Erker 03 2016

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Erker Jahrgang 28 - März 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

STACHELDRAHT AM BRENNER UMWELT I Hinter den Kulissen der Bezirkskläranlage KULTUR I Starfotograf Andreas Nestl im Gespräch FUSSBALL I Anpfiff zur Rückrunde


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EDITORIAL

STACHELDRAHT AM BRENNER I 10 Die Migration bleibt auch 2016 die größte Herausforderung Europas. Die Unfähigkeit der EU-Organe, in der Flüchtlingsfrage eine gesamteuropäische Lösung zu finden, veranlasst Österreich, nach und nach seine Grenzen dichtzumachen. Die seit fast zwei Jahrzehnten „unsichtbare“ Brennergrenze wird bald wieder Realität.

POLITIK

Freienfeld: Am 8. Mai wird gewählt I 20 UMWELT

Hinter den Kulissen der Bezirkskläranlage Wipptal I 22 LANDWIRTSCHAFT

Günther Seidner über die Zukunft der Wipptaler Milch I 28 KULTUR

Starfotograf Andreas Nestl im Gespräch I 44 MUSIK

15 Jahre Frei.Wild I 55 FUSSBALL

Anpfiff zur Rückrunde I 66 BRENNERO

Profughi - Soluzione europea I 56

CULTURA

Ricupero Via Crucis del Virgolo I 60 SPORT

Ottimi risultati per ASV Vipiteno I 63 ERKER-EXTRA Mode & Kosmetik I Urlaub I 72 - 78 Leserbriefe I 4 Rechtsfragen I 18 Woher stammt der Name? I 54 Gesundheit I 79 Rezept I 80 Leute I 80 Unterhaltung I 82 Jahrestage I 84

Veranstaltungen I 90 Aus der Seelsorgeeinheit I 91 Gemeinden I 92 Kleinanzeiger I 92 Sumserin I 93 Impressum I 94 Vor 100 Jahren I 95

Liebe Leserin, lieber Leser, die Grenzzaun-Debatte am Brenner führt uns klar vor Augen, wie weit es wirklich her ist mit der in Sonntagsreden immer wieder gerne beschworenen Europaregion Tirol. Unsere gutnachbarschaftlichen Österreicher wollen jetzt vorerst einmal einen Maschendraht spannen. Europaregion hin oder her, zuerst kommt der eigene Hemdzipfel. Unsere Schutzmacht Österreich schützt sich nun zuallererst selbst. Da werden alle Tirol-politischen Sentimentalitäten schnell zunichte gemacht. Parteien geraten in missliche Erklärungsnot. Ganz zu schweigen von den tagtäglichen Auswirkungen auf Grenzpendler und Nahverkehr, kilometerlangen Rückstaus und den befürchteten wirtschaftlichen Einbußen. Wird der Pass zum Nadelöhr, zum Maschendraht-Guckloch für Hilfesuchende, die von der Sonnenseite der Alpen nicht mehr in das Sehnsuchtsland auf der Schattenseite gelangen, wird der symbolträchtigste europäische Grenzübergang zu einem untrüglichen Zeichen für das Scheitern einer gesamteuropäischen Politik. Unsere Landespolitiker spielen auf diesem Parkett höchstens die Rolle von spät aufgescheuchten Zaunkönigen. Seit Österreich seine Zaungelüste bekannt gab und seine Süd-Grenzen hermetisch abriegeln will, ist nicht nur Tirol in heller Aufregung. Europa wackelt. Ministerpräsident Matteo Renzi verglich Europa unlängst mit einem Orchester an Deck der sinkenden Titanic. Rom warnte, der Brenner werde zum neuen Lampedusa. Pässe verbinden, seit jeher. Der Brenner mit seiner ungeheuren Symbolkraft sowieso. Heute führen drei Verkehrsadern über die alpenquerende Brennerfurche und hieven Millionen von Menschen von hüben nach drüben. Nach der für Tirol traumatischen Grenzziehung im Jahr 1919, dem kurzzeitig aufflackernden Hoffen auf eine erneute Grenzrevidierung nach Einmarsch der Nazis 1943, der rasch nachfolgenden Ernüchterung und einer nachkriegszeitlichen Lockerung der Grenzformalitäten, die 1998 im Herablassen der Schlagbäume im Schengen-Raum gipfelte, steht der freie Personen- und Güterverkehr am Brenner bereits 18 Jahre später wieder vor dem Aus. Nicht nur der Brenner blickt derzeit in eine ungewisse Zukunft. Die europäische Wertegemeinschaft steht vor einer Zerreißprobe. Mehr noch: Sie ist in ernsthafter Gefahr. Deren Zukunft wird sich nun auch am symbolträchtigen Brenner weisen. Es ist schon eine eigenwillige Vorstellung, die Wohnung zuzusperren, wenn das Haus brennt.

Nächster Redaktionsschluss: 15.03.2016 Erker 03 I 16

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LESERBRIEFE

Grenzzaun am Brenner

Ladestationen für Elektroautos (Erker 02/16)

Grenz-Balken, Grenz-Kontrolle, Grenz-Gänger, Grenz-Übergänger, Grenz-Verletzung, Grenz-Polizei, Grenz-Zaun, Grenz-Management, um-grenzen, ab-grenzen, aus-grenzen. Ich habe irgendwann einmal gedacht, dass alles, was mit dem Begriff „Grenze“ zusammenhängt, endlich einer ruhmlosen Vergangenheit angehört. Die Wahrheit ist das Gegenteil und kann nur noch mit den Begriffen „grenz-wertig, be-grenzt“ ergänzt werden. Wie die Hirne der Euro-Politiker. Norbert Plattner, Wiesen

Doch ein Aprilscherz? Als im Vorfeld des 1. April 1998 die Medien verkündeten, dass in Anwesenheit der damaligen Innenminister von Österreich Karl Schlögl und Italien Giorgio Napolitano am genannten Datum am Brenner die Schlagbäume entfernt würden, dachte so mancher Skeptiker, ob dies denn nicht ein Aprilscherz sei. Nun muss man leider laut neuesten Presseberichten zur Einsicht kommen, dass es doch eine Art von Aprilscherz war.

In Bezug auf den Artikel über die Ladestationen für Elektroautos möchte ich sagen, dass ich das für eine totale Fehlentscheidung halte. Man wird nie eine vertretbare Ladezeit erreichen, und wenn, dann nur über Unmengen an Aufwand. Die Lösung liegt natürlich viel näher als gedacht: austauschbare Batterien, so wie bei allen modernen Elektrogeräten. Geladene Batterien werden in den schon vorhandenen Tankstellen in ein paar Sekunden ausgetauscht und dort für das nächste Auto wieder aufgeladen. Damit wäre man schneller als beim Volltanken und eine Infrastruktur, die bereits da ist, könnte genutzt werden – ohne futuristische Schnellladestationen oder sogar Ladespuren auf der Straße. Sergio Fratucello, Sterzing

Danke!

Günther Ennemoser, Gossensaß

Aus technischen Gründen ist die Telefon- und Faxnummer des Kindergartens

GEM STZ

Maria Regina Pacis

derzeit außer Betrieb. Sie erreichen den Kindergarten unter der Mobilnummer

366 6135571.

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Auch heuer standen über die Weihnachtszeit in vielen Geschäften, Bars, Pizzerias und Hotels wieder die blauen Dosen, die dazu animieren sollten, für krebskranke Kinder eine Spende abzugeben. Die Bevölkerung war wieder sehr großzügig, so dass die beachtliche Summe von 1.187,72 Euro zusammenkam. Dieses Geld kann die so schwer geprüften Familien wenigstens finanziell ein wenig entlasten. Allen Spendern ein aufrichtiges Danke!


LESERBRIEFE

Pfarrei Mareit Gegendarstellung zum Artikel „Die nötige Unterstützung fehlt“ in der „Neuen Südtiroler Tageszeitung“ vom 10. Februar 2016 Eigentlich ist es ein ungewöhnlicher Weg, wenn es in einer Pfarrei Schwierigkeiten gibt, an die Presse zu gehen. Nachdem aber Pfarrer Thomas Stürz zu unser aller Verwunderung diesen Weg gewählt hat und in diesem Artikel nur seine Sichtweise dargestellt wird, möchte der Pfarrgemeinderat einige Anmerkungen dazu machen. 1. Am 3. Juli 2015 sagte der Pfarrer, dass es für die Verwaltung eine Person braucht. Daraufhin setzte sich der Präsident mit dem Buchhalter des Vermögensrates in Verbindung, der sich für die Arbeit bereit erklärt hat. 15 Jahre lang hat dieser zur vollen Zufriedenheit der Pfarrei die Verwaltungsarbeiten durchgeführt. Vonseiten des Pfarrers wurden ihm seitdem keine weiteren Aufträge übertragen. Über dieses Problem wurde auch in den folgenden Pfarrgemeinderatssitzungen nicht mehr gesprochen. Für das Haus „Pankratius“ war eigentlich ein Verwalter bestellt, der auch zur vollen Zufriedenheit der Wohnungsinhaber gearbeitet hat. Dieser Verwalter wurde ohne Rücksprache mit dem Pfarrgemeinderat vom Pfarrer ohne nähere Begründung abgesetzt. Eigentlich hätte sich der Pfarrer weder um Strom, Wasser, Heizung oder Miete kümmern müssen.

2. Sehr enttäuscht sind die gesamten Pfarrgemeinderatsmitglieder darüber, dass sich der Herr Pfarrer über zu wenig Unterstützung beklagt hat. Jeder, wirklich jeder hat seinen Beitrag geleistet. Ministrantendienst, Lektorendienst, Mesnerdienst, Reinigungsdienst in der Kir-

che, Bürostunden und andere anfallende Aufgaben wurden von vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet. Es stimmt, dass sich niemand zur Ausbildung als Wortgottesdienstleiter gemeldet hat. Aber vielleicht wäre hier ein persönliches Ansprechen geeigneter Personen durch den Pfarrer auch eine Möglichkeit gewesen. Durch diese Vorgehensweise ist in der Pfarrei viel Porzellan zerschlagen worden, das wohl nur mehr sehr schwer zu kitten sein wird. Pfarrgemeinderatspräsident Karl Stefan Siller, Mareit/ Pardaun

Operation „Torres“− einfach unfassbar! Als Anrainerin von Elzenbaum und Mutter kleiner Kinder, die ständig draußen in der Natur spielen, möchte ich dem Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Elzenbaum, Rudolf Hofer, für seine ehrlichen und offenen Worte danken, die er in der Tageszeitung vom 17. Februar 2016 geäußert hat. „Unsere“ seit Monaten (!) mit nichts als einer Schaltafel (!) gesicherte Fliegerbombe, draußen im Feld, ohne Hinweistafel bzw. Absperrung, jedoch für Sonntag, den 21. Februar zum gefährlichen Kriegsrelikt ernannt, mit großangelegter Evakuierung, ist für mich schon lange eine unglaubliche Fahrlässigkeit von Seiten der © LPA/Maja Clara Verantwortlichen. Dass nun aber der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Elzenbaum, Rudolf Hofer, als unser erster Ansprechpartner, was den Zivilschutz betrifft, für seine Worte, die auf den monatelangen Leichtsinn hinweisen, eine Rüge bekommt, macht mich einfach fassungslos. Wie kann das Regierungskommissariat den Landesfeuerwehr-

verband dazu delegieren, einen Kommandanten zu ermahnen, der seine Pflicht in Sachen Zivilschutz wahrnimmt und ernst nimmt und auf Gefahren hinweist? Für mich wird die Kompetenz der Verantwortlichen damit nun noch mehr in Frage gestellt und ich persönlich erachte eine Entschuldigung (zumindest!) beim Kommandanten Rudolf Hofer für mehr als angebracht.

Überdies hoffe ich, dass sich Kommandant Hofer durch die aufgebrachten Gemüter in höherer Instanz nicht entmutigen lässt, weiterhin Zivilcourage zu zeigen und Missstände zu benennen.

Christine Schwarz, Elzenbaum

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AKTUELL

ABGEBLITZT

KRANKENHAUS

PROBLEME AM BAU Da der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas von Problemen am Bau des Krankenhauses Sterzing erfahren hatte, stellte er diesbezüglich eine Landtagsanfrage. Kürzlich gab Bautenlandesrat Christian Tommasini Auskunft zum Sachverhalt. Für die Verbesserung der Abläufe in der „Ersten Hilfe“ seien aufgrund von neuen Anforderungen der Nutzer kleine Änderungen an der Elektroanlage vorgenommen worden. Die Mehrkosten belaufen sich auf 10.000 Euro. Bei den Abbrucharbeiten seien Schäden an der Decke festgestellt worden, die aus Sicht des Brandschutzes problematisch seien. Für etwa 7.000 Euro mussten feuerbeständige Gipskartonpaneele angebracht werden. „Weder die Leitungen des Fernheizwerkes noch jene der Hochspannungsleitung waren im vorhandenen Infrastrukturplan des Krankenhauses eingetragen. Dieser Umstand hat bei der Durchführung der Arbeiten zu Verzögerungen geführt“, so Blaas. Mit einem unvorhersehbaren Problem sei man bei Arbeiten im Bereich des zweiten Untergeschosses konfrontiert worden. Bei Grabungsarbeiten sei man auf eine Wasserader gestoßen, deren Wasser nun in einem Schacht gesammelt und bei Bedarf abgepumpt werden müsse.

Krankenhausprotest Oktober 2014 - ein Déjà-vu?

Arbeitsamt Sterzing bleibt geschlossen Der Freiheitliche Landtagsabgeordnete Pius Leitner informierte sich in einer Landtagsanfrage über die Zukunft des Arbeitsamtes von Sterzing, das im vergangenen Jahr „bis auf weiteres“ geschlossen wurde. Mit einer Wiedereröffnung sei derzeit nicht zu rechnen. Landesrätin Martha Stocker folgerte in ihrer Antwort, dass mit der Schließung des Arbeitsvermittlungszentrums Sterzing der Bevölkerung kein Nachteil entstanden sei. Leitner sieht jedoch darin einen weiteren Abbau von Diensten im ländlichen Raum. „Das Angebot an Arbeitsplätzen ist gerade im Wipptal sehr begrenzt, weshalb eine bürgernahe Betreuung der Menschen wichtig ist. Eine Betreuung vor Ort würde auch der oftmals erklärten Absicht der Landesregierung entsprechen, den ländlichen Raum stärken zu wollen“, so Leitner.

FUGGERROPPE

Kritik kommt auch vom Sterzinger Stadtrat, der nach wie vor auf die Wiedereröffnung des Dienstes besteht. „Die Beobachtung der Situation in Sterzing während der letzten zwei Jahre hat ergeben, dass der Wipptaler Bevölkerung durch die Schließung des Arbeitsvermittlungszentrums Sterzing kein Nachteil entsteht, da die Bürger relevante Dokumente per E-Mail anfordern können. Der Arbeitslosenstatus kann online beantragt werden und für sozial schwache Personen und Menschen mit Behinderung sind Terminvereinbarungen vor Ort möglich. Dies hat sich in den vergangenen zwei Jahren bewährt. Der allergrößte Teil der Bevölkerung akzeptiert dies und kommt damit gut zurecht“, so Stocker. Mit einer Wiedereröffnung des Arbeitsvermittlungszentrums in Sterzing sei derzeit nicht zu rechnen.

TED > Ergebnis Februar Sind Sie für die Einführung von Tempolimit 100 auf der Brennerautobahn?

Den „Fungo“ hobnse firs „Outlet“ aweckgebaggert, obr iatz miaßn Zeine und a Grenzmanagement de Brennerstroße osichern.

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> Die März-Frage Sind Sie für die Errichtung eines Grenzzauns am Brenner?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!


Gesundheitsreform

Wipptaler SVP mit Leistungsprofilen nicht zufrieden Der SVP-Ausschuss hat Ende Februar mehrheitlich den von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker vorgelegten Entwurf genehmigt, der die Leistungen in den Grundversorgungskrankenhäusern definiert. 33 Mitglieder stimmten für das Dokument, drei enthielten sich der Stimme und die vier Vertreter der Wipptaler SVP stimmten dagegen. Die Begründung: „Das Krankenhaus steht im vorgelegten Entwurf eindeutig nicht mehr so gut da wie bisher. Die Unsicherheiten sind zu

groß“, erklärt SVP-Bezirksobmann Karl Polig. Der Plan sieht nämlich vor, dass in Sterzing die Neuroreha zurückgestuft und die Tumorchirurgie nicht mehr möglich sein wird. Chirurgie-Primar Robert Pfitscher kann die vorgeschriebene onkologische Zertifizierung nicht erlangen, weil die kleine Struktur die nötigen Fallzahlen nicht aufweist. „Wir sind nicht gegen die Zertifizierung an sich, sondern gegen das Verbot zur Ausübung der Tätigkeit, falls die Zertifizierung nicht gemacht werden kann. Die Patienten sind mit der Arbeit von Dr. Pfitscher zufrieden und vertrauen ihm. Warum soll ihm das Arbeiten verboten werden?“, so Polig. Was die in den vergangenen Jahren aufgebaute Neuroreha-Abteilung betrifft, wurde diese zwar als bettenführende Abteilung im

Dokument festgeschrieben, allerdings mit dem Zusatz, dass schwere Fälle nicht mehr in Sterzing, sondern in Brixen behandelt werden sollen. Auch gegen diese Rückstufung sprach sich die Wipptaler SVP aus, schließlich sei in den letzten Jahren viel Geld in den Aufbau der Abteilung investiert worden. Ein weiterer Grund für die Ablehnung war die Zukunft der Sterzinger Geburtenstation. Die Abteilungen Gynäkologie, Pädiatrie und Geburtshilfe sollen laut Stockers Dokument vorerst nicht bettenführend in die Leistungsprofile aufgenommen werden, bis es eine Antwort über den Fortbestand aus Rom gibt. „Wir hingegen fordern, dass das Mutter-Kind-Departement im Text angeführt und nur im Fall eines negativen Bescheids aus Rom wieder herausgenommen wird“, so der Wipptaler Bezirksobmann. Die Wipptaler SVP könne dem Entwurf der Leistungsprofile aber auch Positives abgewinnen. So wird darin eine 24-Stunden-Notaufnahme an sieben Tagen pro Woche auch in den kleinen Krankenhäusern garantiert und die wichtigsten Abteilungen bleiben bettenführend. Auch wurde im Protokoll der Sitzung die Forderung festgehalten, dass in jedem Krankenhaus ein Verantwortungsträger, d. h. ein Primar oder leitender Arzt, ernannt werden soll, was Martha Stockers „Ein Krankenhaus, zwei Standorte“-Fahrplan aufweicht. Der genehmigte Vorschlag wird nun mit allen politischen Interessensvertretern diskutiert und dann dem Landtag vorgelegt. sst Erker 03 I 16

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AKTUELL

GEMEINDEWAHLEN IN FREIENFELD 2016 Die Monatszeitschrift „Der Erker“, herausgegeben von der WIPP-Media GmbH, steht allen wahlwerbenden Parteien und Personen anlässlich der für den 8. Mai anberaumten Gemeindewahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung.

1.282 Strafmandate der Stadtpolizei Weiterhin rückläufig sind die ausgestellten Strafmandate der Stadtpolizei Sterzing. Waren es im Jahr 2013 noch 1.970 Mandate und 1.482 im Jahr 2014,

ker hatten im Anschluss an ihr Vergehen nicht nur weniger Geld in der Tasche, sondern auch weniger Punkte auf ihrem Konto. Drei Übertretungsprotokolle wurden in Zusammenhang mit streunenden Hunden ausgestellt. In 16 Fällen wurden illegale Müllablagerungen geahndet. Die Arbeit der Stadtpolizei besteht jedoch nicht nur aus dem Ausstellen von Strafmandaten. Sie stellte u. a. 570 Durchfahrtsgenehmigungen für die Fußgängerzone aus. Ihr oblag auch die Kontrolle und Organisation der zwölf Monatsmärkte. Im Fundbüro, für das ebenfalls die Stadtpolizei zuständig ist, wurden 47 Fundgegenstände verwaltet. An 16 Sonntagen wurde zusätzlich Dienst geleistet. bar

wurden im Vorjahr 1.282 Verkehrssünder zur Kasse gebeten. Absoluter Spitzenreiter war mit 437 Strafzetteln das Parken ohne Parkschein, dicht gefolgt von Parken im Park- oder Halteverbot (406 Verstöße). 148 Fahrzeuge waren unerlaubterweise auf einem Auf- und Abladeplatz abgestellt, 125 Mal wurde der Parkschein nicht verlängert. Sieben Autos haben auf Gehsteigen geparkt, 33 Fahrzeuge wurden in verkehrsberuhigten Zonen vorgefunden, 16 haben sich auf einem Touristenbusparkplatz breitgemacht. Geahndet wurden auch Falschparker auf Invalidenparkplätzen (4) und auf Taxiparkplätzen (2). 27 Len-

VERSTÖSSE GEGEN DIE STRASSENVERKEHRSORDNUNG 2015

VERHALTENSKODEX Im Redaktionsbüro des Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpropaganda“ auf. In diese Richtlinien kann nach Vereinbarung Einsicht genommen werden. VORMERKUNGEN Die Vormerkung der Werbeflächen muss innerhalb des 15. Tages des Vormonats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schriftlichem Eingang (E-Mail oder Fax) berücksichtigt. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. MwSt.- und Steuer-Nr.) enthalten und vom Auftraggeber mit leserlicher Unterschrift versehen sein. Die Platzierung erfolgt von vorne nach hinten in der Reihenfolge der Auftragserteilung. PREISE Die Tarife für Wahlwerbungen sowie die Zahlungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahlwerbung“ festgesetzt. INFO Der Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 E-Mail: info@dererker.it

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Parken ohne Parkschein Parken im Halte- oder Parkverbot Parken mit verfallenem Parkschein Parken auf einem Auf- und Abladeparkplatz Parken in verkehrsberuhigter Zone Parken auf Touristenparkplätzen Parken auf dem Gehsteig Parken auf Invalidenparkplätzen Parken auf Taxiparkplätzen

437 406 125 148 33 16 7 4 2

STRASSENPOLIZEI STERZING

Über 6.000 Übertretungen der Straßenverkehrsordnung Auf der A22 zwischen Brenner und Auer versieht die Straßenpolizei Sterzing ihren Dienst. 45 Beamte – vier Frauen und 41 Männern – ging auch im Jahr 2015 die Arbeit nicht aus. Bei insgesamt 3.295 Streifendiensten wurden nicht weniger als 6.136 Übertretungen der Straßenverkehrsordnung festgestellt – das sind 1.250 mehr als noch im Jahr davor. Wie Peter Mock, Leiter der Straßenpolizei Sterzing, mitteilt, wurden 23.195 Fahrzeuge sowie 30.330 Personen kontrolliert. Dabei wurden 1.150 Geschwindigkeits-

überschreitungen festgestellt. Bei 17.428 Personen kam der Alkomat zur Anwendung, 17 Alkoholdelikte wurden registriert. 593 Führerscheine und 64 Fahrzeugscheine wurden eingezogen, 15.536 Führerscheinpunkte wurden abgezogen. Von 100 Unfällen hatten zwei einen tödlichen Ausgang. Drei Personen kamen ums Leben, 42 wurden verletzt. 56 Unfälle hatten Sachschäden zur Folge. Zur Bearbeitung kamen auch 73 Kriminalakten. bar


AKTUELL

BRENNER

Betteln verboten Mitte Jänner hat der Bürgermeister der Gemeinde Brenner, Franz Kompatscher, ein Bettelverbot verordnet. „Die Maßnahme ist notwendig geworden, weil sich in der Nähe von Handelsbetrieben, Kultstätten und öffentlichen Gebäuden vor den Ein- und Ausgangstüren über Monate immer die gleichen Bettler aufgehalten hatten, welche die Kunden und Besucher belästigten“, so der Bürgermeister. Zudem hätten einige Bettler am Brenner-Markt zwischen den Ständen der Händler öfters aufdringlich und aggressiv die vorbeigehenden Personen um Almosen angebettelt. „In vielen Fällen war die Bettelei an ältere Personen gerichtet und hat diesen Unannehmlichkeiten berei-

tet“, so Kompatscher. Um vor allem die organisierte Bettelei einzudämmen und in einen rechtmäßigen Bereich zu bringen sowie um eine bessere Lebensqualität in der Gemeinde zu gewährleisten, sei ein Verbot notwendig geworden, mit dem Ziel, Verhaltensweisen, die sich negativ auf das zivile Zusammenleben auswirken, zu untersagen. „Wenn ein armer Mensch um Almosen bittet, wird ihm in der Gemeinde Brenner sicher nichts passieren. Dass sich aber so genannte ‚Berufsbettler’ monatelang immer an denselben Orten aufhalten und Bürger und Touristen belästigen, möchten wir verhindern“, so Kompatscher. Der Bürgermeister lädt die Bürger ein, den Bettlern keine Almosen

in Geldform zu geben, sondern stattdessen die Hilfe für notdürftige Personen durch die Behörden und die bekannten zuständigen Vereine zu unterstützen. Laut Verordnung ist das Betteln im Umkreis von 20 Metern von Gebäuden, in denen Handelstätigkeiten betrieben werden, von Kultstät- © dpa ten und öffentlichen Gebäuden verboten, genauso auf den Marktflächen während der Abhaltung des Marktes. Zudem ist Betteln mit Tieren immer und im gesamten Gemeindegebiet untersagt.

Bei Nicht-Einhaltung wird – vorbehaltlich der strafrechtlichen Fol-

gen – eine Verwaltungsstrafe von 25 Euro verhängt. Für die „Vertreibung der Übertreter“ sind die Polizeibehörden verantwortlich. Die Maßnahme gilt bis auf Widerruf. sst

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AKTUELL TITELGESCHICHTE

Stacheldraht am Brenner von Susanne Strickner Die Migration bleibt auch 2016 die größte Herausforderung Europas. Die nicht abreißenden Flüchtlingsströme und die Unfähigkeit der EU-Organe, eine gesamteuropäische Lösung zu finden, veranlassen verschiedene Mitgliedsstaaten, Kontrollen an den Schengen-Binnengrenzen einzuführen. Auch Österreich beginnt, nach und nach seine Grenzen dichtzumachen. Die seit fast zwei Jahrzehnten „unsichtbare“ Brennergrenze wird bald wieder Realität. Das Friedensprojekt EU mit weltweiter Vorbildfunktion steckt in einer Sackgasse, die europäische Integration stößt an ihre Grenzen. Ursache: die Flüchtlingskrise. Sie drängt die Nationalstaaten zu eigenmächtigem Handeln. Die nicht gelungene Sicherung der EU-Außengrenzen führt zur Wiedereinführung von Binnengrenzen, Schengen ist Vergangenheit. Eine Million Migranten aus dem afrikanischen und kleinasiatischen Raum sind laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) im vergangenen Jahr in Europa eingetroffen. Bei Seefahrten übers Mittelmeer kamen 2015 3.692 Personen ums Leben. Nach wie vor haben die meisten Flüchtlinge mittel- und nordeuropäische Staaten als Ziel. Nur die wenigsten wollen in den südeuropäischen Ländern bleiben, wo sie zum ersten Mal europäischen Boden betreten. So versuchen viele über die Türkei, Griechenland und den Balkan ihr Glück, doch auch die Brennerroute ist nach wie vor beliebt. So wurden im vergangenen Jahr rund 27.000 durchreisende Flüchtlinge in der Flüchtlingsanlaufstelle am Brenner betreut –

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Rund 200 Personen haben am 20. Februar am Brenner gegen die Schließung der Grenze protestiert.

durchschnittlich 75 Personen pro Tag. Bei den österreichischen und deutschen Kontrollen zwischen dem Brenner und Innsbruck wurden 2015 laut Landespolizei Tirol 49.500 „Fremde“ aufgegriffen. EIN HOTSPOT AM BRENNER? Um zu verhindern, dass Flüchtlinge eigenständig und irregulär durch Europa reisen, plant die EU Verteilungszentren, so genannte Hotspots, in Italien, Griechenland und Ungarn, wo rascher geklärt werden soll, ob ein Flüchtling aufgrund von begründeter Furcht vor Verfolgung aus politischen oder religiösen Gründen Anrecht auf Asyl hat oder ob er als Migrant eingestuft wird, der aus wirtschaftlichen Gründen in die EU einreist und über ein Arbeitsvisum den Weg der regulären Immigration anstreben muss. Doch der Aufbau geht nur schleppend voran. Immer wieder gab es Meldungen, dass auch am Brenner ein derartiger Hotspot zur schnelleren Registrierung eingerichtet werden soll. Innenminister Angelino Al-

fano gab hierzu Anfang Februar Entwarnung und versicherte, dass in Südtirol keine Hotspots geplant seien. Wenn schon, dann müsse eine Flüchtlingsregistrierungsstelle dort errichtet werden, wo Flüchtlinge italienisches Staatsgebiet betreten. So sollen bis Ende März mehrere Hotspots an den italienischen Südgrenzen errichtet werden. 153.842 Flüchtlinge sind im vergangenen Jahr in Italien eingetroffen, neun Prozent weniger als 2014. Dieser Rückgang ist auf eine Verlagerung der Flüchtlingsströme auf die Balkanroute zurückzuführen, doch der Balkan schottet sich immer mehr ab. Einzelne Staaten – darunter auch EU-Mitgliedsländer – haben an ihren Außengrenzen Zäune errichtet. Auch auf österreichischer Seite wurde Mitte Jänner Schengen temporär außer Kraft gesetzt. Kontrolliert werden sollte vorerst besonders an der Grenze zu Slowenien; so wurde im Grenzort Spielfeld in der Steiermark ein drei Kilometer langer und 2,5 bis

vier Meter hoher Zaun errichtet. RENAISSANCE DER UNRECHTSGRENZE Im November versprach der österreichische Vizekanzler Reinhold Mitterlehner Landeshauptmann Arno Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer noch, dass der Brenner auf jeden Fall offen bleibt. Nun tritt das Gegenteil ein. Es klang wie ein schlechter Scherz, als die Handelskammer Bozen Anfang Februar mit der Nachricht, Österreich plane einen Grenzzaun am Brenner, das Land schockierte. Parteien und Interessensverbände bekundeten sogleich ihre Ablehnung eines derartigen Szenarios. Wenig später bestätigte die Tiroler Polizei, „lediglich“ mit vorbereitenden Planungsarbeiten zu stichprobenartigen Kontrollen auf der Autobahn, auf den anderen Straßen und im Bahnverkehr begonnen zu haben. Es gebe derzeit keine konkrete Anordnung zur Durchführung von Grenzkontrollen am Brenner und es könne auch nicht von einer be-


„Europa darf nicht an der Flüchtlingsfrage scheitern.“ Landeshauptmann Arno Kompatscher absichtigten „Sperre“ der Grenze gesprochen werden. Ziel sei, unter möglichster Schonung des Personen- und Güterverkehrs sowie der wirtschaftlichen und touristischen Interessen die Einreisen nach Österreich in einem geordneten Grenzmanagement zu ermöglichen. „Die Behörden auf beiden Seiten der Grenze bereiten sich auf diesen Fall vor. Die geplanten Maßnahmen werden mit Vertretern aus Südtirol und dem Trentino sowie mit den Ministerien in Wien und Rom abgesprochen“, versichert die Tiroler Polizei. Gegenüber dem Tagblatt „Dolomiten“ bekräftigte Landeshauptmann Kompatscher daraufhin: „Einen Zaun am Brenner schließe ich aus. Österreich plant verstärkte Grenzkontrollen, alles weitere ist Spekulation.“ Doch immer wieder taucht der Vergleich zu Spielfeld auf. Die Tiroler Polizei erklärt, dass sich die Maßnahmen am Brenner an den Erfahrungen am Grenzübergang Spielfeld orientieren würden. Auch der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil sprach sich dafür aus, am Brenner ein „Grenzmanagement“ wie in Spielfeld zu planen. Sollte sich die Flüchtlingszahl am Brenner erhöhen, brauche es eine ge-

ordnete Einreise, wird der Minister zitiert. Mitte Februar legt Österreich schließlich die Karten auf den Tisch: In Anlehnung an das Grenzsicherungssystem von Spielfeld stehen die bauliche Anpassung von zwölf weiteren Grenzübergängen in Kärnten, der Steiermark, in Tirol und im Burgenland im Fokus, u. a. in Sillian, am Brenner (Bundesstraße und Autobahn) und in Nauders am Reschenpass. „Solange es keine tragfähigen Lösungen an den EU-Außengrenzen gibt, sind wir gezwungen, selbst entsprechende Maßnahmen zu setzen“, so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Vorgesehen ist zum einen die „klassische Grenzsicherung“, welche die „Beobachtung und Aufklärung des Vorgrenzbereiches“ einschließlich der Hinderung an der Einreise umfasst. Zum anderen sollen an den Übergängen Fahrzeug- und Personenkontrollen – einschließlich der Bahnverbindungen – stattfinden. Durch die Steuerung von rasch verfügbaren Einsatzkräften will das Innenministerium „gewaltsam vorgehende Personen oder Personengruppen“ an der Einreise hindern. Hinzu kommen „lageangepasste

Kontrollen im Hinterland“. Um die bei einem Asylgipfel im Jänner von der österreichischen Regierung beschlossene Obergrenze von 37.500 Asylanträgen für das Jahr 2016 einzuhalten, wurden zusätzlich Tageskontingente eingeführt. So lässt Österreich in Spielfeld seit Ende Februar nur noch 80 Asylbewerber pro Tag ins Land, laut Verteidigungsminister Doskozil könnten österreichweit bis zu 300 Asylanträge gestellt werden. Außerdem werden pro Tag maximal 3.200 Personen durchgelassen, die in einem Nachbarstaat Schutz suchen wollen. WIE SOLL KONTROLLIERT WERDEN? Bis Ende Februar wollte die Tiroler Polizei dem Innenministerium ein Konzept für die Grenzsicherung am Brenner vorlegen. Laut Landespolizeidirektor Helmut Tomac sei eine Mannschaftsstärke von 350 Polizisten notwendig. „Wir führen auch intensive Gespräche mit den Behörden in Bozen, Bayern und Rom“, so Tomac. Auch die Frage eines Bundesheer-Assistenzeinsatzes werde abgeklärt. Die koordinierte Grenzsicherung mit eigenen Kontrollspuren und Containern für die Registrierung

„Ein Grenzzaun am Brenner wäre ein Stich ins Herz der Tiroler und ein herber Rückschritt auf dem beschrittenen Weg.“ Pius Leitner, Die Freiheitlichen „Die Öffnung der Brennergrenze ist für uns Südtiroler einer der größten politischen Erfolge der letzten Jahrzehnte, den man nicht aufs Spiel setzen sollte.“ Herbert Dorfmann, EU-Parlamentarier „Österreich, Italien und andere wenige EU-Länder können nicht allein die ganze Last der Flüchtlingsproblematik tragen. Entweder gibt es eine europäische Solidarität oder Europa hat keine Zukunft.“ Matteo Renzi, italienischer Ministerpräsident „Österreich trifft alle Vorkehrungen, um nach Erreichen der Anfang des Jahres beschlossenen Obergrenze für Flüchtlinge (37.500) seine Gren-

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zen dichtzumachen. Wir Südtiroler stehen dabei leider auf der falschen Seite der Grenze bzw. des Zaunes.“ Ulli Mair, Die Freiheitlichen „Anstatt sich gegen diesen Wahnsinn mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen, machen sich Kompatscher und Platter zu den Totengräbern der Europaregion Tirol und gefährden damit die wirtschaftliche, politische und kulturelle Zukunft Tirols.“ Sven Knoll, Süd-Tiroler Freiheit „Es kann nicht sein, dass sich Regierungen vom europäischen Verhandlungstisch zurückziehen, weil das Verfolgen nationalstaatlicher Ziele politisch opportuner erscheint.“ Philipp Achammer, SVP-Obmann „Die rasche Registrierung und gerechte Verteilung der Flüchtlinge direkt bei ihrer Ankunft in Europa muss endlich gewährleistet werden.“ Günther Platter, Tiroler Landeshauptmann „Statt dem Doppelpass gibt’s jetzt den Brennerpass. Wenn am Brenner ein Grenzzaun kommt, wäre Landeshauptmann Arno Kompatscher mit seiner Südtirolpolitik gescheitert.“ Andreas Pöder, BürgerUnion „Keiner möchte, dass es so weit kommt. Denn das würde gegen alles gehen, worum wir uns bisher bemüht haben.“ Ingrid Felipe, Tiroler Vize-Landeshauptfrau „Österreich will vor allem jetzt, wo Wahlkampf herrscht, zeigen, dass man mit der EU-Politik nicht einverstanden ist. Dass man genug Flüchtlinge im Land und die Obergrenze erreicht hat.“ Luis Durnwalder, Altlandeshauptmann

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TITELGESCHICHTE

der Schutzsuchenden werde den personellen Einsatz der Exekutive sowie technische bzw. bauliche Einrichtungen umfassen. „Ein Teil der Grenzsicherung wird auch ein Zaun sein“, erklärte der Polizeichef. Für die Umsetzung gebe es zwei Szenarien: Entweder würden sie bereits zeitnah Schritt für Schritt erfolgen – beginnend mit Kontrollen sowie der gestaffelten Errichtung der technischen In-

frastruktur – oder man habe Zeit für die personellen und baulichen Vorbereitungen, um dann lageabhängig gleich mit vollen Kontrollen zu starten. Wie in Spielfeld soll auch am Brenner der Flüchtlingsstrom, wenn er, wie zu erwarten ist, von der Balkan- auf die Brennerroute wechselt, möglichst koordiniert durch eine so genannte „Prüfungsstraße“ gelotst werden. Für den Waren- und Personenver-

kehr auf der Autobahn und auf der Staatsstraße sind in österreichischem Staatsgebiet Sichtkontrollen geplant, wobei nur von den Polizeikräften ausgewählte Fahrzeuge für eine engere Kontrolle in eine eigene Kontrollzone geführt werden. Um die Sichtkontrollen durchführen zu können, ist an der Grenze zu Österreich eine Durchfahrtsgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern vorgese-

„DER BRENNER DARF KEINE ZELTSTADT WERDEN“ Nachgefragt bei Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner

Erker: Herr Bürgermeister, was halten Sie von den angekündigten Grenzkontrollen am Brenner? Bürgermeister Franz Kompatscher: Ich bin besorgt und auch verärgert, dass wir als Gemeinde nicht früher darüber informiert wurden. Das Grenzmanagement ist für unser Dorf eine Katastrophe. Der Brenner ist nicht Kufstein oder Kiefersfelden, die Wartezeiten werden hier erheblich länger sein, allein schon wegen der geografischen Begebenheiten. Die Belastungen durch Autobahn, Staatsstraße und Eisenbahn sind jetzt schon hoch. Wenn dann ab April noch Grenzkontrollen dazukommen, sind Verkehrschaos und kilometerlange Staus vorprogrammiert. Hinzu kommt der für die wärmere Jahreszeit prognostizierte Flüchtlingsansturm, den wir alleine sicher nicht bewältigen können. Der Brenner darf keine Zeltstadt werden. Wie kann das verhindert werden? Wir haben jetzt Zeit, uns auf die Situation vorzubereiten, und es ist wichtig, dass Quästur, Regierungskommissariat, Landesregierung und Gemeinde zusammenarbeiten und die notwendigen Maßnahmen setzen – in Absprache mit der österreichischen und der deutschen Polizei. Die Flüchtlinge müssen schon vor dem Brenner aus dem Verkehr gezogen werden, um eine geordnete Übergabe an die österreichischen Behörden zu ermöglichen und einen Kollaps am Brenner zu verhindern. Was würde die Errichtung eines Hotspots für den Brenner bedeuten? Ein Registrierungszentrum würde verheerende Folgen für unser Dorf haben. Allein von der Logistik her wären ein Ansturm größerer Menschenmassen und ein möglicher Rückstau von Personen auf der Durchreise nicht bewältigbar. Ein derartiger Hotspot ist zwar derzeit sowohl vom italienischen als auch vom österreichischen Innenministerium am Brenner nicht geplant, doch das könnte sich schnell ändern.

Wo sollen die Kontrollen am Brenner durchgeführt werden? Angekündigt wurden Kontrollen auf der Bundesstraße und der Autobahn. Wo genau die Absperrungen gemacht werden sollen, ist noch nicht bekannt. Schwierig wird es im Bahnhofsbereich, weil dieser auf italienischem Territorium liegt und die Flüchtlinge vor allem versuchen, mit dem Zug unser Land zu verlassen. Hier kann Österreich nur in enger Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden agieren. Was geschieht, wenn die von der österreichischen Regierung festgelegte Obergrenze an Flüchtlingen im April erreicht wird? Das weiß zurzeit niemand. Es ist damit zu rechnen, dass viele Flüchtlinge – sofern sie nicht vorher abgefangen werden – am Brenner stranden. Das könnte auch schon vor Erreichen der Obergrenze der Fall sein, da ja mittlerweile auch ein Tageskontingent festgelegt wurde. Dies könnte dazu führen, dass die Flüchtlinge länger in unserer Gemeinde bzw. im Wipptal warten müssen, bis sie durchgelassen werden. Welche Schritte unternimmt nun die Gemeinde? Wir stehen in engem Kontakt zur Landesregierung und setzen uns dafür ein, dass vor Ort ein Komitee mit Vertretern aller Akteure auf bilateraler Ebene eingerichtet wird, um kurzfristig reagieren zu können. Es ist klar, dass die Weichen auf staatlicher und Länderebene gelegt werden müssen, nun gilt es aber, auf lokaler Ebene einen Aktionsplan auszuarbeiten. Ich gehe davon aus, dass die bestehende Kurzzeitbetreuung für Flüchtlinge am Brenner ausgebaut wird. Gegen die Errichtung von permanenten Unterkünften vor Ort – in welcher Form auch immer – setzen wir uns vehement zur Wehr. Es gilt, sich so gut wie möglich auf alle möglichen Szenarien vorzubereiten, damit die einheimische Bevölkerung und die Wirtschaft, die wir in den letzten Jahren so mühevoll aufgebaut haben, keinen Schaden nehmen.


„EIN GROSSER RÜCKSCHRITT“ Als „völlig inakzeptabel“ und „einen großen Rückschritt“ bezeichnete Landeshauptmann Kompatscher die mögliche Schließung der Grenze. Um die Migrations-

© LPA

hen. Das Konzept sehe auch verstärkte Kontrollen im Bahnverkehr vor, da der Großteil der Flüchtlinge mit der Bahn unterwegs sei. Da der Bahnhof Brenner aber auf italienischem Staatsgebiet liegt, sind Kontrollen auf der Schiene nur in Zusammenarbeit mit den italienischen Behörden möglich. Kontrolliert werden soll am Brenner ab April, wie Tomac bei einem Informationstreffen mit den betroffenen Bürgermeistern Ende Februar erklärt hat. In der ORF-Sendung „Im Zentrum“ versicherte Mikl-Leitner, dass keiner eine neue Grenze zwischen Österreich und Südtirol ziehen wolle, „sondern es geht darum, dass wir auch weiterhin die Souveränität über das österreichische Staatsgebiet behalten. Meine Aufgabe als Innenministerin ist es, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und sich rechtzeitig einzustellen, wenn es zu unkontrollierten Migrationsströmen kommt“. Es handle sich am Brenner um eine „temporäre Grenzkontrolle“.

