Erker
Jahrgang 30 - April 2018
Poste Italiane SpA – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.
Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco
THEOLOGE JOSEF GELMI
ÜBER DIE VERNUNFT IM GLAUBEN
POLITIK I Im Gespräch mit SVP-Bezirksobmann Karl Polig KULTUR I Internationale Blue Days in Sterzing SPORT I Broncos-Kapitän Fabian Hackhofer im Porträt
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Editorial
18 Über die Vernunft im Glauben Der Theologe und Kirchenhistoriker Josef Gelmi ist einer der größten zeitgenössischen Denker Südtirols. Im Interview mit dem Erker spricht er über den Historiker und Theologen in ihm und darüber, in welche Richtung die katholische Kirche in Zukunft gehen muss.
Inhalt Politik
10 Wahlnachlese: 1.001 Sterne leuchten im Wipptal 12 Karl Polig: „Volksparteien befinden sich unter Zugzwang“ 14 Landtagswahl 2018: Franz Kompatscher steigt in Wahlkampfring 16 Gemeinde Pfitsch: Zwei Altbürgermeister erhalten Ehrenbürgerschaft
Wirtschaft
9 Tourismusverein Sterzing mit Visionen 24 Landwirtschaft: Wo bleibt mein Beitrag, Landesrat Schuler? 32 Bilanz: Leitner ropeways veröffentlicht Zahlen
Gesellschaft 18 22 37
Titelgeschichte: Josef Gelmi über die Vernunft im Glauben Der Gerichtskreuzgang nach Maria Trens Weißes Kreuz: Freiwillige geehrt
Kultur 42 44 46 49 50
Internationale Blue Days in Sterzing Wipps im Porträt: Burning Mind Mit Fotograf Meinrad Larch im Gespräch Das Wipptal in historischen Bildern: Die Zollstation in Lurx Sterzinger Ehrenzeichen-Träger: Raffaele Marciano und Ruggero Minzoni
Pagine italiane
52 Elezioni politiche
55 Scuola italiana 56 Cimitero Vipiteno 59 Sledgehockey
Sport
60 Porträt: Broncos-Kapitän Fabian Hackhofer 62 Paralympics: Nils Larch schrammt an Medaille vorbei 69 Leichtathletik: Silvia Weissteiner beendet Karriere
Erker-Extra
72 Rund um Haus & Garten 88 Made im Wipptal
Rubriken
4 Leserbriefe 15 Unter die Lupe genommen 26 Laut § 51 Woher stammt der Name ...? 86 Rezept 100 Gesundheit 102 Sumserin 104 Leute 106 Unterhaltung 108 Jahrestage 110 Aus der Seelsorgeeinheit 112 Veranstaltungen 114 Kleinanzeiger 118 Impressum 118 Gemeinden 119 Vor 100 Jahren
Liebe Leserin, lieber Leser, der namhafte italienische Journalist Indro Montanelli hat Italien einmal mit dem Schiefen Turm von Pisa verglichen, der zwar wankt, aber nicht fällt. Ähnlich verhält es sich nach der Wahl vom 4. März, die Italien zwar ein politisches Beben beschert hat. Aus den Fugen heben wird sie die Republik dennoch nicht. Der selbstherrliche Florentiner rottamatore Matteo Renzi musste sich nach dem Wahldebakel des Mitte-Links-Lagers selbst verschrotten. Dafür strahlt der Himmel über Bella Italia jetzt voller Sterne; im Süden des Landes dürfte es eigentlich gar nicht mehr dunkel werden, während der Norden scharenweise den Rechtspopulisten in die Hände fiel. Die sozialdemokratischen Parteien, die Jahrzehnte lang für einen hart errungenen sozialen Ausgleich einstanden, vermögen mit ihrer Politik kaum noch zu punkten. Europaweit befinden sie sich im Sturzflug. Dafür haben Populisten jeglicher Couleur Hochkonjunktur, punkten mit marktschreierischen Parolen, brechen komplizierte Sachverhalte auf plakative Aussagen herab. Italien wankt, gewiss. Ein gewisses politisches Chaos, gepaart mit einer Portion Gelassenheit, ist aber längst zum Markenzeichen des Landes geworden. Warten wir deshalb ruhig vorerst einmal ab, ob nun wirklich die dritte Republik anbricht, wie Luigi Di Maio am Tag nach der Wahl verkündet hatte, oder ob der italienische Sternenhimmel nicht einer Sternschnuppe gleich bald schon wieder verglüht. Spätestens bei einem Regierungseintritt von M5S droht nämlich auch die Protestbewegung von Starkomiker Beppe Grillo entzaubert zu werden. Denn die Uhren am Tiber ticken anders.
Chefredakteur
Nächster Redaktionsschluss:
16.04.2018
Erker 04/18
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Leserbriefe
Dr. Josef Frötscher spricht Klartext (Erker 03/18)
Das in der März-Ausgabe Ihrer Zeitschrift erschienene Interview mit dem ehemaligen Primar der Abteilung Medizin im Krankenhaus Sterzing, Dr. Josef Frötscher, verlangt nach einem Zurechtrücken der Tatsachen. Dass Dr. Josef Frötscher fünf Jahre nach seiner Pensionierung im Zusammenhang mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb immer noch von „wir“ spricht, zeigt trotz seiner kritischen Äußerungen auch seine enge Verbundenheit und Identifikation mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Doch sollte nicht unberücksichtigt bleiben, dass das Berufsbild des Primararztes in den letzten Jahrzehnten einen starken Wandel erfahren hat. Während in der Vergangenheit ein Großteil der Entscheidungen auf Bezirksebene, im Krankenhaus und auf den Abteilungen getroffen werden konnte, wurde die Entscheidungsfreiheit in den letzten Jahrzehnten immer mehr durch zentrale Vorgaben eingeschränkt. In der weiteren Folge wurden an die Primare immer neue Anforderungen gestellt und von ihnen immer mehr Managerfähigkeiten abverlangt. Vor allem langjährige Chefärzte kamen mit dieser neuen Situation nur schwer zurecht und brachten ihre kritische Haltung zum Ausdruck. Zweifelsohne hat auch Herr Frötscher diesen Wandel durchlebt. Ein Blick nach vorne zeigt jedoch, dass anders als von Herrn Frötscher dargestellt, für die Ursachen der unterschiedlichen Problematiken verschiedene Aspekte auch außerhalb des Südtiroler Sanitätsbetriebs in Betracht gezogen werden sollten. So ist etwa die Zunahme der Anzahl chronisch Kranker und die damit einhergehende Kostensteigerung bei der Gesundheitsversorgung (medizinischer Fortschritt mit neuen Therapieformen, Kostensteigerung bei Medikamenten) in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine Tatsache, auf die der Sanitätsbetrieb reagieren, aber die er nicht beeinflussen kann. Europaweit bereiten sich die Gesundheitssysteme auf die zu erwartende Kostenexplosion im Gesundheitswesen
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Erker 04/18
vor. Diese Vorbereitungen als „Ökonomisierung der Medizin“ abzutun, trifft nicht den Sinn der Maßnahmen, der ja darin besteht, die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung auch in zehn oder zwanzig Jahren garantieren zu können. Die mit den Transparenz- und Privacy-Bestimmungen einhergehende Zunahme der Bürokratie ist nicht dem Sanitätsbetrieb anzulasten, sondern erfolgt aufgrund von Bestimmungen oder Gesetzen, die von Seiten verschiedener Institutionen – Parlament, EU – erlassen werden. Der Sanitätsbetrieb hat diese umzusetzen. Dies trifft etwa auf die von der EU erlassenen Arbeitszeitrichtlinien zu, auf die Frötscher ebenfalls Bezug nimmt, die vergangenes Jahr umgesetzt werden mussten und den bereits herrschenden Ärztemangel noch verstärkt haben. Der Ärztemangel ist übrigens ebenfalls kein Südtiroler Phänomen, sondern betrifft ganz Europa. Frötscher beklagt sich über zu viele Verwaltungsstellen, die es seiner Meinung nach im Südtiroler Sanitätsbetrieb gibt. Gleichzeitig verlangt er aber eine „bürokratische Entlastung“ der Ärzte durch „Verwaltungsgehilfen“ – und für sich eine eigene Sekretärin. Diesbezüglich präzisieren wir, dass im Gesundheitsbezirk Brixen bereits seit Jahren ein bestmöglicher verwaltungsmäßiger Support für die Ärzteschaft angeboten und geleistet wird. Von „heruntergefahrenen Krankenhäusern“ kann im Südtiroler Sanitätsbetrieb ebenfalls keine Rede sein. Dass die Mehrheit der Bürger die Leistungen des Betriebes schätzt, beweisen nicht zuletzt die Zuschriften zufriedener Patienten, die uns täglich erreichen. Bestätigt wurde diese Einschätzung erst kürzlich durch eine telefonisch durchgeführte Umfrage, an der rund 1.000 Bürger teilgenommen haben. 20,8 Prozent der Befragten, die in den letzten zwei Jahren in einem Krankenhaus stationär behandelt wor-
den sind, haben dem Bereich „Krankenhausaufenthalt“ eine sehr gute Bewertung gegeben. Ganze 53 Prozent der Befragten antworteten auf die Frage „Wie zufrieden sind Sie im Allgemeinen mit Ihrem stationären Krankenhausaufenthalt?“ mit „sehr zufrieden“. Einiger Korrekturen bedarf es hinsichtlich der Äußerungen von Herrn Frötscher zum Ablauf eines Wettbewerbs zur Besetzung einer vakanten Primarstelle und der Zusammensetzung der dafür ernannten Kommission. Weder sitzen der Generaldirektor noch der Bezirksdirektor in einer solchen Kommission. Vielmehr setzt sich eine derartige Kommission, die vom Bezirksdirektor ernannt wird, aus dem Sanitätsdirektor oder einer von ihm bevollmächtigten Person sowie aus zwei Fachleuten für den jeweiligen Bereich zusammen, von denen einer vom Sanitätsrat namhaft gemacht wird. Die Ernennung des Primars erfolgt dann durch den Generaldirektor „nach Anhören des Sanitätsdirektors und des Direktors der Organisationseinheit für die klinische Führung sowie in Absprache mit dem Direktor des jeweiligen Gesundheitsbezirks und die Aufträge im Bereich wohnortnahe Versorgung in Absprache mit dem Direktor des jeweiligen Gesundheitsbezirks“. Die Herausforderungen, denen der Südtiroler Sanitätsbetrieb jetzt und in Zukunft gegenübersteht, sind vielfältig, anspruchsvoll und komplex. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen ist es notwendig, neue und innovative Wege zu beschreiten. Welche Ziele dabei im Mittelpunkt stehen müssen, ist per Gesetz geregelt, nämlich „einen Gesundheitsdienst zu gewährleisten, der höchstmögliche Sicherheit, Qualität, Angemessenheit und Nachhaltigkeit bietet“. Die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes aller Bereiche arbeiten täglich mit vollem Einsatz daran, diesen Vorgaben gerecht zu werden. Bezirksdirektorin Dr. Christine Zelger, Sanitätskoordinator Dr. Markus Markart, Sanitätsdirektor Dr. Thomas Lanthaler
Offener Brief an Landesrätin Martha Stocker Sehr geehrte Landesrätin Martha Stocker, es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen mitzuteilen, wie perfekt Ihre Sparmaßnahmen in der Sanität funktionieren. Patientin – 82 Jahre alt – Pensionistin. Einfache Augenoperation (grauer Star). Anmeldung in Bruneck 25. April 2016. Operationstermin 28. November 2016. Eingriff kurz und schmerzlos, Nachbehandlung noch im Gange (nach 16 Monaten). Nächster Termin 28. März 2018. Bei jeder Kontrolluntersuchung anderer Arzt und andere Medikamente. Die ersten Kontrollen gratis, dann Teilbezahlung. Mittlerweile schwerer Sturz – Oktober 2017 – Brustkorbprellung – Rippenprellung – rechte Hand Bruch – drei Zähne angeschlagen etc. Behandlung im Krankenhaus Sterzing von Ende Oktober 2017 bis 14. Februar 2018. Überraschung, beim Aufnahmeschalter Ticketbefreiung, da unter Einkommensgrenze (CUD), nichtsdestotrotz von der Sanität mit mehreren Teilrechnungen beglückt. Letzte vom 20. Jänner (85,00 Euro). Ich hätte ja gerne mehr bezahlt, wenn ich eine Politikerrente oder einen „Vitalizio“ hätte. Nichts könnte ich mir besser vorstellen bei Ihrem Sparprogramm, als dass auch die Pensionisten daran teilnehmen „dürfen“. Unwissenheit schützt nicht vor dem Gesetz, deshalb darf ich nicht um Rückerstattung der bezahlten Rechnungen ansuchen. Rentner und Pensionisten informiert man ja nicht – die meisten haben keinen Computer. Aber seit 14. Februar diesen Jahres bin ich wieder ticketbefreit wie seit Jahren. Wie Sie sehen, ist Ihre Überzeugungskraft so groß, dass auch Minderbemittelte ihren Beitrag leisten, um die Finanzen der Sanität wieder in Aufschwung zu bringen. Daher wünsche ich Ihnen und Dr. Schael gutes Gelingen. Name der Redaktion bekannt
Dreckiger Brunnen
Mein Tipp für den nächsten Pfiffikus wäre, den Standort von einem schönen, aber seit der Faschingszeit verdreckten Brunnen erraten zu lassen. Der Brunnen (neben dem hl. Nepomuk) ist dermaßen verschmutzt, dass man sich als Einheimischer den Touristen gegenüber direkt schämen muss. Ich frage mich, hat wirklich kein Gemeindearbeiter zehn Minuten Zeit, um diesen Brunnen zu säubern? Bitte, liebe Gemeindeverwalter, veranlasst, dass der Brunnen ehestens geputzt wird, denn so einen Dreckhaufen im Brunnen drinnen erlebt man in keiner anderen Stadt. Walter Mair, Mitglied des Sterzinger Seniorengemeinderates
Fußgängerbremse
Diese Blumeninsel am Ende des Zebrastreifens sollte wohl die Fußgänger bremsen, nicht den Verkehr. Oder? Heinrich Pramsohler, Sterzing
Danke Ein herzliches Vergelt’s Gott an das Weiße Kreuz Sterzing und an die Zentrale in Bozen, die während meiner Krankheit für die notwendigen Krankentransporte gesorgt haben. Karl Rainer, Innerpfitsch
Leserbriefe
Seniorenmensa
IN EIGENER SACHE
Ärger über verspätete Postzustellung Liebe Leserinnen und Leser, als Herausgeber entschuldigen wir uns für die verspätete Zustellung der März-Ausgabe des Erker. Diese liegt allerdings nicht an uns, vielleicht auch nicht an einzelnen Briefträgern, in jedem Fall aber am öffentlichen Betrieb „Poste Italiane spa“, der den akuten und andauernden Personalmangel vor Ort nicht zu beheben vermag. Wir können Ihren Unmut bestens verstehen. Auch wir haben uns maßlos darüber geärgert. Dass der Erker auch fünf Tage nach Anlieferung noch nicht alle Haushalte erreicht hatte, ist nicht tragbar. Nach zahlreichen Beschwerden unserer Leser haben wir im Postamt Sterzing umgehend ein weiteres Mal reklamiert. Wir hoffen auf Besserung, schließlich bezahlen wir für den öffentlichen Dienst seit beinahe 30 Jahren. Pünktlich und zuverlässig. Dafür dürfen wir auch einen funktionierenden Dienst erwarten. Nicht mehr und nicht weniger. Wipp-Media GmbH
Die Seniorenmensa im Gasthaus „Goldenes Kreuz“ ist wieder geöffnet. Jeden Freitag können die Senioren aus Sterzing sowie den Gemeinden Ratschings und Freienfeld dort zu Mittag essen. Der wöchentliche Treffpunkt im Gasthaus kommt gut an und hat sich bewährt. Vor allem, da es nicht bloß ums Mittagessen geht, sondern auch um die Pflege von sozialen Kontakten. Der Mittagstisch ist die ideale Gelegenheit, um Gespräche zu führen, sich auszutauschen und so das Miteinander zu fördern. Dieser soziale Kontakt fördert am Ende auch die Selbstständigkeit. Gerade aus diesem Grund finden wir vom Seniorengemeinderat es schade, dass die Initiative bei einigen Mitgliedern des Gemeinderates auf Kritik stößt. Schließlich haben die Senioren einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand unseres Landes geleistet. Entsprechend verdienen sie sich auch eine gewisse Wertschätzung und Anerkennung.
Steinschlag vom Dezember 2017
März-Ausgabe gelesen habe, stellt es mir die grauen Nackenhaare auf. Auf die unrühmliche Geschichte der Verbauung in Mauls möchte ich nicht genauer eingehen, vielleicht später einmal, da sie ein paar Erker-Seiten füllen würde. Sicher können der Herr Bürgermeister und sein Ausschuss gut schlafen, aber wer in dieser Zone wohnt (e lei Zuageroaste) und – das soll man nicht vergessen – zur Schule geht, dem entgehen nicht die Wasser- und Schlammmassen, die sich seit Jahren den Weg von Fleins herunter bahnen. Man darf aber auch die Granitfelsen, die an unserer Hauswand zerschellen, nicht überbewerten, da (ich zitiere) „die Bürger in der betreffenden Zone sind keiner Gefahr ausgesetzt
... wäre dies nicht der Fall, könnte man sicher keine ruhige Nacht mehr schlafen.“ Vielleicht hätte man sich vor einer solchen Aussage von den Männern der Freiwilligen Feuerwehr Mauls, denen wir für ihren selbstlosen Einsatz zutiefst dankbar sind, oder beim Amt für Geologie in Bozen (Einstufung: höchste Dringlichkeit!) informieren lassen sollen ... Deswegen freue ich mich, dass auch ich nach der Verbauung, die ja schon vor drei Jahren vom damaligen Kommissar genehmigt wurde, ruhig schlafen kann und dass die Grundschüler wieder sicher ums Haus laufen können ... Welko Unterthiner, St. Mauls, Verbauungsnutznießer
ABGEBLITZT
Ruth Achammer, Vorsitzende des Seniorengemeinderates
Projekt zu teuer? (Erker 03/18) Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema nicht äußern, nachdem ich aber den Erker-Artikel in der
TED ERGEBNIS MÄRZ
willeit
Sind Sie für eine Abschaffung der Sommerzeit?
DIE APRIL-FRAGE Sollte sich Südtirol um die Austragung von Olympischen Winterspielen bewerben?
Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 6
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Aktuell
Vor gut einem Jahr ins Leben gerufen, erfreut sich die Bürgerwerkstatt an einem stetig wachsenden Zuspruch der Sterzinger Bürger. Diese sollen die Chance geboten bekommen, bei der zukünftigen Gestaltung ihrer Heimatstadt mitzureden. Aufgrund des positiven Zuspruchs hat die Kerngruppe der Bürgerwerkstatt in den vergangenen Monaten an ihrer Grundidee, als überparteilicher Verein die Anliegen der Bürger wahrzunehmen und in gebündelter Form an die Politik weiterzuleiten, kontinuierlich gefeilt. So möchte sie jetzt, bei ihrem vierten Treffen, das allen Bürgern zugänglich ist, einen weiteren Schritt setzen und die bis dato gefragteste Problemzone der Stadt, und zwar jene des Stadtquartiers Süd (Pfarrkirche, Grundschule, Deutschhaus und Umgebung), im Detail mit allen Interessierten aufarbeiten. Es geht vor allem um die Sicherheit der Straßenübergänge für Schüler, fehlende Parkplatzmöglichkeiten und unzureichende Fahrradwege, um nur einige Themen zu nennen. Ziel ist es, zu diesem Kernpunkt verschiedene Lösungsansätze zu sammeln und so gemeinsam zukunftsweisende Entscheidungen der Stadt Sterzing mitzugestalten. Jeder, der sich für seine Stadt engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, am 10. April um 20.00 Uhr im Kolpingsaal (Neustadt 24 im ersten Stock) in Kleingruppen an Runden Tischen mitzudiskutieren.
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Sicherheit, flüssiger Verkehr und Lebensqualität Über 150 Bauvorhaben und Dienstleistungen im Bereich des Straßennetzes in Südtirol sind im dreijährigen Tiefbauprogramm aufgelistet. Von 2018 bis 2020 investiert das Land rund 180 Millionen Euro dafür. Dies hat die Landesregierung Ende Februar beschlossen. Damit geht der Einsatz für bessere Erreichbarkeit und Vernetzung aller Landesteile unter dem Leitmotiv #südtirolverbinden weiter. „Das Mobilitätskonzept des Landes vereint Mobilität, Lebensqualität und Umweltschutz“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Demnach will die Landesregierung möglichst Verkehr vermeiden, viel Verkehr auf Bus, Zug und alternative Verkehrsmittel verlagern, öffentliche Verkehrsmittel qualitativ verbessern und Mobilität in all ihren Formen zusammenführen. Aber es gilt auch, das Straßennetz instand zu halten, zu sichern und zu verbessern. Sämtliche Eingriffe würden dabei auf der Grundlage einer jeweils laufend ajournierten Prioritätenliste geplant, hob er hervor. Der Landeshauptmann verwies dabei auch auf die positi-
ven Impulse für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, die direkt durch die Arbeiten an der Straßeninfrastruktur entstünden. Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten sollen möglichst lokale Firmen zum Zug kommen.
© Martin Schaller
4. Treffen der Bürgerwerkstatt Sterzing
Im Wipptal werden die Arbeiten für die Hofer-Brücke und die Flainer Brücke über den Eisack in der Gemeinde Sterzing, die Neugestaltung der Kreuzung in Gasteig in der Gemeinde Ratschings sowie die Neuerrichtung einer Brücke in der Gemeinde Gossensaß ausgeschrieben.
Südtirol radelt wieder Bereits in den letzten vier Jahren war der Wettbewerb ein voller Erfolg. 2017 radelten über 3.300 Radler 3,1 Millionen Kilometer. Im vergangenen Jahr haben erstmals mehr als die Hälfte der Südtiroler Gemeinden am Fahrradwettbewerb teilgenommen. Heuer sollen noch mehr Teilnehmer angesprochen und von den Vorzügen des Fahrrads überzeugt werden. Deshalb sind alle Gemeinden eingeladen, sich aktiv an der Aktion zu beteiligen. Ziel ist es, die Bevölkerung für eine umweltfreundliche und gesunde Mobilitätsform zu sensibilisieren. Fünf Jahre Fahrradwettbewerb wollen natürlich gebührend gefeiert werden. Die Teilnehmer sammeln vom 16. März bis zum 30. September Fahrradkilometer und messen sich dabei mit anderen Radlern. Es geht dabei nicht um Schnelligkeit oder Höchstleistungen, sondern in erster Linie um das alltägliche Radfahren. Mit dabei ist, wer sich als Teilnehmer registriert und insgesamt mindestens 100 km mit dem Fahrrad
für Beruf und Freizeit zurücklegt. Veranstalter vor Ort sind Gemeinden, Betriebe, öffentliche Verwaltungen, Bildungseinrichtungen bzw. Schulen. Die Gemeinde Pfitsch nimmt heuer bereits zum zweiten Mal an „Südtirol radelt“ teil. Wie Gemeinderätin Edith Seidner betont, sei die Resonanz im vergangenen Jahr sehr positiv gewesen. Auch für heuer erwarte man sich viele Teilnehmer bei dieser kostenlosen Aktion, von der nicht nur die Umwelt profitiere, sondern auch die Gesundheit der sportlichen Radler. Neben der Gemeinde Pfitsch beteiligen sich auch die Gemeinden Sterzing und Ratschings an dieser Aktion. Am Ende des Fahrradwettbewerbs winken tolle Preise. Der Fahrradwettbewerb „Südtirol radelt“ ist eine Initiative der Südtiroler Transportstrukturen AG und des Ökoinstituts Südtirol/Alto Adige im Rahmen des Projekts Green Mobility. Nähere Auskünfte finden sich unter www.suedtirolradelt.bz.it.
Aktuell
STERZING
Tourismusverein mit Visionen „In die Zukunft schauen“ lautete das Motto der Jahresversammlung des Tourismusvereins Sterzing, die Ende März im Stadttheater Sterzing stattgefunden hat.
„Schließlich haben wir Visionen, für die wir gemeinsam die nächsten Schritte festlegen“, betonte Geschäftsführer Florian Mair. Vorher präsentierte er die wichtigsten Kennzahlen: So haben die Nächtigungen (474.000) um 8,8 Prozent zugenommen, die Ankünfte (185.000) um 7,8 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 2,6 Tagen und damit deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Die Hauptsaison ist nach wie vor der Sommer, die Hauptmärkte sind Italien und Deutschland. Anschließend hielt er Ausschau auf die anstehenden Projekte, u. a. die „G’sund und fit in Sterzing“-Woche mit dem Stadtlauf als Highlight, die Joghurtwoche, die Laternenpartys und den Roten Teppich. Neu ist in diesem Jahr die Aktion „So kocht Südtirol & Freunde“, bei der auf dem Stadtplatz zur Tafel geladen wird. Der „Sterzinger Bauernherbst“ im Oktober und der traditionelle Weihnachtsmarkt werden 2018 ebenfalls beliebte Publikumsmagnete sein. Im Sommer wird nach österreichischem Vorbild ein „Vermietercoach“ seine Tätigkeit aufnehmen, der die Mitglieder vor Ort unterstützt, etwa im Online-Bereich. Verstärkt werden soll die Zusammenarbeit mit den Skigebieten. Auf- und ausgebaut wird auch der Bereich Stadtmarketing, für den ab April Tamara Thaler zu-
ständig ist. Die Jahresabschlussrechnung mit einem Volumen von rund 1,2 Millionen Euro wurde einstimmig genehmigt. Der Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr, der rund 1,1 Millionen Euro umfasst, wurde ebenfalls ohne Gegenstimme ratifiziert. Diskussionen gab es rund um die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge, was durch einen Beschluss der Landesregierung notwendig geworden ist. „Wir müssen diesen Schritt tun, ansonsten werden sowohl Landesbeiträge als auch die Ortstaxe gekürzt bzw. gestrichen“, betonte Präsident Alois Bacher. Mit einer Enthaltung wurde die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Gastreferent Stefan Gruber sprach über die Skigebietsentwicklung und die Zusammenarbeit zwischen Tourismusverein und Skigebiet am Beispiel Gitschberg-Jochtal. 2011 wurden dort zwei Kleinstskigebiete zusammengeschlossen, die durch diesen Schritt saniert werden konnten. Im Bild (v. l.) HGV-Vizepräsident Helmut Tauber, Tamara Thaler, Geschäftsführer Florian Mair, Präsident Alois Bacher, die Bürgermeister Fritz Karl Messner, Peter Faistnauer und Stefan Gufler, Referent Stefan Gruber, Josef Turin und Destinationsmanagerin Mirjam Lanz. bar
Sterzing hilft mit Kürzlich konnte der Geschäftsführer des Tourismusvereins Sterzing Florian Mair eine stattliche Spendensumme an den Präsidenten von „Südtirol hilft“ Heiner Feuer übergeben. Rund 1.600 Euro an Spenden waren bei verschiedenen Veranstaltungen, wie beim Weihnachtskonzert von „Bozen Brass“ oder beim Öffnen der Türchen des Adventkalenders, im vergangenen Dezember gesam-
melt worden. Mit den Spendengeldern unter-
© Südtirol hilft
stützt „Südtirol hilft“ Menschen, die in eine Notlage geraten sind.
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Politik
Sternenhimmel WAHLNACHLESE
1.001 Sterne leuchten im Wipptal SVP verliert im Bezirk über 1.000 Stimmen/ 818 Weiß-Wähler
Die Wahl vom 4. März hat Italien in ihren politischen Grundfesten erschüttert. Dem Sog dieses politischen Bebens nicht entziehen konnte sich auch das Wipptal: Die SVP vereint hier diesmal nur noch auf 4.659 Stimmen auf sich und fährt das stimmenmäßig schlechteste Ergebnis bei einer Wahl überhaupt ein. 1.280 Wipptaler stimmen für das Mitte-Rechts-Bündnis, 1.001 Wipptaler wählen die Fünf-Sterne-Bewegung, 683 bekennen sich noch zum Mitte-Links-Lager. 818 Stimmzettel bleiben weiß, 312 waren ungültig. Bei der Parlamentswahl am 4. März konnte die SVP alle ihre Mandatare nach Rom hieven. Wirkliche Freude darüber mochte aber nicht auf-
kommen. Landesweit hat die Partei nämlich rund 20.000 Wählerstimmen eingebüßt. Die deutschsprachige Opposition sprach von einem Pyrrhussieg und kritisierte ein auf die SVP zugeschnittenes Wahlgesetz. Im Gegenzug kritisierte etwa Josef Tschöll, Vorsitzender der SVP-Wirtschaft, die Empfehlung von Süd-Tiroler Freiheit und Freiheitlichen, weiß oder gar ungültig zu wählen. Wie dem auch sei: Gaben bei der Parlamentswahl 2013 noch 11.814 Wipptaler ihre Stimme ab, machten diesmal nur noch 9.348 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung sank dramatisch. Die Volkspartei verliert bei dieser Wahl gegenüber 2013 (Kammerwahl) im Wipptal 1.061 Stimmen. Dies ist umso erstaunlicher, als
sich vor vier Jahren mit den Freiheitlichen eine weitere deutschsprachige Partei dem Wähler stellte und in allen Wipptaler Gemeinden ein zweistelliges Ergebnis einfuhr. Die Blauen holten damals im Bezirk 22,8 Prozent (2.593 Stimmen); in der Gemeinde Freienfeld kamen sie sogar auf über 30 Prozent. DAS FLACKERN DER STERNE Wählten vor fünf Jahren 581 Wipptaler (5,1 %) Beppe Grillos aufstrebende 5-Sterne-Bewegung, waren es diesmal beinahe doppelt so viele. Einem Märchen gleich erleuchteten in der Nacht vom Wahlsonntag 1.001 Sterne den Wipptaler Himmel. Auf 485 Stimmen kam die Bewegung allein in Sterzing. Sie fuhr hier mit einem Stimmenanteil von 17 Prozent das be-
zirksweit stärkste Ergebnis ein und legte gegenüber 2013 um zehn Prozent zu. Zweistellig war sie auch in drei weiteren Wipptaler Gemeinden: Franzensfeste (14,6 %), Brenner (12,3 %) und Pfitsch (12,4 %). STARKES MITTE-RECHTS-LAGER Deutlich zugelegt hat im Wipptal auch die Mitte-Rechts-Allianz um Matteo Salvini und Silvio Berlusconi. Bis auf die Gemeinden Freienfeld und Ratschings schaffte die Koalition in allen Wipptaler Gemeinden ein zweistelliges Ergebnis. Am stärksten war sie mit 28,2 Prozent in Franzensfeste, aber auch in Sterzing holte sie 22,1 Prozent der Stimmen. Haben vor fünf Jahren im Wipptaler Hauptort nur 40 Bürger die Lega gewählt, wa-
ABGEORDNETENKAMMER* Gemeinde
Brenner
Franzensfeste
Freienfeld
Pfitsch
Ratschings
Sterzing
SVP-PATT
55,2
39,6
71,1
59,1
76,0
41,6
Mitte-Rechts
17,2
28,2
8,5
13,2
6,9
22,1
Mitte-Links
7,6
12,1
6,0
8,0
5,3
10,8
Mov. 5 Stelle
12,3
14,6
7,8
12,4
6,1
17,0
Liberi e Uguali
4,0
3,2
4,0
5,1
3,6
4,9
Weiße Stimmzettel
7,9
5,4
13,4
7,7
12,7
5,5
Ungültig
3,3
2,0
3,5
4,2
2,0
3,9
68,4
74,5
65,6
63,6
57,7
61,3
Wahlbeteiligung
*in Prozent
10
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Politik
ren es diesmal 327 und damit über acht Mal so viele. Insgesamt stimmten 1.280 Wipptaler für das Mitte-Rechts-Lager. Dem gegenüber konnte das Mitte-Links-Bündnis im Wipptal nur noch 683 Stimmen auf sich vereinen. Innerhalb der Mitte-Rechts-Allianz konnte Salvinis Lega mit 738 Stimmen Forza Italia und die anderen Verbündeten deutlich hinter sich lassen. In Sterzing stieg die Lega – sieht man von M5S ab, das auch den Zuspruch vieler deutschsprachiger Wähler fand – mit 327 Stimmen zur stärksten italienischsprachigen politischen Kraft auf. 78 Wähler wählten im Bezirk Casapound Italia. Die Bewegung scheut sich selbst nicht davor, sich als „Faschisten des 3. Jahrtausends“ zu bezeichnen.
Erfolgreich im Wahlkreis Brixen-Pustertal: Der Pustertaler SVP-Bezirksobmann Meinhard Durnwalder zieht bei seiner ersten Kandidatur mit einem beachtlichen Ergebnis (66,5 %) in den Senat ein. Ebenso Renate Gebhard. Die SVP-Mandatarin schafft ihren Wiedereinzug in die Abgeordnetenkammer mit einem Stimmenanteil von 65 Prozent.
Südtiroler Öko-Partei auf der Liste Liberi e Uguali. Sie konnte im Bezirk gerade mal 360 Stimmen holen. Alle anderen ParKAMMERWAHL: teien kamen kaum SVP-STIMMEN IM VERGLEICH über ein Prozent hi2013 2018 ± naus oder lagen darunter. Brenner 577 509 -68
ZARTES GRÜN Dem Frühlingserwachen gleich war das nur sehr zarte Grün der
Franzensfeste
173
163
-10
Freienfeld
878
780
-98
923
741
-182
Ratschings
Pfitsch
1.668
1.281
-387
Sterzing
1.501
1.185
-316
Wipptal
5.720
4.659
-1.061
WEISS-WÄHLER VIERTSTÄRKSTE KRAFT Stark zugenommen haben bei dieser Wahl die Weiß-Wähler: 818 Stimmzettel
waren weiß, 312 ungültig. Prozentuell (13,4 %) die meisten gab es in der Gemeinde Freienfeld (177), gefolgt von Ratschings (12,7 %), wo 252 Stimmzettel weiß blieben. Zum Vergleich: 2013 waren im gesamten Bezirk nur 253 Stimmzettel weiß, 179 ungültig. WAHLVERWEIGERUNG IN RATSCHINGS Lag die Wahlbeteiligung 2013 im Bezirk noch bei 81,5 Prozent, ist sie diesmal in allen Wipptaler Gemeinden drastisch gesunken. Eine regelrechte Wahlverweigerung gab es in der Gemeinde Ratschings, wo
nur noch 57,7 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahlurne schritten. Ein demokratiepolitisches Armutszeugnis. Mit einem Wählerrückgang von 24,6 Prozent war hier die Wahlenthaltung bezirksweit am höchsten. Auch in Freienfeld schritten diesmal knapp 20 Prozent weniger zur Wahl (65,5 %). In Sterzing lag die Wahlbeteiligung bei 61,3 Prozent (-16,7 %), in Pfitsch bei 63,6 Prozent (-18,8 %), in Brenner bei 68,4 Prozent (-12,3 %). Am wahlfreudigsten war die Bevölkerung mit 74,5 Prozent (-8 %) in Franzensfeste. lg
SENAT DER REPUBLIK* Gemeinde
Brenner
Franzensfeste
Freienfeld
Pfitsch
Ratschings
Sterzing
SVP-PATT
56,9
39,5
72,0
61,3
77,9
42,6
Mitte-Rechts
18,5
26,0
8,7
13,4
6,5
22,2
Mitte-Links
6,8
12,5
5,7
7,9
5,1
11,1
Mov. 5 Stelle
12,4
16,4
8,1
11,7
5,8
17,0
Liberi e Uguali
3,1
3,1
3,9
4,2
3,1
4,3
Weiße Stimmzettel
7,8
4,6
12
7,6
12,8
5,6
Ungültig
3,2
2,2
3,2
4,1
2,1
3,5
69,2
75,8
66,9
65,2
58,9
62,3
Wahlbeteiligung
*in Prozent
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Politik
„Volksparteien befinden sich unter Zugzwang“ Im Gespräch mit SVP-Bezirksobmann Karl Polig Erker: Herr Polig, die Parlamentswahl hat Italien politisch verändert. Die SVP konnte zwar alle ihre Mandatare nach Rom schicken, hat aber in Rom ihren bisherigen Bündnispartner verloren und in absoluten Zahlen verloren. Zufrieden? Karl Polig: Ja, alle unsere Mandatare haben den Sprung nach Rom geschafft. Als Partei können wir deshalb natürlich sehr zufrieden sein. Allerdings ist uns, wie es derzeit aussieht, unser Bündnispartner abhanden gekommen. Es deutet alles darauf hin, dass der PD jetzt in die Opposition geht. Aber nichtsdestotrotz: In den vergangenen Jahrzehnten hat es die SVP eigentlich immer wieder verstanden, mit den regierenden Parteien gute Kontakte aufzubauen. Wir werden deshalb sicher auch diesmal mit allen autonomiefreundlichen Parteien das Gespräch suchen. Ob die Lega ihre autonomiefreundlichen Töne vom Wahlkampf einhält, muss sich jetzt zeigen. Die deutschsprachige Opposition sprach von einem Pyrrhussieg der SVP und fordert nun einen einzigen Südtiroler Wahlkreis. Sie warf der Volkspartei ein auf sie zugeschnittenes Wahlgesetz vor.
