Erker Jahrgang 28 - April 2016
Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
Duell um Freienfeld GESELLSCHAFT I Im Gespräch mit Psychologe Dr. Roland Keim MUSIK I Blues Days in Sterzing SPORT I Schachspieler Sergio De Bettin im Porträt
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EDITORIAL
DUELL UM FREIENFELD I 15 Am 8. Mai wird der Gemeinderat von Freienfeld neu bestellt. Die vereinte Freienfelder SVP schickt den ehemaligen Referenten Martin Rainer gegen den gestürzten Bürgermeister Peter Faistnauer von der neu erstarkten Freien Liste ins Rennen. Der Erker hat die beiden Kandidaten zum Gespräch getroffen.
Liebe Leserin, lieber Leser, FRANZENSFESTE
Energie aus Schlachtabfällen I 20 INTERVIEW
Terrorexperte Curt Covi über den Islamischen Staat I 22 GESELLSCHAFT
Im Gespräch mit Psychologe Dr. Roland Keim I 28 MUSIK
Blues Days in Sterzing I 49 KULTUR
Der Flurnamenschatz der Gemeinde Freienfeld I 52 SPORT
Schachspieler Sergio De Bettin im Porträt I 68 VIPITENO
Consiglio comunale: mozioni e interrogazioni SVP I 60 CULTURA
Europa disunita: tragedia dei migranti I 62 SPORT
Campionati provinciali Yoseikan Budo I 67 ERKER-EXTRA Rund um Haus & Garten I Made in Wipptal I 76 - 87 Leserbriefe I 4 Unter die Lupe genommen I 14 Rechtsfragen I 22 Woher stammt der Name? I 58 Leute I 88 Gesundheit I 90 Unterhaltung I 92 Jahrestage I 94
Freienfeld ist aus dem politischen Winterschlaf aufgewacht und in den Wahlkampf gestartet. Der Freien Liste scheint die Verschnaufpause gut bekommen zu sein. So hat sie schon Ende März eine vollzählige Liste mit mehr als doppelt so vielen Kandidaten als noch vor einem Jahr präsentiert und mit mehreren satirischen Kurzfilmen bezirksweit für Aufsehen gesorgt. Eine neue Einigkeit hat sich in der Freienfelder SVP entwickelt. Geschlossen haben sich die fünf Ortsgruppen Egg, Elzenbaum, Mauls, Stilfes und Trens für den ehemaligen Referenten Martin Rainer als Bürgermeisterkandidaten entschieden. Er soll den im vergangenen Jahr verlorenen Gemeindethron wieder zurückerobern. Welche Gemeinderatskandidaten ihm dabei unter die Arme greifen, wird erst Anfang April öffentlich gemacht. Am 8. Mai wird sich zeigen, wie die Freienfelder Wähler die Auflösung des Gemeinderates im vergangenen September verdaut haben. Zu hoffen bleibt, dass sich die zwei Fronten in der Ratsstube dieses Mal zusammenraufen, damit die Kommunalregierung länger als vier Monate hält. Denn wie schon der deutsche Chemiker Ron Kritzfeld einst gesagt hat: „Demokratie ist eine Kompromisswirtschaft“.
Aus der Seelsorgeeinheit I 96 Gemeinden I 97 Impressum I 97 Veranstaltungen I 98 Rezept I 99 Kleinanzeiger I 100 Sumserin I 101 Vor 100 Jahren I 103
Nächster Redaktionsschluss: 15.04.2016 Erker 04 I 16
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KOMMENTAR
Erneuerung ohne uns Langsam habe ich das Gefühl, wir Wipptaler sind zum Schreckensgespenst der Südtiroler Politik geworden. Erst kürzlich – bei der Bürgerversammlung in Trens Ende Februar – hat Landeshauptmann Arno Kompatscher wieder einmal geäußert, dass in keinem anderen Bezirk auf mögliche Veränderungen und Reformen so emotional reagiert werde wie im Wipptal – zumindest was die Sanitätsreform betrifft. Sind wir inzwischen bei bestimmten Veranstaltungen gar nicht mehr erwünscht? Diesen Anschein bekommt man zumindest, wenn man sich die Veranstaltungsreihe des „Südtirol-Konvents“ zur Überarbeitung des Zweiten Autonomiestatuts anschaut. Mit dem vom Landtag ins Leben gerufenen „Südtirol-Konvent“ hat Anfang 2016 ein umfassender Partizipations-Prozess unter dem Motto „Südtirol mitdenken“ begonnen. „Alle in Südtirol ansässigen Bürger haben die Gelegenheit mitzudenken und mitzureden – über ihre persönliche Zukunft und über die Zukunft der Gesellschaft in Südtirol“, heißt es auf der Plattform www.konvent.bz.it. Einerseits soll es dabei um lebensnahe Themen des Alltags gehen, wie Schule und Gesundheitsver-
sorgung. Aber auch große Fragen sollen diskutiert werden, wie direkte Demokratie, Südtirols Rolle in Europa und die politischen Visionen wie Vollautonomie, Freistaat, Makroregion Alpenraum oder Rückkehr zu Österreich. In verschiedenen Gremien (Konvent der 33 und Forum der 100) werden erforderliche Ergänzungen des Autonomiestatuts diskutiert. Am Ende soll ein Dokument stehen, das dem Südtiroler Landtag vorgelegt wird und als Grundlage für die Überarbeitung des Autonomiestatuts dient. Zum Auftakt wurden im ganzen Land offene Diskussionsveranstaltungen – die so genannten „Open Spaces“ – organisiert. Bei insgesamt neun Open Spaces in Bruneck, Meran, Brixen, Schlanders, Neumarkt, Stern im Gadertal und Bozen (drei Treffen) wurden Ideen und Vorschläge gesammelt. Das Wipptal wurde dabei ausgeklammert. Bestimmt hätte auch ein Treffen in Sterzing interessante Ergebnisse gebracht. Die Südtiroler Autonomiegeschichte wird also ohne uns weitergeschrieben. Wo bleibt der Friedl Volgger des 21. Jahrhunderts?
Susanne Strickner
LESERBRIEFE
Danke, Hermann! Wir, die Klasse 1 A der Mittelschule „Vigil Raber“, möchten uns bei Hermann Gruber, Jagdaufseher im Revier Pfitsch, für den interessanten Unterrichtstag im Freien bedanken. Bei der Schneeschuhwanderung nach Pfammes haben wir viel über unsere heimische Tierwelt erfahren und uns beim „Eichhörnchenspiel“ obendrein köstlich unterhalten. Danke, Hermann! Klasse 1 A, Mittelschule „Vigil Raber“ Sterzing
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Noch nicht abgeholte Preise der FaschingsLotterie Sterzing: 2096 (Gutschein für Wellness-Tag + Abendessen im Hotel Zoll), 11504 (Einkaufsgutschein im Outlet Center Brenner), 1560 (Gutschein für Reifenwechsel bei Garage Volgger), 10034 (Wecker), 11767 (FlachbildFernseher). Die Preise sind in der „Schwemme” (Parterre Hotel Schwarzer Adler) abzuholen. Infos: 335 7068391.
Südtirol radelt „Auf die Sattel, fertig, Kilometer sammeln!“ Die Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) und das Ökoinstitut organisieren heuer be-
reits zum dritten Mal den landesweiten Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“. 2.246 Südtiroler sind im Vorjahr dem Aufruf gefolgt und haben dabei mehr als 1,6 Millionen Kilometer erstrampelt. Ziel ist es, die Bevölkerung für eine umweltfreundliche und gesunde Mobilitätsform zu sensibilisieren. Neben dem Umweltaspekt und der persönlichen Fitness wird bei
der Aktion auch der Spaßfaktor großgeschrieben: Auf virtuellem Weg gilt es, „Trophäen“ zu sammeln. So erhält man eine virtuelle Kugel Eis, wenn man eine bestimmte Zahl an Kalorien verbrannt hat, oder es werden Symbole von bekannten Bauwerken wie etwa der Schiefe Turm von Pisa oder die Akropolis freigeschaltet, sobald man insgesamt die Distanz von Südtirol bis zu diesem Bauwerk erradelt hat. Unter den Teilnehmern werden zudem tolle Preise verlost. Beteiligen können sich Gemeinden, Betriebe, die öffentliche Verwaltung, Vereine, Verbände sowie Schulen und Bildungseinrichtungen. Im Wipptal beteiligen sich die Gemeinden Sterzing und Ratschings an der Initiative und rufen die Bevölkerung zum Mitmachen auf. Alle Infos zur Aktion gibt es unter www.suedtirolradelt.bz.it.
WIPPTAL
334 Bedienstete in Lokalverwaltung Zu Beginn des vergangenen Jahres gab es im Wipptal in den Lokalverwaltungen 334 öffentlich Bedienstete. Die Bezirksgemeinschaft Wipptal beschäftigte 192 Personen, davon 108 in Teilzeit. 84,4 Prozent
der Angestellten sind Frauen; 5,2 Prozent gehören der italienischen Sprachgruppe an. In den sechs Wipptaler Gemeinden waren 142 Personen beschäftigt, 63 davon in Sterzing; in Franzensfeste waren es sieben.
TED > Ergebnis März Sind Sie für die Errichtung eines Grenzzauns am Brenner? > Die April-Frage Beeinflusst der Terrorismus Ihr Reiseverhalten?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! Erker 04 I 16
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AKTUELL
BBT: Milliardenauftrag vergeben Im Sommer vergangenen Jahres hatte die BBT SE einen Wettbewerb zur Vergabe der Baulose zwei und drei für den Abschnitt von Brenner nach Mauls mit einer Ausschreibungssumme von insgesamt 1,4 Milliarden Euro veröffentlicht. Bis Ende Dezember wurden sechs Angebote hinterlegt. Nach einer technischen und qualitativen Angebotsbewertung durch eine Fachkommission und der Veröffentlichung der Qualitätsbewertung holte sich Anfang März ein Unternehmenszusammenschluss unter der Federführung der Gesellschaft „Astaldi“, dem die Gesellschaften „Ghella“ und „Cogeis“ sowie die Südtiroler Bauunternehmen „Oberosler AG“ und „PAC“ angehören, den Zuschlag. Die Bietergemeinschaft will die Arbeiten zu einem Betrag von 992.934.750 Euro durchführen, was einem Abschlag von 28,82 Prozent auf die Ausschreibungssumme entspricht. Es handelt sich dabei vorerst um eine provisorische Auftragsvergabe, die nun noch im Detail geprüft wird. Dann gilt es noch mögliche Einsprüche von anderen Auftragswerbern abzuwarten. Sofern es nicht dazu kommt, kann der Auftrag im Laufe der kommenden Monate definitiv zugeschlagen werden.
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Landeshauptmann Arno Kompat- Waidbruck so weit sein, dass es scher verweist darauf, dass BBT SE mit den Gemeinden abgeklärt bei der Vergabe nicht das Billigst- und dem Interministeriellen Komibieterprinzip angewandt habe. tee für Wirtschaftsplanung CIPE Berücksichtigung fanden Qualitätsund Umweltkriterien. Er sprach sich dafür aus, dass die beauftragte Bietergemeinschaft den Firmensitz in Südtirol einrichte, was dem Land Steuervorteile bringen würde. Als Wirtschaftslandesrat plädierte Kompatscher auch dafür, dass lokale Unternehmen in die Abwicklung der Bauarbeiten eingebunden werden. Das Land werde sich bemühen, RahBBT-Baustelle südlich von Mauls menbedingungen zu schaffen, die einheimischen Betrieben den Zugang zur Genehmigung und Finanziezu Dienstleistungs-, Bau- oder Lie- rung vorgelegt werden kann. feraufträgen im Rahmen der Arbeiten am BBT (oder im Rahmen AUSFÜHRUNGSPROJEKT des vergebenen Großauftrags) zu ZUR EISACKUNTERQUERUNG GENEHMIGT erleichtern. Innerhalb des laufenden Jahres sollte auch das Projekt der Zulauf- Mitte Februar hat die Landesrestrecke von Franzensfeste nach gierung das Ausführungsprojekt
zur Eisackunterquerung nördlich von Franzensfeste genehmigt. Das Projekt ersetzt das 2013 genehmigte Einreichprojekt, nach dem der Eisack temporär verlegt, das Grundwasser abgesenkt und ein Tunnel in offener Bauweise errichtet werden sollte. Nun wird ein Tunnel in bergmännischer Bauweise errichtet; dabei wird die Bodenvereisungstechnologie angewandt, um auf die Verlegung des Eisacks zu verzichten und die Beeinträchtigung von Flussbett und Ufer zu minimieren. Der Umweltbeirat erteilte seine Zustimmung – unter Einhal© BBT SE tung gewisser Auflagen. Diese betreffen in erster Linie den Gewässerschutz, u. a. Vorschriften zur Behandlung und Ableitung der Abwässer aus der Baustelle, Ablauf der Abwässer aus der Abwasserreinigungsanlage in den Eisack, Ersatzversorgung für Trinkwasser sowie Renaturierung des Bachbetts.
Neue Zufahrt für Riol 2017 erhält der Weiler Riol eine neue Zufahrt samt Tunnel. Die Straße soll der BBT-Gesellschaft auch als Notfall-Verbindung zum Brennerbasistunnel dienen. An der Staatsstraße im Süden von Franzensfeste zweigt zwischen Tennisplatz und den ehemaligen Eisenbahnhäusern der Radweg Richtung Riol ab. Ab Februar 2017 wird die enge Straße verbreitert und die bestehende Eisenbahnunterführung durch einen 200 m langen Tunnel ersetzt. Der Bau ist laut BBT-Technikern so ausgelegt, dass die Unterquerung „bergsei-
Riol-Zufahrt der Baustellenverkehr abgewickelt, um die Notfall- und Wartungsstation, eine neue Riolbrücke sowie Lärmschutzwände zwischen BBT-Südportal und Nordportal der Zulaufstrecke Franzensfeste–Waidbruck zu errichten. An der Einfahrt entsteht eine Kreuzung. Ein Rondell kommt nicht in Frage, da ein solches laut BBT-Technikern mehr Platz und Grund benötigen würde und vom Straßendienst nicht genehmigt werden würde. Auch Lärmschutzwände vor den ehemaligen Eisenbahnhäusern sind nicht vorgesehen. Solche würden sich an-
tig von West nach Ost unter den Gleisen gebaut wird“. Dies reduziere die Belastung für die Anrainer auf ein Minimum. Die Zufahrtsstraße soll entlang der Bahngleise bis zur Höhe des Bahnhofgebäudes verlängert werden, um an dessen Ende eine Wartungs- und Notfallstation zu errichten. Die BBT-Gesellschaft benötigt die Infrastruktur und Zufahrt in der Betriebsphase des Brennerbasistunnels, um Rettungskräften im Ernstfall einen Zugang zu ermöglichen. Für den Bau der Straßenverlängerung werden sämtliche alte Baracken abgerissen, u a. die ehemalige Viehrampe und die dazugehörigen Hallen. Zum Abtransport von Aushubmaterial dient die Zufahrtsstraße nicht. Dieses wird über BBT-Röhren oder Autobahn abtransportiert. Wohl aber wird über die
gesichts des geringen Verkehrsaufkommens nach der Bauzeit nicht lohnen. „Außerdem stellen sie ein physisches Hindernis dar und behindern die freie Sicht“, so die Techniker. Eine Begrünung oder anderweitige Bebauung wird in Abstimmung mit den Anwohnern definiert. Die Gesamtbauzeit samt Vorbereitung dauert 15 Monate, davon entfallen rund sechs Monate auf den Bau der Eisenbahnunterquerung. Der Bahnverkehr soll während der Bauzeit nicht beeinträchtigt werden, auch der Anrainerverkehr auf der bestehenden Straße bleibt aufrecht. Das Projekt wurde vorab den Anwohnern und dem Gemeinderat von Franzensfeste präsentiert. Demnächst wird es der gesamten Bevölkerung vorgestellt. Der Termin wird noch bekannt gegeben. rb Erker 04 I 16
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CHRONIK
Wipptal
Pflersch
Frühlingsschnee
Zug steckt in Tunnel
Lange hat sich Frau Holle im vergangenen Winter geziert. Erst am 5. März und damit nach dem meteorologischen Frühlingsbeginn fiel im Sterzinger Talkessel mit gut 15 cm erstmals eine nennenswerte Schneemenge. In höheren Lagen betrug die Neuschneemenge mancherorts über einen halben Meter.
Am 3. März blieb im Eisenbahntunnel von Pflersch ein Zug zwei Stunden lang stecken. Ein Defekt machte eine Weiterfahrt unmöglich. 32 Passagiere kamen mit dem Schrecken davon.
Wipptal
Straftäter verhaftet Die Staatspolizei am Brenner verhaftete Anfang März in einem Zug einen aus Marokko stammenden Asylanten, der wegen Hehlerei und Widerstand gegen die Staatsgewalt gesucht wurde. Ebenfalls Anfang März haben die Carabinieri in Sterzing einen jungen Mann aus Afghanistan festgenommen, dem nach einem Überfall in Bozen ein Aufenthaltsverbot für Südtirol auferlegt worden war.
Gossensaß
Saunabrand
Am 3. März geriet die Sauna eines Hotels in Gossensaß in Brand. Wegen starker Rauchentwicklung mussten Gäste und Hotelpersonal vorübergehend evakuiert werden. Im Einsatz standen die FF Gossensaß und Pflersch. Personen kamen nicht zu Schaden.
Sterzing
Sparkassen-Räuber gefasst
Lawinenopfer
Vor sieben Jahren wurde die Niederlassung der Südtiroler Sparkasse in Sterzing überfallen. Der maskierte Täter konnte mit 15.000 Euro Beute unerkannt fliehen. Nach einem DNA-Abgleich konnte der aus der Provinz Bergamo stammende Bankräuber Anfang März dingfest gemacht werden.
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Am 5. März kam der 33-jährige Freienfelder Siegfried Rainer und sein aus der Slowakei stammender Tourenpartner in Graubünden bei einem Lawinenabgang ums Leben. Rainer ist bereits das zweite Lawinenopfer aus dem Wipptal in diesem Winter. Am 16. Februar erlag Stefano Mocellini aus Sterzing den Verletzungen, die er sich Tage zuvor bei einem Lawinenunglück unterhalb des Ratschinger Kreuzes zugezogen hatte.
Sterzing
Drogenkurier festgenommen Am 12. März hat die Polizei an der Mautstelle Sterzing einen von Norden kommenden Drogenkurier festgenommen. Im Wagen von Asllani Fatmir haben die Ordnungshüter 6 kg Kokain mit einem Marktwert von rund einer Million Euro sichergestellt.
AKTUELL
MAULS
MAREIT
BBT-Umweltgelder zur Straßenverbesserung
Arbeiten am Bach werden fortgesetzt
verbessert werden. Es handelt sich dabei um das Teilstück von Kilometer 499,30 bis 500,10, das mit einer Investition von 1,8 Millionen Euro für alle Verkehrsteilnehmer sicherer gestaltet werden soll. Nördlich und südlich von Mauls soll eine Trenninsel errichtet werden, die als Portal fungiert und die Verkehrsgeschwindigkeit verringert. Zudem sollen die Ortseingänge beschildert, die bestehende Telefonleitung verlegt, die Trassenführung verbessert und die Gemeindestraße besser angebunden werden. Die Brücke über
den Maulserbach soll erneuert und die derzeitige Fußgängerbrücke soll durch eine neue Brücke mit eigenem Gehweg ersetzt werden. An den Bushaltestellen sollen Mittelinseln die Straßenüberquerung für Fußgänger erleichtern. Schließlich ist ein neuer Gehweg mit Fußgängerüberquerung beim Hotel „Stafler“ vorgesehen. Kürzlich wurden von der Landesregierung Modalitäten und Fristen festgelegt, nach denen die BBT SE den Beitrag für die Umwelt-Ausgleichsmaßnahme zur Verbesserung des Staatsstraßenabschnittes bei Mauls zur Verfügung stellt. Die Vereinbarung soll in Kürze von Bautenlandesrat Christian Tommasini sowie den Spitzenvertretern der BBT SE, Konrad Bergmeister und Raffaele Zurlo, unterzeichnet werden. Die Vereinbarung gibt für die Umsetzung der Maßnahmen 1.825 Kalendertage ab Unterzeichnung vor. Geplant, geleitet und abgenommen werden die Straßenbauarbeiten an der Brennerstaatsstraße vom Land.
Basierend auf Ergebnissen des von der EU finanzierten Projektes „Integrale Risikoanalyse und Ausarbeitung von Raumentwicklungskonzepten für den Untersuchungsraum Mareit“ wurde 2015 ein Abschnitt des Mareiterbaches im Dorfzentrum von Mareit entschärft. Auf rund 250 m Länge wurden die bestehenden Querbauwerke abgetragen und das Bachbett um rund 1,30 m tiefergelegt. Die Ufermauern und das neue Bachbett wurden anschließend mit Gurten – bestehend aus Zyklopensteinen mit Beton – gesichert. Heuer werden die Arbeiten mit einem zweiten Baulos mit einer Bausumme von 300.000 Euro rund 180 Meter bergwärts verlängert, um die zweite Engstelle bei der Fußgängerbrücke zu beseitigen. Durch diese Vergrößerung des Abflussquerschnit-
tes soll im Dorfbereich das Risiko einer Überschwemmung und einer Verklausung der Brücken durch Schwemmholz verringert werden. Im Zuge dieser Arbeiten muss auch die Trinkwasserlei-
© LPA/Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung
© LPA
Insgesamt 50 Millionen Euro sollen im Zusammenhang mit dem Bau des Brennerbasistunnels in Umweltmaßnahmen längs der Brennerachse fließen, u. a. soll ein Abschnitt der Brennerstaatsstraße bei Mauls
tung tiefer verlegt werden. Die Wasserversorgung bleibt bis auf einige wenige Stunden, wenn die Leitungen neu angeschlossen werden, aufrecht. Durch die Entfernung der Querbauwerke wurde auch eine ökologische Verbesserung in diesem Abschnitt erreicht, da nun Wasserlebewesen keine hohen Hindernisse und Abstürze mehr vorfinden.
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AKTUELL
Brennpunkt Brenner Wann kommen die Grenzkontrollen am Brenner? Diese Frage hat im Bezirk den vergangenen Monat bestimmt. Klare Antwort gibt es immer noch keine. Wie Oberstleutnant Manfred Dummer, Leiter des Büros für Öffentlichkeitsarbeit der Landespolizeidirektion Tirol, mitteilt, liegt das von der Tiroler Polizei ausgearbeitete Konzept zum Grenzmanagement am Brenner im Innenministerium in Wien auf. „Noch ist vom Innenministerium kein Auftrag zur Umsetzung der Maßnahmen erteilt worden. Auch steht noch kein Zeitpunkt fest, wann mit dem Grenzmanagement am Brennerpass begonnen wird“, so Dummer. In den vergangenen Wochen seien von der Tiroler Polizei Begehungen und Besichtigungen vor Ort und Gespräche mit Grundbesitzern durchgeführt worden. Noch sind an der Grenze keine baulichen Maßnahmen sichtbar. Dummer verweist auch darauf, dass derzeit kein erhöhtes Flüchtlingsaufkommen am Brenner feststellbar sei. „Die dynamische Lage kann sich aber sehr schnell ändern, weshalb die Flüchtlingsrouten laufend beobachtet werden“, so Dummer. Ob mit den Grenzkontrollen tatsächlich im April begonnen wird – wie in diver-
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sen Medien behauptet – konnte Dummer nicht bestätigen: „Der Zeitpunkt ist nach wie vor offen.“ Langt der offizielle Auftrag ein, dann braucht die Polizei noch etwa sechs bis acht Wochen, um die Kontrollen vorzubereiten. Bei den geplanten Maßnahmen gehe es um einen geregelten Übergang der Migranten, keinesfalls aber um Mauern und Zäune oder eine Einschränkung des Personen- und Warenverkehrs. Längere Wartezeiten an den Grenzübergängen seien nicht im Interesse Österreichs, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Für den Waren- und Personenverkehr auf der Autobahn und auf der Staatsstraße sind in österreichischem Staatsgebiet Sichtkontrollen geplant, wobei ausgewählte Fahrzeuge von den Polizeikräften in eine eigene Kontrollzone geführt werden. Um die Sichtkontrollen durchführen zu können, ist an der Grenze zu Österreich eine Durchfahrtsgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern vorgesehen. In Bezug auf den Bahnverkehr wird eine grenzfernere Kontrollmöglichkeit auch seitens der italienischen Polizei angestrebt. Auf jeden Fall soll am Brenner auf österreichischer Seite ein Registrierungszentrum eingerichtet werden. „Noch ist es ruhig“, bestätigt auch
Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner. Es habe mehrere Treffen mit Verantwortungsträgern gegeben und nun warte man auf die Vorstellung des angekündigten Maßnahmenplans von Soziallandesrätin Martha Stocker.
zugewiesen wurden. Unterdessen hat sich die EU mit der Türkei geeinigt. Flüchtlinge haben kaum noch Chancen, über die bisher genutzte Balkanroute zu reisen. Es wird erwartet, dass sie nun versuchen, auf an-
Wann die Grenzkontrollen am Brenner kommen, ist weiterhin offen.
Rund 900 Flüchtlinge leben zurzeit in Südtirol, davon sind 93 Prozent Männer, die meisten zwischen 18 und 34 Jahre alt. 70 Prozent davon suchen hier um Asyl an, wie aus einer Anfrage des Landtagsabgeordneten Alessandro Urzì (L’Alto Adige nel Cuore) hervorgeht. Hinzu kommen etwa 240 Flüchtlinge, die auf der Straße leben, obwohl sie legal im Land sind und auf die Bearbeitung ihres Asylantrages warten. Eine staatliche Bestimmung sieht nämlich vor, dass Asylwerber nur dann in die Aufnahmezentren können, wenn sie Südtirol direkt
derem Weg nach Mitteleuropa zu gelangen. Alternative Flüchtlingsrouten führen auf dem Landweg von Griechenland über Albanien oder von der Türkei über Bulgarien. Weitaus gefährlicher ist der Seeweg von Nordafrika nach Italien, der nach Winterende ebenfalls wieder vermehrt beschritten werden könnte. Wie viele Menschen unterwegs nach Europa sind, ist nicht abzusehen. Hilfsorganisationen sprechen von rund 200.000 Personen auf der Flucht, die allein in Libyen auf eine Überfahrt warten. sst
AKTUELL
Sie nisten sich in Kronen und Astenden der Kiefern an, ernähren sich von deren Nadeln und bringen dadurch Bäume zum Absterben. Zahlreiche Kiefern in Südtirol sind zurzeit von Kiefernprozessionsspinnern befallen.
© LPA
Betroffen sind vor allem das Etschtal und das Eisacktal. Im Wipptal beschränkt sich der Befall zum Teil auf die orographisch lin-
ken, südseitigen Hänge von Franzensfeste bis Mittewald, weiß Franz Sigmund, Leiter des Forstinspektorates Sterzing. Oberhalb der Landesstraße sei ein mäßiger Befall zu beobachten. Für Menschen und Haustiere kann der Kontakt mit den sehr feinen
Brennhaaren der Raupen dennoch gefährlich sein, da sie unangenehme Reaktionen und Allergien wie Hautreizungen, Juckreiz, Augenund Schleimhautentzündungen, asthmatische Beschwerden oder Fieber hervorrufen können. Um Gesundheitsschäden zu vermeiden, sollten Raupen, befallene Bäume, Nester und der Waldboden nicht mit bloßen Händen berührt werden. Früher führte das Forstpersonal u. a. mit biologischen Sprühmitteln Großbekämpfungsaktionen durch. Da dies heute aufgrund von Arbeitsschutzbestimmungen und fehlenden Ressourcen kaum mehr möglich ist, beschränkt sich die Bekämpfung auf wenige, stark besuchte Gebiete. Mittel- und langfristig werden zur Bekämpfung des Kiefernprozessionsspinners Föhrenwälder in Mischwälder umgewandelt. Im Wipptal ist laut Sigmund keine Bekämpfung vorgesehen, da sich die befallenen Kiefern nicht in der Nähe von Siedlungsgebieten befinden.
Hochwasserschutz für Gossensaß Die Gefahrenzonenkarte zeigt es: Bei einem 30-jährigen Hochwasser können mehrere Gebäude in Gossensaß von Überflutungen durch den Eisack betroffen sein. Seit Anfang März arbeitet deshalb das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz wieder am Hochwasserschutz. Die Kosten für dieses dritte Baulos belaufen sich auf rund 500.000 Euro. Bereits vor drei Jahren wurde mit Sicherungsmaßnahmen am Eisack begonnen. Betroffen ist der bergseitige Bachabschnitt auf einer Länge von rund 160 m ab dem Gasthof „Nußbaumer“ in Gossensaß bis zur Brennerstaatsstraße auf Höhe der Beinhäuser, wo der Eisack durch ein Rohr unter der Straße auf die andere Seite wechselt. Im Zuge der Arbeiten wird der Eisack großteils auf der orografisch linken Seite in Richtung Staatsstra-
ße aufgeweitet, um mehr Platz für ein eventuelles Hochwasser zu schaffen. „Die Arbeiten sind für uns eine große technische Herausforderung“, so Amtsdirektor Alexander Pramstraller. „Die Platzverhältnisse sind beengt und es
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Gefährliche Raupen
gilt, den Straßenkörper zu stabilisieren.“ Zur Sicherung der Staatsstraße wurden punktuelle Vernagelungen und das Anbringen von Spritzbeton gewählt. Mit Arbeitsunterbrechungen wegen Schneeschmelze im Frühjahr oder ungünstiger Witterungsverhältnisse im Herbst sollten die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
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AKTUELL
GEMEINDEWAHLEN IN FREIENFELD 2016
VERHALTENSKODEX Im Redaktionsbüro des Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpropaganda“ auf. In diese Richtlinien kann nach Vereinbarung Einsicht genommen werden. VORMERKUNGEN Die Vormerkung der Werbeflächen muss innerhalb des 15. Tages des Vormonats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schriftlichem Eingang (E-Mail oder Fax) berücksichtigt. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. MwSt.- und Steuer-Nr.) enthalten und vom Auftraggeber mit leserlicher Unterschrift versehen sein. Die Platzierung erfolgt von vorne nach hinten in der Reihenfolge der Auftragserteilung. PREISE Die Tarife für Wahlwerbungen sowie die Zahlungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahlwerbung“ festgesetzt. INFO Der Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 E-Mail: info@dererker.it
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Nabelschnur und Auspuff von Susanne Strickner
Viele Wipptaler haben Ende Februar den Weg ins Vereinshaus von Trens gefunden, um mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und A22-Direktor Walter Pardatscher über das Thema „Verkehr – zwischen Segen und Fluch“ zu diskutieren. Neben BBT, Autobahn und Grenzzaun kam in der rund dreistündigen Bürgerversammlung einmal mehr auch die Krankenhaus-Situation zur Sprache. Um eine starke Vernetzung auf allen Ebenen ging es im Vortrag des Landeshauptmannes. Er betonte die Wichtigkeit des BBT, der Zulaufstrecken, der Riggertalschleife und des Regionalverkehrs im halbstündigen „Südtirol-Takt“. Vor allem Franzensfeste werde künftig die wichtige Funktion als Knotenpunkt des internationalen Schienenverkehrs einnehmen. Ein wichtiger Meilenstein sei die Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolls zur Konzessionsverlängerung der Brennerautobahn. Der Landeshauptmann betonte die dadurch möglich gewordene Querfinanzierung von Schienenprojekten von insgesamt 1,6 Millionen Euro für die nächsten 30 Jahre. „Es muss uns gelingen, den Güterverkehr komplett von der Straße auf die Schiene zu verlagern“, so Kompatscher. Die von vielen gewünschte Mauterhöhung für den Schwerverkehr blockiert der Staat. Italien sehe die Brennerroute als Nabelschnur zu Europa, deshalb werde die Maut auf der Autobahn erst dann erhöht, wenn eine alternative Verbindung – wie etwa der BBT – besteht. Doch mit der Konzessionsverlängerung werde der Weg für die Eurovignette als Zusatzmaut bei speziellen Umweltprojekten geebnet.
© Brennerautobahn AG
Die Monatszeitschrift „Der Erker“, herausgegeben von der WIPP-Media GmbH, steht allen wahlwerbenden Parteien und Personen anlässlich der für den 8. Mai anberaumten Gemeindewahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Programm zur Verfügung.
Am Sadobre-Parkplatz sind u. a. ein neuer Kreisverkehr, eine eigene Mautstelle und eine fixe LKW-Kontrollstelle vorgesehen.
Der Landeshauptmann machte nicht die EU an sich, sondern die einzelnen Mitgliedsstaaten für die Situation an der Brennergrenze verantwortlich. „Die Kontrollen an den EU-Außengrenzen und die bereits getroffenen Beschlüsse zur Flüchtlingsverteilung müssen endlich von den einzelnen Staaten umgesetzt werden“, so Kompatscher. Zudem sei ein gemeinsames Vorgehen in den Ursprungsländern etwa durch die Errichtung von Ruhezonen vor Ort unumgänglich. Am Brenner, Reschen und in Winnebach gelte es nun, die Belastungen durch die Grenzkontrollen für Bevölkerung und Wirtschaft so gering wie möglich zu halten. Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG, ging in seiner Präsentation auf die Verkehrsentwicklung ein und stellte das Engagement der Brennerautobahngesellschaft in den Vordergrund. So hat die Gesellschaft 1987 als erste Autobahn Italiens einen Lärmschutzplan eingeführt, der laufend überarbeitet und verbessert wird, und setzt sich für die Verwendung umweltfreundlicher Kraftstoffe sowie für alternative Mobilität ein. Rund zwei Milliarden Euro muss die neue Inhouse-Gesellschaft in den nächsten 30 Jahren für Konzessionsgebühren und Konzessionswert in die Staatskassen einzahlen. In die ordentliche und außerordentliche Instandhaltung der Autobahn sollen 1,4 Millionen Euro fließen, zwei Milliarden
Euro an Investitionen in die Infrastruktur und in zusammenhängende Projekte – wie etwa die Umfahrung Gossensaß. Für den Ausbau von Park- und Rastanlagen entlang der Autobahn sind rund 142 Millionen Euro vorgesehen. Das Sadobre-Gelände in Sterzing ist im vergangenen Jahr geringfügig umgebaut worden. Mittlerweile liegt ein neues Konzept vor, das in mehreren Teilprojekten realisiert werden soll. Ein Teilprojekt sieht u. a. einen neuen Kreisverkehr auf dem Gelände, eine eigene Mautstelle sowie eine fixe LKW-Kontrollstelle vor. Pardatscher geht davon aus, dass das Parkplatzprojekt in Kürze in Rom genehmigt und in zwei bis drei Jahren umgesetzt wird. In diesem Jahr steht die Sanierung der Sanitärräume im Top-Stop-Gebäude auf dem Programm. Seit Mitte Jänner gibt es zudem in der Sadobre ein neues Stromversorgungssystem für Kühlwagen mit speziellen Elektro-Zapfsäulen. Was die Raststätte in Trens betrifft, sei nach längerem Hin und Her schließlich mit ENI (Ex Agip) vereinbart worden, dass die Autobahn das „Loch“ übernimmt, wo sich die frühere Tankstelle auf verseuchtem Boden befunden hat. Man müsse aber noch die Vertragsunterzeichnung mit ENI abwarten, bevor die Raststätte umgebaut werden könne. Europaparlamentarier Herbert Dorfmann ging vor allem auf die
wachsende Belastung durch die bestehende Schiene ein. Der Lärm werde vor allem durch altes Rollmaterial bzw. veraltete Bremssysteme verursacht. „Die EU bezuschusst die Sanierung alter Wagons, aber Italien hat nichts getan und den Beitrag nicht abgeholt“, so Dorfmann. Es gelte, vermehrt politischen Druck auszuüben, vor allem auch, weil die Schweiz nach der bevorstehenden Eröffnung des Gotthard-Basistunnels keine alten Waggons mehr durchfahren lassen will und die italienische Bahn sämtliche neuen Waggons auf den Schweizer Bahnverkehr umschichten könnte. Auf EU-Ebene werde künftig auch über ein mögliches einheitliches EU-Mautsystem diskutiert. Dorfmann distanzierte sich von möglichen Tempolimits auf der A22 zur Belastungsreduzierung: „Wenn wir alle die bereits jetzt geltenden 110 km/h einhalten würden, wäre schon viel getan.“ In der Diskussion wurden Maßnahmen gefordert, um die in den Hauptreisezeiten kilometerlangen Staus und den daraus resultierenden Umwegverkehr besser in den Griff zu bekommen. Gefordert wurde u. a., den Schwerverkehr, der nicht Ziel- und Quellverkehr ist, ganz auf die Autobahn zu verbannen. „Wir haben das Gefühl, nicht die Nabelschnur zu sein, die Italien mit Europa verbindet, sondern der Auspuff“, so eine Anrainerin. Pardatscher versicherte, dass ab Mai in Sterzing alle Mauthäuschen in Richtung Norden an starken Reisetagen mit Personal ausgestattet werden, auch jene, die sonst
mit einem Automaten abgewickelt werden. Was die Saisonarbeitskräfte betrifft, werden heuer erstmals auch Nicht-Studenten beschäftigt, und zwar ebenfalls bereits ab Mai. Bemängelt wurden die fehlenden Lärmschutzwände entlang der Autobahn in Freienfeld. Laut Pardatscher seien für Freienfeld neue Wände geplant. Zudem soll der bestehende Lärmschutz in Sterzing und Franzensfeste verbessert werden. In Sachen Bannstreifen an der Autobahn sind laut Pardatscher vonseiten der Autobahngesellschaft keine Änderungen möglich, da der Straßenkodex Abstände von 30 bzw. 60 m vorgibt. Ein brisantes Thema im Wipptal bleibt nach wie vor die Gesundheitsreform. Eine Vertreterin der Initiativgruppe „Pro Krankenhaus Sterzing“ bat um einen Termin, um den Landeshauptmann über die prekäre Situation am Krankenhaus Sterzing zu informieren. Kompatscher entgegnete, dass der vom SVP-Ausschuss kürzlich beschlossene Entwurf für das Krankenhaus Sterzing ein umfassendes Leistungsprofil vorsehe. An der onkologischen Zertifizierung könne nicht gerüttelt werden, da ein gewisser Grad an Qualität eben nur durch Routine und die nötigen Fallzahlen garantiert werden könne. In welcher Form die Neuroreha-Abteilung fortbestehe, werde nach medizinisch-technischen Standpunkten überprüft. Was die Geburtenabteilung betrifft, habe man alle möglichen Schritte für deren Fortbestand unternommen. Nun warte man auf die Antwort aus Rom.
FUGGERROPPE
Die Urlauber solln iber's Penserjoch oder in Jaufen umgileitet wearn, weil de Wüschtnlondschoft von Mauls bis Franzensfeschte tuat de Leit lei drschrecken. Erker 04 I 16
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AKTUELL
UNTER DIE GENOMMEN
Volksabstimmung über Ölbohrungen Am 17. April ist Italiens Bevölkerung zur Volksabstimmung über Ölbohrungen im Meer aufgerufen.
Sollen Ölbohrinseln in Territorialgewässern nach Konzessionsverfall stillgelegt werden, obwohl noch Gas- oder Ölreserven vorhanden sind? Diese Frage wird Italiens Regierung am 17. April den Wahlberechtigten stellen. Konkret können die Bürger durch das Referendum einen halben Satz im gesetzesvertretenden Dekret Nr. 152 aus dem Jahr 2006 abschaffen, in dem es um Umweltvorschriften geht. In Italien gibt es derzeit rund 130 Ölplattformen, künstliche Standflächen im Meer, die Erdöl und Erdgas fördern. Vom Ausgang der Volksabstimmung sind die 21 Bohrinseln betroffen, die innerhalb von zwölf Seemeilen vor der italienischen Küste liegen. Gewinnen im Referendum die Befürworter, müssen die ältesten von ihnen nach etwa fünf bis zehn Jahren schließen, jüngere Infrastrukturen nach rund 20 Jahren. Gewinnen die Gegner, dürfen die Konzessionsinhaber wie bisher so lange um eine Verlängerung ansuchen, bis das Öl- und Gasvorkommen aufgebraucht ist.
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Angeregt wurde das Referendum von den Regionen Abruzzen (das den Antrag nachträglich zurückzog), Basilikata, Marken, Apulien, Sardinien, Veneto, Kalabrien, Ligurien, Kampanien und Molise, unterstützt von Umweltorganisationen wie World Wide Fund For Nature (WWF) und Greenpeace sowie der Bewegung NoTriv. Sie befürchten u. a. Umweltund Gesundheitsrisiken, mögliche Katastrophen durch veraltete Infrastrukturen und Einbußen im Tourismus. Bohrinsel-Befürworter hingegen sehen in den Ölbohrungen die Sicherung von Arbeitsplätzen und einen sicheren Weg, Umweltverschmutzung und Transit zu vermeiden. Das Referendum deuten sie vielmehr als Druckmittel der Regionen auf die Regierung, die letzthin über Gesetze ihre Kompetenzen, u. a. im Energiesektor, beschnitten hat. Das Referendum ist gültig, wenn die absolute Mehrheit der Wahlberechtigten (50 % plus 1) zur Urne geschritten ist. Die Wahllokale sind von 7.00 bis 23.00 Uhr geöffnet.
RUDOLF PICHLER
Die vergebliche Abschottung Europas Es fehlte nicht an warnenden Prognosen. So beschwor bereits 1918 der Kulturphilosoph Oswald Spengler den „Untergang des Abendlandes“. 1996 löste Samuel Huntington mit dem „Kampf der Kulturen“ eine weltweite Debatte aus. 2010 wurde Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“ zum Bestseller. Und was tat die Politik? Sie taktierte, beschwichtigte, brandmarkte. Seit 2015 hat sich die Lage dramatisch zugespitzt: Eine nicht ablassende Flüchtlingswelle droht den Kontinent zu überfluten. Und wie reagiert die Politik? Sie verliert die Nerven, zieht sich kleingeistig und hilflos auf ihr jeweiliges Territorium zurück und errichtet Grenzzäune. Zu den Wenigen, die Mut und Weitblick, Herz und Verstand zeigen, zählt die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Nur eine geschlossene Aktion der Europäischen Union kann die Immigration in geordnete und verkraftbare Bahnen lenken. Hierzu kommt vor allem die Einsicht, dass der demographische und kulturelle Wandel in Europa unaufhaltsam und irreversibel ist. Die europäische Geschichte war immer schon auch eine Geschichte der Vertriebenen, Zuwanderer und Gastarbeiter. Europa ist immer mehr auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Ohne sie gäbe es unser Wirtschaftswachstum nicht und ohne sie wäre der Wohlstand nicht zu erhalten. Sie stellen letzten Endes auch eine kulturelle Bereicherung dar. Der derzeitige Ansturm von Wirtschaftsflüchtlingen und Asylanten ist leicht erklärbar: Armut braucht keinen Pass, um Staatsgrenzen zu überschreiten, Angst vor Krieg und Terror erst recht nicht. Auch in einem allenfalls politisch geeinten Europa mit geschützten Außengrenzen wird es massive Zuwanderung geben. Die Globalisierung und Digitalisierung sowie ein alles beherrschender Materialismus, gepaart mit ökonomischem Machtstreben, verstärken und beschleunigen sie. Kulturen und politische Gebilde kommen und gehen. Denken wir an die Kelten, Griechen und Römer. Das alte Europa ist nach einem jahrhundertelangen Wandlungsprozess mit der Französischen Revolution untergegangen. Heute gehen wir nach zwei Weltkriegen und dem Zusammenbruch des Ostblocks einem völlig neuen Zeitalter entgegen. Kulturelle Umbrüche sind langwierig und schmerzhaft, sie eröffnen aber auch ungeahnte Möglichkeiten. Die größte Herausforderung in diesem Schmelztiegel der Kulturen liegt in der Bewahrung des europäischen Grundcharakters, der im Humanismus, im Christentum und in der Aufklärung gründet. Ob unsere Gesellschaft mit ihren offensichtlichen Dekadenzerscheinungen hierzu die Kraft aufbringt, bleibt offen.
