Brush-up, Umbau, Renovation – Transformation, rénovation
archithese
2.2005
Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur
Fragen, Konflikte, Chancen des Umbaus
Revue thématique d’architecture
Bestand als Herausforderung – 11 Strategien Neues Leben für alte Räume Wiel Arets im Gespräch Bauten und Projekte: Philippe Starck, MVRDV, Burkhalter Sumi, Peter Märkli und Gody Kühnis SANAA 21st Century Museum, Kanazawa Herzog & de Meuron IKMZ der BTU Cottbus Jomini Zimmermann, Thomas Jomini MFH, Bern Meili Peter Park Hyatt, Zürich
archithese 2.2005
März/April
Brush-up, Umbau, Renovation Transformation, rénovation
mit Leserdienst 122
EDITORIAL
Brush-up, Umbau, Renovation «Nur noch das Traumschloss steht», titelte die NZZ am 29. Januar 2005. Die Abbrucharbeiten am Dolder Grand Hotel sind beendet: Der 1895–1896 von Jacques Gros geplante Hotelbau ist von sämtlichen Anbauten wie Rotunde, Angestelltenhaus und Ballsaal «bereinigt» worden und soll – auch dank sechs in den historischen Zustand zurückversetzter Zimmer – seine ursprüngliche Wirkung wieder voll entfalten, während ein neuer Erweiterungsbau von Norman Foster das Ensemble ergänzen wird. Aufwertung der bestehenden Bausubstanz oder barbarische Zerstörung? Wie immer, wenn es um den adäquaten Umgang mit historischen Bauten geht, scheiden sich die Geister. Weil jedes Objekt einzigartig ist, kann es keine Patentlösung für die richtige Haltung geben, sondern nur Grundsätze. Und obwohl diese vielfach sehr sachlich begründet werden, ist der emotionale Ton des Diskurses kaum zu überhören. In diesem Heft soll es nicht in erster Linie um Denkmäler gehen, sondern um gewöhnliche oder nicht ganz gewöhnliche Altbauten, wie sie gegenwärtig den weitaus grössten Teil der Bausubstanz in Westeuropa ausmachen. Sanierungen und Umbauten gehören bereits heute zu den häufigsten Bauaufgaben, in Zukunft wird ihr Anteil noch weiter steigen. Auch bei jenen Bauten, die nicht explizit unter Denkmalschutz stehen, stellt sich die Frage nach dem Stellenwert des Bestehenden und nach dem angemessenen Umgang mit der gebauten Vergangenheit; auch hier kann der Dialog zwischen Alt und Neu unterschiedlichste Formen annehmen. Die konstruktiven, differenzierten Eingriffe von Peter Märkli und Gody Kühnis haben wenig mit Philippe Starcks Formen- und Farbenorgien gemeinsam, die von MVRDV in Amsterdam beziehungsweise von Burkhalter Sumi in Zürich realisierten Hotels sind kaum zu vergleichen. Dennoch beruhen sie – und alle weiteren Projekte, die im Folgenden vorgestellt werden – auf einer gelungenen Auseinandersetzung mit bestehenden Bauten. Die hier präsentierte Auswahl zeigt vor allem eines: Umbauten haben das Potenzial, genauso spannend, wenn nicht spannender zu sein als Neubauten. Gerade die Einschränkungen durch das Gegebene können zu besonders innovativen Lösungen führen. Wenn Umbauten dennoch manchmal der Ruf anhaftet, langweilig und zermürbend zu sein, so kann das nur daran liegen, dass die besten von ihnen nicht mehr als Umbauten, sondern als eigenständige Projekte aufgefasst werden. Wer würde schon das Gelbe Haus als banalen Umbau bezeichnen?
Redaktion
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Neue Zürcher Zeitung, 29. Januar 2005
Fragen, Konflikte und Chancen des Umbaus Sanierungen und Umbauten gehören zu den wichtigsten Bauaufgaben der Zukunft. So ernüchternd die meisten Instandstellungen mit ihren pragmatischen Zwängen auch sein mögen, so anspruchsvoll kann die Auseinandersetzung mit der zeitlichen Dimension des Entwurfs ausfallen.