Zu einem Teil mag dieser Rücknungen“ der neuen Medien, mit Das Wahlgesetz war in der Tat gang darauf zurückzuführen oft übelstem Populismus und sehr vorteilhaft für die SVP, aber Fake News wird die natürlich auch für Menschheit auch erst ganz Südtirol, denn lernen müssen. Wenn es kann für das Land jetzt aber die Direkte nur von Nutzen sein, Demokratie allzu sehr wenn es in Rom mit hochgepriesen wird, möglichst vielen Parlamentariern vertreten gilt zu bedenken, dass ist. Dass die deutsches dafür auch eines besprachigen Opposistimmten gesellschafttionsparteien keine lichen Reifeprozesses Chance gehabt hätbedarf. Oder können ten, stimmt so sicher Sie sich vorstellen, dass nicht. Im Bündnis mit in Italien bei einem Referendum über die Abeinem oder mehreren schaffung der FernsehPartnern hätte es zumindest bei der Vergebühren für öffentlich teilung der Verhältnisrechtliche Sender der wahlsitze eine reelle Wähler ähnlich bedacht SVP-Bezirksobmann Karl Polig: „Polemik, Populismus und jegChance gegeben. abgestimmt hätte wie liche Sprücheklopferei verabscheue ich und die SelbstvermarkDie Wahlbeteiligung in der Schweiz, obwohl tung ist auch nicht meine Stärke.“ ist auf ein historidort die Fernsehgebühsein, dass so mancher Bürger sches Tief gesunken. Dies ist ren um ein Vielfaches höher sind nicht mehr daran glaubt, mit den demokratiepolitisch äußerst als bei uns? gängigen politischen Modellen bedenklich. Viele Bürger haben „Die rückläufige Wahlbeteiliangemessen vertreten zu sein. weiß gewählt oder den Diwan gung ist leider europaweit zu Da gibt es ohne Zweifel eine gegar nicht erst verlassen. beobachten.“ wisse Resignation. Dem muss PoEin solches Wählerverhalten besorgt mich in der Tat sehr. Es ist leider europaweit zu beobachten. Auch bei der erst kürzlich stattgefundenen Landtagswahl in Nordtirol machten beispielsweise nur noch 60 Prozent der Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch.
litik und Gesellschaft schnellstens entgegenwirken. Vielleicht müsste auch die Wertschätzung von demokratischen Grundrechten von klein auf, besonders auch in den Schulen, vermehrt vermittelt werden. Politische Bildung sollte zum Pflichtfach werden, denn ich glaube, am Ende gibt es kein besseres Staatsmodell als die Demokratie.
„Dass die deutschsprachigen Oppositionsparteien bei dieser Wahl keine Chance gehabt hätten, stimmt sicher nicht.“ Worauf ist ihrer Meinung nach dann dieser Vertrauensverlust zurückzuführen? Dazu mögen mehrere Faktoren beigetragen haben. Zukunftsängste und Unsicherheiten sind weit verbreitet. Einen angemessenen Umgang mit den „Seg-
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Erker 04/18
In Ratschings gab es eine regelrechte Wahlverweigerung. Der Rückgang der Wahlbeteiligung war hier wirklich sehr hoch. Erklärungen dafür sind nicht einfach. Vielleicht haben sich aber viele Bürger gedacht, bei dieser Wahl sei eh schon alles entschieden. Zudem sind hier wohl auch die Wähler der deutschsprachigen Oppositionsparteien vermehrt der Wahl einfach fern geblieben. Im Wipptal sind der SVP bei dieser Wahl noch einmal über 1.000 Wähler weggebrochen. Das kann Ihnen als Bezirksobmann doch nicht egal sein? Natürlich ist mir das nicht egal und es gibt zu denken. Sehr sogar. Zu einem Teil dürfte dies auf den starken Rückgang der Wahlbeteiligung zurückzuführen sein. Aber auch die vielen Weiß-Wäh-
ler und ungültigen Stimmen werden hierzu beigetragen haben. Zählt man nämlich Nichtwähler und Weiß-Wähler zusammen, ist man schon nahe an der fehlenden Stimmenzahl. Italienischsprachige Parteien wurden diesmal vermehrt auch von deutschsprachigen Bürgern gewählt. Dieser Umstand, der mich eigentlich sehr verwundert, ist sicher ein weiterer Grund für den Stimmenverlust. Zudem waren wohl auch noch gewisse politische Nachwehen vor Ort im Zusammenhang mit der Sanitätsreform zu spüren. In Sterzing hat das Rechtslager mit über 22 Prozent stark zugenommen. Ja, auch dies ist eine bedenkliche Entwicklung, zumal der Stimmenzuwachs hier sicher nicht nur auf italienischsprachige Wähler zurückzuführen ist, sondern das Bündnis vermutlich auch von einigen deutschsprachigen Bürgern gewählt wurde. Es zeigt aber auch, dass es heute über ideologische Grenzen hinweg mehr Wechselwähler gibt. Da mag natürlich auch die Zuwanderungsfrage eine Rolle gespielt haben. Wähler, die ihre Stimme hingegen dem Movimento 5 Stelle gegeben haben, fühlten sich von den gängigen Parteien nicht mehr vertreten und brachten damit ihren Protest zum Ausdruck. Denn in welche Richtung sich M5S entwickelt, dürfte bislang wohl nur den wenigsten klar gewesen sein, gibt es doch viele Seelen innerhalb dieser Partei. Die althergebrachten Parteien haben jedenfalls heute einen schweren Stand. In Österreich beispielsweise hat die ÖVP einen deutlichen Rechtsruck vollzogen. Hätte sie das nicht gemacht, wär sie wohl mit wehenden Fahnen untergegangen. Eine heikle Gratwanderung, wie ich finde. Ich persönlich habe da immer so meine Bedenken. Denn das Volk bekommt durch Wahlen zwar
immer Recht, ob es auch tatsächlich recht hat, stellt sich oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten heraus. Beispiele dafür, wo die klare Volksmeinung geradewegs ins Verderben führte, gibt es in der Geschichte zur Genüge. In Zeiten des Populismus laufen den Volksparteien die Wähler davon. Ja, sie haben einen sehr schweren Stand. Wenn die Volksparteien nicht ebenfalls ein bisschen in diese Richtung mitziehen, gehen sie komplett unter. Sie befinden sich unter Zugzwang. Darüber bleibt nur zu hoffen, dass diese populistische Welle irgendwann auch wieder abebbt. Momentan ist sie aber eher im Steigen begriffen.
„Es bleibt zu hoffen, dass die populistische Welle irgendwann auch wieder abebbt.“ Im Herbst stehen Landtagswahlen an. Bürgermeister Franz Kompatscher hat seine Bereitschaft signalisiert, für die Wipptaler SVP in den Wahlkampfring zu steigen. Ist seine Nominierung im Mai also nur noch reine Formsache oder gibt es weitere interessierte Wipptaler SVP-Exponenten? Zunächst einmal freut es mich, dass sich Franz Kompatscher zu einer Kandidatur bereit erklärt hat. Ich halte ihn für eine fähige Person, der die Anliegen des Wipptales sicher bestens kennt und vertreten kann. Jetzt wird natürlich mit allen Ortsgruppen gesprochen, die ihrerseits die Möglichkeit haben, weitere Kandidaten zu nominieren. Bisher hat aber niemand anderer sein Interesse bekundet. Das kann sich aber noch ändern. In jedem Fall entscheiden die Ortsgruppen im Mai darüber. Ob der Kandidat dann Franz Kompatscher heißt oder nicht, kann man jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen. Sie selbst haben nie mit dem Gedanken gespielt, für den
Landtag zu kandidieren? Mit dem Gedanken gespielt habe ich sehr wohl. Ich bin auch von mehreren Personen daraufhin angesprochen worden, habe mich aber ziemlich schnell dazu entschlossen, von einer Kandidatur abzusehen. Ich bin ein ruhiger, sachlicher und respektvoller Mensch. Polemik, Populismus und jegliche Sprücheklopferei verabscheue ich und die Selbstvermarktung ist auch nicht meine Stärke – heutzutage keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kandidatur! Zwei persönliche Einschätzungen zu Schluss: Wird Italien in den kommenden Wochen eine handlungsfähige Regierung bekommen? Kurz nach der Wahl dachte ich, das funktioniert nie. In Italien waren aber Regierungsbildungen eigentlich immer schon schwierig. Mittlerweile schaut es ganz danach aus, als ob sich M5S und Lega annähern würden. Soll es funktionieren, müssen sicher alle ihre eigenen Befindlichkeiten und Eitelkeiten etwas zurückschrauben. Dann bleibt immer noch zu schauen, ob diese Parteien imstande sind, ihre groß angekündigten Wahlversprechen umzusetzen. Wird es der SVP-Bezirk schaffen, wieder einen eigenen Wipptaler SVP-Mandatar nach Bozen zu schicken? Immerhin braucht es dafür gut 7.000 Stimmen. Daran glaube ich fest. Wenn die Wipptaler über Parteigrenzen hinweg wirklich wollen, dass ihr Bezirk wieder im Landtag vertreten ist, kann man es schaffen. Natürlich muss ein Kandidat neben einem sehr guten Wahlergebnis vor Ort auch imstande sein, Stimmen von außerhalb des Bezirks zu holen. Ja, wenn die Wipptaler wirklich davon überzeugt sind, dass es einen eigenen Mandatar im Südtiroler Landtag braucht, werden sie bei den Wahlen zusammenstehen. Zusammen können wir es schaffen. lg Erker 04/18
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Politik
WIPPTAL
Franz Kompatscher steigt in Wahlkampfring Mitte März bekundete Franz Kompatscher, seit 2009 Bürgermeister der Gemeinde Brenner, sein Interesse an einer SVP-Kandidatur bei den Landtagswahlen im Herbst dieses Jahres. Der SVP-Bezirk Wipptal entscheidet darüber im Mai. „Nach reiflicher Überlegung und nach vielen Ermutigungen von verschiedenen Seiten bin ich bereit und entschlossen, für den Südtiroler Landtag zu kandidieren, vorausgesetzt der Bezirksausschuss der SVP nominiert mich“, so Kompatscher. Die offizielle Nominierung soll im Mai erfolgen, dürfte aber wohl nur noch eine Formsache sein. Zu einer Kandidatur hätten den in Sterzing tätigen Oberschullehrer, 61, politisch von der SVP-Arbeitnehmerbewegung kommend, verschiedene Gründe bewogen. „Die Streichung der Geburtenabteilung und die nachteiligen Auswirkungen der Sanitätsreform auf das Sterzinger Krankenhaus und auf den Bezirk haben meine bereits vorher vorhandene Überzeugung gefestigt, dass das Wipptal unbedingt eine politische Vertretung in Bozen und im Südtiroler Landtag braucht, und zwar in der Regierungspartei“, betont er. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es zu dieser negativen Entwicklung im Sanitätsbereich niemals gekommen wäre, wenn wir einen Vertreter im Landtag gehabt hätten“, so Kompatscher, der Landesrätin Martha Stocker in diesem Zusammenhang einmal mehr kritisierte. Das sehen viele Wipptaler freilich etwas anders. Die Landesregierung hat damals ja gegen den Willen sämtlicher Wipptaler SVP-Bürgermeister entschieden. Ob in diesem Moment ein eigener SVP-Mandatar wirklich noch die Kastanien aus dem Feuer geholt hätte, muss deshalb bezweifelt werden.
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Die anhaltende Kritik an Stocker beschreiten. „Als Bürgermeister 2013 von den Freiheitlichen nicht innerhalb der eigenen Partei dürf- einer Gemeinde, die einen hohen mehr auf die Kandidatenliste gete für Kompatscher in jedem Fall Ausländeranteil hat und tagtäg- setzt, versuchte es daraufhin im zu einem heiklen Spagat werden. lich – wenngleich zurzeit gerin- Verbund mit Andreas Pöder („Wir Die Landesrätin scheint im Wipptal ger – das Flüchtlingsproblem zu Südtiroler“), schaffte den Einzug zwar eine persona non grata zu spüren bekommt, weiß ich, dass aber nicht mehr. Genauso wie Stesein, abgesegnet hat die Sanitäts- eine Reihe von Maßnahmen un- fan Hofer, der 2013 für die Wippreform aber die gesamte Landesre- erlässlich sind, um sowohl die le- taler SVP antrat, aber mit gerade gierung. Die Folgen sind bekannt: gale als auch die illegale Zuwan- mal 2.143 Vorzugsstimmen im Bezirk das Wahlziel bei Es kam zu einer vorübergehenden Aussetweitem verfehlte. zung der ZusammenSeither haben sich die arbeit der lokalen SVP politischen Verhältnisse mit Bozen. vor Ort wesentlich geändert. Im Bezirk wurLaut Franz Kompatscher harren im de viel politisches Porzellan zerschlagen. Wipptal jetzt jedenfalls viele Probleme eiNach den Turbulenzen ner Lösung: Krankenum die Streichung der haus Sterzing und SaSterzinger Geburtennität, Sicherung des abteilung und weiteren örtlichen DivergenWirtschaftsstandortes, der ständig wachzen hat die SVP bei den sende Verkehr, der Gemeinderatswahlen Übergang von Mi2015 im Bezirk zwei litärarealen an das Bürgermeister verloren. Land bzw. an die GeIn Sterzing und Freienmeinden, die Realisiefeld regieren derzeit Franz Kompatscher, Vater zweier erwachsener Kinder, begann rung wichtiger Bauzwei Bürgerlisten. Der seine politische Karriere in der Gemeinde Brenner als Vizebürvorhaben von LanBezirk steht politisch algermeister (1990 – 2000). In den 1990er Jahren war er SVPdes- und Bezirksinterles andere als geschlosBezirkssozialausschussvorsitzender. Von 2000 bis 2007 leitete esse, die Sicherung sen da. er die SVP auf Bezirksebene als deren Obmann. Seit 2009 ist der Erreichbarkeit des Mancher politische Iner Bürgermeister der Gemeinde Brenner. sider rechnete auch mit Wipptales nach Inbetriebnahme des BBT, einer SVP-Kandidatur gute Ausbildungsmöglichkeiten derung einzuschränken.“ Integra- von Josef Tschöll, Vorsitzender der für junge Wipptaler, Schaffung tion sei keine Einbahnstraße, hier SVP-Wirtschaft auf Landesebene. von qualifizierten Arbeitsplätzen, gelte „sowohl die Hol- als auch die Seine nicht eindeutige Positionierung bei der Umsetzung der SaEinsatz für die Berglandwirtschaft Bringschuld“. sowie eine Aufwertung des ländli- Seit 2013 gibt es im Landtag kei- nitätsreform dürfte ihm hier nun chen Raumes. nen Mandatar mehr aus dem aber hinderlich sein. „Dies sind nur einige Schwerpunk- Wipptal. Vor zehn Jahren schaff- Im Mai werden die einzelnen Ortste, denen ich mich besonders wid- ten gleich zwei Wipptaler den gruppen bei einer Bezirksleitungsmen möchte. Sollte ich von der Sprung ins Hohe Haus nach Bozen: sitzung ihren SVP-Kandidaten ofSVP nominiert werden, so werde Christian Egartner, bis dahin Bür- fiziell nominieren. Außer Franz ich das Wahlprogramm für unse- germeister in der Gemeinde Bren- Kompatscher hat bisher niemand ren Bezirk in Zusammenarbeit mit ner, für die SVP und Thomas Egger Interesse daran bekundet. Komden Ortsgruppen, den Gemeinde- aus Sterzing für die Freiheitlichen. patscher hat inzwischen schon räten und den verschiedenen In- Egartner war dann allerdings we- mal seine Schlagzeilen bekomteressenvertretern des Wipptales gen einer Unvereinbarkeitsklau- men: „Der kantige Kompatscher“, sel über das Wahlgesetz gestol- hieß es auf Salto.bz, „Ich bin die schreiben“, so Kompatscher. Kompatscher warnt auch vor pert und hat sein Landtagsmandat neue Stimme“ in der neuen SüdtiÜberfremdung, fordert in der kurze Zeit darauf wieder verloren. roler Tageszeitung. lg Flüchtlingspolitik neue Wege zu Egger wurde bei der letzten Wahl
Politik
Neuer SVP-Ortsausschuss in Sterzing
Unter die genommen Rudolf Pichler
Parlamentswahlen 2018
Der Griff nach den Sternen Wer geglaubt hat (und es waren viele), vor der Wahl sei nach der Wahl, die Parlamentswahlen brächten keinerlei Veränderungen, der musste sich etwas Besseren belehren lassen. Das Wahlergebnis lässt kaum Zweifel offen. Es ist klar. Sternenklar. Im Beisein der Parlamentskandidaten Renate Gebhard und Meinhard Durnwalder stellte der Sterzinger SVP-Ortsobmann Andreas Pichler auf der jüngsten Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Sterzing den neu gewählten Ortsausschuss Sterzing-Thuins-Ried vor. Diesem gehören fortan neben Andreas Pichler Evi Frick, Lydia Untermarzoner, Peter Linter, Helmut Messner, Franz Holzknecht, Andreas Goggi, Daniel Seidner, Andreas Tratter, Dieter Thaler und Josef Tschöll an. Bezirksobmann Karl Polig nahm bei der Versammlung Stellung zu der nicht einfachen Situation der vergangenen Jahre, unterstrich aber, dass manch Positives nur durch den gemeinsamen Einsatz des gesamten SVP-Bezirks erreicht werden konnte. Die Sterzinger Gemeinderäte stellten ihre Tätigkeit als Opposition im Gemeinderat vor. Ende März veranstaltete die Ortsgruppe eine Diskussionsveranstaltung mit namhaften Referenten zum Thema Stadtmarketing. In den kommenden Wochen ist für die Gemeinde Sterzing ein Ideenwettbewerb geplant.
Primelaktion der SVP-Frauen Freienfeld Auch heuer beteiligten sich die SVP-Frauen von Freienfeld wieder an der landesweiten Primelaktion zur Sammlung von Spenden für die Krebsforschung von Dr. Petra Obexer.
Rund um den Tag der Frau wurden mit freundlicher Unterstützung der Dorfgeschäfte in Trens, Stilfes und Mauls sowie nach dem Sonntagsgottesdienst auf dem Kirchplatz in Trens bunte Primeln angeboten. Dank der großzügigen Spenden Bürger konnte diese wichtige Aktion mit 547 Euro unterstützt werden.