TITELGESCHICHTE
Duell um Freienfeld von Susanne Strickner Trens gegen Trens heißt es am 8. Mai in Freienfeld. Der ehemalige SVP-Referent Martin Rainer (41) bietet dem gestürzten Bürgermeister der Freien Liste Freienfeld Peter Faistnauer (38) die Stirn. Rainer hat die fünf Freienfelder SVP-Ortsgruppen hinter sich vereint, während Faistnauers Liste eine neue Blüte erlebt. Die beiden Trenser buhlen nun um die Gunst der Freienfelder Wähler. Vier Südtiroler Gemeinden wählen am 8. Mai ein neues Gemeindeparlament. Erst vor einem Jahr waren die Wähler von Freienfeld, Bozen, Niederdorf und Schluderns zum Urnengang aufgerufen, doch in den Gemeindestuben kam man auf keinen grünen Zweig. Nun, nach einem guten halben Jahr unter kommissarischer Verwaltung, stehen wieder Neuwahlen an. In Freienfeld zeichnet sich erneut ein Zweikampf zwischen Südtiroler Volkspartei und Freier Liste Freienfeld ab. Nachdem die Einheitsliste geplatzt war, haben einige Bürger, darunter auch die ehemalige SVP-Kurzzeit-Referentin Veronika Hochrainer, Überlegungen angestellt, eine neue dritte Liste ins Leben zu rufen, da man sich weder mit der Marschroute der SVP noch mit jener der FLF hundertprozentig identifizieren konnte. Doch die Liste kam schlussendlich nicht zustande. 546 Stimmen (37 %) haben für Peter Faistnauer im vergangenen Mai ausgereicht, um die SVP erstmals seit 70 Jahren vom Bürgermeisterthron zu stoßen. Standen ihm damals mit Oswald Mair (35,7 %) und Alfred Sparber (27,4 %) noch zwei SVP-Gegenkandidaten gegenüber – wie sich herausstellte, ein strategischer Fehler der Volkspartei – haben sich die fünf Freienfelder SVP-Ortsgruppen, die wie im Vorjahr mit verändertem Listenzeichen als „SVP Wipptal Freienfeld“ antreten, diesmal einstimmig auf nur einen Kan-
didaten, nämlich den 41-jährigen Juristen und Arbeitsrechtsberater Martin Rainer aus Trens, geeinigt. „Ich bedanke mich für diesen großen Vertrauensvorschuss. Für mich symbolisiert er eine Wende in der Gemeindepolitik hin zu Einigkeit und Zusammenhalt“, so Rainer in einer Aussendung. In den Wahlkampf gehe er mit viel Demut: „Wir wissen, dass schwierige Zeiten mit kontroversen Debatten hinter uns liegen, aber es bringt nichts, wenn wir andauernd in die Vergangenheit blicken“, so Rainer. Der Trenser hat bereits Erfahrung in der Gemeindeverwaltung von Freienfeld gesammelt: 2006 wurde er erstmals in den Gemeinderat gewählt, in der Amtsperiode von 2010 bis 2015 war er Referent, im vergangenen Jahr erreichte er 242 Stimmen und saß im Gemeinderat. Wer sich aus den Reihen der SVP sonst noch aufstellen lässt, wollte Rainer noch nicht verraten. „Wir haben eine spannende Mischung aus Jugend und Erfahrung, immer mit Fachkompetenz und Wissen“, so Rainer. Die SVP-Liste soll Anfang April öffentlich vorgestellt werden und wolle sich vor allem für einen konstruktiven Stil in der Freienfelder Gemeindepolitik einsetzen: „Freienfeld braucht eine berechenbare und verlässliche Politik, welche die Anliegen der Bevölkerung ernst nimmt.“ Die FLF hingegen hat schon Ende März ihre 23-köpfige – und damit volle – Kandidatenliste präsentiert. Die Vorstellung fand im Rahmen ei-
nes Filmabends in Mauls statt, bei dem die FLF in fünf kurzen Videos – gesalzen mit einer gehörigen Portion Humor – die Ereignisse des vergangenen Jahres Revue passieren ließ. In den vergangenen Monaten habe Politik in Freienfeld so gut wie keine Rolle mehr gespielt. „Nach dem Motto ‚Politik kann auch Spaß machen’ möchten wir die Bevölkerung wieder mehr für Politik begeistern“, so Gruppensprecherin Verena Überegger bei der Präsentation. Neben Überegger und Bürgermeisterkandidat Faistnauer stellen sich von den ehemaligen FLF-Gemeinderatsmitgliedern auch Carmen Unterthiner, Anton Salcher, Martin Rainer (Rumler), Walter Fleckinger und Paul Hochrainer erneut der Wahl. Mit dabei sind auch Silvia Bacher, Danica Seppi, Sylvia Volgger, Petra Mantinger, Irma Mair-Schoberer, Florian Zihl, Martin Wieser, Philipp Sparber, Manuel Hofer, Manfred Badstuber, Zeno Frei, Walter Aukenthaler, Edmund Griesser, Christian Wieser, Alfred Reichsigl und Rudolf Bacher. „Die Liste ist ein Spiegelbild der Freienfelder Gesellschaft und kennt deren Anliegen und Bedürfnisse bestens. Gemeinsam mit der Freienfelder Bevölkerung wollen wir in Zukunft die Lebensqualität in unseren Dörfern verbessern“, so die FLF. Die Interviews mit den beiden Bürgermeisterkandidaten auf den folgenden Seiten geben einen kleinen Vorgeschmack auf den Wahlkampf. Für Spannung ist beim Duell um Freienfeld auf jeden Fall gesorgt. Erker 04 I 16
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TITELGESCHICHTE
„Freienfeld braucht Stabilität“ Nachgefragt bei SVP-Bürgermeisterkandidat Martin Rainer
MARTIN RAINER kompakt Alter: 41 Jahre Wohnort: Trens Beruf: Jurist/ Arbeitsrechtsberater Familienstand: ledig Politische Laufbahn: seit 2006 Gemeinderat, von 2010 bis 2015 Gemeindereferent Motto: „Sei einfach Du selbst und nutze den Tag! Schau nach vorn und nicht zurück!“ Erker: Herr Rainer, Sie waren als SVP-Gemeinderat am Sturz von Peter Faistnauer im vergangenen September beteiligt. Wie kam es zu diesem Schritt? Martin Rainer: Man sollte jetzt endgültig aufhören, von „Sturz“ zu reden, denn das klingt undemokratisch. In Freienfeld haben zehn Gemeinderäte von ihrem demokratischen Grundrecht Gebrauch gemacht und sind zurückgetreten – und ich kann Ihnen versichern, dass es im Interesse der Allgemeinheit gute Gründe dafür gab. Der Schritt war unausweichlich und erfolgte nicht aus Jux und Tollerei. Die Entscheidung zum Rücktritt ist niemandem leicht gefallen. Der Schritt war eindeutig das geringere Übel, als einen Führungsstil mitzutragen, der für uns inakzeptabel war und unter dem die Gemeinde sicher gelitten hätte. Man darf also in diesem
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Fall nicht Ursache und Wirkung verwechseln. Als Bürgermeister trägt man die Hauptverantwortung, Krisensituationen zu bewältigen und auch ausgleichend zu wirken. Das sind Grundkompetenzen einer Führungsfigur. Haben Sie damals damit gerechnet, heute als Bürgermeisterkandidat hier zu sitzen? Nein, mit Sicherheit nicht. Was war ausschlaggebend für Ihre Kandidatur? Nachdem ich mich schon jahrelang ehrenamtlich auf Orts-, Bezirks- und Landesebene politisch engagiert hatte und Erfahrung in der Verwaltung sammeln konnte, wollte ich mich in dieser schwierigen Phase nicht aus der Verantwortung stehlen. Die breite Unterstützung der fünf Ortsgruppen Egg, Elzenbaum, Mauls, Stilfes und Trens hat schlussendlich den Ausschlag gegeben. Diese große Einigkeit beweist, dass wir gelernt haben, dass Streitereien nichts bringen. Hat sich die SVP Ihrer Ansicht nach von der anfänglichen Skepsis der Bürger gegenüber der erzwungenen Auflösung des Gemeinderates erholt? Mit dieser Fragestellung suggerieren Sie dem Leser noch einmal, dass die SVP die Verantwortung für das Scheitern der letzten Regierung trägt. Die Situation in unserer Gemeinde war aber außergewöhnlich: Als Partei hatten wir die Mehrheit im Gemeinderat, der Bürgermeister kam von der Minderheit. Diesem Fakt muss ein guter Bürgermeister Rechnung tragen: Er muss konsensfähig sein und versuchen, die Wogen zu glätten und eine Basis von gegenseitigem Respekt aufzubauen. Wir haben vier Monate lang versucht, im Sinne der Gemeinde konstruktiv mit ihm zu arbeiten. Irgendwann war unsere Geduld aber am Ende: Wir konnten eine Weiterführung die-
ser Regierung nicht mehr verantworten. Also haben wir die Notbremse gezogen – mit großen Bauchschmerzen, zugegebenermaßen. Warum hat sich die SVP Freienfeld gegen eine Einheitsliste entschieden? Die SVP Freienfeld war grundsätzlich offen für diese Alternative und es hat dazu auch zwei große Gesprächsrunden mit etwa 30 Personen und andere Info-Treffen gegeben, was die Ernsthaftigkeit der Diskussion beweist. Am Ende des Meinungsbildungsprozesses kam die überwältigende Mehrheit zum Schluss, dass eine Liste mit denselben Personen, mit denen vorher keine konstruktive Zusammenarbeit möglich war, von vornherein zum Scheitern verurteilt wäre. Daher entschied man sich für den bewährten Weg. Was halten Sie von den satirischen Wahlkampf-Videos der Freien Liste? Wir beschäftigen uns nicht mit Amateurvideos im Internet, sondern machen uns vielmehr Gedanken, wie es mit unserer Gemeinde weitergehen soll – das ist unser Auftrag. Die Menschen erwarten sich Antworten auf ihre Fragen und Lösungen für ihre Probleme. Politik ist kein Kabarett. Angenommen, die Wahl beschert uns ein Déjà-vu – Faistnauer holt sich den Bürgermeistersessel und die SVP erhält erneut die Mehrheit im Gemeinderat: Wird man sich diesmal zusammenraufen? Wir treten mit dem Anspruch an, einen klaren Auftrag zu erhalten und der Gemeinde wieder Stabilität zu geben. Das ist der Garant für erfolgreiches Arbeiten. Wir werden in den nächsten Wochen hart daran arbeiten, die Bürger der Gemeinde Freienfeld zu überzeugen.
Halten Sie es für möglich, dass – falls sich die SVP den Bürgermeistersitz zurückholt und erneut die Mehrheit im Rat stellt – trotzdem mit der Freien Liste eine große Koalition gebildet wird? Einer Zusammenarbeit mit konstruktiven Kräften, die an einer sachlichen Mitarbeit ernsthaft interessiert sind, wird sich niemand verschließen. Davon kann die Gemeinde nur profitieren. Ein Bürgermeister ist gefordert, mit allen das Gespräch zu suchen. Wie haben Sie die kommissarische Verwaltung in Freienfeld erlebt? Durch Helmuth Kiebacher ist wieder Sachlichkeit und Kompetenz im Rathaus eingekehrt. Er erledigt seine Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit, die Rückmeldungen der Bürger waren durchaus positiv. Manche scheinen ihn sich sogar über den Mai hinaus als Verwalter zu wünschen. Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Gemeinde Freienfeld in den nächsten Jahren? In der Gemeinde Freienfeld stehen wichtige Projekte an, etwa die Umsetzung der BBT-Ausgleichsmaßnahmen (Geowelt Mauls, Verkehrsberuhigungsprojekte, unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitungen ...), die Wohnbauzonen Mauls und Trens, die Fertigstellung der Sportzone, die Realisierung von Naherholungszonen, der Ausbau des Wegenetzes und vieles andere mehr. Das Allerwichtigste wird aber sein, dass wieder ein positives Klima entsteht und Unruhe vermieden wird, um ein erfolgreiches Arbeiten möglich zu machen. Die Menschen wünschen sich diese Einigkeit sehnlichst, das ist spürbar. Die Hauptverantwortung für den Zusammenhalt trägt der Bürgermeister. Interview: sst
TITELGESCHICHTE
„Jetzt ist der richtige Zeitpunkt“ FLF-Bürgermeisterkandidat Peter Faistnauer im Gespräch
PETER FAISTNAUER kompakt Alter: 38 Wohnort: Zingerlehof Trens Beruf: Landwirt/ Lehrer/ Agrartechniker Familienstand: verheiratet, zwei Söhne (14 und 9 Jahre) Politische Laufbahn: seit Dezember 2013 im Gemeinderat, von Mai bis September 2015 Bürgermeister Motto: „Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill) bzw. „Aufgebm isch verspielt“ Erker: Herr Faistnauer, gleich nach Ihrer Absetzung haben Sie, ohne zu zögern, angekündigt, noch einmal anzutreten. Gab es nie Zweifel? Peter Faistnauer: Nein, Zweifel hat es nie gegeben. Ich habe schon im September gesagt, dass ich für fünf Jahre gewählt worden bin und gerne fünf Jahre gearbeitet hätte. Von meiner Seite wurde alles versucht, um gemeinsam arbeiten zu können. Ich habe die Hand ausgestreckt und bin auch den Forderungen der Mehrheit nachgekommen. Ich habe zusätzlich sogar Helene Hilber Nössing für den Bezirksrat nominiert. In meinen und in den Augen vieler Bürger ist im Herbst ein Unrecht geschehen. Der Zuspruch vieler Bürger hat mich
darin bestärkt, mich noch einmal der Wahl zu stellen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Freienfeld. Worin liegt Ihre Motivation, noch einmal Ihren Kopf hinzuhalten? Mich motiviert der starke Rückhalt der Bevölkerung. Über den Winter haben sich viele Bürger bei Problemen oder Anliegen an mich gewendet, obwohl ich nicht mehr Bürgermeister war. Diese Unterstützung der Bevölkerung ist mir wichtiger als Parteistrategen, die den Wahlkampf finanzieren. Da arbeite ich lieber mit den Leuten vor Ort zusammen, die eigene Ideen einbringen und die Bedürfnisse der Bevölkerung erkennen. Für mich ist meine Kandidatur kein „den Kopf hinhalten“, sondern vielmehr eine Freude, etwas bewirken zu können, wenn sich die Wähler im Mai dafür entscheiden sollten. Ihre Liste scheint gestärkt aus dem Debakel im Herbst hervorzugehen, treten Sie nun doch mit doppelt so vielen Kandidaten an als noch im Mai 2015. Ja, für mich ist es eine Freude, gemeinsam mit vielen motivierten, positiv gestimmten Mitbürgern auf der Freien Liste zu kandidieren. Den neuen Kandidaten hat meine Arbeitsweise als Bürgermeister zugesagt und deshalb stehen sie hinter mir. Zusätzlich zu den Gemeinderatskandidaten haben wir nun auch eine Vielzahl tatkräftiger und motivierter Bürger, die in der zweiten Reihe stehen und mich und die Freie Liste voll unterstützen. Diese Tatsachen stärken mich umso mehr. Vergangenes Jahr standen Ihnen zwei SVP-Kandidaten im Rennen um den Bürgermeistersessel gegenüber, gegen die Sie sich mit 19 Stimmen Vorsprung durchgesetzt haben. Wie schätzen Sie Ihre Chancen diesmal – mit nur einem Gegenkandidaten – ein?
Die Politik ist kein Rechenspiel. Ich habe den Eindruck, dass die Bürger die Hintergründe verstanden haben. Die SVP will den taktischen Fehler, im letzten Jahr mit zwei Kandidaten angetreten zu sein, nun korrigieren. Der Wähler hat im Mai in der Hand, ob er die Taktik der SVP, dafür einen monatelangen Stillstand in der Gemeinde in Kauf zu nehmen, gutheißt. Die FLF hat die Ereignisse im Herbst durch mehrere satirische Videos aufgearbeitet. Wie kam es dazu? In den Kurzfilmen werden sachliche Interviews präsentiert, aufbereitet mit einer Portion Humor. Das Ziel des Films war, Politik wieder zum Thema zu machen, die Ereignisse des vergangenen Jahres in Erinnerung zu rufen und der Politikverdrossenheit entgegenzuwirken. Das ist den kreativen Köpfen unserer Gruppe gut gelungen. Die Resonanz ist durchaus positiv. Angenommen, Sie holen sich erneut den Bürgermeistersessel und die SVP erhält die Mehrheit im Gemeinderat: Wird man sich diesmal zusammenraufen? Ich bin davon überzeugt, dass die Gemeinderatskandidaten der Freien Liste von der Bevölkerung gut angenommen werden. Ich möchte keine Spekulationen über den Wahlausgang anstellen. Sollte mir die Bevölkerung aber erneut das Vertrauen schenken und sogar die Freie Liste die Mehrheit stellen, werde ich die andere Gruppierung sicherlich mit ins Boot holen, um gemeinsam für Freienfeld zu arbeiten. Wie haben Sie die kommissarische Verwaltung in Freienfeld erlebt? Helmuth Kiebacher hat sich um die ordentliche Verwaltung sehr bemüht und sauber gearbeitet.
Die außerordentliche Verwaltung ist natürlich aufgrund der fehlenden Legitimation vonseiten der Bevölkerung liegen geblieben. Es konnten keine richtungsweisenden Entscheidungen getroffen werden, von der Sportzone über Wohnbauzonen bis hin zum touristischen Leitbild. Mehrere Baustellen sind über die vergangenen Monate still gestanden und das war ein großer Nachteil für die Bürger. Die Vereine mussten zurückstecken und auf Beiträge verzichten. Und auch die Gemeindebediensteten haben sich in den letzten Monaten in einem Vakuum bewegt, was mir persönlich sehr leid tut. Vor welchen Herausforderungen steht die Gemeinde Freienfeld in den nächsten Jahren? Die vielfältigen Herausforderungen für unsere Gemeinde reichen von den anfallenden BBT-Ausgleichsmaßnahmen, u. a. die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung in Mauls, über den Tourismus, das Handwerk und die Landwirtschaft, die es zu stärken gilt, bis hin zur Schaffung lebenswerter Dörfer, damit unsere Familien attraktive Freizeitbeschäftigungen vor Ort finden. Aber auch die Belastungen durch den Bau des BBT, wo nun das große Baulos um 1,4 Milliarden Euro startet, sind nicht zu unterschätzen. Die Fertigstellung der Sportzone Freienfeld, die Wohnbauzonen in den verschiedenen Ortschaften und der Ausbau des Glasfasernetzes stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Immer wichtiger wird es auch, die knapper werdenden Geldmittel effizient einzusetzen. Mir persönlich ein großes Anliegen ist der Verkehr als großer Belastungsfaktor, den es gilt, durch gezielte Maßnahmen einzugrenzen. Interview: sst Erker 04 I 16
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AKTUELL
STERZING
Die Lichter bleiben an Zwei Anfragen und zwei Beschlussanträge der SVP-Fraktion wurden bei der Gemeinderatssitzung in Sterzing Ende März behandelt. Trotz der lauen Frühlingstemperaturen bleibt das Klima im historischen Ratssaal nach wie vor eisig. Die beiden Anfragen der SVP-Gemeinderäte Dietrich Thaler und Josef Tschöll und die Beantwortung von Bürgermeister Fritz Karl Messner zum Raumordnungsvertrag mit der ASPIAG Service GmbH und zu den laufenden Rechtsstreitigkeiten sowie der verkehrstechnischen Erschließung der Industriezone Unterackern wurden ohne Stellungnahmen verlesen. Die ASPIAG hat einen Teil des Raumordnungsvertrages in Bezug auf die Verpflichtung, innerhalb von fünf Jahren ab Eröffnung der Einzelhandelsstruktur (15. Dezember 2013) einen Beherbergungsbetrieb errichten zu müssen, für nichtig erklärt – was aber von der Gemeinde bestritten wird. Zudem fordert das Unternehmen sämtliche Bürgschaften von der Gemeinde zurück und ist mit den Zahlungen des vereinbarten jährlichen Betrages von 50.000 Euro für 2015 und 2016 in Verzug. Weder wurde bisher das Hotel errichtet, noch wurde ein Vorvertrag samt Einreichprojekt, worin sich ein Hotelier verpflichtet, ein Hotel in der notwendi-
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gen Größe zu bauen und zu führen, vorgelegt. Seit Abschluss des Raumordnungsvertrages im März 2010 sind der Gemeinde Beraterkosten von rund 30.000 Euro entstanden. Die Gemeinde Sterzing ist derzeit insgesamt in vier Rechtsstreitigkeiten gegen einheimische Unternehmen verstrickt. Die Rekurse und Prozessspesen rund um die Biogasanlage im Wiesner Gewerbegebiet haben die Gemeinde rund 50.000 Euro gekostet. Was den Streit mit der Leitner AG um die Ausstellung einer Baukonzession für die Errichtung eines provisorischen Mitarbeiterparkplatzes in Unterackern betrifft (Erker 02/16), habe man versucht, den Sachverhalt in mehreren Gesprächen zu lösen. „Nachdem dann die Firma Leitner AG Klage eingereicht hat, aber kein weiteres Projekt, konnte nichts mehr unternommen werden“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. Für die Anbindung der Industriezone Unterackern an das öffentliche Verkehrsnetz seien bisher alle Bestrebungen gescheitert. Der Beschlussantrag von SVP-Gemeinderätin Eva Frick betreffend eine „Verordnung zum Schutz der öffentlichen Ruhe – Gebrauch von Schaumspraydosen“ wurde zurückgezogen, da der Bürgermeister mittlerweile eine entsprechende Verordnung erlassen hat. Seit Ende Februar ist in der Stadtgemeinde Sterzing
auf öffentlichen Flächen und an öffentlich zugänglichen Orten die Benützung von Spraydosen und ähnlichen Schaum erzeugenden Produkten verboten – zum Schutz von Personen und Umwelt. Ein Verstoß gegen die Vorschrift wird mit einer Verwaltungsstrafe von 25 bis 100 Euro geahndet. In einem weiteren Beschlussantrag forderten Thaler, Frick und Dr. Robert Friedrich Hartung (SVP) die Abschaltung der weihnachtlichen Giebelbeleuchtung in der Innenstadt nach dem Dreikönigsfest und die Umstellung auf eine öffentliche LED-Beleuchtung innerhalb 2018. Nach Dreikönig bis Anfang Februar würde eine so gut wie menschenleere Stadt bestrahlt. Durch die frühere Abschaltung könne man 800 Euro an Energiekosten pro Jahr sparen. Lediglich 15 Prozent der öffentlichen Beleuchtung seien bisher auf LED umgestellt worden. Auch der seit 2011 per Landesgesetz verpflichtende Lichtplan sei in Sterzing noch nicht ausgearbeitet worden. Laut Stadtrat Markus Larch (Für Sterzing Wipptal) investiere die Gemeinde jährlich 60.000 bis 70.000 Euro in die Umstellung auf LED; so seien heuer Arbeiten in der Hoch-, Brenner- und Gänsbacherstraße vorgesehen. Auch sei man dabei, diesbezüglich ein so genanntes PPP-Modell (öffentlich-private Partnerschaft) zu prüfen. Was die Weihnachtsbeleuchtung betrifft, werde diese laut Larch und Vizebürgermeister Fabio Cola (Insieme per Vipiteno) nicht nur von den Touristen,
sondern auch von Einheimischen geschätzt. Larch schlug vor, die Beleuchtung nach wie vor bis Anfang Februar einzuschalten, jedoch anstatt um 24.00 Uhr um 23.00 Uhr abzuschalten. Der Beschlussantrag wurde mit neun Gegenstimmen (FSW, Insieme), einer Enthaltung (Hanaa Ali, Lega Nord) und fünf Ja-Stimmen (SVP) abgelehnt. Auch bei der Abänderung des Einheitlichen Strategiedokuments und des Haushaltsvoranschlages gingen die Wogen hoch. SVP-Rat Werner Graus vermisste für das große Kapitel der Straßen- und Weginstandhaltung und beim Projekt Recyclinghof einen Aktionsplan mit Prioritätenliste und Zeitvorgaben. Auch in Sachen Glasfasernetz gehe es nicht vorwärts. Laut Bürgermeister Messner habe die Gemeinde diesbezüglich nichts versäumt, weil schnellere Gemeinden nun Probleme hätten, einen Provider zu finden. Die Abänderungen wurden mit jeweils zehn Ja-Stimmen (FSW, Insieme, Lega), zwei Enthaltungen (Dietrich Thaler, Werner Steindl, SVP) und drei Gegenstimmen (Eva Frick, Werner Graus, Josef Tschöll, SVP) genehmigt. Dietrich Thaler (SVP) und Edith Gander (FSW) wiesen in der Schlussdiskussion auf mehrere Gebäude in Sterzing hin, deren Zufahrten im Notfall von der Feuerwehr nicht passierbar sind. Der Bürgermeister sprach sich für eine Sammlung der Standorte und eine Überprüfung durch das Stadtbauamt aus. sst
DURCH DREIDIMENSIONALE, NAVIGIERTE IMPLANTOLOGIE SICHER, PRÄZISE, SCHNELL UND SCHONEND Viele Patienten wünschen sich heute eine Verbesserung ihrer Zahnsituation durch Implantate. Waren früher dazu sehr langwierige und beeinträchtigende Behandlungen nötig, so ist heute dank modernster Technik eine Implantatversorgung, selbst in sehr komplexen Fällen, in nur wenigen Stunden möglich, ohne monatelange Wartezeiten mit abnehmbaren Provisorien. Die gesamte Implantation wird „virtuell“ vor dem eigentlichen implantologischen Eingriff am Computer geplant. Dies ist durch die Verwendung hochauflösender, dreidimensionaler Röntgenbilder (CT/DVT) und präziser Planungsprogramme möglich. Die Vorteile für den Patienten Minimal invasiv: Es wird kaum noch „aufgeschnitten“, da der
Knochen bereits virtuell gesehen merschlaf oder Vollnarkose. wurde. Die Implantate werden durch kleine Schleimhautstan- Sicher und präzise: Durch die exakte Compuzungen (Schlüssellochtechnik) terplanung und „Die Zukunft der in den Knochen Übertragung mit Implantologie ist digital, einer Bohrschabeingebracht. dreidimensional Das verhinlone wird ein Maund navigiert.“ dert Blutung, ximum an SicherDr. Gernot Obermair Schwellung und heit vor SchädiSchmerzen. Die gung angrenzenberufliche und der Strukturen soziale Beeinträchtigung wird wie Nerven und Nachbarzähne auf ein Minimum reduziert. gewährleistet. Die Implantate werden exakt in die vorher geSchnell: Mehrere Eingriffe kön- plante Position eingebracht. nen zu einem einzigen zusam- Der vorhandene Knochen wird mengefasst werden: Extraktion maximal ausgenützt. Augmentanicht-erhaltbarer Zähne, Implan- tionen (Knochenaufbauten) sind tation und sofortiges Aufschrau- kaum noch nötig. ben der festsitzenden neuen Zähne. Monatelange Warte- Feste Zähne sofort: Die fest verzeiten entfallen. Das ist beson- schraubte Brücke wird sofort auf ders für Angstpatienten ideal: die Implantate aufgeschraubt Das „Problem“ wird auf einmal und dient zur „Schienung“ der beseitigt, auf Wunsch in Däm- Implantate während deren
rungsbedarf, kaum Dr. Obermair, die mojemand kennt die derne computernaviMethode und niegierte Implantologie, mand weiß, dass eine neue Methode? es sie auch bei uns Dr. Obermair: So neu gibt, und das finde nun auch wieder nicht. ich schade. Die navigierte Implantologie gibt es schon seit Mitte der 1990er Wird die ImplanJahre. Nach 20 Jahren Dr. Gernot Obermair: tation dadurch sind die Systeme nun Ärztlicher Direktor einfacher? so ausgereift, dass wir in Happy Smile Ja. Die eigentliche wenigen Stunden ganImplantation ist ze Kiefer behandeln können. Ich viel einfacher, sie führt nur die arbeite nun schon seit 13 Jahren erfolgte Planung durch. Der Weg damit, mit zunehmender Begeis- dahin braucht aber eine perfekte terung. Die navigierte Implantolo- Vorbereitung – Schritt für Schritt. gie kann man mit der Navigation Das Ergebnis ist dafür aber geim Flugzeug, Schiff oder Auto ver- nauer, sicherer, schonender und gleichen, wo sie heute selbstver- ästhetischer. ständlich ist. Kein Pilot würde nur noch „auf Sicht“ fliegen. Und die Vorteile für den Patienten? Sie halten Vorträge darüber? Der bekommt in einer Sitzung Ja, ich sehe einen großen Aufklä- seine neuen festen Zähne. Bis da-
Einheilung. Keine lockeren, abnehmbaren, provisorischen Prothesen mehr, die auf die frischen Wunden drücken und die Patienten stark in ihrer Lebensführung beeinträchtigen können.
hin hat er seine alten. Er ist also nie ohne Zähne, nie mit wackeligen, abnehmbaren Prothesen. Der Eingriff ist schneller, meist ohne zu schneiden und zu nähen und deshalb ohne Schwellung und Schmerzen. Unsere Patienten sind begeistert.
genau hinsehen. Freihändig oder navigiert, Zähne sofort drauf oder in 1 – 2 Tagen. Mit einem Minimum an Implantaten oder einer sicheren Basis aus genügend Implantaten, die eine langfristige Garantie für die neuen Zähne geben.
Ist jeder Patient mit der neuen Methode behandelbar? Fast jeder. In sehr seltenen Fällen geht es nicht. Natürlich ist eine genaue Untersuchung davor notwendig. Wenn wir aber beschlossen haben, einen Patienten nach der neuen Methode zu behandeln, dann sind die Ergebnisse sehr gut und unsere Patienten begeistert.
Ist die navigierte Methode einfach zu erlernen? Nein, weil sie sehr komplex ist. Ich mache sie schon seit 13 Jahren. Die Lernkurve für komplexe Fälle ist sehr lang. Vergleichen wir es mit einem Pianisten. Dieser spielt auch erst nach vielen Jahren harten Trainings große Konzerte und nicht schon nach einem Grundkurs im Klavierunterricht.
Sofortimplantationen werden ja nun zunehmend durchgeführt. Ja, das stimmt. Man muss aber
Das System der Zukunft? Nach meinen guten Erfahrungen: Ja. Die Zukunft der Implantologie ist navigiert.
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AKTUELL
AUS DEM GEMEINDERAT FRANZENSFESTE
Energie aus Schlachtabfällen
RAHMENABKOMMEN MIT VAHRN Die Gemeinden Franzensfeste und Vahrn bauen mittelfristig eine Verwaltungsgemeinschaft auf. Einzelne oder alle Dienste und Ämter der Gemeinde sollen künftig gemeinsam geführt werden, um die Qualität zu verbessern und Kosten zu senken. Das Mitte März beschlossene Rahmenabkommen wird Schritt für Schritt, etwa nach Personalwechsel, Kündigungen oder Pensionierungen umgesetzt.
Ab Mitte Mai produziert das ehemalige Kraftwerk in Grasstein wieder Strom und Wärme – doch nicht aus Palmöl, sondern aus transformiertem Fett aus Schlachtabfällen.
AUSHUBMATERIAL Die Gemeindeverwaltung wird mit dem Grundbesitzer des Achthofes in Grasstein eine Konvention abschließen. Bürger sollen dadurch die Möglichkeit erhalten, neben dem Achthof Aushubmaterial ablagern zu können. RADWEG In einer Anfrage weist die Liste „Licht für Franzensfeste“ auf den schlechten Zustand des Radweges hin. Laut Bürgermeister Thomas Klapfer habe auch der Gemeindeausschuss bereits öfters die Bezirksgemeinschaft Wipptal darauf aufmerksam gemacht. Mittlerweile wurden morsche Holzgeländer ausgetauscht und der gesperrte Abschnitt zwischen Holzbrücke und Eisenbahnunterführung wird zurzeit saniert. VERKEHRSBERUHIGUNG Eine zweite Anfrage der Bürgerliste betrifft die überhöhte Geschwindigkeit, mit der Fahrzeuge durch die Ortschaften fahren. Derzeit begutachten Beschilderungs- und Straßendienst eine Machbarkeitsstudie über verkehrsberuhigende Maßnahmen (Erker 11/15). Demnächst wird das Ausführungsprojekt in Auftrag gegeben, um im Frühjahr die ersten Maßnahmen umsetzen zu können. LÄRMPROBE Der Motocrossclub Brixen möchte beim Steinbruch in Grasstein eine Motocrosspiste errichten (Erker 02/16). Eine Lärmprobe hat ergeben, dass nach Norden hin kaum Lärm zu vernehmen ist, wohl aber Richtung Süden (Mittewald). In Kürze soll eine Entscheidung getroffen werden, ob die Gemeinde die Piste gutheißt oder ablehnt. In einer Unterschriftenaktion sprechen sich 80 Bürger gegen das Vorhaben aus. BEIRAT FÜR ABWASSER Luciana Pivetta (Franzensfeste lebt) vertritt die Gemeinde im Beirat für die Abwasserentsorgung Brixen und Umgebung.
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Das ehemalige Palmöl-Kraftwerk in Grasstein: stand die meiste Zeit seines bald zehnjährigen Bestehens still.
Etwas perplex wirkten einige Gemeinderäte am Ende der Vorstellung durch Pietro Calò. Auf Einladung von Bürgermeister Thomas Klapfer hatte der Geschäftsführer der Bolzano Energia S.r.l. bei der Gemeinderatssitzung Mitte März in freier Rede das innovative Projekt der Gesellschaft präsentiert: Das Kraftwerk in Grasstein, bekannt als „Palmöl-Kraftwerk“, soll demnächst umgerüstet werden, um aus einem Nebenprodukt aus Schlachtabfällen Energie zu gewinnen. Zwischen Calòs Zeilen wird klar: Das Vorhaben wird umgesetzt – egal, was die Gemeinde davon hält. Das Kraftwerk war in seiner bald zehnjährigen Geschichte noch nie so richtig in Betrieb. 2007 für rund 15 Millionen Euro gebaut, sollte es ab Ende Dezember 2008 rund um die Uhr Palmöl und andere pflanzliche Öle verbrennen und Strom produzieren. Doch die Generatoren standen die meiste Zeit über still, u. a. wegen Gesetzesänderungen. Die EU führte ein Zertifizierungssystem für Palmöl ein, der Preis für Pflanzenöl aus nachhaltiger Herstellung stieg. Im Kraftwerk Grasstein wurde zeitweise Palmöl aus Indonesien und Malaysia sowie Jatropha-Öl, u. a. aus Brasili-
en und Osteuropa, verheizt. Der Rohstoff wurde über 15.000 km weit mit Tankschiffen nach Ravenna und Venedig gebracht, in Zisternen gefüllt, auf LKW geladen und nach Grasstein gekarrt. Doch schon nach wenigen Fuhren herrschte wieder Stillstand. Als 2013 für kurze Zeit wieder Rauch aufstieg, ging in Grasstein das Gerücht um, mittlerweile werde recyceltes Fischbacköl aus Indonesien und Indien verbrannt. „Wie in einer Pommesbude“ soll es in der Umgebung gerochen haben. Bürger klagten über „fettige Hausfenster und Wäsche, die nochmals gewaschen werden musste“, initiierten eine Unterschriftenaktion gegen das Kraftwerk. „Wir haben alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten“, sagt Calò heute, der den Geruchsausstoß mit einem gesetzlich vorgeschriebenen Test des Landesamtes für Luft und Lärm – einmal ohne Filter, einmal mit – begründet. Als in Südtirol ein Gesetz eingeführt wurde, das vorsah, nicht nur den produzierten Strom, sondern auch die Abwärme zu nutzen, überlegte die Gesellschaft, in Grasstein eine Störzucht aufzubauen und mit der Wärme Zuchtbecken zu heizen. Doch das Projekt wurde nicht weiterverfolgt. Dafür verfolgen die Gesellschafter 2016 eine völlig neue Idee: Für 200.000 Euro
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sollen die Filter ausgetauscht werden, um ausschließlich transformierte Fette aus Schlachtabfällen zu verbrennen – „ein geruchsneutraler, wärmeerzeugender Stoff“, so Calò. Bisher galten Schlachtabfälle, auch nach aufgetretenen Fällen von Rinderwahn, als Abfall und durften nicht mehr verfüttert oder exportiert werden, sondern mussten entsorgt und zerstört werden. Eine neue EU-Verordnung erlaubt nun bedingt, diese Abfälle wieder in die Lebensmittelkette zurückzubringen. Fette der Schlachtabfälle können nach gewissen Verarbeitungsprozessen als Unterprodukt und damit als flüssiger Biobrennstoff deklariert werden. In Italien gilt diese Richtlinie seit November 2015. Im Amtsblatt der Republik ist sie noch nicht veröffentlicht und damit nicht rechtskräftig – in Kürze soll sie es aber
sein. Dies wäre der Startschuss für die Gesellschaft, die Mitte Mai loslegen will: Das transformierte Tierfett aus Norditalien, hergestellt in vom Ministerium autorisierten Werken, wird mit LKW, vorzugsweise über die Autobahnausfahrt Sterzing, über die Staatsstraße nach Grasstein gebracht, „um die Bevölkerung in Franzensfeste nicht zu belasten“. 1.600 Tonnen pro Monat, also 33 LKW-Ladungen, „angeliefert zu Uhrzeiten, in denen Anrainer sich am wenigsten gestört fühlen“. Durch diese Art der Produktionsverarbeitung sollen im Vergleich zur Palmölverwertung die Emissionen halbiert werden. Italienweit haben schon 60 Betriebe umgerüstet. Das Kraftwerk Grasstein wäre südtirolweit das erste Werk. Calò spricht von einer sicheren Funktionsweise: Das Kraftwerk wird rund um die Uhr überwacht
und vom Veterinärdienst sowie der Umweltagentur für Luft und Lärm überprüft. Aufsteigender Rauch sei zum Großteil Kondenswasser, der Grad der Verdünnung sei unbedenklich. „Sollten die gesetzlichen Werte überschritten werden, hagelt es entweder gesalzene Strafen oder das Werk muss schließen“, so Calò. Autorisiert als 12-MegawattKraftwerk aus regenerativer Energie, sei das Palmöl-Kraftwerk mit der Verbrennung von transformiertem Tierfett durchaus kompatibel. Für die Nutzung der Abwärme gibt es zwei Alternativen: ein geplantes BBT-Servicegebäude in Grasstein zu heizen oder sich für weitere drei Millionen Euro eine Turbine anzuschaffen, die Wärme wiedergewinnen und Dampf speichern kann. Im Kraftwerk werden mindestens neun Mitarbeiter tätig sein. Ge-
führt wird es vom internationalen Landwirtschaftsunternehmen Samox mit Sitz in Modena. Im Gemeinderat ist man ob des Vorhabens hin- und hergerissen. Am meisten ärgert SVP-Gemeinderat Carl von Pretz, dass die Gemeinde „kein Wort mitzureden hat“ und bis auf einen mündlichen Vortrag keinerlei schriftliche Unterlagen erhalten hat: „Wir können nicht den Mund halten und warten, bis die Produktion losgeht.“ Der Gemeinderat überlegt nun, sich mit dem ehemaligen Leiter der Umweltagentur Walter Huber auszutauschen und der Betreibergesellschaft vorzuschlagen, das Projekt bei einer Bürgerversammlung vorzustellen.
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EHETRENNUNG Ist der Ehegatte im Falle einer gerichtlichen Ehetrennung erbberechtigt? Stirbt der Ehepartner während der Ehetrennung, ist der überlebende Ehegatte nach den Bestimmungen der gesetzlichen Erbfolge erbberechtigt. Überdies stehen dem Ehegatten das Wohnrecht an der Familienwohnung sowie das Gebrauchsrecht an deren Einrichtungsgegenständen zu.
LÖSUNGSVORSCHLÄGE Ist das eheliche Zusammenleben nicht mehr möglich, steht es jedem Ehepartner frei, ein Ehetrennungsverfahren einzuleiten. Die Trennung als solche erhält die Ehe formell aufrecht und bewirkt lediglich eine Abschwächung der ehelichen Pflichten. Sie stellt damit eine vorübergehende Phase dar, die im Regelfall und nach Verstreichen eines gesetzlich vorgesehenen Zeitraumes (nunmehr 6 bzw. 12 Monate) in die Scheidung mündet. In erbrechtlicher Hinsicht besteht zwischen zusammenlebenden und getrennten Ehepartnern somit kein Unterschied. In Folge der Trennung und bis zur Scheidung bleiben die gesetzlichen Erbansprüche gegenüber dem verstorbenen Ehegatten zur Gänze aufrecht. Diese sind nur dann ausgeschlossen, falls dem überlebenden Ehepartner das Verschulden am Scheitern der Ehe angelastet wird. Um teils zu vermeiden, dass der getrennte Ehegatte im Falle eines Ablebens erbberechtigt ist, empfiehlt es sich, unmittelbar nach erfolgter Trennung ein Testament zu verfassen. Damit kann der Ehegatte über einen Teil seines Vermögens frei verfügen (und zwar über eine Quote von 1/2 im Falle ohne Kinder, 1/3 im Falle eines einzigen Kindes sowie 1/4 im Falle mehrerer Nachkommen), mit Ausnahme des Pflichtteils, der dem ehemaligen Ehepartner in jedem Fall zusteht. Erst in Folge der ausgesprochenen Ehescheidung erlöschen sämtliche gegenseitige Erbansprüche der Ehegatten endgültig.
VERENA EISENDLE, Juristin
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„Terror ist eine psychologische Waffe“ Interview: Renate Breitenberger Die radikal-islamistische Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) führt seit Jahren einen „Heiligen Krieg“ gegen Ungläubige und will einen Weltstaat nach ihrer Ideologie errichten. Mit Anschlägen und Gewalt soll nun auch Europa in die Knie gezwungen werden. Welche Folgen hat der Machtgewinn des IS im Nahen Osten für uns? Woher kommt die militante Gruppe, was will sie und warum findet sie auch in Europa Anhänger? Im Gespräch mit Curt Covi, Terrorexperte am Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel.
Erker: Herr Covi, wie lange wird es in Europa noch Frieden geben? Curt Covi: Das ist eine sehr schwierige Frage. Hoffentlich noch sehr lange. Ich glaube nicht, dass bald ein Krieg bevorsteht, aber was sicherlich stimmt: Der soziale Frieden ist etwas gefährdet. Die radikal-islamische Terrororganisation IS verbreitet auch in Europa immer mehr Angst und Schrecken. Wie hat sie es geschafft, ihre Macht in so kurzer Zeit zu vergrößern? Die Terrororganisation kapitalisiert sozusagen am Rand der politischen Verhältnisse, die vor Ort herrschen. Das hat viel mit Fehlern des Westens zu tun und damit, dass diese Leute lange unterschätzt wurden. Nicht zuletzt hat der Islam ein Problem mit sich selbst, weil der Antrieb zur Reform fehlt. Warum ist der Hass auf den Westen so groß? Einerseits ist der Hass durch historische Umstände aufrecht geblieben. Auch der Kolonialismus spielt eine Rolle, genauso wie die Interventionen in Afghanistan, im Irak und in Libyen in den vergangenen Jahren. Andererseits sind auch religiöse Themen von
CURT COVI: „Der Islamische Staat ist ein Auffangbecken für gescheiterte Existenzen.“
Bedeutung. Laut Prophezeiung steht Syrien kurz vor dem Jüngsten Gericht und es wird zu einer großen Schlacht mit den Römern kommen. Mit den Römern ist der Westen gemeint, die Christenheit sozusagen. Das heißt also: Sobald der Westen in Syrien einmarschiert, beginnt der Weltuntergang? Genau. So gibt es die Führungsriege von sich. Das bedeutet natürlich nicht, dass jedes Mitglied auch daran glaubt. Unter den IS-Mitgliedern sind auch viele Opportunisten und Trittbrettfahrer. Aber es gibt doch gravierende Anzeichen, dass die Führung tatsächlich daran glaubt. Der IS ist nichts anderes als eine apokalyptische Sekte, die durch Anschläge einen Einsatz von Bodentruppen provozieren möchte, damit sich die Prophezeiung erfüllt. Die Gefahr für unsere Weltordnung besteht nun darin, dass wir unsere Gewohnheiten ändern, Gesetze verschärfen und damit unsere eigene Freiheit einengen. Müssen wir uns auf dramatischere Anschläge als in Paris oder Brüssel vorbereiten? Ja, leider. Möglicherweise trifft es das nächste Mal eine Schule oder einen Kindergarten. Terrorismus ist vor allem eine psychologische Waffe und versucht dort
zuzuschlagen, wo diese psychologische Wirkung maximiert werden kann: in Großstädten und großen Ansammlungsräumen, überall dort, wo man es schafft, eine ganze Stadt lahm zu legen. Das will nicht heißen, dass Anschläge nicht auch in einer kleineren Stadt verübt werden könnten. Aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Viele Anschläge konnten bereits verhindert werden. Wie schwierig ist es, die Pläne des IS zu durchschauen und zu durchkreuzen? Es gibt eine große Anzahl von EU-Bürgern, die sich in Syrien und im Irak dem IS anschließen, über EU-Pässe verfügen und mit verschiedenen Absichten, u. a. Anschläge durchzuführen, zurückkehren. Vor allem aufgrund der großen Anzahl ist es nicht ganz leicht, diese Leute zu identifizieren und zu kontrollieren. Aber gerade in Deutschland und Italien haben die Sicherheitsdienste bisher gute Arbeit geleistet. Es gibt eine ganze Bandbreite an Mitteln wie die Überwachung der digitalen Kommunikation oder durch physische Observierung. Natürlich sind auch Fehler gemacht worden. Aber die Gefahrenabwehr funktioniert so gut wie möglich. Was die Behörden
unternehmen können, das tun sie auch. Kann der Terror überhaupt bekämpft werden? Man kann den Terror bekämpfen, indem man sozusagen seine eigene Ideologie gegen ihn richtet. Die größte Anzahl der Opfer des IS sind nach wie vor andere Muslime vor Ort. Man muss diese Organisationen entmystifizieren, indem man sie besiegt oder indem man sie durch ihren eigenen Fanatismus und durch ihre eigene Radikalität selber besiegen lässt. Auf die Dauer kann ein solch extremes Phänomen wie der IS nicht erfolgreich sein. Er wird sich selbst demontieren. Werden wir in Zukunft damit leben müssen, mit mehr Unsicherheit zu leben? Ja, vielleicht nicht über Jahrzehnte, aber über einige Jahre sicher. Wie können wir es lernen? Eine große Rolle spielen die Medien, die von Natur aus auf Sensationen aus sind. Man darf nicht vergessen, dass es in den 1970er Jahren gang und gäbe war, dass hie und da ein Anschlag stattfand, Flugzeuge gekapert und blutige Anschläge wie etwa 1972 in München verübt wurden. Damals war die Welt noch nicht so globalisiert, die Medienlandschaft war viel lichter. Heutzutage erreichen uns Informationen aus hunderttausend verschiedenen Quellen. Das trägt dazu bei, dass es zu Hysterie und Panik kommt. Medien amplifizieren das, was tatsächlich geschehen ist. Inwieweit wandern durch die Flüchtlingsbewegung ausgebil-
„ISLAMISCHER STAAT – TERROR IN EUROPA“ Am 29. April referiert Terrorexperte und Politikwissenschaftler Curt Covi aus Innichen im Haus der Dorfgemeinschaft in Mauls zum Thema „Islamischer Staat – Terror in Europa“. Beginn des vom Bildungsausschuss Mauls organisierten Vortrages ist um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
dete Terroristen in Europa ein? Im Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris waren es zwei Terroristen, die über die Flüchtlingsrouten in den Westen gelangt sind. Die restlichen Täter waren französische Staatsbürger. Die Einwanderung über Flüchtlingsrouten ist sicherlich ein Problem. Natürlich ist die Flüchtlingsbewegung ein noch größeres Problem. Das hat nicht nur mit dem IS zu tun. Was macht den IS auch für junge Europäer so attraktiv? Der IS ist ein Auffangbecken für gescheiterte Existenzen, die andernfalls bei einer Sekte gelandet oder Drogen oder der Spielsucht verfallen wären. Das Angebot klingt verlockend: gestern noch ein Verlierer, heute ein Kämpfer und Rächer des IS. Hat das Internet die Ausbreitung des Terrorismus begünstigt? Neue Technologien bringen für alle Vor- und Nachteile. Einerseits begünstigt das Internet den Terrorismus, andererseits erlaubt gerade die digitale Kommunikation – sofern man sie im Griff hat – solche Terrororganisationen besser zu bewachen. Die Überwachung in Europa ist auf einem guten Weg. Schwierig ist, die Ausbreitung terroristischer Propaganda zu verhindern. Sie halten in ganz Südtirol Vorträge über den IS. Welche Stimmung erleben Sie im Publikum? Das Interesse ist viel größer, als ich erwartet hatte. Die Zuhörer melden sich mit ziemlich guten Sachkenntnissen zu Wort und versuchen, Medienberichte richtig zu interpretieren. Natürlich werden auch Fragen gestellt wie: Kommt der IS eines Tages zu uns? Einerseits steckt hinter dem Terrorismus eine tragische Geschichte. Andererseits tragen meine Vorträge auch zur Beruhigung bei, weil ich das Phänomen beim Namen nenne und es beschreibe. So können die Menschen die Gefahr, die vom IS ausgeht, besser einordnen. Erker 04 I 16
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„I mecht an Orbat, wo i Geld verdien“ Von der Sehnsucht, mit dem Strom zu schwimmen
Auftrag erhält und die Aufgaben sich über einen längeren Zeitraum wiederholen, dann scheut er die Arbeit nicht: Petersilie hacken, Zwiebeln schneiden, Kartoffeln schälen, Geschirr aufräumen, kehren, abstauben ... Nicht schnell, aber ausdauernd widmet er sich seinen Aufgaben. Hier in der sozialpädagogischen Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung arbeitet Robert seit Mai 2015.
von Brigitte Mayr Burger Sehnsucht. Robert (Name geändert) ist 35 Jahre alt. Das Wort Sehnsucht kann er nicht buchstabieren und seine Bedeutung nicht erklären, aber er weiß, wie sie sich anfühlt. Robert hat eine Beeinträchtigung. Um das Gefühl geht es, da sind wir uns einig. Robert und ich und alle seine Kollegen aus der Tagesstätte für psychisch kranke Menschen. Alle hier wissen, wie es sich anfühlt, wenn man sich etwas aus tiefstem Herzen wünscht und sich darum bemüht, wenn man versucht, sich zu erklären und andere von der Wichtigkeit eines Themas zu überzeugen – so gut es eben geht, mit allen Mitteln, die einem zur Verfügung stehen – und wenn doch nichts geht, alles bremst und blockt und bockt und man nicht verstanden wird oder werden will oder kann. Wenn der Wunsch sich trotzig weigert, in Erfüllung zu gehen. Die Teller klappern, jemand schiebt die Stühle zurecht, das Wasser rauscht ins Waschbecken. „Tuat bitte jemand die Türe zua?“ Eine Nutzerin der Tagesstätte spürt Zugluft, während sie den Salat wäscht. Sie will ihre Arbeit nicht unterbrechen und stellt ihre Frage in den Raum. Robert schaut sich unsicher im Raum um. Soll ich die Türe schließen? Welches ist der nächste Arbeitsschritt? Was war es nochmal, was ich jetzt machen soll? Er ist kein Freund vieler Worte, aber wenn ich ihn anschaue, kann ich seine unausgesprochenen Fragen, seine Lust zum Tun, seinen Willen, alles richtig zu machen, aber auch seine Ratlosigkeit, seine Unsicherheit – ja eine gewis-
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„TIAN, WOS OLLE TIAN“ Den Rahmen für die sozialpädagogische Arbeit in der Tagesstätte „ConTakt" bietet das gemeinsame Kochen.
se Art von Verlorenheit deutlich wahrnehmen. Die Tür schnappt ins Schloss. Ich habe Robert aufgefordert, sie zu schließen, und sofort erledigt er
den Auftrag. „Danke, Robert!“ Er nickt mit dem Kopf und schenkt mir ein zaghaftes, erleichtertes Lächeln. Dann ist alles gut. Wenn er einen einfachen, klaren
Robert kommt meistens gerne in die Tagesstätte. „In der Freizeit isch mir oft longweilig. Ober Radl fohrn, Computer spielen und Musik lousn, sell tua i gearn. I mecht tian, wos olle tian.“ Er fährt viel mit dem Fahrrad, auch in die Ta-
„INTEGRATION MUSS GUT VORBEREITET SEIN“ Im Rahmen eines zeitlich begrenzten Praktikums hat Robert im Geschäft „Knollenberger“ mitgearbeitet. Persönliche Erfahrungen haben Unternehmer Matthias Knollenberger dem Thema und den Menschen näher gebracht.
