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UMBAUEN+RENOVIEREN

UMBAUEN

NOVEMBER/DEZEMBER WWW.UMBAUEN-UND-RENOVIEREN.CH CHF 8.50

+RENOVIEREN DAS SCHWEIZER MAGAZIN FÜR MODERNISIERUNG

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REIHENHÄUSER

Neuer Ansatz für ein Haus in Bern Denkmalpflege: Ein Pfarrhaus und eine Wohnung im Schlachthof Reihenhäuser: Neuer Ansatz für ein Haus in Bern Spezial: Wärme und Energie UR_06_17_A_Titel.indd 1

GEWUSST WIE

Kalkputz, ein Klassiker neu entdeckt

25 Seiten

Wärme & Energie WISSENSWERTES, PRODUKTENEWS UND EIN BERICHT ÜBER DIE SANIERUNG EINER VILLA VON 1962

Lebendiges Erbe Ein Pfarrhaus von 1668 und eine Wohnung im Schlachthof von 1907 – Wohnen im Denkmal

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neues bad? dasbad.ch UR_06_17_B_Editorial.indd 2

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Foto: JĂźrg Zimmermann

Lassen Sie sich von rund 60 Ausstellern inspirieren!


EDITORIAL

UNSTERBLICH SEIN – UND NEU GEBOREN WERDEN

Herzensangelegenheit

Foto: Jürg Zimmermann

Was einem lieb und teuer ist, schützt und pflegt man. Das gilt für einen geliebten Menschen ebenso, wie für Tiere oder auch Autos, Kleidungsstücke und Schmuck. Jeder von uns hat da so seine eigenen Prioritäten. Und unsere Gebäude? Für den Schutz und die Erhaltung unserer Kulturdenkmäler ist die Denkmalpflege zuständig. Sie sorgt dafür, dass nicht nur wir, sondern auch unsere Nachfahren den Reichtum und die Vielfalt an Häusern aus vergangenen Jahrhunderten wie auch der letzten Jahrzehnte erleben dürfen. «Aktuelle Befragungen des Bundesamts für Kultur zeigen, dass der Besuch von Baudenkmälern klar vor dem Besuch von Kinos steht», sagt Michael Gerber. Wir haben den Leiter der Denkmalpflege des Kantons Bern zu einem Interview getroffen und mit ihm über den Wert historischer Gebäude, die Aufgaben der Denkmalpflege und die Zusammenarbeit mit Bauherrschaften und Architekten gesprochen (ab Seite 38). Welche Schätze alte Häuser bergen, durften wir einmal mehr bei unseren Besuchen in den Häusern erfahren, die wir Ihnen in dieser Ausgabe vorstellen. Das Pfarrhaus in Gampelen aus dem 17. Jahrhundert ist von spaceshop Architekten in enger Zusammenarbeit mit Denkmalpflege, Restauratoren und ­einem Historiker renoviert und umgebaut worden. Das mit GrisailleMalereien reich verzierte Säli ist das Herzstück der oberen von zwei Wohnungen (ab Seite 26). Das zweite Projekt zum Thema Denkmalpflege führte uns auf das Schlachthofareal von Zürich. Hier haben Blättler ­Heinzer Architektur der ehemaligen Verwalterwohnung zu neuem altem Glanz verholfen (ab Seite 42). In unserem ausführlichen Spezialteil (ab Seite 52) finden Sie nützliche Informationen und Tipps rund um die Themen Wärme und Energie. Und dass sich ein Haus energetisch optimieren lässt, ohne es dabei optisch zu verfremden, beweisen Birri Architekten mit der Sanierung eines 1960er-Jahre-Hauses im Aargau (ab Seite 58). Die Villa, die durch ihre geradlinige Architektur und rohe Materialität fasziniert, trägt seit dem Umbau das Minergie-Label. 2017 haben wir Ihnen in jeder Ausgabe den Umbau eines Reihenhauses vorgestellt. Mit einem Projekt von Umbra Architektur in Bern (ab Seite 102) beschliessen wir nun diese Serie und hoffen, dass sie Ihnen viel Freude beim Lesen gemacht und dem einen oder anderen vielleicht auch Inspiration für das eigene Zuhause gegeben hat. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre der vorliegenden Ausgabe.

