezial Heizen und Energie 50 Nachhaltigkeit mit Gütesiegel. Ein Wegweiser durch

den Dschungel von Labels und Standards. 52 Das Haus als Ganzes. Dämmung, Fenster, Lüftung & Co. 58 Erneuerbare Energien. Wie man heute mit Sonne,

Holz und anderer Umweltenergie heizt. Ein Überblick. 64 Effizienz und Ruhe. Die neue Sole-Wasser-Wärmepum-

pe von Elco vereint Effizienz, Qualität und Laufruhe. 66 Sicherung der Qualität. Über die Auswertung von

Wärmepumpen-Anlagen durch das BfE. 68 Fossile Brennstoffe. Mit Öl und Gas sparsam heizen. 72 Sicht aufs Feuer. Cheminées und Öfen sorgen mit

neuster Technik für Gemütlichkeit und Wärme.

Service 90 Gewusst wie. Anpassungen der Energievorschriften. 92 Swiss made. Der fugenlose mineralische Bodarto-

Boden der Firma Muri + Partner. 94 Kochen wie die Profis. Die «ProfiLine» von Electrolux. 96 Aus einem Guss. Ein Innenausbau durch Alpnach

Norm-Schrankelemente und Alpnach Küchen. 98 Örtchen für Hygiene. Das neue Dusch-WC «Aqua-

Clean Mera» von Geberit. 100 Lichtblicke. Das «Daylight Symposium» von Velux. 111 Agenda. Messen, Seminare, Events, Ausstellungen. 112 Schlusspunkt. Das Hotel de Londres in Brig.

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Impressum

88 Wettbewerb 110 Branchenverzeichnis 114 Vorschau

Titelfoto: Jürg Zimmermann, Umbau Martin Bruhin, S. 26 Fotos im Inhalt: BoConcept (1), James Brittain (1), Electrolux (1), Fine Filz (1), RHA Roman Hutter Architektur (1), Rika (1), Jürg Zimmermann (1)

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SPEKTRUM Filztage Es ist unvermeidlich: Die Tage und Nächte werden wieder kühler und Herbst und Winter klopfen an die Tür. Zeit für flauschige und warme Materialien! Wie zum Beispiel Filz, das abwechslungsreich und somit vielseitig einsetzbar ist, was die Produkte von Fine Filz überzeugend demonstrieren. Informationen auf www.fine-filz.com

Glashaus Diesen Sommer zog Glas Trösch ins Stilhaus Rothrist ein und eröffnete dort einen Showroom mit einem umfangreichen Sortiment an Glas- und Systemlösungen für Bau und Innenausbau. Der Glasspezialist zeigt hier Duschen, Trennwände, Isoliergläser und Küchen, vor allem aber wartet er mit der weltweit grössten Kollektion von Glasmustern auf. Informationen auf www.glastroesch.ch und www.stilhaus.ch

Jubiläum

20 Jahre Ribag-Licht Wir gratulieren: Das Schweizer Unternehmen feiert Jubiläum. Am Anfang stand Heinrich Richners Faszination für Licht und Neonröhren. Als er 1994 mit Designer Erwin Egli die Leuchte «Trapez» entwickelte, schuf er zugleich das weltweit erste Designleuchtenprogramm mit Fluoreszenztechnologie. Bereits ein Jahr später wurde die Firma Ribag gegründet. Damals startete Heinrich Richner mit vier Mitarbeitern, heute sind es über 40. Seit 1997 bringt das Unternehmen jährlich ein neues Produkt auf den Markt und verdeutlicht mit seiner Entwicklung von Fluoreszenz über Halogen und LED zur modernen OLED-Leuchtentechnologie seine Innovationskraft. Ihr Grundsatz seit 20 Jahren: Wandel ist eine Chance, kein Zwang. RIBAG Licht AG, Kanalstrasse 18, 5745 Safenwil T 062 737 90 10, www.ribag.com

