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Erker

Jahrgang 30 - Jänner 2018

Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Biathlon-EM in Ridnaun POLITIK I Halbzeit in den Ratsstuben GESUNDHEIT I Krankenhaus Sterzing: Wie geht es weiter? NEUE SERIE: WIPPTALER BANDS I Virial

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Editorial

86 Biathlon-EM in Ridnaun Vom 22. bis zum 28. Jänner ist Ridnaun einmal mehr Austragungsort eines sportlichen Großereignisses. Bei den Biathlon-Europameisterschaften werden rund 280 Athleten aus über 40 Nationen um Medaillen und Titel kämpfen.

Inhalt Politik

6 Halbzeitbilanz der Bürgermeister 10 Gemeinde Brenner investiert 2,3 Millionen Euro 11 Bezirksgemeinschaft: Ausgaben steigen 12 Gemeinde Freienfeld: Vergleich zugestimmt 14 Gemeinde Pfitsch: Müllgebühren steigen 16 Gemeinde Ratschings: 12,5-Millionen Haushalt verabschiedet

Gesellschaft

20 Krankenhaus Sterzing: Wie geht es weiter? 22 Gespräch mit Primar Dr. Franz Ploner 26 Flüchtlinge entlang der Brenner-Route 28 Das Internet – eine „neue“ Droge 29 Umweltpreis für Magdalena Gschnitzer 44 Kurioses: Bärenjagd am Roßkopf 46 Der Modellbauer Alois Graf

Jahresrückblick

31 Was die Wipptaler 2017 bewegt hat

Wirtschaft

18 Roßkopf-Talabfahrt: Hauptverhandlung im März 30 Wipptal: 212.000 Sommergäste

Kultur

54 Mit Fotograf Fritz Pichler im Gespräch 58 Der Geigenbauer Michael Stauder 62 Neue Serie Wipps im Porträt: Virial 68 Ehrenbürger Bischof Wilhelm Egger 72 Das Wipptal in historischen Bildern: Unterau

Pagine italiane

76 Disagi disabili 78 La Convenzione dei 33 80 IBU Junior Cup

Sport

82 Skifahrer Fabian Bacher im Porträt 84 Spielerwechsel bei den Broncos 85 Alles bereit für 8. Skialp Trophy 86 Titelgeschichte: Biathlon-EM in Ridnaun 91 Kegeln: Fugger-Damen sind Herbstmeister

Erker-Extra

93 Outdoor-Sport & Hüttenspaß 98 Wipptaler Hochzeitspaare 2017

Rubriken

4 Leserbriefe 18 Unter die Lupe genommen 44 Laut § 66 Woher stammt der Name? 102 Gesundheit 104 Leute 105 Rezept 106 Unterhaltung 110 Aus der Seelsorgeeinheit 110 Jahrestage 114 Veranstaltungen 116 Kleinanzeiger 116 Impressum 117 Sumserin 118 Gemeinden 119 Vor 100 Jahren

Liebe Leserin, lieber Leser, „... jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Mit diesen magisch anmutenden Worten Hermann Hesses möchten wir in das neue Jahr starten. Denn ein bisschen verhält es sich so auch mit jedem Jahresanfang. Er bietet willkommene Gelegenheit, Neues zuzulassen, einen Moment inne zu halten, weiterzuführen, was gut war, zurückzublicken und Verstaubtes zu überdenken. Nun, da wir nur allzu gut wissen, wie es sich mit den vielen guten Neujahrsvorsätzen verhält – die meisten verschwinden schneller als uns lieb ist wieder in der Mottenkiste – gehen wir es lieber gleich bedacht an. Wir haben kleine Korrekturen am Layout vorgenommen. Redakteurin Renate Breitenberger lässt für Sie noch einmal denkwürdige Momente des vergangenen Jahres im Zeitraffer vorüberlaufen. Mitarbeiterin Sabrina Kofler stellt Ihnen in einer neuen Serie – „Wipps im Porträt“ – in den kommenden Monaten Bands aus unserer Gegend vor, Historiker Alois Karl Eller „Das Wipptal in historischen Bildern“. Gespannt blicken wir dem neuen Jahr entgegen, schlagen gemeinsam mit Ihnen heuer bereits unseren 30sten Jahrgang auf. Nicht nur auf nationaler und Landesebene erwartet uns ein politisch und gesellschaftlich spannungsgeladenes (Wahl)Jahr. Sportlich hoch her geht es gleich zu Jahresbeginn auch mit der Biathlon-EM in Ridnaun. Dem Großereignis haben wir unsere Titelgeschichte gewidmet. Uns wünschen wir, Sie ein weiteres Jahr mit interessanten und nützlichen Informationen und Anregungen begleiten zu dürfen, Ihnen ein gehaltvolles Jahr voller Erfolg, Gesundheit und Zufriedenheit. Und natürlich eine weiterhin kurzweilige Lektüre. Kommen Sie gut durchs Jahr.

Chefredakteur

Nächster Redaktionsschluss:

15.01.2018

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Leserbriefe

Berufsdemonstranten Laut ORF-Bericht nahmen rund 3.500 Personen an der Demonstration gegen die Angelobung der neuen österreichischen Bundesregierung teil. Dafür wurden 1.500 Polizisten abbestellt. Ein Polizist für zwei Demonstranten, wobei das Wort „Demonstrant“ ein milder Ausdruck ist, denn der Großteil dieser Personen waren gewaltbereite Krawallmacher, u. a. Angehörige des linken „Schwarzen Blocks“, der so genannten Antifa. Dazu kamen die „Berufsdemonstranten“, die sich für ein Bier und ein Würstl zu den Störenfrieden gesellten. Allerdings waren es früher schon mehr und bei der Angelobung der schwarz-blauen Regierung im Jahr 2000 ging es weitaus schlimmer zu. Nichts gegen Demonstrationsund Versammlungsfreiheit, aber diese Auftritte sind peinlich, unglaubwürdig und kosten obendrein eine Menge Geld. Unglaubwürdig sind sie deshalb, weil selbsternannte Verteidiger von Werten und der Demokratie gerade diese mit Füßen treten. Bedenklich ist, dass viele dieser Krawallmacher aus dem näheren Umfeld der Grünen und der SPÖ kommen und dass diese beiden Parteien nicht nur zuschauten, sondern daran Gefallen fanden. Die einen schlucken an der Oppositionsrolle,

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die anderen flogen aus dem Parlament. Pius Leitner, Vahrn Vergelt’s Gott! Wir möchten uns bei unserem lieben Freund Pauli von Herzen für seine großzügige Hilfsbereitschaft bedanken. Vergelt’s Gott für alles! Familie Bacher-Bodner, Wiesen

Danke an die FF Wiesen Ein großes und herzliches Vergelt’s Gott der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen für ihren schnellen und kompetenten Einsatz in der Nacht vom 11. Dezember auf den 12. Dezember.

haben gezeigt, wie wichtig die medizinische Grundversorgung auch in der Peripherie ist und dass auch kleine Krankenhäuser Großes leisten können. Danke! Evi Graus, Mareit

Jungschützen helfen, wo Hilfe gebraucht wird Die Jungschützen von Pflersch mit Hauptmann Reinhard Öttl und Jungschützenbetreuerin Rosmarie Pallestrong haben zum Erntedankfest eine Spendensammlung durchgeführt, um damit einen Schützenkameraden zu unterstützen. Dieser benötigt dringend aufwendige Therapien, um Schlimmeres

Auf diesem Wege möchte ich mich bei den Ärzten und beim Pflegepersonal der Abteilung Chirurgie des Krankenhauses Sterzing herzlich bedanken. Während meines Aufenthaltes habe ich professionelle Pflege, Freundlichkeit und menschliche Nähe erleben dürfen. Meine Erfahrungen

die Jungschützen 714,60 Euro überreichen. Allen Spendern sagen wir ein großes Vergelt’s Gott. Die Jungschützen von Pflersch

TED

Familie Bacher-Bodner, Wiesen

Danke dem Krankenhaus Sterzing

(Bewegungseinschränkungen an Händen, Armen, Füßen und Beinen) so lange wie möglich vermeiden zu können. Nach der Spendensammlung konnten

ERGEBNIS DEZEMBER Würden Sie auf Ihr Auto verzichten, um die Umwelt zu entlasten?

DIE JÄNNER-FRAGE Sind Sie für die doppelte Staatsbürgerschaft?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


Bauarbeiten am Bahnhof von Franzensfeste

© STA

Derzeit werden am Bahnhof von Franzensfeste mehrere Arbeiten

durchgeführt, um den wichtigen Verkehrsknotenpunkt barrierefrei zu gestalten. So sollen die Bahnsteige erhöht und ein Aufzug eingebaut werden. Die Arbeiten sollen innerhalb Februar abgeschlossen sein.

Einer Restaurierung unterzogen wird indes der Wartesaal; die Arbeiten werden vom Amt für Bau- und Kunstdenkmäler überwacht. Die Arbeiten werden von RFI durchgeführt, die Planung lag in den Händen der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA). Die Kosten für Projektierung und Ausführung betragen rund 1,1 Millionen Euro, die gemäß der Konvention zwischen RFI und der Brennerbasistunnelgesellschaft BBT-SE in Form von Ausgleichsmaßnahmen für Anrainergemeinden im Zusammenhang mit dem Bau des Brennerbasistunnels finanziert werden.

Lawinengalerie nun befahrbar Ende November konnte die neue Lawinengalerie auf der Jaufenpassstraße für den Verkehr freigegeben werden. Die neue Galerie unterhalb der Passhöhe in St. Leonhard in Passeier ist 180 m lang, fünf Meter hoch und an der Längsseite offen, wo sie durch v-förmig angeordnete Betonpfeiler gestützt wird. Einschließlich Servicegehsteig und Leiteinrichtungen ist die Galerie neun Meter

breit. In nur rund sechs Monaten wurde diese Schutzvorrichtung fertiggestellt. Die während des Baues genutzte Umleitung talseitig der Galerie wird im kommenden Frühjahr zurückgebaut, im Laufe des Sommers werden dann auch die restlichen Fertigstellungsarbeiten abgeschlossen. Insgesamt investierte das Land rund 3,1 Millionen Euro in das Bauprojekt.

FUGGERROPPE

Des sein iatz woll nit epper gor „Fake News“ Erker 01/18

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Politik

Halbzeit in den Ratsstuben

Herausforderung Glasfasernetz

Rück- und Ausblick der Wipptaler Bürgermeister

von Ludwig Grasl

Seit Mai 2015 sind die Gemeindeverwaltungen im Amt. In Freienfeld amtiert der neue Gemeinderat seit Mai 2016, da die Bürger dort erneut zur Wahl gerufen wurden. Der Erker hat bei den Bürgermeistern der sechs Wipptaler Gemeinden nachgefragt, welche der zu Beginn der Legislaturperiode angepeilten Ziele bereits umgesetzt wurden und welche Vorhaben und Maßnahmen in den verbleibenden zweieinhalb Jahren der laufenden Amtszeit noch anstehen. Eine Halbzeit-Bilanz und ein Ausblick der Bürgermeister. Gemeinde Brenner Neuer Kindergarten für Gossensaß In der Gemeinde Brenner, so Bürgermeister Franz Kompatscher, konnten seit Beginn dieser Amtszeit die Hoferschließungsstraßen Wiesenhof und Stein saniert und die Steinschlaggalerie an der Steinstraße errichtet werden. Fertiggestellt wurden das erste Baulos für die Zufahrtsstraße Gänsbichl samt Parkplatz sowie die Neugestaltung der Zufahrtsstraße und die Parkplätze vor dem Friedhof. Die Friedhofsmauer wurde stabilisiert und ein Zugang zum neuen Friedhof ge-

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schaffen, der Ibsenplatz neu gestaltet, die Turnhalle in Gossensaß energetisch saniert. Begonnen wurde mit den Bauarbeiten des Kindergartens Gossensaß und des Bauhofes. Beide werden im Frühjahr fertiggestellt. Die öffentliche Beleuchtung wurde zu 70 Prozent erneuert. Die Abwasserleitung Pflersch wird derzeit saniert und im Herbst 2018 fertiggestellt. In Innerpflersch wurde ein Trinkwasserspeicher errichtet. Die neue Dorfgestaltung von Pflersch wird im Frühjahr abgeschlossen. Für den Bauhof wurde ein neues Fahrzeug, für die Feuerwehrhalle Pflersch eine neue Einrichtung angeschafft. Das Glasfasernetz in Gossensaß wird ebenfalls im Frühjahr 2018 in Betrieb genommen. Für die Sanierung des Recyclinghofes wurden die Baumeisterarbeiten vergeben, am Brenner die Müllinsel neu gestaltet, für die Wohnbauzone Pflersch Infrastruktur- und Erschließungsarbeiten vorgenommen. 2018 wird die neue Einrichtung für den Kindergarten und den Bauhof angeschafft, der Wasserspeicher Fuchsgraben errichtet, das 2. Baulos für den Gehsteig in Ladurns ausgeführt, das Rathaus energetisch saniert, der

neu gestaltete Recyclinghof und die Wasserleitung Innerpflersch fertiggestellt und eine Mountainbike-Strecke vom Sattelberg nach Obernberg in Angriff genommen. In den Jahren 2019 und 2020 werden der Marktplatz Brenner samt Zufahrten sowie die Ralserquelle saniert und das 2. Baulos der Dorfgestaltung Pflersch durchgeführt. An der Uferpromenade entsteht ein neuer Waldspielplatz; durchgeführt wird auch das Programm der Hoferschließungsstraße Steinbrücke und Bichlhöfe. In Außerpflersch wird eine Photovoltaikanlage errichtet. Als wichtigstes Bauvorhaben bezeichnet Bürgermeister Franz Kompatscher „den Bau des Kindergartens in Gossensaß und die Verlegung des Glasfasernetzes im Gemeindegebiet“. Gemeinde Franzensfeste Fernheizwerk für Franzensfeste In der Gemeinde Franzensfeste, so Bürgermeister Thomas Klapfer, konnte seit 2015 im ganzen Gemeindegebiet die Umstellung auf LED-Beleuchtung abgeschlossen werden. Mit Ausnahme des Dorfbereiches von Franzensfeste ist nun das gesamte Gemeindegebiet an das Glasfasernetz angeschlossen. Im Ortsteil

Sams wurde die Trinkwasserleitung erneuert; gleichzeitig wurden auch neue Gehsteige errichtet. Der Spielplatz in Mittewald wurde mit Kunstrasen versehen. Mit einigen Gemeinden des Eisacktales, so Bürgermeister Klapfer, wurde eine neue Gesellschaft, die Kommunaldienste Eisacktal (KDE), gegründet. „Diese wird künftig die Verwaltung des Trink- und Abwassers übernehmen. Den Bürgern steht somit ein 24-Stunden-Dienst 365 Tage im Jahr zur Verfügung, der über eine Grüne Nummer zu erreichen ist.“ Innerhalb dieser Amtsperiode sollen in Franzensfeste neue Müllsammelstellen errichtet werden. Der baufällige ehemalige Theatersaal in Franzensfeste wird angekauft und abgebrochen. Zudem ist in Franzensfeste der Bau eines Fernheizwerkes geplant, wobei gleichzeitig die Erneuerung der Trinkwasserleitung sowie der Anschluss an das Glasfasernetz erfolgen soll. Neu gestaltet werden der Platz am Ortseingang von Franzensfeste und das Seeufer. Das Mehrzweckhaus und das Gebäude der Grundschulen in Franzensfeste sowie die Grundschule in Mittewald werden energetisch saniert. Erneuert werden


Politik

auch die Flagger- und Mühlstraße, wobei gleichzeitig die Glasfaserleitung und ein Teil der Trinkwasserleitung neu verlegt werden. Zudem werden in Franzensfeste und Mittewald neue Gehsteige errichtet. In Mittewald wird der Dorfplatz asphaltiert, in Grasstein die Brücke über den Eisack neu gebaut. Das ANAS-Gebäude in Franzensfeste wird zu einem „Haus der Begegnung“ umgebaut. „Mit den Nachbargemeinden“, so Bürgermeister Klapfer, „soll die Zusammenarbeit verbessert werden, damit unseren Bürgern weiterhin eine zeitgemäße und leistbare Dienstleistung angeboten werden kann. In diesem Zusammenhang wird die angepeilte Verwaltungseinheit mit der Gemeinde Vahrn ausgebaut.“ Die Belastungen für Bevölkerung und Umwelt durch den Bau des BBT werden in Zusammenarbeit mit der Beobachtungsstelle kontinuierlich überwacht.“ Als größte Herausforderung bezeichnet Bürgermeister Klapfer die Errichtung des Fernheizwerkes. „Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, unsere Gemeinde zukunftsfähig zu gestalten. Daran arbeiten wir auf zwei Ebenen, einerseits durch die Optimierung der laufenden Einnahmen und Ausgaben, andererseits durch die Schaffung einer Verwaltungseinheit mit der Gemeinde Vahrn.

Gemeinde Freienfeld Umfahrungsstraße Mauls In Freienfeld sind Gemeindeausschuss und Gemeinderat wegen der neuerlichen Gemeinderatswahl im Mai 2016 erst seit gut eineinhalb Jahren im Amt. Seither, so Bürgermeister Peter Faistnauer, wurde der Rathausplatz in Freienfeld saniert. Fertiggestellt wurde der Buswendeplatz in Stilfes. Das obere Teilstück der Straße nach Flans wurde saniert. Beim Kreisverkehr in Freienfeld wurde eine Unterführung geschaffen. Im Dachgeschoss des Kindergartens Trens wurde eine Kindertagesstätte (Kita) eingerichtet. Oberhalb von Trens hat die Gemeindeverwaltung ein neues Wasserspeicherbecken gebaut. Zudem wurden mehrere Infrastrukturarbeiten umgesetzt, u. a. auch das zweite Baulos für das kommunale Glasfasernetz. Bis zum Ende dieser Legislaturperiode sollen u. a. Hangsicherungsarbeiten am Schulhang von Mauls durchgeführt werden. Das Haus der Dorfgemeinschaft in Mauls wird erweitert und saniert. Für den Lehrpfad „Geowelt Mauls“, so Bürgermeister Faistnauer, werden als BBT-Ausgleichsmaßnahme eine Hängebrücke und ein Wanderweg mit verschie-

denen Stationen errichtet. Umgesetzt werden soll auch die rund 1,6 km lange, entlang des Eisacks verlaufende Umfahrungsstraße von Mauls. Zeitgleich wird hier auch die Hochspannungsleitung unterirdisch verlegt. In verschiedenen Gemeindefraktionen, u. a. in Egg, Mauls, Trens und Stilfes, werden neue Wohnbauzonen ausgewiesen. Für die öffentlichen Gebäude werden barrierefreie Zugänge (Aufzüge) geschaffen. Erneuert werden die Infrastrukturen in der Fuchsgasse in Stilfes; die öffentliche Beleuchtung wird auf LED umgestellt. Für 2019 ist in Maria Trens die Erweiterung des Friedhofes geplant. Dort soll im selben Jahr auch eine neue Naherholungszone geschaffen werden. Das Amt für Wildbachverbauung wird in Trens ein Rückhaltebecken bauen. Und der Pilgerweg wird bis nach Sterzing verlängert. „Eine der bedeutendsten Maßnahmen dieser Amtszeit“, so Bürgermeister Faistnauer, „ist sicherlich die geplante Umfahrung des Dorfes Mauls mit der unterirdischen Verlegung der Hochspannungsleitung. Dadurch ergeben sich für das Dorf Mauls ungeahnte Möglichkeiten der Entwicklung. Die Attraktivität der Fraktion steigt, dadurch können sich

vermehrt auch junge Familien niederlassen. Hier arbeiten wir eng mit den verschiedenen Ämtern der Landesverwaltung zusammen. Auch die Mitglieder der Landesregierung und der Landeshauptmann haben uns in dieser Maßnahme ihre aktive Unterstützung zugesagt.“ Gemeinde Pfitsch Flächendeckendes Glasfasernetz In der Gemeinde Pfitsch, so Bürgermeister Stefan Gufler, wurden vom neuen Gemeindeausschuss seit 2015 zahlreiche Vorhaben und Maßnahmen unter der Koordinierung der jeweils zuständigen Gemeindeassessoren umgesetzt. „Als eines der ersten Vorhaben“, so Bürgermeister Gufler, „konnten die bereits laufenden Arbeiten zur Realisierung des Gehsteiges im Bereich Schloss Moos/ Heiliggrab abgeschlossen werden.“ Die zum Großteil bereits geplanten Arbeiten zur Erweiterung des Friedhofes in Kematen sowie zur Potenzierung der Wildbachsperre beim Gruberhof in Wiesen wurden ebenso umgesetzt wie die schon seit längerem geplante Sanierung des Bahnhofsnebengebäudes. Als BBT-Ausgleichsmaßnahmen konnte die Sanierung und Vervollständigung des letzten Teilstückes des Kirchweges zwischen Wiesen und Flains sowie verschiedener Trockenmauern durchgeführt werden. Erker 01/18

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Politik

Einige neue Vorhaben, wie die Sanierung der Tennisplätze in Wiesen oder erste Maßnahmen im Zuge der Umstellung auf LED-Beleuchtung, sind ebenfalls bereits umgesetzt worden. Vom Amt für Bevölkerungsschutz wurden die Arbeiten zur Verbauung des Pfitscher Baches vervollständigt, jene zur Verbauung des Großbergbaches sind noch im Gange. „Ein weiterer wichtiger Schritt war die Genehmigung der Umweltausgleichsmaßnahmen des Alperia-Kraftwerkes in Wiesen, durch welche die Gemeinde in Zukunft wichtige Vorhaben im Bereich der Trinkwasserversorgung, der Umstellung auf LED-Beleuchtung und des Wanderwegenetzes finanzieren kann“, so Bürgermeister Gufler. Bereits vergeben sind die Arbeiten zur Sanierung der Trinkwasserleitung Kematen mit Verlegung der Leerrohre für Glasfaser, die Erneuerung von Quellfassung, Speicherbecken und Wasserleitung zwischen Kematen und Grube sowie die Realisierung des Glasfasernetzes in der Gewerbezone Eisackstraße. Weitere Arbeiten, die noch innerhalb dieser Amtsperiode umgesetzt werden sollen, sind u. a. die weitere schrittweise Realisierung des Glasfasernetzes, die Erneuerung der Quellfassung und des Speicherbeckens „Schnagge“, die Instandhaltung und Sanierung verschiedener Brücken, die Sanierung der Friedhofsmauer in

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St. Jakob sowie der Totenkapelle in Wiesen, die Umgestaltung des Minirecyclinghofes in der Mühlgasse und weiterer Wertstoffsammelstellen. Im Energiesektor, so der Bürgermeister, sind bereits entsprechende Schritte für den Erwerb von zusätzlichen Beteiligungen eingeleitet worden. Daneben sollen auch weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen gesetzt werden. „Die Überarbeitung des Bauleitplanes und die Erstellung eines Leitungskatasters sollen ebenfalls in nächster Zeit angegangen werden. Von großer Bedeutung ist auch die Erneuerung der Flainer Brücke durch die zuständigen Landesämter.“ Da es derzeit viele wichtige Vorhaben auf Gemeindeebene gebe, sei eine Priorisierung schwierig. „Eine der größten Herausforderungen“, so Bürgermeister Gufler, „stellt aber sicherlich die Realisierung eines flächendeckenden Glasfasernetzes dar, das zunächst die Errichtung eines vollständigen Leerrohrnetzes, dann das Einblasen der entsprechenden Fasern und zu guter Letzt die Vergabe der Dienstleistung an entsprechende Betreibergesellschaften erfordert.“ Gemeinde Ratschings Neue Wohnbauzonen Eine positive Halbzeitbilanz zieht auch Bürgermeister Sebastian Hel-

fer: In Mareit wurde ein neuer Dorfpark (Festplatz) errichtet. Der Zug Stange der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings konnte ins neu errichtete Feuerwehrheim einziehen. In Jaufental wurde das ehemalige Widum angekauft, abgebrochen und ein neues Gebäude mit Musikprobelokal, Jugendraum, zwei Altenwohnungen und Räumen für die Pfarrei errichtet. In Obertelfes wurde die Friedhofserweiterung durchgeführt, Nasszellen und Abstellräume für die Pfarrei sowie eine Totenkapelle errichtet. Die Schule und der Kindergarten in Telfes wurden geringfügig erweitert und energetisch saniert. Im Schulgebäude in Ridnaun wurde das Dach energetisch saniert und die Zufahrtstraße ins Dorf Ridnaun neu errichtet. In den verbleibenden zweieinhalb Jahren werden u. a. noch folgende Vorhaben und Maßnahmen umgesetzt: Die „Auenrainstraße“ in Ridnaun mit der Zufahrt „Geraine – Braunhofe“ wird ausgebaut bzw. neu errichtet. In Gasteig, so Bürgermeister Helfer, wird der Kreuzungsbereich Jaufental/ Jaufenpass neu gestaltet, wodurch mehr Freiraum für die Kirche entsteht. Die Schule und der Kindergarten in Gasteig werden neu adaptiert, erweitert und energetisch saniert. Zwischen den Weilern St. Anton und Mittertal in Jaufental wird ein neuer Gehweg entlang der Landesstraße errichtet. In Innerratschings wird die Brücke zur Talstation der Ratschings Jaufen

GmbH neu gebaut. In Stange wird das Rathaus energetisch saniert, in Mareit das Vereinshaus und die Schule. Dort werden auch weitere Teilstücke von Gehsteigen errichtet. In Ridnaun Dorf wird vor der Kirche der Kirchplatz neu gestaltet. „Der Gefahrenzonenplan soll definitiv verabschiedet und weitere Arbeiten aus dem Maßnahmenkatalog durchgeführt werden“, so Bürgermeister Helfer. Auf die Frage zu den bedeutendsten Maßnahmen bzw. wichtigsten Vorhaben dieser Amtszeit sagt Helfer: „In allen sieben Fraktionen sollen Baumöglichkeiten geschaffen bzw. entsprechende kleine Wohnbauzonen ausgewiesen und das Programm für die Glasfaseranschlüsse strategisch gut durchdacht fortgeführt werden. Das aufliegende Sanierungsprojekt für die Quellfassungen, Schächte, Reservoirs und Trinkwasserleitungen im Gemeindegebiet soll in einzelnen Baulosen durchgeführt werden.“ Gemeinde Sterzing Italienisches Schulzentrum und Feuerwehrhalle In Sterzing, so Bürgermeister Fritz Karl Messner, wurde seit Beginn dieser Amtszeit nach Vergabe der Arbeiten mit dem Bau des italienischen Schulzentrums sowie der Turnhalle und mit dem Um- und Erweiterungsbau der Feuerwehrhalle begonnen. Der Bau der Infrastrukturen und der Neugestaltung der Marconistraße sowie der Gehsteige und der Straßenkreuzung in der Gänsbacherstraße wurde abgeschlos-


Politik

sen. Die Arbeiten zum Neubau der Umkleiden im Süden der Eissporthalle wurden ausgeführt und beendet. Abgeschlossen wurden auch die Arbeiten zum Bau der Straßengestaltung und Infrastrukturen im Gewerbegebiet Unterackern und die Quellsanierungen am Roßkopf. Die Arbeiten für den Bau der neuen Trinkwasserleitung Roßkopf-Sterzing wurden vergeben und haben bereits begonnen. Die Leichtathletikanlage im Sportzentrum von Sterzing wurde vollkommen erneuert. Die Fußgängerverbindung als Verlängerung zur Bäckergasse zum Stadttheater wurde neu errichtet und fertiggestellt. „Für den Bau der Kreuzung Lahnstraße/ Thuins-Raminges läuft nach abgeschlossener Planung und Projektgenehmigung gerade die Ausschreibung, so dass im Früh-

jahr mit dem Baubeginn zu rechnen ist“, so Messner. Dasselbe gelte für die Fußgängerverbindung zwischen Adolph-Kolping-Straße und Margarethenstraße nahe Maria Schutz. Mehrere Straßen im ländlichen Wegenetz wurden saniert und erneuert. Der Parkplatz Wipptal wurde für die nächsten sechs Jahre angemietet und die Infrastrukturen für eine zeitgemäße Parkplatzbewirtschaftung errichtet. Das Glasfasernetz für die Betriebe in Unterackern wurde fertiggestellt. In anderen Stadtteilen wurden hierfür die Lehrrohre verlegt. In mehreren Straßen wurde die öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt. Für mehrere öffentliche Vorhaben sind bereits die Projekte beschlossen und erste Kostenverpflichtungen erfolgt, u. a. die Ver-

längerung des Gehsteiges nördlich des Nordparkplatzes und dem Zebrastreifen nach Maibad als erste Baumaßnahme für die Errichtung des Mobilitätszentrums Nordparkplatz und Vorbereitungsmaßnahmen für die Errichtung des Recyclinghofes. Die Grünanlage zwischen Johann-Kofler-Straße und Turnhalle einschließlich der Fußverbindungen zur neuen Brücke über den Eisack als Verbindung zum Bahnhof wurde errichtet. Die Arbeiten zur Gestaltung des Kreisverkehres zwischen Brenner- und Jaufenpassstraße wurden durchgeführt und werden im Frühjahr endgültig abgeschlossen. Noch innerhalb dieser Amtsperiode sollen die Bushaltestelle am Nordparkplatz und der Recyclinghof gebaut und mehrere bauliche Maßnahmen und Sanierungen im Sportzentrum durchgeführt werden. Zudem sind weitere Straßenbau- und Sanierungsmaß-

nahmen in der Stadt und in den Fraktionen sowie weitere Investitionen im Bereich der Infrastrukturen, insbesondere des Glasfasernetzes vorgesehen, für das mit der Realisierung eines weiteren Bauloses im nächsten Jahr zu rechnen ist. Weiters werden verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen in den gemeindeeigenen Gebäuden in Angriff genommen. „Abgeschlossen wird auch die Planung zum Umbau und zur Sanierung der deutschsprachigen Mittelschule“, so Messner. Auf die Frage zu den bedeutendsten Maßnahmen dieser Amtszeit antwortet Bürgermeister Messner: „Sterzing hat Gott sei Dank eine vielseitig interessierte Bevölkerung, je nach Interessen und Schwerpunkten sind unterschiedliche Projekte am wichtigsten. Das kostenintensivste Projekt ist derzeit der Bau des italienischen Schulzentrums, dem folgt der Aus- und Umbau der Feuerwehrhalle.“

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Politik

Gemeinde Brenner investiert 2,3 Millionen Euro Im kommenden Jahr stehen in der Gemeinde Brenner Investitionen in Höhe von 2,3 Millionen Euro an. Diese hat der Gemeinderat auf seiner Haushaltssitzung Ende November beschlossen. Den größten Brocken im Investitionsprogramm macht mit 644.000 Euro die energetische Sanierung des Rathauses in Gossensaß aus, 378.000 Euro verschlingt der Wasserspeicher „Ralserquelle“ am Brenner, während der Wasserspeicher „Fuchsgraben“ mit 270.000 Euro zu Buche schlägt. 225.000 Euro werden in

die Wasserleitung in Innerpflersch investiert, 120.000 Euro in die Sanierung des Recyclinghofes. Für den Bauhof wurden 86.000 Euro (Errichtung) bzw. 46.000 Euro (Einrichtung) vorgesehen. Der jährliche Beitrag an die Liftgesellschaft Ladurns beläuft sich auf 77.000 Euro. Die Gesamtsumme der geplanten Investitionen wurde mit knapp 2,3 Millionen Euro veranschlagt, davon werden rund 857.000 Euro mit Eigenmitteln bestritten. Insgesamt verfügt die Gemeinde Brenner über einen Haushalt in Höhe von rund 6,8 Millionen Euro, der wie das Einheitliche Strategiedokument auf

Investitionen 2018* Marktplatz Brenner Errichtung Bauhof Einrichtung Bauhof Wasserspeicher Fuchsgraben Wasserleitung Innerpflersch Sanierung Recyclinghof Anpassung Heizung Schulgebäude Gossensaß Energetische Sanierung Rathaus Interreg-Projekte Zuweisung für Umbau Altenheim Sterzing Zuweisung Gemeinde Sterzing ital. Schulzentrum Zuweisung Gemeinde Sterzing Mittelschule/Musikschule Beitrag Liftgesellschaft Wasserspeicher Ralserquelle Brenner Außerordentliche Instandhaltung Straßen Ankauf Geräte für allgemeine Verwaltung Außerordentliche Instandhaltung Gebäude (allg. Verwaltung) Außerordentliche Instandhaltung öffentliche Beleuchtung Außerordentliche Instandhaltung Wasserleitungen Außerordentliche Instandhaltung Kanalisierungen Außerordentliche Instandhaltung Gebäude (Kultur) Projektierung Straßen Fonds für uneinbringliche Forderungen Rückzahlung Rotationsfonds Kindergarten Gesamt

150.000 86.000 46.000 270.000 225.000 120.000 25.000 644.000 1.400 25.000 12.500 7.500 77.000 378.000 12.500 5.000 5.000 15.000 12.000 5.000 5.000 5.000 1.000 122.500 2.255.400 * Alle Angaben in Euro

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die Zustimmung aller Räte fiel. Einstimmig genehmigt wurden auch die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehr von Gossensaß (42.000 Euro) und Pflersch (26.930 Euro). Ankauf Selfin-Quoten Alle Südtiroler Gemeinden können Selfin-Aktien erwerben. Der Gemeinde Brenner stehen Quoten im Wert von 658.429 Euro zu. „Der Kauf würde für die Gemeinde eine erhebliche finanzielle Belastung bedeuten“, betonte Bürgermeister Kompatscher, weshalb sowohl Vor- als auch Nachteile beleuchtet werden müssten. Nachdem einige Räte ihre Bedenken geäußert und eine geringere Beteiligung angeregt hatten, wurde der Ankauf bei zwei Enthaltungen genehmigt. Die Gemeinde wird nun beim Land ein Vorgreifen auf Investitionsgelder auf zehn Jahre beantragen. Verbindung Roßkopf–Ladurns Die Machbarkeitsstudie für eine Verbindung der beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns (siehe Erker 11/2017) wurde von den Räten einstimmig genehmigt. Kindergarten Gossensaß Das Ausführungsprojekt für die Einrichtung des Kindergartens in Gossensaß wurde mit einer Enthaltung von Armin Keim (Bürgerliste) genehmigt. Die veranschlagten Kosten belaufen sich auf 211.000 Euro für Serienmöbel, 154.000 Euro für die Küche, 114.000 Euro für die Beleuchtung, 87.000 Euro für Maßmöbel und 63.000 Euro für akustische Paneele. Bürgermeister Kompatscher rechnet noch mit Abschlägen. Kaserne Außerpflersch Für die Anbringung einer Photo-

voltaikanlage auf der Kaserne in Außerpflersch wurde eine Machbarkeitsstudie ausgearbeitet. Mit der Anlage könnten 60.000 kWh Strom produziert werden. Die Kosten für die Errichtung würden sich auf rund 125.000 Euro belaufen. Da einige Räte ihre Bedenken, vor allem in Bezug auf die Folgekosten, äußerten, wurde eine Diskussion über eine alternative Nutzung der Kaserne angeregt. Diese wurde jedoch vertagt. Landesmobilitätsplan Wie Bürgermeister Franz Kompatscher berichtete, wird laut Landesmobilitätsplan die Buslinie Sterzing–Brenner aufgrund der geringen Auslastung aufgelassen, zudem werde die Strecke mit der Bahn im Stundentakt bedient. Mit einer Eingabe hat der Gemeindeausschuss gegen diese Entscheidung protestiert, da Pontigl und Brennerbad mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht mehr erreichbar seien. Zudem hat er sich für eine Aufwertung der Bahnverbindung nach Innsbruck ausgesprochen sowie gegen die Errichtung des geplanten Stockgleises in Sterzing. Der Ausschussbeschluss wurde von den Räten einstimmig ratifiziert.


Politik

WIPPTAL

Ausgaben der Bezirksgemeinschaft steigen an Der Haushalt der Bezirksgemeinschaft Wipptal beläuft sich im Jahr 2018 auf rund 25,5 Millionen Euro und fällt damit um 900.000 Euro höher aus als im Vorjahr. Der Großteil davon entfällt auf die Sozialdienste.

Das Rathaus in Gosssensaß wird 2018 energetisch saniert.

Beteiligungen Ebenso einstimmig ratifiziert wurde die Bestandsaufnahme aller direkten und indirekten Beteiligungen der Gemeinde Brenner auf Gemeindegebiet; demnach hält diese Beteiligungen am Fernheizwerk Gossensaß und an der Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch. In Kürze Zwei Bauleitplanänderungen wurden einstimmig genehmigt. Die Interessentschaft darf somit im Gewerbegebiet eine Halle errichten, die Pension „Reisenschuh“ kann um ein Stockwerk erhöht werden. Der Bauleitplan wurde insgesamt einstimmig bestätigt. Zwei Haushaltsänderungen, die der Gemeindeausschuss im Dringlichkeitswege bereits gutgeheißen hatte, wurden von den Gemeinderäten ratifiziert. Der Grundbetrag der Gemeindeaufenthaltsabgabe wurde mit Zustimmung aller Räte erhöht. Eine Änderung im Statut der Eco Center AG wurde einstimmig gutgeheißen. Im Zeitraum 2018 – 2020 fungiert Wilhelm Obwexer als Rechnungsprüfer der Gemeinde. Ein Mitglied in der Kommission für Unbewohnbarkeitserklärungen wurde durch Florian Gurschler (Ersatzmitglied Flavia Vanzetta) ersetzt. Haushaltsänderung Kurz vor Weihnachten machte die Ratifizierung einer Haushaltsänderung, die der Gemeindeausschuss im Dringlichkeitswege bereits beschlossen hatte, eine weitere Sitzung des Gemeinderates notwendig. Im Zuge des Jahresabschlusses kam es zu Fondsumbuchungen in Höhe von 50.000 Euro. Genehmigt wurde auch das Ausführungsprojekt für die Erneuerung der Wasserleitung von der Quellfassung Salwand bis zum Speicherbecken St. Anton in Innerpflersch. Barbara Felizetti Sorg

Rund 25,5 Millionen Euro umfasst der Haushalt der Bezirksgemeinschaft Wipptal für das Jahr 2018. Davon schlagen 3,3 Millionen Euro bei der Verwaltung zu Buche, was einer Zunahme von 1,2 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auf die Sozialdienste entfallen 11,5 Millionen Euro (+300.000 Euro), auf das Altenheim 4,4 Millionen Euro (+400.000 Euro) und auf den Umweltbereich 2,9 Millionen Euro (+200.000 Euro). Der Verschuldungsteil beträgt 236.000 Euro. „Für Investitionen werden im Haushalt derzeit noch keine Gelder vorgesehen“, so Bezirkspräsident Karl Polig; dies geschehe erst, wenn die jeweiligen Finanzierungen stünden. Der Haushalt wurde von den Ratsmitgliedern einstimmig genehmigt. Haushaltsänderungen Die buchhalterische Verschiebung aller Fonds und Rückstellungen in Höhe von 6,5 Millionen Euro machte vor der Genehmigung des neuen Haushaltes eine Änderung des Haushaltes 2017 – 2019 notwendig. Diese wurde einstimmig genehmigt, genauso wie die Bereitstellung von insgesamt 188.000 Euro, u. a. für die vorzeitige Tilgung der Restschuld des Selfin-Darlehens (171.000 Euro) und für die Sozialdienste (12.700 bzw. 4.800 Euro).

Verordnungen Die Verordnung für die Vergabeverfahren der öffentlichen Verträge wurde angepasst und einstimmig genehmigt; eingefügt wurde u. a. das Rotationsprinzip bei direkten Vergaben. Einstimmig genehmigt wurde auch die Verordnung zur Regelung der Verträge, in der u. a. die Regelung der Sekretariatsgebühren eingefügt wurde. In der Verordnung für die Zusammenarbeit zwischen der Bezirksgemeinschaft Wipptal und den Freiwilligen für die Ausübung solidarischer Tätigkeit wurden Abänderungen vorgenommen; geregelt wurde dabei vor allem der Dienst „Essen auf Rädern“. Die Verordnung über das Rechnungswesen wurde richtiggestellt. Stellenplan Der geltende Stellenplan wurde einstimmig abgeändert. Demnach fallen spezialisierte Köche ab 1. Jänner 2018 in die IV. Funktionsebene. Im Altenheim wurden eine halbe Stelle als spezialisierter Koch (IV. FE) sowie zwei Stellen als Sozialbetreuer (V. FE) genehmigt. Rechnungsprüfer Reinhold Maier aus Klausen wurde ohne Gegenstimme zum Rechnungsprüfer ernannt. Ausblick Im laufenden Jahr wird die Zentralverwaltung der Bezirksgemeinschaft umund ausgebaut. Ausgeschrieben wird die Außengestaltung am Sozialsprengel. „Und bei der Generalsanierung des Altenheimes möchten wir einen Schritt weiterkommen“, so Präsident Polig. Barbara Felizetti Sorg

Haushalt der BZG Wipptal 2018

+/- 2017

Verwaltung

3,3 Mio. Euro

+1,2 Mio. Euro

Sozialdienste

11,5 Mio. Euro

+0,3 Mio. Euro

Altenheim

4,4 Mio. Euro

+0,4 Mio. Euro

Umweltbereich

2,9 Mio. Euro

+0,2 Mio. Euro

Verschuldung Gesamt

0,2 Mio. Euro

-1,2 Mio. Euro

25,5 Mio. Euro

+0,9 Mio. Euro Erker 01/18

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Politik

Gemeinde Freienfeld stimmt für Vergleich Auf der Gemeinderatssitzung Ende November wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Beendigung einer langjährigen Rechtsstreitigkeit vollzogen, und zwar in der Causa „Freienfeld gegen Wieser und andere“ (Erker 11/17). Die Gemeinderäte stimmten für den Vergleich, welcher der Gemeinde rund 733.000 Euro in die Kasse spült.

Die Rechtsstreitigkeiten um das Grundstück der Sportzone haben jetzt ein Ende.

Der von der Gemeinde beauftragte Rechtsanwalt Alfred Mulser trug kurz die Geschichte der Rechtsstreitigkeiten vor, die sich nun seit rund 13 Jahren hinziehen. Es geht hierbei um ein Grundstück, das von der Gemeinde Freienfeld für die Errichtung der Sportzone – und zwar nicht als Baugrund – gegen die Entschädigungssumme von 424.000 Euro enteignet wurde. Gegen diese Enteignung erhoben die Besitzer Einspruch und bekamen Recht. Seinerzeit hatte der Richter befunden, dass das Grundstück als Baugrund zu bewerten sei und somit rund 936.000 Euro an Entschädigung bezahlt werden müsse. Diese stattliche Summe wurde von der Gemeinde Freienfeld in drei Raten überwiesen, wozu sogar ein Darle-

hen aufgenommen werden musste. Die Gemeinde erhob jedoch Einspruch und bekam vor dem Oberlandesgericht Recht. Die Gegenpartei musste den Differenzbetrag von der ursprünglichen Schätzungssumme zurückzahlen. Wie Mulser erklärte, war man sich wohl bewusst, dass es nicht leicht sein würde, das Geld zurückzubekommen, da es inzwischen größtenteils ausgegeben worden sei. Als einzige mögliche Alternative erschien daher die Ablöse der Gründe, die noch im Besitz der Familie waren. Es habe sich aber die „glückliche Fügung“ ergeben, dass die Gegenpartei ihren Besitz nun verkaufen wolle. Mit dem Erlös sollten auch die Schulden bei der Gemeinde Freienfeld beglichen werden. Mul-

Investitionen 2018* Aufzug Rathaus

80.000

Aufzug Grundschule Trens

80.000

Aufzug Kindertagesstätte Trens

80.000

Erweiterungszone Gänsebichl Mauls

60.000

Erneuerung Infrastrukturen Fuchsgasse-Stilfes

40.000

Trinkwasserleitung Pfulters

40.000

Trinkwasserleitung Trens

50.000

Naherholungszone Maulserbach Straßenwesen – Asphaltierungen und Unwetterschäden Straßenwesen – Öffentliche Beleuchtung Zufahrtsstraße Handwerkerzone Sonstige Investitionen Gesamt

32.000 118.550 60.000 50.000 374.000 1.064.550 *Alle Angaben in Euro

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Erker 01/18

ser empfahl, das Angebot anzunehmen; somit könne man im Februar 2018 endgültig mit dem Fall abschließen. Bei der anschließenden Diskussion betonte Helene Hilber-Nössing (SVP), dass es seinerzeit für die Gemeinde ein großer Kraftakt gewesen war, rund eine halbe Million Euro samt Spesen aufzubringen. Zum Glück habe man sich entschieden, parallel zu rekurrieren, und der Vorschlag, der nun ausgearbeitet worden sei, scheine vernünftig zu sein, so Hilber-Nössing. Martin Rainer Mühlsteiger (SVP) schloss sich der Meinung seiner Parteikollegin an und unterstrich, dass man sich seinerzeit in der Verpflichtung sah – da es um öffentliche Gelder ging – den weiteren Rechtsweg zu beschreiten. Der Vergleichsvorschlag wurde von den Gemeinderäten einstimmig angenommen. Wohnbauzone „Gänsebichl“ in Mauls Bereits vor rund zwei Jahren wurde die Wohnbauzone „Gänsebichl“ in den Bauleitplan der Gemeinde aufgenommen. In der Zwischenzeit wurde vom Eigentümer der Durchführungsplan vorgelegt. Der ursprüngliche Durchführungsplan wurde mit einigen Einschränkungen aufgrund der Hochspannungsleitung und Einwänden vom Straßendienst sowie nach Rücksprache mit dem Besitzer, Nachbarn und Planern im Ausschuss genehmigt. Hilber-Nössing kritisierte, dass es

sehr lange gedauert habe, bis dieser Durchführungsplan auf die Tagesordnung der Gemeinde kam. Ihrer Ansicht nach wäre es wünschenswert, wenn auf der Baurechtsfläche Einzelhäuser gebaut würden. Bürgermeister Peter Faistnauer erklärte, dass die Baukommission den Plan bereits genehmigt habe. Es stehen somit drei geförderte Wohnbaulose und zwei freie zur Verfügung. Die nächsten Schritte seien bereits in Planung, so wurde beispielsweise die Schätzung des Baugrundes bereits in Auftrag gegeben. Zügig möchte man auch an die Erstellung des Infrastrukturplanes gehen. Der Durchführungsplan wurde einstimmig genehmigt. Gemeinde Freienfeld großraubtierfrei Wie in den Gemeinden Kaltern, Welschnofen und Kastelruth zuvor möchte auch die Gemeinde Freienfeld Maßnahmen ergreifen, um das Gemeindegebiet als „großraubtierfrei“ zu erklären. Grund dafür seien ernste Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Bürger und Schäden für den Tourismus, so Bürgermeister Peter Faistnauer. „Wolf und Bär stellen eine Gefahr für das Leben der Menschen dar.“ Man möchte daher das Land Südtirol, alle Verbände und Gemeinden im Rahmen des Gesetzes unterstützen, die für ein „wolf- und bärenfreies“ Land Südtirol eintreten. Martin Rainer Mühlsteiger (SVP) stimmte dem Maßnahmenkatalog inhaltlich zwar zu, kritisierte aber die Gründe, die populistischer Natur seien. Er stimme hier mit der Meinung des Sarner Bürgermeisters Franz Locher überein, der einen ähnlichen Beschluss mit der Begründung abgelehnt hatte, dass eine Gemeinde keine Entscheidungskompetenz habe, um eine Gemeinde wolfoder bärenfrei zu erklären. Dieser Beschluss bringe nichts, da die Zuständigkeit ganz klar nicht bei der


Politik

Gemeinde liege. Zudem sei es ein alter Hut, da die Landesregierung bereits Maßnahmen ergriffen habe, um auf staatlicher Ebene zu intervenieren. Ulrich Burger (SVP) wandte ein, dass die Raubtiere natürliche Routen für ihre Wanderungen benutzen und man um das Gemeindegebiet herum eine Mauer errichten müsste, um sie abzuhalten. Anton Salcher (FLF) unterstrich, dass es nicht sein könne, dass man Haustiere und Menschen einzäunen müsse, um sie zu schützen, während Wolf und Bär frei herumlaufen. Man müsse ein Zeichen setzen und Druck auf die Politik ausüben, damit etwas geschehe. Hilber-Nössing gab zu bedenken, dass die Debatte rund um die Rückkehr der Großraubtiere sehr emotional geführt werde und eine Gemeinde kaum Kompetenzen und Mög-

lichkeiten habe, um dem Einhalt zu gebieten. Man solle Zeit und Ressourcen lieber für etwas Sinnvolleres verwenden. Martin Rainer Rumler (FLF) erklärte, dass es keine Sekunde zu überlegen gebe, wenn es um das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung geht. Es sei nicht auszudenken, wenn wirklich einmal etwas passiere. „Dass die Sicherheit an erster Stelle steht, zieht auch niemand in Zweifel“, entgegnete Martin Rainer Mühlsteiger, „nur sind die Kompetenzen in dieser Hinsicht bereits klar definiert.“ Man könne auch keinen Beschluss gegen die Luftverschmutzung beschließen und glauben, damit sei das Problem gelöst. Der Punkt wurde mehrheitlich angenommen. Ankauf von Selfin-Quoten Im Dringlichkeitswege einberufen

HAUSHALTSSITZUNG Kurz vor Weihnachten fand die letzte Gemeinderatssitzung 2017 statt, in der über den Haushalt abgestimmt wurde. Bei einem Gesamthaushalt von 6.696.155 Euro stehen der Gemeinde Freienfeld rund 1.064.550 Euro an Investitionen zur Verfügung.

folgte im Anschluss an die Gemeinderatssitzung eine zweite. Zur Abstimmung gebracht werden sollte der Grundsatzbeschluss zum Ankauf von Selfin-Quoten. Dabei handelt es sich um zehn Prozent der Alperia-Aktien, die von den 114 Südtiroler Gemeinden - mit Ausnahme von Bozen und Meran - erworben werden können. Aufgeschlüsselt nach Einwohnerzahl und einem für alle Gemeinden gleichen Grundanteil würde Freienfeld rund 0,7 Promille der Anteile zustehen, in Zahlen ausgedrückt: Rund 745.000 Euro müsste Freienfeld in den Aktienankauf investieren. Bei dem Grundsatzbeschluss handle es sich primär um eine Interessensbekundung, nicht um den Beschluss des tatsächlichen Ankaufs, so Bürgermeister Faistnauer. Der Grundsatzbeschluss wurde mehrheitlich angenommen.

scher, Geschäftsführer der A22, ist die Planung von Lärmschutzwänden entlang der Autobahn für das kommende Jahr vorgesehen. Mit der Umsetzung rechne man für das Jahr 2019. Zu den laufenden Bauarbeiten konnte mitgeteilt werden, dass die Arbeiten am Rathaus fast abgeschlossen sind. In der Wohnbauzone Trens wurden die Bauarbeiten an den Infrastrukturen abgeschlossen. Schleppend voran gehen hingegen die Arbeiten an der Einhausung der Eisenbahntrasse. Nach kurzer Diskussion wurde für die Erschließungsstraße in der Erweiterungsbauzone Lahn in Trens der Name „Wiesenweg“ gewählt. Wie Bürgermeister Faistnauer in der Dezember-Sitzung bekannt gab, sei das Urteil am Kassationsgericht bezüglich Dörferbuslinie auf März vertagt worden. Die Aufnahme des Liniendienstes verzögere sich somit.

In Kürze Auf Nachfrage bei Walter Pardat-

at

Die größten Investitionsvorhaben entfallen auf das Straßenwesen (Asphaltierungen und Behebung von Unwetterschäden) mit Ausgaben in Höhe von 118.550 Euro und auf die öffentliche Beleuchtung, die mit 60.000 Euro zu Buche schlägt. Für die Trinkwasserleitungen werden in Pfulters 40.000 Euro ausgegeben und in Trens 50.000 Euro. Auf die Müll- und Abfallentsorgung entfallen 38.000 Euro. Darin enthalten sind die Anschaffung von neuen Müllcontainern (15.000 Euro), die Planung einer halbunterirdischen Sammelstelle in Mauls und Trens (15.000 Euro) und der Ankauf einer mobilen Überwachungskamera (8.000 Euro). Der Einbau von gleich drei Aufzügen (Grundschule Trens, Rathaus und Kindertagesstätte Trens), die jeweils 80.000 Euro an Kosten verursachen, sorgte in der anschließenden Diskussion für einige Unstimmigkeiten. Helene Hilber Nössing (SVP) erkundigte sich, ob man sich Überlegungen zu den Folgekosten gemacht hätte. Anton Salcher (FLF) entgegnete, dass Investitionen immer Folgekosten mit sich brächten, wie etwa auch die Geowelt Mauls. Von der Opposition beanstandet wurde zudem, dass kaum Vorschläge der SVP-Fraktion in den Haushalt eingeflossen seien. So sind keine Gelder für die Sanierung des Erdgeschosses der Grundschule in Mauls vorgesehen oder für die Leader-Projekte „Dorfgestaltung Mauls“ und „Pilgerweg Trens“. Auch die Höfezufahrten hätten keinen Eingang in den Haushalt gefunden, so die SVP. Der Haushaltsvoranschlag wurde mit den Stimmen der FLF angenommen, die SVP-Räte stimmten geschlossen dagegen. Haushaltsvoranschläge der FF Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Freienfeld wurden vom Gemeinderat einstimmig genehmigt. Für Trens schlagen 291.730 Euro zu Buche, für Stilfes 35.080 Euro, für Mauls 37.030 Euro und für Elzenbaum 19.250 Euro. Erker 01/18

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Politik

PFITSCH

2,9 Millionen Euro für Investitionen Die Gemeinde Pfitsch investiert im Jahr 2018 2,9 Millionen Euro. Knapp ein Drittel davon fließt in die Anschlüsse für das Breitbandnetz. Behandelt wurden auf der jüngsten Ratssitzung Ende November auch zwei Beschlussanträge der Freiheitlichen. Rund 950.000 Euro – also ein Drittel des gesamten Investitionsvolumens der Gemeinde Pfitsch – fließt im Jahr 2018 in den Ausbau des Glasfasernetzes. Eine halbe Million Euro wird in die Erneuerung der Quellfassung, des Speicherbeckens und der Wasserleitung in Kematen gesteckt, weitere 350.000 Euro in die Erneuerung der Quellfassung und des Speicherbeckens „Schnagge“. Auf die Erneuerung der öffentlichen Beleuchtung und die Umstellung auf LED werden 250.000 Euro reserviert. 115.000 Euro kostet ein Verbindungsweg entlang des Stausees, 100.000 Euro werden für Verbesserungs- und außerordentliche Instandhaltungsarbeiten am Straßen- und Wegenetz vorgesehen. Eine Studie zur Sanierung der Totenkapelle in Wiesen schlägt mit 90.000 Euro zu Buche. Der Inves-

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Erker 01/18

Die Müllgebühren werden in der Gemeinde Pfitsch im Jahr 2018 um 28 Prozent angehoben.

titionsbeitrag für das Bezirksaltenheim beläuft sich auf 50.000 Euro. Insgesamt sind Investitionen in Höhe von rund 2,9 Millionen Euro vorgesehen. Der Haushalt der Gemeinde Pfitsch umfasst 2018 rund acht Millionen Euro. Sowohl der Haushaltsvoranschlag als auch das Investitionsprogramm und das Einheitliche Strategiedokument wurden einstimmig genehmigt. Freiwillige Feuerwehren Die Haushaltsvoranschläge der Freiwilligen Feuerwehren von Wiesen (53.500 Euro), St. Jakob (22.800 Euro) und Kematen (13.900 Euro) wurden ohne Gegenstimme gutgeheißen.

