Mehr Licht? – More Light?
archithese
3.2008
Internationale Zeitschrift und Schriftenreihe für Architektur
Alte und neue Aufgaben des künstlichen Lichts
International thematic review for architecture
Thomas Mika und Christian Vogt im Gespräch über Licht Nachtspaziergang durch Zürich West Brauen + Wälchli: Miroiterie, Lausanne Fussgängerunterführungen in anderem Licht Licht im Bad – zwischen Funktionalität und Wellness Corporate Light als Gestaltungsmittel Rolf Derrer: Lichtszenografie Deutsche Börse Frankfurt Soziales Licht in der Banlieue von Lyon huber und steiger: Lichtprojektionsverfahren
LIN U-Boot-Bunker, Saint-Nazaire Fuhrimann Hächler Häuser in Vnà und Lenzburg
archithese 3.2008 Mai/Juni Preis: 28 CHF/18 Euro
Mehr Licht? More Light?
Leserdienst 152
Editorial
Mehr Licht? Seit der Revolutionierung des künstlichen Lichts – des Gaslichts zu Beginn und des elektrischen Lichts gegen Ende des 19. Jahrhunderts – wird die Frage nach mehr oder weniger Licht immer wieder von Neuem verhandelt. Die aktuelle Debatte um Lichtverschmutzung zeigt es: Im Vordergrund stehen Lichtmenge, -intensität und -verteilung im Hinblick auf ökologischen, ökonomischen, kulturellen oder sozialen Nutzen respektive Schaden. Daneben findet aber auch eine Diskussion über «gutes», über «besseres» Licht statt – über eine qualitätvolle Beleuchtung also, die mit quantitativen Aspekten enger verknüpft ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Im Schnittpunkt dieser beiden Achsen situieren sich die Beiträge des vorliegenden Hefts. Sie thematisieren die Kriterien einer zeitgemässen Beleuchtung und berühren dabei Kontexte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. So möchten wir Sie einladen, in den zauberhaften Schein vereinzelter Lichter an den Rändern der Stadt einzutauchen – des ehemaligen Industriegebiets Zürich West oder der Wohnüberbauung einer französischen Banlieue. Wir durchwandern lange Fussgängerunterführungen und treffen dabei auf museale Lichtinstallationen und bedeutungsvolle Lichtkunstwerke; wir erlauben uns einen Blick in den intimsten Raum der Wohnung – ins Badezimmer, wo wir uns allmorgendlich im besten Lichte sehen wollen; wir begutachten szenografische Lichteffekte in der Deutschen Börse Frankfurt. Liest man diese Beispiele vor dem Hintergrund der Überlegungen zweier Lichtgestalter, mit denen wir ein ausführliches Gespräch über ihre Profession geführt haben, so zeichnet sich ein breites Spektrum ab, in dem sich die Gestaltung mit Licht aktuell bewegt. Die vorgestellten Beleuchtungen erhellen ihre gebaute Umgebung im Innenund Aussenraum auf unterschiedliche Weise. So gibt die von innen heraus leuchtende, textile Fassade der neuen Miroiterie im Lausanner Quartier Flon ihrem Ort ein charakteristisches Gepräge, während das Beleuchtungsdesign einer Markenfiliale der Bekleidungsindustrie vielmehr mit globaler Leuchtkraft wirkt – auch wenn es sich dazu auf ein paar wenige, teure Kubikmeter in einer Shoppingmall reduzieren muss. Dass Werbung mit Licht so alt ist wie das elektrische Licht selbst, stellt übrigens ein Blick in die Geschichte gleich am Anfang des Hefts klar. Den Abschluss hingegen bildet die Zukunft: Wie werden unsere Städte in einigen Jahren leuchten? Ein neu entwickeltes Lichtprojektionsverfahren – energiesparend, lichtemissionsarm und grossräumig – lässt Vermutungen aufkommen. Redaktion
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Unterführung in Winterthur, 2003 (Foto: Bernadette Fülscher)
«In Licht denken» Die Lichtgestalter Thomas Mika und Christian Vogt im Gespräch Der Einsatz von Licht im Innen- und Aussenraum wird mehr und mehr zu einer Angelegenheit professioneller Lichtplaner und Lichtdesigner. Thomas Mika von der Firma reflexion und Christian Vogt von Vogt & Partner erklärten uns, was es mit dieser neuen Profession auf sich hat.