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Eine runde Sache Seit den 1950er-Jahren stattet BoConcept Wohnräume mit charaktervollen Möbeln aus. Die neue Accessoire-Kollektion «Back to the Core» besinnt sich auf Werte wie natürliche Materialien sowie von der Natur inspirierte Farben und Muster. Uns gefällt der Rundteppich «Miras» einfach, egal, ob er nun an Steine erinnert oder nicht. Informationen auf www.boconcept.de

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Form- und wandelbar Das Westschweizer Unternehmen Zadatech hat nach mehreren Jahren der Forschung das ökologische und zu 100 Prozent rezyklierbare Material «HOS» entwickelt. Es ist leicht, zugleich stabil und dauerhaft und verfügt über einen guten Isolationswert. Die herausragendste Eigenschaft ist aber seine Formbarkeit, die es erlaubt, dreidimensional zu arbeiten. «HOS 3D Plaster» ist als erstes Produkt auf dem Markt erhältlich: Ein Innenputz aus speziell bearbeiteten Strohfasern, der sich in Form einer dichten Masse, einer Art «Flüssigholz», präsentiert und beim Auftragen jede gewünschte Form annimmt. In trockenem Zustand härtet das Material aus. «HOS 3D Plaster» kann zum Verputzen von Wänden und Decken eingesetzt werden sowie zur Gestaltung von Verzierungen und 3D-Objekten jeglicher Art und Komplexität. Durch Beimischung von Pigmenten kann eine ganze Palette an Farbtönen angeboten werden. Weitere Produkte, wie fertige Paneele, sollen demnächst folgen. Zada Tech SA, Rue de la Croix 27, 2822 Courroux, T 043 422 99 50, www.zada-tech.com

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SPEKTRUM So macht Arbeit Spass Das schlichte und doch markante Design der «Caro»-Kollektion von Wogg lässt die Raffinesse dahinter lediglich vermuten. Ablageflächen und Stauräume sind zugleich Gestaltungselemente – Boxen können in die Nischen eingesetzt werden und verändern sowohl Anwendung als auch Aussehen. Informationen auf www.wogg.ch

Lebender Wandteppich «Verticalis» heisst das grüne Gemälde, das nicht nur hübsch aussieht, sondern für eine natürlich befeuchtete, saubere Luft sorgt. Zusätzlich ist es ein hervorragender Schalldämpfer. Das kann die Mona Lisa nicht. «Verticalis» bepflanzt man mit kleinen Pflanzen und Moosen, die über einen unsichtbaren Wasserspeicher bewässert werden. Informationen auf www.verticalis.ch, www.hydroplant.ch

Unterwegs *

Aurore Bonjour

* Architekten und Designer fotografieren und kommentieren gestalterische Besonderheiten, die ihnen unterwegs aufgefallen sind.

Grafikerin und Weltenbummlerin

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USA: das Land der Extreme. Man hört den Ausdruck immer wieder. Wenn man es aber plötzlich mit eigenen Augen sieht, wenn einem grelle Farben und schier unwirkliche Dimensionen anschreien, dann begreift man die wahre Bedeutung erst richtig. Wir hatten vier Wochen zur Verfügung, starteten in Vancouver und verabschiedeten uns in Las Vegas. Dazwischen lag die Westküste der USA und das Colorado-Plateau mit seinem berühmten Grand-Canyon-Nationalpark. Tatsächlich ist der Anblick dieses Naturmonuments unvergesslich. Nicht minder beeindruckend war der Besuch des Monument Valley: Hier ragen jahrtausende alte Sandsteinformationen aus der rostroten Erde des Navajo-Reservats hervor und bilden eine skurrile Form der Architektur. Das Gebiet ist der beste Beweis, dass Mutter Natur der überzeugendste Baumeister überhaupt ist. In krassem Gegensatz dazu steht das Werk des Menschen: Seattle ist grau und strebt nach dem Himmel. Doch in den Extremen lässt sich gerade betreffend Formen oft eine Ähnlichkeit ausmachen.