Selfin-Aktien Einstimmig sprachen sich die Räte auch für den Ankauf von Beteiligungen an der Selfin GmbH aus. Die Mittel dafür – rund 800.000 Euro – kommen aus dem Wirtschafts- und Verwaltungsüberschuss bzw. aus Infrastrukturbeiträgen und wurden in den Haushalt eingebaut. Beschlussanträge Beschlussanträge der Opposition waren in den vergangenen Monaten Mangelware. Auf der jüngsten Sitzung brachten die Vertreter der Freiheitlichen, Karl und Julian Volgger, gleich zwei davon ein. So beantragten sie eine Machbarkeitsstudie für die Realisierung eines Ski- und Rodelgebiets in St. Jakob. „Ein solches Gebiet würde nicht nur für St. Jakob, sondern für das gesamte Hochtal eine Bereicherung darstellen und für einen wirtschaftlichen sowie touristischen Aufschwung sorgen“, führte Erstunterzeichner Julian Volgger aus. Eine Studie sollte zudem sowohl die Rentabilität als auch die Umweltverträglichkeit eines Ski- und Rodelgebiets berücksichtigen. Wie Bürgermeister Stefan Gufler in seiner Replik betonte, soll noch 2018 ein Entwicklungskonzept für das Pfitscher

Hochtal erarbeitet werden; die Anregung der Freiheitlichen Räte könne dort aufgenommen werden. Deshalb wurde der Antrag bei drei Enthaltungen (Julian und Karl Volgger, Freiheitliche; Claudia Raffl, Gemeinsam für Wiesen-Pfitsch) nicht angenommen. Ein weiterer Beschlussantrag sah die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Sammelstelle von Tierkadavern in St. Jakob und Kematen vor, da es immer wieder zu illegalen Entsorgungen komme. Wie die zuständige Referentin Edith Seidner berichtete, sehe die Bezirksgemeinschaft Wipptal, welche die Bezirkssammelstelle in Trens führt, keinen Bedarf an einer weiteren Sammelstelle; Bürgermeister Gufler regte eine Sensibilisierung der Bevölkerung an. Bei zwei Gegenstimmen der Einbringer wurde der Antrag abgelehnt. Allfälliges Die Müllgebühren steigen 2018 um 28 Prozent, rund 20 Prozent davon müssen an den Bürger weitergegeben werden. „Bei einer vierköpfigen Familie macht die Erhöhung etwa 20 Euro im Jahr aus“, so Umweltreferentin Edith Seidner. Der Müllentsorgungsdienst musste neu ausgeschrieben


Investitionen 2018* Ankauf von Maschinen und Geräten für den Bauhof

10.000

Außerordentliche Instandhaltung von Gemeindegebäuden

40.000

Grundankauf und Grundtausch

50.000

Verschiedene Projektierungen

20.000

Möbel und Ausstattungen

2.000

Hardware

8.000

Spiel- und Lernmaterial Kindergarten

10.000

Mittelschule Sterzing: Einrichtung

5.000

Investitionsbeitrag italienisches Schulzentrum Sterzing (Rotationsdarlehen)

16.000

Investitionsbeitrag deutsches Schulzentrum Sterzing (Planung)

20.000

Musikschule: Rückerstattung Investitionskosten

400

WEG: Vorhaben/Projekte für Vereine und Verbände

50.000

Sanierung Fußballplatz Wiesen

47.000

Überarbeitung Wiedergewinnungs-/Durchführungspläne

30.000

Spielgeräte

10.000

Außerordentliche Instandhaltung von Parkanlagen und Wanderwegen

20.000

WEG: sichtbare Projekte (Spielplätze, Grünanlagen ... )

80.000

Verbindungsweg entlang des Stausees

115.000

Anlagen und Maschinen für die Wasserversorgung

10.000

Erneuerung Quellfassung, Speicherbecken und Wasserleitung in Kematen

500.000

Erneuerung Quellfassung und Speicherbecken „Schnagge“

350.000

Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung

2.500

Erneuerung öffentliche Beleuchtung (LED)

250.000

Verbesserungen und außerordentliche Instandhaltung des Straßen- und Wegenetzes

100.000

Instandhaltung und Sanierung Brücken

20.000

Investitionsprogramm Bezirksaltenheim

25.000

Rückzahlung Darlehensrate für Bau des Bezirksaltenheimes

14.000

Investitionsbeitrag Bau Altenheim

50.000

Studie zur Sanierung der Totenkapelle in Wiesen Anschlüsse für das Breitbandnetz Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen Gesamt

90.000 943.315 21.000 2.909.2015 * Alle Angaben in Euro

werden, die Leistungen werden in Zukunft nach Maß (Kilometer, Zeit) abgerechnet. „Im landesweiten Vergleich sind die Gebühren in Pfitsch immer noch günstig“, so Seidner, die aber auch Einsparungspotential ausmacht; immer-

hin besteht der Restmüll aus rund 40 Prozent Biomüll sowie zu je 13 Prozent aus Papier und Karton bzw. Kunststoffverpackungen; lediglich 22,9 Prozent entfallen auf reinen Restmüll. Barbara Felizetti Sorg Erker 01/18

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Politik

Gemeinde Ratschings setzt auf saubere Energie Einstimmig beschloss der Gemeinderat von Ratschings auf seiner vorletzten Sitzung des vergangenen Jahres in einer Grundsatzentscheidung, Anteile des Stromversorgers Alperia zu kaufen. Dabei geht es um den Betrag von rund 1,07 Millionen Euro. Eröffnet wurde diese Möglichkeit durch einen Beschluss des Landes, zehn Prozent der Alperia-Anteile mit einem Gesamtwert von 97,4 Millionen Euro den 114 Gemeinden mit Ausnahme von Bozen und Meran zu überlassen. 30 Prozent davon werden laut dem vom Gemeindenverband beschlossenen Aufteilungsschlüssel den Gemeinden zu gleichen Anteilen überlassen, 70 Prozent dagegen laut Einwohnerzahl. Angekauft wird das Gesamtpaket von der Selfin GmbH, die dann die erworbenen Anteile an die Gemeinden weitergibt. Die Gemeinde Ratschings übernimmt darüber hinaus noch Anteile an der Selfin GmbH in der Höhe von 140.000 Euro, die bisher von der Bezirksgemeinschaft Wipptal gehalten wurden, und hat auch ihr Interesse bekundet, eventuell zusätzliche Anteile zu kaufen, die von anderen Gemeinden nicht erworben werden. Effektiv durchgeführt werden soll die Transaktion bis zum Mai 2018. Hotelerweiterungen Die Verordnung für die Festlegung des Erweiterungsindexes für gastgewerbliche Betriebe wurde dahingehend abgeändert, dass das Hotel „Rainer“ in Jaufental und der Gasthof „Jaufensteg“ in der Fraktion Außerratschings jeweils um zehn Zimmer (20 Gästebetten) erweitert werden können. Beide Beschlüsse wurden einstimmig genehmigt. Mit Abänderungen am Haushaltsvoranschlag 2017 wurde eine Reihe von Finanzierungen genehmigt. So werden die Arbeiten zum Umbau der Grundschule in Gasteig begonnen (10.000 Euro), 14.000 Euro sind für die Überdachung zwischen Vereinshaus und Widum in Jaufental sowie 10.000 Euro für Malerarbeiten im Biathlonzentrum in Maiern vorgesehen. Für die Errichtung eines neuen Fußgängerweges in Jaufensteg erhält der Tourismusverein 40.000 Euro, für Abschlussarbeiten am Dorfpark in Mareit sind 13.000 und für die Müllsammelstelle 6.000 Euro bestimmt. 20.000 Euro sind für ein Sanierungsprojekt für Wasserleitungen und 13.000 für ein Projekt für eine Abwasserleitung für Schluppes vorgesehen. Weitere 52.000 Euro sind für Asphaltierungen vorgesehen, 18.000 für die Adaptierung der Feuerwehrhalle für ein Lokal des BRD. Mit 9.000 Euro wird die Ladestation für Elektroautos in der Sportzone Stange, die bereits aktiv ist, gefördert. ss

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Erker 01/18

RATSCHINGS

Für jede Fraktion etwas Auf ihrer letzten Sitzung des Jahres haben die Gemeinderäte von Ratschings Ende Dezember den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2018 genehmigt.

planänderungen die Voraussetzungen für neue Wohnbauzonen in Stange, Kalch, Mareit, Innerratschings und Telfes schaffen. Dafür sind 180.000 Euro vorgesehen.

Mit drei Enthaltungen der Bürgerliste hat der Gemeinderat nach kurzer Diskussion mehrheitlich den Haushaltsvoranschlag für 2018, der rund 12,5 Millionen Euro umfasst, sowie das Einheitliche Strategiedokument 2018 – 2020 genehmigt. Ein wichtiges Anliegen ist die energetische Sanierung des Gemeindehauses und die Umgestaltung des Sitzungssaales des Gemeinderates. Dafür und für Instandhaltungsarbeiten an gemeindeeigenen Immobilien sind 536.000 Euro vorgesehen. In Gasteig wird der Kindergarten erweitert und energetisch saniert, wofür mit anderen Instandhaltungsarbeiten an Kindergärten, Schulen und Vereinshäusern insgesamt 1,35 Millionen Euro veranschlagt werden. Vorgesehen ist auch der Abschluss der Sanierungsarbeiten an Grundschule und Kindergarten in Telfes. Schließlich muss sich die Gemeinde auch an den Kosten zur Sanierung der Mittelschule „K. Fischnaler“ in Sterzing beteiligen. Vergleichsweise bescheidene Mittel in Höhe von 190.000 Euro sind für den Sport vorgesehen, hat die Gemeinde doch in allen sieben Fraktionen Sportanlagen instandzuhalten. Für die Rodelbahn in Jaufental hofft man auf einen angemessenen Beitrag des Landes. Diese Anlage ist von übergemeindlicher Bedeutung, der finanzielle Aufwand übersteigt bei weitem die Möglichkeiten der Gemeinde. Für das Biathlonzentrum in Ridnaun soll die Grundablöse durchgeführt werden. 1.060.000 Euro sind für Straßen und Brücken vorgesehen. Die Arbeiten an der Auenrainstraße in Ridnaun dürften im kommenden Jahr weitgehend abgeschlossen werden. In Jaufental sollen der Gehsteig entlang der Landesstraße angegangen und die Straße nach Gupp-Gospeneid in einem letzten Baulos saniert werden. Vorgesehen ist auch die Erneuerung der Brücke zur Talstation in Innerratschings. In Mareit wird die Fußgängerbrücke über den Mareiter Bach erneuert. Ein großer Anteil geht mit 3,77 Millionen Euro in den Bereich Energie, wo die Gemeinde Anteile an der Landesenergiegesellschaft Alperia und der Selfin GmbH erwerben und die Selnet-Leitungen für die Stromverteilung übernehmen will. Im Bereich Wohnbau ist geplant, die Erschließungsarbeiten in der Erweiterungszone „C-3 Schafer 2“ in Stange abzuschließen und diese in der neuen Erweiterungszone „Kofl“ in Gasteig in Angriff zu nehmen. Darüber hinaus möchte die Gemeinde mit den entsprechenden Bauleit-

Freiwillige Feuerwehren Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat auch die Haushaltsvoranschläge der vier Feuerwehren der Gemeinde: Ratschings mit den Zügen Mareit, Stange, Gasteig und Jaufental (183.000 Euro), Ridnaun (228.000 Euro), Telfes (22.000 Euro) und Innerratschings (16.750 Euro). Betten für Tourismusbetriebe Nachdem der Gemeinderat bereits auf der vorhergehenden Sitzung eine Erweiterung des Hotels „Rainer“ in Jaufental und des Gasthofes „Jaufensteg“ genehmigt hatte, wurde über die Änderung des Erweiterungsindexes die Erhöhung der Bettenanzahl bzw. über die Zuweisung verfügbarer Betten laut Tourismusentwicklungskonzept für zwei weitere Betriebe befunden. Dabei kam es beim Antrag für die Erweiterung des Hotels „Schneeberg“ zu einer angeregten und teils kontroversen Diskussion. Die Größe des Betriebes sei mittlerweile zu einer Belastung für das Dorf Maiern geworden, die für viele Bewohner bereits das Maß des Erträglichen überschritten habe, so dass sich einige Räte gegen jede Erweiterungsmöglichkeit aussprachen. Nach langer Diskussion beschloss der Gemeinderat auf Vorschlag von Bürgermeister Helfer einen Kompromiss. Genehmigt wurde die Verlegung des Schwimmbades, des Speisesaales sowie von Büroräumen. Auch eine Zone für einen Streichelzoo ist vorgesehen. Vom geplanten Personalhaus mit 81 Zimmern wurde jedoch die Hälfte gestrichen. Auch wird mit dem Besitzer des Hotels eine Tiefgarage unter dem Parkplatz errichtet, wodurch die bestehenden Verkehrsprobleme im Bereich der Landesstraße entschärft werden sollen. Bei der Abstimmung gab es zwei Enthaltungen. Ebenso mit einigen Einschränkungen genehmigt wurde die Erweiterung des „Alphotels Tyrol“ in Innerratschings, das acht Chalets errichten möchte. Dadurch würde die bisherige Bettenanzahl von 163 auf 228 steigen. Weitere zehn Betten wurden vom Gemeinderat gestrichen. Gesellschaftsbeteiligungen Die Gemeinde Ratschings ist an folgenden Gesellschaften direkt beteiligt: Südtiroler Einzugsdienste AG, Selfin GmbH, Elektrokonsortium Seebach GmbH, Energie Valtigl Konsortial GmbH, Elektrogenossenschaft Jaufental, E-Werkgenossenschaft Ridnaun, Fernheizwerk Innerratschings GmbH und Südtiroler Energieverband Genossenschaft. ss


FRANZENSFESTE

3,8-Millionen-Haushalt genehmigt Der Gemeinderat von Franzensfeste hat Ende Dezember den Haushaltsvoranschlag für das Jahr 2018 genehmigt. Rund 338.200 Euro stellt die Gemeinde für Investitionen zur Verfügung. Weitere Vorhaben werden u. a. über Umweltgelder des Energieversorgungsunternehmens Alperia sowie Umweltausgleichsmaßnahmen der BBT-Gesellschaft realisiert.

Selfin-Anteilen (362.000 Euro), die Verbesserung der Naherholungszone obere Festung (14.000 Euro) sowie die Planung eines Gehsteiges in Mittewald (13.000 Euro) und Franzensfeste (13.000) vorgesehen. Diese Gelder stammen aus Kapiteln, deren Umsetzung nicht unmittelbar möglich ist. Zwischen der Brücke in Franzensfeste und der nördlichen Gemeindegrenze ist das Glasfasernetz mittlerweile verlegt. Im Laufe dieses Jahres soll der Hauptort folgen. Mit dem Glasfasernetz werden auch die Leitungen für Fernwärme und Trinkwasser verlegt. Geplant ist auch die Erneuerung der Mühlstraße samt Verlegung der Trinkwasser- und Abwasserleitung.

Rund 3,8 Millionen Euro hat der Gemeinderat von Franzensfeste in diesem Jahr zu verwalten. Insgesamt zwei Millionen Euro sind für Vorhaben bereitgestellt, auf welche die Gemeindeverwaltung in den vergangenen Jahren hingearbeitet Kommunaldienste hat. Im November 2017 hatübernehmen Abwasser- und te der Ausschuss entsprechenTrinkwasserdienst de Bilanzumbuchungen vorgeMit 1. Jänner wird die Kommunommen: 140.000 Euro sind naldienste Eisacktal Konsortifür die energetische Sanierung al GmbH operativ. Die Geselldes Schulgebäudes in Mitteschaft, im vergangenen Somwald bereitgestellt, 105.000 mer von den Gemeinden BriEuro für das geplante Fernwärxen, Vahrn, Natz-Schabs, Klaumenetz, 204.000 Euro sind für sen und Franzensfeste sowie die Gestaltung des Parkplatder Stadtwerke Brixen AG gezes Süd und die Neugestaltung gründet, wird fortan die Bereides Seeufers zweckgebunden, Im Februar beginnt die Firma Vaja mit che Abwasser und Trinkwasser 50.000 Euro für den Neubau dem Neubau der Brücke in Grasstein. führen und auch die Instandhalder Brücke Grasstein. Die Geltungs- und Wartungsarbeiten der stammen zum Großteil aus Umweltgeldern von Alperia. Bei einer weiteren Ratifi- der Leitungen übernehmen. Durch die Bündelung zierung wurden Geldmittel für die Planung des Fern- der Grundversorgungsdienste und durch den Umheizwerkes (152.000 Euro), den Ankauf des ehema- stand, dass es aufgrund der BBT-Baustellen mehr Abligen Theatersaales (136.000 Euro), den Ankauf von nehmer und damit mehr Zahler gibt, rechnet die Gemeinde bei den Trink- und Abwassertarifen mit einer Kostensenkung von zehn bis zwölf Prozent. Investitionen 2018* Arbeiten Kindergarten Franzensfeste 28.000 Freiwillige Feuerwehren Arbeiten an Immobilien in Gemeindeeigentum 35.000 Gutgeheißen wurden auf der GemeinderatsBüromaschinen 6.000 sitzung die Haushaltsvoranschläge der FreiSanierung Wohneinheiten Gebäude Mittewald 116.230 willigen Feuerwehren von Mittewald (94.200 Instandhaltungen Straßen und Plätze 6.500 Euro) und Franzensfeste (39.000 Euro). Projektierung Ex-ANAS-Gebäude 33.000 Freiwillige Feuerwehren Kanalisierung Technische Spesen und Projektierungen Kapitalzuweisungen (Bezirksgemeinschaft, Zivilschutz ...) Gesamt außerdem: Finanzierungen Brücke Grasstein (bereits im Mehrjahreshaushalt 2017 – 2019 vorgesehen)

34.000 5.000 25.000 49.500 338.230 575.500 *Alle Angaben in Euro

Bauleitplan Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat zudem den überarbeiteten bzw. angepassten Bauleitplan. In diesem wurden u. a. bestehende Wege eingetragen wie der Spazierweg vom Stausee ins Dorf sowie bestehende Elektrokabinen. rb Erker 01/18

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Aktuell

ROSSKOPF-TALABFAHRT

Unter die genommen Rudolf Pichler

Hauptverhandlung im März

Wer schützt unsere Landschaft – die Politik oder die Justiz? Mit unserer Natur- und Kulturlandschaft verbinden wir Lebensraum und Heimat, kurzum das „schöne Land Tirol“, an dem unser Herz hängt und das wir in unseren Liedern besingen, das immer schon Maler und Dichter inspirierte und das alljährlich Millionen von Menschen aus aller Welt anzieht. Unsere Landschaft, die wir über Jahrhunderte geprägt und geformt und in den letzten Jahrzehnten auch arg geschunden und verschandelt haben, stellt ein unschätzbares Kapital dar, das nicht leichtfertig verscherbelt werden darf. Gestaltung und Schutz dieser Landschaft ist Sache jedes Einzelnen, primär jedoch Aufgabe der Politik, also des Landes und der Gemeinden. Die jeweilige Entscheidungsfindung ist nicht immer einfach, da beim Landschaftsschutz die Erhaltung des Landschaftsbildes, die Belange des Natur- und Umweltschutzes und der Denkmalpflege sowie Konzepte eines „sanften Tourismus“ mit knallharten, in der Regel wirtschaftlichen Privat- und Gruppeninteressen in Einklang zu bringen sind. Lobbyismus, Klientelwirtschaft und auch die Sorge der Politiker um ihre Wiederwahl verhindern gar zu oft einen allgemein vertretbaren Interessensausgleich. Zum Glück haben sich da uneigennützige Organisationen, wie der Dachverband für Naturund Umweltschutz, der Heimatpflegeverband und der Alpenverein den Schutz der Landschaft auf die Fahne geschrieben. Sie fungieren gewissermaßen als außer-institutionelles Korrektiv politischer Fehlentscheidungen. Ihre Warnung wird jedoch leider allzu oft in den Wind geschlagen, so dass sie sich in besonders gravierenden Fällen gezwungen sehen, Hilfe bei Gericht zu holen. Das Gericht ersetzt allerdings nicht die Politik, sondern überprüft allein die Rechtmäßigkeit der getroffenen Entscheidung. Der Gang zu Gericht sollte nicht zur Regel werden. Er wirft auf die öffentliche Verwaltung kein gutes Licht. Von dieser sind daher mehr Mut, Klarheit und Ausgewogenheit erwünscht. Die Wirtschaft hingegen sollte bedenken, dass allein Weitsicht, Flexibilität und Maßhalten Wohlstand und Lebensqualität dauerhaft sichern. Im Wipptal wurden jüngsthin drei bekannte Fälle vor Gericht ausgetragen: der Windpark am Brenner, das E-Werk in der Achenrainschlucht in Ridnaun und die Talabfahrt am Roßkopf. Im letzteren Fall wurden vorerst die Arbeiten ausgesetzt, die abschließende Entscheidung steht noch aus. Was das Land bewogen hat, die Talabfahrt trotz negativen Gutachtens des Umweltbeirates zu genehmigen, bleibt ein Rätsel. Vielleicht glaubte die Landesregierung, nach der Krankenhausaffäre gegenüber Sterzing eine Bringschuld zu haben. Ob uns damit gedient ist, sei dahingestellt.

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Nach einem Rekurs des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz musste die Neue Rosskopf GmbH die Bauarbeiten an der Talabfahrt einstellen. Die Hauptverhandlung findet am 7. März statt. Der AVS fordert indes eine öffentliche Diskussion des Projekts. Nachdem der Dachverband für Natur- und Umweltschutz gegen den Bau der Talabfahrt vom Roßkopf Rekurs eingereicht hatte, fand am 12. Dezember vor dem Verwaltungsgericht in Bozen die Aussetzungsverhandlung statt, auf die sich neben der Neuen Rosskopf GmbH auch die Autonome Provinz Bozen und die Gemeinde Sterzing eingelassen haben. Als Argumente für den Rekurs führte der Dachverband u. a. an, dass die Landesregierung im August trotz eines negativen UVP-Gutachtens dem Bau zugestimmt habe, die Grundverfügbarkeit bisher nicht in allen Teilen gegeben sei und auch die Autobahngesellschaft bisher keine Genehmigung zur Unterquerung der Autobahn erteilt habe. Wie Andreas Riedl vom Dachverband dem Erker nun mitteilte, habe die Neue Rosskopf GmbH auf die Umsetzung der Arbeiten bis zur endgültigen Entscheidung verzichtet. Durch diesen Verzicht sei der Termin für die Hauptverhandlung relativ rasch auf den 7. März festgesetzt worden. Dies sei im Sinne beider Parteien, um rasch Klarheit in

der Causa zu erhalten. Erfahrungsgemäß wird das Urteil zwei bis vier Wochen später schriftlich hinterlegt werden. Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, wollte auf Nachfrage des Erker keine Stellungnahme abgeben, „um die Polemiken nicht noch weiter zu verschärfen“, so Messner. Auch der AVS steht den Ausbauplänen kritisch gegenüber und forderte Ende November in einer Aussendung ihre öffentliche Diskussion. Der Erker hat bei Klaus Bliem, dem Leiter des AVS-Referats für Natur und Umwelt, und Erika Schneider, Vorsitzende der AVS-Sektion Sterzing, nachgefragt.

Erker: Herr Bliem, Frau Schneider, Sie sagen selbst, für den Roßkopf sei es fünf vor zwölf. Kommt die Kritik des AVS an den Ausbauplänen nicht etwas spät? Erika Schneider: Das stimmt so nicht. Der AVS hat sich bereits 2001 zusammen mit Heimatpflegeverband, CAI und Umweltgruppe Ratschings gegen die Talabfahrt zu Wort gemeldet (Erker 05/2001) und das Thema seither aktiv verfolgt. Auch die AVS-Sektion Sterzing hat sich schon 2014 in einem Brief an den Bürgermeister Fritz Karl Messner gegen die Ein-


tragung der Skiverbindung Roßkopf-Ladurns und der Anbindung an den Bahnhof von Gossensaß in den Fachplan für Aufstiegsanlagen und Skipisten ausgesprochen. Klaus Bliem: Die Umsetzung der Talabfahrt erschien bereits 2001 aus den von uns vorgebrachten Gründen fraglich: Klimawandel, Schneemangel, Wasserknappheit sowie die Exposition der Piste im unteren Bereich. Die Anbindung an den Bahnhof Gossensaß hat ähnliche Probleme wie die Talabfahrt: Großflächige Rodungen und hoher Wasserbedarf für die flächendeckende Beschneiung wären die Folge. Die zu erwartenden Eingriffe stehen in keinem Verhältnis zu den sehr fragwürdigen wirtschaftlichen Vorteilen. Erika Schneider: Auch sprechen sich alle unsere Ortsstellen gegen die geplante Verbindung nach Ladurns aus. Dem Alpenverein ist das Thema eine Herzensangelegenheit. Wir betrachten einen Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet Vallmingtal als unverantwortlich. Es gibt schließlich auch immaterielle ökologische und soziale Werte wie Natur und Landschaft, die im öffentlichen Interesse liegen. Technisch wäre heute fast alles machbar, aber die Frage ist: Zerstören wir damit nicht unsere Grundlage? Gegenstimmen zum Projekt Talabfahrt sind öffentlich bisher nicht laut geworden, trotzdem stellen Sie eine spürbar große Skepsis in Sterzing fest. Woran machen Sie diese fest? Erika Schneider: Wir haben Gespräche mit Bürgern vor Ort geführt. Ebenso gab es Rückmeldungen von unseren Mitgliedern und Ortsstellenleitern sowie von einigen politischen Entscheidungsträgern, die nicht genannt werden möchten. Auch die Reaktion der Leser auf unsere Aussendung zeigt, dass die Bevölkerung gerade dem Thema Talabfahrt sehr skeptisch begegnet.

Der AVS spricht sich auch gegen die geplante Verbindung Roßkopf-Ladurns aus. Welche Alternativen haben beide Skiund Wandergebiete, um auch in Zukunft überlebensfähig zu sein? Klaus Bliem: Aufgrund der europaweiten Rückläufigkeit des Skitourismus und der abnehmenden Schneesicherheit ist der Verdrängungswettbewerb bei den Skigebieten längst am Laufen. Ausbaubefürworter machen die wirtschaftliche Überlebensfähigkeit von Skigebieten immer von der Größe der Skigebiete und den Pistenkilometern abhängig. Wir glauben hingegen nicht daran, dass eines der angesprochenen Projekte den Trend beeinflussen kann und damit die Wettbewerbsfähigkeit mit mittleren und großen Skigebieten ankurbeln kann. Wir glauben, dass man die Landschaftsqualität gerade für den Sommer erhalten und auf alternative Strategien zur Qualitätssicherung setzen muss, wie das vielfältige Angebot an Winter- und Sommersportmöglichkeiten, die zusätzlichen Infrastrukturen wie Rodelbahn und Skitourenrouten sowie eine interessante und flexible Preisgestaltung. Eine 2016 veröffentlichte Studie der Universität Innsbruck zeigt, dass auch kleine Skigebiete das Potential haben, bei den Gästen zu punkten, wenn sie die Bedürfnisse der Gäste kennen, sich auf entsprechende Zielgruppen spezialisieren und ein hochwertiges Angebot schaffen. Stadtnahe, kleinere Gebiete wie das Kleinskigebiet Roßkopf könnten laut dieser Studie jene Gästetypen als Tagesgäste ansprechen, die eine gute Erreichbarkeit schätzen. Erika Schneider: Auch der Fachplan für Skipisten und Aufstiegsanlagen schlägt bereits in dieselbe Kerbe – gerade was die Kleinstskizone Ladurns betrifft: Das Potential sieht der Skiplan gerade darin, dass sich das Gebiet durch seine hohe Ausstattungsqualität und Qualitätsstandards als ruhige und erholsame Nische zwischen den großen Wintersportdestinationen positioniert. E Erker 01/18

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Die Zukunft des Krankenhauses Sterzing Ethik versus Ökonomie?

Wie stolz die Wipptaler wohl im fernen Jahr 1977 gewesen sein müssen, als das neu errichtete Krankenhaus von Sterzing eröffnet wurde? Trotz Diskussionen darüber, ob das Einzugsgebiet groß genug sei, wurde das Krankenhaus Realität (Erker 07/17) und zu einer gut funktionierenden Struktur ausgebaut. Im Jänner 2011 teilte das Landespresseamt mit, dass die chirurgische Ambulanz in Sterzing nun in neuem Glanz erstrahle. Der damalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner war zur Feierstunde angereist und bekräftigte, dass „in den nächsten Jahren insgesamt 13 Millionen Euro in das Krankenhaus Sterzing investiert und Neuerungen nicht nur bei den Bauten, sondern auch in der Organisation gemacht würden“. Das Krankenhaus Sterzing solle, so Theiner, wie alle sieben öffentlichen Krankenhäuser für die Zukunft fit gemacht werden. Nach der Wahl dann die Kehrtwende: Theiner wurde von Martha Stocker abgelöst und lange auf-

PRIMARSTELLEN DERZEIT BESETZT: Mag. Dr. Franz Ploner MSc, MBa (Ärztlicher Direktor): Anästhesie, Wiederbelebung, Schmerztherapie Dr. Konrad Mussner: Pädiatrie Dr. Robert Pfitscher: Chirurgie INTERIMISTISCH BETREUT BZW. DERZEIT VAKANT Medizin: Dr. Peter Thüringer; interimistisch bis zur Neubesetzung Gynäkologie: in Sterzing vakant, betreut von Dr. Herbert Hanni, Primar in Brixen

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geschobene Reformen, die in den Landesgesundheitsplan (LGP) 2016 – 2020 mündeten, sollten umgesetzt werden. Darin bekennt sich die Landesregierung einerseits zur Aufrechterhaltung aller sieben Krankenhäuser. Andererseits wurde mit der Geburtenabteilung ein Aushängeschild des Standortes Sterzing geschlossen, das weit über die Provinzgrenzen hinaus bekannt war. Zudem kommen mit dem Modell „Ein Krankenhaus – zwei Standorte“ Veränderungen auf die Krankenhäuser zu, die teilweise noch gar nicht absehbar sind. Auf den ersten Blick fallen hier vor allem die Primarstellen ins Auge. Im LGP wurde auch den kleinen Krankenhäusern zugesichert, dass das Primariat für Innere Medizin bestehen bleibt. In Sterzing, wo es nach dem Weggang von Dr. Othmar Bernhart interimistisch von Dr. Peter Thüringer betreut wird, soll es in Bälde nachbesetzt werden. Derzeit laufe die Ausschreibung, so Christine Zelger, Direktorin des Gesundheitsbezirkes Brixen. Was nach der Pensionierung bzw. bei Vertragsende in den anderen Abteilungen passiert, darüber herrscht noch Unklarheit. Gemäß

LGP sollen sich Brixen und Sterzing dann jeweils einen Primar teilen. Es stellt sich allerdings die berechtigte Frage, ob eine solche physische und psychische Doppelbelastung für den jeweiligen Primar auf Dauer zumutbar ist (siehe Interview mit Dr. Franz Ploner, dem ärztlichen Direktor des Krankenhauses Sterzing auf S. 22). Schleichender Abbau Der Schließung der Geburtenstation vorausgegangen war die Zertifizierung der Tumorchirurgie im Jänner 2014. Eine Zertifizierung wird an einen Standort bzw. an eine Struktur vergeben, nicht jedoch an einen Chirurgen. Nachdem am Krankenhaus Sterzing die notwendigen Fallzahlen an onkologischen Eingriffen nicht erreicht werden, wurde auch keine Zertifizierung erteilt. Somit können einstmals am Standort Sterzing durchgeführte Operationen nicht mehr angeboten werden. Die Streichung dieser wichtigen Grundversorgungsdienste wird von der Wipptaler Bevölkerung nicht nur als Herabstufung betrachtet, sondern es kommt zu einem weiteren langfristigen Negativ-Effekt: Welche Fach- oder Nach-

wuchskraft soll sich an einem Krankenhaus bewerben, in dem viele Operationen und Behandlungsmethoden nicht durchgeführt werden und somit das volle Leistungspotential nicht ausgeschöpft werden kann? Und um auf die Primarstellen zurückzukommen: Welcher aufstrebende Arzt soll sich in Sterzing um eine Stelle bewerben, wenn keine Garantie besteht, dass sie in fünf Jahren nicht gestrichen wird? Ökonomisierung? Vor Inkrafttreten des Landesgesundheitsplanes verfügte Südtirol über sieben Krankenhäuser, in denen alle wesentlichen Versorgungsdienstleistungen unabhängig voneinander angeboten wurden. Nun ist ein Koordinierungsprozess im Gange, in dem die medizinischen Leistungen der jeweiligen Krankenhäuser landesweit abgestimmt, in einen vernetzten Verbund integriert und Kompetenzzentren geschaffen werden sollen. Die Einführung der Gesundheitsreform basiert auf recht einfachen und logischen Argumenten: Eine langfristige Finanzierbarkeit der Gesundheitsversorgung könne nur sichergestellt werden, wenn das System


Aktuell

restrukturiert und optimiert wird. Das heißt, es werden auch Dienste abgebaut, um sie an anderer Stelle mit den vorhandenen Ressourcen zu verbessern und zu erweitern. Worauf basiert dieser Plan? Im Wesentlichen folgt er bereits vorausgegangenen Gesundheitsreformen anderer europäischer Länder, die ebenfalls mit Ärztemangel, Überalterung der Gesellschaft und ständig steigenden Anforderungen an das medizinische Personal aufgrund des immer rasanteren Fortschritts in Wissenschaft und Medizin zu kämpfen haben. Studien der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) belegen, dass einige Länder mit den investierten Milliarden der Bevölkerung ein besseres Gesundheitssystem bieten können als andere. Auch in Südtirol wurden Zahlen und Fakten zusammengetragen, die ein ernüchterndes Bild der Situation widergeben. So leiden

laut LGP 29 Prozent aller Südtiroler Patienten an einer chronischen Krankheit, die wiederum rund 77 Prozent der finanziellen Ressourcen der Gesundheitsversorgung in Anspruch nehmen. Prognosen deuten darauf hin, dass im Jahr 2030 in Südtirol mehr als 140.000 Rentner leben werden – was zu einer steigenden Nachfrage an medizinischen Leistungen führen wird. Stolze 1,2 Milliarden Euro gibt das Land Südtirol pro Jahr für das Gesundheitswesen aus – Tendenz steigend. Wie es im Konzeptbericht zur „Gesundheitsversorgung Südtirol 2020“ heißt, „ermöglicht die derzeitige Haushaltslage Südtirols nur wenig Spielraum für eine Anhebung der Mittel für die Gesundheitsdienste, außer es werden Mittel aus anderen Bereichen zur Verfügung gestellt. Klar ist aber auch, dass die Sanität schon aufgrund der demografischen Entwicklung ein

LAND INVESTIERT 16,3 MILLIONEN EURO IN KH STERZING Mitte Dezember hat die Landesregierung den Investitionsplan 2017 – 2021 für Südtirols Krankenhäuser ergänzt und angepasst. Bestehende Einrichtungen werden umgebaut oder erweitert sowie Einrichtungsgegenstände und medizintechnische Geräte angeschafft. Rund 46,35 Millionen Euro werden in den kommenden vier Jahren für Bauvorhaben in den Krankenhäusern Schlanders, Meran, Brixen, Sterzing und Innichen aufgewendet. Für Umbaumaßnahmen am Krankenhaus Sterzing und für die Erweiterung des Sterzinger Sitzes des Landesrettungsdienstes Weißes Kreuz sind rund 16,325 Millionen Euro vorgesehen. Bereits abgeschlossen sind die Umbaumaßnahmen an den Operationssälen, der Notaufnahme und dem Sitz des Weißen Kreuzes. Dafür wurden 2016 rund 5,8 Millionen Euro aufgewendet, im vergangenen Jahr beliefen sich die Ausgaben auf 4,325 Millionen Euro. Für den Ankauf von technischen und medizintechnischen Geräten wurden in den vergangenen beiden Jahren rund 312.000 Euro ausgegeben.

Wachstumsbereich bleibt.“ Dazu Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Rede zum Haushalt 2015: „Also, wer glaubt, dass wir künftig weniger für unsere Gesundheit ausgeben oder ausgeben können, der irrt. Was wir aber tun müssen, ist die Kostensteigerung einzudämmen, damit der Bereich finanzierbar bleibt, damit wir nicht Leistungen einsparen müssen, damit wir nicht auf Kosten der Bürger sparen.“ Das Fazit dieser Aussagen: Eine Erhöhung des Anteils wäre durchaus möglich – durch Umverteilung (Streichung von Beiträgen für andere Ressorts) oder durch Steuererhöhung. Es stellt sich die Frage, ob die Südtiroler und ihre politischen Vertreter das möchten. Exkurs Die Referenzzahl von 500 Geburten, damit eine Geburtenabteilung bestehen kann, ist keine Erfindung des italienischen Staates. Auch in Deutschland wurden seit 1991 bundesweit 477 Kreißsäle – das sind sage und schreibe 40 Prozent! – geschlossen. Der Grund: zu hohe Kosten bei zu wenig Einnahmen. Zum Thema „Verhältnis von Medizin und Ökonomie im deutschen Gesundheitssystem“ wurden im Oktober 2016 von Dr. Jörg Hacker, Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Nationale Akademie der Wissenschaften, einige interessante Thesen herausgegeben. Das Thesenpapier geht davon aus, dass das deutsche Gesundheitssystem vor einem strukturellen Problem stehe:

Großbritannien UK now has one of the worst healthcare systems in the developed world, according to OECD report. www.indipendent.co.uk, 04.11.2015 Österreich Kammer warnt vor „abenteuerlichem“ Ärztemangel. www.diepresse.com, 07.11.2016 Deutschland Der Pflegenotstand ist zum ernsten Gesundheitsrisiko geworden. www.welt.de, 06.10.2017 Italien Mancano medici di base: l’allarme arriva in commissione sanità. www.varesenews.it, 07.06.2017

Auszug aus den Negativschlagzeilen verschiedener europäischer Länder. Südtirol scheint nicht das einzige Land zu sein, das Probleme mit dem Gesundheitssystem hat. Zu viele kleine Krankenhäuser können moderne, hochkomplizierte Interventionen nicht mit der nötigen Ausstattung und Erfahrung durchführen. Als Vorbild wird Dänemark genannt, wo auf 250.000 Einwohner ein Krankenhaus komme. „Die in Deutschland überproportional hohe Zahl von oft schlecht ausgestatteten Krankenhäusern trifft auf rechtliche Rahmenbedingungen, die die Schließung einzelner Häuser erschweren, ja fast unmöglich machen. Nicht zuletzt ist der Eingriff in die vorhandenen Krankenhausstrukturen politisch unattraktiv: Beispielsweise werden mögliche Schließungen aufgrund von Widerständen vor Ort oft nicht durchgeführt.“ at

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„Gesundheit darf nicht ökonomisiert werden!“ Im Gespräch mit Primar Dr. Franz Ploner, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Sterzing

Dr. Franz Ploner ist ärztlicher Direktor des Krankenhauses Sterzing und leitet als Primar die Abteilung Anästhesie, Wiederbelebung und Schmerztherapie. Darüber hinaus betreut er interimistisch die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Brixen. Der Erker traf ihn zu einem Gespräch.

Erker: Herr Dr. Ploner, der Landesgesundheitsplan ist seit gut einem Dreivierteljahr in Kraft. Können Sie bereits ein Urteil darüber abgeben, was er bis jetzt gebracht hat? Dr. Franz Ploner: Noch ist es einfach zu früh, eine Bewertung abzugeben. Dieser Gesetzestext muss erst in eine Betriebsordnung umgeschrieben werden; das braucht seine Zeit. Ob diese Reform eine positive oder negative Entwicklung herbeiführt, das kann man frühestens in zwei, drei Jahren sagen. Eine Zentralisierung ist aber nie gut, da die kurzen Entscheidungswege verloren gehen. Ich wünsche mir bei der Ausgestaltung der Betriebsordnung, dass das Subsidiaritätsprinzip gewahrt bleibt. Sind Sie der Meinung, dass eine Reform notwendig war? Nein, dieser Meinung bin ich nicht. Man hätte am letzten Gesundheitsplan nur ein paar Adaptierungsmaßnahmen durchführen sollen, dann wäre viel Unruhe erspart geblieben. Ich bin mir nicht sicher, ob man sämtliche Konsequenzen, die eine solche Reform mit sich bringen wird, gründlich durchdacht hat. Jede Veränderung im Kleinen und Großen verursacht eine Unruhe, beinahe ein Chaos im gesamten System und man muss sich überlegen, ob das System durch eine Veränderung eine Verbesserung erfährt. Ich kann das nicht beurteilen, das müssen jene Leute wissen, die das geplant haben. Sie werden sich die Szenari-

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en schon durchdacht und überlegt haben. Wir müssen uns immer fragen: Für wen sind wir und das System da? Und dies sind unsere Bürger und Patienten! Können Sie uns sagen, was sich für das Krankenhaus Sterzing bisher verändert hat, etwa in Bezug auf die Primariate? Diesbezüglich hat sich noch nicht viel verändert, weil bis auf ein Primariat – jenes der Gynäkologie – noch keines ausgeschieden ist. Aber welche Auswirkungen der neue Landesgesundheitsplan auf die anderen Abteilungen hat, wie die Pädiatrie, wo das Primariat angeblich nicht mehr nachbesetzt werden soll, oder auf meine Abteilung, die Anästhesie, die nach meiner Ausscheidung angeblich auch nicht mehr nachbesetzt werden soll, kann ich nicht sagen. Was ich aus persönlicher Erfahrung sagen kann, ist, weil ich inzwischen auch die Anästhesie in Brixen mitbetreue, dass diese Doppelbelastung für mich psychisch und physisch auf Dauer nicht machbar ist. Beide Abteilungen leiden darunter. Jede Abteilung braucht vor Ort eine Entscheidungsperson, welche die Ziele für die Abteilung definiert und die Probleme bei der Arbeit, aber auch zwischen den Mitarbeitern auffängt: Sie muss Moderator der Gruppe sein. Das Gesundheitssystem ist zu komplex. Veränderungen durchzusetzen erfordert die Präsenz vor Ort und kann nicht auf Distanzen von 30 km erfolgen. Ich fahre in der Früh nach Brixen, zu Mittag nach Sterzing und am Abend wieder nach Brixen, um halbwegs einen Einblick zu haben. Diese Form der Führung hat leider bereits Unmut bei den Mitarbeitern ausgelöst und wirkt hemmend auf die

Entwicklung der Abteilungen. Eine solche Führungsform ist auf Dauer nicht machbar, andernfalls wird ein Partner leiden. Ich bin ein großer Verfechter eigenständiger Führungspersonen vor Ort; nur dann kann Gutes werden. Deshalb wünsche ich mir, dass meine Abteilung wieder durch einen Primar nachbesetzt wird. Was ist mit dem Primariat der Inneren Medizin? Wird es nach dem Wechsel von Dr. Othmar

Bernhart nach Brixen, der am 1. November erfolgt ist, nachbesetzt? Das Primariat der Inneren Medizin bleibt in Sterzing erhalten. Es wird in Bälde ausgeschrieben und definitiv wieder neu besetzt. Momentan wird es interimistisch von Dr. Peter Thüringer betreut. Es ist gut, dass dieses Primariat, das einen großen medizinischen Bereich umfasst, erhalten bleibt. Hier geht es darum, die große Abteilung der Inneren Medizin wohnortnah der Bevölkerung anzubieten. Der Primar muss die Mannschaft so aufstellen, dass sie die wesentlichen Bereiche der Inneren Medizin vor Ort anbietet; dazu zählt auch die Betreuung der onkologischen Pati-

enten im Netzwerk. Dies ist im LGP auch so festgeschrieben. Gleichwohl möchte ich sagen, dass wir uns nicht nur auf die Primariate konzentrieren sollten … Sondern? Sondern auf die Frage, wie es uns zukünftig gelingen kann, motivierte und engagierte Fachkräfte – Ärzte und Pflegepersonal – für die Krankenhäuser zu gewinnen. Diese werden nämlich nur kommen, wenn sie langfristige Zukunftsund Entwicklungsperspektiven haben. Denn der „Markt“ der Medizin ist groß und die Fachleute können heute überall hingehen. Junge Menschen werden dort hingehen, wo sie etwas aufbauen und entwickeln können – das ist die Realität. Dies gilt für das Unternehmen Gesundheit oder Krankenhaus genauso wie für jedes andere Unternehmen, das langfristig zukunftsfähig bleiben möchte. Das ist nun kein südtirolspezifisches Problem. Wenn man sich in den anderen europäischen Ländern umsieht, sieht man, dass dort genauso ein Ärztemangel herrscht und Abteilungen oder sogar ganze Krankenhäuser geschlossen werden. Rundum ist eine Tendenz zur Ökonomisierung der Medizin – Einsparung durch Zentralisierung der Dienste – feststellbar. Was sagen Sie dazu? Wir müssen weg vom Ökonomisierungsgedanken und uns wieder auf das konzentrieren, wofür wir da sind, d. h. auf den Dienst am Menschen, am Patienten; die Patienten bestens zu behandeln und sie zu führen, das ist unsere primäre Aufgabe. Unser Verhalten und unser Handeln darf nicht in ein Abhängigkeitsverhältnis zur Ökonomisierung und zur Verwaltungstätigkeit münden. In den anderen europäischen Staaten sind Gesundheitskonzerne entstanden,


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die an der Börse notiert sind. Diese wollen für ihre Gesellschafter Gewinne auch auf Kosten der Patienten und der Mitarbeiter. Das ist ein falscher Weg, denn die Gesundheit ist ein Grundrecht, für das der Staat aufzukommen und zu sorgen hat. Eine Aussage der Vertreter der Ökonomisierung ist auch, dass durch eine Zentralisierung nicht nur die Finanzierbarkeit gewährleistet wird, sondern auch die Qualität der medizinischen Betreuung erhalten, wenn nicht sogar erhöht wird. Das ist ein Trugschluss! Je größer ein System wird, umso unübersichtlicher und zunehmend handlungsunfähiger wird es, denn die Abläufe werden unnötig verlängert. Und die Gelder verschwinden. Die Systeme müssen wieder kleinstrukturiert werden. In der Kleinheit kann ich neue Ideen innerhalb kürzester Zeit umsetzen. Große Systeme werden schwerfällig und werden langfristig zunehmend zerbrechen. Das Land Südtirol zeichnet sich gerade durch seine Kleinunternehmen aus – die kleinen Krankenhäuser sind ja auch nichts anderes! Warum gehen die Menschen gerne in ein kleines Krankenhaus? Weil sie dort persönliche Betreuung, persönliche Zuwendung, Empathie und Zuhörer finden und durch die kürzeren, teilweise sehr persönlichen Wege zu einer schnellen Behandlung kommen. 80 Prozent unserer Arbeit ist medizinische Alltagsarbeit, die in jedem Krankenhaus gemacht werden kann. Nur die sehr schweren Fälle, rund 20 Prozent, müssen in Großzentren behandelt werden, wo die nötigen Infrastrukturen vorhanden sein müssen. Die Systemreorganisation wurde u. a. mit der Kostendämpfung und mit der Finanzierbarkeit für die Nachkommen begründet. Ich glaube, dass die Finanzierung zurzeit nicht das große Problem ist. Wir sind eine der reichsten Regionen Europas und geben rund 6,7 Prozent des BIP für das Gesundheitswesen aus. Österreich gibt elf Prozent und Deutschland 13 Prozent aus, die Schweiz sogar 15.

Wir geben bezogen auf das BIP relativ wenig aus. Wir haben kein Finanzierungsproblem, sondern ein Allokationsproblem: Wo muss ich das mir zur Verfügung stehende Geld hinschieben? Und das ist eine gesellschaftspolitische Frage: Wofür will ich mein Geld ausgeben? Das Gesundheitswesen darf nicht rein aus einer ökonomischen Perspektive gesehen werden. Leider scheint dies vorrangig zu sein. Die Dezentralisierung, so wie sie vor der Einführung des LGP bestanden hat, war somit richtig und gut? Ja, dazu stehe ich. Die Zukunft wird uns Recht geben. Was ist mit dem vielzitierten Fachkräftemangel? Warum sollte ein junger Arzt nach Sterzing gehen, wenn er die Möglichkeit hat, an der Charitè zu arbeiten? Das ist eine falsche Vorstellung. An den großen Kaderschmieden wie der Charitè müssen die Mediziner auch Forschung betreiben und das neben der normalen Arbeitszeit, was viele aber nicht wollen. Sondern sie wollen Patienten betreuen und in die Peripherie gehen. Aber in die Peripherie gehen sie nur dann, wenn sie dort eine Zukunftsperspektive für zehn, zwanzig Jahre haben, weil daran auch ihr Familienleben geknüpft ist. Wenn ich nicht weiß, was in drei Jahren mit diesem Haus passiert, kann ich niemandem eine Perspektive anbieten. Zudem sind die Möglichkeiten im Ausland sehr groß; dort kann man beinahe überall eine gute Facharztstelle bekommen und die Jungärzte erhalten zudem einen Ausbildungsvertrag für die gesamte Ausbildungszeit. Das gibt Sicherheit. Die heutige Generation plant ihre Lebensabläufe sehr genau und weiß, was sie will. Deshalb müssen wir sie ernst nehmen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Dann werden wir wieder Jungärzte bekommen. Leider haben wir wertvolle Zeit verloren. Sehen Sie in der Neuroreha eine Zukunftsperspektive für das Krankenhaus Sterzing? Ein Kompetenzzentrum wie die Neurorehabilitation in Sterzing finde ich gut, weil das einen Auf-

schwung und neues Spezialwissen für das Haus bringt. Ich bin dankbar, dass wir sie haben. Hier können die Synergien des Akutkrankenhauses mit der Neurorehabilitation verbunden werden. Im Bereich der Neurorehabilitation spielt Entfernung überhaupt keine Rolle. In der Vergangenheit haben wir die Patienten in Kliniken nach Deutschland oder Österreich überstellt, mit all den Nachteilen für Patienten und Angehörige. Sterzing ist als Akutkrankenhaus geeignet, die Neurorehabilitation aufzunehmen und zu entwickeln. Die Entscheidung von Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder war richtig und ihm gebührt auch unser Dank. Dadurch können wir auch landesweit Aufgaben übernehmen. Wir sind ein öffentliches Krankenhaus, es muss erhalten und entwickelt werden und es darf nicht ständig in Frage gestellt werden. Wir brauchen alle Abteilungen und Dienste, die wir momentan haben, unbedingt und die Neurorehabilitation ist ein Teil davon. Dadurch können die Synergien der einzelnen Abteilungen optimal genutzt werden. Selbstverständlich braucht die Neurorehabilitationsabteilung ihre Entwicklungszeit. Ich schätze alle, die dort mit viel Engagement und Hingabe den Aufbau der Abteilung fördern; sie leisten Großartiges. Ich bin davon überzeugt, dass diese Abteilung zu einer Vorzeigeabteilung für Südtirol und die anderen Regionen wird. Die Zertifizierung der Tumorchirurgie war ein einschneidender Schnitt für das Krankenhaus Sterzing. Seither dürfen bestimmte Operationen hier nicht mehr durchgeführt werden, weil sie an einen Standort bzw. an eine Struktur vergeben werden und nicht Personen gebunden sind. Wer sich dennoch von Dr. Robert Pfitscher operieren lassen möchte, muss den Eingriff in Brixen vornehmen lassen. Muss man die Zertifizierungsmethode in Frage stellen? Wenn man schon eine Zertifizierung anstrebt, dann muss man aber auch alle Wettbewerber teilnehmen lassen. Man muss alle

Kollegen in den Auditierungsprozess einbinden. Das bedeutet, dass auch ein Primar Dr. Pfitscher am Zertifizierungsprozess teilnehmen darf und muss. Er wird dann aufgrund seiner erbrachten Leistungen und Fälle ergebnisorientiert von unabhängigen Auditoren bewertet. Dadurch entsteht Transparenz und Vertrauen. Dies fördert Motivation und Wissensweitergabe an die Jungärzte. Beim Zertifizierungsvorgang muss das Ergebnis bewertet werden und nicht der Prozess. Entscheidend für einen Behandlungsprozess ist das Arzt-Patienten-Vertrauensverhältnis mit der entsprechenden Fürsorge und Empathie und nicht die Zertifizierungsplakette. Grundsätzlich müssen Zertifizierungen kritisch hinterfragt werden – nicht einmal die Uniklinik in Innsbruck ist zertifiziert –, weil sie zwischenzeitlich zu einem Marketinggeschäft geworden sind mit einem großen Lobbyanteil. Es gibt bis auf wenige Bereiche keine festen wissenschaftlichen Studien, die beweisen, dass durch die Zertifizierung die klinischen Ergebnisse besser seien. Alle Daten beruhen auf Expertenmeinungen mit geringer Stärke. Das trifft nicht nur auf die Onkologie zu, sondern auf viele Bereiche der Medizin. Nur weil etwas zertifiziert ist, ist es nicht gleichzeitig besser. Die Zertifizierung beschreibt nur, dass der Prozess evaluiert wurde, sie sagt nichts über das Ergebnis aus. Den Leuten wird damit etwas Falsches vorgespielt. Wie sehen Sie die Zukunft des Krankenhauses Sterzing? Wenn die Wipptaler, die Politiker und überhaupt alle Leute hinter dem Krankenhaus stehen und dafür eintreten, sehe ich die Zukunft sehr positiv. Es ist ein tolles Haus mit vielen motivierten Mitarbeitern, die für das Haus einstehen und es für die Bevölkerung des Wipptales und des Landes weiterentwickeln wollen. Lasst die Menschen arbeiten, die Patienten werden es euch danken! at Erker 01/18

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„Nicht zufrieden“ Umfrage zur Patientenzufriedenheit

„Ich bin nicht zufrieden. Ich selbst habe keine guten Erfahrungen und man erfährt immer wieder von falschen Einschätzungen. Die Wartezeiten für einen Termin sind wahnsinnig lang (wenn man aber privat versichert hingeht, würde man sofort einen Termin bekommen). Ich finde, jeder sollte gleich behandelt werden, egal wie viel Geld man besitzt. Genau kann ich es nicht beurteilen, ob eine Verschlechterung stattgefunden hat, jedoch gibt es Gerüchte, die besagen, dass es in Brixen nun zum Chaos kommt. Ich selbst war noch nicht in Brixen und kann es deshalb nicht genau beurteilen. Mein Großonkel hatte einen leichten Schlaganfall und wurde sofort ins Krankenhaus Brixen gebracht. Seine Frau merkte, dass etwas nicht stimmt – die typischen Schlaganfall-Merkmale. In Brixen wurden sie wieder nach Hause geschickt, da anscheinend alles in Ordnung war. Noch im Brixner Krankenhaus hatte mein Großonkel den zweiten, sehr schweren Schlaganfall. Er wurde zum Pflegefall. Hätten es die Ärzte gleich gemerkt, wäre

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es vielleicht nicht so ausgegangen.“ Anonym „Die Gesundheitsversorgung in Südtirol hat sich die letzten Jahre sehr verschlechtert, die Wartezeiten sind viel zu lang, was sicher eine Auswirkung des Personalmangels (Ärzte und Pfleger) ist, aber auch herbeigeführt durch eine schlechte Organisation und mangels Ideen seitens der Führungskräfte: • Bieten sicherer Arbeitsplätze mit längerer Vertragsdauer • eine Auslagerung von chronisch Kranken in eigene Versorgungseinheiten • Zusammenlegung der Hausarztpraxis, mit Ankauf von Diagnosegeräten (Blutbild, Ultraschall, Röntgen, CT usw.) zur Entlastung der Krankenhäuser • Visiten auf eine gewisse Zeit beschränken (15 bis 30 min.) • Pünktliche Ärzte in den Ambulatorien ... Ich glaube, es ist eine Verschlechterung im Krankenhaus Sterzing spürbar. Gute Ärzte und Pfleger haben das Krankenhaus verlassen, weil sie keine Zukunft sehen. Neues Personal ist schwer zu finden. Und das vorhandene Personal ist unterbesetzt und überarbeitet. Persönliche Erfahrung: Lange Wartezeit auf den Termin, obwohl ich der erste Patient am Nachmittag war (über eine Stunde Wartezeit auf den Arzt). Fünf Minuten Visite, dann aber ein Telefonat des Arztes mit einem Kollegen, das 20 Minuten dauerte, über einen anderen Patienten. Begründung: der Arzt der anderen Sanitätseinheit hat keinen Einblick in die Patientenakten.“ Anonym

Exzellenzzentrum für Neuro-Reha

© LPA/Barbara Franzelin

Über Internet und Facebook hat der Erker eine Umfrage zur Zufriedenheit mit der Gesundheitsversorgung gestartet. Wir wollten u. a. wissen, ob die Wipptaler eine Verbesserung oder Verschlechterung wahrnehmen und welche persönlichen Erfahrungen sie gemacht haben. Trotz einer hohen Reichweite und vieler Likes auf Facebook haben uns nur zwei Einsendungen erreicht, die auf persönlichen Wunsch hin anonym veröffentlicht werden.