Der sozialdemokratische PD unter der Führung von Matteo Renzi sowie die konservative „Forza Italia“ des 81-jährigen Skandalkönigs Berlusconi, der in einem funktionierendem Rechtssystem längst hinter Gittern säße, wurden unerbittlich abgestraft. Der einst hochgejubelte Verschrotter Renzi wurde selbst verschrottet. Seine großmäulige Arroganz und Eitelkeit wurden ihm trotz seiner Verdienste zum Verhängnis. Eindeutige Wahlsiegerin und stärkste Partei insgesamt (32,6 %) ist die Fünf-Sterne-Bewegung mit dem 31-jährigen Luigi Di Maio. Die jungen, unverbrauchten „Pentastellati“ mit ihren hohen moralischen Ansprüchen wollen ein völlig neues, effizientes, gerechtes Italien, ein Italien der Bürger. Sie lassen sich schwer in das klassische Rechts-Links-Spektrum einordnen. Die rechtspopulistische FUGGERROPPE Lega mit Matteo Salvini wurde mit 17,4 Prozent stärkste Rechtspartei und überflügelte die vergreiste „Forza Italia“ Berlusconis. Sie punktete vor allem mit ihrer Fremdenfeindlichkeit und ihrer EU-kritischen Haltung. Den verbündeten Rechtsparteien (centro-destra) wie den „5 Stelle“ als stärkster Einzelpartei fehlt im Parlament die absolute Mehrheit. Viele Wahl„Es gibt Millionen von Sternen ... “ kommentatoren sprechen daher von einer schwer lösbaren Pattsituation. Sie verkennen dabei das revolutionäre Aufbruchpotential, das im Wahlergebnis steckt. Wenn die Parteien ihre Verantwortung gegenüber den Wählern ernst nehmen und die in der Politik notwendigen Kompromisse eingehen (siehe Deutschland), eröffnen sich bahnbrechende Chancen für ein Land, das ansonsten im Chaos versinkt. Hierfür bietet sich entweder eine Koalition „Fünf Sterne – PD“ oder ein Bündnis „Fünf Sterne – Lega“ an. Alle anderen Konstellationen führen Italien nicht aus dem Schlamassel. Parlamentswahlen führen uns immer wieder vor Augen, dass Südtirol nicht Italien ist. Das staatliche Wahlgesetz sieht für uns eine Sonderregelung vor und ist für die Mehrheitspartei im Land (SVP) maßgeschneidert. Für kleinere Oppositionsparteien ist eine erfolgreiche Kandidatur praktisch ausgeschlossen. Die Kandidaten wurden uns von oben vorgesetzt ohne die Möglichkeit einer Vorzugsstimmenvergabe. Einen Wahlkampf gab es nicht. Für die SVP galt einzig die Parole „Wähle Autonomie“. Die großen Probleme Italiens scheinen uns nicht zu interessieren. Die SVP hat ihr Wahlziel erreicht. Ihre autonomiepolitischen Erfolge sind vornehmlich die Gegenleistung für die Unterstützung der meist fragilen parlamentarischen Mehrheiten. Bei künftigen stabilen Regierungsbündnissen dürften für unsere Abgeordneten härtere Zeiten anbrechen. Erker 04/18
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Politik
PFITSCH
Ehrenbürgerschaft für zwei Alt-Bürgermeister Auf seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat von Pfitsch dafür ausgesprochen, zwei Alt-Bürgermeistern die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Im Rahmen der diesjährigen Feier des Ehrenamtes wird den beiden Alt-Bürgermeistern der Gemeinde Pfitsch, Johann Pupp und Johann Frei, die Ehrenbürgerschaft verliehen. Dies hat der Gemeinderat von Pfitsch auf seiner jüngsten Sitzung Mitte März mit einer Enthaltung von Andreas Pupp (SVP) und einer Gegenstimme von Renato Bussola (Bürgerliste) entschieden. Einstimmig genehmigt wurden das Ausführungsprojekt für die Verlegung der Leitungen des Glasfasernetzes im City Center und „Am Moosfeld“, das von Hansjörg Jocher vom Ingenieurteam Bergmeister vorgestellt wurde. Die Baukosten belaufen sich auf rund 576.000 Euro, die Bauzeit wurde mit 120 Kalendertagen veranschlagt. Ebenso ohne Gegenstimme genehmigt wurde das Ausführungsprojekt zur Sanierung der Friedhofsmauer in St. Jakob, das Eleonora Kraus den Räten präsentierte. Die Mauer darf laut Landesdenkmalamt nicht abgerissen werden, da es sich um eine historische Mauer handelt. Die Abdeckung erfolgt mit handgespaltenen Lärchenschindeln, was die Kosten erheblich senkt. Diese belaufen sich nun auf rund 240.000 Euro. Das Ausführungsprojekt für die Erneuerung der Quellfassung, des Speicherbeckens und der Wasserleitung im Abschnitt zwischen Grube und Kematen (2. Baulos) wurde einstimmig gutgeheißen. ANFRAGEN DER OPPOSITION Die Freiheitlichen Gemeinderäte Karl Volgger und Julian Volg-
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Erker 04/18
Mit der Verlegung des Glasfasernetzes im City Center kann in Kürze begonnen werden.
ger wollten in einer Anfrage in Erfahrung bringen, wie es aktuell um die Planung bzw. Realisierung der Mehrzweckhalle in St. Jakob bestellt sei. In seiner Antwort betonte Bürgermeister Stefan Gufler, dass die Planung derselben nach Genehmigung des Gefahrenzonenplanes wieder aufgenommen werde. Eine weitere Anfrage der beiden F-Räte betraf die Aufschlüsselung der Ausgaben für die Pfitscherjoch-Straße. Wie Bürgermeister Gufler replizierte, belaufen sich die durchschnittlichen Ausgaben für die Instandhaltung jährlich auf rund 8.600 Euro, die vorwiegend für den Ankauf von Schotter ausgegeben werden. In den vergangenen zehn Jahren seien in die außerordentliche Instandhaltung rund 377.000 Euro geflossen, vor allem für die Sanierung der Straße und die Errichtung des Parkplatzes. HAUSHALTSÄNDERUNG Die erste Abänderung des Haushaltsvoranschlages umfasst rund 824.000 Euro. Davon wurden 74.000 Euro für laufende Ausgaben reserviert, 750.000 Euro fließen in Investitionen, u. a. für die
Festhalle und den Musikpavillon in Wiesen, die Sanierung des Glockenstuhles der Pfarrkirche in St. Jakob, eine Info-Tafel vor dem Gemeindeamt, den Minirecyclinghof in der Mühlgasse und den Ankauf von Selfin-Aktien. Die Finanzierung dieser Projekte erfolgt rund zur Hälfte über so genannte WEGE-Gelder (Wassereinzugsgebiet der Etsch). Haushaltsänderung und Investitionsprogramm wurden mit einer Enthaltung von Renato Bussola genehmigt. IN KÜRZE Die Änderung des Stellenplanes der Gemeinde aufgrund einer formellen Anpassung an kollektivvertragliche Vorgaben wurde einstimmig genehmigt, ebenso die Verordnung über das Rechnungswesen und die Vereinbarung mit der Südtiroler Einzugsdienste AG in Bezug auf Zwangseintreibungen. Im Geyrweg in Wiesen wird die Grundparzelle 145/13 mit einer Gesamtfläche von 85 m2 aus dem öffentlichen Gut abgeschrieben; damit wurden die Voraussetzungen für eine eventuelle Veräußerung geschaffen. Die Satzung der Kraftwerk Wiesen Konsortial GmbH wurde einstim-
Johann Pupp und Johann Frei erhalten die Ehrenbürgerschaft.
mig angepasst, da die Gemeinde als öffentliche Institution die Mehrheit an der Gesellschaft hält. Der Verwaltungsrat schrumpft auf einen Alleingeschäftsführer; die Namhaftmachung eines Alleinüberwachers steht der Gemeinde zu. Als solcher wurde Klaus Steckholzer vorgeschlagen. Als EU-Beauftragter der Gemeinde fungiert Bürgermeister Stefan Gufler. ALLFÄLLIGES In der Arbeitsgruppe Flussraumforum sind die Gemeinderäte Erwin Astenwald, Julian Volgger, Andreas Pupp und David Volgger tätig. Referentin Edith Seidner berichtete über das Hundekot-Problem im Gemeindegebiet. Nicht weniger als 188 Briefe seien an Hundebesitzer geschickt worden, mit der Aufforderung, die Hundetoiletten zu nutzen. Soziale Projekte der Gemeinde stellte Referentin Maria Rabensteiner vor, u. a. den Seniorenmittagstisch, den Skikurs für Kinder, die Sommercamps, den Radtag und das Babypaket. In Planung sei eine Wipptaler Familienwoche im Mai. bar
FREIENFELD
Vernetzte Wege Viele Wege führen nach Freienfeld. Ausgehend von Mauls, Pfulters, Stilfes und Trens entsteht derzeit ein einheitlich beschildertes Wegenetz, das die vier Ort-
schaften und den Zugbahnhof miteinander verbindet. Mit diesem Projekt, finanziert über den Tourismusverein Sterzing, geht ein langer Wunsch der örtlichen Hoteliers und Gastwirte in Erfüllung. Rund 120 neue Schilder
werden demnächst auf teils bestehenden und teils neu montierten Pfosten angebracht. Für die Beschilderung und die Instandhaltung der Wege ist der Alpenverein Freienfeld zuständig. Dieser hat vergangenen Sommer Wolfgang Nitz aus Egg mit der Aufgabe betraut, sämtliche, darunter in Vergessenheit geratene ortsverbindende Wege abzuwandern und den Bedarf an neuen Schildern zu erheben. Beschildert wird, sobald es die Witterung zulässt. Die Forstbehörde hat die Wege ins GPS-Netz aufgenommen. Jeder einzelne Pfosten ist per GPS erfasst, hat eine Standortplakette und scheint in der AVS-Landesstelle für Beschilderung auf.
FRANZENSFESTE
Entscheidung gefallen
Nachdem sich die Gemeinderäte von Franzensfeste auf der Sitzung Mitte Februar nicht auf einen Standort für das neue Fernheizwerk einigen konnten, fiel auf der letzten Sitzung die Entscheidung. Das Kraftwerk soll im Süden der Sportzone entstehen. Die Zufahrtsrampe muss durch das natürliche Gefälle nicht so hoch an-
gelegt werden wie bei der ersten Variante, wo sie eine Höhe von rund sechs Metern erreicht hätte. Zudem erfolgt die Zufahrt nicht von der Staatsstraße aus, sondern von der Straße nach Riol. Allerdings muss dafür der Fußballplatz um einige Quadratmeter verkleinert werden. Einstimmig wurde die Abänderung des Bauleitplanes genehmigt. Erker 04/18
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Titelgeschichte
Über die Vernunft im Glauben Im Gespräch mit Kirchenhistoriker und Theologe Josef Gelmi Interview: Astrid Tötsch Josef Gelmi ist einer der bedeutendsten fortschrittlichsten theologischen Denker Südtirols. Während in den verstaubten Kirchengemäuern jahrhundertealte Phrasen weitergetragen werden, nimmt er sich kein Blatt vor den Mund – auch nicht dann, wenn es um streitbare Themen wie Sexualität und die Rolle der Frau in der Kirche geht. Erker: Herr Prof. Gelmi, Sie haben eine schier unglaubliche Fülle an Büchern und Beiträgen zur Kirchengeschichte Tirols geschrieben. Was sind Sie mehr: Historiker oder Theologe? Josef Gelmi: Ich habe nicht nur Bücher und Beiträge zur Kirchengeschichte Tirols geschrieben, sondern auch zur Geschichte der Päpste. Papstgeschichte und Tiroler Kirchengeschichte sind die zwei Schwerpunkte meiner Forschungstätigkeit. Lässt sich das eine vom anderen überhaupt trennen? Nein, das eine lässt sich vom anderen nicht trennen, weil ganz einfach die Kirchengeschichte auch ein theologisches Fach ist. Der Gegenstand der Kirchengeschichte ist das Wachstum der von Christus gestifteten Kirche in Raum und Zeit. Um diese Aufgabe zu erfüllen, bedient sich die Kirchengeschichte der historischen Methode. Wie jede Geschichte, so ist auch die Kirchengeschichte an ihre Quellen gebunden. Sie muss aber auch offen sein für die Möglichkeit eines göttlichen Eingriffes. Wer im Lichte des Glaubens das Werden und Wachsen der Kirche studiert, kann vielleicht ihr Wesen besser erfassen. Allerdings
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muss die Kirchengeschichte die Kirche darstellen, wie sie ist, und nicht nur, wie sie sein soll. Damit schärft sie auch den Blick für notwendige Reformen. Reformen gehören zur Tradition der Kirche, ja sie sind ihr Wesensmerkmal. Als Historiker liest man die Bibel anders. Hat der Historiker in Ihnen nie mit dem Theologen gehadert? Ist der Zweifel doch der Feind des Glaubens? Eigentlich müssten alle die Bibel gleich lesen. In Wirklichkeit
der Historiker kaum mit dem Theologen Probleme gehabt. Mit dem Studium der Kirchengeschichte habe ich gelernt zu denken, zu differenzieren und zu relativieren. Ein gesunder Relativismus hilft einem über viele Probleme hinweg. Für mich ist der Zweifel kein Feind des Glaubens, sondern eher eine Vorstufe zu einem gesunden Glauben. Welche Person der Geschichte war Ansporn bzw. Vorbild für Sie? Über Vorbilder zu sprechen, ist
Primiz in Wiesen im Jahr 1961 mit (r.) Johannes Noisternigg, heute Altdekan von Bozen, und (l.) Alois Trenkwalder gilt: Wie man in die Bibel hineinruft, so schallt es heraus. Es kann schon sein, dass der Historiker die Bibel etwas anders liest als zum Beispiel der Dogmatiker oder der Moraltheologe. Diese Fächer haben das Ideal vor Augen. Die Kirchengeschichte zeigt die Realität, die Höhen und Tiefen. Das macht die Kirchengeschichte auch so interessant. Der Historiker wendet immer die historisch-kritische Methode an und versucht, einen Text in seinem historischen Kontext zu verstehen, zu erschließen und auszulegen. Nein, in mir hat
immer sehr schwierig, da alle großen Gestalten ihre Licht- und Schattenseiten haben. Besonders beeindruckt hat mich immer der Ausspruch von Thomas von Aquin († 1274): „Lieber exkommuniziert sterben, als gegen das eigene Gewissen zu handeln.“ Damit hat er eingeräumt, dass das Gewissen immer die Grundlage für das menschliche Handeln ist. Kardinal Henry Newman († 1890) hat das so formuliert: „Zuerst kommt das Gewissen und dann der Papst.“ Im letzten Papstschreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus
heißt es: „Wir sind berufen, die Gewissen zu bilden, nicht aber dazu, den Anspruch zu erheben, sie zu ersetzen“ (AL 37). Das Hören auf das Gewissen gab mir immer eine innere Freiheit, es machte mich sicherer, ausgewogener und immun gegen jeglichen Fundamentalismus und Fanatismus. „Für mich ist der Zweifel kein Feind des Glaubens, sondern eher eine Vorstufe zu einem gesunden Glauben.“ Vorstellungen wie Jesu Geburt durch die Jungfrau Maria, die Auferstehung Jesu und die Auffahrt in den Himmel setzen ein hohes Maß an „Glaubenswillen“ voraus. Während man bis vor rund 50 Jahren – teilweise auch noch heute – diese Texte wörtlich deutete, geht man heute dazu über, Gleichnisse in ihnen zu sehen. Gleichzeitig ist das aber auch ein Eingeständnis, dass frühere Auslegungen und Interpretationen nicht „korrekt“ waren, was wiederum ein „Fehlereingeständnis“ ist. Darf die Kirche Fehler machen? Besonders bedauerlich war es, dass man in der Vergangenheit die Worte Jesu nicht selten wörtlich nahm: „Wenn dich deine Hand oder dein Fuß zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Es ist besser für dich, verstümmelt oder lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen und zwei Füßen in das ewige Feuer geworfen zu werden“ (Mt 18, 8f.). So hat sich etwa der bedeutende Kirchenvater Origines (185 – 254) in seinem Übereifer entmannt. Eines, was ich schon früh verstanden habe, ist, dass man die Heilige Schrift nicht zu wörtlich
Titelgeschichte
nehmen darf. Man muss die Schrift deuten können und verstehen, was die Texte aussagen wollen. Dass die Kirche im Laufe der Geschichte viele Fehler gemacht hat, ist unbestritten. Das gibt sie auch selber zu. So hat bereits Papst Hadrian VI. (1522 – 1523) ein unerhört freimütiges Schuldbekenntnis abgelegt: „Wir wissen wohl, dass auch bei diesem Heiligen Stuhl schon seit manchem Jahr viel Verabscheuungswürdiges vorgekommen ist: Missbräuche in geistlichen Dingen, Übertretungen der Gebote, ja, dass alles sich zum Ärgeren verkehrt hat.“ Auch Papst Paul VI. (1963 – 1978) sprach 1963 bei der Eröffnungsrede der zweiten Sitzungsperiode des Vatikanischen Konzils ein Schuldbekenntnis aus, wie man es seit Hadrian VI. nicht mehr gehört hat. Als historisches Datum für die gesamte Kirchengeschichte gilt das im Jubiläumsjahr 2000 ausgesprochene „Mea culpa“ von Papst Johannes Paul II. (1978 – 2005). Der Papst beklagte ganz besonders die Anwendung von Gewalt bei der Verkündigung des Evangeliums. „Vernunft ist die große Gottesgabe an den Menschen, und der Sieg der Vernunft über die
Unvernunft ist auch ein Ziel des Weihnachten ist ein Kon- christlichen (katholische und christlichen Glaubens“ schrieb sumfest, der Palmsonntag ein protestantische) GlaubenslehPapst Benedikt XVI. in seiner Kindertheater, Ostern ein ge- ren scheinen dieses Bedürfnis Enzyklika „Spe Salvi“.Wo ist die schenkter Urlaubstag. Viele aber nicht mehr befriedigen Vernunft im christlichen Glau- wissen gar nicht mehr, was die zu können. Worauf führen Sie ben? Steht der Glaube nicht im Kirchenfeste bedeuten. Hö- das zurück? Widerspruch zur Wissenschaft? ren die Menschen nicht mehr Auf Ihre Fragen gibt es keine Braucht der Mensch den klaren Antworten, und Glauben? wenn es sie gäbe, wären sie wahrscheinlich Papst Benedikt XVI. (2005 falsch. Vielleicht kann – 2013) hat sich schon als man aber so viel sagen: Professor, Bischof und Präfekt der GlaubenskongWir leben heute in eiregation um das Problem ner säkularisierten Welt Glaube und Vernunft geund diese Welt hat auch kümmert. Nach ihm, und ihre Vorteile. Sie räumt ich bin diesbezüglich ganz mit den noch vom Mittelalter überkommenen seiner Meinung, brauchen Glaube und VerKirchenstrukturen auf, nunft einander. Vernunft so dass auf ihren Trümmern eine neue, wenn ohne Glauben wird leicht auch geschrumpfte Kirzu Skeptizismus, Zynismus che entstehen kann. In und letztlich zu Nihilismus der Kirchengeschichund Verzweiflung. Glaube ohne Vernunft kann te folgte auf einen Umbruch immer wieder ein zu Fundamentalismus, Extremismus und zu Gewalt neuer Aufbruch. Um nur führen. Wir sehen dies ein Beispiel zu nennen: heute an radikalen StröDie klerikale Kirche ist am mungen innerhalb des IsEnde. Es kommt zu einer Josef Gelmi mit seiner Schwester Rita in Afens lam, die Terrorismus und neuen Kirche, in der vor im Jahr 1945 Hass im Namen Gottes allem die Laien und vor rechtfertigen. Jegliche Gewalt zu? Schafft es die Kirche nicht allem die Frauen ein ganz neues Gewicht bekommen werden. im Namen Gottes ist ein Verbre- mehr, ihre Botschaft zu vermitchen. Deshalb sollte man Glaube teln? Der Wunsch nach einer Es wird die Weihe von „viri probati“ – bewährten verheirateund Vernunft niemals trennen. spirituellen Leitung ist da – die
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Titelgeschichte
ten Männern – geben und das Weibliche wird in der Theologie und in der Hierarchie ganz neue Positionen erobern. Wir müssen der Frau in der Kirche jenen Platz geben, der ihr zusteht, und sie soll auch in allen Gremien kirchlicher Organe vertreten sein. Sowohl Marxismus als auch Kapitalismus und Konsumismus haben bei der Aufgabe zur Schaffung gerechter Sozialstrukturen versagt. Ihre Schminke ist weg. Die Welt schreit nach Solidarität. Die Kirche kann diesbezüglich einen richtigen Weg weisen, den gerade der moderne Mensch und auch der junge Mensch gehen wollen. So könnte der Bedeutungsverlust der Kirche wieder aufgeholt werden. Papst Franziskus geht bereits diesen Weg. Wir sollten ihm folgen. „Vernunft ohne Glauben wird leicht zu Skeptizismus, Zynismus und letztlich zu Nihilismus und Verzweiflung.“ Zu Ostern wird die Auferstehung Jesu Christi gefeiert. Was bedeutet dieses Fest – was kann es bedeuten in der heutigen Zeit? Ostern bedeutet die Rückkehr Jesu zum Vater. Nach der Nacht
ZUR PERSON Josef Gelmi wurde 1937 in Cavalese geboren und ist in Afens/ Pfitsch aufgewachsen. Er studierte Philosophie und Theologie in Brixen und Kirchengeschichte in Rom. Von 1973 bis 2007 war er Professor für Kirchen- und Diözesangeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. Gelmi verfasste zahlreiche Bücher zur Papstgeschichte und Kirchengeschichte Tirols. Von 1998 bis 2017 war er Präsident der Hofburg Brixen. Für seine Verdienste wurde er u. a. mit dem Walther-von-der-Vogelweide-Preis (1996) und dem Ehrenzeichen des Landes Tirol (2001) ausgezeichnet.