Wir gratulieren! Über eine brandneue Kühl-Gefrier-Kombination von Electrolux im Wert von 2840 Franken kann sich Anne Künzi aus Thun freuen. Sie ist die glückliche Gewinnerin aus dem Wettberb der Ausgabe 4/15 von Umbauen + Renovieren. Informationen zum Produkt auf www.electrolux.ch

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Foto: Damian Zimmermann für Agnes Morguet

Bewegtes Licht Die dimmbare Stehleuchte «JouJou» ist zugleich Leselampe und Stimmungsleuchte. Während der mittlere Zylinder, in dem das dimmbare Leuchtmittel untergebracht ist, feststehend ist, können die anderen beiden Elemente bewegt werden. Durch einfache Handhabung entsteht so ein spannendes Licht- und Schattenspiel, das immer wieder aufs Neue seinen Reiz präsentiert. «JouJou» gehört zu den Gewinnern des interior innovation award 2015. Informationen auf www.agnes-morguet.com

Des Heimwerkers bester Freund

Helles Design Wer bei Vipp immer noch auschliesslich an den kultigen Treteimer aus Stahl denkt, der sollte einen Blick auf das mittlerweile sehr breit gefächerte Angebot des dänischen Unternehmens werfen. Diverse Accessoires für Küche und Bad gehören zum Sortiment, neu nun auch diese Outdoor-Taschenlampe. Informationen auf www.vipp.com

Der kleinste der Bosch-AkkuSchrauber ist schon ein Klassiker unter den «Do-it-yourselfern». Neu schraubt der «IXO» die Schrauben nun mit dem Schalter nach vorne fest, liegt der Schalter hinten, löst er sie. Alles geschieht so intuitiv, dass man beim Werken fast nichts mehr überlegen muss. Auch die Lichtfunktion leuchtet in strahlendem LED-Weiss, wahlweise als Spot oder als Streulicht. Kleiner Alleskönner. Informationen auf www.bosch-pt.ch

Wer jetzt auf eine neue Erdgas-Heizung setzt, dem dankt die Natur. UR_06_15_EA_Spektrum.indd 13

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Spektrum Porträt

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Bewährtes nutzen Eine vieler Qualitäten Roman Hutters ist, dass er sich bei der Entwicklung seiner Projekte die notwendige Zeit lässt. Entsprechend sucht ihn auf, wer Wert auf die passende und nicht auf die schnellste Lösung legt.

Roman Hutter (Mitte) mit seinem Team.

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Ein Gespräch mit Roman Hutter lässt erkennen, dass nicht nur der Inhalt Aufschluss über seine Arbeit gibt, sondern auch die Art und Weise, wie der junge Walliser Architekt spricht: Seine Antworten sind mit Bedacht gewählt, die Aussagen logisch nachvollziehbar und mit handfesten Begründungen untermauert. «Unsere Arbeit soll nicht aus einem rein gestalterischen Willen heraus entstehen, sondern ihre plausible Berechtigung haben», betont er. Wir befinden uns im Sitzungszimmer des Büros RHA Roman Hutter Architektur, das er seit 2011 mit seiner Frau im Zentrum Luzerns führt. Nebenan arbeitet ein Team aus sechs Mitarbeitern, zwei davon sind Hochbauzeichnerinnen in Ausbildung. Roman Hutter unterstützt den praxisnahen, nicht ausschliesslich theoretischen Zugang zur Architektur, wie er ihn selbst auch verfolgt hat. An der Wand hängt eine Auswahl von Projekten, auf den ersten Blick fällt der wiederholte Einsatz von Holz auf. Ist Holzbau das Spezialgebiet des Büros? «Diese Nische hat uns sicherlich geholfen, uns aus der Masse der Architekturbüros zu heben», bemerkt Roman Hutter. Allerdings war dies kein bewusster Entscheid. Dem Architekten liegt vielmehr daran, aus dem Ort heraus zu bauen, sich an Vorhandenem zu orientieren und dieses weiterzuentwickeln. So geschehen etwa bei drei Neubauprojekten im Wallis, bei deren Entwicklung er sich auf die reichhaltige Baukultur der hiesigen Region besann. Holzbauten überlebten hier über Jahrhunderte hinweg.