Die Landeshauptleute der Euregio (v. l.) Günther Platter (Tirol), Ugo Rossi (Trentino) und Arno Kompatscher (Südtirol) fordern eine rasche Registrierung und gerechte Verteilung der Flüchtlinge direkt bei ihrer Ankunft in Europa.

und Flüchtlingsbewegungen zu beobachten, hat die Landesregierung bereits Mitte Jänner eine „Task Force“ eingerichtet. Dabei sei man auch in kontinuierlichem Austausch mit den Behörden in Österreich. Der Landeshauptmann plädierte für ein gezieltes Engagement Europas in Nordafrika, um der Migration entgegenzuwirken. Gemeinsam mit seinen Amtskollegen der „Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino“ – Günther Platter und Ugo Rossi – wurden in einer Dringlichkeitssitzung formelle Beschlüsse gefasst und den Regierungen von Österreich und Italien übermittelt. Gemeinsam fordern die Landeshauptleute eine bessere Sicherung der EU-Außengrenzen und eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise. Was die Brennerroute als europäische Haupt-

verkehrsachse angeht, so dürfe diese angesichts der Flüchtlingskrise nicht zum Flaschenhals werden. Daher spricht sich die Euregio für frühzeitige, örtlich und zeitlich geeignete Maßnahmen aus, damit an den Grenzübergängen keine humanitären, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Problemsituationen entstehen. „Die rasche Registrierung und gerechte Verteilung der Flüchtlinge direkt bei ihrer Ankunft in Europa muss endlich gewährleistet werden“, so der Tiroler Landeshauptmann Platter. In keinem Fall dürfe Tirol zu einer riesigen Wartehalle werden. Platter unterstützt die Pläne der Bundesregierung, das Ausmaß der Flüchtlingsbewegungen deutlich zu reduzieren. Er sagt auch Ja zu Grenzkontrollen am Brenner, an der Europaregion Tirol mit

Südtirol und dem Trentino werde trotzdem „nicht gerüttelt“. Im Fall einer Verlagerung des Flüchtlingsstromes Richtung Italien müssten auch für den Brenner in enger Abstimmung mit den Nachbarländern Konzepte zur Bewältigung größerer Flüchtlingszahlen entwickelt werden, so Platter. Dabei sei auch Rom gefordert, Vorkehrungen zu treffen, damit eine „Zuspitzung am Brenner“ vermieden werden könne. Der Brenner sei schließlich nicht irgendeine Binnengrenze, sondern eine Grenze mit Symbolkraft und historischer Bedeutung für ganz Europa. „Es kann sich nur um zeitweilige und außerordentliche Maßnahmen handeln. Die Grundsätze von Schengen und die Werte der Europaregion dürfen nicht in Frage gestellt werden“, so Lan-

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„Die Flüchtlinge müssen schon vor dem Brenner aus dem Verkehr gezogen werden, um eine geordnete Übergabe an die österreichischen Behörden zu ermöglichen und einen Kollaps am Brenner zu verhindern.“ Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner „Es will keiner eine neue Grenze ziehen zwischen Österreich und Südtirol, sondern es geht darum, dass wir auch weiterhin die Souveränität über das österreichische Staatsgebiet behalten.“ Johanna Mikl-Leitner, Österreichische Innenministerin

deshauptmann Kompatscher. In dieselbe Kerbe schlug SVP-Obmann Philipp Achammer: Es dürfe niemals zu einer vollständigen Aussetzung des Schengen-Abkommens oder sogar zu neuen Grenzbarrieren kommen. Auch von ihm kam die Forderung nach gesamteuropäischen Maßnahmen, um die Flüchtlingskrise zu meistern. Die enge Verbindung Tirol-Südtirol und eine Durchlässigkeit der Brennergrenze müssen sichergestellt werden, schreiben die Grünen. Grenzblockaden am Brenner, in Winnebach und am Reschen seien weit schmerzhafter, als man sich dies in Wien vorstelle. Und Südtirol dürfe nicht zum Auffanglager für illegale Einwanderer werden, stellen die Freiheitlichen klar. Ende Februar haben die Euregio-Landeshauptleute in Rom mit Innenminister Alfano über die bevorstehenden Grenzkontrollen beraten und dabei fünf Forderungen im Innenministerium deponiert. Wichtig sei, dass der Druck auf die Europaregion im Fall eines Wachstums des Flüchtlingsstroms über das Mittelmeer nicht zunimmt. Neben der Errichtung von Hotspots in Süditalien innerhalb März sicherte Alfano eine

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enge Zusammenarbeit zwischen der italienischen und österreichischen Polizei zu. Im Fall einer Schließung der Grenze durch Österreich und eines eventuellen Rückstaus von Flüchtlingen sollen diese auf ganz Italien verteilt werden. Auch Ministerpräsident Matteo Renzi hat Druck auf Österreich ausgeübt, um eine Grenzschließung zu verhindern. Die Schließung des Brenners sei „absolut falsch in der Substanz und auch im symbolischen Wert“, so Renzi bei einer Pressekonferenz mit ausländischen Medien in Rom. „Dass der Brenner – ein Symbol der europäischen Integration – zum Symbol der Schließung wird, wäre ein Stich ins Herz der Europäischen Union.“ Er äußerte die Hoffnung, dass es bis zum nächsten EU-Gipfel zu einer Lösung komme. „Österreich, Italien und andere wenige EU-Länder können nicht al-

© LPD Steiermark/ Jürgen Makowecz

TITELGESCHICHTE

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil planen Grenzsicherungsmaßnahmen an zwölf weiteren Grenzübergängen.

lein die ganze Last der Flüchtlingsproblematik tragen. Entweder gibt es eine europäische Solidarität oder Europa hat keine Zukunft. Wir können nicht akzeptieren, dass es wieder zu Schließungen kommt“, so der italienische Premier. „LAMPEDUSA DES NORDENS“ Wenn Österreich die Brennergren-

ze wirklich schließt, befürchten viele einen rapiden Anstieg der Flüchtlingszahlen in Südtirol. Derzeit ist es ruhig, doch an der afrikanischen Mittelmeerküste warten laut Informationen der Hilfsorganisationen bereits jetzt 150.000 Flüchtlinge auf eine Überfahrt in der wärmeren Jahreszeit. Wenn die Brennergrenze von Österreich

„WIR BEREITEN UNS VOR“

Fünf Fragen an Landeshauptmann Arno Kompatscher

Erker: Herr Landeshauptmann, im Hinblick auf die mögliche Wiedereinführung von Grenzkontrollen am Brenner ist eine Task Force zur Beobachtung der Migrations- und Flüchtlingsbewegungen eingerichtet worden. Gibt es schon erste Ergebnisse? Landeshauptmann Arno Kompatscher: Die Task Force hat die Aufgabe, Informationen zu den Entwicklungen in den verschiedenen Ländern auszutauschen und Szenarien mit entsprechenden Maßnahmen zu entwickeln. Dies wird selbstverständlich nicht erst seit heute gemacht, sondern seit Beginn der entsprechenden Vorbereitungen durch Österreich. Welche Auswirkungen könnte das von der österreichischen Regierung geplante „Grenzmanagement“ an der Brennergrenze für Südtirol, welche für die Gemeinde Brenner haben? Ob und wie sich diese Kontrollen auf Südtirol auswirken, hängt von vielen Faktoren ab: Wie werden diese Kontrollen durchgeführt? Wie reagieren die italienischen Behörden, wie die Flüchtlingsströme darauf? Es ist wenig sinnvoll, allgemeine Antworten darauf zu geben, sondern es geht vielmehr darum, die Szenarien laufend zu beobachten und anzupassen.

Wie bereitet sich Südtirol auf die mögliche Einführung von Grenzkontrollen an der Brennergrenze vor? Welche konkreten Maßnahmen werden vor Ort getroffen? Natürlich sehen die verschiedenen Szenarien auch entsprechende Maßnahmen vor. Wir bereiten uns darauf vor, da es zu Verkehrsbehinderungen kommen kann; zudem wird eine Betreuung zusätzlicher Flüchtlinge notwendig, die sich auf der Durchreise befinden und nach Norden wollen, dann aber nicht unmittelbar durchkommen, weil vielleicht das Tageskontingent erschöpft ist. Wir werden bei Bedarf Unterkünfte und Flächen verfügbar haben. Gibt es vonseiten des österreichischen Innenministeriums schon konkrete Informationen, wie die Grenzkontrollen ablaufen sollen? Es gibt allgemeine Informationen zu den Planungen, aber auch das Innenministerium wird seine Planungen der Situation anpassen. Der Urlaubsreiseverkehr im Sommer, aber auch an beliebten Reisewochenenden wie etwa an Pfingsten legt schon jetzt regelmäßig den Brennerverkehr lahm. Werden auch diesbezüglich Maßnahmen getroffen, um noch längere Staus zu verhindern? Das hängt im Wesentlichen von den Kontrollmodalitäten ab, die von Österreich umgesetzt werden. Es nützt in dieser Situation aber niemandem, Horrorszenarien herbeizureden. Wir arbeiten intensiv daran, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.


TITELGESCHICHTE

dicht gemacht wird und Italien die Flüchtlinge nicht vorher aus dem Verkehr zieht und gemäß der Quoten im Land verteilt bzw. geordnet an die österreichischen Behörden übergibt, könnten binnen kürzester Zeit Tausende am Brenner stranden. Das Land arbeitet derzeit an einem Notlogistik-Plan und bereitet sich damit auf einen erhöhten Flüchtlingsandrang vor. Details zum Inhalt des Plans gibt es bislang aber keine. Sowohl Landeshauptmann Kompatscher als auch Luca Critelli, Direktor der Landesabteilung Soziales, halten sich bedeckt. „Es ist selbstverständlich so, dass die Entwicklungen genauestens verfolgt, entsprechende Kontakte im In- und Ausland gepflegt sowie verschiedene Maßnahmen und Szenarien analysiert und vorbereitet werden. Sich auf bestimmte Maßnahmen festzulegen bzw. diese zu verkünden, ist

Tiroler Landespolizeidirektor Helmut Tomac: „Ein Teil der Grenzsicherung wird auch ein Zaun sein.“

wohl wenig sinnvoll, da die eventuellen Maßnahmen von den konkreten Entscheidungen, die in Europa, Österreich und Italien getroffen werden, und von den Entwicklungen der Migrantenströme abhängen. Je nachdem, welche Entscheidungen getroffen werden, können verschiedene Maßnahmen notwendig und sinnvoll sein“, so Critelli. Alles andere seien reine Hypothesen und Spekulationen, die nicht von einer effektiven Situation ausgingen. Bei Bedarf werde die Landesregierung weitere Immobilien für

die Unterbringung von Flüchtlingen ausfindig machen, so Landeshauptmann Kompatscher. Ins Auge gefasst würden dabei vor allem ungenutzte Militärliegenschaften. Zudem will das Land als Reaktion auf die angekündigten Grenzkontrollen 90 Container als Notunterkunft für gestrandete Flüchtlinge ankaufen, mit Platz für je sechs Flüchtlinge. Dabei sei aber aufgrund der aktuell europaweit gestiegenen Nachfrage mit langen Lieferzeiten von mindestens vier Monaten zu rechnen. „Das Grenzmanagement ist für

unser Dorf eine Katastrophe“, zeigt sich Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, im Erker-Gespräch besorgt. Er befürchtet ein Verkehrschaos, kilometerlange Staus und am Brenner strandende Menschenmassen. Die Gemeinde rechne damit, dass die bestehende Kurzzeitbetreuung für Flüchtlinge am Brenner ausgebaut wird. „Gegen die Errichtung von permanenten Unterkünften vor Ort – in welcher Form auch immer – setzen wir uns vehement zur Wehr“, so Bürgermeister Kompatscher. Nun sei es wichtig, einen lokalen Aktionsplan auszuarbeiten und vor Ort ein Komitee mit Vertretern aller Akteure zu bilden. Auch der Wipptaler Bezirksrat hat sich mit der Grenzproblematik befasst und eine Resolution gegen die Schließung der Grenze verabschiedet. „Abgesehen von der katastrophalen Optik und Symbolik einer Wiedereinführung der Grenzkon-

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trollen am Brenner ist diese Maßnahme ein schwerer Rückschlag für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Wir befürchten große Nachteile für die lokale Wirtschaft, den Tourismus und das Zusammenleben der Bürger“, heißt es in der Resolution. Der Rat der Bezirksgemeinschaft Wipptal ist zudem der Meinung, dass es zu den grundlegendsten Aufgaben der EU gehöre, dieser vielschichtigen Herausforderung mit gemeinsam abgestimmten Maßnahmen zu begegnen. Ein isoliertes Vorgehen einzelner Länder erscheine wenig sinnvoll und trage kaum zu einer globalen Lösung des Problems bei. „Sollte die Wiedereinführung von Grenzkontrollen tatsächlich nicht vermeidbar sein, erwarten wir uns, dass die Gemeinden des Wipptales konkrete und detaillierte Informationen über die geplanten Maßnahmen erhalten und in die Planung der vorgesehenen Kontrollen einbezogen werden“, so der Bezirksrat. Zeitraum und Umfang dieser Kontrollen dürften nicht über das für die Bewältigung der aktuellen Krisensituation unbedingt erforderliche Ausmaß hinausgehen. „Die Kontrollen müssen auf jeden Fall so durchgeführt werden, dass sie den freien Grenzverkehr unserer Bürger nicht wesentlich beeinträchtigen und die Auswirkungen auf

Österreich trifft Vorbereitungen zur Wiedereinführung von Grenzkontrollen am Brenner.

Wirtschaft, Tourismus und Pendlerverkehr so gering wie möglich gehalten werden.“ Vor einem Verkehrschaos fürchtet sich auch Südtirols Wirtschaft. Schon jetzt haben sich die Fahrzeiten auf der vielbefahrenen Transitroute zwischen München und Modena wegen Grenzkontrollen in Kufstein erhöht, wo jedoch nur die Autobahn kontrolliert wird und damit noch Ausweichmöglichkeiten bestehen. Am Brenner hingegen soll neben der Autobahn auch die Bundesstraße kontrolliert werden. Lange Wartezeiten sind vorprogrammiert. Frächter rechnen mit der doppelten Fahrtzeit und prognostizieren dadurch schon jetzt einen möglichen Anstieg der Verbraucherpreise in Höhe von zehn Prozent. Auch der Tourismus befürchtet durch die Einführung von Grenzkontrollen Einbußen. Gerade weil

die durchschnittliche Aufenthaltsdauer mittlerweile nur mehr bei rund vier Tagen liege, seien die Gäste nicht mehr bereit, durch eventuelle Grenzwartezeiten längere Anfahrten auf sich zu nehmen. An starken Reisetagen, an denen bereits jetzt auf beiden Seiten der Mautstelle Sterzing regelmäßig der gesamte Verkehr lahmliegt, könnten die Staus noch länger werden – und die Luft in den Anrainergemeinden immer dicker. „GEGEN NEUE GRENZEN IN EUROPA“ Ihrem Unmut gegen die Einführung von Grenzkontrollen am Brenner machten Ende Februar rund 200 Personen bei einer Protestaktion an der Grenze Luft. Die Initiative ging von Trentiner PD-Politikern aus, angeschlossen haben sich auch Südtiroler Politiker sowie Vertreter der Gewerkschaften, Kulturverbände und der Zivilgesellschaft. Nach ver-

BEIM EXPERTEN NACHGEFRAGT Anton Pelinka, langjähriger Professor für Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, derzeit tätig an der Central European University in Budapest, über die aktuellen politischen Entwicklungen.

Erker: Herr Pelinka, was bedeutet die Aussetzung des Schengen-Abkommens für die Europäische Union und für die einzelnen Mitgliedsstaaten? Anton Pelinka: Wenn die Aussetzung eine zeitlich begrenzte, punktuelle Maßnahme bleibt, dann gefährdet sie grundsätzlich nicht das zentrale Prinzip der europäischen Integration, nämlich die Aufhebung der Grenzen innerhalb der Union. Wie konnte es so weit kommen? Die EU – und das heißt in diesem Fall Mitgliedstaaten wie Österreich – hat Griechenland und Italien zu lange mit

der Aufgabe allein gelassen, die Außengrenzen der EU zu kontrollieren. Jetzt zeigt sich mit aller Deutlichkeit, was eigentlich schon lange erkennbar war – die Kontrolle der Außengrenzen ist eine europäische und nicht eine nationale italienische und griechische Aufgabe. Wie sehen Sie die angekündigte mögliche Schließung der derzeit „unsichtbaren“ Brennergrenze in Zusammenhang mit der Tiroler Landeseinheit? Das ist ein schwerer Rückschlag: Die faktische Aufhebung der Brennergrenze im gesellschaftlichen Alltag war ein entscheidender Beitrag zur Entschärfung des Südtirol-Problems. Wenn die Kontrolle am Brenner auf längere Zeit bleibt, wird das zum Wiederaufleben von Spannungen führen, die schon überwunden waren.

schiedenen Wortmeldungen wurde eine Menschenkette über die Grenze hinaus gebildet. Die Organisatoren betonten mehrmals, dass der Protest nicht gegen Österreich gerichtet sei, sondern als ein entschlossenes Nein zu Mauern innerhalb Europas gelten solle. Zudem hat ein internationales Netzwerk eine Petition gegen den Bau eines Grenzzaunes am Brenner gestartet. „Der Zaun am Brenner ist nicht nur ein weiteres Symbol dafür, wie weit sich die österreichische Politik von humanitären Lösungen in der Flüchtlingsfrage verabschiedet hat, er ist auch ein Stich ins Herz der Europäischen Union. Mit Obergrenzen und Zäunen ist eine humanitäre Katastrophe vorprogrammiert“, heißt es auf der Plattform für Bürgerpetitionen „avaaz.org“. Der Zaun am Brenner werde niemanden davon abhalten, vor Krieg und Terror zu fliehen – ein Zaun vergrößere einzig das Leiden und die Strapazen jener Menschen, die Schutz und Hilfe brauchen, so das Netzwerk. „Der Zaun am Brenner wird die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, deren Wichtigkeit und Bedeutung von den Landesregierungen aller drei Länder über Jahre hinweg betont wurde, durch eine physische Barriere zerreißen – mit allen negativen Konsequenzen für den Verkehr, die Transportwirtschaft und die Freiheit der Menschen in Europa“, so die Initiatoren. Sie fordern Landeshauptmann Platter und Innenministerin Mikl-Leitner umgehend dazu auf, „die Umsetzung des Zaunes am Brenner einzustellen und auch künftig auf eine – wie auch immer geartete – Barriere gegen Menschen und die Freiheit in der Europaregion zu verzichten“. Binnen kürzester Zeit fand die Petition über 3.000 Unterstützer. In all den Jahren seit der Teilung Tirols nach dem Ersten Weltkrieg hat es nie einen unpassierbaren Zaun am Brenner gegeben. Sollte jetzt einer kommen, so spricht der Politikwissenschaftler Anton Pelinka zu Recht von einem „Versagen der europäischen und nationalen Politik“. E

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LAUT

§ ...

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MIETKAUTION Darf der Vermieter die vom Mieter geleistete Kaution einbehalten? Falls der Mieter seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt, ist dies grundsätzlich möglich, jedoch unter der Voraussetzung, dass der Vermieter zeitgleich ein Gerichtsverfahren anstrengt, das ihn zur entsprechenden Einbehaltung ermächtigt.

LÖSUNGSVORSCHLÄGE Der Gesetzgeber sieht vor, dass der Vermieter eine Kaution in Höhe von maximal drei Monatsmieten verlangen kann. Das Kautionsdepot muss am Ende des Mietverhältnisses rückerstattet werden. Zur Vermeidung von Streitigkeiten ist es empfehlenswert, vom Mieter anstatt einer Kaution eine so genannte Bankgarantie auf einfache Anfrage, die Banken und Versicherungen anbieten, zu verlangen. Damit verpflichtet sich das Kreditinstitut, allfällige Außenstände des Mieters dem Vermieter vorbehaltslos zu bezahlen. Gegenüber der Kaution hat eine Bankgarantie mehrere Vorteile. Zum ersten kann sie einen höheren Betrag als die Kaution beinhalten. Dem Mieter bleibt es im Gegenzug erspart, dem Vermieter für die gesamte Dauer des Mietvertrages die Kautionssumme zur Verfügung zu stellen. Zum zweiten ist es für den Vermieter relativ einfach, zu den Mietausständen zu kommen. Es genügt ein einfaches Schreiben an die Bank, die sodann verpflichtet ist, dem Vermieter sämtliche Beträge binnen weniger Tage zu bezahlen. Zum dritten gibt eine Bankgarantie auch indirekt Aufschluss über die Vermögenssituation einer Person. Im Falle deren Zahlungsunfähigkeit wird die Bank von dessen Gewährung absehen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es dem Vermieter, im Falle der Säumigkeit des Mieters, erspart bleibt, ein entsprechendes Gerichtsverfahren einzuleiten.

ALFRED GSCHNITZER, Rechtsanwalt

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Zukunftspläne mit Hindernissen von Barbara Felizetti Sorg Am 11. August vergangenen Jahres sind die ersten 20 Asylwerber in der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen eingezogen, 24 weitere kamen sechs Tage später nach. Seitdem warten sie auf ihren Asylbescheid. Ein Rückblick auf die ersten sechs Monate im Haus „Lea“. Immer wieder klopft jemand während unseres Gesprächs im kleinen Büro im Haus „Lea“ an die Tür. Die Wünsche der Männer sind unterschiedlich: ein Pflaster für eine kleine Verletzung, Waschmittel-Nachschub, eine Telefonnummer, freundlich und – meist auf italienisch – verständlich vorgebracht. „Die Männer besuchen von Beginn an verpflichtende Sprachkurse“, erklärt Romina Keim aus Wiesen, die das Haus „Lea“ im Auftrag der Caritas leitet. Während die Kurse anfangs von Freiwilligen abgehalten wurden, ist seit November eine Sprachschule damit beauftragt; die Kurse mit Freiwilligen laufen jedoch parallel dazu weiter und können zur Vertiefung genutzt werden. „Das Erlernen einer neuen Sprache stellte viele Bewohner vor große Probleme“, so Keim. Immerhin seien von 44 Männern – sie stammen aus Gambia, dem Senegal, Mali, Guinea-Bissau und von der Elfenbeinküste – 20 Analphabeten. Auch von der Anforderung, beide Landessprachen zu erlernen, sei man mittlerweile abgerückt. „Es ist geplant, dass die Asylwerber – abhängig von ihren Zukunftsplänen – nur mehr eine Sprache verpflichtend lernen müssen. Es steht aber jedem frei, auch die zweite Sprache dazu zu nehmen.“ Zukunftspläne haben die jungen Männer, im Schnitt 25 Jahre alt, sicher viele. „Viele von ihnen fühlen sich inzwischen hier sehr wohl und haben persönliche Kontakte geknüpft, weshalb sie sich auch hier niederlassen möchten“, erzählt

Die Asylwerber in Wiesen besuchen von Beginn an verpflichtende Sprachkurse.

Caritas-Mitarbeiter Lukas Gschnitzer. Die Asylwerber dürften mittlerweile zwar einer Arbeit nachgehen, doch die Realität gestaltet sich schwierig. „Bisher hat ein einziger Bewohner eine Praktikumsstelle bei einem Mechaniker in Bozen erhalten“, bedauert Khadija Lachgar, die in Teilzeit im Haus arbeitet. Obwohl viele in ihrer alten Heimat einem Beruf nachgegangen sind – es finden finden sich unter den Bewohnern u. a. Schneider, Bäcker, Fliesenleger, Elektriker, LKW-Fahrer und Lehrer –, seien die Vorbehalte immer noch groß. Über die Erlebnisse auf der Flucht wird im Haus nicht gesprochen. „Die Männer erzählen ihre Geschichten nicht. Und wir fragen nicht nach, weil wir wissen, wie traumatisiert sie sind“, so Keim. Deshalb sei ein psychologischer Dienst dringend notwendig, auch wenn manchmal das Heimweh überhand nimmt oder schreckliche Nachrichten aus den Herkunftsländern eintreffen, etwa über die Anschläge in Mali im Dezember oder über den Tod eines Angehörigen. Die zahlreichen Angebote von Freiwilligen nehmen sie gerne in Anspruch. „Sie sind eine willkommene Abwechslung und trösten manchmal auch über schwierige Momente hinweg“, betont Caritas-Mitarbeiterin Ruth Fischnaller. „Unzäh-

lige Privatpersonen, Firmen, Institutionen und Organisationen haben uns in den vergangenen sechs Monaten geholfen, wofür wir allen sehr dankbar sind. Dennoch suchen wir laufend weitere Freiwillige, nicht nur für Sprachkurse, sondern auch für Freizeitaktivitäten.“ Mittlerweile haben zwei Bewohner ihren Asylbescheid erhalten, der jedoch negativ ausgefallen ist – mit teils fadenscheinigen Begründungen. „Die zuständige Kommission in Verona ist mit der Behandlung der Asylanträge schlichtweg überfordert“, so Keim. Von 827 Anfragen seien bisher 426 negativ bewertet worden, nur 51 Personen wurden als Flüchtlinge anerkannt. Die beiden Männer in Wiesen haben bereits Rekurs gegen den Bescheid eingereicht. Nun vergehen erneut mindestens sechs Monate, bis sie wieder angehört werden. In der Zwischenzeit absolvieren sie weiter ihre Sprachkurse, machen im Haus „Lea“ ihre täglichen Verrichtungen wie putzen, waschen und kochen, lernen, wie man den Müll trennt, helfen auf dem Bauhof der Gemeinde Wiesen mit oder in der Mittelschulmensa in Sterzing – und warten weiterhin auf einen positiven Asylbescheid. Und vor allem auf eine Arbeit, die ihnen ein eigenständiges Leben ermöglicht.


AKTUELL

RATSCHINGS

Aus Wald wird Wiese Über nicht weniger als sechs Anträge auf eine Bauleitplanänderung, die eine Umwidmung von Waldfläche in Wiese beinhalten, hatte sich der Gemeinderat von Ratschings auf seiner letzten Sitzung zu befassen. „Grün-grün“ nennt sich diese Art von Umwidmungen, die nach einem vereinfachten Verfahren ablaufen. Der Gemeindeausschuss leitet aufgrund eines Antrages die Bauleitplanänderung ein, eine Kommission bestehend aus dem Bürgermeister, dem Forstinspektor und einem Vertreter des Landesamtes für Landschaftsökologie gibt ein Gutachten dazu ab und letztendlich entscheidet dann der Gemeinderat. Die Änderungen betreffen je rund 0,7 ha Wald in der Fraktion Mareit und Jaufental, wo die jetzt genehmigte Fläche ursprünglich schon einmal abgelehnt worden war. In Innerratschings wurde eine Umwidmung von 0,21 ha genehmigt und in Gospeneid rund 1 ha, wobei die genaue Fläche nicht im Protokoll festgehalten wurde. Auch in Ridnaun wurden im Bereich der neuen Auenrainstraße rund 0,8 ha Waldgebiet in Grünland umgewidmet. Abgelehnt wurde hinge-

gen aufgrund des negativen Gutachtens der zuständigen Kommission ein Antrag in Innerratschings, wo rund 4,5 ha Wald als Wiese ausgewiesen werden sollten. In Gasteig möchte die Gemeinde an der Koflstraße eine kleine Erweiterungszone ausweisen. Damit war aber die Landesraumordnungskommission nicht einverstanden und lehnte den Antrag ab, weil es in Gasteig genügend freie Flächen und auch leerstehende Häuser sowie Gewerbehallen gebe, die sich für eine Bauzone eignen würden. Der Gemeinderat fasste deshalb einen Beharrungsbeschluss und hofft nun auf eine positive Entscheidung der Landesregierung. Ohne Gegenstimme genehmigt wurde dagegen eine Umwidmung eines Hauses im landwirtschaftlichen Grün in eine Auffüllzone im Bereich des Hotels „Schneeberg“ in Maiern. Vizebürgermeister Thomas Strickner teilte mit, dass der „Nightliner-Bus“ nicht mehr angeboten wird, da das entsprechende Interesse nicht gegeben sei. Auf eine Umfrage auf Facebook sei keine einzige Antwort gekommen. Auch das Carsharing habe sich in der Gemeinde Ratschings nicht bewährt. Die Nachfrage sei laut Gemeindereferent Matthias

Braunhofer so gering gewesen, die Gemeinde bald zu einem Verdass man das Angebot vorläufig tragsabschluss kommen, um die„auf Eis“ gelegt habe. In nächs- sen wichtigen Dienst anbieten zu ter Zukunft möchte man sich da- können. für mehr der Pflege des umfangreichen Wanderwegenetzes widmen. Rund 500 km Wanderwege weist die Gemeinde Ratschings auf. Eine Kommission unter dem Vorsitz von Hermann Vantsch soll nun die eingegangenen Vorschläge und Anregungen sammeln und die notwendigen Arbeiten koordinieren. Die rund 500 km Wanderwege im Gemeindegebiet RatBürgermeister Sebastischings sollen künftig besser gepflegt werden. an Helfer kündigte an, dass die Arbeiten am Abwasserstrang Geschwent mit Thomas Zößmayr von der Bürgerdem kommenden Frühjahr auf- liste regte an, auch für die Seniogenommen werden. Das gilt auch ren der Gemeinde Ratschings den für die Pelletsanlage in Stange und Dienst einer Seniorenmensa anzufür die Aufschüttungen im Bereich bieten. Gemeindereferentin Gabi der neuen Auenrainstraße in Rid- Hilber versprach, sich für die Mögnaun. Obwohl die Gemeinde Rat- lichkeiten zu interessieren. Auf schings zu den wenigen Gemein- wenig Gegenliebe stieß ein weiteden in Südtirol zählt, die ihr Breit- rer Vorschlag Zößmayrs, laut dem bandnetz bereits anbieten kön- die Gemeinde eine eigene Alteinen, fehlt es noch an Providern, sensammlung durchführen sollte. die auch bereit sind, ihre Dienste Hier bezweifelten die Gemeindeanzubieten, allerdings gegen eine räte die Rentabilität eines solchen bescheidene Miete der Leitun- Unterfangens. ss gen. Hier hakt es noch, doch will

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AKTUELL

FREIENFELD

Am 8. Mai wird gewählt von Susanne Strickner Am 8. Mai – fast genau ein Jahr nach den Gemeinderatswahlen 2015 – sind die Freienfelder Bürger erneut aufgerufen, zur Wahlurne zu schreiten und ihre Stimme abzugeben. In der Hoffnung, dass die Kommunalregierung diesmal hält. Dass Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld im vergangenen Mai als Sieger aus der Bürgermeisterwahl in Freienfeld hervorgeht, damit hatte nicht einmal er selbst gerechnet, wie er im Erker-Interview (06/15) erzählte. Erstmals seit 70 Jahren wurde in der Wipptaler Gemeinde ein Nicht-SVP-Kandidat zum ersten Bürger gewählt. 37 Prozent der Wählerstimmen reichten dafür aus. Die SVP Freienfeld hatte sich mit ihren zwei Kandidaten – Oswald Mair erreichte 35,7 Prozent und Alfred Sparber 27,4 Prozent – verzettelt. Anders die Situation im Gemeinderat: Dort holte das Edelweiß sogar einen Sitz von der FLF zurück und zog mit zehn Mandataren in die Ratsstube ein. Von Anfang an gestaltete sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Fraktionen schwierig – geprägt von Altlasten und Unstimmigkeiten der vergangenen Jahre. Die ersten Koalitionsverhandlungen Ende Mai scheiterten, erst beim zweiten Anlauf im Juni wurde der neue Ausschuss – Bürgermeister Faistnauer und Anton Salcher von der FLF sowie Veronika Hochrainer und Oswald Mair von der SVP – mit knapper Mehrheit eingesetzt. Doch der Ausschuss war noch nicht vollständig. Gleichzeitig wurde nämlich beschlossen, die Anzahl der Referenten von drei auf vier aufzustocken und die Gemeindesatzung dahingehend abzuändern. Ein drittes Mitglied der SVP-Fraktion hätte nach Gültigwerden der Satzungsänderung in den Ausschuss nachrücken sollen. Aber der Sommer verstrich, und als Anfang September der freie Referenten-

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Wer zieht am 8. Mai ins Rathaus von Freienfeld ein?

posten nachbesetzt werden sollte, kam alles anders. Alle zehn SVP-Räte reichten überraschend ihren Rücktritt ein, was zur Auflösung des Gemeinderates und damit zur Absetzung des Bürgerlisten-Bürgermeisters führte. Die Gründe für die aufgekündigte Zusammenarbeit versuchte daraufhin jede Liste, ja jeder Mandatar auf seine Weise ins rechte Licht zu rücken. Seitdem herrscht in Freienfeld politischer Stillstand, schließlich hat sich der kommissarische Verwalter Helmuth Kiebacher nur um die ordentliche Verwaltung der Gemeinde zu kümmern. Sein Dienst hat nun ein Ablaufdatum, da sich die Regionalregierung in Bozen Anfang Februar auf den 8. Mai als Termin für die Neuwahlen (in insgesamt 21 Gemeinden in der Region Trentino-Südtirol) geeinigt hat. KEINE EINHEITSLISTE Schon nach Auflösung des Gemeinderates im Herbst wurden Rufe nach einer Einheitsliste laut, doch die Freienfelder SVP hat sich schlussendlich dagegen entschieden. Man habe sich zwar auf Initiative einzelner SVP-Mitglieder intensiv mit dem Thema „Einheitsliste“ als einem möglichen politischen Weg, um mit alten Zwistigkeiten abzuschließen, auseinandergesetzt, nach verschiedenen Gesprächsrunden, auch mit der Freien Liste, sprach sich die SVP Freienfeld aber mehrheitlich gegen dieses Modell aus: „Dies, weil von

den möglichen Partnern im Sinne eines Neuanfangs ein gemeinsames Projekt mit rein neuen Kandidaten nicht in Frage kam – viel mehr noch: Es wurde an einer Wiederkandidatur des im vergangenen Jahr gescheiterten Bürgermeisters festgehalten“, so die SVP-Vertreter. Die SVP Freienfeld bekenne sich weiterhin klar zum demokratischen Prinzip des Mehrparteiensystems; dieses spiegle die Vielfalt in der Bevölkerung wider. In der Verwaltung seien Entscheidungen vorzubereiten, hinter der möglichst viele Menschen stehen. Das Experiment einer Einheitsliste mit Personen, die in der Vergangenheit an einer gemeinsamen Arbeit nicht interessiert waren, sei jedoch von vornherein zum Scheitern verurteilt, so die SVPler. Die SVP Freienfeld wird somit bei den bevorstehenden Gemeindewahlen wieder als eigene Liste antreten. „Die Bevölkerung soll darüber entscheiden, wem sie Regierungsverantwortung schenkt und wen sie als Opposition mit der wichtigen Kontrollfunktion betrauen möchte“, so das Edelweiß. Mögliche Kandidaten für das Bürgermeisteramt und den Gemeinderat möchte die Freienfelder SVP noch nicht bekanntgeben. Auch ob man erneut mit dem „Kleinen Wipptaler Edelweiß“ oder mit dem „normalen“ SVP-Listenzeichen antritt, sei noch nicht entschieden. „JETZT ERST RECHT“ Enttäuscht über das Nicht-Zustan-

dekommen der Einheitsliste zeigte sich die Freie Liste Freienfeld. „Wir hätten die Möglichkeit gehabt, unsere Gemeinde gemeinsam – unabhängig von Parteizugehörigkeit und Listenzeichen – voranzubringen. Miteinander anstatt gegeneinander hätten wir mehr erreichen können“, so Gruppensprecherin Verena Überegger. Im Dezember habe die FLF ein Schreiben über eine mögliche Zusammenarbeit im Sinne einer Einheitsliste – als Resultat aus vielen Bürgergesprächen – an die SVP gerichtet und daraufhin bei einem Treffen darüber beraten. „Innerhalb Jänner wollte uns eigentlich die SVP ihre Entscheidung mitteilen. Dass die Einheitsliste von den Parteigremien schlussendlich abgelehnt wurde, haben wir dann aber aus den Medien erfahren müssen“, so Überegger. „Es ist schade, dass es in Freienfeld wieder einmal mehr um Partei- und Einzelinteressen als um die Sache geht“, zeigt sich auch der ehemalige Vizebürgermeister Anton Salcher enttäuscht. Bürgermeisterkandidat Faistnauer schlägt in dieselbe Kerbe: „Alle 15 Gemeinderatsmitglieder hätten an einem Strang ziehen können. Nun werden wieder Blöcke gebildet. Die SVP spricht in ihrer Presseaussendung wieder von Opposition. So gehen viel Motivation und Kreativität verloren.“ Die FLF will sich vom Scheitern der Einheitsliste aber nicht ausbremsen lassen. „Jetzt werden wir erst recht Gas geben“, so Faistnauer. Ziel der FLF sei, am 8. Mai mit einer vollen Liste anzutreten. Faistnauer sieht sich dabei weiterhin als „unabhängigen Bürgermeisterkandidaten für alle Bürger“. Weitere Kandidaten sollen Ende März vorgestellt werden. Wer wohl von der politischen Verschnaufpause in Freienfeld mehr profitiert hat, wird sich am Muttertag zeigen. Gerüchten zufolge soll auch eine dritte Liste im Gespräch sein. Wer dahinter steckt, ist allerdings noch nicht bekannt.


AKTUELL

WIESEN

Nach mehreren Startschwierigkeiten kann die neue Bezirksbiogasanlage, die in der Gewerbezone Wiesen aus Mist und Gülle hochwertigen Dünger, Wärme und Strom herstellen soll, nun fertiggestellt werden. Der Staatsrat hat Anfang Februar die von der Gemeinde Sterzing eingereichten Rekurse gegen die Beschlüsse zur Abänderung des Bauleitplans der Gemeinde Pfitsch für nicht zulässig befunden. Seit geraumer Zeit beschäftigt das Wipptal ein über fünf Millionen Euro teures Pilotprojekt, das die regionale Landwirtschaft in Südtirol und darüber hinaus nachhaltig prägen soll. Die Biogas Wipptal GmbH plant, in einer Biogasanlage in der Gewerbezone von Wiesen aus Stallmist und Gülle hochwertigen Dünger, Wärme und Strom (1 Megawatt bzw. 8,2 Mio. kWh) herzustellen. Das von der EU großzügig unterstützte Projekt wurde im Bezirk nicht von allen Seiten gutgeheißen, so hat etwa der Sterzinger Stadtrat Rekurse gegen die Grundstücksausweisung und die Ausstellung der Baukonzession vonseiten der Gemeinde Pfitsch eingereicht, weshalb der Bau mehrmals eingestellt wurde. Es geht u. a. um eine Zufahrtsstraße über den Eisack auf Sterzinger Boden. In erster Instanz hatte das Verwaltungsgericht Bozen den Rekursen der Gemeinde Sterzing stattgege-

© Biogas Wipptal GmbH

Biogasanlage geht bald in Betrieb

ben. Gegen dieses Urteil hatte die Biogas Wipptal GmbH beim Staatsrat Rekurs eingelegt, der im einstweiligen Rechtsschutz die Durchführung des Urteils erster Instanz sofort aussetzte. Anfang Februar sind die von der Gemeinde Sterzing eingereichten Rekurse nun vom Staatsrat wegen eines Fehlers bei der Zustellung für unzulässig erklärt worden. Darüber hinaus hat der Staatsrat geurteilt, dass die angefochtenen Beschlüsse die Gemeinde Sterzing nicht in ihren Rechten verletzen. Laut Biogas Wipptal GmbH „bedeutet das Urteil des Staatsrates zugunsten der Errichtung der Anlage eine Stützung der kriselnden Landwirtschaft des Bezirks“. Auf diese Weise werde die örtliche Tradition erhalten. „Im Sinne der Kreislaufwirtschaft, welche auch im Wirtschaftsdünger neue Ressourcen erkennt, die zum Vorteil der Umwelt und der Wirtschaft wieder auf den Markt gebracht werden können, kann diese Anlage das Problem mit Wirtschaftsdüngerüberschüssen lö-

sen“, so die Biogasgesellschaft. Würden die Hofdünger nicht angemessen verarbeitet, könnten sie der lokalen Umwelt schaden und zudem eine Geruchsbelästigung verursachen, was die Lebensqualität der Bevölkerung und die Qualität des Tourismus beeinträchtigen könnte. „Der Stadtrat der Gemeinde Sterzing nimmt das Urteil des Staatsrates zur Kenntnis und stellt mit Zufriedenheit fest, dass die Errichtung einer Brücke und einer zusätzlichen Straße quer durch das Sterzinger Moos als Zufahrt zur Biogasanlage über das Gemeindegebiet von Sterzing nicht ohne Einverständnis der Stadtverwaltung erfolgen darf und somit durch das Urteil des Staatsrates die Hoheitsrechte der Gemeinde Sterzing gewahrt bleiben konnten“, heißt es in einer Stellungnahme. Es werde weiterhin Aufgabe der Stadtverwaltung sein, sich eine zivilrechtliche Klage vorzubehalten, sollten die zukünftigen Immissionen die geltenden Grenz-

werte und die zumutbare Belastung übersteigen sowie die Lebensqualität der Bevölkerung bedrohen. „Grundsätzlich liegen große Bedenken vor, dass sich der Standort der Biogasanlage zu nahe am Stadtgebiet befindet und die Anlage eine starke Geruchsbelästigung für die naheliegenden Wohngebiete mit sich bringt“, so der Stadtrat. Bedenken gebe es auch zur Qualität der Eisackpromenaden sowie der nahen Sport- und Naherholungszone, die stark in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Nicht unerheblich erscheint der Gemeindeverwaltung der Umstand, dass sich der Standort im Bereich des Zusammenflusses von Eisack und Pfitscherbach befindet. „Das betroffene Areal befindet sich laut wissenschaftlichen und technischen Untersuchungen in einem überflutungsgefährdeten Bereich. Ein eventueller Katastrophenfall hätte auf das gesamte Wipptal wahrscheinlich verheerende Auswirkungen“, so der Stadtrat. „Die Stadtverwaltung sieht den Schutz der Gesundheit und Lebensqualität der Bürger immer noch als eines ihrer prioritären Interessen, was zur Konsequenz hatte, entsprechende rechtliche Schritte einzuleiten“, rechtfertigt der Stadtrat die Rekurse. Die Biogasanlage ist mittlerweile fast fertiggestellt. Die Inbetriebnahme ist für Anfang April geplant. sst

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UMWELT

Im Reich des Gestanks

von Renate Breitenberger

Auch wenn es niemand wissen will: Vier Stunden braucht morgendlicher Stuhl, um von einer Toilette in Sterzing in die Bezirkskläranlage in Freienfeld zu gelangen. Weitere acht Stunden, bis der Stuhl ordnungsgemäß entsorgt und das mitgespülte Wasser gereinigt ist. Fragt sich: Was geschieht eigentlich mit all dem Zeug, das im Klo landet? Lokalaugenschein an dem Ort, wo aus stinkender Brühe sauberes Flusswasser wird. Klärwärter sind selten krank. Eine Gesundheitsstatistik behauptet gar, sie gehören zur Berufsgruppe mit den wenigsten Krankschreibungen. Nicht jeder Klärwärter ist aber von Natur aus mit einem gepanzerten Immunsystem gesegnet. Reinhard Depian kann sich noch gut an seine

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Ausbildung zum Klärwärter erinnern. Seine Kollegen prophezeiten ihm zum Arbeitseinstand einen drei Tage anhaltenden Durchfall. Doch Depian blieb davon verschont. Normalerweise lassen die zig Milliarden Bakterien, darunter hochgiftige, mit denen ein Klärwärter täglich zu tun hat, keinen Darm trocken. „Aber“, sagt Depian und schmunzelt, „man gewöhnt sich daran.“ Das Immunsystem auch. Reinhard Depian arbeitet wie seine drei Kollegen in der Bezirkskläranlage des Wipptales in Freienfeld. Im Dezember 1999 hat die Kläranlage sämtliche Sickergruben abgelöst, die da und dort im Bezirk betrieben wurden. Seitdem sammelt sie das Abwasser aus den Gemeinden Brenner, Sterzing, Pfitsch, Ratschings und Freienfeld – Dreck, der bis zum Jahr 2000 häufig im Eisack landete. Mauls und Franzensfeste

sind an die Kläranlage in Brixen angeschlossen. Wer hinter die Kulissen einer Kläranlage schaut, kommt um technisches Klärwärterlatein nicht herum. Jeder Wipptaler „produziert“ durchschnittlich 200 Liter Abwasser, 60 g biochemischen Sauerstoffbedarf, 12 g Stickstoff und 1,7 g Phosphor pro Tag. Zahlen. Aber was bedeuten sie? Wer dem „großen Rechen“, dem ersten großen Filter, in der Kläranlage zusieht, bekommt eine Ahnung. Der Rechen mit einer Spaltbreite von fünf Millimetern fischt heraus, was die Wipptaler tagtäglich in den Abfluss werfen bzw. was davon übrig geblieben ist: durchnässtes WC-Papier, Fäkalien in unterschiedlichen Farbnuancen, aufgedunsene OBs und Binden, ein Talg aus Stofffetzen, Plastikfolien, Pillen, haut-

farbene Nylonstrümpfe, graupeliger weißer Topfen, überzogen mit Friteusenfett und Ölen von Fischkonserven. So ekelhaft wie der triefende Klumpen aussieht, riecht es auch. Und daraus entsteht einmal eisackfreundliches Wasser? Depian nickt. „Ja, aber das dauert.“ Eines ist fix: Ohne Kläranlage sähe der Eisack heute aus wie eine Kloake. Oder zumindest seine Ufer, falls das Wasser den restlichen Abfall nach Süden weiterschwänzt. DER BECKENREICHE WEG ZUM SAUBEREN WASSER Die Kläranlage trennt Festes von Flüssigem und Sauberes von Schmutzigem. Eine aufwändige Prozedur: Im „Sandfang“, dem ersten Becken, ist von den Stofffetzen und Damenbinden nichts mehr zu sehen. Diese hat bereits der Rechen abgefangen. Nur 15 Kondome, die


wohl durchgeschlüpft sind, tanzen übermütig aufgeblasen an der Oberfläche. Sand und Steinchen, die schwerer sind als Wasser, setzen sich am Boden ab und werden mit Pumpen entfernt. Eventuell mitentfernte organische Anteile werden ausgewaschen und weiter gereinigt. Im Sand-/Fettfang wird der Großteil des Fettes entfernt. Im nächsten Becken, dem „Vorklärbecken“, fließt das Wasser langsamer, damit sich Schmutzstoffe an der Beckensohle als Vorklärschlamm absetzen können. Dieser Schlamm, der hauptsächlich aus Fäkalien besteht, wird mit so genannten Räumerbalken in Pumpentrichter befördert und mechanisch vorentwässert. Im folgenden „Denitrifikationsbecken“ wird Nitrat unter ständigem Rühren von den Bakterien abgebaut. Im „Belebungsbecken“, dem Herzstück der Kläranlage, kommen Pantoffel-, Trompeten- und Glockentierchen zum Einsatz. Ihre Leibspeise sind kleine Schmutzpartikel. Je nachdem, wie schmutzig das Wasser ist, wird es mit Sauerstoff aufgewirbelt wie in einem Whirlpool. Ein spezielles Belüftungssystem sorgt für ein Schlaraffenland für Mikroorganismen: Ein- und Mehrzeller bauen hier Kohlenstoffverbindungen, Ammoniumstickstoff und Nitrat ab, giftige Stoffe, die nicht in der Natur landen dürfen. Spätestens jetzt sind auch die 15 aufgeblähten Pariser verschwunden. Die Klärwärter prüfen Phosphat- und Sauerstoffgehalt, Ph-Wert, mineralische Rückstände und wachen über ihre Millionen Arbeiterinnen, denn ein Zuviel oder Zuwenig eines Stoffes könnten sie ersticken oder verhungern lassen und so die ganze Anlage zum Kippen bringen. Nach dem blubbernden Sturm kehrt Ruhe ein: Im „Nachklärbecken“ bewegt sich das Abwasser mit wenigen Zentimetern pro Sekunde. Hier werden durch Absetzvorgänge Mikroorganismen vom gereinigten Abwasser getrennt. Gereinigtes Abwasser fließt über Rinnen ab. Abgesetzter Schlamm wird mit Balkenräumern in Schlammtrichter geschoben und zur Denitrifikation zurückgeleitet oder als Überschuss-

schlamm abgezogen. Klingt für Laien alles unheimlich kompliziert. Und doch ist es spannend, die ganze Prozedur mitzuverfolgen. Das Abwasser enthält gelöste Phosphatverbindungen. Da diese in hohem Maße für das übermäßige Wachstum von Wasserpflanzen der Gewässer mitverantwortlich sind, müssen auch sie dem Abwasser entzogen werden. Dies geschieht durch Zugabe von so genannten Fällmitteln wie Eisenchlorid. SCHLAMM – DER „MIST“ DER KLÄRANLAGEN Mit dem Klären von Wasser ist es bei weitem nicht getan. Durch die verschiedenen Reinigungsstufen ist eine Menge Schlamm entstanden, der nun entsorgt werden muss. Dieser besteht zu 99 Prozent aus Wasser und muss erst entwässert werden, da sonst die Kosten für den Transport zu hoch wären. Die Transportkosten werden nämlich auf das Gewicht berechnet. Die dickflüssige Brühe wird also in zwei Faultürme gepumpt, riesige Boiler, wo sie 20 Tage lang bei Körpertemperatur unter ständigem Rühren verfault und vergärt. In einem Faulturm haben 1.200 Kubikmeter Material Platz. „Früher“, sagt Depian, „war Klärschlamm wegen seines Phosphorund Nitratgehaltes ein begehrter Dünger, die Leute bezahlten dafür.“ Seit Anfang der 1990er Jahre gelten auch die Pflanzennährsalze Nitrat und Phosphat als Schadstoffe, die in Kläranlagen zu entfernen sind. Seit 2006 darf der Schlamm wegen der hohen Belastung durch Schwermetalle nicht mehr auf die Felder ausgebracht werden. „Heute muss man dafür zahlen, den Dünger in der ARA Pustertal in St. Lorenzen überhaupt verbrennen zu dürfen.“ Bis vor wenigen Monaten fielen im Wipptal jede Woche vier LKW-Ladungen voll Schlamm an. Seit die neue Schlammentwässerungsmaschine den Schlamm mit noch höherem Druck trocknet, könnten Gewicht und Menge des Schlamms reduziert und Transportund Entsorgungskosten gesenkt werden. Auf die Schlammentsorgung entfällt rund ein Viertel aller Ausgaben der Kläranlage. Erker 03 I 16

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UMWELT

In den beiden Faultürmen entsteht nicht nur reichlich Gestank, sondern auch Energie: Biogas, das rund 60 Prozent des Strombedarfs und 95 Prozent des Wärmebedarfs in der Kläranlage deckt. Mit dem Strom werden vor allem die Luftgebläse betrieben, die mit der Abwärme der Gasmotoren die beiden Faultürme auf 37 Grad aufheizen, um die Faulung zu fördern. SAUBER, ABER UNREIN Nach acht Stunden ist es dann endlich so weit. Das geklärte Abwasser verlässt die Anlage und fließt in den Eisack. Zu diesem Zeitpunkt ist es zu 99 Prozent von Kohlenstoff, zu 76 Prozent von Stickstoff und zu 80 Prozent von Phosphor gereinigt. Geklärtes Wasser sieht meist sauber aus. Doch der Schein trügt: In behandelten Abwässern lassen sich noch Spuren unzähliger Chemikalien nachweisen. Laut Vorgaben des Landes liegen sie aber unter dem Grenzwert, so dass Pflanzen und Tiere keinen Schaden nehmen. Außerdem wird das zurückgeleitete Abwasser durch das Eisackwasser verdünnt. „Manche glauben, der ganze Eisack wird in die Kläranlage geleitet und laufend gereinigt“, sagt ein Klärwärter. „Aber das stimmt nicht.“ Im Schnitt werden in der Anlage jedes Jahr 3,1 bis 3,2 Millionen Kubikmeter Wasser gereinigt. Das sind zwei Drittel des Kalterer Sees.