Fenster aus Basel, über 120 Jahre alt

Der Ug - Wert wurde von 5.5 W / m2 K unauffällig um den Faktor 5 auf 0.9 W / m2 K verbessert. Die schönen alten Originalscheiben mit Wellen, Schlieren und Blasen bleiben erhalten.

Britta Limper, Chefredaktorin

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www.homa-rw.de

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INHALT

NOVEMBER/DEZEMBER 2017 Spektrum

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nterwegs. Ein Blick durch die Kameralinse von U Fotograf Rolf Siegenthaler. Inspiration. Ein Sammelsurium aus aktuellen Ereignissen rund ums Wohnen, Bauen und ­Modernsieren. Agenda. Veranstaltungstipps. Aus Emils Bücherregal. Abwechslungsreiche Lektüre für spannende Lesestunden. Porträt. Die Gründer von Bee Ronner Architekten haben Lehre, Studium und nun Selbstständigkeit zusammen erlebt. Ein Gespann, das sich trotz oder wegen gegensätzlicher Charaktere bewährt hat.

Thema Denkmalpflege in grosser Schatz. Das 1668 errichtete Pfarr­ E haus Gampelen wurde von spaceshop Architek­ ten in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege restauriert und in zwei Wohnungen umgebaut. N achgefragt. Der Berner Denkmalpfleger ­Michael Gerber über den Wert von historischen G ­ ebäuden und die Aufgaben der Denkmalpflege. Entblätterte Schönheit. Die einstige Verwalter­ wohnung im städtischen Schlachthof Zürich ist von Blättler Heinzer Architektur in Kooperation mit der Denkmalpflege saniert worden.

Spezial Wärme & Energie

nergieschleudern gezielt sanieren. Vier Schrit­ E te zu einer erfolgreichen energetischen Sanierung. 58 Der Zukunft entgegen. Birri Architekten haben eine Villa aus den 1960er-Jahren in ein zertifi­ ziertes Minergie-Haus umgebaut. 64 Energie aus der Natur. Aktuelle Produkte aus der Welt der erneuerbaren Energien. 70 Wärme durch Gas und Öl. Wissenswertes über fossile Brennstoffe. 74 Der Weg der Wärme. Infos zu Dämmung, Lüf­ tung, Steuerung und der Verteilung der Wärme. 78 Über Sinn und Zweck von Sanierungen. Ein Gespräch mit dem Energie-Spezialisten ­Christian Zeyer, Geschäftsführer des Wirtschaftsverban­ des Swisscleantech. 80 Sicht aufs Feuer. Die aktuellen Feuerstellen ver­ einen gekonnt Technik und Design.

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Inhalt

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Vorher/Nachher 86

rossvaters Haus. Innenarchitekt Marc Briefer G überführt ein Haus aus den 1950er-Jahren dank geschickten Eingriffen ins Heute.

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Fokus

Gewusst wie. Ulrike Nicholson erklärt die wachsende Beliebtheit von Kalkputzen. 98 Swiss made. Wir sind zu Besuch bei der Küng Sauna & Spa AG. 100 Im Kosthaus. Der gelungene Umbau ehemaliger Kosthäuser einer Fabrikanlage im Kanton Zug durch die Strüby-Unternehmungen. 102 Serie Reihenhäuser. Im Wylergut in Bern realisierte Daniel Egger von Umbra Architektur einen sensiblen Umbau, der sowohl der Geschichte des Reihenhauses als auch aktuellen Wohnbedürfnissen Raum lässt. 108 Architekturpreis Beton. Das Siegerprojekt des alle vier Jahre ausgelobten Preises ist ein Stahlbetonbau der Architektin Angela Deuber. 110 Schlusspunkt. Das Hotel Walther in Pontresina hat eine Verjüngungskur erhalten. 7 Impressum 109 Wettbewerb 112 Adressen 112 Branchenverzeichnis 114 Vorschau