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Sanierung Heidenhaus, Münster 1 Das Holz der Ersatzanbauten beliess man unbehandelt, wie jenes des Haupthauses von 1448. 2 Die Küche ist neu im OG angeordnet. Sie wurde nicht als fixer Einbau, sondern als zeitloses Möbel gestaltet. 3 Das Ferienhaus wird über den alten Giltsteinofen im Haupthaus beheizt. Die Temperatur in den Anbauten, wie hier auf der Treppe ins OG, wird durch das Öffnen und Schliessen von Schiebetüren geregelt.

Infos zum Büro

Fotos: Markus Käch

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Auch bei seinem ersten Umbau, einem Heidenhaus von 1448, orientierte er sich an Form und Werten der ursprünglichen Architektur. Durch das Entfernen von nachträglich eingefügten Wänden näherte er sich der originalen Aufteilung in Hinter- und Vorderhaus. Neue Holzschiebewände zonieren heute einzelne Bereiche und vermitteln dennoch das Gefühl der ehemals offenen Räume. Die seitlichen Anbauten neueren Ursprungs wurden ersetzt – auch dies geschah in Anlehnung an traditionelle Bauweisen, mit stumpf gestossenen Lärchenholzbrettern und Holzleisten als Fugenabdeckungen. Das Ergebnis ist dauerhaft, nachhaltig und wertschöpfend für die Umgebung. «Unsere Interventionen sollen den Bestand stärken, nicht schwächen», äussert sich der Architekt zu dem Projekt. Dass sich Roman Hutters Arbeit nicht einfach auf Holzbauten beschränkt, sondern sich tatsächlich aus ihrer Umgebung heraus entwi-

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ckelt, verdeutlichen die laufenden Projekte des Büros: Die Erweiterung eines Alterszentrums in Sursee etwa nimmt das Thema der mittelalterlichen Stadtmauern auf. Und der Neubau einer Raiffeisenbank widerspiegelt mit massiver Sockelpartie und Schindelfassade das Ortsbild seines Innerschwyzer Standorts. Repetition fürchtet der Architekt nicht. «Projekte variieren immer aufgrund der unterschiedlichen Ausgangssituationen und Bedürfnisse der Bauherrschaft», erklärt Roman Hutter. «Und warum nicht aufgreifen, was sich bewährt hat und gut ist?» ss

Neubau Wohnhaus, Münster 4 Der Neubau orientiert sich an der Baukultur der Region. Aus diesem Grund wählte man Holz als Baustoff. 5 Bis ins Detail verfolgt das Büro seine Projekte. So auch den passgenauen Innenausbau.

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Nach einer Hochbauzeichnerlehre studierte Roman Hutter an der Hochschule Luzern Architektur. Hier und an der Technischen Universität in Wien erwarb er den Master, nachdem er zuvor drei Jahre bei Schärli Architekten in Luzern gearbeitet hatte. Weitere Erfahrungen sammelte er bei Herzog & de Meuron, 2010 machte er sich in Basel selbstständig. Schon kurz darauf ergaben sich erste Aufträge und zwangen ihn, seine Assistenztätigkeit an der Hochschule in Luzern aufzugeben. Der Austausch mit Studenten und Lernenden ist ihm aber bis heute ein wichtiges Anliegen und Inspirationstool geblieben. So wird er ab Herbst 2015 als nebenamtlicher Dozent an der Hochschule Luzern lehren. Seit der Gründung der Roman Hutter Architektur GmbH 2011 ist das Büro nun in Luzern positioniert.

Bauten & Projekte Bauten: Neubau Alterszentrum, Sursee, in Bau; Sanierung Majorhaus, Münster, in Bau; Sanierung Heidenhaus, Münster, 2014; Neubau Wohnhaus, Münster, 2013; Neubauten Wohnhaus und Atelierhaus, Reckingen, 2012 Projekte/Wettbewerbe: Neubau Wohnhaus, Ermensee, 2015–2017; Neubau Raiffeisenbank, Unteriberg, 1. Rang, 2014–2017; Neubau Wohnhäuser, Kriens, 2014–2017; Neubau Wohnhäuser, Emmenbrücke, 1. Rang, 2014–2017; Zentrumsbebauung Hellbühl, 1. Rang, 2014–2017

Kontaktadresse RHA Roman Hutter Architektur Werftestrasse 2, 6005 Luzern T 041 370 20 20 www.romanhutter.ch

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Thema Report

1 Insgesamt sind vier Häuser dieses Haustyps, der von Baumeister Rudolf Keller aus Buchs entwickelt worden ist, in Aarau zu finden.