Text: Doris Agotai Klickt man auf die Seite der Büroprofile auf www.swiss-
raumgestaltungen und zukünftige Visionen erfahren. Auf
architects.com, findet man mit «Lichtplanung» bereits eine
die Frage, was sich mit der Professionalisierung der Licht-
eigene Rubrik. Mit der professionellen Lichtgestaltung ist
planung verändert hat, verweist Vogt auf die historische
seit den Neunzigerjahren ein neues Berufsbild entstan-
Entwicklung. Bereits seit mehreren Jahrzehnten existieren
den, das inzwischen auch von einer breiten Öffentlichkeit
Versuche, Lichtplanung im heutigen Sinn zu betreiben. Ins-
wahrgenommen wird: etwa im Zusammenhang mit der
besondere Menschen aus dem Theaterbereich, die Erfah-
Kontroverse um die Weihnachtsbeleuchtung an der Zürcher
rung hatten im Umgang mit Lichtstimmungen auf der Bühne,
Bahnhofstrasse, der Einführung des Plan Lumière in der
waren es gewohnt, «in Licht zu denken». Eine zentrale Fi-
Stadt Zürich oder mit der aktuellen Debatte um die Licht-
gur war auch der Amerikaner Richard Kelly, der seit den
verschmutzung. Doch wofür braucht es diesen neuen Beruf,
Fünfzigerjahren mit Philip Johnson, Louis Kahn und Mies
zumal der Umgang mit Licht so alt ist wie die Architektur
van der Rohe zusammenarbeitete. Vogt bedauert, dass bis
selbst? Was ist unter «professioneller Lichtplanung» zu ver-
heute ein Grossteil der umgesetzten Beleuchtungsplanun-
stehen und worin liegt der Mehrwert, von einem professio-
gen noch immer auf einem sehr technischen Ansatz basiere.
nellen Lichtdesigner gut beraten zu sein?
1
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über aktuelle Tendenzen im städtischen Raum, über Innen-
Dabei blieben die Fragen im Hintergrund, welche Stimmung,
Im Gespräch mit Thomas Mika, Geschäftsinhaber von
welches Raumgefühl entstehen soll. Genau hierzu braucht
reflexion, und Christian Vogt von Vogt & Partner wollten
es seiner Meinung nach Lichtplaner: jene Spezialisten, die
wir dieses neue Berufsfeld näher kennenlernen und mehr
neben technischen Fragen über gestalterische Fähigkeiten
verfügen und über die Interaktion von Licht und Oberfläche Bescheid wissen. Der Planer braucht demnach Kenntnisse über Oberflächenbeschaffenheiten, Materialien und Farben, aber auch über Zusammenhänge aus der Psychologie, zumal sich die Gefühlswelt je nach Atmosphäre der Umgebung stetig verändert. Auch Mika beschreibt die Lichtgestaltung als Spannungsfeld, in dem verschiedene Themen und Aspekte zusammenflössen. Er glaubt, dass der Anspruch darin liege, einerseits den künstlerischen Aspekt – die Wahrnehmung, die Gestaltung – differenziert zu untersuchen, dies andererseits aber
2
auch technisch und wissenschaftlich korrekt umzusetzen. Dieser Ansatz geht seiner Meinung nach über das etwas
bedenken, dass die Lichtplanung im heutigen SIA-Modell
geringschätzig formulierte «Leuchtenverplanen» hinaus, bei
nicht existiere, fügt aber hinzu, dass Bestrebungen im Gang
dem die jeweiligen Leuchten in der richtigen Leistung am
seien, diesem Problem Abhilfe zu verschaffen. «Gleichzeitig
richtigen Ort und in der richtigen Anzahl eingesetzt werden.
stellt sich damit das Problem, dass der Lichtplaner jemand
Doch dies, so Vogt, sei nur ein kleiner Teil der Arbeit, der erst
anderem etwas wegnimmt – denn gemäss SIA sind alle
an zweiter oder dritter Stelle erfolge. «Eine Arbeit wird erst
Leistungen schon abgedeckt.»
dann zur Lichtgestaltung, wenn derjenige, der sie ausführt,
Traditionellerweise wird der Bereich des Tageslichts eher
beginnt in Licht zu denken» – wenn der visuelle Umgang mit
beim Architekten angesiedelt, während die Kunstlichtpla-
Raum hinterfragt wird, in Licht- wie auch in Schattensitua-
nung dann beim Elektroplaner liegt. Füllt man diese Lücke
tionen.
mit der neu definierten Lichtplanung, heisst dies aber nicht automatisch, dass das Bauprojekt dadurch teurer wird. Im
Zwischen Architekt und Elektroplaner
Gegenteil empfindet es Vogt als eine Herausforderung, in-
In der Zusammenarbeit mit Architekturbüros ist das Licht-
nerhalb eines tiefen Budgets ein gutes Lichtprojekt zu erar-
design eines von vielen Elementen in der Designkette eines
beiten. «Unter Umständen kann aus einer einfachen Fassung
Bauprojekts. Als besonders wichtig erachtet Mika dabei die
wunderbares Licht entstehen, aus einer einzigen Lichtquelle
Idee des Prozessualen, der Einbindung der Lichtplanung in
und ohne Gehäuse – denn das Gehäuse kann grundsätzlich
den Gesamtprozess eines architektonischen Projekts, einer
der Raum selbst sein.»