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kommt der Tag. Nach der Verlassenheit kommt die Geborgenheit. Nach der Verzweiflung kommt neue Zuversicht. Nach dem Ende kommt der Anfang. Wie Ratzinger in seinem Buch „Jesus von Nazareth“ schreibt, war die Auferstehung Jesu „der Aufbruch in eine ganz neue Art des Lebens, in ein Leben, das nicht mehr dem Gesetz des Stirb
braucht in der Kirche eine mutige Dezentralisierung. Den Bischofskonferenzen und den einzelnen Bischöfen müssen größere Kompetenzen gegeben werden. Es ist skandalös, dass Innsbruck fast zwei Jahre ohne Bischof war. Erst nachdem der Tiroler Landeshauptmann in einem persönlichen Gespräch den Papst um eine baldige Beset-
sonders gefördert werden. Die Spaltung unter Christen ist ein Skandal. Und schließlich braucht es in der Kirche jene Barmherzigkeit, von welcher der heutige Papst fast täglich spricht. In der Vergangenheit hat sich die Kirche nicht gerade durch Barmherzigkeit hervorgetan, obwohl der Herr dem Petrus persönlich eingeschärft hat, dass er nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal verzeihen solle. „Die Spaltung unter Christen ist ein Skandal.“
Mit seinen Cousinen Annalies und Waltraud in Wiesen im Jahr 2016 und Werde unterworfen ist, sondern jenseits davon steht – ein Leben, das eine neue Dimension des Menschsein eröffnet hat“. Jesus ist in die Weite Gottes hineingetreten. Der Apostel Paulus verknüpft die Auferstehung Jesu mit der Auferstehung der Christen: „Wenn Tote nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden … Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden, als der Erste der Entschlafenen“ (1 Kor 15, 16. 20). Im Zuge des II. Vatikanischen Konzils vollzog die katholische Kirche eine Öffnung. Während den Kritikern die Liberalisierung nicht weit genug ging, empfinden die konservativen Kräfte die Öffnung als Machtverlust. In irgendeiner Form wird die Kirche aber auch in Zukunft „mit der Zeit gehen“ müssen. Welche Entwicklungen können Sie sich vorstellen? Diesbezüglich habe ich sehr klare Vorstellungen. Die Verfassung der Kirche muss sich ändern. Es
zung des Innsbrucker Bischofsstuhls gebeten hatte, bekam das Bistum am 27. September 2017 einen neuen Bischof. Humorvoll nahm die lange Wartezeit der Apostolische Nuntius Peter Zurbriggen, der bei der Weihe von Hermann Glettler sagte: „Gottes Mühlen mahlen langsam und die des Vatikans besonders langsam – und ich füge hinzu – anders.“ Zweitens muss man versuchen, dem mangelnden Nachwuchs bei Priesterberufen Abhilfe zu verschaffen, indem man verheiratete Männer, die sich bewährt haben, weiht. Drittens muss der Frau in der Kirche jene Stellung gegeben werden, die sie bereits auch in der heutigen Gesellschaft, wenn es auch dort noch viele Missstände und Ungerechtigkeiten gibt, hat. Viertens muss in Fragen der Sexualität eine Entgiftung eintreten. Gerade auf diesem Gebiet gibt es heute eine enorme Diskrepanz zwischen der Lehre der Kirche und dem Leben der Menschen. Fünftens muss die Ökumene be-
In der Not lernt der Mensch beten. Durch die gesamte Geschichte war der Glaube auch in der größten Not ein Anker und eine Quelle der Kraft. Brauchen Not und Glauben einander? Tendiert der menschliche Intellekt aus einem Grundbedürfnis heraus, einer negativen Kraft eine positive gegenüber zu stellen? Dass der Mensch im Wohlstand weniger an Gott denkt und glaubt, sich selbst zu genügen, dürfte stimmen. Leider ist das aber zu kurz gegriffen. Der britisch-schweizerische Schriftsteller und Filmproduzent Alain de Botton hat ein Buch geschrieben mit dem Titel „Im Pessimismus liegt die Kraft“. Darin schreibt er: „Eine Gesellschaft, die ihren Mitgliedern pausenlos die Erkenntnis aufdrängt, sie könnten alles erreichen, wird zwangsläufig zu einer Gesellschaft der Unglücklichen, Frustrierten und Neider.“ Deshalb sei, laut de Botton, in Gesellschaften, wo diese Überzeugung herrscht, die Selbstmordrate besonders hoch. Selbst in Südtirol, wo es viel Wohlstand gibt, nehmen sich viele Menschen das Leben, weil sie offenbar schwierige Zeiten nicht überwinden können. Früher oder später kommt für alle der Karfreitag. Und da ist es gut, wenn man nicht allein ist, wenn man vielleicht doch im Dunkel der Nacht auch einen Sinn sieht. Ansonsten hat Krankheit
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und Leid keinen Sinn, dann ist Selbstmord verständlich, wenn nicht angesagt. Diesbezüglich ist das Christentum, wie der deutsche Theologe Eugen Biser meint, geradezu eine „therapeutische Religion“. Eine Religion, die den Menschen als Ganzes sieht und schließlich und endlich, wenn nicht in dieser Welt, so doch in der anderen Heilung verspricht. „Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“, hat Jesus gesagt (Mt 11,28). Sie sind in Tulfer aufgewachsen. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit? Ich bin nicht in Tulfer aufgewachsen, sondern in Afens. Ich habe aber die Grundschule in Tulfer besucht. Dort hatte ich
im Religionsunterricht den heiligmäßigen Pfarrer Josef Crepaz. Er hat mich zutiefst geprägt und beeindruckt. Es hat mich vor allem beeindruckt, wie er über Himmel und Hölle, über Sünde und Tugend, über Jesus und Kirche gesprochen hat. Und mir ist der Gedanke gekommen: Um diese großen und wichtigen Dinge besser zu verstehen, muss ich Geistlicher werden. Und so kam ich mit Unterstützung von Pfarrer Crepaz ins Vinzentinum. Immer wieder zieht es mich nach Wiesen, wo ich auch 1961 meine Primiz gefeiert habe. Dort habe ich auch mein 25. und 50. Priesterjubiläum gefeiert. Ich suche immer wieder meine Verwandten in Wiesen auf und fahre jeden Sommer ins Pfitschertal, gehe von Kematen nach St.
Jakob zu Fuß und besuche die über 400 Jahre alte Jakobuskirche, die seit 150 Jahren eine Marienwallfahrtskirche ist. Auf dem Rückweg mache ich Halt in Afens und plaudere dort gern mit meinen Verwandten über längst vergangene Zeiten. Wie stellen Sie sich den Tod vor? Der Tod ist für mich das entscheidende Thema. Es gibt für mich wie auch für andere kein aktuelleres Thema als den Tod. Wie könnte es auch anders sein? Im Jahr 1961 waren wir sechs Neupriester. Heute sind von den sechs nur noch zwei übriggeblieben. Vier sind bereits verstorben, darunter auch mein lieber Freund aus Wiesen Alois Trenkwalder. Unsere moderne Welt möchte den Tod und das Sterbenmüssen verdrängen, was
aber völlig sinnlos ist. Es wäre auch sinnlos, den Tod zu beschönigen. Der Tod und sein lähmendes Umfeld machen Angst. Als Christ glaube ich aber daran, dass er nicht das letzte Wort hat. Einen Beweis dafür habe ich nicht. Ich habe auch nicht durch einen Vorhang ins Jenseits geschaut. Niemand hat durch diesen Vorhang geschaut. Deshalb: Der spannendste Moment im Leben wird jener sein, wenn die Schallmauer vom Diesseits ins Jenseits durchbrochen wird. Der Glaube an ein Jenseits kann dabei eine große Hilfe sein. Wie tröstlich ist doch die Aussage Benedikts XVI., die er anlässlich seiner Amtseinführung getätigt hat: „Wer glaubt, ist nie allein – im Leben nicht und auch im Sterben nicht.“ E
LANDESMUSEUM BERGBAU STARTET MIT NEUER OPTIK IN DIE SAISON! SEIT 27. MÄRZ GEÖFFNET! MUSEO PROVINCIALE MINIERE CON NUOVA APPARENZA! APERTO DAL 27/03/2018!
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„Wir ziehen zur Mutter der Gnade!“ Innehalten, in sich gehen, eine Bitte loswerden, einen besonderen Dank aussprechen – seit Jahrhunderten pilgern unzählige Menschen nach Maria Trens. Jährlich am 1. Mai sowie am Samstag nach dem Rosenkranzsonntag (heuer am 13. Oktober) ziehen die Gläubigen der Seelsorgeeinheit Wipptal zur Gnadenmutter. Ein kurzer Blick in die Geschichte der Trenser Wallfahrt. Wann die Wallfahrt nach Maria Trens ihren Anfang genommen hat, darüber schweigen sich die Quellen aus. Feststeht, dass im Jahr 1345 zu Avignon, wo sich im 14. Jahrhundert für 70 Jahre der Sitz der Päpste befand, den Filialkirchen der Pfarre Stilfes, unter denen auch die Marienkirche in Trens genannt wird, ein Ablass verliehen wurde. Ob bereits damals eine Wallfahrt bestand, ist nicht belegt. Im ausgehenden 15. Jahrhundert wurde das Gotteshaus im spätgotischen Stil erweitert. Damals erbat Pfarrer Johannes Arb einen Ablassbrief, um leichter Zuwendungen für den Kirchenbau zu erhalten; dieser wurde 1482 von zwölf römischen Kardinälen verliehen und stellt ein wichtiges Zeugnis für die Marienverehrung dar. DAS GNADENBILD Das heutige Gnadenbild wurde um 1460/70 von einem Bildschnitzer aus dem Umfeld des berühmten Ulmer Meisters Hans Multscher geschaffen. Die aus Zirbenholz geschnitzte Marienfigur mit Diadem und blümchenverziertem Mantel
hält das Jesuskind in ihren Armen; verspielt greift dieses mit seiner linken Hand nach dem weißen Schleier der Mutter, die Rechte den Pilgern entgegengestreckt. Pfarrer Arb ließ um 1500 auch eine große Mirakel-Tafel anfertigen, auf der 104 wunderbare Begebenheiten schriftlich und teilweise auch bildlich festgehalten waren; die Tafel ist zwar nicht mehr vorhanden, diese Gebetserhörungen – im Ro-
hatte ein Bauer aus Mareit ein Kind verloren, das er Tag und Nacht erfolglos suchte. In seiner Not wandte er sich an die Trenser Gnadenmutter und schon nach kurzer Zeit fand er sein Kind unverletzt im Rostwald am Eingang ins Jaufental. Ein Priester von Stilfes, der einem Kranken beistehen wollte, geriet im dichten Nebel in einen Wassergraben. Bis zum Hals sank er ein und konnte sich nicht mehr befreien. Als er ein
senkranzbruderschaftsbuch von 1635 aufgezeichnet – bezeugen jedoch eine blühende Wallfahrt. In der Folgezeit wurden weitere Mirakelberichte gesammelt und aufgezeichnet, 1726 wurden sie erstmals in Buchform veröffentlicht. 1740, 1759 und 1782 erschien die Publikation in Neuauflage, um neue Beispiele ergänzt. Die Berichte – rund 200 an der Zahl – handeln zumeist von wunderbaren Gebetserhörungen in Krankheit oder Gefahr. So
Stoßgebet zu Maria sprach, „sah er sich wie gewalttätig aus dem Graben hervorgezogen, auf einer Eisscholle stehend“. Und als 1777 in Pfitsch eine ansteckende Krankheit grassierte, der viele Menschen zum Opfer fielen, unternahmen die Bewohner einen Kreuzgang zur Gnadenmutter. Von diesem Tag an erkrankte niemand mehr im Tal, was die dortigen Seelsorger bezeugten.
DIE GNADENMUTTER AUS DER „LAHN“ Einst fand ein Bauer unter dem Geröll einer Mure in der „Lahn“ eine völlig unversehrte Marienstatue. Behutsam trug er sie nach Hause, wo er sie mit seiner Familie andächtig verehrte. Doch am nächsten Morgen traute der fromme Bauer seinen Augen nicht: Die Statue war verschwunden. Waren dreiste Diebe am Werk gewesen? Nach verzweifelter Suche wurde die Figur schließlich wiedergefunden – in der Dorfkapelle. In Windeseile verbreitete sich diese wundersame Begebenheit und schon bald zogen zahlreiche Gläubige zur „Trenser Mutter“, um von ihr Trost und Hilfe zu erflehen.
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NEUER AUFSCHWUNG Nach einer Phase des Rückgangs zur Zeit der Reformation erfuhr die Wallfahrt im 17. Jahrhundert unter Pfarrer und Dekan Gabriel Fraißl, der einer angesehenen Sterzinger Bürgerfamilie entstammte und ein eifriger Förderer der Marienverehrung war, einen großen Aufschwung. So ließ er etwa an der Landstraße Richtung Sterzing eine Wegkapelle mit einer Abbildung des Gnadenbildes errichten, um die Vorbeireisenden an die
Marienverehrung zu erinnern. In einem Visitationsbericht von 1653 mit einer Beschreibung der Trenser Kirche hielt Fraißl fest: „Auf der Evangelienseite ist der Altar der hl. Katharina, darauf das Gnadenbild, das täglich durch Wunder sich berühmt macht.“ Durch ihn gelangte die Wallfahrt wieder zu größter Blüte. Als der Seitenaltar im Presbyterium sich für die Verehrung der Gnadenmutter als zu klein und unbequem erwies, ließ Pfarrer und Dekan Graf Johann von Recordin 1726/27 die heutige Gnadenkapelle an der Ostseite der Kirche errichten – eine Nachahmung der Gnadenkapelle in Neustift. Die Fresken von Innozenz Barath zeigen Mariä Verkündigung, Geburt Christi, Opferung im Tempel und Flucht nach Ägypten. Der Marmoraltar stammt von Christoph Benedetti aus Mori, die Chorstühle vom Tischlermeister Georg Perger aus Trens. Am 30. März 1728 wurde das Gnadenbild in feierlicher Prozession in die Kapelle übertragen. Diese wurde auf einer großen Gedenktafel dargestellt, die heute noch neben dem Westportal hängt. In der Folge nahm die Wallfahrt erneut einen Aufschwung. Um 1780 wurden in der Wallfahrtskirche täglich vier bis fünf hl. Messen, zumeist für die armen Seelen, gelesen; man vertraute nämlich darauf, dass Maria diese aus dem Fegefeuer erlöse. Viel besucht war der Wallfahrtsort zur Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe genauso wie später während der beiden Weltkriege, als eigene Kriegsprozessionen abgehalten wurden. Während des Ersten Weltkrieges ließ Johann Unterleitner, Dekan und Pfarrer von Stilfes, fünf solcher Prozessionen abhalten, an denen durchschnittlich 5.000 Personen aus dem Bezirk Sterzing teilnahmen. In der Nachkriegszeit verzeichnete Trens zahlreiche heimgekehrte Soldaten als Pilger. ZUM DANK UND ZUR BITTE Seit rund 600 Jahren ist nun die Wallfahrtskirche Maria Trens – sie zählt
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zu den ältesten marianischen Wallfahrtsstätten in Südtirol – ein beliebtes Ziel. Wie viele Menschen in dieser langen Zeit mit ihren Sorgen und Ängsten die Gnadenmutter aufgesucht haben, lässt sich nur erahnen. Seelische und leibliche Not, Krankheit und Tod: Die zahlreichen Votivtafeln in der Kirche – ein künstlerisches Zeugnis tiefster Volksfrömmigkeit – geben nur einen kleinen Einblick in die Anliegen der Gläubigen. Ab dem 17. Jahrhundert kamen die Pilger nicht nur aus dem Wipp- und Eisacktal, sondern auch aus dem Pustertal und dem Inntal, aus Kärnten, Salzburg, Wien und Bayern. Bald fanden sich ganze Gemeinden zu Bittgängen nach Trens ein: Ein Bittgang von Pens, das damals zum Dekanat Stilfes gehörte, wird 1622 erstmals erwähnt; die Bewohner von Gossensaß zogen ab 1722 zur Gnadenmutter nach Trens. 1836/37 wird von einem Bittgang der Sterzinger Pfarre am ersten Freitag nach Fronleichnam berichtet, die Pfarre Natz zog innerhalb der Oktav vom Fest Christi Himmelfahrt nach Trens. Am Pfingstsamstag kamen die Bewohner von Spinges, am Pfingstdiens-
Votivtafel in Maria Trens
tag die Gossensasser und Wiesner, am Dreifaltigkeitssamstag die Ratschinger, an Mariä Heimsuchung die Penser und Meransner. Die Passeirer zogen um Pfingsten nach Trens. Die Pfarreien des gesamten Dekanates versammelten sich zweimal im Jahr – die genaue Zeit war nicht festgelegt, im Frühjahr jedenfalls anlässlich der Bittgänge vor Christi Himmelfahrt wahlweise an einem Samstag im Mai – in der Sterzinger Pfarrkiche und zogen dann zur Trenser Gnadenmutter, wo um 8.00 Uhr ein feierliches Amt stattfand. Im Jahr 1928 werden als noch gebräuchliche regelmäßige Kreuzgänge und Wallfahrten folgende angeführt: die Pfarre Stilfes jeden Sams-
GERICHTSKREUZGANG AM 1. MAI Auch in diesem Jahr ziehen wieder zahlreiche Pilger beim Gerichtskreuzgang am 1. Mai nach Maria Trens. Viele von ihnen starten schon in den frühen Morgenstunden in ihren Heimatpfarreien. Um 8.00 Uhr treffen sich die Gläubigen in der Pfarrkirche von Sterzing und ziehen dann – begleitet von festlichem Glockengeläute - gemeinsam weiter. Nach und nach reihen sich weitere Kreuzgänger aus den Seitentälern des Wipptales in die stetig anwachsende Prozession ein. Sobald sie in Trens eintreffen (gegen 9.15 Uhr), findet dort ein feierlicher Gottesdienst statt.