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Titelfoto: Jürg Zimmermann, Umbau Blättler Heinzer Architektur, Seite 42 Fotos im Inhalt: Till Forrer, Alexander Gempeler, ­Johanenlies, Küng Sauna & Spa, Rolf Siegenthaler, Tubes Radiatori

Inhalt

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I NS PI RAT ION

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«Ich finde den Austausch mit den Denkmalpflegern sehr spannend. Wir teilen die Freude am alten Handwerk und an historischen Gebäuden», sagt Malermeister André Herren, Inhaber der Farbwerk Herren AG. Seiner Leidenschaft konnte er einmal mehr bei der Restaurierung des Bahnhofs Frutigen nachkommen. Bereits 2013 wurde die Fassade des Bahnhofs, der 1901 errichtet worden war, restauriert. Nun folgte der Innenraum. Als Architekt wurde wie bereits bei der Fassade Hansruedi Marti beigezogen, der sich begeistert von der ursprünglichen Farbgestaltung zeigt: «Überraschend gutes, altes Handwerk! Jeder Raum ist anders gestrichen. Die Farben stehen sehr schön in Einklang miteinander, innerhalb der Räume und auch als Gesamtes.» Gemeinsam mit der Restauratorin Anita Wanner und dem Farbwerk Herren ging es an die Arbeit. Mittels Untersuchungen und Analysen wurden die alten Farbtöne definiert, die Original-Farbtöne mutig nachgemischt und sogar die Tapetenbahnen entsprechend den alten ­schmaler zugeschnitten und die Tapeten Stoss an Stoss geklebt. Kunsthistorisches und architektonisches Fachwissen sowie altes Handwerk lassen den Bahnhof Frutigen, der heute als Besucherzentrum dient, wieder in altem Glanz erstrahlen. BLS, www.bls.ch Farbwerk Herren, www.farbwerkag.ch Marti Architekten, www.architekt-marti.ch

1 Der restaurierte Schalterraum ist das Herzstück des Bahnhofs. In einer Ausstellung kann man sich hier über die Vergangenheit und Gegenwart der BLS informieren. 2 Die früheren Wartesäle können heute als Sitzungszimmer gemietet werden, die keinerlei Komfort vermissen lassen. 3 Die Fassade des Bahnhofgebäudes wurde bereits 2013 renoviert.

3 Redaktion: Britta Limper

Aufgefrischt Bahnhof Frutigen

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Aufräumer Das Kochen geht doch gleich viel leichter von der Hand und macht erst noch mehr Spass, wenn die Utensilien griffbereit stehen. Die minimalistische Toolbox aus matter Keramik wirkt mit ihrem hochwertigen Holzgriff modern und elegant. Der Griff dient zugleich als Trennwand. www.evasolo.com

Mystischer Leuchtring Magisch schweben die Leuchten aus der Serie «Mito» im Raum. Die Silhouette wird von der Liebe zum Detail geprägt. «Mito» ist in sechs verschiedenen Oberflächen erhältlich mit edlen warmen Tönen wie Bronze oder Rose-Gold. Die Steuerung von «Mito sospeso» erfolgt berührungslos, direkt dort, wo das Licht entsteht. Dank innovativer Sensorik wird das Licht per Geste am Leuchtenkopf geschaltet, gedimmt oder stufenlos zwischen Up- und Downlight verteilt. www.occhio.de

Gut sitzen Viel Zeit des Tages verbringen wir im Büro, sei es bei der Arbeit oder zu Hause. Dabei bequem zu sitzen, ist das A und O. Die innovative Giroflex-Sitzgeometrie garantiert ein gesundes, ergonomisches Sitzen. Und dort, wo mehrere Personen einen Stuhl teilen, überzeugt der «giroflex 313» sogar mit sofortiger Selbsteinstellung. Nur die Sitzhöhe und die Arretierung in der aufrechten Sitzposition werden noch manuell eingestellt. Mit seinen Funktionen und seinem Design ist der «giroflex 313» der ideale Begleiter im Büro. www.giroflex.com