landschaftsarchitektonischen oder städtebaulichen Aufgabe: «Wir Lichtplaner steigen irgendwo zwischen Archi-
Wenn die Nacht zum Tag wird
tektur und Elektrotechnik ein. Versteht man den Planungs-
Mika und Vogt hoffen, dass sich das Berufsbild in Zukunft
prozess gemäss SIA, so findet die Lichtplanung im Moment
professionalisieren wird – dass sich einerseits Qualitätsnor-
gar nicht statt. Ein Bauherrenvertreter, der eine Planung
men etablieren und sich die Lichtplanung institutionell wie
möglichst schnell und effizient ‹durchpauken› möchte, wird
schulisch stärker formiert, dass andererseits aber auch eine
kaum einsehen, wieso er neben dem gestaltenden Archi-
Diskussion in Gang kommt, welche die Bedürfnisse abwägt
tekten und dem Elektroplaner, der die Leuchtenstrukturen
und eine anzustrebende Entwicklung aufzeigt. So stellt sich
verortet und erschliesst, noch einen Lichtplaner braucht.
etwa im städtischen Raum die Frage, wie mit der nächtlichen
Wenn man nun auf ein Wertesystem zurückgreift und auf-
Aussenbeleuchtung umzugehen ist. Soll die Nacht zum Tag
zeigt, wie Qualitäten im Umgang mit Tageslicht geschaffen
gemacht und der nächtliche Aussenraum immer intensiver
werden, wie eine Verbesserung der energetischen Situation
belebt werden? Oder wollen wir vielmehr den Nachtraum
entsteht oder wie Themen visuell und gestalterisch bear-
mit Sternenhimmel und Mondschein zurückerobern? Mika
beitet werden, so müssen sich die Lichtplaner an dieser
meint, dass hier sehr unterschiedliche Bedürfnisse aufei-
Schnittstelle einfädeln und einen Teil des Gestaltungsparts
nanderträfen. Gerade im städtischen Siedlungsgefüge, in
des Architekten übernehmen und auch mit ihm die Itera-
Masterplänen, ständen Fragen der Sicherheit im Vorder-
tion betreiben. Die SIA-Norm zeigt auf, wo der Mangel liegt,
grund, was sich hauptsächlich in der Strassenbeleuchtung
nämlich genau an dieser Schnittstelle.» Auch Vogt gibt zu
zeige. In Belgien beispielsweise wird jeder Meter Autobahn
1 Lichtlinie im Büro Vogt & Partner, Winterthur, Spiegelung in einer schwarzen Hochglanzoberfläche, 2007 (Foto: Andreas Aebi, Vogt & Partner) 2 Konzeptdarstellung Kirche St. Arbogast, Oberwinterthur, 2003, Grauzeichnung mit Ölkreide (Bild: Reto Keller, Vogt & Partner)
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Zur neuen Beleuchtung von Fussgängerunterführungen Gemeinhin bekannt als düstere Unorte, präsentieren sich Unterführungen seit einigen Jahren zunehmend als Räume mit aussergewöhnlichem Charakter. Einmal mehr spielt bei diesem Wandel der Einsatz von Kunstlicht eine zentrale Rolle. Eine Reise in die Unterwelt zwischen Genf und St.Gallen.
Anderes Licht in der Unterwelt Text: Bernadette Fülscher
im Vordergrund, wie Thomas Jomini, Projektleiter für die
Unterführungen sind Orte der besonderen Art. Als Wege,
Anlagegestaltung bei der SBB-Division «Infrastruktur», er-
die Hindernisse nicht überbrücken, sondern «unterlaufen»,
zählt. Diese Anforderungen haben sich in den vergangenen
haben sie das hehre Ziel vor Augen, uns unversehrt unter
Jahren verstärkt, da Pendlerzahlen stetig steigen und Van-
befahrenen Hauptstrassen, mehrspurigen Gleisanlagen,
dalenakte im Vergleich zu früher zugenommen haben. Als
hohen Felsgipfeln oder reissenden Flüssen hindurch «auf
häufigste Massnahmen der SBB nennt Jomini gestalterische
die andere Seite» zu bringen. Auf direktem Wege also, un-
Interventionen wie Lichtinstallationen sowie Wandbilder,
kompliziert und effizient, verbinden sie Teilgebiete, die im
die in den letzten Jahren speziell entwickelt worden sind, in
Laufe des Industrialisierungs- und Urbanisierungsprozesses
besonders problematischen Unterführungen zusätzlich das
durch Verkehrsschneisen getrennt worden sind oder die
Anbringen von Überwachungskameras.