tag von Ostern bis Pfingsten, die Pfarreien Stilfes, Wiesen und Mauls am St. Markustag und Bittmontag, das ganze Dekanat Stilfes am Samstag nach Christi Himmelfahrt und am Samstag nach dem Rosenkranzmontag, die Pfarre Natz am Bittsamstag, die Passeirer Ende Mai, die Pfarre Ratschings am Dreifaltigkeitssonntag, die Penser Ende Juni, die marianischen Kongregationen von Sterzing und Stilfes an Christi Himmelfahrt, die Arbeitervereine Anfang September, die Brixner Priesterkongregation im Mai. DER „GERICHTSKREUZGANG“ Im kirchlichen Leben der 16 Pfarreien der Seelsorgeeinheit Sterzing spielt die Wallfahrt nach Maria Trens nach wie vor eine wichtige Rolle. So erfreut sich etwa die Frauenwallfahrt am 1. Oktober größter Beliebtheit, bei der jedes Jahr rund 300 Frauen unter dem Motto „Frauen betend unterwegs“ mit brennenden Kerzen in der Hand zur Muttergottes nach Trens ziehen. Jährlich am 1. Mai strömen beim „Gerichtskreuzgang“ (benannt nach dem Gerichtsbezirk Sterzing), der bereits 1836/37 bezeugt ist, Hunderte von Gläubigen aus dem ganzen Wipptal in Sterzing zusammen, um gemeinsam singend und betend nach Trens zu ziehen. In früheren Jahren sollen einige Pilger den letzten Anstieg sogar auf den
Knien zurückgelegt haben, um ihren Bitten besonderen Nachdruck zu verleihen. Nach dem Vorbild eines bereits zu Pestzeiten errichteten Weges, der den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen ist, wurde im Millenniumsjahr 2000 ein neuer Pilgerweg errichtet. Die Arbeiten wurden unter der Regie des Bodenverbesserungskonsortiums der Gemeinde Freienfeld unter Präsident Josef Markart ausgeführt. Der 15 Stationen umfassende Weg verlief ursprünglich von Sprechenstein bis zur Reiterkapelle; mit Unterstützung der Gemeinde und des Verschönerungsvereins Freienfeld konnte er bis zur Wallfahrtskirche weitergeführt werden. Die Bildstöcke stammen aus der Hand des Bildschnitzers Bonifaz Strobl. Beim Gerichtskreuzgang am 1. Mai 2001 wurde der neue Pilgerweg, der unter dem Motto „Mit Maria zu Jesus“ steht, von Bischof Wilhelm Egger offiziell seiner Bestimmung übergeben, die Banddurchschneidung nahm Landeshauptmann Luis Durnwalder vor. Auch in diesem Jahr strömen wieder beim Gerichtskreuzgang am 1. Mai zahlreiche Gläubige aus dem ganzen Wipptal nach Maria Trens. Viele von ihnen brechen bereits in den frühen Morgenstunden zu Fuß von zuhause auf, um sich in Sterzing mit den Pilgern aus den anderen Orten zu vereinen. Betend und singend ziehen sie dann gemeinsam – und doch jeder mit seinem ganz persönlichen Anliegen – zur Mutter der Gnade in Trens. bar
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Umwelt
„Wo bleibt meine Ausgleichszulage, Herr Landesrat?“ Vor rund einem Jahr fand im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen das alljährliche Bezirkstreffen des Bauernbundes statt. Wie bei dieser Veranstaltung üblich, werden zu Beginn viele interessante und weniger interessante Reden gehalten und am Ende dürfen die Anwesenden Fragen an die Politiker und Bauernbundvertreter stellen. Wer vergangenes Jahr dabei war, kann sich vielleicht noch daran erinnern, dass sich ein Bauer aus Innerpfitsch, Alois Holzer vom Pircherhof, meldete. Er wollte von Landesrat Arnold Schuler wissen, warum sein Ansuchen für die Ausgleichszulage 2015 abgelehnt wurde. Landesrat Schuler erklärte, dass das Formblatt B, mit dem ein Bauer erklären kann, dass er seinen überschüssigen Wirtschaftsdünger ordnungsgemäß weitergegeben hat, nicht mehr akzeptiert würde. Es sei eine Umstrukturierung vorgenommen worden. Zum einen hätte es für die Verwaltung einen erheblichen Mehraufwand bedeutet und zum anderen wären die Angaben nur schwer nachzuprüfen, erklärte Schuler dem Betroffenen. „Wir müssen nicht nur denjenigen kontrollieren, der die Gülle abgibt, sondern auch denjenigen, der sie
Der Pircherhof im Pfitscher Hochtal dann auf seinem Feld ausbringt“, so der Landesrat. Als Kompensation dafür sei ein Toleranzrahmen von zwei Großvieheinheiten pro Betrieb eingeführt worden und damit hätten auch „nur mehr die Hälfte der Betriebe ein Problem im Gegensatz zu vorher“. Für den einzelnen könne es natürlich sein, dass diese Neuregelung ein Nachteil sei, so Schuler. Der damals ebenfalls anwesende Obmann des Bauernbundes Leo Tiefenthaler pflichtete Schulers Aussagen bei. Für Holzer war es ein Nachteil. Für das Jahr 2016 suchte er jedoch wiederum um die Ausgleichszulage an. Das Ansuchen wurde wieder abgelehnt mit der Begründung,
dass der zulässige Höchstviehbesatz überschritten worden sei: Holzers Betrieb wies zum Stichtag einen GVE-Besatz von 3,1 pro Hektar auf, inklusive Toleranz hätte er 2,9 GVE/ ha haben dürfen. Während viele andere Ablehnungen, wenn auch zähneknirschend, hingenommen wurden, wollte sich Holzer nicht damit abfinden. Nachdem er Anfang September 2017 den Negativ-Bescheid erhalten hatte, holte er sich Rat bei der Rechtsanwaltskanzlei Ambientalex, mit Sitz in Mailand und Rom, die für ihn und einen anderen Pfitscher Landwirt eine umfangreiche schriftliche Stellungnahme beim zuständigen Amt für EU-Strukturfonds in
„ABGELEHNT!“ Aufgrund der Überschreitung des Höchstviehbesatzes wurde nicht nur Holzers Antrag abgelehnt, sondern es betraf mehrere Landwirte aus dem Bezirk Eisacktal/Wipptal, wie SBB-Bezirksobmann Konrad Obexer dem Erker gegenüber bestätigte – wobei viele Ansuchen erst gar nicht gestellt wurden und angeblich sogar davon abgeraten worden sei, sie zu stellen oder gegen die Ablehnungsbescheide rechtliche Schritte einzuleiten. „Diese Ausgleichszulage ist für jene Betriebe gedacht, die unter erschwerten Bedingungen im Berggebiet wirtschaften“, so Obexer. „Den Bauern steht dieses Geld zu.“ Um wie viele Bauern es sich handelt, denen die Ausgleichszulage in den vergangenen beiden Jahren nicht zuerkannt wurde, war auch nach mehrmaligem Nachfragen sowohl beim Bauernbund als auch im zuständigen Landwirtschaftsressort nicht herauszufinden, u. a. auch deshalb, weil viele Ansuchen noch nicht abgeschlossen seien. Derzeit würden alle aufliegenden Rekurse von 2016 behandelt, wobei theoretisch noch weitere Rekurse eingehen könnten. „Die Ansuchen mit zu hohem Viehbesatz, das Beitragsjahr 2017 betreffend, werden erst nach Abschluss der Ansuchen des Jahres 2016 bearbeitet“, so Pazeller. Wie vom Amt für Strukturfonds mitgeteilt wurde, wurden im Jahr 2015 von den insgesamt 7.873 Gesuchen um die Ausgleichszulage (Maßnahme 13) 242 Gesuche vollständig und 218 teilweise aufgrund der Überschreitung des vorgeschriebenen Höchstviehbesatzes abgelehnt.
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der Landwirtschaft einreichte. Im Rechtsanwaltsschreiben heißt es u. a.: „... la riduzione del premio e destituita di fondamento giuridico e, pertanto, illegittima.“ Es wird darin dargelegt, dass die Überschreitung des Höchstviehbesatzes per se kein Grund sei, um eine Kürzung der Ausgleichszulage um 100 Prozent zu rechtfertigen. Denn im Entwicklungsplan für den ländlichen Raum 2014 – 2020 (ELR) ist für den Anspruch der Ausgleichszulage keine Einhaltung des Höchstviehbesatzes gefordert, sondern unter die Begünstigten fallen all jene Personen, die im Landesverzeichnis der landwirtschaftlichen Unternehmer (APIA) als natürliche oder juristische Personen eingetragen sind. Darüber hinaus basiere die Ausgleichszulage auf dem Artikel 31 der Europäischen Verordnung über die Förderung der ländlichen Entwicklung, deren Grundlage nicht die Nitrat-Richtlinie sei. Für Strukturförderungen, die so genannte Maßnahme 4, sei diese maßgeblich, nicht aber für die Ausgleichszahlung (Maßnahme 13). Die Beauftragung der besagten Kanzlei erwies sich als lohnenswert, als kurz vor Weihnachten 2017 die Provinz die Ablehnung der Gesuche beider Pfitscher Bauern zurücknahm. Als der Erker beim Amt für EU-Strukturfonds in der Landwirtschaft Mitte Jänner nachfragte, warum mithilfe eines Rechtsgutachtens der Beitrag dann doch gewährt wurde, wurde mitgeteilt: „Die Aussage, dass aufgrund eines Rechtsgutachtens ebendieser Kanzlei der Beitrag anschließend trotzdem gewährt wurde, gibt den Sachverhalt nicht vollkommen korrekt wieder.“ Die Kontrollprozedur sei nämlich in allen Fällen immer die folgende, so Martin Pazeller, Direktor der Abteilung Landwirtschaft: Ein erster Abgleich erfolgt anhand der Datenbanken (Flächendaten und Tierdaten). Folglich werden im
ersten Schritt die Ausgleichszulagen all jenen Betrieben ausbezahlt, die auf Grundlage dieses Datenabgleichs in Ordnung sind. All jene Betriebe hingegen, die bei dieser Datenbankkontrolle einen zu hohen GVE-Besatz aufweisen, erhalten eine entsprechende schriftliche Mitteilung und haben die Möglichkeit, entsprechende zusätzliche Nachweise bzw. Begründungen betreffend die Einhaltung des Höchstviehbesatzes laut Gewässerschutz zu erbringen. In der Folge wird jenen Betrieben, die glaubhafte und nachprüfbare Erklärungen liefern, die Ausgleichszulage ebenso ausbezahlt. Zum Schluss wird jenen Betrieben, die gemäß Gewässerschutzbestimmungen nicht in Ordnung sind bzw. keine Erklärungen oder Zusatzinformationen liefern, das entsprechende Beitragsansuchen abgelehnt. „In dem von Ihnen erwähnten Fall wurde die Prozedur genauso angewandt“, so Pazeller. Wie Holzer festhält, hatte er nach Ablauf des Wirtschaftsjahres den zusätzlichen Nachweis – sprich die Bestätigung der Biogas Wipptal GmbH für die Anlieferung von Gülle – und den Düngeplan nachgereicht. Diese Dokumente wurden dem Rechtsgutachten der Anwaltskanzlei Ambientalex noch einmal beigelegt. Tatsächlich scheint dieses Rechtsgutachten gehörigen Eindruck gemacht zu haben, denn wie
Paolo Fox, Direktor des Amtes für EU-Strukturfonds in der Landwirtschaft, an Holzer schreibt, habe sich die Kommission zu zwei Diskussionsrunden getroffen, um diesen Fall zu besprechen, wobei sie zur Einsicht kam: „Tale Commissione dopo una discussione approfondita, ha presa la decisione di accettare l’osservazione pervenuta e di conseguenza di non applicare la riduzione del premio come comunicato nella nostra lettera del 7.9.2017.“ Bei der Bauernbundversammlung Anfang Februar 2018 sprach Holzer den ebenfalls anwesenden Landesrat Schuler erneut auf seinen Fall an und machte seinem Ärger deutlich Luft. Er warf die Frage auf, warum er einen Anwalt hatte nehmen müssen, um zu seinem Recht zu kommen, und weshalb es an ihm liege, die Gesetzeslage richtig zu interpretieren. Es sei ihm ein beträchtlicher Schaden entstanden – auch durch die Anwaltskosten. Die Antwort Schulers darauf lautete: „Es hat Sie niemand gezwungen, einen Rechtsanwalt zu nehmen.“ Bauernbunddirektor Rinner, der einwarf, dass es immerhin rund 700 Anwälte im Land gebe, gab im Laufe der Diskussion aber auch zu, dass es Schwierigkeiten bei der Auslegung und Interpretation bezüglich der Ausgleichzulage gegeben habe und auch darüber, ob Gülle- oder andere Abnahmeverträ-
ge ohne Rechtsmittel zulässig seien. Er habe einen Rekurs bezüglich Ausgleichsmaßnahme begutachten können – er könne sich zwar nicht mehr daran erinnern, ob es Holzers Rekurs gewesen sei, aber er gehe davon aus, dass es bei ähnlich gelagerten Fällen nicht mehr zu Ablehnungen kommen werde. Gleichzeitig gebe es aber auch Spielregeln wie den Viehbesatz, die einzuhalten seien. „Es kann nicht der Weg in Südtirol sein, dass man 50 Kühe in den Stall stellt, wenn man nur zehn Hektar Feld besitzt, um dann einen entsprechenden Gewinn über die Milchleistung zu erhalten“, so Rinner. „Wenn man Natur verkaufen will, muss man auch entsprechend wirtschaften“, betonte Landesrat Schuler. Jeder Bauer müsse sich bewusst machen: Wenn in Südtirol ein Problem mit zu hoher Nitrat-Belastung auftrete, hafte der gesamte Bauernstand dafür und nicht nur diejenigen, die zu viel Vieh halten. „Hier braucht es Regeln und eine Ordnung im Interesse aller“, betonte der Landwirtschaftslandesrat. Übrigens wurde vom Bauernbund Sterzing Anfang Februar mitgeteilt, dass nach neuen Richtlinien nun doch die Möglichkeit bestehe, mit dem Formblatt B oder dem Nachweis der Biogas Wipptal GmbH einen Rekurs (wegen zu hohem Viehbesatz) für die Ausgleichszulage 2016 einzureichen. at
„SOZIALISTISCH ANMUTENDE DISKUSSION“ Wie Rechtsanwalt David Röttgen von der Anwaltskanzlei Ambientalex dem Erker mitteilte, könne er über die Aussagen von Landesrat Arnold Schuler bezüglich Viehbesatz und dessen Regulierung nur den Kopf schütteln: „Ein hoher Viehbesatz bedeutet nicht automatisch das Verursachen einer Nitratbelastung. Entscheidend ist die Nachhaltigkeit einer Betriebsführung, sowohl bei Betrieben mit niedrigem als auch mit hohem Viehbesatz. Nicht der Viehbesatz als solcher oder die Größe eines Betriebes sind für die Nitrat-Belastung des Grundwassers entscheidend, sondern die Beschaffenheit der Gülle und des Mistes sowie die Art und Weise, in der diese ausgetragen bzw. nicht ausgetragen werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich durchaus die Frage, ob die heute allgemein in Südtirol praktizierten und gesetzlich erlaubten Austragungspraktiken grundsätzlich adäquat sind, um etwaige Nitratbelastungen des Südtiroler Grundwassers zu verhindern. In diesem Szenario ist daher eindeutig, dass die ganze Viehbesatzdiskussion – sowie die fast sozialistisch anmutende Diskussion über die ‚Soll-Größe’ eines Betriebes – nur von Problemen ganz anderer Größenordnung ablenkt und somit den Nagel nicht auf den Kopf trifft. Ganz auf der Strecke bleibt bei dieser Art von Politik, die den Sozialneid zu schüren riskiert, eine weitere Frage: Weshalb sollen eigentlich Südtiroler Betriebe in ihrem Wirtschaftswachstum dadurch behindert werden, dass ihnen Viehbesatzgrenzen aufgebürdet werden, die es sonst nirgendwo gibt. Es handelt sich also um eine Beschränkung, welche die heimische Südtiroler Wirtschaft benachteiligt, ja dieser sogar schadet. Profitieren würden von einer Viehbesatzdeckelung leider nur Betriebe, die entweder nicht lokal sind oder gar im Ausland sitzen. Denn ‚irgendwoher’ muss ja die viele Milch für die Südtiroler Milchhöfe kommen. Warum eigentlich nicht aus Südtirol?“, fragt Rechtsanwalt Röttgen. Erker 04/18
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Laut
§ ...
Alfred Gschnitzer
Rechtsanwalt Kanzlei D’Allura & Gschnitzer
Fünf vor zwölf?
DER SCHEIDUNGSUNTERHALT NACH DER JÜNGSTEN RECHTSPRECHUNG Durch die Scheidung erlöschen sämtliche persönliche und vermögensrechtliche Wirkungen der Ehe. Außerdem verliert jeder Ehegatte sein Erbrecht gegenüber dem anderen Partner. Dennoch kann der finanziell unterlegene Ehepartner einen Scheidungsunterhalt beanspruchen, sofern die im Art. 5 des Gesetzes vom 1. Dezember 1970, Nr. 898 (Scheidungsgesetz) vorgesehenen Voraussetzungen vorliegen. Über diese Voraussetzungen war die Rechtsprechung des römischen Kassationsgerichtshofes seit Jahrzehnten dahingehend orientiert, dass der Scheidungsunterhalt dem finanziell schwächeren Ehegatten eine Beibehaltung des während der Ehe geführten Lebensstils ermöglichen soll. In seinem bahnbrechenden Urteil Nr. 11504 vom 10. Mai 2017 hat der Kassationsgerichtshof nun einen grundlegenden Richtungswechsel vollzogen. Diese Entscheidung schafft den Rechtsanspruch auf Beibehaltung des ehelichen Lebensstandards auch nach der Auflösung der Ehe ab. Als Kriterium für die Festlegung des Scheidungsunterhaltes wird nun allein die finanzielle Bedürftigkeit des Ex-Partners herangezogen. Wer finanzielle Unterstützung vom geschiedenen Gatten verlangt, hat den Nachweis zu erbringen, weder über ein ausreichendes Einkommen zu verfügen noch sich die Mittel selbst verdienen zu können. Nur in diesem Fall hat der antragstellende Ehegatte Anspruch auf einen nachehelichen Unterhalt. Zur Festlegung dessen Höhe hat das Gericht die jeweiligen Vermögensverhältnisse, die Gründe der Scheidung, die jeweiligen wirtschaftlichen Beiträge der Ehegatten, die jeweiligen Einkommensverhältnisse und die Ehedauer zu berücksichtigen. In einem erst vor wenigen Wochen gefällten Urteil hat der Kassationsgerichtshof weiters entschieden, dass bereits ein Monatsgehalt von 1.000 Euro ein Anrecht auf einen Scheidungsunterhalt ausschließe. Damit fällt der Anspruch auf eine ewige Bewahrung des in der Ehe geführten Lebensstils endgültig weg. Bisher zogen die Anwälte begüterter Klägerinnen mit Fotos von teuren Autos, Liegenschaften und Luxusreisen vor die Richter, um ihre Forderungen nach üppigen Unterhaltszahlungen zu untermauern. Nun gilt der Grundsatz, wonach die Scheidung nicht nur die persönliche, sondern auch die wirtschaftliche Beziehung zwischen den Ehegatten definitiv beendet. In ihrem Urteil stellen die Höchstrichter ausdrücklich fest, dass die Ehe im Laufe der Zeit zu einem „Akt der Freiheit und Selbstverantwortung“ geworden sei. Ein prominenter Nutznießer dieser Entscheidung war u. a. der ehemalige Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der unlängst vom Oberlandesgericht Mailand von seiner Pflicht zur Zahlung eines monatlichen Scheidungsunterhaltes zu Gunsten seiner Ex-Frau in Höhe von stolzen drei Millionen Euro entbunden wurde.