Erker: Herr Knollenberger, worin sehen Sie die Herausforderung für einen Betrieb, einen Menschen mit Beeinträchtigung zu beschäftigen? Matthias Knollenberger: Die Voraussetzung dafür, einen Menschen mit besonderen Bedürfnissen in den Betrieb zu integrieren, sind eine aufgeschlossene und positive persönliche Haltung des Betriebsleiters und auch aller Mitarbeiter, in unserem Fall auch die Haltung und
Toleranz der Kunden. Ganz klar spielt auch der Kostenfaktor, den eine Beschäftigungsform dieser Art mit sich bringt, eine Rolle. Menschen mit Beeinträchtigung brauchen bei der Arbeit mehr Zeit, mehr Aufmerksamkeit und eine Begleitung. Es sollte letztlich eine Situation mit nur Gewinnern entstehen, es lässt sich nichts erzwingen. Der Betrieb muss sich gut durchrechnen und entscheiden, ob der finanzielle Ausgleich, den es von öffentlicher Seite gibt, ausreicht und ob Verständnis, Einfühlungsvermögen und Geduld im Betrieb vorhanden sind. Wie war Ihre konkrete Erfahrung? Ich habe die Beschäftigungsmöglichkeiten für Robert sach-
lich abgewogen und wollte dem jungen Mann und auch dem Sozialdienst entgegenkommen. Der Verlauf des Praktikums war
insgesamt gut. Wir haben dann aber gesehen, dass unser Betrieb zu klein ist. Robert arbeitet zügig, wenn er sich die Arbeitsschritte angeeignet hat, allerdings braucht er Arbeitsschritte,
gesstätte oder freitags in das Sozialzentrum, wo er noch bis vor kurzem in der „Haus- und Garten-Gruppe“ beschäftigt war. Mittlerweile ist Robert für einige Stunden in der Woche im Arbeitsrehabilitationsdienst der Sozialeinrichtungen für psychisch kranke Menschen in Freienfeld beschäftigt. Zuhause lebt der junge Mann bei seinen Eltern und für sie fährt er mit dem Rad in die Stadt und erledigt selbstständig Botengänge. Das macht er gerne und zuverlässig. Sein Hobby ist der Computer und da kennt sich Robert gut aus. Vor allem bei den Spielen. Ein junger Mensch mit ganz gewöhnlichen Interessen und Freuden. Was ihm aber zum Glücklichsein fehlt, ist ein ganz „normaler“ Job. Denn obwohl Robert
den Willen hat, etwas zu leisten und alles richtig zu machen, gelingt ihm das nur unter bestimmten Rahmenbedingungen. Eine angeborene geistige Beeinträchtigung macht es ihm schwer, das zu machen, wonach er sich sehnt, nämlich mit dem Strom zu schwimmen, so zu sein und das zu tun, was scheinbar alle anderen tun. Robert will das Gefühl haben, dazuzugehören, zu funktionieren und ein wertvoller Teil des großen Ganzen zu sein. Für ihn zeigt sich das am deutlichsten im Arbeiten und Geldverdienen, so wie es die Gesellschaft vorzeigt. Arbeitsfähigkeit und Arbeitsmöglichkeit sind in unserer Kultur einer der wichtigsten Grundpfeiler für den sozialen Wert eines jeden Menschen.
die immer gleich bleiben, und das können wir zu wenig bieten. Für Robert war unser Betrieb nicht geeignet, aber für eine Person mit anderen Bedürfnissen vielleicht schon. Was können Sie von dieser Erfahrung weitergeben? Die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung muss gut vorbereitet und überlegt sein. Gerade für die beeinträchtigte Person ist das Risiko, enttäuscht oder sogar traumatisiert zu werden, groß, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen und am Arbeitsplatz problematische Situationen entstehen. Neben dem Betriebszweig spielen die Betriebsgröße und die Betriebsstruktur eine große Rolle, auf der anderen Seite die ganz individuelle Persönlichkeit der zu integrierenden Person. Bei der Vorbereitung kommt
auch der Qualität des Kontakts zwischen den involvierten Diensten wie Arbeitsvermittlungszentrum und Sozialdienst sowie den Betrieben eine wichtige Rolle zu. Es ist wichtig, Sensibilisierungsarbeit zu leisten und aufzuzeigen, wie wichtig eine Arbeitsstelle auch für Menschen mit Beeinträchtigung ist. Vielleicht könnte man „Schnupperpraktika“ anbieten, mit dem Ziel, die Hemmschwelle und Vorurteile in den Betrieben abzubauen. Ich bin überzeugt, dass sich dann mehr Betriebe dieser sozialen Verantwortung stellen würden. Wenn integrierte Jobs wegen finanzieller Begünstigungen gegeben werden, bin ich skeptisch. Es braucht Betriebe, die von der Wichtigkeit der Sache überzeugt sind und wo die Haltung der Personen zusammenpasst. Erker 04 I 16
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STERZING SOZIALES
DIE ARBEITSEINGLIEDERUNG Der Arbeitseingliederungsdienst ist ein Bereich des Arbeitsvermittlungszentrums (AVZ), mit der Aufgabe, für Menschen, die aufgrund einer Beeinträchtigung auf dem regulären Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind, eine Anstellung zu finden und sie in die Arbeitswelt zu integrieren. Es gibt Betriebe, die aufgrund ihrer Größe Personen mit Invalidität anstellen müssen, und solche, die sich sozial engagieren möchten. Paul Innerebner ist zuständig für die Arbeitsintegration und Ansprechpartner für das Wipptal.
Erker: Herr Innerebner, mit welcher Zielsetzung arbeitet die Arbeitseingliederung? Paul Innerebner: Das Ziel unserer Arbeit ist immer die Anstellung einer Person. Jeder soll für sich selbst sorgen können und seinen Lebensunterhalt so weit wie möglich selbst bestreiten. Bei Menschen mit Beeinträchtigung müssen wir dafür die Zugangshürden zum Arbeitsmarkt überwinden. Dabei hilft uns das „Anvertrauungsabkommen“. Es ist ein Instrument, das es der betroffenen Person und auch dem Betrieb ermöglicht, sich aufeinander einzustellen und gemeinsam die Möglichkeiten der Zusammenarbeit abzuklären. Die zu integrierende Person erhält Zeit, sich die nötigen Kompetenzen für eine Anstellung im konkreten Betrieb anzueignen. Dem Betrieb entstehen dafür so gut wie keine Kosten. Diesen Vorteil für den Betrieb bietet auch die so genannte „Außenverlegung“ aus den sozialen Einrichtungen. Welche Personen wenden sich an den Arbeitseingliederungsdienst? Zu mir kommen Menschen auf Arbeitssuche bzw. soziale Einrichtungen oder auch die Gesundheitsdienste, die für ihre Nutzer bzw. Patienten eine Anstellung in einem Betrieb suchen. Auf der anderen Seite kommen zu mir Betriebe, die bereit sind, geschützte Arbeitsplätze zu bieten. Zudem vermittle ich Arbeitskräfte an Betriebe, die laut Gesetz zur Anstellung von Menschen mit Beeinträchtigung verpflichtet sind. Leider ist es oft so, dass ich vor einer so genannten „Missmatch“-Situation stehe. Das heißt? Ich habe Arbeitsplätze zur Auswahl und auch Arbeitssuchende, aber beides passt nicht zusammen, d. h. die Personen erfüllen nicht die Vor-
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aussetzungen, um in den Betrieben zu arbeiten, oder die Betriebe erfüllen nicht die Voraussetzungen, welche die Personen mit Beeinträchtigung auf meiner Liste brauchen. Wesentlich bei der Arbeitseingliederung ist die Art der Beeinträchtigung der Arbeitssuchenden: Es gibt etwa Menschen, die aufgrund eines Unfalls eine Invalidität aufweisen, aber sehr gut ausgebildet sind und einen Betrieb vor andere Herausforderungen stellen, als es bei einem Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung oder einer psychischen Erkrankung der Fall ist. In den letzten Jahren sind auch in Südtirol viele einfache Arbeitstätigkeiten ins Ausland verlegt worden, d. h. es fehlen die Tätigkeitsfelder, die für unsere Zielgruppe geeignet wären. Sie haben die „Außenverlegung“ angesprochen. Was kann man sich darunter vorstellen? Die Außenverlegung ist ein weiteres Instrument, das den Wiedereinstieg bzw. Einstieg in die Arbeitswelt erleichtern soll. Personen, die in sozialen Einrichtungen aufgenommen sind und für eine Arbeit rehabilitiert werden, erhalten die Möglichkeit, in Form eines Praktikums erste Schritte in Richtung Arbeitsmarkt zu machen. Diese Form des langsamen Übergangs birgt große Chancen und wird zunehmend genutzt, auch weil der Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft Wipptal hier gezielt personelle Ressourcen einsetzt. Wie sieht Ihre Arbeit im Wipptal konkret aus? Aufgrund der Kleinstrukturiertheit ist es im Wipptal nochmals wichtiger, besonderes Augenmerk auf den persönlichen Kontakt mit den Betrieben zu legen. Jeder kennt jeden, das ist manchmal hilfreich, manchmal aber auch sehr hinderlich. Der Arbeitseingliederungsdienst begleitet derzeit rund 30 Personen im Anvertrauungsabkommen. Davon haben etwa 20 ihren Arbeitsplatz im Wipptal. Dazu kommen nochmal rund 20 arbeitslose Wipptaler mit Invalidität. In diesem Fall legt die Ärztekommission fest, wie viel Hilfe bei der Arbeitssuche wir diesen Personen geben sollen. Die Hilfe geht von Tipps zur Arbeitssuche bis hin zur aktiven gemeinsamen Suche eines Arbeitsplatzes, mit Begleitung zu Vorstellungsgesprächen und Verhandlungen mit den Betrieben.
Er hat keine finanziellen Probleme, aber er kennt das Gefühl der Genugtuung, der Integrität und Stärke, wenn am Ende des Monats die finanzielle Anerkennung für geleistete Arbeit kommt. Robert hat lange in einem Lebensmitteldiscounter Regale eingeräumt, geputzt und sonstige einfache Arbeiten erledigt. Dort war er über ein Anvertrauungsabkommen vom Arbeitsamt vermittelt und begleitet worden. Nach rund zwölf Jahren sind Robert und der Betrieb an ihre Grenzen gestoßen. Maria Reich ist Mitarbeiterin in der Sozialpädagogischen Grundbetreuung des Sozialsprengels und arbeitet mit erwachsenen Personen in schwierigen Lebenssituationen. Für Robert bemüht sie sich um einen neuen Praktikumsplatz in einem Betrieb, aber es ist schwierig. „Nach seinem Job beim Discounter hat Robert ein Praktikum im Lebensmittelgeschäft ‚Knollenberger’ in Sterzing gemacht. Das war super und hat ihm sehr gut gefallen. Aber leider gab es dann nicht genügend Beschäftigungsmöglichkeiten“, erzählt sie. Wenn Robert erst einmal weiß, was er zu tun hat, zeigt er großen Einsatz. Er braucht eine Bezugsperson am Arbeitsplatz, die ihn anleitet und unterstützt. „Das sind Bedingungen, die ein Betrieb nicht so leicht schaffen kann. Aber wir bleiben am Ball. Es finden sich zum Glück immer wieder Betriebe, die sich sozial engagieren möchten und unser Anliegen teilen“, so Reich. Indes besucht Robert weiter die Tagesstätte und den Arbeitsrehabilitationsdienst, er entwickelt sich weiter und sehnt sich weiter. Vielleicht erhält er aber bald wieder eine Chance, im „Strom der NorE malität“ mitzuschwimmen. KONTAKT UND INFORMATIONEN: Sozialeinrichtungen Wipptal „TRENS“ Tel. 0472 647016 www.wipptal.org
WIPPTAL
Gut ausgelastete Kitas Bei einem Besuch in der Kindertagesstätte „Wipptal“ unterstrichen Bezirkspräsident Karl Polig und Ausschussmitglied Dolores Oberhofer das zentrale politische Anliegen, Familien zu entlasten, zu unterstützen und zu fördern, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dass im Wipptal die Führung der Kindertagesstätten an die Bezirksgemeinschaft delegiert wurde, sei einzigartig in Südtirol und eine vorbildliche Möglichkeit für die einzelnen Gemeinden, Ressourcen zu bündeln und den organisatorischen Aufwand kostensparend abzuwickeln.
Die Kindertagesstätte „Wipptal“ zur Betreuung von Kleinkindern im Alter von drei Monaten bis drei Jahren wurde im Jahr 2004 in Sterzing eröffnet, die Kindertagesstätte „Ratschings“ in Stange im Mai 2014. Mit 1. Jänner 2015 wurden in der Kita „Ratschings“ die Plätze aufgestockt und die täglichen Öffnungszeiten verlängert. Beide Kitas haben derzeit an fünf Tagen in der Woche von 7.30 bis 18.30 Uhr geöffnet. Insgesamt können 34 Kinder gleichzeitig betreut werden, bei einem Betreuungsschlüssel von einer Kinderbetreuerin je fünf Kinder. Geführt werden beide Strukturen von der Sozialgenossenschaft „Casa Bimbo – Tagesmutter“. Casa-Bimbo-Direktorin Stefania Badalotti und Koordinatorin Bettina Siller führten durch die ansprechend gestalteten Räume und berichteten über die pädagogische Arbeit in den Kitas nach den Montessori-Richtlinien: „Soweit mög-
lich ist alles so eingerichtet und aufgebaut, dass die Kinder ihrem Alter entsprechend selbstbestimmt und selbstständig handeln können.“ Im Jahr 2015 wurden an 253 Tagen insgesamt 53 Kinder in den zwei Wipptaler Kitas betreut, davon größtenteils aus den Gemeinden Sterzing und Ratschings, aber auch aus Pfitsch (7 Kinder), Brenner (2) und Freienfeld (3). Die Führungskosten beliefen sich auf rund 236.000 Euro in der Kita „Wipptal“ und auf rund 129.000 Euro in der Kita „Ratschings“. „Bei guter Auslastung tragen ungefähr ein Drittel der Kosten die Familien über den Stundentarif, ein Drittel die Provinz und ein Drittel die Gemeinden entsprechend der Anzahl der Kinder, die aus der jeweiligen Gemeinde die Struktur besuchen. Für die Familien beträgt der Mindeststundentarif 0,90 Euro, der Höchststundentarif 3,65 Euro“, so Generalsekretärin Laura Lastri. Trotz des Anspruchs auf größtmögliche Flexibilität ist es dem Dienst nicht immer möglich, sofort und zu jeder gewünschten Zeit einen Betreuungsplatz zu bieten. Die Engpässe, die es im Jahresverlauf gibt, betreffen die Vormittage, während an den Nachmittagen meistens noch Plätze verfügbar waren. Zurzeit gebe es laut Sozialdienst-Mitarbeiterin Brigitte Mayr in beiden Kitas noch freie Betreuungszeiten. „Wir behalten Entwicklungen im Auge und stimmen den Dienst entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen und im Sinne der örtlichen Notwendigkeiten und Möglichkeiten auf die Bedürfnisse der Familien ab. Anregungen der Familien nehmen wir dankbar an“, so Bezirkspräsident Polig. Die Herausforderung liege darin, den Familien den benötigten Betreuungsplatz zu bieten, andererseits aber die Führungskosten durch freibleibende Plätze nicht unnötig in die Höhe zu treiben. Erker 04 I 16
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GESELLSCHAFT FISKUS
„JEDER KANN PSYCHISCH KRANK WERDEN“ Im Gespräch mit Psychologe Dr. Roland Keim
Interview: Renate Breitenberger
Depressionen, Angst, Sucht, Zwänge ... Über 2.000 Südtiroler wenden sich jedes Jahr an den Psychologischen Dienst im Gesundheitsbezirk Brixen, um sich psychologisch behandeln oder beraten zu lassen. Die Hälfte davon sind Minderjährige. Rund 500 Patienten werden jedes Jahr in den Krankenhäusern Brixen und Sterzing stationär aufgenommen. Die Dunkelziffer an Hilfebedürftigen dürfte jedoch weitaus höher sein. Viele Betroffene schämen sich, Unterstützung zu holen. Stattdessen leiden sie jahrzehntelang im Stillen oder nehmen sich gar das Leben, weil sie den inneren Druck nicht mehr aushalten. Doch Hilfe annehmen lohnt sich: Die meisten psychischen Erkrankungen sind heute behandelbar, wenn nicht zur Gänze heilbar.
Erker: Herr Dr. Keim, sind Sie ein zufriedener Mensch? Roland Keim: Ja und nein. Kommt darauf an, worauf ich mich bei diesem Urteil beziehe. Ich bin mit meinem Leben sehr zufrieden. Unzufrieden bin ich mit den globalen Entwicklungen. Die vielen Bilder von Menschen in Not, der nicht enden wollende Hass gegenüber Andersdenkenden, der niedrige Stellenwert von Menschenrechten, der offensichtliche Egoismus und vieles mehr lassen mich nicht unberührt. Die Liste scheint mit zunehmendem Alter immer länger zu werden. Vielleicht liegt das an mir, aber ich will dieses Unbehagen nicht einfach damit abtun, dass ich vielleicht zu
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Dr. Roland Keim: „Die mittlere Lebenserwartung bei psychischen Erkrankungen ist ähnlich vermindert wie bei starken Rauchern.“
dünnhäutig bin. Denken Sie oft über das Leben nach? Ja, ich glaube täglich. Ihre Erkenntnis? Das Leben ist zu kurz. Aber in dieser Begrenztheit liegt wohl auch der besondere Wert. Manche Menschen führen ein unbeschwertes Leben, andere erleben einen Tiefschlag nach dem anderen. Ist psychische Gesundheit Zufall, Schicksal, Glück? Wir können natürlich sagen, dass all das einfach vorgegeben ist, genauso wie es vielleicht vorgegeben ist, ob wir an unseren Einstellungen und unserem Verhalten etwas ändern wollen oder eine Behandlung aufsuchen. Im philosophischen Sinn erinnert mich das sehr an die Diskussion um Determinismus und Willensfreiheit, wie
sie beispielsweise bereits vor 200 Jahren Laplace geführt hatte. Andererseits können wir auch sagen, dass alles Zufall und Schicksal ist, wie es die Quantenphysik oder die Chaostheorie beschreiben würde. Jenseits solcher Grundsatzpositionen können wir im Alltag aber sehr wohl ungünstige Bedingungen wie genetische Vorbelastungen wie auch negative Umwelteinflüsse zumindest teilweise ausgleichen. Eltern können ihre Kinder nicht nur sportlich, sondern auch geistig und vor allem emotional fördern. Auch für Erwachsene ist es selten zu spät, sich zu verändern. Jeder von uns hat gewisse Prägungen, Neigungen und Phantasien. Ab wann gilt man als gefährdet, psychisch zu erkranken? Niemand ist vor psychischen Erkrankungen immun. Beim einen braucht es massive äußere nega-
tive Einflüsse, beim anderen reichen vermeintlich minimale Erlebnisse, um seine Stabilität ins Wanken zu bringen. Psychische Erkrankungen sind vor allem gradueller Art: Man ist nicht entweder depressiv, ängstlich, zwanghaft oder eben gesund. Insofern sind Antriebslosigkeit, vermehrte negative Gedanken, Neigung zu Schuldgefühlen einerseits Risiken für die Entwicklung einer Depression, sie sind aber auch schon erste depressive Symptome. Das Risiko, eine ausgeprägte psychische Erkrankung zu entwickeln, ist allgemein höher bei genetischer Vorbelastung, traumatisierenden Erlebnissen, unzureichendem sozialem Netzwerk, verminderter Leistungsfähigkeit, niedrigem Selbstwert, chronischen körperlichen Erkrankungen, Gefühl von Einsamkeit, erhöhter Impulsivität, chronischer Schlafstörung, Gefühl von Überforderung, Neigung zu problematischem Konsum von psychoaktiven Substanzen, vor
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allem Alkohol und vielem mehr. Auch Bewegungsmangel, wenig Aktivität im Freien und unzureichendes Sonnenlicht erhöhen das Risiko. Schon diese unvollständige Auflistung zeigt die Vielfältigkeit und Komplexität von Entstehungsbedingungen psychischer Erkrankungen. Heute wissen wir, dass diese schon früher entstehen, als bisher angenommen. Worunter leiden heute junge, erwachsene und ältere Menschen? Am häufigsten sind es Depressionen bzw. affektive Störungen, gefolgt von Angststörungen, Abhängigkeitserkrankungen, ADHS, Zwängen, Persönlichkeitsstörungen, verschiedenen Varianten von Autismus, Schizophrenien und Essstörungen – ohne die eher neurologisch klassifizierten Erkrankungen wie Demenzen, Entwicklungsstörungen und erworbenen Hirnschädigungen zu erwähnen, die im Endeffekt natürlich auch eine psychische Erkrankung sind. Wer hat die besten Heilungschancen? Das kommt auf die Diagnose, die Krankheitsdauer und den Schweregrad der Erkrankung an. Die größten Chancen haben zudem jene, welche die wenigsten vorher erwähnten Risikofaktoren mit-
bringen, also geistig fit, gut sozial integriert, ökonomisch abgesichert sind und sich frühzeitig professionelle Hilfe holen. Welche Behandlungsmethoden werden heutzutage angewandt? Bei den häufigsten psychischen Problemen können Betroffene zwischen einer Pharmakotherapie und einer Psychotherapie wählen, mitunter kommt eine Kombination in Frage. Bei Erkrankungen wie Schizophrenien wird man um eine pharmakologische Behandlung nicht umhinkommen. Die Psychotherapie hat sich in allen Bereichen deutlich weiter entwickelt. Mittlerweile gibt es viele Ansätze, die beispielsweise speziell für Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen entwickelt wurden – mit oft bemerkenswerten Behandlungsergebnissen. Bei Depressionen haben gleich mehrere psychotherapeutische Ansätze gute Erfolge aufzuweisen, bei Kindern bedarf es natürlich anderer, mehr spielerischer Zugänge. Nicht immer sind die längeren Therapien die wirksameren, manchmal reicht eine sehr kurze Behandlung. Als Betroffener würde ich mich jedenfalls vor Therapiebeginn über die Art der angebotenen Psychotherapie und
die zu erwartende Behandlungsdauer aufklären lassen. Bedeutet das, alle psychischen Erkrankungen sind behandelbar? Bei den allermeisten psychischen Erkrankungen kann durch eine angemessene Behandlung zumindest eine Besserung erzielt werden, bei den häufigsten psychischen Erkrankungen oft eine gänzliche Genesung. Das belegen zahlreiche Studien. Nichts tun und einfach abwarten ist keine gute Alternative, da psychische Erkrankungen zu einer Chronifizierung neigen.
„ZU VIEL REICHTUM KANN DAS GLÜCKLICHSEIN MITUNTER NEGATIV BEEINFLUSSEN.“ Können hinter einer psychischen Krankheit auch organische Ursachen stecken? Körperliche Vorgänge und Psyche hängen eng zusammen, das ist eine alte Weisheit. Vor allem chronische körperliche Erkrankungen scheinen unsere Psyche zu belasten. Umgekehrt gilt, dass psychische Belastungen zu schwerwiegenden chronischen körperlichen Erkrankungen beitragen. Den beiden amerikanischen Forschern Steven Cole und John Cacioppo ist es in Experimenten eindrucks-
voll gelungen, bedeutsame Veränderungen als Folge von psychischen Belastungen auf Ebene der Gene und des Immunsystems aufzuzeigen. Nur wenige wissen, dass die mittlere Lebenserwartung bei psychischen Erkrankungen ähnlich vermindert ist wie bei starken Rauchern. Dafür sind weder Suizide noch ein gesundheitsschädigender Lebensstil verantwortlich. Dieser Zusammenhang bleibt nämlich auch bei Berücksichtigung solcher Einflüsse bestehen. Für welche psychischen Erkrankungen hat die Gesellschaft am meisten, für welche am wenigsten Verständnis? Am meisten Verständnis scheint für all das zu bestehen, was mit Tüchtigkeit zu tun hat. Beispielsweise wird Burnout sogar als eher positiv gesehen. Sofern keine Diagnose gestellt wird, gilt bei Männern hierzulande leider oft auch Alkoholmissbrauch als schick. Auch manche Ängste entsprechen dem Zeitgeist und werden positiv oder gar nicht gewertet. Leider sind auch Psychopathen oft sehr angesehene und überaus erfolgreiche Personen, zumindest solange sie nicht als solche erkannt werden. Weit weniger Verständnis wird jenen entgegengebracht, die
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„SUIZID IST BEI JÜNGEREN MENSCHEN IN SÜDTIROL DIE HÄUFIGSTE TODESURSACHE.“
Schwäche zeigen: Menschen mit Depressionen, Schüchternheit, Kinder mit Lernstörungen oder Menschen mit kognitiven Schwächen. Daneben gibt es eine weitere Gruppe von stigmatisierten psychischen Erkrankungen, die mit einer gewissen Unberechenbarkeit und Andersartigkeit einhergeht. Dazu gehören u. a. Schizophrenie, Manie, Störungen des Sozialverhaltens oder manche Persönlichkeitsstörung und alles, was mit Sexualität zu tun hat. Psychische Leiden sind also noch immer ein Tabuthema. Ja, manche mehr, manche weniger. Insgesamt aber besteht im Vergleich zu körperlichen Erkran-
ZUR PERSON Dr. Roland Keim, Jahrgang 1958, arbeitet seit 2011 als Direktor des Psychologischen Dienstes Brixen und ist u. a. Gründer, Lehrtherapeut und wissenschaftlicher Berater des Human Research Institute der Cusanus Akademie Brixen, Lehrtätiger am Zentrum für Wissenschaft und Forschung Schloss Hofen (A) und Organisator wissenschaftlicher Tagungen. 2015 zeichnete ihn die Psychologenkammer der Provinz Bozen zum „Psychologen des Jahres 2015“ aus. Keim lebt mit seiner Familie in Sterzing und hat mehrere Publikationen, u. a. im Bereich Neuropsychologie und Neurolinguistik, veröffentlicht.
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kungen immer noch ein großer Unterschied in der Bewertung. Das hat zur Folge, dass eine zeitgemäße Behandlung zu spät oder gar nicht gesucht wird. In diesem Sinne sind auch die meisten Menschen vor ihrem Suizid in keinerlei Behandlung. Dieses Problem hat auch die Weltgesundheitsorganisation schon lange erkannt. Es scheint sich etwas in die richtige Richtung zu bewegen. Trotzdem nimmt sich in Südtirol noch immer fast jede Woche ein Mensch das Leben ... Ja, mal mehr, mal weniger. Über einen größeren Zeitraum betrachtet ist die Tendenz glücklicherweise rückläufig, wenngleich zuletzt wieder ein Anstieg zu bemerken war. Ob das als so genannter Ausreißer in einem größeren Trend zu interpretieren ist oder eine negative Trendwende bedeutet, wird sich später zeigen. Auf jeden Fall ist Suizid häufiger als ein tödlicher Verkehrsunfall und zählt bei jüngeren Menschen hierzulande zu den häufigsten Todesursachen. Da verhältnismäßig wenige vorher wegen psychischer Probleme professionelle Hilfe gesucht haben, wird die Bedeutung eines niederschwelligen Angebots deutlich. Zudem bedarf es zur Reduktion dieser vielerorts immer noch hohen Zahlen auch einer Entschärfung von manchmal sozusagen einladenden Umständen. In den USA ist es beispielsweise die weite Verbreitung von Schusswaffen, manchmal sind es fehlende architektonische Absicherungen etwa an besonders symbolträchtigen Brücken. Eine interessante amerikanische Studie zu gescheiterten
Suiziden zeigt nämlich, dass ein nicht unerheblicher Prozentsatz die Entscheidung entgegen allen bisherigen Vermutungen recht kurzfristig trifft. Welche Tipps geben Sie Angehörigen psychisch Erkrankter? Einzelne Tipps sind immer schwierig, weil es einen Unterschied macht, ob wir an ein Kind mit ADHS oder an einen 85-jährigen Vater, der unter Demenz leidet, denken. Allgemein aber ist ein offenes Ohr wesentlich hilfreicher als das Erteilen von pauschalen Ratschlägen, Kritik oder eine ablehnende Reaktion. Sich wertgeschätzt zu fühlen, einen verständnisvollen Gesprächspartner zu haben, sozial integriert zu sein und eigene Zusammenhänge zu verstehen, ist für Angehörige und Erkrankte wichtig. Die klinische Praxis zeigt mir, dass es für Angehörige oft auch sehr hilfreich ist, wenn diese selbst das Verhalten des psychisch auffälligen Familienmitgliedes einordnen können. Die Belastung der Angehörigen kann aber groß werden. Auch sie sollten in solchen Fällen den Kontakt zu professioneller Hilfe suchen.
„PSYCHOPATHEN SIND OFT ANGESEHENE UND ÜBERAUS ERFOLGREICHE PERSONEN – ZUMINDEST SOLANGE SIE NICHT ALS SOLCHE ERKANNT WERDEN.“ Was halten Sie von Wunderheilern, spirituellen Helfern, Lifecoaches oder Onlinetherapien? Ich persönlich bin zu nüchtern und naturwissenschaftlich orientiert, um an Wunder zu glauben. Spirituelle Helfer und Lifecoaches können manchen eine Stütze sein. Die Szene ist viel zu heterogen, um pauschal ein Urteil abgeben zu können. Bei klinisch relevanten Problemen sind aber unbedingt fachlich ausgebil-
dete Psychologen oder Ärzte miteinzubeziehen. Alles andere wäre Unfug und weder ethisch noch rechtlich verantwortbar. Bei Onlinetherapie kommt es auf den Anbieter an, d. h. welche Fachpersonen stecken dahinter und wann wird auf Offline geschaltet. Hier gibt es einzelne wissenschaftlich evaluierte Programme. Der Laie dürfte aber ohne Rat von ausgebildeten Psychologen oder Ärzten Schwierigkeiten haben, seriöse Angebote von unseriösen zu unterscheiden. Kann man lernen, zufrieden und glücklich zu sein? Zumindest teilweise ja. Dazu müssen wir mitunter aber manche Prioritäten ändern. Insbesondere eine befriedigende soziale Integration im Sinne von stabilen Freundschaften und Wertschätzung ist wichtiger als beispielsweise die Anhäufung von Reichtum. Zu viel Reichtum kann mitunter das Glücklichsein sogar negativ beeinflussen. Dasselbe gilt vermehrt für Armut. Dabei kommt es weniger auf absoluten Reichtum oder Armut an, sondern auf die relative ökonomische Stellung. Zum Glücklichsein gehören auch eine Sinnhaftigkeit für das eigene Tun zu sehen, Gestaltungsspielraum zu haben oder das Gefühl, von anderen gebraucht zu werden. Leider entsprechen manche Arbeitsverhältnisse ganz und gar nicht diesem Ideal. Danach wundern wir uns, dass viele psychisch erkranken. Bereits jetzt zählen die psychischen Erkrankungen zu den häufigsten Ursachen für Krankenstände. Bei Frühpensionierungen haben sie alle anderen Ursachen überholt, und das mit weiter steigender Tendenz. Natürlich gibt es noch viele weitere Aspekte zum Glücklichsein wie Gesprächsbereitschaft, die Fähigkeit zur Wahrnehmung eigener Bedürfnisse und vieles mehr. Daran kann jeder von uns etwas ändern. E
VORTRAG/ BUCHVORSTELLUNG
„Das Ende des Geldes – und was dann?“ Bei einem Vortrag am 7. April um 20.00 Uhr in der Bibliothek Wiesen zum Thema „Das Ende des Geldes – und was dann?“ geht Volkswirt Paul Kircher auf die verschiedenen Unstimmigkeiten des heutigen verzinsten Schuldgeldsystems ein. Die Bewegung „Human Economy“ stellt konkrete Projekte vor, wie man im derzeitigen Geldsystem zum Kostenfaktor Null Entschuldungen vornehmen und für Südtirol eine Alternative realisieren kann, die Vorteile für alle bringt. Präsentiert wird u. a. das Buch „Auswege aus der Krise durch positives Geld, das allein bei Leistung entsteht“. Der Erker hat Kircher vorab zum Gespräch getroffen. Erker: Herr Kircher, warum ist unser Geldsystem gescheitert? Paul Kircher: Der allergrößte Teil des „Geldes“, nämlich über 90 Prozent, wird von den Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe als Schuld praktisch aus dem Nichts geschöpft. Legale Zahlungsmittel wie Banknoten und Münzen machen nur drei Prozent des Geldes aus. Deshalb bezeichnet man unser Geld auch als „Schuldgeld“. Die Bank verlangt für die Schaffung dieser Schulden, indem sie nur Zahlen in den Computer eintippt, von den Kreditnehmern neben der Tilgung auch noch Zins und Zinseszins – aber auch werthaltige Sicherheiten wie Häuser oder Grundstücke. Da das Geld für die Zinsen aber nie geschöpft wird, kommt es in jeder auf diesem System fußenden Wirtschaft zwangsläufig zu Enteignungen. Banken verleihen also mehr Geld, als die Sparer einlegen? Das ist richtig. Die Einlagen haben im Grunde nichts mit der Kreditvergabe bzw. der Geldschöpfung zu tun, sie werden weder als Mindestreserve noch als Deckung für die Kredite gebraucht. Mit den Spareinlagen werden in der Regel Aktien, Obligationen und Staatsanleihen gekauft, von denen sich
PAUL KIRCHER: „Legale Zahlungsmittel wie Banknoten und Münzen machen nur drei Prozent des Geldes aus.“
der Sparer am freien Markt Renditen erhofft. Spareinlagen als Sichteinlage bleiben als Verbindlichkeit der Bank gegenüber dem Einleger in der Bank. Der Einleger hat das Eigentum an seinem Geld der Bank übertragen. Er ist also der Gläubiger der Bank. Gleichzeitig werden Zinsen kassiert. Genau. Das Problem ist, dass immer nur der Kreditbetrag neu geschöpft wird, aber nicht das Geld für die Zinszahlungen. Ein Beispiel: Nehmen wir an, es gibt eine Bank und zehn Marktteilnehmer. Zu Jahresbeginn erhält jeder von der Bank einen Kredit von 100 Geldeinheiten zu einem Zinssatz von fünf Prozent. Am Ende des Jahres wollen alle Teilnehmer ihre Schulden begleichen und müssen somit inklusive Zinsen insgesamt 1.050 Einheiten zurückzahlen. Der Haken: Es sind nur 1.000 Einheiten im Umlauf. Jeder muss sich nun mit fünf Einheiten aufs Neue verschulden – oder diese einem anderen wegnehmen. Im darauffolgenden Jahr startet diese kleine Volkswirtschaft also bereits mit einer erhöhten Schuld von 50, die jetzt noch zusätzlich zu den 1.000 benötigt werden. Diese 50 an Schulden werden durch den Zinseszinseffekt noch exponentiell ansteigen, bis
das System irgendwann implodiert. Die Schulden steigen und steigen und können niemals zurückgezahlt werden. Das Geldvermögen fließt automatisch vor allem jenen zu, die ihr Geld zinsbringend in Aktien, Obligationen und Staatsanleihen veranlagt haben, also ihr Geld arbeiten lassen. Im zweiten Moment führt das System zur Zwangsenteignung der Marktteilnehmer, weil es sich um ein Nullsummenspiel handelt. Über 90 Prozent der Bevölkerung zählen zu den Verlierern und nur einzelne gewinnen. Genau diese Entwicklung ist derzeit in einem sehr bedenklichen Ausmaß in allen Volkswirtschaften zu beobachten. Woran zeigt sich das? Öffentliche Güter des Staates, wie Wasserrechte, Staatsunternehmen, Grund und Boden, werden verscherbelt. Betriebe gehen in Konkurs, Privatpersonen müssen zusehen, wie ihnen ihre Wohnungen und Häuser auf Versteigerungen zu Schleuderpreisen entrissen werden. Wirtschaftswachstum kann nicht zur Lösung des Problems führen, denn je höher das Wachstum, desto höher die Schulden, weil beide parallel ansteigen. Wir leben also in einem System, das auf Schulden aufbaut. Ja. Wenn Staat, Unternehmen und Privatpersonen ihre Schulden begleichen würden (was rein mathematisch gar nicht möglich wäre, da das Geld zur Zinstilgung fehlt, weil es nie erschaffen wurde), hätten wir gar kein Geld mehr. Die durch den Zins bedingte, jährliche exponentielle Steigerung der Schulden hat eine nicht mehr haltbare Gesamtverschuldung von Staat, Unternehmen und Privatpersonen zur Folge, was zu Finanzkrisen und Folgeerscheinungen wie Enteignung, Arbeitslosigkeit, Inflation und Deflation oder sogar zu bürgerkriegsähnlichen oder kriegerischen Auseinandersetzungen führt. Interview: sst Erker 04 I 16
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„Wer aktiv ist, wird belohnt“ Tourismusverein Sterzing wählt neuen Vorstand
Im vergangenen Jahr verzeichneten Sterzing, Pfitsch und Freienfeld 420.312 Nächtigungen und 168.173 Ankünfte, was seit 2012 einem Zuwachs von 1,3 Prozent bzw. 18 Prozent entspricht. In den vergangenen vier Jahren ist die Bettenzahl von 3.409 auf 3.511 gestiegen. Lediglich die Aufenthaltsdauer ist von 2,9 Tagen auf 2,5 Tage gesunken. Wie der scheidende Präsident Alois Bacher auf der Jahresversammlung des Tourismusvereins Sterzing Mitte März berichtete, liegt die durchschnittliche Auslastung der Mitgliedsbetriebe bei 120 Tagen, wobei die Hotels 160 Tage aufweisen, die Pensionen und Pri-
vatzimmervermieter hingegen 60 bis 80 Tage. 58 Prozent der Ankünfte und Nächtigungen entfallen auf den Sommer. Dabei sind die Ankünfte in der warmen Jahreszeit seit 2012 um 25,8 Prozent angestiegen, die Übernachtungen um 3,23 Prozent. Auch im Winter konnte in den letzten vier Jahren die Ankunftsrate um 6,2 Prozent gesteigert werden, die Nächtigungen stagnieren allerdings. „Die finanzielle Situation des Tourismusvereins hat sich in den vergangenen acht Jahren erheblich verbessert. Dem Minus von 87.000 Euro im Jahr 2008 steht nun ein Plus von 25.000 Euro gegenüber“, so Bacher, obwohl die Landesbeiträge in den letzten Jahren gesunken seien. Dieses Plus sei
das Ergebnis von Einsparungen, harter Arbeit und zahlreichen Initiativen. „Nur wer aktiv ist, wird auch belohnt“, ist Bacher überzeugt. Durch die Einführung der Ortstaxe vor zwei Jahren seien die Beherbergungsbetriebe finanziell entlastet worden. Es bleibe abzuwarten, welche neuen Aufgaben durch die Reorganisation der Südtiroler Tourismusorganisationen ab 2018 auf die einzelnen Tourismusvereine zukommen. Zu den Veranstaltungsfixpunkten gehören nach wie vor die Osterspiele, die Blues Days, die Joghurttage, die Laternenpartys, die heuer ihr 20. Jubiläum feiern, das Knödelfest, der Rote Teppich und der Weihnachtsmarkt. Auch das Projekt Einkaufsgutscheine
komme nach wie vor gut an. Eine Neuerung der vergangenen Jahre stellt der Weitwanderweg zur Alpenüberquerung vom Tegernsee über den Achensee und das Zillertal nach Sterzing dar. Wie Ratschings und Gossensaß beteiligt sich auch der Tourismusverein Sterzing an der Neuauflage des Tourismusmagazins „viae“ in Zusammenarbeit mit Eisacktal Marketing (ex Tourismusverband Eisacktal). Ab dem Sommer ersetzt die neue Gästekarte „alpinCard“ die bisherige „TourCard“. Zudem wird die Einführung einer Wanderbuskarte – ähnlich dem Skibuskonzept – angedacht. In Aussicht gestellt wurde auch eine Verbesserung des TV-Infokanals Sterzing. In den nächsten Jahren
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LANGJÄHRIGE MITARBEITER SIND UNSERE GEHEIMZUTAT Wir schätzen das Können, die Treue und Zuverlässigkeit unserer Mitarbeiter, denn Freude an der Arbeit, Pflichtgefühl und ein gutes Betriebsklima tragen wesentlich zum Erfolg unserer Traditionsbäckerei Pardeller bei. Die Vertrautheit mit allen Abläufen und Erfordernissen macht langjährige Mitarbeiter für uns besonders wertvoll. Bei der diesjährigen Betriebsfeier haben wir, wie bereits in vergangenen Jahren, deshalb die Gelegenheit genutzt, langjährige Mitarbeiter gebührend zu ehren. Eine besondere Anerkennung erhielten dabei Sonja Leidl, Karoline Geir, Enrico Abettini o Bettini, Erwin Delueg und Matteo Niccolini für 5-jährige Betriebszugehörigkeit, Natalie Aukenthaler für 10 Jahre, Maria Kruselburger für 15 Jahre und Priska Volgger für 30 Jahre. Wir bedanken uns von Herzen für die engagierte Zusammenarbeit und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre bei uns im Pardeller-Team.
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soll das Wanderwegenetz bzw. das Wanderangebot im Sommer wie im Winter in Sterzing und Umgebung gemeinsam mit dem Forstinspektorat ausgebaut werden. Einbringen möchte sich der Tourismusverein auch bei den anstehenden Renovierungsarbeiten am Bahnhof Sterzing. Eine engere Kooperation – vor allem in Bezug auf gemeinsame Werbemaßnahmen – ging der Tourismusverein Sterzing in den vergangenen Jahren mit den Skigebieten Roßkopf und Ladurns bzw. mit dem Tourismusverein Gossensaß ein. „Trotzdem bereitet uns die finanzielle Situation des Sterzinger Hausberges immer noch Sorgen“, so Präsident Bacher. Unter den Kaufleuten gebe es trotz einer verbesserten Zusammenarbeit immer noch einige „schwarze Schafe“, die es noch nicht verstanden hätten, die Institution Tourismusverein zu nutzen. Bei den anschließenden Neuwah-
(v. l.) TV-Mitarbeiter Michael Mair, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Milchhof-Präsident Adalbert Braunhofer, designierter TV-Präsident Alois Bacher, TV-Direktor Josef Turin und Eisacktal-Marketing-Direktor Hannes Waldmüller
len, die einstimmig und per Akklamation erfolgten, wurden Alois Bacher, Veronika Stötter, Johannes Frick (Sterzing), Helene Benedikter, Joachim Wieser (Freienfeld) sowie Erich Baur und Paul Hofer (Pfitsch) in den Vorstand gewählt. Werner Steindl (Sterzing), Angelika Stafler (Freienfeld) und Ingrid Graus (Pfitsch) bilden den Aufsichtsrat. Rechtsmitglieder
sind die Bürgermeister der drei Gemeinden Sterzing, Freienfeld und Pfitsch sowie Matthias Knollenberger (hds) und Hermann Gögl (HGV). Kooptiert wurden Andrea Venturini als Vertreter der italienischen Sprachgruppe und Helmut Messner als Präsident der Neuen Rosskopf GmbH. In der ersten Vorstandssitzung wird der neue Präsident ernannt. Es ist da-
mit zu rechnen, dass Alois Bacher das Amt erneut übernimmt, der bereits von 1993 bis 2000 und seit 2008 bis heute dem Verein vorstand. Hannes Waldmüller, Direktor von Eisacktal Marketing, ging in seinem Vortrag auf Beispiele für strategische Produktentwicklung und Zusammenarbeit zwischen Eisacktal Marketing und den Tourismusvereinen, auf die Initiative „Südtirol Balance“ und auf das Projekt „Top-Hütten“ ein. In der abschließenden Diskussion wurden eine ansprechendere Gestaltung der Sterzinger Kreisverkehre sowie die Anbringung neuer Sitzbänke auf Wander- und Sparzierwegen in und um Sterzing gefordert. Kritisiert wurden auch die zahlreichen „unattraktiven Christbäume“ in der Sterzinger Innenstadt in der Weihnachtszeit. Man werde im neuen Vorstand Lösungen besprechen. sst
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ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN RATSCHINGS TOURISMUS UND PARDELLER BROT MANUFAKTUR BESIEGELT
Dem Tourismus in Ratschings finanziell, aber auch in der Umsetzung einzelner Projekte unter die Arme greifen möchte in Zukunft die Pardeller Brot Manufaktur GmbH aus Sterzing. Aus diesem Grund wurde Mitte März ein Kooperationsvertrag zwischen der Ratschings Tourismus Gen. und der Pardeller Brot Manufaktur unterzeichnet. Norbert Haller, Obmann von Ratschings Tourismus, zeigte sich über die Zusammenarbeit mit Betriebsinhaber Andreas Fleckinger sehr erfreut. „Sie unterstützen damit unsere Genossenschaft und den Tourismus in der Gemeinde Ratschings“, so Haller bei der Vertragsunterzeichnung. Andreas Fleckinger unterstrich die Wichtigkeit des Tourismus für die gesamte Talgemeinschaft, für Unternehmen genauso wie für Arbeitnehmer und Familien. Im Sinne der Zusammenarbeit wurde bereits eine Reihe von innovativen Projekten und Aktionen ins Leben gerufen. Bekräftigt wurde die Kooperation umgehend mit der Vorstellung des „Ratschinger Spitz“, eines Weizenmischgebäcks mit Sesambestreuung.
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Der Tourismus geht neue Wege Am 1. Jänner 2018 treten an die Stelle der zehn bisherigen Tourismusverbände drei regionale Managementeinheiten (RME). Die RME-Teams werden bei Südtirols Wirtschaftsdienstleister IDM angestellt und regional auf jeweils zwei Büros verteilt sein. Die Aufgabenverteilung sieht vor, dass die IDM die Marketingstrategie für die Tourismusentwicklung in Südtirol definiert, die Dachmarke Südtirol positioniert und Destinationsmarketing für Südtirol betreibt. Die RME koordinieren hingegen die Aktivitäten in den Ortschaften, inklusive Destinationsmanagement nach Themen und Erlebnisräumen. Die Tourismusvereine organisieren ihrerseits die örtlichen Aktivitäten gemäß ihren Profilen, betreuen ihre Mitglieder und vor allem den Gast vor Ort. Die drei Tourismusvereine im Wipptal gehören ab 2018 der „RME Mitte“ mit Sitz in Bozen und Außenstelle in Brixen an. „Der neue Verwaltungsapparat ‚RME Mitte’ ist sicher eine große Herausforderung, ist das Gebiet vom Brenner bis Salurn samt dem Sarntal doch sehr unterschiedlich bzw. inhomogen“, so Thomas Gschliesser, Geschäftsführer der Ratschings Tourismus Genossenschaft (ex Tourismusverein). Er geht davon aus, mit dem derzeit vorhandenen Budget weiterarbeiten zu können. „Es werden aber auch die Anforderungen mehr. Viele neue Kompetenzaufgaben werden in Zukunft die Tourismusvereine übernehmen müssen, sie gehen aber schlussendlich wohl gestärkt aus dieser Reform hervor“, so Gschliesser. Alle drei Tourismusorganisationen im Wipptal sind sich einig, dass die Tourismusreform eine Chance bedeutet, unter der Voraussetzung, dass noch enger zusammengearbeitet werden muss. „Wir müssen die Themen vermehrt aufeinander abstimmen und uns nach außen als Einheit präsentieren“, so Josef Turin, Direktor des Tourismusver-
eins Sterzing. „Die Tourismusvereine müssen eine klare touristische Strategie verfolgen und noch mehr die Produktentwicklung fokussieren“, erklärt Gschliesser. In dieselbe Kerbe schlägt Harald Siller, Präsident des Tourismusvereins Gossensaß: „Es gilt nun mehr denn je, unsere Produkte und Stärken in den Vordergrund zu stellen und gut zu präsentieren. Dadurch, dass wir eigentlich alle dieselbe Zielgruppe ansprechen, ist es wichtig, vermehrt zusammenzuarbeiten, vor allem im Marketing“, so Siller. Schließlich fahre der Gast aus dem Pflerschtal auch im Sommer nach Ridnaun ins Bergbaumuseum oder nach Sterzing, genauso wie ein Gast aus Ratschings in Ladurns die Mountaincarts nütze oder zur Tribulaunhütte wandere. „Genauso ist es im Winter wichtig, dass die drei Skigebiete Ladurns, Roßkopf und Ratschings-Jaufen verstärkt gemeinsam auftreten“, so Siller. Er geht davon aus, dass durch erweiterte Kompetenzen und Aufgaben für die Tourismusvereine gleichzeitig auch mehr Eigenverantwortung hinzukommen. „Vielleicht kann die Reorganisation der Tourismusorganisationen im Wipptal auch dazu führen, dass wir nur mehr einen großen Tourismusverein haben. Dadurch würde unsere Stimme in der RME und IDM sicherlich ein gewichtiges Wort bekommen. Ich bin der Meinung, dass man auch diese Entwicklung jetzt andenken sollte“, so Siller. Ob die Reorganisation Früchte tragen wird, hänge laut Turin vor allem vom künftigen Regionalmanager und dessen Mitarbeiterstab ab. „Bedauerlich ist, dass man nun über Jahrzehnte versucht hat, den Begriff ‚Eisacktal’ in den Vordergrund zu stellen, und nun ist dies nicht mehr Sache. Fortan geht es um Themen“, so Turin. „Hier wurde gar einiges Geld in den Sand gesetzt, denn ‚Eisacktal’ ist keine Marke geworden.“ sst Erker 04 I 16
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STERZING
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„Nur Zusammenarbeit hilft uns weiter“
„Mobilität macht Destination attraktiver“
hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger und Universitätsprofessor Kurt Matzler
Ende Februar trafen sich rund 50 Kaufleute und Dienstleister, Bürgermeister Fritz Karl Messner sowie Vertreter des Stadt- und Gemeinderates, des Tourismusvereins und anderer Wirtschaftsverbände zur diesjährigen Ortsversammlung des Handelsund Dienstleistungsverbandes (hds) im Stadttheater Sterzing. hds-Ortsobmann Matthias Knollenberger berichtete über die vielen Initiativen der vergangenen zwei Jahre. „Auch dank der Zusammenarbeit mit dem örtlichen Tourismusverein konnten erfolgreiche Aktionen durchgeführt werden, die zur Belebung der Stadt wesentlich beigetragen haben, wie etwa der Rote Teppich“, so der Ortsobmann. Bei den Mitgliedern des Ortsausschusses bedankte er sich für die tatkräftige Unterstützung. hds-Präsident Walter Amort berichtete über gesetzliche Entwicklungen im Bereich des Handels, bei denen es darum gehe, den Handel dort zu stärken, wo er hingehört, nämlich in den Ortszentren. Im Rahmen der Versammlung referierte der Wiesner Universitätsprofessor Kurt Matzler über zukünftige Trends im Handel. Er hob u. a. die Schnelllebigkeit neuer Kommunikationsformen und die Wichtigkeit sozialer Medien bzw. die Präsenz im Netz hervor. In Bezug auf eine Einkaufsstadt wie Sterzing müsse der Zusammenhalt und das Schaffen von Einkaufserlebnissen forciert werden, so Matzler.