geografische Hürden seit jeher kennen. So gesehen haben
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Unterführungen – insbesondere in einer Gesellschaft, die auf
Andere Räume
Kontrolle, Sicherheit und Zeiteinsparung ausgerichtet ist –
Verweilen wir noch ein wenig bei den Unterführungen im
geradezu utopischen Charakter. Dass dies aber nur ein mög-
Allgemeinen und vergleichen sie (im Sinne eines theorieins-
licher Blick auf das Phänomen unterirdischer Gänge ist, hat
pirierten Gedankenganges) mit jenen Räumen, die der 1984
in den vergangenen Jahrzehnten die Alltagsrealität zur Ge-
verstorbene Philosoph Michel Foucault als «Heterotopien»1
nüge gezeigt. Gemäss einer anderen Sicht präsentieren sich
bezeichnete. Für den Lieblingstheoretiker vieler Architekten
Fussgängerunterführungen sodann als düstere, gefährliche
waren Heterotopien «andere Räume»; Räume, die innerhalb
«Unorte», die nach Abfall und Fäkalien stinken, Vandalen an-
einer Gesellschaft eine Sonderstellung einnehmen und die im
ziehen, kalt und feucht sind und so bald wie möglich wieder
Vergleich zu ihren Gegenspielern, den «Utopien», ungleich
verlassen werden wollen.
wirklicher sind. Tatsächlich finden sich einige Eigenschaften
Diese Auffassung dominiert heute bei den Behörden, die
von Unterführungen auch in Foucaults Sechs-Punkte-Katalog
für Unterhalt und Sanierung bestehender Fussgängerun-
der Merkmale heterotopischer Räume. So etwa, dass Hetero-
terführungen verantwortlich sind. In Bezug auf die zahl-
topien – ebenso wie Unterführungen – als privilegierte oder
reichen unterirdischen Gänge im Umfeld von Bahnhöfen
verbotene Räume Individuen vorbehalten sind, die sich ge-
stehen etwa für die SBB objektive und subjektive Sicher-
genüber dem Rest der Gesellschaft in einem Sonderzustand
heit sowie ein reibungsloser und kostengünstiger Betrieb
befinden. Tatsächlich unterlag die Benutzung vieler Strassen-
und Gleisunterführungen noch vor zwei, drei Jahrzehnten
ner und Lichtkünstler hinzugezogen werden. Diese Tendenz
nicht einer Pflicht, sondern galt als Angebot für jene Mit-
der Professionalisierung im Umgang mit Fussgängerpassa-
glieder der Gesellschaft (Kinder, Behinderte, Betagte), denen
gen einerseits und der zunehmenden Technisierung ihrer
man das vorsichtige und zügige Überschreiten von Strassen
Gestaltung andererseits verdeutlicht, dass wir ehemaligen
und Gleisen nicht zumuten wollte oder konnte. (Unter diesem
Unorten einen neuen Stellenwert beimessen. Die Entwick-
Blickwinkel liesse sich die aktuelle Entwicklung so deuten,
lung spiegelt wider, was Michel Foucault in seinem zweiten
dass mit dem rapide anwachsenden Verkehr und unserem
Grundsatz zu den Eigenschaften von Heterotopien festge-
nicht minder steigenden Sicherheitsbedürfnis inzwischen
halten hat: Die Heterotopien einer Gesellschaft können im
die gesamte Gesellschaft in einem Krisenzustand lebt.)
Laufe der Geschichte neue Aufgaben übernehmen. Während
Besonders interessant wird die Suche nach weiteren
Fussgängerunterführungen dereinst das Ziel hatten, die Bür-
heterotopischen Eigenschaften von unterirdischen Fuss-
ger vor dem gefährlichen Verkehr zu schützen, und im Zuge
gängerpassagen mit Blick auf die jüngste Vergangenheit:
des Urbanisierungsprozesses der Nachkriegszeit selbst zu
Seit rund einem Jahrzehnt fegt ein Erneuerungswind durch
Symbolen bedrohlicher Räume mutierten, setzt nun ein Auf-
Schweizer Unterführungen, der keineswegs bei grossen, um
wertungsprozess ein, der die unterirdischen Gänge erneut
internationales Renommee (und Geld) kämpfenden Städten
zu Utopien der Sicherheit macht (und dabei auf eine neue
haltmacht, sondern inzwischen auch kleinere Gemeinden
Bedrohung reagiert).
1 Bahnhofsunterführung Frutigen, 2005, Lichtgestaltung: Vogt & Partner, Architektur: Ueli Huber (Foto: BLS AlpTransit AG)
im mittelländischen Nirgendwo erreicht hat. Funktionswandel Von der Kinderzeichnung zur Lichtarchitektur
Beispiele für aufgewertete Unterführungen gibt es einige.