Unverkennbarer Unterschied: Wasser vor (links) und nach (rechts) dem Reinigen in der Kläranlage

Rund 800.000 Euro kostet es im Jahr, die Kläranlage in Freienfeld zu führen. Die Anlage ist schon heute voll ausgelastet. Weil nicht nur Abwasser, sondern vor allem Regenwasser, manchmal auch Grundwasser, kleinere Bäche oder durch Baustellen anfallendes Wasser durch die Schmutzwasserkanalisation in die Kläranlage gelangen. Wasser, das ungereinigt anderswo versickern könnte, so aber zusammen mit schmutzigem Abwasser in die Kläranlage gelangt und die Hydraulik unnötig belastet. Zwar empfiehlt das Land Richtlinien, neben Abwasserkanälen einen eigenen Kanal für Regenwasser zu bauen. Das ist aber teuer, technisch nicht überall möglich und in der Vorbereitung aufwändig. Trotzdem wird es früher oder später eine Trennung von Regenund Schmutzwasser brauchen, um

Ein Rechen fängt auf, was im Abwasser landet. So eklig, wie es aussieht, riecht es auch.

die Führungskosten und die Kapazität der Kläranlage in Grenzen zu halten. Erweitert wird die Bezirkskläranlage bis auf weiteres nicht. „Wohl aber werden bis 2018 für rund 800.000 Euro mehrere Maschinen ausgetauscht, um effizienter arbeiten zu können. Im September geht ein rund 300.000 Euro teures Prozessleitsystem in Betrieb, das die Anlagen noch besser steuern soll. Das Land wird jeweils rund 70 Prozent der Kosten übernehmen“, so Umweltdienstleiter Massimiliano Grendele. Sofern machbar und finanzierbar, werden in einigen Jahren vielleicht auch die Gasmotoren erneuert, damit in den Faultürmen auch alte Speiseöle und Fette entsorgt werden können. Ihre Vergärung und Zersetzung erzeugt Kohlenstoff und Gas, woraus noch mehr Ener-

GIFTIGER MIX Stuhl, Urin und Klopapier. Außer Fäkalien hat in einer Kloschlüssel kein Abfall etwas verloren. Denn alles, was im Abfluss landet, landet auch in der Kläranlage. Vieles davon ist Gift für Kanäle und Reinigungsbakterien. Noch immer werden im Wipptal Textilien, Strümpfe, Wegwerfwindeln, Watte, Wattestäbchen, Verpackungen, Rasierklingen, grobe Speisereste und Katzenstreu ins Klo gespült, obwohl sie in der Mülltonne entsorgt werden müssten. Was vielen nicht bewusst ist: Dieser Abfall belastet die Kanalisation, lagert sich in den Rohren ab, verstopft sie, stinkt und lockt mitunter Ratten an. Auch Bratöle, Bratfette und Frittieröl sollten nicht ins WC geleert werden. Sie setzen sich an den Pumpwerken der Kläranlage fest, müssen aufwändig entfernt werden und stören den biologischen Reinigungsprozess. Mikroorganismen vertragen kein Altöl, Maschinenöl, Verdünner oder Benzin. Die beiden Letzteren können sogar einen Kanal explodieren lassen. Deshalb sollen sie in Öleimern („Öli“) in der Ölsammelstelle entsorgt werden. Gefährlich sind auch Gifte, Chemikalien und alte Arzneimittel. In größeren Mengen können sie für alle Lebewesen tödlich sein. Besser also, sie bei der Schadstoffsammlung oder in den Apotheken abzugeben. Auch Farbstoffe können dem Abwasser in der Kläranlage nur schlecht entzogen werden. Kleinere Mengen gehören deshalb in den Müll, größere können dem Lieferanten zurückgegeben werden. Phosphate sind genauso bedenklich. Sie lassen Algen wachsen und stören das biologische Gleichgewicht der Gewässer. Deshalb sollten für die Reinigung des WC nur phosphatfreie Reinigungsmittel verwendet werden.

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gie und Wärme produziert werden können. Aber all das ist noch Zukunftsmusik. WIE URIN DEN MENSCHEN VERRÄT Nun aber genug der Technik. Wer das nächste Mal Fäkalien und mehr in einem Wipptaler Klo entsorgt, denkt vielleicht daran, welche Maschinerie er mit einem einzigen Druck auf die Klospülung in Gang setzt. Dabei läuft die Prozedur in der Wipptaler Bezirkskläranlage verhältnismäßig einfach ab. In der Poebene ist das Klären von Abwasser noch aufwändiger. „Toilet to tap“, von der Toilette zum Wasserhahn, wird das Verfahren ironisch genannt, mit dem stinkendes, mit Chemikalien, Pharmazeutika und Fäkalien verseuchtes Abwasser UV-bestrahlt und so lange chemisch gereinigt wird, bis man es endlich trinken kann. Was die wenigsten Klobenutzer wissen: Wertkontrollen in Kläranlagen sind in der Lage, erstaunliche Erkenntnisse über den Lebensstil der Einwohner zutage zu fördern: In Mailand verrieten beispielsweise Werte im April 2012, dass in der Stadt jährlich 330 Kilogramm Kokain konsumiert werden – doppelt so viel wie im Rest Italiens. Der Urin der Mailänder hat es verraten. Aktuellere Abwasseranalysen des Schweizer Forschungsinstitutes Eawag beweisen, dass der Kokainkonsum in London und Amsterdam 2014 unter allen größeren Städten Europas am höchsten war. Und dass in Dortmund der Drogenkonsum unter der Woche höher ist als am Wochenende. Pipi sei Dank. E


WIPPTAL

Betriebe im Berggebiet stärken

© SBB

Um die landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen, so die Teilnehmer der Bauernbund-Bezirksversammlung Ende Jänner in Wiesen. Ein Hauptanliegen dabei ist der ländliche Raum. „Wir brauchen Arbeitsplätze, attraktive Wohnmöglichkeiten, funktionierende Infrastrukturen, soziale Dienste und natürlich schnelle Internetverbindungen. Gerade Arbeitsplätze sind für die Nebenerwerbsbetriebe wichtig, da über die Hälfte der Bauern auf ein zusätzliches Einkommen angewiesen ist“, so Bauernbund-Direktor Siegfried Rinner. Die eigens dafür geschaffene „Plattform Land“ erarbeitet Maßnahmen zum Erhalt der Attraktivität des ländlichen Raumes. Neue Chancen für bäuerliche Betriebe bringe die „Soziale Landwirtschaft“ mit Angeboten zur Kinder- oder die Seniorenbetreuung. Aber auch der „klassische“ Nebenerwerb, wie Urlaub auf dem Bauernhof, Schankbetriebe oder Direktvermarktung, würden noch Potential bieten. Das Ressort für Landwirtschaft hat in den letzten Monaten viele der Fördermaßnahmen überarbeitet. „Die Mittel gehen noch stärker

in Richtung Berglandwirtschaft. Zudem werden die Beiträge stärker differenziert und zu denen gehen, die sie am meisten brauchen“, so Landesrat Arnold Schuler. Gestärkt werden soll auch der Bereich Forschung und Beratung. Der „Aktionsplan Berglandwirtschaft“ sieht u. a. eine engere Zusammenarbeit von Versuchszentrum Laimburg, Universität, Schulen und Beratungsring für Berglandwirtschaft BRING vor. In das ländliche Wegenetz soll mehr investiert werden. Eine einfache und praxisnahe Lösung werde es in Kürze für die Gülleausbringung in Natura-2000-Gebieten geben. Ressort und Bauernbund wollen künftig einen Schwerpunkt auf die Kommunikation mit der Gesellschaft setzen. „Wir müssen den Konsumenten die landwirtschaftliche Produktion wieder näher bringen und sie vom besonderen Wert der Leistungen der Bauern überzeugen“, so Rinner. Bezirksobmann Konrad Obexer lobte die Arbeit der Genossenschaften. „Während der Milchpreis in vielen Teilen Europas deutlich zurückgeht, bleibt er im Wipptal stabil. Das ist vor allem ein Verdienst des Milchhofes Sterzing. Ein guter Milchpreis ist die beste Förderung für die Berglandwirtschaft“, so Obexer. Erker 03 I 16

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Raiffeisen Return Die richtige Anlagestrategie finden

Individuare la corretta strategia d’investimento

„Wer Geld investiert, muss ruhig schlafen können.“

“L’investitore deve poter dormire sonni tranquilli”

Diese Aussage mag etwas verwundern, doch steckt in ihr jede Menge Anlegeerfahrung. Wer mehr riskiert, als er verkraften kann, kann bei schwachen Anlagemärkten emotional stark leiden. Daher ist es sehr wichtig, die passende Anlagestrategie zu finden, welche auf die eigenen Vorhaben und die finanziellen Ziele genau abgestimmt ist. Früher wurde oft in nur ein einziges Wertpapier investiert, heutzutage ist Geldanlegen wesentlich komplexer geworden. Erfolgreich ist, wer einen guten Mix und eine klare Strategie findet, die auch zur eigenen Risikoneigung passen.

Quest’affermazione può sorprendere, ma in realtà cela una lunga esperienza in questa materia. Infatti, chi rischia più di quanto è disposto a sopportare, nelle fasi di mercato più “negative”, può soffrire molto a livello emotivo. Per questo è essenziale individuare una strategia corretta, perfettamente tarata sui propri progetti e obiettivi finanziari. Un tempo, si tendeva spesso a investire su un solo titolo, mentre oggi la materia è più complessa e ottiene risultati soddisfacenti solo chi punta su un buon mix e su una strategia chiara, in linea con la personale propensione al rischio.

Zurzeit sehen wir ein ständiges Auf und Ab an den Börsen. Dies bietet Chancen, beinhaltet aber auch Risiken. Daher empfiehlt es sich, das Vermögen auf verschiedene Anlageklassen aufzuteilen, d.h. diversifiziert anzulegen. Mischfonds aus Anleihen, Aktien, Rohstoffen und Immobilien bieten dazu gute Möglichkeiten. Oft bieten Mischfonds zusätzlich eine flexible Verwaltung. Je nach Marktentwicklung wird das investierte Vermögen aktiv zwischen einzelnen Finanzinstrumenten verschoben. Ein Beispiel: Entwickelt sich der Markt günstig für Aktien, wird der Fondsmanager den Anteil der aktionären Anlageformen im Investmentfonds erhöhen. Seit der letzten Finanzkrise haben einige Fondsgesellschaften spezielle Fonds aufgelegt, die breit diversifiziert und aktiv verwaltet werden sowie zusätzlich noch Verlustgrenzen berücksichtigen. Das heißt, das Vermögen der Sparer wächst, wenn sich die Börsen positiv entwickeln, bewegen sie sich hingegen nach unten, werden die Verluste begrenzt. „Das erste Instrument, um in einer Veranlagung Risiko zu begrenzen, ist die Streuung des investierten Kapitals auf unterschiedliche Anlageformen. Beim Raiffeisen Return handelt es sich um einen Dachfonds, der diese Vermögensaufteilung sehr professionell umsetzt.“ Das Ziel dieser Fonds ist die dauerhafte Erhaltung des investierten Vermögens und die Erzielung kontinuierlicher Wertzuwächse. Für weitere Informationen dazu stehen Ihnen die Berater in Ihrer Raiffeisenkasse zur Verfügung.

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In questo periodo assistiamo a un andamento altalenante delle Borse, una situazione che offre ottime opportunità ma cela anche delle insidie. Per questo, è consigliabile diversificare il proprio patrimonio, investendolo cioè in classi di attività differenti. Un’ottima possibilità in tal senso è offerta dai fondi misti, che investono in obbligazioni, azioni, materie prime e immobili. Spesso i fondi misti offrono anche una gestione flessibile che, a seconda degli sviluppi del mercato, consente di spostare attivamente il patrimonio investito tra i diversi strumenti: se, ad esempio, il mercato azionario sta attraversando una fase particolarmente favorevole, il gestore può incrementare questa componente. A partire dall’ultima crisi finanziaria, alcune società di gestione hanno collocato dei fondi speciali, amministrati attivamente e all’insegna di un’ampia diversificazione, protetti inoltre da particolari limitazioni delle perdite. Ciò significa che il patrimonio del risparmiatore cresce quando si registra un andamento positivo delle Borse mentre, in caso contrario, le perdite vengono limitate. “Il primo strumento per ridurre il rischio di un investimento è la diversificazione del capitale tra diverse attività. Raiffeisen Return è un fondo di fondi, che attua proprio questa differenziazione del patrimonio con modalità altamente professionali”. Obiettivo di questi fondi è la protezione del capitale nel tempo e il conseguimento di una crescita costante del suo valore. Per ulteriori informazioni, è possibile rivolgersi ai consulenti della Cassa Raiffeisen.


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STERZING WIRTSCHAFT

„Wir möchten uns im Ausland etablieren“ Interview: Susanne Strickner Seit Jahren befindet sich der Milchhof Sterzing auf Erfolgskurs. Pro Tag werden bis zu 150.000 Liter frische Milch aus dem südlichen und nördlichen Wipptal, aus dem Stubaital und dem Ahrntal angeliefert und veredelt. 1,5 Millionen Becher Joghurt verlassen pro Tag die Produktion. 145 Mitarbeiter halten die Genossenschaft unter der Führung von Günther Seidner am Laufen. Der Erker hat den Milchhof-Direktor zum Gespräch eingeladen. Erker: Herr Seidner, wie ist das vergangene Jahr gelaufen? Günther Seidner: 2015 war ein gutes Jahr. Wir haben den Umsatz erneut steigern können und mit unserem neuen Glasjoghurt ist es uns gelungen, vor allem den Bio-Markt gut auszubauen. Kürzlich waren wir auf der weltweit größten Fachmesse für Bio-Lebensmittel „BioFach“ in Nürnberg mit einem eigenen Stand vertreten und haben gesehen, dass der Bio-Markt nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa sehr stark wächst. Mit der neuen Glaslinie sind wir in einer Marktnische, in der wir schon tätig waren, stark gewachsen. Es gibt in Deutschland zwar ein paar Produkte im Glas, aber vor allem größere Einheiten im Gegensatz zu unserem 150-g-Glas. Wir haben viele Jahre überlegt, ob wir die Investition in die neue Abfüllanlage machen sollen oder nicht, aber heute sind wir froh, dass wir uns dafür entschieden haben. Gerade sind wir dabei, die Bilanz für 2015 zu machen, und wissen noch nicht genau, wie der Milchpreis ausfällt. Wir sind aber guter Dinge. Macht sich im Milchhof auch das gute Wetter des vergangenen Sommers bemerkbar?

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Milchhof-Direktor Günther Seidner: „Mit unserem neuen Glasjoghurt ist es uns gelungen, vor allem den Bio-Markt gut auszubauen.“

Vom guten Wetter im letzten Sommer spürt man vor allem, dass die Milchqualität gut ist und dass die Mengen größer werden. Wenn ein gutes Grundfutter vorhanden ist, steigt auch die Milchmenge. Dieses Phänomen lässt sich aber europaweit beobachten. Unter den 30 umsatzstärksten Genossenschaften Südtirols liegt der Milchhof Sterzing auf dem beachtlichen 6. Rang. Wie lautet Ihr Erfolgsrezept? Der Milchhof Sterzing gehört zu den ersten Betrieben Italiens, die in den 70er Jahren mit der Produktion von Joghurt begonnen haben. Seit jeher setzen wir dabei auf die Qualität des Rohstoffes und auch die Produktionsweise wurde stets beibehalten. Mittlerweile ist die Produktion zwar nicht mehr handwerklich, sondern maschinell, aber das Verfahren ist immer noch das gleiche geblieben. Wir bauen sehr viel auf Kontinuität im Betrieb und auch auf dem Markt durch sehr viele langjährige Mitarbeiter. So ist unser Verkaufsdirektor schon 72 Jahre alt und immer noch im

Einsatz. Eine weitere Erfolgszutat ist, dass viele Genossenschaftsmitglieder selbst im Betrieb mitarbeiten. Diese Mitglieder wissen: Wenn sie im Betrieb gut arbeiten, geht es ihnen daheim am Hof milchmäßig auch gut. Ich bin davon überzeugt, dass wir viele kleine Sachen gut machen − vielleicht sogar besser als manche andere Genossenschaft. Wie kann die gute Milchqualität als wesentliches Erfolgskriterium langfristig gesichert werden? Die Qualität ist die Grundlage für den Auszahlungspreis, den unsere Mitglieder erhalten. Es gibt einen Durchschnittswert an Fett, Eiweiß, Keimen und Zellen. Der Lieferant, der den Durchschnittswert erreicht, bekommt den Durchschnittspreis ausbezahlt. Diejenigen, die mit der Milchqualität wesentlich über dem Durchschnitt liegen, erhalten einen höheren Auszahlungspreis. Das macht am Ende des Jahres viel Geld aus und gilt als wichtiger Anreiz. Jedes Jahr werden die Mitglieder mit der besten Milchqualität bei der Vollversammlung prämiert.

Die Mitglieder in der „Superklasse“ erhalten eine Plakette, die am Stalleingang angebracht wird und aufzeigt, dass das ganze Jahr über eine Top-Milch-Qualität geliefert wird. In den letzten Jahren hat unser Milchhof auch mehrmals den Landesbesten gestellt. Heuer kommt der Zweitbeste aus dem Wipptal und viele weitere Betriebe liegen südtirolweit wieder an der Spitze. Wir kommunizieren unseren Mitgliedern, dass wir nur dann ein gutes Produkt produzieren und am Markt erfolgreich sein können, wenn wir eine gute Milchqualität haben. Die Qualität der Milch ist die Ausgangsbasis für gutes Joghurt und gute Frischmilch. Hat der Preisdruck nach dem Ende der EU-Milchquote im vergangenen Frühjahr zugenommen? Gegen Ende des Jahres und auch jetzt im Jänner haben wir gespürt, dass wesentlich mehr Milch auf den Markt kommt. Auch unsere Mitglieder haben geringfügig mehr Milch geliefert. Wir haben aber als einziger Milchhof Südtirols bei der letzten Vollver-


WIRTSCHAFT

sammlung in unserer Geschäftsordnung eine eigene Regelung eingeführt, um unseren Mitgliedern ein bestimmtes Mengenwachstum vorzugeben und nicht mit Milch überschwemmt zu werden. Denn wir können nicht unbegrenzte Milchmengen veredeln und müssen eventuelle Überschüsse als Tankmilch verkaufen. Da auf dem Markt zurzeit so viel Milch vorhanden ist, hat die Milch im Tank keinen Wert, da liegen wir unter 30 Cent pro Kilogramm Milch. Mit 30 Cent kann bei uns kein Landwirt leben. Die Produktpreise im Ausland sind im letzten Jahr ziemlich gefallen, was natürlich Druck auf uns ausübt, aber wir werden weiterhin versuchen, im Sinne unserer Mitglieder gut zu wirtschaften. Welche Strategie wird verfolgt, den Milchpreis im Vergleich zu anderen Genossenschaften trotzdem hoch bzw. stabil zu halten?

Das ist eine gute Frage. Dadurch, dass wir spezialisiert sind und einen hohen Stand der Technik und Automatisierung haben, arbeiten wir mit relativ guten und günstigen Produktionskosten. Wir produzieren in großen Losen und auf drei Schichten – also rund um die Uhr. Die Maschinen sind gut ausgelastet, müssen aber auch dementsprechend gewartet werden. Wichtig ist, dass wir dem Handel weiterhin eine angemesse Marge garantieren können. Wenn sich aber das Produkt nicht mehr verkaufen lassen sollte, weil es zu teuer ist, dann wird es ausgelistet und gegen ein anderes ersetzt. Bis dato war das noch nie der Fall, aber der Preisdruck nimmt zu. Wie ist Ihre Prognose für das laufende Jahr? Der Jänner ist nicht schlecht verlaufen, aber man hat gespürt, dass in diesem Jahr große Herausforderungen auf uns zukommen werden. Wir haben eine super

Verkaufsmannschaft in ganz Italien und treffen uns mit den Hauptvertretern fast vierzehntägig, um die Entwicklungen zu besprechen. Wir beobachten täglich die Absatzzahlen und erhalten Feedback vom Markt, was die Konkurrenten tun, welche Produkte sie zu welchen Preisen anbieten, was der Handel sagt – und dann muss man einfach schnell reagieren. Wir sind eine kleine Struktur und haben keine langen Wege. Wenn etwas zu entscheiden ist, dann machen wir das sofort und verlieren keine Zeit. Das ist auch eine unserer Stärken: Wenn es Probleme gibt, sind wir entscheidungsschnell und entscheidungsfreudig. Früher hat es geheißen, der Große schluckt den Kleinen, heute ist es so, dass der Schnelle den Langsamen schluckt. Sind größere Investitionen geplant? Wir investieren jedes Jahr zwischen drei und vier Millionen

Euro, um den Anschluss nicht zu verlieren. Das Schlimmste ist, wenn ein Betrieb jahrelang nichts investiert, weil dann zu viel auf einmal zusammenkommt. Wir schauen immer, was anfällt und was wir uns leisten können, und haben ein Investitionsprogramm für die nächsten zehn Jahre im Kopf, wobei jedes Jahr die wichtigsten Schritte umgesetzt werden. „DIE PRODUKTPREISE IM AUSLAND SIND IM LETZTEN JAHR ZIEMLICH GEFALLEN, WAS NATÜRLICH DRUCK AUF UNS AUSÜBT.“ Gibt es Neuigkeiten zum E-Werk-Projekt, das der Milchhof am Mareiter Bach verfolgt? Das Projekt E-Werk ist zurzeit auf Eis gelegt. Wir haben energiemäßig mehrere Ideen und Projekte, wobei wir künftig noch mehr auf erneuerbare Energie setzen


WIRTSCHAFT

möchten, in welcher Form auch immer. Das E-Werk ist zurzeit u. a. aufgrund von Landesgesetzen zur Unterschutzstellung von Gewässern nicht umsetzbar. Es ist nicht vergessen, aber vorerst aufgeschoben. Vor kurzem hat der Milchhof mit der so genannten „Heu-Milch“ ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Wie kommt die neue Milch an? Wir haben von den Konsumenten ein durchwegs positives Echo erhalten. Bio-Produkte produzieren wir schon seit dem Jahr 2001 und mit der Heu-Milch haben wir ein zusätzliches Angebot für den Bio-Konsumenten. Zurzeit haben wir nur die Sterzinger BioMilch umgestellt, mit Jänner 2017 möchten wir die gesamte Bio-Linie auf Heu-Milch umstellen, also auch die Nordtiroler und Ahrntaler Bio-Milch. Bei der konventionellen Milch haben wir bereits Anfragen, die Umstellung auf Heu-Milch vorzunehmen, dafür benötigen wir aber noch etwas Zeit. Sind demnächst weitere neue Produktlinien geplant? Produktinnovation ist immer gefragt und immer wichtig. Man muss im Blick behalten, wo die Konsumentenwünsche hingehen. Was möchten die Leute haben? Welche Sorten werden in welchen Gebinden angeboten? Was

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macht die Konkurrenz? Wie entwickelt sich der Markt? Im vergangenen Jahr hatten wir beispielsweise mit dem Magerjoghurt einen guten Erfolg. Die Magerprodukte sind stärker gewachsen als das Vollmilchjoghurt. Immer mehr werden auch laktosefreie oder glutenfreie Produkte nachgefragt. Natürlich kann man nicht alles machen, aber man darf nicht stehenbleiben. Gegen Ende des Jahres wird es wahrscheinlich wieder ein neues Produkt aus dem Milchhof Sterzing geben. Auf welchen Absatzmärkten hat der Milchhof in den vergangenen Jahren am stärksten zugelegt? In Italien gehören wir zu den Marktführern, sowohl beim Vollmilch- als auch beim Magerjoghurt. Da sind wir ganz vorne mit dabei. Stark gewachsen sind wir in den letzten Jahren besonders in Süditalien von Rom abwärts sowie auf Sizilien und Sardinien. Für die Zukunft haben wir den Fokus auf das Ausland gelegt. Wir sind seit sechs Jahren in Österreich und Deutschland tätig. Dort ist es nicht einfach, aber wir haben eine gute Qualität, andere Verpackungen und Sorten als wichtige Voraussetzungen, um einen Markt aufbauen zu können. Es geht natürlich langsam, aber es wird sich sicherlich rentieren.

„MIT JÄNNER 2017 MÖCHTEN WIR DIE GESAMTE BIO-LINIE AUF HEU-MILCH UMSTELLEN.“ Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai scheint gut zu funktionieren. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Wir haben in den Jahren 2012/13 zu wenig Rohstoff gehabt. Nun kriegen wir durch die Kooperation den Rohstoff in der Qualität, die wir brauchen. Besonders wichtig ist, dass wir von Nordtirol ziemlich einiges an Bio-Milch erhalten, was in Südtirol Mangelware ist. Somit müssen wir weniger zukaufen. Wieso wird in Südtirol weniger Bio-Milch produziert? Bio-Milch ist für den Landwirt ein Mehraufwand an Arbeit und kostenintensiver in der Produktion. Dafür ist natürlich auch das Milchgeld entsprechend höher. Aber Bio-Produktion ist eine eigene Philosophie und muss vom Landwirt selbst ausgehen. Durch die Bio-Heu-Milch haben wir auch Anfragen von größeren Mitgliedern erhalten, die interessiert sind, auf Bio-Heu-Milch umzustellen. Ich bin überzeugt, dass wir in den nächsten Jahren so viel Bio-Milch von unseren eigenen Mitgliedern bekommen, um unseren Bedarf decken zu können.

Muss noch viel Milch zugekauft werden? Nein. Wir haben vergangenes Jahr noch einiges an Bio-Milch zukaufen müssen, aber wir kriegen heuer schon mehr Bio-Milch von unseren Mitgliedern. Das bisschen konventionelle Milch, das wir brauchen, kaufen wir von unseren Kollegen der „Bergmilch Südtirol“ in Bozen zu. Ansonsten haben wir mittlerweile aus eigenen Reihen genug Milch. Von einigen wurde der Zusammenschluss mit den Nordtiroler Nachbarn kritisch beäugt – u. a. wegen Einhaltung der Qualitätskriterien der „Südtirol“-Marke. Konnten inzwischen alle Bedenken beseitigt werden? Ich glaube schon. Wir haben gewusst, was für uns gut ist und was wir brauchen. Eine strikte Trennung in der Produktion garantiert die Einhaltung der Kriterien des „Südtirol“-Qualitätszeichens. Wir haben bestimmte Produkte, die mit dem Qualitätszeichen versehen sind und Südtiroler Milch enthalten, und andere Produkte ohne Qualitätszeichen mit Nordtiroler Milch. Generell wird unser Produkt gekauft, weil es ein Sterzinger Produkt ist, nicht wegen dem Qualitätslogo, das noch eine zusätzliche Garantie der Herkunft dazugibt. Auch


WIRTSCHAFT

Tirol-Problem lösen zu können. Wir decken mittlerweile das ganze Gebiet bis zu den Toren Innsbrucks ab, mit Mutters, Natters, Patsch, Ellbögen, dem Wipptal und dem Stubaital. „WIR SIND NICHT GROSS GENUG, UM DAS GESAMTE TIROL-PROBLEM LÖSEN ZU KÖNNEN.“ Immer häufiger hört man von Landwirten, die von der traditionellen Milch- und Viehwirtschaft ablassen und sich alternativen landwirtschaftlichen Nischenmärkten widmen. Ist im Wipptal ein Trend in diese Richtung spürbar? Ja, es gibt besonders kleinere Betriebe, die zu wenig Milch haben oder mit der Milchwirtschaft nicht mehr zufrieden sind und nach Alternativen oder einem zweiten Standbein suchen. Im Wipptal setzen wir schon seit 1884 auf den Rohstoff Milch und haben stets einen guten Auszahlungspreis erwirtschaftet. Kleinbauern können aber oft nicht allein von der Milchwirtschaft leben und müssen zusätzlich einer zweiten Arbeit nachgehen. 365 Tage im Jahr im Stall und zusätzlich noch einen zweiten Job – dafür werden sich künftig immer weniger junge Leute entscheiden, das ist sicher. Junge Bauern wenden sich vermehrt alternativen landwirtschaftlichen Tätigkeiten zu, bei denen man nicht so gebunden ist, wie Kräuter- und Gemüseanbau oder Urlaub auf dem Bauernhof. Dafür muss man Verständnis haben. Es entstehen aber auch neue Formen der betrieblichen Zusammenarbeit, bei denen sich junge Landwirte zusammentun, den Betrieb modernisieren und automatisieren und sich die Arbeit aufteilen, etwa dass eine Woche der eine die Stallarbeiten macht, die Woche darauf der andere. So hat man mehr Freizeit und vielleicht auch die Möglichkeit, günstiger zu produzieren und ein bisschen mehr zu liefern. Dass dieses Modell gut funktionieren kann, beweisen einige unserer Mitglieder.

Italiens erste 8er-Sesselbahn entsteht in Ratschings In Ratschings wird die erste 8er-Sesselbahn Italiens realisiert. Die Anlage von Leitner ropeways wird zudem als erste Bahn Italiens mit dem hochmodernen Leitner Premium Chair ausgestattet sein. Die neue Anlage ersetzt eine automatisch kuppelbare 4er-Sesselbahn. Zusätzliche Plätze bedeuten für die Passagiere einen Zugewinn an Sicherheit: Die Sessel fahren langsamer ein, wodurch die Gäste mehr Zeit für den Einstieg haben. Gleichzeitig wird die Beförderungskapazität erhöht. Dank eines automatischen Hubtisches wird die Fahrt auch für die kleinen Gäste besonders sicher: Dieser erkennt, wenn Kinder zusteigen, und passt die Höhe entsprechend an. Darüber hinaus sorgen verriegelbare Sicherheitsbügel und Einzelfußraster für maximale Sicherheit. Bei der Entwicklung des Premium

Chair flossen Gestaltungselemente sowie Know-how aus der Automo-

© LEITNER ropeways

mit unseren Nordtiroler Bauern sind wir in der Lage, dieselbe Milchqualität zu garantieren. Steht die Zusammenarbeit nun auf dem Spiel, nachdem Österreich die Einführung von Grenzkontrollen am Brenner plant? Wir hoffen, dass die Grenzschließung nicht kommt. Das wäre ein Rückschritt und für unsere Kooperation natürlich nicht förderlich, da der Tankwagen jeden Tag sicher unnötig am Brenner stehen müsste. Ich glaube persönlich auch nicht, dass man dadurch die Flüchtlingsbewegungen steuern kann, und hoffe auf eine andere Lösung, die mit zusätzlichen Grenzkontrollen am Brenner sicher nicht gegeben ist. Die Bauern aus Nauders am Reschenpass möchten ebenfalls ihre Bio-Milch nach Südtirol liefern, doch eine Zusammenarbeit mit Mila bzw. „Bergmilch Südtirol“ kam bisher nicht zustande. Hat der Milchhof Sterzing Bestrebungen, sein Einzugsgebiet auf weitere Nordtiroler Gemeinden auszuweiten? Wöchentlich bekommen wir Anfragen aus dem Zillertal, aus Kufstein, Kitzbühel – aus ganz Nordtirol. Mitglied bei uns ist aber eine Nordtiroler Liefergenossenschaft von 190 Bauern, nicht jeder einzelne Bauer aus dem nördlichen Wipptal und Stubai, das wäre viel zu kompliziert. Jetzt liegt es in der Hand der Liefergenossenschaft, ob sie die vereinbarte Milchmenge aus den eigenen Reihen liefert oder ob sie noch weitere Bauern aufnimmt. Deshalb treten wir als Milchhof Sterzing nicht in Kontakt mit weiteren Bauern oder Genossenschaften. Wenn, dann müssen sich die Interessenten der Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai anschließen. Solange aber die 190 Mitglieder den Milchbedarf aus eigenen Reihen abdecken können, werden sie sicher keine neuen Mitglieder aufnehmen. Wir als Milchhof brauchen eine bestimmte Menge zu einer bestimmten Qualität und sind nicht groß genug, um das gesamte

bilindustrie ein. Die Sitze sind ergonomisch geformt und mit rutschsicherem Echtleder überzogen. Dank Wetterschutzhauben können die Wintersportler in Ratschings die Fahrt auch bei weniger schönem Wetter genießen. Die Farben sind individuell auf jene des Skigebietes abgestimmt. Im Frühsommer wird mit dem Bau der neuen Anlage begonnen, damit der Betrieb mit der kommenden Wintersaison starten kann.

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WIRTSCHAFT I ERFOLGREICHE WIPPTALER UNTERNEHMERINNEN FISKUS

Anni Graus:

„Gute Mitarbeiter sind das Wichtigste“ Als Kind wollte sie eigentlich immer in die Modebranche einsteigen. Wie so oft im Leben kam aber alles anders. Nun leitet sie seit über 20 Jahren ein renommiertes Wipptaler Bauunternehmen. Anni Graus ist gerne Chefin – und weiß genau, was sie will. „Ich habe die Handelsschule in Sterzing besucht und im Sommer in der Gastronomie gejobbt. Dann war ich eine Zeit lang bei einer Spedition in der Sadobre tätig“, erzählt Anni Graus. In das Bauunternehmen ihres Vaters Leopold Graus stieg sie zufällig ein. „Eine Mitarbeiterin ist ausgefallen und mein Vater hat mich gebeten, einzuspringen. Ja, und nun sitze ich hier“, lacht sie. Anfangs habe ihr die Tätigkeit gar nicht gefallen, „aber mit der Zeit bin ich hineingewachsen“. Nachdem ihr Bruder Thomas tödlich verunglückt war, war es fast schon vorprogrammiert, dass Anni das Familienunternehmen übernehmen sollte. Mein Vater hätte mich aber nie dazu gezwungen. Ihm war es wichtig, dass mir meine Arbeit auch Freude bereitet“, so Anni Graus. „Als er dann plötzlich verstarb, haben mir viele nicht zugetraut, dass ich es schaffe. Aber ich wusste, dass meine Familie immer an mich geglaubt hat, und habe nicht aufgegeben“, erzählt sie. Unterstützung erhielt sie damals vor allem von den erfahrenen Mitarbeitern, von denen mittlerweile schon viele in Pension gegangen sind. „Gute Mitarbeiter sind das Wichtigste, um als Unternehmen erfolgreich zu sein“, ist

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Als Frau hat sie in der Wirtschaft nur am Anfang ihrer Cheftätigkeit Gegenwind gespürt. „Man muss sich behaupten, aus Niederlagen lernen und sich Respekt verschaffen. Klar werden einem manchmal Prügel in den Weg gelegt, aber mit Geduld und Verhandlungsgeschick kann man Vieles zum Guten wenden“, so Graus. Als Firmenchefin muss man immer da sein und darf den Überblick nicht verlieren. Urlaubsreisen über eine oder gar zwei Wochen sind seit vielen Jahren kein Thema. Dafür hat sich Anni Graus entschieden, immer mal wieder Kurztrips und verlängerte Wochenenden einzulegen. Ansonsten genießt sie die freien Wochenenden daheim, schläft lange aus und lädt Freunde zum Essen ein. „Denn beim Kochen und gemütlichen Feiern lade ich meine Batterien wieder auf, damit die Woche am Montag wieder gut beginnt und im Büro und auf der Baustelle alles passt.“ sst

Graus überzeugt. Derzeit beschäftigt ihre Firma 40 Mitarbeiter und realisiert – neben dem Verkauf von Baumaterialien und Immobilien sowie Eisenverarbeitung – Bauten, Renovierungen und Restaurierungen im Wipptal, im Eisacktal und in Nordtirol. „Die Baubranche hatte es in den letzten Jahren nicht leicht, aber wir haben die schwierige Zeit gut gemeistert“, so Graus. Was ihr in ihrem Job am meisten Spaß macht? „Verkaufen und verhandeln“, sagt Graus und betont dabei die Wichtigkeit, auf den Kunden einzugehen und seine Wünsche zu respektieren. „Natürlich ist der Preis in unserer Branche

maßgeblich, aber auch Menschlichkeit macht viel aus.“ Worüber sie sich aber manchmal ärgert, ist die Bürokratie, die immer größere Ausmaße annehme. Zu ihren Mitarbeitern hat Graus ein gutes Verhältnis, „obwohl ich manchmal sicher zu viel stresse und auf Pünktlichkeit, Genauigkeit und schnelle Umsetzung dränge. Andererseits verwöhne ich meine Mitarbeiter aber auch. So gibt es bei Urlaubsanfragen oder anderen Anliegen selten ein Nein.“ Die Zusammenarbeit mit Männern zieht sie jener mit Frauen vor. „Ich bin in einer Männerdomäne aufgewachsen und denke sogar oft wie ein Mann“, gibt Graus zu.

STECKBRIEF Alter: undefinierbar Wohnort: Wiesen Beruf: Unternehmerin Unternehmen: Graus GmbH Familienstand: glücklich geschieden


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GESELLSCHAFT

AVS RATSCHINGS

KINDER- UND JUGENDTÄTIGKEIT IM FOKUS

Bei der Jahresversammlung der AVS Sektion Ratschings Ende Jänner im Hotel „Sonklarhof“ in Ridnaun blickten zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste auf das erste Tätigkeitsjahr als eigenständige Sektion zurück. Bei einer Fotoschau rief man u. a. eine Skitour in Langtaufers und in den Tuxer Alpen, die Frühlingswanderung zum Lago Santo, eine Gletschertour auf die Weißseespitze und die Herbstwanderung in Tiers in Erinnerung. Trotz der schlechten Witterung konnte im Juni am Hohen Nock das Herz-Jesu-Feuer entzündet werden. Insgesamt wurden 25 Veranstaltungen organisiert – davon zahlreiche Senioren- und Jugendaktivitäten – und viele ehrenamtliche Stunden zur Weginstandhaltung geleistet. Nach der Neuverteilung der sich in Landesbesitz befindlichen Schutzhütten stellt die Sektion Ratschings nun die Hüttenwarte für die Grohmannhütte und das Becherhaus. „Durch einen beträchtlichen Zuwachs im vergangenen Jahr verzeichnen wir nun genau 400 Mitglieder“, so Sektionsleiter Paul Strickner, der an Bürgermeister Sebastian Helfer und Referent Matthias Braunhofer appellierte, die Realisierung der Bezirkskletterhalle in Stange voranzutreiben. Laut Bürgermeister Helfer werde das Projekt Kletterhalle überarbeitet, um Kosten einzusparen und die Finanzierung zu sichern. Anstatt der ursprünglich veranschlagten 2,5 Millionen Euro wolle man den Bau der Bezirksinfrastruktur mit maximal 1,5 Millionen Euro umsetzen. Für ihre 45-jährige AVS-Mitgliedschaft wurden Bürgermeister Helfer, Helmuth Leider und Josef Brunner geehrt, Raimund Fassnauer und Martin Parigger für 35 Jahre, Hermann Wild für 25 Jahre (im Bild). Für 2016 wurde wieder ein abwechslungsreiches Tourenprogramm erstellt. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf die Kinder- und Jugendarbeit gelegt werden, so werden im Sommer u. a. ein Familienzeltlager sowie ein Erlebnis- und Spieletag organisiert.

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Rückblick auf ein bewegtes Jahr Heinrich Schölzhorn Ehrenmitglied des BRD Ridnaun-Ratschings

Im vergangenen Jahr musste der Bergrettungsdienst Ridnaun-Ratschings um Rettungsstellenleiter Philipp Braunhofer zu 45 Einsätzen ausrücken. Der Gruppe gehören derzeit 36 Bergretter an, drei davon sind Anwärter. Von diesen wurden 1.222 Einsatzstunden und 3.017 Stunden bei Übungen, Bereitschaftsund anderen Diensten geleistet. Einsatzorte waren das Ridnauntal (23 Einsätze), Ratschings (8), Jaufental (2), Telfes und Mareit (jeweils 1) sowie weitere acht im Bezirk Brixen. 15 Mal wurden die Einsätze vom Rettungshubschrauber unterstützt. Das Jahr begann gleich mit einer großen Her-

ausforderung, als am 18. Jänner unterhalb der Klammalm im hintersten Ratschingstal eine 600 Meter breite und gut einen Kilometer lange Lawine zwei Skitourengeher mitriss und unter sich begrub. Die Verschütteten hatten Glück und überlebten den Abgang mit kleineren Verletzungen. Den Winter über versah der Bergrettungsdienst neben dem wöchentlichen Bereitschaftsdienst auch einen Rettungsdienst bei den zahlreichen wintersportlichen Rennveranstaltungen. Liftpersonal, Skilehrer und der Pistendienst im Skigebiet Ratschings wurden mit dem Recco-Gerät eingeschult. Beteiligt war der BRD auch bei Filmaufnahmen am Jaufenpass und beim Projekt „Ich habe Spaß ganz sicher“. Die meisten Einsätze entfielen einmal mehr auf das Sommerhalbjahr. Zu einem der anspruchsvollsten Einsätze mussten die Bergretter am 24. August ausrücken, als eine deutsche Urlauberin am Signalkopf in den Stubaier Alpen stürzte und sich einen Unterschenkelbruch zuzog.

„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir nach Einsätzen und Übungen immer heil nach Hause kommen. Dies zeigen uns zwei Unfälle von BRD-Männern, bei denen unsere Vereinskameraden zum Glück nur leichte Verletzungen davon getragen haben“, so der BRD. Lawinen-, Fels- und Eisübungen dienten der Auffrischung und Schulung der Bergretter. Beteiligt hat sich der BRD auch am Projekt „Sommer unter Freunden“. Im Ridnauntal wurden Wegmarkierungen vorgenommen; den Firmlingen stellte man den Rettungsdienst vor. Die beiden Hunde-Führerinnen Simone Girtler und Sandra Hilber hielten 14 Übungen im Bezirk ab und nahmen an zwölf Landeskursen teil. Nicht zu kurz kam im vergangenen Jahr auch das gesellige Leben im Verein: Der Kletterausflug führte die BRD-Truppe in die Calanques bei Marseille. Beim traditionellen Handmähen bewiesen die Alten einmal mehr ihre Stärke und ließen die Jungen alt aussehen. Gut besucht war der Bergrettungsball im Oktober. Heinrich Schölzhorn wurde bei der BRD-Jahresversammlung nach 41-jähriger Tätigkeit als Ehrenmitglied des Rettungsvereins ausgezeichnet. Geehrt wurden auch Christian Gschnitzer für seine 30-jährige Zugehörigkeit, Sandro Federici für 25 Jahre, Werner Recla für 20 Jahre sowie Kurt Rainer und Josef Vantsch für 15 Jahre Zugehörigkeit.