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An der diesjährigen Bezirksversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes (hds) Eisacktal/ Wipptal im Forum Brixen haben neben rund 100 Kaufleuten und Dienstleistern auch zahlreiche Bürgermeister und Handelsreferenten teilgenommen. hds-Bezirkspräsident Walter Amort informierte über die neuesten Entwicklungen in der Handelsgesetzgebung. Trotz zunehmender Konkurrenz im Handel hätten die vielen Klein- und Familienbetriebe auch weiterhin Chancen auf dem Markt, denn Faktoren wie persönlicher Kontakt und Service würden beim Kunden immer stärker gesucht. Amort brach auch eine Lanze für den Regionalflughafen in Bozen als wichtige Infrastruktur für Tourismus und Wirtschaft. Er regte eine vermehrte Zusammenarbeit mit der örtlichen Gastronomie und Hotellerie an. hds-Direktor Bernhard Hilpold informierte über die neue landesweite Sensibilisierungskampagne des hds „shopping³ – Scopri.local.Südtirol”. Mit der Aktion soll der Bevölkerung die Wichtigkeit einer intakten Handelsstruktur und der damit verbundenen Lebensqualität nähergebracht werden.
Zum Thema „BBT und öffentlicher Nahverkehr: Auswirkungen und neue Anbindungen?“ diskutierten Ingenieur Günther Burger, Direktor des Amtes für Personenverkehr, sowie die Bürgermeister von Brixen und Franzensfeste, Peter Brunner und Thomas Klapfer. Durch den BBT soll insbesondere der Güterverkehr auf die Schiene verlagert werden, während die Riggertalschleife ausschließlich für die Optimierung des regionalen Mobilitätskonzeptes vor allem im Sinne der Pendler diene, so Burger. Brunner informierte über die geplanten Vorhaben am Brixner Bahnhof und die Neugestaltung als Mobilitätsknotenpunkt für den Regionalverkehr. Klapfer hingegen warnte davor, dass Südtirol riskiere, von einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen ausgeschlossen zu werden, sollten beim BBT keine entsprechenden Haltestellen vorgesehen werden. Abschließend wurden zahlreiche Betriebe für ihre 40-jährige Mitgliedschaft beim hds geehrt, darunter Maria Antoniol (Brenner), Electro Schaiter Kg (Sterzing), Intercom Dr. Leitner GmbH (Freienfeld) und Ossanna GmbH (Pfitsch).
WIRTSCHAFT
PFITSCH
WIPPTAL
„Eisacktal“ als Marke stärken
DREI KONKURSE ERÖFFNET
(v. l.) Vize-Bürgermeister David Volgger, Gebietsobmann Hermann Gögl und Ortsobmann Paul Hofer Bei der kürzlich im Gasthof „Pfitscherhof“ abgehaltenen Jahresversammlung der Ortsgruppe Wiesen/ Pfitsch des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) ging Ortsobmann Paul Hofer auf die Aktivitäten der Ortsgruppe im vergangenen Jahr ein, wie etwa die abgehaltene Vorausscheidung im Rahmen des Wattturniers „Südtiroler Wattkönig“, den Sommelier- bzw. Weinkurs und das „Sommermarktfestl“ im August. Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner informierte über das Entwicklungskonzept und die Chancen des Regionalflughafens Bozen sowie die Reform der Tourismusorganisationen. HGV-Gebietsobmann Hermann Gögl hob die steigenden Nächtigungszahlen hervor
und führte dies auf die Ursprünglichkeit des Gebiets und die Nähe am Gast zurück. Dennoch sei die Marke „Eisacktal“ noch zu wenig bekannt. Hier sieht Gögl noch Aufholpotential. Vize-Bürgermeister David Volgger bezeichnete den Tourismus als Wirtschaftsmotor der Gemeinde, von dem auch das Handwerk, der Handel und andere Dienstleistungen profitieren würden. Zum Thema Breitband berichtete er, dass die fehlenden Teilabschnitte noch in diesem Jahr vervollständigt werden sollen. Abschließend referierte Patrick Costadedoi von der HGV-Personalberatung Brixen über Arbeitsverträge sowie Lohnkosten im Hotel- und Gastgewerbe.
Im vergangenen Jahr wurden in Südtirol 66 und damit in etwa gleich viele Konkursverfahren wie im Vorjahr eröffnet, 64 Konkurse wurden abgeschlossen. Wurde im Wipptal 2014 lediglich ein Konkursverfahren angemeldet, waren es im vergangenen Jahr wieder drei. Im Verhältnis zur Anzahl der Unternehmen sind dies mit Bozen landesweit die meisten.
ÜBLE NACHREDE Das Hotel „Lahnerhof“ wurde und wird auch nicht verkauft. Das Gerücht ist frei erfunden und die reinste Frechheit! Die von Neid gesteuerten Personen, die das Gerücht verbreitet haben, sollen sich in Grund und Boden schämen! In der heutigen Zeit ist es wohl üblich, schadenfroh zu sein und anderen nichts Gutes zu wünschen. Für jeden, der es noch nicht weiß: Mit Klatsch und Tratsch kann man anderen Menschen schaden! Familie Mair, Lahnerhof in Thuins
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„Jäger verdienen Respekt“ Bei der Hegeschau des Jagdbezirks Sterzing Mitte März in der Festhalle Wiesen wurden rund 1.000 Jagdtrophäen ausgestellt. Bezirksjägermeister Franz Plattner, Landesrat Arnold Schuler und Landesjägermeister Berthold Marx begrüßten zum offiziellen Festakt über 200 Jäger. Das diesjährige Bezirksschießen konnte der 20-jährige Andreas Ainhauser aus Sterzing für sich entscheiden. Im Jagdjahr 2015 stand den 22 Jägerinnen und 414 Jägern im Jagdbezirk Sterzing durchschnittlich jeweils eine Fläche von 118 Hektar zur Verfügung. Wie Bezirksjägermeister Franz Plattner berichtete, sind beim Rotwild bei den Jährlingshirschen von 29 freigegebenen Stücken 18 abgeschossen worden, bei den mehrjährigen Hirschen 46 von 56 Stück. An Kahlwild kamen 114 von insgesamt 175 freigegebenen Stücken zur Strecke, davon 39 Schmaltiere, 19 Alttiere und 56 Kälber. Wurden vor 20 Jahren noch zwischen 50 und 70 Stück Rotwild erlegt, sind es heute jährlich zwischen 150 und 200. „Auffallend ist, dass die mittelalten und alten Hirsche gegenüber den jungen im Bezirk weiterhin abnehmen“, so
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Plattner. Um hier gegenzusteuern, hat das Jagdrevier Brenner im vergangenen Jahr eine Regelung zur Schonung der mittleren und reifen Klasse eingeführt, die bereits positive Ergebnisse gebracht hat. „Es wäre auch in Südtirol langsam an der Zeit, die Hegerichtlinien beim Rotwild zu überdenken und europäischen Standards anzupassen“, so der Bezirksjägermeister. Von den 588 freigegebenen Gämsen wurden 493 erlegt, davon 179 Böcke, 152 Geißen und 175 Jährlinge. Die seit Jahren nicht aufzuhaltende Gamsräude ist mittlerweile auf die orografisch linke Talseite in Pfitsch übergeschwappt. „Im Großteil des Bezirks wurde der Gamsabschuss über Jahre angeho-
ben, um die Gamsbestände zu reduzieren, bevor sie von der Räude befallen werden“, so Plattner. Beim Rehwild wurden von den 621 freigegebenen Stücken 545 (273 männliche und 284 weibliche Rehe) erlegt. Seit Jahren werden im Bezirk mehr weiße Hasen (73) als graue (25) zum Abschuss gebracht, dazu kommen 133 Füchse, 53 Spielhähne, 38 Schneehühner und acht Waldschnepfen. „Die Abschuss- und Fallwilddatenbank wird mittlerweile fast im ganzen Bezirk benutzt“, so Plattner. Landesrat Schuler und Landesjägermeister Marx appellierten an die Jäger, Abschusspläne unbedingt einzuhalten, um durch den steigenden Wildtierbestand ver-
ursachte Schäden in Forst- und Landwirtschaft zu minimieren. Sie forderten diesbezüglich mehr Kompetenzen für Südtirol, da die Jagdkulturen in Italien zu verschieden seien. Bezirksjägermeister Plattner würdigte die ehrenamtliche Tätigkeit der Jägerschaft: „Jäger leisten unzählige Stunden auf den Wiesen und bringen auf eigene Kosten Kitzmelder an, um Rehkitze vor einem grausamen Mähtod zu retten. Wir versorgen die Tiere den ganzen Winter über ein- bis zweimal pro Woche mit Heu. Landesweit wurden 2015 u. a. 735 Spielhahn-Balzplätze sowie die Schneehuhn- und Steinhuhnbestände erhoben, was mit einem Aufwand
UMWELT
1.373 Kadaver entsorgt 2015 wurden in der Tierkadaverannahmestelle in Freienfeld 1.373 verendete, tote oder totgeborene Tiere abgegeben. von 900 Tagesschichten – was vier Vollzeitbediensteten und umgerechnet mindestens 160.000 Euro entspricht – verbunden ist“, so Plattner. Auf den Straßen bringen Jäger auf eigene Kosten Wildwarnreflektoren an und versorgen oder erlösen bei Un-
fällen zu jeder Tages- und Nachtzeit angefahrene Tiere. „Ich wünsche mir, dass man uns Jägern jenen Respekt entgegenbringt, den wir für unsere unermüdliche und liebevolle Arbeit zum Wohle unseres heimischen Wildes verdienen würden“, so Plattner.
STEINWILD LEIDET AN MODERHINKE
In Italien ist das Steinwild nicht jagdbar, trotzdem wird der Bestand seit Jahrzehnten von den Jägern betreut. „Wir tragen Salz, stellen Fallen auf, fangen Steinwild ein, um es in anderen Landesteilen wieder auszuwildern, führen jährliche Zählungen durch, beobachten es, um sofort festzustellen, wenn irgend eine Krankheit diese Wildart heimsucht“, so Bezirksjägermeister Franz Plattner. So konnte im vergangenen Jahr bei der Steinwild-Kolonie im Pflerschtal erneut das Auftreten der Moderhinke festgestellt werden. Die Moderhinke oder Klauenfäule ist eine bakterielle Klauenerkrankung, die weltweit vorwiegend nach längeren Regenperioden im Frühjahr und Herbst bei Hausschafen, Ziegen, Mufflons und Steinwild auftritt. Die Bakterien verursachen schmerzhafte, tiefgreifende, meist übelriechende Entzündungen der Klauenlederhaut, die bis zum so genannten Ausschuhen, d. h. der vollständigen Loslösung der Schale vom Klauenhorn, führen kann. Bei schwer erkrankten Tieren kann die Moderhinke zum Tod führen. „Wir tragen die kranken und leidenden Tiere zusammen, um die Krankheit aufzuhalten und diese einzigartige Wildart um den Tribulaun zu retten“, so Plattner.
2001 öffnete neben der Bezirkskläranlage in Freienfeld eine Tierkadaverannahmestelle. Seitdem werden dort jedes Jahr durchschnittlich 1.260 tote Tiere entsorgt. Rund die Hälfte der im Jahr 2015 abgegebenen Kadaver waren Kälber, ein Drittel Schlachtabfälle, der Rest Schafe und Ziegen (139), Hunde, Katzen und anderes Kleinvieh (76), Pferde und Fohlen (26), Wild © Bezirksgemeinschaft Wipptal (14) und Schweine (8). Die meisten Tiere werden aus den Gemeindegebieten von Freienfeld und Ratschings angeliefert. Wird in der Tierkadaverannahmestelle ein Tier angeliefert, werden Adresse des Anlieferers, Tierart, eventuelle Kennnummern und die Todesursache registriert. Bei Rindern über vier Jahren muss vom Tierarzt zusätzlich ein BSE-Test, bei Schafen und Ziegen über eineinhalb Jahren ein TSE-Test durchgeführt werden, um eventuelle Seuchenkrankheiten festzustellen. Die Tierkadaver werden in einem Kühlcontainer bei -4° C zwischengelagert. Auf Abruf – alle zwei bis drei Wochen – holt die zuständige Firma den Container ab und transportiert ihn zu einem autorisierten Betrieb, wo die Tiere, die aus Krankheitsgründen getötet wurden, verendeten oder mit Chemikalien kontaminiert worden sind – zerkleinert, sterilisiert und thermisch vernichtet werden. rb ANGELIEFERTE TIERKADAVER 2015 Brenner 114 Franzensfeste 5 Freienfeld 501 Pfitsch 229 Ratschings 416 Sterzing 108 Gesamt 1.373 Quelle: Bezirksgemeinschaft Wipptal
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GESELLSCHAFT
FREIENFELD
PRIMELN MACHEN HOFFNUNG
Auch die SVP-Frauen in Freienfeld beteiligten sich kürzlich wieder an der landesweiten Primelaktion zugunsten der Krebsforschung und freuten sich sehr über den Reinerlös von 516 Euro. „Wir danken allen Spendern, die diese wertvolle Aktion unterstützen, den drei engagierten Geschäften ‚Luhn’, ‚Walcher’ und ‚Ploner’ und natürlich den Frauen, welche die Aktion tragen und damit diesen Beitrag in der Hoffnung auf medizinischen Fortschritt möglich machen“, so Brigitte Mayr Burger von der Ortsgruppe Trens.
EIN ABEND FÜR FRAUEN
Am 8. März, dem „Tag der Frau“, organisiert der KVW Franzensfeste seit vielen Jahren einen geselligen Frauenabend, dieses Jahr im „AH-Bräu“ in Grasstein. Bei einem Ratespiel gab es einen Geschenkgutschein von „WippLamb“ sowie weitere Sachpreise zu gewinnen. Nach einem gemeinsamen Abendessen erhielt jede Teilnehmerin als kleine Anerkennung einen Blumentopf mit Narzissen.
GELUNGENE „BIBLIOTHERAPIE“ Begeistert waren zahlreiche Lehrpersonen von der „Bibliotherapie“ mit Markus Fritz und Donatella Gigli, die Anfang März in der Grundschulbibliothek im Schulsprengel Sterzing 1 veranstaltet wurde. Vorgestellt wurden Bücher für sich selbst und zum Verschenken im Rahmen einer einzigartigen Lesung. Zum Schluss gab es einen Aperitif, bei dem noch lange über die Bücher geplaudert wurde.
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Drei Wipptaler Landwirte prämiert 153 Bauern haben im vergangenen Jahr an den 2. Südtiroler Wiesenmeisterschaften, ausgerichtet von der EURAC, teilgenommen. Die ersten zehn Platzierten der Kategorien „Weinberge“, „Obstwiese“, „Einschnittwiesen“ und „Mehrschnittwiesen“ wurden nun in der EURAC prämiert. In der Kategorie „Mehrschnittwiesen“ holte sich Familie Amort Schmidberger Platz zwei. Deren Wiese liegt im Ritzailtal bei Mauls, ist artenreich, frei von Un-
kräutern und liefert sehr wertvolles kräuterreiches Heu. Die Wiesenränder sind trockener und fallen durch ihren Schmetterlingsreichtum auf. Bei den „Einschnittwiesen“, der Königsklasse der Wiesenmeisterschaft, enthalten Magerwiesen doch die artenreichsten Lebensräume Südtirols, ging Platz neun an Maria Salzburger Steiner aus Sterzing und Platz zehn an Anton Saxl aus Trens.
GOSSENSASS
Schützen gedenken zweier Freunde Nach der Andreas-Hofer-Feier im Februar ka- der befreundeten Limesschützen in Erkertshofen men 19 Mitglieder der Schützenkompanie Gos- in Bayern dabei, eine Abordnung auch beim Basensaß im Rathaus zu ihrer 47. Jahresversamm- taillonsfest in Schmirn, bei Gedenkfeiern in der Sachsenklemme und am Hochlung zusammen. Dabei gedachte Hauptmann Michael Gogl des plateau von Folgaria sowie jener Ehrenhauptmannes und Grünfür Sepp Kerschbaumer im Überders der Schützenkompanie etsch. Gossensaß nach dem Zweiten David Eisendle wurde von der Weltkrieg, Kurt Egartner, und Schützenkompanie Pflersch des Schützenkuraten Paul Raiübernommen. Gudrunwirt Franz Mair wurde für seine 40-jährige ner. Beide waren im vergangeTätigkeit mit der Andreas-Honen Jahr verstorben. Mit ihnen haben die Schützen von Gossenfer-Medaille geehrt. Zu ihrem 50-jährigen Wiedersaß zwei tragende Säulen ihrer (v. l.) Martin Teissl, Franz Mair und Hauptmann Organisation verloren. gründungsjubiläum im Jahr Michael Gogl Die Gossensasser Schützen nah2019 möchte Hauptmann Gogl men im vergangenen Jahr am Speckschießen in das Wipptaler Bezirksschützenfest in Gossensaß Trins im Gschnitztal und am Wildscheibenschie- abhalten. Vizebürgermeister und Schütze Franz ßen in Gries am Brenner teil. Ende Mai war die Plattner sicherte die Unterstützung durch die GeKompanie beim 50-jährigen Gründungsjubiläum meinde zu. rr
Valentinsprozession am Brenner Die Pfarrkirche Maria am Wege am Brenner war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Generalvikar der Diözese Bozen-Brixen, Josef Matzneller, in Konzelebration mit Ortspfarrer Attila Nagy-György die Messe zu Ehren des hl. Valentin von Rätien feierte, auch wenn jener von Terni auf dem Kalender stand. Die musikalische Gestaltung oblag dem Kirchenchor Brenner sowie einer Bläsergruppe der Musikkapellen Gries am Brenner und Gossensaß. Zugegen waren auch Fahnenabordnungen der Schützenkompanien von Gossensaß, Obernberg und Gries am Brenner sowie Carabinieri. Nach dem Gottesdienst zog die Prozession mit
der Statue des hl. Valentin feierlich durch die Ortschaft. Im Anschluss daran gab es im „Pren-
nerhaus“ ein schmackhaftes Buffet, vorbereitet von den Jungbäuerinnen. Euregio-Guides boten Brennerführungen an. rr
GESELLSCHAFT
Neuer Einsatzwagen für FF Trens
Zwei neue Ehrenmitglieder ernannt
(v. l.) Bürgermeister Fritz Karl Messner, die Ehrenmitglieder Benno Egger und Peter Heidegger sowie Kommandant Martin Soraruf
(v. l.) Schriftführer Stefan Leitner, Kommandant Siegfried Leitner, Bezirksinspektor Martin Soraruf, Abschnittsinspektor Christian Huebser und Kassier Reinhard Platzer
Bei der diesjährigen Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Trens im örtlichen Kulturhaus begrüßte Kommandant Siegfried Leitner neben seinen Kameraden auch einige Ehrengäste. Schriftführer Stefan Leitner berichtete von 18 Einsätzen, 27 Übungen und Ausrückungen im vergangenen Jahr, an denen 562 Mann beteiligt waren und insgesamt 1.370 ehrenamtliche Stunden geleistet haben. Bezirksinspektor Martin Soraruf berichtete u. a. über die gelungene Großübung ANWIPP in Pfitsch, den geplanten Austausch der Atemschutzgeräte und die 25. Landesfeuerwehrbewerbe, die am 24. und 25. Juni in Sterzing stattfinden. Der Abschnittsinspektor von Freienfeld Christian Huebser
überbrachte die Grüße des verhinderten Kommissärs Helmuth Kiebacher, dankte der Wehr für ihre Dienste und regte überörtliche Übungen an. Waldinteressentschaftsobmann Alfred Reichsigl dankte den Wehrmännern ebenfalls für ihren Einsatz und sicherte auch künftig jegliche Unterstützung zu. Kommandant Leitner informierte u. a. über die Tätigkeit des neuen Ausschusses, den Ankauf des neuen Einsatzwagens und über die Vorbereitungen zum 110. Jubiläumsfest am 23. und 24. Juni. Abschließend bedankte er sich bei allen Institutionen und bei der Dorfbevölkerung von Trens für die Bereitstellung der Geldmittel zum Ankauf des neuen Einsatzfahrzeuges.
Für ihre langjährige Tätigkeit in der Feuerwehr Sterzing wurde den ehemaligen Kommandanten Peter Heidegger und Benno Egger bei der Jahresversammlung Ende Februar die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Auf ihrer 141. Jahresversammlung im Hotel „Zoll“ blickten die Wehrmänner von Sterzing auf das vergangene Jahr zurück. Nicht weniger als 139 Mal waren sie zu einem Einsatz ausgerückt. Der Großteil davon waren technische Hilfeleistungen. Zusammen mit einer Vielzahl von Proben wendeten sie dafür 4.942 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit im Dienste des Nächsten auf. Besonders hervorgehoben wurden in Anwesenheit der Ehrengäste jene Einsätze, die in guter Zusammenarbeit mit den anderen Blaulichtorganisationen durchgeführt wurden. Bürgermeister Fritz Karl Messner überbrachte den
Dank der Bevölkerung für den freiwilligen Einsatz. Ein emotionaler Moment war die Ernennung von zwei neuen Ehrenmitgliedern. Peter Heidegger trat im vergangenen Jahr nach mehr als 40-jähriger Mitgliedschaft aus dem aktiven Dienst aus. Über zehn Jahre hatte er das Amt des Kommandanten inne. Benno Egger trat ebenfalls vom aktiven Dienst zurück. Auch er hatte die Wehr zehn Jahre lang als Kommandant geführt und blickt auf über 30 Jahre verdienstvolle Tätigkeit zurück. Bürgermeister Messner und Kommandant Martin Soraruf verliehen ihnen dafür die besondere Auszeichnung der Ehrenmitgliedschaft. Mehrere Mitglieder wurden für ihre langjährigen Dienste am Nächsten ausgezeichnet. Den Wehrmännern Peter Volgger und Ulrich Gruber wurde für ihre 40-jährige Mitgliedschaft gedankt. Stefan Gschnitzer erhielt eine Auszeichnung für seinen 15-jährigen Dienst.
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GESELLSCHAFT
WIESEN
MITTEWALD
37 Einsätze für Florianijünger
Alois Scanferla ist FF-Ehrenmitglied
Die Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen stand ganz im Zeichen personeller Veränderungen. So wurden Florian Depian und Maximilian Pupp als aktive Mitglieder angelobt. Thomas Haller, Hans Aichholzer, Daniel Graus, Matthias Braunhofer, Thomas Schwitzer und Daniel Rainer wurden für 15 Jahre aktive Tätigkeit mit dem Verdienstkreuz in Bronze ausgezeichnet. Hubert Marginter und Norbert Plattner schieden aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus. 2015 war ein vergleichsweise ruhiges Feuerwehrjahr. Schriftführer Thomas Schwitzer berichtete von 37 Einsätzen, 18 Übungen sowie 13 Ordnungs- und Brandschutz-Diensten. An der Landesfeuerwehrschule wurden 17 Lehrgänge besucht. Insgesamt leisteten 740 Mann-Einheiten 1.882
Stunden. Kommandant Michael Siller gab einen kurzen Rückblick auf die Tätigkeit des vergangenen Jahres und auf kommende Aktionen. Sein Stellvertreter Martin Tratter sprach über Einsätze und Notfallseelsorge, über den Besuch von Lehrgängen und das Jugendlager in Wiesen anlässlich des Landesbewerbes in Sterzing Ende Juni 2016. Bürgermeister Stefan Gufler bedankte sich bei der Wehr für die wertvolle Tätigkeit. Grußworte sprachen auch Pfarrer Walter Prast, Interessentschaftspräsident Roland Bacher, Peter Payrer vom Bergrettungsdienst, Christian Seiwald vom Weißen Kreuz und Christian Wolfsgruber von den Carabinieri. pn
(v. l.) Der Geehrte Karl Blasbichler, Kommandant Stefan March, die angelobten Mitglieder Felix Huber und Aaron Kerschbaumer, Ehrenmitglied Alois Scanferla, Abschnittsinspektor Andreas Heidenberger, Bürgermeister Thomas Klapfer und Vizekommandant Gerhard Strickner
Zur diesjährigen Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Mittewald begrüßte Kommandant Stefan March u. a. auch Bürgermeister Thomas Klapfer, Abschnittsinspektor Andreas Heidenberger sowie Vertreter der Feuerwehr und der Carabinieri von Franzensfeste. March bedankte sich bei seinem Vorgänger Pius Steinmann für die Unterstützung während seines ersten Amtsjahres als Kommandant und gab einen Rückblick auf das vergangene und eine Vorschau auf das laufende
STERZING
„Die Europaregion gemeinsam bauen“ Mitte März wurde in der Dreifachturnhalle Sterzing für knapp 100 sportbegeisterte Schüler aus Tirol, Südtirol und dem Trentino das Euregio-Festival ausgetragen. Zwei Tage lang mit Schülern aus anderen Regionen Volleyball zu spielen und gemeinsam als Team aufzutreten – das waren die Ziele des heurigen Jugendfestivals, organisiert von der EVTZ in Zusammenarbeit mit den Schulämtern unter dem Motto „Die Europaregion gemeinsam bauen“. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit sollte u. a. die Kommu-
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Jahr. Alois Scanferla beendete nach Erreichen des 65. Lebensjahres seine aktive Tätigkeit in der Wehr und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Für 25 Jahre aktiven Dienst wurde Karl Blasbichler mit dem Verdienstkreuz in Silber ausgezeichnet. Ein weiterer Höhepunkt war die Angelobung der neuen Mitglieder Felix Huber und Aaron Kerschbaumer. Behördenvertreter und Ehrengäste würdigten die Tätigkeit der Mittewalder Florianijünger und dankten für die geleistete Arbeit.
nikation der Jugendlichen fördern und behandelte auch Themen wie die Flüchtlingskrise. Das von meh-
reren Sponsoren geförderte Projekt war ein voller Erfolg, mit viel Spaß und spannenden Momenten während der Partien.
STERZING
„Kinder haben ihre eigenen Gedanken“ Bei der Jahresversammlung des VKE Sterzing Ende Februar wurde das Führungsgremium neu bestellt. Präsidentin Christina Niedermair wurde in ihrem Amt bestätigt. Dem Beirat gehören weiters Martina de March, Andrea Soverini, Tiziana Bendinoni, Tatjana Ossanna, Lea Cardinale und Stefanie Depian an.
Gemeinsam mit dem Jugenddienst und dem Sozialsprengel koordiniert der VKE das Projekt „JAWA“, bei dem im vergangenen Jahr 68 Jugendliche 2.858 Einsatzstunden geleistet haben. Auch pflegt der VKE eine enge Zusammenarbeit mit der Wipptaler Tierschutzorganisation „ProAnimal“.
Nach dem Leitgedanken „Unsere Kinder sind nicht ‚unsere’ Kinder. Sie sind Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. Man darf ihnen Liebe schenken, aber nicht unsere Gedanken, denn sie haben ihre eigenen“ ist der VKE aktiv ins Jahr gestartet. Als Höhepunkt gilt auch heuer der Familienausflug ins „Gardaland“ am 8. Mai. Im Juni beteiligt sich der VKE beim „Wipptaler Radtag“, für den Sommer ist ein Malkurs geplant. Bei verschiedenen Veranstaltungen bietet der Verein Kinderanimation an. Der VKE kümmert sich in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde auch um die sieben kommunalen Spielplätze. Gesucht werden Personen, die in der Nähe der Spielplätze wohnen, dort regelmäßig nach dem Rechten sehen und eventuelle Mängel oder Vandalismus melden; Interessierte können sich an Christina Niedermair wenden (Tel. 339 5619521).
„Heute Nacht war ich ein Tiger“ Kürzlich besuchte die Autorin und Illustratorin Linda Wolfsgruber den Kindergarten Mareit. Eine selbst gemachte Bühne und eine Schattentheaterbühne bildeten den Rahmen für verschiedene Geschichten. Nach den Ideen der Kinder entstand ein Traumtier, frei nach
dem Bilderbuch „Heute Nacht war ich ein Tiger“. Jedes Kind gestaltete eine persönliche Schattentheaterfigur und spielte anschließend selbst eine Episode vor. Die Mädchen und Buben waren mit großer Begeisterung und Kreativität dabei.
Mit allen Sinnen Unter dem Motto „Draußen und drinnen mit allen Sinnen – die Sinne erwecken und mehr entdecken!“ ermöglicht das Eltern-Kind-Zentrum Sterzing den Kindern, spielerisch alle ihre Sinne kennenzulernen. Passend dazu
fand Mitte März ein Sinnesparcours für Kleinkinder statt. Gemeinsam mit ihren Begleitpersonen hatten sie die Möglichkeit, kleine Bastelarbeiten anzufertigen und Geschmacksproben zu verkosten. Erker 04 I 16
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GESELLSCHAFT
STERZING
Jugenddienst unter neuer Leitung
Grundschüler gewinnen „Andersen-Wettbewerb“
© arm
WIPPTAL
Bei der Jahresversammlung des Jugenddienstes Wipptal im Margarethenhaus Sterzing Mitte März berichtete der scheidende Vorsitzende Werner Fuchs über die Tätigkeit des Vorstandes. 2015 war geprägt vom 20. Gründungsjubiläum, einem Personalwechsel und der Ausarbeitung eines internen Leitfadens. Fuchs stand dem Verein neun Jahre vor und stellte sich wie Irmgard Hasler Kinzner nicht mehr der Wahl. Bei einem Film wurde Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten. Die hauptberuflichen Mitarbeiter Judith Wild, Armin Mutschlechner und Erwin Fassnauer berichteten über Schwerpunkte ihrer Tätigkeit. Maria Ossanna gab einen Überblick über geplante Tätigkeiten. Als Jahresthema wurde „Grenzüberschreitende Jugendarbeit“ gewählt: Der Brenner schließt, der Jugenddienst öffnet hingegen seine Tore nach Nordtirol und möchte
Begegnungen zwischen Jugendlichen ermöglichen. Karin Gschnitzer stellte die EVTZ-Europaregion Tirol und grenzüberschreitende Jugendprojekte vor. „Jugenddienste sind Fachstellen zur Förderung der Jugendarbeit und damit Motoren von Prozessen in der Regionalentwicklung, mit dem Ziel, dass junge Menschen sich an der Gestaltung von Gesellschaft, sozialen Räumen und gesellschaftspolitischen Perspektiven beteiligen“, so Amtsdirektor Klaus Nothdurfter, der Grüße von Landesrat Philipp Achammer überbrachte und interimistisch die Wahl des neuen Vorstandes leitete. Diesen bilden Fabian Frei (Pfitsch), Ulrich Rainer (Freienfeld), Claudia Mair (Sterzing), Maria Ossanna (Pfitsch) und Valeria Messner (Brenner). Für weitere drei Jahre wurden Thomas Strickner und Martin Rainer als Rechnungsrevisoren bestätigt.
Auch in diesem Jahr beteiligten sich die Viertklässler der Grundschule „Josef Rampold“ am „Andersen-Wettbewerb“. Die Schüler lasen das Buch „Rico Oskar und die Tieferschatter“ von Andreas Steinhofel und inszenierten dazu ein Theaterstück. Jeder Schüler wählte eine für ihn passende Rolle und schrieb dazu den Text. Mit viel Freude und Teamgeist wurde das Theaterstück, das die Unterschiedlichkeit der Menschen thematisiert, einstudiert, die Kulissen ge-
baut und das Stück schließlich am Vinzentinum Brixen aufgeführt.
Die Aufführung war ein voller Erfolg. Die dreiköpfige Wettbewerbs-Jury würdigte das Engagement der Sterzinger Grundschüler mit dem 1. Platz.
Auf Spurensuche im Schnee Auch heuer durften die ersten Klassen der Mittelschule „Vigil Raber“ den Jagdaufseher des Reviers Pfitsch, Hermann Gruber, auf einer Schneeschuhwanderung zur Spurensuche im Wald begleiten. Alle Teilnehmer – mit einem originellen Namensschild versehen – konnten bald Hasenspuren von den Abdrücken eines Rehes unterscheiden. Die verstreuten „Spuren“ von Kreuzschnabel und Eichhörnchen wurden ebenso erklärt wie das Verhalten von Winterschläfern und Winterruhern. Der Tastsinn war bei der Unterscheidung von Sommer- und Winterpelz gefragt, der Sehsinn hingegen auf einer Lichtung, wo sich Schneehase,
Schneehuhn, Eichhörnchen und Wiesel „versteckt“ hatten. Das Winterruherspiel war sehr lustig und aufschlussreich. Von 15 „Eich-
hörnchen“ überlebten letztendlich nur fünf, und zwar jene, die ihre „Vorräte“ gut vergraben und wiedergefunden hatten. Solche Unterrichtstage sollten öfters eingeplant werden, war die einhellige Meinung von Schülern und Lehrern.
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Wild Bengal
FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
„NICHT SEHEN, SONDERN FÜHLEN“ Interview: Susanne Strickner
Schon in der Schule ist Simon Rainer mit seinem künstlerischen Talent aufgefallen. Der 31-jährige Ridnauner hat sich aber geweigert, die Kunstschule in Gröden zu besuchen, und ließ sich stattdessen an der Berufsschule in Bozen zum Drucker ausbilden. Nach verschiedenen beruflichen Stationen arbeitet er derzeit vormittags bei einem Lebensmittelunternehmen und lässt sich nachmittags gerne von der Muse küssen. Seit 2011 ist er Obmann der Wipptaler Künstlervereinigung „Vision-Art-Union“ und organisiert immer wieder Kunstprojekte im Bezirk und darüber hinaus. Anfangs nur in der Malerei angesiedelt, hat Rainer mittlerweile auch den Fotoapparat für sich entdeckt. Wie er das Gerät nutzt, verrät er im Erker-Gespräch.
Erker: Herr Rainer, wie sind Sie zur Fotogra- Welche Momente halten Sie fest? fie gekommen? Ich lasse mich von jeder Kleinigkeit faszinieren, die Simon Rainer: In einer Zeit, wo es noch kein man wahrnehmen kann. Es gibt nicht „das“ ausHandy gab, habe ich mit einer Wegwerfkameschlaggebende Kriterium. Jedes Objekt kann etra auf Festivals Momente unter was Faszinierendes haFreunden eingefangen. Das Erben. Für mich ist ein Foto schön, wenn man erst gebnis war immer eine Überrabeim zweiten Hinschauschung. Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert, die Fotoen den wahren Sinn dagrafie dann aber wieder verhinter versteht. Mir geht es dabei nicht um das worfen. Die großen ApparaSehen, sondern vielmehr te waren mir zum Mitnehmen um das Fühlen. zu schwer, die kleinen brachten keine gute Qualität. Erst Haben sich die als es dann einen Fortschritt Schwerpunkte Ihrer bei den Kameras ohne Spiegel Arbeiten im Laufe gab, habe ich mich wieder dader Zeit verändert? Anfangs habe ich vor mit beschäftigt und meine LeiSIMON RAINER: „HAUSTIERE allem in schwarz-weiß denschaft fürs Fotografieren MIT IHREM AUTHENTISCHEN fotografiert, um einen als Kontrast zu meiner abstrakUND EHRLICHEN AUSDRUCK ZIEKontrast zu meiner ten Malerei neu entdeckt. HEN MICH OFT IN IHREN BANN.“ hauptsächlich abstrakWelche Motive bevorzugen Sie? ten und bunten Malerei zu erzeugen. MittlerVor allem keine Menschen (lacht), sonst fotoweile haben sich beide Ausdrucksformen pargrafiere ich eigentlich alles, was mich berührt. allel entwickelt. Haustiere mit ihrem authentischen und ehrli- Was macht für Sie ein gutes Foto aus? chen Ausdruck ziehen mich oft in ihren Bann. Mir geht es darum, die Emotionen eines Mo-
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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH
Feuerberge
ments an einem bestimmten Ort unter bestimmten Umständen festzuhalten. Die Anordnung des Motivs an das Seitenverhältnis des Fotoformats ist mir dabei wichtig. Zudem versuche ich, einen Dualismus – etwa Licht und Schatten, Wärme und Kälte, hell und dunkel, Leere und Fülle, nichts und zugleich viel, Harmonie und Disharmonie – über meine Bilder zu transportieren, Gegensätze herauszuarbeiten, die sich gleichzeitig abstoßen und anziehen, um einen ästhetischen Ausgleich herbeizuführen. Welches Ihrer Bilder halten Sie für besonders gelungen bzw. haben Sie ein Lieblingsbild? Lieblingsfoto habe ich keines – oder besser gesagt: das wechselt ständig. Besonders mag ich
Zwei Seiten, eine Sicht
meine Haustierfotografien, weil mir die ehrliche Einfachheit im Ausdruck eines Tieres wichtiger ist als die Vielschichtigkeit eines Menschen, der vieles überdeckt bzw. nicht zeigen will oder kann. Eines der beeindruckendsten Bilder für Sie ist ... Da gibt es mehrere – und keines davon ist von mir (lacht). Mich inspirieren vor allem die bewegten Bilder in Filmen von Terrence Malick. Ihm gelingt es in besonderer Weise, über Bilder Gefühle auszudrücken. Was möchten Sie unbedingt einmal vor Ihre Linse bekommen? Ich bin ein Katzennarr, also reizen mich alle Arten vom Puma bis zum Bengalen. Ein Wunschmotiv wäre auch die Geisterstadt Prypjat nahe
Tschernobyl bei Nacht. Ich fotografiere gerne verlassene Orte. Geht im Zeitalter der Smartphones die Sorgfalt der Fotografie verloren? Smartphones haben für mich zwei Seiten. Einerseits ist man mit der Handykamera flexibel und kann zu jeder Zeit seine authentischsten Momente festhalten, andererseits verlieren die Fotos an Wert, weil man sich nicht die Zeit und Mühe macht, sich wirklich mit der Fotografie zu beschäftigen. Die besten Fotos meiner Wegwerfkamera habe ich heute immer noch, im Gegensatz zu unzähligen Handyfotos, die zu Datenmüll werden. Nutzen Sie die technischen Möglichkeiten der Bildbearbeitung am Computer?
Größenverhältnis
Fotobearbeitung nutze ich vor allem, um in den Fotos das herauszuarbeiten, was ich in dem speziellen Moment empfunden habe und um auszudrücken, wie ich den eingefangenen Moment rüberbringen will. Ohne Bearbeitung wäre das oft nicht möglich; ein Foto wäre dann „nur“ ein Foto, nicht mehr und nicht weniger. Dabei ist mir aber wichtig, bei der Realität zu bleiben. Können Sie uns ein paar Tipps für gute Fotos mit auf den Weg geben? Der Mensch hat verlernt, die einfachen Dinge wahrzunehmen und zu erfühlen. Fotografieren ist keine Kunst. Die wahre Kunst liegt darin, mit offenem Herzen und offenen Augen durchs Leben E zu gehen.
2016
KULTUR kultur
02. - 08. May 2016
BACK TO THE ROOTS ...
2. MAI HOTEL STERZINGER MOOS VALERIO DE PAOLA Trio 20.30 Uhr; freier Eintritt Ausnahme-Mundharmonikaspieler Giorgio Peggiani
Die begnadete Gospel- und Bluessängerin Gail Anderson ist Stargast des Hauptabends.
Zurück zu den Wurzeln: So lautet der Leitsatz der vier Gentlemen-Blueser für die diesjährige Ausgabe der Blues Days in Sterzing. In der Woche vom 2. bis zum 8. Mai findet die Musik-Festwoche der Incredible Southern Blues Band bereits zum vierten Mal statt. Dabei wird es wieder richtig bluesig – wie in alten Zeiten. In der ersten Maiwoche hat Sterzing wieder den Blues. Stargast des Hauptabends ist in diesem Jahr die aus Richmond, Virginia (USA) stammende Gospel- und BluesSängerin Gail Anderson. Schon als Mädchen wurde sie wegen ihrer besonderen Fähigkeiten in den hochkarätigen „All Eastern Choir“ aufgenommen. Es folgten zahlreiche Musicalerfolge in den USA, Europa und Australien. Andersons Stimmkraft, ihre Ausstrahlung und Bühnenpräsenz sorgen für Performances der besonderen Klasse. Bereits im Jahr 2008 hat die Incredible Southern Blues Band mit ihr die Live-CD „Carambolage“ eingespielt. Gail Anderson wird auch die diesjährige Gospel-Messe singen. Kräftige Unterstützung bekommt sie dabei von den „Fischis“, dem Schulchor der Mittelschule „Konrad Fischnaler“, der heuer zum ersten Mal die festliche Messe begleiten wird. Im Vigil-Raber-Saal tritt am Freitag der außergewöhnliche Künstler Manu Delago mit seinem „Sil-
ver Kobalt Unplugged“-Projekt auf. Der Wahl-Londoner gilt als weltbester Hang-Spieler. Seine einzigartige Künstlerkarriere umfasst Auftritte mit dem London Symphony Orchestra und mit der Britischen Soul-Sängerin Joss Stone. Im Anschluss daran geht es zur Friday’s Late Night Show ins Derby. Dort sind ab 22.30 Uhr die Latemar Cowboys aus Bozen zu hören. An den Wochentagen davor – von Montag bis Donnerstag – treten in bekannten Gastlokalen des Ortes wiederum heimische Musiker in feinen Duo- und Trio-Besetzungen auf. Die Blues-Meile erstreckt sich heuer vom Hotel „Sterzinger Moos“ über das Hotel „Lilie“ und der „12erl-Bar“ bis hinauf zu „Steindls Boutiquehotel“ und umschließt so die ganze Stadt. Fester Bestandteil der Blues Days bleibt die sympathische Nordtiroler STB Dixie Train Marching Band, die am Samstagvormittag mit ihrer farbenfrohen New Orleans Parade wieder durch die Gassen der Stadt ziehen wird. Die grenzüberschreitende Formation ISBB All Stars wird auch heuer wieder von den Incredible Horns unter der Leitung von Trompeter und Sänger Simon Cede begleitet und präsentiert sich dem Publikum mit einem frisch arrangierten BluesProgramm und unterhaltsamen Bühneneinlagen. Der aus Verona stammende Ausnahme-Mundharmonikaspieler Giorgio Peggiani
3. MAI BOUTIQUEHOTEL STEINDL GISELLA FERRARIN Trio 20.30 Uhr; freier Eintritt 4. MAI BAR 12ERL VERENA PÖTZL 20.30 Uhr; freier Eintritt
Manu Delago: weltbester Hang-Spieler
wird dem Hauptabend einen besonders authentischen Blues-Anstrich verleihen. Im Anschluss an die festliche Messe in der Pfarrkirche von Sterzing gibt es auf der Terrasse des Theatercafès wieder den traditionellen Muttertags-Brunch. Dabei sorgt ab Sonntagmittag das Duo Liscio Jelly für einen stimmigen Ausklang der Blues Days 2016. Mit dem Spendenaufruf der begleitenden Hilfsaktion Blues Aid+ richten die Organisatoren ihre Aufmerksamkeit in diesem Jahr auf die zertifizierte Südtiroler Organisation Medicus Comicus. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter besuchen in regelmäßigen Abständen die Kinderabteilungen der Krankenhäuser, wo sie den kleinen Patienten durch ihre Kunststücke und mit viel Einfühlungsvermögen den Aufenthalt erleichtern. Die offizielle Pressekonferenz zu den Blues Days 2016 ist für den 19. April im Rahmen eines Konzertabends im Streitberger Keller in Bozen angesetzt. Die Musikfestwoche Blues Days ist eine Veranstaltung der Incredible Southern Blues Band unter der organisatorischen Leitung von Roland Egger (www.movex.it), mit Unterstützung von Tourismusverein und Gemeinde Sterzing. Hauptsponsoren der Veranstaltung sind in diesem Jahr erstmals ARCI, Bayernland, Raiffeisenkasse Wipptal und Troyer.
5. MAI HOTEL LILIE ALMA MANOUCHE 20.30 Uhr; freier Eintritt 6. MAI VIGIL RABER SAAL MANU DELAGO UNPLUGGED 20.30 Uhr; Eintritt 10 € DERBY CLUB - Late Night Show LATEMAR COWBOYS 22.30 Uhr; freier Eintritt 7. MAI INNERCITY PARADE STB DIXIE TRAIN (Marching Band) 10.00 Uhr
BLUES NIGHT -
STADTTHEATER/TEATRO COMUNALE
THE INCREDIBLE SOUTHERN BLUES BAND
THE INCREDIBLE HORNS GIORGIO PEGGIANI & GAIL ANDERSON (USA) Star Guest 20.30 Uhr; Eintritt 15 € 8. MAI PFARRKIRCHE/ CHIESA PARROCCHIALE GOSPEL MASS FEAT. GAIL ANDERSON & "DIE FISCHIS" Schulchor der Mittelschule Konrad Fischnaler, 10.00 Uhr THEATER CAFE TERRASSE LISCIO JELLY DUO GIORGIO PEGGIANI (ITA) 11.30 Uhr; freier Eintritt KARTENRESERVIERUNGEN für die Konzerte am 6. und 7. Mai im Tourismusverein Sterzing, Tel. 0472 765325 E-Mail info@infosterzing.com SPONSORED BY
Foto: Wolfgang Obkircher
KULTUR
DIE KULTURFESTUNG Academiae – junge zeitgenössische Kunst Sie etabliert sich zu einem immer bedeutsameren Kulturmagneten. Die Festung Franzensfeste. Neben Ausstellungen wird das südliche Tor zum Wipptal immer öfter zu einem Ort kulturellen Austausches und der Begegnung, als Ort für Konzerte, Theater, Lesungen und Performances genutzt. Heuer war die Festung mit ihren unzähligen Gängen, Rampen und Treppenaufgängen erstmals auch den Winter über für Besucher zugänglich. FORMEN DER DEMOKRATIE Bis Ende März war in der Festung die Europarat-Ausstellung über
versität Innsbruck der Fokus auf die aktuelle demokratische Entwicklung und den Südtirol-Konvent gerichtet. Die Ausstellung, die bereits auch in Prag zu sehen war, spürte den Formen der Demokratie im Zeitalter einer global vernetzten Welt nach. Sie stellte sich anhand verschiedener Projekte auch die Frage, ob die Demokratie nun also auf dem Vormarsch oder auf dem Rückzug sei und stellte ein partizipatorisches Modell globaler Demokratie-Entwicklung vor. Ein eigenes Kapitel beschäftigte sich mit der politischen Auseinandersetzung der Kunst in Südtirol seit dem Zweiten Autonomiestatut von 1972 bis hin aktuellen Debatten rund um den Südtirol Konvent.
Foto: Ulrich Egger
KULTUR DER REPARATUR Bis zum November können Interessierte in einer Reparatur-Werkstatt in der Festung selbst Hand anlegen. Sie finden in einem neu eingerichteten Reparatur-Cafè neben einer ori„Dolomitenteufel“ (1976) von Peter Kaser, Filzstift, Buntstift, ginalen Werkbank Graphit, Wasserfarbe aus der Jahrhundertwende (1900) Kunst und Demokratie zu sehen. und verschiedenen Gerätschaften Beendet wurde „Modes of De- auch Handwerkszeug, das dabei mocracy – Formen der Demokra- dienlich ist. Auf Anregung vom tie“ mit der Vorstellung der neuen Direktor des Deutschen Museums Ausgabe der Zeitschrift „Kultur- Wolfgang Heckl können hier kaelemente“. In dieser wurde – pas- putte Geräte unter Anleitung von send zur Ausstellung – von Mitar- Experten an jedem letzten Samsbeitern der EURAC und der Uni- tag im Monat repariert werden.