Verschiedene Beispiele zwischen Genf und St.Gallen spie-
Viele von ihnen stammen aus dem Umfeld der Eisenbahn, wo
geln ein neues Interesse, die unterirdischen Gänge für ihre
innerhalb von wenigen Jahren zahlreiche Bahnhöfe inklusive
Passanten attraktiv zu gestalten. Während in den Achtzi-
unterirdischer Gleiszugänge saniert und modernisiert wor-
gerjahren Schulklassen die Wände von Unterführungen zur
den sind. So in Delémont, wo 2005 das ortsansässige Büro
«Verschönerung» bunt bemalen durften (und man in den
Salvi Architecture im Rahmen einer Bahnhofserneuerung
Neunzigern teilweise zu Graffitis überging, um den urbanen
auch einen Teil der Unterführung neu gestaltete. Die beste-
Charakter der Anlagen zu unterstreichen), lässt sich seit eini-
hende Passage mit zwei unterschiedlich breiten Gangpartien
gen Jahren beobachten, dass bei Neugestaltungen Lichtpla-
erhielt einen grosszügigen Aufgang zum Bahnhofsgebäude 45
Corporate Light als Gestaltungsmittel der Markenwelt Einheitliche Lichtkonzepte ergänzen das Instrumentarium grosser Unternehmen, um in ihren Filialen Markenbotschaften noch besser fühlbar zu machen. Das standardisierte Licht ergänzt die Lichtreklame als Signet auf (und an) den Geschäften, damit der Kunde nicht nur vor, sondern auch im rechten Licht seiner Marke steht.
Leuchtende Marken
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Text: Thomas Schielke
rierten. Eine Dampfmaschine im Maschinenhaus arbeitete
Nicht erst seit Ralf Peters nächtlichen Tankstellen-Bildern
dabei ausschliesslich für die Dachillumination. Als Signet
wissen wir, dass Markenkommunikation mittels Licht mehr
war die Fabrikansicht seinerzeit auf verschiedenen Werbe-
beinhaltet als leuchtende Schriften oder Logos.1 Schon zu Be-
trägern verfügbar und Einzelhändler konnten sich ein Modell
ginn des 20. Jahrhunderts beleuchteten Unternehmer nachts
der Yenidze aus farbig bedrucktem Karton mit leuchtender
nicht ohne Stolz ihre Firmenarchitektur und stellten dabei
Glaskuppel ins Schaufenster stellen.2 Nur einen Gebäudeteil
fest, dass die riesigen Gebäude mit Licht noch markanter
zu illuminieren – dies entsprach nicht dem Selbstverständnis
wirkten als leuchtende Firmenlogos auf den Dächern. 1909
des bekannten Kaugummi-Herstellers Wrigley. Der Neubau
verwirklichte der Zigarettenfabrikant Hugo Ziertz mit dem
des Wrigley Building in Chicago erhielt daher 1921 eine kom-
Architekten Martin Hammitzsch in Dresden seinen Traum
plette Fassadenanstrahlung – damals ein Novum in der Welt.
einer lichtstarken Marketingstrategie: Sein orientalischer Pa-
William Wrigley setzte mehr als 200 Flutlichter ein, die alles
last mit der Glaskuppel wurde nachts elektrisch beleuchtet,
bisher Dagewesene übertreffen sollten. Passend zur Wer-
damit Bahnreisende nicht nur bei Tag seine Marke regist-
bekampagne strahlte das Gebäude für ihn die Frische und
Sauberkeit seines Pfefferminzkaugummis aus. Die Fotos des erhellten Bauwerks gingen um die Welt und stärkten über die Lichtinstallation die Markenpräsenz auch an anderen Orten.3 Statt auf die Wirkung der Leuchtreklame am Gebäude zu vertrauen, reagierten Ziertz und Wrigley mit Lichtarchitektur auf die wachsende Konkurrenz im Markenwettbewerb. Die neue Lichtsprache von Unternehmenszentralen steckte zwar nur einzelne Punkte im urbanen Raum ab (über welche die Presse auch berichtete) und hielt ihre Wirkung auf Distanz zum Kunden, für den die Firmensitze nicht zugänglich waren. Die nächtliche Architekturinszenierung blieb dennoch nicht ohne Folgen: Auch andere Unternehmen erkannten die Kraft dieses Mediums und beleuchteten ihre Unternehmenszentralen, um die Präsenz ihrer Marke auch nachts zu etablieren und sich als wichtigen Ankerpunkt für die
1 Lichtkunst von James Turrell als Teil der Unternehmenskommunikation. Verbundnetz Gas AG, Leipzig 2 Lichtarchitektur im Dienste des Zigarettenkonsums, Yenidze, Dresden, erbaut 1909, Bild aus den Zwanzigerjahren (Foto: Fotoarchiv Reemtsma / Museum der Arbeit Hamburg) 3 Komplette Fassadenanstrahlung des Wrigley Buildings in Chicago, Postkarte um 1925