Um Fachkräfte für Neuro-Rehabilitation ausbilden zu können, soll in Südtirol ein Masterstudiengang eingerichtet werden. Träger der Ausbildung sollen die Universitäten Innsbruck und Verona sein, als Standort ist die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ im Gespräch. Vorgeschlagen wurde dies von Dr. Leopold Saltuari, dem wissenschaftlichen Lei-

ter der Neuro-Reha Sterzing und Präsidenten der europäischen Gesellschaft für Neuro-Rehabilitation. Bei einem kürzlich stattgefundenen Treffen zwischen Landesrätin Martha Stocker, Nicola Smania von der Universität Verona und Dr. Saltuari bekundete die Gesundheitslandesrätin den Willen, Südtirol zu einem Exzellenzzentrum für Neuro-Reha machen zu wollen.

Verhaltenes Lob Einige Maßnahmen aus der Gesundheitsreform greifen bereits. Davon ist die Brixner Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof überzeugt, die kürzlich Stellung zum Landeshaushalt bezog. „Leider ist es uns nicht gelungen, die Mitarbeiter sowie Bürger in diesem Reformprozess mitzunehmen. Die Vorbehalte waren einfach zu groß, es fehlte bei vielen Betroffenen von Anfang an an Weitsicht, Mut und Vertrauen“, bedauerte Amhof. Doch mittlerweile lobe man – viele noch hinter vorgehaltener Hand – den eingeschlagenen Weg.

Im Rahmen der Haushaltsdebatte im Südtiroler Landtag sprach Amhof u. a. die Zusammenlegung der Geburtenstationen an. Diese sei bei weitem nicht so dramatisch verlaufen, wie von vielen befürchtet worden war. „Auf das Krankenhaus Brixen hat sich diese Reformmaßnahme jedenfalls positiv ausgewirkt. Nun arbeiten jeweils zwei Hebammen pro Turnus – bei im Schnitt täglich drei Geburten“, so Amhof. Hier seien Kompetenzen gebündelt und Belastungen effizienter aufgeteilt worden. Von den anderen Krankenhäusern höre man ähnliches.


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Aktuell

Flüchtlinge entlang der Brenner-Route Der vor kurzem veröffentlichte Bericht „Lungo la rotta del Brennero“ gibt Einblick in die aktuelle Situation der Migranten in Südtirol. Er entstand in Zusammenarbeit von Antenne Migranti und ASGI, einer Vereinigung für Juristische Studien zur Immigration. Zum einen analysiert er die aktuelle Situation der Migranten, die nach Bozen kommen, um Antrag auf Internationalen Schutz zu stellen oder um die Brennergrenze zu überqueren, zum anderen die Auswirkungen der Grenzschließung auf die Region. Den Erhebungen zufolge erreichten bis Juli 2017 täglich durchschnittlich zwischen zehn und 20 Migranten den Brenner. Die Polizeikräfte führen bei Menschen mit nicht europäischen Gesichtszügen Waggon für Waggon systematische Kontrollen durch. Personen, die im Besitz einer wie auch immer gearteten Aufenthaltsgenehmigung, aber ohne gültiges Ausreisedokument sind, werden zum Aussteigen sowie zum Besteigen eines Zuges Richtung Süden aufgefordert; wer ohne jegliches Do-

Bis Juli 2017 erreichten täglich zwischen zehn und 20 Migranten den Brenner.

kument bzw. ohne Aufenthaltsgenehmigung ist, wird aufgegriffen und ins Polizeikommissariat begleitet, um identifiziert und erkennungsdienstlich erfasst zu werden. Dem folgt die Aufforderung, bei der Quästur in Bozen zwecks Regelung ihres persönlichen Rechtsstatus vorstellig zu werden. Seit Ende Februar werden die Kontrollen auch auf den Regionalzügen durchgeführt, die von Österreich zum Brenner fahren, wobei nach Schnellverfahren die unverzügliche Rücküberweisung nach Österreich erfolgt. Ein Teil der am Brenner angehalte-

nen Migranten kommt nach Bozen, wo sie festsitzen. Die juristischen Profile der Migranten, die an der Grenze angehalten werden und in Bozen stranden, sind sehr unterschiedlich: Es handelt sich um Personen, die Antrag auf Internationalen Schutz gestellt haben, Personen mit Aufenthaltsgenehmigung, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, besonders schutzbedürftige Personen. Als besonders problematisch erweist sich der Zugang zur Aufnahme sowie die Lage der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Sie treffen auf Probleme sowohl bei

„Antenne Migranti“ Antenne Migranti ist ein Projekt, das mit Unterstützung der Alexander Langer Stiftung und der Open Society Foundation die Beobachtung und Dokumentation der Situation der Migranten auf den Bahnhöfen und in den Städten entlang der Strecke Verona–Brenner zum Ziel hat. Die Zusammenarbeit mit ASGI umfasst die Bereiche Rechtsberatungen, Übernahmen von Rechtsvertretungen sowie gemeinsame Fortbildungen. Die Tätigkeit von Mitgliedern der Vereinigung ASGI an anderen italienischen Grenzen erlaubt zudem den Vergleich der jeweiligen Praktiken von Polizeikräften und Institutionen an den unterschiedlichen Grenzorten sowie der jeweiligen Situation vor Ort. Der erste Teil des Berichts ist das Ergebnis direkter Beobachtung, die von den Freiwilligen des Projekts Antenne Migranti von Jänner bis Juni am Bahnhof Brenner und an für die Migranten wesentlichen Orten in Bozen durchgeführt wurde. Auf Basis des Monitorings konnten einige Problematiken ermittelt werden, die sich auf Praktiken verschiedener Institutionen beziehen, auf den Zugang zur Aufnahme sowie auf die Aufnahmebedingungen selbst; Problematiken, die zwar bereits seit geraumer Zeit beobachtet werden können, mittlerweile aber zu strukturellen Problemen geworden sind. Der Bericht geht auch auf die Kontrollen ein, die am Bahnhof Brenner durchgeführt werden, sowie auf Aktionen der österreichischen Polizei, sprich Rückübernahmen, Zurückweisungen, Strafen und in einigen Fällen Beschlagnahmungen von persönlichen Gegenständen.

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den für ihre Übernahme zuständigen Institutionen – unklare Praktiken bei der Identifikation, mündliche Aufforderungen, sich an die italienischen Aufnahmeorte zurückzubegeben, denen keinerlei weitere praktische Hilfestellungen folgen – als auch bei der Unterbringung an einem sicheren Ort. Ein Teil der Minderjährigen wird in Einrichtungen für Erwachsene untergebracht; dort sind sie zwar getrennt untergebracht, es stehen jedoch keinerlei spezifische Dienstleistungen und Hilfestellungen für sie zur Verfügung. Ein Großteil der Jugendlichen findet allerdings aufgrund des Platzmangels in den Einrichtungen keine Unterkunft und muss daher auf der Straße bleiben. Viele Minderjährige bleiben für die Institutionen zudem unsichtbar, da sie sich zwar auf dem Territorium befinden, sich aber wegen der erkennungsdienstlichen Erfassung nicht auf die Quästur begeben. In derselben Lage befinden sich Personen, die Antrag auf Internationalen Schutz gestellt haben und autonom nach Südtirol gekommen sind: Auch sie sind von der Aufnahme und von den an die Aufnahme gebundenen Diensten ausgeschlossen. Oft kommen sie, die oft als „fuori quota“, also als „außerhalb der zugewiesenen Quote“ bezeichnet werden, aus Nordeuropa ins Land. Somit halten sich in der Provinz zusätzlich zu den 1.650 Personen, die Antrag auf Internationalen Schutz gestellt, Südtirol gemäß dem System der „ministeriellen Quoten“ zugewiesen und in den so genannten „Centri di accoglienza straniera“ aufgenommen wurden – diese Anzahl entspricht zwei Prozent der staatlich aufgenommenen Migranten – auch Asylbewerber auf, die autonom über die Balkanroute oder von anderen Ländern Nordeuropas hierhergekommen sind. Ungefähr 160 davon sind erwachsene Männer, die keinen Zugang zu irgendeiner Form von Aufnahme haben und zur Überprüfung ihrer jeweiligen Situation in eine „Warte-


Aktuell

BRENNER

liste“ aufgenommen wurden. Etwa 90 Personen gehören Familien an, die um Asyl angesucht und vorübergehend Aufnahme in Gasthöfen oder Hotels gefunden haben. Der Bericht geht in Kürze auch auf die Situation in den vier Aufnahmeeinrichtungen in Bozen ein, wo rund 700 Personen untergebracht sind. Im Gegensatz zu den Leitlinien der Provinz, welche die Errichtung von kleinen bis mittleren Unterkünften unterstützt, ist die Lage in Bozen durch die Präsenz von Einrichtungen mit vielen Bewohnern gekennzeichnet. Der zweite Teil des Berichts, der von der Vereinigung ASGI verfasst wurde, stellt eine juristische Analyse der Gesetzesübertretungen dar, die während des Monitorings festgestellt wurden, u. a. beim Zugang zur Aufnahme, vor allem für Personen mit besonderen Bedürfnissen, bei den Aufnahmebedingungen, die nicht geltendem Recht entsprechen, oder bei der Aufnahme und dem Schutz von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und Rückübernahmen an der Grenze und systematischen Kontrollen in den Zügen. Der Rückgang der Ankünfte in Süditalien in den vergangenen Monaten wirkt sich auf die Anzahl der Personen aus, die um Asyl ansuchen und vom Ministerium quotengemäß zugewiesen werden. So wurden seit August Südtirol keine weiteren

Personen zugewiesen. Zum anderen aber hat der Rückgang der Ankünfte in Süditalien bisher keine großen Auswirkungen auf die Bewegungen jener Personen, die erfolglos versuchen, die Brennergrenze zu überqueren, und anschließend in Bozen festsitzen. Die Migranten, die auf ihrem Weg zum Brenner durch die Landeshauptstadt kommen, sind nicht mehr nur Personen, die eben erst in Italien angekommen sind und in anderen europäischen Ländern den Asylantrag stellen wollen, weil sie dort etwa über ein Solidaritätsnetz verfügen, das sie beim Prozess der Integration unterstützt. Vor allem kommen nach Südtirol weiterhin konstant unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die erst seit kurzem in Italien sind, sowie Asylbewerber, die sich bereits seit langem in Italien aufhalten. Dabei handelt es sich sowohl um Asylbewerber, die sich von anderen Aufnahmeeinrichtungen aufgemacht haben und deren Asylverfahren noch im Gang ist, als auch um Personen, denen bereits eine Form von Internationalem Schutz anerkannt wurde und die versuchen, ein anderes europäisches Land zu erreichen – aufgrund der Lebensbedingungen in Italien und des fehlenden Integrationsprozesses, beides Folgen eines nicht funktionierenden italienischen Aufnahmesystems, das auf Vorläufigkeit und nicht auf Inklusion ausgerichtet ist.

Verschärfte Grenzkontrollen Die Grenzkontrollen am Brenner sollen weiter verschärft werden. Wie die österreichische Presseagentur APA meldete, haben sich Italien, Österreich und Deutschland Mitte November auf trilaterale Güterzugkontrollen auf der italienischen Seite des Brenners verständigt. Bisher war dies Österreich erst auf österreichischem Staatsgebiet möglich. Entsprechende Kontrollen sind bereits seit Anfang November im Gange. Durch das gemeinsame und abgestimmte Vorgehen sollen Migranten nun schon auf italienischer Seite aufgegriffen werden können, um eine illegale Einreise nach Österreich und Deutschland zu verhindern. Österreichs ehemaliger Innenminister Wolfgang Sobotka sah darin eine wichtige Maßnahme zur weiteren Bekämpfung der illegalen Migration. Bereits Mitte Oktober hatten Sobotka und der Nordtiroler Landeshauptmann Günther Platter in Gries am Brenner die Kontrollstelle Seehof im Bereich Brennersee in Betrieb genommen.

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Aktuell

Das Internet, eine „Droge“ der heutigen Zeit Direkte Gespräche zwischen Menschen werden seltener, wird doch vielfach nur noch über das Handy kommuniziert, mit kurzen Nachrichten auf „Whats app“ oder ähnlichen Apps, die es ermöglichen, schnell und kostenlos Nachrichten zu versenden. Zahllose Menschen sind regelrecht süchtig nach dem Internet und können sich ein Leben ohne das unglaublich große Netzwerk gar nicht mehr vorstellen. Vom schnellen Einkauf bis zum Videochat oder Routenplaner ist im Internet alles vertreten und kann mittlerweile einfach und schnell von zu Hause aus erledigt werden. Die großen Gefahren, die das unübersichtliche Netz in sich birgt, sind vielen nicht bewusst. Einmal gepostet, ist ein Bild im Netz und verbreitet sich dort blitzschnell. Durch das Internet kann man viele Menschen ausfindig machen. Gleichzeitig nimmt Stalking rasant zu. Zu den am häufigsten genutzten sozialen Netzwerken zählen Facebook und Instagram. Beide ermöglichen es Jugendlichen, Fotos oder Videos zu posten, mit Freunden zu chatten und vieles mehr. Natürlich bietet das weltweite Netzwerk auch große Chancen. Man kann etwa Stellenangebote online durchstöbern, mit Videos

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auf Youtube Geld verdienen oder auf Einkaufswebseiten wie ebay oder Amazon shoppen. Nicht nur Jugendliche sind abhängig von der „Scheinwelt“ des Internets, auch viele Erwachsene greifen immer häufiger zum Smartphone und verbringen viel Zeit im Netz. Um einen Einblick in den Umgang der Jugendlichen mit Handy und Internet zu bekommen, hat sich der Erker im Wipptal umgehört. Die befragten Personen wollten anonym bleiben. Wie oft benutzt du dein Handy bzw. das Internet? Welche Portale besuchst du dabei am häufigsten? Ich kann gar nicht genau sagen, wie oft ich mein Handy am Tag benutze, ich checke es immer, wenn ich Zeit habe, oftmals auch mehrmals pro Stunde. Ich schaue, wer mir geschrieben hat, überprüfe meinen Facebook-Account, um zu sehen, ob meine Freunde neue Fotos oder Videos gepostet haben. Danach schaue ich meistens noch kurz meine Instagram-Seite an, auch hier schaue ich, ob meine Freunde etwas gepostet haben. Könntest du dir ein Leben ohne

Internet vorstellen? Nutzt du das Internet auch für die Schule? Nein, das kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ich bin mit dem Internet aufgewachsen und suche alle Informationen, die ich benötige, im Netz. Ich benutze keine Bücher, um mir Informationen zu beschaffen. Im Internet geht es schneller und einfacher, ich suche mir die meisten Infos auf Wikipedia. Was sind deiner Meinung nach die Portale, die von Jugendlichen am häufigsten verwendet werden? Ich schreibe mit meinen Freunden immer auf Whats App, das ist kostenlos. Ich benutze auch Facebook, Instagram und Snapchat. Weißt du über die Gefahren des Internets Bescheid? Ja, ich weiß, dass es gefährlich ist, Sachen im Internet zu posten. Fremden Menschen sollte man nicht antworten. Die Sicherheitseinstellungen bei meinen Accounts habe ich gut überprüft, aber ich weiß auch, dass das nicht alle meine Freunde machen. Weißt du, wieviel GB Internet du pro Monat verbrauchst? Ich habe letztes Jahr meinen Vertrag aufgestockt, denn die 2

GB, die ich zuvor hatte, reichten auch mit dem Wi-Fi-Netz zuhause bei weitem nicht mehr aus. Ich habe mittlerweile einen Vertrag mit 8 GB. Glaubst du, dass du bereits handy- bzw. internetsüchtig bist? Ich glaube schon, dass ich von meinem Handy abhängig bin. Ich werde nervös, wenn ich die Nachrichten nicht minutenweise checken kann. Außerdem würde ich von der Gesellschaft nichts mehr mitbekommen, da man viele Dinge nur noch über das Internet und über Portale wie Facebook und Instagram mitbekommt. Mit meinen Freunden hätte ich auch keinen Kontakt mehr, da wir nur noch über das Handy kommunizieren und uns auch über das Handy verabreden. Glaubst du, dass Jugendliche ohne Handy zum Außenseiter werden? Ja, davon bin ich überzeugt. Es ist schwierig, ohne Handy mit den anderen mitzuhalten, man wird ausgelacht. Auch bei Whats-App-Gruppen in der Schule könnte man nicht dabei sein und deshalb mit den anderen auch nicht mitreden. rf


Magdalena Gschnitzer erhält Euregio Umweltpreis 2017

Die Preisträger des 9. Euregio Umweltpreises stehen fest. Unter den Südtiroler Teilnehmern wurden Magdalena Gschnitzer aus Gasteig und das Versuchszentrum Laimburg prämiert. Im Wasserstoffzentrum H2 in Bozen fand kürzlich die Verleihung des Euregio Umweltpreises 2017 statt. Ziel dieses Wettbewerbes ist es, Unternehmen und Privaten in Südtirol, Tirol und dem Trentino die Möglichkeit zu bieten, ihre Umweltideen der Öffentlichkeit vorzustellen. Insgesamt wurden 2017 93 Projekte eingereicht – 35 in Südtirol, 14 in Tirol und 44 im Trentino; davon 52 in der Kategorie „Projekte und Ideen“ und 41 in der Kategorie „Maßnahmen und Aktivitäten“. In der Kategorie „Projekte und Ideen“ wurde dieses Jahr kein erster Preis vergeben, dafür zwei 2. Plätze: Diese sicherten sich das Versuchszentrum Laimburg und Bio Energia Trentino Srl. Auf Rang 3 kam die Energie Tirol, die im Juni 2017 in Zirl die 1. Tiroler Kinder-Klimakon-

ferenz mit 350 Grundschulkindern aus ganz Tirol organisiert hat. In der Kategorie „Maßnahmen und Aktivitäten“ wurde der 1. Platz an die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH verliehen. Der 2. Platz ging ex aequo an die Wipptaler Umweltaktivistin Magdalena Gschnitzer und an die Federazione Trentina della Cooperazione. Magdalena Gschnitzer kämpft seit Jahren unter dem Motto „Tu mehr fürs Meer“ für den Schutz der Meere und setzt sich dafür ein, dass jeder einzelne Verantwortung für den Planeten Erde übernimmt. Federazione Trentina della Cooperazione wurde für das Projekt Etika prämiert, eine ökosoziale Einkaufsgruppe für Strom aus zertifizierten erneuerbaren Quellen. Den 3. Rang erreichte das Projekt „Heimische Pflanzen in Tirols Gärten“ des Verbandes der Tiroler Obst- und Gartenbauvereine „Grünes Tirol“, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Vielfalt der heimischen Pflanzen wieder bekannt zu machen und diese zu verbreiten. Erker 01/18

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Politik

FRANZENSFESTE

Freiheitliche führen Gespräche mit AfD und FPÖ

WIPPTAL

212.000 Sommergäste im Wipptal Der Tourismus boomt. In nur zwölf Jahren haben sich die Sommergäste im Wipptal beinahe verdoppelt, die Ankünfte haben im selben Zeitraum um mehr als 200.000 zugenommen.

Wie die Freiheitlichen kürzlich in einer Aussendung bekannt gaben, besichtigten Parteivertreter der Tiroler Freiheitlichen gemeinsam mit ihren Südtiroler Kollegen Hannes Zingerle, Tamara Oberhofer und Lois Taibon sowie einer AfD-Delegation aus Bayern den Brennerbasistunnel. Bei dieser Gelegenheit habe man grenzüberschreitende Verkehrsgespräche geführt. Die Transitdebatte scheint grenzüberschreitend zu einem heiß diskutierten (Wahlkampf-) Thema zu werden. Nicht nur eine Delegation der Tiroler FPÖ machte sich Ende November auf den Weg nach Franzensfeste, sondern auch Mitglieder der umstrittenen deutschen Partei AfD. „Nachdem die Verkehrsproblematik eine grenzübergreifende Herausforderung ist, sind wir froh, dass wir mit der AfD auch im Norden einen durchaus verständnisvollen Partner haben, mit dem wir uns in dieser Frage persönlich austauschen können und nicht wie die ÖVP und die CSU nur Nettigkeiten über die Medien austauschen“, so die Freiheitlichen. Während in Südtirol vor allem der lvh und die Handelskammer die auf österreichischer Seite durchgeführte Blockabfertigung kritisieren, scheinen sich hier FPÖ, AfD und Südtiroler Freiheitliche einig zu sein: Aufgrund der Verkehrssicherheit stelle die Blockabfertigung eine absolute Notwendigkeit dar. Dem BBT wird eine außerordentlich große Bedeutung in der Reduzierung des Transitverkehrs beigemessen. Nord- und Südtiroler Freiheitliche betonten aber, dass ohne entsprechende Zulaufstrecken und einer entsprechenden Attraktivität der RoLa inklusive der dazugehörigen Verladeterminals eine Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene nicht funktionieren könne. Hier seien die verantwortlichen Politiker aller drei Länder, aber auch die EU dringend zum Handeln gefordert.

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Von Mai bis Oktober 2016 wurden im Wipptal insgesamt 212.005 Ankünfte und 719.800 Nächtigungen registriert. Vergleicht man die Gästezahlen mit jenen vor 12 Jahren, haben die Nächtigungen um mehr als 200.000 zugenommen, die Ankünfte um rund 100.000. Den weitaus größten Anteil der Gäste machen nach wie vor die deutschen und italienischen Urlauber aus. Bei einer nur leicht ansteigenden Zahl der Nächtigungen im vergangenen Sommerhalbjahr (Mai bis Oktober) haben die Ankünfte im Wipptal gegenüber 2016 um 3,1 Prozent zugenommen. Dies deutet auf eine seit Jahren schon rückläufige Aufenthaltsdauer der Gäste hin. Während diese im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Ratschings bei 4,7 Tagen lag, belief sie sich im Tourismusverein Gossensaß auf 3,9 und in jenem von Sterzing auf 2,4 Tage. Im Tourismusverein Gossensaß war im Ver-

gleich zum Sommerhalbjahr 2016 ein Rückgang der Nächtigungen von über 15 Prozent zu verzeichnen, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass das Hotel „Feuerstein“ in Pflersch wegen des Neubaus geschlossen war. Leicht rückläufig (-0,7 %) waren die Nächtigungen auch im Tourismusverein Ratschings, während sie im Tourismusverein Sterzing, dem auch die Betriebe der Gemeinden Freienfeld und Pfitsch angehören, um 7,9 Prozent angestiegen sind. Den Gästen standen im vergangenen Sommer im Wipptal 272 Beherbergungsbetriebe mit 9.348 Betten zur Verfügung. Am besten ausgelastet waren diese mit 48 Prozent im Einzugsgebiet des Tourismusvereins Ratschings, gefolgt von jenen des Tourismusvereins Sterzing (42,5 %) und dem Tourismusverein Gossensaß (27 %).

ENTWICKLUNG IN SÜDTIROL In Südtirol betrug die Zahl der Gästeankünfte laut ASTAT im vergangenen Sommerhalbjahr knapp 4,5 Millionen. Sie stiegen damit gegenüber 2016 um 4,5 Prozent an. Die Zahl der Nächtigungen erhöhte sich gegenüber dem Sommer 2016 um 3,5 Prozent und erreicht nun 20,4 Millionen. Zurückzuführen ist dieser Anstieg in erster Linie auf die Urlauber aus Deutschland und Italien mit einem Plus von 2,9 bzw. 5,4 Prozent. Im Südtiroler Tourismus stellen die Gäste aus Deutschland mit 52,8 Prozent den größten Anteil.

Sommergäste 2017 (Mai bis Oktober) Ankünfte TV Gossensaß TV Ratschings

Nächtigungen

Aufenthaltsdauer

Betriebe

Betten Auslastung

23.359

90.098

3,9

43

1.811

27,0 %

74.370

352.144

4,7

110

3.984

48,0 %

TV Sterzing

114.276

277.558

2,4

119

3.553

42,5 %

Wipptal

212.005

719.800

272

9.348


DAS WIPPTAL IM JAHRES RÜCKBLICK 2017 in 60 Sekunden Was bleibt von 2017? Herrje, der Mensch vergisst so schnell. US-Präsident Donald Trumps erstes Jahr im Weißen Haus. Raketentests in Nordkorea. Katalonien erklärt sich unabhängig. 226 gewaltsam ausgetragene Konflikte weltweit: Afrika, Naher Osten, Ostukraine. Terror, IS, Erdbeben, Verwüstungen, Überschwemmungen. Millionen Flüchtlinge. Europa baut Mauern. Italien in Dauerkrise. Turbulenzen, wenngleich in einem anderen Ausmaß, erlebte auch das Wipptal. Die Zukunft ums Krankenhaus Sterzing wackelt

weiter, Fachärzte tauchen auf und verschwinden. Die erboste Wipptaler SVP rauft sich nun doch mit der Parteileitung zusammen. Freiheitliche wie Süd-Tiroler Freiheit wittern Wählerpotential, gründen Bezirksgruppen. Wipptals Bevölkerung wächst, der Verkehr auf der Autobahn und der Brennerbasistunnel auch. Sterzing hat mal Parkplatznöte, dann wieder ein Müllproblem, die Roßkopf-Talabfahrt ist auf Eis gelegt. Festung Franzensfeste wird 10. Landesmuseum, Gemeinde Brenner wartet noch immer auf

die Umfahrung, „Ötzi“ dreht in Pfitsch einen Kinofilm, der Doping-Krimi um Alex Schwazer geht weiter. Es war nicht alles schlecht im Jahr 2017. Jede Sekunde geschieht Gutes, von dem die Medien nichts mitbekommen. Menschen helfen sich gegenseitig, retten Leben, stehen einander bei, zeigen Nächstenliebe, auch dort, wo man es nicht für möglich gehalten hätte, schließen Frieden, entwickeln Ideen für eine bessere Welt. Freuen wir uns auf eine Fortsetzung, egal was kommt, im Jahr 2018.

Jubiläen 175 Jahre Musikkapelle Mauls

40 Jahre Fußballgeschichte in Ridnaun

Filmclub Sterzing Tun Na Kata

150 Jahre Brennereisenbahn

35 Jahre MC Falken Bäuerinnen-Ortsgruppe Ridnaun

10 Jahre Männerchor Wippmenvox Wipptaler Radtag Schützenkompanie Pflersch Steyler Missionsschwestern in Sterzing und Telfes

70 Jahre AVS Sterzing 60 Jahre E-Werk Toffring Priesterjubiläum Alfons Habicher 45 Jahre Wipp- und Eisacktaler Mineralienklub

25 Jahre Seniorenvereinigung Freienfeld Sektion Stocksport im ASV Mareit 20 Jahre Frauenchor Ratschings Reitsporttage in Wiesen Kirchenchor St. Jakob

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Jänner

20.196

Wipptaler 20.196 Personen leben zu Jahresbeginn im Wipptal. Das sind 119 mehr als im Jahr zuvor. Rückläufig ist die Bevölkerung in der Gemeinde Freienfeld, am meisten Zuwachs gibt es in Ratschings. 1.688 ausländische Bürger wohnen im Bezirk. Älteste Wipptalerin ist mit 102 Jahren Anna Schwitzer aus Freienfeld.

Wipptaler Haushalte

Krankenhaus-Reform

Rund 40 Millionen Euro haben die sechs Wipptaler Gemeinden dieses Jahr zu verwalten, die Bezirksgemeinschaft verabschiedet einen Haushaltsvoranschlag in Höhe von 24,6 Millionen Euro. Einige der geplanten Investitionen: Reorganisation von Sozialdiensten und Altenheim, Umbau und Erweiterung der Feuerwehrhalle in Sterzing, neuer Kindergarten für Gossensaß, Ausbau des Glasfasernetzes in Pfitsch, Verbesserung des Wegenetzes in Ratschings. Mit Umweltausgleichsmaßnahmen wird in Franzensfeste die öffentliche Beleuchtung auf LED umgestellt, Freienfeld investiert u. a. in den Ausbau des Straßennetzes.

Großes Kino Acht Tage lang dreht blue eyes Fiction mit einem Filmteam aus Deutschland, Belgien und Österreich auf dem Stadtplatz Sterzing und im Bergbaumuseum in Maiern Szenen für die Produktion „Hexe Lilli rettet Weihnachten“. Am Kinofilm wirken ein 50-köpfiges Filmteam und bis zu 100 Komparsen aus der Sterzinger Gegend mit.

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Die Landesregierung genehmigt den neuen Landesgesundheitsplan 2016 – 2020. Ursprünglich sollte das „Basiskrankenhaus“ Sterzing zur Tagesklinik degradiert werden. Nach heftigen Protesten bleiben neben der Inneren Medizin die Abteilungen Chirurgie/Orthopädie/ Traumatologie, Gynäkologie, Pädiatrie und Neuroreha bettenführend. Nicht mehr möglich sind Geburten. Auch die Tumorchirurgie ist geschlossen, da die Fallzahlen für die onkologische Zertifizierung nicht erreicht werden können.

In der Facebook-Community „Pro Krankenhaus Sterzing“ und Gemeinschaft „Für das Krankenhaus Sterzing“ diskutieren Mitglieder weiter über die Konsequenzen der Reform. Seit 40 Jahren gibt es das Krankenhaus, genauso lange wird um dessen Erhalt gezittert. Das Pädiatrie-Primariat soll nach der Pensionierung von Primar Dr. Konrad Mussner nicht mehr nachbesetzt werden. Keine Tumor-OP mehr, keine Visite beim Augenarzt. Der Anfang vom Ende?


Februar Festung 10. Landesmuseum

(c) Alfred Tschager

Einst mit 20 Millionen Ziegelsteinen und 250.000 m3 Granit als Kriegsfestung erbaut wird die Franzenfeste zum 10. Landesmuseum. Die Festung soll ein besonderer Ort der Grenzräume und Begegnung werden und Themen wie Autonomie, Südtiroler Migrationsgeschichte, Transit und die Festung als Bauwerk aufgreifen. Konzerte und Theater werden weiterhin stattfinden.

Debakel um Hausärztemangel Durch die (bereits seit längerem angekündigte) Pensionierung von gleich zwei Hausärzten stehen viele Patienten im Wipptal ohne neuen Hausarzt da. Betroffene Patienten können sich als Übergangslösung bei einem anderen Arzt einschreiben, der seine Praxis in einer anderen Gemeinde hat – sofern dieser noch Plätze frei hat. Eine Situation, die vielen Wipptalern missfällt.

SLEDGEHOCKEY

Neuer Pfarreienrat Die Seelsorgeeinheit Wipptal hat einen neuen Pfarreienrat. Er setzt sich aus Priestern der Seelsorgeeinheit und zwei Ratsmitgliedern aus jeder Pfarrei zusammen. Dem Ausschuss gehören neben Dekan Josef Knapp Don Giorgio Carli, Pastoralassistent Simon Walter, Ingrid Heidegger, Tiziana Mollica, Christine Wieser und Josef Plank an.

Nils Larch aus Sterzing nimmt mit den South Tyrol Eagles am Sledge Hockey Continental Cup in Ufa teil. Wenige Monate später wird er sich in Peyongchang mit dem italienischen Sledgehockeyteam für die Paralympischen Spiele 2018 qualifizieren. Erker 01/18

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März

32. Sterzinger Osterspiele Ikonenausstellung, Theater, Konzerte: Das Vigil Raber Kuratorium zeigt zum 32. Mal den beliebten österlich-kulturellen Reigen, u. a. die Uraufführung von sechs Kompositionen zum Kreuzweg, das Theaterstück „Bernarda Albas Haus“ und anspruchsvolle Chormusik von Pinzimonio Vocale.

RIGGERTALSCHLEIFE

Prima La Musica Über 1.000 Nachwuchsmusiker aus Nord-, Ost- und Südtirol beteiligen sich Anfang März in Wattens am Gesamttiroler Landesmusikwettbewerb Prima La Musica. Mehrere Wipptaler Nachwuchsmusiker qualifizieren sich dabei für den Bundeswettbewerb im Juni in St. Pölten. Im Bild Landesrat Philipp Achammer mit den Gewinnern des Sonderpreises im Fach Kammermusik für Vokalensembles.

FIS Europacup in Ratschings Mehr als 100 Millionen Euro soll sie kosten, die geplante Riggertalschleife. Die 3,5 km lange Bahnverbindung zwischen Schabs und Vahrn soll das Pustertal direkt an Brixen anbinden und 15 Fahrtminuten einsparen. Millionen-Sackgasse oder sinnvolle Investition? Wipptaler äußern Bedenken, fürchten um ihre Anbindung und die Bedeutung des Bahnhofes Franzensfeste.

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Zum 7. Mal heißen die Ridnauner Schneasurfer Snowboarder aus 15 Nationen zum FIS Europacup in Ratschings willkommen. Rund 100 Athleten, darunter Weltcup-Teilnehmer, messen sich im Parallelslalom.


April KEINE GEBURTEN MEHR Das Verwaltungsgericht Bozen veröffentlicht das Urteil zum Rekurs gegen die Schließung der Geburtenstation und besiegelt damit deren endgültige Schließung. Begründet wird die Entscheidung damit, dass das Gericht nicht über die Rechtmäßigkeit der politischen Akte und die Akte zur Regelung des Gesundheitswesens befinden könne. Sterzing und Freienfeld sowie 18 Bürger hatten gegen die Beschlüsse der Landesregierung rekurriert.

MIGRANTEN Seit Jahresbeginn sind 45.118 Migranten nach Italien gekommen. 2016 waren es rund 181.436. Für heuer werden eine Viertelmillion erwartet. Die meisten kommen

aus Guinea und Nigeria, Bangladesh, Gambia, Elfenbeinküste, Senegal, Marokko. Rund 15.000 Flüchtlinge wurden 2016 am Brenner betreut.

Baubeginn für Schulzentrum Mit einem Jahr Verspätung beginnen in der Lahnstraße in Sterzing die Arbeiten für ein neues Schulzentrum für die italienische Grund-, Mittel- und Oberschule. Das bestehende Gebäude wird mit einer Holzstruktur aufgestockt. 40 Klassenräume, eine Aula Magna, eine Bibliothek, Lehrerzimmer sowie Büros finden im Inneren Platz. Wertvolle Fresken werden restauriert, die Turnhalle wird neu errichtet. Geplanter Einzug: Februar 2019.

DREIMAL GOLD Bei den 28. Special Olympics in Bormio gewinnt Peter Schroffenegger, der für die Lebenshilfe Südtirol an den Start geht, dreimal Gold: in den Einzelbewerben über 5.000 m im klassischen Stil, 7.500 m in freier Technik sowie in der Staffel über 4 x 1.000 m.

NEIN ZU WINDPARK Das Kassationsgericht entscheidet, dass auf dem Sattelberg am Brenner kein Windpark mit 22 Windkraftanlagen gebaut werden darf. Das Gericht folgt damit den Urteilen des Verwaltungsgerichts Bozen (2012) und des Staatsrates in Rom (2014), die den Bau eines Windparks untersagt hatten. Erker 01/18

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Mai Hochwasserschutz Am Pfitscher Bach laufen umfangreiche Arbeiten zum Hochwasserschutz. Auf einer Länge von 200 m wird der Bach aufgeweitet, damit er sich im Falle eines Hochwassers auf landwirtschaftliche Flächen ausbreiten kann und dadurch das Dorf Wiesen vor Überschwemmungen schützt. Weitere Hochwasserschutzmaßnahmen folgen in diesem Jahr, u. a. in Sterzing. Am Mareiter Bach sind die Arbeiten abgeschlossen.

Sterzing im Blues-Fieber

Anerkennung für junge Freiwillige

Meisterhafte Fugger-Damen

Für die Damen des ASKV Fugger Sterzing geht eine perfekte Meisterschaft zu Ende. 22 Siege in 22 Partien. Das ist bisher keinem anderen Damenteam in der A-Klasse gelungen.

Unter dem Motto „Homemade“ (hausgemacht) findet Mitte Mai die Musikwoche der Incredible Southern Bluesband statt. Zu hören sind mit der Southern Blues Band u. a. Saxofonist Florian Bramböck und die US-amerikanische Soul-Sängerin Jennifer Williams.

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Anfang Mai verleiht das Land Südtirol und das Bundesland Tirol in der Festung Franzensfeste erstmals die gemeinsame Landesauszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt“ an vier Jugendorganisationen. Unter den Geehrten ist auch die Südtiroler Feuerwehrjugend um den Wipptaler Landesjugendreferenten Peter Volgger (im Bild).

Erdbeben im Wipptal Am 14. Mai um 12.52 Uhr bebt im Wipptal die Erde. Das Epizentrum liegt südöstlich von Wiesen in einer Tiefe von elf Kilometern. Das Beben mit einer Stärke von 3,0 bzw. 3,4 auf der offenen Richterskala ist bis nach Innsbruck zu spüren. Schäden werden keine gemeldet.


Juni

TRANSITSCHLEUSE BRENNER Und wieder steigt er an, der Schwerverkehr: über 2,1 Millionen LKW passieren mittlerweile den Brenner, den mit Abstand am stärksten belasteten alpenquerenden Korridor. Insgesamt 13,4 Millionen Fahrzeuge fuhren über den Brenner, vier Pro-

Songs an einem Sommerabend

zent mehr als im Vorjahr. Das sind über 36.700 Fahrzeuge am Tag bzw. über 1.500 in der Stunde. Wochenendstau wird zur Normalität. Kilometerlange Staus an der Mautstelle Sterzing, Gossensaß erstickt im Verkehr.

Gold für Musikklassen Die 60 SterzSingers, die Musikklassen der Mittelschule „Vigil Raber“, erreichen bei den Tagen der internationalen Chormusik in Verona die Bewertung „Gold“.

Ridnauner A-Jugend schreibt Geschichte

Anfang Juli findet ein zweitägiges Liedermacherfestival im Innenhof des Deutschhauses in Sterzing statt. Das von Ado Schlier konzipierte und seit 30 Jahren unter seiner künstlerischen Leitung

stehende größte deutsche Liedermacher-Festival geht heuer erstmals nicht in Bayern, sondern in Südtirol über die Bühne, mit Interpreten aus dem deutschsprachigen Raum.

Erstmals in dieser Saison kann sich das A-Jugend-Team der Auswahl Ridnauntal für eine regionale Meisterschaft qualifizieren. Dass es gleich zum Regional-Meistertitel reichen würde, hatte jedoch niemand erwartet. Erker 01/18

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Juli

BOMBENFUND IN FREIENFELD Im Egger Bach wird eine 500 kg schwere Fliegerbombe entdeckt, die Mitte Juli entschärft und gesprengt wird. An der „Operazione Torrens Tertius“ sind rund 120 Personen mit 60 Fahrzeugen beteiligt. Rund 600 Personen werden evakuiert.

AlexanderLanger-Preis

Der Nichtregierungsorganisation Angalià und der Vereinigung ASGI wird von der Alexander-Langer-Stiftung zu gleichen Teilen der Alexander-Langer-Preis zugesprochen. Zwei Organisationen, die sich für eine humane Migrationspolitik einsetzen, in dessen Fokus die Tagung Euromediterranea steht.

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Erker 01/18

PLATZ ZWEI FÜR GSCHNITZER

867 km, 18.233 Höhenmeter, 19 Pässe: Thomas Gschnitzer aus Thuins und Daniel Prechtl (Team Imst Tourismus 2) schließen die Tour Transalp von Sonthofen bis Arco mit dem 2. Gesamtrang in der Herrenwertung ab. Rund 1.000 Teilnehmer aus 35 Nationen sind am Start.

LeaderProjekte 3,3 Millionen Euro stellt die EU für das Leader-Gebiet Wipptal 2020 zur Verfügung, um bis 2020 innovative Aktionen und Projekte im Bereich ländlicher Raum (öffentliche Infrastrukturen, Tourismus und Landwirtschaft) zu fördern. Die Lokale Aktionsgruppe Wipptal 2020 heißt die ersten 14 Projekte mit einem Gesamtwert von 1,5 Millionen Euro und 1,1 Millionen Euro Beitrag gut und gibt sie zur Weiterleitung an die zuständigen Ämter in Bozen frei.


August

BBT: Halbzeit Halbzeit auf den acht BBT-Baustellen, an denen seit zehn Jahren gearbeitet wird. Bis heute sind insgesamt 70 km des insgesamt 230 km umfassenden Tunnelsystems mit Stollen, Hauptröhren, Kavernen und Schächten ausgebrochen, mit Hilfe von Sprengungen und gewaltiger Tunnelbohrmaschinen. 2026 soll der Brennerbasistunnel mit 64 km der längste Tunnel der Welt sein.

KLIMAERWÄRMUNG

Der Gletscherschwund ist nicht aufzuhalten. Bis 2030 wird der Übertalferner in Ridnaun auf die Hälfte seines Volumens vom Jahr 2000 zurückgehen. Im Sommer werden bis Ende August dauernd überdurchschnittliche Abflussraten gemessen, nur im September liegen sie unter dem langjährigen Mittel. Der Rückgang der Gletscher ist einmal mehr auf einen schneearmen Winter und einen warmen Sommer zurückzuführen.

Angriff der Wildpferde

Nach der verpatzten Alps-Hockey-League-Premiere wollen die Broncos die Play-off-Qualifikation in der Alps Hockey League erreichen. Weil Stammspieler nicht mehr zur Verfügung stehen, muss der Kader in großen Teilen erneuert werden. Die Wildpferde starten erfolgreich in die neue Saison, platzieren sich im November zeitweise sogar auf Rang drei.

ZWANGSGEIMPFT

Italien verpflichtet Eltern, ihre Kinder gegen neun bzw. zehn Krankheiten impfen zu lassen. Proteste und Demonstrationen sind die Folge, die Bevölkerung ist gespalten zwischen Zustimmung („kollektive Sicherheit für uns und unsere Kinder“) und Ablehnung („Impfzwang ist Freiheitsberaubung“). Erker 01/18

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September SPRAR Die Gemeinden Sterzing, Ratschings, Freienfeld und Franzensfeste beteiligen sich am staatlichen SPRAR-Programm und stellen 71 Plätze für Flüchtlinge zur Verfügung. Im Haus „Lea“ in Wiesen sind 44 untergebracht, für weitere 27 wird eine Unterkunft gesucht.

ÖTZI

EROBERT LEINWAND

Sterzinger dominieren im Europacup

„Der Mann aus dem Eis“ feiert auf dem 70. Internationalen Filmfestival in Locarno mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle Premiere. Die Szenen über Ötzis (fiktives) Leben wurden u. a. im Herbst 2016 am Pfischerjoch gedreht. Im Talschluss wurde die Siedlung von Ötzis Widersachern angelegt.

Beim R4-Europacup in Piemont und Aosta kürt sich das Sterzinger Raftingteam mit drei Siegen und einem zweiten Platz überlegen zum Gesamtsieger.

Seelsorgewechsel im Wipptal Attila Nagy György wird als Pfarradministrator von Brenner, Gossensaß und Pflersch entpflichtet und scheidet aus dem Seelsorgedienst der Diözese aus. An seine Stelle tritt P. Corneliu Berea SVD als Pfarradministrator von Gossensaß sowie als Pfarrseelsorger von Brenner und Pflersch.

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Tiroler Ehrungen Am Hohen Frauentag, dem 15. August, werden in der Hofburg in Innsbruck neun Südtiroler, darunter Erich Hanni aus Trens und Josef Girtler aus Gossensaß, mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet. Rosa Maria Leitner Tratter und Karl Pichler erhalten die Verdienstmedaille.


Oktober Die Rückkehr von Isegrim und Meister Petz Mitte Oktober stattet ein Bär dem Ridnauntal einen Besuch ab. Anfang November werden in Pfitsch die Überreste einer Gämse aufgefunden, mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Wolf gerissen. Auch in anderen Teilen Südtirols werden Raubtiere gesichtet. Die Bevölkerung ist verunsichert, Politik und Landwirtschaft uneins, wie auf die neuen Bewohner reagieren: abschießen oder lernen, mit ihnen zu leben?

Bezirksfeuerwehr-Großübung ANWIPP

116 Wehrleute von 15 Feuerwehren sowie 27 Mitglieder der Blaulicht-Organisationen (BRD, CNSAS, Soccorso Alpino) üben bei einer Bezirksfeuerwehr-Großübung 20 Einsatz-Szenarien vom einfachen Brandeinsatz bis zur spektakulären Bergung vom Zwölferturm. Die Übung wird vom Abschnitt Sterzing und dem Bezirksfeuerwehrverband organisiert.

Blasmusikorchester

Ein Highlight des ausklingenden Wipptaler Musikjahres: Musiker des JugendBlasOrchesters Wipptal (Leitung Annelies Gschließer) und das Orchester 40+ (Roland Fidler) zeigen sich zum ersten Mal dem Publikum im Stadttheater Sterzing. Knapp 80 Instrumentalisten spielen Stücke, u. a. „In 80 Tagen um die Welt“.

BAHN-KONTROLLE AM BRENNERSEE Am Brennersee öffnet die Bahn-Kontrollstelle Brenner-Seehof. Diese soll illegale Migration effizient kontrollieren, Schlepper abschrecken und die Bahnhöfe in Innsbruck und Steinach am Brenner entlasten. Stichprobenartig werden Güter-, Regional und Fernverkehrszüge kontrolliert. Das Polizei-Kontingent in Steinach wird auf 70 Beamte aufgestockt, 750 Soldaten sind in Bereitschaft, vier Radpanzer einsatzbereit, um die Grenze zu sichern.

DOPINGFALL SCHWAZER

Mit zwei Olympia-Qualifikationen in der Tasche schien das Comeback von Geher Alex Schwazer perfekt. In einer Dopingprobe vom 1. Jänner sollen jedoch verbotene Substanzen gefunden worden sein. Mit Schwazers Ausschluss beginnt ein Krimi: War Schwazer Opfer eines Komplotts? Der Fall ist noch nicht abgeschlossen. Im Herbst entscheidet das Oberlandesgericht Köln, einen Teil der A-Probe und die B-Probe nach Parma zu überführen, um sie einer DNA-Analyse zu unterziehen. Erker 01/18

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November

BIOGASANLAGE: ENDE DER RECHTSSTREITIGKEITEN Seit 2010 streiten sich die Gemeinde Sterzing und die Biogas Wipptal GmbH um den Bau einer Biogasanlage in der Handwerkerzone von Wiesen. Das Verwaltungsgericht in Bozen weist im November die Klage der Gemeinde Sterzing gegen die Baugenehmigung der Biogasanlage als unzuläs-

Wipptaler Wintersportler Die Wettkampfsaison für die Wipptaler Wintersportler beginnt: Biathletin Federica Sanfilippo trainiert für die Olympischen Spiele in Pyeongchang, Biathletin Karin Oberhofer peilt die Europameisterschaften in Ridnaun an, Biathlet Patrick Braunhofer möchte sich für den Junior Cup, die Junioren-EM und -WM qualifizieren. Skiläufer Fabian Bacher hofft auf einen Einsatz im Weltcup, Snowboarder Aaron March will eine Medaille bei Olympia.

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sig ab. Diese hatte u. a. gegen die von der Gemeinde Pfitsch ausgestellte Baukonzession rekurriert. Die Gerichtskosten belaufen sich auf rung 50.000 Euro. Die Biogasanlage, an der 62 Mitglieder beteiligt sind, ist seit über einem Jahr in Betrieb.

ROSSKOPF-TALABFAHRT: ARBEITEN AUSGESETZT

Die Holzschlägerungsarbeiten für die Trassierung einer Talabfahrt vom Roßkopf werden auf dem Dringlichkeitsweg ausgesetzt. Der Südtiroler Dachverband für Natur- und Umweltschutz hat beim Verwaltungsgericht Bozen Rekurs gegen den Beschluss der Landesregie-

rung eingereicht, die dem Bau einer Talabfahrt zugestimmt hatte. Rekurriert wird auch gegen die von der Gemeinde Sterzing ausgestellte Baukonzession. Auch der AVS sieht die Ausbaupläne der Neuen Roßkopf GmbH kritisch und fordert eine öffentliche Diskussion.

Yoseikan Budo Stefan Rainer nimmt von der WM in Tunesien den Vizeweltmeistertitel im Yoseikan Budo mit nach Hause. Beim Vergleichskampf in Luxemburg gewinnen die Sterzinger Budokas Greta Braunhofer, Nadine Schölzhorn und Stefan Rainer mit den jeweiligen Teams Silber.


Dezember

Weihnachtsstimmung auf dem Stadtplatz

© TV Sterzing

Großer Ansturm auf den Christkindlmarkt: Bis zum 6. Jänner bezaubern 39 Stände mit traditionellen Handwerksprodukten und weihnachtlichen Köstlichkeiten auf dem Stadtplatz. Erstmals gibt es heuer auch beim Start der Roßkopf-Rodelbahn einen Weihnachtsmarkt.

Ridnaun im Biathlonfieber

Mehr als 200 Nachwuchsbiathleten der Jahrgänge 1997 und jünger gehen Mitte Dezember beim IBU Junior Cup in Ridnaun an den Start. Es ist die zweite Etappe des Weltcups für Junioren und gleichzeitig eine Generalprobe für das nächste sportliche Großereignis. Rund 280 Athleten aus über 40 Nationen werden im Jänner bei der Biathlon-EM in den Disziplinen Einzel, Sprint und Verfolgung sowie Mixed Staffel und Single Mixed Staffel um Medaillen und Titel kämpfen, darunter die Ridnauner Biathletin Karin Oberhofer.