ZU UNRECHT VERSCHMÄHT Text: Judit Solt
Verdichtung ganzer Stadtteile. Der gleichzeitig wachsende
In der Schweiz fliesst mehr als ein Drittel aller Investitionen,
Renditedruck auf diese Gebiete verschärft die Frage nach
die im Hochbau getätigt werden, in die Instandstellung von
einer angemessenen Nutzung. Die Knappheit des Baulandes
Altbauten.1 In den nächsten Jahren dürfte dieser Anteil noch
in den meisten urbanen Zentren Westeuropas und das gleich-
steigen. Die Sanierung einer ganzen Generation von Häusern
zeitige Schrumpfen einzelner Städte – etwa im Osten
aus den Sechziger- und Siebzigerjahren steht an; bei vielen
Deutschlands – machen eine differenzierte Interpretation des
jüngeren Objekten wäre ein Abbruch mit Ersatzneubau
Bestands notwendig.
weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Die Anpassung
Dennoch gelten Umbauten gemeinhin als Übungsfeld für
dieser zum Teil recht dürftig konstruierten Hochkonjunktur-
junge Architektinnen und Architekten: Dass sie sich nach
bauten an heutige Standards kann jedoch massive Eingriffe
der Gründung ihres Büros vorerst mit kleinen Sanierungen
notwendig machen. Die Anforderungen an Energiehaushalt,
über Wasser halten, wird allgemein akzeptiert, doch sehr
Infrastruktur und räumliche Qualität sind in den letzten Jahr-
bald gilt es, aus der Umbauphase herauszuwachsen und sich
zehnten stark gestiegen, und dass sie sich häufig gegensei-
«richtigen» Aufgaben zuzuwenden. Wenn es um das Auf-
tig widersprechen, erschwert die Aufgabe zusätzlich.
tragsvolumen und damit auch um das Überleben eines Archi-
Besonders dramatisch ist die Situation im Wohnungsbau.
tekturbüros geht, ist diese Haltung durchaus legitim. Weni-
Ein Drittel aller in der Schweiz genutzten Wohnhäuser wurde
ger verständlich ist sie, wenn sie mit einer qualitativen Ver-
vor 1947, die Hälfte zwischen 1947 und 1980 gebaut. Das be-
urteilung verbunden ist. Unausgesprochen, aber deutlich
deutet unter anderem, dass die grosse Mehrheit der Wohnun-
spürbar ist eine gewisse Herablassung gegenüber Umbauten
gen aus einer Zeit stammt, in der drei Zimmer für eine
und jenen, die sie ausführen: Die Rücksicht auf die beste-
Familie ausreichen mussten. Heute wird in der Regel deutlich
hende Bausubstanz – und nicht selten auch auf die Anliegen
mehr gefordert: Seit 1950 hat sich in der Schweiz die durch-
einer angestammten Bewohner- und Benutzerschaft – sei ein
schnittliche Nettowohnfläche pro Person verdoppelt.2 Insbe-
Hindernis im Entwurfsprozess und eigentlich nur denjenigen
sondere Städte wie Zürich, Basel und Bern leiden deshalb
zuzumuten, denen es ohnehin an wahrem Schaffensdrang
unter einem akuten Mangel an grossen Wohnungen.3 Neu-
mangle.
bauten mögen diese Situation etwas entschärfen; doch bei einer durchschnittlichen jährlichen Neubaurate zwischen ein dürfte dies einige Zeit in Anspruch neh-
Dass solche Befürchtungen keineswegs begründet sein müssen, liegt eigentlich auf der Hand. Selbstverständlich gibt es
hang leisten können, ist nicht zu vernachlässigen.
uninteressante Altbauten, die auch nach ihrer Instand-
und zwei
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Der Wert der Zeit
men. Der Beitrag, den Sanierungen in diesem Zusammen-
Prozent 4
Hinzu kommen Renovationen, Umnutzungen und Neupla-
stellung uninteressant bleiben; und es stimmt auch, dass
nungen im grösseren Massstab. Die Auseinandersetzung mit
gestalterische Ansprüche häufiger noch als bei Neubauten
bestehenden Bauten nimmt immer öfter städtebauliche
von pragmatischen Überlegungen in den Hintergrund ge-
Dimensionen an. Mit den wirtschaftlichen Umwälzungen der
drängt werden. Und dennoch – Carlo Scarpas Museum im
letzten zwei Jahrzehnte hat die Umnutzung ehemaliger Indus-
Castelvecchio, ein Umbau wie jeder andere auch? MVRDVs
trie- und Infrastrukturanlagen an Bedeutung gewonnen.
Lloydhotel in Amsterdam, uninspiriert? Viollet-le-Duc, phan-
Nach dem Rückgang des sekundären Sektors und der damit
tasielos?