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Das Reparatur-Cafè soll aber nicht nur ein Ort für Tüftler sein, son-
dern auch ein Strahlpunkt jenes Denkens, das den sparsamen Umgang mit den Ressourcen dieser Erde propagiert und gegen die wachsenden Müllberge der Wegwerfgesellschaft protestiert. Es soll ein Aufruf sein, sich über die neuen Technologien im Bereich des Recyclings Gedanken zu machen. In der Werkstatt, in der sprachübergreifend gedreht, geschraubt, gelötet oder gehämmert und handwerkliche Hilfsmittel bei Objekten (vom Mixer bis zum Rasenroller) eingesetzt werden, die ihren Geist aufgegeben haben, werden auch Handwerkstechniken vermittelt, die heute im Schulunterricht nicht mehr gelehrt werden. Am 30. April beschäftigt sich die Werkstatt mit Glas und Porzellan. AUSBLICK Noch bis zum Oktober ist die Ausstellung „Bahnlandschaften“ mit über 120 historischen Wegmarken in Bildern zu sehen. Sie beschäftigt sich mit Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis
heute und rückt auch die Bahnhöfe der altösterreichischen Ära ins Bewusstsein, ein einmaliges Ensemble, das weltweit ein Unikat darstellt. Im Mai wird in der Festung eine Dauerausstel lung zum Bau des Brennerbasistunnels und zum BBT-Infopoint eröffnet. Die Dauerausstellung „Kathedrale in der Wüste“ befasst sich mit der Geschichte der Festung und ihrer Umgebung, „Bunker – die Welt dahinter“ mit der Welt der Bunkeranlagen und Verteidigungsanlagen in Südtirol wie dem von Benito Mussolini von 1938 bis 1942 errichteten Alpenwall (Vallo Alpino). „Herzliche Grüße aus dem Eisacktal“ heißt es in Zusammenarbeit mit Eisacktal Marketing. Dabei handelt es sich um eine facebook-Postkartenkampagne, die als Onlinekampagne startet und dann in Form einer Ausstellung in der Franzensfeste endet. Vom 1. Juli bis zum 30. Oktober ist erstmals „Academiae“ zu sehen, eine als Biennale angedachte Aus-
KULTUR
stellung internationaler zeitgenössischer Kunst, begleitet von zahlreichen Veranstaltungen unterschiedlichster Art. Im Mittelpunkt der vom Verein ArtintheAlps orga-
nisierten Ausstellung steht der produktive Dialog von Kunst und Jugend. Die Ausstellung möchte junge internationale Kunst an einem Ort mit einer besonderen Geschichte vereinen und eine Plattform ins Leben rufen, die sowohl künstlerisch als auch gesellschaftlich eine starke Position einnimmt und die Rolle Südtirols als Brücke zwischen den Kulturen und den Nationen fördern soll. lg
Historische LokomotivenRemise soll gerettet werden Die Stunden der historischen Lokomotiven-Remise am Bahnhof Franzensfeste sind gezählt. Sie befindet sich nämlich auf der geplanten Trasse des BBT, der genau an
dieser Stelle erstmals nach über 56,2 km an die Oberfläche tritt. Am Sitz der FS in Rom wurde im Februar zur Rettung der Remise auf Initiative des Kuratoriums für technische Kulturgüter ein runder Tisch eingerichtet. Die rund 50 Meter lange Halle mit einer lichten Weite von rund 16 Metern geht auf Pläne von Bahn-Architekt Wilhelm von Flattich (1875) zurück, wurde mehrmals durch An- und Zubauten ergänzt, ist aber im Kern original erhalten. In der Remise fanden bis zu sechs Lokomotiven Platz, die vor allem auf der Pustertalstrecke
verkehrten, war doch Franzensfeste für die 1876 eröffnete Verbindung nach Lienz der Endbahnhof. Jetzt soll geprüft werden, ob die Remise am Bahnhof Franzensfeste anstelle der bereits geplanten Baulichkeiten verlegt werden kann. Laut Kuratorium wäre eine Anastylose durchaus denkbar, wonach die alte Remise rückgebaut und an anderer Stelle original getreu wieder aufgebaut werden kann. Sämtliche für den Betrieb des BBT notwendigen Funktionen könnten im Inneren der Halle untergebracht werden. Das Kuratorium wurde beauftragt, einen entsprechenden Vorschlag auszuarbeiten. Dass eine Verlegung machbar ist, wurde bereits mit der historischen Drehscheibe, ebenfalls Baujahr 1876, die sich wie auch die Lok-Remise im „Einzugsgebiet“ des BBT befand, erfolgreich gezeigt. Die Drehscheibe gehört zu den Highlights historischer Bahn-Infrastrukturen in der Europaregion Tirol und darüber hinaus.
BRENNER
Rekultivierung einer Passlandschaft Bis zum 22. Mai ist im Outlet Center Brenner die Ausstellung „Revitalisierung der Grenzbauten am Brenner“ zu sehen. Gezeigt werden die Ergebnisse der Arbeiten von Architekturstudenten der Universität Innsbruck, die sich 2015 unter der Schirmherrschaft des Kuratoriums für technische Kulturgüter in einem Intensivworkshop mit der Rekultivierung der Passlandschaft beschäftigt haben (siehe Erker 12/15). Ausgehend von einer städtebaulichen Analyse – heute zeugen nur noch wenige Grenzbauten und Relikte von der wechselhaften und intensiven Geschichte des Ortes – und Zeitzeugenaussagen wurde die Passlandschaft unter der Leitung von Wittfrida Mitterer von den Studenten geschichtlich, gesellschaftlich und auch wirtschaftlich durchleuchtet. In verschiedensten Ansätzen versuchten sie, das Ortsbild attraktiver zu gestalten, den Grenzbau-
ten ein neues Gesicht zu verleihen, deren historischen Wert hervorzuheben, neue Anziehungspunkte für Touristen zu schaffen und sie sinnvoll in Wert zu setzen. In Skizzen und Zeichnungen wurden Neunutzungen erarbeitet. Themenschwerpunkte, die von
Identitätsprägung bis hin zur Schaffung neuer Urbanität reichten, sind die Einbindung des architektonisch dominanten Outlets in den Grenzort, das ACI-Gebäude als Dokumentationszentrum für Grenzarchitektur und Hostelbetrieb, der Dorfeingang, die Außengestaltung, ein Kunstraum für den Brenner, die Bunkerarchitektur und die Flüchtlingsproblematik am Brenner.
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KULTUR
Egarte, Figofe und Grappes Der Flurnamenschatz der Gemeinde Freienfeld
Von Johannes Ortner
In Freienfeld begegnen dem Erholungssuchenden, dem aufmerksamen Wanderer, dem Geschichtsinteressierten, aber auch dem Bauern, Jäger und Hirten auf Schritt und Tritt die unterschiedlichsten Namen. Flur- bzw. Riednamen kennzeichnen u. a. Gärten und Felder, Äcker und Wiesen, Berge und Wege, Gewässer und Wegkreuze. Sie sind aufgrund bestimmter Merkmale entstanden, vor allem aber, damit sich unsere Vorfahren genauer orientieren konnten. Flurnamen sind kostbare Fenster in die Vergangenheit. Vergleichsweise alte, aus der Bronzezeit stammende Namen sind
© Helene Hilber Nössing
ZUR PERSON
Johannes Ortner, Jahrgang 1973, hat in Wien Ethnologie, Sozial- und Kulturanthropologie studiert und war von 1999 bis 2014 Flurnamenbeauftragter des Landes Südtirol. Der gebürtige Meraner arbeitete zudem an namenkundlichen Radioreihen mit, hielt zahlreiche Vorträge und publizierte namenkundliche Beiträge in Dorfbüchern und Zeitschriften.
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© Helene Hilber Nössing
Die „Kellergasse“ in Mauls
die Ortsnamen Stilfes, Mauls oder Partinges. Der Ortsname Stilfes (vorrömisch stilwo) bedeutet so viel wie „Stelle, Standort eines Stalls“. Der Name Mauls (vorrömisch mulia „sandiges, feinkörniges Schwemmland“) bezieht sich auf die Schotterablagerungen des Maulser Bachs. Der Weilername Partinges könnte einen vorrömisch-rätischen Besitzer namens Portinjos benannt haben. Flurnamen wie Schamles, Schlummes oder Tschames hingegen entziehen sich hartnäckig einer sprachwissenschaftlichen Deutung. Schon leichter erklären sich der Almname Muta („abgestumpfter, rundlicher Bichl“) sowie der Gegendname Grappes, der an krap, einen vorrömischen Begriff für „Fels“, denken lässt. Der Alm-
name Senges könnte „Sennhütte“ bedeuten, während Rofes fast sicher von einem vorrömischen ruva „Lahne, Mure“ herrührt. Einfacher als im Fall der vorrömischen bzw. rätischen Flurnamen ist es, den Namen aus romanischer Zeit auf die Schliche zu kommen. Zu den romanischen Flurnamen in Freienfeld gehören beispielsweise Gschleier „befestigter Fels; Burg“, Trens (vielleicht von torrentes „Wildbäche“), Fleins „Flachsfeld“, Plan „ebener Geländeteil“ (in ansonsten sehr abschüssigem Gelände) oder Valgenäun „kleines Mähgelände“. Flurnamen romanischen Ursprungs sind weiters Figofe (val cava „hohles Tal“), Rifeine (ruvina „kleine Mure“), Rifinol (ruvi-
nale „Lahngelände“), Filzei (filizedu „Gelände mit Farnbewuchs“), Rubatsch „Dornheckengebiet“, Tatsch (muntaciu „weitläufiges Almgebiet“) sowie Pardell (pradellu „Wiesenstücke“). Zum deutschen Namengut gehört die Bezeichnung Egarten. Mit Egarte wurde in der mittelalterlichen Dreifelderwirtschaft das Kleefeld bezeichnet. Geluege kennzeichnet einen Ausspähplatz der Jäger. Tschachen (althochdeutsch scacho) heißt so viel wie „Waldstück, das in ein Feld ragt“. Die häufig vorkommenden Bezeichnungen Pizat und Puinte verweisen auf eingezäunte Grundstücke. Auf die bisweilen intensive mittelalterliche Rodungsarbeit deuten die Namen Prünster
KULTUR
© Norbert Mair
Luftaufnahme vom Weiler Rust
© Thomas Seehauser
Rosskumat (Sengestal)
(Brandrodung), Umeser (mittelhochdeutsch abmeizan „roden, hauen, schlagen“) sowie Grait (althochdeutsch giriuti „Geräut; Rodungen“) hin. Andere Namen thematisieren den Bewuchs, wie beispielsweise Salcher (Salweide), Moscher (Vogelbeere oder Eberesche) oder Genössler („Almboden mit Brennnesseln“). Der drei Mal vorkommende Name Hurl (eigentlich Horlach, zu althochdeutsch horo „Kot“) weist auf
kotig-fruchtbaren Boden hin. Interessante Quellnamen sind Zinseler (zu zinseln „dünn ausfließen“), Ferchbrunnen (altmundartlich Ferch „Durchfall“) und Kalter Wirt. Wie sich leicht erkennen lässt, ist in den Flurnamen jede Menge Geschichte verpackt. Zu Recht bezeichnet Egon Kühebacher die Orts-, Hof- und Flurnamen als „Denkmäler der Sprachgeschich-
„Ruender, Mahder, Wasserler“ Am 10. April wird im Kulturhaus Trens eine besondere Publikation über den Freienfelder Flurnamenschatz vorgestellt. Das Buch „Ruender, Mahder, Wasserler – Herkunft & Bedeutung der Flurnamen auf Freienfelder Gemeindegebiet“ enthält Erklärungen über den Ursprung vieler Orts- und Flurnamen sowie eine Beschreibung der drei Wallfahrtswege zur Muttergottes von Trens mit den am Weg liegenden Flurnamen. Eine dokumentarische Besonderheit sind die drei Flurnamenkarten, die jeweils die drei Katastralgemeinden Stilfes, Trens und Mauls abdecken. Die Publikation ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bildungsausschüsse Mauls, Trens, Stilfes und der Geschichtswerkstatt Freienfeld. Grundstock der Flurnamensammlung bildete das südtirolweite Flurnamenprojekt, das durch die Mitarbeit der Forststation Freienfeld entscheidend verbessert wurde. Am Projekt waren außerdem der Alpenverein Freienfeld, die Bauernbund-Ortsgruppe Freienfeld sowie die Schützenkompanie Mauls beteiligt. Bis heute wurde in Freienfeld die beeindruckende Anzahl von 2.800 Flurnamen gesammelt, jeweils mundartlich transkribiert und verortet: vom kleinsten Feld bis zu den großflächigen Wald- und Bergregionen. Beginn der Buchpräsentation ist um 15.00 Uhr.
te“. In Vorarlberg und Südkärnten sind die Flur- und Hausnamen sogar als „immaterielles Kulturgut“ in das UNESCO-Verzeichnis eingetragen worden. Diesen kulturellen Schatz haben die Freienfelder ge-
meinsam erhoben. Er wird mit der druckfrischen Publikation „Ruender, Mahder, Wasserler – Herkunft & Bedeutung der Flurnamen auf Freienfelder Gemeindegebiet“ zum Blühen gebracht.
Wir stehen auf ... Granit, Tonalit & Co GEOLOGIEWORKSHOP IN MAULS VERANSTALTER: Bildungsausschuss Mauls
INHALTE: • Grundlagen der Geologie • Angreifbare, erlebbare Versuche und Experimente • Dramaturgie und erlebnisorientier te Angebote 29./30. April Workshop mit Hannah Pomella (Uni Innsbruck) 21./22. Mai Workshop mit Hannah Pomella (Uni Innsbruck) 4. Juni Exkursion GeoWelt Mauls mit Ulrich Burger (Geologe) 3. Juli Exkursion Villnöß 6. August Exkursion Pfitsch mit Ulrich Burger (Geologe) 4. September Exkursion Penserjoch mit Hannah Pomella (Uni Innsbruck) 10./11. September Workshop mit Magnus Lantschner (Geopädagoge) 1. Oktober Dramaturgie und erlebnisorientierte Angebote mit Bea Einetter (Erlebnispädagogin) 14./15. Oktober Workshop mit Magnus Lantschner (Geopädagoge) 12. November Abschluss-Workshop mit Magnus Lantschner und Peter Sader (Projektkoordinator) Die WORKSHOP-EINHEITEN beginnen um 9.00 Uhr und enden jeweils um 17.00 Uhr. Die EXKURSIONEN starten jeweils um 9.00 Uhr bei der Grundschule Mauls. ANMELDUNGEN UND INFOS bei Karl Schwitzer (karlschwitzer@yahoo.de, Tel. 328 2715190)
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KULTUR
„Prima la musica, poi le parole ...“
TRENS
„Fire & Ice“ Am 23. April gibt die Musikkapelle Trens um Obmann Andreas Saxl in der Turnhalle der örtlichen Grundschule ihr diesjähriges Frühjahrskonzert.
Das Konzert, dirigiert von Kapellmeister Manfred Messner, steht unter dem Motto „Fire & Ice“ und wird mit der Fanfare „Fireworks“ von Raphael Strasser eröffnet. Mit „Great Balls of Fire“ von Jerry Lee Lewis und „The Ring of Fire“ von Alfred Willering folgt symphonische Blasmusik. Feurig-schwungvoll weiter geht
Sterzinger Musikschülerinnen begeistern beim Gesamttiroler Landeswettbewerb „Prima la Musica“ es mit dem Marsch „Das böhmische Feuer“ von Franz Watz. „Relight my Fire“ von Dan Hartman bildet den Abschluss des ersten Konzertteils. Das Thema „Eis“ wird in der zweiten Konzerthälfte mit dem Konzertstück „The Glacier Express“ von Larry Neeck eingeleitet. Mitreißende Rhythmen verspricht der dreiteilige Ohrwurm „Arctic Challenge“ von Sven Van Calster, bevor mit dem Klangerlebnis „Nanga Parbat – The King of Mountains“ der eisige Höhepunkt des Konzertabends erreicht wird. Traditionell klingt der Abend mit dem böhmischen Konzertmarsch „Feuer und Eis“ von Guido Henn aus. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.
ST. JAKOB
Frühjahrskonzert der Musikkapelle
Am 15. April gibt die Musikkapelle Innerpfitsch im Schulhaus von St. Jakob ihr diesjähriges Frühjahrskonzert. Unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer bringt die Kapelle ein abwechslungsreiches Programm zu Gehör. Neben traditionellen Werken wie dem Marsch „Danubia“ von Julius Fucik wer-
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den auch moderne Konzertstücke wie die „Alpina Saga“ von Thomas Doss oder das Solostück für Altsaxophon „Impressions of Sax“ von Martin Rainer aufgeführt. Bekannte Melodien wie das Medley „Udo Jürgens live“ von Kurt Gäble runden das Programm ab. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.
217 Südtiroler im Alter von sieben bis 19 Jahren stellten sich Anfang März beim Gesamttiroler Landeswettbewerb „Prima la musica“ in Mayrhofen im Zillertal einer fachkundigen Jury. 90 erste Preise – davon 25 Nominierungen für den Bundeswettbewerb –, 35 zweite und neun dritte Preise konnten die Kinder und Jugendlichen nach Südtirol holen. Für Streich- und Zupfinstrumente, Klavier, Akkordeon, Orgel und im Vokalbereich gab es Solowertungen, Blasinstrumente und Schlagwerk sind als Ensembles angetreten. Darüber hinaus gab es Ensemblewertungen für Alte Musik, Kammermusik in offenen Besetzungen und Volksmusik. Sechs Preisträgerinnen kommen aus der Musikschule Sterzing. Katarina Bilbija, Klavier, AG I, schaffte einen ersten Preis mit Auszeichnung und die Zulassung zum Bundeswettbewerb, der Ende Mai in Linz in Oberösterreich stattfindet. Ein weiterer erster Preis mit Auszeichnung im Fach Klavier wurde Maja Malfertheiner (AG B) zuerkannt. Zwei erste Preise gingen auch an die Klavierschülerinnen Emma Wieser (AG I) und Emily Maria Volgger (AG B). Zweite Preise gab es für Amelie Schuster, im Fach Violine (AG II) und Maria Rinina, Violoncello (AG II). Unterrichtet werden die Schülerinnen von den Lehrpersonen Tamara Salcher (Klavier), Judith Huber (Violone) und Nathan Chizzali (Violoncello). Für Emily Maria Volgger (Klavier) bedeutet Prima la musica „eine persönliche Herausforderung. Die Teilnahme ermöglicht es mir, meine Fähigkeiten am Klavier zu verbessern und mich mit gleichaltrigen Kindern aus ganz Tirol zu treffen und zu messen. Das gute Abschneiden ist eine zusätzliche Motivation, mit
Freude am Klavierspiel weiterzumachen“. „Ein wunderschönes Erlebnis, an das ich mich immer erinnern werde“, war der Wettbewerb für Amelie Schuster (Violine): „Man lernt die Stücke genau und im Detail zu üben und sie mit viel Gefühl zu interpretieren. Ich durfte vor einer gerechten Jury vorspielen und
erhielt viele gute Tipps.“ „Neues Wissen, neues Erlebnis, aber auch neue Kritik“ bedeutet der Bewerb für Katarina Bilbija (Klavier): „Man kann sich ausbessern, mit Hilfe der Jury und der Kritik. Ich bin auch immer sehr neugierig für neue Erlebnisse. Für meine Mami bedeutet es: Prima la Musica, poi le parole.“ Und für Maria Rinina (Violoncello) stellt die Teilnahme einen für sie wichtigen Vergleich mit anderen Schülern dar: „Aus dieser Erfahrung habe ich sehr viel gelernt und mit auf den Weg genommen.“ Die neue Direktorin der Musikschule Sterzing Alexandra Pedrotti ist stolz auf die Leistungen der jungen Musikerinnen und betont, dass Wettbewerbe in der musikalischen Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen neben anderen didaktischen Fördermaßnahmen einen wichtigen und nicht wegzudenkenden Stellenwert einnehmen. „Vorsicht ist dann geboten, wenn nicht der Weg dorthin, sondern nur das Ergebnis zählt. Im Fokus soll und muss immer die Weiterentwicklung der künstlerischen und instrumentaltechnischen Fähigkeiten der Teilnehmer stehen“, so Pedrotti. lg
Wochenende der Musik
„Ein Wochenende der Musik und der Musikschulen“ gibt es am 29. und 30. April in Sterzing. Zur Aufführung gelangen die schulübergreifenden Projekte „An Tagen wie diesen“ und „Sing your song“ sowie ein Konzert des Holzblasorchesters HoBla-O. FILM- UND MUSICALMUSIK MIT HOBLA-O Film- und Musicalmusik steht im Mittelpunkt des Konzerts mit dem Holzblasorchester HoBla-O unter der Leitung des renommierten argentinischen Dirigenten Emir Saùl im Stadttheater Sterzing. Aufgeführt werden u. a. Highlights aus dem Musical Chess, Gabriellas Song, Fluch der Karibik, Suite aus „Die Dreigroschenoper“, Star Wars, Schindlers List, Indiana Jones oder die Olympic Fanfare. Das rund 50 junge Musiker umfassende Auswahlorchester mit Schülern aus allen Landesteilen, das einmal im Jahr an der Musikschule Unterland/ Auer zusammentrifft, ist seit nunmehr gut sieben Jahren erfolgreich in den Konzertsälen Südtirols unterwegs. Dabei werden auch immer wieder Kompositionsaufträge an junge Südtiroler Komponisten vergeben und Uraufführungen zu Gehör gebracht. Die heurige Uraufführung stammt aus der Feder des aus Deutschnofen stammenden jungen Komponisten Thomas Mahlknecht. Mit dem Werk „Movie of life“ („Das Leben ist doch der schönste Film“) hat Mahlknecht ein Werk in memoriam der vor drei Jahren tragisch verunglückten Musiker und Musiklehrer Stefan Mahlknecht und Harald Ebnicher geschaffen. „AN TAGEN WIE DIESEN“ „An Tagen wie diesen“ ist ein schulübergreifendes Projekt mit Chorsängern der Musikschule, der Grundschule „J. Rampold“ und der Mit-
telschule mit musikalischer Ausrichtung „Vigil Raber“. Als kreativer Aufhänger dient ein themenoffener Titel, um auch die Fächer Kunsterziehung, technische Erziehung, Sprachunterricht, Italienisch und Englisch mit einzubinden und unterschiedlichste Schulstufen und Bildungseinrichtungen zusammenzuführen. Unter dem gemeinsamen und sehr attraktiven Dach der Musik zeigen Schüler bei einer gemeinsamen Ausstellung vor zwei Konzerten mit 200 Chorsängern mit Band im Stadttheater Sterzing die Vielfalt der Sterzinger Schulwelt. In Bildern, Zeichnungen, Installationen und Texten verdeutlichen sie, was für sie „Tage wie diese“ bedeuten. „Seit Herbst 2015 beschäftigen sich die Kinder der verschiedenen Schulen intensiv mit zum Großteil selbst ausgewählten Lieblingssongs. Sie erarbeiteten in intensiver Probenarbeit das musikalisch stimmliche Können, um ihre Lieder souverän zu präsentieren“, so Chorleiterin Waltraud Pörnbacher. „SING YOUR SONG“ Für das musikschulübergreifende Projekt „Sing your song“ der Musikschulen Sterzing und Ritten studierten junge Vokalisten aus der Klasse von Barbara Röck unter Anleitung eines externen Vokalcoaches (Marion Feichter) sowie des Arrangeurs und Klavierbegleiters Daniel Hofstätter ihre Lieblingssongs im Pop/Rock- und Jazz-Bereich ein und stellen sich mit Band in zwei Abschlussveranstaltungen einem breiteren Publikum. So sollen sie zu einer professionellen und individuellen Auseinanderersetzung mit der Pop/Rock- und Jazz-Kultur hingeführt werden und die verschiedensten Facetten der eigenen Stimme entdecken. Außerdem wird der Jugendkultur in einer kritischen Auseinandersetzung mit ihrer Musik Raum geboten. Erker 04 I 16
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KULTUR
„Mei liabste Weis“ zu Besuch in Ridnaun Am 21. Mai gastiert Franz Posch mit seiner beliebten Volksmusiksendung „Mei liabste Weis“ in Ridnaun. Die Sendung wird live im Hauptabendprogramm des ORF2 ausgestrahlt. Bis zu 800.000 Zuschauer sitzen allein in Österreich gespannt vor ihren Fernsehgeräten, wenn Franz Posch „Mei liabste Weis“ präsentiert. Mit Witz, Charme und großem Fachwissen führt er seit mittlerweile 28 Jahren durch die beliebte Volksmusiksendung auf ORF2, die seit 1991 im Hauptabendprogramm ausgestrahlt wird. Sendung für Sendung werden die schönsten Regionen in ganz Österreich, Bayern und Südtirol mit ihren Besonderheiten vorgestellt, die Kulisse dafür bieten stets traditionsreiche, bodenständige Wirtshäuser. Am 21. Mai öffnet der „Pfitscher Stadl“ in Ridnaun seine Tore für „Mei liabste Weis“. „Die Sendung ist eine hervorragende Möglichkeit, die Gemeinde Ratschings und das gesamte Wipptal dem Fernsehpublikum zu präsentieren“, freut sich Norbert Haller, Obmann von Ratschings Tourismus. „Die Investition ist sicher mehr als gerechtfertigt.“ Volkmusikanten aus ganz Südtirol haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Mehr will Stadlbesitzer Josef Gschwenter, der den Kontakt zum ORF hergestellt hat, allerdings noch nicht verraten. „Aus dem Wipptal sind auf jeden Fall die Pflerer Gitschn dabei“, lässt er dann aber doch durchsickern. Auch die Knappenkapelle Ridnaun wird in ihrer schmucken Bergmannstracht aufmarschieren.
Den ganzen Abend hindurch wird nur live gesungen und gespielt, Playback gibt es bei dieser Sendung nicht. Das beweisen auch die zahlreichen Stücke, die auf Publikumswünsche hin – live im Saal, per Telefon oder im Internet vorgebracht – gespielt werden. Immer wieder für Aufsehen sorgt Moderator Franz Posch, wenn er ab und zu selbst zu einem Instrument greift und ein Stück präsentiert. Darüber hinaus werden auch Volkstänze und Trachten gepflegt, die geografischen, historischen und kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Region präsentiert – und im Rahmen von „Mei
liabste Speis“ auch traditionelle lokale Gerichte vorgestellt. Damit ist „Mei liabste Weis“ weit mehr als eine reine Volksmusiksendung. bar
KARTENVORVERKAUF Der Kartenvorverkauf für „Mei liabste Weis“, die am 21. Mai in Ridnaun Station macht, startet Anfang April. Schnell sein lohnt sich, denn die Karten (55 Euro) können nur persönlich im Büro von Ratschings Tourismus erworben werden. Telefonische Reservierungen sind nicht möglich. Auch für die Vorpremiere, die am 20. Mai ebenfalls im Pfitscher Stadl stattfindet, sind Karten (45 Euro) erhältlich. Den Besuchern wird vor der Sendung ein Abendessen serviert.
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RIDNAUN
„Petri Heil und Waidmanns Dank“ Im April zeigt die Heimatbühne Ridnaun in einer Inszenierung von Walter Larch das dreiaktige Lustspiel „Petri Heil und Waidmanns Dank“ von Bernd Gumbold. Eigentlich sollte es ein besonderer Tag für Mutter Gerda sein, denn Muttertag und Hochzeitstag fallen zusammen. Aber ihr Mann Rudi geht lieber zum Angeln, ihren ledigen Schwager Hermann interessiert nur die Jagd und die Kinder Simon und Tina nehmen die Wasch- und Kochdienste ihrer Mutter ganz selbstverständlich in Anspruch. Anstatt so richtig verwöhnt zu werden, wird sie von allen mit Arbeit nur so überhäuft. Einzig Freundin Susi scheint auf ihrer Seite zu sein. Ein Schnellkochtopf zu ihrem Ehrentag sorgt schließlich dafür, dass Gerda wutentbrannt ihre Tasche packt und sich einen Wellness-Urlaub gönnt. Damit ist nun „Männerwirtschaft“ angesagt. Und damit beginnt auch das ganze Chaos. Zwei weibliche
Putzhilfen sollen Abhilfe schaffen und vielleicht auch noch ein bisschen mehr. Als dann auch noch Oma Rosalinde und Harald, der
Öko-Freund von Tina, auftauchen, geht es so richtig drunter und drüber. Es spielen Michael Gasteiger, Sofia Wurzer Braunhofer, Marion Sorg, Manuel Volgger, Peter Paul Pittracher, Anita Szala Klotz, Josefine Larch und Matthias Wild. Premiere ist am 9. April um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Ridnaun. Weitere Termine im Veranstaltungskalender.
GOSSENSASS
Schüler besuchen Vereinskapelle Ende Februar lernten die Grundschüler von Gossensaß bei einem „Tag der offenen Tür“ die Räumlichkeiten und Tätigkeit der Vereinskapelle Gossensaß kennen, Anfang März die Mittelschüler. Den Schülern wurde von Obmann Armin Keim die Bedeutung einer Musikkapelle für das Dorf nahe gebracht, aber auch der Spaß und die Freundschaft, die beim gemeinsamen Musizieren nie zu kurz kommen. In der Jugendkapelle Brennerwind kann Erlerntes bereits früh in einer Kapelle umgesetzt werden. Kapellmeister Klaus Sailer führte die einzelnen Instrumente vor.
Natürlich durften die Schüler diese dann auch selbst ausprobieren. Eltern, deren Kinder gerne ein In-
strument erlernen möchten, können sich bei Jugendleiterin Monika Mayr (Tel. 338 4606249) näher informieren. Nach Möglichkeit stellt die Vereinskapelle kostenlos ein Leihinstrument zur Verfügung.
KULTUR
MAREIT
Höfe ohne Männer Foto: Hans Rieder
Sonderausstellung auf Schloss Wolfsthurn
Foto: Südtiroler Volkskundemuseum
Der Alltag der Frauen während des Krieges und der eklatante Mangel an Arbeitskräften sind fotografisch sehr schlecht dokumentiert. Es gibt nur wenige Fotografien, die Frauen bei der Arbeit zeigen. Bilder für die Propaganda wurden gestellt. Bei Aufnahmen für den privaten Bereich zog man das Sonntagsgewand an, so wie hier vier Frauen in Steinhaus um das Jahr 1917.
Zu den häufigsten Fotomotiven aus der Zeit des Ersten Weltkrieges gehören Erinnerungsfotos, die Angehörige und Soldaten vor dem Einrücken bzw. auf Urlaub abbilden.
Mit der Eröffnung des Südtiroler Jagd- und Fischereimuseums am 1. April öffnet auf Schloss Wolfsthurn in Mareit auch die Sonderausstellung „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“ ihre Tore. Sie geht der Frage nach, wie Frauen im ländlichen Tirol die Zeit des Ersten Weltkrieges erlebten.
und Alltag zu meistern. „Höfe ohne Männer“ war 2015 im Südtiroler Volkskundemuseum in Dietenheim bei Bruneck erstmals zu sehen und wird in Mareit um Objekte und Fallbeispiele aus dem Wipptal ergänzt. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 15. November. Zur Ausstellung gibt es auch eine gleichnamige Broschüre.
Fotograf: H. M. Gasser © Südtiroler Volkskundemusuem
In den Jahren zwischen 1914 und 1918 waren viele Frauen auf Tirols Bauernhöfen auf sich gestellt. Sie mussten den Alltag in Kriegszeiten – unter besonders schweren Bedingungen – bewältigen. Auf ihren Schultern lastete die Verantwortung für das Überleben der Familie und des bäuerlichen Betriebes. Der Arbeitskräftemangel war
groß. Eine beträchtliche Anzahl an Zugtieren war vom Militär requiriert worden. Es fehlte an Saatgut und Düngemitteln. Die Erträge sanken teilweise rapide ab. Das Militär beschlagnahmte Schlachtvieh und Heu ohne Rücksicht auf die lokalen Erfordernisse. Eine weitere Verschärfung der Situation brachte die Kriegserklärung Italiens am 23. Mai 1915. Tirol stand unter Militärverwaltung und war besonders strengen Bedingungen unterworfen. Gleichzeitig unterlagen Frauen einer starken sozialen Kontrolle. Ihre Lebensweise wurde genau beobachtet und in Presse und Öffentlichkeit teils scharf kommentiert. Die Sonderausstellung zeichnet anhand von Fotografien, Briefen, Zei-
tungsberichten, Erinnerungsstücken und Interviews ein Bild der damaligen Lebenswelt und trägt dazu bei, ein bisher wenig erforschtes Gebiet der Weltkriegshistoriographie aufzuarbeiten. Sie vermittelt einen Eindruck, was es für Frauen auf den Bauernhöfen bedeutete, in Kriegszeiten „ohne Männer“ mit Kindern, Halbwüchsigen und älteren Menschen Arbeit
Pfennige oder Heiligenbildchen, die der Soldat bei sich trug, sollten den Beistand Gottes sichern. Den Eingerückten unter himmlischem Schutz zu wissen, konnte auch die Angehörigen in ihrer Sorge um dessen Wohlergehen trösten. Kapsel mit Marienmedaillen mit dem Gnadenbild von Maria Trens, von einem Standschützen aus Trens zwischen 1915 und 1918 an der Front getragen. Privatbesitz. Erker 04 I 16
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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
KULTUR
Maibad? STERZING
Chronisten stellen Stadtchronik vor
von Harald Kofler
Die Häusergruppe von Maibad liegt am Eingang zur Stadt Sterzing an der orographisch linken Seite des Eisacks. Maibad gehört als Teil der Katastralgemeinde Wiesen verwaltungstechnisch zur Gemeinde Pfitsch. Das Alter der Siedlung lässt sich nicht mit Bestimmtheit festlegen, zumal weder die Häusergruppe noch der heute geläufige Ortsname in der schriftlichen Überlieferung erwähnt werden. Bezieht man jedoch die einzelnen Häuser in die Betrachtung mit ein, so lässt sich durchwegs eine längere historische Siedlungskontinuität feststellen. Während einige Wohnhäuser erst am Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, lassen sich andere Wohn- und Wirtschaftsgebäude bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Der nahegelegene Fluss war für die Errichtung von Kohlhütten, Hammerschmieden und Mühlen ideal und begünstigte die Ansiedlung von bestimmten Berufsgruppen. Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als schwierig, zumal einerseits die Gegend nicht mit einem Bad in Verbindung gebracht werden kann und andererseits die Formen „Mai“ bzw. „Moi“ nicht wirklich aussagekräftig sind. Ob diese – wie von der Forschung angenommen – tatsächlich als Koseformen von Bartholomäus ableitbar sind und der Ortsname somit auf den Träger dieses Namens Bezug nimmt, bleibt mehr als fraglich.
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Anfang März stellte die Chronistengruppe von Sterzing in der Stadtbibliothek ihre zweite Jahreschronik vor. Stadtchronist Josef Gasteiger (r. im Bild), Obmann der elfköpfigen Chronistengruppe, erläuterte den Aufbau des Jahresbuches 2013. Es beinhaltet das politische und kirchliche Geschehen, die Kulturereignisse, die Vereinsarbeit, Freizeit, Sport und Bildung, die Unfallchronik, die Bauentwicklung, die Foto: Stefan Frei Preisentwicklung, das Wetter und „Besonderes“. Verbessert werden konnte die Fotodokumentation. Für das Arbeitslokal in der Stadtbibliothek dankte Ga-
steiger der Stadtverwaltung. Chronistin Martina Messner stellte die Stadtchronik 2013 in einer Bilderschau vor. Im Anschluss daran wurde ein Kurzfilm über die Entstehung und den Bau der Brenner-Eisenbahn gezeigt. Umrahmt wurde die Vorstellung von einem Musikduo aus dem Wipptal. Bürgermeister Fritz Karl Messner (l.) zeigte sich über die Arbeit der Chronistengruppe erfreut. Die Jahreschroniken liegen in der Stadtbibliothek auf, wo sie auch ausgeliehen werden können. Käuflich zu erwerben sind sie nicht. rr
Neuer Bezirkschronist nimmt Arbeit auf Mitte März stellte der neue Obmann der Bezirkschronisten des Wipptales, Roland Thaler (2. v. l.), im Beisein der Büroleiterin der Chronisten im Landesarchiv Bozen, Margot Pizzini, von Landesobfrau Rita Thaler-Wieser, deren Vorgänger Robert Kaserer und dem Wipptaler Bezirkspräsidenten Karl Polig seine Zielsetzungen in der künftigen Chronikarbeit im Wipptal vor. Für Thaler müsse ein Foto: Stefan Frei Chronist nahezu ein Multitalent sein, um den neuen und technischen Herausforderungen einer modernen Chronikarbeit gerecht zu werden. Deshalb wolle er vor allem die Digitalisierung, Arbeitsteilung und Vernetzung fördern,
die Teamarbeit auf Gemeinde- und Bezirksebene stärken und Fortbildungsangebote anregen. In Sterzing möchte er im Arbeitsraum der Stadtchronisten eine Sammlung der „Grauen Literatur“ im Bezirk nach dem Muster der Nordtiroler Kollegen beginnen, die Kontakte mit allen Tiroler Bezirkschronisten weiter pflegen und regen Kontakt zu den Bezirkschronisten im Wipptal halten. Überdies werde er versuchen, in allen Gemeinden des südlichen Wipptales Mitarbeiter für das Chronikwesen zu gewinnen. Günther Ennemoser (3. v. l.) wurde bei der Versammlung für seine langjährige Arbeit als Bezirkschronist geehrt.
STERZING
Stadtbibliothek verschenkt Bücher Haben Sie Lust auf ein altes Buch? Nach fast fünf Jahren leert die Stadtbibliothek Sterzing wieder ihr überfülltes Archiv. In der Woche vom 19. bis zum 23. April können Interessierte im Eingangsbereich der Bibliothek unentgeltlich ausgeschiedene Bücher mitnehmen. Aus Platzgründen werden nämlich veraltete und zerschlissene Bücher (Liebesromane, Reise- und Wanderführer, Gartenbücher, Krimis …) freigegeben. Greifen Sie zu!
KULTUR
Jahresversammlung des Pfarrchores Gossensaß Dreistromland Südtirol Zur Jahresversammlung des Pfarrchores Gossensaß, die kürzlich im Hotel „Gudrun“ in Gossensaß abgehalten wurde, konnte Obfrau
Edith Mair neben Bürgermeister Franz Kompatscher und Pfarrgemeinderatspräsident Walter Roalter auch den Bezirksvertreter des Verbandes der Kirchenchöre Martin Ellemunt begrüßen. Im abgelaufenen Chorjahr verzeichnete der Pfarrchor rund 70 Auftritte und Chorproben. Zu
den Höhepunkten zählten das Dreikönigssingen, das von RAI Südtirol übertragene Passionssingen, das Marillenblüten-Singen in Tschengls, die Gestaltung einer Marienmesse im Altersheim Schloss Moos und die Romreise zu einem Weihnachtskonzert. Zu traditionell wiederkehrenden Veranstaltungen gehörten ein Preiswatten und ein Frühschoppen. Mair dankte neben den Sängern auch Organistin Anna Hofer und Chorleiter Hans Hofer für ihren unermüdlichen Einsatz. Obfrau Edith Mair selbst wurde für ihren 25-jährigen Dienst im Kirchenchor geehrt. rr
Bereits vor über 150 Jahren war Johann Tiefenthaler davon überzeugt, dass Adam und Eva aus dem Paradies verjagt und vom „Zweistromland“ Euphrat und Tigris nach Entiklar bei Kurtatsch gekommen sind. Er ließ die Außenmauern seines Schlosses mit dieser Geschichte dekorieren und errichtete eigenhändig einen Märchenpark, den man heute noch bewundern kann. Dieses Thema beschäftigt Arnold Gasser seit Jahren. Seine Doku zeichnet das Ereignis im Paradies und die Ankunft von Adam und Eva im Weiler Entiklar nach. Von der Landes- und Sprachgrenze ausgehend, führt der Film – der Text stammt von Autor Hans Tauber – in faszinierenden Aufnahmen durch ganz Südtirol. Der Etsch entlang bis zum Reschen, die Rienz zeigend ins Obere Pus-
tertal, dem Eisack folgend nach Klausen, Brixen, Neustift und an der Franzensfeste vorbei in das Wipptal. Abschließend folgt ein Streifzug durch die herrliche Bergwelt der Dolomiten.
Die Doku wird mit Musik und Liedern u. a. von Oswald Sattler, der Innsbrucker Böhmischen, dem Männerchor Neustift abwechselnd unterbrochen. Ein unterhaltsamer und lehrreicher Film mit besonders ausgewählten Aufnahmen und einer eigens für den Film geschaffenen, einfühlsamen Hintergrundmusik.
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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO
Comune di Vipiteno
Un consiglio comunale all’insegna di interrogazioni e mozioni presentate dalla SVP Il 23 marzo, presso la sala consiliare del comune di Vipiteno, si è tenuta la prima riunione del consiglio comunale dell’anno 2016. La seduta si è aperta con la lettura delle due interrogazioni e delle due mozioni presentate dalla SVP. Con la prima interrogazione i consiglieri Thaler e Tschöll chiedono chiarimenti riguardanti la convenzione urbanistica tra il Comune di Vipiteno e l’ASPIAG SERVICE S.r.l. Tra i punti chiave dell’interrogazione vengono chieste delucidazioni riguardo la disdetta della convenzione urbanistica da parte della ASPIAG, relativamente a quale contratto sia legalmente valido - quello del 2010 o 2013, infine se l’ASPIAG ha provveduto al pagamento dell’importo dei 50.000 € per l’anno 2015 e quanto fino ad oggi il Comune di Vipiteno ha dovuto pagare per spese amministrative, legali ecc. Il sindaco risponde che l’ASPIAG non ha disdetto la convenzione e che i contratti vigenti sono sia quello del 2010 che quello del 2013. Il primo cittadino nella sua risposta conferma che l’ASPIAG non ha pagato l’importo dei 50.000 € né per il 2015 e né per il 2016. Attualmente è difficile stabilire quanti siano i danni economici registrati dal Comune di Vipiteno a tutt’oggi. Dalla data della convenzione con ASPIAG il comune ha sostenuto spese (avvocati, consulenze
ecc.) pari ad un importo di 29.913 €. La seconda interrogazione presentata dai consiglieri Thaler e Tschöll riguarda i contenziosi giudiziari in corso e anche l’urbanizzazione della zona industriale Campi di Sotto. Nell’interrogazione viene sottolineato che il Comune ha molti contenziosi giudiziari, di cui i più noti sono quelli con l’impianto Biogas e con la ditta Leitner: questo porta indubbiamente costi aggiuntivi per il Comune. Viene chiesto perché il Comune abbia negato alla ditta Leitner la costruzione di un parcheggio. Il Comune dovrebbe sostenere e collaborare con le ditte locali al fine di favorire lo sviluppo economico della città. Nella mozione viene anche sottolineata la mancanza di collegamento dei mezzi pubblici con la zona di Campi di Sotto. Nella risposta il sindaco informa che per le spese dei ricorsi con la società Biogas il comune ha speso ca. 60.000 € e per la ditta Leitner 400 €. Per quanto riguarda la mancata concessione edilizia per la realizzazione del parcheggio, Messner informa che ci sono dei problemi per quanto riguarda la situazione dell’acqua: la situazione idrologica è da chiarire. La consigliera Frick (SVP) ha presentato una mozione per quanto riguarda l’utilizzo di bombolette spray schiumogene durante il periodo di carnevale in quanto, oltre ad essere dan-
nose per l’ambiente, per molte persone sono fastidiose nonché pericolose. Il sindaco informa che il Comune ha già provveduto a cambiare il regolamento per tutelare la quiete pubblica, inserendo il divieto delle bombolette. A questo punto la consigliera Frick è ritira la mozione, sottolineando comunque che si meraviglia che in tanti anni nessuno, in particolare i rappresentanti verdi, non abbiano pensato di affrontare la problematica. La seconda mozione riguardante “provvedimenti energetici” è stata presentata dai consiglieri Thaler, Hartung e Frick (SVP). I consiglieri sottolineano che sarebbe opportuno spegnere l’illuminazione natalizia a fine festività natalizie (6 gennaio o una settimana dopo) per risparmiare e inoltre perché la città, di sera, è deserta e a molti cittadini disturba. Larch (Sterzing Wipptal) informa che l’illuminazione non deve avere solo uno scopo turistico ma deve tener conto dei vipitenesi e propone che venga spenta alle 23:00 invece che alle 24:00. Con la mozione i consiglieri SVP chiedono inoltre che venga accelerata la conversione a illuminazione LED che porterebbe ad un risparmio energetico del 30%. Il consigliere Thaler lamenta l’assenza di un piano di lavoro al fine di procedere concretamente e più velocemente alla conversione.
Anche il consigliere Werner Graus (SVP) sottolinea l’urgenza dell’istituzione di un piano di azione. L’assessore competente Larch informa che annualmente il comune sta investendo 60/70 mila € per questi interventi e che molte vie della città sono già in regola. In fase di votazione la mozione viene respinta con 9 contrari (Sterzing Wipptal) 5 favorevoli (SVP) e un astenuto (Lega). I consiglieri SVP esprimono anche il loro disappunto per quanto riguarda le variazioni del documento unico di programmazione. Il consigliere Graus in particolare chiede quando il Comune abbia intenzione di iniziare la realizzazione del centro di riciclaggio (già fuori norma). Secondo il consigliere per un progetto del genere è necessario incaricare dei tecnici specializzati al fine di avere un progetto dettagliato e l’importo della spesa. L’assessore competente informa che vi è un gruppo di lavoro che sta studiando la soluzione migliore e che entro il 2017 il progetto ci sarà. Un punto caldo è anche la questione dei cavi a fibra ottica. Il consigliere Graus chiede che il comune agisca quanto prima per la realizzazione della linea; infatti Vipiteno è indietro rispetto agli altri comuni della Wipptal. cm
VIPITENO
Premiati pubblicamente per il loro impegno nel progetto “pigotte” i bambini della classe III della scuola elementare in lingua italiana Quest’anno le bambine e i bambini della classe III della scuola primaria di Vipiteno, grazie al sostegno delle volontarie dell’UNICEF, hanno partecipato al progetto di realizzare e vendere le bambole pigotte, l’iniziativa è stata un successo. La classe è stata premiata a inizio marzo nella sala consiliare di Vipiteno. I bambini, accompagnati dalla loro insegnante Simona Truden, sono stati ringraziati e premiati pubblicamente per il loro impegno. Hanno infatti realizzato, con l’aiuto delle insegnanti, delle mamme e delle nonne circa 100 pigotte che sono state vendute il sei e sette dicembre a Vipiteno. Grazie alla vendita delle pigotte da parte dei bambini e dei genitori, sono stati raccolti 3.000 euro, che andranno a sostenere un progetto Unicef per combattere la malnutrizione. Alla cerimonia hanno preso parte la presidente dell’UNICEF Patrizia Daidone, il vice sindaco Fabio Cola, il direttore generale dell’ASPIAG Roberto Hillebrand, la dirigente scolastica Carmela Grassi, i genitori, i rappresentanti della stazione dei carabinieri di Vipiteno. Infine l’ASPIAG ha offerto un rinfresco ed un regalo per ogni alunno della classe terza. cm
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Dal 1° marzo il via alla ricetta medica elettronica Con l’inserimento della ricetta digitale non si può parlare di vera e propria dematerializzazione, perché comunque il medico stampa la prescrizione e la carta resta. Il modulo rosso è, sì, archiviato ma è sostituito dal “promemoria” bianco. La vera novità è che il cittadino può andare in ogni farmacia italiana, ottenere il farmaco prescritto dal proprio medico e pagare il ticket previsto dalla regione di residenza (o non pagare se esentato). Con la ricetta digitale le informazioni, attualmente scritte a mano o stampate su carta, verranno inviate, tramite la trasmissione telematica dei dati dal medico prescrittore all’erogatore (medico specialistico, farmacista, ...) in tempo reale. Si parla di de-materializzazione delle ricette che viene vista come presupposto necessario per l’automatizzazione delle procedure organizzative relative all’accesso del cittadino alle prestazioni sanitarie ambulatoriali e alla distribuzione di medicinali. Con questo sistema saranno collegate, in futuro, indirettamente, la prenotazione centrale digitalizzata, la rilevazione delle liste d’attesa e la rendicontazione delle prestazioni e dei farmaci erogati. Questo permetterà l’invio telematico delle informazioni attualmente scritte o stampate su carta, portate a mano dal cittadino, e di seguito elaborate. Sembra tutto più semplice ma comunque c’è ancora qualche problema: infatti, in caso di assenza di collegamento telematico, la farmacia applica il ticket in vigore nella sua regione. Se si è costretti ad assumere farmaci costosi e si ha l’esenzione dal ticket, conviene dunque fare scorta prima di mettersi in viaggio, per evitare brutte sorprese. Un piccolo passo avanti, ma la
dematerializzazione è un’altra cosa. L’Italia ha fatto progressi ma il sistema migliore da seguire sarebbe quello adottato in vari paesi europei, dove il cittadino va dal medico di famiglia e si fa visitare, dopo aver consegnato la sua tessera sanitaria con microchip. Il medico accede online al Fascicolo Sanitario Elettronico, che contiene la “storia sanitaria” del paziente. Se c’è bisogno di farmaci, il medico compila la prescrizione sul computer e la invia online al sistema centrale. Il cittadino va in farmacia e consegna la sua tessera sanitaria. Il farmacista infila la tessera nel lettore, legge la prescrizione e consegna i medicinali. Contestualmente il sistema centrale registra che il farmaco è stato fornito al cittadino. Non c’è burocrazia, né carta! Il controllo della spesa farmaceutica è minuzioso e costante, per risparmiare sprechi e brogli.
la sperimentazione a livello provinciale era stata già avviata e circa 100 medici di base su 340 effettuavano le loro prescrizioni utilizzando lo strumento digitale, mentre per le farmacie il sistema
coinvolgeva 20 strutture provinciali su 119. Ma, a tutt’oggi, l’introduzione della ricetta digitale in Alto Adige arranca. La digitalizzazione delle prescrizioni comporta notevoli cambiamenti organizzativi per l’Azienda Sanitaria, in quanto devono essere unificati processi e sistemi e si devono adeguare i moduli di amministrazione, prescrizione ed erogazione. Si sta lavorando in stretta collaborazione con l’Alto Adige Informatica Spa, come fa presente l’assessore Stocker, per procedere al più presto all’introduzione della ricetta digitale per le prescrizioni di farmaci e di prestazioni mediche specialistiche. cm
PER QUANTO RIGUARDA LA NOSTRA REGIONE BISOGNERÀ ASPETTARE ANCORA. L’assessore provinciale alla sanità ed alle politiche sociali, Martha Stocker, nel gennaio 2015 aveva informato, nel corso di una conferenza stampa a Palazzo Widmann, l’avvio della digitalizzazione delle prescrizioni mediche. La Stocker aveva sottolineato che Erker 04 I 16
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Europa disunita di fronte alla tragedia dei migranti Anche l’Austria sembra voglia chiudere i confini – Che cosa succederà dopo gli attentati di Bruxelles?