Preis für Magdalena Gschnitzer Magdalena Gschnitzer aus Gasteig erhält den 9. Euregio Umweltpreis 2017. Die Umweltaktivistin kämpft seit Jahren unter dem Motto „Tu mehr fürs Meer“ für den Schutz der Meere und setzt sich dafür ein, dass jeder einzelne Verantwortung für den Planeten Erde übernimmt. Erker 01/18

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Umwelt

Laut

§ ... Alfred Gschnitzer

Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer

„RECHT AUF VERGESSENWERDEN“ Das so genannte „Recht auf Vergessenwerden“ (Right to be forgotten) soll sicherstellen, dass digitale Informationen mit Bezug auf Personen nicht dauerhaft im Internet zur Verfügung stehen. Unter bestimmten Bedingungen haben Nutzer ein Recht darauf, dass Links aus Suchmaschinen verschwinden und Informationen über sie und ihre Vergangenheit nicht mehr öffentlich im Netz abrufbar sind. Derzeit ist das Recht auf Vergessenwerden nicht ausdrücklich gesetzlich geregelt. Aufgrund der unklaren Rechtslage ergaben sich somit unterschiedliche Auffassungen über das Bestehen und die Geltendmachung eines solchen Anspruches. In einem richtungsweisenden Urteil (Entscheidung C-131/12 vom 13. Mai 2014 im Fall Google Spain SL) hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Suchmaschinenbetreiber unter gewissen Voraussetzungen Links zu bestimmten persönlichen Informationen von Privatpersonen entfernen müssen. Der EuGH gab einem Spanier Recht, der seine Privatsphäre aufgrund der Veröffentlichung von zeitlich zurückliegenden Informationen über dessen finanzielle Schwierigkeiten verletzt sah. Ein Recht auf Löschung personenbezogener Daten bestehe immer dann, wenn die Informationen über die Person veraltet sind und kein öffentliches Interesse an der Veröffentlichung dieser Information besteht. Folgt der Betreiber dem nicht, kann sich der Betroffene an das jeweilige zuständige Gericht wenden und die Löschung der Daten bzw. Informationen erzwingen. Damit wurden die Rechte der Verbraucher in der digitalen Welt erheblich gestärkt: Internetdienste wie Google oder Yahoo müssen unter bestimmten Voraussetzungen Links zu Daten über Verbraucher löschen, wenn diese sich mit dem Wunsch an die Betreiber von Suchmaschinen wenden. Die Inhalte auf der jeweiligen Internetseite selbst bleiben hiervon jedoch unangetastet. Das Urteil hat eine rege und noch immer anhaltende Diskussion zwischen Befürwortern und Kritikern hervorgerufen und zwischenzeitlich auch die Intervention des europäischen Gesetzgebers bewirkt. In der am 24. Mai 2016 in Kraft getretenen und ab dem 25. Mai 2018 in allen EU-Mitgliedsstaaten geltenden Datenschutz-Grundverordnung soll nun das Recht bzw. die Pflicht auf Löschung personenbezogener Daten spezifisch geregelt werden.

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Große Treibjagd am Roßkopf Bären und Wölfe sorgen nicht nur in unserer Zeit für (mediales) Aufsehen. Seit jeher erregten die Raubtiere die Gemüter. In diesem Zusammenhang ist auch eine etwas schauerliche Bärenjagd zu sehen, die sich im Sterzinger Raum tatsächlich zugetragen haben soll. So zumindest berichteten damals verschiedene Zeitschriften. Aufgetaucht ist auch eine kleine Handschrift mit dem Titel „Die Bärnjagt zu Sterzing am Mai 1900“, welche die Episode in 18 Vierzeilern spöttisch und schadenfroh nacherzählt und inhaltlich wie zeitlich dazu passt. Am 17. Mai 1900 berichtet die „Brixener Chronik“ von einem Bären, der am Roßkopf zwei Tage zuvor gesichtet und anscheinend vom Gschnitztal vertrieben worden war. In den „Neuen Tiroler Stimmen“ vom 18. Mai 1900 ist zu lesen: „Nicht bloß fremde,

der Sommerfrische sich ergebende Herren und Damen besuchen unseren Curort Gossensaß, auch ein Exemplar von einem Meister Petz will die Curluft und das Fleisch der Curschafe verkosten. Der Bär soll, nachdem er in Stubai und Gschnitz den Laufpaß erhalten, hier über das Gebirge ins Pflerschthal sich geflüchtet haben. Man hört, er habe am Roßkopf und in Raminges schon 10 Schafe verspeist. Kommende Tage ist eine Bärenjagd, wozu schon die Gewehre eingeschossen, Hirschfänger und Messer geschliffen werden. Ob sich der Bär nicht freut auf die Hetze?“ Auch die „Bozner Nachrichten“ vom 23. Mai

1900 erklären den Sachverhalt: „Seit einer Woche waren die Nimrode (leidenschaftliche Jäger, Anm.) von Sterzing und Umgebung in große Aufregung versetzt worden durch Anzeichen, die sicher darauf schließen ließen, daß ein ‚Bär’ sich in der Gegend aufhalte. Ueber Anregung des Herrn Adjunkten Hinterholzer wurde am Samstag (19. Mai, Anm.) eine große Treibjagd unter Theilnahme von Jägern aus dem ganzen Gerichtsbezirke veranstaltet. Als dieselbe erfolglos blieb, begaben sich mehrere Sterzinger Schützen auch am nächsten Tag noch auf die Suche nach dem Raubthier, aber ebenfalls mit negativem Resultat.“ Die Zeitschrift resümiert etwas ironisch: „Vielleicht hat der Bär, beunruhigt durch diese Jagden, mittlerweile die Gegend freiwillig verlassen.“ Der „Tiroler Volksbote“ vom 31. Mai 1900 klärt den Sachverhalt schließlich auf: Auch in Neustift im Stubai veranstaltete man eine Treibjagd auf den selben Bär, doch erfolglos. „Dafür waren die Sterzinger auf der anderen Seite, die auf den gleichen Bär Jagd machten, glücklicher; ein Jäger kam zum Schuß; leider stellte es sich heraus, daß der geschossene ‚Bär’ ein – Widder war.“ Die „Neuen Tiroler Stimmen“ vom 23. Mai 1900 bestätigen die vermeintliche Verwechslung: „‚Viele Hunde sind des Hasen Tod’; warum nicht auch des Bären? Das haben die Bärenjagden bewiesen auf den Sterzinger Bergen letzten Samstag und Sonntag. Man höre und staune! Bei 30 Mann hoch wurde am Samstag morgens ausgezogen, ohne etwas zu bemerken. Hirtenknaben sahen den Vater Petz (?) aber um halb 9 Uhr abends; daher Sonntag morgens freudiger Aufbruch. Und wirklich! der Vater Petz zeigte sich. Halloh! Halloh! Aber wer soll das heiße Blei wagen? Es ist gefährlich, den Bär zu reizen! Darum muß der tapferste der Schützen her, ein Städter. Gewagt, gethan; das Blei traf gut. Vater Petz liegt todt und blutend. Juhe! Juhe! Die Waidmänner eilen freudig zur Beute. Während des Eilmarsches hat sich Petz in einen Widder verwandelt. Tableau!“ Karl-Heinz Sparber


„Die Bärnjagt zu Sterzing am Mai 1900“ 1 Welch ein Schrecken ein Bär ein Bär Brummt in Roßkopf oben hin und her Wie viel Meister Petz schon hat gerissen Kannt noch bisher wohl nimand wissen. 2 Hoch droben auf der Berges Höhe Sicht man Spuren in tiefen Schnee Man sicht da sein wildes Pratzen Spuren nur von großen Bärentatzen. 3 Und in dieser Angst der Bärennoht Schnell erfolgt ein mächtiges Aufgebot Her von Gschöfs von Flans und ganz Raminges Kommen tapfere Schützen, wie bei Spinges. 4 Und von Brenner; so wie Pflersch und Ried Herrn Petzens Lebensgfahr erblüht Männer von der Stadt, Telfes und Mareit Alles Tapfre unerschrockne Leit. 5 Ja man sichet, Tuins so wie von Matzes Kommen sie zum Ort des Sammelplatzes Dort beim Gatter hinter St. Margreten Alle Helden da zusammen treten. 6 Voll Kurasch und hohen Mannsmuth Fürchten nicht des Petzeswuht Und der Deutsche Michl darf nicht fehlen Man kann ihn als den besten Schützen zählen. 7 Hurah, Hurah, jetzt fest dran und drauf O da gibt es ein schönen Siegeslauf Von den Tapferen, Alten und den Söhnen Wird bald Siegeslaut ertönen. 8 Achzig blanke Kaiser Kronen Werden bald die Heldenthat belohnen Bald der erste Jägertag verstrich Doch der schöne Meister Petz, er wich. 9 Nacht wird’s und man maschirt nach Haus Tags drauf zieht man muthig wieder aus Man weiß ja, man wird sicher siegen Ja den Bär den wird man doch noch kriegen. 10 O Petz, O Petz du bist in großer Gefahr Gar gewiß ist dir dein Todsgefahr

Oben dort in Wallermurrergraben Will der Michl dich gesehen haben. 11 Und der Michl hat es Los Sicht scharf, ist das Thier auch nicht gar groß. Ja dort regt sich schon das böse Thier Glück, o Michl wünscht man dier. 12 Michl zielt, Michl drückt, es strahlt ein Blitz Und getrofen hat der scharfe Schütz Halo, Halo, sieh da liegt er schon Tot in seinen Blut der schwarze Bärensohn. 13 Ja das ist wahrer Meister Schuß Michl, dier winkt verdienter Jägergruß Künftig Michl wirst du hoch besungen Da dein Bärenschuß so gut gelungen. 14 Vivat, Michl! O kommt alle her Hier ligt Meister Petz der totde Bär O, du armer Petz, o armer Tropf Hast gewiß ein Loch in deinen Kopf. 15 Schaut, wie Michl schießt so gut und braf O ja, o jemini ein Schaf ein Schaf O du armes Schaf, im Bauch getrofen Da ist kein Rettung mehr zu hoffen. 16 O so gebt ihn gleich den Gnadenstich Es leidet ja gar fürchterlich O wie wird der Bauer sich rächen Michl o, Michl, da heist es Kronen blechen. 17 Und die achzig Kronen sind verloren Wärst Michl gar nicht gebohren Schieß nur Bären, und laß die Schafe laufen Dann kanst du doch noch die Bärenhaut verkaufen. 18 Guten Raht, Michl laß dir geben Laß doch die armen Schafe leben Ziehe nie mehr gegen Bären aus Bleib, o bleib ruhig stets zu Haus.

(Transkription von Karl-Heinz Sparber; die 18 handschriftlichen Vierzeiler sind im Besitz von Josef Rainer, Trens) Erker 01/18

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Gesellschaft

Die Welt in Kleinformat Der Modellbauer Alois Graf

von Astrid Tötsch

Einige Menschen können einfach alles – Alois Graf ist einer von ihnen. Sei es als passionierter Modellbauer, als Schreiner und Tischler oder generell als Handwerker und Bastler. Die selbst getäfelte Stube ist genauso akkurat gearbeitet wie seine kleinen Modellbauten. Und dabei hat er sich das meiste als Autodidakt selbst beigebracht. Alois Graf, der im Jänner 87 Jahre alt geworden ist – man sieht ihm sein Alter überhaupt nicht an – erzählt begeistert von seinen Modellen. „Mathematik war das einzige Fach, in dem ich gut war“, meint er auf die Frage, woher das Interesse für die Mechanik komme. Dabei sind es nicht einfach statische Modellwelten, die er baut, sondern Rädchen und Ketten – von einem Motor angetrieben – bewegen die Figuren und lassen sie melken, tanzen, Gras mähen – und das unglaublich plastisch und natürlich. „Das ist eigentlich alles ganz einfach“, erzählt er lachend. „Die Mechanik habe ich mir von großen Maschinen wie einem Heuladewagen abgeschaut.“ Aufgewachsen ist Alois Graf beim Goller in St. Jakob in Pfitsch. Seit seiner frühesten Kindheit musste er auf dem Hof mit anpacken, und die Arbeit war zu damaligen Zeiten nicht gerade leicht. Es gab noch keine Traktoren und kaum andere Maschinen, welche die Arbeit erleichtert hätten. Alles musste in Handarbeit gemacht werden, und wie es damals so war, war ein Bauer nicht nur Bauer, sondern auch Maurer und Zimmerer und er sollte möglichst von allen nützlichen Arbeiten etwas verste-

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Alois Graf neben seiner mechanischen Uhr

hen. Auch wenn das Leben von harter Arbeit geprägt war, fand Alois Zeit für seine Hobbys, wie etwa das Ziehorgelspielen, das er sich ebenfalls mehr oder weniger selbst beigebracht hat. Seit er in Pension ist, ist aber der Modellbau zu seiner großen Leidenschaft geworden. Das Innenleben der Figuren besteht aus gebogenem Blech und Drähten, die miteinander verlötet sind. Aus Stoffresten hat er den Figuren eine Alltagstracht geschneidert. Als Vorlage für seine Modellwelten dienen Handwerk und Arbeit sowie die Lebensweise der Bauern und Handwerker, die er von klein auf kennengelernt hat; einige Ideen stammen aus Büchern. Ein Modell mit einer Kinderwiege ist im Buch „Ueber den Brenner: von Innsbruck nach Botzen und in die Seiten Thäler“ von Josef K. Mayrhofer aus dem Jahr 1868 beschrieben. Ein Bekannter hat ihm jene Stelle fotokopiert, wo es um einen Hof im Weiler Stein

in Pfitsch geht. Dort ist zu lesen: „... hier aber, lieber Wanderer, wirst du das Primitive einer Maschine ohne Kopfzerbrechen zu bewundern haben und dich nebenbei an ihrem Zusammenhange ergötzen. Das lustige Wässerchen dreht mehrere kleine Räder herum, daran sind Stecken und Stricke befestigt und diese hin und hergezerrt verlieren sich durch die Fenster in die Stuben der Häuser; da drinnen steht ein hölzerner Trog und ein rundes Tirolerkind schläft unter der Decke einen wonnigen Traum von der Quelle des Gletschers, die es gehorsam schaukelt, während Vater und Mutter weit draußen das saure Brot erarbeiten.“ So beruht die Grundidee dieses Modells auf tatsächlichen Begebenheiten und Ereignissen. Genauso ist das auch bei den übrigen Modellen der Fall. Die meisten von uns kennen viele Tätigkeiten wie dreschen oder Getreide mahlen nur noch aus den Erzählungen der Eltern und Groß-

eltern. Die Modelle veranschaulichen eine Welt, die mehr oder weniger bereits verschwunden ist. Das erklärt wohl auch das große Interesse der vielen Besucher, welche die kleinen Kunstwerke bestaunen und dadurch eine Vorstellung bekommen, wie die Arbeit auf den Bauernhöfen ausgesehen hat. Das Modell einer großen Dreschmaschine, der originale Vorlage – im Volksmund „Plescha“ genannt – auf dem Holzerhof noch bis vor etwa 40 Jahren in Betrieb war, veranschaulicht deutlich, wie mühevoll diese Arbeit war und welcher technischen Herausforderung sich unsere Vorfahren stellen mussten. Einzigartig daran ist auch der detailgetreue Nachbau des „Rückwärtsganges“, der in dieser Ausführung von keiner anderen Dreschmaschine dieser Art bekannt ist. War das Stroh zu feucht, fraß es sich in das Getriebe; mit einem Pedal war es möglich, die Maschine rückwärts laufen zu lassen und das Stroh wieder herauszuziehen. Mit seinem größten Modell, das in einem eigenen Schaukasten aus Glas vor Staub geschützt ist, war er bereits auf Ausstellungen des örtlichen Mineralienclubs in Wiesen zu Gast. Es ist der Nachbau des „Gliederganges“ in Pfitsch. Als passionierter Mineraliensammler hat er eine besondere Beziehung zu dieser Gegend des Hochtales und war unzählige Male dort, um selbst nach Mineralien zu suchen. Die kleinen Männchen des Modells kriechen in eine Höhle und holen die Mineralien aus dem Berg, während Wanderer entlang des Baches die Umgebung mit einem Fernglas betrachten, eine Gämse springt unversehens weg, sobald ein Jäger sie mit dem Gewehr bedroht, und und und. Alle einzelnen Szenen aufzuzählen, würde den Rahmen die-


Gesellschaft

KlappSonnenuhren: Kopie und Original Nachbau der Dreschmaschine vom Holzerhof

ses Beitrages sprengen. Es gibt unendlich viele Kleinigkeiten, die den Betrachter verzaubern, alles perfekt synchronisiert und die Bewegungsabläufe aufeinander abgestimmt. Genauso wie bei der mechanischen Uhr, auf die er besonders stolz ist. Es ist ein Nachbau der Kirchturmuhr von St. Jakob in Pfitsch im Maßstab 1:8. Nachdem er das Original abgemessen und die gesamte mechanische Konstruktion genau studiert hatte, hat er sie in monatelanger, geduldiger Kleinarbeit nachgebaut. Seine Frau Rosa erzählt, dass er sich wie ein kleines Kind gefreut hat, als die Uhr sich in Gang setzte und die Glocken zum ersten Mal richtig im Stundentakt geschlagen haben. Die Geduld, die Ruhe, die er bei dieser Arbeit an den Tag legt, sind bewundernswert. Nachdem

der Plan gereift war, eine Kopie der Uhr zu fertigen, wusste Alois noch nicht genau, ob er überhaupt in der Lage wäre, ein funktionierendes Zahnradgetriebe zu bauen. Deshalb fertigte er zuerst einige kleinere Modelle an. Aber er hat vollkommen richtig gerechnet und die unzähligen Zahnräder greifen nahtlos ineinander. Angetrieben wird das Modell – so wie einst das Original – durch Aufziehen von Gewichten. Eines seiner Projekte – ein Kuriosum an sich – ist der Nachbau einer kleinen Klapp-Sonnenuhr mit Kompass. Diese wurde bei der Restaurierung des Widums von St. Jakob in Pfitsch gefunden. Nachdem der örtliche Pfarrer von Alois’ Begeisterung für die Technik wusste, hat er ihm die kleine Sonnenuhr geliehen, damit er sie nachbauen

konnte. Nach einigen Recherchen erfuhr er, dass sie aus der Werkstatt von David Beringer stammte, der zwischen 1765 und 1821 in Nürnberg lebte. Wie sie nach Pfitsch gekommen ist, lässt sich nicht mehr genau sagen; Alois meint, „dass sie wohl dazu benutzt wurde, um die mechanische Uhr nachzustellen, wenn diese ungenau ging“. Auf dem äußeren Deckel befindet sich eine Auflistung der wichtigsten europäischen Städte, denen Zahlen zugeordnet sind. Der Faden auf der Innenseite der Klappuhr wurde für den korrekten Schattenwurf an der entsprechenden Stelle eingehängt und die Uhr am Kompass ausgerichtet. Alois war gleich fasziniert von diesem kleinen Gerät und machte sich an den Nachbau. Es war nicht schwer, den hölzernen Korpus nachzubauen; die win-

zigen Scharniere passgenau einzusetzen, war schon etwas komplizierter. Den Kompass hat sich Alois aus Kanada kommen lassen, weil ein ähnliches Stück bei uns nicht aufzutreiben war. Eine Fotokopie der grafischen Verzierungen und Symbole ließ er sich ausdrucken und klebte sie mit Leim auf das Holzmodell. Stellt man die beiden Modelle nebeneinander, lässt sich auf den ersten Blick kaum sagen, welches der beiden das Original ist. Man könnte Stunden in dieser Werkstatt verbringen und doch immer wieder etwas Neues entdecken. Wer einen unmittelbareren Eindruck von den beweglichen Modellen bekommen möchte, kann auf www.dererker.it/de/service/ videos.html ein Video über Alois Graf ansehen. E

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Gesellschaft

WIESEN

Kindernotfallkurs der KVW-Ortsgruppe

hds-Verammlungen im Bezirk STERZING

Matthias Knollenberger bleibt Ortsobmann

Vor kurzem organisierte die KVW-Ortsgruppe Wiesen einen Erste-Hilfe-Kurs. Referent Stefan Pircher informierte dabei über Soforthilfe bei lebensbedrohenden Notfällen bei Kindern, vor allem bei Atemwegverlegungen, Fieberkrämpfen, Vergiftungen und Verbrennungen. „Erste Hilfe bei Säuglingen bzw. Kleinkindern unterscheidet sich gravierend von Soforthilfe bei Erwachsenen“, betonte Pircher. Deshalb seien Kurse in diesem Bereich von besonderer Wichtigkeit.

WIPPTAL

Neuwahl der SVPBezirksseniorenbewegung Als erster SVP-Bezirk hat die Seniorenbewegung im Wipptal ihre Leitung gewählt. Neben dem Vorsitzenden der Seniorenbewegung auf Landesebene, Otto von Dellemann, nahm auch Karl Polig, SVP-Bezirksobmann des Wipptales, an der Sitzung der Bezirksseniorenleitung teil. Ein Dank erging an Erich Gutgsell, der von 2011 bis 2015 die Bezirksseniorenbewegung Wipptal geleitet hatte. Marlene Oberstaller, die in der vergangenen Periode dessen Stellvertreterin war, führte den Bezirk seit 2015 interimistisch und wurde vor kurzem per Akklamation einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter steht ihr Toni Puner zur Seite. Weitere Mitglieder der Bezirksseniorenleitung Wipptal sind Helmut Erspamer, Hermann Schölzhorn, Erich Hanni, Emil Lahner und Wilhelmine Tschenett.

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„Im vergangenen Jahr konnten wieder viele Aktionen zur Belebung der Stadt organisiert werden, auch dank der beispielhaften Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein“, so hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger bei der Ortsversammlung des Verbandes in Sterzing. Knollenberger wurde bei der Versammlung als Ortsobmann für die nächsten fünf Jahre bestätigt. Weitere Mitglieder des Ortsausschusses sind Andrea Volgger, Carmen Forer, Johannes Frick, Lukas Siller, Sonja Mair, Benjamin Graus und Hannes Kahn. Er dankte dem Ausschuss für die ehrenamtliche Arbeit, allen voran Rosario Coppola, der über 30 Jahre als Mitglied im Orts- und Bezirksausschuss mitgewirkt hat. hds-Bezirkspräsident Walter Amort informierte über aktuelle Themen des Verbandes. Insbesondere hob er das aktive Ortsmarketing in Sterzing hervor. Bürgermeister Fritz Karl Messner kündigte in seinen Grußworten eine Neugestaltung des Verkehrskonzepts in der Stadt an. Abschließend stellte sich Florian Mair, der neue Direktor des Tourismusvereines, vor. Er unterstrich die wertvolle Arbeit seines Vorgängers Josef Turin und die wichtige Zusammenarbeit mit dem Handel, um ein effizientes Stadtmarketing leisten zu können.

mitglieder zur Seite stehen. Bürgermeister Peter Faistnauer berichtete u. a., dass in der Zone Sprechenstein mehrheitlich eine Umwidmung von landwirtschaftlichem Grün in Wohnbauzone beschlossen wurde. Jetzt liege es an den Eigentümern, den Durchführungsplan zu gestalten. Gemeinsam wurden weitere aktuelle Themen besprochen, wie etwa die Umfahrung von Mauls, die Arbeiten am BBT oder der Dorfbus.

hds-Bezirksleiter Michael Kerschbaumer dankte den Ehrenamtlichen für ihre Arbeit. RATSCHINGS

Josef Trenkwalder bestätigt Josef Trenkwalder wurde bei der Ortsversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol von Ratschings (hds) als Ortsobmann bestätigt. Als Mitglied des Ortsausschusses wird ihm Erwin Schölzhorn zur Seite stehen.

FREIENFELD

Juliane Reiterer neue Ortsobfrau Bei der Ortsversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) von Freienfeld wurde vor kurzem Juliane Reiterer zur neuen Ortsobfrau gewählt. Sie wird für die nächsten fünf Jahre die wirtschaftlichen Geschicke der Handelstreibenden und Dienstleister vor Ort begleiten. Thomas Lun, Josef Ploner und Philipp Sparber werden ihr als Ortsausschuss-

hds-Bezirkspräsident Walter Amort dankte dem Ortsobmann für die ehrenamtliche Arbeit im Ort und im Bezirk. Wichtiges Anliegen des hds sei die Sicherung und Weiterentwicklung der Nahversorgung in der Gemeinde. Diese sorge für ein lebendiges, attraktives und lebenswertes Dorfleben und somit für Lebensqualität. Bürgermeister Sebastian Helfer betonte, wie wichtig es sei, dass ein Gleichgewicht im Handel bestehen bleibe.


Gesellschaft

Wipptaler Imker feiern ihren Schutzheiligen

Bäuerliche Hilfe für Familien in Not

Albert Clementi, stellvertretender Obmann des Südtiroler Imkerbundes, überbrachte den Imkern Informationen aus dem Bundesvorstand. Er teilte u. a. mit, dass in Südtirol 2017 einige Fälle an Faulbrut aufgetreten sind. Die Kennzeichnung der Imkerstände ist gesetzlich vorgeschrieben und in Zukunft muss jeder Imker die Maßnahmen der Varroa-Behandlung dokumentieren. Bürgermeister Franz Kompatscher dankte dem Verein und allen Imkern für Im Bild (v. l.) Simon Walter, Andreas Röck, Anton Puner, Norbert Lanthaler, ihre Tätigkeit zum Wohle Michael Wild und Albert Clementi der Biene und der Natur. Bezirksobmannstellvertreter Simon Wal- Sieben Imker wurden für ihre langjährige ter berichtete von einem erfolgreichen Mitgliedschaft geehrt: Norbert LanthaHonigjahr und der Neuaufnahme von ler, Michael Wild, Karl Rainer und Josef neun Mitgliedern in den Imkerverein, Markart sind seit 35 Jahren Imker und erder zurzeit 100 Mitglieder zählt. Vier hielten dafür das Ehrenzeichen in Gold. Stammtische, die der Weiterbildung und Andreas Röck, Anton Puner und Martin des Austausches unter den Imkern die- Eisendle wurden für 25 Jahre mit dem nen, wurden im Laufe des Jahres abge- Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. halten. Das Bienenhäusl beim Bienen- Wanderlehrer Andreas Platzer informierweg in Trens wurde mit Grafiken aus te die Imker über die Wabenerneuerung dem Leben der Honigbiene verschönert. in der Imkerei in Kombination mit der Auch die Teilnahme an den Honigtagen Varroa-Bekämpfung. Mit einem gemeinin Brixen und das Imkertörggelen sind samen Mittagessen und der traditionelzur Zufriedenheit aller verlaufen. len Imkerverlosung endete die Feier.

Viele fleißige Hände haben von Mai bis Oktober vergangenen Jahres auf dem Sterzinger Bauernmarkt mehrmals Krapfen und Tirtler gebacken und zum Verkauf angeboten. Die Wipptaler Bäuerinnen, die bäuerlichen Senioren und das Team vom Sterzinger Bauernmarkt haben dabei ehrenamtlich unzählige Stunden ihrer Freizeit für einen guten Zweck zur Verfügung gestellt. Mit dem Reinerlös von fast 5.000 Euro konnten drei in Not geratene Familien unterstützt werden.

GOSSENSASS

Die Ortsgruppe Brenner hat im Dezember alle Wipptaler Imker zur Ambrosiusfeier in die Gossensasser Pfarrkirche eingeladen. Nach dem Gottesdienst blickten die Imker im Vereinshaus Pflersch auf das vergangene Imkerjahr zurück.

Waldarbeiterkurs für Arbeiter im Straßendienst

Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Pfitsch Mitte Dezember fand in Kematen traditionsgemäß die Weihnachtsfeier des Kameradschaftsbundes Pfitsch statt. Ortsobmann Karl Putzer konnte dazu im Gasthof „Alpenrose“ Bürgermeister Stefan Gufler, den Ausschuss und die Mitglieder des Vereins sowie Alfred Wieser begrüßen, der die Feier musikalisch umrahmte. Bürgermeister Gufler brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass der Kameradschaftsbund Pfitsch weiterhin das Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege aufrecht erhalte und die Kriegerdenkmäler im Pfitscher Hochtal pflege. Er sicherte auch weiter-

hin die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu. Bei einer kräftigen Fleischsuppe, Gebäck und flotten Ziehharmonikaklängen un-

terhielt man sich über vergangene Zeiten, in denen oft bittere Armut herrschte, die Menschen aber trotzdem zufrieden waren.

Vor kurzem wurden zwei Teams des Straßendienstes mit dem Thema Arbeitssicherheit im Wald vertraut gemacht; der Schwerpunkt des einwöchigen Kurses lag auf der richtigen Verwendung der Schutzausrüstung. Zudem wurden sie in der Anwendung gewisser Arbeitsweisen und technischer Hilfsmittel unterwiesen, die zur Vorbeugung von schweren Unfällen bei der Waldarbeit dienlich sind. Die zwei Gruppen wurden von Instruktoren der Landesdomäne mit Lektionen und Ratschlägen zur ergonomischen Körperhaltung, zum sicheren Umgang mit den verschiedenen Geräten und zu einer effizienten und kraftsparenden Arbeitsweise unterrichtet. Claudio Girardi, Koordinator der Waldarbeiterkurse im Wipptal und stellvertretender Amtsdirektor in Sterzing, lobte die rege Teilnahme an den Kursen und unterstrich die Wichtigkeit der Aus- und Fortbildung. Erker 01/18

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Gesellschaft

15 Jahre Bewegung bis ins Alter

Die Interessengemeinschaft „Bewegung bis ins Alter“ im KVW feierte unlängst in Bozen ihr 15-jähriges Bestehen. Nachdem bereits in den 90er Jahren das Seniorentanzen erfolgreich eingeführt worden war, wurde das Bewegungsangebot erweitert, um die Gesundheit im Alter allgemein und nachhaltig zu stärken. Mit den Ausbildnerinnen Johanna Felsberger und Heidi Sereinig wurden Kurse organisiert, in denen damals 47 Übungsleiterinnen das Zertifikat nach dem Programm des Deutschen Roten Kreuzes erwarben.Die Pinnwände im Saal des Kolpinghauses in Bozen, von den beiden Wipptaler Bewegungsleiterinnen Brigitte Holzner und Annemarie Seppi gestaltet, zeigten zahlreiche Ausschnitte und Bilder aus der „bewegten“ Geschichte dieser Initiative. Sie vermittelten die Wichtigkeit der Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit und einer nahen Betreuung, ob in Heimen, Turnhallen oder am Wohnort älterer Menschen. Valentina Vecellio, Sporttherapeutin der Uni Köln und Koordinatorin der Bewegungstherapie für onkologische Patienten in Südtirol, referierte über die positiven Wirkungen von Bewegung und Sport auf Atmung, Herz-Kreislauf, Muskulatur und Bewegungsapparat, die genauso wie ein Medikament, richtig dosiert, sowohl vorbeugend als auch therapeutisch im Rahmen eines gesunden Lebensstils zu verabreichen sind. Dr. Christian Wenter, Primar der Geriatrie in Meran, lobte den großen Einsatz und die Kompetenz der Interessengemeinschaft, rügte aber die Institutionen, die solche wertvollen Unternehmungen oft schlichtweg übersehen.

FREIENFELD

Dem Ehrenamt sei Dank gesagt Der 5. Dezember ist der internationale Tag des Ehrenamtes. Diesen Tag hat die Gemeindeverwaltung von Freienfeld zum Anlass genommen, um am darauffolgenden Sonntag die ehrenamtlich Tätigen der Gemeinde in den Mittelpunkt zu stellen. Begonnen wurde der Tag in der Kirche von Stilfes. Gemeinsam mit den Jugendlichen von Stilfes und Mauls zelebrierte Jugendseelsorger Christoph Schweigl die Messe und fand dabei sehr treffende Worte. Anschließend lud die Gemeindeverwaltung alle Vereinsmitglieder zum Aperitif ins Vereinshaus von Stilfes, wo es ein Mittagessen für die Vereinsvorstände und Ausschussmitglieder gab. Das Ehrenamt hat in Freienfeld viele Namen und Gesichter. Es gibt mehrere Einzelpersonen, die über Jahrzehnte Vereine wesentlich geprägt und gestaltet haben, und Familien, bei denen nahezu jedes Familienmitglied in einem Verein engagiert ist. Deshalb hat die Gemeindeverwaltung beschlossen, sowohl eine Einzelperson als Ehrengast als auch eine Familie als Ehrenfamilie zu laden. Stellvertretend für andere Familien wurde der Ehrenfamilie Pircher aus Egg von Bürgermeister Peter Faistnauer ein Dankesehrenbrief überreicht. Die Familie zeichnet sich durch ihren besonderen Einsatz vor allem für die Musikkapelle Stilfes aus. Sowohl Vater Ernst als auch Sohn Fabian sind seit mehr als zehn Jahren aktive Musikanten, die Töchter Herta und Gertrud sind zusätzlich

im Ausschuss als Schriftführerin und Obfrau tätig, Mutter Maria ist für die Musikkapelle Schneiderin, Floristin und steht ebenso wie Sohn Norbert immer als helfende Hand zur Verfügung. Ehrengast Karl Girtler wurde von den Vorständen der Musikkapelle und des Kirchenchores von Mauls vorgeschlagen und zum

Empfang des Ehrenbriefes geleitet. Girtler war 30 lange Jahre Kapellmeister der Musikkapelle Mauls, brachte vielen Musikanten in seinem privaten Wohnhaus das Spielen eines Instrumentes bei, komponierte einige Lieder wie etwa das „Maulser Lied” und ist heute Ehrenmitglied der Musikkapelle. Zudem übernahm er 1980 für 15 Jahre den Taktstock als Chorleiter und ist heute noch, nach über 70 Jahren, ein aktiver, fleißiger und gewissenhafter Sänger. Dieser enorme Einsatz über so viele Jahre macht zweifelsohne auch viel Verständnis von Seiten der Ehefrau und Familie notwendig. Alle Kinder und Schwiegerkinder waren anwesend und würdigten gemeinsam mit allen Anwesenden im Saal diese besondere Leistung.

Ehejubilare feiern in der Kirche In Gossensaß ist es schon seit Jahren zur lieben Tradition geworden, dass die katholischen Vereine jene Eheleute der drei Pfarrgemeinden um den Brenner, die ein oder mehrere Jahrzehnte verheiratet sind und sich noch immer die Treue halten, zu einem feierlichen Gottesdienst am Festtag Mariä Empfängnis in die Pfarrkirche einladen. Auch in diesem Jahr begrüßten der neue Pfarrer Corneliu Berea und die Vorsitzende der Kfs-Ortsgruppe Helga Plank die zahlreich erschienenen Ehepaare. Sie gratulierten ihnen für ihr jahrelanges Ehebündnis und ermutigten sie, weiterhin fest zusammenzustehen. Pfarrer Berea meinte, dies sei nicht nur für die Eheleute selbst, sondern für alle Pfarrgemeinden ein Freudentag, denn es zeige sich, dass es auch in unserer modernen Zeit noch Menschen gebe, die sich das Ja-Wort gegeben hätten, und sich nicht so leicht durch viele Umstände unserer Zeit auseinanderbringen ließen. Am Ende der Messfeier bekamen alle ein kleines Ehrenzeichen und wurden zu einem Umtrunk in den Pfarrsaal eingeladen. Zu den Jubilaren zählten ein Ehepaar mit 60 Ehejahren, fünf mit 50, fünf mit 40, zwei mit 25, zwei mit 20 und zwei mit zehn Ehejahren. rr

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Gesellschaft

THUINS

STERZING

„98 Johr afn Nikolaus gewortet!“

Weihnachtsfeier des AVIS Mitte Dezember fand im „Haus der Dorfgemeinschaft“ in Wiesen die bereits zur Tradition gewordene Weihnachtsfeier der AVIS

Sektion Wipptal statt. Vereinspräsidentin Valeria Casazza und Vizepräsident Erwin Astenwald konnten zahlreiche Ehrengäste zur Feier begrüßen, darunter Stefan Gufler, Bürgermeister von Wiesen, seinen Sterzin-

ger Amtskollegen Fritz Karl Messner, Landesvizepräsidentin Martina Knapp, Landessekretär Paolo Pasini sowie den ehemaligen AVIS-Landespräsidenten Erich Hanni. Die Feier wurde nicht nur zum Anlass genommen, den zahlreichen freiwilligen Blutspendern zu danken, sondern auch der Belegschaft des Transfusionsdienstes am Krankenhaus Sterzing und seinem Direktor Dr. Franz Ploner. Im Besonderen wurde der langjährigen Sekretärin Norma Corti gedankt, die sich nach 25-jährigem Dienst im Krankenhaus in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Ehrungen wurden auch den freiwilligen Blutspendern zuteil: Vier erhielten eine Auszeichnung in Gold für jeweils 50 Blutspenden, 27 eine in Silber für 24 Blutspenden.

Krippensegnung in Wiesen Am zweiten Adventsonntag wurden nach dem Gottesdienst in Wiesen von Pfarrer Walter Prast elf Krippen feierlich gesegnet. Gemeinsam mit der Brauchtumsgruppe hatte die KVW-Ortsgruppe Wiesen im Herbst erneut einen Krippenbaukurs organisiert. Die Teilnehmer wurden von Erich Mair, Alfred Trenkwalder und Paul Parigger betreut. Die Referenten erteilten hilfreiche Tipps und zeig-

ten den Kursteilnehmern so manche Tricks. So entstanden sehr individuelle und bis ins Detail liebevoll angefertigte Einzelstücke. Die Tiroler Krippen wurden in zahlreichen Stunden und in mühevoller Handarbeit hergestellt. Der Kurs begann bereits Anfang September und wurde zweimal wöchentlich abgehalten. Ortsvorsitzender Karl Kerer war sichtlich stolz, die Krippen allen Interessierten zu präsentieren.

Die Freiwillige Feuerwehr Thuins organisierte auch im vergangenen Dezember wieder den traditionellen Nikolausbesuch. Der Nikolaus besuchte auch die „Nanne“ (geb. 1919), die älteste Bürgerin der Stadt Sterzing, die im Schulgebäude in Thuins wohnt. Die noch rüstige Hueber Nanne wird von einer lieben Nachbarin betreut. Der Nikolaus kam unerwartet in die Küche. Nanne hört schlecht, spürte aber etwas in ihrer Nähe, drehte sich um und sah den Nikolaus vor sich stehen. „Naa, wie hot denn der hl. Nikolaus gewisst, dass es mi no gib? Des isch gonz gewiss der Herrgott gwesn.“ Mit Tränen in den Augen umarmte sie den Nikolaus und fragte: „Kimmsch mi nächstes Johr wieder besuchn?“ Der Nikolaus, begleitet vom Mohr mit Esel und drei kleinen Tuifelen, besuchte anschließend die Kinder der Dorfgemeinschaft Thuins und verteilte an alle ein Nikolaussäckchen. Nach der Bescherung verabschiedete sich der Nikolaus mit dem gemeinsamen Kreuzzeichen. Strahlende Augen und ein herzhaftes Kinderlachen waren der Dank dafür.

WIESEN

Nikolaus besucht Haus „Lea“

STILFES

Große Spende für „Südtirol hilft“ Allerhand Schönes und Leckeres, das viele fleißige Hände in einer intensiven Vorbereitungszeit geschaffen hatten, gab es Anfang Dezember wieder beim Adventmarkt in Stilfes. Und es hat sich gelohnt: Vor kurzem konnte das Organisationsteam an „Südtirol hilft“ einen Spendenscheck von über 10.000 Euro überreichen. An die vielen ehrenamtlichen Helfer erging dabei ein großer Dank. Im Bild (v. l.) Martin Pfeifhofer von „Südtirol hilft“ und Markus Neulichedl von der Raiffeisenkasse Freienfeld mit Karin, Sigrid und Hildegard vom Organisationsteam.

Etwas verspätet schaute der Nikolaus im Dezember auch wieder bei den Bewohnern im Haus „Lea“ vorbei. Organisiert wurde der Besuch erneut von den KVW-Frauen des Bezirksausschusses. Der Nikolaus verteilte an alle einen Schokolade-Nikolaus, Mandarinen und Nüsse, die von Sterzinger Unternehmen gespendet wurden. Die Asylwerber freuten sich über den Besuch und bedankten sich herzlich. Der Nikolaus und der Mohr spielten mit ihnen eine Partie „Calcetto“, während andere Weihnachtsdekoration für den Christbaum bastelten. Beim gemeinsamen Keksbacken wurde den Bewohnern Kultur und Traditionen etwas näher gebracht. Erker 01/18

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Gesellschaft

STERZING

Festival mit Mehrwert

© Armin Mutschlechner

„Willkommen in der Mittelschule“

Unter dem Motto „Willkommen in der Mittelschule“ findet am 15. Jänner in der Aula Magna der Mittelschulen ein Informationsabend für Eltern und Schüler der 5. Klassen der Grundschulen statt. Direktorin Elisabeth Scheiber stellt die Mittelschule „Konrad Fischnaler“ vor und informiert über Schwerpunkte und Entwicklungen der Schule. Der Infoabend beginnt um 18.00 Uhr. Am 22. Jänner mit Beginn um 18.30 Uhr stellt Direktorin Marianna Blasbichler Eltern und Schülern der 5. Klassen der Grundschulen sowie Interessierten die Mittelschule „Vigil Raber“ vor.

Das Tollwoodfestival in München ist immer eine Reise wert. Angesiedelt ist es auf der Theresienwiese und bietet eine breite Angebotspalette: Theater, Konzerte, Kunst, einen „Markt der Ideen“ (Weihnachtsmarkt) mit Kunsthandwerk aus aller Welt; 50 Gastronomen bieten Bio-Essen und Getränke aus über 20 Nationen an. Der Jugendtreff Sterzing war Anfang Dezember auf diesem Festival, die Jugendlichen zeigten sich beeindruckt von der praktizierten Nachhaltigkeit. Das Motto des Tollwood Winterfestivals 2017: „Wir, alle“. Demokratie, Freiheit und eine pluralistische, offene Gesellschaft gibt

es nicht zum Nulltarif. Es gibt sie nur dann, wenn genug Menschen dafür eintreten. Denn „Wir, alle” gestalten die Gesellschaft, in der wir leben. Auf Tollwood gibt es dafür Mut- und Muntermacher: eine Eisskulptur am Festival-Eingang, das „Wohnzimmer Demokratie“, Diskussionen über die Zukunft in Stadt und Land im Weltsalon. Die inhaltlichen Auseinandersetzungen des Mottos stießen bei den Wipptaler Jugendlichen auf großes Interesse und sorgten für rege Diskussion. Es war ein gelungener Tag, der mit einem Weißwurstfrühstück begann und auf der Heimfahrt im Schneegestöber endete.

Mit Sport Brücken bauen

STERZING

Einschreibungen in den Kindergarten Die deutschsprachigen Landeskindergärten „Löwenegg“ und „Maria Regina Pacis“ nehmen im Jänner die Einschreibungen für das Schuljahr 2018/19 entgegen. Diese finden am 15. (9.00 – 11.00 Uhr), am 16. (8.00 – 11.00 Uhr) und am 17. Jänner (13.15 – 15.00 Uhr) in den jeweiligen Kindergärten statt. Die Einschreibung darf nur in einem Kindergarten erfolgen. Einschreibeberechtigt sind alle Kinder, die innerhalb Februar 2019 das dritte Lebensjahr vollenden. Vorzuweisen ist die Gesundheitskarte des Kindes. Im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ wird bei genügender Nachfrage eine verlängerte Öffnungszeit angeboten. Beide Kindergärten bieten zusätzlich einen Tag der offenen Tür an, an dem die Eltern den Kindergarten besichtigen und sich einen ersten Einblick verschaffen können. Im Kindergarten „Löwenegg“ findet der Tag der offenen Tür am 9. Jänner von 13.30 bis 14.30 Uhr statt und im Kindergarten „Maria Regina Pacis“ am 10. Jänner von 14.45 bis 15.45 Uhr.

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Wie gewinnbringend eine stufenübergreifende Zusammenarbeit für alle Beteiligten sein kann, hat kürzlich ein Projekt der Sportoberschule gezeigt. Im Rahmen der Zusatzausbildung zum Fitnesstrainer haben Schüler der 3. Klasse ein Projekt betreut, in dem sie als Übungsleiter aktiv wurden. Für die Grundschüler unter der Leitung von Silvia Deluca hingegen stellte dieser Vormittag die Praxiseinheit ihres einwöchigen Projekts „Fit von Kopf bis Fuß“ dar. Unter der Leitung von Turnlehrer Werner Holzer bauten die Oberschüler in der Dreifachturnhalle einen Erlebnisparcours unter dem Motto „Ab in den Dschungel“ auf, bei dem die Kinder ihre Freude an der Bewegung ausleben und ihre Geschicklichkeit testen konnten. Dabei galt es, wie Tarzan am Seil zu schwingen, auf dem „Rüttelvulkan“ das Stehvermögen un-

ter Beweis zu stellen, sich aber auch geschickt durch den Treibsand zu schlängeln, ohne von Krokodilen gefressen zu werden. Während dieser Einsatz für die Sportoberschüler nicht nur eine wertvolle Erfahrung im Rahmen ihres Pflichtpraktikums war, genossen die Grundschüler einen sehr bewegungsfreudigen und abwechslungsreichen Vormittag, der allen Beteiligten viel Spaß und Freude bereitete. „Das Gummibärchenland war lustig“, freute sich etwa Julia. Judith berichtete begeistert: „Das Schweben wie Tarzan war toll und die Vorstellung, dass ich über dem ‚Meer’ schwebe, hat mich begeistert.“ Und Januz meinte: „Das Schwingen war schwierig, weil ich mich am Tau fest halten musste. Im ‚Spinnennetz’ habe ich mich wie ein Agent gefühlt. So durchkriechen und kein Seil berühren war aufregend.“


Hallo ciao Maroc Marokko ist ein faszinierendes Land, in dem es viel Ungewohntes und Neues zu entdecken gibt. Es ist ein Land, aus dem viele Einwanderer in Südtirol stammen, und schon deshalb ist es interessant, es kennenzulernen. Das Amt für Jugendarbeit organisiert in Zusammenarbeit mit der oew (Organisation für Eine solidarische Welt) und dem Verein Bassma (Rabat) einen zehntägigen Aufenthalt für Jugendliche in Marokkos Hauptstadt Rabat. Teilnehmen können Jugendliche zwischen 17 und 22 Jahren. Hilfreich sind Basiskenntnisse in Französisch oder Englisch. Manuela Seehauser aus Stilfes war beim letztmaligen Projekt im Sommer 2017 dabei. „In der neuen Familie fühlte ich

mich pudelwohl. Besonders gewöhnungsbedürftig waren für mich die späten Essenszeiten, aber auf die zahlreichen, von unserer Gastmutter mit viel Liebe zubereiteten Köstlichkeiten konnte man kaum verzichten. Besonders in Erinnerung bleiben mir die zahlreichen tollen Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten, wie der © Amt für Jugendarbeit Chella, der Medina oder dem Markt. Meine Gastgeschwister waren besonders darum bemüht, mir alles Mögliche zu zeigen. Natürlich durften dabei der Spaß sowie intensive Gespräche über Religion, Kultur

oder Privatsphäre nicht fehlen. Außergewöhnlich lustig fand ich die Kartenspiele am Abend. Der

Cousin meiner Gastgeschwister zeigte mir verschiedene marokkanische Kartenspiele, wobei ich merkte, dass sie den unseren sehr ähnlich sind. Besonders genossen habe ich in Marokko das

Miteinander mit meiner Familie, aber auch die stressfreie Zeit, ohne Sorgen, ohne Bedenken oder Feindlichkeit. Trotz anderer Religion, anderer Kultur und anderer Herkunft sind wir uns gegenseitig ans Herz gewachsen“, erzählt Seehauser. Die Teilnehmer werden zu zwei Vorbereitungstreffen eingeladen, wo es um Reisedetails, die Kommunikation und die Kultur des Landes geht. Der Teilnahmebeitrag beläuft sich auf 300 Euro für Flug und Unterkunft in Gastfamilien. Anmeldungen bis zum 31. März beim Amt für Jugendarbeit, Tel. 0471 413371, E-Mail: jugendarbeit@ provinz.bz.it.

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© Karl Pichler

Kultur

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„Meine Bilder lügen nicht!“ Im Gespräch mit Fotograf Fritz Pichler

von Astrid Tötsch Fritz Pichler, 1943 in Gossensaß geboren, ist weit über Südtirol hinaus als Videokünstler und Fotograf bekannt. Auch in vielen seiner Fotos lässt sich der Kameramann, der ein bestimmtes Drehbuch im Kopf hat, nicht verleugnen. Erker: Herr Pichler, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Fritz Pichler: In Gossensaß gab es ein Fotogeschäft, das mich seit meiner Kindheit faszinierte. Zuhause hatten wir auch eine Zeiss-Kamera. Allerdings konnte ich es mir zu jener Zeit noch nicht recht leisten – Filme entwickeln war damals noch relativ teuer. Später, als ich als Skilehrer im Allgäu tätig war, fragten mich einige Kollegen, ob ich sie fotografieren würde. Ein Freund hat mir seine Kamera geliehen und gleichzeitig habe ich auch mit dem Filmen angefangen. Wollten Sie das immer schon beruflich machen? Ich war als Jugendlicher sehr viel

im Kino und wollte seit damals Kameramann werden. Welcher Film hat Sie am meisten beeindruckt? „Der Haflinger-Sepp“ (lacht) und „Hubertushaus“. Die weibliche Hauptdarstellerin war in einer Szene nur mit einem Büstenhalter bekleidet zu sehen. Das gab gleich am nächsten Tag großen Ärger, weil der Pfarrer erfahren hatte, dass ich im Kino war. Ich habe in der Betragen-Note eine 7 bekommen und in Religion auch eine schlechte Note. Bei „Liane, Mädchen aus dem Urwald“ war Jugendverbot und wir Buben haben versucht, durch die dunkle Glasscheibe zu gucken – wir waren aber fürchterlich enttäuscht. Warum? Die schönsten Stellen von Liane waren immer mit Haaren bedeckt. Was hat Ihnen an den Filmen besonders gefallen? Das Geschichten Erzählen. Auch wenn ich heute irgendeine Idee habe oder vor einem Problem ste-

he, sehe ich alles vor meinem inneren Auge. Ich habe wahnsinnig viele Bilder im Kopf. Haben Sie sich das Fotografieren und Filmen selbst beigebracht?

Mehr oder weniger ja. Eine Bekannte, die selbst Fotografin war, hat mir den Umgang mit dem Belichtungsmesser gezeigt und einige andere wichtige Dinge, zum Beispiel wie man Objekte am besten in Szene setzt. Einstellungen für Belichtungszeit gibt es heute noch bei den

Digitalkameras, aber wie darf man sich das im Vergleich zu früher vorstellen? Bei einer analogen Kamera musste man wissen, welche Belichtung man einstellt – die heutigen Digitalkameras machen das automatisch und man braucht quasi nur mehr auf den Knopf zu drücken. Können jene, die den Umgang mit analogen Kameras gelernt haben, besser fotografieren? Es ist vor allem eine andere Art, Bilder zu machen. Heute tut man sich sicher wesentlich leichter. Welche Motive bevorzugen Sie bzw. wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Ich mache vor allem abstrakte und dokumentarische Fotografie. Ich habe u. a. für das Kuratorium für Technische Kulturgüter alle Bahnhöfe Südtirols fotografiert oder für das Touriseum die bedeutendsten Grand Hotels. Nachdem ich auch ein Faible für Architektur habe, hat mich etwa am Palasthotel in Gossensaß besonders die Jugendstil-Fassade beeindruckt.

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Wie haben Sie die Innenräume fotografiert? Ich habe das natürliche Licht ausgenutzt und nur zu bestimmten Tageszeiten fotografiert. Das Frühstückszimmer im Grand Hotel Wildbad in Innichen habe ich um 9.00 und 10.00 Uhr vormittags fotografiert. Das Bild eines alten Wasserhahns im Palasthotel in Gossensaß ist eines meiner Lieblingsbilder. Warum haben Sie das Hauptmotiv an der linken Seite platziert und nicht in der Mitte? Es hätte nicht dieselbe Wirkung! Ich stelle mir das wie einen Film vor – und hier bin ich wohl mehr Kameramann als Fotograf: wie das Wasser aus dem Hahn fließt und dazu braucht es eben den Platz auf der rechten Seite. Ich komponiere sozusagen meine Bilder. Bei der Terrasse im Palasthotel in Levico Terme hätte ich die Decke durchaus nachträglich am Computer aufhellen können, aber dann ist die Atmosphäre futsch und das Bild stimmt nicht mehr. Ich mache so etwas nicht, bei mir lügt kein Foto. Zudem ist die Decke nicht wichtig und lenkt nur von den eigentlichen Motiven, wie Boden, Säulen und Sitzbänken, ab. Wie sehen Sie die heu-

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tigen Möglichkeiten der Bildbearbeitung? Super! Wenden Sie sie an Ihren eigenen Bildern auch an? Nein, nur bei abstrakten Bildern, bei dokumentarischen Bildern auf gar keinen Fall. Mir geht es vor allem um die Aussage der Bilder. Warum haben es Ihnen gerade die Hotels so angetan? Ich wohnte als kleiner Bub neben dem Palasthotel in Gossensaß. Wenn Bälle veranstaltet wurden, bin ich auf einen Baum geklettert und habe durch die Fenster geschaut. Das war für mich wie eine Märchenwelt. Später war es wie ein Geschenk, wenn ich die

großen Palasthotels fotografieren durfte. Es war, als würde ich Kirchenräume betreten. Gibt es noch weitere besondere Orte, zu denen Sie eine besondere Verbindung haben? Ja, das Bergwerk in Ridnaun. Dort die Stollen zu fotografieren, gehörte auch zu meinen Jugendträumen. Haben Sie das dann tatsächlich auch gemacht? Bevor es dazu kam, mussten wir das Bergwerk erst einmal retten. Es gab nämlich den Plan, die Stollen zu sprengen, was eine Journalistin erfahren hatte. Gemeinsam mit Walter Niedermayr und dem Künstler Peter Kaser erstellten wir

ein Künstlerprojekt, mit dem es uns gelungen ist, die Sprengung zu verhindern. Etwas später habe ich einige Knappen gebeten, mich sozusagen „im Bergwerk einzusperren“. In dieser vollständigen Dunkelheit und so tief im Berg nimmt man merkwürdige Geräusche wahr – ich möchte fast sagen, dass der Berg gesungen hat. Und so entstand die Idee einen Film über die letzte Schicht und die letzte Fahrt der Knappen zu drehen, was ich dann auch verwirklichte. Neben dokumentarischen Bildern haben Sie auch Porträts gemacht. Nein, ich kann keine Porträts machen – aber ich habe Schaufensterpuppen fotografiert. In Salzburg wurden diese Bilder sogar in einer eigenen Ausstellung präsentiert. Warum Schaufensterpuppen? Wenn ich durch die Straßen der großen Städte geschlendert bin, erschien es mir, als wären diese lebendig. In dieser Zeit habe ich auch angefangen, Protestfotos zu machen. Überall hingen Werbetransparente mit halbnackten Frauen. Ich empfinde diese Darstellung der Frau als sexistisch – das muss doch nicht sein. E


Kultur

Hexe Lilli verzaubert Wiesen Über 1.000 Besucher haben am 8. und 9. Dezember im Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen drei Sonderaufführungen des Kinofilms „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ gesehen – und kräftig applaudiert.