verbundenen Schliessung von Produktionsstätten stehen
Eingriffe in die bestehende Substanz gehören zu den an-
vielerorts grosse, gut erschlossene städtische Industrieareale
spruchsvollsten Aufgaben überhaupt. Die Auseinanderset-
leer. Die Verlegung platzintensiver, aber renditeschwacher
zung mit dem Kontext (sofern sie stattfindet) ist viel direkter,
Nutzungen – etwa durch die Bahnen, welche Remisen und
viel komplexer auch als beim Neubau, und die Wirkung der
Werkstätten aus den Zentren auslagern und Bahnhofsge-
Interventionen ist unmittelbarer. Vom Bauen auf der grünen
bäude vermieten oder verkaufen – ermöglicht eine bauliche
Wiese über das Bauen im historisch gewachsenen Kontext
1 «Insertion habile et courtoise»: Francis Soler: Ministère de la Culture et de la Communication, Paris, 2005 (Wettbewerb 1995) Der Block zwischen der rue Saint Honoré, der rue Croix des Petits Champs, der rue Montesquieu und der rue des Bons Enfants besteht aus einer 1919 erbauten, repräsentativen Dépendance der
Magasins du Louvre und aus einem funktionalistischen Bürogebäude von 1960. Die Architekten verbanden die in Fassadengestaltung und Geschossanzahl unterschiedlichen Bauten, indem sie allen Fassaden und teilweise auch den Dächern das gleiche Raster vorlagerten. Die 12 mm dicken Chromstahlplatten, die mittels Lasertechnik auf ein feines Liniengeflecht
reduziert wurden, nehmen die Fenstermasse des neueren Gebäudes auf. Der ehemals dunkle Hof, heute ein experimenteller Garten, öffnet sich neu zur rue des Bons Enfants. Architektur: Architectures Francis Soler, Paris; Mitarbeit: Jérôme Lauth, Vincent Jacob, François Hernandez, Vincent Dugravier; Tragkonstruktion:
Séchaud & Bossuyt, Paris; Innenarchitektur: Frédéric Druot, Paris; Gartengestaltung: Michel Desvigne, Patrick Blanc (Botanik), Paris; Auftraggeber: Ministère de la Culture et de la Communication, Paris (Foto: agence Francis Soler et Nicolas Borel)
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BESTEHENDE SUBSTANZ ALS HERAUSFO 1 Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc: Restaurierung der Salle Synodale de Sens, 1855–1865 Bei dieser Restaurierung wandte Viollet-le-Duc (1814–1879) beispielhaft jene Prinzipien an, die er in seinem zehnbändigen Dictionnaire raisonné
de l’architecture française du XI e au XVIe siècle (Paris 1854–1868) dargelegt hatte. Ob ein stilistisch einheitlicher, zu einem bestimmten historischen Zeitpunkt geplanter oder realisierter Zustand eines Denkmals wiederhergestellt werden solle oder ob eine Konservierung der Veränderungen angestrebt werden müsse, sei von den jeweiligen Umständen abhängig. Beim Synodensaal entschied er sich nicht nur aus archäologischen, sondern vor allem auch aus sozio-politischen Gründen für eine Wiederherstellung: Er betrachtete die gotische Baukunst als Manifestation einer von städtischen Laien bestimmten, freiheitlichen Kultur im Gegensatz zur düsteren Vorherrschaft von Religion und Feudalismus. Zudem sah er in der gotischen Skelettbauweise eine Vorläuferin der rationalen Eisenskelettkonstruktion des 19. Jahrhunderts und in der Analyse der mittelalterlichen Konstruktion eine Basis für neue, zeitgenössische Lösungen. Als erfolgreicher Architekt und Freund von Prosper Mérimée, Schriftsteller und Inspektor der historischen Denkmäler Frankreichs, restaurierte Viollet-le-Duc unter anderem die Stadtbefestigung in Carcassonne, die Kirche Sainte-Madelaine in Vézelay, die Basilika von Saint-Denis, die SainteChapelle und die Notre-Dame in Paris, die Kathedralen von Toulouse, Amiens, Clermont-Ferrand und Lausanne, sowie einige Profanbauten. Schon zu Lebzeiten als «Verfälscher» der historischen Substanz umstritten und von den Klassizisten angefeindet, gilt Viollet-le-Duc als Begründer der historischen Denkmalpflege im Frankreich des 19. Jahrhunderts. (Fotos aus: Jean-Paul Midant, Au Moyen Âge avec Viollet-le-Duc, Paris 2001, S. 34–35)
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RDERUNG: 11 STRATEGIEN 2
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Joze ˘ Ple cnik: ˘ Umbau des Prager Hradschin, 1920–1931
Hans Döllgast: Wiederaufbau der Alten Pinakothek,
Ab 1920 war Joze ˘ Ple cnik, ˘ ernannt durch den tschechischen Präsidenten Tomás˘
München, 1952–1957
Masaryk, als Architekt des Prager Hradschin tätig; Ple c˘ niks Neigung zur Antike
Die Alte Pinakothek mit der Bayerischen Staatsgemälde-
traf sich mit mit den Vorstellungen eines demokratischen, auf humanistischen
sammlung wurde auf Veranlassung von Ludwig I. von Leo