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Das Land Südtirol bzw. die Südtiroler Wirtschaftstreibenden wie Lebensmittelproduzenten und Tourismus „leben“ vom guten Image: heile Welt, gesunde Natur, glückliche Bauern und glückliches Vieh. Was passiert, wenn dieses Image Schaden nimmt, konnte man rund um den Glyphosat-Skandal in Mals beobachten. Aus den Südtiroler Obstgärten wurden plötzlich chemieverseuchte Zonen, die man nur im Schutzanzug betreten konnte. Auch im Berglandwirtschaftssektor ist nicht alles so heil, wie es nach außen hin gerne dargestellt wird. Zu hoher Viehbesatz, Güllegestank, Diskussionen rund um das Tierwohl und die Anbindehaltung haben die Vieh- und Milchwirtschaft unter den Konsumenten in Verruf gebracht, die sich nachhaltige Lebensmittel auf ihrem Tisch wünschen. Das Land bemüht sich nach Kräften, ein positives Image zu fördern. Denn wie sonst könnte man erfolgreich Südtiroler Produkte ins Ausland verkaufen? Damit das so bleibt und auch, um Boden, Grund- und Trinkwasser zu schützen, gibt es zahlreiche Umweltauflagen, wie etwa den Gewässerschutz. Wird nämlich ein Boden
überdüngt – mit chemischen oder natürlichen Düngern – hat dies Auswirkungen auf den Nitrat-Gehalt des Grund- und Trinkwassers. Von der EU wurde ein Grenzwert von 50mg/l festgesetzt, weil bei einer zu hohen Nitrat-Aufnahme ein Schaden für die menschliche Gesundheit befürchtet wird. Nitrat, das durch Trinkwasser, Gemüse und Pökelsalz aufgenommen wird, wird im Körper zu Nitrit umgewandelt. Zu viel davon gilt bei Erwachsenen als krebserregend, wobei die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen umstritten sind. VERGABERICHTLINIEN FÜR FÖRDERUNGEN Die Landwirte müssen laut Landesgesetz zum Gewässerschutz nicht nur die Gülleausbringung berücksichtigen, sondern in der Verordnung sind weit mehr Vorgaben enthalten. So müssen die Mistlege und Güllegrube in Ordnung und groß genug sein, Abstände zu Gewässern müssen eingehalten werden. Bewirtschaftet ein Südtiroler Landwirt seinen Hof gemäß den Vorgaben, erhält er Förderbeiträge von Land, Staat und EU. Jene der EU laufen über einen Zeitraum von sieben Jahren, wobei die aktuelle Pro-
grammperiode 2014 startete und bis 2020 läuft. Jedes Programm der Landesregierung wird in Brüssel vor der Genehmigung auf seine Rechtmäßigkeit hin überprüft. Jede kleinste Änderung daran bedarf einer Genehmigung aus Brüssel. Für die Erlangung der Ausgleichszulage gibt es bestimmte Verpflichtungen, u. a. muss eine Wiese mindestens ein Mal im Jahr gemäht werden und es besteht die Verpflichtung zur Einhaltung der so genannten Cross-Compliance, d. h. dass das jeweilige Fachrecht, wie beispielsweise Gewässerschutz und auch andere Landesgesetze oder staatliche Bestimmungen, eingehalten werden muss. Auf den „Fall Holzer“, der Rekurs gegen die Ablehnung seines Antrages auf Anspruch an die Ausgleichszulage einreichte, angesprochen, erklärte Martin Pazeller, Direktor der Abteilung Landwirtschaft, dass grundsätzlich jeder Bürger das Recht habe, gegen eine Verwaltungsmaßnahme Rekurs einzureichen. Was die Einhaltung des Gewässerschutzes betrifft, so müsste man – wollte man es genau nehmen – jeden einzelnen Betrieb vor Ort kontrollieren. In Stichproben wird dies von den Angestellten des Landesamtes für Gewässerschutz durchgeführt. „Aber es ist nicht möglich, jährlich 12.000 Betriebe zu kontrollieren“, so Pazeller. Deshalb werden die Daten anhand der Datenbanken, sowohl Flächen- als auch Tierdaten, mit dem GVE-Besatz laut Gewässerschutzverordnung
abgeglichen. Jene Betriebe, in denen der GVE-Besatz überschritten wird, erhalten eine Mitteilung und die Möglichkeit, zusätzliche Informationen zu liefern, was mit der überschüssigen Gülle passiert ist. „Es ist völlig egal, ob das mit dem Formblatt B oder einem anderen Nachweis passiert“, so Direktor Pazeller. Diese Erklärungen würden auf ihre Glaubwürdigkeit hin überprüft und in Zweifelsfällen werde vor Ort eine Kontrolle durchgeführt. „Im Grunde ist es immer auch ein Kompromiss zwischen Verwaltungsaufwand und Gerechtigkeit. Denn wenn man ganz genau sein möchte, müsste jeder Vieh haltende Betrieb eine Hoftorbilanz erstellen“, so Pazeller. Das Erstellen einer genauen Düngebilanz wäre aber ein nicht umsetzbarer bürokratischer Aufwand für die Bauern. Wie Pazeller erklärte, habe auch nur eine Minderheit der Südtiroler Landwirte mit einem zu hohen GVE-Besatz zu kämpfen. NITRAT-BELASTUNG Wie Elmar Stimpfl vom Amt für Gewässerschutz betont, gehe es vor allem um die Stickstoffmengen, die durch übermäßige Düngung in den Boden und in das Wasser gelangen. Mithilfe des Formblattes B wurde den Bauern die Möglichkeit gegeben, einen Nachweis über den Verbleib von überschüssigem Wirtschaftsdünger zu erbringen. Diese würden auf ihre Plausibilität hin kontrolliert. „Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass in Gegenden mit einer intensiven Tierhaltung
GÜLLE IN DER KLÄRANLAGE? Wie Massimiliano Grendele, Leiter der Bezirkskläranlage Wipptal in Freienfeld, bestätigt, sind im Rechengut oft beträchtliche Mengen an Stroh vorzufinden. Nachdem in den Wipptaler Haushalten kein Stroh verwendet wird, dürfte wohl klar sein, woher es stammt. Diese Mengen an Stroh und die dazugehörigen Abwässer, mit hoher Konzentration an Ammonium, verursachen Störungen und erhöhte Führungskosten der Bezirkskläranlage. Das Phänomen sei in diesem Ausmaß seit rund einem Jahr bekannt. Erker 04/18
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Umwelt
Nitratkonzentration im Grundwasser der Talsohlen, Stand 2017 Landesagentur für Umwelt
Trinkwasserkontrollstelle in Bruneck © Amt für Gewässerschutz
© Landesagentur für Umwelt
eine Überprüfung sehr schwierig ist“, so Stimpfl. Zum Teil würden auch Angaben gemacht, die der Realität nicht entsprechen. Wenn beispielsweise an einen Ackerbau betreibenden Betrieb Gülle geliefert wird, so könne dies durchaus der Wahrheit entsprechen. Wird jedoch an einen Betrieb geliefert, der selbst zu viel Vieh hält, könne man den Nachweis nicht mehr akzeptieren. Die Bilanz von Betrieben, die untereinander Wirtschaftsdünger austauschen, müsse auf jeden Fall passen. Die Angaben zu kontrollieren, sei aber grundsätzlich sehr schwierig, meint Stimpfl – allein in Bezug auf die Mengenangaben. Denn wie sollte man nach einem Jahr noch herausfinden, wie viel Gülle tatsächlich auf einem bestimmten Feld gelandet ist? Südtirol sei dabei, eine Durchfüh-
rungsbestimmung an die 2015 erlassene staatliche Nitrat-Richtlinie anzupassen. Das Staatsdekret sieht u. a. vor, dass Betriebe mit über 70 GVE genaue Bewirtschaftungspläne und damit verbunden Stickstoffbilanzen erstellen müssen. Momentan berechne man nämlich die Stickstoffmenge mit 85 kg/GVE, was in etwa einer 7.000-Liter-Kuh entspreche. Man müsse jedoch annehmen, dass die Stickstoffmenge bei einer 10.000-Liter-Kuh weit über 100 kg liege. Dementsprechend hoch sei auch die Belastung für den Boden, so Stimpfl. In Südtirol sei das Risiko absolut gegeben, dass ein Gebiet als „Nitrat gefährdet“ ausgewiesen wird, in Bruneck sei man sogar sehr nahe dran. Die Folge davon wäre, dass die GVE auf 2 GVE/ha reduziert werden müssten – und zwar gelte das dann für
NITRATKONZENTRATION HAT ZUGENOMMEN Zurzeit umfasst das Monitoring-Kontrollnetz des Grundwassers rund 25 Kontrollpunkte, an denen zweimal jährlich eine Probe entnommen wird. Im direkten Einzugsgebiet von intensiver Tierhaltung gibt es derzeit einen Probenahmepunkt, und zwar den Trinkwasserkontrollbrunnen der Stadtwerke Bruneck, der sich rund 500 m außerhalb der bewirtschafteten Ackerflächen befindet. Das Grundwasser wird jedoch aus diesem Bereich gespeist. In der unten abgebildeten Grafik ist deutlich erkennbar, dass die Nitratkonzentration in den vergangenen 35 Jahren zugenommen hat. Wie Stimpfl erklärt, müsste das betreffende Gebiet als „Nitrat-gefährdet“ ausgewiesen werden, falls der Wert dauerhaft über 40 mg/l liegt oder sogar über 50 mg/l ansteigt. Der Trinkwasserbrunnen ist einer von zwei Kontrollpunkten in Südtirol, bei denen erhöhte Nitratwerte festgestellt wurden. Laut dem Amt für Gewässerschutz geben die Ergebnisse des Kontrolltiefbrunnens in Sterzing keinen Grund zur Sorge, denn der Nitratwert liege durchschnittlich bei 1 – 8 mg/L. Aus diesen Werten könne man keine erhöhte Belastung durch Gülleausbringung ablesen.
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alle Bauern in dem enstsprechenden Einzugsgebiet. Für Südtirol müsste dann das Messdatennetz intensiviert und verstärkt kontrolliert werden. „Verursacht wird das Problem nur von fünf Prozent der Betriebe“, so Schuler, „aber büßen müssten auch alle anderen 95 Prozent!“ „Das Risiko in den intensiv bewirtschafteten Gebieten ist einfach enorm hoch, dass strengere staatliche Auflagen folgen“, so Stimpfl. „Welchen Vorwurf würde man der Politik wohl machen, wenn man zugeschaut hätte, wie das Land Südtirol oder Teile davon als „Nitrat gefährdet“ ausgewiesen würden – und man hätte nichts dagegen getan?“, stellte Pazeller klar. GRAUZONE „Die ideale Situation wäre die, wenn der Bauer mit seinem Viehbesatz in Ordnung ist“, erklärt Landesrat Arnold Schuler. Denn man sei hier in einer Grauzone, weil allein durch die zeitlichen Abstände es nicht nachprüfbar sei, wo überschüssige Gülle tatsächlich gelandet ist. Deswegen sei die Einhaltung des Viehbesatzes auch ein erklärtes politisches Ziel der Landesregierung. „Alles andere ist nur eine behelfsmäßige Krücke. Offen gesagt ist es eine schwierige Situation“, so Schuler. In dieser Legislaturperiode habe man bereits einmal entscheidend eingegriffen, als Förderbeiträge,
die über den Landeshaushalt laufen, an den Viehbesatz gebunden wurden. Man habe vor allem die Folgen gefürchtet, die eine zu hohe Stickstoffbelastung des Bodens und der Gewässer haben könnte. Wo die Politik Einflussmöglichkeiten hat, werden sie auch genutzt, um bis hin zur Wohnhausförderung den Viehbestand an die Fläche zu koppeln. Angewandt wird das auch bei den Biogasanlagen, die ebenfalls an den Viehbesatz gebunden sind. Hier beiße sich zwar die Katze in den Schwanz, so Schuler. Denn solche Anlagen werden gebaut, um dieses Problem zu lösen. „Wir möchten dieses Problem aber gar nicht erst haben“, betont der Landesrat. „Wir möchten einen Viehbesatz gebunden an die Futterfläche, weil das auch das Image unseres Landes ausmacht! Unsere Milch steht nicht für Großbetriebe!“ Würde man hier die Gesetze lockern, wäre es vor allem für jene Betriebe wirtschaftlich interessant, die einen extrem hohen Viehbesatz haben – vor allem in Hinsicht auf die derzeitigen guten Milchpreise. Das eine sei aber der wirtschaftliche Erfolg einzelner Betriebe und das andere die Folgen für das gesamte Gebiet. PFITSCH, DAS TAL DER SCHWARZEN SCHAFE Im Zuge der Recherchen wurde immer wieder der sprichwörtliche Ausdruck der „Schwarzen Scha-
Umwelt
FOLGEN DER NITRAT-GEFÄHRDUNG Eine Untersuchung des ISPRA (Istituto Superiore per la Protezione e la Ricerca Ambientale) aus dem Jahr 2013, in welchem 4.023 Probeentnahmepunkte analysiert wurden, bescheinigt der Provinz Bozen einen guten chemischen Zustand des Grundwassers. © ISPRA/ARPA Emilia-Romagna
fe“ genannt, mit dem jene Bauern bezeichnet werden, die sich „nicht an die Regeln“ halten und „den gesamten Berufsstand in Verruf“ bringen. Dabei geht es nicht nur um Landwirt gegen Obrigkeit, sondern auch Bauer gegen Bauer, wie eine Wortmeldung eines Landwirtes auf der Bauernbundversammlung Anfang Februar beweist. Dieser forderte die anwesenden Politiker dazu auf, gegen diese so genannten schwarzen Schafe härter vorzugehen. Laut Stimpfl seien vor einigen Jahren Erhebungen durchgeführt worden, wonach der Viehbesatz im Pfitscher Hochtal bereits damals mit durchschnittlich 3,1 GVE/ha weit über dem erlaubten Grenzwert lag, oder wie Landesrat Schuler es ausdrückte, „jenseits von Gut und Böse“. Gleichzeitig
gebe es viele Gebiete und ganze Täler, wo es das Problem mit dem zu hohen Viehbesatz nicht gebe. „Zudem sind die intensiven Betriebe nicht gleichzeitig immer die wirtschaftlichsten“, so Pazeller. Tatsächlich wird im Pfitscher Hochtal teilweise intensive Landwirtschaft betrieben und es gibt einige Betriebe, die im Verhältnis zur Grundfläche mehr Vieh halten als erlaubt und sich auf Milchwirtschaft spezialisiert haben. Wurden in den Tourismustälern Bettenburgen gebaut und dabei Schuldenberge angehäuft, haben die Pfitscher „Stallburgen“ errichtet – mit einer ähnlich hohen Schuldenlast für die Bauherren. Was im Endeffekt nachhaltiger ist, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Eine Kehrseite der Medaille für die landwirtschaftlichen Betrie-
be ist jedenfalls die, dass viel und teuer Kraftfutter eingekauft werden muss, schließlich wächst auf 1.450 m Seehöhe kein Mais. Wobei sich nicht nur die Frage stellt, inwieweit das für einen Betrieb wirtschaftlich sein kann, sondern auch, wo die Gülle landet. Tatsächlich war und ist es aber auch heute noch durchaus üblich – und zwar nicht nur in Pfitsch, sondern auch in den umliegenden Gemeinden –, dass man zusätzliche Felder von aufgegebenen Bauernhöfen bewirtschaftet, ohne dass dafür ein Pachtvertrag existiert – somit fehlt eine nachprüfbare Rechtsgrundlage für den Anspruch von Förderungen. Viele Bauern haben aufgrund dessen erst gar keine Ansuchen gestellt, obwohl ihnen die Prämie „eigentlich“ zustünde – schließlich haben
Sollten tatsächlich Gebiete als Nitrat-gefährdet ausgewiesen und der GVE-Besatz reduziert werden müssen, stehen auch die Südtiroler Sennereien und Milchhöfe vor einem Problem. Denn automatisch würden dann auch die von den Bauern gelieferten Milchmengen sinken. Als „Notlösung“ bliebe nur, dass die Sennereien auf Milchlieferungen aus dem Ausland zurückgreifen. Unter Umständen ergäbe sich für sie kurzfristig vielleicht sogar ein wirtschaftlicher Vorteil, denn im Ausland werden weit niedrigere Milchpreise ausgezahlt. Es stellt sich allerdings die Frage, ob das eine nachhaltige Option wäre. Denn auch der moderne Konsument, der sich über seine Nahrungsmittel sehr genau informiert und lesen kann, was auf der Verpackung steht, könnte auf die Idee kommen, seinerseits eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufzustellen: Warum sollte er teure Südtiroler Produkte aus billiger ausländischer Milch kaufen? Und wie will man so ein Produkt als nachhaltig vermarkten?
sie die Felder ja auch bewirtschaftet. Mit der modernen Technik, sprich Satellitenaufnahmen, wäre es sogar möglich, den Nachweis zu erbringen, welches Feld man wann wie bearbeitet hat – es stellt sich die Frage, ob solche Nachweise akzeptiert würden. at
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BETRIEBSPORTÄT
In unserer Servicestelle in der Stadtapotheke Sterzing sind wir jeden Donnerstag von 15.00 bis 17.00 Uhr für Sie da!
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vice anbieten zu können. Dabei entwickelte sich das Konzept, „so nahe wie möglich am Kunden zu sein“. Aus diesem Grund gingen sie verschiedene Kooperationen mit Apothekern, Hausärzten und Optikern ein, bei denen sie wöchentlich oder monatlich in den verschiedenen Landesteilen ihren Dienst am schwerhörigen Kunden verrichten konnten. Kostenlose Hörtests sowie Reinigung der Hörgeräte, kleinere Reparaturen und Anpassungen können so seit jeher schnell und unkompliziert vor Ort erledigt werden. Neben den 30 Servicestellen in ganz Südtirol betreuen die Mitarbeiter von
Besser Hören ihre Kunden auch kostenlos zu Hause, so dass der Kunde keine langen Wege in Kauf nehmen muss.