„Unterwelt-Wesen sind wie Schokoladeflecken. Einmal da, gehen sie nur schwer weg.“ Statt auf die weisen Worte ihres Drachen Hektor (Stimme: Michael Mittermaier) zu hören, zaubert Lilli (Hedda Erlebach) Knecht Ruprecht (Jürgen Vogel) aus dem Mittelalter herbei, damit er ihrem hassgeliebten Bruder Leon (Claudio Magno) einen „heilsamen Schreck“ verpasst. Dass Ruprecht auf der Suche nach seinem Mentor Nikolaus in der Gegenwart bleiben will, war nicht geplant. Erst lässt er Lillis Lehrer verschwinden, dann sackt er ein „verwöhntes und maßloses“ Kind nach dem anderen ein. Spätestens als mit seinen Hörnern die Boshaftigkeit wächst, merkt Lilli, dass sie einiges wieder gutzumachen hat ... Ein Jahr ist es her, dass die deutsch-österreichisch-belgische Filmcrew am Weihnachtsmarkt von Sterzing und im Bergbaumuseum Ridnaun Szenen für den Kinofilm „Hexe Lilli rettet Weihnachten“ gedreht hat. Am Set spielten auch mehrere Wipptaler Kinder und Erwachsene als Komparsen mit und froren mitunter fünf Tage und Nächte lang bei –16° C, bis alle Szenen im Kasten waren. Seit November 2017 läuft der Film, u. a. in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Filmförderung IDM

und dem Produktionshaus blue eyes Pictures entstanden, in den deutschen und österreichischen Kinos. Als Dankeschön an die Stadt Sterzing, den Tourismusverein, die Standbetreiber des Weihnachtsmarktes sowie an alle anderen Partner zeigte die Lilli-Produktion im Dezember mit Unterstützung der Gemeinde Pfitsch den Film im Haus der Dorfgemeinschaft von Wiesen. Fleißige Hände haben die Turnhalle in einen Kinosaal mit Leinwand, Dolby Surround, lillihafter Weihnachtsdeko und rotem Teppich umfunktioniert. Im Publikum saßen u. a. Regisseur Wolfang Groos, Produzentin Corinna Mehner, Leon-Darsteller Claudio Moreno sowie Raffael, der eigens Boardfahren gelernt hat, um einen diebischen Jugendlichen darstellen zu können. „Ihr habt uns wahnsinnig geholfen, diesen schönen Film zu machen“, so Mehner und Groos nach der Vorstellung. Lob gab es auch für Peter Trenkwalder (Trenkwalder & Partner Film Service Produktion) für seine verlässliche und professionelle Unterstützung. Die Einnahmen in Höhe von 3.000 Euro werden zu 100 Prozent MOMO, dem Förderverein Kinder-Palliativ, sowie der Musikgruppe Tun Na Kata gespendet. rb

„Botschafter der Lebensfreude“ Tun Na Kata ist eine Erfolgsgeschichte. Als die Gruppe um Paolo (Jack) Alemanno Anfang Dezember in Sterzing ihr Jubiläumskonzert gab, wurde das bis auf den letzten Platz gefüllte Stadttheater mit warmen, herzerfüllenden Klängen in unbeschreibliche Schwingung versetzt. Sphärische Klänge fluteten den Raum und führten das begeisterte Publikum musikalisch und farbenfroh durch die vier Jahreszeiten. Videoeinspielungen von Bob Alemanno ließen die 20-jährige Band-Geschichte im Zeitraffer Revue passieren. Seit 1997 musiziert das Ensemble mit Ingrid Braunhofer, Arnield Hinteregger, Markus Hofer, Manfred Klotz, Daniela Perini, Verena Turin und Astrid Wild nun schon zusammen. Heute gehört der Gruppe auch Dietmar Hofer an, der an die Stelle von Mattia Peretto trat. Mit ihnen waren beim Konzert Bassist Werner (Haifisch) Heidegger, der Violinist Mattia

Martorano aus Padua, Pianistin Roberta Baviera aus Bologna, Luca Ferrentino (Conga) und die beiden

Sängerinnen Irmi Amhof und Vera Vilgrater zu hören. Der Radiosender Freier Fall wird den Konzertmitschnitt demnächst ausstrahlen. Uschi Perini, auf deren Initiative hin die Gruppe vor 20 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann Franco gegründet worden war, bedankte sich bei allen, die in all den Jahren zum Erfolg der Gruppe beigetragen haben. Seine Glückwünsche überbrachte auch Dekan Josef Knapp. Meinhard Oberhauser, Präsident der Lebenshilfe Wipptal, der Tun Na Kata angehört, bezeichnete die Bandmitglieder als „Botschafter der Lebensfreude und guten Laune“.

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Kultur

Ein Leben für den guten Ton von Michaela Markart

Seine Instrumente hat er bis nach Amerika verkauft, er selbst wollte jedoch nach Hause zurückkehren. Heute wohnt und arbeitet Michael Stauder als selbstständiger Geigenbauer in Wiesen.

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Im urigen Haus zwischen Gemeindepark und Reitstall reihen sich die Geigen, Bratschen und Celli aneinander. Von bloßen Holzkeilen über vage, mit Bleistift auf Holz gezeichnete Formen bis hin zu fertigen Instrumenten kann man hier die einzelnen Arbeitsschritte nachvollziehen. Am Tisch sitzt ein Mann mit grauer Jacke und brauner Lederschürze. In seinen Händen hält er vorsichtig eine unfertige Geige. „Eigentlich habe ich schon immer gerne herumexperimentiert“, sagt Michael Stauder. „Holz als Material und die Musik an sich haben mich schon immer interessiert. Weil ich Kontrabass gespielt habe, hatte ich einen Bezug

zu Streichinstrumenten. In meiner Jugend habe ich dann mit einem Freund angefangen, an elektrischen Gitarren zu werkeln.“ Seither hat sich viel getan. 2003 hat er in Deutschland mit der staatlichen Geigenbauschule Mittenwald begonnen. Drei Jahre lang lernte er dort, wie man Geigen, Bratschen und Celli baut. Zu Beginn werden fünf Instrumente gleichzeitig gebaut, um die einzelnen Handgriffe zu verinnerlichen. Schon da zeigte sich der Ehrgeiz des jungen Wipptalers. Mit einem stolzen Lächeln erinnert er sich: „Ich habe eine zusätzliche Geige bauen dürfen, weil ich viel schneller war als die anderen – damit ich etwas zu tun habe.“ Mit dem Verkauf seiner ersten Geigen hat er auch sein Studentenbudget aufgebessert. Neben dem handwerklichen Teil gehörte natürlich auch das Spielen der Instrumente zur Ausbildung. 2006 ging Michael Stauder dann zu einem Geigenbauer in die Schweiz. „Dort habe ich die Grundlagen, die ich in Mittenwald gelernt habe, noch verfeinert. Ich habe Instrumente unterschiedlicher Geigenbauer gesehen und gelernt, was ein richtig gutes Instrument ausmacht“, erklärt er. Au-

ßerdem hat er in der Schweiz viele Dinge gelernt, die für seine Selbstständigkeit wichtig sind. Dazu gehören auch unterschiedliche Reparaturtechniken. „Ein wichtiger Aspekt in dieser Zeit war das selbstständige Denken. Ich musste erst lernen, für unterschiedliche Probleme und unterschiedliche Schäden an den Instrumenten selbst Lösungen zu finden. Nicht immer gibt es die eine Methode, die bei allen Instrumenten funktioniert. Das ist auch das Tolle an dem Beruf.“ Mit der Selbstständigkeit hatte er es eilig. Noch im selben Jahr hat er sein Atelier in Wiesen eröffnet. „Auf meinem Weg hat mich vor allem Klaus Plaschke unterstützt. Er handelt mit Streichinstrumenten und hat mir dabei geholfen, in Südtirol Fuß zu fassen. Hier anzukommen war am Anfang nicht immer einfach. Es hat schon einige Zeit gedauert, bis mich die Leute kennengelernt haben und mir dann auch ihre Instrumente anvertraut haben“, erinnert er sich. An seiner Entscheidung, nach Südtirol zurückzukommen, hat er jedoch nie gezweifelt: „Ich wollte immer schon hier etwas aufbauen. Einerseits gab es in Südtirol damals noch keinen Geigenbauer, andererseits gefällt es mir hier einfach. Erker 01/18

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Ich bin gerne hier.“ Nachdem die Startschwierigkeiten überwunden waren, zeigte es sich recht bald, wie dringend es in Südtirol einen Geigenbauer brauchte. Der Bedarf an Reparaturen ist so groß, dass der Wiesner mit dem Bauen der Streichinstrumente nicht mehr hinterherkommt: „Im Moment verbringe ich etwa 60 bis 70 Prozent meiner

trumente herzeigen und verkaufen zu können.“ Wie viele Instrumente gebaut werden, hängt natürlich auch davon ab, um welche Instrumente es sich handelt. Für ein Cello braucht er ungefähr doppelt so lange wie für eine Geige. Es gibt jedoch auch Reparaturen, die viel Zeit beanspruchen: „Einmal hatte ich eine Geige, deren Decke in 20 Teile zerbrochen war.

Michael Stauder in seiner Werkstatt in Wiesen

Zeit mit Reparaturen. In den letzten Jahren habe ich immer drei, vier oder sogar fünf Instrumente gebaut. 2017 habe ich es lediglich geschafft, ein Cello fertigzustellen. Es ist natürlich gut, wenn man etwas zu tun hat, aber immer wieder fragen Leute auch nach meinen Instrumenten und dann ärgert man sich schon, wenn keines mehr da ist. Schließlich wäre es ja mein Hauptziel, die eigenen Ins-

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Das war der schlimmste Schaden, den ich noch reparieren konnte. Das Schwierige an dieser Arbeit ist es, das Instrument möglichst wieder in den Originalzustand zu versetzen.“ Weit häufiger kommt es jedoch vor, dass nur kleinere Schäden zu reparieren sind. Lackschäden, kleinere Instandhaltungsarbeiten oder einfach das Putzen der Instrumente oder das Neubespannen der Bögen sind kleinere Auf-

gaben in Stauders Alltag. Bei der vielen Arbeit gibt es ein Herzensprojekt, das häufig auf der Strecke bleibt. Seit längerer Zeit restauriert Michael Stauder den Kontrabass, mit dem er selbst das Musizieren erlernt hat. Er besteht im Moment noch aus zwei Teilen, aber dieser Kontrabass ist das einzige Instrument, das Stauder nie hergeben würde. Auch wenn es so scheint, als sähen Streichinstrumente seit langer Zeit gleich aus, ist es wichtig, dass Geigenbauer die Augen offenhalten. „Ich bilde mich dadurch fort, dass ich mir besonders schöne Instrumente, die ich zur Reparatur oder Restauration bekomme, genau ansehe. Dadurch werde ich inspiriert und lerne dazu.“ Stauder geht es aber nicht nur darum, von den Geigenbauern zu lernen, die sich an den Meistern aus Cremona, etwa Stradivari oder Amati, orientieren. Im Moment ist er dabei, die Form der Geige weiterzuentwickeln. „Ich muss mich von den klassischen Instrumenten lösen, damit etwas weitergeht. Die Stradivari-Geigen sind ziemlich kräftig und robust gebaut. Ich möchte versuchen, etwas Zarteres zu kreieren. Das ist so eine eigene Idee von mir“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Was daraus wird, weiß er noch nicht. Schon einmal hat der Wiesner ein Streichinstrument gebaut, das nicht der Standardform entsprach. Für den Sterzinger Violinisten Johannes Pramsohler hat Stauder eine Viola d’amore gebaut – ein historisches Streichinstrument, das vor allem im 17. und 18. Jahrhundert gespielt wurde. Für seine neugebauten Instrumente verwendet der Michael Stauder hauptsächlich Ahorn- und Fichtenholz. Aber nicht jedes Holz ist für den Geigenbau geeignet. Es gibt einige Holzhändler, die sich darauf spezialisiert haben. Von ihnen bezieht Stauder das Ahornholz – geflammten Ahorn aus Bosnien. Das Fichtenholz stammt von einem heimischen Baum, den er sich selbst ausgesucht hat. „In der Gegend von Radein gibt es einige Ha-

selfichten, die sich besonders gut für Streichinstrumente eignen. Der Baum, den ich verwende, hat über 250 Jahresringe – ein stolzes Alter für eine Fichte. Ein Waldarbeiter hat mich kontaktiert und mir von einigen besonders schönen Bäumen erzählt. Zusammen haben wir einige Bäume angebohrt. Einige waren innen faul und andere sind schief gewachsen. Wir haben lange gesucht und schließlich haben wir uns für diesen einen ent-

Handgeschnitzte Schnecke

schieden.“ Das Holz wird in Keilen jahrelang beim Bruder des Geigenbauers gelagert. Dessen Kinder wiegen die Stücke in regelmäßigen Abständen, um festzustellen, wie schnell das Holz trocknet. Bleibt das Gewicht fast gleich, ist das Holz bereit. „Nun ist es soweit. Das Holz reicht für 60 Celli und über 200 Geigen. Ich muss mich also nie wieder um Fichtenholz kümmern. Das reicht mein Leben lang“, freut sich Michael Stauder. Die ersten Geigen aus dem Holz seines Baumes sollen in naher Zukunft entstehen. Der Wunsch, wieder eigene Instrumente zu bauen, wird dadurch umso größer. Ob in Südtirol, Deutschland oder Amerika – im Moment weiß der Wiesner noch, wo und bei wem jedes seiner Instrumente steht. Bei diesem Tatendrang und den großen Plänen stellt sich nur die Frage, wie lange das noch so bleiben wird. E


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WIPPS im Porträt

VIRIAL

Musik „von einem anderen Stern“

Warum Technical Death Metal? Auf diese Frage antworten die Bandmitglieder von „Virial“ sehr entschlossen und überzeugt: Es ist eben unsere Leidenschaft. Man sei im Grunde an kein Genre gebunden; es können frei und je nach Belieben verschiedene musikalische Elemente eingebaut werden. Die Band arbeitet, neben harten E-Gitarren-Riffs und für Death Metal typischen Schlagzeugtechniken, auch mit klassischen Gitarren, Akustikgitarren, Klavier und Synthesizer. Die Songs von „Virial“ klingen nach ihrer eigenen Beschreibung nicht bloß düster und „wie von einem anderen Stern“, sondern enthalten auch melodische Parts. Die größten Einflüsse der Gruppe sind Bands wie „The Faceless“, „Obscura“, „Gorod“, „Dissection“, „Blotted Science“ und „Behemoth“.

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Album-Cover: „Organic Universe“

Angefangen hat das Projekt 2010, als Christian Wieser (Gitarre) seinem Bruder Thomas Wieser (Gesang, Gitarre) sein erstes selbstgeschriebenes Lied präsentierte. Zusammen schrieben sie eine zweite Gitarre dazu und heraus kam ihr erster gemeinsamer Song „The Origin“. Ein Jahr später, im Jahr 2011, veröffentlichten sie ihre erste Demo. Den Gesang erlernte Thomas über YouTube, Christian nahm Gitarrenunterricht beim Ex-Gitarristen der Band „Obscura“, von dem die jungen Musiker zahlreiche Anleitungen und Tipps erhielten. Aufgenommen wurde damals noch im elterlichen Zuhause in Mareit. Erste Live-Erfahrungen konn-

te das Duo 2012 auf einer Privatparty und auf einem kleinen Festival in Naturns sammeln. Bald darauf entstand die Idee, ein Album zu kreieren. 2015 war es dann soweit: Das Album „Organic Universe“ kam an die Öffentlichkeit. Die Finanzierung erfolgte über Crowdfunding, dabei wurde die erhoffte Geldsumme sogar übertroffen und dem Projekt stand nichts mehr im Wege. Bass und Schlagzeug wurden für das Debütalbum von zwei Gastmusikern aus Rom eingespielt. Bei den Aufnahmen standen die Musiker nie zusammen im Studio, die einzelnen Bestandteile wurden getrennt aufgenommen und dann zusammengeführt.

Gemixt und gemastert wurde alles im Sound Control Studio des Lukas Flarer in Meran. Beim Album „Organic Universe“ handelt es sich um ein Konzeptalbum. In den Songs geht es um die Entstehung und den Untergang des Universums. Im ersten Lied „Quantum Fluctuations“ wird beschrieben, wie das Universum entstanden sein soll; in den weiteren Songs werden verschiedene Geschichten über die Entwicklung desselben erzählt, bis hin zum letzten Track „The Ultimate Fate“, in dem die letzten Millionen Jahre des Universums thematisiert werden. In den Texten kommen Quantenfluktuation, frühe Zivilisationen und Religionen, schwar-


Kultur

Thomas (l.) und Christian Wieser

ze Löcher, aber auch biblische Elemente vor. Im Großen und Ganzen thematisiert „Virial“ die Wissenschaft zur Geschichte des Universums, gepaart mit Science Fiction und einem Hauch von Religionskritik. Der Bandname hat ebenfalls eine tiefere Bedeutung: Zum einen steckt im Namen „Virial“ das lateinische Wort „vis“, das Kraft bedeutet, zum anderen ist „Virial“ Teil des Begriffes „Virialsatz“, der aus der Astrophysik und Himmelsmechanik stammt und die Verteilung von Sternen in einer Galaxie beschreibt. Im Jahr 2016 stieß Philip Dollinger (Bass) aus Kramsach (Ös-

Philip Dollinger

terreich) zur Band. Er hatte Thomas zufällig über Facebook kennengelernt, und nachdem er per Video sein Können bewiesen hatte, wurde er in die Band aufgenommen. Ursprünglich wollte er mit seinem Schulfreund Stefan Rojas (Schlagzeug) eine eigene Band gründen, deshalb lud er diesen dazu ein, sich ebenfalls bei Christian und Thomas zu melden. Nach einigen Übungsstunden und einem Jahr später verschickte er ebenfalls sein „Casting-Video“. Im Frühjahr 2017 war die Band schließlich komplett. Im Mai begannen die ersten Bandproben, die erstaunlich gut verliefen. Die größte Schwierigkeit für die bei-

den neuen Mitglieder war es, die Songs genauso zu spielen, wie sie auf dem Album eingespielt worden waren. Die Gastmusiker aus Rom hatten nämlich die Freiheit, Improvisationselemente und Änderungen einzubringen. So mussten sich die jungen Österreicher die veränderten Elemente selbst, durch das Hören der Songs, herausschreiben. Im Oktober 2017 hatte „Virial“ ihren ersten Auftritt als vollständige Band, wenn auch inoffiziell auf einer Privatfeier auf dem CAI-Gelände in Sterzing. Der erste offizielle Auftritt wird am 27. Jänner in Sand in Taufers stattfinden, wo sie im Jugendzentrum „Loop“ als Headliner

Stefan Rojas

auftreten werden. Geprobt wird in einem alten Bauernhaus in Elzenbaum, dort teilen sie sich den Proberaum mit der Band „Foiernacht“ aus Wiesen. Für die Zukunft wird bereits fleißig an neuen Songs geschrieben. Auch ein weiteres Album ist in Aussicht. Dies wird voraussichtlich 2019 aufgenommen. In der Zwischenzeit freut sich die Band, endlich als vollständige Musikgruppe arbeiten zu können. Ihre Ziele für 2018 sind live aktiver zu werden (Infos unter virialband@ outlook.com), weiter an neuen Ideen zu arbeiten und als Band enger zusammenzuwachsen. sk

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Kultur

Musikkapellen und Chöre feiern ihre Patronin Mit den Feiern zu Ehren der heiligen Cäcilia, seit dem Spätmittelalter Schutzpatronin der Kirchenmusik, beenden am letzten Sonntag im Kirchenjahr die Musikkapellen und Chöre landauf landab einer langen Tradition folgend ihr Arbeitsjahr, blicken auf Höhepunkte im abgelaufenen Jahr zurück und ehren verdiente Mitglieder. KIRCHENCHOR RIDNAUN In Ridnaun gestaltete die Knappenkapelle unter der Leitung von Joachim Bacher den Festgottesdienst. Pfarrseelsorger Thomas Stürz dankte dem Kirchenchor, der zahlreiche Gottesdienste mit seinem harmonischen Gesang verschönert, aber auch bei weniger freudigen Anlässen wie Beerdigungen stets zur Stelle ist, so dass dieser wertvolle Dienst an der Pfarrgemeinde oft schon fast als selbstverständlich hingenommen wird. Sein Dank erging auch an die Mitglieder der Knappenkapelle, ohne deren Mitwirkung man sich viele kirchliche Feste im Laufe eines Jahres kaum vorstellen könne. Um ein solch harmonisches Zusammenspiel zu erreichen, seien aufwendige Proben nötig. Stürz ermahnte zu einem ähnlichen Bemühen auch im Alltag, damit auch dort ein harmonisches Zusammenleben in der Gemeinschaft gelingen kann. Im Anschluss an den Gottesdienst ehrte der Pfarrseelsorger Esther Falkensteiner für ihre 20-jährige Tätigkeit als Chorlei-

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Gossensaß spielte. Zurzeit nehmen 14 Schüler Musikunterricht, einige davon privat, da die Warteliste in der Musikschule sehr lang ist. Dies sollte sich in nächster Zeit ändern, wollen die Musikkapellen in Südtirol nicht bald schon Nachwuchsmangel beklagen. Die Jugendlichen Oliver Leider, Nico Crepaz, Jonas Plank und Florian Weissteiner Pfarrer Thomas Stürz, Obmann Hermann Schölzhorn, Chorleiterin Esther Falkensteiwurden in den Musikverner, Maria Helfer, Claudia Wurzer, Rita Hofmann, der Präsident des Pfarrgemeinderates Hermann Wild, Bürgermeister Sebastian Helfer (v. l.) ein aufgenommen. Nicht leichten Herzens verMonika Mairterin und Hermann Schölzhorn, Jugendleiterin abschiedete sich Klarinettist Roder genau so lange dem Kir- Weissteiner unterstrich die gute man Mayr nach 67 Jahren, dechenchor als Obmann vorsteht. Zusammenarbeit mit der musikanen er dem Musikkörper angeAls Zeichen der Wertschätzung lischen Leiterin der Jungmusikanhörte, vom aktiven Dienst. Seit für ihre wertvolle Tätigkeit für ten „Brennerwind“ Marianne Mair. dem Jahr 1950 spielt er in der die Pfarrgemeinschaft über- Derzeit spielen fünf Jugendliche Vereinskapelle die Klarinette, reichte der Pfarrverantwortliche der Vereinskapelle beim „Brennerwar stets fleißig bei den Proben Hermann Wild den beiden Geehrten ein Geschenk, verbunden mit der Bitte, dass sie dem Kirchenchor noch lange verbunden bleiben mögen. Geehrt wurden auch Rita Hofmann und Sofia Wurzer für ihre 15-jährige, Maria Wieser für ihre 20-jährige und Maria Helfer für ihre 30-jährige Mitgliedschaft. Sie erhielten eine Ehrenurkunde des Verbandes der Kirchenchöre. VEREINSKAPELLE GOSSENSASS Die Vereinskapelle Gossensaß traf sich nach dem gemeinsam mit dem Pfarrchor gestalteten Gottesdienst am Cäciliensonntag im Gemeindesaal von Gossensaß zur 98. Jahresversammlung.

Die Jungmusikanten (v. l.) Florian Weissteiner, Jonas Plank, Oliver Leider und Nico Crepaz

wind“, der im vergangenen Jahr beim Stubenadvent in Gossensaß auftrat, beim Faschingsumzug der Jungkapellen des Bezirks in Sterzing mitwirkte, beim 7. Südtiroler Jugendblasorchestertreffen in Tramin konzertierte sowie beim Pflerer Kirchtag und Pfingstkonzert in

Musiklegende Roman Mayr: Abschied nach 67 Jahren

und nahm auch im Ausschuss so manche Aufgabe wahr. Mit lang anhaltendem Applaus entließ ihn Obmann Armin Keim. Schriftführer Christian Sparber


Kultur

berichtete von 19 Ausrückungen und zahlreichen Proben, acht Auftritten bzw. Ständchen der „Original Gossensasser Böhmischen“, acht Auftritten der „Gossensasser Tanzlmusig“ und sechs Auftritten einer Bläsergruppe. Den Höhepunkt im abgelaufenen Jahr stellte die Aufführung der „Missa Brevis“ von J. de Haan in Ridnaun und Gossensaß dar. Kapellmeister Klaus Sailer freute sich über die Erfolge der Kapelle und meinte mit einem Lächeln, bei den Sommerkonzerten hätten öfters Musikanten gefehlt, die Proben ließen öfters Mängel erkennen, dafür liefen die Aufführungen gut. Simon Sparber wurde für seine 15-jährige Tätigkeit geehrt. Bürgermeister Franz Kompatscher gratulierte der Vereinskapelle zu ihrer ausgezeichneten Jugendarbeit. Roman Mayr dankte er im Besonderen für sein großes Beispiel als langjähriger Musikant. rr MUSIKKAPELLE PFLERSCH

der Leitung von Marianne Mair eröffnet. Anschließend zeigte der Klangkörper um Kapellmeister Florian Penz sein Können. Das abwechslungsreiche Programm wurde vom Publikum mit viel Beifall bedacht. Beim Konzert wurden Dietmar Leitner und Stephanie Flecchi für ihre 15-jährige Tätigkeit im Vereinsvorstand mit dem Verdienstzeichen in Silber ausgezeichnet. An Hannah Kinzner und Rebecca Mader wurde das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze verliehen. Durch den Abend führte Bürgermeister Franz Kompatscher. Bei der Jahresversammlung Anfang Dezember blickte die Kapelle auf ein ereignisreiches Musikjahr zurück. Im Zuge der Neuwahlen wurden Obmann Markus Teissl und der Vorstand, der sich fast zur Gänze wieder der Wahl stellte, einstimmig bestätigt. Neu im Vorstand ist Raffael Röck. Die Jugendarbeit werden künftig auch Hannah Kinzner und Verena Röck unterstützen.

Lukas Haller, Christian Pfattner, Kurt Jocher, Georg Windisch, Michael Trenkwalder und Anna Tratter (v. l.)

milienchor Wiesen in der Pfarrkirche die Messfeier. Bei der anschließenden Jahresversammlung im Haus der Dorfgemeinschaft ließ der Klangkörper das vergangene Musikjahr Revue passieren. Insgesamt rückte die Musikkapelle 35 Mal aus. 24 Jungmusikanten stehen in Ausbildung. Kapellmeister Christian Pfattner zeigte sich sehr zufrieden mit den erreichten musikalischen Zielen und hob die Probendisziplin lobend hervor. Ob-

Fleiß und Pünktlichkeit eines jeden Mitglieds für das gute Funktionieren des Musikvereins. Für ihre 15-jährige Mitgliedschaft wurden Klarinettistin Anna Tratter und Hornist Michael Trenkwalder geehrt. Posaunist Georg Windisch erhielt die Ehrenurkunde für seine 40-jährige Zugehörigkeit zum Klangkörper. Bürgermeister Stefan Gufler bedankte sich für den Einsatz der Musikkapelle in der Dorfgemeinschaft und unterstrich die positive Energie und den Zusammenhalt, die durch das gemeinsame Musizieren entstehen. Auch die weiteren Ehrengäste schlossen sich dem Dank an und wünschten der Musikkapelle weiterhin viel Freude beim Musizieren. MUSIKKAPELLE INNERPFITSCH

Das Cäcilienkonzert der Musikkapelle Pflersch im örtlichen Vereinshaus wurde auch diesmal wieder mit Stücken der Jugendkapelle „Brennerwind“ unter

MUSIKKAPELLE WIESEN Die Musikkapelle Wiesen gestaltete am Cäciliensonntag gemeinsam mit dem Pfarr- und Fa-

mann Kurt Jocher bedankte sich beim vor einem Jahr neu gewählten Ausschuss für die hervorragende Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung von

Auch die Musikkapelle Innerpfitsch beendete mit der Cäcilienfeier Ende November ihr Tätigkeitsjahr. Nach dem vom Kirchenchor St. Jakob musikalisch Erker 01/18

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Kultur WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

Unterackern?

von Harald Kofler Die Häuser und Höfe von Unterackern liegen an der orographisch linken Seite des Ridnauner- bzw. Mareiterbaches, gehören zur Katastralgemeinde Thuins und sind mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Stadtgemeinde Sterzing. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Streusiedlung am Fuße des Telferberges aus nicht mehr als insgesamt achtzehn Gehöften. Die dazugehörigen Felder zogen sich den sonnigen Hängen hinauf und galten als besonders fruchtbar. Die Talsohle selbst war aufgrund der häufigen Überschwemmungen durch den Ridnauner- bzw. Mareiterbach stark versumpft und damit für eine landwirtschaftliche Nutzung kaum geeignet. Unterackern wird urkundlich erstmals am Beginn des 16. Jahrhunderts und dementsprechend vergleichsweise spät erwähnt. Der für die frühe Neuzeit dokumentierte und noch heute gebräuchliche Siedlungsname hat in den folgenden Jahrhunderten keine wesentlichen Änderungen in seiner Schreibung erfahren. Die etymologische Deutung erweist sich ebenfalls als nicht besonders schwierig und gilt wissenschaftlich als weitgehend gesichert. Der Siedlungsname verweist auf den Ackerbau und geographisch auf ein – wahrscheinlich unterhalb der damals bestehenden Höfe gelegenes – spezielles Ackergelände.

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Die Jungmusikanten Laurin Hofer, Ivan Rainer und Paul Tötsch sowie Marlinda Tötsch, Melanie Hofer und Kapellmeister Martin Rainer

umrahmten Festgottesdienst ließ man das abgelaufene Jahr bei einem gemeinsamen Abendessen Revue passieren. Marlinda Tötsch dankte allen Musikanten und Kapellmeister Martin Rainer für ihren Einsatz und lobte die sehr fruchtbringende Jugendarbeit. Einen besonderen Dank richtete sie an Bürgermeister Stefan Gufler für die finanzielle Unterstützung der Gemeinde sowie an vier scheidende Ausschussmitglieder, die mit ihrer insgesamt 63-jährigen Tätigkeit im Vorstand der Musikkapelle einen großen Dienst erwiesen haben. An die drei Jungmusikanten Laurin Hofer, Ivan Rainer und Paul Tötsch wurde bei der Feier das Jungmusikerleistungsabzeichen in Bronze verliehen, das sie im vergangenen Jahr erfolgreich absolviert haben.

Patronin, die in euch Begeisterung, Freude, Erfolg und Dankbarkeit für die empfangenen Talente wachhalten und vertiefen möge“, so Pfarrer Paul Valentini. Obmann Paul Überegger dankte den langjährigen Sängern ebenso wie Margareth Oberrauch vom Verband der Kirchenchöre Südtirols, welche die Ehrungen vornahm. Insgesamt haben die

KIRCHENCHOR STILFES

Paul Überegger, Pfarrer Paul Valentini, Johann Markart, Karl Überegger, Wilhelm Wieser, Karin Declara, Johann Wieser, Josef Wieser und Margareth Oberrauch (v. l.)

In Stilfes gestaltete der Kirchenchor am Festtag der hl. Cäcilia nach dem Einzug mit der örtlichen Musikkapelle den Gottesdienst mit der Messe in A-Dur von Franz Xaver Gruber. Die Orgel spielte Karin Declara. „Wir empfehlen euch alle eurer

Jubilare dem Kirchenchor 415 Jahre lang gedient. Josef Wieser wurde eine besondere Ehrung zuteil, kann er doch auf eine 70-jährige Sängertätigkeit zurückblicken. Die Sänger Johann Markart, Johann Wie-

ser und Walter Wieser wurden mit der Plakette der Schutzmantelmadonna und einer Ehrenurkunde für 60 Jahre Sängerdienst ausgezeichnet. In besonderem Maße hob Oberrauch den langjährigen ehrenamtlichen Einsatz von Karl Überegger hervor. Dieser leitet die Chorgemeinschaft seit 15 Jahren als Chorleiter und ist seit 60 Jahren Sänger

im Kirchenchor. Organistin Karin Declara wurde für ihr 15-jähriges Mitwirken ausgezeichnet. Jubilar Richard Holzer (60 Jahre Sänger) und Michaela Sparber (15 Jahre Sängerin) konnten der Feier nicht beiwohnen.


Kultur

RIDNAUN/ GOSSENSASS

Großer Beifall für „Missa Brevis“

© Meinrad Larch

Der Kirchenchor Ridnaun und die Singgemeinschaft Telfes unter der musikalischen Lei-

tung von Esther Falkensteiner sowie der Pfarrchor von Gossensaß unter Christoph Teissl gaben, begleitet von der Vereinskapelle Gossen-

saß mit Kapellmeister Klaus Sailer, Mitte November ein außergewöhnliches Kirchenkonzert. Die Chöre mit rund 90 Sängern und 41 Musikanten brachten auf Anregung von Falkensteiner und Sailer in den Pfarrkirchen von Ridnaun und Gossensaß die „Missa Brevis“ von Jacob de Haan, einem zeitgenössischen Komponisten aus den Niederlanden, zu Gehör. Moderatorin Sigrun Falkensteiner führte gekonnt durch die Konzerte. Die zahlreichen Zuhörer dankten für die überwältigende Aufführung mit lang anhaltendem Applaus. rr

Young Voices und MGV begeistern auch auswärts Der Männergesangverein Sterzing und der Jugendchor Young Voices haben sich Anfang Dezember an ein besonderes „Abenteuer“ gewagt. Unter der Leitung von Waltraud Pörnbacher und begleitet von Pianistin Tamara Salcher, gaben die beiden Chöre zu Maria Empfängnis ein Adventskonzert in der Pfarrkirche von St. Peter in Villnöss, wo der Zuspruch mit über 150 Zuhörern fast schon überraschend groß war. Am 10. Dezember wiederholten sie dann

Teile aus diesem Programm in einem Gemeinschaftskonzert mit dem ortsansässigen Gospelchor „Blue Notes“ in Tutzing am Starnberger See, wo die Pfarrkirche St. Joseph mit rund 300 Besuchern ebenfalls sehr gut gefüllt war. Unter der Leitung von Waltraud Pörnbacher

zeigten sich die beiden Chöre einmal mehr von ihrer besten Seite und entführten das Publikum auf eine stimmungsvolle und besinnliche Klangreise. Angelehnt an das letztjährige Adventskonzert in der Sterzinger Pfarrkirche, umfasste das Programm Stücke von Simon and Garfunkel über Andreas Gabalier bis Hubert von Goisern sowie traditionelle Adventsund Weihnachtslieder. Gerade wegen ihrer Bekanntheit, aber auch wegen der vermeintlichen Vertrautheit aus dem letztjährigen Konzert waren viele Lieder eine besondere Herausforderung. Waltraud Pörnbacher bewies aber zusammen mit den Sängerinnen und Sängern, dass ein bereits vorgetragenes Programm nicht nur abgestaubt, sondern auch in der Interpretation weiter entwickelt werden kann. Es gelang den Chören mit einer einfühlsamen und tiefgängigen Darbietung, die Konzertbesucher in der hektischen Adventszeit, wo sich wohl jeder oft genug herumgezerrt und -gestoßen fühlt, zur Rückbesinnung auf das Ich und zur emotionalen Einkehr einzuladen und ein Stück weit zu begleiten. Die insgesamt über 500 Zuhörer dankten es den Young Voices und dem MGV mit ausgiebigem Applaus.

Das Leben ist ein Wunschkonzert

Am 8. Dezember gab die Bürgerkapelle Sterzing im Stadttheater Sterzing ein Wunschkonzert. Angelehnt an „Mei liebste Weis“ konnten die Zuhörer Musik in unterschiedlichen Klangfarben und Stilrichtungen erleben. Selbst Franz Posch kam zu Ohren, dass die Bürgerkapelle eine eigene Variante seines Klassikers organisiert hat und ließ es sich nicht nehmen, in einer Videobotschaft am Konzertabend seine Grußworte zu übermitteln. Neun Gruppen hatten in den Wochen vor dem Konzert über 50 Musikstücke einstudiert, von „Böhmische Liebe“, „All I want for Christmas“, „Oh happy Day“ über „Lieb‘ Nachtigall“ oder „Weit weg“ war für jeden etwas dabei. Eröffnet wurde der Konzertabend mit dem Stück „Jetzt fangen wir zum Singen an“, bei dem jede Gruppe einen Teil des Musikstückes übernahm. So konnten sich die Zuhörer von den verschiedenen Gruppierungen einen Eindruck verschaffen. Die Moderatoren Simon Plank und Verena Ninz sausten anschließend für zwei Stunden durch die Tischreihen, um den Zuhörern so viele Musikwünsche wie möglich zu erfüllen. Der Saal war von oben bis unten weihnachtlich mit Kerzen, Sternen, Lichtern und Christbäumen geschmückt. Die Marketenderinnen hatten keine Mühen gescheut und dem Wunschkonzert die perfekte Atmosphäre verliehen. Sie zeigten aber auch ihre musikalische Seite und sangen bei einem Stück der Schlagzeuger. So wie der Abend begann, endete er auch mit einem gemeinsamen Stück. Bei hausgemachter Gulaschsuppe klang der Abend bei heimeligen Klängen der „Maschlmusig“ aus. Wer beim Wunschkonzert nicht dabei sein konnte, darf sich auf eine weitere Ausgabe freuen - die Bürgerkapelle wird es nach dem diesjährigen Erfolg sicher wieder veranstalten. Erker 01/18

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Sterzinger Ehrenbürger

Bischof Wilhelm Egger (1940 – 2008)

Der bislang letzte Ehrenbürger der Stadt Sterzing Ehrenbürger von Sterzing Bischof Wilhelm Egger

von Karl-Heinz Sparber

WICHTIGE ETAPPEN IN SEINEM LEBEN 1940: Die Zwillinge Wilhelm und Kurt Egger kommen am 14. Mai in Innsbruck zur Welt. 1949: Am 7. August verstirbt die Mutter, beide Buben sind Vollwaisen. 1956: Am 29. August treten sie dem Kapuzinerorden bei. 1965: Die Priesterweihe der Brüder erfolgt am 29. Juni in Brixen. 1972: Promotion zum Doktor der Bibelwissenschaften in Rom 1986: Wilhelm Egger wird am 31. August durch Joseph Gargitter im Dom zu Brixen zum Bischof geweiht. 2000: Am 29. März beschließt der Sterzinger Gemeinderat, Bischof Wilhelm Egger die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. 2001: Erhebung zum Ehrenbürger von Vallarsa (Trentino), wo die Großeltern mütterlicherseits herstammen. 2008: Am 16. August verstirbt Wilhelm Egger in Bozen, am 21. August wird er im Brixner Dom beigesetzt.

Der Vater Josef Egger wandert im Zuge der Option 1940 zunächst nach Innsbruck aus, wo am 14.

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den Zwillingen nach Bergen bei Traunstein in Bayern und kehrt 1945 nach Sterzing zurück. Dort wachsen die Kinder bei der Großtante Maria Gogl-Egger auf, während die Mutter den Beruf einer Buchhalterin in der Sennerei Sterzing ausübt. Nach längerer Krankheit verstirbt Barbara Arlanch Wwe. Egger am 7. August 1949 an Tuberkulose; die beiden Kinder sind mit neun Jahren bereits Vollwaisen.

minar Vinzentinum abschließen. Bei der Einkleidung erhält Wilhelm den Ordensnamen Gottfried und Kurt den Ordensnamen Engelbert. Später kehren beide zu ihren Taufnamen zurück. Anschließend betreiben sie erste philosophische Studien in Bruneck und Brixen. Am 29. Juni 1965 werden beide gemeinsam mit 20 weiteren Kandidaten von Bischof Joseph Gargitter im Brixner Dom zu Priestern geweiht. Es folgt die feierliche Primiz in der Pfarrkirche von Sterzing.

Nach der Volksschule in Sterzing (mit Lehrerin Josefine Noggler und Lehrer Karl Scheiber) besuchen die etDie Mutter der Zwillinge Wilhelm und Kurt was schwächlichen ZwillinEgger wird nur 33 Jahre alt. ge 1951 die Mittelschule in der Kapuzinerschule in Sawird jedoch eingezogen und fällt lern und das Gymnasium, das sie am 30. Juni 1944 an der Front in nach dem Eintritt in den KapuziNarwik in Norwegen, wo er auch nerorden in Klausen am 29. Aubegraben ist. Die Mutter zieht mit gust 1956 am Brixner Knabense-

STUDIENJAHRE Der damalige Provinzial der Südtiroler Kapuziner P. Benedikt Frei ermöglicht beiden Brüdern ein Universitätsstudium. Damit trennen sich die Wege der Zwillinge. Kurt Egger geht nach Mailand, wo er an der „Universitá Cattolica del Sacro Cuore“ moderne Sprachen studiert. Er erwirbt die Lehrberechtigung an der Hochschule in

Mai die Zwillinge Wilhelm und Kurt geboren werden. Der Vater

www.schwemberger.at

Die Zwillinge Wilhelm und Kurt Egger erblicken in Innsbruck am 14. Mai 1940 das Licht der Welt. Der Vater Josef Egger stammt aus Sterzing und arbeitet als kaufmännischer Angestellter in Brixen. Die Mutter Barbara Arlanch (1916 – 1949) wächst in Vahrn auf, ihre Eltern sind aus Vallarsa (zu deutsch Brandtal südlich von Trient) in die Gegend von Brixen gezogen. Am 21. Oktober 2001 ernennt der Bürgermeister von Vallarsa, Geremia Gios, Bischof Wilhelm Egger zum Ehrenbürger von Vallarsa. Für diesen ist es schon die zweite Auszeichnung dieser Art: Zum 60. Geburtstag im Mai 2000 hat ihm nämlich seine Heimatstadt Sterzing die Ehrenbürgerschaft verliehen.


Sterzinger Ehrenbürger

Innsbruck und fungiert als Fachmann für Zweisprachigkeit in Südtirol. 2001 veröffentlicht er das vielbeachtete Werk mit dem Titel „Sprachlandschaft im Wandel“, das die Entwicklung der Sprache in Südtirol skizziert. Kurt lebt heute im Kapuzinerkloster in Bozen. Wilhelm Egger studiert von 1965 bis 1971 Theologie an der Universität Freiburg in der Schweiz sowie am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom. Das Studienjahr 1968/69 verbringt er an der berühmten „École biblique et archéologique française“ in Jerusalem. Schließlich promoviert er 1972 in Rom zum Doktor der Bibelwissenschaften und übernimmt als ordentlicher Professor den Lehrstuhl für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. 1981 habilitiert er sich im Fach Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck mit einer strukturalen Analyse neutestamentlicher Erzähltexte. Zu seinem Haupttätigkeitsgebiet gehören die Methodenfragen der neutestamentlichen Wissenschaft; er hält u. a. Vorlesungen in verschiedenen Ländern Mitteleuropas, Afrikas (Kamerun, Tansania, Madagaskar) und im Fernen Osten (Indonesien). Von 1982 bis 1984 ist Wilhelm Egger Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen. Als Bischof Joseph Gargitter am 3. Mai 1985 einen leichten Schlaganfall erleidet, reicht er sein Rücktrittsgesuch an Papst Johannes Paul II. ein. Erst am 29. Juli 1986 entspricht der Papst dem Ansuchen und entbindet Gargitter von der Leitung der Diözese Bozen-Brixen, ernennt ihn aber noch zum Administrator der Diözese mit allen Rechten eines Diözesanbischofs bis zum Amtsantritt des neuen Bischofs. Gleichzeitig setzt der Papst den Kapuzinerpater Wilhelm Egger zum Nachfolger Gargitters ein. „Ein Paterle ist Bischof geworden“ heißt es in der überraschten Südtiroler Bevölkerung.

Die beiden Neupriester nach ihrem Primizsegen 1965 in der Heimatstadt Sterzing, hier am Stadtplatz (v. l. Florian Eller, P. Benedikt Frei, Wilhelm und Kurt Egger)

BISCHOFSWEIHE Am 31. August 1986 erfolgt die Bischofsweihe im Brixner Dom: Joseph Gargitter, der Wilhelm Egger bereits 1965 zum Priester geweiht hatte, weiht seinen Nachfolger zum Bischof seiner Diözese. Rund 3.000 Gläubige erleben die feierliche Handlung im Dom, Zehntausende verfolgen die Zeremonie live im Fernsehen. Mitkonsekratoren sind der Erzbischof von Trient und der Bischof von Innsbruck. Weitere zehn Bischöfe sind anwesend und sogar zwei Pastoren der evangelischen Kirche. „Dies wäre bei der Konsekration von Bischof Gargitter 1952 noch undenkbar gewesen“, meint Josef Gelmi in seiner ausführlichen Biographie „Bischof Wilhelm Egger (1940 – 2008)“ und schreibt weiter: „Auch sonst war manches lockerer.“ Nach der Weihe ruft Wilhelm seinem Bruder Kurt zu: „Kimm her, damit sie ein Bild mochen kennen“. Der neue Bischof erklärt in seiner Predigt: „Auf dem Knauf meines Hirtenstabes steht ein griechisches Wort: Syn. Zu Deutsch:

mit, zusammen. Es soll dies für uns alle ein Zeichen sein, dass wir miteinander und füreinander da sind und als Volk Gottes unseren Weg gemeinsam gehen wollen.“ Der Hirtenstab ist vom Brixner Bildhauer und Medailleur Martin Rainer (1923 – 2012) künstlerisch gestaltet worden: Der offene Haken am oberen Ende steht für den Hirten, in der Mitte des griechischen Kreuzes ruht das Lamm Gottes, Symbol Christi, rund um die Elfenbeinkugel ist das griechische Syn eingraviert, der Leitgedanke des Bischofs, und darunter befindet sich das Wappen von Sterzing, der Heimatpfarrei Eggers. Auch der Bischofsring und das Brustkreuz des Bischofs stammen vom Künstler Martin Rainer. Letzteres zeigt einen Pelikan, der seine Brust den Jungen öffnet, was für die Nächstenliebe steht. Symbolisch verewigt sind auch die Kordeln des Kapuzinergewandes. Bischof Egger bewahrt eine starke Bindung an seine Heimatstadt und an sein Kapuzinerkloster, in

dem er viele Jahre als Ordensbruder und Priester verbracht hat. Am 16. November 1986 stattet er seiner Heimatstadt Sterzing den ersten offiziellen Besuch ab. In der Pfarrkirche zelebriert er das Hochamt in Anwesenheit zahlreicher Vereine und Honoratioren. Bürgermeister Josef Larch empfängt seinen „Sterzinger Bischof“ im Rathaus. Der Pfarrgemeinderat organisiert ein großes Fest zum 50. Geburtstag der Zwillingsbrüder und zum gleichzeitigen 25-jährigen Priesterjubiläum im Juni 1990. Zum 40-jährigen Priesterjubiläum 2005 kommen Bischof Wilhelm und Pater Kurt Egger erneut in Sterzing zusammen und werden von der Bevölkerung gefeiert. Im Zeitraum von 1987 bis

Markanter Hirtenstab und Brustkreuz des Bischofs

1996 besucht Bischof Egger alle 280 Pfarreien seiner Diözese.

WILHELM EGGER PRIVAT Wilhelm gibt sich als volksnaher Bischof: Er ist ein einfacher, unkomplizierter und zugänglicher Mensch, er liebt Spaziergänge und Wanderungen, vor allem an seinem freien Tag, den er strikt einhält, er begrüßt alle, die ihm begegnen, freundlich und reicht Jung und Alt die Hand. Er ist sehr sprachgewandt und lernt zusätzlich Ladinisch; somit kann er seine Messen dreisprachig halten, für alle verständlich. Der hl. Franziskus ist seine Leitfigur: An ihm bewundert er die Bescheidenheit Erker 01/18

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Sterzinger Ehrenbürger

und die Liebe zur Schöpfung. Der Bischof hält sich bewusst ein einfaches Auto, benutzt aber auch öfters die Eisenbahn. Die kleinen Kirchen und Kapellen interessieren

Schwimmen, Langlaufen, Rodeln und Bergsteigen halten ihn fit und sorgen für die nötige Ablenkung. Im August 1987 steht er am Hochfeiler, 1990 besteigt er mit seinem

Der Eintrag im „Goldenen Ehrenbuch der Stadt Sterzing“

So kennt man den sportlichen Bischof, hier am 19. Februar 2002 auf der Seiser Alm (Gelmi, S. 111)

ihn, wo er auch öfters die Messe liest. Er ist ein Mann des Gebetes: Vor halb neun Uhr kommt er selten ins Sekretariat der Diözese in Bozen, weil er bis dahin seine persönlichen Gebete verrichtet. Sogar beim Autofahren nimmt er oft einen Rosenkranz in die Hand. Bei seinen zahlreichen Reisen nimmt er nicht ein Hotelzimmer, sondern übernachtet wenn möglich in Kapuzinerklöstern. Kraft schöpft er vor allem beim Sport: Wandern,

Bruder Kurt den Ortler (3.899 m). Beim Wintersporttag der Diözese im Jahr 2000 betont er scherzhaft: „Ich starte in der Kategorie Bischof, dann werden wir schon sehen, wer gewinnt“. Der Bischof bezieht die bischöfliche Wohnung der Diözese Bozen-Brixen am Domplatz in Bozen. Seit der Neu-Abgrenzung der Diözese Bozen-Brixen im Jahr 1964 ist der Bischof von Brixen nach Bozen übersiedelt. Der Dom

zu Brixen ist weiterhin die Kathedrale und Bischofskirche. Hier feiert der Bischof den Gottesdienst nur zu besonderen Anlässen: Am Gründonnerstag weiht er die hl. Öle, in der Osternacht spendet er die Taufe, zu Pfingsten die Firmung und zu Peter und Paul die Priesterweihe. Ansonsten ist sein Arbeitsplatz in Bozen: Amtsräume und Sekretariat befinden sich unter seiner Wohnung. Eng zur Seite stehen ihm Generalvikar Josef Matzneller und der persönliche Sekretär: Der erste ist Ivo Muser, es folgen Michael Mitterhofer, Eugen Runggaldier, Josef Knapp, Florian Kerschbaumer und ab 1. September 1997 Thomas Stürz. Mit letzterem hat er ein besonderes Naheverhältnis, mit ihm unternimmt er viele Reisen, spielt Karten oder verbringt Fernsehabende. Die Haushälterin des Bischofs Rosa Innerebner erinnert sich würdigend nach dem Tod: „Wir, der Herr Bischof, Sekretär Thomas und ich, waren wie eine Familie“.