L’illusione di Schengen Per questo l’entrata in vigore dell’accordo di Schengen il 1° aprile 1998, che prevedeva fra l’altro l’abolizione dei controlli confi-
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nari interni fra i paesi della UE, fu salutato a Brennero con particolare entusiasmo e solennità, alla presenza di una grande folla e di personalità politiche di primo pia-
tutti. Non pochi paesi europei si dissociano dalla strategia dell’accoglienza e pensano unicamente a chiudere le proprie frontiere. Intanto ai confini tra Grecia e Ma© www.ansa.it
1° aprile 1998: al Brennero si festeggia la rimozione delle sbarre di confine grazie al trattato di Schengen no austriache e italiane. Qui infatti la rimozione delle sbarre di confine aveva il valore di un auspicio: la costruzione di una nuova Europa. Un’Europa che davvero sembrava voler superare le divisioni antiche che avevano portato alle due tragiche guerre mondiali. Quel giorno sul valico risuonarono l’inno nazionale austriaco e quello italiano, seguiti dall’inno europeo. I confini dentro di noi Ora la dichiarata intenzione dell’Austria di erigere al Brennero una barriera per fermare il flusso di migranti, come ha già fatto a Spielfeld, in Stiria, suscita non poche reazioni a tutti i livelli. Per il presidente della Giunta provinciale Arno Kompatscher si tratta di un grande passo indietro assolutamente inaccettabile. E Renzi: “Brennero è un simbolo dell’integrazione europea. O si crea una solidarietà europea o l’Europa non esiste più”. E in effetti lo spettacolo che i paesi europei offrono al mondo non si ispira certo ai principi che animarono i tenaci e coraggiosi padri fondatori. Il problema è enorme ed estremamente complesso e richiede una soluzione condivisa da
cedonia si ammassano migliaia di disperati in condizioni disumane, come denunciano l’Agenzia ONU per i rifugiati, Amnesty International e l’UNICEF.
in possesso di regolare richiesta d’asilo, da ridistribuire, con cautelose procedure, tra i paesi della UE che accettino l’accordo. Sono però molti gli osservatori politici che ritengono la Turchia inadeguata a svolgere questo difficile compito, mentre le associazioni umanitarie non governative affermano a chiare lettere che essa non rispetta le leggi sui diritti umani. La Turchia per parte sua, oltre ai soldi per gestire l’operazione, chiede di accelerare la procedura della sua adesione alla UE. Ma anche ammesso che questo accordo riesca a chiudere la “rotta balcanica”, resta il fatto che si sta riaprendo la “rotta mediterranea”: e questa volta dalla Libia partiranno sui gommoni dei mercanti di esseri umani non solo i tradizionali migranti africani, ma
© Iker Pastor/ Anadolu Agency/ Gettyimages
A Brennero di nuovo sbarre di confine: perché? Il Brennero, con i suoi 1375 m, è sempre stato il valico più importante tra il mondo mediterraneo ed i paesi centroeuropei già in epoca preistorica. Di qui passarono uomini e merci ma anche idee e cultura. Se è vero che qui corre la principale displuviale alpina, che separa le acque che fluiscono verso il Danubio ed il Mar Nero (Sill) da quelle dirette all’Adige e al Mediterraneo (Isarco), è anche vero che il Brennero nella sua storia non ha mai avuto funzione di confine di nessun tipo sino al termine della prima guerra mondiale: - non nella provincia romana Raetia, che si estendeva dalla media val d’Isarco fino in Baviera, con capoluogo Augusta Vindelicorum (Augsburg); - non con il Sacro Romano Impero della nazione germanica, che poneva sotto un unico sovrano i paesi tedeschi e l’Italia; - non con la contea bavarese del Norital (dall’Inn a Chiusa) poi passata al vescovo di Bressanone; - non con la contea di Tirolo (dalle porte di Trento alla Valle dell’Inn); - non sotto gli Asburgo; - e non ha mai rappresentato, per secoli, nemmeno un confine linguistico. Il Brennero è diventato confine per volontà degli uomini, alla fine della prima guerra mondiale quando, con il trattato di St. Germain del 10 settembre del 1919, il Tirolo Meridionale/Alto Adige fu assegnato all’Italia, tesa a raggiungere “i sacri confini della patria”. Di qui il sentimento della Trennung, della lacerazione drammatica, avvertito dai Tirolesi, acuito poi dalla politica del regime fascista.
Il neonato lavato nel fango nella tendopoli di Idomeni, al confine fra Grecia e Macedonia
Che fare? Il 18 marzo il Consiglio Europeo firma un accordo con la Turchia, in base al quale i profughi ammassati in Grecia verranno rispediti (“deportati”, secondo alcuni osservatori) in Turchia, dove verranno controllati e divisi tra migranti economici, da “ricollocare” nei loro paesi di provenienza, e i profughi “politici” siriani
anche siriani, come è stato già accertato. Lampedusa tornerà ad accogliere i sopravvissuti ai viaggi della morte dalle coste libiche. Nessun paese può ritenersi innocente Non ci sono barriere che possano fermare questa immane ondata migratoria. L’unica possibilità è quella di creare per queste perso-
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ne dignitose condizioni di vita e di lavoro nei loro paesi. Ma bisognava farlo molto tempo fa. Sembra quasi una sorta di nemesi storica. Per secoli con il colonialismo prima e con il neocolonialismo poi, i paesi più forti hanno depredato i popoli di interi continenti delle ricchezze delle loro terre, strappando dalle loro radici migliaia e forse milioni di schiavi. Ora altre migliaia di esseri umani si riversano verso di noi per fuggire da guerre scatenate proprio da egoistici interessi economici, da strategie di controllo politico e militare delle terre dell’oro nero, ma anche da odi razziali e da fanatismo religioso che lacerano il mondo dell’Islam. Non c’è alcun paese che possa ritenersi innocente. Né quelli della cosiddetta civiltà occidentale, né tanto meno i paesi arabi, dove regnanti o governi assolutistici defraudano i loro stessi popoli, accumulando immense ricchezze senza investirle in un progetto di crescita economica, sociale e civile della loro gente. Con il colpevole silenzio dell’Occidente, in nome di interessi economici condivisi. Un Occidente che appare agli occhi del fondamentalismo musulmano colpevole e impuro e privo di ideali e che per tanto deve essere colpito a morte con attentati orrendi, indiscriminati e disumani, a Parigi prima, a Bruxelles il 22 marzo. Non c’è giustificazione che regga. Ma è proprio nelle periferie di queste città che IS recluta i volontari suicidi, sfruttando la
loro frustrazione nel vedersi tenuti ai margini della società del benessere, della ricchezza, della potenza. Non riusciranno ad annientare fisicamente questo mondo, ma potranno colpirlo a morte nei suoi valori civili, umani e morali se, in nome della sicurezza, accettassimo di limitare le libertà e i diritti individuali. Sono questi valori, che spesso effettivamente abbiamo noi stessi dimenticato, che dobbiamo ritrovare e difendere, prima di tutto dentro di noi. Questi attentati fanno infatti riemergere paure profonde e sentimenti xenofobi. Cresce il numero di quelli che vorrebbero richiudere le frontiere e abolire gli accordi di Schengen. Se così dovesse avvenire, allora sì che avrebbero vinto “gli altri”. Brennero: la Lampedusa del Nord? Al di là di queste analisi globali resta il fatto di come affrontare concretamente il complesso problema dell’accoglienza e della gestione dei migranti respinti dall’Austria. I cittadini del Comune di Brennero sono giustamente preoccupati. A livello provinciale si afferma che il Sudtirolo non deve diventare un lager per i respinti. Durante la riunione di martedì 8 marzo del Comitato per l’ordine e la sicurezza pubblica, svoltasi a Bolzano presso il Commissariato del Governo, è stato fatto il punto della situazione riguardo la probabile emergenza profughi
Che cosa resterà dello spirito di Schengen?
che coinciderà con l’arrivo del caldo. A preoccupare è la prevista intensificazione dei controlli austriaci soprattutto al confine del Brennero. All’incontro hanno partecipato oltre al commissario del governo Elisabetta Margiacchi, i rappresentanti della Provincia, le Forze dell’ordine, i vertici di Trenitalia e Autobrennero, e i sindaci dei tre paesi confinanti con l’Austria: Brennero, San Candido e Resia. Nel corso della riunione ci si è concentrati sui problemi concreti, soprattutto logistici, per la gestione di eventuali masse di profughi. In particolare è stato detto che a breve sono attese risposte da parte del demanio per poter disporre di altre caserme dismesse per l’alloggio dei migranti. Margiacchi ha detto di attendere da Roma indicazioni su come dovranno essere gestiti i profughi respinti dall’Austria, in seguito alle nuove restri-
zioni in merito a numeri e requisiti d’accesso. Nel corso dell’incontro è stato comunicato che è probabile che l’Austria effettuerà i controlli sui treni non al Brennero ma nel paese di Steinach, alleggerendo in qualche modo la pressione sul valico italo-austriaco. Da un recente colloquio con il responsabile dell’ufficio della polizia del Tirolo Manfred Dummer è però emerso che sono stati elaborati un concetto e un piano di attuazione per far fronte alla situazione profughi. Dummer ha sottolineato che detto piano è depositato a Vienna e la notizia che l’Austria parta con i controlli già il primo aprile non è assolutamente definitiva: si attendono direttive dai vertici di Vienna.
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Consiglio Comunale di Fortezza I consiglieri comunali ridotti al mero ruolo di spettatori di una sorta di “conferenze stampa” riguardanti progetti già di fatto eseguiti.
Approvati due progetti: il primo riguarda la realizzazione di una nuova strada d’accesso a Riol, tra il campo da tennis e le ex case ferrovieri a sud del paese e che, in galleria, uscirà a livello dell’ex rampa bestiame, divenendo di fatto la nuova via di accesso al rione e al servizio dei mezzi del Tunnel di Base del Brennero per la realizzazione delle infrastrutture del portale di accesso. Così i tecnici di BBT: 15 mesi di lavori a partire dal 2017, abbattimento di alcune delle ormai abbandonate casette e pensiline dell’ex rampa bestiame, raccordo e allargamento dell’attuale via che corre a fianco del parco ferroviario, barrriere antirumore, sottostazione elettrica e via dicendo. Il vantaggio per la comunità? Quello di vedere migliorato lo sbocco nell’Isarco del Rio Riol, che in passato ha mostrato tutta la sua violenta forza con frane e smottamenti. Il ruscello sboccherà nel fiume più a nord, all’altezza della Banca Popolare, con una sezione ben maggiore di quella attuale, che è quasi a pelo d’acqua, sotto il cimitero. C’è inoltre la promessa che gli abitanti della zona sud del paese non vedranno toccata la loro proprietà e avranno un ingresso all’ampio cortile più defilato dalla statale e dunque più sicuro. Altrettanto valga per la centrale per la produzione di energia elettrica, realizzata già nel 2006 e mai entrata a regime, a nord del Sachsenklemme, a Le Cave. Doveva funzionare a olio di palma, lo ricordiamo, ma l’incremento del prezzo del combustibile, produzione e trasporto ha fatto ripen-
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sare il progetto. Un nuovo investimento di 200 mila euro per sostituire i filtri attuali, quelli che nonostante tutto ammorbavano l’aria di Le Cave e Mezzaselva con effluvi di patatine fritte, farà sì che a maggio la centrale entri a pieno regime, producendo oltre 12 megawatt, grazie alla combustione di grassi animali, in particolare di suini macellati da diverse aziende. Anche qui, mille garanzie: i controlli doganali futuri, quelli dell’ufficio “aria e rumore” provinciale, l’impianto completamente in
regola secondo la normativa che verrà pubblicata sulla prossima Gazzetta Ufficiale, il possibile riutilizzo dell’enorme calore che il procedimento comporta (tre quarti, mentre solo un quarto diviene elettricità), con una proposta di riscaldamento per il futuro villaggio di baracche per gli operai del BBT a Le Cave, dovrebbero tranquillizzare tutti. D’altronde era logico che un investimento di 16 milioni e mezzo di euro (tanto è costata la centrale al tempo della sua costruzione) pur avendo fruttato migliaia di euro di incentivi per gli impianti “bio”(che continueranno ad essere erogati al gruppo sino al 2025), non poteva diventare un pezzo di archeologia industriale. dm
Un atelier chiamato Brennero
Nell’ambito della Piattaforma delle Resistenze Contemporanee 2016 è partito il progetto “Tessuto sociale”, organizzato dalla Cooperativa Atelier e destinato a tutte le donne che vivono nel territorio di confine. Creazione d’impresa come promozione di comunità: è con questa convinzione che la coop sociale Atelier di Bressanone sta portando avanti un progetto a Passo Brennero, destinato a immettere nel mondo dell’imprenditoria donne sia straniere che italiane. E i primi passi sono incoraggianti. A metà gennaio i responsabili di Atelier, Francesco Tancredi e Caroline Leitner, hanno incontrato alcune donne di Brennero per spiegare lo scopo del progetto e raccogliere informazioni sulle loro abilità lavorative. Positivo il riscontro: “Alla presentazione – racconta Caroline Leitner – sono venute molte più donne di quanto ci aspettassimo. Oltre alla nostra cooperativa e al progetto “Tessuto sociale” abbiamo anche presentato la designer Patrizia Bertolini e distribuito un questionario per capire le abilità manuali delle donne e il loro grado di conoscenza delle varie tecniche (maglieria, sartoria, ricamo ecc.). Devo dire che le don-
ne (in prevalenza extracomunitarie ma anche italiane) si sono dimostrate incuriosite e molto motivate a partecipare al progetto. Alcune sono già brave in sartoria e ricamo, e i lavori che hanno portato all’incontro ci hanno sorpresi per la raffinatezza”. Dopo questa fase preliminare il progetto prenderà 2 direzioni: produzione e creazione. “Nel primo caso – spiega Leitner – si parla di manifattura per conto terzi, ovvero le donne di Brennero produrranno borse che poi saranno vendute in un negozio di Vipiteno e in altri posti. Le partecipanti impareranno a produrre un manufatto e potranno anche capire cosa vuol dire realizzare e vendere un prodotto in una piccola impresa. La direzione creativa invece prevede la creazione di un prodotto, ancora da individuare, in collaborazione con la designer Patrizia Bertolini. Lo scopo di questo indirizzo è di creare un prodotto di alta qualità che colleghi le loro tecniche tradizionali con un prodotto tradizionale sudtirolese”. L’edizione 2016 del Festival delle Resistenze Contemporanee sul tema della condivisione si terrà in Piazza Matteotti a Bolzano dal 23 al 25 aprile.
COMUNE DI RACINES
CAI e AVS uniti per la manutenzione dei sentieri La manutenzione e la cura dei sentieri è una tematica molto importante che, purtroppo, troppo spesso viene sottovalutata. La cura dei sentieri, infatti, oltre ad essere importante per la sicurezza degli escursionisti, è importante anche perché favorisce e promuove il turismo. Proprio questo ha spinto i rappresentanti del Cai e dell’Avs attivi nella zona di Racines a partecipare ad un incontro con tecnici del Comune di Racines, con i responsabili dell’Associazione del Turismo di Val Giovo, Racines e Ridanna, nonché con il Corpo Forestale di Racines. I responsabili delle due associazioni alpine Cai e Avs hanno a cuore la cura dei sentieri vallivi e alpini nel Comune di Racines ed insieme agli Enti preposti istituzionalmente si sono attivati per trovare una strategia condivisa per gestirne la manutenzione, nonché valorizzarne l’importanza. Della manutenzione dei sentieri se ne occupano i volontari del Cai e dell’Avs, che sono senza ombra di dubbio una grande risorsa, purtroppo però in via di estinzione. Dall’incontro è emerso che entrambe le associazioni alpine segnalano una concreta necessità di
supporto per poter far fronte alle esigenze continue che i vari interventi richiedono. Durante l’incontro è stato costituito un gruppo
tecnico di lavoro, che ha l’obiettivo di incontrarsi regolarmente nel corso dell’anno per stilare l’elenco degli interventi da fare e stabilire le priorità nella manutenzione ordinaria e straordinaria dei sentieri, anche per un miglior utilizzo dei volontari disponibili. Non è escluso che in futuro l’iniziativa potrebbe estendersi anche negli altri comuni della Wipptal, in quanto essa non può che avere un riscontro positivo al fine del mantenimento del nostro territorio e delle nostre montagne. cm
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Gem2Go Alto Adige – l’APP di tutti i Comuni e le Comunità comprensoriali dell’Alto Adige
Gem2go è l’app ufficiale di tutti i Comuni e di tutte le Comunità comprensoriali dell’Alto Adige. Con questa App i cittadini ricevono l’accesso mobile ai contenuti del sito internet con i vantaggi che offrono i dispositivi mobili. Cosa offre l’App? Si possono chiamare direttamente i contatti oppure salvarli, con un clic si possono scaricare nel proprio calendario smartphone oppure tablet gli appuntamenti e le manifestazioni. Albo pretorio: con la visione mobile dell’albo pretorio in qualsiasi momento si ha accesso a tutte le delibere, le concessioni edilizie e ad altri documenti. Segnalazioni dei cittadini: con un modulo potranno essere segnalati all’ente competente, indicando luogo e allegando una foto, guasti all’illuminazione stradale, danni al manto stradale, scarico abusivo dei rifiuti. Notifiche istantanee tramite notifica push: si potranno ricevere direttamente sul dispositivo mobile le notifiche push della protezione civile comunale ed altre importanti informazioni, come per esempio le interruzioni nella viabilità, l’interruzione della raccolta rifiuti ed altro. Importanti servizi ed informazioni di tutti i Comuni e di tutte le Comunità comprensoriali dell’Alto Adige in una sola App! Tutte le funzioni e ulteriori informazioni su www.gem2go.it.
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Blues Days Torna il consueto appuntamento all’insegna del Blues Anche quest’anno, ai primi di maggio, Vipiteno si trasforma nella piccola metropoli del blues delle Alpi. Dal 2.05.2016 al 08.05.2016 diverse star dell’America del Nord si esibiranno a Vipiteno garantendo dei concerti memorabili e deliziando gli spettatori con la magia che la musica blues sa trasmettere. L’evento principale sarà nuovamente il concerto dell’Incredible Southern Blues Band & Friends che si esibirà sabato sera. I quattro gentiluomini del blues, dal 1989, celebrano la loro elegante musica in formazione invariata. Un record, che il cabaretti-
sta austriaco Markus Linder alle tastiere, il chitarrista bolzanino Gianni Ghirardini, il solido bassista Werner „Haifisch“ Heidegger e il batterista/cantante Roland Egger festeggiano con stile. Finora hanno inciso tre CD, un DVD e prodotto un vino denominato Blues Barrique (MOC musica di origine controllata). Per tutta la settimana ci saranno eventi a ritmo di blues e per finire la domenica si terrà una messa gospel con ospiti d’onore al termine della quale seguirà un brunch per la Festa della Mamma al Teatro Comunale di Vipiteno. cm
VIPITENO
Pista di pattinaggio in piazza città - Grande successo dell’iniziativa Per la prima volta, quest’anno, a Vipiteno in Piazza Città è stato allestito un campo di pattinaggio. Il campo è stato aperto per un mese e mezzo e l’iniziativa è stata molto apprezzata. Il direttore dell’Associazione turistica vipitenese Turin ha espresso la sua soddisfazione e ha informato che i visitatori sono stati più di 4.000. Anche molte scuole elementari della zona hanno approfittato dell’opportunità di avere a due passi da casa un’autentica pista di pattinaggio all’aperto e hanno portato i bambini a pattinare la mattina. Tre volte alla settimana la pista era aperta anche dalle ore 20:00 alle ore 22:00. Alcune associazioni hanno
anche organizzato dei tornei di birilli sul ghiaccio e i turisti non si sono certo fatti mancare una bella pattinata nel centro storico della città. “Il centro di Vipiteno, grazie a questa iniziativa, è stato ravvivato e, grazie al sostegno di tanti commercianti e ristoratori del centro vipitenese e soprattutto del comune di Vipiteno, della Cassa Raiffeisen e della ditta Intercom, si può dire che questa idea è stata davvero un grande successo per l’intera collettività” così Turin. Visto il successo dell’iniziativa si sta valutando se ripeterla anche il prossimo anno. cm
POLISPORTIVA AVI SEZIONE NUOTO
Riparte la stagione agonistica Dopo un inverno passato ad allenarsi duramente, è finalmente iniziata la stagione delle gare. Da venerdì 11 a domenica 13 marzo si sono svolti a Merano i campionati provinciali indoor giovanili e assoluti. Nella vasca della “MeranoArena”, anche quest’anno, le ragazze della Poli si sono comportate più che bene, tanto da conquistare diversi podi. Alena Barbolini si è laureata campionessa provinciale dei 400 stile libero, così come la staffetta 4 x 200 sl, composta dalla stessa Barbolini assieme a Greta Markart, Lisa Eisendle e Cristina Niccolai. Cristina Niccolai è stata capace di salire sul secondo gradino del podio in ben tre gare: nei 100 e 200 dorso e nei 400 misti. Un titolo di vice-campionessa provinciale anche per Helena Ossanna nei 200 misti. Infine tre bronzi sono andati ad Alena Barbolini nei 200 farfalla, Helena Ossanna nei 50 rana e alla staffet-
ta 4 x 100 sl (Alena Barbolini, Greta Markart , Lisa Eisendle e Cristina Niccolai). Ma anche le atlete che non sono salite sul podio, a detta dell’allenatrice Mirja Ottaviani, hanno ottenuto ottimi risultati. Inoltre, domenica 13 marzo presso la Piscina Comunale di Vipiteno la Polisportiva ha organizzato la terza tappa, dopo Bolzano e Bressanone, del circuito U.S.S.A. (Unione Società Sportive Altoatesine), alla quale hanno preso parte circa 200 bambini, tra 6 e 11 anni, provenienti da tutta la provincia di Bolzano. us
CALENDARIETTO
Campionato provinciale Yoseikan Budo – Polisportiva AVI Grandi successi per gli atleti della sezione Yoseikan Budo – Polisportiva AVI di Vipiteno Il 19 e 20 marzo si è svolto a Bressanone il campionato provinciale di Yoseikan Budo. Gli atleti della squadra di Vipiteno si sono distinti conquistando molte medaglie. Nella disciplina Sumo e Kumiuchi ben 22 atleti hanno conquistato ottimi risultati: per il Sumo nelle diverse categorie hanno conquistato il gradino del podio più alto Braunhofer Lorenz, Gschliesser Sandra, Siller Laura e Schölzhorn Nicole. Al secondo posto per il Sumo Graber Doris, Fichter Liam, Hochrainer Jonas, Keim Lina; Schölzhorn Sophia. Strickner Damian, Alex Giordani e Buchschwenter Lena hanno conquistato il 3° posto e Rainer Felix il 4°. Vincitori per la disciplina Kumiuchi Gallmetzer Anna, Teodorovic Jovan, seguiti da Marcotto Tobias (2°), Gufler Viktoria (3°) e Rainer Lisa (4°). Nella categoria U15 ha conquistato il titolo di campionessa provinciale Kiem Katrin, mentre Gallmetzer Maria e Schölzhorn Nadine si sono qualificate al 5° posto. Nella categoria U18 Greta Braunhofer è vice-campionessa provinciale. Ottimi risultati anche per le squadre, infatti Vipiteno 1,
composta da Marcotto, Gallmetzer e Teodorovic, ha conquistato il primo posto, battendo ben 20 squadre. Con questi successi gli atleti di Vipiteno hanno otte-
Pro Cultura Fortezza 09.04.16: “Il marito di mio figlio”. Commedia brillante presentata dalla Filodrammatica di Laives, presso il Pluriuso “J. Wild” di Fortezza, ore 16.30. Entrata libera.
nuto il terzo piazzamento provinciale nella disciplina Sumo e Kumiuchi e il 7° posto di piazzamento come associazione su ben 22 associazioni a livello provinciale. Gli atleti si preparano per il campionato italiano che si svolgerà a Langhirano (Parma). cm
CALCIO
CF VIPITENO settore giovanile Il ritorno di Michael Blasbichler in Alta Val d’Isarco La stagione calcistica 2015/16 della categoria Pulcini (annate 2005-2006) del CF Vipiteno si è aperta con la grande novità dell’arrivo di Michael Blasbichler come nuovo allenatore che, insieme ai confermati Stefano Linossi e Giancarlo Granzotto, formano il gruppo degli allenatori. Michael Blasbichler è tornato dunque ad allenare in Alta Val d’Isarco dopo parecchi anni passati nelle giovanili del FC Südtirol - Alto Adige dove ha acquisito innumerevoli esperienze e conoscenze che di sicuro giovano a tutto il settore giovanile vipitenese. Visto le parecchie e continue adesioni di bambini in questi ultimi 2 anni si sono formate ben 3 squadre di Pulcini (due iscritte al torneo VSS e una iscritta al torneo FIGC) per dar modo a tutti i bambini di poter giocare. Sotto la guida di Blasbichler si sono impostati allenamenti specifici a 360° che vanno ad interessare oltre l’aspetto tecnico anche la coordinazione motoria e l’aspetto ludico-sportivo. Si sono già notati notevoli miglioramenti nei bambini a cui si è cercato di proporre nuove esperienze for-
UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 13.04.16: “Il cibo e la Bibbia”. L’alimentazione, regole, la liturgia. Rel: prof. Marta de Chiusole. 20.04.16: “Foglie d’erba”. Respiro vitale, corporeità selvatica, allegria, puro presente. L’opera letteraria di Walt Whitman. Rel.: Paolo Marchetti. 27.04.16: Gita culturale di chiusura dell’anno accademico.
mative mettendoli a contatto con realtà nuove al di fuori del circondario. Particolare interesse ha suscitato la partecipazione, alla fine di settembre, ad un torneo internazionale svoltosi a Monaco di Baviera, che vedeva impegnate squadre professionistiche, tra le quali il Bayern Monaco, Ingolstadt, Linz, Wacker Innsbruck, Unterhaching. Si è anche partecipato al torneo di S. Nicolò a Stanghe e sotto le feste natalizie al torneo di Innsbruck. I campionati hanno avuto termine nei primi giorni di novembre ma gli allenamenti sono proseguiti dapprima sui campi del centro sportivo e poi in palestra in modo da non interrompere l’attività sportiva dei bambini. Un’ultima ma non meno importante novità riguarda la partecipazione al Torneo Beppe Viola che si è svolto nel mese di febbraio ad Arco di Trento. Questo torneo, molto conosciuto a livello nazionale, ha visto impegnate 64 squadre provenienti principalmente dalle province di Verona, Mantova, Brescia e Trento oltre ad alcune squadre altoatesine.
ARCI Vipiteno 07.04.16: “Perfetti sconosciuti”. Un film di Paolo Genovese. Cinema comunale presso Teatro Comunale di Vipiteno, ore 17.30 e 20.30. CKrealis Vipiteno 13.04.16: Serata musicale e poetica. Poesie dell’autrice Barbara Villscheider lette e interpretate dalla musica di Lisa Schamberger. Via Streunturn 3a Vipiteno, ore 18.00. Entrata libera con rinfresco. CAI Vipiteno Escursionismo 17.04.16: Via romea germanica, da Vipiteno a Mules. Un tratto dell’antica via di pellegrinaggio da Stade (Amburgo) a Roma. GAM 08-10.04.16: Val di Susa. Tre itinerario da definire. MTB 23-25.04.16: Gran fondo 9 Fossi Cingoli (MC). CAI Brennero 24.04.16: Gita lungo il sentiero Caldaro-Termeno. Aprile: serate di arrampicata in palestra.
Per medici e farmacie di turno vedi pag. 98 Erker 04 I 16
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SPORT I PORTRÄT
Schachmatt! von Barbara Felizetti Sorg
Seit 35 Jahren spielt er das königliche Spiel, in diesem Jahr ist er gemeinsam mit seinem Team von „Wipptal Schach“ in die Serie B aufgestiegen. Schachspieler Sergio De Bettin aus Sterzing im Erker-Porträt. e4 – mit diesem Halbzug fängt (meistens) alles an. „Zwar sind viele Experten der Meinung, dass mit dieser Eröffnung eine Partie schon verloren ist“, lacht Sergio De Bettin. „Ich mache es aber trotzdem – auch weil genauso viele Experten vom Gegenteil überzeugt sind.“ Wie es weitergeht, hängt dann natürlich von der Reaktion des Gegners ab. „Dieses Vorausschauen, welche Spielzüge dein Gegenüber möglicherweise unternimmt, ist eine der großen Herausforderungen, die an einen Schach-
SERGIO DE BETTIN kompakt Geburtsdatum: 25.03.1951 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Sterzing Beruf: Pensionist Sportart: Schach Verein: Wipptal Schach Hobbys: Musik, Computer, Fotografie
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Sergio De Bettin: seit 35 Jahren passionierter Schachspieler
spieler gestellt werden“, erklärt De Bettin. Dass nach zwei Spielzügen bereits 72.084 verschiedene Stellungen entstehen können, zeigt allerdings ganz deutlich, wie komplex das königliche Spiel ist. Die Zahl der möglichen Stellungen wird auf über 1046 geschätzt. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Geduld und vor allem Konzentrationsvermögen Grundvoraussetzungen sind, um den Gegner schachmatt setzen und damit ein Spiel gewinnen zu können. Schließlich dauert ein Turnierspiel bis zu fünf Stunden. Ein Blitzturnier hingegen ist in zehn Minuten abgeschlossen, weshalb dort vor allem Schnelligkeit und Entscheidungsfreude vonnöten sind. Freundlichkeit ist in Schachkreisen zudem oberstes Gebot; so ist es etwa üblich, dass sich die Gegner vor und nach einer Partie die Hand reichen. Das Schachspiel hat Sergio De Bettin schon längst in seinen Bann gezogen. In den 1980er Jahren
traf er sich mit ein paar Kollegen, wie Roland Keim, Peter Bacca und Dieter Thaler, im Turmcafè in der Sterzinger Neustadt, wo er ins Spiel vertieft oft unzählige Stunden verbrachte. „Dort entstand schließlich auch die Idee, an Turnieren teilzunehmen“, erinnert sich der 65-Jährige. So haben sie sich als „Wipptal Schach“ zu den Landesmeisterschaften angemeldet und in der Folge auch an anderen Turnieren teilgenommen. Doch nach einigen Jahren hat sich das Team aufgelöst. „Familiäre und berufliche Verpflichtungen haben uns zu wenig Zeit für das Schachspiel gelassen, so dass wir um 1995 den Verein aufgelassen haben.“ Einige verbliebene Spieler sind zu Ridnaun gewechselt, wo sich ebenfalls ein Schachverein formiert hatte. Lange hielt der passionierte Spieler diesen Zustand allerdings nicht aus. Im Jahr 2008 hauchte De Bettin gemeinsam mit Manfred Perfler und Werner Sparber „Wipptal
Schach“ neues Leben ein; kurz darauf traten auch Roberto Giorgione und Alexander Saxl dem Verein bei. Heute gehören dem Verein rund zehn Personen aus Sterzing, Wiesen, Pontigl, Stilfes und Mauls an; einige von ihnen haben auch beim traditionsreichen Verein Richter/LASK in Bozen gespielt. „Leider haben wir zurzeit keine Spielerinnen“, bedauert De Bettin, der dem Verein als Präsident vorsteht, während auf Landesebene viele Frauen und Mädchen diesem Denksport nachgehen. „Das ist auch das Besondere am Schach: Hier finden alle Interessierten Platz, unabhängig von Alter und Geschlecht. Lediglich über die Platzierung in der so genannten Elo-Liste wird eine Beschreibung der Spielstärke vorgenommen.“ Die Spieler von Wipptal Schach treffen sich einmal wöchentlich im Hotel „Sterzinger Moos“, wo sie sich das ganze Jahr über auf ihre Turniere vorbereiten und auch selbst Turniere abhalten können. „Über diese Gastfreundschaft freuen wir uns sehr“, so De Bettin und fügt gleich hinzu: „Das ist schließlich keine Selbstverständlichkeit, denn Schachspieler sind dafür bekannt, dass sie während des Spiels nicht viel konsumieren.“ Eine Spielpause legen sie nur von Mitte Juli bis Ende August ein. Neben der Meisterschaft nehmen sie auch an Blitzturnieren teil, spielen via Internet gegen Spieler aus aller Welt oder lesen Fachbücher, um sich weiterzuentwickeln. Anhand der Formulare, auf denen jeder Spielzug akkurat festgehalten wird, kann ein Spiel jederzeit nachgespielt werden. „Das hilft uns, unsere Gegner kennenzulernen und uns dadurch ebenfalls zu verbessern“, so De Bettin. „Oder wir können unsere Fehler analysieren und in Zukunft vermeiden.“
SPORT
TENNIS
Erfolg für TC Ratschings beim Winter Cup
Die Mitglieder von „Wipptal Schach“: (stehend v. l.) Manfred Haller, Werner Sparber, Sergio De Bettin, Alexander Saxl, Heinrich Zini, Josef Breitenberger; (sitzend v. l.) Quentin Haller, Peter Saxl, Roberto Giorgione
In der gerade abgelaufenen Saison, die von November bis März lief, konnte das Team einen schönen Erfolg verbuchen: Es sicherte sich den Sieg in der Serie C und
Nachwuchstalent Quentin Haller
schaffte somit den Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Wie einige andere seiner Clubkollegen nimmt Sergio De Bettin als Einzelspieler auch an internationalen Turnieren teil. „Bei den letzten beiden Turnieren, an denen ich teilgenommen habe, war ich mit meiner Leistung nicht zufrieden“, bedauert er. Er konnte in den vergangenen Jahren aber einige schöne Erfolge feiern, über die sich auch sein Fanclub – seine beiden Enkel Raul und Bianca – freut. Zurzeit gibt es in ganz Südtirol etwa 50 Mannschaften, die mit rund 500 aktiven Spielern an den landesweiten Meisterschaften teil-
nehmen. Erfreut zeigt sich De Bettin über die zahlreichen Jugendlichen, die Gefallen an diesem Sport finden. „Und dass wir mit Quentin Haller den zurzeit stärksten Nachwuchsspieler der gesamten Region haben, macht uns schon ein wenig stolz“, ergänzt er. Um auch Kinder und Jugendliche zum Schach hinzuführen, hat De Bettin bereits mehrmals Kurse an Schulen abgehalten. „Das war eine sehr schöne Erfahrung“, betont er, „denn durch das Schachspielen werden auch schwache Schüler auf ganz besondere Weise gefördert.“ Der Verein hält auch kostenlose Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene ab, für Jugendliche genauso wie für Erwachsene; in Mauls führt Josef Breitenberger Interessierte in die Kunst des Schachspielens ein. „Auch das ist ein großer Vorteil beim Schach: Es ist ein Sport, der nichts kostet“, so De Bettin. Und dass ausnahmslos alle dieses königliche Spiel erlernen können, davon ist er sowieso überzeugt. Denn wie ein Sprichwort – nicht nur in Schachkreisen – besagt: Auch die besten Großmeister haben als AnE fänger begonnen.
Auch in diesem Jahr beteiligte sich ein Team des TC Ratschings am Winter Tennis Cup der Serie C. Da einige Leistungsträger aufgrund ihrer Klassifizierung nicht spielen konnten, musste mit Klaus Kruselburger, Armin Graus, Noel Rainer, Thomas Rainer, Karl Mayr, Franco Zenzale, Lorena Lungkofler und Carmen Freund ein neues Team zusammengestellt werden. Zu Beginn des Turniers rechnete sich das Team wenig Chancen auf den Sieg aus, da der Kreis B sehr stark besetzt war. Doch bereits im ersten Spiel gegen den TC Rungg zeigten die Spieler aus Ratschings, dass sie durchaus mithalten können. So belegten sie am
Ende – nach drei Unentschieden, einer Niederlage und einem Sieg – gemeinsam mit dem CT Rovereto den 3. Platz.
Im Bild (v. l.) Karl Mayr, Thomas Rainer, Armin Graus, Carmen Freund, Franco Zenzale, Klaus Kruselburger (nicht im Bild Lorena Lungkofler und Noel Rainer).
Der SPIELVERLAUF wird bei jedem Turnier schriftlich festgehalten. Hier das Spiel, das Sergio De Bettin (Wipptal Schach) gegen Stefan Engl (Steinegg) am 3. März 2012 gewonnen hat. 1.e4 d5 2.exd5 Sf6 3.Sc3 Sxd5 4.Lc4 c6 5.Sxd5 cxd5 6.Le2 Lf5 7.d4 Sc6 8.Sf3 Db6 9.c3 e6 10.Db3 Dxb3 11.axb3 a6 12.Lf4 Le7 13.0-0 0-0 14.b4 b5 15.Ta2 Ta7 16.Tfa1 Tfa8 17.Se5 Cb8 18.Axb5 Tb7 19.Cc6 e5 20.Lxe5 f6 21.Lxb8 Taxb8 22.Lxa6 Ld6 23.Lxb7 Txb7 24.Ta8+ Lf8 25.T1a7 Td7 26.Se7+ 1-0 Erker 04 I 16
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SPORT I BIATHLON
Bronze bei Olympischen Jugendspielen 4 Fragen an Patrick Braunhofer Bei den Olympischen Jugendspielen, die im Februar in Lillehammer ausgetragen wurden, konnte Nachwuchsbiathlet Patrick Braunhofer aus Ridnaun (rechts im Bild) in allen Bewerben überzeugen. Nach Rang 9 im Sprint, Rang 4 in der Verfolgung und dem 11. Platz in der Mixed-Staffel konnte er im abschließenden Staffelbewerb gemeinsam mit seinen Teamkollegen Samuela Comola, Irene Lardschneider und Cedric Christille zuschlagen und die Bronzemedaille erobern (Erker 03/2016). Nach seiner Rückkehr aus Norwegen hat er sich einem Kurzinterview mit dem Erker gestellt.
Erker: Patrick, Du hast bei den Olympischen Jugendspielen im norwegischen Lillehammer im letzten Bewerb die Bronzemedaille gewonnen. Wie fühlt sich das an? Patrick Braunhofer: Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich ... Der Zieleinlauf, meine Teamkollegen, die dort auf mich warteten, um die Medaille zu feiern, die Siegerehrung – das sind Momente, die ich nie mehr vergessen werde. Du hast bereits in den Tagen zuvor mit guten Ergebnissen aufhorchen lassen. Hast Du zum Abschluss noch mit einer Medaille gerechnet? Nach den Ergebnissen bei den vorherigen Bewerben hofft man natürlich auf ein weiteres gutes Resultat. Dass wir bei diesen Olympischen Jugendspielen sogar eine Medaille holen konnten, war dann aber doch die Überraschung dieser zwei Wochen in Lillehammer. Das ist nun einmal das Spannende am Biathlon: Man weiß bei keinem Rennen, wer am Ende auf dem Podium steht. Mit dem Gewinn einer olympischen Medaille steigen natürlich auch die Erwartungen an Dich. Wie gehst Du mit diesem Druck um? Nach dieser Medaille sind die Erwartungen und damit auch der Druck sicherlich gestiegen. Aber das ist eine Herausforderung, der ich mich stellen und die ich überwinden muss. Welche Ziele peilst Du in nächster Zukunft an? Die laufende Saison dauert nicht mehr lange. Ich hoffe, dass mir die letzten Rennen noch gut gelingen. Bis zur nächsten Saison habe ich dann noch genügend Zeit, um neue Ziele zu definieren.
ZWEI STAATSMEISTERTITEL FÜR PATRICK BRAUNHOFER In bestechender Form zeigte sich Patrick Braunhofer Anfang März auch bei den Italienmeisterschaften, die in Valdidentro im Veltlin ausgetragen wurden. Sowohl im Sprint als auch in der Verfolgung setzte er sich in der U19 gegen die gesamte Konkurrenz durch und holte in beiden Bewerben Gold. Jonas Volgger vom ASV Ridnaun belegte im Sprint der U17 den 5. Platz.
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WM ohne Wipptaler Erfolgserlebnis Nicht nach Wunsch ist die diesjährige WM im norwegischen Oslo für die Wipptaler Biathletinnen Karin Oberhofer und Federica Sanfilippo verlaufen. Während sie von der Nordamerika-Tournee im Februar noch mit Spitzenplatzierungen zurückgekehrt sind, hatten sie bei den Titelkämpfen Anfang März vor allem mit Problemen am Schießstand zu kämpfen. Enttäuschend verlief mit einem 8. Platz in der Mixed-Staffel gleich der Auftakt, für den sich das italienische Quartett einiges vorgenommen hatte. Doch mit insgesamt 15 Nachladern und einem Rückstand von rund zwei Minuten schaute für Dorothea Wierer, Karin Oberhofer, Lukas Hofer und Dominik Windisch nur der 8. Platz heraus. Den Sieg holte sich Frankreich. Im Sprint landete Oberhofer mit zwei Fehlschüssen auf Rang 36, während Sanfilippo, immer noch gesundheitlich angeschlagen, nach drei Fehlschüssen über Rang 50 nicht hinauskam. Ähnlich die Situation in der Verfolgung: Oberhofer konnte sich trotz vier Fehlschüssen noch auf den 31. Platz verbessern, Sanfilippo hielt mit sieben
Fehlschüssen die Platzierung vom Vortag. Wierer hingegen preschte mit einer Superleistung vom 5. Platz nach vorne und holte die Silbermedaille. Im Einzelbewerb landete Oberhofer mit drei Fehlschüssen auf dem 26. Platz, bei Sanfilippo schlugen fünf Fehlschüsse zu Buche, so dass am
Ende nur der 58. Platz herausschaute. Wierer sicherte sich in diesem Rennen – obwohl nur auf dem 8. Platz – den Disziplinen-Wettkampf. In der Staffel, in der neben Karin Oberhofer auch Lisa Vittozzi, Alexia Runggaldier und Dorothea Wierer zum Einsatz kamen, gingen die Damen zwar mit Medaillenhoffnungen an den Start, kamen am Ende aber über Rang 7 nicht hinaus. Im abschließenden Massenstart-Bewerb waren beide Wipptalerinnen nicht startberechtigt.
Starke Leistungen für Wipptaler Nachwuchs Beim Finale um die Hubert-Leitgeb-Trophäe, die Mitte März in Antholz ausgetragen wurde, gab es einmal mehr Spitzenplatzierungen für die Nachwuchsathleten aus dem Wipptal. Birgit Schölzhorn vom ASV Ridnaun konnte den einzigen Tagessieg einfahren, während Andreas Braunhofer (Ridnaun) und Maria Kerschbaumer vom ASV Pfitscher Eisbär in ihrer Kategorie die Silbermedaille holten. Bronze ging an Leonie Resch und Selina Hochrainer, beide aus Ridnaun. In der Gesamtwertung landete
der ASV Ridnaun (im Bild) aufgrund einer starken Mannschaftsleistung hin-
ter dem tonangebenden ASV Antholzertal auf dem 2. Platz, die Pfitscher Eisbären belegten Rang 6.
SPORT
BROOMBALL
LANGLAUF
Red Devils wieder erstklassig
Roland Clara souveräner Sieger beim „Ridnauner“
Bereits seit vier Jahren in Folge bestreitet die Mannschaft der Red Devils Stilfes die Broomball Silver League. Nach zwei verlorenen Finals und einem Halbfinale in den vergangenen drei Jahren sind die Roten Teufel als Favoriten in die Saison 2015/16 gestartet. Die einzige Niederlage gegen Gröden konnte das Team um Coach Patrick Bugno gut wegstecken. Die Regular Season endete mit zehn Siegen, einem Ausgleich, einer Niederlage und einem Torverhältnis von 38:11. Im Halbfinale mit einem doppelten Duell gegen Leifers endete das Hinspiel 0:0. Zu Hause hingegen siegte die Mannschaft um Kapitän Andreas Zandegiacomo mit 3:1. Das Finale, das auf neutralem Boden in Pinè (TN) ausgetragen wurde, endete nach einem Tor von Joachim Bacher mit einem 1:0-Sieg für die Red Devils. Bacher konnte in dieser Saison nicht weniger als
19 Tore erzielen; maßgeblich am Erfolg beteiligt waren auch Maximilian Raffl, Hannes Huebser und Eros Schwazer, denen die Zukunft gehört. Die Red Devils wurden als fairste Mannschaft der Meisterschaft zudem mit dem „Fair Play“-Preis ausgezeichnet. Ein historisches Ereignis war das Erreichen des Finales im Italienpokal, dass allerdings gegen Welschnofen verloren wurde. Alle Infos unter www.bc-reddevils.it
DAS TEAM Tor: Urs Seeber, Mair Jürgen Abwehr: Michael Gasser, Werner Pramstraller, Beppe Nettis, Hannes Huebser, Eros Schwazer, Patrick Bugno Sturm: Andrea Zandegiacomo, Joachim Bacher, Marcel Rainer, Maximilian Raffl, Matthias Piger, Stefan Sparber
Rund 270 Langläufer trotzten Anfang März dem Wetter und nahmen trotz dichten Schneefalls an der 29. Ausgabe des Ridnauner Volkslaufes teil. Zahlreiche freiwillige Helfer hatten in den Tagen zuvor für beste Bedingungen und einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Über die Marathondistanz, aufgrund der Wetterbedingungen auf knapp 40 km verkürzt, war Weltcup-Läufer Roland Clara (im Bild) aus Reischach erwartungsgemäß nicht zu schlagen; mit einem Vorsprung von rund zehn Minuten siegte er souverän vor Reinhard Kargruber aus Taisten. Bei den Damen eroberte Elisa Kasslatter aus Gröden – sie gehörte bis 2013 dem italienischen Junioren-Nationalteam an – das höchste Podesttreppchen.
Die kurze Distanz über 25 km konnten Simone Daprà aus dem Trentino und die Lombardin Jael Compagnoni für sich entscheiden.
Als Siegerinnen des Juniorsprints über 6 km konnten sich Carlotta Uiber (U16) und Birgit Schölzhorn vom gastgebenden ASV Ridnaun (U12) feiern lassen; bei den Burschen waren Matteo Ferrari (U16) und Daniel Rainalter (U12) siegreich.