stadträumliche Navigation einzuprägen. Vergleichbar mit der Entwicklung der Lichtreklame kam es auch bei der Gebäudeillumination bald zu einem Wetteifern um Helligkeit
2
und Farbe. In der Absicht, sich gegenüber der Konkurrenz mit der weit verbreiteten Flutlichtbeleuchtung abzusetzen, begannen Planer, differenzierte Lichtkonzepte einzusetzen, und konzentrierten sich nunmehr, statt auf die Quantität, auf die Qualität von Licht. Vom Hauptsitz in die Filialen Dass Geschäftsfilialen einer bestimmten Marke in verschiedenen Städten abends in gleicher Art leuchten, mag nicht grossartig beeindrucken. Doch genau dieser Umstand zeigt, wie selbstverständlich sich Unternehmen mit ihren einheitlichen Lichtkonzepten bereits in unserem Kopf verankert haben. Mit der Ausweitung eines spezifischen Lichtkonzeptes vom Firmensitz hinein in die nationalen und internationalen Verkaufsniederlassungen demokratisiert ein Unternehmen seine Lichtwelt und macht es für den Kunden zugänglicher. Im Verkaufsraum betritt der Konsument direkt das Terrain des Unternehmens mit dem Warenangebot und kann die Facetten von Licht viel nuancierter erleben als über ein leuch tendes Firmensignet. Die Beleuchtung beschränkt sich dabei nicht auf die funktionale Aufgabe, Sehen zu ermöglichen, sondern entfaltet mit einer Lichtstimmung eine Identität und leitet eine Differenzierung ein. Mit Licht als der vier-
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ARchitektur Aktuell
Plastizität xxx für die Kunst
Andreas Fuhrimann, Gabrielle Hächler: Haus Presenhuber, Vnà, und Atelierhaus in Lenzburg, 2007
Im Unterengadin und im Aargau haben Fuhrimann Hächler zwei Bauten realisiert, die der Kunst gewidmet sind: ein durchaus monumentales Haus für eine Galeristin und ein kostengünstig in Elementbauweise erstelltes Gebäude für ein Künstlerpaar. Die touristische Erschliessung des Unterengadins ist historisch gesehen eng verbunden mit dem Bä dertourismus und konzentrierte sich zunächst auf die Region Scuol/Tarasp/Vulpera. Der Aufschwung setzte 1864 ein, als das nach Plänen von Felix Wil helm Kubly errichtete Kurhaus von Tarasp seine Pforten öffnete – und gleichzeitig die Talstrasse durch das Engadin eingeweiht wurde. Im Sog des boomenden Bädertourismus avancierten die eins tigen Bauerndörfer Scuol, Tarasp und Vulpera zu Kurorten. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte einen weiteren Aufschwung. Mit dem Paradigmenwechsel des Tourismus – Leitbild war nun der sportlich aktive Urlauber – verlor das Unter engadin an Bedeutung. Das hatte den Nachteil einer gegenüber dem Oberengadin geringen Wertschöp fung in diesem Sektor, doch blieb andererseits die Kulturlandschaft von Verbauung und Zersiedelung bewahrt, welche die Schweizer Ferienregionen in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg grundlegend verändern sollten. Ein Schlüsseljahr für das Unterengadin stellte 1999 dar – jenes Jahr, in dem der Vereinatunnel er öffnet wurde. Mit der winterfesten Verbindung zum Unterland verkürzte sich die bisherige Bahnreisezeit. Nach einer Studie, die vom Bundesamt für Raum entwicklung, dem Kanton Graubünden sowie den Regionen Prättigau und Engiadina Bassa in Auftrag gegeben und Anfang 2006 veröffentlicht wurde, hat die Tunnelverbindung durchaus positive Auswirkun gen auf die touristische Entwicklung, doch wären neue Angebote für die Gäste noch entscheidender. 80 archithese 3.2008
1 Vnà: Gesamtansicht von Osten (Fotos: Valentin Jeck) 2 Eingangshalle im Erdgeschoss 3 Ansicht von Südwesten
2
Der befürchtete Boom mit den Folgen Zersiedelung und Verkehrschaos sei ausgeblieben. Das Fazit ist wohl zutreffend, wiewohl auch im
3
sam um einen funktionalen Hybriden. Das skulptu rale Betonvolumen ist privates Feriendomizil, besitzt aber auch einen öffentlichen Charakter: Die Kunst
Unterengadin die Preise für Häuser und Grundstü
händlerin veranstaltet in den Räumen halb offizielle
cke massiv steigen. Dafür aber ist weniger der Ve
Ausstellungen, zu denen Freunde und Interessierte
reinatunnel verantwortlich zu machen als vielmehr
eingeladen werden.