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Die Wurzeln stärken Der Architekt Martin Bruhin hat einem Backsteinhaus in Aarau aus dem Jahr 1903 durch einen Umbau seinen einstigen Charakter zurückgegeben. Frühere Umbaumassnahmen wurden rückgängig gemacht und neue Eingriffe mit viel Feingefühl ausgeführt. Text: Britta Limper, Fotos: Jürg Zimmermann

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it dem Kauf des über 100-jährigen Backsteinhauses in Aarau ging für die neuen Eigentümer ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Nicht nur der Wunsch nach einem Eigenheim, sondern darüber hinaus der Wunsch, in genau diesem Haus wohnen zu dürfen, das ihnen bereits vor langer Zeit aufgefallen war. Das Einfamilienhaus, das in einem Wohnquartier von Aarau steht, ist 1903 nach den Plänen des Baumeisters Rudolf Kaiser aus Buchs erstellt worden. Der Haustyp wurde als Archetyp an verschiedene Bauherren verkauft, so sind noch drei weitere Häuser mit demselben Grundriss in Aarau zu finden. «Dieses Haus ist jedoch noch das ursprünglichste und erste dieses Typs», sagt der Architekt Martin Bruhin, der für den jüngsten Umbau verantwortlich zeichnet und sich vorgängig mit der Geschichte des Gebäudes vertraut gemacht hat. Somit war es ihm auch ein Anliegen, das Haus in dem Sinne umzubauen, wie Rudolf Kaiser 1903 auf die heutigen Bedürfnisse reagiert hätte, oder anders ausgedrückt, ›

2 2 Die ursprüngliche Haustür ist nachgebildet und Bodenbeläge und Wände sind von Teppichen und Tapeten befreit worden.

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ERNEUERBARE ENERGIEN Solar Holz Wärmepumpen

Energie nutzen

Redaktion: Britta Limper

Wer eine Ölheizung in seinem Altbau hat, muss diese nicht zwingend durch eine Ölheizung ersetzen. Andersherum ist aber auch nicht jeder Energieträger für jedes Gebäude gut geeignet. Die Entscheidungen müssen individuell getroffen werden.

Zum Beheizen von Gebäuden benötigen wir Energie. Die Entscheidung für einen Energieträger – ob fossil oder regenerativ – sollte nicht leichtfertig getroffen werden, sondern setzt voraus, dass man sich gewissenhaft über die jeweiligen Vor- und Nachteile informiert, um den für sich wirtschaftlichsten, ökologischsten und komfortabelsten Energieträger zu finden. Feststehend sind die baulichen Rahmenbedingungen wie Grösse und Wärmebedarf des Hauses, die Qualität des Wärmeschutzes, die Dichtigkeit der Gebäudehülle und die Lage des Gebäudes. Dazu kommen variable Kriterien wie das Nutzerverhalten, die Verfügbarkeit von Brennstoffen, die mittelfristige Entwicklung der Brennstoffkosten und die Einhaltung von Klimaschutzmassnahmen. Durch die Entwicklung von Brennwertsystemen, eine konsequente Weiterentwicklung und Optimierung des Wirkungsgrades, eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, die Minimierung von Abgasemissionen und die Vereinfachung der Bedienung versuchen Hersteller und Entwickler von Heizgeräten das Heizen von Gebäuden so umweltfreundlich wie möglich zu machen. Fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas sind durch geologische Einlagerungen von Pflanzen und Tieren über 300 Millionen Jahre hinweg entstanden. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und solchen, die importiert werden müssen, sollte möglichst minimiert werden. Sonnen- und Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie bieten uns gute Alternativen oder Ergänzungen zu den fossilen Energien. Diese regenerativen Energiequellen entstehen in menschlichen Zeitmassstäben auf natürliche Weise. Doch ganz egal, für welchen Energieträger Sie sich entscheiden, wichtig ist, dass der Verbrauch möglichst niedrig gehalten wird, die Gebäudetechnik also so effizient wie möglich ist.