SNOWBOARD
Top-ten-Platz für Aaron March Beim Parallel-Riesenslalom im türkischen Kayseri preschte Aaron March in die Top Ten vor. Er beendete das Rennen auf Rang 9, einen Platz hinter Landsmann Christoph Mick, der ihn zuvor im Achtelfinale eliminiert hatte. Der Sieg ging an den Österreicher Andreas Promegger. In Winterberg Anfang März, wo die beiden Südtiroler Edwin Coratti und Roland Fischnaller einen Doppelsieg feierten, zog March im Achtelfinale gegen Mick den Kürzeren und belegte am Ende den 11. Platz.
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EISHOCKEY
Aus im Halbfinale
Das Team um Trainer Clayton Beddoes aus Kanada beendete den 42 Spiele dauernden Grunddurchgang an 4. Stelle. Erst am allerletzten Spieltag der Regular Season mussten die Broncos Platz 3 an Meister Asiago abgeben, an dem sie sich von Beginn der Saison an mit konTEAM
SPIELE
Foto: Oskar Brunner
Sie haben ordentlich gewiehert, mitreißend gespielt, bis zum Schluss, die Sterzinger Wildpferde – und blicken auf eine überzeugende Meisterschaft zurück, in der sie viele Nachwuchskräfte in die Stammmannschaft einbauen konnten. Am Ende scheiterten die Broncos im Halbfinale gegen die favorisierten Rittner Buam.
Topscorer Adam Hughesman
Dominik Steinmann: reife Leistung
126 Treffern standen 119 Gegentore entgegen; am Ende verbuchte das Team eine positive Tordifferenz von sieben Toren. WSV-Stürmer
SIEGE NIEDERLAGEN
Spielen zum Einsatz und war der Mannschaft ein sicherer Rückhalt. Auch das Viertelfinale gegen die ladinischen Falken aus Fassa hat der WSV
TORE
TORDIFFERENZ
PUNKTE
1. Ritten Sport
42
34
8
153:68
85
100
2. HC Pustertal
42
31
1
167:111
56
91
3. Asiago Hockey
42
22
20
154:133
21
68
4. WSV Sterzing
42
22
20
126:119
7
67
5. SHC Fassa
42
17
25
118:131
-13
55
6. HC Valpellice
42
15
27
92:140
-48
45
7. HC Gröden
42
15
27
98:156
-58
44
8. SG Cortina
42
12
30
111:161
-50
34
stanten Leistungen und einem überzeugenden Spielsystem festgesetzt hatten. In 22 siegreichen Partien holte die Mannschaft 67 Punkte; 20 Spiele gingen verloren.
Adam Hughesman beendete die Regular Season mit 65 Punkten als Topscorer. Dominik Steinmann, seit Jahren schon zweiter Torhüter der Mannschaft, kam in zahlreichen
auf die Buam vom Ritten, die den Grunddurchgang mit neun Punkten Vorsprung auf die Wölfe aus dem Pustertal klar für sich entscheiden konnten. Gegen das favorisierte Team fanden Beddoes und sein Team kein geeignetes Rezept, auch nicht, um den Buam ein „Haxl“ zu stellen. Am Ende mussten sich die Wildpferde mit vier Niederlagen (1:3, 2:5, 1:7, 2:3 n. V.) verabschieden. Es war eine für die Broncos mehr als respektable Meisterschaft. Der langatmige, wenig attraktive Meisterschaftsmodus mit einer dreifachen Hin- und Rückrunde überzeugte allerdings nicht. In 42 Spieltagen ging es um wenig bis nichts, standen sich doch am Ende erneut alle acht Mannschaften im Play-off
PLAY-OFF ÜBERSICHT RITTEN CORTINA
4 0
Ritten 4
STERZING FASSA
4 1
Sterzing 0
PUSTERTAL 4 GRÖDEN 1
Pustertal 4
ASIAGO 4 VALPELLICE 3
Asiago 0
Sterzing souverän gemeistert. Im Best-of-seven-Modus wurde der HC Fassa mit 4:1 Spielen (3:1, 3:4, 6:2, 6:1, 2:1 n. V.) nach Hause geschickt. Im Halbfinale trafen die Broncos
RITTEN
0
PUSTERTAL
0
gegenüber. Dies zeigte auch das stark gesunkene Publikumsinteresse, nicht nur in Sterzing. Hier muss wohl eine Neuausrichtung gefunden werden. lg
BRONCOS U16 SIND ITALIENMEISTER Das U16-Team der BroncosJunior holte am Palmsonntag mit dem Overtime-Sieg gegen Alleghe im dritten und alles entscheidenden Finalspiel den Italienmeistertitel nach Sterzing. In der Vorrunde sicherten sich die Jungs von Trainer Mitch Pohl den Gruppensieg in der Gruppe B vor dem späteren Finalgegner Alleghe, während sie in der Zwischenrunde den Juniorteams Neumarkt/ Auer bei Punktegleichheit den Vortritt lassen mussten. Im Halbfinale bezwangen sie Valpellice nach einer 3:5-Auftaktniederlage mit 3:2 und 4:3. Im Finale konnten sich die jungen Wildpferde schließlich mit 4:0, 1:2 und 2:1 durchsetzen.
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DER U16-KADER Tor: Jakob Rabanser, Fabian Klammer, Lukas Amort Verteidigung: Johannes Gschnitzer, Daniel Salina Callegari, Michael Hasler, Martin Eisendle, Alessio Niccolai, Daniel Tock, Lukas Röck, Markus Prünster, Ingo Thaler Sturm: Lorenz Mair, Max Stoffner, Alex Ninz, Moritz Steindl, Rene Deluca, Andrè Welponer, Joachim Röck, Felix Griessmair, Dino Andreotti, Florian Glatz, Daniel Soraruf
SPORT
SPORTRODELN
JAUFENTAL
Florian Schölzhorn siegt bei Grand Prix
Gedächtnisrennen schließt Rodelsaison ab
Einen schönen Erfolg konnte Sportrodler Florian Schölzhorn vom ASV Jaufental für sich verbuchen. Beim Europa Grand Prix, der Ende Februar in Villnöß stattfand, konnte er sich im Einzelbewerb zum Sieger küren. Clubkollege Dominik Kinzner verpasste knapp das Podest und belegte den 4. Platz. Im Doppelsitzer fuhren die beiden auf Rang 7. Bei der Einsitzer-WM Ende Februar in Oberperfuss fuhr Kinzner auf Rang 7, Schölzhorn platzierte sich knapp dahinter auf dem 8. Platz. Bei den Italienmeisterschaften konnten sich Florian Schölzhorn
und Dominik Kinzner gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen
und holten den Staatsmeistertitel. In der Gesamtwertung des Südtirolcups liegt Kinzner auf dem 3. Platz, Schölzhorn auf Rang 6; Ulrich Kinzner, ebenfalls vom ASV Jaufental, beendete die Rennserie auf dem 26. Gesamtrang.
SKI ALPIN
Fit für die Piste! Von Jänner bis März haben 130 Kinder beim traditionellen Sams-
tagskurs der Skischule Sterzing das Skifahren erlernt. 69 Kinder nahmen das Angebot
der Gemeinde Pfitsch wahr, die seit heuer den ersten Skikurs eines jeden Kindes zwischen vier und zwölf Jahren unterstützt. „Jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, mindestens einen Skikurs zu besuchen und sich für diesen Sport zu begeistern“, betont Bürgermeister Stefan Gufler. „Dass der Skikurs so viel Anklang findet, beweist auch, dass die Skischule und der WSV Sterzing tolle Arbeit leisten.“
Saisonstart beim Golfclub Sterzing Ab Samstag, den 9. April öffnet der Golfclub Sterzing wieder seine Tore. Die Turniersaison startet am 15. April mit dem ersten „Freitagsturnier“ und endet traditionell am 23. Oktober mit dem „Törggele-Turnier“. Highlight in diesem Jahr ist sicherlich das „Turnier des Präsidenten“ am 24. Juli, in dessen Rahmen der Golfclub auch sein 20-jähriges Bestehen feiert. Aufgrund der großen Nachfrage
59 Rodler aus dem südlichen und nördlichen Wipptal, dem Eisacktal und dem Pustertal gingen Mitte März an den Start des Rodel- und Hornschlittenrennens in Jaufental, das im Gedenken an allzu früh verstorbene Vereinsmitglieder ausgetragen wurde. Sie lieferten sich ein spannendes Rennen um die Wandertrophäe „Helene-LuisStefan“. Das Sportrodelteam Haidenberg aus dem Pustertal (im Bild) siegte in der Mannschaftswertung überlegen vor dem ASV Mühlwald und dem ASV Jaufental; somit bleibt die Wandertrophäe für ein Jahr im Besitz dieses Vereins. Mit einer ausgezeichneten Zeit von 1.15,81 Minuten konnte Tobias Müller vom ARC St. Walburg/Ulten die Tagesbestzeit in den Jugendklassen erzielen; schnellste Dame war Manuela Gradl vom ASV Freienfeld. Die absolute Tagesbestzeit mit 1.11,91
Minuten fuhr Fabian Oberhöller vom Sportrodelteam Haidenberg. Beim Gedächtnis-Hornschlittenrennen in memoriam Egon Markart wurden 19 Hornschlittenteams aus dem Bezirk Wipptal von zahlreichen Zuschauern lautstark angefeuert. Mit einer Zeit von 2.05,74 Minuten gewann das Team „Seine Freunde“ mit Walter Siller, Rudi Markart, Anton Wild und Werner Sailer vor „Die Hilzanen“ mit Paul Vanzetta, Philipp Plattner, Martin Mair und Andreas Senn. Auf dem 3. Platz landeten die „Fuchslochflitzer“ mit Willi und Engelbert Gschnitzer, Markus Haller und Willi Staudacher. Der errechneten Durchschnittszeit aller Teilnehmer am nächsten kamen Maxi Rainer, Stefan Staudacher und Benjamin Augschöll. Alle Ergebnisse der beiden Rennen gibt es unter www.rodelcup. eu.
mit über 30 Teilnehmern im vergangenen Jahr werden auch heuer wieder Gratiskurse für Anfänger angeboten. Die Kurse richten sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen und
beginnen laufend ab 17. April, jeweils beim Erreichen der Mindestteilnehmerzahl von vier Personen. Erker 04 I 16
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SPORT
FRÜHJAHRSSKITOUR AUF DIE DACHSSPITZE (2.645 m)
Zufahrt: Von Süden kommend auf der Brennerstaatsstraße nach der Doppelkehre bei Pontigl gleich rechts der Beschilderung „Hühnerspielhütte“ folgend (Achtung: Nicht in die Autobahnausfahrt einbiegen!) über eine steile Asphaltstraße etwa 700 m bergauf bis zum Parkplatz vor dem „Dachshof“. Aufstieg: Der Beschilderung Nr. 11/a – Dachshütte-Zirogalm – mit den Skiern am Rucksack, je nach Schneelage, steil bergauf folgen. Nach Überquerung des Dachsgrabens wird das Gelände etwas flacher und spätestens hier sollte man die Skier anschnallen können. Vorbei an der Dachskaser und einem urigen Wegkreuz, über eine kleine Wiese und dem schütteren Lärchenwald immer der Markierung Nr. 11/a folgen. Nach Erreichen des Ziroger Höhenweges, der von Zirog zur Hühnerspielalm führt, ziehen wir unsere Spur weiter in die Dachsmulde. Nach einem relativ flachen Teil erreicht man einen ersten Steilaufschwung, der von rechts nach links überwunden wird. Über ein zweites Steilstück – immer rechts haltend – erreichen wir einen breiteren Kessel, dem wir bis in den hinteren Bergschrund folgen. Für den nun linksseitig beginnenden steilen Gipfelhang sollte die Routenwahl gut überlegt sein, um den steilsten Passagen zu entgehen. Bei idealer Schneelage kann man mit den Skiern bis auf den Gipfel steigen. Die Aussicht auf die umliegenden Gipfel ist fabelhaft. Abfahrt: Die Abfahrt erfolgt über die Aufstiegsroute oder stark rechts haltend über die steilen Hänge bis zu einer ausgeprägten Schneewechte, die mit 45° Steilheit auch für Könner eine wahre Herausforderung darstellt. Bei Neuschnee ist die Lawinengefahr zu beachten, ansonsten sind Harscheisen empfehlenswert. Da die gesamte Route nach Westen ausgerichtet ist, braucht man bei Schönwetterlage diese Tour nicht all zu früh in Angriff zu nehmen, da die Sonneneinstrahlung erst am späteren Vormittag erfolgt. Peter Thaler, AVS Gossensaß
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Harley & Snow in Ridnaun
© Martin Schaller
TOURENTIPP
Anfang März dröhnte es wieder aus vollen Rohren, als der Harley Davidson Club Bozen in Zusammenarbeit mit Clubs aus Trient und Bozen sowie der Werbegemeinschaft Ridnauntal bereits zum vierten Mal Harley & Snow, ein Motorrad-Hillclimbing-Event der Extraklasse, organisierte. Zu befahren war wieder ein Steilhang beim Skilift Gasse in Ridnaun, der den Teilnehmern ihr ganzes fahrtechnisches Können abverlangte. Mehr
als 120 Fahrer aus ganz Europa gingen unter dem Motto „Wir rocken auch im Winter“ in den Kategorien Performance, All Bikes und Open an den Start. Neben diesem Spektakel, das sich einmal mehr als voller Erfolg herausstellte, wurde den zahlreichen Zuschauern drei Tage lang ein stimmiges Rahmenprogramm mit Live-Musik und spektakulärer Unterhaltung geboten.
SKITOUREN
Tagesbestzeit für Birgit Stuffer Mit der fünften Etappe, die in Latzfons ausgetragen wurde, ging die vierte Auflage des Eisacktal Cups Ende Februar zu Ende. Der Lorenzensturm führte allerdings nicht auf die 2.920 m hohe Lorenzenspitze, sondern wurde auf einer Alternativroute ausgetragen.
Bei den Damen konnte sich einmal mehr Birgit Stuffer vom ASV Gossensaß (im Bild) gegen ihre Konkurrentinnen behaupten. Nach rund 1.000 Höhenmetern ging sie mit einer Zeit von 32.58,77 Minuten und einem Vorsprung von 1.40 Minuten vor Astrid Renzler durch das Ziel. Auf Platz 3 folgte Landeskader-Athletin Vivien Senn. Der Sieg in der Gesamtwertung ging an
Barbara Oberhauser aus Rasen. Bei den Herren überraschte der Grödner Alex Oberbacher, der mit einer Zeit von 25.16,14 Minuten Favorit Martin Stofner aus dem Sarntal vier Sekunden abnahm. Martin Renzler vom ASV Gossensaß Skialp belegte mit weiteren sieben Sekunden Rückstand den 3. Platz. David Thöni und Stefan Weissteiner, beide aus Gossensaß, belegten die Ränge 4 und 6. Auch die Gesamtwertung konnte Stofner für sich entscheiden, Thöni belegte den 3. Platz. In der Mannschaftswertung hatte der ASV Gossensaß Skialp einmal mehr die Nase vorn und verwies Latzfons und Sarntal auf die Plätze. Birgit Stuffer konnte unlängst auch bei der Crazy Skialp Tour überzeugen. Mit einer Zeit von 1:53.39 Stunden belegte sie bei der Etappe in Pinzolo (TN) hinter den beiden Athletinnen der italienischen Nationalmannschaft, Martina Valmassoi (1:48.26 Std.) und Bianca Balzarini (1:51.56 Std.), den ausgezeichneten 3. Platz.
SPORT
YOSEIKAN BUDO
BERGLAUF
Sterzinger Athleten überraschen bei Landesmeisterschaft
2. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg
Bei der Landesmeisterschaft, die Mitte März in Brixen stattfand, traten die 22 Sterzinger Budokas mit ihren Leistungen durchwegs positiv in Erscheinung. In den Disziplinen Sumo und Kumiuchi erzielten sie hervorragende Ergebnisse: In den jeweiligen Kategorien des Sumo siegten Lorenz Braunhofer, Sandra Gschliesser, Laura Siller und Nicole Schölzhorn. Zweitplatzierte im Sumo sind Doris Graber, Liam Fichter, Jonas Hochrainer, Lina Keim und Sophia Schölzhorn. Damian Strickner, Alex Giordani und Lena Buchschwenter erzielten jeweils den 3. Platz, Felix Rainer den 4. Platz. In den jeweiligen Kategorien des Kumiuchi siegten Anna Gallmetzer und Jovan Teodorovic, gefolgt von Tobias Marcotto auf Platz 2, Viktoria Gufler auf Platz 3 und Lisa Rainer auf Platz 4. In der U15 holte sich Katrin Kiem den Titel, Maria Gallmetzer und Nadine Schölzhorn erreichten jeweils den 5. Platz. Greta Braunhofer wurde Vizelandesmeisterin in der U18. Das Team Sterzing 1 mit Marcotto, Gall-
metzer und Teodorovic setzte sich gegen 20 Mannschaften durch und gewann den Mannschaftspokal.
Am 23. April wird der Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg ausgetragen, der zugleich auch die erste Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2016 darstellt. Weitere Etappen sind der Gilfenklammlauf in Stange, die Mareiter-Stein-Trophy in Mareit und der Wasserfalleralm-Berglauf in Ratschings. Bei allen Ausgaben gibt es verkürzte Strecken für Kinder und Jugendliche. Detaillierte Infos sind demnächst auf den Websites der einzelnen Veranstalter abrufbar. Der Startschuss zum Kirchsteiglauf in Stilfes fällt um 10.00 Uhr. Infos und Anmeldungen unter der Rufnummer 0472 647116 oder per E-Mail an info@hotel-wieser.it. LEICHTATHLETIK
Gelungene Tests für Alex Schwazer Mit diesen Erfolgen gewannen die Sterzinger Athleten die Landeswertung im Sumo; im Kumiuchi erzielten sie den 3. Platz und in der Vereinswertung belegten sie bei 22 teilnehmenden Teams Platz 7. Die nächsten Höhepunkte der diesjährigen Wettkampfsaison bilden die Regionalmeisterschaft in San Michele all’Adige (Trient) und die Italienmeisterschaft in Langhirano (Parma).
Bei einem vom Leichtathletikverband geforderten Wettkampftraining wusste Alex Schwazer Mitte März zu überzeugen. Nach einer unangekündigten Dopingkontrolle am Morgen bestritt er in Rom zwei Einheiten über je 10 km in 41.59 Minuten sowie 41.01 Minuten; über 5 km benötigte er 19.39 Minuten. Nach Ablauf seiner Sperre am 29. April hat er beim Weltcup in Rom am 8. Mai die einzige Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele in Rio zu qualifizieren.
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RUND UM HAUS & GARTEN
RUND UM HAUS & GARTEN NEUHEITEN AUS DEM REICH DER KRÄUTER – TEIL 1 Es ist überwältigend, wie viele verschiedene Kräuter es gibt. In dieser und der nächsten Erker-Ausgabe stellen wir ein paar interessante Neuheiten vor, die Ihre Terrasse oder Ihren Garten verzaubern werden. KRÄUTER FÜR TEES, COCKTAILS UND SIRUPE Zu den aromatischsten Kräutern zählen die Vertreter der Verbenen. Die bekannteste ist wohl die Zitronenverbene. In Frankreich „Verveine“ genannt, wird daraus – frisch oder getrocknet – ein feiner, belebender Haustee gemacht. Herrliches Spearmint-Aroma hat die Argentinische Minzverbene mit ihren meterlangen Trieben. Ganz wenig davon gibt jedem Frischege-
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tränk schon intensives Aroma. Die nach Vanille, Minze und Zitrone duftende Javanische Strauchverbene ist hingegen noch gar nicht bekannt. Sie ist eine wichtige Parfumpflanze, ihr aromatischer Tee hilft bei Erkältung. Schon ihr Duft wirkt entspannend, außerdem hält er Mücken fern. Diese drei Verbenen kultiviert man am besten im Kübel auf der Terrasse und überwintert sie frostfrei. In jeder Blumenrabatte ein Blickfang ist der Anisysop mit seinen violetten Blütenkerzen. Tee oder Sirup daraus ist lecker und wirkt verdauungsfördernd. Eine Präriepflanze, die auch bei uns problemlos draußen überwintert. Einen etwas geschützteren Platz braucht der Lemonysop „Sang-
ria“. Dafür verfeinert er mit seinem wundervollen Lakritz-Limonen-Aroma nicht nur Tees, sondern auch Süßspeisen. Seine rosa Blüten sind eine hübsche Dekoration. Eine echte Rarität! Die Orangenminze mit ihrem fruchtigen Bergamott-Orangen-Aroma gibt jedem Getränk eine exotische Note. Minzen muss man immer wieder umpflanzen, da sie sonst ihr typisches Aroma verlieren und sogar übel riechen können. Ganz neu und unbekannt ist noch die Grapefruitminze. Das Pampelmusen-Aroma ohne Bitterkeit sorgt für echte Frische. Sie treibt spät im Frühjahr aus und macht kaum Ausläufer.
DUFTPFLANZEN, NEUE ABENTEUER FÜR DIE NASE Kaum eine Pflanze hat einen so überwältigenden Duft wie der Sternbalsam (im Bild). Dieser Nachtdufter aus Südafrika hat wunderschöne, weiß-purpurfarbene Blüten.
Die feinblättrige Strauchtagetes aus Mexiko verströmt einen
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süßen, würzigen Duft und ist geeignet für den Kübel auf der Terrasse. Die hübschen gelben Blüten erscheinen im Hochsommer bis in den späten Herbst. Nach der Überwinterung stark zurückschneiden. Die Rosengeranie ist wohl eine der feinsten unter den Duftgeranien. Bei jeder Berührung verströmt sie den typischen Rosenduft und blüht unermüdlich, natürlich in Rosa. Sie verträgt Sonne und Halbschatten und ist mit wenig Wasser zufrieden. Etwas ganz besonderes ist die Schokokosmee. Die samtig dunkelroten Blüten besitzen einen Schokoladenduft, der an warmen Tagen am intensivsten ist. Zur Überwinterung kann man im Herbst die Knollen aus der Erde nehmen und wie Dahlien kühl und trocken lagern. Auch an einen sonnigen Standort muss die Schokoladenblu-
me. Ihre gelben Blüten duften am Vormittag verblüffend echt nach Schokolade. Sie verträgt es recht trocken und hält leichten Frost aus. Die hier beschriebenen Duftpflanzen werden am besten an einem kühlen frostfreien Ort überwintert. Freuen Sie sich auf Teil 2 im Mai: Dann werden neue Würzkräuter vorgestellt!
Die Kräutergärtner Bernhard, Sepp und Gabi
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VERSTECKTE STROMFRESSER Viel zu oft kann es vorkommen, dass wir uns über die hohen Stromrechnungen aufregen. Dabei können wir alle aktiv mitwirken, um den Stromverbrauch und damit die Stromrechnung zu senken. STAND-BY-MODUS Viele Haushaltsgeräte beziehen Strom, ohne dass wir es bemerken, denn sie bleiben nach ihrer Verwendung im Stand-byModus. Videorekorder, DVD-Player oder Musikanlagen verbleiben in diesem Status, bis sie ein Signal (etwa von der Fernbedienung) empfangen, und schalten dann erneut ein. Zu erkennen ist der Standby-Modus meist durch ein kleines leuchtendes Lämpchen oder durch eine Displayfunktion. Einige Geräte verbrauchen selbst dann noch Strom, wenn der Hauptschalter ausgeschaltet ist – wie etwa der Computer, dessen Zubehör und auch Geräte der Unterhaltungselektronik. Wiederum andere besitzen keinen Hauptschalter und zapfen so unentwegt Strom ab, solange sie mit der Steckdose verbunden sind (der Großteil der Stecker-Netzteile). Laut Berechnungen fallen für jedes im Stand-by verbrauchte Watt jährlich rund zwei Euro Spesen an. Alle Geräte Deutschlands zusammen verbrauchen im Stand-by-Modus dieselbe Menge an Energie, die zwei Kernkraftwerke produzieren, in der Schweiz rund zwei Drittel eines Kernkraftwerkes. Für das Wipptal werden schätzungsweise rund 3,5 GWh jährlich durch Standby-Energie verschwendet; dies entspricht der Energiemenge eines mittleren Wasserkraftwerkes. Ein praktisches Rechenbeispiel veranschaulicht diesen verborgenen Strombezug noch besser. Jeder Haushalt besitzt heute mehrere elektrische Geräte, die an den Fernseher angeschlossen sind: Sat-Tuner, Set-top-Box (DVB-T) und
Video- oder DVD-Recorder. Diese Geräte haben durchschnittliche Stand-by-Leistungen von etwa zehn Watt; bei drei Geräten sind dies 30 Watt pro Stunde und 262kWh pro Jahr: 226kWh x 0,20 Euro (Durchschnittspreis pro kWh) = 52,40 Euro. Da viele Haushalte nicht nur einen Fernseher samt Zusatzgerä-
ten besitzen, liegen diese Kosten in der Realität sogar noch höher. Um diese Kosten zu vermeiden und darüber hinaus einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zu leisten, ist eine schaltbare Steckerleiste (Mehrfachstecker) von Nutzen. Das einfache Ausschalten von mehreren Geräten gleichzeitig mit einem einzelnen Knopfdruck verhindert die Stromvergeudung durch Stand-byModus; Mehrfachsteckdosen mit Schalter sind im Fachhandel ab fünf Euro erhältlich. Kauf und Verwendung kommen unserer Umwelt und unserer Geldtasche zugute. Die Steckerleisten ermöglichen uns, rund 100 Euro und 220 Kilogramm CO2 einzusparen (Jahreswert bei fünf Geräten mit je zehn Watt Stand-byLeistung). Immer mehr Wohnungen besitzen heute Internet-ADSL-Router mit Wlan, so dass wir mit mobilen Endgeräten (Mobiltelefon, Tablet-PC ...) jederzeit bequem ins Internet gelangen. Auch diese Router haben einen durchschnittlichen Stromverbrauch von rund zehn Watt, dies entspricht etwa 87 kWh pro Jahr und 17 Euro an Kosten. Zudem strahlen diese Geräte ständig Funkwellen aus, auch wenn diese nicht gebraucht werden. Diese Funkwellen reichen üblicherweise in jedes
Zimmer der Wohnung und meist auch bis zum Nachbarn. Ein Ausschalten dieser Geräte hilft beim Sparen und schützt vor unnötiger Strahlenbelastung. Bei einem Neubau oder einer Sanierung wird empfohlen, sich vom Installateur bezüglich einer schaltbaren Steckdose beraten zu lassen. Beim Wohnzimmer könnte neben den Lichtschaltern auch ein Schalter der Steckdosen installiert werden. So könnten bei Verlassen des Raumes sämtliche Geräte gleichzeitig mit dem Licht ausgeschaltet werden. LADEGERÄTE Viele Geräte werden heute mit Batterien betrieben, wie etwa Mobiltelefone, MP3-Player, Rasiergeräte, elektrische Zahnbürsten. Diese Akkus werden mit Ladegeräten aufgeladen, die einen Transformator haben, damit die Netzspannung von 240V auf die niedrige Ladespannung heruntertransformiert wird. Die Transformatoren beziehen auch Energie, wenn kein Endgerät angeschlossen ist. Deshalb ist es ratsam, das Ladegerät nur zum Aufladen in die Steckdose zu stecken und nach dem Aufladen immer wieder zu entfernen. Ein Ladegerät verschwendet etwa 0,5 Watt, wenn kein Endgerät angeschlossen ist, in Summe wieder über 4 kWh im Jahr pro Ladegerät.
ALEXANDER MÜHLSTEIGER Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing
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HAUSARBEIT LASTET VOR ALLEM AUF FRAUEN Aus den zum Tag der Frau am 8. März veröffentlichten Daten des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) geht hervor, dass die Hausarbeit nach wie vor fast ausschließlich auf den Schultern der Frauen ruht. Die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau bei der Hausarbeit ist in Südtirol noch immer von traditionellen Mustern geprägt. 66,2 Prozent der Männer arbeiten weniger als zehn Stun-
den in der Woche im Haushalt mit. Im Gegensatz dazu arbeitet mehr als ein Drittel der Frauen (35,1 %) mehr als 30 Stunden in der Woche in den eigenen vier Wänden. Die Beteiligung der Männer an der Hausarbeit hat in den ver-
gangenen fünf Jahren zwar leicht von 7,5 auf neun Stunden zugenommen. Die Belastung für die Frauen, deren Anteil an der Hausarbeit ebenfalls gestiegen ist, hat sich dadurch aber nicht verringert. Beschränkt man die Analyse nur auf die Erwerbstätigen, so zeigt sich, dass die erwerbstätigen Frauen 22,2 Wochenstunden für die Hausarbeit aufwenden. Frauen sind dadurch einer ungleich höheren Belastung ausgesetzt als Männer. Sie arbeiten pro
Woche im Schnitt fast drei Stunden mehr als die Männer. Darüber hinaus nimmt der Aufwand für die Frauen auch mit zunehmendem Alter kaum ab: Auch die über 70-Jährigen sind durchschnittlich 23,6 Stunden pro Woche im Haushalt tätig.
COMEBACK DER HÜLSENFRUCHT
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2016 zum „Internationalen Jahr der Hülsenfrüchte“ erklärt. Warum es sich lohnt, öfter Bohnen, Linsen und Erbsen zu essen. Hülsenfrüchte enthalten viel pflanzliches Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. In Lateinamerika, Afrika und Asien ein wichtiges Grundnahrungsmittel, gewinnen Hülsenfrüchte dank des Interesses an vegetarischer und veganer Ernährung auch in Mitteleuropa wieder an Bedeutung. Hülsenfrüchte sollen dazu beitragen, chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenzuwirken. Außerdem liefern die ältesten Kulturpflanzen auf kleinen Flächen große Erträ-
ge, was mitunter Kleinbauern ein sicheres Einkommen ermöglicht. Die Pflanzen haben die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft im Boden zu binden, wodurch sie die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Hülsenfrüchte wie Borlotti-Bohnen, Kichererbsen und Lupinen werden in der italienischen Küche verwendet und sind auch in Südtirol bekannt. Neben Nährstoffen enthalten sie aber auch schädliche, antinutritive Stoffe. Silke Raffeiner, Beraterin für den Bereich Ernährung bei der Verbraucherzentrale Südtirol, rät daher Konsumenten, Hülsenfrüchte nur in gekochter Form zu essen. Erhitzen zerstört unerwünschte Stoffe. Auch Keimlinge von Hülsenfrüchten sollten vor dem Verzehr in kochendem Wasser blanchiert werden. So steht dem gesunden Genuss nichts im Wege.
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MIT VORSICHT ROH GENIESSEN Frische Sprossen und Keimlinge sind ballaststoffreich, liefern Vitamine und Eiweiß. Besonders be-
liebt sind sie als Zutat in Salaten. Sie können jedoch mit Bakterien belastet sein, informiert die Verbraucherzentrale Südtirol. Sprossen und Keimlinge roh zu essen, ist daher nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Möglich ist, dass
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die Samen bereits in den Herkunftsländern verunreinigt werden. Auch während der Produktion und Lagerung können Keime wachsen. Um die Keimbelastung zu verringern, sollte man rohe Sprossen vor dem Verzehr gründlich waschen und zügig aufbrauchen. Im Kühlschrank lassen sie sich ein bis zwei Tage aufbewahren. Kinder, Senioren, Schwangere und Personen mit geschwächter Immunabwehr sollten auf den Verzehr roher Sprossen verzichten. Gründliches Erhitzen dagegen tötet Bakterien sicher ab. Sprossen von Hülsenfrüchten müssen grundsätzlich in kochendem Wasser blanchiert werden, um unerwünschte Pflanzenstoffe zu deaktivieren.
GESUNDE SCHALE In der weißen Haut unter der Schale von Zitrusfrüchten befinden sich besonders viele Flavonoide. Diese zählen zu den so genannten sekundären Pflanzenstoffen, die von der Pflanze zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten gebildet werden. Beim Menschen können die Stoffe den Stoffwechsel positiv beeinflussen und antioxidativ wirken. Das heißt, sie schützen die Körperzellen vor unerwünschten Reaktionen mit Sauerstoff, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
auch bei Krebs eine Rolle spielen. Es ist daher durchaus sinnvoll, Orangen und andere Zitrusfrüchte nicht ganz so gründlich zu schä-
len, informiert die Verbraucherzentrale. Und der leicht bittere Geschmack der Haut harmoniert durchaus mit dem der süß-säuerlichen Frucht.
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BUCHTIPPS FÜR HAUS UND GARTEN RICHTIG GUTE KNÖDEL Knödel mag einfach jeder. Geschmacklich sind sie so abwechslungsreich wie kaum ein anderes Gericht. Man kann sie als Beilage und als Hauptspeise, als Suppeneinlage oder als süßes Dessert servieren. Vom klassischen Semmelknödel bis zum schmackhaften Spinat-Schafskäse-Knödel, vom wunderbar süßen Schoko-Minze-Knödel bis zum deftigen Erdäpfelknödel mit Lauch-Speck-Fülle, gedämpft, gekocht, gebacken, gebraten, vegetarisch und mit Fleisch, vegan, glutenfrei – Eva Maria Lipp präsentiert den österreichischen Klassiker in einer ganz neuen Vielfalt. Mit einfachen Anleitungen und wertvollen Tipps und Tricks zeigt sie, wie Sie Knödel schnell und einfach selber machen können. Die Knödelexpertin verrät, wie lange man Knödel kochen muss, wie sie perfekt rund werden, woran man die ideale Konsistenz erkennt, welche Grundzutaten die besten sind, wie man sie verfeinern und variieren kann, womit man Sie am besten kombiniert, wie man Knödelreste verarbeitet und wofür man einen Eisportionierer brauchen kann. Vorbei ist es mit der Sorge um Knödel, die zerfallen oder zu hart werden: Mit den Rezepten von Eva Maria Lipp kommen die Knödel flaumig, zart und köstlich auf den Teller. Wer dieses 216 Seiten starke Rezeptbuch – erschienen im Löwenzahl-Verlag und erhältlich im Buchhandel – besitzt, hat in punkto Knödelwissen ausgesorgt!
555 OBSTSORTEN FÜR DEN PERMAKULTURGARTEN UND -BALKON Nachhaltig anbauen, staunen und genießen: Permakulturpionier Siegfried Tatschl zeigt in 555 Sortenporträts, wie abwechslungsreich und kulinarisch interessant das Angebot an Obst und Nüssen in unseren Gärten sein kann – von A wie Alpenjohannisbeere über S wie Schneeglöckchenbaum bis Z wie Zimthimbeere, von alten heimischen Sorten bis zu anpassungsfähigen Exoten. Im Wohnzimmer, auf der Terrasse, am Balkon oder im eigenen Biogarten – nahezu überall und ganzjährig lassen sich köstliche Früchte anbauen und ernten. Der Naturgärtner beschäftigt sich seit Jahren mit Permakultur und der Idee von „Essbaren Lebensräumen“. Egal ob auf Brachflächen oder im eigenen kleinen Hinterhof – es gibt zahlreiche Orte um uns herum, um kleine Paradiese zu schaffen. Kurz gesagt: um zu säen, zu pflegen und zu ernten. Richtiges Planen und Gestalten und der sorgsame Umgang mit der Natur stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie der Erhalt der erstaunlichen Sortenvielfalt. Dieses umfassende Praxishandbuch mit über 500 Farbfotografien aus dem Löwenzahn-Verlag ist im Buchhandel erhältlich. Erker 04 I 16
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MADE IN WIPPTAL
MADE IN WIPPTAL DAS ENDE DER DÖRFER? Immer mehr Häuser stehen leer, die Bevölkerung schrumpft und die nachfolgenden Generationen ziehen in die großen Städte: Dieses Bild zeigt sich derzeit dramatisch in vielen ostdeutschen Dörfern, aber auch im Westen wie etwa im Norden von Bayern. Es sind leere Orte, an denen es heute weder Bäcker noch Metzger gibt und wo der Nahversorger längst zugemacht hat. Orte, an denen es statt des Postamtes nur noch den Briefkasten gibt und der Bus bloß zwei Mal am Tag fährt. Hinzu kommen die hohen Kosten der Abwanderung: Je weniger Einwohner, desto weniger Steuern nimmt ein Ort ein und desto höher sind die Kosten für gemeindliche Dienstleistungen. Um diese Entwicklung zu stoppen, sind freiberufliche Dorfplaner am Werk: Ein neuer Beruf, der derzeit mit Aufträgen überhäuft wird. Sie entwickeln Zukunftspläne für kleine Ortschaften. Was u. a. hilft, sind Plätze, an denen die Bewohner zusammenkommen und Gemeinschaftsgefüh-
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le entwickeln können, wie vor allem Geschäfte, Cafés oder Jugendtreffs. Dass die Abwanderung aus den Dörfern und Tälern ein ernstzunehmendes Problem ist, zeigt auch eine aktuelle Studie der Vereinten Nationen: Denn glaubt man den Prognosen dieser Untersuchung, so wird 2030 mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten wohnen. In Südtirols Orten und Dörfern erschreckt man (noch) nicht vor solchen Prognosen. Es finden sich noch lebenswerte und attraktive Orte. Dass es aber so auch in Zukunft bleiben wird, ist keine Selbstverständlichkeit. Es ist täglich daran zu arbeiten: Politik, Gemeindeverwaltungen, Wirtschaftstreibende und Bevölkerung gemeinsam. In diesem Kreislauf spielen auch die vielen heimischen Klein- und Familienbetriebe eine wesentliche Rolle, so wie im Einzelhandel. Von den über 7.400 Geschäften in Südtirol befinden sich knapp 400 im Wipptal mit einer Gesamtverkaufsfläche von fast 50.000 Quadratmetern.
Dieses vielfältige Angebot für Einheimische und Gäste, lebendige Dörfer und Ortszentren, Arbeitsplätze vor Ort oder eine gelebte Nahversorgung sind ein Reichtum und ein Mehrwert, die es in erster Linie zu bewahren und wenn möglich auch zu vermehren gilt. Dies ist auch eine wichtige Grundlage dafür, Stabilität in den peripheren Landesteilen herzustellen und Abwanderungstendenzen erfolgreich entgegenzuwirken.
MAURO STOFFELLA, Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds)
MADE IN WIPPTAL PR
MADER BIETET MEHR ...
... als kompetenter Partner in Sachen Heizung, Sanitär, Bau und Elektrik Weit mehr als Installationen im Heizungs- und Sanitärbereich hat die Firma Mader aus Sterzing mittlerweile zu bieten. Denn der Handwerksbetrieb ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und hat ergänzend eine Bau- und Elektroabteilung aufgebaut. „Es war uns wichtig, unseren Kunden ein Komplettangebot mit den wichtigsten Gewerken bei Neu- bzw. Umbau sowie bei einer Sanierung bieten zu können. Dieses Ziel haben wir nun erreicht“, so Firmenchef Peter Paul Mader stolz. Dass dabei die Kundenzufriedenheit an erster Stelle steht, ist für seinen Bruder und Mitgesellschafter Thaddäus Mader selbstverständlich: „Auch nach Abschluss des Projekts sind wir für unsere Kunden 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag erreichbar.“ Und dieses Service- und Wartungsangebot wird von vielen langjährigen Kunden gerne in Anspruch genommen und geschätzt. Innovative Lösungen bietet die Mader GmbH nach wie vor sowohl für
das private Eigenheim als auch für öffentliche und gewerbliche Bauten sowie im Hotelbau. So realisiert Mader derzeit Projekte für Immobilienunternehmen, wie die Residences „Raimund“ und „Greta“ in Sterzing, und hat sich mit einer Bietergemeinschaft für den Umbau der „Menini de Caroli“-Kaserne beworben. Zu langjährigen Kunden im Gastgewerbe zählen renommierte Hotels im Wipp- und Eisacktal. Zugpferd eines jeden erfolgreichen Unternehmens – so auch der Firma Mader – sind gute, engagierte und motivierte Mitarbeiter. So hat das Unternehmen seinen Mitarbeiterstab im letzten Jahr von 80 auf 120 Mitarbeiter ausgebaut und übernimmt damit auch soziale Verantwortung, zählt es doch inzwischen zu den größten Arbeitgebern im Bezirk. „Wir sind gesund gewachsen, haben dabei aber nie unsere Werte aus den Augen verloren, nämlich durch Freundlichkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Flexibilität Qualität am Bau zu leben“, so Peter Paul Mader.
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EINRICHTEN UND WOHLFÜHLEN „Inneneinrichtung ist immer individuell – und genau diese Herausforderung lieben wir.“ Daniel Walter und das gesamte Manufact-Team sind begeistert von ihrem Job. Von der anfänglichen Idee über die Planung der Details bis hin zur konkreten Umsetzung, ob für Planer, Private oder Unternehmer – Manufact bringt sein Wissen und jahrelange Erfahrung ein und macht mit viel Motivation Einrichtungsträume wahr. So auch in der neuen Praxis von Hebamme Sabine Brunner und Kinderkrankenschwester Elfriede Ebner. In ihren neu gestalteten Räumen bieten die beiden ein vielfältiges Angebot in der Begleitung von Eltern und ihren Babys an. Neben Geburtsvorbereitung, Schwangerenvorsorge, Stillund Trageberatung, Craniosacraler Impulsregulation und der Bioenergetischen Meditation nach Viktor Philippi wird auch Begleitung und Krisenintervention im Rahmen der Emotionellen Ersten Hilfe angeboten. „Manufact hat unsere Wünsche in der Praxisgestaltung gekonnt umgesetzt. Wir und unsere Klienten fühlen uns rundum wohl“, freuen sich Sabine und Elfriede, die Termine gerne unter den Rufnummern 339 6892452 bzw. 349 5893438 entgegen nehmen.
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Geplant wurde die Praxis von Architekt Wolfgang Meraner. Er befasst sich seit 17 Jahren mit dem Wohlbefinden des Menschen in gebauter Umgebung. „Mein Ziel ist es, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen geborgen und doch gleichzeitig frei fühlen kön-
sionelle Abwicklung der maßgeschneiderten Träume“, so Meraner. Die Tischlerei Manufact ist ein Handwerksbetrieb mit Liebe zum Detail, zur Tradition und zur Moderne. „Wir realisieren nachhaltige Raumkonzepte, die Platz bieten für Besonde-
nen. Der Bogen spannt sich dabei von einfachen Inneneinrichtungen bis hin zu großen Wohn- oder Arbeitsstätten. Die geplante Inneneinrichtung der Praxis von Sabine Brunner und Elfriede Ebner schafft ein Umfeld, das Arbeiten und Sein in geborgener, geschützter Atmosphäre ermöglicht“, erklärt Meraner. Das sich Hineinfühlen in andere Menschen und Sichtweisen stelle immer wieder eine Bereicherung für einen selbst dar. „Aus diesem Grund bedanke ich mich bei Sabine Brunner für das entgegengebrachte Vertrauen und bei Manufact für die profes-
res. Auch in der Praxis von Sabine Brunner und Elfriede Ebner ist es uns gelungen, durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten und Materialien ein besonderes Wohlgefühl umzusetzen“, freut sich Daniel Walter.
100 PROZENT SELBSTBEWUSST RASANTER ABSCHIED VON GLATZE, GEHEIMRATSECKEN UND HAARVERLUST Wem beim Begriff Haarersatz noch immer peinliche Bilder von schlecht sitzenden, im falschen Augenblick verrutschenden und schrecklich aussehenden Perücken und Toupets einfallen, der hat noch nie das Einweg-Haarhaut-System ContactSkin® gesehen. Wobei das Sehen dabei auch eine Kunst wäre. Statt unkalkulierbarer, schmerzhafter Operationen mit ungewissem Ausgang gibt es andere innovative Möglichkeiten, um aktiv etwas gegen die männlichen und weiblichen „Problemzonen“ wie kreisrunden Haarausfall, Geheimratsecken und Glatze zu tun. Im Salon „New Hair“ in Gossensaß begeistern wir seit kurzem unsere Kunden mit dem innovativen ContactSkin®-Zweithaar-System.
pets ist die ContactSkin®-Haarhaut fest und sicher mit der Kopfhaut verbunden. Einmal appliziert, verleiht ContactSkin® sofort Haare wie gewachsen. Das neue Haar sitzt Tag und Nacht absolut sicher
und vollkommen unsichtbar. Man kann kämmen, stylen, waschen, schwimmen oder saunieren. Sogar Extremsportarten hält die ContactSkin®-Haarhaut problemlos aus. Nach vier bis fünf Wochen wird sie bei uns im Salon „New Hair“ durch eine neue ersetzt.
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„REGIONALE LEBENSMITTEL WERDEN ZUR MARKE“ Kaum ein Trend im Lebensmittelbereich wird in den nächsten Jahren so bedeutend werden wie die Regionalität. Davon profitieren vor allem die bäuerlichen Direktvermarkter. Am erfolgreichsten werden jene Bauern sein, die sich spezialisieren, hieß es auf der ersten Fachtagung zur Direktvermarktung. Als Gegentrend zur Globalisierung gewinnt die Regionalität immer stärker an Bedeutung. „Der Konsument sehnt sich nach Nähe, Frische und Authentizität. Diese Sehnsucht können regionale Lebensmittel am besten erfüllen“, unterstrich Trendforscherin Hanni Rützler vom futurefoodstudio aus Wien auf der „Fachtagung zur bäuerlichen Direktvermarktung“, die im Rahmen der Fachmesse „Agridirect“ Ende Februar in Bozen stattfand. Daher gehöre die Zukunft dem Regiona-
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len und damit der Direktvermarktung. „Das Regionale kann zu einer Marke werden, wenn es gelingt, die Eigenheit einer Region mit den Lebensmitteln zu ‚transportieren‘ und Geschichten zu erzählen: vom Produzenten, der Herkunft oder der Verarbeitung der Lebensmittel.“ Besonders in den Städten boomen derzeit neue Gastronomiekonzepte, die genau diese Philosophie des „Super Local Food“ widerspiegeln. Zudem seien in den Metropolen Bauernmärkte hoch im Kurs. Den größten Erfolg hätten jene Bauern, © SBB/Marco Parisi die auf Raritäten, auf besondere Rohprodukte setzten, wie etwa alte Sorten. „Ich wünsche mir, dass die Produzenten den Mut haben, auch
neue Wege zu gehen“, so Rützler. „WOW, DAS MÖCHTE ICH HABEN!“ Nicht nur die Herkunft und die Herstellung von Lebensmitteln werden
sich ändern. Die Technik verändert auch die Einkaufslandschaft. „In wenigen Jahren wird ein großer Teil des Einkaufs im Internet stattfinden – jeden Tag und zu jeder Uhrzeit. Was bei Konsumgütern bereits Realität ist, wird auch bei Lebensmitteln und bei fertig gekochtem Essen kommen. Das wissen auch die Supermärkte“, ist Rützler überzeugt. Darauf müssten sich die bäuerlichen Direktvermarkter mit entsprechenden Angeboten vorbereiten. Zudem sei es sinnvoll, nicht nur Lebensmittel anzubieten, sondern bereits „Essenslösungen“, wie Snacks, Salate oder Suppen. Dass Südtirols Bauern gute Voraussetzungen haben, um als Direktvermarkter erfolgreich zu sein, davon ist Hans J. Kienzl, Leiter der Abteilung Marketing im Südtiroler Bauernbund, überzeugt. „Wir haben motivierte Bauern, die hochwertige Produkte und eine große Produktvielfalt bieten – und dazu den Markt mit über 500.000 Einwohnern und sechs Millionen Gästen.“ Den Direktvermarktern biete die Marke „Roter Hahn“, die auch für „Qualitätsprodukte vom Bauern“ vergeben wird, Hilfestellung an. Zudem habe die Weiterbildungsgenossenschaft im SBB Seminare für Direktvermarkter im Angebot. Im Klaren müssten sich die Bauern aber auch darüber sein, dass die Direkt-
vermarktung Investitionen nötig macht. Neben den Trends in Sachen Direktvermarktung und Essen beschäftige sich die erste Fachtagung in der Messe Bozen mit der richtigen Verpackung, die neben einem hochwertigen Produkt zu den wichtigsten Erfolgskriterien zählt. Hannes Knollseisen vom SBB-Marketing brachte es auf den Punkt: „Eine Verpackung muss ‚kuss‘ sein – klar, überzeugend und sehr stimmig.“ Das betreffe die Materialien der Verpackung genauso wie Farben oder Formen, damit der Konsument das Gefühl bekommt: „Wow, das möchte ich haben!“. „AGRIDIRECT“ EIN VOLLER ERFOLG Mit der Fachmesse „Agridirect“ haben der Südtiroler Bauernbund und Messe Bozen eine neue und innovative Plattform ins Leben gerufen, um dem Sektor der Direktvermarktung Sichtbarkeit zu geben. 6.000 Fachbesucher an drei Messetagen werten die Organisatoren als großen Erfolg. Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen, zieht ein positives Resümee: „Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten ist ein Thema mit strategischer Wichtigkeit für mehrere Sektoren der Südtiroler Wirtschaft. Der hohe Besucherzustrom ist die Bestätigung dafür, dass wir mit dieser neuen Veranstaltung auf das richtige Thema gesetzt haben.“ Die Agridirect habe das Potential, ein wichtiger Treffpunkt für all jene zu werden, die mit Hingabe Qualitätsprodukte selbst produzieren und mit ihren Endkunden direkten Kontakt pflegen wollen. „Die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern ist die Grundvoraussetzung für den Erfolg dieser Erstauflage und wir freuen uns nun darauf, die Agridirect mit allen Beteiligten weiterzuentwickeln“, unterstreicht Mur.