die Tatsache, dass der Immobiliendruck, der auf dem Oberengadin lastet, nun gleichsam innabwärts
Tradition und Modernität
kanalisiert wird. Eine Pionierrolle hierbei spielen –
Vnà kann knapp siebzig Einwohner aufweisen und
nicht anders als in städtischen Kontexten – Galeris
liegt, über eine serpentinenreiche Strasse zu er
ten. Nachdem sich mit dem Hotel Castell sowie den
reichen, 400 Höhenmeter über dem im Talboden
Galerien Tschudin und Monica de Cardenas in Zuoz
des Inns befindlichen Gemeindehauptort Ramosch.
ein erstes Kunstzentrum ausserhalb von St. Moritz
Es gilt als die sonnenreichste Ortschaft im Enga
etablieren konnte, strebt die Szene weiter Richtung
din – und besitzt ein bis heute weitgehend intaktes
Nordosten. Jüngste Zeichen dafür sind die stattliche
Ortsbild. Dennoch leidet Vnà unter Abwanderung,
Chasa del Guvernatur in Sent, die von Duri Vital für
da die alpine Landwirtschaft nur noch bedingt zum
Gion Enzone Sperone umgebaut wurde, den New
Einkommen beiträgt und junge Menschen kaum
Yorker Galeristen seines Bruders Not Vital, und
zum Leben in einer derart abgelegenen Ortschaft
das von Andreas Fuhrimann und Gabrielle Hächler
bereit sind.
errichtete Galeriehaus für die Zürcher Galeristin Eva
Das bisher unbebaute Grundstück von Eva Pre
Presenhuber in Vnà. Dabei handelt es sich gleich
senhuber liegt inmitten des Siedlungsgefüges und 81
AU RS c Sh TELLU itektu Nr G Aktuell
Surrealistische xxx Konfigurationen
Die Ausstellung The World of Madelon Vriesendorp
Flagrant Délit zählt zu den berühmtesten Bildern von Madelon Vriesendorp, die seit den Siebzigerjahren unzählige Male in Architekturpublikationen veröffent licht wurden und durch ihre rätselhafte Symbolik bis heute in der Architekturwelt präsent sind. Unver gessen ist die erotische Spannung zwischen dem personifizierten Chrysler Building und dem Empire State Building, die in einer innigen Bettszene 1978 das Cover von Rem Koolhaas’ Bestseller Delirious New York zierten. Wie eine Kriminalgeschichte gibt das «geheime Leben der Hochhäuser» in der komp lexen Bildkomposition dem Betrachter zahlreiche Rätsel auf. Ungeduldig blickt er von einer architek turhistorischen Anspielung zur nächsten und starrt schliesslich – ähnlich wie das Rockefeller Center und die personifizierte Manhattan Skyline – voyeuristisch in den intimen Raum hinein. Dreissig Jahre später präsentierte die Architectural Association in London die Ausstellung The
toren verzerrt und manipuliert worden seien. Obwohl
Film und zahlreiche Studienskizzen veranschauli
World of Madelon Vriesendorp, die mit einem um
ihre Gemälde in so bedeutenden Sammlungen wie
chen die räumliche Verknüpfung der einzelnen Bilder
fangreichen Katalog einen einmaligen Einblick in die
dem Museum of Modern Art in New York oder dem
zu einem labyrinthischen System von fiktiven Räu
bisher verborgene Welt hinter dieser doppelbödigen
Canadian Centre for Architecture in Montreal zu seh
men vor dem Hintergrund der New Yorker Skyline.
Bettszene bot. Interviews und Essays führen an
en sind, würde ihr Beitrag als Gründungsmitglied von
Als ein Highlight der Ausstellung ist in zwei Koffern
schaulich in das Œuvre der 1945 im niederländischen
OMA wie auch ihr eigenständiges Werk bisher nicht
auch die Sammlung von Postkarten zu sehen, die
Bilthoven geborenen Künstlerin ein, die an der Gerrit
angemessen gewürdigt. Auch Rem Koolhaas stellt in
nicht nur Vriesendorps Bilder, sondern auch Rem
Rietveld Academie in Amsterdam und der Central
einem Interview den konzeptionellen Beitrag seiner
Koolhaas’ Buch Delirious New York beeinflusst hat.