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Swissolar Für die Sonne Bald werden die Kantone bei Neu- und Umbauten vorschreiben, dass ein Teil des Energiebedarfs fortan durch Eigenproduktion gedeckt wird. Solarenergie ist dafür laut Swissolar, dem Schweizerischen Fachverband für Sonnenenergie, die beste Wahl, sei es mit einer Kollektoranlage fürs Warmwasser oder eine Fotovoltaikanlage zur Stromproduktion. Für beides gibt es Förderbeiträge von Bund, Kantonen und einigen Gemeinden. Besonders interessant ist die Einmalvergütung für Solarstromanlagen bis etwa 200 m2, die rund 30 Prozent der Investitionskosten decken. Swissolar, Neugasse 6, 8005 Zürich, T 044 250 88 33, www.swissolar.ch

Helvetic Energy Solargipfel Zum dritten Mal fand Anfang September der Solargipfel von Helvetic Energy statt, einem Schweizer Hersteller und Entwickler von sauberen und sicheren Systemen zur Nutzung von erneuerbaren Energien. In Referaten und Diskussionen wurden die neusten Entwicklungen auf dem Solarmarkt ausgetauscht. Zudem wurden die Projektarbeiten des vorgängig durchgeführten Wettbewerbs ausgestellt. In diesem Jahr trug der Wettbewerb, an dem Schüler und Studenten teilnehmen konnten, den Titel «Solarenergie verbindet». Helvetic Energy, Winterthurerstrasse 702 8247 Flurlingen, T 052 647 46 70 www.helvetic-energy.ch

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Spezial Energie & Heizen

Ernst Schweizer «Compactline» Mit den Sonnenenergie-Systemen von Schweizer finden sich passende Lösungen zur thermischen Nutzung der Sonne und zur Stromerzeugung, auch in Kombination und für jede Dachart. Mit der neuen «SolarCompactline» stellt Schweizer eine kostengünstige und fertig montierte Standardlösung für die solare Warmwasserbereitung im Einfamilienhaus vor. Die Anlage, bestehend aus zwei Sonnenkollektoren und einem Kompaktwassererwärmer mit Zubehör, kann 60 bis 80 Prozent des jährlichen Energiebedarfs für die Warmwasserbereitung abdecken. Ernst Schweizer Metallbau, Bahnhofplatz 11, 8908 Hedingen T 044 763 61 11, www.schweizer-metallbau.ch

Wissenswert: Solar

Domotec «Solaris» «Solaris» ist ein direkt speicherndes Solarsystem, das nach dem Bedarfsprinzip und frei von chemischen Zusätzen arbeitet. Ist keine ausreichende Sonneneinstrahlung vorhanden, schaltet die Förderpumpe automatisch ab und das Wasser aus den Kollektoren entleert sich in den Kunststoffspeicher «Sanicube». Domotec, Lindengutstrasse 16, 4663 Aarburg T 062 787 87 87, www.domotec.ch

Weishaupt «WTS-F2» Die Kollektorengeneration «WTS-F2» in den neuen Ausführungen «K5» und «K6» ergänzt das Weishaupt-Systemangebot. Auffälligstes Merkmal ist die extrem flache Ausführung. Integrierte HydraulikSammelleitungen ermöglichen die hydraulische Zusammenfassung von bis zu zehn Kollektoren in einer Reihe. Weishaupt, Chrummacherstr. 8, 8954 Geroldswil T 044 749 29 29, www.weishaupt-ag.ch