EHRENBÜRGER SEINE EMINENZ BISCHOF DR. WILHELM EGGER Der 60. Geburtstag des Bischofs

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bietet sich für die Stadtgemeinde Sterzing an, den in Sterzing aufgewachsenen Wilhelm Egger zum Ehrenbürger zu ernennen. Es ist dies die höchste Auszeichnung, welche die Stadt vergeben kann. Der Sterzinger Gemeinderat beschließt bereits am 29. März 2000 einstimmig, „seiner Eminenz, Bischof Dr. Wilhelm Egger, der in seiner Jugend in Sterzing ansässig war, hier die Volksschule besuchte und nach der Priesterweihe in Brixen zusammen mit seinem Zwillingsbruder Kurt Egger im Jahr 1965 in der Pfarrkirche von Sterzing Primiz feierte, seine enge Verbundenheit zu Sterzing stets beihalten (!) hat, in Anerkennung seiner besonderen Verdienste die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sterzing zu verleihen.“ Die Feier findet am 11. Mai 2000 statt. In drei festlich geschmückten Kutschen werden die prominenten Ehrengäste vom Widum zum Rathaus geleitet. Die Sterzinger Bürgerkapelle schreitet voraus, der Pfarrgemeinderat, Gemeinderat, Vereine und natürlich die zahlreiche Bevölkerung begleiten den Bischof und seinen Bruder Kurt, Dekan Hubert Unterwe-


Sterzinger Ehrenbürger

Der neue Ehrenbürger Bischof Dr. Wilhelm Egger trägt sich in das goldene „Ehrenbuch der Stadt Sterzing“ ein, daneben die Urkunde.

ger, den Ehrenbürger von 1994 Josef Rampold und Bürgermeister Fritz Karl Messner, der im Rathaus die Laudatio hält. Anschließend überreicht er dem neuen Ehrenbürger die Urkunde, auf der es heißt: „Anlässlich der Vollendung seines 60. Lebensjahres und in Anerkennung seiner Verdienste in der Bibelforschung, als Vorsitzender der katholischen Bibelföderation sowie in Würdigung seiner Leistungen als Wissenschaftler auf diesem Gebiet, seiner vielen Publikationen in verschiedenen Sprachen, seines Einsatzes für Harmonie innerhalb der katholischen Kirche der Diözese Bozen-Brixen, seines wesentlichen Beitrages für das friedliche Zusammenleben der Volksgruppen in Südtirol und dafür, dass er seine enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Sterzing beibehalten hat“, habe der Gemeinderat diese Verleihung einstimmig beschlossen. Der Bischof bedankt sich mit den Worten: „Die Ehrung fasse ich auch als Zustimmung zu einer bestimmten Linie auf, die ich verfolge. Ich sehe meinen Dienst im Zusammenhang mit der Aufgabe, die unserem Land aufgetragen ist, der Berufung zum friedlichen Zusammenleben von drei Sprachgruppen, nun auch mit Offenheit für neue Gruppen. Dies erfordert große Dialogbereitschaft.“ Der Bischof unternimmt in der Folgezeit zahlreiche Reisen: 2002 besteigt er mit seinem Bruder einige Berge in den Rocky Mountains und

Die bisher letzte Ehrenbürger-Verleihung in Sterzing am 11. Mai 2000: (v. l.) Der Zwillingsbruder des Ehrenbürgers P. Kurt Egger, Bischof Wilhelm Egger, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Josef Rampold (Ehrenbürger 1994), Foto: Norbert Bacher

besucht die Brudergemeinschaft der Hutterer in der Nähe von New York. Ende Juli 2008 kann er Papst Benedikt XVI. (Josef Ratzinger) in Brixen begrüßen, der für zwei Wochen seinen Urlaub in der Bischofsstadt verbringt. Anfang Juli 2000 ist der Bischof mit seinem

sagen am Höhepunkt seiner Karriere.“

DER PLÖTZLICHE TOD Bischof Wilhelm Egger verstirbt am 16. August 2008 ganz überraschend an einem Herzstillstand in seiner Wohnung in Bozen. Haus-

Unter den sechs ehemaligen Sekretären des Bischofs der heutige Dekan von Sterzing Josef Knapp (links) und Pfarrseelsorger von Ridnaun, Thomas Stürz (rechts)

guten Freund Josef Innerhofer in Bad Wörishofen zur Kur und nichts deutet auf seinen baldigen Tod hin. „Es ist alles in Ordnung, hatte ihm der Kurarzt bescheinigt“, betont Innerhofer und erklärt erschüttert: „Das hat niemand geahnt und daran hat niemand Schuld. Weder der Papst noch sonst jemand. Sondern seine Zeit ist aus gewesen. Er hatte einen wunderbaren Abgang sozu-

hälterin Rosa will ihn zum Abendessen rufen und findet ihn im Badezimmer. Der Notarzt kann ihn nicht wiederbeleben. Die Todeszeit wird mit 19.20 Uhr angegeben. Am Sonntag, den 17. August wird der Leichnam im Bozner Dom aufgebahrt, wo Tausende Gläubige aus dem ganzen Land Abschied nehmen können. Am 21. August findet das Begräbnis

im Dom zu Brixen statt, dem der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, vorsteht. Um 15.00 Uhr setzt sich der Trauerzug langsam in Bewegung: An die 400 Priester und Ordensleute, 30 Bischöfe und Äbte, die Musikkapellen von Sterzing, Bozen und Brixen und rund 10.000 Menschen nehmen daran teil. Die sechs ehemaligen Sekretäre tragen den einfachen, blumenlosen Sarg vom Domplatz in die Bischofskirche zum Volksaltar und senken ihn nach der dreistündigen Zeremonie in das Grab in der Kirche. Die Diözese Bozen-Brixen würdigt ihren verstorbenen Bischof auf ihrer Homepage sehr treffend mit den Worten: „Bischof Wilhelm Egger war ein hervorragender Bibelgelehrter, ein Mann des Friedens, der eine Kirche des Dialogs zwischen Sprachen, Kulturen und Religionen hinterlassen hat. Er war ein einfacher, sensibler, zugänglicher Mensch, ein Mann des Gebetes, der ein besonderes Gespür für die Bedürftigen hatte. „Syn“ – miteinander, gemeinsam – so wünschte er sich das Leben in Kirche und Gesellschaft.“ E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: GIBT ES NOCH WEITERE STERZINGER EHRENBÜRGER? Erker 01/18

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Das Wipptal in historischen Bildern

von Alois Karl Eller

Gasthof „Unterau“ mit Kapelle in Franzensfeste. Korrespondenzkarte, um 1907. Foto Rudolf Lagarjolli. Privatbesitz

Der geflutete Weiler Unterau „Das Wipptal in historischen Bildern“. Mit dieser Ausgabe beginnt der Erker eine neue kulturhistorische Serie. Der Sterzinger Historiker Alois Karl Eller stellt in den kommenden Monaten besonders erinnerungswürdige historische Ansichten aus dem Wipptal in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Wir beginnen die Reihe mit dem heute gefluteten Weiler Unterau südlich von Franzensfeste. Die Aufnahme, die um 1907 entstand, zeigt den Gasthof und den Weiler Unterau vor seiner Überflutung durch den Stausee Franzensfeste. Etwas nördlich davon, im Bereich der Bahnhofsstation Franzensfeste, lag die so genannte Reifau. In diesem Umfeld entstand die neu aufstrebende Ortschaft Franzensfes-

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te. Bis in die Gegenwart unverändert blieb das weiter nördlich liegende Oberau. Um 1900 wird mehrfach berichtet, dass die Festung Franzensfeste gegen Norden bis hin zum Weiler Unterau von Bäumen und Gestrüpp überwuchert sei. Erst im Laufe des Ersten Weltkrieges wurden die Bäume gefällt, damit wenigstens wieder ein freies Schussfeld gegeben sei. Der Bau der gewaltigen militärischen Anlage Franzensfeste (1833 – 1838) ließ noch keine Ortschaft Franzensfeste entstehen. Auch die Eröffnung der Brennerbahnlinie 1867 führte zu keinen großen Veränderungen; dem Bau der Bahnhofsstation Franzensfeste (km 73,100) fiel laut Historiker Ignaz Mader der Reiferhof in der Reifau zum Opfer. Östlich davon erbaute der aus Sterzing zugezogene Johann Wild

den Gasthof „Reifer“ neu auf. Erst die Eröffnung der Pustertaler Bahnlinie am 30. November 1871 gab den Anstoß zum Aufbau der neuen Ortschaft Franzensfeste. Die Station wurde ein internationaler Verkehrsknotenpunkt. Die Anrainer Johann Wild vom Gasthof „Reifer“ und die Gemeinde Mittewald hatten nichts gegen die Erweiterungsbauten am Bahngelände einzuwenden. So wurde das bereits bestehende Stationsgebäude erweitert, eine Lokomotiven-Remise und ein Kohleschuppen neu gebaut. Das neu errichtete Bahnhofsgasthaus mit Restaurant zählte damals zu den besten auf der ganzen Südbahnstrecke. Vor 1914, so wird berichtet, arbeiteten dort im Schnitt zehn bis 14 Kellner. Ab 1887 pachtete es Franz Landtmann aus Wien, der zuvor ein bekanntes Kaffee am


Ring in Wien geführt hatte. Neu aufgebaut wurden auch Wohngebäude für die Beamten und Arbeiter der Eisenbahn. Wie bedeutend die Station Franzensfeste im Jahr 1914 war, zeigt allein schon die Anzahl der Eisenbahnbeamten: 20 waren es in Franzensfeste, 14 in Brixen, 63 in Bozen. 1898 konnte dank der Vorarbeiten des Kirchenbauvereins mit dem Bau der Kirche „Zum Hl. Herzen Jesu“ begonnen werden. Der Fürst von Lichtenstein, ein großer Förderer, stellte seinen Architekten G. v. Neumann aus Wien unentgeltlich zur Verfügung, die ungarische Baronin Irma Apor von Altorja unterstützte das Vorhaben mit großzügig bemessenen finanziellen Zuwendungen. Ausgeführt wurde der Bau in neugotischem Stil von Baumeister Josef Huber aus Brixen. Bereits am 29. Oktober 1899 konnte Fürstbischof Simon Aichner die Kirche einweihen. Ebenfalls im Jahr 1898 begannen die Gemeindeverwalter mit dem Bau des „Josefinum“, das nach der Protektorin Erzherzogin Josefa benannt wurde. Der Bau konnte 1900 fertiggestellt werden; die Kosten beliefen sich auf 66.000 Kronen. Im Haus wurden u. a. zwei Schulklassen, eine Nähschule und eine Bibliothek für den katholischen Arbeiterverein – dieser besteht heute noch – eingerichtet. Bereits 1901 wurde die Schule in das im Schweizer Stil neu erbaute Schulhaus verlegt, das Pfarrhaus bei der Kirche wurde neu gebaut. Auch diese Bauten unterstützte die Hofdame Baronin Irma Apor zu Altorja in großzügiger Weise.

Die für den Aufbau von Franzensfeste hochverdiente ungarische adelige Baronin wurde am 7. August 1856 in Oldenburg geboren. Sie kam in den 90er Jahren gelähmt in die Kuranstalt der Familie von Guggenberg in Brixen und wurde dort geheilt. Als Dank für die Heilung gelobte sie ein großes karitatives Wirken und ließ dieses ausschließlich der neu aufstrebenden Ortschaft Franzensfeste zukommen. Sie starb am 29. März 1942 in Mühlau bei Innsbruck; begraben wurde sie am 4. August 1942 in Franzensfeste. Der geflutete Weiler Unterau bestand aus drei Bauernhöfen, dem Gasthof „Unterau“ und einer aus dem 18. Jahrhundert stammenden Kapelle, die 1900 profaniert wurde. Im Jahr 1900 wurden im Weiler Unterau 29, 1910 nur mehr 23 Einwohner gezählt. Mit dem Bau des Franzensfester Stausees bekam die Ortschaft Franzensfeste ihr heutiges Aussehen. Nahe der Festung wurde zwischen 1937 und 1940 die Eisack-Talsperre errichtet, die drei Bauernhöfe und das Gasthaus „Unterau“ samt Kapelle wurden abgetragen. Die Brenner-Staatsstraße, die ursprünglich mitten durch den Talboden führte, wurde auf die orographisch rechte Seite des Sees verlegt. Der Stausee umfasst eine Fläche von 18 Hektar und fasst etwa 1,7 Millionen Kubikmeter Wasser. Eigentümerin war die italienische Staatsbahn. Die Gemeinde Franzensfeste entstand erst im Jahr 1942, das Gebiet von Unterau und Riol wurde gar erst 1973 in die Gemeinde Franzensfeste eingegliedert.

Historische Ansichten gesucht! Der Erker sucht historische Ansichten aus dem Wipptal. Sollten Sie denkwürdige historische Bilder zu Hause aufbewahren, möchten wir diese gerne, eingebettet in eine Geschichte, unseren Lesern vorstellen. Daher ersuchen wir Sie, uns alte Ansichten oder Fotografien zur Ablichtung leihweise zur Verfügung zu stellen. Für Ihre Bereitschaft bedanken wir uns bereits jetzt bei Ihnen. Die Redaktion

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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

COMUNE DI BRENNERO

Il Comune di Brennero investirà 2,3 milioni La cifra piú rilevante inserita nel programma di investimento è di 644.000 euro, che saranno messi a disposizione per il risanamento energetico del municipio a Colle Isarco, 378.000 euro per il bacino di raccolta „Ralserquelle“ a Brennero, e 270.000 euro per il bacino di raccolta „Fuchsgraben“. Per il risanamento della rete idrica a Fleres di Dentro verranno messi a disposizione 225.000 euro e 120.000 euro per il risanamento del centro di riciclaggio. Per il cantiere comunale sono previsti 86.000 euro per la costruzione e 46.000 euro per l'arredamento. L'importo annuale per la Società impianti di sci di Ladurns ammonta a 77.000 euro. La somma totale per gli investimenti raggiunge ca. 2,3 milioni di euro, dei quali ben 857.000 euro provengono da mezzi propri. Il bilancio del Comune di Brennero pari a ca. 6,8 milioni è stato approvato all'unanimità. I consiglieri hanno approvato anche i bilanci del Corpo dei Vigili volontari di Colle Isarco (42.000 euro) e Fleres (26.930 euro). Tra gli altri punti all'ordine del giorno il consiglio ha approvato, con due astensioni l'acquisto di quote della Selfin (società costituita da 102 Comuni altoatesini che detiene partecipazioni in diverse società energetiche - Alperia, Brennercom, Selgasnet, Seledison, Selgas, Seltrade) pari a un importo di 658.429 euro. Il sindaco Kompatscher ha spiegato che l'acquisto delle quote pesa non poco sulle casse del Comune. Approvato dai consiglieri anche lo studio di fattibilità per il collegamento degli impianti sciistici di Monte Cavallo e Ladurns. Il sindaco ha inoltre informato che, secondo il piano di mobilità, la linea del bus Vipiteno – Brennero viene sospesa a causa di scarso utilizzo, la linea sarà coperta ogni ora da treni. La giunta comunale ha espresso parere negativo contro questa decisione, in quanto, Ponticolo e la tratta verso il Brennero non sono raggiungibili da mezzi pubblici. La giunta ha invece espresso parere favorevole per il potenziamento del collegamento ferroviario con Innsbruck e contro la costruzione del binario morto in programma a Vipiteno. La decisione della giunta è stata ratificata all'unanimità dai consigli. cm

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Bollino rosa per l'ospedale di Vipiteno Anche quest'anno sono stati consegnati agli ospedali altoatesini che si sono contraddistinti per essere “woman friendly” i bollini rosa. Alla consegna dei bollini ha provveduto il presidente dell'Istituto superiore di sanità, Walter Ricciardi. Al centro dell'iniziativa sta naturalmente la figura femminile con tutti i suoi bisogni. Non basta offrire soltanto determinati requisiti tecnici, come spazi dotati di fasciatoio o angolo per giochi, ma l’attenzione deve essere puntata proprio sulla buona assistenza alla donna. L’Alto Adige negli ultimi anni si è sempre distinto. L'ospedale di Vipiteno ha ricevuto 1 punto; gli ospedali di Bressanone, Brunico, Silandro e S. Candido hanno ricevuto 2 punti. Bolzano e Merano hanno ottenuto il massimo punteggio di 3 bollini. I 306 ospedali e strutture universitarie che

possono vantare i bollini rosa sono elencati sul sito di “Onda“ – e, dal Brennero alla Sicilia, offrono alle donne non solo la possibilità di confrontare le prestazioni con un click, ma anche

di ricevere un trattamento il più possibile mirato alla loro natura femminile. Inizialmente erano registrati solo 44 strutture, nel 2017 sono stati riconosciuti 3 bollini a 71 strutture, 2 a 183 ed un bollino a 52. cm

City Marketing Matthias Knollenberger è stato eletto fiduciario dell’Unione per il capoluogo dell'Alta Val d'Isarco. Durante l'assemblea elettiva tra i vari punti - è stato discusso il nuovo progetto per il City marketing. "Negli ultimi due anni è stato possibile realizzare molte iniziative per contribuire alla vitalità della città, grazie anche alla collaborazione con l’associazione turistica” così Knollenberger. Gli altri membri del direttivo comunale sono Andrea Volgger, Carmen Forer, Johannes Frick, Lukas Siller, Sonja Mair, Benjamin Graus e Hannes Kahn. Knollenberger

ha ringraziato tutti ed in modo particolare Rosario Coppola, per oltre 30 anni membro del direttivo comunale e mandamentale. Il sindaco Fritz Karl Messner ha riferito della riorganizzazione del piano cittadino della viabilità. Il primo cittadino si è anche rivolto ai presenti chiedendo un contributo ancora maggiore per rendere Vipiteno una destinazione commerciale ancora più nota e gettonata. Florian Mair, direttore dell’associazione turistica, ha sottolineato il prezioso lavoro svolto dal suo predecessore Josef Turin.

"STERZING MUSIC LAB VIPITENO" A Vipiteno nel 2016 è nata la "STERZING MUSIC LAB VIPITENO", un progetto per lo sviluppo e la crescita delle band musicali sul territorio della Wipptal. Il progetto STERZING MUSIC LAB VIPITENO, metterà ora a disposizione di tutti i musicisti locali una sala prove. Il progetto è sviluppato in collaborazione con l'Arci ed è sostenuto dal Comune di Vipiteno e dalla Provincia di Bolzano. L'inaugurazione ufficiale è prevista in gennaio, ma venerdì 22 dicembre il laboratorio musicale ha aperto le sue porte dalle ore 17:00 alle ore 20:00. La sala si trova nel piano inferiore dell´ex discoteca "Jägerekeller". cm


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“Eppur si muove”

FORTEZZA

Approvato il bilancio Seduta-fiume quella del consiglio comunale di Fortezza, ultima del 2017, che ha visto tra i punti fondamentali, l’approvazione del bilancio, ora e secondo la nuova normativa, biennale e dunque proiettato dal 2018 al 2020, e col consuntivo a zero, visto che altrimenti (sempre secondo la nuova normativa nazionale) eventuali avanzi di cassa avrebbero dovuto confluire a Roma. Un modo, forse un po’ spiccio, per rimettere in moto l’economia nazionale, ma che ha costretto il Comune a un superlavoro di preparazione di gare d’appalto e di progetti mirati, da realizzare più in fretta possibile. Così, nella consueta spiegazione, il vicesindaco e assessore alle finanze Richard Amort ha voluto sottolineare la dedizione dei dipendenti, nel rispondere a quella che è parsa una tempistica d’emergenza, nel porre le basi per i futuri lavori che vedranno impegnata la pubblica amministrazione. Va detto subito che il bilancio pareggia a 3 milioni 859 mila euro e che l’investimento biennale del Comune è incentrato sulla realizzazione del teleriscaldamento a Fortezza-centro al quale il bilancio destina 333 mila euro. Dovrebbe essere la volta buona per l’avvio prossimo dei lavori visto che le pastoie burocratiche, leggi variazione al piano urbanistico, hanno impiegato ben 8 mesi per

giungere a compimento ed ora può venire avviata la fase progettuale. Cifre minori sono destinate ad altri importanti capitoli di spesa: 28 mila euro serviranno al risanamento della scuola materna, 116 mila al risanamento di appartamenti di proprietà comunale, 33 mila sono destinati ad avviare il progetto della casa ex Anas il cui impiego, inizialmente previsto come biblioteca vedrà certamente altre destinazioni d’uso mantenendo comunque i suoi scopi sociali. E ancora: 34 mila euro sono il contributo ai Vigili del Fuoco Volontari e 50 mila euro vanno alla Comunità Comprensoriale Wipptal per l’uso delle strutture comunitarie. Infine, nella sua relazione conclusiva il sindaco ha annunciato di voler destinare 600 mila euro per la realizzazione del progetto di riqualificazione del piazzale a sud del paese mentre 110 mila euro sono destinati, siglato l’accordo con la parrocchia, all’acquisizione dell’antico teatro, ormai un rudere, ala est dell’intero edificio “Josefinum” in cui ha sede il Municipio. Vi sono diverse idee sul possibile futuro utilizzo di questa struttura, che ormai fatiscente, rischia di penalizzare la scuola di prima infanzia con cui condivide il muro esterno e il tetto. Insomma, se la nuova legge voleva far accelerare le decisioni politiche, in campo investimenti, c’è riuscita.

FORTEZZA

Amatricena Sabato 16 dicembre sono accorsi in oltre 350 per l’Amatricena, la serata in favore del comune terremotato di Amatrice, pensata da Bettina Cipolletta, consigliere comunale, che da tecnico aveva trascorso qualche mese nel paese-simbolo del tragico evento, offrendo la sua opera da volontaria, subito dopo il sisma. L’idea di una cena di beneficenza le era nata subito dopo aver conosciuto, proprio ad Amatrice,

quel gruppo che, per raccogliere fondi da destinare alle famiglie più colpite, fondi che arrivassero direttamente ai più bisognosi, aveva deciso di “esportare” il celebre piatto di pasta in giro per l’Italia. L’operazione di coinvolgimento di tutte le associazioni fortezzine, che inizialmente pareva la classica “mission impossible”, è stata possibile sia grazie alla caparbietà dell’ideatrice, sia per il senso del “dovere morale alla partecipazione” che i fortezzini hanno riscoperto in questa occasione, unica ad aver coinvolto tutte le associazioni del paese-centro e della frazione di Mezzaselva, abituate ognuna a far da sé, a proporre i propri

eventi. Qui, in questa occasione, i pompieri, gli alpini, il Cai, la Pro Cultura il KvW, Oppidum, il coro, hanno contribuito ad allestire la sala e a servire i commensali. Vincente si è dimostrata anche l’idea di fondere il consueto “concerto di Natale”, offerto annualmente dal Comune alla cittadinanza, alla cena a base di maccheroni e così la musica dei “Green Shoes”, il gruppo di giovani musicisti di Aica ha fatto da piacevole sfondo all’evento, coronato dall’inatteso siparietto dell’irruzione (telefonica) del sindaco di Amatrice Pirozzi, che ha ringraziato Fortezza per il contributo, cogliendo l’occasione per ricordare l’aiuto fornito dall’Alto Adige e dal Trentino alla ricostruzione dei luoghi distrutti dal sisma. Non saranno certo quelle poche migliaia di euro raccolte con la cena e attraverso le donazioni di qualche abbiente privato (ricordiamo che anche il raduno degli ex fortezzini ha portato a una consistente donazione) a risolvere il disastro di Amatrice e zone circostanti, dove peraltro la terra continua a tremare; ma la serata, oltre a tener viva la memoria del terremoto e la fiammella della ricostruzione, ha fatto bene anche al paese di Fortezza, che ha riscoperto la voglia di ritrovarsi e di integrare tanto che all’”Amatricena” si è presentato anche un folto manipolo di maestranze del Tunnel di Base del Brennero, felici, per una volta, di uscire dai loro baraccamenti-lager e di incontrare, mescolandosi, la gente del paese che li ospita. dm

Così avrebbe sentenziato Galileo Galilei, se gli fosse capitato, oltre ad osservare la terra e il sistema solare, di trascorrere una notte a Fortezza. Nell’estremo sud della Wipptal la terra trema, “si muove” praticamente ogni notte. La gente, gli abitanti (e non solo quelli più sensibili o che magari soffrono d’insonnia) sentono quel lieve tremore, accompagnato dal tintinnio dei bicchieri nelle credenze, dal tremore delle foglie di qualche pianta d’arredamento. Nulla che abbia creato, sino ad oggi, disagi, crepe o quant’altro, ma comunque i contraccolpi, quella sorta di “onde sismiche” (si fa per dire), che ogni santa notte vengono avvertiti, soprattutto ai piani alti delle abitazioni, sono entrati a far parte del quotidiano fortezzino. Da quando? Da quando i lavori per il Tunnel di base del Brennero stanno inesorabilmente avvicinandosi all’abitato. Non sono certo le esplosioni che le causano: in teoria, i lavori del cantiere più esteso, quello allestito tra Fortezza centro e Mezzaselva, dove un tempo i fortezzini si radunavano per la partita di calcio della squadra locale, non prevedono esplosivi ma tecniche innovative di congelamento del sottosuolo instabile e la sua successiva erosione da parte della “talpa” escavatrice. Eppure, lo ribadiamo, la terra vibra. E se ne sono accorti non solo gli insonni. Viene in mente a tal proposito come, tre anni fa, il progetto di una ditta che proponeva un impianto per la produzione di energia sfruttando il potenziale geotermico, con una perforazione profonda del sottosuolo, ma con un foro un diametro di poche decine di centimetri da effettuarsi nella zona di Prà di Sopra, sia stato bocciato dal consiglio comunale. Le motivazioni? In alcune zone, dove tali perforazioni erano state effettuate, si erano verificati fenomeni sismici, addebitabili (forse) a tali procedure. E nel dubbio Fortezza bocciò l’idea. Il Bbt propone diametri di scavo ben diversi, ma questa è opera di interesse sovranazionale e dunque la popolazione ha poca (o nessuna) voce in capitolo e le possibili contestazioni vengono spente a monte, con le “giornate delle porte aperte” dove i dubbi vengono cancellati a colpi di birra e salsicce. dm Erker 01/18

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Leitner lancia in Gardena la cabinovia di Pininfarina È entrata in funzione ai piedi del Sassolungo in Val Gardena una delle attrazioni della stagione invernale 2017/18, la nuova cabinovia 10 posti “Piz Seteur”, che Leitner ropeways di Vipiteno ha realizzato in collaborazione con Pininfarina per la Piz de Sella spa di Selva di Val Gardena. L’impianto, che rientra in un investimento della società gardenese di 18 milioni di euro, vanta una tecnologia all’avanguardia e un design made in Italy, rappresenta un nuovo e moderno collegamento con il Sellaronda, uno dei percorsi sciistici più amati dagli appassionati di sport invernali, e avrà importanti ripercussioni anche a partire dall’estate 2018. Igor Marzola, titolare della stazione sciistica Piz Sella in Val Gardena, ha spiegato che con questa nuova cabinovia nella zona del Sassolungo e del Passo Sella nasce una nuova concezione di mobilità sostenibile. Utilizzando l´impianto unitamente alla seggiovia “Gran Paradiso” sarà infatti possibile raggiungere il Passo Sella dal parcheggio di Plan de Gralba in soli 25 minuti. Il Passo Sella sarà così comodamente raggiungibile anche senza auto”. Formato da due sezioni, l’impianto di casa Leitner porta in Val Gardena nuovi standard di comfort, sicurezza e prestazioni. Le cabine Symphony 10 in versione 10 posti, una “prima mondiale” in Val Gardena, offrono ai passeggeri più spazio all’interno e piani di imbarco ampliati, oltre al design. Grazie al passaggio in stazione rallentato a 65 secondi con 6 cabine aperte, c’è più tempo per salire e scendere in sicurezza e senza stress. Con le sue 77 cabine da 10 posti, l’impianto “Piz Seteur”, che registra anche l’esordio in Italia della nuova stazione “disegnata” sempre da Pininfarina, raggiunge una capacità complessiva di 3.450 persone all’ora e il comprensorio sciistico della Val Gardena si rinnova nel look. Aggiunge, a questo proposito, Anton Seeber: “La stazione intermedia e le cabine sono tra le più recenti creazioni di Pininfarina. L’equilibrio tra il più moderno design e la tecnologia all’avanguardia trasforma il viaggio in cabinovia in un’emozione da vivere. Assieme ai nostri clienti, che a me piace definire nostri partner, affrontiamo con lo spirito di un team le nuove sfide sul fronte tecnologico. Il loro successo è il nostro successo”. È stato un 2017 intenso per il Gruppo Leitner che a fine gennaio 2018 registrerà un fatturato destinato a varcare la soglia degli 800 milioni. L’innovazione tecnologica è il punto di forza di Leitner, che investe ogni anno oltre 20 milioni di euro. Il gruppo ha 9 stabilimenti in tutto il mondo e oltre 3.000 collaboratori.

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VIPITENO

Strisce pedonali e marciapiedi “col salto” Disagi per le persone che si muovono con carrelli o con carrozzelle Un cittadino che si muove con l’ausilio di un carrello deambulatore mi ha segnalato i disagi a cui va incontro lui, ma anche le persone che si muovono su una carrozzella spinta a mano e le mamme con le carrozzine per bambini, nel percorrere la Via Alta. In effetti, in corrispondenza delle strisce pedonali, non sempre il bordo del marciapiede è smussato al fine di facilitare la salita o la discesa dal marciapiede stesso.

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Ripercorrendo l’itinerario in direzione sudnord, rilevo alcune di queste barriere; mi soffermo sulle due principali. 1. All’incrocio tra Via Marconi e Via Alta agli estremi delle strisce pedonali i due marciapiedi (est ed ovest) sono privi di smusso e presentano un gradino di parecchi centimetri; l’attraversamento verso il marciapiede ovest è necessario per chi voglia recarsi in Via Villa o che da qui provenga. 2. All’incrocio tra la Via Frundsberg e la Via Alta, pericoloso e trafficato, la striscia pedonale presenta i marciapiedi ovest ed est non smussati. Qui l’attraversamento è asso-

lutamente obbligatorio, perché il marciapiede sul lato est non esiste per lungo tratto! (foto 1) Anche in Via Frundsberg ci sono due strisce pedonali che vanno a sbattere sul bordo non smussato del marciapiede ovest, che è l’unico che c’è fino all’incrocio davanti alla chiesa di S. Margherita. E infine troviamo lo stesso problema anche per la striscia pedonale della breve rampa che immette da Città Vecchia nella Via Frundsberg all’incrocio con la Via Frana. Anche qui l’attraversamento è d’obbligo, perché sul lato est non esiste marciapiede! (foto 2) Anche in altre strade della città ostacoli di questo genere rendono disagevole l’attraversamento di strade alle persone che si non si muovono in piena autonomia. È troppo chiedere all’amministrazione

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comunale di pensare anche a loro e di porre rimedio? ap


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Autonomia, quale futuro? Dopo due anni di lavoro, la Convenzione per la riforma dello Statuto si è divisa, mentre in Europa tornano i nazionalismi e le spinte alla secessione. Si troverà una via d'uscita condivisa? – Colloquio con il Consigliere provinciale Verde Riccardo Dello Sbarba Consigliere Dello Sbarba, Lei era membro della Convenzione dei 33 che doveva fornire al Consiglio Provinciale delle proposte di riforma dello Statuto d’autonomia. I lavori sono terminati nell'estate 2017. Può dirci com'è andata? Tutti sanno da tempo che lo Statuto va riformato. Dopo tanti anni dalla sua entrata in vigore (1972), molte sue parti sono messe in discussione dalla normativa europea, mentre è cambiata la normativa costituzionale italiana e soprattutto è cambiata la società altoatesina. Nel 2013 furono istituiti due organi consultivi col compito di elaborare un progetto di riforma: a Trento la Consulta, a Bolzano la Convenzione, partita il 16 gennaio 2016. Qual era, secondo Lei, l’ispirazione fondamentale che doveva animare i lavori? Far nascere il nuovo Statuto dal basso e non più da “contratti” politici in sede romana. La Convenzione si aprì all'insegna della partecipazione: nove giornate informative aperte in tutta la provincia con circa 2.000 persone presenti. In questa prima fase sono state anche raccolte le candidature di cittadine e cittadini per entrare nel cosiddetto “Forum dei 100”. Di questi 100, otto sono poi entrati nella “Convenzione dei 33” a rappresentare la società civile. Come era composta la Convenzione dei 33? Oltre agli 8 della società civile, vi

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Laura Polonioli, vicepresidente della Convenzione dei 33 per la riforma dello Statuto, e il consigliere provinciale dei Verdi Riccardo Dello Sbarba, cofirmatari di una Relazione di minoranza erano 4 rappresentanti del Consiglio dei comuni, 2 delle associazioni imprenditoriali e 2 dei sindacati, 5 esperti ed esperte di diritto e 12 componenti del Consiglio provinciale su proposta dei gruppi della maggioranza e della minoranza. Sembra una Convenzione equilibrata. La realtà è stata diversa. A candidarsi nel Forum dei 100 è stata soprattutto una minoranza attiva, quella che puntava a legittimare il tema dell'autodeterminazione. Anche tra le nomine fatte dalla politica la destra tedesca ha avuto molto spazio. D'altro lato l'area governativa, cioè sia il Pd che soprattutto la Svp più moderata, si è defilata, basta pensare ad esempio che nessuno dei dirigenti di punta della Svp ha voluto metterci la faccia e entrare nella Convenzione. Quando si sono accorti che questa andava alla deriva, trascinata dalla destra tedesca, è stato troppo tardi. Così il confronto si è polarizzato

e la Convenzione si è spaccata. Vuol chiarire? Il documento di maggioranza è stato approvato da una inedita alleanza tra Schützen, destra tedesca e gruppo Svp della Convenzione, capitanato da Durnwalder. Nel preambolo si cita il diritto all’autodeterminazione,

messo per la prima volta nero su bianco in un documento istituzionale! Inoltre il documento prevede lo scioglimento della Regione e contiene un infinito catalogo di richieste di nuove competenze, da trasferire dallo Stato alla Provincia. Nessuna apertura invece su altri temi che riguar-

TESTI FONDAMENTALI SU CUI POGGIA L’AUTONOMIA DELL’ALTO ADIGE 1. Accordo di Parigi Degasperi–Gruber (1946) 2. Costituzione italiana (1947-48) 3. Il “pacchetto”: complesso di provvedimenti a favore della popolazione altoatesina, attraverso norme di attuazione e di modifiche delle statuto d’autonomia del 1948. Il Pacchetto venne accolto dalla SVP nel 1969 e fu approvato dal Parlamento italiano il 5 dicembre 1969 e il 16 dicembre dal Parlamento Austriaco. 4. Nuovo statuto speciale per il Trentino-Alto Adige e legge statale 1972 5. “Quietanza liberatoria” dell’Austria all’ONU: 1992 Nell’ambito di un’autonomia dinamica tuttavia, e quindi ampliabile, sono state trasferite alla Provincia Autonoma di Bolzano ulteriori competenze.


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dano la convivenza, come bilinguismo, anni di residenza come requisito per votare, proporzionale, censimento etnico, democrazia interna, superamento del centralismo provinciale e così via. E quindi? Quindi il 30 giugno 2017, alla chiusura dei lavori, la maggioranza ha approvato il suo documento, in barba alla legge istitutiva che prevedeva “il principio del consenso”, che significa decidere solo su ciò su cui c'è unanimità. Di fronte a questo, chi non era d'accordo ha deciso di presentare relazioni di minoranza, in modo che tutte le posizioni fossero almeno messe nero su bianco. Quali sono queste relazioni di minoranza? Sono quattro: quella firmata congiuntamente da me e Laura Polonioli (proposta dal Consiglio dei Comuni e vicepresidente della convenzione), quella di Maurizio Vezzali (centrodestra), quella di Roberto Bizzo (PD) e quella di Roberto Toniatti (costituzionalista all’Università di Trento). Per esempio Toniatti ha espresso un reciso dissenso riguardo al richiamo “alle radici cristiane del territorio” contenuto nel preambolo. Sì. Egli non nega l’evidenza storica di queste radici cristiane; ma teme che questo richiamo possa tradursi da un “essere” (così è stato nel passato) in un “dover essere”, riferito a presente e futuro, con tutti i riflessi che ciò potrebbe avere sulla vita quotidiana e sui principi che la regolano: famiglia, libertà terapeutica, ricerca scientifica ecc., che non devono invece essere subordinate a principi confessionali. C’è poi Vezzali che vede nel documento di maggioranza, con il richiamo all’autodeterminazione, la volontà di far assurgere il ruolo dello statuto d’autonomia a documento preparatorio verso l’indipendenza. “Pacta sunt servanda” afferma, sostenendo che l’accordo di Parigi aveva sancito il carat-

tere permanente e definitivo dell’autonomia. Ognuna delle quattro relazioni di minoranza ha sottolineato con particolare attenzione i temi ritenuti più urgenti. La nostra relazione, quella Polonioli-Dello Sbarba, si distingue innanzitutto per l’ordine d’importanza: per noi la questione centrale non è quella delle competenze (per questo ci sono già a Roma innumerevoli proposte di legge dell'on. Zeller!) ma quella di come creare una convivenza più moderna, più aperta, più europea. Le proposte sono tante. Ridurre a un anno la residenza per poter votare; plurilinguismo in ogni modo, anche con una scuola comune plurilingue, se richiesta; avviare un processo di superamento progressivo della proporzionale, che da un lato è ampiamente realizzata e dall'altro - se troppo rigida - rischia di bloccare alcune delicate strutture pubbliche, come la sanità. Nella relazione Polonioli-Dello Sbarba vi sono ancora altri punti importanti da ripensare. Il tema della democrazia interna, a tutti i livelli. Dalle nuove forme di democrazia (referendum, bilanci partecipativi, protagonismo delle cittadine e dei cittadini sulle scelte fondamentali che li riguardano), al riconoscimento del ruolo dei comuni come titolari del potere amministrativo, fino alla valorizzazione della città di Bolzano come capoluogo. E poi maggiore trasparenza, facendo passare le norme di attuazione dal Consiglio provinciale almeno per un parere prima che siano approvate dalla Commissione dei Sei. E maggiore garantismo, ad esempio nominando con concorso almeno una parte dei giudici del Tar, che oggi sono tutti nominati dalla politica. Purtroppo su queste proposte non si è trovato il “consenso”. No. Il documento della maggioranza su queste cose non ammette alcun cambiamento e invece si concentra su una lista

infinita di competenze da trasferire dallo Stato alla Provincia. Anche su questo noi abbiamo detto: non siamo contrari a più competenze, ma concentriamoci su quelle fondamentali e verifichiamo prima se riusciamo a finanziarle! Come si andrà avanti? Le relazioni sono ora depositate in Consiglio Provinciale, ma vedo molto imbarazzo e una comprensibile voglia di chiudere il capitolo. Per esempio, nella sua relazione sul bilancio provinciale, che è il momento centrale dell'anno politico, il presidente Kompatscher non ha dedicato neanche una riga agli esiti della Convenzione. Insomma: tanto rumore per nulla? Il paradosso è che il tema resta urgente, perché la realtà è cambiata davvero e lo Statuto è sempre più inadeguato. Non si può andare avanti a colpi di blitz di Zeller a Roma, o di norme di attuazione al chiuso della Commissione dei Sei. Bisogna coinvolgere i cittadini e le cittadine e avere un disegno organico. E questo non lo vedo. Intanto le cose vanno avanti, la destra secessionista incalza la Svp che reagisce incerta. A Vienna il nuovo governo Fpö-Spö propone la doppia cittadinanza e la giunta Svp-Pd balbetta impaurita. Ma su un punto centrale come il futuro dell'autonomia bisogna avere una linea chiara!

È preoccupato? Sì, per la prima volta credo ci sia davvero da preoccuparsi. Questo è un brutto momento in tutta Europa, l'Unione vacilla mentre riemergono nazionalismi e spinte alla secessione. Il rischio è che l'equilibrio che ha sorretto l'autonomia si spezzi. La SVP cerca di metterci una pezza, minimizzando o dando interpretazioni a temi come l'autodeterminazione che non convincono nessuno. Ma le parole scritte nella relazione di maggioranza restano. E pesano. Per questo è urgente capire che l’autonomia è la strada maestra per la convivenza. Un’autonomia più moderna e condivisa. Che cosa salva della Convenzione? Il fatto che per la prima volta sono state messe nero su bianco, in modo approfondito e meditato, le diverse prospettive, sia quelle del superamento dell'autonomia verso l'autodeterminazione, sia quelle di una riforma europea dell'autonomia. Altre alternative non ce ne sono e la politica dovrà scegliere. C’è solo da sperare che il lavoro di tante persone non venga ignorato e venga ripreso nella prossima legislatura per quel rilancio dell'autonomia in chiave europea che è sempre più urgente. Ce lo auguriamo tutti! ap

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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco

Pacchetto baby Disponibile dal 1°gennaio presso l'ufficio stato civile

A partire da gennaio 2018 tutti i genitori di un neonato riceveranno un „pacchetto baby“ contenente uno zainetto per bambini, un telo da bagno con cappuccio e la brochure informativa “Benvenuto bebè – Informazioni utili per genitori”. Il „pacchetto baby“ può essere ritirato presso l’ufficio anagrafe in tutti i Comuni dell’Alto Adige che partecipano all’iniziativa. Si introduce così a livello provinciale una prassi già consolidata in alcuni Comuni o anche all’estero: la consegna di un pacchetto ai genitori di ogni neonato, messo a disposizione dall’Agenzia per la famiglia e finanziato con fondi regionali. “La brochure contenuta nel pacchetto continene molte informazioni utili specialmente nel primo periodo con un bebè”, come sottolinea l’assessora alla famiglia Waltraud Deeg. È disponibile una versione bilingue tedesco/italiana ed una versione ladina, anch'essa bilingue (badiota/gardenese). La distribuzione dei pacchetti baby è affidata ai Comuni: chi registra la nascita del proprio figlio/della propria figlia presso l’anagrafe del Comune di residenza o si presenta in Comune dopo la nascita del bebè ne riceverà uno. “Non è un servizio della Provincia, bensì un ‘Benvenuto’ da parte di tutta la pubblica amministrazione“, spiega Waltraud Deeg. I Comuni possono arricchire lo zainetto con ulteriori informazioni locali. „L’obiettivo è di permettere ai genitori di orientarsi velocemente e di scoprire le offerte rivolte a loro“, dice Deeg. Anche ai nuovi cittadini arrivati in Alto Adige di recente è stata dedicato un depliant informativo in quattro lingue. Il „pacchetto baby“ e le misure di informazione rivolte ai genitori è una delle misure per il sostegno precoce delle famiglie previste dalla legge provinciale „Sviluppo e sostegno della famiglia in Alto Adige”. Il progetto è stato finanziato per tre anni; se avrà successo, sarà proposto anche successivamente.

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IBU Junior Cup

Lazouski e Sauter i migliori sprinter juniores in Val Ridanna Quella di Ridanna è stata la prima gara importante a livello internazionale per l'inverno 2017/18: si tratta della IBU Junior Cup, la Coppa del mondo giovanile. L’evento sportivo è stata la prova generale per gli Europei di biathlon, che si svolgeranno sempre in Val Ridanna dal 22 al 28 gennaio 2018.

© Giulio Trivani

Dzmitry Lazouski ha fatto vedere una grandissima performance nello sprint maschile della Ibu Cup juniores. Il diciannovenne di Minsk ha ottenuto l’11° tempo, ma al poligono ha fatto davvero la differenza, non sbagliando neanche un colpo e stabilendo il miglior tempo. Con un tempo complessivo di 27.07,7 minuti si è imposto, lasciandosi alle spalle il russo Said Karimulla Khalili (+5,6/1), mentre il tedesco Tim Grotian è

arrivato terzo (+18,7) con il miglior tempo sugli sci stretti e nonostante i suoi due errori al poligono. Il migliore degli azzurri è stato Davide Cappellari (Forni di Sopra), che ha accusato un ritardo di 1.02,1 minuti sul vincitore (1 errore) e ha chiuso in 9a posizione. Benissimo anche il suo compagno di squadra Patrick Braunhofer. Il beniamino di casa, residente proprio in Val Ridanna, ha ottenuto il 10° posto (+1.03,5/1). In totale hanno partecipato 113 biatleti. Nella gara sprint femminile primo posto per Marina Sauter (Germania). La vincitrice 20enne di Bächingen ha fatto un' ottima gara non commettendo errori al poligono e sugli sci ha fatto registrare il quarto tempo. Seconda classificata la francese Lou Jeanmonnot Laurent, che ha sparato senza errori ma che in pista ha perso 12,8 secondi sulla Sauter. Terzo posto per la tedesca Sophia Schneider, che con un errore ha perso 15,3 secondi sulla sua compagna di squadra. La migliore delle azzurre è stata Irene Lardschneider. Nella gara sprint femminile hanno partecipato 90 biatlete. cm

VIPITENO

Bambini a teatro È questo il nome della rassegna organizzata dal Teatro Stabile di Bolzano e dal Dipartimento Cultura italiana della Provincia autonoma di Bolzano da gennaio a marzo in varie località della Provincia. Dei cinque spettacoli in programma due verranno presentati a Vipiteno, nelle giornate di sabato 20 gennaio e 4 marzo, al prezzo simbolico di 3 euro. Il primo spettacolo, presentato dalla compagnia La Baracca-Testoni Ragazzi, è “Una storia sottosopra”, storia di due personaggi surreali che abitano piani diversi, si muovono su lati opposti, chiusi nella loro vita abitudinaria. Poi, un bel giorno, l’incontro. Sala V. Raber, ore 16.00.


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Calendarietto

Concerto d’Avvento con i Tun na kata

Un appuntamento tradizionale che si ripete da ben 20 anni al Teatro Comunale in occasione della prima domenica d’Avvento: i Tun na kata, guidati dal loro fedele maestro Paolo “Jack” Alemanno, si sono esibiti in una sala affollatissima offrendo, ancora una volta, prova della loro professionalità in un concerto spettacolare. Il gruppo musicale vipitenese e i musicisti professionisti si sono esibiti con gioia ed entusiasmo. Il concerto ha suscitato da parte del folto pubblico

calorosi applausi, che hanno gratificato i ragazzi e inorgoglito lo staff organizzativo, le famiglie e tutti coloro che hanno partecipato alla realizzazione della serata. Il tutto si è concluso con un ricco buffet. I Tun na kata continueranno a lavorare con impegno anche nel corso del 2018: le idee, la grinta e la voglia di andare avanti di certo non mancano e il gruppo non finirà mai di stupire i fan e l’affettuoso pubblico: quindi da non perdere l’appuntamento per il prossimo anno! cm

PRATI DI VIZZE

Festa natalizia dell’AVIS Wipptal Un’associazione meritoria da quasi tre decenni al servizio della collettività Si è svolta il 16 dicembre nella “Haus der Dorfgemeinschaft” di Prati di Vizze la tradizionale festa del “Natale del donatore” della sezione AVIS Wipptal. Erano presenti come ospiti Martina Knapp e Paolo Pasini, rispettivamente vicepresidente e segretario dell’AVIS provinciale, il presidente provinciale onorario Erich

Tre dei "distintivi d’oro", da sin.: Gianluca Palermo e Armin Kofler con mogli, Iridaneo Barison e membri del direttivo AVIS

Hanni e i rappresentanti delle sezioni di Bressanone e di Brunico. La sezione gemellata di Agugliano (AN) ha inviato il suo saluto e ha donato un calendario per i soci. I sindaci di Val di Vizze, Stefan Gufler, e di Vipite-

no, Fritz Karl Messner, hanno ringraziato il direttivo e i soci dell’AVIS per il prezioso servizio che svolgono a favore della Wipptal. La presidente Valeria Casazza e il vicepresidente Erwin Astenwald hanno ringraziato i donatori della sezione e hanno rivolto un grazie particolare alle infermiere del centro trasfusionale dell’Ospedale di Vipiteno, Monika, Ilse, Helga, Markus e al direttore dr. Franz Ploner. Un grazie anche al sindaco di Prati, che ha messo a disposizione gratuitamente la sala per l’incontro. Un affettuoso saluto è stato rivolto da tutti i donatori a Norma Corti, da 25 anni segretaria della sezione, che a fine gennaio andrà in pensione. La sezione conta oggi 980 donatori, tra cui molti giovani. Al 30 novembre di quest’anno sono state raccolte 1214 sacche di sangue, davvero un segno di grande vitalità da parte di una sezione periferica. Quest’anno sono ben 27 i soci che hanno conseguito il distintivo d’argento, per 24 donazioni, mentre 4 sono i soci onorati del distintivo d’oro per 50 donazioni. Dopo un momento di raccoglimento in memoria dei donatori che non ci sono più, la serata si è conclusa con un ricco buffet preparato dai soci e dai collaboratori della sezione. ap

Teatro Stabile Bolzano 14.01.18: Il nome della rosa, di Umberto Eco. Versione teatrale di Stefano Massini, regia e adattamento di Leo Muscato, Compagnia TSB di Torino. Teatro Comunale di Bolzano, ore 16.00. Servizio pullman gratuito. 30.01.18: Toni Sartana e le streghe di Bagdad, di Natalino Balasso. Compagnia TSB del Veneto. Teatro Comunale di Vipiteno, ore 20.30. UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 10.01.18: “Maria Teresa d’Austria”. Una donna energica, saggia e coraggiosa, una grande imperatrice. Rel.: prof. Romano Viola. 17.01.18: Le meraviglie di Capodimonte. Il Museo di Capodimonte, all’interno della reggia borbonica a Napoli, è ricco di capolavori italiani, in particolare dipinti del periodo cha va dal XIII al XVIII secolo. Rel.: prof.ssa Silvia Maurelli. 24.01.18: La farmacia del bosco. Con proiezioni di suggestive immagini, gli alberi, le piante, le loro caratteristiche. Rel.: Alberto Fostini. 31.01.18: A 500 anni dalla Riforma Protestante. Lutero ieri e oggi, in una chiesa sempre bisognosa di riforma. Rel.: don Paolo Renner. A.N.A. Vipiteno 06.01.18: Assemblea generale soci, rinnovo bollino 2018 e cena. Presso oratorio Maria Schutz. 28.01.18: Messa in ricordo dei caduti di Nikolajewka. Chiesa dei Cappuccini, ore 10.00.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 26 gennaio 2018 dalle ore 9:30 alle ore 11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 946020.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 114 Erker 01/18

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Porträt

„Mein Ziel ist der Weltcup“ von Barbara Felizetti Sorg Seit seiner Kindheit steht er auf Skiern, seit 2010, als er gleich mehrere Staatstitel holt, steht für ihn fest: „Mein Ziel ist der Weltcup.“ Und das Ziel ist zurzeit zum Greifen nahe. Skifahrer Fabian Bacher aus Pardaun im Erker-Porträt. Koffer packen, unzählige Stunden im Flugzeug oder Auto sitzen, im Hotel fast zu Hause sein – daran hat sich Fabian Bacher aus Pardaun gewöhnt. „Als ich nach der Mittelschule in die Sportoberschule nach Mals kam, habe ich mir sehr schwer getan“, gibt der 24-Jährige zu. Mittlerweile ist es sein Alltag. Sein Alltag ist auch das Skifahren. Im Alter von drei Jahren hat ihm sein Vater Karl vor dem Haus die ersten Schwünge beigebracht, nach ein paar Tagen ging es bereits auf den Jaufen auf die Piste. „Bei Fabian habe ich gleich gemerkt, dass er sich leicht tut und großes Talent hat“, erinnert sich Vater Karl. „Er hat einfach schnell gelernt und hat innerhalb kürzester Zeit skifahren gekonnt. Die Bewegungsabläufe hatte er gleich von Anfang an intus – und auch die Freude an diesem Sport war von der ersten Stunde an da.“ Schon bald hat er an den VSS-Rennen teilgenommen, dann an der Grand-Prix-Serie und an den Finstral-Rennen. „So wie viele andere Kinder in meinem Alter auch“, so Fabian. Sein Schlüsselerlebnis hatte er dann 2010, als er gleich vierfacher Italienmeister wurde und in seiner Altersgruppe italienweit

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Fabian Bacher beim Weltcup-Slalom in Val d’Isere

unangefochten die Nummer eins war. „Da war mir plötzlich klar, dass das Skifahren für mich nicht nur ein Hobby ist, sondern dass ich eine Profikarriere einschlagen möchte.“ Durch seine Erfolge auf Staatsebene war er auch in den Fokus der Sportgruppen gerückt, was ihm die weiteren Schritte wesentlich erleichterte und auch Voraussetzung dafür war, dass er überhaupt weiterhin seinen Sport ausüben konnte. Während er anfangs in die Sportgruppe der Forstwache aufgenommen wurde, startet er seit dem Vorjahr für die Carabinieri. Fast das ganze Jahr über dreht sich nun in seinem Leben alles um den Skisport. Anfang Juni nimmt er das Trockentraining auf, trainiert an sechs Tagen pro Woche zweimal täglich. Ab September beginnt das Skitraining in der Schweiz, in Österreich, auf dem Stilfserjoch und in einer Skihalle

in Litauen, mit Blöcken bis zu sieben Skitagen. Ab Oktober wird vornehmlich auf dem Schnalstaler Gletscher trainiert. „So bald wie möglich suchen wir dann Kunstschneepisten, was einen erheblichen Vorteil in der Vorbereitung darstellt“, erklärt Fabian. Auch im Winter steht zweimal täglich Training auf dem Programm: am Vormittag auf der Piste, nach einer Mittagspause geht es dann zum Konditionstraining. Wenn er zu Hause ist, trainiert er bereits um sieben Uhr morgens auf den Pisten des Skigebiets Ratschings-Jaufen. Sein Vater auf dem Skidoo und sein Bruder Lukas begleiten ihn dabei. Überhaupt unterstützt ihn die gesamte Familie, wo es nur geht. „Manchmal werde ich von Leuten auf die viele Freizeit angesprochen, die mir zur Verfügung steht“, bemerkt Fabian. „Sie sehen aber nicht, wie viel Arbeit hinter einem Sportlerleben

steckt. Ich bin das ganze Jahr auf den Sport fokussiert, muss auch auf einiges verzichten. Andererseits schätze ich mich glücklich, dass ich diesen Weg überhaupt einschlagen konnte.“ Seit sechs Jahren fährt er nun im Europacup mit. Seit ebenso vielen Jahren versucht er den Sprung in den Weltcup. Immer wieder war er nahe dran. Doch zweimal haben ihn schwere Verletzungen aus der Bahn geworfen. So zog er sich im September 2011 beim Training in Argentinien einen Kreuzbandriss zu, in der Folge fiel er die gesamte Saison aus. 2012/13 war er wieder am Start, bis er im Oktober 2013 am Tonalepass unglücklich zu Sturz kam. Die niederschmetternde Diagnose: Kreuzband, Meniskus, Patellasehne, Seitenband und Innenband gerissen. Unverzüglich wurde er in Innsbruck von Dr. Fink operiert, es folgten intensive Monate, in denen Fabian phy-


Porträt

2010 wird Fabian Bacher vierfacher Staatsmeister.

siotherapeutisch behandelt wurde. „Das war extrem viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt“, freut er sich. „Heute verspüre ich keine Schmerzen mehr.“ Erst einige Monate später gesteht ihm der Operateur, dass es nicht absehbar gewesen sei, ob er jemals wieder skifahren könne. Die Worte des Arztes „Das war keine g’mahnte Wiesen“ sind ihm noch in lebhafter Erinnerung. In der Saison 2014/15

FABIAN BACHER kompakt Geburtsdatum: 4.4.1993 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Pardaun Sportart: Ski alpin Sportgruppe: Carabinieri Hobbys: Klettern, Radfahren

Einen Ausgleich findet Fabian Bacher beim Klettern.

kehrt er wieder in den Europacup zurück. „Obwohl ich schmerzfrei war, hatte ich große Schwierigkeiten“, gesteht er. „Mein Kopf hat mich gebremst, es hat einige Zeit gedauert, bis ich mein Selbstvertrauen wiedererlangt habe. Wieder bei Null anzufangen ist nicht so einfach.“ Seitdem arbeitet Fabian wieder an seinem Durchbruch, spezialisiert sich auf den Slalom. Im Vorjahr dann die nächste Verletzung. Er knickt um, wird operiert, ist den ganzen Winter über gehandicapt. Nach der Saison gönnt er sich eine kleine Auszeit, fährt mit Hannes Hofer aus Brixen in den Yosemite Nationalpark in den USA. Drei Wochen nichts als klettern. „Das war eine tolle Erfahrung“, schwärmt Fabian. „In der Wand kannst du deinen Kopf ausschalten, die ganze Konzentration gilt dem Fels.“ Allein in der Granitwand am El Capitan verbringen sie zweieinhalb Tage. Klettern ist neben dem Skifahren seine große Leidenschaft, die er mit seiner Freundin teilt. Auch auf dem Rennrad ist er häufig anzutreffen. Seinem großen Ziel ordnet er jedoch alles unter. „Heuer läuft es bisher sehr gut“, freut sich Fabian. Nach seinem Skiwechsel – er fährt in dieser Saison Fischer – zeigte er

im Training super Leistungen. Neben dem Training mit der Nationalmannschaft unter Trainer Alexander Prosch hat sich auch die Arbeit zu Hause mit Livio Magoni (Trainer der slowakischen Weltcupfahrerin Petra Vlhova) und Konditionstrainer Marco Porta bezahlt gemacht. „Livio fordert extrem viel“ meint Fabian. Er helfe aber auch, Entscheidungen zu treffen, und gebe gute Ratschläge. „Leider konnte ich das, was ich im Herbst im Training gezeigt habe, in den Rennen noch nicht umsetzen“, bedauert er. Beim Europacup-Auftakt in Schweden Anfang Dezember belegte er als zweitbester Azzurro den 15. Platz. Ganz zufrieden ist Fabian mit dem

Ergebnis nicht: „Mein Ziel wäre ein Platz in den Top 5 gewesen.“ Für einen Einsatz beim Weltcup in Val d’Isere hat es dennoch gereicht: Bis zur letzten Zwischenzeit war er trotz Startnummer 54 noch gut dabei, im Schlussabschnitt konnte er jedoch nicht mehr mithalten. In Madonna di Campiglio verpasst er den zweiten Lauf um vier Hunderstelsekunden. Die Saison ist noch jung, auch wenn der Dezember für die Slalomspezialisten sehr intensiv ist. Fabians Ziel für diesen Winter: gesund bleiben, die Trainingsleistungen auch in den Rennen zu zeigen und sich über den Europacup für den Weltcup zu empfehlen. Wir E drücken ihm die Daumen.