Saint Martin’s School of Art and Design in London
Frau heraus, die durch den Erfolg ihrer international
Gemeinsam mit einer Auswahl von Bad Paintings
studiert hat. Nach ihrer Heirat mit Rem Koolhaas im
verkauften Gemälde die Arbeit von OMA in den Sieb
illustriert die Sammlung Elemente der Massenkultur,
Jahr 1971 konzipierte sie gemeinsam mit ihm, Elia
zigerjahren zu einem grossen Teil finanziert habe.
die Madelon Vriesendorp, als Prostest gegen die
und Zoe Zenghelis den Wettbewerb «Exodus, or the
Aus dem weit verteilten Œuvre haben die Kura
traditionellen Architekturdarstellungen, bis heute in
Voluntary Prisoners of Architecture» und frühe OMA-
toren und Herausgeber Shumon Basar und Stephan
ihren doppeldeutigen «Kindergarten Surrealismus»
Projekte wie das Welfare Palace Hotel.
Trüby eine Anzahl von Arbeiten zusammengetragen,
integriert. Die pittoresken Zentralperspektiven und
Im Vorwort betont Brett Steel, Direktor der Ar
die einerseits die Entstehung des in Delirious New
Pastellfarben sind dementsprechend auf die popu
chitectural Association, dass dieser Katalog und die
York veröffentlichten Gemäldezyklus dokumentieren
lären Postkartenmotive zurückzuführen und bilden
Wanderausstellung eine längst überfällige Korrektur
und andererseits zum ersten Mal auch die freien
einen spannungsvollen Gegensatz zu den erotischen
der Rezeption von Madelon Vriesendorps Werk dar
künstlerischen Arbeiten von Madelon Vriesendorp
Sujets und ironischen Architekturanspielungen. Stu
stellten. Es sei bemerkenswert, wie die ikonischen Ge-
vorstellen. Neben den detailreichen Originalen zog
dien zu der Buchillustration Duffy’s Rocks zeigen,
mälde der Künstlerin, jenseits ihrer reinen Originalität,
in der Ausstellung auch der Trickfilm Flagrant Délit
wie Vriesendorp Schritt für Schritt Postkartenmotive
immer wieder durch Redakteure, Sammler und Kura
von 1985 die Blicke der Besucher auf sich. Der
und Alltagsobjekte zu komplexen Bildkompositionen
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verdichtet und so die für ihre Kunstwerke charakte ristische Intensität erzeugt. Charles Jencks veranschaulicht in seinem Essay Madelon Seeing Through Objects, wie die Künstle rin Objekte als Vehikel für zahlreiche Bedeutungen verwendet. Sie stehe damit in einer surrealistischen Tradition, die unter anderem durch Dalís paranoidkritische Methode geprägt sei. Eine beeindruckende Fotodokumentation ihrer Tochter Charlie Koolhaas stellt das Studio der Künstlerin und ihr Archiv von kulturellen Artefakten vor, das als weiterer Höhepunkt in der Ausstellung gezeigt wurde. In Vitrinen waren unzählige Figuren zu sehen, die Madelon Vriesen dorp über Jahrzehnte weltweit zusammengetragen hat. Körperteile aus Kunststoff, kunsthandwerkliche afrikanische Insekten, asiatische Souvenirs und rus sische Comicfiguren sind hier zu einer kuriosen Culture of Congestion zusammengefügt, die mit immer neuen Beziehungen zwischen den objets trouvés experimentiert. Ob nun Schauder, Ekel oder Verzü ckung – wichtig ist, dass die Objekte bewusst und unbewusst eine elektrische Spannung auslösen und keines der Dinge den Betrachter unberührt lässt. Auf die Frage, warum sie sich als Frau eines Archi tekten mit so flüchtigen Kunstwerken beschäftige, antwortet Madelon Vriesendorp: «I think these things are most important of all. The jokes, the fun, the memories, it’s all in the details. The detail is all that really matters. I am the detail.» In immer neuen Kons tellationen verbindet sie in ihrer künstlerischen Arbeit
1 Madelon Vriesendorp: Flagrant Délit, 1978 (Fotos 1–3: Katalog) 2 Madelon Vriesendorp: Greed AKA New York Doom, 1973 3 Charlie Koolhaas: Blick in das Studio von Madelon Vriesendorp 4 Blick in die Ausstellung in der AA London (Foto: Bettina Schürkamp)
alltägliche Erfahrungen, verborgene Kindheitsträume und Sehnsüchte des Zeitgeistes zu einem einmali gen musée imaginaire, das auf wundersame Weise die Kuriositäten wie auch Gemeinsamkeiten unserer heutigen globalen Kultur widerspiegelt. Bettina Schürkamp Publikation: Shumon Basar / Stephan Trüby (Hrsg.), The World of Madelon Vriesendorp, AA Publications, Lon don 2008, £ 26,50. Die Wanderausstellung The World of Madelon Vriesendorp war nach der AA in London in der Berliner Architekturgalerie Aedes am Pfefferberg zu sehen; weitere Stationen in Vorbereitung.
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