WEITSICHT. Freiraum für Design und Funktionen

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Die Energie der Sonne wird auf direktem Weg durch thermische Kollektoren zur Wärmeerzeugung und durch Fotovoltaikanlagen zur Erzeugung von Strom genutzt. Nicht jedes Gebäude eignet sich zur Anbringung von Solaranlagen, da der Ertrag abhängig ist von der Lage des Hauses und – wenn die Anlage auf dem Dach montiert wird – von der Neigung des Daches. Ausserdem muss mit tages- und jahreszeitlichen Schwankungen bei den Erträgen gerechnet werden, was einen Speicher unerlässlich macht. In den thermischen Sonnenkollektoren wird die Sonnenstrahlung in Wärme umgenutzt und an eine Solarflüssigkeit übertragen. Diese transportiert die Wärme über einen Solarkreislauf in einen Warmwasser- oder einen Heizungsspeicher. Auch eine Anlage für die Gewinnung sowohl von Wärme als auch von Strom ist möglich. www.aee.ch www.bfe.admin.ch www.swissolar.ch

Die smarte Alternative zum traditionellen Hausbau heisst Baufritz. Gemeinsam mit Ihnen setzen wir Ihre Vision um: Von der Projektierung bis zum Einzug. Ihren Design-Vorstellungen und der Architektenwahl sind dabei ebenso wenig Grenzen gesetzt, wie Ihrem Anspruch an kompromisslose Nachhaltigkeit. Denn unsere High-End-Holzbauweise ist ökologisch und baubiologisch weltweit führend. www.baufritz-efh-ur.ch

Telefon 033 345 97 00 info@baufritz.ch

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ERNEUERBARE ENERGIEN Solar Holz Wärmepumpen

Vaillant «aroTHERM» Vaillant hat 2014 sein Wärmepumpensystem «aroTHERM» um eine weitere Leistungsklasse ergänzt. Die «VWL 155/2» mit Invertertechnologie verfügt über zwei Ventilatoren und bietet bei «A2/W35» eine Modulationsbreite von 4,8 bis 14,7 kW. Damit eignet sich die Luft-Wasser-Maschine besonders gut auch für Sanierungsprojekte. «aroTHERM VWL 155» ist äusserst kompakt konstruiert und kann platzsparend nah an der Hauswand aufgestellt werden. Vaillant, Riedstrasse 12, 8953 Dietikon, T 044 744 29 19, www.vaillant.ch

Viessmann «Vitocal 300-A» Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe «Vitocal 300-A» ist besonders für die Modernisierung von Einfamilienhäusern konzipiert. Bereits im Normalbetrieb ist das Gerät sehr leise. Nachts wird das Lüftergeräusch durch eine niedrige Drehzahl zusätzlich reduziert. Die Wärmepumpe erreicht COP-Werte bis 5,0 und damit hohe Jahresarbeitszahlen. Selbst bei niedrigen Temperaturen bleiben die Betriebskosten niedrig und das Heizen wirtschaftlich. Viessmann (Schweiz), Härdlistrasse 11, 8957 Speitenbach T 056 418 67 11, www.viessmann.ch

Domotec «Nautilus» Mit der Sole-Wasser-Wärmepumpe «Nautilus» bietet Domotec ein Heizsystem an, das die Wärme dem Erdreich oder dem Grundwasser entnimmt und in nutzbare Wärme umwandelt. Es ist in vielerlei Hinsicht sinnvoll, einen Pufferspeicher zwischen die Wärmepumpe und das Wärmeverteilsystem zu schalten. Der Speicher sorgt nicht nur für eine komfortable Wärmeverteilung, sondern dient auch dem Ausgleich zwischen Wärmeangebot und Wärmenachfrage, hilft Sperrzeiten zu überbrücken und Niedertarif-Zeiten zu nutzen. Domotec, Lindengutstrasse 16, 4663 Aarburg, T 062 787 87 87, www.domotec.ch

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Spezial Energie & Heizen

Windhager «AquaWIN Air» Mit der neuen Brauchwasser-Wärmepumpe «AquaWIN Air» bietet Windhager ein Kompaktgerät mit integriertem Wasserspeicher an, das eine kostensparende Trinkwassererwärmung sicherstellt. Sie eignet sich besonders für den Einsatz in Einfamilienhäusern oder kleineren Betrieben. Das Gerät besteht aus einem Trinkwasserspeicher mit 270 Litern Fassungsvermögen und aufgesetztem Wärmepumpen-Modul. Die drehbaren Lüftungsanschlüsse sind bereits montiert. Der Speicher ist innenseitig emailliert und verfügt über eine Magnesium-Schutzanode. Unter idealen Bedingungen heizt die Wärmepumpe das Brauchwasesr bis zu 62° C auf. Windhager Zentralheizung, Industriestrasse 13, 6203 Sempach-Station T 041 469 46 90, www.windhager.com