DAS EINSATZJAHR IN ZAHLEN 21 Wanderunfälle 7 Suchaktionen 2 Lawineneinsätze 3 Gletscherunfälle 2 Tierbergungen 1 Einsatz auf der Rodelbahn 1 Einsatz auf der Skipiste 1 verunglückter Schneeschuhwanderer 1 Verkehrsunfall 6 sonstige Ausrückungen


Foto: Oswald Trenkwalder

GESELLSCHAFT

BRD Sterzing zu 30 Einsätzen gerufen Auf ihrer 69. Jahresversammlung im Gasthof „Mondschein“ in Sterzing blickte die Bergrettung Sterzing im Februar – sie zählt derzeit 30 Mitglieder – im Beisein mehrerer Behördenvertreter auf das vergangene Jahr zurück. Die Bergretter wurden im Jahr 2015 zu 30 Einsätzen gerufen, bei denen sie 587 Stunden geleistet haben. Bei acht davon waren die Feuerwehren beteiligt, bei drei Einsätzen auch das Weiße Kreuz, Notarzt und Notfallseelsorge. „Bei einem Rettungseinsatz im Herbst wurde wieder einmal besonders deutlich, dass Zusammenarbeit und das gemeinsame Üben der verschiedenen Rettungsorganisationen von enormer Wichtigkeit sind“, so Rettungsstellenleiter Peter Payrer. Seit Jahren schon arbeitet die Rettungsstelle in Sterzing eng mit den Bergrettungsdiensten von CNSAS und der Fi-

nanzwache zusammen. Sonn- und feiertags wird ein ganztägiger Bereitschaftsdienst versehen. Zwölf Einsätze entfielen auf das Gemeindegebiet von Pfitsch, ebenso viele auf jenes von Sterzing; drei Einsätze gab es in der Gemeinde Freienfeld, zwei in Ratschings und einen in Vintl. Die Hälfte aller Einsätze wurde mithilfe des Hubschraubers durchgeführt. Dabei konnte zahlreichen Personen effiziente Hilfe geleistet werden. Für drei der 33 verunglückten Personen kam jede Hilfe zu spät; sie konnten nur noch tot geborgen werden. Im vergangenen Jahr gab es im November und Dezember ungewöhnlich viele Einsätze. Ein besonders Aufsehen erregender Fall ereignete sich Anfang August am Pfunderer Joch, als ein 16-jähriges Mädchen abgängig war, das nur noch tot geborgen werden konnte. An der

großangelegten Suchaktion waren mehrere Tage lang bis zu 150 Mann der Freiwilligen Feuerwehr von Pfunders und Pfitsch, der Bergrettung Vintl, Bruneck und Sterzing, der Carabinieri und der Finanzwache mit Hunden beteiligt. Unzählige Stunden wendeten die Bergretter wieder für die Aus- und Weiterbildung auf, der hoher Stellenwert eingeräumt wird. Jedes BRD-Mitglied leistete dafür 78 Stunden. Insgesamt waren es samt anderen Tätigkeiten 2.114 Stunden, zu denen u. a. das Lawinenseminar am Jaufen, Info-Tage mit Schulklassen, die Mitwirkung beim Eisacktaler Radtag oder Bereitschaftsdienste bei Sportveranstaltungen zählten. Im August wurde ein neues Einsatzfahrzeug seiner Bestimmung übergeben. Gesellige Veranstaltungen förderten den Kameradschaftsgeist, so auch Berg- und Skitouren sowie die

Teilnahme an der 65-Jahr-Feier der Rettungsstelle St. Jodok, mit der man grenzüberschreitend immer wieder gut zusammenarbeitet. Bergretter Wilfried Eisendle wurde bei der Jahresversammlung für seine 50-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, Friedrich Schaiter für seine 40-jährige Zugehörigkeit zum Verein. Geehrt wurden auch Andreas Siller und Georg Keim – beide sind nun aus dem aktiven Dienst ausgeschieden – für ihre 33- bzw. 24-jährige Tätigkeit. Neue Anwärter sind Veit Bertagnolli, Josef Hochrainer und Matthias Kofler.

EINSATZSTATISTIK 13 Unfälle beim Wandern 5 Suchaktionen 3 Verkehrsunfälle 3 Arbeitsunfälle 2 Lawinenunfälle 1 Unfall auf Gletschertour 3 sonstige Einsätze

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GESELLSCHAFT

20 Jahre Bauernbund-Senioren

Anfang Februar hielt der Bezirk Eisacktal/ Wipptal der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern seine Jahresversammlung ab. Bezirkspräsident Josef Weissteiner begrüßte rund 75 Funktionäre der 14 Ortsgruppen des Bezirks und zahlreiche Ehrengäste. Die Senioren blickten auf ein sehr abwechslungsreiches Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen wie das „Bezirksfestl“ in Villanders, den Ausflug in den Vinschgau oder das Preiswatten in Freienfeld zurück. Höhepunkt im vergangenen Jahr war ein Ausflug zum Speikboden, an dem 250 Personen teilgenommen haben. Daneben wurden im Bezirk das Landes-Gaudi-Handmähen und der Rhetorikkurs „Mein sicherer Auftritt“ ausgetragen. 2016 steht ganz im Zeichen eines runden Geburtstags: Der Bezirk

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Eisacktal/ Wipptal begeht heuer nämlich sein 20-jähriges Bestehen. Den Höhepunkt bildet die Jubiläumsfeier im Juni in Vahrn. Dem Bezirksausschuss ist es ein besonderes Anliegen, neue Ortsgruppen zu gründen und neue Mitglieder zu gewinnen. Da die Bezirksversammlung in die Faschingszeit fiel, durfte natürlich auch eine Portion Humor nicht fehlen: Als Vorgeschmack auf die Jubiläumsfeier blickten „Die zwei Mädchen aus Ridnaun“ in einem unterhaltsamen Sketch auf die wichtigsten Personen und Veranstaltungen des Bezirks der letzten zwei Jahrzehnte zurück. Meisterhaft weckten Sofia und Karin Wurzer zahlreiche Erinnerungen und sorgten für viele Lacher (im Bild). Die Ehrengäste lobten die Senioren für ihre zahlreichen Tätigkeiten und gratulierten zum 20-jährigen Bestehen.

RATSCHINGS

Initiativgruppe plant Verbesserung der Wanderwege Mitte Februar trafen sich auf Initiative von Hermann Vantsch, Hütten- und Wegereferent der AVS Sektion Ratschings, Vertreter von Forstdienst, Tourismusverein, CAI und AVS im „Tötschhof“ in Ridnaun, um die Koordinierung der Instandhaltung und Verbesserung der Wanderwege in der Gemeinde Ratschings gezielter zu planen. Wie Forstinspektor Franz Sigmund berichtete, kümmert sich die Forstbehörde vor allem um die Errichtung bzw. Instandhaltung von Wanderwegen im Talbereich bis zur Waldgrenze. Der Tourismusverein

koordiniert durch den jeweiligen Fraktionsvertreter die dort anfallenden Arbeiten, deren Ausführung gegen Bezahlung vergeben wird. Laut TV-Präsident Norbert Haller gibt der Tourismusverein jährlich zwischen 50.000 und 60.000 Euro für Instandhaltungsarbeiten am Wegenetz aus. Bisher sei der Tourismusverein nur für Wege bis zur Waldgrenze zuständig gewesen, Wege oberhalb der Waldgrenze fielen in den Bereich des AVS. Die Gemeinde Ratschings hat laut Tourismusreferent Matthias Braunhofer dem Tourismusverein durch ein Abkommen die primäre Zuständigkeit für die Wanderwege übertragen und gibt diesem finanzielle Beiträge.

Für die seit 2009 für ganz Südtirol einheitliche AVS-Wegbeschilderung sei es laut Andreas Rainer vom AVS Ratschings wichtig, sich an die Richtlinien zu halten und keine eigenen Wegeschilder mit Zeitangaben aufzustellen. Um eine ordnungsgemäße Instandhaltung des Wegenetzes zu garantieren, sollten außerdem nur Wege markiert werden, die auch in der Wanderkarte eingetragen sind. Für kommenden Sommer ist eine Verbesserung der Beschilderung und Markierung beim Übergang vom Ratschings- ins Ridnauntal im Bereich der Klamm- und Gleckalm vorgesehen. Zudem seien heuer auch Instandhaltungsarbeiten am Weg Nr. 9 zwischen der Aglsbodenalm und der Teplitzer Hütte sowie auf dem Ridnauner Höhenweg Nr. 7 vorgesehen. Haller sicherte die Finanzierung für die geplanten Beschilderungs- und Markierungsarbeiten zu, betonte aber, dass künftig nicht ausschließlich der Tourismusverein für die Finanzierung des gesamten Wegenetzes der Gemeinde Ratschings aufkommen könne. Beim Treffen wurde vereinbart, dass CAI und AVS künftig stärker miteinbezogen werden. Mit der Ausführung und Koordinierung größerer Arbeiten soll das Forstinspektorat Sterzing betraut werden. Ansprechpartner für sämtliche Arbeiten am Wegenetz ist künftig der Tourismusverein. Im Rahmen des Treffens wurde außerdem eine „technische Gruppe“ gebildet, die jährlich planen und entscheiden soll, welche Verbesserungsarbeiten an welchen Wegen im Gemeindegebiet notwendig sind und wie sie angegangen werden sollen.


GESELLSCHAFT

GOSSENSASS

3.871 Stunden im Dienste der Gemeinschaft 2015 war für die Freiwillige Feuerwehr Ratschings ein ruhiges Jahr mit nur 17 Einsätzen, davon sechs Brandeinsätze und zehn technische. Dazu kamen zahlreiche Brandschutz- und Ordnungsdienste, für die allein 822 Stunden aufgebracht wurden. Fleißig war die gesamte Feuerwehr mit ihren vier Zügen Mareit, Stange, Gasteig und Jaufental auch bei den Übungen, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. 57 Übungen der einzelnen Züge, zwei Gemeinschaftsübungen und fünf Übungen zusammen mit anderen Wehren erforderten 2.045 Stun-

Die Freiwillige Feuerwehr Ratschings

den freiwilligen Einsatzes. Großen Wert legte die Feuerwehr auch auf die Zusammenarbeit mit anderen Rettungsorganisationen, im vergangenen Jahr insbesondere mit dem Bergrettungsdienst Ridnaun-Ratschings. Die Wehrmänner belegten 31 Lehrgänge und leisteten dabei 648 Weiterbildungsstunden. Die Atemschutzgruppe des Zuges Gasteig bestand in der Landesfeuerwehrschule erfolgreich die Prüfung für das Atemschutzleistungsabzeichen in Bronze. Um den Nachwuchs muss sich die FF Ratschings keine Sorgen machen. Acht neue Probewehrmänner wurden bei der Vollversammlung angelobt: Patrick Kral, Thomas Larch, Thomas Nössing, Flo-

rian Pichler, Stefan Staudacher, Bernhard Volgger und Thomas Wurzer. Adolf Markart schied wegen Erreichung der Altersgrenze aus dem aktiven Dienst aus und erhielt für seine langjährige Tätigkeit ein Ehrenpräsent. Das Verdienstkreuz in Bronze für 15 Jahre Feuerwehrdienst erhielten Werner Bacher, Roland Eisendle, Hannes Heel, Arnold Plattner, Christian Plattner, Christian Prechtl, Peter Schwazer, Sebastian Staudacher, Werner Vanzetta und Michael Volgger. Mit dem Verdienstkreuz in Silber wurde Walter Eisendle ausgezeichnet, während Franz Sporer das Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst erhielt. Derzeit zählt die FF Ratschings 119 aktive Wehrmänner, acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr, 21 Wehrmänner außer Dienst und ein Ehrenmitglied. Anerkennende Worte fand Bürgermeister Sebastian Helfer, der mit Genugtuung darauf hinwies, dass mit dem Neubau der Feuerwehrhalle in Stange nun alle Feuerwehren der Gemeinde angemessene Unterkünfte haben. Er sicherte weiterhin die Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung zu. Grußworte überbrachten auch Bezirkspräsident Alois Sparber, Bezirksjugendreferent Franz Seehauser, Abschnittsinspektor Thomas Klotz, Carabinieri-Maresciallo Aniello Palomba, der Leiter der Forststation Ratschings Luca Dalla Torre, Philipp Braunhofer vom BRD Ridnaun-Ratschings, Christian Seiwald vom Weißen Kreuz, Gemeindereferent Matthias Braunhofer und Fraktionsvorsteher Luca Zenzale. ss

33 Einsätze für Florianijünger

© Robert Holzer

RATSCHINGS

(v. l.) Die Geehrten Michael Crepaz, Christian Plattner und Stefan Keim

Bei der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gossensaß Mitte Jänner im örtlichen Feuerwehrheim berichtete Schriftführer Robert Holzer von einem ruhigen Einsatzjahr. Die Wehr rückte 2015 zu 33 Einsätzen aus, hielt 19 Übungen ab und leistete 1.707 Arbeitsstunden. Im Rahmen der Versammlung wurden die jungen Feuerwehrmänner Dominik Aukenthaler, Stefan Aukenthaler, Stefan Salzburger, Fabian Schwitzer und Georg Thaler angelobt. Mit Franz Aukenthaler gab es auch einen Neuzugang. Kommandant-Stellvertreter Christian Plattner, Kassier Michael Crepaz und Stefan Keim erhielten für ihre 15-jährige Tätigkeit das Ehrenzeichen in Bronze. Dem Kommandanten Gerold Plank sowie Robert Holzer, Roland Schroffenegger, Paul Keim, Peter Keim und Willi Wild wurde bei der Wipptaler Bezirkstagung im vergangenen April das Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre Feuerwehrdienste überreicht. Pfarrer Attila Nagy-György, Bürgermeister Franz Kompatscher, Bezirksfeuerwehrinspektor Martin Soraruf und Abschnittsinspektor Hannes Plank sprachen Worte der Anerkennung und des Dankes für die geleistete Arbeit. rr

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GESELLSCHAFT

GEMEINSAM STÄRKEN

Der Caritas-Dienst Integra bietet verschiedene Kurse im kreativen, handwerklichen und sportlichen Bereich an. Im Rahmen dieser Freizeitaktivitäten für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung wurde kürzlich ein Filz-Kurs in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Bäuerinnenorganisation veranstaltet. Unter der fachmännischen Begleitung von der Bäuerinnen-Dienstleisterin Maria Anna Ganthaler Hofer aus Mareit schufen die Kursteilnehmer einzigartige Ziergegenstände und „Potschn“ aus Filz. Paula Tasser, Leiterin von Integra, ist überzeugt: „Die Teilnehmer kneteten mit viel Begeisterung die Wolle und gestalteten mit viel Phantasie und Motivation die Filzartikel. Dabei wurde nicht nur die Kreativität, sondern auch der Zusammenhalt gefördert.“

„DIE ARCHE NOAH“

Anfang Februar organisierten die Pfarrgemeinde, die Katholische Frauenbewegung und das Eltern-Kind-Zentrum Wipptal für Kinder, Eltern, Paten und Großeltern, vor allem aber auch für die Kleinsten der Pfarrgemeinde, die im vergangenen Jahr das Sakrament der Taufe erhalten haben, einen Krabbelgottesdienst. Viele waren der Einladung in die Margarethenkirche gefolgt und verfolgten gespannt die bildhafte Darstellung der „Arche Noah“, in die sie sogar ihre Stofftiere stellen konnten. Umrahmt wurde der Gottesdienst mit kurzen Liedern. Dekan Josef Knapp erläuterte in einfachen Worten den religiösen Inhalt des biblischen Textes und führte so die Krabbelkinder zu ihrer allerersten Begegnung mit dem Glauben.

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Ein Lächeln für die Seele Rote Nase, rote Backen, rote Haare, die unter einem lustigen Hut hervorschauen, ein „Paferle“ und natürlich eine bunte, viel zu große Hose mit viel zu großen Schuhen – ganz wie es sich für einen Clown gehört. Das ist „Malona“ alias Theresia Prantner. Sie besuchte kürzlich das Sozialzentrum Wipptal „Fugger“, begleitet von ihrer Puppe „Susi“ und dem ausgetretenen „Tschorgenflitzer“, einem alten Schuh auf Rollen, den sie hinter sich herzog.

In jede einzelne Werkstattgruppe brachte Malona Heiterkeit. „Und wer bisch du?“ In einladender Frische gelang es Malona, auf die erwartungsvollen Menschen zuzugehen und wertvolle Momente der Begegnung zu zaubern. „Malona konnte mit ihrem Humor, ihren Späßen und ihrer natürlichen Art, mit den Menschen umzugehen, eine spürbare Leichtigkeit in die Seele aller zaubern“, so Edeltraud Braunhofer, Leiterin des Sozialzentrums.

Trenser Muttergottes im Fastenkleid „Die Fastenzeit lädt uns ein zur Reinigung und Läuterung, zur Besinnung auf das Wesentliche. Indem wir fasten und Buße tun, befreien wir uns von unnötigem Ballast und leiten einen heilsamen Prozess ein, der zu mehr Leichtigkeit verhilft und unser Innerstes stärkt.“ An den Samstagen vor Ostern werden in der Pfarrgemeinde Maria Trens die Fastengottesdienste abgehalten. Sie beginnen um 8.30 Uhr und werden musikalisch umrahmt. Am Festtag zum hl. Josef am 19. März wird Pfarrer Paul Neumair die „Josefi-Predigt“ halten; dabei erhalten all jene, die ihren Namenstag feiern, eine kleine Aufmerksamkeit. Ebenfalls zur bewussten Vorbereitung auf das Osterfest wird die traditionelle Kreuzweg-Andacht am 6., 13. und 20. März

mit Beginn um 18.00 Uhr gebetet. Am 20. März wird der „Suppensonntag“ veranstaltet. Nach dem Gottesdienst um 8.30 Uhr werden von der Pfarrcaritas beim Vereinshaus Trens verschiedene Suppen und Kuchen gegen eine freiwillige Spende angeboten. Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute. Am 22. März erzählt Pfarrgemeinderatsmitglied Markus Badstuber zur Einstimmung auf die Ereignisse der Karwoche von seiner Pilgerreise nach Israel und Palästina. Die Bilderreise „Unterwegs im Heiligen Land“ findet im Vereinshaus Trens mit Beginn um 19.30 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen gibt es unter www.seelsorgeeinheit-wipptal.net.

Weltgebetstag der Frauen Die größte und bevölkerungsreichste Karibikinsel steht im Mittelpunkt, wenn Christen am 4. März weltweit den Weltgebetstag der Frauen feiern. Vorbereitet wurde die Liturgie von Frauen aus Kuba zum Thema „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“. Sie erzählen von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land. Auch unter dem sozialistischen Regime haben die alten Frauen am Glauben festgehalten und ihn ihren Kindern und Enkeln vermittelt. Die

Mehrzahl der kubanischen Bevölkerung ist römisch-katholisch, aber die 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat kulturell und religiös eine vielfältige Bevölkerung geschaffen. Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben der Menschen spielt immer noch die afro-kubanische Santeria. In Sterzing wird der Weltgebetstag um 18.30 Uhr mit einem zweisprachigen Gottesdienst in der Heiliggeist-Kirche am Stadtplatz gefeiert. Mit der Kollekte werden Frauen- und Kinderprojekte auf Kuba und in Indien unterstützt.


GESELLSCHAFT

MAREIT

STERZING

„Fit für die Bühne“

Leseaktionen der Schülerbibliothek

Unter dem Motto „Fit für die Bühne“ haben sich 16 Fünftkläss-

ler der Grundschule Mareit einen kleinen Theatertraum erfüllt. Die

Heimatbühne Mareit mit Andrea Siller hat den Schülern die Möglichkeit geboten, sich in ihrem kleinen, aber feinen „Theaterkammerle“ umzuschauen. Aber nicht nur das: Sie konnten sich verkleiden, schminken und hatten jede Menge Spaß. Durch kleine improvisierte Rollenspiele kamen große Talente zum Vorschein. Die Kinder bedankten sich mit einer selbst gebastelten Fotocollage für den wunderschönen Nachmittag.

MITTEWALD

Seit mehreren Jahren begeistert die Schülerbibliothek im Schulsprengel Sterzing 1 mit zahlreichen Events und Leseaktionen Lehrpersonen, Schüler und Eltern. So gibt es zum Tag der Schulbibliotheken vom 1. bis zum 7. März für jeden Besucher ein besonders wertvolles Lesezeichen und für jede Grundschule als Erinnerung eine Leseuhr. Als besonderen Höhepunkt lädt die Schulbibliothek am 9. März die Lehrpersonen der Grundschule zum Leseaperitif mit „Bibliotherapie“ durch Markus Fritz ein. Dazu ist eine Anmeldung un-

ter der Rufnummer 0472 762322

oder per E-Mail an manuela. pahl@schule.suedtirol.it erforderlich.

Grundschüler sammeln fürs Kinderdorf Eine besondere Spendenaktion für das Kinderdorf Brixen haben die zwölf Schüler der Grundschule Mittewald gemeinsam mit Eltern und Lehrpersonen realisiert. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie der Alltag und das

Leben im Kinderdorf verlaufen, haben sie die Einrichtung in Brixen besucht. Ergotherapeutin Ruthild zeigte den Kindern mit viel Gespür verschiedene Plätze im Kinderdorf. Es gelang ihr, die Schüler dafür zu

sensibilisieren, dass es Kinder gibt, die aufgrund von schwierigen Situationen vorübergehend nicht zu Hause leben können. Großen Anklang fanden natürlich auch die Lamas, Esel und Ziegen des „Thalhofer“-Hofes, die für therapeutische Zwecke eingesetzt werden. In der Adventszeit haben die Schüler zu Hause gegen ein kleines Taschengeld Aufgaben übernommen. Gleichzeitig wurden gemeinsam mit dem Theaterpädagogen Thomas Troi weihnachtliche Szenen einstudiert, die bei einer Weihnachtsaufführung präsentiert wurden. Die eingegangenen freiwilligen Spenden in Höhe von 378 Euro wurden Ende Jänner der Vertreterin des Kinderdorfes, Natascha Hofer, überreicht.

Suppensonntag in Sterzing Auch heuer lädt der Weltladen Sterzing zum Suppensonntag in der Fastenzeit ein. Am 13. März werden in der Mensa der Mittelschule Sterzing von 11.30 bis

13.30 Uhr verschiedene, mit Liebe zubereitete Suppen angeboten. Das Weltladen-Team freut sich auf eine rege Teilnahme und ein nettes Beisammensein. Erker 03 I 16

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STERZING

Erstmals Laptop-Klasse an Oberschule Ab Herbst 2016 bietet das Realgymnasium Sterzing den Oberschülern erstmals eine Laptop-Klasse an. In dieser hat jeder Schüler sein eigenes Gerät, das im Unterricht in vielen Fächern eingesetzt wird. Besonderer Wert wird dabei auf die Schulung im 10-Finger-System und die sichere Anwendung der Standard-Programme gelegt, auch als Vorbereitung auf Job oder Studium. Die Schüler sollen lernen, den Computer als nützliches Werkzeug gezielt und kritisch einzusetzen.

Anfang März finden an der Oberschule wieder Schnuppertage statt, zu denen sich die Mittel-

schüler im Sekretariat ihrer Schule anmelden können. Derzeit besuchen 375 Schüler das Oberschulzentrum Sterzing.

Jugend und Fairer Handel Wie (un)fair ist der Handel? Dieser und anderen Fragen gingen vor kurzem die Zweitklässler der

Mittelschule „Konrad Fischnaler“ nach. Mitarbeiterinnen des Weltladens in Sterzing erklärten in den Klassen die Handelspartnerschaft „Fair Trade“, die sich u. a. für gerechte Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen einsetzt. Mit Religionslehrerin

Katharina Volgger wurde die unmenschliche Behandlung der Arbeiter in Südamerika, Afrika und Asien besprochen. Besonders gerührt waren die Schüler von der weit verbreiteten Kinderarbeit, auf der oftmals Wohlstand und Billigeinkauf beruhen. Ein Besuch im Weltladen verdeutlichte, wie durch den Kauf von fairen Produkten ein kleiner Beitrag für eine gerechte Welt geleistet werden kann. Auf Plakaten – zu besichtigen im Weltladen von Sterzing – weisen die Schüler auf unhaltbare Zustände wie Kinderarbeit, Niedriglöhne, giftige Pestizide, Sklavenarbeit bei Großkonzernen und soziale Missstände hin.

Dreh dein Ding! Die KVW-Jugend Wipptal organisiert im Frühjahr 2016 einen Videowettbewerb. Alle Jugendlichen zwischen elf und 19 Jahren können daran teilnehmen. Das Thema lautet „Is Wipptol – sou sechn holt miars“. Der Beitrag soll eine maximale Länge von drei Minuten haben. Egal ob mit Videokamera oder mit Handy, alle können ihre Meinung präsentieren und „ihr Wipptal“ kreativ, vielseitig, kritisch und ehrlich hinterfragen. Eine Jury

wird die Videos bewerten und die Sieger prämieren. Jugendgruppen, Freundeskreis oder Einzelpersonen, alle können daran teilnehmen. Dem Sieger winken 400 Euro. Die Beiträge müssen bis zum 20. April im KVW-Büro Sterzing abgegeben werden. Alle nötigen Formulare und Infos unter www.kvw. org/de/kvw/jugend. Am 6. Mai findet die Prämierung und Vorführung der Videos statt. Erker 03 I 16

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BETRIEBSPORTRÄT

SICHER IM NETZ UNTERWEGS Die Nutzung von Informationstechnologien und Internet bringt viele Vorteile, aber auch Risiken. Angesichts ständig neuer Entwicklungen sehen sich Privatanwender und Unternehmen oftmals nicht mehr in der Lage, sich auf dem neuesten Stand zu halten, und entscheiden sich deshalb für eine IT-Betreuung durch externe Spezialisten wie die Konzept GmbH. Neue Informations- und Kommunikationstechnologien und schnelles Internet bringen im täglichen Leben Komfortgewinn, neue Kommunikationsmöglichkeiten sowie einen unmittelbaren Zugang zu Informationen. Für Unternehmen eröffnen sich zudem neue Geschäftsmodelle, neue Wege der Zusammenarbeit sowie die Rationalisierung von Unternehmensabläufen. Hoch im Trend ist derzeit die Verbreitung und Nutzung von mobilen Endgeräten wie Laptops, Tablets und Smartphones. Werden diese in Firmennetzwerke eingebunden, kann auch von Zuhause aus, im Außendienst und von unterwegs jederzeit auf das Netzwerk zugegriffen werden. Dies erlaubt Unternehmen erheblich mehr Flexibilität und kürzere Reaktionszeiten. Vielerorts ist es deshalb mittlerweile üblich, dass auch mobile Endgeräte von Mitarbeitern Zugang zum Firmennetzwerk erhalten und im Unternehmensumfeld eingesetzt werden. Diese Form der Integration, auch als „Bring your own device“ (BYOD) bezeichnet, erlaubt Unternehmen und Organisationen mehr Flexibilität und Effizienz, ohne erst in die Anschaffung mobiler Endgeräte investieren zu müssen. Jedoch kann eine solche BYOD-Integration auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko bedeuten, da unternehmens-

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interne Daten auf nicht oder nur teilweise kontrollierten Fremdgeräten verarbeitet werden, sich die privaten Geräte innerhalb des Unternehmensnetzwerkes bewegen, dieses stören oder auch ohne Wissen des Nutzers ausspionieren könnten. Hier bedarf es geeigneter Sicherheitsvorkehrungen, um solche Risiken einzudämmen. Das IT-Unternehmen Konzept GmbH bietet für BYOD-Netzwerkrealitäten entsprechende Sicherheits-

konzepte, die sicherstellen, dass Fremdgeräte möglichst isoliert und im Unternehmensumfeld integriert sicher betrieben werden können. Um die Möglichkeiten der Vernetzung optimal auszuschöpfen, bedarf es eines ständigen Internetzugangs. Ein solcher macht Rechner und Netzwerke jedoch auch anfällig für Virenattacken und Hackerangriffe von außen, weshalb geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu setzen sind,

die mindestens den Einsatz einer Firewall und ein gutes und aktuell gehaltenes Virenschutzprogramm umfassen sollten. Denn das Risiko eines unzureichenden Schutzes ist enorm, die Folgen im Schadensfall können verheerend sein und von Datenverlusten bis hin zu kompletten Systemausfällen reichen. IT-OUTSOURCING ERHÖHT DIE WETTBEWERBSFÄHIGKEIT. Immer mehr Unternehmen steht

STECKBRIEF Firmenname: Konzept GmbH Firmen-Standorte: Sterzing, Wiesen - Am Moosfeld 4 Brixen, Karel-Havlicek-Straße 7/A Innsbruck, Andechsstraße 44 Wien, Eisgrubengasse 2-6 Kontakt: www.konzept.it support@konzept.it +39 0472 765656 Geschäftsfelder: IT-Infrastruktur Datenschutz und Datensicherheit IT-Outsourcing

IP-Telefonie Standortvernetzung Hochverfügbare Speicherlösungen Betreuung und Wartungsverträge 24/7-Support 365 Tage im Jahr Firmenentwicklung: Firmengründung im Jahr 2001 Seit 2006 „Microsoft Gold Partner“ 2009 Eröffnung der Filiale in Innsbruck 2010 Eröffnung der Filiale in Brixen 2011 Erweiterung der Filiale in Sterzing 2012 Eröffnung der Filiale in Wien Geschäftsführer: Thomas und Michael Rainer Anzahl Mitarbeiter: 12


eine schnelle Breitbandverbindung ins Internet zur Verfügung. Schnelles Internet ermöglicht Unternehmen mitunter auch eine effiziente und effektive Auslagerung von einzelnen IT-Diensten bis hin zur gesamten IT-Betreuung. Durch das Outsourcing von IT-Diensten wie der Datenspeicherung und -sicherung in entfernte Rechenzentren oder in eine so genannte Cloud bis hin zur Ausführung von Programmen über das Internet ersparen sich Unternehmen hohe Investitionen in Hardware und Software. Kleinere Betriebe erhalten auf diese Weise außerdem die Möglichkeit, Anwendungsprogramme zu verwenden, die sich früher nur größere Betriebe leisten konnten. Nimmt ein Unternehmen eine Auslagerung der gesamten IT-Betreuung in Anspruch, kann es dadurch zeit- und kostenintensive Ressourcen freisetzen und damit seine Wettbewerbsfähigkeit erheblich erhöhen. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe bringt ein solches IT-Outsourcing großen Mehrwert, da sie ihre begrenzten Ressourcen ganz auf ihre Kernaktivitäten konzentrieren können. IT-Outsourcing stellt dabei sicher, dass ein störungsfreier Netzwerkbetrieb rund um die Uhr

Die Konzept GmbH bietet Privatanwendern und Unternehmen professionelle Betreuung in allen IT-Belangen gewährleistet ist, Hardware und Software stets auf dem aktuellen Stand sind und ein bestmöglicher Schutz von Daten und Netzwerk gewahrt bleibt. IT-PARTNER FÜR FIRMEN UND PRIVATE Ein kompetenter Ansprechpartner in allen IT-Belangen für Firmen und Private ist das Unternehmen Konzept GmbH mit Sitz in Sterzing und weiteren Standorten in Brixen, Innsbruck und Wien. Seit mittlerweile über 15

Jahren ist das Unternehmen im IT-Bereich tätig und betreut heute eine Vielzahl an langjährigen Firmenkunden in Südtirol und Österreich. Das Leistungsspektrum reicht von Beratung und Verkauf, Planung und Realisierung von Netzwerken, Serveranlagen und Speicherlösungen, Erstellung und Umsetzung von Sicherheitskonzepten, IT-Outsourcing, Standortvernetzung, Integration von IP-Telefonanlagen, E-Mail-Services und Hosting bis hin zur Servicebetreuung mit 24/365-Erreichbar-

keit. Bei seinen Leistungen orientiert sich der IT-Spezialist ganz an den Bedürfnissen der Kunden und strebt passgenaue Lösungen an, die hohe Funktionalität gewährleisten und die Kunden in ihrem Betriebsalltag bestmöglich unterstützen. Dies stellt Konzept GmbH sicher, indem jeder IT-Lösung eine umfassende Situations- und Bedarfsanalyse vorausgeht. Um hohe Professionalität in allen IT-Belangen zu gewährleisten, investiert das Unternehmen laufend in die Weiterbildung seines hochqualifizierten Teams und arbeitet seit jeher eng mit weltweiten Technologieführern aus dem Hard- und Softwarebereich zusammen. Daher verwundert es auch nicht weiter, dass die Konzept GmbH zu einem der ersten zertifizierten Microsoft-Gold-Partner sowie zu einem der wenigen Fujitsu-Select-Partner in Südtirol zählt. Die Konzept GmbH steht an ihren vier Standorten auch Privatanwendern zur Verfügung und bietet diesen zu Geschäftszeiten kompetente Beratung in sämtlichen IT-Belangen, Verkauf von Hardware und Software, Installation und Wartung sowie IT-Reparaturleistungen jeglicher Art.

FRAGEBOGEN AN DAS UNTERNEHMEN Herr Rainer, welche Sicherheitsthemen sind derzeit brisant? MICHAEL RAINER: Neben der rapide steigenden Zahl von Virenattacken kommt es zurzeit auch vermehrt zu Hackerangriffen auf Websites, insbesondere jener, die mit den weit verbreiteten OpensourceWeb-Content-Management-Systemen Wordpress, Joomla oder Typo3 erstellt sind. Wir haben unverzüglich reagiert und bieten Betreibern von Websites nun ein erweitertes Hosting mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen, die solche Angriffe erheblich erschweren. Welche weiteren Sicherheitsvorkehrungen sind Ihnen derzeit ein großes Anliegen? Obwohl Microsoft den Support für den Windows-Server 2003 im Juli vergangenen Jahres eingestellt hat, ist dieses Betriebssystem mancherorts immer noch im Einsatz. Viele sind sich des erhöhten Sicherheits-

risikos, dem ihr Netzwerk seither ausgesetzt ist, oft gar nicht bewusst. Da es für diesen Servertyp seit Juli 2015 keinerlei Sicherheitsupdates mehr gibt, empfehlen wir hier dringend einen Wechsel!

sionen überzeugt Windows 10 insbesondere durch das zurückgekehrte und um viele Funktionen angereicherte Startmenü, bessere Grafikleistung, verbesserte Unterstützung von Tablets und vieles mehr. Vor dem Umstieg empfehlen wir, Was gibt es sonst noch Neues eingesetzte Anwendungssoftware für Unternehmen und Privatund Gerätetreiber auf ihre Komanwender? patibilität zu überprüfen und bei Nach Einführung des BetriebssysBedarf ein Update durchzuführen. Gerne unterstützen wir Privatantems Windows 10 im Sommer letzten Jahres und erfolgten ersten Verwender und Firmen beim Wechbesserungen können wir nun den sel. Noch ein Tipp insbesondere MICHAEL RAINER, Umstieg sowohl für Privatanwenfür Privatanwender mit etwas älteGeschäftsführer der als auch für Unternehmen emprer Hardware: Viele Geräte lassen fehlen. Dazu muss keine Lizenz erworben werden. sich für wenig Geld mit einer SSD-Festplatte aufrüsAlle Besitzer einer rechtmäßig erstandenen Version ten. Diese bringt einen deutlichen Geschwindigkeitsvon Windows 7 oder 8 sind zum kostenlosen Upgra- schub und ist insbesondere im Einsatz mit dem neude berechtigt. Im Vergleich zu seinen Vorgängerver- en Betriebssystem Windows 10 zu empfehlen. Erker 03 I 16

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Fotos © Andreas Nestl

FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

„BILDER, DIE DIE ZEITEN ÜBERDAUERN“ Starfotograf Andreas Nestl im Erker-Gespräch

Interview: Susanne Strickner

ANDREAS NESTL, 1983 in Sterzing geboren, startet seine Karriere als Assistent in der Mailänder Modebranche und entdeckt dort seine Leidenschaft für die Fotografie. Seitdem gehört er zu den prominentesten und erfolgreichsten Fotografen Südtirols, spezialisiert auf Porträtfotografie. Nestl pendelt zwischen München und Dorf Tirol hin und her und fotografiert inzwischen u. a. für die Süddeutsche Zeitung, das renommierte SZ-Magazin, das Geo-Magazin und das Focus-Magazin. Neben zahlreichen Ausstellungen hat er mehrere Bildbände veröffentlicht und 2011 das „Hasselblad-Photo-Projekt“ gewonnen. Der Erker hat den Ausnahmekünstler zum Gespräch eingeladen.

Erker: Herr Nestl, wie sind Sie zur Fotografie gekommen? ANDREAS NESTL: Ich habe in Mailand als Assistent für einen Modefotografen gearbeitet und dabei bald bemerkt, dass mich nicht nur die Fototechnik, sondern auch die Kunstfotografie sehr interessiert. Als Fotograf habe ich mit kleineren Shootings begonnen und 2008 in Bozen mein erstes großes Projekt „Die Schattenspieler“ umgesetzt. Welche Motive bevorzugen Sie? Von Beginn an habe ich mich vor allem auf das Fotografieren von Menschen konzentriert. Menschen können mit einem Blick, mit ihrer Mimik und Gestik so viele Emotionen und Gefühle ausdrücken, können andere berühren und in ihren Bann ziehen. Genau das versuche ich mit meiner Kamera festzuhalten. Vor allem

auf Porträtfotografie habe ich mich spezialisiert, wobei ich zwar mit der Oberfläche arbeite, aber stets versuche, hinter die Fassade zu blicken. Es sind die Charaktere der Menschen, die mich faszinieren und künstlerisch inspirieren. Haben sich die Schwerpunkte Ihrer Arbeiten im Laufe der Zeit verändert? Von Anfang an habe ich Menschen fotografiert – sowohl in der Mode als auch in der Porträtfotografie. Die Kunst ist für mich wie eine Liebe, eine Passion, die sich nicht ändert, die man immer weiter verfolgt. Sie ist das, was mich am meisten interessiert. Was macht für Sie ein gutes Foto aus? Die Qualität, die einfach da ist und einen anspricht. Mir ist wichtig, dass meine Fotografie zeitlose Werke hervorbringt. Schon in meiner Kindheit hat mich die

klassische Malerei beeindruckt, komplexe Porträts, wie etwa Da Vincis „Mona Lisa“, die immer wieder aufs Neue faszinieren. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben? Ich versuche, meine Bilder mit einem sehr authentischen und rauen Stil umzusetzen; einige Porträtarbeiten erinnern an Egon Schiele. Besonders die Wiedererkennbarkeit der Werke, die Einfachheit und die Ruhe im Bild spielen eine wichtige Rolle. Dabei inspiriert mich vor allem die Porträtmalerei der Hochrenaissance. Makellose, perfektionistische Kunstwerke sind nicht das Ziel und oft sehr banal. Welches Ihrer Bilder halten Sie für besonders gelungen bzw. haben Sie ein Lieblingsbild? Jedes Porträt ist eine Lebensszene, dabei hat das Porträtshooting etwas von einem Ritual: der

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

Projekt „Charaktermenschen“

Lichtaufbau, die Lichtsetzung des theatralisch-filmischen Lichts, der Aufbau des schwarzen Hintergrunds. Trotz genauer Planung weiß ich aber nie, was auf mich zukommt. Man tritt mit seinem Gegenüber in ein Zusammenspiel und dadurch verändert sich oft spontan die ganze Situation. Sich auf ein Bild festzulegen ist sehr schwierig, jedes Bild hat seine eigene Geschichte. Wenn ich etwas sehe, das mich berührt und ein Gefühl in mir auslöst, dann mache ich davon ein Bild. Es ist ein ständiger Versuch und man misst sich auch mit der Vergangenheit. Da gehört auch das Scheitern dazu. Ob ein Porträt gelungen ist, kann ich oft erst nach Monaten sagen. Öfters

ANDREAS NESTL: „ES SIND DIE CHARAKTERE DER MENSCHEN, DIE MICH FASZINIEREN UND KÜNSTLERISCH INSPIRIEREN.“

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fotografiere ich Menschen aus der Familie, die ich sehr gut kenne, oder Menschen, zu denen ich eine Beziehung aufbauen kann. Eines der beeindruckendsten Bilder ist für Sie ... ... die „Sixtinische Madonna“ oder die „Madonna Tempi“ von Raffael. Auch verschiedene Werke von Rembrandt mit seinem stark kontrastierenden Kellerlicht und Gemälde von Picasso wie etwa „La Celestina“ oder „Les Demoiselles“ beeindrucken mich. Wen möchten Sie unbedingt einmal vor Ihre Linse bekommen? Ich habe viele Wunschmotive und stoße immer wieder auf Charaktere, die genau das ausdrücken, was ich als Fotograf wiedergeben möchte. Den emeritierten Papst Benedikt XVI vor die Kamera zu bekommen – das wäre bestimmt eine aufregende Begegnung, die ich mir wünsche würde. Sie fotografieren mittlerweile für die Süddeutsche Zeitung, das renommierte SZ-Magazin oder auch das Geo-Magazin. Gibt es etwas, das sie noch erreichen möchten, oder einen Traum, den Sie sich noch erfüllen möchten? Ich hoffe, dass ich weiterhin mit den Magazinen und Zeitschriften in Deutschland weiterarbeiten kann und weitere Aufträge bekomme. Jedes neue Projekt, jeder Auftrag ist eine Herausforderung. Man weiß nie, was oder wer einen erwartet, wie man die Emotion und die Gefühle am besten einfangen kann, vor allem, weil ich oft mit Laien vor der Kamera arbeite.

Nutzen Sie die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer? Anfangs habe ich vor allem analog gearbeitet, mittlerweile bin ich aber komplett auf die digitale Fotografie umgestiegen. Die Nachbearbeitung der Bilder am Computer bietet unglaubliche Möglichkeiten und ist eine wichtige Komponente meiner Arbeit, wobei ich mir aber stets gewisse Grenzen setze. Welchen Bezug haben Sie zum Wipptal? Meine Großeltern väterlicherseits stammen aus Wiesen. Ich selbst bin in Sterzing geboren und habe im Wipptal noch Verwandte. Sterzing ist deshalb immer ein wichtiger Bezugspunkt für mich.

Projekt „Kinderträume“

Im Herbst haben Sie ein besonderes Projekt in der Brixner Hofburg vorgestellt, das Sie gemeinsam mit einer sozialen Einrichtung in Sterzing umgesetzt haben.

Das ist richtig. Im vergangenen Jahr habe ich gemeinsam mit dem Sozialzentrum „Fugger“ das Projekt „Charaktermenschen“ realisiert, bei dem ich Menschen mit geistiger Beeinträchtigung aus Sterzing porträtiert habe. Das Projekt hat mich auf unbekanntes Terrain geführt und hat sich auch etwas anders entwickelt. Es war überaus spannend, die Mimik und Gestik der verschiedenen Menschen mit Beeinträchtigung einzufangen, deren Wahrnehmungen, Willkür, Geheimnisse und abstrakte Welten zu erkunden. Können Sie uns ein paar Tipps für gute Fotos mit auf den Weg geben? Man sollte viel ausprobieren und

Projekt „Porträtarbeiten“, Herbert Klich

immer das festhalten, was einen selbst berührt, wo das Gefühl und die Emotionen passen. Dabei sollte der künstlerische Anspruch, das eigene Talent im Vordergrund stehen. E


BÜCHERECKE

Hinter den Fronten Galiziens Feldkaplan Karl Gögele und sein Verwundetenspital Aufzeichnungen 1914 – 1915 „Der erste August mit dem hellen Jubel der Einrückenden war vorbei.“ So beginnt der aus Lana stammende Feldkaplan Karl Gögele seine Aufzeichnungen. Am 16. August rückt auch er in Galizien ein und wird erst nach Kriegsende 1918 wieder in seine Heimat zurückkehren. Gögele trägt Verantwortung für die Schwestern eines Feldspitals und schildert den Alltag eines hinter den Fronten herziehenden Lazaretts: im Morast sich fortbewegende Pferdewagen, Aufbau von OP-Räumen in besetzten Gebäuden, notdürftigste Pflege der Verwundeten. Als Kurat in Offiziersuniform ist er für geistlichen Beistand im Krieg zuständig, was sich oft genug auf das Spenden der Sterbesakramente reduziert. Nüchtern schildert Gögele das Erlebte, geduldig erträgt er die eigenen Strapazen und die Hilflosigkeit gegenüber dem Leid der an-

deren. Er ist von der fremden Kultur in Galizien und den jüdischen Schtetl fasziniert, begegnet ihnen gleichzeitig mit den für die damalige Zeit weit verbreiteten Vorurteilen gegenüber Juden. Nach seiner Rückkehr ist Gögele bis zu seinem Tod 1939 Dekan und Pfarrer in St. Leonhard in Passeier. Das von Monika Mader in der Edition Raetia herausgegebene Buch mit über 170 bisher unveröffentlichten Fotografien, fast ausnahmslos von Gögele selbst aufgenommen, ist ein erschütterndes Dokument über den Kriegsalltag in Galizien, das, wie Martin Pollack in seiner Einleitung schreibt, zur Metapher für den Krieg wurde. Monika Mader ist Lehrerin für literarische Fächer an der Mittelschule St. Leonhard in Passeier und hat in den Dekanaten Sterzing und St. Leonhard 25 Pfarrarchive aufgearbeitet.