Idealen basierenden Staats, wie ihn Masaryk vertrat. In seiner langjährigen Arbeit
von Klenze zwischen 1826 und 1836 errichtet. Während meh-
interpretierte Ple cnik ˘ in einer neuen und eigenartigen Weise den Genius Loci des
rerer Bombenangriffe wurden zwischen 1943 und 1945 neun
historischen Komplexes. Er baute Hofräume, Terrassen, Gärten und Durchgänge
der 25 Achsen der Alten Pinakothek zerstört. Hans Döllgast
um, denen er durch grosszügige Organisation Ordnung und Monumentalität, aber
beschäftigte sich seit 1946 mit dem Wiederaufbau. Die Spu-
auch eine Atmosphäre von Intimität und Kontemplation im mediterranen Sinne –
ren der Zerstörung sind am Aussenbau zu erkennen, vor al-
als Erinnerungsarchitektur – gegeben hat. Für die Arbeiten verwendete er nur
lem an der Südfront bleiben die Kriegseinwirkungen noch
natürliche – und kostenintensive – Materialien wie Ziegel, Metall, Holz und am
heute sichtbar. Das grosse trichterförmige Loch, das die Bom-
liebsten Stein, den er speziell in böhmischen Steinbrüchen aussuchte. Die Arbeiten,
ben hinterlassen haben, hat der Architekt beim Wiederauf-
die anfangs mehrheitlich begrüsst wurden, stiessen schliesslich auf den Wider-
bau mit helleren Ziegeln gefüllt. Die Säulenordnungen fehlen
stand reaktionär-nationalistischer Kreise und mussten eingestellt werden.
in diesem Bereich und sind durch Eisenstreben ersetzt. Im
(Foto: Hubertus Adam)
Inneren entstand ein grosses, quer gelagertes Treppenhaus, bei dem Kargheit zur Monumentalität wird. (Foto: Hubertus Adam)
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NEUES LEBEN FÜR ALTE RÄUME Konservieren, Überfassen, Rekonstruieren Gedanken eines Architekten zu Theorie und Praxis der Denkmalpflege im Allgemeinen, zum schwierigen Umgang mit historischen Innenräumen im Speziellen, und besonders zum Wagnis der Rekonstruktion.
Text: Arthur Rüegg Rem Koolhaas als Denkmalpfleger? Oder vielleicht Mies van der Rohe? Das ist eine Rolle, die nicht zum Mythos eines Vordenkers passen will. Zwar macht das Bewahren und Ergänzen des Baubestandes bald den Löwenanteil an der Baupraxis aus, aber es haftet ihm immer noch der Ruch der «Interpretation» an, was heissen will: ein Manko an «künstlerischer Originalität». Als Lehrmeisterin hingegen wird die Geschichte von den Vordenkern kaum in Frage gestellt – Koolhaas stützte sich ja, unter anderem, auf Mies van der Rohe und dieser wiederum auf Schinkel. Bis in Karl Friedrich Schinkels Zeit hinein gehörte der Umgang mit Denkmälern zum zentralen Verantwortungsbereich der entwerfenden Architekten. Hatten er oder Sir John Soane noch kenntnisreich Erinnerungsstücke aller Art auf ihre Formen und Bedeutungen hin untersucht und für einen aktuellen Gebrauch frei inszeniert, kombiniert und eventuell kopiert, ist solches Tun seit langer Zeit suspekt geworden. Wissenschaftlich abgesichert, administrativ und buchhalterisch kontrolliert, ist die Denkmalpflege inzwischen zu einem Spezialgebiet mutiert, bei dem es um das möglichst integrale Sichern der Geschichtlichkeit in ihren immer mehr gefährdeten materiellen Zeugen geht, ungeachtet ästhetischer Qualitäten, ungeachtet des Ortes und Nutzens einer Sache.
Denkmal versus Bauidee Immerhin: Die wesentlichen Fragen wurden bereits im 19. Jahrhundert gestellt. Zum damaligen Zeitpunkt von hohen politischen Stellen getragen, dann sinngemäss als «Schönheitschirurg» verspottet und heute wieder für diskussionswürdig befunden, hatte der Architekt Eugène Emmanuel Viollet-le-Duc (1803 –1897) viele mittelalterliche Kathedralen, Schlösser und Städte vor dem Zerfall gerettet und rekonstruierend wiederhergestellt. Leider hat er dabei «das Mittelalter korrigiert» und, wo seiner Meinung nach Lücken oder Mängel vorhanden waren, den Bestand skrupellos ergänzt. Er strebte die Restaurierung bis zu einem möglichst «kompletten Zustand» an – selbst wenn dieser so nie existiert hatte. Er wollte also nicht bloss reparieren und vermutlich auch nicht einfach interpretieren, sondern gewissermassen als «Vollender» einer unvollendet gebliebenen Architektur in die Geschichte eingehen. Dabei hatte er die uns 1
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interessierenden Fragen jeweils selbst zu beantworten: Sollte der ursprüngliche Entwurf, der womöglich nie realisiert wurde, als Vorlage für die Restaurierung dienen oder das bunte Stilgemisch der meist mehrere Jahrhunderte umfassenden Baugeschichte? Galten seine Anstrengungen der Suche nach der verlorenen Bauidee oder dem Weiterstricken am vielfach überfassten Denkmal?