Nilan «Compact P AIR 9» Mit dem «Compact P AIR 9» wird Ihre Wohnung selbstversorgend mit regenerativer Energie, und es ist nicht mehr notwendig, Energiequellen wie Fernwärme, Öl oder Gas zum Heizen zu verwenden. Das «Compact P AIR 9» ist eine umweltoptimierte Wahl für alle, die regenerative Energie zum Beheizen der Wohnung/des Hauses nutzen wollen und die Vorteile in Form einer geringeren Heizkostenrechnung und eines guten und gesunden Raumklimas nutzen möchten. Das Gerät ist mit einer Aussenluftwärmepumpe ausgerüstet, «AIR 9 Compact», die, im Gegensatz zum Gerät, im Freien aufgestellt wird. Die Wärmepumpe nimmt die Energie aus der Aussenluft auf und wandelt sie in Wärme um, die dann zum Erwärmen von Zentralheizungswasser für Heizkörper oder für Fussbodenwärme in der gesamten Wohnung verwendet wird. Nilan, Schützenstrasse 33, 8902 Urdorf T 044 736 50 00, www.nilan.ch

Alpha-InnoTec «alterra» Die neuen Sole-Wasser-Wärmepumpen «alterra» sind als drei verschiedene Modelle in mehr als 50 Ausführungen erhältlich. Der drehzahlgeregelte Kompressor passt sich den unterschiedlichsten Heizsituationen an. Die demontierbare Kältebox macht die Einbringung der Wärmepumpe auch in schlecht zugänglichen Heizkellern möglich. Alpha-InnoTec, Industriepark, 6246 Altishofen T 058 252 20 00, www.alpha-innotec.ch

Wissenswert: Wärmepumpen Wärmepumpen pumpen Wärme mit Hilfe von mechanischer Energie von einem tieferen auf ein höheres Temperaturniveau. Für diesen Prozess benötigen sie Strom, der wenn möglich ökologisch produziert sein sollte. Nur so ist eine Wärmepumpe zumindest theoretisch ein schadstofffreies Heizsystem. Je nach Pumpenart funktioniert das System mit Erdwärme, Luft oder Wasser. Für die Erdwärme werden Bodensonden benötigt, deren Bohrung relativ kostenintensiv ist. Die Effizienz einer Wärmepumpe lässt sich an ihrer Leistungszahl ablesen. Sie werden berechnet als Koeffizient der Heizleistung in kWh und der elektrischen Antriebsleistung in kWh. Um eine Wärmepumpenheizung wirklich sinnvoll zu betreiben, empfiehlt sich ein sehr guter Wärmeschutz des Gebäudes sowie eine Flächenheizung mit maximal 35° C Heizungsvorlauftemperatur. Wärmepumpen lassen sich monovalent betreiben oder auch bivalent, zum Beispiel in Kombination mit einer Holzfeuerung oder Solarenergie. www.aee.ch www.energieschweiz.ch www.energie.ch/waermepumpe www.fws.ch www.wpz.ch

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1 Das «Halbhaus» in Andermatt steht im Zentrum des Dorfes. Von aussen sieht man ihm seine Umbauten nicht an. 2 Andermatt ist ein beschaulicher Ort und eine beliebte Destination für Skitouren. Der Massentourismus wird aber auch hier Einzug halten.

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Serie Kleine Häuser

SERIE: KLEINE HÄUSER

Ein halbes Haus

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Altes erhalten und mit neuem Leben erfüllen ist für Jonathan Tuckey ein wichtiges Merkmal seiner Arbeit. Beim «Halbhaus» in Andermatt hat der Engländer diese Vorstellung mit wenigen Eingriffen umgesetzt und für sich und seine Familie ein Feriendomizil geschaffen, das gleichzeitig zur Belebung des Dorfkerns beitragen soll. Text: Franziska Quandt, Fotos: James Brittain

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