Redaktion: Britta Limper

Kaldewei Auszeichnung mit internationalem ­Nachhaltigkeitspreis Bei der Herstellung von Stahl-Email, aus dem alle Duschflächen, Waschtische und Wannen von Kaldewei gefertigt werden, kommen beim deutschen Premium-Badhersteller nur natürliche Rohstoffe zum ­Einsatz. Kaldewei ist der einzige Badhersteller in Deutschland, der sein Email in der werkseigenen Schmelze produziert und somit die gesamte Wertschöpfung selbst kontrolliert. Die besondere Haltbarkeit und lange Lebensdauer der Badlösungen unterstreicht ­Kaldewei durch eine Garantiezeit von 30 Jahren. Zudem lassen sich die Produkte zu 100 Prozent recyceln. Für das kostbare Stahl-Email ist Kaldewei nun mit dem Green Good Design Award 2017 in der Kategorie Products geehrt worden, einem der renommiertesten internationalen Nachhaltigkeitspreise. www.kaldewei.ch

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Gegen das Fernweh Nun ist der Sommer unwiederbringlich zu Ende und mit ihm die Ferien. Erinnerungsstücke aus der schönsten Zeit des Jahres verlängern uns die Sommerzeit. Interio kommt mit seiner Herbstkollektion der Sehnsucht und dem Fernweh entgegen. Für alle diejenigen, die es versäumt haben, ferne Trouvaillen mitzubringen. Oder für all jene, die sich gerne mit satten, erdigen Farben umgeben. Edles Keramikgeschirr, elegante Gläser und rustikale Holzsachen verwandeln den Tisch in ein Album der Erinnerungen, Kissen und Decken sorgen für Wohlgefühl. www.interio.ch

Musikalisches Kunstwerk Bang & Olufsen ist nicht nur für seine technische Innovationskraft bekannt, sondern auch für sein ausgezeichnetes Design. «BeoSound Shape» ist ein weiteres Highlight im Portfolio des dänischen Unternehmens. Das drahtlose Lautsprechersystem kombiniert herausragenden Klang mit individualisierbarem Design und angenehmer Raumakustik und trägt selbst im ausgeschalteten Zustand zur Verbesserung der Raumakustik bei. Das modulare System besteht aus sechseckigen Kacheln, die in einer beliebigen Anzahl und einem individuellen Muster an die Wand gesetzt werden können. www.bang-olufsen.com

Ein Ziegel sei konservativ? Von wegen. Gasser Ceramic, einer der führenden Tonhersteller der Schweiz, hat mit «Panotron PAN 29» einen Fotovoltaik-Ziegel auf den Markt gebracht, der die Vorteile beider Dachlösungen ideal vereint. Zur Erzeugung elektrischen Stroms wird auf jedem Ziegel ein kleines Solarmodul montiert. Die Leistung pro Modul beträgt 29 Wp. Pro Quadratmeter Dachziegelfläche ergibt sich so eine Leistung von 87 Wp. Zum Vergleich: Eine vierköpfige ­Familie verbraucht im Durchschnitt pro Jahr elektrische Energie in der Grössenordnung von 3500 bis 6000 kWh. Dafür werden 45 bis 80 m² Solarziegel benötigt. Das System ist weltweit einzigartig, lässt sich wie kein zweites ins Dach einbauen, ist ästhetisch und eignet sich besonders für komplexe D ­ ächer mit Hindernissen und denkmalgeschützte Gebäude. www.gasserceramic.ch/photovoltaik