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sam mit dem Kleingedruckten. Wenn nämlich an einem sol-
Die Gegenposition zu Viollet-le-Duc vertrat der Engländer
chen Denkmal «nichts grundsätzlich nicht erhaltenswert
John Ruskin (1819–1900). In seiner überaus einflussreichen
ist»2, bedeutet jeder Eingriff eine an sich unzulässige Störung
Programmschrift The Seven Lamps of Architecture (1849) tat
oder gar Zerstörung seines integralen Zeugnischarakters.
er jegliche Rekonstruktion kategorisch als historische Lüge
Natürlich ist die Schärfe dieser Formulierung am Bau nicht
und als Geschichtsfälschung ab. Auch er war ein Kenner und
durchzuhalten. Die Verhandlungen über das tolerierbare
Liebhaber gotischer Architektur, aber er zog im Gegensatz zu
Mass an Veränderung machen schliesslich den Alltag der
Viollet-le-Duc die Komplexität der gewachsenen Architektur
praktischen Denkmalpflege aus: Die neuen Nutzer artikulie-
und die Authentizität der langsam verwitternden Sandstein-
ren ihre Ansprüche an das Pflichtenheft der Erneuerung je-
schichten einer unzulässigen «Totenerweckung» vor – selbst
weils ebenso imperativ wie die Technokraten in der Verwal-
wenn die Bauwerke schliesslich bloss als ruinöse Erinne-
tung. Uns Architekten bleibt nur die Möglichkeit, einen
rungsstücke überleben sollten.
Brückenschlag zwischen den verschiedenen Positionen zu
Solchen Fragestellungen kann sich auch die moderne
versuchen. These und Gegenthese werden dabei zu einer
Denkmalpflege nicht entziehen. Zwar lehnt sie die Denk-
neuen Einheit verschmolzen, die als Erkenntnis und nicht als
malmanipulation ebenso ab wie die Rekonstruktion längst
«Kompromiss» zu verstehen ist. Nachdem der grundsätzliche
verlorener Originale oder gar das historisierende Weiter-
Streit um die historischen Zeugen leiser geworden ist, hat
bauen (die Imitation) – der historisierende Wiederaufbau der
heute die Frage nach der Art der Erhaltung und Ergänzung
Frankfurter «Römerberg Ostzeile» lässt grüssen. Auf der an-
die entscheidende Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz
deren Seite vermag sie auch der romantischen Vision John
erlangt. Und wir sind im Begriff, die sorgfältige Arbeit am Be-
Ruskins nicht zu folgen, die Denkmäler verfallen zu lassen
stand als eines der phantasiereichsten Laboratorien des ar-
oder im Verfallszustand zu konservieren – was sich übrigens
chitektonischen Entwurfs zu entdecken.
politisch kaum durchsetzen liesse. Wenn wir uns etwa an
In diesem Zusammenhang wird Viollet-le-Duc interessant;
den Zustand der Dessauer Meisterhäuser in der Zeit kurz
und natürlich der von den Restauratoren verwendete Begriff
nach der Wende erinnern, wird das Dilemma sofort klar: Geht
Fassung. Nolens volens stellen wir immer eine neue Fassung
es primär um die historische Spurensicherung – «die Ruine
her und entdecken dabei meist, dass selbst geschlossen wir-
eines mehrfach ‹unsachgemäss› überfassten Meisterwerkes
kende Ensembles bereits mehrfach überfasst wurden. Wir
pflegen» – oder um die Wiederherstellung eines wertvollen
werden uns dabei von den Regeln der modernen Denkmal-
Erstzustandes – «ein Juwel wieder zum Leuchten bringen»?
pflege leiten lassen, fast zwangsläufig aber auch an die Grenzen der Wissenschaft stossen. Stossen müssen?
«Weiterbauen» . . .