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FÜR BESONDERE MENSCHEN UND BESONDERE ANLÄSSE VIP-Brötchen von VIPTALER BROT
Sie möchten heiraten und planen gerade den Aperitif für den schönsten Tag Ihres Lebens? Oder Sie möchten Ihre Freunde zum feinen Brunch einladen? Oder Ihre Mitarbeiter zum Umtrunk in der Firma? Dann machen Sie mit VIP-Brötchen von VIPTALER BROT garantiert eine gute Figur. Davon ist auch Ulli Gander vom Pfitscher in Ridnaun überzeugt. „Die VIP-Brötchen von VIPTALER BROT verfeinern ausnahmslos jedes Buffet. Ganz egal, welche Speisen gereicht werden: Die Brötchen, aus ausgewählten lokalen Produkten hergestellt, werden ganz individuell auf die Wünsche der Gastgeber abgestimmt und überraschen immer wieder mit neuen, oft auch recht eigenwilligen Kreationen jeden noch so verwöhnten Genießergaumen“, so Gander, der im stilvoll sanierten Gemäuer beim Pfitscher und im rustikalen Pfitscher Stadl gleich nebenan das passende Ambiente für außergewöhnliche Anlässe bieten kann. „Mit ihren ganz speziellen Zutaten sind VIP-Brötchen echte Brötchen mit Pfiff. Dadurch wird meine Küchenphilosophie, nach der ich traditionelle Speisen modern interpretiere, hervorragend ergänzt.“ Und mit Nachdruck fügt er hinzu: „Was mich als Gastwirt zudem überzeugt: VIPTALER BROT der WAKO GmbH in Wiesen beliefert seine Kunden stets pünktlich und ist auch in außergewöhnlichen Situationen stets absolut flexibel und zuverlässig. Das ist ein großer Pluspunkt für meine tägliche Arbeit.“ VIP-Brötchen von VIPTALER BROT gibt es in unzähligen Formen und Geschmacksrichtungen, auf Wunsch ganz individuell auf Ihre Vorlieben abgestimmt. Sie lieben Überraschungen? Wir auch! Gerne lassen wir auch unserer Kreativität freien Lauf und überraschen Sie mit extravaganten Geschmackserlebnissen. Und auch das zeichnet unseren VIP-Brotgenuss aus: In jedem einzelnen Brötchen steckt echte Handarbeit – unser Markenzeichen seit 1993. VIPTALER BROT ist in den beiden WAKO-Geschäften in Wiesen und Sterzing erhältlich. „Unser Brot kann auch in zahlreichen Restaurants, Hotels und Feinkostläden in ganz Südtirol und weit darüber hinaus genossen werden“, so Mirko Wachtler von VIPTALER BROT. VIP-Brötchen von VIPTALER BROT: nicht umsonst das ideale Brot für besondere Menschen, die auf der Suche nach außergewöhnlichem Brotgenuss für besondere Anlässe sind.
www.viptalerbrot.com
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LEUTE Ene mene meck ... die 17 isch iatz weck, die 18 steaht vour dr Tür, drum gratuliern mir von Herzen Dir. Liebe Vanessa, mir wünschn Dir zur Volljährigkeit am 11. April lei ’s Beschte und olls Guate für die Zukunft.
Liebe Mamme, liebe Oma!
Deine Lieben
A wenn di „Ouch“ und „Weah“ oftramol tratzn, bische decht olm nou schmissig ban Satzn. In der Stodt mit’n Radl, ob’s reigng oder schneib‘, dass sogor in die Jungen die Puschte weckbleib‘. Kochn und Bochn, sell konnsch Du perfekt, souvl guat, dass sich a jeder die Finger oleckt. Schaugsch fescht afn Tate, ins Kinder und deine Enkl, moch der decht selber amol a kluans Gschenkl, tua wianiger orbatn und a bissl meahr roschtn und loss amol ondere fir Di a wia hoschtn. 80 Johr – nit olm a leicht’s Lebm, wianig ginummin und gonz viel gebm. Dass Dir der 80. lei Glick bringen mog, sell winschn mir Dir zu Dein Freidntog.
Lieber Flori, wir gratulieren Dir zu Deinem Titel beim Großen Preis von Europa und Deinem Italienmeistertitel im Doppelsitzer mit Dominik Kinzner. Moch weiter so, mir sein olle stolz auf Di!
Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem Kameraden a. D. Hubert Braunhofer zu seinem 75. Geburtstag am 7. März 2016!
Dein Mann Karl, Erika und Hermann, Robert, Manuel und Julian
Liabe Leit, am 22. April weard der Peter 50 Johr, sell isch ihm selber no net gonz klor. Tauchn, klettern, Eisfoll, Skitour, Bogenschießn, Modellflugzeug und fischn net zu vergessn, sell konn er guat, do ziachn mir vor ihm in Huat. Bisch für ins do, wenn mir Di brauchn. Weiterhin viel Gsundheit und Freude Deine Schätze
Lieber Franz, 90 Johr hosch Du schun af dr Erde verbrocht, hosch viel gelocht, obr a viel mitgemocht. Af Hof und Feld worsche zuaverlässig Johr für Johr, Dein gonzes Lebm für Frau und Familie do. Mit die Enkeler und in Urenkele David hosche a bsundre Freid’. Mir wünschn Dir a weiterhin viel Glück und Zufriedenheit. Es gratulieren herzlichst Sohn Paul mit Patrick, Nadia mit Markus und Urenkele David sowie Andreas und Priska!
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GESUNDHEIT
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ZU JUNG FÜRS HÖRGERÄT? „Ich habe doch noch gar nicht das richtige Alter für ein Hörgerät“, echauffieren sich viele 50-Jährige, wenn sie auf ihre Hörminderung angesprochen werden. Dabei sind diese, genauso wie etwa Fehlsichtigkeit, keine Frage des Geburtsjahres. Untersuchungen bestätigen, dass immer mehr junge Menschen unter Hörminderungen leiden, weil die Lärmbelastungen im Alltag zunehmen. Auch ausufernde Discobeats oder ständige laute Beschallung durch Musik aus dem Kopfhörer können auf Dauer die Sinneszellen schädigen. Das Problem liegt jedoch viel eher darin, dass Betroffene Angst haben, „alt auszusehen“, wenn sie ein Hörgerät tragen. Heutzutage sind diese Hilfen aber klein und unauffällig, außerdem schon längst von der Gesellschaft akzeptiert. Vor allem aber steigert ein Hörgerät Ihre Lebensqualität. Schließlich nehmen wir die Welt auch mit den Ohren wahr.
KÖNNEN ANGEHÖRIGE HELFEN? Wenn ein Angehöriger von einer Hörminderung betroffen ist, sollten Sie darauf Rücksicht nehmen: • Sprechen Sie deutlich und auch ein wenig langsamer, als Sie es sonst tun würden. Schreien ist nicht notwendig. • Drehen Sie sich Ihrem Gesprächspartner direkt zu, damit er sich auf sein Gegenüber bewusst konzentrieren kann. • Wollen Sie mit jemandem ein Gespräch beginnen, der von Ihnen abgewandt steht, tippen Sie ihm sachte auf die Schulter, damit er sich in die richtige Richtung drehen kann. Bemerken Sie, dass Ihr Angehöriger stetig schlechter hört, aber noch nicht in Behandlung ist, sollten Sie ihm eindringlich zu einem Gespräch mit einem Spezialisten raten. Vorwürfe und Rügen erzeugen jedoch meist nur Ablehnung. Aussagen wie „Es wäre so schön, wenn wir uns wieder unbeschwert unterhalten könnten“, kommen mit Sicherheit besser an.
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Wenn das Essen Probleme macht Im Februar haben wir das Thema Lebensmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Angriff genommen, jetzt im April beschäftigen wir uns mit deren Therapie. Jedes Nahrungsmittel und jeder Lebensmittelzusatz kann eine Allergie verursachen. Besonders häufig tritt bei Erwachsenen das OAS (orales Allergiesyndrom) auf, davon sind typischerweise Patienten mit Pollenallergie betroffen (Birke). Es gibt so genannte Kreuzreaktionen mit Pollen, so kann etwa ein Pollenallergiker, der auf Birke allergisch ist, auch auf Kernobst wie Äpfel, Wurzelgemüse oder Nüsse allergisch reagieren, Gräserallergiker können eine Allergie auf Getreide entwickeln. Diagnostik: Wichtigste Untersuchung ist der Hautpricktest, bei dem verschiedene Allergene wie Hausstaubmilbe, Birke, Gräser und Lebensmittel auf die Haut getropft werden, anschließend wird die Haut mit einer dünnen Lanzette angeritzt und nach 20 Minuten der Test abgelesen. Wenn ein Pricktest nicht möglich ist, wird über einen speziellen Bluttest der Antikörper-Titer bestimmt. Je höher der Antikörper-Titer, desto wahrscheinlicher ist eine allergische Reaktion. Vor der Therapie ist die Diagnose natürlich wichtig – insbesondere die Anamnese. Im Rahmen des ärztlichen Gesprächs erfährt der Arzt, ob es sich um eine schwere, behandlungsbedürftige Allergie handelt. Ein positiver Allergietest ohne wesentliche Beschwerden ist nicht unbedingt zu behandeln, und manchmal muss nicht einmal auf das auslösende Lebensmittel verzichtet werden. In leichten Fällen genügen eine Allergenvermeidung oder zusätzlich eine me-
(Teil 2)
dikamentöse Behandlung für einige Tage. Falls aber eine schwere anaphylaktische allergische oder anderweitige schwere Reaktion vorliegt, ist die Abklärung durch einen Spezialisten notwendig. Dieser gibt klare Anordnungen, welche Nahrungsmittel absolut zu vermeiden sind, verschreibt ein so genanntes Notfallkit (Adrenalininjektor und Notfallmedizin, meist ein Cortisonpräparat und ein Antihistaminikum). Eventuell erfolgt auch eine Ernährungsberatung, da manche Le-
bensmittel wie Nüsse in Fertigprodukten „versteckt“ sein können. Bestimmt haben Sie schon öfters auf den Verpackungen gelesen „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ (und jetzt wissen Sie auch, warum!). Die allergenspezifische Immuntherapie etwa gegen Birkenpollen kann wiederum durch eine Kreuzreaktion auch nahrungsmittelinduzierte Symptome verbessern, wird aber kontrovers diskutiert. Andere Verfahren sind noch in der Entwicklungsphase. Nahrungsmittelintoleranzen sind ein sehr weites Feld, die häufigsten sind Laktose-, Fruktose-, Sorbit- und Glutenintoleranz (Zöliakie, Sprue). Nach der Diagnosestellung müssen die beschwerdeauslösenden Lebensmittel weggelassen werden. Mit einem Ernährungsberater wird eine Schulung durchgeführt, bei Zöliakie muss eine streng glu-
tenfreie Kost eingehalten werden. Es gibt auch viele Menschen, die „lediglich“ glutensensitiv sind, d. h. in kleinen Mengen wird Gluten sehr wohl vertragen. Laktoseoder fruktosehaltige Speisen sind meist besser verträglich, wenn sie in kleinen Mengen und über den Tag verteilt gegessen werden. Achtung bei Fertigprodukten oder im Gasthaus! Gegebenenfalls Zutatenliste lesen oder im Restaurant nachfragen – immer mehr Gasthäuser bieten mittlerweile
glutenfreie Menüs an oder weisen auf laktosefreie Speisen hin. Bitte führen Sie keine Selbstdiagnose durch, sondern reden Sie mit Ihrem Vertrauensarzt über dieses Thema!
ALLES GUTE! Ihre DR. CLAUDIA PETRONI
STERZING
Geburtshilfe als „stillfreundlich“ ausgezeichnet Mitte März wurde den Krankenhäusern Sterzing, Brixen, Bruneck und Innichen in Brixen die Auszeichnung „Stillfreundliches Krankenhaus“ verliehen. Sabine Nitz, Hebamme und Koordinatorin des Mutter-Kind-Departements am Krankenhaus Sterzing, nahm die Auszeichnung entgegen. Italienweit können derzeit lediglich 23 Krankenhäuser diese Auszeichnung vorweisen. Die Ab-
teilungen müssen zehn von der WHO und der Unicef festgelegte Indikatoren erreichen und werden von einer externen Expertenkommission überprüft. So müssen zertifizierte Abteilungen u. a. über einheitliche Stillrichtlinien und ein gut geschultes Betreuungsteam verfügen, der ununterbrochene Haut-zu-Haut-Kontakt von Mutter und Kind wird unmittelbar nach der Geburt gefördert, zudem ein früher Stillbeginn. Beratung zum
richtigen Stillen wird ebenso angeboten wie eine Betreuung auch nach der Entlassung aus der Entbindungsstation. Die Initiative wurde im Jahr 1992 ins Leben gerufen. Seit damals haben mehr als 20.000 Krankenhäuser in mehr als 150 Ländern diese Anerkennung erhalten. Wo diese Initiative angenommen wurde, konnten positive Veränderungen festgestellt werden: Die Zahl der stillenden Mütter stieg an und der Gesundheitszustand der Säuglinge und Kinder verbesserte sich wesentlich. Elise Chapin, Verantwortliche des staatlichen Programms „Insieme per l’allattamento“ der Unicef, unterstrich die Bedeutung des stillfreundlichen Krankenhauses nicht nur in Hinblick auf das Neugeborene, sondern auch auf die Mütter, die Familien und nicht zuletzt auch auf das gesamte Gesundheitswesen. Dies sei auch in Hinblick auf die laufenden Diskussionen um die Einsparungen im Gesundheitswesen ein relevanter Faktor. Erker 04 I 16
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UNTERHALTUNG
Pfiffikus
G
Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
Pfiffikus sucht ein Kraftwerk bei Mittewald. Wer weiß, womit man dort zukünftig Energie erzeugen will, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@ dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.
C D U
Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Urwald, Wildnis).
C N
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Kannst Du die 5 Fehler finden?
Auflösung des Vormonats: Die Raststätte auf der Autobahn am Brenner ist seit Februar 2016 wieder geöffnet. Die Firma von Matthias Lanz aus Natz-Schabs bemüht sich seither, regionale Kost und Wein aus Südtirol anzubieten, zumal vorher unter der alten Führungsgesellschaft „Autogrill SpA“ vorwiegend italienische Produkte aus dem Trentino verkauft wurden. Die Riesenanlage (13.000 m²) beherbergt seit 2013 das so genannte „Plessi-Museum“, eine moderne virtuelle Installation, von Fabrizio Plessi für die EXPO 2000 in Hannover kreiert. Seit März 2015 mussten notwendige Umbauarbeiten am Dach durchgeführt und ein neuer Eingang zur Raststätte errichtet werden. Die Kosten dafür beliefen sich laut Landeshauptmann Arno Kompatscher auf 250.000 Euro. Das Los bestimmte
FLORIAN RAINER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats März.
Wir gratulieren! 92
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•S•G•K•E•U•AS••S STREUNTHURNGASSE •ELISABETHKIRCHE ER•ZAPONIEREN•OM •ZDK•PN•NB•RE•WO TIROL•EIFERER•GO •NAFTA•IRRE•ISIS AGIL•RS•ARIANER• •ENERGIE•EMU•CLD TRARA•TI•CM•RHSA •MG•RATSCHINGS•X MOEDERS•ETCETERA •ONS•SAUN•HU•CAL ES•FR•MOTEL•DKFM
Lösungswort: UNIVERSAL
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
Auflösung des Vormonats Lösungswort: MAIKAEFERFLIEG
Der Gewinner erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im
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Auflösung in der nächsten Nummer
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JAHRESTAGE
5. Jahrestag
9. Jahrestag
Maria Siller geb. Thaler
Adelheid Strickner
Wir denken an Dich beim Gedächtnisgottesdienst am Samstag, den 9. April um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 10. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
In Liebe Deine Kinder
Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an Dich erinnern. Überall sind Spuren Deines Lebens, Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an Dich erinnern.
1. Jahrestag
4. Jahrestag
Theresia Hochrainer geb. Steiner
Aloisia Wieser „Siller Luise“
Liebevolle Erinnerungen. Niemand kann sie uns nehmen, nichts kann die Freude und das Schöne schmälern, das wir mit Dir erleben durften.
Gedanken, Gespräche, Augenblicke, sie werden uns stets an Dich erinnern, uns glücklich und traurig machen und Dich nie vergessen lassen.
Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.
In Liebe Deine Familie
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
6. Jahrestag
David Inderst
Franz Saxl
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 17. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an Dich denken, danken wir von Herzen. Deine Familie Erker 04 I 16
Allen, die daran teilnehmen oder Deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen.
2. Jahrestag * 23.02.1933 † 10.04.2014
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In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 24. April um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Trens.
In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 24. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Deine Kinder
In Liebe Deine Familie
Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 3. April um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Maria Trens. Allen, die an der Messe teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe Deine Familie
JAHRESTAGE
24. Jahrestag
Irgendwann sehn wir uns wieder.
Christian Öttl
Für jeden Händedruck, jedes tröstende Wort, jede Umarmung, die Gebete und Gedächtnisspenden
DANKE 5. Jahrestag
Max Öttl
† 07.05.1992
† 02.03.2011
In Liebe denken wir ganz besonders an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 10. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.
Monika Ploner geb. Wieser
Eure Lieben
* 21.02.1946 † 04.03.2016
unserem Pfarrer Paul Valentini, dem Kirchenchor und dem Frauenchor für die feierliche Gestaltung der Trauerfeier unserer lieben Mutti. Gabi, Hanna, Sigi, Burgi mit Familien
DANKE
Angela Dapoz Wwe. Gogl * 19.04.1945 † 21.02.2016 Wir haben Dich im Leben geliebt und werden Dich im Tode nicht vergessen.
für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, für Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Ein besonderer Dank gilt Pater Meinrad, dem Pflegepersonal Schloss Moos und Dr. Wilhelm Seppi sowie Frau Anna Zini für die liebevolle Betreuung. Danke allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Vergelt’s Gott an alle! Die Trauerfamilie
9. Jahrestag
Carolin Girtler Ganz besonders denken wir an Dich am Samstag, den 9. April um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Immer wenn wir von dir erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Tränen rollen über unsere Wangen, und unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen.
DANKE
1. Jahrestag
LEOPOLD SILLER
für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und am Begräbnis, für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden, für die Freundschaft und Hilfsbereitschaft.
Altbürgermeister der Gemeinde Ratschings
Wir gedenken Deiner besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 17. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. Es war schön, mit Dir durchs Leben zu gehen. Es war so traurig, Dich durch diese schreckliche Krankheit zu verlieren. Es ist beruhigend, zu wissen, Dich, in der Hoffnung und im Glauben, einmal wieder zu sehen.
Allen, die daran teilnehmen und sich seiner erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Mami, Tati, Sophie und Greta
Maria Plank geb. Gander * 04.09.1929 † 04.03.2016
Danke allen, die unsere Mame in Erinnerung behalten! In Liebe Die Trauerfamilie
DANKE Überall leuchten Deine Spuren; Deine Handschrift, Deine Zeichen sind unauslöschlich. In unseren Herzen hast Du Raum geschaffen, für immer ...
Siegfried Rainer * 10.02.1983 † 05.03.2016
Die Nachricht des Todes unseres Siegfried hat uns tief getroffen. Allen lieben Menschen und Freunden, die unseren Siegfried ein Stück seines Lebensweges begleitet haben, möchten wir ein großes Vergelt’s Gott sagen. Ein besonderer Dank gilt der Geistlichkeit, insbesondere Pfarrer Thomas Stürz, für seinen Beistand und die würdevolle Gestaltung der Trauerfeierlichkeit, allen Sängern und Pepi Hofer für die bewegenden Lieder und die schöne Musik. Danke für das Gebet im Trauerhaus, für die Teilnahme am Beerdigungsgottesdienst, für das große Mitgefühl und die vielen Spenden. Allen Nachbarn, im Besonderen Sigi Kaser, ein herzliches Vergelt’s Gott. Die Trauerfamilie Erker 04 I 16
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JAHRESTAGE
AUS DER SEELSORGEEINHEIT
BASISINFO CHRISTENTUM Sie werden auf der Straße angesprochen und gefragt: „Sind Sie ein Christ?“ Sie antworten leicht verlegen: „Ja.“ Die nächste Frage lautet: „Was sind denn so wesentliche Dinge, an die ein Christ glaubt?“ Sie denken kurz nach und ringen um eine Antwort … Vielleicht hat sich der eine oder die andere diese Frage schon einmal gestellt und ist gar nicht so unglücklich darüber, bis jetzt noch von niemandem darauf angesprochen worden zu sein? Muslimische Jugendliche haben in Wien vor einigen Jahren mehrere Christen zu deren Glauben befragt und recht unterschiedliche „Glaubensantworten“ erhalten, obwohl diese alle der gleichen Religion angehörten. Aus dieser Erfahrung heraus ist das Projekt „Basisinfo Christentum“ entstanden. Dabei werden den Interessierten Grundinformationen über unsere christliche Religion vermittelt, der wir schon seit unserer Babytaufe angehören. Das Glaubenswissen der meisten Erwachsenen befindet sich leider auf dem Stand der letzten Religionsunterrichtsstunde – höchste Zeit also, es aufzufrischen! Das Projekt Basisinfo Christentum startet im April mit vier Abenden im Margarethenhaus Sterzing. Wir wollen unseren Glauben wieder mehr zum Thema machen und tun uns natürlich leichter, wenn wir auch etwas über den Glauben wissen. Ich lade Sie herzlich ein, an diesem Projekt teilzunehmen. SIMON WALTER pastoralassistent.sterzing@gmail.com
Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.
Leopold Hofer Fenner-Pold 23.08.1926 – 13.02.2016
Danke Für die tröstenden Worte und Umarmungen, für jeden Händedruck, für die vielen Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Ein Dank an alle, die unseren lieben Pold auf seinem letzten Weg begleitet und zur feierlichen Gestaltung des Trauergottesdienstes beigetragen haben. Ein besonderer Dank gilt der Pflegerin Anna und dem Pflegepersonal vom Altenheim Schloss Moos für die fürsorgliche und herzliche Betreuung. Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie
Pfitsch, Februar 2016
Caro Papà e nonno,
Lieber Vater und Opa,
vogliamo ringraziarti per tutto quello che ci hai insegnato, per i valori morali che ci hai trasmesso, per l’amore verso la tua famiglia ... Sei arrivato in Alto Adige nel lontano 1946 con solo la valigia e tanta voglia di lavorare. Hai lasciato la tua terra, Napoli, che comunque hai sempre amato. A Vipiteno ti sei fatto apprezzare da tutti, a prescindere dalla lingua parlata. È vivo il ricordo di te in bicicletta che andavi a vendere stoffe nelle vallate. Vipiteno ti ha accolto e tu hai dato tanto alla città, alla convivenza tra i gruppi etnici diversi, alle associazioni che hai presenziato, allo sport, ai diabetici, agli ex combattenti e reduci ... Ti ricorderemo sempre per la tua raffinata e signorile eleganza.
wir danken Dir für all das, was Du uns gelehrt hast. Du hast uns Werte vermittelt und uns die Liebe und die Zuneigung für die Familie vorgelebt. 1946 hast Du Dein geliebtes Neapel verlassen und bist mit nur einem Koffer, aber mit viel Enthusiasmus nach Sterzing gekommen. Trotz unterschiedlicher Sprache und Kultur haben Dich die Sterzinger schätzen gelernt und sie erinnern sich heute noch daran, wie Du auf dem Fahrrad in die Täler gefahren bist, um Stoffe zu verkaufen. Sterzing hat Dich aufgenommen und Du hast der Stadt viel gegeben, durch Deinen Einsatz für das Zusammenleben der verschiedenen Sprachgruppen, als Präsident mehrerer Vereine, u. a. im Sport, bei den Diabetikern, bei den Frontkämpfern. Wir werden uns immer gerne an Deine edle und elegante Art erinnern.
Ringraziamo della sentita partecipazione! Fam. Coppola 96
Erker 04 I 16
Raffaele Coppola * 19.12.1919 † 09.03.2016
Wir bedanken uns für Ihre Anteilnahme! Fam. Coppola
IMPRESSUM
AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN
> Geburten Brenner: Emely Stolz (29.01.2016, Brixen). Medina Gashi (06.02.2016, Brixen). Alexander Schwitzer (10.02.2016, Brixen). Daniela Keim (19.02.2016, Sterzing). Leonardo Casazza (24.02.2016, Sterzing). Mariella Markart (27.02.2016, Sterzing). Freienfeld: Martha Überegger (02.02.2016, Sterzing). Pfitsch: Alena Volgger (03.02.2016, Sterzing). Thea Hofer (10.02.2016, Sterzing). David Hochrainer (12.02.2016, Sterzing). Ratschings: Alina Graus (10.02.2016, Brixen). Sophia Grassi (19.02.2016, Brixen). Sterzing: Adam Giovanelli (01.02.2016, Sterzing). Sofia Parise (05.02.2016, Sterzing). Mattia Francesco D’Elia (11.02.2016, Agropoli). Josef Thaler (14.02.2016, Sterzing). Mohamed Arafat Hussain (17.02.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Gertraud Beikircher, 61 (08.02.2016, Sterzing). Notburga Markart, 91 (08.02.2016, Sterzing). Pfitsch: Maria Rainer, 90 (12.02.2016, Pfitsch). Leopold Hofer, 89 (13.02.2016, Pfitsch). Stefano Mocellini, 49 (16.02.2016, Brixen). Giorgio Pasini, 63 (18.02.2016, Pfitsch). Angela Dapoz, 70 (21.02.2016, Sterzing). Friedrich Leider, 88 (24.02.2016, Pfitsch). Johanna Auer, 98 (25.02.2016, Pfitsch). Ratschings: Sofia Gschliesser, 84 (26.02.2016, Ratschings). Sterzing: Aloisia Sulzenbacher, 79 (09.02.2016, Sterzing). Marianna Freund, 90 (09.02.2016, Sterzing). Franz Leitner, 80 (11.02.2016, Marbach am Neckar). Helmut Ludwig Gornicez, 70 (15.02.2016, Sterzing). Giancarlo Broggi, 83 (17.02.2016, Sterzing). Maria Rungger, 88 (25.02.2016, Sterzing). > Eheschließungen Sterzing: Claudia Martin und Franz Josef Lergetbohrer (02.02.2016, Sterzing). Eva Stegarescu und Giuseppe De Francesco (25.02.2016, Sterzing). > Baukonzessionen Freienfeld: Paul Brunner: Errichtung eines Wohngebäudes, Bp.500, K.G. Stilfes. Dietmar Wieser, Stilfes 5H: Sanierung des Dachgeschosses, Bp.389, K.G. Stilfes. Pfitsch: Josef Kofler, Veronika Rauter, Tulfer 273: Ausbau Dachgeschoss und Errichtung einer Überdachung für lw. Maschinen, Bp.560, Gp.1272, K.G. Wiesen. Vittorio Carusi, Wiesen, Bahnhofstr.34: Errichtung einer Veranda,
Bp.373, K.G. Wiesen. Walter Rainer: Erweiterung des Wohnhauses sowie Errichtung eines Wintergartens und Geräteschuppens, Bp.715, K.G. Wiesen. Ratschings: Albert, Arnold, Günther und Michael Rainer, Jaufental, Obertal 7: Erweiterung des Wohnhauses, Bp.180/2, 180/3, 341 und 656, Gp.1502/2 und 1502/3, K.G. Jaufental. Oskar Hochrainer, Ridnaun, Dorf: Sanierung der Wohnung im Erdgeschoss, Bp.249 und 319, K.G. Ridnaun. Andreas Wild, Jaufental, Gospeneid 4: Abbruch Wohngebäude auf Bp. 56/2 und Errichtung Wohngebäude mit lw. Garage, Gp.617 und 618, K.G. Jaufental. Erwin Girtler, Jaufental, Mittertal 56: Erneuerung der Heizanlage, Bp.457, K.G. Jaufental. Andrea Staudacher, Jaufental, Schluppes: Errichtung eines Wirtschaftsweges, Gp.1651/2 und 1654/1, K.G. Jaufental. Waldinteressentschaft Innerratschings: Errichtung eines Walderschließungsweges, Gp.1311 und 1331/1, K.G. Ratschings. Markus Rainer-Wieser, Jaufental, Mittertal 14A: Ausbau des Dachgeschosses, Bp.122, K.G. Jaufental. Anton Hochrainer, Horsti Hochrainer, Waltraud Leitner, Mareit, Mühle 6: Erweiterung der Wohnung, Bp.343, K.G. Mareit. Samuel Montalto und Anita Raich, Jakob Larch, Maria Fassnauer und Michael Wild: Neubau eines Reihenhauses mit Garage in der Wohnbauzone C3 Runggen, Gp.1243/3, K.G. Mareit. Sterzing: Nikolaus Innerhofer, Ralsergasse 14: Umgestaltung des Wohnhauses, Bp.85, K.G. Sterzing. Thomas Gogl, Lahnstraße 7: Erweiterung des Gebäudes sowie Neubau von Garagen, Bp.186, 348 und 349, Gp.155/10 und Gp.155/15, K.G. Sterzing. Walter Mair, Geizkoflerstraße: Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses, Bp.315/1, K.G. Sterzing. Helene und Verena Heidegger, Neustadt 46: Sanierungsarbeiten im 1. und 2. Obergeschoss des Gebäudes, Bp.102/1, K.G. Sterzing. Claudio Baldi, Maria Stefania Ceccarelli, Gänsbacherstraße: Innenarbeiten, Bp.234, K.G. Sterzing. Dietrich Thaler: Abbruch und Wiederaufbau eines Stadels, Bp.247, Gp.381/1, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Bau von Gehsteigen in der Marconistraße, Gp.516, K.G. Sterzing. Leonhard Senn, Neustadt 37: Sanierung des Gebäudes, Bp.84, K.G. Sterzing. Josef Astenwald, Stefanie Astenwald, Anna Margerita Moser, Adolph-Kolping-Str.35: Erweiterung des Wohngebäudes, Errichtung von Autostellplätzen, einer Überdachung für Fahrradstellplätze und eines Holzlagers, Bp.663, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Brigitte Mayr Burger, Johannes Ortner, Rudolf Pichler, Norbert Plattner (pn), Karl-Heinz Sparber, Dario Massimo (dm), Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 02.04. – 08.04.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 09.04. – 15.04.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 16.04. – 22.04.: Stadtapotheke Tel. 765397 23.04. – 29.04.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 30.04. – 06.05.: Apotheke Gilfenklamm Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 02.04.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 03.04.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 0472 756786, 335 6072480 09.04.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 10.04.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 16.04.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 17.04.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 23.04.: Dr. Pietro Stefani 24.04.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003 25.04.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 30.04.: Dr. Markus Mair 01.05.: Dr. Esther Niederwieser Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 – 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5 in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- & FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 02./03.04.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 09./10.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 16./17.04.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 23./24.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 25.04.: Dr. Bruno Prota 30.04./01.05: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167
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VERANSTALTUNGEN
BIS 22. MAI Ausstellung: „Revitalisierung der Grenzbauten am Brenner“, Outlet Center Brenner. BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste, zu den Öffnungszeiten der Festung. BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn, zu den Öffnungszeiten des Museums. AB ANFANG APRIL Musik: Kartenvorverkauf für „Mei liabste Weis“ am 21. Mai in Ridnaun, Ratschings Tourismus Genossenschaft, Gasteig. 7. APRIL Vortrag: „Das Ende des Geldes – und was dann?“, Referent: Paul Kircher von „Human Economy“, Wiesen, Bibliothek, 20.00 Uhr. Vortrag: „Die Frage nach Gott“, Projekt „Basisinfo Christentum“, Sterzing, Margarethenhaus, 20.00 Uhr. Vortrag: „Happy Smile – Moderne, computernavigierte Zahnimplantologie“ mit Dr. Gernot Obermair, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr. 8. APRIL Infoabend: „Wie schützt man sich vor Einbrechern und Betrügern?“, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 20.00 Uhr. 8. – 10. APRIL Unterhaltung: Großes Winterfinale, Talstation Skigebiet Ratschings-Jaufen. Verschiedenes: Jagertoge in Ratschings. 9. APRIL Vortrag: „Gefahren im Haushalt“ – Feuerlöscherkontrolle für alle Bürger, Gossensaß, Feuerwehrhalle, 9.00 – 11.00 Uhr. 9., 10., 15., 16. UND 17. APRIL Theater: „Petri Heil und Waid-
manns Dank“, Heimatbühne Ridnaun, Vereinshaus, 20.00 Uhr (am 17. April um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen: Tel. 371 1788155 (14.00 – 20.00 Uhr).
21. APRIL Vortrag: „Jesus – Sohn Gottes?“, Projekt „Basisinfo Christentum“, Sterzing, Margarethenhaus, 20.00 Uhr.
10. APRIL Musical: „Verhext“, Jugendtheatergruppe Pflersch, Innerpflersch, Vereinshaus, 18.30 Uhr. Reservierungen: Tel. 348 5305329 oder 0472 770110. Buchvorstellung: „Ruender, Mahder, Wasserler – Herkunft & Bedeutung der Flurnamen auf Freienfelder Gemeindegebiet“, Trens, Haus der Dorfgemeinschaft, 15.00 Uhr.
23. APRIL Kultur: Frühjahrskonzert der MK Trens, Trens, Turnhalle der Grundschule, 20.30 Uhr. Sport: Kirchsteiglauf in Stilfes.
13. APRIL Sport: Wanderung Laag–Buchholz–Salurn, AVS Freienfeld. Kultur: Musikalisch-poetischer Abend „Ziehharmonikagedanken & Sphärenklänge“, Musik: Lisa Schamberger, Gedichte: Barbara Villscheider, Sterzing, Streunturngasse 3a, Räumlichkeiten CKrealis, 18.00 Uhr. 14. APRIL Vortrag: „Die Bibel – Wort Gottes?“, Projekt „Basisinfo Christentum“, Sterzing, Margarethenhaus, 20.00 Uhr. 15. APRIL Kultur: Frühjahrskonzert der MK Innerpfitsch, St. Jakob, Schulhaus, 20.30 Uhr. 16. APRIL Sport: „Die longe Tour“, Skitourenfeschtl, Pflersch, Hotel Panorama, ab 16.00 Uhr.
25. APRIL Sport: Familien-Frühlingswanderung, AVS Ratschings. 28. APRIL Vortrag: „Erlösung durch das Kreuz?“, Projekt „Basisinfo Christentum“, Sterzing, Margarethenhaus, 20.00 Uhr. 29. APRIL Vortrag: „IS – Terror in Europa“, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr. 29./30. APRIL Konzert: „An Tagen wie diesen“, Projekt der Musikschule Sterzing, GS „J. Rampold“ und MS „Vigil Raber“, Sterzing, Stadttheater, FR um 19.30 Uhr, SA um 11.00 Uhr; Ausstellung: FR ab 18.30 Uhr, SA ab 10.00 Uhr. 30. APRIL Kultur: „Kultur der Reparatur“, Reparaturwerkstatt Glas und Porzellan, Festung Franzensfeste, 10.00 – 16.00 Uhr. Musik: Konzert des Holzblasor-
Die Stadtgemeinde Sterzing organisiert einen Infoabend mit Beamten des Bezirkskommandos der Carabinieri von Sterzing. Wann: Freitag, 8. April 2016 um 20.00 Uhr im Vigil-Raber-Saal. Thema: WIE SCHÜTZT MAN SICH VOR EINBRECHERN UND BETRÜGERN? Die Veranstaltung wird in deutscher und italienischer Sprache abgehalten. Il Comune di Vipiteno organizza una serata informativa con i Carabinieri della Compagnia di Vipiteno. Data: venerdì, 8 aprile 2016 alle ore 20.00 presso la sala Vigil Raber Tema: FURTI E TRUFFE: COME DIFENDERCI? La serata sarà in lingua tedesca ed italiana.
VERANSTALTUNGEN
Anwendung positiv
chesters „HoBla-O“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Musik: „Sing your Song“, Gemeinschaftsprojekt Musikschulen Sterzing und Ritten-Sarntal, Sterzing, Steindl’s Boutiquehotel, 20.00 Uhr. 1. MAI Wallfahrt: Gerichtskreuzgang nach Maria Trens. 2. – 8. MAI Musik: Blues Days, Sterzing. Das detaillierte Programm auf S. 49. 7. MAI Kultur: Benefiz-Muttertagskonzert (Kastelruther Männerquartett, Hornbläser-Ensemble der Musikschule Klausen, Geigenorchester der Musikschule Sterzing, Pfarrchor „Maria im Moos“ Sterzing) veranstaltet vom KVW Wipptal und Pfarrgemeinderat Sterzing, Sterzing, Pfarrkirche, 20.30 Uhr; Eintritt: freiwillige Spende für wohltägige Zwecke im Wipptal.
> KURSE 29./30. April: Geologieworkshop mit Hannah Pomella, Bildungsausschuss Mauls, Mauls, 9.00 – 17.00 Uhr. Infos S. 53.
> SPRECHSTUNDEN Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmüt-
ter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.
> VEREINE & VERBÄNDE ElKi 30. April: Kasperletheater, 9.30 Uhr, 15.00 Uhr und 16.00 Uhr. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.
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Bewerbungen an info@hotel-feuerstein.it, Tel. 0472 770126
VKE 8. Mai: Familienausflug „Gardaland“, Tel. 339 5619521. Filmclub 8. April: Giovanni Segantini – Magie des Lichts, CH 2015. 15. April: Ein Mann namens Ove, SE 2016. 22. April: The Danish Girl, GB/USA 2015. Beginn jeweils um 20.00 Uhr, Sterzing, Stadttheater.
> MÄRKTE 5. und 20. April: Krämermarkt, Brenner. 5., 12., 19. und 26. April, 3. Mai: Sterzlmarkt, Sterzing. 17. April: Flohmarkt, Sterzing. 26. April: Monatsmarkt, Sterzing. 29. April: Bauernmarkt, Sterzing.
12. April: Infoabend GARTENANBAU UND -BEARBEITUNG mit Thomas Zössmayr, Vereinshaus Gasteig, 19.30 Uhr. 30. April: Praktische Anleitung GARTENANBAU UND -BEARBEITUNG mit Thomas Zössmayr, Vereinshaus Jaufental, 14.00 Uhr. 6. Mai: Seminar „GRÜNE KOSMETIK“ – HERSTELLUNG VON SEIFEN, CREMES ... mit Dorothea Hilber, Vereinshaus Gasteig, 14.00 Uhr.
REZEPT
FISOLENEINTOPF MIT LAMM Zutaten (4 Pers.): 500 – 600 g Lammschulter, Salz oder Kräutersalz, Pfeffer, 4 Schalotten, 1 ganze Knoblauchzehe, 2 Zweige Thymian, 2 Zweige Rosmarin, 8 Tomaten, 1 Schuss Rotwein, Suppe zum Aufgießen, 400 g zarte Fisolen, 300 g Kartoffeln, 1 Lammrücken. Zubereitung: Lammschulter in 3 bis 4 cm große Würfel schneiden, mit Kräutersalz und nach Belieben mit Pfeffer würzen. Dann in heißem Öl anbraten, die grob geschnittenen Schalotten, Knoblauch, die Hälfte der Kräuter sowie Würfel von einer Tomate kurz mitrösten. Mit einem Schuss Rotwein ablöschen, mit Fleischbrühe aufgießen und zugedeckt 30 bis 45 Minuten schmoren lassen. In der Zwischenzeit die Fisolen putzen, halbieren, im Salzwasser fünf Minuten kochen und danach in Eiswasser abschrecken. Tomaten blanchieren, schälen, vierteln und entkernen. Kartoffeln ebenfalls schälen und grob würfeln. Sobald das Fleisch bissfest gekocht ist, die rohen Kartoffelwürfel, die Fisolen und abschließend das Tomatenfruchtfleisch dazugeben und noch zehn Minuten köcheln lassen. Den Lammrücken würzen, in Öl beidseitig anbraten und mit dem restlichen Thymian und Rosmarin im vorgeheizten Rohr fünf bis zehn Minuten braten. Den Lammrücken aus dem Backrohr nehmen und in schöne Scheiben schneiden. Zusammen mit den Kräutern und dem Fisoleneintopf anrichten und servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer! Erker 04 I 16
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KLEINANZEIGER
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Lei guet, dass i niemer in Freidnfeld leeb, wie seinerzeit a Weilile mit mein erschtn Verflossenen – Gott hob ihn a selig –, weil sischt miaßat i noch earscht an Johr schun wieder zi wähln giehn. Weil wie mer inzwischn wissen, isch des fertn total fir di Kotz giwesn. Ober weil mi des nicht meahr ungeaht, brauch i mir driber a nit in Kopf derbrechn. Ob die Leit in die uenzelnen Derfer fi Freidnfeld mit de Wohln a Freide hobm, konn i a nit sogn. Recht viel heart man jo nou nit. Und wie die Wohln ausgiehn wearn, wearmer no frieh genue derfrogn. Mi ganx jo nicht un. Ober wundern tuets mi decht. Und nou eppas. Huire isch die Foschte reasch und frieger ummergongin. Mi hatt lei gewundert, wer olls die guetn Voursätze, af de man sich in Aschermittig eingschwourn hot, a brav bis zilescht eingholtn hot. I ghear, und sell isch awie schode, wieder nit derzue. Nit dass i zi rachn unghebb hat oder huemler saufn tatt. Na, na. Ober i hon mir decht zwischndurch a Tofl Tschuklad zuekemmin gilott. Freiler nit die gonze Tofl olle af uen Mol. Ober grod stad wieder amol a poor Kleaschtler hon i schun noar wieder ochngewirgg. Weil man vergunnt sich jo sischt nicht. Und wegn den bissl sießer Verfiehrung wer i woll nit in Feckfuir londn. War jo nou schiener! Erker 04 I 16
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KLEINANZEIGER
STELLENGESUCHE Gebe Nachhilfe in Italienisch für Mittel- und Oberschüler und für die Vorbereitung auf Zweisprachigkeitsprüfung und Nachprüfung. Tel. 349 3668629. 16-jährige Studentin sucht Sommerjob als Babysitterin (Erfahrung vorhanden) oder im Gastgewerbe. Tel. 0472 760455 (abends). Suche Arbeit als Betreuerin für ältere Menschen, im Gastgewerbe oder Haushalt. Tel. 340 4128952. Einheimische Frau sucht Arbeit im Haushalt (putzen, bügeln) oder als Betreuerin für ältere Menschen, 2 x wöchentlich 4 – 5 Stunden. Tel. 371 1373033. Student sucht Sommerjob/Lehrplatz. Tel. 338 8471085. Fleißige, zuverlässige Frau sucht Arbeit im Haushalt oder Gastgewerbe, möglichst Sonntag frei. Tel. 346 0788109. 17-jähriger sucht Lehrstelle oder Praktikum im Bereich Elektrik/Elektrotechnik. Tel. 340 3183711. Cerco lavoro come aiuto domestico o anche come compagnia per anziani. Tel. 347 2968271. Küchenhilfe für Juli und August gesucht, Schölzhornhof, Ratschings, Tel. 338 1911503.
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1916
Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
01.04.1916 (Ridnaun in Lawinengefahr!) Aus Ridnaun wird gemeldet, daß durch eine mächtige, von den Wetterspitzen niedergehende Lawine die beiden Schlottenhöfe verschüttet wurden. Die Bewohner, 12 Personen, konnten sich noch mit knapper Not retten, dagegen sind 5 Kühe, 6 Schafe und einige Ziegen umgekommen. Eine zweite Lawine wendete sich mehr rechts der Schlottenhöfe, sonst wäre die gesamte Bevölkerung Ridnauns verschüttet worden. Der Schaden, den die beiden Hofbesitzer erleiden, beläuft sich auf über 55.000 Kronen. (Der Tiroler)
04.04.1916 (Kriegstrauung). In der Kirche zu Wiesen bei Sterzing fand die Trauung des Oberleutnants Karl Stötter, Hotelbesitzer zum „Bahnhof“ in Sterzing, mit Fräulein Josefine Albrich, aus Altach in Vorarlberg, statt.
17.04.1916 (Statt jeder besonderen An-
28.04.1916 (Spende für die Osterliebes-
zeige). Von namenlosem Schmerze gebeugt gebe ich allen Verwandten, Freunden und Bekannten die tieftraurige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren herzensguten, heißgeliebten Gatten, Bruder, Schwager und Onkel, den wohlgebornen Herrn Hans Dellner, Bäckermeister und Hausbesitzer in Sterzing, nach kurzem, geduldig ertragenem, schwerem Leiden, versehen mit den hl. Sterbsakramenten, im 51. Lebensjahre heute 3 Uhr nachmittags in ein besseres Jenseits abzuberufen. Die Beerdigung des teuren Verblichenen findet am Montag den 17. April um 7 Uhr früh vom Trauerhause aus auf dem Pfarrfriedhofe statt, worauf die Seelengottesdienste in der Pfarrkirche abgehalten werden. Sterzing, am 15. April 1916. In tiefster Trauer: Julie Dellner, als Gattin auch im Namen der übrigen Verwandten.
gaben der Tiroler Front). Beim Kriegsfürsorgeamte Bozen-Gries, Laubengasse 30, welche infolge Weisung des Höchsten Kommandos die Aktion für die einheitliche Osterliebesgabe auch nach den Feiertagen fortsetzt, sind zugunsten dieser Aktion weiters folgende größere Spenden eingelaufen: (…) Spenden zu je 50 Kronen: Sparkasse der Stadtgemeinde Sterzing; Entsumpfungsgesellschaft Sterzinger Moos; Landwirtschaftliche Genossenschaft Sterzing.
(Der Tiroler)
(Innsbrucker Nachrichten)
13.04.1916 (Aus Sterzing wird uns ge-
17.04.1916 (Fürs Vaterland gefal-
meldet): Am 4. April starb im hiesigen Reservenotspital Herr Oberleutnant Konstantin Ritter v. Koczatoi des Landsturmbataillons Nr. 107 im 68. Lebensjahre. Die feierliche Beisetzung der Leiche fand am 6. April am hiesigen städtischen Friedhofe mit allen militärischen Ehren statt.
len). Aus Sterzing meldet man: Der Landesschütze Karl Pfitscher des 2. Regiments von hier, war seit 23. Oktober 1914 vermißt und befand sich zuletzt in Przemysl. Vor etwa acht Tagen langte an die schwerbetroffene Mutter die Nachricht ein, daß ihr Sohn am 19. Dezember 1914 dort im Festungsspitale gestorben ist. Am 12. April wurden in der hiesigen Pfarrkirche die feierlichen Seelengottesdienste für denselben abgehalten.
(Der Tiroler)
14.04.1916 (Am 7. April starb in Inns-
(Der Tiroler)
bruck) der Kaiserjäger des 4. Regiments Benedikt Keim jun., Viehhändler in Sterzing. Derselbe war in seiner Eigenschaft in weiten Kreisen bekannt. Dessen Vater wurde am 25. März 1916 zu Grabe getragen und am 15. Juli 1915 ist dessen Bruder Franz den Heldentod gestorben. Durch diese drei Todesfälle innerhalb 8 Monaten ist diese Familie auf das schwerste betroffen und ist die Teilnahme eine allgemeine.
zing schreibt man uns: In der hiesigen Pfarrkirche wurden am 13. April getraut: Heinrich Hatcka aus Wien, derzeit hier als Wachtmeister eingeteilt, mit der Hausbesitzerin Frl. Anna Faistnauer von hier.
(Lehrstellenausschreibungen). Der amtliche „Bote für Tirol und Vorarlberg“ bringt die Ausschreibungen für folgende freie Lehrstellen für Lehrerinnen: (…) Mauls, Meransen, Franzensfeste. Alles Nähere kann aus dem Amtsblatte ersehen werden.
(Der Tiroler)
(Der Tiroler)
(Der Tiroler)
(Innsbrucker Nachrichten)
18.04.1916 (Kriegstrauung). Aus Ster-
28.04.1916 (Brixener Chronik) 29.04.1916
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