STERZING

Vorstellung der Jahreschronik Am 9. März stellt die Chronistengruppe Sterzing bei einer kleinen Feier in der Stadtbibliothek die Jahreschronik 2013 vor. Das Werk ist umfangreicher als die erste Jahreschronik 2012 und in ihrer Gestaltung verbessert worden. Die Chronisten geben dabei auch Einblick in ihre Tätigkeit. Die Jahreschronik 2013 wird dann

– wie auch jene von 2012 – für die Bürger in der Stadtbibliothek zur Einsicht und Ausleihe aufliegen. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch ein interessanter Dokumentarfilm über den Bau der Brenner-Eisenbahn von Innsbruck nach Bozen gezeigt. Die Vorstellung beginnt um 20.00 Uhr. Erker 03 I 16

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KULTUR

PROGRAMM

31. STERZINGER OSTERSPIELE 5. bis 27. März

5. März Liederabend und Ausstellungseröffnung, Vigil-Raber-Saal, Rathausgalerie, 20.00 Uhr. 7. März MUSIKALISCHE ERZÄHLUNG „Weiß wie Schnee, ...“, Rathaussaal, 20.00 Uhr. 10. März KLANGMEDITATION, Heiliggeist-Kirche, 20.00 Uhr. 12. März KONZERT Kammerchor Leonhard Lechner, St. Margarethenkirche, 20.00 Uhr. 13. März THEATER „Fremde Frauen“, Stadttheater, 18.00 Uhr. 17. März KONZERT JEMM, Stadttheater, 20.00 Uhr. 19. März Fahrt zu den Passionsspielen Lana, Start Gasthof Klammer, 18.00 Uhr. 25. März KREUZWEG Szenischer Kreuzweg durch die Stadt, Kreuzkirchl, 20.00 Uhr.

„Fremd-Sein“ Dichtes Programm bei 31. Sterzinger Osterspielen Die vorösterliche Zeit steht in Sterzing seit drei Jahrzehnten ganz im Zeichen der Sterzinger Osterspiele. Das Vigil Raber Kuratorium unter der Leitung von Armin Haller bietet in diesem Jahr vom 5. bis zum 27. März neben einem bunten Konzert-Reigen ein Gastspiel dee Stadttheaters Bruneck, einen szenischen Kreuzweg, eine Fahrt zu den Passionsspielen nach Lana und eine Ausstellung, in der die Schaffenszeit der vergangenen 30 Jahre Revue passiert. 1986 von Norbert Kühbacher gegründet, spannt das Festival, das eng mit dem um 1500 in Sterzing wirkenden Spielleiter und Stückeschreiber Vigil Raber verbunden ist, seither einen spannungsgeladenen Bogen geistlicher und weltlicher Kunst mit einem dichten Programm klanglicher, prosaischer und szenischer Darbietungen. Heuer wird in besonderem Maße das aktuelle Thema „FremdSein“ in den Festival-Zyklus eingebunden. AUSSTELLUNG UND LIEDERABEND

26. und 27. März BURGFÜHRUNG Musikalische Burgführung, Reifenstein, 15.00 Uhr. 27. März KONZERT Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. KARTENVORVERKAUF: Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325) Abendkasse: jeweils eine Stunde vor Beginn geöffnet Abo für alle Veranstaltungen: 50 Euro

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Eröffnet werden die Osterspiele am 5. März im Vigil-Raber-Saal mit dem Liederabend „Leise flehen meine Lieder“. Altistin Christine Marsoner aus Bozen und Pianistin Tamara Salcher aus Sterzing bringen bei diesem dem gefühlsbetonten deutschen Kunstlied gewidmeten Konzert Werke von Schubert, Brahms und Mendelssohn zu Gehör. In der Rathausgalerie wird im Anschluss daran die Ausstellung „30

Jahre Vigil Raber Kuratorium“ eröffnet. Die Ausstellung, die Einblick in die Darbietungen der vergangenen 30 Jahre gibt, ist während der ganzen Osterspielzeit frei zugänglich. „WEISS WIE SCHNEE, ...“

„Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz“ nennt sich die musikalische Erzählung, inspiriert von den Sagen rund um das Fanesreich in den Dolomiten. Die Musik dafür schrieb der international bekannte Musiker, Komponist und Produzent Chris Haller aus Telfes. Haller, der seit vielen Jahren in München arbeitet, besticht durch eine klare und moderne Tonsprache, die sich im Genre der modernen Filmmusik bewegt. In der Märchenerzählung verbinden sich Erzählkunst, akustisch gespielte Musik und elektronische Klangtechnik zu einem faszinierenden Ganzen und geben einem uralten Erzählstoff einen völlig neuen und frischen Anstrich: Es entsteht Kino im Kopf, wenn Flötistin Heike Vigl mit ihrer luftigen und griffigen Erzählart die Geschichten zu neuem Leben erweckt und Reinhilde Gamper das Publikum an der Zither, einem unerwartet vielseitigen Instrument, ins Stauen versetzt. KLANGMEDITATION Abtauchen in Meditation und tiefe Entspanntheit, im Einklang mit Körper, Geist und Seele. Durch

verschiedene Klangmedien – tibetische Klangschalen, Gongs, Monochord, Zimbeln, Glocken, Chimes – bildet sich bei der meditativen Klangperformance in der Heiliggeist-Kirche ein Klangteppich, der den Körper weich umhüllt. Im Wechsel aus Klang und Stille begibt sich der Zuhörer mit Iris Göngrich auf eine „Entdeckungstour für die Seele“. „SEHT DAS HOLZ DES KREUZES ...“ Unter der Leitung von Tobias Chizzali gibt der Bozner Kammerchor Leonhard Lechner, dem die Gegenüberstellung von Alter Musik und neuzeitlicher Chorliteratur ein

besonderes Anliegen ist, in der St. Margarethenkirche ein Passionskonzert mit Bildprojektionen aus den Stationskapellen der Bozner Grabeskirche. Die Texte spricht Dekan Bernhard Holzer. Als Solisten treten Susanne Mittermair, Doris Pichler, Peter Marsoner und Stephan Eckl auf. FREMDE FRAUEN „Fremde Frauen“ ist ein Stück über beeindruckende Migranten-Schicksale von Marianne Strauhs, welches das Stadttheater Bruneck im Stadttheater Sterzing zeigt. Thematisiert wird das Leben dreier Frauen aus der arabischen Welt, Südosteuropa und dem persischen Kulturraum, die in der Schubhaft auf-


KULTUR

einander treffen. Sie haben eines gemeinsam: Sie ließen alles hinter sich, flüchteten aus Situationen mit brachialer (männlicher) Machtausübung, um sich schließlich in einem der sichersten Länder der Welt in keiner besseren Situation wiederzufinden. Es werden drei Lebensgeschichten aufgerollt und die Frage nach der „wahren“ Geschichte gestellt. Das Stück, das der Frage nachspürt, was Menschen dazu bringt, alles zurückzulassen, um in ein unbekanntes, fernes Land zu gehen und an einem Ort ohne Familie und Freunde zu sein, wo man die Sprache nicht versteht, die Buchstaben nicht entziffern kann, ist eine Verbeugung vor dem Leben eines jeden heimatlosen Menschen. In Szene gesetzt wurde das Stück von Alexander Kratzer. „JEMM MEETS AFRICA“ JEMM, das sind vier Südtiroler Klang-Künstler, die uns mit ihren ausdrucksstarken rhythmischen und melodischen Kompositionen in die Ferne führen, hinaus in die Welten des blauen Horizonts der Landschaften, hinein in die ausgelassenen Rhythmen der tanzenden Feste und manchmal auch hinauf in die gut vibrierende Heiterkeit der

Ruhe und Meditation. Ausgehöhlte Baumstämme werden unter ihren Händen zu imposanten Basstrommeln; Holzlamellen entlocken sie eingängige Melodien, die sie mit solch exotisch anmutenden Instrumenten aus Metall wie der karibischen Steel Pan oder dem Schweizer Hang zu einer einzigartigen Mischung verschmelzen lassen.

Dem Ensemble gehören Schlagzeuger Jack Alemanno aus Sterzing, die Percussionisten Emanuel Valentin und Max Castlunger und Bassist Marco Stagni an. Als Gastmusiker beim Konzert in Sterzing wirkt Omar El Afrah aus Marokko mit. Bei zwei Stücken wird JEMM von einigen in Wiesen untergebrachten Flüchtlingen begleitet.

Braunsbergbühne Lana gestaltete Volksschauspiel „Miserere“ nach einem Text von Peter Huber fließen zum ersten Mal Elemente des Oratoriums mit ein. SZENISCHER KREUZWEG Am Karfreitag gestaltet der Jugenddienst Wipptal in der Sterzinger Innenstadt einen szenischen Jugendkreuzweg. Ausgehend vom Kreuzkirchl werden mehrere Szenen der Leidensgeschichte Jesu in lebenden Bildern

lo Jack Alemanno (Perkussion) und Günther Götsch als Sprecher gestalten nach dem Erfolg im Vorjahr auch heuer die musikalische Burgführung „Von der Wiege bis zur Bahre“ auf Burg Reifenstein. In dieser einzigartigen Zusammensetzung aus Gesang, Perkussion und Poesie begibt sich der Zuhörer auf eine besondere Reise durch die Gemäuer der Burg. OSTERKONZERT

© Orsini

„MISERERE“

dargestellt. Eingebettet sind die verschiedenen Stationen durch die Innenstadt bis zur St. Margarethenkirche in Gebete, Texte und Lieder. Das von Robert Amort verfasste Textbuch basiert auf Schriften frühneuzeitlicher Sterzinger Passionsspiele und schließt so an eine 500 Jahre alte Tradition an.

Im Rahmen der Osterspiele organisiert das Vigil Raber Kuratorium auch eine Fahrt zu den Passionsspielen in Lana. In das von der

„VON DER WIEGE BIS ZUR BAHRE“ Der Frauenchor Stilfes unter der Leitung von Katharina Hasler, Pao-

© Trenkwalder Christian

Abgeschlossen werden die Osterspiele auch in diesem Jahr mit dem traditionellen Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing unter der Leitung von Roland Fidler. Das Konzert wird mit besonderen Künstlern der Lebenshilfe gestaltet. Zum 50-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Südtirol wird das Publikum zu den Klängen von Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ auf einem MuseumsbeE such begleitet.

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DIE EINSCHREIBUNGEN ZU DEN AZB-SOMMERKURSEN SIND ERÖFFNET! Auch dieses Jahr erwartet AZB wieder Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 18 Jahren mit abwechslungsreichen Sommersprachkursen! Diese richten sich nach dem sogenannten CLIL-Ansatz, der Sprachunterricht mit Spaß und mit dem Erwerb anderer Kompetenzen – wie einer neuen Sportart oder einer kreativen Tätigkeit – verbindet. Die Neuheit 2016? Der Kurs „Let’s go green – English and golf“! Zum 50-jährigen Jubiläum bietet AZB außerdem allen, die sich bis zum Open Day am 16. April einschreiben, Rabatte! Infos: www.cooperform.it Erker 03 I 16

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KULTUR

„Eine Struktur mit viel Potential“ Interview: Barbara Felizetti Sorg

Er war bei der Realisierung der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg von Anfang an eine treibende Kraft, nach 23 Jahren gab er zu Jahresbeginn die Leitung nach „schönen, aber auch sehr harten Jahren“ ab und ging in Pension. Hermann Schölzhorn im Erker-Interview. Erker: Herr Schölzhorn, Sie sind am 1. Jänner 2016 nach 23 Jahren als Leiter der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg in den Ruhestand getreten. Ein Abschied mit Wehmut? Hermann Schölzhorn: Ich hatte mich schon länger mit dem Gedanken getragen, meine Tätigkeit als Leiter der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg zu beenden. Nach all den Jahren hatte ich einfach das Gefühl: Jetzt ist genug. Da ich in diesem Jahr 66 Jahre alt werde und deshalb auch aus dem Landesdienst ausscheiden musste, kam die Pensionierung gerade zum richtigen Zeitpunkt. Zurückblickend kann ich sagen, dass ich im und mit dem Museum viele schö-

Hermann Schölzhorn mit Andreas Rainer, dem neuen Koordinator der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg

ne, teilweise aber auch harte Jahre erlebt habe. (nachdenklich) Die BergbauWelt dorthin zu bringen, wo sie heute steht, war nicht immer ein leichtes Unterfangen. Ganz im Gegenteil. Was war für Sie eine besondere Herausforderung an dieser Tätigkeit? Von Anfang an war mir bewusst, dass in dieser Struktur sehr viel Po-

tential liegt. Und dieses umzusetzen, war schon eine große und interessante Tätigkeit. Dabei möchte ich betonen, dass hinter dem Museum ein großes, gut vernetztes Team stand, angefangen vom damaligen Landesrat Karl Oberhauser, dem Museumskomitee, dem Freizeitring Ridnauntal und den ehemaligen Knappen, die von Anfang an eingebunden wurden,

SAISONBEGINN IN DER BERGBAUWELT RIDNAUN SCHNEEBERG AM 22. MÄRZ 2016 Das Südtiroler Bergbaumuseum mit seinen Standorten in Ridnaun sowie in Steinhaus und Prettau im Ahrntal öffnet am 22. März wieder seine Tore für die Besucher! Das Erlebnisbergwerk und die Schutzhütte Schneeberg in Passeier werden ab Mitte Juni wieder für das Publikum geöffnet sein. Die Museumsaison dauert bis zum 6. November. Während des Sterzinger Weihnachtsmarktes werden in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg ebenfalls Führungen angeboten. Die BergbauWelt Ridnaun Schneeberg bietet in Maiern wieder ein abwechslungsreiches Angebot an Führungen, Stollen- und Ganztagestouren sowie ein spezielles Programm für Kinder an. Das Museum ist auch am Ostermontag geöffnet! Erfahren Sie mehr unter www.ridnaun-schneeberg.it!

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über die Gemeinde und den Tourismusverein Ratschings bis hin zur Landesverwaltung und viele weitere mehr. Eine Herausforderung war für mich persönlich die Vielseitigkeit dieser Tätigkeit, die neben Verwaltungsarbeit auch die Erarbeitung von Konzepten für Sanierungen und Neuerungen, die Erstellung von Führungsprogrammen, Forschungsarbeit, Kooperationen mit verschiedensten Institutionen, Werbemaßnahmen, die Organisation von Veranstaltungen sowie die Betreuung der Mitarbeiter umfasste. Die vielen Bekanntschaften, die ich in dieser Zeit geschlossen habe, waren eine ganz besondere Bereicherung. Schade finde ich, dass ich den aktiven Bergbaubetrieb nie selbst erlebt habe. Ich weiß auch gar nicht, warum ich mich damals nicht dafür interessiert habe. Die ganze Thematik ist mir dann aber richtig ans Herz gewachsen. Die BergbauWelt hat sich über die Jahre zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelt. Haben Sie zu Beginn Ihrer Tätigkeit mit einer derartigen Entwicklung gerechnet? (lacht) Nein, diese Entwicklung war natürlich nicht abzusehen. Anfangs war weder das Land noch die einheimische Bevölkerung davon überzeugt. Hinter dem Erfolg des Museums steckt jedoch jahrelange Arbeit – von allein ist er nicht gekommen. Als Mitte der 1980er Jahre der Bergbaubetrieb am Schneeberg eingestellt wurde, war es unser vorrangiges Ziel, die Bergwerksstrukturen sowie die zahlreichen Dokumente und Berichte von Zeitzeugen zur Geschichte des Bergwerks, die das Leben in Ridnaun über Jahrhunderte geprägt hat, für die Nachwelt zu erhalten. Erst Schritt für Schritt hat das Museumsprojekt dann Gestalt angenommen. Wie ist überhaupt die Idee zu diesem Museum entstanden? Wie Karl Oberhauser, eine tragen-


KULTUR

de Säule des Museumsprojekts, einmal betonte, sei ihm 1981 bei einer Wanderung zum Schneeberg die Idee zur Errichtung eines Bergbaumuseums gekommen. Nicht unerwähnt möchte ich auch einen ähnlichen Hinweis von Hans Michael Voelckel in seiner „Chronik über den Schneeberg“ im Jahr 1979 und die anfänglichen Initiativen den Kulturvereins „Freizeitring Ridnauntal“ lassen. Dass auch die Bevölkerung von der Notwendigkeit des Museums überzeugt werden konnte, ist vor allem dem Museumskomitee, das 1987 gegründet wurde, zu verdanken. Eine sehr positive und konstruktive Zusammenarbeit hatten wir mit dem Architekten Franco Tardivo sowie den zuständigen Amts- und Abteilungsdirektoren auf Landesebene. Im Jahr 2007 wurde Ihnen für Ihre Verdienste um das Gemeinwesen eine Ehrenurkunde der Gemeinde Ratschings überreicht. Was bedeuten Ihnen solche Auszeichnungen? Ich sehe diese Auszeichnung als kleine Anerkennung meiner langjährigen Tätigkeit, die mich natürlich freut. Immerhin saß ich 25 Jahre im Gemeinderat, davon fünf Jahre im Gemeindeausschuss, bereits seit den 1970er Jahren bin ich Vorsitzender des Bildungsausschusses, seit 1997 auch Obmann des Kirchenchores Ridnaun und seit 1999 Obmann der SVP-Ortsgruppe Ridnaun. Mehrere Jahre war ich Vorsitzender des SVP-Sozialausschusses in der Gemeinde und im Bezirk. Seit Jahren flammen immer wieder Spekulationen um eine Wiederaufnahme des Bergbaubetriebes auf, so auch im vergangenen Jahr, als erneut eine kanadische Firma Interesse bekundet hat. Wie ernsthaft sind solche Bestrebungen? Das könnte natürlich interessant sein, allerdings müsste im Vorfeld mit der lokalen Bevölkerung und mit dem Museum sehr viel abgeklärt werden, denn die Belastungen für das Tal wären nicht zu unterschätzen. Wir hatten diesbezüglich im Vorjahr zwei Treffen mit dem Ingenieur Johannes Bauer aus Österreich, der als Kontaktperson für die Firma aus Übersee fungiert,

welche die Rentabilität von Erzlagerstätten weltweit untersucht. Anscheinend ist hier der Abbau mit den heutigen technischen Möglichkeiten und dank der stark gestiegenen Metallpreise wieder rentabel – sowohl die Bleiglanz- als auch die Zinkblende- und Silbervorkommen sollen beträchtlich sein. Voraussetzung dafür wäre, dass die Erzvorkommen für 15 Jahre ausreichen. Seit unserem letzten Gespräch vor rund einem halben Jahr haben wir allerdings nichts mehr gehört. Nach der Pensionierung von Josef Pahl im vergangenen Jahr ist der Direktorenposten für das Südtiroler Bergbaumuseum mit seinen fünf Standorten immer noch vakant. Wann wird diese Stelle nachbesetzt? Für das Museum wäre es sehr wichtig, dass das möglichst bald passiert. Gegenwärtig fungiert Andreas Rainer als Koordinator. Eine Entscheidung dürfte innerhalb 2016 fallen. Sind für den Standort Ridnaun in nächster Zukunft wesentliche Neuerungen geplant? Ein wichtiges Projekt ist mit Sicherheit die Neugestaltung des Eingangsbereiches, wofür bereits ein fertiges Projekt vorliegt. Auch eine solide Stromversorgung des Poschhausstollens wird angegangen. Eine Intensivierung der Forschungstätigkeit und eine eventuelle Neugestaltung der Dauerausstellung sollten ins Auge gefasst werden. Was möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben? (abwehrend) Mit guten Ratschlägen möchte ich mich zurückhalten. Da muss jeder seinen eigenen Weg finden und gehen. Ganz allgemein wünsche ich den Verantwortlichen, dass sie die einzigartige Bergwerks- und Museumsstruktur gleich wie ich als wahres Juwel betrachten und es in diesem Sinne mit Herzblut betreuen und weiterentwickeln. Ich selbst widme mich in Zukunft vorwiegend meinem Weinberg, den ich in Raas gepachtet habe und nun auf Vordermann bringe. Das ist für mich ein guter Ausgleich, der auch meiner Gesundheit guttut. (schmunzelt) Und ich kann dort dem langen Ridnauner Winter ein Schnippchen schlagen.

Neuer VSM-Bezirksvorstand gewählt

Im Jänner wählten die Musikanten der 13 Wipptaler Musikkapellen auf ihrer 67. Bezirksversammlung in Wiesen einen neuen VSM-Bezirksvorstand. Dabei wurden Bezirksobmann Meinhard Oberhauser (BK Sterzing) und Bezirkskapellmeister Joachim Bacher (MK Wiesen) genauso einstimmig wiedergewählt wie Obmann-Stellvertreter Armin Keim (VK Gossensaß) und Bezirkskassier Martin Brunner (MK Ratschings). Neuer Bezirkskapellmeister-Stellvertreter ist Michael Bacher (MK Jaufental). Magdalena Seeber (MK Ratschings) als Bezirksschriftführerin und Pressereferentin ist ebenfalls neu im VSM-Vorstand, genauso wie das Jugendleiterteam mit Natalie Ploner (MK Pflersch), Magdalena Keim (MK Pflersch) und Annelies Gschließer (BK Ster-

zing). Neuer Bezirksstabführer ist Sandro Santinato (BK Sterzing). Nicht nur in den Reihen der Musikkapellen gibt es immer mehr Frauen, auch in deren Führungsriege spielen diese eine immer bedeutendere Rolle: Derzeit sitzen vier Frauen im Bezirksvorstand; es gibt zwei Musikkapellen-Obfrauen im Bezirk und mit Magdalena Wurzer kommt auch die jüngste Kapellmeisterin Südtirols aus dem Wipptal. Klaus Keim wurde bei der Versammlung für seine 12-jährige Tätigkeit als Bezirksjugendleiter und Bezirksjugendleiter-Stellvertreter geehrt. In diesem Jahr finden neben Workshops auch wieder die Bezirksjungbläsertage in Pflersch statt. Ins Auge gefasst wird ab kommendem Herbst auch ein Orchester für über 40-Jährige.

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KULTUR

Neue Obfrau für Kirchenchor Maria Trens

Der neu gewählte Ausschuss mit Pfarrer Paul Neumair und Pfarrgemeinderatspräsident Rudi Messner Bei seiner Jahresversammlung blickte der Kirchenchor Maria Trens – er zählt derzeit 34 aktive Mitglieder – auf ein arbeitsreiches Jahr zurück. Im vergangenen Jahr erhielt der Chor Zuwachs von acht Mittelschülern, größtenteils vom gut funktionierenden Kinderchor. Zudem traten zwei Erwachsene dem Chor bei. Chorleiter Martin Ellemunt, der mit viel Engagement seine Aufgabe wahrnimmt, ist es gelungen, den generationenübergreifenden Verein zu einer harmonisch klingenden Einheit zusammenzuführen. Im vergangenen Jahr gestalteten die Sänger 40 Messen und trafen sich zu 38 Proben. Obmann Albert Plaikner bedankte sich bei allen für ihren Einsatz. Es sei, so Plaikner, nicht immer einfach, allen Sängern im Alter von elf bis 78 Jahren bei der Literaturauswahl gerecht zu werden. Bei der Neuwahl des Ausschusses stellte sich Plaikner sich nicht mehr der Wahl. Plaikner stand dem Chor 15 Jahre als Chorleiter und Obmann vor und war stets im Ausschuss vertreten. Für seinen jahrelangen Einsatz wurde ihm großer Dank ausgesprochen. Zur neuen Obfrau wurde Juliana Wieser gewählt. Zudem gehören dem neuen Ausschuss Ursula Leitner, Walter Leitner, Margit Mair und Benjamin Messner an.

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RIDNAUN

Kirchenchor wählt neuen Ausschuss Ende Jänner wählte der Kirchenchor Ridnaun Im Rahmen der Versammlung wurden Gerbei seiner Jahresversammlung im Hotel „Plun- da Gschwenter für ihre 15- jährige und Richard hof“ im Beisein von Gottfried Gläserer, Bezirksobmann des Südtiroler Chorverbandes, Bürgermeister Sebastian Helfer, Pfarrgemeinderatspräsident Hermann Wild und Pfarrseelsorger Thomas Stürz einen neuen Ausschuss. Obmann Hermann Schölzhorn blickte auf eine reiche Tätigkeit des Chores in den (v. l.) Bezirksobmann Gottfried Gläserer, die Geehrten Gerda Gschwenter und Richard vergangenen drei Jahren zuHochrainer, Chorleiterin Esther Falkensteiner und Obmann Hermann Schölzhorn rück und dankte allen Mitgliedern und im Besonderen dem Ausschuss für ihren unermüdlichen Einsatz. Hochrainer für seine 30-jährige Mitgliedschaft Chorleiterin Esther Falkensteiner berührte ihren geehrt. Wie üblich wurde auch den fleißigsten Chor einmal mehr mit ihren Worten und in die- Chorsängern, Valentin Wurzer und Albin Wurzer, sem Jahr auch mit einem selbstkomponierten eine kleine Anerkennung überreicht. Sie waren Lied. Sie überreichte jedem einzelnen ein klei- bei jeder Probe anwesend. nes Geschenk in Form eines Gewürzes, denn die Dem neuen Ausschuss gehören Hermann SchölzChormitglieder seien für die Pfarrgemeinde das, horn, Josef Gschwenter, Rita Hochrainer, Astrid was Gewürze für Speisen sind: Ohne sie würde Gschließer, Doris Kruselburger, Matthias Wild, ganz einfach etwas fehlen. Die Ehrengäste rich- Andrea Volgger und Chorleiterin Esther Falkenteten dankende und lobende Worte an den Ver- steiner an. Alexandra Gschließer stand nach drei Perioden nicht mehr zur Verfügung. ein.

STERZING

Ein Museumsbesuch der besonderen Art Die Lebenshilfe Südtirol feiert heuer ihren 50. Geburtstag. Seit 1966 unterstützt sie Menschen mit Beeinträchtigung in allen Lebenslagen in ihrem Bestreben nach einem selbstbestimmten Leben. Der Bürgerkapelle Sterzing wurde dabei die Ehre zuteil, gemeinsam mit der Lebenshilfe beim traditionellen Osterkonzert im Stadttheater Sterzing das Jubiläumsjahr zu eröffnen. Die Bürgerkapelle übernimmt dabei die musikalische Gestaltung, während Menschen mit Beeinträchtigung ihre künstlerischen Fähigkeiten dem Publikum präsentieren werden. Das Kernstück ist das berühmte Werk „Bilder einer Ausstellung“ des russischen Komponisten

Modest Mussorgsky. Wie der Name bereits erahnen lässt, wird das Publikum an diesem besonderen Abend zu einem Museumsbesuch der besonderen Art entführt. Die künstlerisch-musikalische

Aktion beginnt am Ostersonntag, den 27. März um 20.00 Uhr im Stadttheater von Sterzing.


KULTUR

Pflersch ist verhext

TOP 5 FÜR „HAND AUFS HERZ“

Musical der Jugendtheatergruppe Musical-Aufführungen haben im Tal unterm Tribulaun mittlerweile eine zehnjährige Tradition. Ab Ende März zeigt das Jugendtheater Pflersch nach zweijähriger Pause in Zusammenarbeit mit dem Jugenddienst Wipptal und dem Theaterverein Pflersch „Verhext“, ein Musical, das keine Zauberei ist. Nach „Böse Mädchen“ im Jahr 2006, „Die Draculas“, „Momo“, „Ein himmlisches Vergnügen“ und „Summer Nights“ ist „Verhext“ die sechste Musical-Produktion, die das Jugendtheater Pflersch auf die Bühne bringt. Elfi ist ein ganz normales Mädchen. Findet zumindest sie selbst. Zwar hat sie ein grünes Gesicht, ist ein wenig frech, verhält sich anders als die anderen, ab und zu rutscht ihr ein kleiner, zumeist unbeabsichtigter Zauber raus. Aber ist sie deshalb gleich eine Hexe? Elfi verlässt Aluminien, da selbst ihre Freundin Glinda sie nicht verstehen will. Doch auch im Smaragdland stören sich die Menschen nach kurzer Zeit an Elfis Fähigkeiten. Sie kann es niemandem recht machen und ist deshalb ständig auf der Suche nach ihrem Platz. Einzig Fyero erkennt Elfis Besonderheiten und steht ihr bei. In Szene gesetzt wird das bezaubernde Musical und seine verhexten Folgen mit mitreißenden Songs zum Staunen und Lachen, aber auch zum Nachdenken von Regisseur Gerd Weigel. Choreograph und musikalischer Leiter ist David Thaler. Weigel ist bei seiner Arbeit mit Jugendlichen besonders wichtig, „dass diese bei der Interpretation ihrer Rolle Freude erleben. Sie sollen lernen, sich mit Spaß von sich selbst zu lösen, um auf der Bühne eine komplett andere Figur darzustellen. Dabei sind Haupt- und Nebenrollen gleichermaßen wich-

tig, jeder einzelne trägt seinen gewichtigen Teil zum Gelingen des Musicals bei. Es freut mich persönlich immer wieder zu sehen, mit wie viel Elan und Enthusiasmus die jungen Menschen bei der Sache sind. Und diese Begeisterung wird das Publikum spüren“. Auch für Thaler, der die Songs – sie stammen aus Musicals oder sind Rock- und Popsongs – ausgewählt hat, ist das Schöne an der Arbeit mit der Jugendtheatergruppe nicht nur das „Einlernen der Songs, sondern vor allem das Arbeiten am Instrument Stimme mit jedem einzelnen jungen Darsteller sowie das Erforschen ihrer Musikalität und das Erarbeiten stimmlich-emotionalen Ausdrucks, der über ihren persönlichen Charakter und ihre alltägliche Gefühlswelt hinausragt. Im Ausloten stimmlicher Möglichkeiten und Herangehen an für sie neue Gesangstechniken offenbart sich mir, was für einen Menschen ich vor mir habe. Da bin ich bisweilen echt baff, wenn ich erleben darf, was aus einem vielleicht eher zurückhaltenden bzw. auf den ersten Blick unscheinbaren Jugendlichen herausplatzt, wenn sich ihm die Chance bietet“, so Thaler. Und Franz Ploner, dem die Ge-

samtleitung obliegt, ist es ein großes Anliegen, „den jungen Menschen die Möglichkeit zu bieten, mit hervorragenden Regisseuren, musikalischen Leitern, Choreographen und Stimmbildnern zu arbeiten, sofern dies finanziell machbar ist. Dadurch sollten sie auch für ihren weiteren Lebensweg etwas mitnehmen können. Mit Gerd Weigel und David Thaler haben wir einmal mehr zwei Topleute verpflichten können“. Premiere hat das Stück am Ostersonntag, den 27. März im Haus der Vereine von Innerpflersch. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.

Mal „Hand aufs Herz“: Die Wippund Eisacktaler Hardrocker von „Unantastbar“ haben einen sensationellen Erfolg gelandet. Mit ihrem sechsten Studioalbum hievte sich die 2004 gegründete Hardrockband auf den fünften Platz der deutschen Albumcharts. Damit schaffte sie ihren bisher größten Charterfolg. Und konnte sich direkt neben Superstars wie dem kürzlich verstorbenen David Bowie, Adele oder BAP platzieren. Bereits vor Erscheinen der CD verstanden die Musiker das Echo auf den Tonträger mit 15 neuen Songs als Gradmesser für ihre weitere Karriere. Dieser sollte eigentlich nichts im Wege stehen. Nach zwei ausverkauften Album-Release-Konzerten in Trockau (Oberfranken) und Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) starten „Unantastbar“ im März die „Hand aufs Herz“-Headlinertour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im Sommer sind sie überdies auf zahlreichen Festivals in Deutschland zu hören.

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

von Harald Kofler

Der Weiler Anichen liegt im Pflerschtal größtenteils an der orographisch linken Seite des Talbaches und teilt sich in Inner- und Außeranichen. Er gehört zur Katastralgemeinde Pflersch und ist mit dieser verwaltungstechnisch ein Teil der Marktgemeinde Brenner. Die kleine Siedlung bestand bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus etwa zwei Dutzend, teilweise zerstreut liegenden Häusern bzw. Höfen. In dieser Zeit gab es auf der Höhe der „Anichner Brücke“ unmittelbar neben dem Talweg auch ein kleines Gotteshaus. Die Kapelle „Maria Schnee“ war im Jahr 1737 erbaut worden. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ließ ein schweres Unwetter den Talbach anschwellen. Die Wasserfluten rissen im Jahr 1878 die Kapelle weg. Das Gotteshaus wurde nicht wieder aufgebaut. Anichen wird urkundlich erstmals am Ende des 13. Jahrhunderts, also in spätmittelalterlicher Zeit, als „zum Aenchen“ erwähnt. Am Beginn des 14. Jahrhunderts wird ein gewisser „Heinricus Anche“ genannt und noch im 15. Jahrhundert findet sich in der schriftlichen Überlieferung – neben der heutigen Schreibform „Anichen“ – der Ausdruck „Anchen“. Bis weit ins 17. Jahrhundert hinein waren die Bezeichnungen „Anichenhoff“, „Anichhof“ oder „Anichhöfe“ in Verwendung. Der heutige Name dürfte sich bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung erweist sich als nicht gesichert. Der Ortsname wird häufig auf den althochdeutschen Ausdruck „ano“ bzw. die mittelhochdeutschen Formen „ane, ene“ (Großvater, -mutter, Urahn, Alter ...) zurückgeführt und verweist auf den Besitz bzw. die Siedlungskontinuität einer oder mehrerer Familien.

© Terra Mater Factual Studios/Oliver Oppitz

Anichen?

Heimlich, still und leise hat im Februar vergangenen Jahres ein Filmteam seine Zelte im Ratschingstal aufgeschlagen (Erker 03/15). Dabei wurden die Schlussszenen der internationalen Kinofilmproduktion „Wie Brüder im Wind“ gedreht. Ende Jänner feierte der Film in Bozen Premiere. Es ist die Eigenart des Adlers, in seinem Horst zwei Küken auszubrüten und großzuziehen. Sobald eines der Jungtiere stärker und größer als das andere wird, ist es ihm, um zu überleben, bestimmt, sein Geschwisterkind aus dem Nest zu werfen und damit demjenigen Schaden zuzufügen, der ihm – wäre er ein Mensch – am nächsten stehen sollte. Der junge Halbwaise Lukas (Manuel Camacho) lebt mit seinem von Trauer gezeichneten Vater (Tobias Moretti) in der Bergwelt Öster-

„Wie Brüder im Wind“ reichs. Der Mann namens Keller kompensiert den Verlust der Ehefrau durch ein raues Äußeres und stößt dadurch seinen Sohn, der den Tod der Mutter indirekt verschuldet hat, von sich weg. Der Junge selbst hat seit dem Tod seiner Mutter kein Wort mehr gesprochen. Lukas findet einen aus dem Nest gestoßenen jungen Adler, nennt ihn Abel und kümmert sich im Geheimen um den Vogel, der ihm die Zuneigung schenkt, die dem Kind zu Hause verwehrt bleibt. Während er seine Sprache wiederentdeckt, bekommt Lukas bei der Aufzucht des Greifvogels Unterstützung von Förster Danzer (Jean Reno). Doch wie lange kann der Adler an Lukas’ Seite bleiben, bevor es ihn zurück in die Wildnis zieht? Der Film „Wie Brüder im Wind“ erzählt eine mitreißende Geschichte über Freundschaft, Hoffnung und Selbstfindung. Den Regisseuren Gerardo Olivares und Otmar Pen-

ker ist es gelungen, dem Film einen starken und authentischen Charakter zu verleihen. Produzent Walter Köhler hat mit Penker und Gerald Salmina zwei der weltweit anerkanntesten Natur- und Dokumentarfilmspezialisten ins Boot geholt. In „Wie Brüder im Wind“ setzt Terra Mater mit spektakulären Naturund Tieraufnahmen, schauspielerischen Glanzleistungen und bewegender Musik neue Maßstäbe in der Natur- und Tierfilmszene. Neben den Schlussszenen, die in Flading gedreht wurden, sind auch Naturaufnahmen vom Pfitscherjoch zu sehen. Ende Jänner feierte die Produktion im Bozner Cineplexx Südtirol-Premiere. „Nach sechs langen Jahren, die allein für die Produktion aufgebracht wurden, ist es nun endlich vollbracht“, jubelte Produzent Köhler und bedankte sich für die Unterstützung und Professionalität, die er in Südtirol erfahren habe, u. a. auch beim Wipptaler Serviceproduzenten Peter Trenkwalder. Der spanische Hauptdarsteller Manuel Camacho nahm an der Premiere ebenso teil wie ein Großteil der Filmcrew. Jean Reno und Tobias Moretti waren verhindert, letzterer schickte vor Filmbeginn Grüße per Videobotschaft. Auch heuer soll das Wipptal als Kulisse für zwei neue Filmprojekte dienen. sst

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KULTUR

„15 Jahre Deutschrock und Skandale“ Frei.Wild. Über eine Südtiroler Band zwischen Erfolg, Empörung und Schmähung Im September 2001 gegründet, feiert die Deutschrock-Band Frei.Wild heuer ihr 15-jähriges Bühnenjubiläum. Mal abgesehen von den Kastelruther Spatzen war noch keine Südtiroler Band in nördlichen deutschen Gefilden so erfolgreich wie die vier Eisack- und Wipptaler Rocker. Als Höhepunkt im Jubiläumsjahr gibt es Ende Juli in Berlin ein großes Open-Air-Konzert, bei dem die Band ihr neues Album „15 Jahre Deutschrock und Skandale“ mit zehn neuen Songs vorstellen wird. Heute zählt die Formation – am Schlagzeug sitzt Christian Forer aus Thuins – zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Bands – und provoziert und polarisiert zugleich die öffentliche Meinung wie keine andere. Die Band selbst distanziert sich zwar – fast schon gebetsmühlenartig – von jeglicher Art von Extremismus, möchte sich keineswegs als politisch gesinnte Musikgruppe verstanden wissen, wird den Nimbus rechtsdunstiger Niederungen aber nicht wirklich los. Immer wieder wird ihr vorgeworfen, sich nicht eindeutig genug von rechtem Gedankengut zu distanzieren und Rechtsrock-Themen in ihren Songs geschickt einzubauen. Inspiriert vom Sound der Böhsen Onkelz spielen die Südtiroler Hardrocker ausschließlich deutsche Songs. Die meisten schrieb Frontman Philipp Burger. 2002 erschien das erste Album „Eines Tages“. 2009, als die Band ihre erste Headliner-Tour unternahm, stürmte sie erstmals die deutschen Charts. Ein Jahr später dann Platz 2 in den Albumcharts. 2011 gelang mit dem Album „Gegengift“ der große Durchbruch: Mit mehr als 100.000 verkauften Tonträgern erhielt die Band die erste von bislang sechs Goldenen Schallplatten. Seither schwebt sie – mit Dämpfern und

Frei.Wild-Schlagzeuger Christian Forer aus Thuins

Der in Berlin lebende Autor und Jugendforscher Klaus Farin

Kratzern versehen – von Erfolg zu Erfolg. 2013 bugsierten sich die vier deutsch-rockenden Exoten aus dem südlichsten deutschen Sprachzipfel erstmals auf Platz eins der deutschen Charts. In all den Jahren geriet und gerät die Band, die heute große Konzerthallen füllt, immer wieder in das Fadenkreuz der Kritik und wirbelt die Szene gehörig durcheinander. Mit ihrer Einordung tun sich viele schwer. Kommerziell überaus erfolgreich, spielt die Band mit textuellen Zweideutigkeiten. Kulminiert ist die Anti-Frei.Wild-Debatte im Jahr 2013, als die Verantwortlichen der Deutschen Phono-Akademie auf Druck verschiedener Seiten die Band von der Echo-Nominierung ausgeschlossen haben. Ein Aufschrei ging durch die Szene. In der Folge wurde der Gegenwind auf Band und Veranstalter immer stärker, so dass die Band in der Folge sogar Auftritte absagte. Auf eine neuerliche Nominierung für die Echo-Verleihung im Jahr 2014 legte Frei.Wild dann keinen Wert mehr. Die Musiker nehmen sich eine Auszeit. Es wird eine Zeitlang ruhiger um die Band, sie wollte sich wohl etwas aus der Schusslinie bringen. Im April 2015 ist dann mit „Opposition“, in dem die vier Deutschrocker all die Debatten und An-

feindungen gegen sie thematisieren, das zehnte und bislang letzte Studioalbum erschienen. Auch damit schafften sie wieder den Sprung an die Spitze der deutschen Charts. „Wir sind die, die der Regierung im musikalischen Parlament gegenübersitzen, aber stets bereit für Gespräche sind“, erklärt die Band. „Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten“ Im vergangenen Jahr ist nun auch ein Buch über die Band erschienen. Der in Berlin lebende Autor und Jugendforscher Klaus Farin hat für „Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten“ die vier

Musiker immer wieder getroffen, sie auf ihren Tourneen begleitet, über 4.000 Fans befragt, mit zahlreichen Deutschrock-Bands gesprochen, Künstler, Historiker, Musikwissenschaftler und Frei.WildKritiker befragt und Gespräche mit Angehörigen und Aussteigern aus der rechtsextremen Szene geführt. So ist das Buch über eine reine Band-Biographie hinaus zugleich eine der größten Fan-Studien geworden, eine Auseinandersetzung mit dem neu erwachten Regionalismus in Europa und der Wirkung und Bedeutung von Musik, mit Mediendarstellungen und Vorurteilen. „Eine Heimatgeschichte der besonderen Art zwischen Rock’n’Roll und Patriotismus, Freiheit und Faschismus, Glaube und Popkultur“, als welches das Buch in Verkaufsportalen angepriesen wird. Im Februar stellte Farin das Buch bei einem Diskussionsabend zum Thema „Frei.Wild oder: Die Renaissance des Patriotismus“ in Brixen vor. Unumstritten ist es freilich nicht. Im Blog von Zeit Online heißt es beispielsweise: „... ein anbiederndes und unkritisches Fan-Buch“, das der Band „eine Generalabsolution“ erteile. Nun: Frei.Wild wird auch weiterhin polarisieren. Und das wohl mit Kalkül. lg

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

BRENNERO

Profughi, ci vuole una soluzione europea L’Alto Adige/Südtirol finora ospita un numero tutto sommato gestibile di profughi (1000), nel 2016 dovrà sostenere sfide ben più grandi: un problema quello dei profughi che continua a preoccupare e nelle ultime settimane ciò che più fa riflettere e che si ripercuote con non poche preoccupazioni sulla nostra zona è il fatto che l’Austria vuole erigere delle reti metalliche al Brennero.

ficile. La situazione per il Comune diventa alquanto complessa e si ripercuoterà negativamente anche sul Brennero e sulla Wipptal” – così il primo cittadino. Nelle ultime settimane c’è stata un po’ di agitazione per un possibile „hotspot“ al Brennero, così come pensato dal governo a Roma; la situazione però sembra essersi placata dopo che il ministro degli interni Alfano ha dichiarato di non

L’idea delle reti metalliche e il nazionalismo crescente dei singoli Paesi sono davvero preoccupanti e non sono la soluzione giusta al problema dei migranti, questo il pensiero espresso dall’europarlamentare SVP Herbert Dorfmann. Preoccupato per lo sviluppo della situazione anche il sindaco del Comune di Brennero Franz Kompatscher, secondo il quale l’Austria ha preso una strada sbagliata: un rafforzamento dei controlli al Brennero risulta essere una sconfitta, un passo indietro rispetto all’accordo di Schengen, che rappresenta una pietra miliare dal punto di vista politico e questo dovrebbe essere chiaro a tutti. “Certo si è consapevoli e d’altronde è anche facilmente prevedibile che alla fine dell’inverno arriveranno al Brennero sempre più profughi e migranti, il cui passaggio verso l‘Austria sarà sempre più dif-

vedere il bisogno di allestire un centro di accoglienza sul luogo di confine più importante d’Italia; tra l’altro il punto più a Nord del Paese non sarebbe nemmeno un luogo di permanenza ideale per profughi che hanno attraversato tutta la penisola. Il 15 febbraio a Bolzano si è svolta la seduta del GECT Euregio, alla quale hanno partecipato i presidenti Arno Kompatscher, Ugo Rossi e Günther Platter. “Il Brennero - hanno detto - non deve diventare un collo di bottiglia”. In sintesi le richieste dell’Euregio a Italia e Austria: sollecitare l’UE a mettere in sicurezza i confini esterni e a ripartire i profughi in modo equo su tutti gli Stati membri, impegnarsi a rivedere l’Accordo di Dublino per poter attuare una vera politica comune europea in materia di profughi, lavo-

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rare per una gestione coordinata degli spazi di confine in stretto coordinamento con i governi locali nel caso in cui il flusso di profughi della cosiddetta rotta balcanica si sposti sempre più verso ovest e gli Stati europei continuino a dimostrare una incapacità di agire insieme. Il GECT chiede inoltre a Austria e Italia di evitare che il Brennero, fondamentale asse di trasporto europeo, si trasformi in un collo di bottiglia: vanno adottate per tempo misure appropriate per garantire una rapida registrazione e una distribuzione dei profughi già al momento del loro ingresso sul territorio nazionale ed evitare così l’insorgere di situazioni critiche al confine. Il 16 febbraio i tre presidenti dell’Euregio Tirolo-Alto Adige-Trentino, Günther Platter, Arno Kompatscher e Ugo Rossi hanno poi incontrato il Ministro degli interni Johanna Mikl-Leitner. Durante il colloquio sono state discusse le misure annunciate dall’Austria per quanto riguarda il controllo dei confini, e le proposte avanzate dall’Euregio. Il Ministro Johanna Mikl-Leitner ha chiesto a Kompatscher, Platter e Rossi “comprensione” per le decisioni di Vienna, resesi necessarie in conseguenza del fatto che l’Europa non riesce a mettere in sicurezza i confini esterni della UE. Da tutti i presenti è stata ribadita l’urgenza di gestire il flusso di profughi e richiedenti asilo, ma di tenere in considerazione il valore anche storico del confine del Brennero. Il presidente Kompatscher ha ribadito di essere concorde nel considerare improrogabile l’intervento dell’Europa e ha informato che il Ministro degli interni austriaco ha comunque assicurato che ogni misura riguardante il Brennero verrà pianificata e coordinata d’intesa con l’Euregio. Kompatscher ha poi informato il Ministro Johanna Mikl-Leitner che

all’incontro con il Ministro degli interni italiano Angelino Alfano per discutere della stessa questione saranno presenti tutti i presidenti dell’Euregio. “Si tratta di un riconoscimento importante - hanno spiegato Kompatscher e Rossi - che dimostra l’incisività di iniziative comuni come quelle dell’Euregio”. Sempre il 16 febbraio inoltre, Kompatscher, Platter e Rossi hanno incontrato il Presidente della Repubblica austriaca, Heinz Fischer, il quale ha ricordato che “il confine del Brennero ha una storia che lo rende particolare e tutte le misure che lo riguardano devono essere prese non solo con una certa sensibilità, ma soprattutto in stretta collaborazione con Tirolo, Alto Adige e Trentino”. Fischer ha sottolineato poi che la volontà di Vienna è quella di continuare a garantire la libera di circolazione di persone e merci all’interno dei confini europei. Kompatscher ha inoltre sottolineato che la situazione attuale è straordinaria e che alcuni singoli stati membri della UE intendono intensificare i controlli ai confini. Dovrà comunque trattarsi di misure temporanee, e come Euregio ci si impegnerà a fornire un valido contributo per gestire l’emergenza nel modo migliore possibile. Certo è che, se il flusso di profughi dovesse aumentare ulteriormente, la Provincia dovrà prendere dei provvedimenti per rafforzare l’assistenza diurna e prevedere anche degli alloggi. Un problema che purtroppo dovrebbe trovare una soluzione unica europea: dobbiamo essere consapevoli che, come ha già ricordato la Merkel, “l‘Europa dei prossimi 50 anni sarà molto diversa da quella attuale e la crisi migratoria e dei rifugiati contiene in sé il germe della rivoluzione dell’idea stessa di Europa”. cm