Ich selbst habe das dialogische Arbeiten mit dem Bestand
Das Besondere an den Denkmälern ist, «dass sie nicht nur
– zusammen mit Ueli Marbach und Bruno Pfister – erstmals
über Geschichte berichten, sondern dass sie selbst ein Teil
1970 im städtebaulichen Massstab versucht und damals als
dieser Geschichte waren und als originale Zeugen der Ge-
Synchronisation von Alt und Neu bezeichnet. Nachdem
schichte wie materielle Kristallisationen der Vergangenheit
Mario Campi 1976–1977 die zwischen 1934 und 1936 er-
vor uns stehen»1 – eine Definition Georg Mörschs, die kaum
schienene Hauspostille der Schweizer Modernen wieder auf-
Widerspruch duldet. Die Schwierigkeiten beginnen gleich-
gelegt hatte, verwendeten wir für fast jeden Vortrag und für
1 John Ruskin, Teil der Kathedrale von St. Lo, Normandie (John Ruskin, Die sieben Leuchter der Baukunst, Leipzig 1900, Tf. 3, englische Originalausgabe 1849) 2 «Reversible Überfassung»: Einrichtung von Büros in den Obergeschossen der Villa Schönberg, Zürich, 2002 Architektur: Silvio Schmed und Arthur Rüegg (Fotos 2+3: Alexander Troehler)
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KONSTRUKTIVE ERGÄNZUNG
Peter Märkli, Gody Kühnis: Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Wörgl, 1998–2004 Eine Hallenschule aus den Siebzigerjahren im österreichischen Wörgl musste heutigen Anforderungen angepasst werden. Beim Umbau ist es gelungen, die Raum- und Materialqualitäten des Altbaus zu bewahren, ohne sich einer sklavischen Rekonstruktion zu befleissigen: Weiterbauen im Geiste der Entstehungszeit, aber mit heutigen Mitteln.
1
Text: Hubertus Adam
trat auch das Bürgertum als Bildungsträger auf und erste
Blickt man auf die meisten der zeitgenössischen Schulen, so
städtische Schulbauten entstanden. Ein spezifischer Bau-
ist zu konstatieren, dass bei aller formalästhetischen Avan-
typus hatte sich aber bis ins Zeitalter der Aufklärung, welche
ciertheit sich die bauliche Hülle vergleichsweise traditionell
erst zur allgemeinen Schulpflicht führte, nicht entwickelt. Auf
und konventionell zeigt. Natürlich, die Klassenzimmer sind
dem Dorf fand der Unterricht in Spinnstuben, Armenhäusern
gut, im Allgemeinen zweiseitig belichtet, die Einrichtung ist
oder in den Wohnzimmern des Lehrers statt. Erst im Gefolge
mobil und flexibel, so dass auf verschiedene Unterrichtssitua-
der Vergrösserung der Städte und der Industriealisierung im
tionen reagiert werden kann. Doch im Grunde genommen
ausgehenden 19. Jahrhundert sowie der Differenzierung der
handelt es sich fast immer um das gleiche Organisations-
Schulsysteme kam es zu einem charakteristischen Schul-
prinzip: Korridore, an die sich (meistens) einseitig Sequen-
typus. Die städtische Schule bestand nun aus einem mehrge-
zen von Klassenzimmern anlagern, ein Flügel mit Spezial-
schossigen, symmetrisch angelegten Gebäude mit beidseits
räumen, die spezifische Installationen erfordern, ein Verwal-
von Klassenzimmern flankierten Fluren, die von einem zent-
tungsbereich mit Lehrerzimmer, Sekretariat und Direktion,
ralen Treppenhaus ausgingen. Durch die massive Bauweise
eine Sporthalle. Und das alles in einer zumeist orthogonalen
avancierten Schulen zu stadtbildprägenden kommunalen Re-
Anordnung: gerade Korridore, rechteckige Klassenzimmer.
präsentationsbauten. Dieses Konzept geriet in den Zwanzigerjahren des ver-
Befreiung vom Korridortypus
gangenen Jahrhunderts massiv ins Wanken. Im Gefolge der
Bemerkenswert ist die relative Einheitlichkeit zeitgenössi-
Reformbewegungen um 1900 hatte sich ein neues Verständ-
schen Schulbaus, wenn man bedenkt, dass die Bauaufgabe
nis der Gemeinschaft mit reformpädagogischen Konzepten
Schule über Jahrhunderte hinweg keine spezifische Typolo-
und der Hygiene-Ideologie verbunden. Licht, Luft und Sonne
gie ausgebildet hatte.