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Sport

SKI ALPIN

EISHOCKEY

„Potential ist da“

Bahenský geht, Lee kommt

Im Gespräch mit Alexander Guadagnini, Cheftrainer des Südtiroler Landeskaders

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den letzten Jahren immer wieder Siegläufer hervorgebracht haben. Wirklich vorne an der Weltspitze mitzufahren ist heute aber gleich schwierig wie früher. Wie schaut es beim Wipptaler Skinachwuchs aus? Im Wipptal haben wir derzeit Fabian Bacher, der auf seinen Durchbruch im Weltcup wartet. Damian

© Eispiraten Crimmitschau

Erker: Herr Guadagnini, Sie sind derzeit als Cheftrainer des Südtiroler Landeskaders tätig. Wie ist es um den Südtiroler Skinachwuchs bestellt? Alexander Guadagnini: Ich habe den Eindruck, dass in dieser Hinsicht in Südtirol vieles schlechtgeredet wird. Dem ist aber effektiv nicht so. Wir haben viele gute Nachwuchsläufer – ob sie dann schlussendlich den Sprung in den Weltcup schaffen, hängt von mehreren Faktoren ab. Welche Faktoren spielen da eine Rolle? Neben dem Talent spielt sicher auch die genetische Veranlagung zu Verletzungen eine gewichtige Rolle. Entscheidend sind auch das familiäre Umfeld und die Trainer. Und dann braucht es natürlich auch im richtigen Moment ein gewisses Glück. Ein Patentrezept für eine erfolgreiche Skikarriere gibt es allerdings nicht. Nach welchen Kriterien wird ein Athlet in den Landeskader aufgenommen? Dafür gibt es keine fixen Regeln. Berücksichtigt werden nicht nur Medaillen bei Italienmeisterschaften, sondern auch, ob sich ein Athlet bei Großereignissen wie Dreiländerkämpfen oder Topolino-Bewerben durchsetzen kann. Wer in den Landeskader aufgenommen wird, wird von Jahr zu Jahr von der Alpinkommission entschieden, meine Meinung als Cheftrainer hat dabei großen Einfluss. War es früher einfacher, den Sprung in den Weltcup zu schaffen? Den Sprung in den Weltcup oder auch in den Europacup zu schaffen war früher sicher einfacher. Heute ist die Konkurrenz einfach ungleich größer. Neben den klassischen Skinationen Österreich, Schweiz, Frankreich und Italien haben viele andere Nationen sehr stark aufgeholt, wie etwa Tschechien, Slowakei, Russland und Großbritannien. Auch die USA fallen auf, weil sie in

Wenige Tage vor Weihnachten gab der WSV Sterzing Broncos bekannt, dass der Vertrag mit dem tschechischen Stürmer Zdeněk Bahenský im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst worden sei. Der Grund für diese kurzfristige Entscheidung war eine schwere Verletzung, die sich Bahenský am 16. Dezember beim Auswärtsspiel in Asia-

Zdeněk Bahenský

Hofer wurde in die Sportgruppe der Finanzwache aufgenommen. Im Landeskader ist Francesco Gatto vertreten, der über ein gutes Potential verfügt, als Späteinsteiger jedoch noch einige Zeit für seine Entwicklung benötigt. Insgesamt kann man sagen, dass im Wipptal in den verschiedenen Vereinen und auch am Sportgymnasium Sterzing gute Nachwuchsarbeit geleistet wird. Mittlerweile ist allerdings das Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche auch im Bezirk sehr groß. Was möchten Sie jungen Nachwuchsläufern mit auf den Weg geben? Um im Sport – und das gilt nicht nur im Skisport – weiterzukommen, braucht es vor allem Fleiß und Leidenschaft. Ein Umdenken muss es sicher bei den Trainingsmethoden geben. Es reicht nicht mehr aus, nur in den Wintermonaten auf Schnee zu trainieren. Es muss vor allem das Gletschertraining im Sommer und im Herbst intensiviert werden, dann können wir stark aufholen. Die Infrastrukturen und auch das Potential wären auf jeden Fall da. Interview: Barbara Felizetti Sorg

Mark Lee

go an der Schulter zugezogen hatte. Er wird nun in seine Heimatstadt Prag zurückkehren, wo er sich von seinem Vertrauensarzt behandeln lassen möchte. „Wir bedauern den Abgang von Bahenský sehr und wünschen ihm eine rasche Genesung“, betont Egon Gschnitzer, sportlicher Leiter der Broncos. Die Zusammenarbeit mit ihm sei stets von Professionalität gekennzeichnet gewesen. Der 31-jährige Tscheche war zu Saisonbeginn der einzige ausländische Akteur, der aus der Vorsaison bestätigt wurde. Er war Ende Jänner des Vorjahres als Ersatz für Colin Behenna verpflichtet worden. Mit insgesamt acht Toren, neun Assists und 17 Punkten in nur neun Spielen im weißblauen Trikot hatte er maßgeblichen Anteil an der furiosen Aufholgjagd, mit der es die Broncos in der Relegation Round beinahe geschafft hätten, sich doch noch für die Play-offs zu qualifizieren. Fast gleichzeitig wurde die Verpflichtung des kanadischen Centers Mark Lee bekanntgegeben. Der 33-jährige Linksschütze ist in Italien kein Unbekannter, denn er gab in der Saison 2015/16 ein dreimonatiges Gastspiel bei Fassa, bevor er zu SønderjyskE in die dänische erste Liga wechselte. Bei den Ladinern war er Sturmpart-

ner von Luca Felicetti, und auch der Coach der Broncos kennt ihn aus der gemeinsamen Zeit bei den Eispiraten Crimmitschau (DEL2), bei denen Ivo Jan Ende der vergangenen Saison nach seiner Entlassung in Graz als Assistenzcoach aushalf. Mit 14 Toren, 19 Assists und 33 Punkten in 41 Spielen war Lee bei den Eispiraten der Spieler mit der höchsten Punktausbeute pro Spiel, in der Relegation brachte er es neben einem unglaublichen Zweiwege-Einsatz immerhin noch auf drei Tore und vier Assists in elf Spielen. Aus diesem Grund war er diesen Sommer auch ein Wunschspieler des Broncos-Headcoaches. Der Kanadier wollte aber noch versuchen, in einer höheren Liga unterzukommen, erhielt aber bisher kein Angebot, das seinen Wünschen entsprach. So nahm die Vereinsführung der Broncos wieder Kontakt auf – und diesmal war die Einigung schnell gefunden. Lee ist ein äußerst kompletter Center und ein absoluter Führungsspieler, der sowohl in der Kabine als auch auf dem Eis eine wichtige Rolle spielt. Seine Erfahrung aus 144 Spielen in der finnischen ersten Liga, in denen er 25 Tore schoss und 80 Vorlagen gab, werden in dieser so engen AHL-Saison mit Sicherheit eine große Bereicherung für den Kader der Wildpferde sein. Stefan Troyer © www.brunner-fotowelt.com

Freiwillige Helfer gesucht! Der Vorstand des WSV Sterzing Broncos Junior sucht freiwillige Helfer, die dem Verein bei der Betreuung der Jugendteams zur Seite stehen, sich als Chauffeur zur Verfügung stellen und verschiedenste Tätigkeiten im Jugendbereich unterstützen. Meldungen sind per E-Mail an info@ broncos-junior.it oder unter der Rufnummer 388 5944441 erbeten.


Sport

„Skialp Trophy“ erstmals als Aufstiegsrennen bei Tageslicht

KOMMENTAR

Sport als Lernhilfe Sport ist nicht immer Mord, ganz im Gegenteil. Sport kann Kindern in vielen Situationen des Lebens eine große Stütze sein. Viele Kinder sind bereits Mitglied in einem Verein und verbringen so auch viel Zeit mit anderen Kindern, finden neue Freunde, bewegen sich und fördern somit ihre Gesundheit und vor allem auch die körperliche und geistige Entwicklung. Es muss nicht jeden Tag Sport betrieben werden, es geht einfach darum, Kindern eine Abwechslung zum Alltag zu bieten und neben der Schule eine Tätigkeit auszuüben, die ihnen Spaß und Freude bereitet. Durch Bewegung bekommen Kinder sozusagen den „Kopf frei“ und haben dann auch ein besseres Auffassungs- und Konzentrationsvermögen in der Schule; sie werden oftmals auch zielstrebiger

Am 27. Jänner trifft sich die Elite der Skibergsteiger in Ladurns zur 8. Auflage der „Skialp Trophy“, organisiert von der Sektion Skialp des ASV Gossensaß. Erstmals wird das Skitourenrennen heuer bei Tageslicht stattfinden und für die Teilnehmer aller Kategorien als reines Aufstiegsrennen ausgetragen. Von der Talstation geht es hinauf bis zur Bergstation des „Wasteneggliftes“ auf 2.000 m, wo sich das Ziel befindet. Alle Teilnehmer bewältigen somit 830 Höhenmeter. Um auch den Hobbytourengehern die Teilnahme schmackhaft zu machen, gibt es für sie wie

auch schon in den vergangenen Jahren eine eigene Kategorie, bei der nicht die schnellsten Teilnehmer prämiert werden, sondern jene, die der errechneten Mittelzeit am nächsten kommen. Der Start für die Hobbykategorie erfolgt um 8.45 Uhr, die Rennläufer starten um 9.00 Uhr. Bis zur Siegerehrung, die um 12.00 Uhr im Berggasthof „Edelweisshütte“ stattfindet, gibt es dort für alle Teilnehmer eine Weißwurstparty mit Unterhaltung. Anmeldungen und weitere Informationen unter www.sv-gossensass.org.

und ehrgeiziger, was ihnen für die Zukunft behilflich sein kann. Es muss nicht immer nur Sport sein, der den Kindern diese Abwechslung ermöglicht, auch das Spielen eines Instrumentes oder das Theaterspielen kann dazu beitragen. Wichtig ist, dass Kinder vieles ausprobieren und eine Freizeitbeschäftigung finden, die Spaß bereitet. Besonders das Wipptal bietet durch seine geografische Lage eine große Bandbreite an verschiedenen Sportarten: Fußball, Skifahren, Eishockey, Eiskunstlauf, Langlauf, Biathlon, Rodeln, Karate, Leichtathletik, Schwimmen und viele weitere Sportarten können hier ausgeübt werden. Natürlich muss jedes Kind seine eigenen Interessen verwirklichen und auch die Möglichkeit bekommen herauszufinden, was ihm gefällt. rf

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Titelgeschichte

BIATHLON

Europäische Titelkämpfe in Ridnaun von Barbara Felizetti Sorg Vom 22. bis zum 28. Jänner ist Ridnaun einmal mehr Austragungsort eines sportlichen Großereignisses. Bei den Biathlon-Europameisterschaften werden rund 280 Athleten aus über 40 Nationen um Medaillen und Titel kämpfen. Die Vorbereitungen auf die Biathlon-Europameisterschaften in Ridnaun laufen auf Hochtouren. Seit Monaten gibt es bei den Mitgliedern des ASV Ridnaun um Präsident Walter Hochrainer und des Organisationskomitees um Prä-

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sident Hans Widmann (fast) kein anderes Thema mehr. „Seit der Vorstand der IBU im November 2015 die Wettkämpfe nach Ridnaun vergeben hat, ticken bei uns die Uhren anders“, gibt auch Manuel Volgger, Generalsekretär des Organisationskomitees, zu. Und zu tun gab es wahrlich genug, schließlich sollen Athleten und Funktionäre, die aus ganz Europa und darüber hinaus anreisen, ideale Bedingungen vorfinden. Die Erwartungen sind groß, denn die Veranstalter haben sich in den vergangenen Jahren international

einen Namen gemacht. Sie haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. „Die Ausrichtung eines Großereignisses wie der Europameisterschaft ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen“, betont OK-Präsident Widmann. „Unser besonderer Dank ergeht dabei an die Gemeindeverwaltung und den Tourismusverein Ratschings sowie an die zahlreichen Sponsoren, die uns finanziell unter die Arme greifen. Ganz besonders bedanken

möchten wir uns bei den Grundbesitzern, die uns ihre Privatgrundstücke zur Verfügung stellen, und natürlich bei den vielen, vielen ehrenamtlichen Helfern, die unzählige Stunden ihrer Freizeit opfern und damit einen wesentlichen Beitrag zum guten Gelingen leisten.“ Ridnaun war bereits zweimal Schauplatz einer EM, als 1996 und 2011 die Athleten der U26 hier ihre Titelkämpfe austrugen. Im Jänner 1993 sprang der ASV Ridnaun kurzfristig sogar als Austragungsort für ein Weltcup-Ren-


Sport

nen ein, da in Oberhof (Thüringen) Schneemangel herrschte. Damals konnten sich Andreas Zingerle (Einzel) und Johann Passler (Sprint) sowie die italienische Herren-Staffel mit Zingerle, Passler, Pieralberto Carrara und Wilfried Pallhuber in die Siegerlisten eintragen. GROSSE BÜHNE Ob die absolute Biathlon-Elite bei der EM in Ridnaun an den Start gehen wird, konnten die Organisatoren bei Redaktionsschluss noch nicht sagen. „Das wissen wir erst am 7. Jänner, sobald die namentlichen Meldungen eingehen“, so Manuel Volgger. „Wir hoffen schon auf die Teilnahme ei-

burt ihres Söhnchens Paul, der im Juli das Licht der Welt erblickt hat, ist sie noch nicht an die Weltspitze zurückgekehrt – auch wenn sie mit einem Sieg beim Italienpokal Anfang Dezember ein großes Ausrufezeichen setzen konnte. Für sie wird es bei der EM darum gehen, sich erneut gut zu positionieren und für größere Aufgaben zu empfehlen. „Ich freue mich auf die Wettkämpfe“, betont Oberhofer. „Es ist für mich ja ein Heimrennen, das immer einen besonderen Stellenwert hat.“ Im Hinterkopf schwirrt aber auch bei ihr Olympia herum – ein heimliches Ziel der Saison, das trotz Trainingsrückstand doch nicht in allzu weiter Ferne liegt, verfügt doch

niger starker Athleten.“ Vielleicht holen sich hier einige A-Teams den letzten Schliff vor den Olympischen Spielen, die vom 9. bis zum 25. Februar in Pyeongchang (Südkorea) über die Bühne gehen. Schließlich werden die Rennen in Ridnaun direkt nach dem Weltcup-Wochenende in Antholz ausgetragen. Aus heimischer Sicht werden alle Augen auf Karin Oberhofer gerichtet sein, die seit Jahren mit ihrem Lebensgefährten Alex Inderst in Ridnaun wohnt. Nach der Ge-

das italienische Damen-Team lediglich über vier Läuferinnen; fällt eine davon aus, kann das die große Chance für Karin Oberhofer sein. Bei der U26-EM, die 2011 in Ridnaun ausgetragen wurde, belegte Oberhofer Rang 10 im Einzelrennen; in der Staffel holte sie gemeinsam mit Michela Andreola, Roberta Fiandino und Dorothea Wierer die Silbermedaille. Federica Sanfilippo war damals noch bei den Juniorinnen am Start; im Einzelbewerb belegte sie den 29. Platz.

22. - 28. JAN 2018

RIDNAUN IBU EUROPAMEISTERSCHAFT

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Titelgeschichte

„Der beste Bewerber“ 3 Fragen an Anders Besseberg, Präsident der Internationalen Biathlon Union (IBU)

Rennen am Freitag, Samstag und Sonntag werden in 13 Nationen zu sehen sein. „INTERNATIONALE“ FANS Die Rennen selbst sind an Spannung kaum zu überbieten. „Ein Biathlonrennen live vor Ort zu erleben, ist schon ein besonderes Erlebnis“, so Generalsekretär Volgger. Das Biathlonzentrum in Maiern bietet die besten Voraussetzungen für große Emotionen: Von der Tribüne aus kann nicht nur der Schießstand mit der Strafrunde,

Wettkampfprogramm

DIENSTAG, 23. JÄNNER 9.00 – 11.00 Uhr: Offizielles Training Männer 13.00 – 15.00 Uhr: Offizielles Training Frauen MITTWOCH, 24. JÄNNER 10.00 Uhr: Einzelwettkampf Männer 13.30 Uhr: Einzelwettkampf Frauen DONNERSTAG, 25. JÄNNER 9.00 – 11.00 Uhr: Offizielles Training Männer 13.00 – 15.00 Uhr: Offizielles Training Frauen FREITAG, 26. JÄNNER 11.00 Uhr: Sprintwettkampf Männer (live im TV!) 13.30 Uhr: Sprintwettkampf Frauen (live im TV!) SAMSTAG, 27. JÄNNER 13.00 Uhr: Verfolgungswettkampf Männer (live im TV!) 15.00 Uhr: Verfolgungswettkampf Frauen (live im TV!) SONNTAG, 28. JÄNNER 13.00 Uhr: Mixed Staffel (live im TV!) 15.00 Uhr: Single Mixed Staffel (live im TV!)

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© dpa

Auf dem Programm stehen in Ridnaun Einzel-, Sprint- und Verfolgungsrennen sowie die Mixed Staffel und die Single Mixed Staffel (siehe Wettkampfprogramm). Doch nicht nur in sportlicher Hinsicht ist die EM ein Großereignis. „Der touristische Werbeeffekt einer solchen Großveranstaltung für Ridnaun und das gesamte Wipptal ist unbezahlbar“, so Volgger. „Noch dazu, wenn drei Wettkämpfe live im Fernsehen übertragen werden.“ Die

Erker: Im Jänner werden in Ridnaun die Biathlon-Europameisterschaften ausgetragen. Warum hat sich die IBU für Ridnaun als Austragungsort für dieses Großereignis entschieden? IBU-Präsident Anders Besseberg: Unter allen Kandidaten, die sich für die Austragung der Europameisterschaften beworben haben, wurde von der Mehrheit der Beschlussfähigen die Meinung vertreten, dass Ridnaun der beste Bewerber ist. Ich bin davon überzeugt, dass die Organisatoren wieder alles unternehmen, um spannende und vor allem faire Wettkämpfe auf die Beine zu stellen. Was verbinden Sie mit Ridnaun? Für mich ist Ridnaun eines der wichtigsten Zentren für den Biathlonsport. Ridnaun hat in der Vergangenheit bereits viele große internationale Biathlon-Wettkämpfe organisiert, u. a. auch ein Weltcup-Rennen. Daneben haben hier auch zahlreiche internationale Biathlon-Sitzungen stattgefunden. Wir haben hier stets eine professionelle und zugleich herzliche Atmosphäre vor-

sondern auch ein großer Teil der Laufstrecke eingesehen werden. Der Eintritt zu allen Wettkämpfen ist frei.

gefunden, die dem Biathlonsport guttut. Während Ihrer Amtszeit als IBU-Präsident hat sich Biathlon von einer Randsportart zu einer der wichtigsten Wintersportarten entwickelt, mit einem unvergleichlichen Publikumsinteresse. Wie haben Sie das geschafft? Biathlon ist ein Kombinationssport, bei dem es möglich ist, die Anforderungen an die Ausdauer mit den Herausforderungen beim Schießen zu kombinieren. Das macht es unmöglich, bereits vor einem Wettkampf Prognosen über das Ergebnis zu wagen. Der Kampf der Athleten beim letzten Schießen etwa, Schulter an Schulter, ist an Spannung kaum zu überbieten. Ich habe das Potential, das im Biathlonsport steckt, sofort erkannt. Die gute Zusammenarbeit mit Fernsehproduzenten und anderen Sportexperten war und ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der zur Attraktivität dieser besonderen Sportart beigetragen hat. Das enorme Interesse, das dem Biathlon mittlerweile entgegenkommt, ist der beste Beweis dafür, dass ich den richtigen Weg gegangen bin.

Angefeuert werden Oberhofer & Co. in diesem Jahr mit Sicherheit von zahlreichen Wipptaler Schülern, die an einem ganz besonde-


Titelgeschichte

RAHMENPROGRAMM

ren Projekt teilgenommen haben. Jede teilnehmende Klasse wurde im Vorfeld einer an der EM beteiligten Nation zugelost. Ihre Aufgabe bestand in der Folge darin, sich im Rahmen des Unterrichts über „ihre“ Nation zu informieren und diese während der Wettkämpfe bestmöglich anzufeuern. Eine eigene Jury wird alle Fangruppen nach Originalität, Fan-

ner ein besonderes Highlight und auch Publikumsmagnet sein. Bei einer Briefloslotterie können nicht weniger als 711 Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro gewonnen werden. Der Eintritt zu allen Rahmenveranstaltungen ist ebenfalls frei. Ridnaun ist für die Titelkämpfe also gerüstet. Bereits im Dezem-

MONTAG, 22. JÄNNER 20.00 Uhr: Offizielle Eröffnung der IBU Biathlon Europameisterschaft im Biathlonzentrum,
anschließend Unterhaltung mit Live-Musik

DIENSTAG, 23. JÄNNER 18.30 Uhr: Biathlonabend in den Hotels und Pensionen

MITTWOCH, 24. JÄNNER 19.30 Uhr: Fackelwanderung und Athletenabend

DONNERSTAG, 25. JÄNNER 19.00 Uhr: „Ridnauner Biathlondinner“ für die Vertreter von Presse und Politik, für Partner und Sponsoren

FREITAG, 26. JÄNNER 10.00 – 19.00 Uhr: Stimmung mit DJ im Festzelt 20.00 Uhr: Siegerehrung Sprintrennen Ab ca. 20.30 Uhr: Live-Band „Die Stockhiatla“ tasie und Auftreten als Fangruppe bewerten. Als Preis winkt eine Abenteuertour in der BergbauWelt Schneeberg-Ridnaun. SPORT UND UNTERHALTUNG Um ein möglichst zahlreiches Publikum in das Biathlonzentrum in Maiern zu holen, haben sich die Veranstalter einiges einfallen lassen. Den Auftakt macht die große offizielle Eröffnungsfeier am 22. Jänner. Nach Ansprachen und dem Einzug der Mannschaften wird ein exklusives Showprogramm für Unterhaltung sorgen. Neben einem vielfältigen Rahmenprogramm mit Musikunterhaltung und einem Spielepark für Kinder wird die große Modeshow „Snow White meets Fashion“ am 27. Jän-

ber fand mit der Austragung eines IBU Junior Cups die erfolgreiche Generalprobe für die EM statt (siehe eigener Bericht). Am ersten Sonntag im März wird hingegen der traditionelle Ridnauner Volkslauf ausgetragen. Da die Jubiläumsausgabe im Vorjahr wegen Schneemangels ausgefallen ist, wird heuer das 30-Jahr-Jubiläum nachgeholt. Dabei warten die Organisatoren mit einer Neuigkeit auf. Zum ersten Mal wird es heuer den Skiathlon Wipptalcup geben: Während am 3. März in Pfitsch ein Rennen über 20 km im klassischen Stil ausgetragen wird, bewältigen die Läufer tags darauf in Ridnaun 25 km im Freistil. Wie immer ein spannender Winter in Ridnaun.

SAMSTAG, 27. JÄNNER 10.00 – 12.00 Uhr: Frühschoppen im Stadion 12.00 und 14.00 Uhr: Modeshow „Snow White and Fashion“ 15.30 – 19.30 Uhr: Stimmung mit DJ im Festzelt 20.00 Uhr: Siegerehrung Verfolgungsrennen

SONNTAG, 28. JÄNNER 11.00 – 17.00 Uhr: Unterhaltung im Festzelt,
offizielle Abschlussfeier

„Family meets Biathlon“ Großer Spielepark für Kinder mit Animation am Samstag und Sonntag! Erker 01/18

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Sport

BIATHLON

Niko Larch im Landeskader In der letzten Erker -Ausgabe wurden die Wipptaler Athleten, die den Sprung in den Südtiroler Landeskader geschafft haben, vorgestellt: Francesco Gatto (Ski alpin), Jonas Volgger (Biathlon) und Simon Gasteiger (Skibergsteigen). Aufgrund eines Fehlers in der FISI-Datenbank wurde dabei Biathlet Niko Larch vom ASV Ridnaun (Jahrgang 1998) nicht berücksichtigt. Das holen wir an dieser Stelle gerne nach.

19. Jägerbiathlon in Ridnaun

Bereits zum 19. Mal finden sich am 3. Februar Waidmänner und -frauen zum traditionellen Jägerbiathlon in Ridnaun ein, den das Jagdrevier Ridnaun ausrichtet. Sportliche und weniger ambitionierte Jäger aus dem gesamten Alpenraum und darüber hinaus messen sich bei diesem Wettkampf, der für alle – für passionierte Skater genauso wie für bekennende Nicht-Langläufer – zu bewältigen ist und für die Teilnehmer sowie Zuschauer vor allem ein Fest im Schnee sein soll. Informationen unter den Rufnummern Tel. 338 2082288 und 0472 656346 oder per E-Mail an info@jaegerbiathlon. it. Einschreibungen unter www.jaegerbiathlon.it

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BIATHLON

IBU Junior Cup in Ridnaun Mitte Dezember machte der IBU Junior Cup in Ridnaun Station. Es war die zweite Etappe des Weltcups für Nachwuchsbiathleten der Jahrgänge 1997 und jünger.

Am ersten Wettkampftag wurde der Einzelwettkampf ausgetragen, bei dem sich bei den Damen auf einer Strecke von 12,5 km mit Irene Lardschneider eine Südtirolerin durchsetzte. Lardschneider zeigte bei dichtem Schneefall sowohl in der Loipe als auch am Schießstand eine ganz starke Vorstellung. Mit einem Fehlschuss stand bei der 19-jährigen Wolkensteinerin eine Zeit von 43.45,7 Minuten zu Buche, an der sich die gesamte Konkurrenz die Zähne ausbiss. Am nächsten kam ihr die Deutsche Marina Sauter, die mit 36,6 Sekunden Rückstand den zweiten Rang belegte. Das Podium komplettierte die Französin Paula Botet (+45,9). Das hervorragende Ergebnis der Azzurre rundete Eleonora Fauner auf dem vierten Platz ab. Sehr stark war ihr Auftritt am Schießstand, wo sie alle Scheiben traf. Bei den Herren hatte der Russe Vasilii Tomshin die Nase vorn. Trotz zweier „Fahrkarten“ setzte er sich in 45.10 Minuten durch, gefolgt von Alex Cisar aus Slowenien (+15,8/1) und dem Deutschen Danilo Riethmüller (+1.10,1/2). Bester Azzurro war Mattia Nicase, der mit 3.47,3 Minuten Rückstand (4 Schießfehler) den 19. Rang belegte. Lokalmatador Patrick Braunhofer landete auf dem 28. Platz (+4.28,5/4). Drei Positionen dahinter reihte sich der Marteller Peter Tumler ein (+4.45,3/5). Tags darauf zeigte Dzmitry Lazouski eine bärenstarke Vorstellung. In der Loipe mit der elftschnellsten Zeit unterwegs, war der 19-Jährige aus Minsk am Schießstand eine Klasse für sich, blieb fehlerlos und schoss die zehn Scheiben auch am schnellsten. Mit einer Zeit von

27.07,7 Minuten holte er sich den Sieg. Mit 5,6 Sekunden Rückstand (1 Schießfehler) belegte der Russe Said Karimulla Khalili den zweiten Platz. Rang drei ging an den Deutschen Tim Grotian, der trotz zweier Fahrkarten mit der schnellsten Laufzeit den Sprung aufs Podium schaffte (+18,7/2). Als bester „Azzurro“ schnitt Davide Cappellari ab, dem bei einem Fehlschuss mit 1.02,1 Minuten Rückstand auf Lazouski der neunte Rang zu Buche stand. Eine gute Leistung zeigte auch Lokalmatador Patrick Braunhofer aus Ridnaun, der es als Zehnter ebenfalls in die Top Ten schaffte (+1.03,5/1). Insgesamt waren bei den Männern 113 Biathleten am Start. Bei den Damen setzte sich die Deutsche Marina Sauter durch. Am Schießstand fehlerlos zeigte die 20-Jährige aus Bächingen auch in der Loipe mit der viertschnellsten Zeit, was in ihr steckt. Sauter hatte bereits am Freitag mit Rang zwei im Einzel aufhorchen lassen. Der zweite Platz im Sprint ging an die Französin Lou Jeanmonnot Laurent, die ebenfalls fehlerlos blieb, jedoch 12,8 Sekunden auf Sauter einbüßte. Das Podium komplettierte Sophia Schneider (Deutschland), die eine Scheibe stehenließ und 15,3 Minuten auf ihre Teamkollegin einbüßte. Beste „Azzurra“ war die zweifache Jugend-Weltmeisterin Irene Lardschneider. Sie belegte mit zwei Schießfehlern und 1.09,2 Minuten Rückstand den elften Platz. Den Sprint nahmen 90 Biathletinnen in Angriff. Insgesamt waren in Ridnaun in den beiden Wettkämpfen mehr als 200 Nachwuchssportler im Einsatz.


Sport

Wipptaler Rodelcup Auch in diesem Jahr kommt der Wipptaler Rodelcup zur Austragung, an dem alle Rodler des nördlichen und südlichen Wipptales teilnehmen können.

Den Auftakt bildet am 6. Jänner der ASV Jaufental auf der Rodelbahn „Tonnerboden“ in Jaufental, die an diesem Tag ihre Premiere erlebt (siehe eigener Bericht). Weiter geht es am 28. Jänner in Ellbögen, ebenfalls auf einer neuen Bahn, während am 25. Februar

SCHACH

Erfolgreiches Jahr für Quentin Haller in Trins das dritte Rennen ausgetragen wird. Zum Finale wird am 11. März in Schmirn geladen. Die Abschlussfeier findet am 25. März in Stilfes statt. Manuela Gradl vom ASV Freienfeld bei den Damen, Markus Rainer vom SV Schmirn bei den Herren sowie die Doppelsitzer Michael Payrer/ Andreas Siller vom ASV Jaufental werden versuchen, ihren Titel zu verteidigen. In der Jugendklasse gehen Hannah Kinzner vom ASV Jaufental und Ivan Graus vom ASV Mareit als Titelverteidiger an den Start. An den ASV Jaufental ging im Vorjahr der Jugendförderpreis, der SV Schmirn konnte die Vereinswertung für sich entscheiden.

Rodelbahn „Tonnerboden“ ist einsatzbereit

Quentin Haller aus Wiesen (Jg. 2005) beendet das Schachjahr mit dem Sieg in der Jugendschachrallye in Tirol. Mit zwei Turniersiegen in Kundl und Kufstein, einem zweiten Platz in Absam und einem fünften Platz in Hall/ Mils war er als Gesamtführender zum letzten Turnier der Serie in Absam angereist. Mit einem dritten Platz konnte er schließlich den Vorsprung erfolgreich verteidigen und damit den Gesamtsieg vor seinem Dauerrivalen Gor Tomanyan erringen. Im Südtiroler Jugend-Grand-Prix entschied Haller nach dem ersten Turnier in Tramin (2. Platz), freiwillig in der höheren Kategorie der U14 mitzuspielen. Diese Entscheidung wurde am Ende mit dem 3. Platz in der Gesamtwertung belohnt. Nach den Landesmeistertiteln 2015 und 2016 musste sich Haller 2017 mit dem Vizelandesmeistertitel hinter dem Eppaner Niccolò Casadio zufrieden geben. Im Juli nahm der Nachwuchsspieler wieder an der Italienmeister-

schaft teil, die diesmal in Chianciano Terme in der Toskana ausgetragen wurde. Nach neun über eine Woche verteilten Partien erreichte er schlussendlich den 18. Platz bei 189 Teilnehmern. Neben den Jugendturnieren spielte Haller 2017 an mehreren Open mit, um sich auch mit erwachsenen Schachspielern zu messen. Dabei konnte er einige sehr erfreuliche Ergebnisse erzielen, u. a. beim Open in Bozen (4. Platz von 51), in San Bonifacio (12. Platz von 50), in Klausen (10. von 24) oder in Crema (25. von 58). Dabei konnte er auch einige Spezialpreise einheimsen. Bei Wipptalschach spielt Quentin Haller in der laufenden Meisterschaft zusammen mit Werner Sparber, Simon Keim, Sergio De Bettin und Roberto Giorgione in der Stammmannschaft auf Brett 4. Nach vier von sieben Spielen liegt die Mannschaft derzeit auf Platz 1 in der Liga C Gruppe Ost. Ein Sieg in der Gruppe würde den Aufstieg in die B-Liga bedeuten.

TANZEN

Zweifache Staatsmeisterin Lorenza Debiasi geehrt In Jaufental soll in nächster Zukunft ein Rodelzentrum für das gesamte Wipptal entstehen. Im September haben die ersten Bauarbeiten begonnen, um bereits im laufenden Winter Rodelrennen austragen zu können. So wurde die Trasse angelegt, parallel dazu ein Zubringerweg, zudem wurden die Beschneiungsanlage, eine provisorische Beleuchtung sowie die notwendigen Schutzbanden errichtet. Im Sommer stehen weitere Feinarbeiten sowie das Walzen der Trasse auf dem Programm. „Je nachdem, wie die finanziellen Zuwendungen ausfallen, möchten wir 2018 auch das Start- und

Zielhaus errichten, das Zielgelände gestalten und das Areal begrünen“, so Manfred Siller, der gemeinsam mit Walter Volgger die Arbeiten koordiniert. Am 6. Jänner muss die Rodelbahn „Tonnerboden“ beim ersten Bewerb um den Wipptaler Rodelcup seine Feuertaufe bestehen (siehe eigener Bericht), Anfragen für weitere Rennen liegen bereits vor. „Die Bahn überzeugt nicht nur durch ihre Trassierung, sondern ist auch für Zuschauer ein einmaliges Erlebnis, weil sie sehr übersichtlich ist und somit die Athleten über weite Strecken verfolgt werden können“, freut sich Volgger.

Im historischen Ratssaal von Sterzing wurde Ende November die zweifache Italienmeisterin Lorenza Debiasi von der Gemeinde Sterzing offiziell empfangen.

Die 15-jährige Tänzerin holte im vergangenen Sommer den Titel sowohl in der Kategorie Dis-

co Dance Solo (12/15 B) als auch in der Kategorie Disco Dance Duo (gemeinsam mit Alina Passler). Debiasi ist Mitglied der Wettkampfgruppe Dynamic Dance aus Brixen, die bei Meisterschaften regelmäßig vorne mitmischt. Bürgermeister Fritz Karl Messner überreichte der jungen Athletin im Beisein ihrer Eltern eine Urkunde, um ihre sportlichen Leistungen zu würdigen. Erker 01/18

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Sport

SPORTKEGELN

SPORTKEGELN

Sterzinger Keglerinnen führen bei Halbzeit

Fugger Sterzing scheitert in Champions League

Anfang Dezember ist in der Südtiroler Sportkegelmeisterschaft die Hinrunde mit dem 11. Spieltag zu Ende gegangen. Zum Herbstmeister kürte sich bei den Damen das Team Fugger Sterzing vor der Auswahl Ratschings, während bei den Herren Fugger Sterzing auf dem 2. Tabellenrang hinter Neumarkt mit den Hufen scharrt. Die Sterzingerinnen verteidigten den „Platz an der Sonne“ in der letzten Hinrunden-Partie dank eines 5:1-Heimsieges gegen Plose. Mit demselben Ergebnis setzte sich auch die Auswahl Ratschings durch, und zwar ebenfalls vor eigenem Publikum gegen Villnöß. Damit sammelte der Aufsteiger in der ersten Meisterschaftshälfte sagenhafte 16 Punkte und liegt auf dem 3. Tabellenplatz, lediglich einen Punkt hinter Tirol Mutspitz. Bei den Herren geht Fugger Sterzing auf Rang 2 – lediglich zwei Punkte hinter Tabellenführer Neumarkt und mit zwei Punkten Vorsprung auf Passeier – in die Winterpause. Die Auswahl Rat-

A1-Klasse der Herren

schings liegt mit neun Zählern auf dem 7. Platz. Die Rückrunde wird ab Ende Jänner gespielt. Im Bild die Damenmannschaft der Auswahl Ratschings.

A-Klasse der Damen

1. Neumarkt

22

1. Fugger Sterzing

19

2. Fugger Sterzing

20

2. Tirol Mutspitz

17

3. Passeier

18

3. A. Ratschings

16

4. Sarnthein

14

4. Villnöß

14

5. St. Georgen

14

5. Vöran Blecherne

13

6. Tirol Mutspitz

9

6. Burggräfler

12

7. A. Ratschings

9

7. Los Birillos

10

8. Burggräfler

7

8. Passeier

8

9. Jenesien

7

9. Meran

8

10. Rodeneck

5

10. Kiens

8

11. Kurtatsch

4

11. Plose

6

12. Naturns

3

12. Pfalzen

1

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Die Teams von Fugger Sterzing und Neumarkt waren im Herbst in die Champions League eingezogen. Anfang Dezember sind beide im Achtelfinale ausgeschieden. Im Hinspiel der Champions League der Sportkegler waren die beiden Südtiroler Vertreter gegen ihre deutschen Gegner chancenlos. Fugger Sterzing zog auswärts bei Rot Weiß Zerbst den Kürzeren, Neumarkt vor eigenem Publikum in Leifers gegen Victoria Bamberg. Beide Partien endeten 2:6. In der Partie der Sterzinger ging Titelverteidiger Zerbst in der „Königsklasse“ sofort mit 2:0 in Führung und erkegelte sich einen Vorsprung von 254 Hölzern. Jürgen Pointinger zwang Stefan Zini (547) mit einer Galavorstellung und 694 Kegeln in die Knie. Und auch im zweiten Duell hatte Hausherr Matthias Weber mit Egon Ralser kein Pardon, wie das Resultat von 643:536 Hölzern beweist. In der Mittelrunde entschied Uros Stoklas das Duell gegen Franz Höller für sich und zog für Zerbst den dritten Punkt an Land (659:563), während sich auf den anderen beiden Bahnen Thomas Weiskopf (629) und Manuel Weiss (620) einen heißen Tanz lieferten, den der Nordtiroler in den Reihen der Sterzinger für sich entschied. Im Schlussdurchgang betrieb Reinhard Gruber weiter Ergebniskosmetik für die Wipptaler, denn mit 640:612 Kegeln setzte er sich gegen Timo Hoffmann durch. Im zweiten Duell gewann Thomas Schneider gegen

Manuel Hofer (656:575). Insgesamt brachte Rot-Weiß Zerbst 3.884 Kegel zu Fall, für Sterzing blieb das Zählwerk bei 3.490 Kegeln stehen. Im Rückspiel gegen Rot-Weiß Zerbst bekam Fugger Sterzing mit 0:8 sogar die Höchststrafe aufgebrummt. Die Wipptaler konnten auf der anspruchsvollen Heimbahn im „Burgfrieden“ mit dem deutschen Meister im ersten Durchgang noch einigermaßen Schritt halten: Doch je länger das Match dauerte, desto mehr ließen die Gäste aus Sachsen-Anhalt ihre Klasse aufblitzen und erledigten die Pflichtaufgabe mit einer souveränen Vorstellung. Mathias Weber (619), Manuel Weiß (633), Uros Stoklas (624), Thomas Schneider (608), Fabian Seitz (611) und Boris Benedik (651) gewannen alle direkten Duelle mit einem Satzverhältnis von 21:3 und brachten gemeinsam 3.745 Kegel zu Fall. Für Fugger Sterzing waren Stefan Zini (596), Thomas Weisskopf (590), Franz Höller (580), Manuel Hofer (536), Egon Ralser/Lorenz Höller (498) und Reinhard Gruber (597) im Einsatz. Insgesamt trafen die Gastgeber, die in der heimischen Meisterschaft auf dem zweiten Platz liegen, 3.397 Kegel. Neumarkt zog auswärts bei Victoria Bamberg wie schon im Hinspiel mit 2:6 den Kürzeren. Die Champions League wird am 27. Jänner und 17. Februar mit dem Viertelfinale fortgesetzt – ohne Südtiroler Beteiligung. Das Final Four findet am 31. März und am 1. April in Bamberg statt.


RODELSPASS Ski-Sicherheitskampagne „Ich habe Spaß, ganz sicher“, unter diesem Motto steht die Bewusstseinsbildungskampagne, mit der das Land die Wintersportler in eine sichere Saison begleitet. In zehn Skigebieten finden in diesem Winter Informationsveranstaltungen zum Thema Sicherheit statt. Das Thema Sicherheit auf der Piste ist auch dem Landeshauptmann ein Anliegen, der Mitte Dezember an einer Informationsveranstaltung in der Skiarena Klausberg teilnahm. Bei dieser Gelegenheit erklärte der Präsident der Berufskammer der Skilehrer Claudio Zorzi den anwesenden Schülern, dass in den vergangenen Jahren die Skiunfälle in Südtirol zurückgegangen seien. „Wer gut Ski fährt, fährt auch sicher. Daher ste-

© LPA

hen wir im Rahmen der Kampagne auch immer für kostenlose Fahrten zur Verfügung“, so Zorzi. Seit nun schon elf Jahren ist das „Ganz sicher“-Team jeden Winter in den Südtiroler Skigebieten unterwegs. Die Teilnehmer können an diesen Tagen ein kostenloses Sicherheitstraining mit einem Skilehrer absolvieren, ihre Ausrüstung von einem Profi kontrollieren lassen. Freeskier klären über richtiges Training und Verhalten in den Snowparks auf und der Bergrettungsdienst der Finanzwache stellt eine Rettungsaktion mit Hubschrauber und Lawinensuchhunden nach. Im Bezirk Wipptal findet der „Sicherheitstag“ am 4. Februar statt, und zwar auf dem Roßkopf.

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BESONDERHEITEN

im Bergrestaurant – das Nudel- und Knödelparadies • an Wochenenden Fischspezialitäten • Après Ski an der Schirmbar

Ausgangspunkt: Bergrestaurant/ Schirmbar Ziel: Talstation Ratschings Streckenlänge: 5 km Auffahrt: mit der Achterkabinenbahn Informationen: Tel. 333 2364102

Rodelspaß & Hüttengaudi

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RODELSPASS ZIROG Ausgangspunkt: Parkplatz an der Brennerstaatsstraße zwischen Gossensaß und Brennerbad Streckenlänge: 6 km Schwierigkeitsgrad: leicht Aufstieg zu Fuß: ca. 2 Stunden Einkehrmöglichkeiten: Zirog Enzianhütte (1.894 m) Kein Ruhetag, durchgehend warme Küche Bei Voranmeldung: Abholdienst am Ausgangspunkt der Rodelbahn möglich. Ideal auch für Schneeschuhwanderer! Familie Wierer freut sich auf Ihren Besuch! Infos: Tel. 0472 631224

Es hat geschneit, und wie! Frau Holle hat im Dezember schon ein paarmal kräftig ihre Betten geschüttelt. Was für ein Glück! Inmitten tief verschneiter Wälder macht das Rodeln gleich noch mehr Spaß. Warm anziehen, gutes Schuhwerk schnüren, Helm mitnehmen, über knirschendem Schnee auf Hügel und Berge stapfen (oder die Seilbahn nehmen) und dabei traumhafte Ausblicke genießen. Im Wipptal gibt es für jeden die passende Abfahrt: von steil und abenteuerlich bis gemütlich durch den Schnee gleitend. Kurz und knackig oder kilometerlang dahintuckernd. Hütten laden zur Einkehr, manche verleihen Rodeln, einige Rodelbahnen sind auch nachts beleuchtet oder bei Mondschein geöffnet (Stirnlampe nicht vergessen!). Wie überall gelten auch beim Rodeln goldene Regeln, um sicher ins Tal zu gelangen: • Wenn möglich, außerhalb der Fahrbahn aufsteigen und die Rodel tragen, andernfalls in der Kurveninnenseite gehen! • Niemals in unübersichtlichen Kurven stehenbleiben! • Geschwindigkeit bei der Abfahrt nicht unterschätzen! • Richtig bremsen! Rodel nach vorne anheben, um bei Hindernissen schnell abbremsen zu können.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrem nächsten Rodelabenteuer!

SKITOURENBERG SATTELBERG SCHNEESCHUHWANDERN & RODELN

Öffnungszeiten: bis Ostermontag durchgehend geöffnet Di – Sa 9:00 Uhr bis 22:00 Uhr, So – Mo 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr Tourengeher: Parkplatz direkt unter der Autobahnbrücke in Gries am Brenner Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Rodler: Parkplatz bei der Kirche im Ortsteil Vinaders Gehzeit zur Alm: ca. 1 h Ab Brennerpass für Skitourengeher & Schneeschuhwanderer (500 m hinter Die Sattelbergalm Marktplatz am grünen Zaun Steinalm – bietet traditionelle Küche Sattelberg ist ausgeschildert) mit einheimischen Köstlichkeiten. Gehzeit zur Alm: ca. 1,5 h Am Abend Rippelen bei Vorbestellung!

FAMILIE NAGELE Tel. +43 5274 87717 E-Mail: info@sattelbergalm.at

www.sattelbergalm.at

Veranstaltungen:

12.02.2018: Aufstiegsrennen 17.03.2018: Tourengeherball 31.03.2018: Splish Splash

Rosskopf Rodelgala – Das Special auf der Rodelbahn Rosskopf

Am Freitag, den 2. Februar und den 23. Februar 2018 findet entlang der Rosskopf-Rodelbahn wieder die „Rosskopf Rodelgala“ statt. Die Rodelbahn verwandelt sich dabei in die längste Genuss-Strecke Südtirols. An ausgewählten Haltestellen warten leckere Delikatessen und wärmende Getränke. Bei der Bergstation startet die Rodelpartie mit einem Aperitif und rasant geht es weiter zu zwei weiteren Genuss-Stationen entlang der Rodelbahn. Hier warten leckere, heimische Spezialitäten, und nachdem sich Genussrodler mit würzigem Tee, feinem Punch oder heißem Glühwein aufgewärmt haben, geht es weiter auf die Zielgerade. Zum Ausklang reicht das Biwak-Team an der Talstation noch was Süßes. Reservierungen für die „Rosskopf Rodelgala“ werden im Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) oder im Büro der Rosskopf-Seilbahn (Tel. 0472 765521) entgegengenommen. Kosten für das Kufenmenü: 25 Euro. Auf die Schlitten, fertig,… los! Die „Rosskopf Rodelgala“: Mehr Genuss gibt‘s nicht!

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STERZING

Vortrag über Höhenmedizin Am 17. Jänner hält Dr. Harald Ausserer, Facharzt für Neurologie, im Stadttheater Sterzing einen Vortrag über „Höhenmedizin – Grundlagen und praktische Tipps“.

Höhenkrankheit kann bei Bergtouren oberhalb von 2.500 m in den Alpen genauso auftreten wie in hohen Lagen der restlichen Welt. Warum wird man höhenkrank? Wer wird höhenkrank? Welches sind die typischen Symp-

tome? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag erörtert. Es folgen praktische Tipps zu Vorbeugung und Behandlung. Dr. Ausserer wird im Rahmen des Vortrags auch auf sein Buch „Bergmedizin, Expeditionsmedizin pocket“ eingehen. Die Idee zu diesem Büchlein entstand im Rahmen einer wissenschaftlichen Himalaya-Expedition. Berend Feddersen und Harald Ausserer wollten ein praxisorientiertes Buch schreiben, das in jede Jackentasche passt und das medizinische Wissen, das am Berg nötig werden kann, enthält. Der von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing veranstaltete Vortrag beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Auf die Vennspitze (2.390 m)

Schneeschuhwandern: eine gesunde Alternative Die Vorteile des Schneeschuhwanderns liegen auf der Hand: Die Technik erfordert kaum Vorkenntnisse. Man kann es gelegentlich betreiben oder auch als Hochleistungssport. Bei jeder Schneedicke und Schneeart kann man sich die Schuhe anschnallen und die Win-

terlandschaft erkunden. Somit ist man von den äußeren Bedingungen weniger abhängig. Die Kosten für eine Ausrüstung halten sich in Grenzen, da man in der Regel Winterbekleidung, Stöcke und Wanderschuhe bereits besitzt.

Welcher Schneeschuh für welchen Schnee? Im Laufe der Zeit haben sich drei Typen von Schneeschuhen entwickelt, die sich je nach Einsatzort in Form und Gewicht unterscheiden. Der originale Trapper-Schuh Nordamerikas besteht aus einem gebogenen und hinten zusammengebundenen Ast, der netzartig mit

Lederriemen umflochten ist. Er hat eine sehr große Auftrittsfläche und eignet sich damit besonders gut für flache und verschneite Gebiete. Die Classics ähneln der Form nach den Originalen, bestehen jedoch aus einem Aluminium-Rahmen, der mit einer Kunststoffhaut bespannt ist. Sie variieren in der Größe und bestechen durch ihre Robustheit, weshalb sie vor allem in einem einfachen Gelände und bei Tiefschnee eingesetzt werden. Die Moderns sind, wie der Name schon sagt, eine moderne Weiterentwicklung der Classics. Sie bestehen meist komplett aus Hartplastik, sind bis minus 40° C kältefest und meistens kleiner als die Originals oder Classics. Sie sind alpinen Schnee- und Geländeverhältnissen angepasst, dadurch kann man sie auch bei hochalpinen Touren mit starker Neigung verwenden. Für die gängigsten Varianten werden keine besonderen Bindungsschuhe benötigt, die Riemenbindungen sind für alle Winterstiefel geeignet. Wichtig dabei ist nur, dass die Auflagefläche der Schneeschuhe dem Gesamtgewicht des Sportlers und den Schneeverhältnissen entspricht. Je nach Körpergewicht gibt es bei den Schneeschuhen deshalb verschiedene Größen.

Die Vennspitze am Brennerpass ist ein viel besuchter Skitourenklassiker. Skitechnisch relativ einfach zu besteigen eignet sich die Tour auch für weniger konditionsstarke Wintersportler.

Natur pur

Anfahrt: Über St. Jodok und das Valsertal gelangt man auf einer Bergstraße (manchmal Ketten nötig) nach Padaun. Am Padaunersattel gibt es oberhalb des Gasthofes Steckholzer genügend Parkmöglichkeiten. Start: Hier beginnt die Tour, zuerst sanft ansteigend durch eine Waldschneise in das breite Tal unterhalb der Vennspitze. Diesem folgt ein kurzer, steiler Anstieg auf den südöstlich gelegenen Bergkamm. Den Bergrücken entlang gelangt man unschwierig auf den Gipfel. Das Skidepot befindet sich etwa unterhalb. Die relativ lawinensichere Tour ist meist gut gespurt. Höhenmeter: 820 m Aufstiegsdauer: 1,5 bis 2 Stunden

Skitourengehen ist ein Sport, bei dem das Naturerlebnis zählt. Eine unberührte Schnee-Landschaft, Ruhe und das eigene Körpergefühl – sonst nichts. Kein Wunder, dass diese Sportart boomt. Als Anfänger sollte man jedoch einige Regeln beachten. Dazu gehört, dass man die ersten Touren nur in Begleitung eines erfahrenen Skitourengehers unternehmen sollte. Skitourengehen erfordert Kondition: Bereits im Herbst sollte man mit dem Training wie beispielsweise Kraftoder Ausdauertraining beginnen. Bei allem Spaß geht die Sicherheit immer vor: In speziell angebotenen Kursen kann man den Umgang mit einem Suchgerät oder Lawinenpiepser lernen. Das Gerät sollte immer eingeschaltet am Körper getragen werden. Auch Schaufel und Sonde sollten Platz im Rucksack finden!

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Wie befreit man Schlittenkufen von Rost?

Holzschlitten besitzen meistens Kufen aus Eisen, die sehr rostanfällig sind. Wenn der Schlitten für eine längere Zeit nicht benutzt wird, werden die ersten Rostpartikel sichtbar. Das schadet den Kufen und macht den Schlitten langsam. Von Zeit zu Zeit sollten die Schlittenkufen daher gepflegt und der Rost sorgfältig entfernt werden. Am besten gelingt das mit Schleifpapier. Bei einem stärkeren Rostbefall sollte man zunächst

zu einem grobkörnigen Schleifpapier greifen und sich dann zu feinkörnigem vorarbeiten. Man sollte dabei darauf achten, den Rost stets in Laufrichtung des Schlittens abzuschleifen. Wenn man den Rost seitlich zur Laufrichtung abschleift, entstehen kleine Wellen im Kufenprofil, was den Schlitten langsamer macht. Um einem erneuten Rostbefall vorzubeugen, sollten die Kufen mit Wachs oder Fett eingeschmiert werden.