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Insieme per Vipiteno – i primi 200 giorni Sono trascorsi poco più di 200 giorni dalle scorse elezioni comunali e la Lista “insieme per Vipiteno” ha organizzato una serata informativa per fare il punto su questa prima parte della legislatura, per raccontare i primi passi compiuti e per presentare alla cittadinanza i progetti futuri. A guidare la serata il vicesindaco Fabio Cola e la consigliera Valeria Casazza. Abbiamo voluto fare qualche domanda ai due amministratori. E: Lei è alla sua prima esperienza politica. Come è andato questo primo periodo di legislatura? Fabio Cola: Bene direi. Tra le cose importanti che sono state fatte citerei il nuovo polo scolastico in lingua italiana in via Frana, di recente intitolato allo scomparso “Alexander Langer”. Un progetto che prevede un profondo intervento sull’immobile, che sino a poco tempo fa ospitava le elementari italiane e tedesche. Nel nuovo complesso scolastico, che dovrebbe riaprire i battenti nell’autunno 2018, troveranno spazio la scuola primaria e la scuola secondaria di primo e secondo grado in lingua italiana. Nel contempo verrà rifatta anche la piazza antistante la scuola e la palestra adia-

cente. Nodo cruciale da affrontare sarà la viabilità in via Frana e anche in questo caso sono allo studio diverse soluzioni. Come è stato affrontato il problema non indifferente dei giovani a Vipiteno? Devo dire con soddisfazione che si stanno facendo dei passi in avanti nella realizzazione di uno spazio destinato alle band musicali locali, un luogo dove i giovani vipitenesi potranno ritrovarsi per suonare e che potrà diventare anche una sorta di punto di ritrovo per l’intera comunità in grado di ripercorrere i successi che anni addietro caratterizzarono l’esperienza dell’associazione Juvenilia. Grazie alla collaborazione con l’Arci provinciale e con l’assessorato provinciale alla cultura il progetto sta compiendo concreti passi in avanti. Si è ora alla ricerca dello spazio idoneo, ma il progetto costituisce una delle grandi priorità per gli amministratori della lista “Insieme”. Lei è competente anche per la cultura in lingua italiana: quali sono gli sviluppi e i progetti? Sul fronte cultura voglio sottolineare il record abbonamenti registrato per gli spettacoli dello Stabile di Bolzano che sono raddoppiati rispetto allo scorso anno, un successo importante anche in un’ottica di presenza futura degli

spettacoli a Vipiteno. Significativa l’iniziativa “Vipiteno – Sterzing in ART” avviata al bar Teatro con l’esposizione da parte di artisti locali, che per un mese hanno l’occasione di esporre gratuitamente le proprie opere. Altri temi importanti? Grazie agli spunti, alle riflessioni e domande arrivate dal pubblico presente, si è parlato dello sviluppo urbanistico della città, ricordando il grande progetto che investirà piazza Fuori Porta (dove è previsto un parcheggio sotterraneo e un completo rifacimento di parte degli immobili che si affacciano sulla piazza), degli interventi previsti sulla rete stradale (è prevista la costruzione di marciapiedi in varie vie della città) e di Montecavallo. E: Consigliera Casazza, cosa è stato fatto per gli anziani? Valeria Casazza: Devo sottolineare l’importante lavoro compiuto dal “consiglio dei seniores” eletto lo scorso anno, che ha già avuto modo di mettere in campo una serie di iniziative e tra queste merita citazione l’appuntamento settimanale, ogni venerdì, con il pranzo riservato ai seniores in un albergo del centro cittadino, che sta riscuotendo grande successo

di partecipazione. Altre iniziative per le politiche sociali? Sì, in prima linea gli amministratori hanno sostenuto l’iniziativa che consente ai possessori di apposita autorizzazione per invalidità di parcheggiare gratuitamente sui parcheggi a pagamento. Un’iniziativa partita dall’opposizione che abbiamo ritenuto valida; siamo dell’avviso che se una proposta è positiva per la comunità vada appoggiata, a prescindere dalla parte da cui proviene. Ancora per quanto riguarda il sociale, gli amministratori hanno parlato del progetto che riguarda alcuni profughi ospitati nella casa Lea nel comune di Val di Vizze, per i quali si è prospettata la possibilità di svolgere alcune mansioni per il Comune in modo volontario. Progetto questo che è volto a favorire l´integrazione dei richiedenti asilo. I due amministratori hanno infine sottolineato che l’organizzazione della serata informativa non rimarrà un episodio isolato, l’intento della lista Insieme per Vipiteno è di promuovere due volte all’anno iniziative aperte alla cittadinanza, per presentare il lavoro svolto, ma soprattutto per raccogliere le richieste, i suggerimenti e anche le critiche della popolazione. cm

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FORTEZZA

BIOGAS

Pista di motocross a Mezzaselva

Respinto il ricorso del Comune di Vipiteno

Il punto individuato è quantomeno singolare: è l’areale della cava che si trova sopra il tunnel stradale a nord di Mezzaselva. È lì che il club motoristico di Bressanone – che da molti anni ormai raggruppa quasi duecento appassionati di motocross – vorrebbe realizzare il proprio nuovo “campo” di allenamento e gara, in luogo di quello ormai perduto, che si trovava incuneato tra ferrovia e autostrada a nord di Varna, a qualche centinaio di metri in linea d’aria dall’omonimo laghetto. La proposta è giunta al sindaco di Fortezza da parte dei membri del direttivo del Motoclub e Thomas Klapfer ha, inizialmente, pensato ad un netto rifiuto. Poi, frenando la risposta istintiva ha iniziato a ragionarci su, fino a portare l’ipotesi, ancora non concreta, in consiglio comunale. “Le prospettive che il Motoclub ha presentato, ci invitano a ragionare – ha affermato – e a ponderare bene sulla proposta. L’areale, sarebbe adeguato. Uno scavo di qualche metro nella zona che guarda verso gli insediamenti più prossimi alle abitazioni costituirebbe una barriera naturale ai possibili rumori. Il campo, di allenamento e di gara, avrebbe degli orari ben precisi e comunque ponderati e approvati per dare il minimo inquinamento acustico. Teniamo conto che già in passato, nella gestione del tracciato di Varna, il motoclub si è attenuto scrupolosamente a dettami anti-inquinamento e antirumore. Una gara – ha sottolineato – porterebbe oltre trecento atleti e chissà quanti spettatori e ciò potrebbe favorire le scarse economie del comune”. È comunque prudente Klapfer e, prima di una decisione “….che dovrà essere formulata positivamente e all’unanimità dal consiglio comunale”, come ha sottolineato più volte, attende la giornata giusta, dopo il disgelo, probabilmente in primavera, per fare una prova generale alla presenza di tutti i consiglieri: alcuni atleti del Motoclub (che oggi, senza strutture, conta 120 iscritti, ma che in un recente passato ne aveva il doppio, 240) si presenteranno con le loro moto per fare una prova generale: i consiglieri verranno piazzati nelle vicinanze e a distanza, presso le strutture esistenti (albergo Sachsenklemme, insediamento edilizio-industriale presso l’ex cartiera, in paese a Mezzaselva) e fungeranno da “osservatori critici” per valutare la sostenibilità del progetto ed esprimersi poi con un sì o un no. dm

Il Consiglio di Stato ha dichiarato inammissibile il ricorso presentato dal Comune di Vipiteno concernente la realizzazione di un impianto Biogas in Val di Vizze il sopracitato ricorso. Il Consiglio di Stato ha evidenziato un difetto di notifica dei ricorsi proposti dal Comune di Vipiteno e un difetto di interesse a ricorrere in capo al Comune di Vipiteno, visto il difetto di lesività degli atti impugnati. Sembra quindi si stiano per concludere le polemiche per il progetto iniziato ben nel 2004, quando un gruppo di agricoltori locali si riunì nella Biogas Wipptal srl, fondata poi nel 2008, per realizzare un impianto a biogas alimentato dai reflui zootecnici prodotti dalle aziende locali, producendo energia elettrica rinnovabile, dalla cui vendita ricavare entrate aggiuntive e ottenendo calore utile per l’essiccazione del digestato, un fertilizzante naturale e inodore. In un secondo momento sono divenuti partner della società Biogas Wipptal anche la cantina di Tramin, la libera Università di Bolzano e l’Università di Torino e hanno ottenuto i finanziamenti “Life+” con il benestare non solo della Commissione Europea, ma anche del Ministero dell’Ambiente. Il Tar di Bolzano, in prima istanza, aveva accolto i ricorsi del Comune di Vipiteno contro le deliberazioni del vicino Comune di Val di Vizze e della Giunta Provinciale di Bolzano che creavano i presupposti per la realizzazione dell’impianto. Contro questa sentenza, la Biogas Wipptal aveva proposto il ricorso davanti al Consiglio di Stato, che aveva dapprima accolto l’istanza cautelare sospendendo l’esecutività della sentenza emessa in primo grado. La società Biogas Wipptal ha informato e sottolineato che i numerosi allevamenti di bestiame nei cinque comuni della Alta Valle dell’Isarco generano circa 600.000 chilogrammi giornalieri di reflui zootecnici che, viste le disposizioni della direttiva nitrati dell’Ue, non possono più essere sparse completamente sulle superfici di proprietà aziendale. In mancanza di soluzioni integrate, per evitare il rischio di incorrere

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in pesantissime sanzioni, le singole aziende hanno tre possibilità: sopprimere le unità di bestiame in esubero scendendo però sotto la soglia critica di sopravvivenza, prendere in affitto nuove superfici agricole o smaltire il concime trasportandolo per lunghe distanze. Al contrario, seguendo le indicazioni dell’Unione Europea, l’opzione preferibile è il trattamento a chilometro zero di questi reflui zootecnici, che presuppone la realizzazione di un impianto economicamente non gestibile per un singolo agricoltore.

I portavoce dell’azienda Biogas Wipptal sottolineano inoltre che la realizzazione dell’impianto gioverà all’intero indotto agricolo dell’area, già afflitto da una preoccupante situazione di crisi e dalla cosiddetta ‘morte dei masi’. Da non dimenticare che la gestione dell’impianto la cui costruzione è quasi ultimata consentirà la creazione di nuovi posti di lavoro, oltre alla produzione di energia rinnovabile nel rispetto degli accordi di Parigi e di un concime naturale a chilometro zero per alimentare economie sane nel settore caseario, frutticolo e vinicolo. Dal canto suo il Comune di Vipiteno ha informato che, pur prendendo atto della decisione del Consiglio di Stato, non bisogna dimenticare che, per costruire il ponte che consentirà l’accesso all’impianto Biogas, ci vorrà il permesso dell’amministrazione di Vipiteno (zona comune di Vipiteno). Inoltre il comune si riserva di presentare una causa civile se le future emissioni dovessero superare i limiti previsti che minacceranno la salute e la qualità di vita della popolazione. cm


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Collisioni tra veicoli e fauna selvatica: 2 incidenti al giorno! Sono, a dire poco, sorprendenti i risultati di una ricerca che agenti venatori della Provincia di Bolzano stanno conducendo sul fenomeno degli impatti tra veicoli e fauna selvatica sulla viabilità ordinaria del territorio altoatesino. I dati sin qui raccolti , relativi al triennio 2012/2014, sono stati pubblicati sul n. 2/2015 della rivista “Il giornale del cacciatore”, edito dall’A.C.A.A. (associazione cacciatori Alto Adige), in un interessante articolo a firma Lothar Gerstrasser, collaboratore della suddetta associazione. Nel triennio in questione sono state registrate sull’intero territorio provinciale ben 2400 collisioni. Il dato è davvero impressionante: sono in media 2 incidenti al giorno! E’ difficile stabilire con precisione la percentuale dei casi in cui l’animale investito resta ucciso, ma essa è certamente particolarmente alta. Nel solo anno 2014 le collisioni sulle strade altoatesine sono state 776; vi sono rimasti coinvolti 686 caprioli e 90 cervi. Per quanto più da vicino ci riguarda, nel distretto di caccia di Vipiteno, che comprende il territorio di n. 14 riserve, si sono avuti, sempre nell’anno 2014, 63 investimenti (51 di caprioli e 12 di cervi). E’ invece contenutissimo, ed è agevole comprenderne la ragione, il numero degli incidenti che si verificano in autostrada, il cui tracciato è rigorosamente recintato. Come comunicatomi dalla direzione tecnica dell’A22, sono stati registrati nel tratto altoatesino 8 incidenti nel 2014 e 10 nel 2015. Le segnalazioni (confermate) di presenza di fauna selvatica in area autostradale sono state 26

nel 2014 e 22 nel 2015. Dall’indagine è emerso un dato interessante: 4 collisioni su 10 si concentrano in 94 tratti stradali della lunghezza complessiva di 115 chilometri e si tenga conto che la rete stradale provinciale ad alta percorrenza è di km 2760. Per i cervi, la più alta concentrazione di collisioni si ha in Alta Pu-

CAMPO DI TRENS

E’ stata fissata la data per le elezioni comunali: l’8 maggio i cittadini sono chiamati alle urne La giunta regionale ha individuato le date dell’8 e del 22 maggio per lo svolgimento delle elezioni comunali di primavera e dei referendum consultivi sulle fusioni fra comuni. Sono interessati al voto amministrativo 4 comuni dell’Alto Adige: Bolzano, Campo di Trens, Sluderno e Villabassa. A Campo di Trens al momento sembra svanita la possibilità di poter fare una lista unitaria. In autunno infatti, dopo che il comune è stato commissariato, si sono svolti vari incontri e l’idea della Freie Liste era di unire le forze con la SVP per poter amministrare il comune. In sede di decisione la SVP comunica che presenterà una lista con candidati competenti e un valido programma. I portavoce della Freie Liste Freienfeld hanno informato che il fat-

to di non aver potuto realizzare una lista unica non li fermerà e si presenteranno alle elezioni dell’8 maggio motivati con una lista di validi candidati. Il candidato sindaco Peter Faistnauer inoltre ci tiene a sottolineare che la sua candidatura sarà per i cittadini. “Faistnauer nel suo breve periodo di legislatura ha infatti dimostrato di poter svolgere un buon lavoro pieno di motivazione sia per il comune che per tutti i cittadini e avrà il nostro pieno appoggio” – così i portavoce della Freie Liste. Al momento quindi sono due le liste certe che si presenteranno alle prossime elezioni anche se pare che si stia muovendo una terza lista, ma chi ne siano i sostenitori e se questa voce sia attendibile non è certo. cm

steria e in Alta Badia. La distribuzione degli incidenti in relazione ai periodi dell’anno registra due sensibili picchi: il primo, tra il 25 febbraio e il 25 marzo e il secondo tra il 9 settembre e il 31 dicembre. Non si può non concludere questo breve, ma credo interessante resoconto, con la raccomandazione agli automobilisti di tenere una velocità sempre moderata sulle strade di montagna e soprattutto di ridurla sensibilmente nei tratti in cui è segnalato il passaggio di animali. E infine, per chi avesse la disavventura di investire fauna selvatica (cervi in particolare, con i quali l’impatto è quasi sempre disastroso per il veicolo), può essere utile sapere che la competenza in materia di indennizzi dei danni causati da impatti con fauna selvatica è del “Servizio strade” della Provincia Autonoma di Bolzano (Palazzo provinciale 2, piazza Silvius Magnago n. 10, Bolzano, tel. 0471/412600). Carlo Bruccoleri Erker 03 I 16

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VIPITENO

Scarso civismo di alcuni padroni di cani Li fanno defecare persino nei giardinetti da gioco dei bambini

A due nostri restauratori il ricupero della Via Crucis del Virgolo Hofer e Volgger dovranno restaurare 30 statue barocche del percorso devozionale da Bolzano alla chiesa del Calvario al Virgolo

Il giardinetto di Via S. Margherita

Le lamentele dei cittadini per le feci di cane che insozzano i vicoli e i cigli erbosi delle strade di uno dei “Borghi più belli d’Italia” sono molte. L’amministrazione comunale ha installato dei contenitori appositi nei quali gettare le feci dei cani. E devo dire che sono più d’uno i proprietari di cani che lo fanno coscienziosamente. Ma ce ne sono altri il cui livello di civismo è a volte davvero molto basso. A fine gennaio, in diverse occasioni, ho visto dei nostri concittadini aprire sul far della sera il cancello del giardinetto di Via S. Margerita per farvi entrare i loro animali, ignorando la tabella di divieto di introdurre cani per far loro fare i loro bisogni, grandi e piccoli. Questo giardinetto è molto frequentato da bambini che vi giocano sorvegliati dalle loro mamme. E lo è, sia pure in misura ridotta rispetto all’estate, anche in inverno nelle giornate di sole. Si sa che i bambini giocando si rotolano sull’erba, scavano con le mani nella sabbia. Non mi pare quindi un atto civile ignorare il divieto di introdurre cani.

I restauratori Christoph Hofer, di Prati di Vizze, e Karl Volgger, di Trens, non sono nuovi a incarichi di prestigio. Già nel 2000 avevano infatti completato, su invito dell’Istituto delle pietre dure di Firenze, il difficile e delicato restauro delle portelle dell’altare di Friedrich Pacher che, dall’originaria sede della chiesa dei SS. Pietro e Paolo annessa alla Jöchlsthurn, erano finite a Gerusalemme. Non fa quindi meraviglia che il complesso restauro della Via Crucis del Virgolo sia stato affidato a loro.

Aquileia: “Giove fulmina un empio”

Ai tempi de “li romani antichi” scattavano severe punizioni contro gli “empi” che lordavano la loro città: nel lapidario di Aquileia si conserva un bassorilievo marmoreo dove si vede un poveraccio, intento ad espletare un bisognino urgente, che viene fulminato da Giove con le sue saette! Una è già conficcata nella schiena. Nel nostro caso mi auguro che Giove non se la prenda con i cani! ap

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La chiesa del S. Sepolcro o del Calvario sul Virgolo era preceduta dalle stazioni della Via Crucis dalla cappella (non più esistente) di Ponte Loreto alla chiesa del Santo Sepolcro o del Calvario. Ben 30 statue lignee, in apposite cappelle, illustravano la storia della Passione, secondo la tipologia delle Vie Crucis barocche del tempo. Essa infatti si trovava fuori città e in salita, quasi a rievocare realisticamente per il viandante la

dolorosa via di Gesù sul Monte Calvario. Il percorso si concludeva con un monumentale gruppo all’aperto della Crocifissione, con la Pietà in grotta e con il sepolcro di Cristo nella chiesa, che si ispirava al Santo Sepolcro di Gerusalemme. La chiesa fu costruita negli anni 1683-84 da Pietro e Andrea Delai (la sua struttura sarà ripresa da Pietro Delai nella chiesa di S. Croce, “Kreuzkirchl”, di Vipiteno del 1692). Come spiegano Hofer e Volgger 17 delle 30 statue della Passione sono firmate e datate (1682) dallo scultore Georg Mayr, di Fiè, le altre sono più tarde. Le statue, in grandezza naturale, erano in legno gessato e policromato, ridipinte più volte, e avevano già subito alcune integrazioni. La qualità, per l’epoca, è piuttosto alta, anche se a prima vista volti e atteggiamenti dei tormentatori di Gesù appaiono piuttosto brutti e popolareschi: ma questo perché l’artista intendeva appunto suscitare la pietà e la devozione dei fedeli.


Durante la seconda guerra mondiale le cappelle furono danneggiate dai bombardamenti e le statue furono ricoverate nella chiesa del S. Sepolcro e in qualche modo dimenticate. Un paio di anni fa fu costituito un gruppo di lavoro di cittadini di Bolzano che decisero di restituire alla città l’antico percorso della Passione. Dopo il risanamento delle cappelle, il restauro delle statue fu affidato a Hofer e Volgger.

traud Kofler Engl, si oppone decisamente. Ma poi, andando incontro all’intento dell’iniziativa, accetta un compromesso: di 14 gravi mancanze se ne integrino 9, quelle più necessarie, soprattutto gambe e braccia. Insomma cercare, senza esagerare, di ridare un anima a questi gruppi della Passione, accettare quello che è arrivato a noi e completarlo con misura.

Il problema cui si trovarono di fronte era quello delle grandi mancanze di cui soffrivano le statue: braccia, mani, gambe, parti del viso non esistevano più. Hofer e Volgger hanno ben presente che la moderna arte del restauro rifugge da interventi di integrazione. Ma lo scopo dei committenti non era quello di procedere a un restauro conservativo, bensì di far rivivere lo spirito devozionale che aveva suscitato la Via Crucis a suo tempo. Per que-

Così è iniziato il complesso lavoro: da un lato il rifacimento scultoreo delle parti mancanti, senza tuttavia nasconderlo, dall’altro la pulitura e i ritocchi della pittura. È davvero impressionante vedere questo gran numero di statue radunate nel laboratorio di Volgger a Trens: sembra di addentarsi in una foresta di figure simboliche, i carnefici di Gesù sembrano rivolgersi a noi con l’antica ferocia, tanto da farci rivivere veramente la tragedia del Cristo. Impressionanti le tre grandi figure del gruppo della Crocifissone, che sarà ricollocato all’esterno della chiesa del S. Sepolcro sul Virgolo. Sotto il gruppo, in una piccola grotta, sarà deposta la Pietà. Tutta la Via Crucis sarà ricomposta per la Domenica delle Palme.

sto corpi e gesti dovevano essere almeno in parte ripristinati, per ricreare la scenografia originale. In un primo momento la soprintendente ai beni culturali, Wal-

A Bolzano verrà restituita così un’opera d’arte e di devozione riportata in vita dal sapiente lavoro dei nostri due restauratori. ap Erker 03 I 16

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Presa di posizione del Consiglio comprensoriale sugli imminenti controlli al confine del Brennero Il Brennero rappresenta un anello di collegamento emblematico tra nord e sud nel cuore d’Europa. L’eliminazione dei controlli al confine dal mese di aprile 1998 e la conseguente libertà di circolazione è una delle più grandi conquiste della comune politica della UE e ha portato vantaggi irrinunciabili per l’Europa moderna ed in particolare anche per i cittadini della Wipptal su entrambi i lati del Brennero. Adesso questa importante conquista sembra in pericolo a seguito dell’enorme ondata di profughi e la necessità di controllarli. A prescindere dal fatto che reintrodurre un controllo al confine comporterebbe un danno enorme sia da un punto di vista ottico che simbolico, questo provvedimento sarebbe un negativo passo indietro per una collaborazione extrafrontaliera. Noi temiamo gravi danni per l’economia locale, per il turismo e la convivenza dei cittadini. Il Consiglio della Comunità comprensoriale Wipptal è del parere che uno dei compiti fondamentali dell’UE sia fronteggiare questa sfida così complessa con provvedimenti comuni. Un intervento isolato da parte dei singoli paesi appare privo di senso e non contribuisce certo ad una soluzione del problema nel suo insieme. Se effettivamente non sarà possibile evitare la reintroduzione dei controlli al confine, ci aspettiamo almeno che i Comuni della Wipptal ricevano concrete e dettagliate informazioni sui provvedimenti adottati e vengano coinvolti nella pianificazione dei controlli previsti. La durata e la forma di tali controlli non dovranno eccedere i provvedimenti strettamente necessari per il superamento dell’attuale situazione di crisi. In ogni caso i controlli non dovranno compromettere sostanzialmente la libera circolazione dei nostri cittadini e limitare al minimo le ripercussioni sull’economia, sul turismo e sul pendolarismo.

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Sterzinger Osterspiele 2016

Il festival culturale del periodo pasquale è giunto alla 31a edizione Dal 5 al 27 marzo avrà luogo la 31a edizione degli “Sterzinger Osterspiele”, il festival storico allestito dal Vigil Raber Kuratorium di Vipiteno, ormai un appuntamento culturale di spicco nella nostra città. Le “Rappresentazioni pasquali vipitenesi” riportano in vita una tradizione culturale fiorita a cavallo tra Medioevo e Rinascimento nella città di Sterzing, come in altri centri del Tirolo: drammi sacri (Passionspiele e Osterspiele) allestiti nelle chiese nel periodo pasquale. Uno dei principali organizzatori di questi spettacoli fu il vipitenese Vigil Raber (circa 1480-1552). Il festival di quest’anno, sotto la direzione di Armin Haller, si apre con una mostra nella galleria del palazzo comunale sui 30 anni di attività del Kuratorium, accompagnata da un concerto di musica d’arte, con Tamara Salcher al pianoforte e il soprano

Christine Marsoner nella sala Vigil Raber. Varie manifestazioni in programma: un racconto musicale ispirato a leggende dolomitiche del regno dei Fanes; un concerto della passione del Bozner Kammerchor Leonard Lechner; un pezzo teatrale, “Fremde Frauen”, sul destino dei migranti, presentato dallo Stadtbühne di Brunico; un concerto con strumenti esotici presentato dal gruppo JEMM al Teatro Comunale. Particolarmente suggestivo l’allestimento vivente di una “Via crucis” il Venerdì Santo dalla chiesetta di S. Croce, per le vie del centro, fino alla chiesa di S. Margherita. In chiusura il concerto pasquale della Banda Musicale di Vipiteno. Per il programma dettagliato del festival storico consultare l’allegato.

BRASS BAND WIPPTAL

“The Essence of Time” Anche quest’anno la Brass Band Wipptal formata da stimati musicisti si è esibita presso il Teatro Comunale e per l’11esima volta ha ottenuto un ottimo successo. Il motto del concerto di quest’anno è stato “The Essence of Time” tradotto dalla band stessa “....alles bleib NEU”. La Brass Band Wipptal è stata diretta da Florian Klingler dopo le dimissioni di Martin © Martin Schaller Gruber che ha diretto i musicisti per tanti anni. Florian Klingler è nato a Innsbruck nel 1977 e ha iniziato a suonare la tromba già a 8 anni. Ha studiato dal 1993 al 1999 presso il Conservatorio di Innsbruck sotto la guida di Erich Rinner. Dal 1995

al 1997 è stato prima tromba di varie orchestre giovanili tra le quali un’orchestra dell’Unione europea. Dal 1999 al 2000 ha suonato come solista di tromba con l’orchestra sinfonica NDR di Amburgo e dal settembre 2000 è stato un membro della Filarmonica di Monaco di Baviera. Un musicista insomma di notevole prestigio che ha diretto con successo la Brass Band che si è esibita in pezzi classici e tradizionali ma anche in assoli dove i musicisti hanno dato prova della loro eccellente preparazione. La Brass Band ha proposto pezzi di compositori rinomati e conosciuti come Phipip Spark e Peter Graham nonché di Paul Lovat Cooper. cm

I bambini della scuola materna in lingua italiana, per la festa di Carnevale, hanno sfilato in Città Nuova in veste di piccoli indiani.


CALENDARIETTO

ATLETICA LEGGERA

Gennaio e febbraio coi fiocchi per i mezzofondisti della società ASV di Vipiteno Brillanti vittorie e ottimi piazzamenti nella corsa campestre a Nogaredo, a Modena e a Gubbio Cominciamo dal bronzo di Silvia Weissteiner a fine gennaio nella Corrida di S. Geminiano a Modena sui 13.350 m, conquistato dietro due atlete keniane di alto livello, e dal buon 13° posto di Markus Ploner.

La squadra di staffetta femminile ai campionati italiani a Gubbio

Eccellenti poi i risultati degli atleti ASV ai campionati regionali di corsa campestre a squadre a Nogaredo (Rovereto) a metà gennaio. La squadra junior femminile ha brillantemente vinto il titolo regionale, piazzando addirittura Vera Mair al 1° posto assoluto e Verena Stefani al 2° posto. Nella stessa occasione la squadra junior maschile ha conquistato un ottimo 2° posto. Con questi splendidi risultati le due squadre

hanno ottenuto la qualificazione ai campionati italiani assoluti di Gubbio del 20 e 21 febbraio, con ben 11 atleti presenti alle gare di corsa campestre individuale, di staffetta e di società. Nella staffetta cross le quattro atlete della squadra femminile ASV, tutte vipitenesi (Lisa Auckenthaler, Anna Frick, Verena Stefani, Vera Mair), hanno conquistato un lusinghiero 6° posto, soprattutto se si considera che, a fronte di c. 150 atlete di 25 società, la squadra ASV era la più giovane, un ottimo auspicio per il futuro. Inoltre la staffetta maschile ha raggiunto un onorevole 12° posto, pur confrontandosi con 450 atleti di c. 80 società. Nei campionati assoluti di società la squadra femminile ha ottenuto un brillantissimo 9° posto, mancando per pochi punti la conquista del bronzo. Onore anche alla squadra maschile, classificatasi al 17° posto dietro ai migliori professionisti italiani della specialità. Markus Ploner è riuscito a piazzarsi al 41° posto. Ancora una volta la scuola di mezzofondo vipitenese ha avuto modo di farsi apprezzare in campo nazionale. ap

MONDO DELLE MINIERE A RIDANNA APRE LE PORTE IL 22 MARZO 2016

Il 22 marzo il Museo Provinciale delle Miniere dell'Alto Adige inizia la stagione dei musei a Ridanna, a Cadipietra e a Predoi nella Valle Aurina! Il rifugio e il museo minerario a Monteneve nella Val Passiria aprono le porte per i visitatori verso metà giugno. I musei sono aperti fino al 6 novembre e durante il mercatino natalizio di Vipiteno vengono organizzate anche delle visite al museo delle miniere a Ridanna. Il Mondo delle Miniere a Ridanna offre anche quest'anno vari tipi di visite guidate, escursioni sopra e sotto terra ed un programma speciale per bambini. Il museo è aperto anche il lunedi di Pasqua! Informazioni: www.ridanna-monteneve.it

Teatro Stabile di Bolzano 30.03.16: "Romeo e Giulietta", uno dei balletti più classici composto da Sergej Prokofiev, messo in scena e rivisitato in chiave contemporanea dal Teatro Rossini di Pesaro e interpretato dallo Junior Balletto di Toscana. Teatro Comunale Vipiteno, ore 20.30. A.R.C.I. Vipiteno Teatro 12.03.16: “Il matrimonio perfetto”. Compagnia “Sipario amico” – Merano. Teatro comunale Vipiteno ore 18.00. Musica 20.03.16: “Le ultime sette parole di Cristo”. Quartetto “Creativ Ensemble” – Bolzano. Musiche di F. J. Haydn. Sala conferenze Teatro Comunale di Vipiteno, ore 18.00. Conferenze 05.03.16: “Bolzano scomparsa” di e con Ettore Frangipane. Una raccolta di articoli per la stampa quotidiana locale su vari avvenimenti. Sala conferenze Teatro Comunale di Vipiteno, ore 18.00. 17.03.16: “Fatti, fatterelli, fattacci” di e con Giorgio Dobrilla. Il libro analizza i fatti che riempiono la realtà quotidiana e che influenzano il nostro modo di pensare. Sala conferenze Teatro comunale di Vipiteno, ore 18.00. UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 09.03.16: “Le vie mistiche: Lisbona Santiago de Compostela”. Rel: dr. Claudio Miola. 16.03.16: “Il ritratto nella storia dell’arte”. Le opere dei grandi artisti. Rel.: prof. Silvia Maurelli. 23.03.16: L’enciclica “Laudato sii” di Papa Francesco. Un fatto di portata storica. Rel.: dott. Giuseppe Morotti. 30.03.16: “Porta la salute in tavola”. Incontro con la dietista Marisa Perina. 06.04.16: “Buthan, la casa della felicità”. Reportage di viaggio di e con Celestino Girardi. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 18.03.16: Gara di sci “Interforze” del circondario di Vipiteno, organizzata dalla sezione Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno, di previsto svolgimento sulla pista di Passo del Giovo. 20.03.16: Pranzo presso la sede sociale in occasione della festa dei papà. C.A.I. Brennero 06.03.16: Scialpinistica. Punta Elles Fleres. 18.03.16: Assemblea dei soci. Sede Brennero. 20.03.16: Slittata. Alriss Fleres. C.A.I. Vipiteno Escursionismo 13.03.16: Ciaspolata da definire. Giovanile 02.04.16: Orme sulla neve, ciaspolata sul sentiero Dolomieu (accompagnati dalla Forestale di Fleres). Gruppo alta montagna 27.03.16: Croda Rossa/Rote Wand 2818 m (Anterselva). Incontri sociali 06.03.16: Gara sociale di sci. 25.03.16: Assemblea. Mercato primaverile del centro sociale Wipptal „FUGGER“ Il centro sociale Wipptal “FUGGER” organizza un mercatino primaverile in via Stazione 10 a Vipiteno, mercoledì 23 marzo 2016 dalle ore 9:00 alle ore 15:00.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 18 marzo 2016 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 90

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SPORT I PORTRÄT

Mit „Grind“ und hartem Training von Barbara Felizetti Sorg

Während in wärmeren Gefilden Südtirols die Radsaison schon längst wieder begonnen hat, weiß man im Wipptaler März noch nicht so recht, ob der Frühling naht oder der Winter erst noch bevorsteht. Wolfgang Fuchs aus Kematen hat sein Bike in diesem Jahr gar nicht erst weggesperrt. „So lang wie heuer war die Radsaison in Pfitsch wohl noch nie“, lacht er. Bis zum 2. Jänner, als der erste Schnee fiel, hat er fleißig seine Runden gedreht, dann gab es eine kurze Pause von zwei Wochen und ab 18. Jänner saß er wieder regelmäßig im Sattel. Mittlerweile hat er dann doch seine Winterausrüstung ausgepackt. Oft sieht man ihn auf der Langlaufloipe in Pfitsch seine Runden ziehen. „Am liebsten laufe ich, wenn keine Menschenseele unterwegs ist“, so Wolfgang. „Dann habe ich meine Ruhe und kann mein Tempo laufen.“ Das ist auch der Grund, warum er nicht mehr an Volksläufen teilnimmt. „Beim Pfitscher Volkslauf war ich dreimal der schnellste Teilnehmer aus Pfitsch, auch beim Ridnauner habe ich bereits dreimal über 25 km teilgenommen“, erzählt er. „Aber das Gedränge beim Start liegt mir überhaupt nicht. Das ist nur stressig.“

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© sportograf

Frühmorgens, wenn die meisten noch schlafen, radelt er – mit Stirnlampe ausgerüstet – vom Pfitscher Hochtal heraus zur Arbeit, strampelt im Sommer 25 Mal auf den Jaufen hinauf, dreht im Winter auf der Loipe seine Runden, erklimmt mit Tourenskiern einen einsamen Gipfel – und verfolgt dabei nur ein Ziel. Wolfgang Fuchs aus Kematen im Erker-Porträt.

Wolfgang Fuchs beim Ötztaler Radmarathon: „Ein brutales Rennen.“

Auch bei seinen Skitouren zieht es ihn mehr auf die einsamen Berge. „Schließlich muss ich mich nicht präsentieren“, betont Wolfgang. Da ist ihm die Stille der Winterlandschaft deutlich lieber. „Klar mache ich auch gerne mit Kollegen oder mit meinem Bruder Günther eine Tour. Wenn ich alleine unterwegs bin, ist der Lerneffekt jedoch viel größer.“ Das Risiko sucht er dabei nicht – ganz im Gegenteil. Gewissenhaft sucht er seine Tour aus, hat stets seinen Lawinenrucksack dabei und kehrt – wenn ihm die Gefahr zu groß erscheint – auch schon einmal vor dem Gipfel wieder um. So sportlich wie heute war Wolfgang nicht immer. „In jüngeren Jahren“, so der knapp 32-Jährige, „hatte ich schon auch meine rebellische Zeit. Ich war viel unterwegs, habe gerne auch einen

über den Durst getrunken und zehn Jahre lang auch geraucht. Doch dann habe ich dieses Leben zum Glück nicht mehr ‚derpackt’.“ So hat er sich eines Tages ein Rad geschnappt, ist von Pfitsch nach Sterzing gefahren und wieder zurück – und humpelte dann einen Monat lang mit Knieschmerzen durch die Gegend. Doch an diesem Tag hat ihn der Ehrgeiz gepackt. Alkohol und Zigaretten ließ er seitdem sein, kaufte sich ein Bike und begann, regelmäßig zu trainieren. Mit Erfolg. Denn seither konnte er seine Fitness ständig steigern. Und noch einen weiteren positiven Effekt hat er festgestellt: „Früher war ich mehrmals im Jahr krank, heute fühle ich mich fit und gesund.“ Seinen Trainingsplan, der hauptsächlich Intervalltraining vorsieht, stellt sich Wolfgang selbst zusam-

men. Vor allem muss er ihn auf seinen Beruf – er arbeitet als Busfahrer – abstimmen. Und da ist es ihm am liebsten, wenn der Winter wieder vorbei oder zumindest die Straße nach Pfitsch schneefrei ist. Nur Frühaufsteher sehen ihn dann, wie er um halb fünf Uhr morgens, mit Stirnlampe ausgerüstet, aus dem Hochtal heraus zur Arbeit saust – und am Abend wieder hinein. „Das ist der beste Ausgleich zu meiner Tätigkeit als Busfahrer, bei der ich ständig sitze. Da kann es gar nichts Schöneres geben“, so Wolfgang. Auch die Pausen zwischen zwei Fahrten nutzt er oft für eine kurze Tour. Oder er läuft eine Runde – auch wenn er das nicht so gerne mag. „Ich bin halt kein 60-Kilo-Mann, dem das Laufen natürlich leichter fällt.“ Mit 78 kg bei 183 cm Körpergröße muss allerdings auch er nicht gerade viel Gewicht


SPORT

SKITOUREN

Sieg für Birgit Stuffer beim Gitschberg Nightattack

Sport in freien Natur: „Gibt nichts Schöneres.“

mit sich herumschleppen. Auch einen Besuch im Fitnessstudio kann er sich nicht vorstellen. „Ich mag nur Sport im Freien, an der frischen Luft, in der Natur. Da kann ich richtig entspannen und abschalten. Alles andere würde mich nur unter Druck setzen.“ Lieber radelt er von Pfitsch über die höchsten Alpenpässe bis nach Ventimiglia, wie er es 2013 mit Freunden getan hat. Oder quer durch die Pyrenäen, was 2014 der Fall war. Unter Druck setzt er sich auch bei der Ernährung nicht. „Ich habe keinen strengen Diätplan, sondern esse alles in Maßen. Ich trinke auch mal gerne zum Essen ein Glas Wein oder mit Kollegen ein paar Bier. Auch einen Kaffee gönne ich mir.“ Nur abends legt er Wert auf leichte Speisen. „Sonst habe ich gleich ein paar Kilo zu viel auf den Rippen“, lacht er fröhlich. Und das würde ihn seinem großen

WOLFGANG FUCHS kompakt Geburtsdatum: 09.03.1984 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Kematen/ Pfitsch Beruf: Busfahrer Verein: Polisportiva Sterzing Hobbys: Sport

– und einzigen – Ziel nicht gerade näher bringen. Denn sein Training – jährlich rund 15.000 Radkilometer und 230.000 Höhenmeter – gilt dem Ötztaler Radmarathon, den er heuer bereits zum fünften Mal in Angriff nimmt. „Ein brutales Rennen“, so Wolfgang. „Aber ich liebe es. Für mich fängt es erst in Gasteig so richtig an, da ich ein richtiger Ausdauersportler bin – und den nötigen ‚Grind’ habe ich auch“, fügt er lachend hinzu. Bei seinem ersten Start im Jahr 2012 beendete er das Rennen mit einer Zeit von 8:23 Stunden, 2013 konnte er sich um zehn Minuten verbessern, 2014 musste er aufgeben, weil der Radrahmen brach. „Im vergangenen Jahr ist mir mit 7:37 Stunden eine Spitzenzeit gelungen“, freut sich Wolfgang. „Da habe ich im Training viel mehr auf Trittfrequenz gearbeitet, weniger auf Kraft.“ Mindestens 25 Mal ist er im vergangenen Jahr auf den Jaufen gestrampelt. Und er hat sich mehr Trainingspausen von zwei Tagen zur Regeneration gegönnt. „Ich bin davon überzeugt, dass auch das meinem Körper gut getan hat.“ Die restliche Zeit widmet er ganz seiner Freundin Michaela, doch auch dann geht es meistens sportlich zu. Einem kurzen Wellnessurlaub ist er aber auch nicht abgeneigt. Welches Ziel er sich heuer gesetzt hat? Er lächelt verschmitzt. „Wer weiß? Wie es geht, geht’s.“ Wie es wirklich geht, werden wir im August sehen, sobald sich wieder unzählige Radler stundenlang über vier Alpenpässe quälen. Einer davon wird Wolfgang Fuchs sein.

Bei der dritten Etappe des Eisacktal Cups – dem Gitschberg Nightattack, der Ende Jänner in Meransen ausgetragen wurde – konnte sich der Sarner Martin Stofner als Sieger feiern lassen. Top-Favorit Philip Götsch aus Dorf Tirol, der die beiden ersten Etappen für sich entschieden hatte, belegte mit einem Rückstand von Foto facebook knapp 15 Sekunden Platz 2. Martin Renzler vom ASV Gossensaß Skialp kam auf Platz 5, Vereinskollege Roberto De Simone auf Rang 7. Bei den Damen sicherte sich Birgit Stuffer, ebenfalls vom ASV Gossensaß, souverän den Sieg.

Das Plose Skiuphill am darauffolgenden Wochenende, bei dem eine Strecke von 9 km über 1.400

Höhenmeter zu bewältigen war, wurde erneut von Martin Stofner dominiert. Martin Renzler und David Thöni (beide ASV Gossensaß) belegten ex aequo den 3. Platz. Bei den Damen ging der Sieg an Katharina Zipser (Kohla Tirol).

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SPORT

FUSSBALL

WENN’S IN DER FAMILIE LIEGT ...

FUSSBALL

Anpfiff zur Rückrunde

(v. l.): Patrick, Walter und Ingomar Fleckinger

Fußball wird in der Familie Fleckinger aus Mauls großgeschrieben. Nicht alles, aber doch sehr vieles dreht sich um das runde Leder, das irgendwie ins Eckige muss. Darüber sind sich Walter Fleckinger, seine beiden Söhne Patrick und Ingomar, sein Bruder Toni und sein Neffe René Rella einig, sind sie doch allesamt geprüfte Fußballtrainer (allenatore di base – diploma B UEFA). Walter hat bereits 1979 in Bruneck die Trainerprüfung absolviert. Jahrelang war er als Jugendtrainer beim ASV Freienfeld tätig, jetzt als Betreuer. Bruder Toni zog 1999 nach und legte in Bozen die Prüfung ab. Als Spieler streifte er sich u. a. das Trikot des AC Bozen, des SSV Brixen und des ASV Freienfeld über, bei Atalanta und Verona absolvierte er Probetrainings. René und Patrick bestanden im Jahr 2013 die Prüfung. Während Patrick zwei Jahre lang in der A-Jugend von Padova spielte und momentan den CF Sterzing in der 3. Amateurliga trainiert, spielte Patrick viele Jahre bei Natz (Oberliga), Freienfeld (1. Amateurliga) und dem AC Bozen (Interregionale, heutige Serie D); derzeit trainiert er die Tormänner von Natz. Im vergangenen Jahr machte es ihnen auch Ingomar gleich und konnte die Prüfung in Bruneck mit sehr gutem Erfolg abschließen. In dieser Saison ist er als Trainer für die B-Jugend des ASV Freienfeld zuständig. So schnell wird ihnen das niemand nachmachen.