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Redaktion: Britta Limper

Gasser Ceramic Leistungsstarke Ziegel auf dem Dach

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Schwerelosigkeit Schlank und ausgewogen in den Proportionen erscheint der Tisch «Seiltänzer» in der Manege. Vier schlanke Beine aus Stahl geben ihm ein stabiles Gleichgewicht. Ein gespanntes rotes oder schwarzes Seil verbindet die Beine fest mit der Tischplatte. Der «Seil­tänzer» ist nicht nur im quadratischen oder rechteckigen Format erhältlich, man kann ihn auch in allen Richtungen mit weiteren Tischen verbinden. Die Tischplatte ist aus Birkensperrholz gefertigt, die Tischoberfläche aus Linoleum. www.moormann.de

Der Winter darf kommen Ein bequemer Sessel, eine kuschelig warme Decke, ein fesselndes Buch und ein gutes Glas Rotwein – so haben sogar lange Winter­abende ihren Reiz! Die passenden Kissen und Decken dafür kommen von Steiner1888. Seit fast 130 Jahren fertigt das Unternehmen mit viel Können und Liebe beste Wollstoffe in seiner ­Manufaktur. Aus den natürlichen, sorgsam ausgewählten und hochwertigsten Rohmaterialien entsteht nach alter Handwerkstradition und reich an Kreativität eine Home Collection. www.steiner1888.com

« Meine Küng Sauna

und ich: einzigartig.» RAHMENLOSE GLASFRONT Behalten Sie den Durchblick: Unsere Glasfronten ohne störende Schienen oder Profile verleihen Ihrer Sauna Grosszügigkeit und Eleganz.

Redaktion: Britta Limper

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Ein grosser Schatz spaceshop Architekten haben in enger Zusammenarbeit mit Denkmalpflege, Restauratoren und einem Historiker das Pfarrhaus Gampelen, das 1668 errichtet worden ist, umgebaut. Zwei ­charaktervolle Wohnungen bieten nun einmalige Wohnerlebnisse. Text: Jenny Keller, Fotos: Rolf Siegenthaler, Redaktion: Britta Limper

1 Ein Treppenaufgang führt auf der Südseite zum Haupteingang des Pfarrhauses. Der gesprengte Dreieckgiebel über dem Portal und die Helmstangen auf dem geknickten Viertelwalmdach unterstreichen den repräsentativen Charakter des Baus.

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1 Das Einfamilienhaus von 1962, das ­oberhalb eines Rebbergs steht, bietet eine Wohnfläche von 167 m2. 2 Die Villa besticht durch ihre klare ­Formensprache und die Rohheit der Materialien Backstein und Holz.

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Der Zukunft entgegen Birri Architekten haben eine Villa aus den 1960er-Jahren, die durch ihre geradlinige ­Architektur und rohe Materialität begeistert, mit Verstand und viel Rücksicht auf ihre ­Charakteristika in ein zertifiziertes Minergie-Haus umgebaut. Text:Britta Limper, Fotos: Andreas Graber Umbauen + Renovieren 6 · 2017

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ERNEUERBARE ENERGIEN

Energie aus der Natur Die Umwelt bietet uns verschiedenste Quellen, aus der sich Energie gewinnen lässt. Sonne, Holz oder auch Erdwärme sorgen für ein warmes Zuhause oder dienen der Stromproduktion. Die neuen Geräte sind effizient und technisch ausgefeilt. Redaktion: Britta Limper

Elco Die Luft-Wasser-Wärmepumpe «Aerotop G», die explizit für die Aus­ senaufstellung konzipiert wurde, gibt es in drei Leistungsgrössen von 6 bis 12 kW sowie in einer modulierenden Version von 15,2/3,8 kW. Allen gemeinsam ist, dass sie sehr leise laufen und zuverlässig und effizient arbeiten. Der Schalldruckpegel liegt in 6 Metern Abstand unter 35 dB(A), was der Situation in einem Lesesaal entspricht. Beim modulierenden Gerät wird die Wärmeleistung über alle Jahreszeiten hinweg stufenlos e­ xakt dem effektiven Bedarf angepasst. Es verlängern sich dadurch die Laufzeiten, und der Wärmetauscher wird besser genutzt, was zu nennenswerten Energieeinsparungen führt. Ovale Form, dezente Verkleidung und zylindrischer Wärmetauscher verleihen der «Aerotop G», die in Neubau und bei Sanierungen eingesetzt werden kann, ein attraktives Äusseres und eine hohe Flexibilität bei der Wahl des Standortes. www.elco.ch