Hüttenrezept

HOLUNDERGLÜHWEIN Zutaten (4 Portionen): 750 ml Holunderbeersaft, 450 ml Rotwein, 8 EL Orangensaft, 3 EL Zitronensaft, 3 Beutel Glühwein-Fix, 120 g brauner Zucker. Zubereitung: Holunderbeersaft, Rotwein, Orangensaft und Zitronensaft erhitzen. Glühwein-Fix dazugeben und fünf Minuten ziehen lassen. Dann mit etwa 120 g – je nach Geschmack – braunem Zucker süßen. Für das besondere Etwas kann man den heißen Glühwein noch mit verschiedenen Gewürzen wie Zimt oder Gewürznelken verfeinern. Wohl bekomm’s! Erker 01/18

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WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2017

Ja, ich will! Diese Worte verändern das Leben für immer, deshalb soll der wichtigste Tag auch zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Manche Paare träumen von einer Märchenhochzeit in einer festlich geschmückten Kirche, andere schätzen die Einfachheit und wählen das Ja vor dem Standesamt, wieder andere entscheiden sich für eine Hochzeitsreise und geben sich auf dem Strand einer karibi-

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schen Insel das Ja-Wort. Wie auch immer der Hochzeitstag gefeiert wird, es ist ein besonderer Tag, den Braut und Bräutigam noch lange in Erinnerung behalten werden. Nach dem großen Erfolg der vergangenen beiden Jahre wir bereits zum dritten Mal das „Wipptaler Hochzeitspaar“ des Jahres gesucht. Heuer haben uns die Fotos von 15 Paaren erreicht.

Stephanie Flecchi & Florian Rainer Trauung: 26.8.2017 in Maria Trens Unter allen Einsendungen hat das Los

Stephanie Flecchi & Florian Rainer zum „Wipptaler Hochzeitspaar 2017“ bestimmt. Die Gewinner erhalten einen Gutschein für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verfügung gestellt vom Hotel-Restaurant „Lilie“. Der Gutschein wird in der Erker-Redaktion überreicht.


WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2017

Anna Haidacher & Stefan Holzer Trauung: 15.7.2017 in Kematen/Pfitsch

Julia Schaiter & Reinhold Wegmann Trauung: 10.2.2017 in Ratschings

Barbara Staffler & Damiano Rigon Trauung: 2.9.2017 in Maria Trens

Birgit Turin & Michael Gasteiger Trauung: 23.9.2017 in Sterzing

Miriam Volgger & Armin Wurzer mit Peter und Mara Trauung: 17.6. 2017 in Ridnaun

Dagmar Oberhauser & Daniel Raffl mit Carolin Trauung: 16.9.2017 in Sterzing Erker 01/18

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Nadia Graus & Thomas Haller Trauung: 24.6.2017 in Wiesen/Pfitsch

Silvia Pergher & Manuel Horak Trauung: 16.9.2017 in Sterzing

Sandra Hofer & Patrik Überegger Trauung: 15.7.2017 in Villanders

Die Ehe soll euch Freude bringen, alles soll euch durch die Lieb gelingen. Die Liebe macht vieles leicht, mit Liebe man viel erreicht. Die Liebe lässt Schweres überwinden, und gemeinsam zueinanderfinden. Unbekannter Verfasser

Katia Bettini & Egon Leitner Trauung: 14.8.2017 am Standesamt Brixen

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Miriam Habicher & Armin Eisendle Trauung: 14.10.2017 in Innerpflersch


WIPPTALER HOCHZEITSPAARE 2017 PR

Traumhafte Brautmode

Vanessa Gradl & Patrick Erlacher mit Lukas Trauung: 7.10.2017 in Stilfes

Bei Hochzeitsmode Schölzhorn in Sterzing werden Braut und Bräutigam von Kopf bis Fuß eingekleidet. In den neuen Kollektionen finden Sie ein umfangreiches Sortiment. Das schlichtere Brautkleid in fließenden Stoffen mit dezenten Details besticht mit edler Eleganz. Das verspieltere Brautkleid verführt mit Paillettenapplikationen, mit Strass sowie aufwendigen Stickereien und Spitzenornamenten. Voll im Trend sind 2018 ganz viel Tüll und Spitze: Entweder ist das Oberteil in Spitze, eventuell mit Spitzenärmelchen, oder das komplette Kleid. Der Hochzeitsanzug des Bräutigams wird auf das Brautkleid abgestimmt. Zum klassischen Anzug in hochwertigen Stoffen wird eine Seidenweste mit passender Krawatte kombiniert. Natürlich kann man auch eine Fliege mit dazu abgestimmtem Hosenträger kombinieren. Terminvereinbarung unter Tel. 0472 767511

Traumhafte Silvia Rainer & Fabio Gazzini Trauung: 16.12.2017 in Eppan

Mode

für unvergessliche Momente

Brautmode • Damen- & Herrenmode • Trachtenmode Maria Sparber & Reinhard Lechner Trauung: 16.9.2017 in Sterzing

Sterzing • am Untertorplatz, Gänsbacherstr. 7 Terminvereinbarung unter Tel. 0472 767511 Erker 01/18

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Gesundheit PR

Impfen schützt! 7.000 am Tag, 300 je Stunde, fünf pro Minute – so viele Menschenleben werden durch Impfungen gerettet. Seit 2011 verdanken laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Jahr demnach etwa 2,5 Millionen Menschen Impfungen ihr Leben.

Um 1900 betrug die durchschnittliche Lebenserwartung 47 Jahre, heute liegt dieselbe bei 85 Jahren. Die Medizin hat große Fortschritte gemacht: Bessere Hygiene und die Entwicklung von Antibiotika und Impfstoffen haben entscheidend zu dieser relevanten Verbesserung beigetragen. Seit dem Jahr 2013 aber ist die Durchimpfungsrate bei den Pflicht- und empfohlenen Impfungen in Italien rückläufig, was zu einer durchschnittlichen Impfrate von unter 95 Prozent geführt hat. Besonders bedenklich sind die Zahlen bei der Durchimpfungsrate gegen Masern, die in Italien nicht überall gleich ist. Besonders im Süden lag der Anteil der geimpften Kinder bei nur etwa 50 Prozent. 2002 kam es in diesen Teilen des Landes zu einer schwerwiegenden Masernepidemie mit über 40.000 Fällen und 3.072 Einweisungen. Zahlen, die bei Dr. Markus Markart ein Stirnrunzeln verursachen. Er ist seit 2003 Primar der Pädiatrie am Krankenhaus Brixen und Vater von zwei Kindern. Im Laufe seiner Karriere hat er an vielen Abteilungen an verschiedenen Krankenhäusern Erfahrungen gesammelt und Schwerpunkte in seiner Tätigkeit gesetzt. Besonders am Herzen liegt ihm die Prävention und Gesundheitsvorsorge der Kleinsten in unserer Gesellschaft, dazu zählt auch das Impfen. Die Diskussionen und Zweifel rund um dieses Thema kann er nicht nachvollziehen. „Impfungen sind ein Meilenstein der Medizin, sie haben in den vergangenen Jahrzehnten Millionen von Menschen das Leben gerettet. Sinkende Impfraten sind bedenklich, denn sie stellen die Grundlage für das Wiederaufflammen von längst ausgerotteten Krankheiten dar. Als Arzt und Vater kann ich allen verantwortungsbewussten Eltern nur empfehlen, auf Impfungen als Schutz zur Erhaltung der Gesundheit unserer Kinder zurückzugreifen.“ Bei Impfungen geht es auch darum: das Leben in vollen Zügen genießen zu können, Krankheiten zu vermeiden und die eigene Gesundheit und die seiner Mitmenschen zu schützen.

„Weil Leben Freude macht.“ 102

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„Die schönen Momente zählen“ Demenz ist eine schleichende Krankheit, die langsam, aber unaufhaltsam fortschreitet. Angst macht sie nicht nur den Betroffenen, die oftmals mit Wut und Frustration auf die Diagnose reagieren, sondern auch den Familienmitgliedern. Im Wipptal betreut die „Selbsthilfegruppe Demenz“ vor allem Angehörige und hilft dabei, Unterstützungsangebote zu vermitteln. Cilli Rainer und Renate Eisendle kennen die Sorgen und Nöte von Angehörigen und Pflegenden. Cilli arbeitet im Altenheim Wipptal als Pflegerin auf der Dementenstation, Renate betreut an Demenz Erkrankte. Beide begleiten einmal monatlich die Treffen der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Pflegende. Dabei werden nicht nur die psychischen Belastungen thematisiert, sondern auch wichtige und notwendige Hilfestellungen gegeben, wie etwa bei der Frage, an welchen Arzt man sich wendet oder wer eine Pflegebetreuung übernimmt. Wichtig für die Betroffenen ist, dass sie in der Gruppe auf Menschen treffen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. In Gesprächen können sie sich gegenseitig wertvolle Tipps geben und helfen. „Wichtig ist“, betont Cilli, „dass die Angehörigen sich rechtzeitig Hilfe suchen, be-

vor sie selbst wegen Überforderung krank werden.“ Man brauche sich deswegen nicht zu schämen, denn Demenz könne jeden treffen – einen Professor genauso wie einen Arbeiter. Obwohl in den letzten Jahren die Akzeptanz und das Verständnis in un-

serer Gesellschaft gestiegen sind, gilt Gedächtnisverlust im Alter und Demenz immer noch als Tabu-Thema und dementsprechend groß ist oft die Scham der Angehörigen. Das müsse sich ändern, so Cilli und Renate. Durch ihre Arbeit haben beide gelernt, dass die Situation zwar oft hoffnungslos erscheinen mag, aber im Endeffekt, so Cilli, zählen die schönen Momente, die auch ein Mensch mit Demenzerkrankung noch erleben kann. Die begleiteten Treffen finden jeden ersten Donnerstag im Monat von 17.00 bis 18.30 Uhr in der Tagespflegestätte im Bezirksaltenheim Wipptal statt.

VORTRAG Am 18. Jänner findet im Stadttheater Sterzing ein Vortrag zum Thema Demenz unter dem Titel „Gemeinsam Wege bestreiten“ statt. Organisiert wird der Vortrag vom Alzheimerverband Südtirol ASA unter der Leitung des Präsidenten Ulrich Seitz. Ernst Viertler, ein diplomierter psychiatrischer Gesundheits- und Krankenpfleger, vermittelt den Zuhörern Hintergrundinformationen rund um das Thema Demenz und gibt hilfreiche Empfehlungen im Umgang mit Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch die Tätigkeit der Selbsthilfegruppe vorgestellt. Der Vortrag beginnt um 17.30 Uhr, der Eintritt ist frei.


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Leute Die 30 ging von Tür zu Tür, doch nirgends behagt’ es ihr. Bis sie schließlich kam zu dir. Da wusst’ sie: Hier gefällt es mir!

Alles Gute zum Geburtstag, Steffi, wünscht dir la Famiglia!

Liebe Wally, liebe Mame! Am 1. Jänner vor genau 60 Johr hosch du es Licht der Welt erblickt. A wenn die Zeitn nit olm guet worn, bisch du vor Schwierigkeiten nia zruggschreckt und hosch mit viel Geduld, Mut und Kroft deinen bisherigen Weg guat gemeistert. Mir sein stolz af die und mechtn DANKE sogn für olles, wos du für ins tuasch!

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Zum Geburtstog olls, olls Guate, Gsundheit und viel Glück, bleib, wia du bisch – du bisch inser bestes Stück!!! Dein Luis und deine Kinder mit Familien

Vier Engel mögen dich begleiten in deiner ganzen Lebenszeit; und die vier Engel, die wir meinen, sind Gesundheit, Frohsinn, Glück und Zufriedenheit.

Liebe Irina, zu deinem 18. Geburtstag wünschen wir dir das Beste. Mami, Papi, Oma, Daniel und alle, die dich lieb haben

Iatz isch es soweit ... für insre Hanni steaht die 18 bereit. Tua fescht feiern, losses krochn und vorlier jo nia dein Lochn! Mir mechtn dir sogn: Es isch schian, dass miar di hobm. Olls, olls Guate für die Zukunft, Glick und Gsundheit wünschn dir Corni und Flour

Liabr Gebhard, zu Hl.-Drei-Kinign, in Somstig, 6. Jänner, feiersch du, Tundl Gebhard aus Stuan in Pflersch, dein 90. Geburtstog. A worme Stube in Wintr, a feins Platzl zin Roschtn unter die Trophäen, Gottes Segn und Gsundheit, des wünscht dir von Herzn

Liebe Alena, in 14. Jänner isch’s so weit, Du erreichsch die Volljährigkeit. Viel hosch du in de 18 Johr erleb, Oft wor dein Lebn von Traurigkeit geprägt. Ober a viele schiane Momente hosch du ghob, Freude, Glück und Liebe hobn di nia verlot. Miar sein stolz af di und wünschen dir gonz fest, dass der Mut bei dir bleib bis zulescht. A der Tati schaug von Himmel fest oer zu dir und freidet sich so wia miar. Tua fest feiern und loss es krochn, miar sein sicher, du wearsch dein Weg guat weitermochn. Alles Gute wünschen dir Mami mit Paul und Aron, dein Schotz Renè, Oma Ida, Oma Klara, Opa Hans, Goti Brigitte und Gete Peter, Julia, Tante Hilde und Daniela mit Selina und Elias.

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80 Johr sein vergongen, seit dein Leben hot ungfongen, viele schöne Zeiten worn dabei, einige ober a nit sorgenfrei. Mit Zuversicht und Kroft hosch du sehr viel gschofft. Bisch olm für ins do, wenn man di braucht, und jung geblieben bisch du auch. Desholb mechtn mir dir heint Vergelt’s Gott sogn und hoffen, die nou long zu hobn. Wir wünschen dir von Herzen weiterhin viel Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen! Deine Familie

dein Neffe Ferdinand mit Familie.

Oh, wia schnell die Zeit vergeaht, a fesche Gitsch heit vor ins steaht! 18 Johr, jo nit zu fossn, tien mir di olle hochleben lossn. Olls Guate inserer Sara! Deine Mami Valeria, deine Schwester Arianna, dein Freund Ivan, deine Nonni Gianni und Clara, deine Onkels Thomas und Paul mit Familien und deine Tante Zilly


Rezept 2017 isch für die Firma Gschwenter Klaus KG wiedr giwesn a bsundrs Johr, dr Roland isch 10 Johr ba ins, Totsoch wohr! Für deine Treue, deinen Fleiß und Einsotz, gor nit zi frogn, mechtn mir dir gonz a groaßes Vergelt‘s Gott sogn.

Lieber Voter, lieber Opa! 90 Johr – a longe Zeit, do geahts au und o bis heint. Viel hosch olm fir ins getun und sou sein mir iatz amol drun: A großis Danke sogmor glei und zin Rundn a Hoch mal drei! Olls Guate und nou viele schiane Stundn wünsch mor insorn Voter und Opa zin

90. Geburtstog! Deine Familie

Liebe Katharina, Gratulation zu deiner Laurea in psicologia del ciclo di vita e dei contesti an der Universität Florenz. Deine Eltern und Schwestern, dein Freund Dani

30 ist ne schöne Zahl, doch als Alter schon fatal. Eine Rundung kriegt der Bauch, unterm Kinn, da sieht man’s auch. So ist er nun, der Lauf des Lebens. Ihn aufzuhalten ist vergebens. Doch eines glaube mir: Wir lieben jedes Jahr an dir! Deine Lieben und ganz besonders klein Aaron

Gefüllte Schweine-Röllchen Zutaten: 8 kl. Schweineschnitzel à 80 – 100 g, 1 Knoblauchzehe, Salz, getrocknete Kräuter, 150 g Spinat, 1 Zwiebel, 100 g Butter, Muskatnuss nach Belieben, 250 – 300 g Bratwurstbrät, 250 – 300 g Champignons, ¼ l Weißwein, etwas Sahne, frische Petersilie und Schnittlauch. Zubereitung: Die Schweineschnitzel unter kaltem Wasser abspülen und trocken tupfen. Die Knoblauchzehe schälen und kleinwürfelig aufschneiden. Die Schnitzel salzen und mit getrockneten Kräutern und Knoblauch einreiben. In der Zwischenzeit Spinat waschen, in kochendem Wasser blanchieren, abschrecken und gut ausdrücken. Die Zwiebel schälen, fein hacken und mit etwas Butter goldgelb andünsten. Den Spinat dazugeben und für einige Minuten dünsten lassen. Mit Salz und Muskatnuss würzen und dann gleichmäßig auf die Schnitzel verteilen. Über die Spinatschicht die rohe Bratwurstmasse verteilen und dann die Schnitzel einrollen. Damit die Rollen halten, kann man sie mit einem Holzspießchen feststecken und nochmals mit etwas Salz und Kräutern auf der Außenseite würzen. Die Champignons putzen, waschen und in nicht zu dicke Scheiben schneiden. Die Röllchen in einer Pfanne auf beiden Seiten anbraten, die Champignons dazugeben und mitdünsten. Mit Weißwein ablöschen und etwas Sahne hinzufügen. Die Röllchen ca. 20 min. schmoren lassen und danach im Backrohr warmstellen. Die Champignon-Sahne-Soße etwas einkochen lassen, mit Gewürzen und Salz abschmecken und frische Petersilie und Schnittlauch dazugeben. Die Röllchen – ohne Holzspießchen – mit der Soße servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer.

Caro papi e marito: Tanti tanti auguri per i tuoi migliori anni! Tuo Schmottele Emma, tua moglie, tuo babbo e tutto il resto della famiglia

Lieber Tata, zu deinem 80. Geburtstag gratulieren wir dir aufs Herzlichste! Bleib uns noch viele Jahre so gesund und spritzig erhalten. In Liebe deine Frau Anna, Siegfried mit Theresa, Verena mit Claudio, Barbara mit Alex und ganz besonders Enkelkind Emma

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Aktuell Unterhaltung

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Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Symptom bei Leberkrankheiten). Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus sucht eine „rauchende“ Mineralwasserquelle im Wipptal. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Jänner. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Die mobile Damenund Herrentoilette stand bis zum 24. November (Eröffnung des Weihnachtsmarktes) vor dem Bahnhof in Wiesen/Sterzing. Drei Monate zuvor war mit den Umbauarbeiten am Bahnhofsgebäude, an der Bar und der Sanitäranlagen begonnen worden. Zu diesem Zweck wurde die Toilette für Bahnreisende auf dem Gehsteig in der Bahnhofstraße aufgestellt. Die öffentlichen Toiletten wurden regelmäßig gereinigt, doch fehlten zum Schluss die Aufkleber (männlich, weiblich) an der Eingangstür. Sie standen im September in der prallen Sonne und zuletzt in klirrender Kälte, doch in der Not „frisst der Teufel Fliegen“, wie man sagt. Das Los bestimmte HELMUT PRILLER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats Dezember. Der Gewinner erhält einen Gutschein für eine Pizza mit Getränk, zur Verfügung gestellt von

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Lösungswort: BEZAHLUNG

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Pfiffikus des Jahre

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Lösungswort: ADVENTSZEIT

Auflösung des Vormonats

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

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Auflösung in der nächsten Nummer

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Jahrestage

Aus der Seelsorgeeinheit

Dich Simon Walter

Pastoralassistent

Trauercafè Es war ein angenehmes Gespräch mit den zwei Leiterinnen des Trauercafès in Sterzing, das von der Caritas Hospizbewegung angeregt wurde und gemeinsam mit der Seelsorgeeinheit Wipptal getragen wird. Seit Oktober 2017 gibt es die Möglichkeit, dass sich Menschen bei Getränk und Gebäck treffen können. Es ist eine Runde, die sich durch Zuhören und Erzählen selbst bereichert; eine Runde, die nicht nur weint, sondern auch lacht. Jedes Treffen ist eine neue Begegnung und eine neue Erfahrung für jene, die kommen, Männer wie Frauen aller Altersstufen. Trauer begegnet uns in verschiedenen Phasen und Bereichen des Lebens. Beim Tod eines lieben Menschen, bei der Trennung in einer Beziehung, beim Verlust von etwas sehr Liebgewonnenem. Den zwei Leiterinnen, die selbst mit Verlust im Leben zu kämpfen hatten, ist es wichtig zu erwähnen, dass das Trauercafè kein psychologischer Dienst ist. Es ist eine offene Runde, in der das Erzählte und das Erfahrene im Raum bleibt und nicht nach außen getragen wird. Die Leiterinnen begleiten die Treffen, bei denen keine Themen vorgegeben sind, sondern die Anwesenden bringen ihre Gedanken mit. Eine Erfahrung, die immer wieder gemacht wird: Das Erzählte und Bewegte verbindet auf ganz besondere Weise und ist am Ende des Treffens jedesmal eine Bereicherung.

mussten wir gehen lassen. Erinnerungen dürfen wir behalten.

Hermann Graus Joseler in Afens * 02.06.1927 † 12.11.2017

Wir sagen DANKE Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir auf diesem Wege ein herzliches Vergelt’s Gott aussprechen. Danke für das zahlreiche Gebet, für jede Umarmung und jedes nette Wort, für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden. Danke an alle, die unseren lieben Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben, für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier und allen, die ihn in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Die Jahre vergehen, doch Liebe, Dank und Erinnerung bleiben für immer.

Trauer ist eine Herausforderung für unsere Gesellschaft, für unsere Pfarrgemeinden und auch für jeden einzelnen – sei es als Betroffene oder als Menschen, die in der Umgebung von Trauernden sind. Die nächsten Termine: 9. Jänner: 16.00 – 18.00 Uhr 6. Februar: 9.15 – 10.45 Uhr 6. März: 16.00 –18.00 Uhr 3. April: 9.15 – 10.45 Uhr 9. Mai: 16.00 – 18.00 Uhr 5. Juni: 9.15 – 10.45 Uhr Abschließend fragte ich nach einem Symbolbild für ihre Arbeit: Ein Ast mit mehreren Knospen, wo die eine oder andere Knospe schon aufgebrochen ist und eine Blüte hervorbringt, so die Leiterinnen des Trauercafès. Ein Hoffnungsbild im Winter!

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5. Jahrestag

Hans Grasl † 6. Jänner 2013

In liebevoller Erinnerung denken wir an dich, ganz besonders bei der hl. Messe am 6. Jänner, Dreikönigstag, um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Herzlichen Dank allen, die mit uns seiner gedenken. Deine Familie


Jahrestage 1. Jahrestag

2. Jahrestag

Marta Prünster geb. Fassnauer

Stefan Larcher In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Sonntag, den 21. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Was wir lieben, vergessen wir nicht. Was wir gemeinsam erlebten, strahlt weiter in unseren Herzen.

Ein Dank allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

Du hast gelebt für deine Lieben, all deine Müh und Arbeit war für sie; guter Vater, ruh in Frieden, wir vergessen deiner nie.

Marianna Obex geb. Kruselburger

Rudolf Hofer

Sagmüller Marianne

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Danke allen, die daran teilnehmen oder in Stille seiner gedenken. Deine Familie

Deine Familie

6. Jahrestag

1. Jahrestag

Gedanken – Augenblicke, sie werden uns immer an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

Allen, die an der Gedächtnismesse teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.

Dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an dich beim Gottesdienst am 27. Jänner um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Liebe und Erinnerung ist das, was bleibt, lässt viele Bilder vorüberziehen, uns dankbar zurückschauen auf die gemeinsam verbrachte Zeit.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe deine Kinder mit Familien

8. Jahrestag Menschen,

Irmgard Volgger Aichholzer

sterben nie.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von St. Jakob in Pfitsch.

im Herzen erhalten.

Allen, die daran teilnehmen und unsere liebe Irmgard in guter Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

die wir lieben, Sie bleiben uns

Deine Familie

Was bleibt Ein Mensch, der uns verlässt, ist wie die Sonne, die versinkt. Aber etwas von ihrem Licht bleibt immer in unseren Herzen.

1. Jahrestag

Hilda Wieser geb. Wieser

† 29.01.2017 Du bist nicht mehr hier, du fehlst uns sehr. Was bleibt, sind die Liebe, die Erinnerung und ein fester Platz in unseren Herzen. Wir denken an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Stilfes. In Liebe deine Familie Erker 01/18

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Jahrestage 2° anniversario 2. Jahrestag Adele Splendori nata Oberstaller

1. Jahrestag

Marianna Tschopfer geb. Rainer

† 15.01.2016

Ti ricordiamo in particolar modo alla S. Messa Wir denken besonders an dich bei der hl. Messe

Dankbar für die Zeit mit dir und voller Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Veitkirche in Obertelfes. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Du bist nicht mehr da. Dein Platz daheim ist leer. Liebe Mamme, wir vermissen dich sehr.

Deine Familie

am/il 15.01. um/alle ore 18.30 Uhr nella Chiesa di Santo Spirito a Vipiteno. in der Heiliggeist-Kirche in Sterzing.

Sei sempre nei nostri cuori. Du bist immer in unseren Herzen.

Con affetto la tua famiglia

In Liebe deine Familie

4. Jahrestag

Adolf Gschließer † 02.02.2014

Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren.

Wir denken ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 4. Februar um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein herzliches Vergelt’s Gott an alle, die im Gebet seiner gedenken. Leben ist unterwegs sein, Sterben ist Heimkehr, Wiedersehen unsere Hoffnung.

Franz Goller

In Liebe deine Familie Du fehlst uns sehr.

7. Jahrestag

Anna Tolloi geb. Wechselberger

D ANKE

Liebe Mama, sieben Jahre ist es her, dass du uns verlassen musstest, aber Menschen wie du sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

für ein stilles Gebet; für das tröstende Wort, gesprochen oder geschrieben; für einen Händedruck, wenn Worte fehlten; für alle Zeichen der Liebe und Freundschaft; für Blumen, Kränze und Zuwendungen. Die vielen Beweise der Anteilnahme sind uns ein Trost in den schweren Stunden. Im Namen aller Angehörigen

Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. Alles von dir fehlt: dein Lächeln, deine Wärme und deine Stimme – wir vermissen dich.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die an der Gedenkmesse teilnehmen. In Liebe deine Kinder

Le persone speciali ti accarezzano il cuore con un sorriso e ti attraversano l’anima con un abbraccio. 6° anniversario

5° anniversario

Francesco Marcotto

Bruna Zanlucchi Marcotto

† 27.12.2011

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Erker 01/18

† 15.02.2013

Con tanto amore i vostri figli e i vostri amatissimi nipoti


Jahrestage 2. Jahrestag

1. Jahrestag

Martina Kofler geb. Kerschdorfer

Franz Wild † 19.01.2017

In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich bei der hl. Messe am 14. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Allen, die daran teilnehmen und dich in liebevoller Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung. Und immer sind sie da, die Spuren deines Lebens. Wir schauen voller Liebe und Dankbarkeit zurück und vermissen dich.

Deine Familie

† 26.01.2016 In Liebe denken wir an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 27. Jänner um 19.00 Uhr in der Kirche in Egg. Jeder Sonnenaufgang ist so schön, wie man ihn sieht, jeder Augenblick, wie man ihn erlebt. Und jeder Mensch so wichtig, wie man ihn im Herzen trägt.

Josef Mair

DANKSAGUNG

Dankbar für die schöne Zeit mit dir und verbunden in Liebe denken wir an dich ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Wir danken von ganzem Herzen für das viele Gebet, für die Blumen, Kerzen, Messen und Spenden, für alle Zeichen der Anteilnahme und all jenen, die einen Dienst verrichtet haben. Vergelt’s Gott für die feierliche Gestaltung des Trauergottesdienstes. Herzlichen Dank allen, die unseren lieben Tatte, Opa und Uropa auf seinem letzten Weg begleitet haben und ihn in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Wir bewahren deine Liebe in unseren Herzen!

Kaspar Schölzhorn

Karl Ungerank

† 27.01.2017

In lieber Erinnerung denken wir besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 28. Jänner um 9.30 Uhr in der St. Nikolauskirche in Untertelfes. Danke allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

ZUR ERINNERUNG AN UNSERE ELTERN

In Liebe deine Familie

1. Jahrestag

4. Jahrestag

Das Leben ist vergänglich, doch die Spuren deines Lebens, das Werk deiner Hände und die Zeit mit dir werden stets in uns lebendig sein.

Deine Familie

9. Jahrestag Mathilde Gschnitzer geb. Brunner

Ueln Seppl * 05.06.1931 † 04.12.2017

Danke für den Weg, den du mit uns gegangen bist.

Allen, die daran teilnehmen und an unsere Tina denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Wir denken deiner ganz besonders bei der hl. Messe am 28. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Innerratschings.

Aus unserer Mitte bist du gegangen, aber nicht aus unseren Herzen.

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und ihn in Erinnerung behalten. In Liebe deine Familie

Wir feiern den gemeinsamen Jahrestag am Sonntag, den 21. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Die Spuren eures Lebens lassen euch immer in unseren Herzen weiterleben. Robert Mair † 17.01.1998

Emma Mair † 31.12.1996

Die Kinder Angelika und Ferdinand Erker 01/18

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Jahrestage

Die Erinnerung ist das Fenster, durch das wir dich sehen können, wann immer wir wollen.

Das Schönste, das ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

D A N K S AG U N G

4. Jahrestag

Sebastian Volgger † 21.01.2014 In lieber Erinnerung denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an dich denken.

Frieda Sparber Wwe. Wieser „Stoffn Frieda“ * 28.04.1924 † 25.11.2017 Eine große Trauergemeinde hat Abschied genommen von unserer Mutter Frieda. Wir sagen den Verwandten, Freunden, Nachbarn, Bekannten, Mesnern und dem Stilfer Kirchenchor ein recht herzliches Vergelt’s Gott. Als langjährige Mesnerin hätte sich die Mutter sicher über die vielen Priester gefreut, allen sei recht herzlich gedankt, besonders Ortspfarrer P. Paul Valentini. Danke allen für das Gebet, die Messen, Blumen und Kerzen.

Deine Familie

Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt, sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt. Seid nicht traurig, lacht weiterhin über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Denkt an mich in lieber Erinnerung. Ich bin nicht weit weg, ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

Und immer sind da Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder und Augenblicke. Sie werden uns an dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und dich nie vergessen lassen.

Die Trauerfamilie

4. Jahrestag

Adolf Gschnitzer † 13.01.2014 In inniger Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich am Sonntag, den 14. Jänner um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Allen, die daran teilnehmen, für dich beten und dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie

1. Jahrestag

Otto Haller Ognanderer-Otto

† 11.01.2017 In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Samstag, den 13. Jänner um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und ihn in guter Erinnerung behalten. Deine Familie

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Jahrestage

9. Jahrestag

Robert Nusser In Liebe und Dankbarkeit denken wir an dich am Sonntag, den 14. Jänner um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Die Liebe hört nie auf.

In Liebe deine Familie

Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist besser hoffen als verzweifeln. Johann Wolfgang von Goethe

Rimane sempre nel cuore di chi ti ha conosciuta la tua gentilezza, simpatia, generosità, sorriso e buon umore.

Non so dove vanno le persone quando scompaiono, ma so dove restano. La S. Messa in ricordo verrà celebrata sabato, 13 gennaio alle ore 18.30 nella Chiesa dei Cappuccini. 9° ANNIVERSARIO

Pietro Bulian

La tua famiglia

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2° anniversario Bruna Ballerini nata Picchetti * 23.01.1944 † 08.01.2016

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La S. Messa sarà celebrata sabato, 6 gennaio alle ore 8.00 nella Chiesa Parrochiale di Brennero e domenica, 7 gennaio alle ore 10.00 nella Chiesa dei Cappuccini a Vipiteno. Con affetto la tua famiglia

10. Jahrestag

Hubert Rainer Liebe und Erinnerung ist das, was bleibt, lässt viele Bilder vorüberziehen, uns dankbar zurückschauen auf die gemeinsam verbrachte Zeit.

Zum 10. Mal jährt sich der Tag, an dem Hubert uns vorausgegangen ist.

Ganz besonders gedenken wir seiner am Dreikönigstag, Donnerstag, den 6. Jänner, bei der Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Innerratschings. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, ihn ins Gebet einschließen und sich mit uns an ihn erinnern. Deine Familie

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Ärztekalender Aktuell

Veranstaltungen

Apotheken 01.01. – 06.01.: 07.01. – 13.01.: 14.01. – 20.01.: 21.01. – 27.01.: 28.01. – 03.02.:

Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen,

Praktische Ärzte 01.01.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 05.01.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 06.01.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 07.01.: Dr. Berta Marcher Tel. 327 8107444 13.01.: Dr. Markus Mair 14.01.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 20.01.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 21.01.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 27.01.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 28.01.: Dr. Robert Hartung Tel. 764517, 333 5216003 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.

Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.

Dr. Bruno Prota Dr. Stefan Niederfriniger Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone.

Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666

Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167

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Sport Wipptaler Rodelcup, Jaufental, Rodelbahn „Tonnerboden“.

15. 1. Infoabend Die Mittelschule „K. Fischnaler“ stellt sich vor, Sterzing, Aula Magna, 18.00 Uhr.

16. 1. Sport Winterwanderung Wurzeralm, AVS Ratschings.

17. 1. Vortrag „Höhenmedizin – Grundlagen und praktische Tipps“, Dr. Harald Ausserer, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr.

18. 1. Vortrag „Gemeinsam Wege bestreiten“, Ernst Viertler über den Umgang mit Demenzerkrankungen, Sterzing, Stadttheater, 17.30 Uhr.

19. 1.

Tierärzte 01.01.: 06./07.01.: 13./14.01.: 20./21.01.: 27./28.01.: 03./04.02.:

6. 1.

Erker 01/18

Unterhaltung „Doggi‘s beste Stücke“ – Soloprogramm mit Markus „Doggi“ Dorfmann, St. Jakob, Schulhaus, 20.00 Uhr. Reservierungen: Tel. 0472 630207 (vormittags oder abends).

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

15.01.2017

2 0.1. Sport Eisklettern beim Kletterturm in Rabenstein, Passeier, AVS Freienfeld.

21. 1. Unterhaltung Preiswatten des Katholischen Familienverbandes, Sterzing, Mittelschulmensa, 14.00 Uhr. Sport Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.

22. 1. Sport Offizielle Eröffnung der IBU Biathlon-EM, Ridnaun, Biathlonzentrum, 20.00 Uhr. Infoabend Die Mittelschule „Vigil Raber“ stellt sich vor, Sterzing, Aula Magna, 18.30 Uhr.

23. 1. Verschiedenes Treffen der Bürgerwerkstatt Sterzing, Sterzing, Kolpingsaal (Neustadt 24, 1. Stock im Schülerheim), 20.00 Uhr. Sport Biathlon-EM: offizielles Training, Ridnaun, Biathlonzentrum.

24. 1. Sport Biathlon-EM: Einzelwettkampf

Männer (10.00 Uhr), Einzelwettkampf Frauen (13.30 Uhr), Ridnaun, Biathlonzentrum.

25. 1. Sport Biathlon-EM: offizielles Training, Ridnaun, Biathlonzentrum.

26. 1. Sport Biathlon-EM: Sprintwettkampf Männer (11.00 Uhr), Sprintwettkampf Frauen (13.30 Uhr), Ridnaun, Biathlonzentrum. Unterhaltung Biathlon-EM: Unterhaltung im Festzelt mit anschließender Siegerehrung, ab 10.00 Uhr.

27. 1. Sport Biathlon-EM: Verfolgungswettkampf Männer (13.00 Uhr), Verfolgungswettkampf Frauen (15.00 Uhr), Ridnaun, Biathlonzentrum. Unterhaltung Biathlon-EM: Rahmenprogramm mit anschließender Siegerehrung, ab 11.00 Uhr. Sport 8. Skialp Trophy, Ladurns, Start Hobbykategorie: 8.45 Uhr, Rennläufer: 9.00 Uhr, Anmeldungen und Infos: www.sv-gossensass.org.


Veranstaltungen

28. 1. Sport Biathlon-EM: Mixed Staffel (13.00 Uhr), Single Mixed Staffel (15.00 Uhr), Ridnaun, Biathlonzentrum. Unterhaltung Biathlon-EM: Abschlussfeier, ab 11.00 Uhr. Sport Wipptaler Rodelcup, Ellbögen.

3. 2. Theater „Sei im Pool, mein Krokodil“, Regie: Thomas Hochkofler/Renate Gruber, Neustift, Grundschule, 20.00 Uhr. Reservierungen ab 15.01.: Tel. 380 3478313 (Montag – Freitag, 17.00 – 20.00 Uhr) Infos: www.theaterneustift.it. Sport Jägerbiathlon Ridnaun, Ridnaun, Biathlonzentrum, 8.00 Uhr, Infos: Tel. 338 2082288 und 0472 656346 oder per E-Mail an info@jaegerbiathlon. it. Einschreibungen unter www.jaegerbiathlon.it. Sport Rodelgala am Roßkopf, Bergstation, 19.00 Uhr.

4. 2. Sport Skitouren für Anfänger, AVS Sterzing.

6. 2. Theater „Sei im Pool, mein Krokodil“, Neustift, Grundschule, 20.00 Uhr.

7. 2. Sport Winterwanderung Dreischusterhütte Sexten, AVS Freienfeld

11. 2. Unterhaltung Faschingsumzug in Sterzing, Voranmeldung unter Tel. 335 6920062 oder 335 7068391 innerhalb 15. Jänner.

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing, am Freitag, 26. Jänner 2018 von 9:30 Uhr bis 11:30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 946020.

Vereine und Verbände Elki Alle Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Jugendtreff 17.1.: Ausflug ins Hallenbad Reischach, Start um 14.00 Uhr im JD.

Ausstellungen

Bis 19.1. Poesie der Lichtblasen, Samantha Schneider, Lajen, Rathaus, 8.00 – 12.00 Uhr, 16.00 – 18.30 Uhr.

Bis 1.4. Schulen gemeinsam planen, Festung Franzensfeste.

Bis 3.6. Römische Straßen in Südtirol, Festung Franzensfeste.

26.1.: Actionnachmittag mit Go-Kart, Start um 14.00 Uhr im JD. Margarethenhaus DI – FR, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 12.1.: Der Mann aus dem Eis, DE/IT/AT 2017, 20.00 Uhr. 19.1.: Suburbicon, USA 2017, 20.00 Uhr. 26.1.: Happy End, DE/AT/FR 2017, 20.00 Uhr. 2.2.: Aus dem Nichts, DE 2017, 20.00 Uhr.

Märkte 5., 20.1. und 5.2.: Krämermarkt, Brenner. 5.2.: Monatsmarkt, Sterzing.

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Verbraucherzentrale Beratung jeden MO, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungsund Berufsberatung Beratung jeden MO, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. MO im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten DO Vormittag (Terminvereinbarung), Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 2. SA im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafé Sterzing Jeden 1. und 3. MI im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal MO bis FR, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. DI im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg. org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 5. Dezember (9.15 – 10.45 Uhr). Familienberatungsdienst Terminvereinbarung DI und DO, 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, luisgruber@virgilio.it.

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Impressum KLEINANZEIGER KLEINANZEIGER

Kleinanzeiger

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.

Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Alois Karl Eller, Günther Ennemoser (rr), Ramona Fichter (rf), Michaela Markart, Harald Kofler, Sabrina Kofler (sk), Rudolf Pichler, Karl-Heinz Sparber, Siegfried Siller (ss), Stefan Troyer, Dario Massimo. Foto Titelseite: Giulio Trivani Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Iatz sell a nou ... Seit i denkn konn, woaß i, dass i a Weibile bin. Wenn i sell nit war, noar hätt i gemießt als Mandl af di Welt kemmin. Oder holt as Biebl, des wos noar a Mandl wordn war. Und sou isch holt mit die Johr aus an Gitschile a Weibile wordn. Beadis geht nit, hoaßts olm. Seit se in Eschtreich iatz giwählt hobm, isch in olle Sendign und Zeitign die Rede derfun, dass man iatz noar kannt decht a gidopplts Mensch wearn. Holt, nit epper wos man iatz a muen kannt, weil vin an Zwieter isch do nit die Rede, na, na. Ober mier kanntn ins iatz freidn, dass mier iatz noar an onderweitig dopplts Wesn wurn, mit an doppltn Gsicht, oder holt wenigschtns mit an doppltn Possbiachl. Es weard schun sein, dass mer do Stootsbirger sein, und sel vin an Stoot, zi den ettlane muenen, dass se zi ihn lei ghearn miaßatn, a wenn sie’s nit gearn welln. Ober es isch holt amol asou. Ober iatz boldamol sollat man a die eschtreichische Stootsbirgerschoft kriegn, und sell schier gratis oubm drau. Des hoaßat, man blieb schun nou waltscher Stootsbirger, ober man war noar eschtreichischer Stootsbirger a nou derzue. Und nou ginauer gsogg, man war noar a dopplter Stootsbirger. Und wohrscheindler wur man noar a dopplt gizehlt, uenmol do, und uenmol difoure, weil man jo noar dert a derzue gheart – wenn se ins welln. Ob man af uenmol a dopplt sou viel wert war, tat i bezweifln. Und zwoamol Rente fossn wur i woll a nit kennin. Wos mier’s bringg, kannt i heint nou nit sogn. Wohrscheinlich lei, dass i noar a poor Zettl und an Ausweis meahrer in Kredenztatl drein hat, wou i mi eh schun niemer auskenn. Ober vielleicht hatts gor a poor Vöurtl! Erker 01/18 117


Aus den Wipptaler Gemeinden

GEBURTEN Brenner: Maria Schwitzer (02.11.2017, Brixen). Greta Sparber (16.11.2017, Brixen). Nils Fuchs (22.11.2017, Bozen). Freienfeld: Claudio Aquino (12.11.2017, Avellino). Eva Rives (19.11.2017, Brixen). Pfitsch: Mattia Tragni (10.11.2017, Altamura). Hannah Pircher (13.11.2017, Brixen). Lotta Unterleitner (18.11.2017, Brixen). Lisa Volgger (19.11.2017, Brixen). Ahil Farrukh (27.11.2017, Brixen). Ratschings: Nicolò Mangialardi (02.11.2017, Brixen). Pia Schölzhorn (08.11.2017, Brixen). Viktoria Kruselburger (23.11.2017, Brixen). Romi Gasteiger (26.11.2017, Brixen). Sterzing: Paula Inderst (07.11.2017, Brixen). Beatrice und Giovanni Ielo (07.11.2017, Brixen). Davide Bartolone (10.11.2017, Brixen). Liana Hama Agha (22.11.2017, Brixen). TODESFÄLLE Brenner: Hubert Seidner, 76 (11.11.2017, Bozen). Manfred Prantner, 65 (24.11.2017, Brenner). Freienfeld: Frieda Sparber, 93 (25.11.2017, Freienfeld). Maria Sparber, 58 (23.11.2017, Sterzing). Pfitsch: Antonia Eisendle, 90 (03.11.2017, Pfitsch). Rosa Hofer, 90 (06.11.2017, Sterzing). Hermann Graus, 90 (12.11.2017, Pfitsch). Johanna Niederbacher, 91 (22.11.2017, Pfitsch). Ratschings: Maria Cristina Mairhofer, 89 (02.11.2017, Pfitsch). Ida Larch, 84 (10.11.2017, Sterzing). Sterzing: Walter Keim, 89 (05.11.2017, Sterzing). Vera Maurer, 88 (06.11.2017, Sterzing). Konrad Rainer, 86 (09.11.2017, Sterzing). Maria Mair, 69 (17.11.2017, Sterzing). EHESCHLIESSUNGEN Pfitsch: Nadejda Kouliatina und Michele Flaim (11.11.2017, Pfitsch). Maria Seeber und Michael Sparber (11.11.2017, Pfitsch). Beate Seeber und Arnold Mair (11.11.2017, Pfitsch). Ratschings: Katrin Pfitscher und Michael Leitner (04.11.2017, Ratschings).

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Erker 01/18

Sterzing: Christine Rudig und Enrico Saia (22.11.2017, Sterzing). BAUKONZESSIONEN Brenner: Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch: Strom- und Glasfaserleitung Zone Stein, Bp.371, versch. Gp., K.G. Pflersch. Michael Teissl, Pflersch: Bau eines Wirtschaftsgebäudes, Gp.678/1, K.G. Pflersch. Franzensfeste: Holzbau Brugger GmbH: Bau Produktionshalle, Gp.6/7, K.G. Mittewald. Freienfeld: Anton Überegger, Flans 35A: Abbruch und Wiederaufbau des Maschinenraumes sowie Errichtung eines Motorrad- und Fahrradstellplatzes, Bp.146, Gp.147/2, K.G. Trens. Matthias Blasbichler, Ritzail 72: Abbruch und Wiederaufbau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes mit Erweiterung, Bp.134, K.G. Mauls. Gemeinde Freienfeld: Errichtung einer E-Kabine, Gp.94/3, K.G. Trens. Anton Saxl: Entfernung von Wurzelstöcken, Gp.1225/2, K.G. Trens. Pfitsch: Klaus Haselrieder: Abbruch des Wirtschaftstraktes, Umwidmung von Wohnkubatur in lw. Kubatur und Bau eines Wohnhauses, Bp.22, Gp.144 und 145/1, K.G. Pfitsch. Monika Steindl: Errichtung eines Wintergartens, Bp.719, Gp.533/5, K.G. Wiesen. Lidl Italia Srl, Wiesen, Bahnhofstr.37: Änderungen Außenverkleidung, Bp.714, K.G. Wiesen. Karl und Ralph Keim: Sanierung der Lagerhalle und Errichtung einer Dienstwohnung, Bp.1000, K.G. Wiesen. Residence Raimund GmbH: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.1114, K.G. Wiesen. Ratschings: Gemeinde Ratschings: Errichtung eines Parkplatzes in Gasteig, Gp.157/7, 157/8 und 158/4, K.G. Jaufental. Thomas Klotz, Ridnaun, Braunhofe 18: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.355, K.G. Ridnaun. Wasserleitungsinteressentschaft Obertal-Schluppes: Erneuerung der Trink- und Löschwasserleitungen in Obertal und Schluppes sowie Bau des Schmutzwasserhauptsammelkanales, K.G. Jaufental. Maria-Anna Rainer, Jaufental, Mittertal: Errichtung einer Überdachung für lw. Maschinen, Bp.437, K.G. Jaufental.

Adalbert Braunhofer, Jaufental, Mittertal: Erweiterung des Stalles, Bp.68, K.G. Jaufental. Helga Klotz, Mareit: Errichtung von unterirdischen Nebenräumen und Sanitäranlagen auf der Äußeren Wurzeralm, Bp.163, Gp.406, K.G. Mareit. Martina Obwexer, David Pillon, Stange 62: Errichtung einer Glasüberdachung, einer Glaswand und eines Holzzaunes, Bp.768, K.G. Ratschings. Patrizia Bianchi Scafetta, Alexandra Wild, Sigrid Wild, Untertelfes 13: Sanierung und Erweiterung des Wohntraktes im Obergeschoss mit Errichtung einer Wohneinheit, Bp.59/1, K.G. Telfes. Ulrike Lanthaler, Innerratschings 3D: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.356, K.G. Ratschings. Adalbert Braunhofer, Jaufental, Mittertal: Erweiterung der lw. Garage, Bp.68, K.G. Jaufental. Monika Parigger, Andreas Siller, Mareit, Wetzl: Abbruch des Hofgebäudes und Wiederaufbau eines lw. Gebäudes, Bp.7/1, K.G. Ridnaun. Sterzing: Bezirksgemeinschaft Wipptal, St.-Jakob-Weg: Gestaltung der Außenanlagen beim Sprengelsitz und Altenheim, Bp.560 und 657, K.G. Sterzing. Bezirksgemeinschaft Wipptal, St.-Jakob-Weg 6: Errichtung eines Verbindungstunnels zwischen Bezirksaltenheim und Krankenhaus, Bp.560 und 657, Gp.160/5, K.G. Sterzing. Uliano Frezzotti, Manuela Natalucci, Kitzbühlerstr.5: Errichtung eines Kamins, Bp.698, K.G. Sterzing. Matteo Del Negro: Errichtung einer Photovoltaikanlage, Bp.1028, K.G. Sterzing. Florian Gander, Birgit Wurzer, Thuins: Abbruch der Hütte und Wiederaufbau an geringfügig geändertem Standort, Gp.466/3, K.G. Thuins. Graus Franz & Sohn OHG, Am-Schilf-Weg 1: Adaptierungs- und Sanierungsarbeiten des Gebäudes, Bp.312, K.G. Thuins. Helene Hilber, Johannes Nössing, Verena Parigger, St.-Jakob-Weg 4: Sanierung und Erweiterung des Gebäudes, Bp.524, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Bau des Recyclinghofes in der Penserjochstraße, Gp.628/41, K.G. Thuins. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it


1918

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

04.01.1918

Aus Sterzing wird uns gemeldet Am 31. Dezember starb hier der Hausbesitzer und Webermeister Franz Empl im Alter von 67 Jahren. Der Verstorbene hatte sich anläßlich des Brandes am 21. Dezember in Sterzing eine Verkühlung zugezogen, infolge der er nun so unerwartet schnell gestorben ist. Herr Empl war als Webermeister besonders im Gerichtsbezirke Sterzing eine allseits bekannte Persönlichkeit. Er war ein langjähriges Mitglied des Bürgerausschusses der Stadtgemeinde Sterzing und der freiwilligen Feuerwehr. Seine zwei einzigen Söhne sind in den Krieg gezogen. Der ältere Sohn Franz Empl, Zugsführer der Tiroler Kaiserjäger, ist am 25. Oktober 1914 gefallen und Leopold Empl, Kaiserjäger, ist seit 19. Juni 1917 vermißt. Herr Empl hinterläßt noch 2 erwachsene Töchter. Der Tiroler

15.01.1918

Zwei Russen als Lebensmittelmarder Aus Bach bei Trens wird uns berichtet: Das Sprüchlein „Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“, hat sich wieder einmal bewahrheitet. Am 5. Jänner lieferten drei halbwüchsige aber nichts destoweniger schneidige Burschen zwei Russen der Gendarmerie ein, die an diesem Tage so wie früher einmal dem Bahnarbeiter Rudolf Linder im Fraxenhäusl einen unerlaubten Hausbesuch auf Lebensmittel abstatteten. Fünfmal versuchten sie Einbrüche im genannten Hause, die aber mißlangen. Mehl, Gerste, Speck, Schweinefett, mehrere Pakete Kaffe, Butter und sogar Waschpulver nahmen sie mit, wodurch der Besitzer einen Schaden von mindestens 50 Kronen erleidet.

nötiger Reinigung und fachmännischer Behandlung der Wunde stellte sich alsbald Blutvergiftung ein, der er dann erliegen mußte. Der Tiroler

22.01.1918

Ein einträgliches Milchgeschäft Ein Bauer in Tulfer und auch selbst Michlieferant, war seit Kriegsbeginn damit betraut, die Milch von Tulfer und zum Teil auch von Wiesen in die Sennerei nach Sterzing zu liefern. Während dieser Zeit kam wiederholt gewässerte Milch in die Sennerei, was diese selbstverständlich beanstandete. Auch stimmte es manchem Milchlieferanten bei der Auszahlung nicht mehr, da in der Sennerei bedeutend weniger Milch verzeichnet war als tatsächlich geliefert wurde. Nun ist man dem Manne daraufgekommen, daß er auf der Strecke von Wiesen zur Sennerei einen Teil der Milch an Privatpersonen verkauft und diese öfters auch durch Wasser ersetzt hat. Inwieweit diesem Fuhrmann die wunderbare Milchvermehrung geglückt und um wieviel tausend Liter Milch die Lieferanten bestohlen wurden, wird die Untersuchung ergeben. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

22.01.1918

Piusverein Aus Stilfes am Eisack wird berichtet: Der Piusverein blüht bei uns. Das heurige Sammelergebnis hat das vorjährige weit übertroffen. Den 230 Kronen von 1916 stehen 260 Kronen im Jahre 1917 gegenüber. Das Geheimnis dieses Erfolges liegt in den überaus rührigen Mandataren unserer Ortsgruppe Stilfes - Trens und in der Aufklärung der Bevölkerung, die gegenüber der Pressefrage von jeher großes Verständnis zeigte. Allgemeiner Tiroler Anzeiger

Der Tiroler

22.01.1918

Tod durch Blutvergiftung Aus Trens wird uns berichtet: Am 15. Jänner wurde Josef Badstuber, der im 50. Lebensjahre stand, zu Grabe getragen. Anfangs Jänner verletzte er sich am Kopfe infolge Anstoßens an einen Nagel. Mangels

25.01.1918

Fleischmisere in Franzensfeste Franzensfeste ist seit Anfang Dezember in größter Klemme mit der Fleischversorgung. Seitdem das Schaffleisch zu Ende ist, hapert es ganz gewaltig mit der Anlieferung

von Rindfleisch. Seit Wochen fällt auf eine Familie mit zwei Personen ein halbes Kilo Fleisch per Woche; das ist verflucht wenig, und dies schon gar bei Eisenbahnbediensteten, welche Nachtdienst versehen müssen. Dabei muß man noch von Glück reden, wenn man eines bekommt. Denn es war gerade in der letzten Zeit so wenig da, daß gar manche Familien leer ausgingen und dann beinahe 14 Tage ohne Fleisch waren. In den letzten Wochen soll wiederholt so schlechtes Vieh gestellt worden sein, daß es zurückgewiesen werden mußte, weil der Metzger erklärte, daß er nichts davon herausbringen könne. Ferners kommen häufig in letzterer Zeit tragende

Franzensfeste um 1918 (Privat)

Kühe zur Anlieferung. Dies ist zumeist ein bewußter Schwindel des Lieferanten, weil ihm sehr viel Lebendgewicht bezahlt wird, der Metzger aber gut die Hälfte Verlust hat. Der Ausfall an Fleisch ist daher sehr groß. Das Wirtschaftsamt macht alle Anstrengung, diese empfindliche Frage günstig zu lösen. Hoffentlich gelingt es bald. Merkwürdig ist, daß die Gemeinde Mühlbach, welche größtenteils aus ländlicher Bevölkerung zusammengesetzt ist, auch drei Rinder per Woche zur Schlachtung erhält und noch dazu stets gutes Vieh, so daß dort kein Fleischmangel herrscht, was wir den Mühlbachern ja gerne gönnen. Aber die Bevölkerung von Franzensfeste ist fast ausschließlich auf den Fleischkonsum angewiesen. Auch Sterzing und Brixen sind ziemlich gut mit Fleisch versorgt. Es ist daher nicht zum wundern, wenn es schon beinahe zu Raufhändel unter den Frauen von Franzensfeste beim Anstellen vor dem Metzgerladen kommt. Allgemeiner Tiroler Anzeiger Erker 01/18

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Mit dem kleinen Wort

Danke

Großes aussprechen und damit im Guten den Weg nach vorne gehen. Monika Minder

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