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Die Winterpause ist zu Ende, die Wipptaler Teams haben sie zur Vorbereitung auf die alles entscheidende Rückrunde genutzt. Für die 1. Amateurliga beginnt diese bereits am 6. März; die Zweitund Drittligisten spielen am 20. März ihre erste Partie. Die diesjährigen Meister werden im Juni gekürt. ASV FREIENFELD Der ASV Freienfeld in der 1. Amateurliga bestreitet sein erstes Spiel gegen den Tabellenletzten Mühlbach. Das Team um Trainer Hannes Kinzner, das mit hohen Ambitionen – Ziel war ein Platz unter den ersten Fünf – in die Saison gegangen war, war jedoch vom Pech verfolgt und liegt derzeit mit 20 Punkten Rückstand auf dem 13. und damit vorletzten Platz. In zwölf Spielen konnte es lediglich zwei Siege einfahren. Mit zwölf Punkten war die Ausbeute entsprechend mager. AUSWAHL RIDNAUNTAL Nach dem äußerst knappen Klassenerhalt im vergangenen Jahr hatte die Auswahl Ridnauntal den Verbleib in der 2. Liga als Saisonziel ausgegeben – und mit dem zwischenzeitlichen 6. Platz auch mehr als erreicht. Das Team um Trainer Walter Zingerle trennen elf

Punkte von Tabellenführer Rasen. Das erste Rückrundenspiel steht gegen den Viertplatzierten Welschellen auf dem Programm. ASV FRANZENSFESTE Um sein Ziel – den Klassenerhalt in der 2. Amateurliga – zu erreichen, muss sich der ASV Franzensfeste richtig ins Zeug legen. Er liegt derzeit mit 16 Punkten Rückstand auf dem elften und damit vorletzten Tabellenrang, nur zwei Punkte vor Schlusslicht Teis Villnöß. Das erste Spiel der Rückrunde absolviert die Elf um Trainer Andrea Tescaro gegen den Zweitplatzierten Olang. CF STERZING Für den CF Sterzing ist das Saisonziel – der Aufstieg in die 2. Liga – in greifbarer Nähe. Das Team um Trainer René Rella hält derzeit auf dem aussichtsreichen 3. Platz, acht Punkte hinter Tabellenführer Laag und lediglich einen Punkt hinter Rentsch. Das erste Spiel geht auswärts gegen den Zehntplatzierten Aicha über die Bühne. ASV WIESEN Auch der abgestiegene ASV Wiesen um Trainer Manuel Rottensteiner und Co-Trainer Robert Hofer, der mit einer jungen Mannschaft einen Platz un-

ter den ersten Fünf anpeilt, ist auf Erfolgskurs, liegt er derzeit doch auf dem 5. Tabellenrang, lediglich einen Punkt von Sterzing entfernt. Die Wiesner treffen im ersten Spiel der Rückrunde gegen den Viertplatzierten Lüsen gleich auf einen starken Gegner. ASV GOSSENSASS Vom 11. und damit vorletzten Tabellenrang startet der ASV Gossensaß um Trainer Paul Mayr in die Rückrunde. Im Vorfeld der Meisterschaft war als Saisonziel ein Platz im Mittelfeld ausgegeben worden, mit einer Hinrunden-Ausbeute von fünf Punkten ist das Team davon jedoch weit entfernt. Das erste Spiel der Rückrunde wird auswärts gegen den Neuntplatzierten Andrian ausgetragen. VSS FREIZEITMEISTERSCHAFT In der VSS Freizeitmeisterschaft lassen die knappen Punkteabstände für die Rückrunde alles offen. Der CF Sterzing (18 Punkte) liegt nach neun Spieltagen knapp hinter Feldthurns (20 P.) auf Platz 2, dicht gefolgt von Freienfeld (16 P.), Pflersch (14 P.) und Ratschings (12 P.); Pfitsch liegt mit zehn Punkten auf Rang 7, gefolgt von Mareit (9 P.), während Ridnaun (7 P.) das Schlusslicht bildet. bar


SPORT

LEICHTATHLETIK

FUSSBALL

Dreifacherfolg für ASV Sterzing

Sterzinger Mädchen auf Platz 3 in „Bubenliga“

Bei den Regionalmeisterschaften im Crosslauf, die Anfang Februar in Villa

Lagarina ausgetragen wurden, konnte der ASV Sterzing bei den Juniorinnen einen Doppelerfolg verbuchen: Vera Mair siegte über 4 km zeitgleich vor ihrer Vereinskollegin Verena Stefani mit einer Zeit von 16.29 Minuten. In der Kategorie „Jugend B“ belegte Lisa Maria Aukenthaler den 4. Platz; für die anspruchsvol-

le, vom Regen aufgeweichte Strecke über 4 km benötigte sie 17.36 Minuten. In der absoluten Klasse platzierte sich Alexandra Larch auf dem 5,2 km langen Rundkurs mit einer Zeit von 21.56 Minuten an 5. Stelle; in der U23-Wertung wurde sie zur Siegerin gekürt. Auch bei den Italienmeisterschaften Ende Februar in Gubbio schlugen sich die Sterzinger Athleten achtbar. In der U20 lief Vera Mair über 6 km in 21.51 Minuten ein besonders starkes Rennen und wurde Elfte. In der Damenstaffel belegte sie gemeinsam mit Stefani, Aukenthaler und Anna Frick den 6. Platz. Markus Ploner belegte über 10 km den 35. Platz; die Staffel beendete er gemeinsam mit Francesco Palermo, Paolo Rampelotto und Manuel Steinwandter auf Rang 12.

LEICHTATHLETIK

Weissteiner holt in Modena Bronze Rund 4.000 Läufer haben Ende Jänner in Modena an der 42. Auflage der Corrida di San Geminiano über 13,35 km teilgenommen. Bei den Damen siegte die Kenianerin Mary Wanjiku (44.05 min.) vor ihrer Landsfrau Viola Jelagat (44.08 min.). Silvia Weissteiner wurde in 45.15 Minuten Dritte.

Im Herrenrennen behauptete sich der Kenianer Joash Koech (38.56 min.) gegen die Konkurrenz. Markus Ploner vom ASV Sterzing kam als 13. ins Ziel (41.07 min.), während der Bozner Triathlet Daniel Hofer, der ebenfalls für den ASV Sterzing an den Start geht, in 42.59 Minuten 24. wurde.

Seit Jahren sind im Wipptal die Sterzinger Fußballfrauen eine feste Größe. Die jungen Nachwuchsspielerinnen der Kategorien U10 und U8 stehen ihren großen Vorbildern in nichts nach. Organisiert im CF Vipiteno Sterzing Girls unter der Leitung von Alessandra Debiasi und Barbara Bonaccorsi muss das reine Mädchenteam jedoch meistens gegen Mannschaften antreten, in denen vorwiegend Buben eingesetzt sind. Umso höher ist daher der 3. Platz zu bewerten, den die Mädels vor kurzem beim Bezirksturnier in Franzensfeste erreichen konnten. Die Entscheidung gegen Wiesen fiel im Elfmeter-Schießen. Torfrau Hanna Pasquazzo wuchs dabei über sich hinaus und konnte einige Schüsse abwehren bzw. einige Lattentreffer provozieren. Bemerkenswert auch die Leistung von Cassandra Mair: Mit sechs Toren ließ sie alle Konkurrenten hinter sich und krönte sich zur Torschützenkönigin. Entsprechend stolz war auch Trainer Germano Marcon, der die Mädchen trainiert und auch taktisch alle Register zieht. Seinem Grundsatz bleibt er dabei aber immer treu und setzt alle Spielerinnen unabhängig von ihrem Leistungsvermögen ein. Die Freude an Spiel und Bewegung sowie der Zusammenhalt innerhalb des Teams stehen an erster Stelle. Umso größer fällt dann der Jubel aus, wenn sich auch Erfolge einstellen. Im Bild Trainer Germano Marcon mit Betreuerin Barbara Bonaccorsi und den erfolgreichen Fußballmädchen aus Sterzing.

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SPORT

BIATHLON

BIATHLON

Patrick Braunhofer holt Bronze bei YOG

Übersee-Tournee ohne Erfolgserlebnis

Bei den Olympischen Jugendspielen, die im Februar in Lillehammer (Norwegen) ausgetragen wurden,

konnte Nachwuchsbiathlet Patrick Braunhofer aus Ridnaun in allen Bewerben überzeugen. Nach dem Liegendschießen des Sprintrennens noch an vierter Stelle, verlor er nach zwei Fehlern im Stehendanschlag fünf Positionen und landete mit einer Zeit von

19.56,7 Minuten auf dem 9. Rang. Nur knapp eine Medaille verpasst hat Braunhofer im darauffolgenden Verfolgungswettkampf. Mit vier Fehlschüssen – gleich drei davon im ersten Liegendanschlag – musste er den heftigen Windböen Tribut zollen. Mit einer starken Laufleistung preschte er dennoch auf Rang 4 vor, knapp 33 Sekunden hinter dem Drittplatzierten Said Karimulla Khalili aus Russland. Die Mixed-Staffel, die er gemeinsam mit Samuela Comola absolvierte, beendete er nach drei Fehlschüssen auf dem 11. Platz. Zuschlagen konnte er schließlich in der abschließenden Staffel, in der er gemeinsam mit Comola, Irene Lardschneider und Cedric Christille die Bronzemedaille holte.

BIATHLON

Hubert-Leitgeb-Trophäe in Pfitsch 91 Nachwuchsathleten aus dem ganzen Land waren Mitte Februar bei der 4. Etappe der diesjährigen Hubert-Leitgeb-Trophäe in der Sportzone Grube in Pfitsch am Start. Dabei konnten wieder mehrere Sportler aus dem Bezirk gute Platzierungen erreichen. Maria Kerschbaumer vom ASV Pfitscher Eisbär konnte dabei den einzigen Tagessieg für das Wipptal

erringen. Andreas Braunhofer und Selina Braunhofer vom ASV Ridnaun sowie Pauli Tötsch (Pfitsch) belegten in ihrer Altersklasse jeweils den 2. Platz, Selina Schölzhorn (Ridnaun) und Gabriel Haller (Pfitsch) holten jeweils Bronze. In der Mannschaftswertung platzierte sich der ASV Pfitscher Eisbär auf dem 3. Platz, der ASV Ridnaun kam auf den 5. Platz.

Trauer um Paul Oberhofer Paul Oberhofer ist tot. Am 18. Februar kenterte der 57-jährige Behindertensportler aus Feldthurns mit seinem Boot im Gardasee und ertrank. Nach einer großangelegten Suchaktion wurde sein lebloser Körper tags darauf am Strand von Lazise gefunden. Er hinterlässt seine Frau Ida, seine Töchter Karin und Lea sowie zwei Enkelkinder. Oberhofer war nicht nur in Sportlerkreisen ein Mann mit Vorbild-

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charakter, der sich trotz einer Querschnittslähmung, zugezogen bei einem Arbeitsunfall im Alter von 20 Jahren, mit eisernem Willen zurückgekämpft hat. Dreimal hat er sogar an den Paralympics, den Olympischen Spielen für Menschen mit Körperbehinderung, teilgenommen. Mit seinem einnehmenden Lachen und seinem Tatendrang hat er auch im Wipptal viele Spuren der Freundschaft hinterlassen.

Nicht so richtig in die Gänge kommen wollten Karin Oberhofer und Federica Sanfilippo bei ihrer Wettkampftour in Nordamerika. Während Dorothea Wierer aus Rasen im kanadischen Canmore mit Bronze im Sprint und Gold im Massenstart mächtig abräumte, mussten sich die beiden Ridnauner Biathletinnen mit Plätzen im Mittelfeld begnügen. Während Oberhofer die Plätze 22 und 20 belegte, kam Sanfilippo auf den 26. und den 27. Rang. Besser lief es in der Mixed-Staffel (im Bild), in der Oberhofer gemeinsam

mit Wierer sowie Lukas Hofer und Dominik Windisch auf das Podium lief und die Bronzemedaille holte. Bei der nächsten Etappe in Presque Isle (USA) belegte Oberhofer die Plätze 28 (Sprint) und 20 (Verfolgung). Sanfilippo, nach einer Kehlkopfentzündung im Jänner noch immer leicht angeschlagen, verzichtete nach Platz 33 im Sprint angesichts der eisigen Temperaturen um -15° C auf einen Start in der Verfolgung. In der abschließenden Staffel lief das Quartett um Oberhofer, Sanfilippo, Lisa Vittozzi und Wierer auf Platz 5.

BIATHLON

Weidmannsheil! Bei der diesjährigen Ausgabe des Jägerbiathlon, die Ende Jänner in Ridnaun ausgetragen wurde, konnten sich die Wipptaler Jäger wieder einmal gut in Szene setzen. Bei den Damen triumphierte Karin Kristanell vom gastgebenden Revier Ridnaun in ihrer Kategorie, Petra Kristanell (Sterzing) holte Bronze. Bei den Herren konnte sich Aaron Hofer (Sterzing) in der Kategorie „1980 und jünger“ gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen. Helmuth Hochrainer (Brenner) und Heinl Schölzhorn (Ratschings) landeten in der jeweiligen Katego-

rie auf dem 2. Platz. In der Gesamtwertung platzierte sich Ridnaun unter 29 teil-

nehmenden Revieren auf dem 5. Rang, das Revier Sterzing belegte Rang 10, Brenner Rang 12 und Ratschings kam auf den 15. Platz. Den Sieg trug das Revier Antholz davon.


SPORT

Mit dem ASV Gossensaß haben Kinder und Jugendliche des Bezirks in den Weihnachts- und Faschingsferien in Pflersch ihre ersten Schritte auf Langlauf- und Skitourenskiern gewagt. Aufgrund des regen Interesses wurde der Langlaufkurs auch nach Weihnachten fortgeführt. Der Skitourenkurs musste aufgrund der prekären Schneelage zwar auf die Fa-

schingsferien verschoben werden, wo die Jugendlichen dann aber schönster, frischer Pulverschnee erwartete. Neben dem Erlernen der technischen Raffinessen des Skitourensports im freien Gelände stand die Sicherheit der zukünftigen Skitourengeher im Mittelpunkt, weshalb auch die praktische Lawinenkunde fleißig geübt wurde.

SKIBERGSTEIGEN

Martin Renzler, ein aufstrebendes Talent Immer wieder lassen die Gossensasser Skibergsteiger durch ihre Erfolge bei Wettkämpfen im In- und Ausland aufhorchen. Durchwegs sind sie auf dem Podest vorzufinden, egal ob auf präparierter Piste im Vertikal oder bei langen Distanzen im freien Gelände. Zu den bekannten Namen wie Birgit Stuffer, Roberto De Simone und David Thöni hat sich letzthin Martin Renzler als junges Talent in den Vordergrund geschoben und konnte dies durch zwei Siege bei der „Hecher Speed Trophy“ in Schwaz und bei der „Kohla-Trophy“ am Sattelberg (zeitgleich mit Thöni) eindrucksvoll unter Beweis stellen. Vor allem sein Sieg am Pillerberg in Schwaz, als er keinen Geringeren als den österreichischen Topathleten Armin Neurauter auf den 2. Platz verwies, sorgte für eine Überraschung. Der 25-jährige Tiro-

ler aus Gries am Brenner hat erst vor vier Jahren mit dem Leistungssport im Skibergsteigen begonnen und fand in der Sektion Skialp des ASV Gossensaß einen Verein mit starken Athleten, bei denen er sich gleich wohl fühlte. Hartes und vor allem konsequentes Training sind seine Devise. Über Trainingsmöglichkeiten kann sich Renzler nicht beklagen, denn vor seiner Haustür liegt der Anstieg zum Sattelberg, den er oft mehrmals am Tag bewältigt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Anfragen für die Teilnahme an bekannten Teamrennen häufen. Und genau in diese Richtung möchte sich der sympathische Grieser Volkswirtschaftsstudent entwickeln, nämlich zur Teilnahme an den großen Klassikern des Skibergsteigens in aller Welt. Auf seine Ergebnisse in den nächsten Jahren darf man durchaus gespannt sein.

Pfitscher Volkslanglauf bei Vollmond Am 7. Februar sollte in der Sportzone Grube in Kematen der traditionelle Pfitscher Volkslanglauf ausgetragen werden. Wegen Schneemangel waren die Veranstalter vom Pfitscher ASV Eisbär jedoch gezwungen, das Rennen zu verschieben. Nun soll der „Pfitscher“ als Nightrace ausgetragen werden. Der neue Termin wurde auf den 23. März mit Start um 19.30 Uhr in der Sportzone in Grube angesetzt. Trotz Vollmond sind alle Teilnehmer ge-

beten, sich mit Stirnlampen auszustatten. Der Lauf wird im Freistil über 20 km ausgetragen, der Juniorsprint geht über 4 km.

Nähere Infos auf www.asv-eisbaer.org oder unter der Rufnummer 331 3667393. Nachmeldungen werden auch noch am Wettkampftag entgegengenommen.

HORNSCHLITTEN

Stange holt Silber in EC-Gesamtwertung

© HQ Superphoto

Schnupperkurse ein voller Erfolg

Nachdem das EC-Rennen Ende Jänner in Slowenien abgesagt werden musste, fand Anfang Februar in Winterleiten in der Steiermark eine Doppelveranstaltung statt. Beim Ersatzrennen mit einem Wertungslauf setzte sich das Team Stange mit Michael Hinteregger vor Lüsen 1 durch. Jaufental landete hinter Onach/ St. Lorenzen und Lüsen 2 auf dem 6. Platz. Bei der zweiten Entscheidung gab es ein spannendes Kopf-an-KopfRennen zwischen Stange und Lüsen 2. Während die Wipptaler im ersten Lauf noch hauchdünn vorne lagen, schlug der Lüsner Damian Überbacher im zweiten Lauf

zurück und sorgte für sein Team für Saisonsieg Nummer 2. Aus dem mit Spannung erwarteten Finale am Wattener Vögelsberg, das erstmals als Parallelrennen ausgetragen wurde, wurde dann allerdings nichts. Bereits im Training stürzten die beiden favorisierten Teams. Sowohl Hinteregger (Knöchelbruch) als auch Überbacher wurden dabei verletzt. Der Tagessieg ging schließlich an Lokalmatador Vögelsberg vor St. Lorenzen und Jaufental. Den Gesamtsieg im Europacup holte sich Lüsen 2 mit fünf Punkten Vorsprung auf Stange; Jaufental kam auf den 6. Gesamtrang. Erker 03 I 16

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SPORT

Gedächtnisrennen in Jaufental

TOURENTIPP

DIE ALMENRUNDE Schneeschuhwanderung im Pflerschtal

Ausgangspunkt ist das Dorfzentrum in Innerpflersch am Busparkplatz neben dem Hotel „Argentum“. Wir überqueren die Brücke über den Pflerscher Bach und wandern gleich rechts weiter Richtung „Hotel Feuerstein“. Von dort stapfen wir links des Pflerscher Baches am Rande der Langlaufloipe bis in den Talgrund, überqueren dort wiederum den Bach nach rechts und steigen zu den „Steinhöfen“ hinauf. Weiter geht’s über die Wiese, schräg bis zu einem schmalen Steig, der rechts der „Hölle“ bis zum Ausgangspunkt der Sommerwege zur Tribulaun- und Magdeburgerhütte führt. Wir folgen dem Weg Nr. 6 Richtung „Furtalm“. Nach Überquerung des Almbaches verlassen wir den Weg Nr. 6 und wandern leicht abfallend links weiter bis zur Brücke und queren dort den Fernerbach. Über die Forststraße geht es nun wiederum zurück bis zur Abzweigung „Ludofens“ und „Alrißalm“. Wir folgen dieser Forststraße leicht ansteigend bis zur zweiten Abzweigung nach links mit der Hinweistafel „Alrißalm“. Durch den verschneiten Winterwald und mit direktem Blick zum gegenüberliegenden Tribulaun erreichen wir nach kurzer Zeit die gemütliche Almhütte. Der Abstieg ins Tal bis zu unserem Ausgangspunkt kann direkt über einen Steig durch den Wald erfolgen. Gehzeit: ca. 3 Stunden Peter Thaler, AVS Gossensaß

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Der ASV Jaufental veranstaltet am 19. März das traditionelle Gedächtnisrodelrennen im Gedenken an Stefan Gschnitzer „Seeber Stefile“, Alois Rainer „Noter Luis“ und Helene Wild. Der Start erfolgt um 9.00 Uhr auf der Naturrodelbahn „Waldeben“. Dabei wird auch der beiden Vereinsmitglieder Adolf Gschnitzer, der dem Verein über 20 Jahre als Präsident vorstand, und Martin Rainer, langjähriges Ausschussmitglied, gedacht. In zwölf Kategorien wird der schnellste Rodler ermittelt, vor allem der Kampf um die begehrte Wandertrophäe „Helene-Luis-Stefan“ verspricht wieder besondere Spannung. Anschließend wird bereits zum zweiten Mal das Gedächtnis-Hornschlittenrennen in memoriam Egon Markart ausgetragen, der am 3. Februar 2012 im 46. Lebensjahr verstorben ist. 25 Jahre lang gestal-

tete er den Verein beispielhaft mit. Gemeinsam mit Christian Gschnitzer, Kurt Gander und Peter Eller hat er unzählige Hornschlittenbewerbe im Wipptal, in Südtirol, in Österreich, in Deutschland und in der Schweiz bestritten. Im Jänner 1997 krönte er seine Laufbahn mit dem Gewinn des Europameistertitels in der Normalklasse. Das Gedächtnisrennen ist für normale Heuschlitten (unbeschlagen) ausgeschrieben. Dabei steht nicht der Kampf um Zehntelsekunden im Vordergrund, sondern es soll vielmehr eine Gelegenheit sein, alte Erinnerungen aufleben zu lassen und die Kameradschaft zu pflegen. Anmeldungen und Infos unter der Rufnummer 348 5412099 oder per E-Mail an manfred.siller@gmail. com. Ausschreibungen unter www.facebook.com/ AsvJaufental.

Rodelrennen für Gehörlose in Jaufental Bereits zum 38. Mal wurde Ende Jänner das traditionelle Rodelrennen für Gehörlose in Jaufental ausgetragen. 25 begeisterte gehörlose Sportler aus Nord- und Südtirol waren am Start des Rennens im Gedenken an den Begründer Hanno Turin und dessen Frau Marlene. Bei den Damen war wieder einmal die Nordtirolerin Ulrike Drexler nicht zu schlagen; sie verwies Margareth Pichler aus dem Passeiertal und Gerlinde Paris aus Tirol auf die Plätze. Tagesbestzeit bei den Herren erzielte der Nordtiroler Oswald Paris, dicht gefolgt von Martin Larch aus Brixen. Dritter wurde der Tiroler Ernst Hammer.

Bei der anschließenden Preisverteilung gab es neben Pokalen und Medaillen auch eine Sachpreisver-

losung. Ein besonderer Dank erging dabei an die Leiterin der Sektion Rodeln, Rosa Pflug, für die hervorragende Organisation.

Großartige Saison für Lebenshilfe Unter der Leitung der Trainer Julia, Fabian und Martin konnten die Wipptaler Athleten der Lebenshilfe Südtirol in dieser Saison wieder großartige Erfolge verbuchen. Bei der FISDIR-Italienmeisterschaft in Chiesa Valmalenco holte Peter Schroffenegger (Rennkategorie) im Langlauf Gold in der Staffel; über 5 km Klassisch und 5 km Skating belegte er jeweils Platz 2. Michael Pichler (allgemeine Klasse) holte ebenfalls Gold in der Staffel über 3 x 200 m; über 500 belegte er den 3. Platz. Skifahrer Erwin Mühlsteiger gewann in seiner Altersklas-

se Gold im Riesenslalom und Silber im Slalom; im Super-G verfehlte er leider ein Tor. Die Ergebnisse der Landesmeisterschaft in Vals: Ski alpin: 1. Florian Jäger, Erwin Mühlsteiger; 2. Silvia Schifferle, Mirco Frei; 4. Matthias Hochrainer, Marco Scardoni; 5. Bernd Steiner. Langlauf 500 m: 1. Felix Forer, 2. Sabine Mair. 1.000 m: 1. Michael Pichler; 3.000 m: 1. Peter Schroffenegger. Beim Vorlauf zu den Special Olympics in Bormio erzielte Schroffenegger die beste Zeit, konnte dann aber krankheitsbedingt nicht an den Start gehen.


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des gesamten Bewegungsapparates geht. Und da bei falscher Ernährung auch das beste Trainingsprogramm nicht helfen kann, erstellt er bei Bedarf auch einen auf Ihre persönlichen Ziele abgestimmten Ernährungsplan. Mit EasyMotionSkin kann Matthias Volgger zudem mit einer absoluten Neuheit aufwarten, bei der die effiziente Methode der Elektrostimulation für hochintensive Trainingseinheiten genutzt wird. Die kabellosen EMS-Anzüge sorgen bei jeder Übung für maximale Bewegungsfreiheit.

de einem medizinischen Check-up unterzogen“, so Matthias Volgger. Dabei werden nach einem Fitnesstest auch eine Körperanalyse durchgeführt, bei der u. a. Körperfettanteile, Muskelmasse und Knochenmasse bestimmt werden, sowie Fehlhaltungen diagnostiziert. „Erst dann kann das Training beginnen.“

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MODE & KOSMETIK

MODE & KOSMETIK MUT ZU FARBE UND FORM AUGEN: Die Make-up-Trends 2016 zeigen, wie vielseitig der Eyeliner eingesetzt werden kann: ob als weißer Lidstrich, bei schwarz umrandeten Augen oder – besonders kreativ – bei angedeuteten Formen wie etwa einem Stern, der das Auge umrahmt. LIPPEN: Lipgloss ist zurück! Während in den letzten Jahren matter, farbintensiver Lippenstift favorisiert wurde, feiert diese Saison der Lipgloss sein Comeback und bezaubert mit transparentem Glanz. Beerenfarbene Lippenstifte hingegen bleiben weiterhin matt. NÄGEL: 2016 wird grafisch. Linea-

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re Muster und strukturierte Nageldesigns schmücken die Nägel. Wer ein simpleres Design bevorzugt, sollte auf kräftige Rot-Nuancen setzen. HAAR: Warme Blond- und Rottöne sind allgegenwärtig. Rote Haarfarbe erstrahlt in einem hellen, trendigen Puderton, cognacblonde Haare machen Lust auf kommende Sommertage. Aber auch kaltes Silber bis hin zu Platinblond werden diese Saison Trendhaarfarbe bleiben. Glänzende Langhaarfrisuren im Sleek-Look dominieren die Modewelt, ausdrucksstarke Wet-Looks

mit offenen Haaren sind ebenfalls zu sehen. Das Beste daran:

Glamourös, detailverliebt und verspielt wirkt der Haarschmuck in

Mit wenigen Schritten ist der elegant-glatte Look alltagstauglich. Lange und weich fallende Ponys, die bis zu den Augenbrauen verlaufen und locker geteilt werden, haben sich zum Frisurenliebling avanciert.

diesem Sommer. Glänzende Broschen, schlichte Lederhaarbänder sowie feminine Schleifen verwandeln Frisuren in aufregende Looks, die mühelos im Alltag getragen werden können.


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IDEAL FÜR SHOPPING – IMMER UM 30 BIS 70 % GÜNSTIGER! Neu: Garcia und Schiesser Wiederum viel Neues und Interessantes gibt es im Outlet Center Brenner. Vor kurzem hat die aktuell angesagte Denim-Marke GARCIA im Outlet Center am Brenner eröffnet, nur eine Woche später der bekannte deutsche Wäscheanbieter SCHIESSER. Ebenso neu im Center der hochwertige Trachten-Outlet-Shop. Obwohl das Center seit mehr als einem Jahr zur Gänze vermietet ist, wird es durch ein gezieltes Austauschprogramm immer wieder einige neue und bekannte Marken geben.

In einem eigenen, großzügigen Shop schafft SCHIESSER ein echtes Einkaufserlebnis mit einer vielfältigen Auswahl an hochwertiger Markenware. Es werden Tag- und Nachtwäschekollektionen für Damen, Herren, Kinder und Babys in unterschiedlichsten Materialien, Dessins und Schnittformen zu stark reduzierten Preisen angeboten. Das Kombinationsprogramm Mix & Relax, Bademoden, Homewear, funktionale Sportwäsche und Sport-BHs komplementieren den großzügig und gut strukturierten Verkaufsraum. Schnäppchenjäger freuen sich über besonders preiswerte Musterteile. Mittlerweile finden die Kunden im Outlet Center Brenner rund 60 eigene Geschäfte zumeist großer internationaler Hersteller, die hier von diesen direkt betrieben werden. Speziell im Bereich Sport und Outdoor sind mit Adidas, Nike, Reebok und Puma die vier Weltmarktführer direkt vertreten. Im Outdoor tritt eine besonders starke Phalanx an internationalen Herstellern an. Schöffel, Jack Wolfskin, Salomon, Timberland, Millet, Eider, Northland, Killy, Lafuma, Chiemsee und Maya Maya betreiben hier ihren Outlet Shop mit ständigen Preisstellungen von mindestens 30 % bis hin zu 70 % Rabatt. Und das nicht nur fallweise und auf wenige Produkte beschränkt, sondern auf das ganze Sortiment und das ganze Jahr über. Wirkliches Sparen beim Shoppen – das ist das ganze Jahr und beim gesamten Sortiment an 362 Tagen im Outlet Center Brenner möglich.

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MODE & KOSMETIK

FRÜHJAHRS- UND SOMMERTRENDS 2016 Welche Muster, Farben, Stoffe und Schnitte sind im Frühjahr und Sommer angesagt? Hier einige Inspirationen. Wenn Sie bunte Hippiekleider mögen, dann liegen Sie voll im Trend. Sogar extra-wallend dürfen sie heuer sein. Ganz nebenbei ist auch Netz wieder in! Bei diesem Trend darf Haut gezeigt werden. Die aktuellen Netzstoffe kommen übrigens auch in Form von Strumpfhosen zurück. Auch Fransen sind überall zu sehen, besonders an den Säumen von Kleidern, aber auch mittendrin. Bomberjacken werden 2016 in bunten Mustern getragen, besonders in Kombination mit lockeren Sommerkleidchen. Ein sehr großer Trend für Frühling und Sommer sind Lingerie-Kleider. Schulterfreie Carmen-Tops haben sich schon im Sommer 2015 angekündigt und werden auch 2016 viele Schultern zur Schau stellen. Karos sind längst kein Winter-Muster mehr und kommen diesen Sommer ganz groß raus. Auch metallische Akzente stehen heuer hoch im Kurs. Besonders lässig ist dabei der Jogging-Style. Durchgesetzt hat sich der Flamenco-Style: Vor allem die Farbe rot gepaart mit einem Hauch schwarz und Volant-Röcke stehen für pure Weiblichkeit. Ein weiterer Look, der viel Feminität ausstrahlt: Röcke und Kleider, die in Plissee-Falten fallen, bevorzugt in sommerlichen Tönen. Als absolute Trendfarbe leuchtet diesen Sommer orange von Kopf bis Fuß. Wer Abwechslung mag, kann auch bunte Blockstreifen tragen, egal ob quer oder längs.

RICHTIG ABSCHMINKEN Gründliches Abschminken gehört morgens und abends zur täglichen Gesichtspflege, denn bei der Hautreinigung werden nicht nur Make-up-Reste, sondern auch alle anderen Schmutzpartikel entfernt, welche die Haut täglich belasten. Bei schlecht gereinigter Haut verstopfen die Poren. Der Teint wird fahl und trüb, es entstehen kleine Mitesser. Das Abschminken ist auch eine wichtige Vor-

schen, aber das ist nicht unbedingt nötig. Es kann außerdem anschließend ein Gesichtswasser (Tonic Lotion) mit Watte aufgetragen werden. Reinigungsmilch ist für alle Hauttypen geeignet. REINIGENDES GESICHTSWASSER Klärendes Gesichtswasser hat in der Regel eine 2-in-1-Wirkung, denn es sorgt für porentiefe Reinigung und belebt gleichzeitig die Haut. Es wird nicht nachgespült. Das Gesichtswasser zur stärkenden Nachreinigung ist für alle Hauttypen geeignet. REINIGUNGSGEL ODER -CREME Gel oder Creme sorgen für eine gründliche Hautreinigung und hinterlassen nach dem Abschminken ein glattes und ebenmäßiges Hautbild. Nach dem Auftragen einfach mit Wasser nachspülen. Für fette Haut und Mischhaut geeignet.

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aussetzung für einen besseren Halt des Make-ups. Nur eine perfekt gereinigte Haut erstrahlt in einem natürlichen, seidenweichen Teint. Wichtig: Das Make-up nicht mit normaler Seife entfernen, denn dadurch wird die Epidermis gereizt und trocknet aus.

REINIGUNGSSCHAUM Die Haut sollte vorher kurz angefeuchtet werden, damit das Mousse richtig angewendet werden kann. Nach dem Abschminken mit Reinigungsschaum fühlt sich die Haut etwas ausgetrocknet an. Daher ist er hauptsächlich für fette oder Akne-Haut geeignet.

REINIGUNGSMILCH Die in Flaschenform erhältliche Reinigungsmilch ist weich und bewahrt den natürlichen Schutzfilm der Haut. Sie wird direkt auf die Haut aufgetragen und mit einem trockenen oder feuchten Wattebausch entfernt. Man kann das Pflegeprodukt nach der Anwendung abwa-

ABSCHMINKTÜCHER Sie sind praktisch und können überall hin mitgenommen werden. Sie sind sehr effizient und für alle Hauttypen geeignet, leider aber nicht sehr ökologisch. Wenn man den Konsum der feuchten Reinigungspads einschränkt, tut man daher etwas Gutes für die Umwelt.

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AROMA-BASISAUSBILDUNG feeling-Italia bietet im Mai 2016 eine praxisorientierte und dem aktuellsten wissenschaftlichen Stand entsprechende Ausbildung an:

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ORT: MANIPURA Zentrum für Körper, Geist und Seele (hinter der Kostner-Tankstelle in Vahrn)

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MODE & KOSMETIK

PROBLEME MIT DER JEANS?

Die Jeans ist das coolste Kleidungsstück der Welt. Sie ist vielseitig, bequem und steht jedem – oder sie zwickt, zwackt und macht schlechte Laune. Eine zu finden, die Kurven betont, aber das Pfündchen zu viel kaschiert, die nirgends kneift und eine tolle Figur macht, ist gar nicht so einfach. Mit tiefer Taille und schlecht sitzendem Hosenbund zeichnen sich auch an der noch so schlanken Taille fiese Wölbungen ab. Das wollen Sie vermeiden? Eine Denim mit hohem Bund sorgt für einen weichen Übergang zwischen Hüfte und Hose, dazu noch ein passendes Top. Perfekt! Die Jeans sitzt toll am Po, nur das Hosenbein ist viel zu lang? Liegen lassen! Wirft die Hose Falten am Knöchel, sieht das nicht nur doof aus, es staucht kurze Beine zusätzlich. Entweder beim Schneider das Hosenbein enger nähen lassen oder gleich zur Ankle-Jeans greifen. Diese sollte idealerweise genau auf Knöchelhöhe enden. Wem die Jeans zu kurz ist, kommt ein neuer Trend gerade recht: Einfach den Saum auftrennen und die Hose am Bein ausgefranst tragen. Auf der Suche nach einer neuen Jeans, die nicht ständig den Allerwertesten freilegt? An

allen tiefen Hüft-Modellen vorbeigehen und nach festen Stoffen mit Stretch-Anteil Ausschau halten. In der Kabine auch mal hinsetzen, ein paar Test-Kniebeugen und Probe-Bücker machen. Das Po-Dekolleté ist immer noch bedeckt? Gut! Die Hose ist genau richtig. Traurig macht, wenn die indigoblaue Jeans in der Maschine ihre Farbe verliert. Wer seine Hose tiefblau behalten möchte, sollte sie immer auf links drehen und mit der Hand oder im Feinwaschgang mit Spezialmittel für dunkle Textilien waschen, dann lufttrocknen lassen. Jeggings sind super, weil bequem. Weniger super: die Abnutzung zwischen den Oberschenkeln, die bei jeder Jeans aus dünnem Stoff irgendwann auftritt. Besser: Jeans aus festerem Material wählen oder die Jeans von innen mit Stoff stabiler machen. Ein schlecht verarbeiteter Hosenschlitz kann schon mal auseinanderklaffen. Das sieht dann so aus, als sei der Reißverschluss offen, auch wenn die Hose eigentlich gut sitzt. Wenn der Jeansstoff also partout den Zipper nicht verdecken will, die Hose hier bügeln und mit Sprühstärke zusätzlich Halt geben. Wenn der Reißverschluss kaputtgeht und immer wieder von allein öffnet, zum Schneider bringen und austauschen lassen.

WAS TRÄGT MANN?

Der Sehnsuchtsort der Modedesigner liegt derzeit im Fernen Osten. Detailreiche Malereien im Stil japanischer, chinesischer und indonesischer Vorlagen werden auf Jacken und Hemden gestickt; nach fernöstlichen Inspirationen bedruckte Mäntel, Sakkos und Tops trägt Mann im Frühjahr 2016. Im Gegensatz dazu stehen Cartoon-Motive wie Rennautos, Hasen, Pfeile und Raketen, die Pullover, Hemden und Accessoires zieren. Auch Jeans-Stoffe liegen nach wie vor im Trend. Die meisten Kollektionen des kommenden Sommers bestehen aus farben­frohen modischen Reisen durch Regionen, Zeit und über Geschlechtergrenzen hinweg. Doch auch eine Rückbesinnung auf Purismus und Klarheit findet statt, etwa mit unifarbenen Looks in Dunkelblau und Weiß. Karomuster sind zwischendurch ebenfalls dabei, am besten übergroß.

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URLAUB

URLAUB WAS DEN PERFEKTEN URLAUB AUSMACHT Der Urlaub soll eine schöne und unvergessliche Zeit sein. Immerhin ist es für die meisten Berufstätigen die einzige Zeit, in der sie mehrere Wochen am Stück frei haben. Darauf freuen sich die meisten schon das ganze Jahr über. Ein gelungener Urlaub hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. PREIS-LEISTUNGSVERHÄLTNIS Im Urlaub will man es sich richtig gut gehen lassen, doch der Preis muss stimmen. Nichts macht einen Urlauber wütender, als übers Ohr gehauen zu werden. Besonders schlimm ist es, wenn das Hotel nicht den versprochenen Standards entspricht. Ein schmutziger Pool oder der Blick aus dem Fenster auf eine Baustelle können die Urlaubsstimmung killen. Auch ärgerlich sind versteckte Kosten. SCHÖNE NATUR Wir verreisen gerne an schöne Orte. Atemberaubende Landschaften sind es, die fotografiert werden und von denen viele Urlauber nach

ihrer Rückkehr berichten. Im Urlaub suchen viele Menschen nach einem Gegensatz zu ihrem alltäglichen Leben. Ist ihr Leben hektisch, verreisen sie gerne an ruhige Orte. GASTFREUNDSCHAFT Als Urlauber in einem fremden Land möchte man sich willkom-

men und gut aufgehoben fühlen. Dazu zählt der Eindruck, den man von den Einheimischen bekommt. Wie freundlich behandelt mich der Taxifahrer oder der Restaurantbesitzer? Und wie gut werde ich vom Servicepersonal im Hotel behan-

delt? Hat man den Eindruck, das Personal kümmert sich um die Anliegen der Urlauber, verschönert das den Aufenthalt. ATMOSPHÄRE Obwohl man als Urlauber in einer fremden Umgebung ist, will man sich trotzdem heimisch fühlen. Nur

die wenigsten Menschen fühlen sich in lieblos eingerichteten Nullachtfünfzehn-Zimmern wohl. Kleine Details, wie etwa Bilder an den Wänden, Pflanzen oder Kerzen, können die Atmosphäre wohnlicher machen. HARMONIE Eine schöne Zeit mit den Menschen, mit denen man verreist, zu verbringen – das wünschen sich alle Urlauber. Berufstätige Paare vermissen im Alltag die Zeit für Zweisamkeit, berufstätige Eltern haben nun mehr Zeit für die Familie. Doch nicht selten wird im Urlaub gestritten: Der eine will den ganzen Tag am Strand verbringen, während der andere lieber die nächstgelegene Stadt erkundet. Sind die Erwartungen an den Urlaub zu verschieden, sind Reibungen programmiert.

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LECKERES ESSEN Im Berufsalltag bleibt oft kaum die Zeit, um ausgiebig zu kochen. Viele Berufstätige essen im Betrieb oder greifen auf schnelle und unkomplizierte Gerichte zurück. Anders im Urlaub. Dann steht vielen der Sinn nach etwas Exotischem. Viele Urlauber haben auch Spaß daran, die landestypische Küche auszuprobieren und kennenzulernen. Groß ist die Enttäuschung, wenn die im Hotel gebuchten Mahlzeiten ungenießbar sind. RUHE UND ERHOLUNG Endlich vom anstrengenden Arbeitsalltag abzuschalten, ist für die meisten der Hauptgrund für eine Reise. Sie wünschen sich, fernab vom Stress daheim die Seele baumeln zu lassen. Damit das möglich ist, möchten sich die meisten Urlauber um möglichst wenig selbst kümmern müssen. GESUNDES KLIMA Der Urlaub ist auch dazu da, seine Akkus aufzuladen. Nicht selten wird er dazu genutzt, um sich intensiv dem eigenen Wohlergehen zu widmen. Deswegen wählen viele Urlauber ein Klima und eine Umgebung, die ihnen auch gesundheitlich gut tun. UNKOMPLIZIERTE ANREISE Die meisten Urlauber wollen entspannt in den Urlaub starten und nicht erschöpft am Urlaubsort ankommen. Eine unkomplizierte Anreise wird umso wichtiger, je kürzer der Urlaubszeitraum ist. Wer nur für eine Woche verreist, wird ungern Autofahrten über zehn oder mehr Stunden in Kauf nehmen.


URLAUB PR

URLAUBSTRÄUME 2016

Die Sehnsucht nach sicheren und dennoch besonderen Reisezielen dominiert das Reisejahr 2016. Neben den Sehnsuchtszielen an den schönsten Stränden des Mittelmeers sind Dubai, Island und Namibia Urlaubsregionen, die den Wunsch nach dem individuellen Traumurlaub wahr werden lassen. URLAUB AB DER ERSTEN MINUTE! In 40 Jahren ändert sich vieles. Und die Reisewelt hat sich in einigen Punkten praktisch neu erfunden. Gut, dass es etwas gibt, auf das Sie sich verlassen können: Idealtours, Ihr Tiroler Reisepartner und Spezialist für Direktflüge ab Innsbruck. Genießen Sie Ihren Urlaub ab der ersten Minute! Mit einem etwa zweistündigen Ferienflug ab Innsbruck an die schönsten Sehnsuchtsziele am Mittelmeer lässt Idealtours abseits der touristischen Trampelpfade Ihre Inselträume wahr werden – unbeschwert und unvergesslich! Verträumte Fischerdörfer, kilometerlange Sandstrände, kulinarische Genüsse, geschichtsträchti-

ge Orte und griechische Gemütlichkeit bzw. Dolce Vita. Ist das auch für Sie Ihr ganz persönlicher Inseltraum? Dann sind die sicheren Reiseziele in Griechenland, Spanien und Italien ideal für Sie! Ob Sirtaki, Sangria oder Spaghetti – es ist garantiert für jeden das Passende dabei. Genießen Sie lang gezogene Traumstrände, herzliche Gastfreundschaft und kulinarische Genüsse! Direkt ab Innsbruck erreichen Sie ab Mai 2016 neben Kalabrien, Kefalonia, Lefkas und Epiros nun NEU! auch Menorca, das spanische Eldorado für Naturliebhaber und die zauberhafte Halbinsel Chalkidiki, ein wahres Paradies von Gegensätzen. DARF ES VIELLEICHT EIN BISSCHEN MEE(H)R SEIN? Der Sommer ist aber nicht nur die ideale Reisezeit für die schönsten Strände am Mittelmeer: Amerika ist seit seiner Entdeckung ein Kontinent, der seine Besucher verzaubert, inspiriert, überrascht und begeistert. Kenia und Sansibar – jedes für sich ein ganz besonders Reiseziel – lassen sich ide-

al kombinieren. Erleben Sie spannende Tage bei einer Safari in der Masai Mara und entspannen Sie im Anschluss auf der Gewürzinsel Sansibar an kilometerlangen, weißen Sandstränden unter Palmen. Oder steht Ihnen der Sinn mehr nach purem Naturerlebnis im Norden Europas? Island, die größte Vulkaninsel der Welt, zählt neben Dubai, Irland und der Schweiz zu den sichersten Reisezielen. SANDBURGEN BAUEN IN DER KARIBIK UND THAILAND FÜR DIE GANZE FAMILIE „Fernreiseziele wie Thailand, Bali oder die Dominikanische Republik sind nicht nur ideale Urlaubsziele für Hochzeitsreisende, sondern auch für den unvergesslichen Familienurlaub“, verspricht die Reise-Expertin Karin Salzburger vom Idealtours-Reisebüro Sterzing. Die attraktiven Familienangebote und die idealen Flugverbindungen ab Innsbruck über Wien oder Frankfurt bzw. ab München sind die perfekten Voraussetzungen, um mit der ganzen Familie die Welt zu entdecken!

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URLAUB

IN DIE PEDALE, FERTIG, LOS! Netzwerk Fernradweg München-Venezia gegründet Der seit vergangenem Herbst neu erschlossene Fernradweg München-Venezia zählt mit fast 600 Kilometern zu den abwechslungsreichsten Radrouten Europas und ist mit 3.000 Höhenmetern im Anstieg die leichteste Alpenüberquerung. In den Regionen entlang der Strecke spielt das Radfahren eine wichtige Rolle in der Tourismusentwicklung. Um dies noch weiter auszubauen und die gemeinsame Vermarktung zu verbessern, haben sich Tourismusorganisationen aus Bayern, Tirol, Südtirol und Venetien zusammengeschlossen. Die erste Sitzung des Netzwerks, das die EURAC koordiniert, fand Anfang Februar in Bozen statt. Egal ob mit dem E-Bike, mit dem Rennrad, dem Mountainbike oder

dem klassischen Fahrrad, der Fernradweg München-Venezia hält für jeden Radbegeisterten etwas bereit. Von München geht es über die Strecke Innsbruck-Brennerpass-Eisacktal-Pustertal-Cortina d’Ampezzo-Belluno-Treviso bis nach Venedig. Gesorgt ist entlang der gesamten Strecke, mit insgesamt gerade mal 3.000 Höhenmetern im Anstieg, für beste Anbindungen an Bus und Bahn. Service rund um das Rad leisten vielerorts radfreundliche Gastgeber. „Der neue Fernradweg schließt die Lücke der Alpenquerungen für den östlichen Alpenraum und wurde in einem vor kurzem abgeschlossenen Interreg-Projekt entwickelt“, erklärt EURAC-Forscher Manuel Demetz, der das Netzwerk betreut. „Nun geht es darum, dass die Tourismusorganisationen entlang der Strecke das Projekt fortsetzen und

sich auf eine gemeinsame, konsequente und zielgruppengerechte Vermarktungsstrategie verständigen. Die EURAC ist aufgrund diverser Expertisen im Radtourismus mit der Koordination des Netzwerkes für die nächsten drei Jahre betraut worden“, so Demetz. Die Arbeitsgruppe wird die künftige Marschrichtung vorgeben: Gemeinsam will man neue marktfähige und regionaltypische Angebote schaffen, wie zum Beispiel „Rad & Bier“, eine Kombination zwischen Radtour und Besuch verschiedener Brauereien entlang der Strecke samt Verkostung. Zudem gelte es, in den nächsten Jahren Aufbauar-

beit zu leisten, um geschnürte Urlaubspakete über internationale Radreiseveranstalter anzubieten.