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Austroflamm Zeitgemäss retro im Design kommt «Clic» daher. Der Pelletofen wird ganz einfach über einen Drehregler bedient und sorgt für wohlige Wärme. Umso mehr, wenn «Clic» durch ein Anbauelement zur Wärmespeicherung ergänzt wird oder durch ein Luftverteilungsmodul, mit dem sogar umliegende Räume mitgeheizt werden können. Nicht nur technisch, sondern auch optisch haben Bauherrschaften die Wahl: Stahl oder sandgestrahlter Beton? Der Pelletofen ist serienmässig mit einem Raumthermostat ausgestattet und ist auf Wunsch sogar WLAN-tauglich. www.austroflamm.com

Panasonic Foto: © kämpfen für architektur ag

Das neue Kombi-Hydromodul der aktuellen «Aquarea H»-Serie vereint alle Vorteile der neuen H-Serie, wie hohe Effizienz und komfortable Regelfunktionen, mit einer äusserst kompakten Bauweise, bei der ein 185-Liter-Edelstahlspeicher und das Wärmepumpen-Innenmodul in einem Gehäuse Platz finden. Im Zusammenspiel mit den bewährten «Aquarea»-Aussengeräten erreicht das Kombi-­ Hydromodul einen SCOP von 4,86 (EN14825). Dabei ist das Kombi-Hydromodul nicht nur platzsparend, sondern mit wenigen Handgriffen auch installiert. www.aircon.panasonic.de

Ernst Schweizer AG Der Solararchitekt Beat Kämpfen hat gemeinsam mit Pionieren der Energ ieszene, u. a. mit der Ernst Schweizer AG, aus einem Mehrfamilienhaus von 1970 ein Plus-Heizenergie-Gebäude gemacht. Bei dem Pilotprojekt kamen neben der Fotovoltaik auf dem Dach Fassaden-Kollektoren zum Einsatz, die Wärme für Warmwasser und Heizung produzieren. Im nicht mehr benötigten Abluftschacht in der Mitte des Hauses konnte ein 19 Meter hoher Solarspeicher eingesetzt werden, das Herz der neuen Energiezentrale. www.schweizer-metallbau.ch

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CHEMINÉES UND ÖFEN

Sicht aufs Feuer Cheminées und Öfen sind der Inbegriff der Gemütlichkeit. Darüber hinaus spielt heute auch die Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Die aktuellen Feuerstellen vereinen daher gekonnt Design und Technik. Redaktion: Britta Limper

Austroflamm Mit dem Ofen «Clou Xtra» hat die Suche nach dem Besonderen ein Ende. Die runde Tür, der ovale Korpus und der gros­se Türgriff aus elegantem Nussholz ergeben eine aussergewöhnliche Kombination. Das Erfolgsmodell von Austroflamm hat nun mit «Clou compact» noch einen kleineren Bruder bekommen, der sich durch geringere Masse und eine geringere Leistung von seinem grossen Vorbild unterscheidet. www.austroflamm.com

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Tonwerk Lausen Der Gesamtkorpus «T-One Steel» besteht aus hochwertigem, schwarzem Stahl, was perfekt mit der gradlinigen Glasfront harmoniert. Der Speicherofen punktet neben seinem Design mit seiner besonders lang anhaltenden Strahlungswärme. Durch die individuellen Gestaltungsmöglich­keiten integriert sich der «T-One Steel» in jede Wohn­umgebung. www.tonwerk-ag.com