sollten die Schule durchdringen, das einst autoritäre Verhält-
Im Mittelalter waren die Bildungsstätten zunächst mit der
nis von Schüler und Lehrer wich einer partnerschaftlichen
sakralen Obrigkeit verbunden; Unterricht fand in den Klös-
Vorbildfunktion, die passive Wissensverabreichung einem
tern statt und war einer kleinen Schicht werdender Kleriker
aktiven Lernen. Es leuchtet unmittelbar ein, dass für die Ar-
und Verwaltungsbeamter vorbehalten. In der Renaissance
chitekten der Zwanzigerjahre, die – anders als die meisten
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1 Axonometrie des Zustands zur Entstehungszeit 2 Südfassade mit Blick über das Inntal (Foto: 2+3, 10–12, 14: Georg Gisel) 3 Detail Nordfassade mit Treppenaufgängen über die Terrassen Das Volumen der Sporthalle rechts ersetzt das frühere Hallenbad
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ihrer heutigen Kollegen – noch der Ansicht waren, durch Bauen liesse sich die Gesellschaft verändern, der Schulbau zu einer wichtigen Bauaufgabe wurde. Neues Bauen für neue Menschen fand im Schulbau sein Paradigma. Entsprechend vielfältig sind die Lösungen für neue Schulen in dieser Zeit – typologisch entstanden vorwiegend Pavillon- oder Atriumkonzepte. Während die Entwicklung in Deutschland und Österreich in der NS-Ära unterbrochen wurde, verlagerte sich die Ausbildung neuer Schulkonzepte auf England und die skandinavischen Länder.
Konzept Hallenschule Inspiriert durch die Erfahrungen der Vorkriegszeit sowie die Entwicklung im Ausland begann der 1922 geborene und an der Wiener Akademie ausgebildete Architekt Viktor Hufnagl seit Anfang der Fünfzigerjahre, mit dem Typus einer Hallenschule zu experimentieren, durch die der monofunktionale
die schulischen Funktionen hinaus ausstrahlen zu lassen. So
Gangtypus endgültig abgelöst werden sollte. Dabei fungiert
resümierte Hufnagl 1973: «Die Zusammenlegung von Ge-
die zentrale Halle, die auch als Pausen- und informeller Kom-
meinschafts- und Schuleinrichtungen [ . . . ] zu einem Kultur-
munikationsbereich dient, als kompakte Erschliessungszone,
und Bildungszentrum auf einem gemeinsamen Grundstück
an welche sich die idealtypisch quadratischen, zweiseitig be-
würde grösstmögliche Effektivität an Sozialkontakt der Ju-
lichteten Klassenzimmer anlagern. Ziel war es, in Abkehr von
gend mit den Erwachsenen und, umgekehrt, an pädagogi-
den dörflichen Zwergschulen grosse Schulzentren als gesell-
schem Nutzen und Kosteneinsparungen bringen.» Idealiter
schaftliche Mikrokosmen zur spielerischen Einübung sozia-
sei die «Integration der Funktionen aller Bauvorhaben einer
len Verhaltens zu errichten – und diese, sofern möglich, über
Gemeinde in einem Gesamtbauvorhaben» anzustreben.
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ARCHITEKTUR AKTUELL
Gestalt und Gestaltlosigkeit
1
1 Ansicht von Norden; auf der rechten Seite der universitätsseitige Eingang (Fotos 1+4: Hubertus Adam)
HERZOG & DE MEURON : INFORMATIONS-,
2 Wettbewerbsprojekt H&de M 1994: Bibliothek und Auditorium Maximum als Ergänzung des Universitätscampus (© Herzog&de Meuron)
Am Angelpunkt zwischen Innenstadt und
3 Formale Entwicklung des Universitätsgebäudes nach Beginn der Neuplanung 1998 (© Herzog&de Meuron) 4 Ansicht von Südosten, aus Richtung Innenstadt 5 Nachtansicht von Südosten (Fotos 5 + 6, 8 +9, 17: Werner Huthmacher)
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KOMMUNIKATIONS- UND MEDIENZENTRUM DER BTU COTTBUS, 1994 – 2005
Universitätsgelände ist in Cottbus eine neue Bibliothek entstanden. Herzog & de Meuron, die hier – anders als vor einigen Jahren in Eberswalde – auch das Innere gestalten konnten, realisierten einen Baukörper, der mit seinem Oszillieren zwischen repräsentativer Geste und beiläufiger Gestalt auch für den heutigen Umgang mit der Organisation des Wissens steht. Studenten, so sagt man mir, sind nicht unzufrieden mit ihrer Stadt. Während das Geld anderenorts gerade einmal für ein bescheidenes Zimmer in einem Wohnheim reicht, kann man in Cottbus, der zweitgrössten Stadt Brandenburgs, grosszügige Räume in unrenovierten Gründerzeitvillen beziehen. Und darüber hinaus zahlt die Stadt den Studenten, die hier ihren Erstwohnsitz anmelden, eine erkleckliche Summe – damit die Bevölkerungszahl nicht unter die magische Grenze von 100 000 sinkt und Cottbus seinen mit Zuwendungen der öffentlichen Hand verbundenen Status als Grossstadt verliert. Diese Gefahr besteht ständig, da die Hauptstadt der Niederlausitz wie andere Städte im