In der Arbeitsgruppe München-Venezia sind u. a. auch der Nordtiroler Tourismusverband Wipptal und die Eisacktal Marketing KGmbH vertreten. Vertreter aus dem südlichen Wipptal sind derzeit noch nicht beigetreten. Unter www. muenchen-venezia.info finden sich weitere Informationen zum Fernradweg München-Venezia.

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DAS BESTE FÜR SIE! Sie haben noch keinen Sommerurlaub gebucht, aber große Sehnsucht nach einem unvergesslichen Urlaubserlebnis? Holen Sie sich jetzt den TUI Das Reisebüro Sommerfolder und sichern Sie sich einen Sonnenplatz! TUI Das Reisebüro in Steinach führt Sie durch persönliche Beratung zu Ihrem Traumurlaub und erstellt Ihnen gerne ein individuell auf Sie abgestimmtes Angebot. Erkunden Sie unsere beliebten TUI MAGIC LIFE Clubs, tauchen Sie in die schillernde Welt der exklusiven SENSIMAR Hotels für Paare & Singles ein oder genießen Sie wertvolle und vor allem spannende Zeit mit Ihren Liebsten in unseren ausgewählten best FAMILY Anlagen! Für jeden ist etwas dabei! Sie reisen lieber mit dem Auto oder mit dem Schiff? Kein Problem, denn auch hier bieten wir Ihnen eine abwechslungsreiche Urlaubsauswahl der populärsten Hotels und Clubs. Das Beste für Sie! Die Welt steht Ihnen offen! Bis bald in Ihrem TUI Das Reisebüro Sigrid Frei und ihr Team freuen sich auf Ihren Besuch! TUI Das Reisebüro 6150 Steinach, Brennerstraße 44 Tel. 050 884 276-0, E-Mail: steinach@tui.at

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GESUNDHEIT

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Haltung bitte! Den meisten von Ihnen sind wahrscheinlich schon einmal Aufforderungen, wie „Steh gerade!“ oder „Bauch hinein – Brust heraus“ zu Ohren gekommen. Eine krumme oder gebeugte Haltung widerspricht nicht nur dem Sittenkodex, sondern hat auch für den Körper weitreichende Folgen im Hinblick auf Abnutzung und Funktion. WAS BEDEUTET „AUFRECHTE HALTUNG“? Stellen Sie sich einen Turm mit Bausteinen vor, wo jeder Stein genau über dem anderen steht, und lassen Sie dieses Bild als aufrechte Haltung gelten. In so einem System erhält die Schwerkraft den Turm aufrecht, er braucht keine zusätzlichen Stützen und ist auch relativ stabil gegen einwirkende Kräfte von außen (z. B. Windstoß).

© www.daoismus.com

Stellen Sie sich nun einen Turm mit Bausteinen vor, der eine Krümmung hat, gleich wie eine gebeugte Wirbelsäule. Je größer die Abweichungen von der Mittellinie sind, umso mehr müssen Muskulatur, Bänder usw. gegen das Zusammenbrechen des Turms arbeiten. Der Körper strebt nämlich nach Gleichgewicht. Da er durch diese einseitige Beanspruchung schon einiges an Arbeit zu leisten hat, sind die Kapazitäten gegen das Einwirken von äußeren Kräften eingeschränkt. Je länger solche Abweichungen bestehen, umso eher können auch Formveränderung von Knochen und Gelenkflächen entstehen. Die muskuläre Balance kommt aus dem Gleichgewicht, da eine der beiden Seiten ständig gegen das Umfallen ankämpft und die gegenüberliegende Seite wenig bis gar nichts zu tun hat. Außerdem haben Organe im Brust- und Bauchbereich nicht den

nötigen Raum, um die volle Funktion ausschöpfen zu können (z. B. geringeres Atemvolumen). Ursachen für eine Veränderung der Haltung können u. a. Bewegungsmangel, einseitige Belastungen, mangelnde Körperwahrnehmung, lange sitzende oder stehende Arbeitspositionen sein. Aber auch psychische und emotionale Faktoren beeinflussen unsere Aufrichtung, so zeigt sich etwa ein bedrückter Mensch auch eher in einer gebeugten Haltung. BIN ICH GERADE? Stellen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand, lockere Knie- und Beckenstellung, kein Hohlkreuz. Fersen, Gesäß, oberer Rücken, Schulterpartie und Kopf (Nase zeigt nach vorne) sollten die Wand ohne größeren muskulären Aufwand berühren können. Oder betrachten Sie sich von vorne im Spiegel und ziehen sie eine gerade Linie von Ihrer Nase abwärts in Richtung Boden. Dabei sollten Mitte Brustbein, Bauchnabel, Mitte Becken (Schambein) und der Mittelpunkt zwischen Ihren Füßen auf dieser Linie liegen. Die beschriebenen Übungen stellen nur Anhaltspunkte für eine gerade Haltung dar. Auf jeden Fall muss jeder Körper von einer Fachperson individuell analysiert und auf Abweichungen in den unterschiedlichsten Haltungspositionen untersucht werden. Dabei ist auch die Analyse des Arbeitsplatzes und der dabei eingenommenen Haltung wichtig. Die Wahrnehmungsschulung für den eigenen Körper und dessen Haltung gilt als Grundlage, um eventuell gewünschte Veränderungen herbeizuführen. Durch gezieltes, individuell abgestimmtes Training (z. B. Kräftigungsübungen, Pilates) können Haltungsschäden vermieden bzw. muskuläre Ungleichgewichte wieder verbessert werden.

ZU JUNG FÜRS HÖRGERÄT? „Ich habe doch noch gar nicht das richtige Alter für ein Hörgerät“, echauffieren sich viele 50-Jährige, wenn sie auf ihre Hörminderung angesprochen werden. Dabei sind diese, genauso wie etwa Fehlsichtigkeit, keine Frage des Geburtsjahres. Untersuchungen bestätigen, dass immer mehr junge Menschen unter Hörminderungen leiden, weil die Lärmbelastungen im Alltag zunehmen. Auch ausufernde Discobeats oder ständige laute Beschallung durch Musik aus dem Kopfhörer können auf Dauer die Sinneszellen schädigen. Das Problem liegt jedoch viel eher darin, dass Betroffene Angst haben, „alt auszusehen“, wenn sie ein Hörgerät tragen. Heutzutage sind diese Hilfen aber klein und unauffällig, außerdem schon längst von der Gesellschaft akzeptiert. Vor allem aber steigert ein Hörgerät Ihre Lebensqualität. Schließlich nehmen wir die Welt auch mit den Ohren wahr.

KÖNNEN ANGEHÖRIGE HELFEN? Wenn ein Angehöriger von einer Hörminderung betroffen ist, sollten Sie darauf Rücksicht nehmen: • Sprechen Sie deutlich und auch ein wenig langsamer, als Sie es sonst tun würden. Schreien ist nicht notwendig. • Drehen Sie sich Ihrem Gesprächspartner direkt zu, damit er sich auf sein Gegenüber bewusst konzentrieren kann. • Wollen Sie mit jemandem ein Gespräch beginnen, der von Ihnen abgewandt steht, tippen Sie ihm sachte auf die Schulter, damit er sich in die richtige Richtung drehen kann. Bemerken Sie, dass Ihr Angehöriger stetig schlechter hört, aber noch nicht in Behandlung ist, sollten Sie ihm eindringlich zu einem Gespräch mit einem Spezialisten raten. Vorwürfe und Rügen erzeugen jedoch meist nur Ablehnung. Aussagen wie „Es wäre so schön, wenn wir uns wieder unbeschwert unterhalten könnten“, kommen mit Sicherheit besser an.

Achten Sie auf Ihren Körper! KATHRIN LANZ, Dipl. Physiotherapeutin PhysioVital, Sterzing

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REZEPT

LEUTE

POLENTALAIBCHEN

Lieber Fabi,

Zutaten (4 Pers.): 250 ml Gemüsebrühe, 120 – 150 g Maisgrieß, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 EL Butter, 1 großes Ei, 3 EL gehackte Kürbiskerne, 100 g geriebener Bergkäse, etwas Salz und Pfeffer, 2 EL Samenöl. Zubereitung: In einem Topf die Gemüsebrühe aufkochen, den Maisgrieß einrieseln und unter ständigem Rühren zu einem dicken Brei einkochen lassen. Vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. In einer Pfanne Butter aufschäumen und Zwiebel und Knoblauch darin anschwitzen. In der Zwischenzeit die gehackten Kürbiskerne, Ei und geriebenen Bergkäse sowie den Grießsterz mischen und die angedünsteten Zwiebel- und Knoblauchwürfel dazugeben. Mit Salz und Pfeffer gut abschmecken und danach flache Laibchen formen. In einer Bratpfanne etwas Samenöl erhitzen und die geformten Laibchen beidseitig goldbraun anbraten. Die Laibchen mit einem schönen grünen Salat anrichten oder ein kleingeschnittenes Fleischragout dazu servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

wir möchten Dir zu Deinem 50. Geburtstag ganz herzlich gratulieren und Dir für die ganzen vielen Jahre, die noch vor Dir liegen, alles Liebe und Gute wünschen. Danke, dass Du immer für uns da bist! Es ist schön, Dich zu haben! Deine Schwestern mit Familien

Am 28. Februar vor 40 Johr seites gstontn vorn Trauoltor. Hobet Enk’s Jo-Wort gebm und Treue gschworn für’s gonze Lebm. Höhen und Tiefen meistert es zusommen olm guat, do ziachn mir vour Enk in Huat. Drum feiern mir heint, dass es nou long asou bleib! Olls Guate zur Rubinhochzeit wünschn Enk Florian mit Astrid, Andrea mit Alexander und Enkre Enkelkinder Sandra, Hannah, Lukas und Nadine.

Die Jugend, de isch iatz vorbei, und do hilft a nit dor lauteschte Schrei, di 50, de sein do, find Di liaber dormit o. Jo, so isch holt is Leben und af des giahn mir ordentlich uan heben!

Frau Rosmarie Hofer feiert am 27. März ihren

80. Geburtstag. Alles Gute, vor allem Gesundheit und Gottes Segen, wünschen von ganzem Herzen Dein Luis, Tochter Gerda mit Paul, die Enkel Alexandra, Franz Joseph und Peter, ganz besonders die Urenkel Melanie, Bianca und Victoria.

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65 Jahre jung und noch voller Schwung. Beim Radeln und Wandern kann man Dich immer seh’n. Du bist für jeden Spaß zu haben, da muss man Dich nicht lange fragen. Bleib gesund und froh, das Andre geht dann sowieso. Alles Liebe und Gute zum Geburtstag wünschen Dir Deine Familie und ganz besonders Deine drei Enkelinnen Melanie, Bianca und Victoria.

Olls Guate, viel Glück und Gesundheit wünschen Waltraud, Samantha, Dominik und Evelin.

Sichern Sie sich jetzt schon den besten Platz im April-Extra

Liebe Mamme, liebe Oma, zu Deinem 95. Geburtstag wünschen wir Dir von Herzen alles Liebe und Gute und weiterhin die beste Gesundheit. Deine Kinder mit Familien

RUND UM HAUS & GARTEN __________________ MADE IN WIPPTAL Infos Tel. 0472 766876 info@dererker.it


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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= allumfassend, global).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

L L

S U

A

V N

R

S

E

N E

R L

N I R V

E

L

S

I

R V

A

E

I

L

N

R

S

L

E

N

I

U

V

Kannst Du die 5 Fehler finden? Pfiffikus sucht eine Raststätte mit Museum. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Der neue Aufzug am Stadtplatz in Sterzing ist nun (endlich), nachdem er im Jänner 2015 „ausgepackt“ und montiert worden war, im Oktober 2015 in Betrieb genommen worden. Seit Dezember 2012 war der alte mit Draht versperrte Aufzug nach nunmehr drei Jahren rundum erneuert worden. Eine Besonderheit ist zudem, dass der Neue die Etage, in der man ein- und aussteigt, auch „ansagen“ kann. Befremdend zwar, dass das österreichische Modell dabei ausschließlich italienisch spricht, doch Hauptsache, er funktioniert. Übrigens: „Piano zero“ befindet sich oben an der Eisackuferstraße und „Piano meno uno“ wird von der freundlichen Frauenstimme angekündigt, wenn man unten am Stadtplatz ankommt.

Das Los bestimmte

ANDREA FASSNAUER aus Elzenbaum zum Pfiffikus des Monats Februar.

Wir gratulieren! 82

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•L•I•B•R•MO•Q•A• QUARTINUSURKUNDE •SPRECHENSTEIN•I STR•LH•••ASM•ONS •EINFLUSS•PAN•DA FRL•E•KURHOTEL•C •WEHR••DIALEKTIK DE•IWAN••PINT•NU •IBSENPLATZ•AP•F ABEDI•DIXIE•ROSE •CS•SK•EBSI•ITER CHIUSA•DEC•ENEL• •ETZEL•ERHABENER ENZENBERG•KINZEN

Lösungswort: KOPFSTAND

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: SCHALTTAG

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im


Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE

Stefan Larcher

4. Jahrestag

Toler-Steffl in Schmuders

Bernhard Kofler

* 25.04.1927 † 20.01.2016

In liebevoller Erinnerung gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

DANKSAGUNG

Es ruh’n die fleißigen Vaterhände, die tätig waren bis zum Ende, die stets gesorgt für unser Wohl, nun ruht sein Herz so liebevoll.

6. Jahrestag

Jonas Ossanna Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Jonas, bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. In Liebe Deine Familie

Als tröstend und stärkend haben wir empfunden, mit welcher Zuneigung und Wertschätzung an unseren Lieben gedacht wurde. Wir sagen allen Danke, die uns in der Trauer nicht allein ließen, die ihr Mitgefühl auf vielfältige Weise zum Ausdruck brachten und verstehen, was wir verloren haben. Die Trauerfamilie

Die Seele trat ihre Reise an, als wir uns noch an den Händen hielten. Frieden, Stille, keine Geräusche, eingehüllt im Nebel. Der Abschiedsschmerz unbeschreiblich, keine Vorbereitung darauf gerecht. Zart, zerbrechlich wie Porzellan, endlich befreit von Schmerz und Pein. Dein herzhaftes Lachen verstummt, unser unsichtbares Band verloren. Die Herzen gefüllt mit Liebe und Trauer, und lässt uns doch hier nun allein. Du musstest gehen, doch nicht weg von uns, sondern nur voraus. Unsere Liebe nimmst Du mit, Deine tragen wir in unseren Herzen.

Ein lieber Mensch, der uns verlässt, ist wie die Sonne, die versinkt. Aber etwas von ihrem Licht bleibt immer in unseren Herzen.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in liebevoller Erinnerung behalten, sagen wir Vergelt’s Gott. Deine Lieben

Immer wenn wir von Dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten Dich so fest, als wärst Du nie gegangen.

Martina Kofler geb. Kerschdorfer * 29.01.1969 † 26.01.2016

DANKE für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, die stille Umarmung, für jeden Händedruck, für alle Zeichen der Freundschaft und Zuneigung, für die vielen Gebete, für Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Besonders bedanken möchten wir uns bei Pfarrer Paul Valentini, Hochw. Anton Leitner und Pater Meinrad für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier, beim Chor und bei Tamara für die feierliche und musikalische Umrahmung der Trauerfeier sowie bei all jenen, die mitgeholfen haben. Vergelt´s Gott! In Liebe Deine Familie Egg, im Februar 2016

3. Jahrestag

Bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich fest in seiner Hand.

Adolf Egger † 19.03.2013

In Liebe gedenke ich Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Samstag, den 19. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön. In Liebe Deine Elfriede

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JAHRESTAGE

10. Jahrestag

6. Jahrestag

Josef Mayr

Cav. Heinrich Massardi (Stuffer) † 21.03.2010

Es gibt viele Spuren, Orte und Augenblicke, die an Dich erinnern. Du bist unvergessen.

„Hochwiedner Peppi“

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mittewald.

Du bist nicht mehr dort, wo du warst, aber überall, wo wir sind.

Deine Kinder

Gertraud Wwe. Mayr geb. Beikircher

5. Jahrestag

Erika Mair geb. Messner

Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

* 25.02.1954 † 08.02.2016

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Palmsonntag, den 20. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

DANKE

Wir wussten weder den Tag noch die Stunde – und wir dachten, wir hätten noch soviel Zeit.

für eine stumme Umarmung, für ein stilles Gebet, für tröstende Worte, gesprochen oder geschrieben, für einen Händedruck, wenn die Worte fehlten, für Blumen und Geldspenden, für alle Zeichen der Liebe und der Freundschaft. Die Trauerfamilie

11. Jahrestag

3. Jahrestag

Max Kofler

Maria Siller geb. Parigger

In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Du bist immer bei uns. Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Ostersonntag, den 27. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

† 23.03.2013

In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. In Liebe Deine Familie

In Liebe Deine Familie

Gespräche, Gedanken, Augenblicke, sie werden uns stets an Dich erinnern. Sie werden uns glücklich und traurig machen und Dich immer in unseren Herzen sein lassen.

2° anniversario

Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und für Dich, lieber Tate, beten. In Liebe Deine Kinder mit Familien

2. Jahrestag

Franco Perini † 07.03.2014 Alles hat seine Zeit, sich begegnen und verstehen, sich halten und lieben, sich loslassen und erinnern.

A noi che restiamo, il compito di rendere vivo il Tuo ricordo.

La messa in ricordo verrà celebrata domenica 27 marzo alle ore 19.30 nella chiesa S. Margherita di Vipiteno. Wir denken in Liebe an ihn beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 27. März um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Herzlichen Dank!

Grazie! Fam. Perini

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JAHRESTAGE

Immer wenn wir von Dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten Dich so fest, als wärst Du nie gegangen.

Wir gedenken eines wunderbaren Menschen, der uns im Herzen nie verlassen hat.

1. Jahrestag

1. Jahrestag

Traudl Bacher geb. Überegger

Johann Graus

† 26.03.2015

† 16.03.2015

In Liebe denken wir an Dich, ganz besonders bei der hl. Messe am Ostersonntag, den 27. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 20. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Kematen.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen.

Deine Familie

Deine Familie

1. Jahrestag

2. Jahrestag

Für jene, die in Gott verbunden sind, gibt es keinen Abschied.

Robert Siller

Sebastian Kotter

In Liebe gedenken wir Deiner am Sonntag, den 6. März bei der hl. Messe um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Samstag, den 5. März bei der Abendmesse um 17.30 Uhr in Gasteig.

In Liebe Deine Familie

Für immer in unseren Herzen

15. Jahrestag

15° anniversario

Aus unserem Leben bist Du gegangen, in unserem Herzen bleibst Du.

Dalla nostra vita sei andato. Nei nostri cuori rimani.

Wir gedenken Deiner ganz besonders am Samstag, den 19. März um 18.30 Uhr beim Gottesdienst in der St. Margarethenkirche.

Pensiamo a te in modo particolare sabato 19 marzo alle ore 18.30 durante la messa nella chiesa di S. Margherita.

Deine Lieben

I tuoi cari

Enzo Minzoni † 19.03.2001

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In Liebe Deine Geschwister

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JAHRESTAGE

10. Jahrestag

Annelies Walter

Olls, wos bleibt, isch die Erinnerung …

Traurig, aber voll Dankbarkeit denken wir besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. März um 9.30 Uhr in der Kirche von Untertelfes. Allen, die daran teilnehmen und unsere Mami und Oma in lieber Erinnerung bewahren, ein herzliches Dankeschön. Deine Lieben

20. Jahrestag † 09.03.1996

THOMAS NIEDRIST

Manchmal bist Du noch in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken, immer in unserer Mitte, für ewig in unseren Herzen.

In Liebe mit Dir verbunden, gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 13. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Deine Lieben

1. Jahrestag

Helmuth Mair In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Freitag, den 4. März um 18.30 Uhr in der Heiliggeist-Kirche in Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Familie

Wir gehen die Wege, die du gegangen bist, Du gehst mit uns, wir freuen uns an dem, was Dich erfreut hätte, wir sehen Dich mitlachen. Wir gehen den Spuren nach, die Du hinterlassen hast, und begegnen Dir immer wieder.

Du fehlst uns so sehr.

1. Jahrestag

Adolf Kompatscher † 18.03.2015 In Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Ostermontag, den 28. März um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Trens. Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, danken wir von Herzen. Deine Familie Erker 03 I 16

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JAHRESTAGE

9. Jahrestag

Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens: Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle. Sie werden uns immer an Dich erinnern. Du bist unvergessen.

Alfred Prieth Wir feiern die Jahrestagsmesse am Sonntag, den 13. März um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche von Gossensaß. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten.

Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.

In Liebe Deine Familie

11. Jahrestag

Wir feiern den

5. Jahresgottesdienst für

Herta Amrain Kruselburger

Maria Gartner geb. Freund

In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Ostersonntag, den 27. März um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten. Heinrich, Annelies mit Martin, Patrick, Hannes und Alexander, Paula mit Christian und Maria

am Ostersonntag, den 27. März um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an sie erinnern.

Ich bin in den Strahlen der Sonne, im Flüstern des Windes. Ich bin in den Tropfen des Regens und dem Rauschen der Blätter. Ich bin bei Euch.

Helmuth mit Elke

9. Jahrestag

Karl Keim

Wer Dich gekannt, hat Dich geliebt, weil’s solche Herzen wenig gibt. Zu jeder Stund, an jedem Ort lebst Du in unserem Herzen fort.

In Liebe mit Dir verbunden, gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am 12. März um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und für Dich beten. In Liebe Deine Rosmarie und Christian

1. Jahrestag

1°anniversario

Die Zeit heilt nicht die Wunden, sie lehrt nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Il tempo non guarisce le ferite, ci insegna solamente a vivere con l’incomprensibile.

Wir gedenken seiner beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 13. März um 10.00 Uhr in der Kapuzinerkirche in Sterzing.

La messa in ricordo verrà celebrata domenica 13 marzo alle ore 10.00 nella chiesa dei Cappuccini di Vipiteno.

Herzlichen Dank! Rosa Vanessa mit Alex

Grazie! Rosa Vanessa con Alex

Adalberto Manzardo *5.6.1952

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† 13.3.2015


JAHRESTAGE

6. Jahrestag

1. Jahrestag

Manfred Wieser

Dipl. Ing. Werner Leitner

Wir denken ganz besonders an Dich, lieber Manfred, am 27. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Freitag, den 11. März beim Gedächtnisgottesdienst um 18.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

† 21.03.2010

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Dankeschön.

In Liebe Deine Mamme und Deine Geschwister mit Familien

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

26° ANNIVERSARIO

Wenn die Sonne des Lebens untergeht, leuchten die Sterne der Erinnerung.

03.03.1990 - 03.03.2016

WURZER Balbina ved. Ciprietti "Quando avrete bisogno di m e, s u s s u r r a t e a p p e n a i l mio nome nel vostro cuore… io sarò li…" U n b a c i o. Le tue figlie, i nipoti e parenti tutti. Vipiteno, li 03.03.2016

Con affetto ricordiamo anche la nostra cara

sorella Fiorenza scomparsa il 23.07.1996 ed il nostro caro

cognato Martino Zedda scomparso il 07.05.2015.

Liebe Juli, überall sind Spuren Deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an Dich erinnern.

Wir vermissen Dich sehr.

Michael und Ursula mit Familien

Maria Hofer Fenner-Marie 20.07.1922 – 20.01.2016

Danke Für die tröstenden Worte und Umarmungen, für jeden Händedruck, für die vielen Blumen und Kerzen, für die Spenden und Messen und für das Gebet. Ein Dank an alle, die unsere liebe Mama auf ihrem letzten Weg begleitet haben und die zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt der Pflegerin Anna für die fürsorgliche und herzliche Betreuung unserer Mama und dem gesamten Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing mit Pater Meinrad für die liebevolle Begleitung in ihren letzten Tagen. Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie

Sterzing, Januar 2016

Vor sieben Jahren bist Du von uns gegangen, in unseren Herzen bist Du jedoch geblieben.

7. Jahrestag

Juliane Nutzinger geb. Leitner * 4. März 1951 † 27. März 2009 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Ostersonntag, den 27. März um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die daran teilnehmen und unsere Juli in lieber Erinnerung behalten. In Liebe Dein Dietmar und die Geschwister mit Familien Erker 03 I 16

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ÄRZTEKALENDER

VERANSTALTUNGEN

APOTHEKEN

01.03. – 04.03.: 05.03. – 11.03.: 12.03. – 18.03.: 19.03. – 25.03.: 26.03. – 01.04.:

Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE

05.03.: 06.03.: 12.03.: 13.03. 19.03.: 20.03.: 26.03.: 27.03.: 28.03.:

Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 Dr. Pietro Stefani Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003 Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 – 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- & FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE

05./06.03.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 12./13.03.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 19./20.03.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 26./27.03.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 28.03.: Dr. Heinrich Forer 02./03.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST

Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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BIS 27. MÄRZ Ausstellung: „Modes of Democracy“ (Formen der Demokratie), Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. 3., 5., 6. UND 10. MÄRZ Theater: „Kultur zum Jubiläum“, Theatergruppe Wiesen, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr (am 6. März um 18.00 Uhr), Platzreservierungen: Tel. 0472 767180 oder 340 6654834 (mittags und abends). 5. - 27. MÄRZ Kultur: 31. Sterzinger Osterspiele. Das detaillierte Programm entnehmen Sie dem beiliegenden Programmheft und unserer Website. 6. MÄRZ Sport: 29. Ridnauner Volkslauf. Sport: Rodelnachmittag in Ritzail, AVS Freienfeld. 9. MÄRZ Kultur: Vorstellung der Jahreschronik, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. 11., 12. UND 13. MÄRZ Sport: Skitourenausflug Lesachtal/Kärnten, AVS schings.

ins Rat-

13. MÄRZ Unterhaltung: Preiswatten der Sektion Fußball, Mauls, Vereinshaus, 14.00 Uhr. Soziales: Suppensonntag des Weltladen Sterzing, Mittelschulmensa, 11.30 – 13.30 Uhr. 15. MÄRZ Sport: Senioren-Winterwanderung zur Stuanhütte, AVS Ratschings.

16. MÄRZ Sport: Wanderung in Antholz, AVS Freienfeld. Vortrag: „Mein Körper – unser Thema!“, Infoabend für alle Interessierten zu den Themen Zyklus, Fruchtbarkeit, Empfängnisregelung und Empfängnisverhütung, Sterzing, Margarethenhaus, 19.30 Uhr, Eintritt frei. Referentin: Monika Kastner, medizinisch-technische-Assistentin, Vöcklabruck, www.teenstar.bz.it. 17. MÄRZ Vortrag: „Rente und Pensionierung – Arbeiten bis in hohe Alter?“ mit Rentenexperte Helmuth Renzler, Sterzing, Kolpinghaus, 20.00 Uhr, Eintritt frei. 19. MÄRZ Sport: Gedächtnisrodelrennen und Gedächtnishornschlittenrennen, Jaufental, Rodelbahn „Waldeben“, Start: 9.00 Uhr, Infos unter Tel. 348 5412099. Kultur: „Modes of Democracy“. Geführter Rundgang mit Hannes Egger und Vorstellung „Kulturelemente – Zeitschrift für aktuelle Fragen“ zum Thema Demokratie, Festung Franzensfeste, 11.00 Uhr. Verschiedenes: Stammtisch Alt Tyroler Schützen – Andreas Hofer, Sterzing, Gasthof Hubertushof, 18.00 Uhr. Konzert: Frühjahrskonzert der MK Mareit, Mareit, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 22. MÄRZ Vortrag: „Unterwegs im Heiligen Land“, Bericht über eine Pilgerreise nach Israel und Palästina, Trens, Kulturhaus, 19.30 Uhr. 23. MÄRZ Sport: Pfitscher „Nightrace“.

Volkslauf

26. MÄRZ Sport: FIS Europa Cup Snowboard, Ratschings. Kultur: Die Kultur der Reparatur, Festung Franzensfeste, 10.00 Uhr.

27. MÄRZ Kultur: Osterkonzert der Bürgerkapelle Sterzing gemeinsam mit der Lebenshilfe Wipptal, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 27., 28. UND 30. MÄRZ, 1., 2. UND 10. APRIL Musical: „Verhext“, Jugendtheatergruppe Pflersch, Innerpflersch, Vereinshaus, jeweils um 20.00 Uhr (am 28. März um 18.00 Uhr, am 10. April um 18.30 Uhr). Reservierungen: Tel. 348 5305329 oder 0472 770110. 2. APRIL Sport: Skitour, AVS Freienfeld.

> KURSE 18. und 19. März: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621. 19. März: Erste-Hilfe-Kurs: „Lebensrettende Sofortmaßnahmen“, Sterzing, Sitz Weißes Kreuz, 8.30 – 12.30 Uhr; kostenlos für Mitglieder des Weißen Kreuzes, für Nicht-Mitglieder 44 Euro. Info/Anmeldung: Tel. 0472 766351.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 18. März 2016 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren


AUS DER SEELSORGEEINHEIT

ANBETUNG

SPRECHSTUNDEN SVP-Bezirksobmann KARL POLIG jeden 1. Mittwoch im Monat von 11.00 bis 12.00 Uhr im Sitzungssaal des Tourismusvereins Ratschings, Gasteig – Jaufenstraße 1, ohne Voranmeldung. SVP-Parteiobmann u. LR PHILIPP ACHAMMER am Freitag, 11.03.2016 von 16.00 bis 19.00 Uhr, Voranmeldung unter Tel. 0471 41 33 34 SVP-LR FLORIAN MUSSNER am Freitag, 22.04.2016 von 08.00 bis 09.00 Uhr, ohne Voranmeldung.

Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.

> VEREINE & VERBÄNDE ElKi 8. März: „Heute ist Omatag“ – Mit meiner Oma ins Elki, ab 15.00 Uhr. 22. März: Kar- und Ostertage für Kinder, Dekan Josef Knapp erzählt kindgerecht über Ostern, 16.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www.elki.bz.it, Infos: Tel. 0472

768067; bz.it.

E-Mail:

sterzing@elki.

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Filmclub 4. März: Ich bin dann mal weg, DE 2015, 16.00 Uhr. 4. März: Die dunkle Seite des Mondes, DE/LU 2015. 11. März: Suffragette – Taten statt Worte, GB 2015. 18. März: Wie Brüder im Wind, AT/ES 2015. 25. März: Mustang, FR 2015. 1. April: Kirschblüten und rote Bohnen, JP 2015. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.

> MÄRKTE 5. und 19. März: Krämermarkt, Brenner. 22. März: Monatsmarkt, Sterzing. 23. März: Frühlingsmarkt des Sozialzentrums Wipptal „Fugger“, Sterzing, Bahnhofstraße 10, 9.00 – 15.00 Uhr.

„Beten“ setzen wir spontan meist mit „Bitten“ gleich. Dabei ist „Bitten“ oft erst der Anfang des Betens. Vertieftes Beten ist viel mehr: Es ist Danken, Loben, Anbeten. So reift in uns Menschen der Glaube und es entfaltet sich die persönliche Beziehung zum dreifaltigen Gott, auf den wir getauft sind. In der Anbetung mache ich mir bewusst: Gott, du bist! Ich bin dein Geschöpf, ein Mensch, dein Kind; und du bist bei mir! Seit meinen Jugendjahren sind deshalb die Gebetsworte von Romano Guardini zu meinem Lieblingsgebet geworden: „Immerfort empfange ich mich aus deiner Hand. Immerfort blickt mich dein Auge an, und ich lebe aus deinem Blick, du mein Schöpfer und mein Heil. Lehre mich, in der Stille deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, das ich bin. Und dass ich bin, durch dich und vor dir und für dich.“ Für uns katholische Christen ist es ganz zentral: Jesus Christus ist im eucharistischen Brot gegenwärtig – auch außerhalb der hl. Messe, die für uns „Quelle und Höhepunkt“ des christlichen Lebens ist. Deshalb verehren wir das eucharistische Brot, das im Tabernakel („kleines Zelt“) der Kirchen aufbewahrt wird. Das „Ewige Licht“, das daneben brennt, erinnert uns daran. Es ist das Sakrament der Liebe Gottes, der Hingabe Christi für das Leben der Menschen. Es sagt mir: Jesus Christus ist da. Er wartet auf mich. Ich darf ihm in der Stille mein Leben hinhalten. Deshalb pflegen wir das anbetende Dasein vor dem Allerheiligsten und die Prozessionen mit dem eucharistischen Brot durch unsere Dörfer und Städte. Eine alte Weisheit hat sicher recht: Erst die Anbetung verändert den Menschen und die Welt! Wenn Jesus Christus und damit Gott die erste Stelle einnimmt, dann rückt alles andere in unserer Welt an die rechte Stelle. Dann bekommen alle menschlichen Ordnungen und Ziele ihre richtige Wertigkeit und der Mensch bleibt geistig-seelisch gesund. DEKAN JOSEF KNAPP

Anwendung positiv

AUFWERTUNG DES KARFREITAGS Am 25. März ist Karfreitag. An diesem Tag wird des Kreuzestodes Jesu Christi gedacht. Damit auch die berufstätigen Menschen an der Karfreitagsliturgie um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing teilnehmen können, möchte der Pfarrgemeinderat von Sterzing die Gewerbetreibenden dazu bewegen, ihre Betriebe von 14.00 bis 16.00 Uhr geschlossen zu halten. 2. April: Eröffnungsveranstaltung, Vereinshaus Jaufental, 14.00 Uhr • Vorträge von Hausärztin Dr. Esther Niederwieser und Traudl Schwienbacher zum Thema „Vier Jahreszeiten – vier Lebenszeiten, im Einklang leben“ • Infostand der Rheuma-Liga • kostenlose BlutdruckMessung • Spaß für Kinder mit Medicus Comicus Erker 03 I 16

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

> Geburten Brenner: Maximilian Oberhuber (04.01.2016, Sterzing). Markus Bondì (10.01.2016, Sterzing). Nicolas Stocker (13.01.2016, Brixen). Freienfeld: Ali Raza Rajab (20.01.2016, Sterzing). Pfitsch: Timo Plank (16.01.2016, Sterzing). Lukas Complojer (24.01.2016, Sterzing). Ratschings: Sina Volgger (03.01.2016, Sterzing). Lisa Kotter (15.01.2016, Sterzing). Patrick Sparber (18.01.2016, Sterzing). Sterzing: Josef Salcher (01.01.2016, Sterzing). Max Rainer (03.01.2016, Brixen). Samara Chowdhury (04.01.2016, Sterzing). Antonio Passariello (08.01.2016, Brixen). Samuel Brunner (10.01.2016, Sterzing). Melissa und Alessandro Saia (11.01.2016, Bozen). Greta Santa (14.01.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Alois Mair, 68 (01.01.2016, Sterzing). Brunilde Picchetti, 71 (08.01.2016, Sterzing). Freienfeld: Anton Agostini, 87 (01.01.2016, Freienfeld). Martina Kerschdorfer, 45 (26.01.2016, Sterzing). Rudolf Fassnauer, 81 (30.01.2016, Sterzing). Pfitsch: Maria Burger, 87 (10.01.2016, Pfitsch). Stefan Larcher, 88 (20.01.2016, Pfitsch). Ratschings: Christine Posch, 73 (10.01.2016, Sterzing). Sterzing: Josef Prieth, 92 (04.01.2016, Sterzing). Maurizio Traina, 56 (08.01.2016, Sterzing). Erna Messner, 90 (11.01.2016, Sterzing). Adele Oberstaller, 76 (15.01.2016, Sterzing). Paul Plattner, 67 (19.01.2016, Sterzing). Stefano Zarpellon, 83 (23.01.2016, Sterzing).

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> Eheschließungen Ratschings: Libera Ramazani und Alexander Parigger (05.01.2016, Ratschings). Sterzing: Katja Huebser und Ulrich Hofer (23.01.2015, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Errichtung eines Kindergartens, Gp.143/1, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Paul Markart: Umgestaltung der Überdachung, Bp.551, K.G. Stilfes. Franz Josef Überegger: Bodenverbesserungsarbeiten, Gp.2036, K.G. Stilfes. Konrad Rainer, Mauls 10C: Ausbau Dachgeschoss, Bp.208, K.G. Mauls. Siegfried Unterleitner, Pfulters: Systemierung der Gp.2125 und 2138/7, K.G. Stilfes. Pfitsch: Paul Werth, Wiesen, Trautsonstr.191: Errichtung eines überdachten Fahr- und Motorradparkplatzes, Gp.371/4, K.G. Wiesen. Erwin Tötsch, Kematen 73C: Abbruch und Wiederaufbau des Almgebäudes, Bp.89, Gp.549, K.G. Pfitsch. Ratschings: Josef Maria Gufler, Irma Haller, Innerratschings 32: Errichtung einer Überdachung, Bp.376, K.G. Ratschings. Wipptaler Bau AG, Gasteig, Handwerkerzone West: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.428 und 654, K.G. Jaufental. Sterzing: Franz Ploner: Verlegung der Hofstelle von der Bp.62 auf die Gp.776/1 und 777, K.G. Thuins. Wilhelm Baldauf, Angelika Mair, Ferdinand Mair, Brennerstr.1: Errichtung einer unterirdischen Garage, Bp.168, Gp.779/1 und 779/4, K.G. Tschöfs. Gröbmer GmbH, Fernerbachstr.18B: Neubau einer Produktionshalle, Gp.586/4 und 586/48, K.G. Thuins. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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Wieder an Einweihung? Ober i hon gimuent, der nuie Londes-Schef hot’s nit recht dermit. Do loub i mir in oltn Londeshauptmonn, der zi seinder Zeit nou Sunntig fir Sunntig olls, wos awie nui ausgschaugg hot, eingiweicht hot. Und oftramol gor unter der Woche a nou. Do hot er zearscht olm a fuirige Rede gholtn und olls gsogg, wos zi sogn giwesn isch. Noar hot er sich vin a Marketenderin a Schare geliechn, hot des longe weißroate Bandl a poor mol durchgschnietn und in die ummerstienatn Dorfgreaßn an Brocke Bandl ins Joppntaschl ochngschteckt. Und af sell auchn isch noar de Fuirwehrhalle, der Forstweg, a nuier Spielplotz und der Gehsteig – oder wos holt sischt nou ’s Lond und die Gemeindn gebaut hobn olls – endler seinder Beschtimmung übergebm. Ober seit a guetign zwoa Johr hosche vi sella Schpektakl frisch gor nicht mehr gheart, wenn a olm nou gor awie gibaut weard. Deswegn hatt mi giwundert, ob der nuie Zaun in Brenner oubm nit decht nou eingiweicht wearn kannt. Wenn i mir asou vourschtell, wie der Kompatscher (i muen in Arno und nit in Franz) a amol asou an Einweichung mochat! Er kannt noar in die Leit derzehln, was a sella Bauwerk olls fra Vourtoale hot. Und der Achammer kannt nebn ihn in Weichbrunnkessl hebm. I muen, gonz durchgeblickt hobn se beade eh nou nit. I mecht noar wissn, wie de vourn Zaun dreinschaugn wearn und wie – a sella Frechheit – de Leit entern Zaun a longe Nose ummerzoagn. Und noch ander kurzn Mortadella- und Valpolicella-Party nebm in Autlet kanntn die gonzn Ehrngäschte nou schnell ins Treff ausngiehn. Weil wenn se ’s näggschte Mol do hin welln, mießn se noar ba der Grenze viel zi long unschtiehn, bis se ban Zaun schliefn. Und bis se noar difoure sein, isch’s gonze Pulver schun verschossn. Erker 03 I 16

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IMPRESSUM

KLEINANZEIGER

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St.

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Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH

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Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it

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Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it

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Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Carlo Bruccoleri, Dario Massimo (dm) Titelfoto: Martin Schaller Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

07.03.1916 (Todesfall). In Sterzing starb am 2. März Josef Gfader im Alter von 63 Jahren. Derselbe war langjähriger Wagner bei der Firma Stötter dort und Mitglied des katholischen Arbeitervereines.

(Brixener Chronik)

08.03.1916

(Parteienverkehrserleichterung). Aus Sterzing schreibt man uns: Mit Rücksicht darauf, daß demnächst die Feldarbeiten beginnen und großer Mangel an Arbeitskräften eintritt, hat das k. k. Bezirksgericht Sterzing die für den Amtssprengel bisher geltende Verfügung, daß der Verkehr mit Parteien, welche nicht geladen sind, nur an dem Audienztage, das ist an den Donnerstagen, zugelassen wird, aufgehoben und gestattet, daß auch bei gelegentlicher Anwesenheit in Sterzing Anliegen bei Gericht vorgebracht werden können, soferne der Richter nicht durch Verhandlungen behindert ist. Die Bevölkerung soll jedoch dieses Entgegenkommen angesichts der schweren Zeit nicht zum Vorbringen kleinlicher Streitigkeiten mißbrauchen. − Diese Parteienverkehrserleichterungen gelten auch für Sonn- und Feiertage, soferne der Amtsleiter anwesend ist und werden von der Bevölkerung namentlich der entlegenen Täler gewiß als eine fürsorgliche Wohltat empfunden.

(Der Tiroler)

13.03.1916 (Unfall. Telfes). Aus Sterzing schreibt man uns vom 9. des Monats: Soldaten einer Traingruppe schafften gepreßtes Heu von Telfes nach Sterzing herab. Hiebei verlor ein Mann die Herrschaft über den Schlitten, kam unter denselben und brach sich einen Fuß. Mittels einer Tragbahre wurde der Arme ins Spital nach Sterzing übertragen.

(Innsbrucker Nachrichten)

15.03.1916 (Lawinenunglück in Ridnaun). Aus Sterzing wird uns unterm 13. März gemeldet: Infolge des fortgesetzten Tauwetters ging gestern um 5 Uhr nachmittags in Ridnaun eine Schneelawine zu Tal, von welcher 2 Wohn- und Futterhäuser und eine Mühle fortgerissen wurden. Es sind dies das Traineranwesen, welches Eigentum des Postboten Leopold Wieser und von Ludwig Eisendle gepachtet ist,

und das sogenannte Natzengütl, welches der Witwe Maria Schafer gehört. Glücklicherweise konnten sich die Inwohner der beiden Objekte rechtzeitig flüchten, so daß kein Menschenleben zu beklagen ist. Mehrere Rinder und Kleinvieh sind zugrundegegangen. Wäre das Unglück bei Nachtzeit passiert, so wären zweifellos auch mehrere Menschenleben zu beklagen gewesen. - Heute vormittags ist eine Abteilung Soldaten zur Bergung des Eigentums von hier an die Unglücksstelle abgegangen. Der Pächter des Trainergutes ist eingerückt.

(Der Tiroler)

15.03.1916

(In Kriegsgefangenschaft). Steinmetz Josef Thaler aus Sterzing war schon gleich bei Kriegsbeginn als Landstürmer eingerückt und schrieb seinen Kindern von der Front aus wiederholt, das letztemal im Jänner 1915 aus den Karpathen. Seitdem fehlte von ihm jede Nachricht, weshalb man ihn für tot hielt. Dieser Tage langte ganz unvermutet von ihm ein Brief ein, datiert vom 23. Jänner 1916, in welchem er mitteilt, daß er sich in russischer Gefangenschaft (Sfaratow), in welchem er seinem Geschäfte bei einem Eisenbahnbau nachgehen könne, wohl befinde.

(Innsbrucker Nachrichten)

22.03.1916 (Zugsentgleisung). Aus Sterzing wird uns berichtet: Am 18. März um halb 6 Uhr früh wollte der Maschinführer einer Lastenlokomotive beim südlichen Kranich des hiesigen Bahnhofes Wasser fassen. Er fuhr auf das Stockgeleise und stieß − mit dem Tender voran − auf einen dort gestandenen leeren Eisenbahnlastwagen. Dieser Wagen wurde über den Stock hinausgeworfen und fiel neben dem Eisenbahnviadukt auf den Wiesener Fahrweg hinunter. Die Maschine mit dem Tender durchstieß den aus Beton hergestellten Bock und der Tender stürzte ebenfalls auf den Wiesener Weg hinunter. Der am Tender mit Kohlenarbeit beschäftigte Wassergeber, ein Mann aus Tulfer, hatte soviel Geistesgegenwart und sprang noch rechtzeitig ab und kam mit einer leichten Verletzung

davon. Der Verkehr am Bahnhofe erlitt infolge dieses Unfalles keine Unterbrechung.

(Der Tiroler)

24.03.1916 (Mit einem Ziehschlitten tödlich verunglückt). Aus Wiesen bei Sterzing wird uns berichtet: Am 20. März war der 15jährige Karl Graus bei einem Bauern in Schmuders mit Mistführen mittelst eines Ziehschlittens beschäftigt und fuhr mit einer solchen Heftigkeit an einen Baum, daß er zerschmettert als Leiche aufgefunden wurde. Ein fremdes Verschulden soll nicht vorliegen. Der Unglückliche ist der Sohn des Schneidermeisters Alois Graus aus Ratschings und war erst kürzlich als Knecht in den Dienst getreten.

(Der Tiroler)

28.03.1916 (Todesfall in Sterzing). Wie man uns aus Sterzing schreibt, verschied dort am 23. März Herr Benedikt Keim senior, Hausund Gutsbesitzer, im Alter von 76 Jahren. Er hatte früher am Brenner das Brennerbad-Gasthaus besessen, auf welches später das heutige Brennerbadhotel gebaut wurde und übersiedelte um das Jahr 1870 nach Sterzing. Als schon damals wohlhabender Mann betrieb er hier durch viele Jahre den Großviehhandel und erschwang sich zu einem bedeutenden Vermögen. Seit seiner letzten Wiederverehelichung hat er sich ins Privatleben zurückgezo-

gen. (…) Drei seiner Söhne befinden sich im Kriege, von welchen Franz Keim am 15. Juli 1915 den Heldentod im Tonalegebiet gestorben ist.

(Brixener Chronik) Erker 03 I 16

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