Attika Sibirtherm Gemütlich knisterndes Kaminfeuer, kuschelige Wärme und Top-Funktionalität für wenig Geld. All das vereint der Kaminofen «Inzell easy», der über die patentierte «Easy Control»-Technologie verfügt. Dabei lassen sich ganz bequem und sicher mit nur einem Hebel alle Luftführungen steuern. Innovative Funktionalität und Komfort werden miteinander vereint. Beim «Inzell» können sich Anwender also gleich mehrfach freuen. Sie erhalten höchste «Easy to use»-Funktionalität und sparen nicht nur bei der Anschaffung, sondern auf lange Sicht auch bei den Heizkosten. www.sibirtherm.ch

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«VIVA 160 L» ist der nächste Kaminofen aus der «Costumized Concept»-Serie von Attika, der sich nach ganz persönlichen Wünschen gestalten lässt. Farben, Deckplatten, Türgriffe und Seitenfenster lassen sich modular zusammenstellen. Sogar bei der Art der Abbrandsteuerung kann zwischen automatischer und manueller Luftzufuhr gewählt werden. Jeder Kaminofen ist ein persönliches Einzelstück. Für ihr Design ist die Erfolgs­ serie mit dem renommierten Red Dot Design Award ausgezeichnet worden. Die Modelle «VIVA 100 L», «120 L» und «160 L» können in der Attika-Ausstellung in Cham erlebt werden. www.attika.ch

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REIHENHÄUSER

Sanfte Geste Umbra Architektur hat im Berner «Wylerdörfli» den Umbau eines Reiheneinfamilienhauses realisiert, der von Rücksicht auf das Gebäude, seine Geschichte und Kontext und sein unmittelbares Umfeld zeugt. Text: Silvia Steidinger, Fotos: Alexander Gempeler

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© 2010 Denkmalpflege der Stadt Bern, www.bern.ch

Situation

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ie Siedlung Wylergut, die zwischen 1943 und 1947 von den beiden Berner Architektengemeinschaften Trachsel, Abbühl und Steffen und Päder, Jenny und Joss erstellt worden war, wirkt allein wegen ihrer Lage eher wie ein eigenständiges Dorf, denn wie ein Stadtteil Berns. Im Südosten von Bahngleisen, im Westen und Norden von der Aare begrenzt, verteilen sich 268 Einfamilienund 32 Mehrfamilienhäuser auf das leicht abfallende, durchgrünte Terrain. Dazwischen ein feines Netz aus Strässchen, die mehrheitlich die Namen von Schweizer Passübergängen tragen: Sustenweg, Grimselstrasse, Jaunweg ... Ein Wink an die vielen Postangestellten, die sich nach der Fertigstellung der Siedlung hier niedergelassen hatten und Indiz dafür, dass ein Teil der 1943 gegründeten Genossenschaft von PTT-Funktionären gebildet wurde. Die vom Heimatstil beeinflusste Architektur wurde seither kaum verfremdet und ist auch heute noch deutlich ablesbar. Man hofft, dass dies so bleibt, trotz kürzlich erfolgter Entlassung der Siedlung aus dem Denkmalschutz.

© 2010 Denkmalpflege der Stadt Bern, www.bern.ch

Mit Blick auf die Umgebung Wie man ein solches Haus ins Heute überführt und dem einzelnen Gebäude, aber auch dem Gesamtbild der Siedlung Sorge tragen kann, zeigt das gelungene Vorgehen beim Umbau ­eines der Reiheneinfamilienhäuser durch Umbra Architektur. Bereits anhand des wohl grössten, von aussen sichtbaren Eingriffs – ein kompletter Neuaufbau inklusive Dämmung des Daches – ist die Sorgfalt, mit der das Projekt angegangen wurde, ablesbar. Details, wie etwa der Erhalt der feinen Dachränder oder die 1 Die Rückseite mit Garten. Das Dach wurde neu gedämmt, unter Berücksichtigung der Details, die das Siedlungsbild prägen. 2 Das Haus befindet sich am Kopfende von einer von mehreren Reihen Einfamilienhäusern.

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Fokus Reihenhäuser 103

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