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Osten Deutschlands unter Bevölkerungsschwund
pus, ein aus DDR-Zeiten stammendes Ensemble
lichen Neukonzeption. Aus dem strengen, ortho-
und Rezession leidet. Der nahe Spreewald und
aus rektangulären Baukörpern, befindet sich nord-
gonalen Block wurde nach mehreren Stufen der
der am südöstlichen Stadtrand gelegene Branitzer
westlich der Innenstadt und grenzt im Osten an die
Überarbeitung ein komplexes Volumen über ei-
Park des Fürsten von Pückler-Muskau sind touristi-
stark befahrene Magistrale der Karl-Marx-Strasse,
nem amöbenförmigen Grundriss. Diese Form, die
sche Attraktoren ersten Ranges, doch die Nähe zu
welche das Unigelände in direkter Nord-Süd-Rich-
aus sich überlagenden Kreisen verschiedener
Berlin, das eine gute Autostunde entfernt ist, hat
tung mit dem Hauptbahnhof verbindet. 1994 lobte
Grössen entwickelt ist und zunächst eher beliebig
diese Orte zu Zielen von Tagesausflügen werden
das Land Brandenburg einen Wettbewerb aus, um
erscheint, reagiert auf die städtebauliche Situa-
lassen, von denen Cottbus wenig profitiert. Auch
mit einem zentralen Hörsaalgebäude und einer
tion: Nach Westen hin, zur Karl-Marx-Strasse, öff-
das Lehrpersonal der Brandenburgischen Techni-
Bibliothek für die nunmehr gewachsene BTU jene
net sie sich in einer einladenden Geste Richtung
schen Universität (BTU ), das sich ohnehin zum
zentralen Einrichtungen zu schaffen, an denen es
Universität; nach Südosten hin, Richtung Innen-
grössten Teil aus der Bundeshauptstadt rekrutiert,
bislang mangelte. Herzog & de Meuron erlangten
stadt, empfängt sie die Besucher aus dem Cottbu-
ist zu einem Wohnungswechsel kaum zu motivie-
in dieser Konkurrenz den zweiten Platz – mit einem
ser Zentrum. Programmatisch steht die neue Bib-
ren: Wer in den Kiezen von Schöneberg oder Wil-
Konzept, das auf dem östlich der Karl-Marx-Stras-
liothek – im politisch korrekten, aber schwerfälligen
mersdorf, von Charlottenburg oder Prenzlauer
se gelegenen Erweiterungsgelände zwei solitäre
Neudeutsch als Informations-, Kommunikations-
Berg sozialisiert ist, sehnt sich nicht nach abend-
Baukörper zu errichten vorsah, deren orthogonale
und Medienzentrum (IKMZ ) bezeichnet – jedem
lichen Rundgängen durch die eher öde Innenstadt
Gestalt durch den bestehenden Raster der gegen-
Interessenten offen und besetzt deswegen folge-
von Cottbus. Als ich im Städtischen Theater, einem
überliegenden Universitätsbauten bestimmt war.
richtig einen städtebaulichen Angelpunkt zwi-
hervorragend erhaltenen Jugendstil-Bau des Ar-
Die Bibliothek sollte aus einem rechteckigen Volu-
schen Stadt und Universität. Neben 5000 Studie-
chitekten Bernhard Sehring, ein Konzert besuche,
men mit drei ebenfalls rechteckigen Lichthöfen be-
renden bedient das IKMZ ausserdem 7000 univer-
senke ich den Altersdurchschnitt erheblich. Immer-
stehen.
sitätsexterne Leser.
hin, es wird nicht nach jedem einzelnen Satz von
Als die Planung 1998 wieder aufgenommen
Fast wäre das Projekt aufgrund der Finanz-
wurde, war das Auditorium Maximum nach dem
knappheit im Jahr 2000 zum Erliegen gekommen.
Entwurf des erstplatzierten Büros KSP an einer an-
Herzog & de Meuron mussten ihren Entwurf noch
Hoffnungsträgerin Universität
deren Stelle errichtet worden, und zwar inmitten
einmal revidieren, und das hiess nun: dem redu-
Die BTU, nach der Wende aus der früheren Hoch-
des bestehenden Campus. Weil nun nur noch ein
zierten Budget anpassen. Ein runder Lichthof wur-
schule für Bauwesen und einigen anderen Institu-
einziges Gebäude auf der Erweiterungsfläche vis-
de gestrichen, die Ausstattung im Inneren musste
ten hervorgegangen, ist eine der wenigen Hoff-
à-vis zu errichten war, unterzogen Herzog & de
sparsamer ausfallen. Vor allem aber war es ange-
nungsträgerinnen für Stadt und Region. Der Cam-
Meuron ihr Bibliotheksprojekt einer grundsätz-
sichts der Grundwassersituation nicht möglich,
Bartók geklatscht.
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