WAS ZEICHNET DEN BETRIEB BESONDERS AUS? „Wir sind ein junges, dynamisches und sehr motiviertes Team, das seine Arbeit mit Freude und innovativen Ideen ausführt. Um stets auf dem aktuellsten Stand beim Thema ‚Hören’ zu sein, besuchen wir kontinuierlich internationale Hörgerätemessen sowie Schulungen und
„Wir sind ein junges, dynamisches und sehr motiviertes Team, das seine Arbeit mit Freude und innovativen Ideen ausführt."
Konferenzen. Es ist uns ein Anliegen, ein vertrautes Verhältnis mit unseren Kunden aufzubauen und deren Zufriedenheit stets zu gewährleisten. Dies ist auch ein Grund, warum wir Hausbesuche anbieten.“
WELCHE VORTEILE HAT EIN HAUSBESUCH FÜR DEN KUNDEN?
WER BEKOMMT EINEN BEITRAG VON DER SANITÄTSEINHEIT „Wenn der Kunde bestimmte festgesetzte Voraussetzungen hat, um einen Beitrag für die Hörgeräte
bringt den Vorteil mit sich, dass der Kunde in einer vertrauten Umgebung besser wahrnehmen kann, was er im Alltag gut hört und was weniger. Wir können so genauer auf seine Bedürfnisse eingehen und die Hörhilfen an das gewohnte Umfeld anpassen, wie etwa an den Fernseher, an Stimmen von Radio oder die Hausklingel. Natürlich kommen wir nicht nur für Einstellungen kostenlos nach Hause; auch wenn eine Reinigung oder eine Reparatur benötigt wird, sind wir jederzeit für unsere Kunden da.“
WIE FUNKTIONIERT EINE GRATIS-PROBE? „Durch eine vielfältige Auswahl an Hörgerätemodellen von verschiedenen Herstellern können wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden bestens eingehen. Gemeinsam mit ihnen finden wir Hörlösungen, die in Funktionalität, Preis und Ästhetik ihren Vorstellungen genauestens entsprechen. Diese können anschließend einen Monat lang kostenlos Probe getragen werden. In dieser Eingewöhnungszeit werden wöchentliche Kontrollen durchgeführt, um das beste Hörergebnis sicherzustellen.“
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vertrauten Personen, an das Telefon, das
vom Ansuchen der Zivilinvalidität bis hin zum Antrag für den Beitrag für prothesische Hilfsmittel. Auch bei Inail- sowie Versicherungsansuchen greifen wir unseren Kunden tatkräftig unter die Arme.“
Fabian Meraner, Mitarbeiter und Verantwortlicher für die Zone Sterzing und Umgebung, ist stets darum bemüht, den Kunden im gesamten Wipptal einen guten Service für ihre Hörhilfen zu bieten. von der Sanitätseinheit zu bekommen, übernehmen wir den kompletten bürokratischen Ablauf;
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Wirtschaft
Die erste 3S-Bahn Skandinaviens
Rekordjahr für Leitner Umsatzplus von elf Prozent – 873 Millionen Umsatz Im Rahmen der jährlichen Jahresabschlussfeier der Unternehmensgruppe Leitner wurden Ende März die Bilanzzahlen 2017 vorgestellt sowie langjährige Mitarbeiter geehrt.
© LEITNER ropeways
Bereits die jüngsten spektakulären 3S-Projekte von Leitner ropeways am Stubaier Gletscher und am Klein Matterhorn, die im September in Betrieb gehen wird, sorgten für viel Aufsehen. Nun wird Leitner ropeways die erste 3S-Bahn in Skandinavien bauen. Im norwegischen Tourismusort Voss investiert die Betreibergesellschaft Voss Resort AS und Voss Gondol AS 31 Millionen Euro in die Modernisierung des beliebten Wander-, Ausflugs- und Skigebiets am Hausberg Hanguren. Voss, verkehrsgünstig an der Bahnlinie zwischen den Großstädten Oslo und Bergen gelegen, verfügt über ein weitläufiges Skigebiet. Die neue 3S-Bahn von Leitner ropeways wird ab Sommer 2019 die bereits außer Betrieb genommene Pendelbahn „Hangursbanen” ersetzen, deren gelbe und rote Kabinen liebevoll auf die Namen „Dinglo” und „Danglo” getauft wurden. In Zukunft werden stattdessen bis zu 13 Pininfarina-Kabinen des Modells „Symphony” pro Stunde etwa 1.500 Personen in knapp sieben Minuten bis zum „Hangurstoppen” in 810 m Höhe befördern. Intelligentes Verkehrskonzept Zu einem durchdachten Gesamtkonzept wird die rund zwei Kilometer lange Bahn auch dank weiterer geplanter Bauprojekte am Berg und im Tal. So wird direkt neben der neuen Bergstation ein Panoramarestaurant für 450 Personen errichtet, das zusammen mit der 3S-Station eine bauliche Einheit bilden wird. Die Talstation wird in das neu gestaltete Bahnhofsareal samt neuem Busbahnhof integriert. Dadurch entsteht ein zentraler Verkehrsknotenpunkt nahe des Ortskerns. Dazu wurde die Stationslänge mithilfe einer reduzierten Nenngeschwindigkeit der Kabinen deutlich verkürzt. Der Bau selbst wird aufgrund der knappen Platzverhältnisse von einem zentralen Betonsteher getragen und ist als „urbane Seilbahnhaltestelle” konzipiert.
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Anton Seeber, Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe Leitner, präsentierte den mehr als 500 anwesenden Mitarbeitern und Gästen, darunter auch Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Highlights und Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres. Der Jahresumsatz beträgt erstmals in der Firmengeschichte 873 Millionen Euro und weist somit ein Plus von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf. Das Unternehmen hat Investitionen im Wert von 20 Millionen Euro getätigt sowie über 23 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 3.377 Mitarbeiter. „Als Unternehmen“, so Seeber, „sind wir einem dauernden Wettkampf ausgesetzt, müssen uns ständig beweisen und Kunden immer wieder aufs Neue begeistern. Innovation und Diversifikation sind grundlegend, um als Unternehmen langfristig erfolgreich zu bleiben. Wir müssen uns verändern, uns anpassen, um so ein nachhaltiges Bestehen des Unternehmens langfristig zu sichern. Neues schafft Zukunft. Wir brauchen Mut, neue Produkte zu entwickeln und auf diese zu setzen, neue Märkte in fernen Ländern zu eröffnen und in diese zu investieren.“ Er hob die wichtigsten Investitionen im Bereich Neubauten und Erweiterungen der Standorte hervor, wie etwa das neue Produktionsgebäude in Gilly (Frankreich), die gruppenweit zentralisierte Liftsesselproduktion in Telfs und den Ausbau des Firmengeländes in der Industriezone von Unterackern, wo das neue Firmengebäude von Demaclenko entstehen wird. Seeber unterstrich, dass Automatisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0 verunsichern können, gleichzeitig aber auch Chancen bergen, wenn man sie als solche erkenne. Stillstand sei keine Option,
aber man müsse auch den Werten wie Loyalität, gegenseitiges Vertrauen sowie Verantwortung für Kinder und Umwelt treu bleiben. Martin Leitner, Vizepräsident der Unternehmensgruppe, ermöglichte den Anwesenden dank einmaliger Bilder einen eindrucksvollen Rundumblick über die imposantesten Großprojekte im Seilbahnbereich, von den neuen „winterlichen“ Anlagen im Pininfarina-Design in Gröden und Kitzbühel bis hin zu den urbanen und touristischen Seilbahnen in Berlin, Bolivien, der Türkei und China. Für das heutige Jahr sind wieder einige Projekte geplant, wie der Bau der weltweit höchsten 3S-Bahn am Klein Matterhorn in der Schweiz, die 2S-Bahn in Sacheon in Südkorea und die erste urbane Seilbahn auf der Insel La Reunion im Indischen Ozean. Zum Abschluss fand die Mitarbeiterehrung statt. Für 25 Jahre im Dienst von Leitner wurden Wilfried Amort, Christian Bacher, Claudio Borri, Albin Freund, Alois Gasser, Claudio Guerrieri, Walter Holzmann, Werner Holzmann, Herbert Klotz, Rudolf Lanz, Silvia Magnano, Peter Mair, Werner Malfertheiner, Markus Plank, Walter Plattner, Elvira Rainer, Peter Rainer, Markus Ralser, Jürgen Rohnstock, Georg Saxl, Manuela Senoner, Helga Siller, Karl Sparber, Thomas Splendori, Sandro Tenan, Walter Weithaler und Martine Zelus geehrt, für 30 Jahre Bernhard Dolliana, Alois Hofer, Oskar Huber, Peter Krzisch, Markus Mair, Peter Payrer, Anton Schölzhorn, Günther Schölzhorn, Rudolf Schölzhorn, Franz Josef Sparber, Raimund Trenkwalder und Wilfried Wurzer, für 35 Jahre Wilfried Gander, Albert Ralser, Jean Marc Saddier und Martin Siller und für 40 Jahre Josef Aukenthaler, Ingrid Heidegger, Gertraud Klotz und Roberto Masarei.
Wirtschaft
„Wirtschaft im Gespräch“ Vor kurzem lud der Südtiroler Wirtschaftsring (swrea) zur Auftaktveranstaltung „Wirtschaft im Gespräch“ in die Festung Franzensfeste ein. „Es geht jetzt darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen: Bei Bildung, Innovation, Mobilität und Raumordnung. Mit günstigen Rahmenbedingungen und einem lebendigen ländlichen Raum“, betonte Matthias Braunhofer, Bezirkspräsident vom swrea. Ein Herzenswunsch des Wirtschaftsringes sei der strukturierte Aufbau eines Exzellenzzentrums im Bereich digitale Bildverarbeitung, Augmented Reality und Big Data, so Michael Reifer. Landeshauptmann Arno Kompatscher betonte den hohen Stellenwert
von Bildung und einer frühzeitigen Förderung. Deshalb sei die Realisierung eines Exzellenzzen-
trums in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen geplant. Auch das Thema Mobilität war ein heißes Eisen und sorgte für
eine rege Diskussion. „Wir brauchen weitere Lärmschutzmaßnahmen entlang der Autobahn. Ebenso ist der Rückstau auf der A22 zwischen Sterzing und Brenner ein Problem“, unterstrichen Helmut Tauber und Hartmut Ü b e r b a c h e r. Landeshauptmann Kompatscher merkte dazu an, dass eine vernünftige Verkehrspolitik vor allem darauf abziele, Verkehr zu vermeiden. Wie die Politik zur Einführung ei-
ner Lehrlingsprämie steht, wollte hingegen Petra Holzer wissen. Kompatscher stellte klar, dass diese eingeführt werde. Die gesetzlichen Grundlagen seien bereits geschaffen. „Wir wollen, dass die Menschen in den Dörfern bleiben und diese weiterhin lebendig sind“, unterstrich Alex Perathoner. Dazu brauche es ausreichend Basisdienste wie Post, Breitbandinternet, Nahversorgungs-, Gesundheits- und soziale Dienste in den Dörfern. Im Bild (v. l.) Andreas Mair, Geschäftsführer vom Südtiroler Wirtschaftsring, Matthias Braunhofer, Bezirkspräsident Eisacktal/ Wipptal, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Präsident Leo Tiefenthaler.
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Wirtschaft
BRENNER
Patrizia Tesone neue hds-Ortsobfrau Bei der diesjährigen Ortsversammlung des Handels- und Dienstleistungsverbandes Südtirol (hds) in der Gemeinde Brenner wurde vor kurzem Patrizia Tesone zur neuen Ortsobfrau gewählt. Sie wird für die nächsten fünf Jahre die wirtschaftlichen Geschicke der Handelstreibenden und Dienstleister vor Ort begleiten. Tesone folgt auf den langjährigen Ortsobmann Paolo Casazza. Bürgermeister Franz Kompatscher und hds-Bezirksleiter Michael Kerschbaumer dankten ihm für seine 20-jährige ehrenamtliche Arbeit im Ort und im Bezirksausschuss. „Casazza war und ist ein wichtiges Sprachrohr und eine bedeutende Kontaktperson für die Anliegen der Kaufleute vor Ort“, so die beiden.
© hds
Hans-Peter Prenn im Konditoren-Vorstand
Bei der konstituierenden Sitzung hat der neue Landesvorstand der Konditoren im Handels- und Dienstleistungsverband (hds) seine neue Führung für die nächsten vier Jahre gewählt. Neuer Präsident der Konditoren im hds ist Paul Wojnar aus Bozen. Die beiden Vizepräsidenten sind Renzo Zanolini und Hannes Dollinger, ebenfalls aus der Landeshauptstadt. Dem zwölfköpfigen Landesvorstand gehört u. a. auch Hans-Peter Prenn aus Sterzing an. Die Berufsgruppe möchte den Nachwuchs sowie die Aus- und Weiterbildung fördern sowie die Sichtbarkeit und das Image der handwerklichen Betriebe erhöhen. Zusätzlich will man gemeinsam den hohen bürokratischen Anforderungen besser und effizienter gerecht werden.
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PFITSCH
Hans Peter Mair bleibt lvh-Obmann Bei der kürzlich stattgefundenen lvh-Ortsversammlung in der Gemeinde Pfitsch wurde Hans Peter Mair (Zimmerei Mair Hans Peter) als Obmann bestätigt. In den Ortsausschuss gewählt wurden auch Andreas Pupp (Pupp Johann & Sohn OHG), Karl Keim (Tischlerei Keim OHG), Thomas Gschnitzer (Ofenbau Gschnitzer), Petra Holzer (Garage Europa) und Karl Tötsch (Tischlerei Tötsch Karl). Als Vertreter der Althandwerker wurde Alois Unterhiner ernannt, als Vertreter der Frauen Petra Holzer
und als Vertreter der Junghandwerker Max Pupp. Mair bedankte sich beim Ausschuss für die gute Zusammenarbeit. Petra Holzer, Bezirksobfrau des lvh im Wipptal, ermutigte die Handwerker zur gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit. Nur so könne man sich Gehör verschaffen. Bezüglich des Raumordnungsgesetzes habe man sich für die Beibehaltung der Dienstwohnungen, den Werteausgleich sowie die sinnvolle Flächennutzung eingesetzt.
Georg Keim bestätigt Bei der Jahresversammlung der Maler und Lackierer im lvh trat der erfolgreiche Bodypainter Johannes Stötter aus Sterzing als Gastreferent auf und begeisterte seine „Berufskollegen“. Als Autodidakt entwickelte Stötter seinen persönlichen Stil. 2012 sicherte er sich den Weltmeistertitel im Bodypainting. Die Maler und Lackierer ließen auch Initiativen Revue passieren und einigten sich auf neue Ziele. 2017 startete die Initiative ECO Südtirol neu. Dies ist eine Vereinigung aus Maler-Experten und Partnern mit Spezialisierung im Anti-Schimmelbe-
reich. Sie will die Bevölkerung sensibilisieren, bei der Wahl eines Experten auf Qualitätskriterien zu achten. Ein wichtiges Ziel, das erreicht wurde, sei die berufsbegleitende Matura. Sie wird ab Herbst auch für Maler und Lackierer angeboten. In Planung befinden sich zurzeit u. a. die Teilnahme an den EuroSkills in Budapest sowie an den WorldSkills Italy. Bei der anschließenden Wahl wurde Rudolf Dantone als Obmann bestätigt. Auch der bisherige Berufsbeirat bleibt bestehen, dem auch Georg Keim aus Sterzing weiterhin angehört.
Thomas Wurzer im Berufsbeirat Arnold Filippi, Mitglied des Berufsbeirats, berichtete der lvh-Berufsgruppe Holz bei ihrer Versammlung über den aktuellen Stand und die Entwicklung auf dem Rund- und Schnittholzmarkt. Der Absatz von Schnittholz sei im vergangenen Jahr gut gewesen. Auch für dieses Jahr seien die Aussichten positiv. Die Versorgung mit
Rundholz war in der ersten Jahreshälfte 2017 ebenfalls gut. Im Herbst bahnte sich in einigen Landesteilen eine Unterversorgung an und der frühe Wintereinbruch erschwerte die Rundholzbringung zusätzlich. In den Berufsbeirat der Sägewerker wurde u. a. auch Thomas Wurzer (Sägewerk Wurzer) aus Mareit gewählt.
Wirtschaft
Franzensfeste weiter aufwerten Bei der HGV-Jahresversammlung der Ortsgruppe Franzensfeste im Hotel „Zur Brücke“ in Mittewald standen unlängst wichtige Verkehrskonzepte im Mittelpunkt. Ortsobfrau Petra Mair sprach über die Bedeutung der Festung Fran-
von der gesamte Ort profitiere. Für den Bau des Brennerbasistunnels, so Klapfer, werde nun aus Sicherheitsgründen eine Ausfahrt in Franzensfeste gebaut. Damit Züge auch in Zukunft dort halten können, brauche es nun ein Konzept, was bisher noch fehle. Klapfer informierte zudem über verschiedene Projekte in der Gemeinde. So werde im Gemeindegebiet derzeit der Radweg fertiggestellt. HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber verwies u. a. auf (v. l.) HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut die VerkehrsproblemaTauber, HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger, HGV-Ortsobfrau Petra Mair und Bürgermeister tik im Bezirk und beThomas Klapfer tonte, dass es Lösunzensfeste, die eine große Aufwer- gen brauche. Die Landesverwaltung für die Gemeinde darstelle. tung habe dafür eigene ArbeitsAuch Bürgermeister Thomas Klap- gruppen ins Leben gerufen, in defer zeigte sich überzeugt, dass da- nen auch der HGV vertreten ist.
Moarwirt in Gossensaß ausgezeichnet Im Rahmen der Vorstellung der „Eisacktaler Kost“ in der Stiftskellerei Neustift hat der Hoteliersund Gastwirteverband (HGV) im März Gastbetriebe ausgezeich-
HGV-Präsident Manfred Pinzger sowie von HGV-Vizepräsident und Obmann des HGV-Bezirkes Eisacktal, Helmut Tauber, eine Urkunde sowie eine Trophäe überreicht.
net, die sich seit vielen Jahren mit unermüdlichem Einsatz an den Spezialitätenwochen „Eisacktaler Kost“ beteiligen. Für seine 30-jährige Teilnahme wurde dabei u. a. auch der Gasthof „Moarwirt“ der Familie Strickner in Gossensaß geehrt. Als Zeichen der Wertschätzung und des Dankes wurden der Familie von
Im Bild (v. l.) HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber, Günter Strickner (Gasthof Moarwirt), Agnes und Franz Tauber (Taubers Unterwirt), Hans, Michaela, Simon und Jakob Pichler (Gasthof Haller), Jürgen Baldauf (Hotel Restaurant Alpenrose) und HGV-Präsident Manfred Pinzger.
FREIENFELD
Naherholungszone Trens vorgestellt
(v. l.) HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger, HGV-Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber, HGV-Ortsausschussmitglied Angelika Stafler, HGV-Ortsobmann Roland Volgger und Bürgermeister Peter Faistnauer
Touristische Attraktionspunkte in der Gemeinde Freienfeld wurden vor kurzem auf der Jahresversammlung der örtlichen HGV-Ortsgruppe Freienfeld in „Moidls Lokäischn“ Bircher in Maria Trens vorgestellt. Ortsobmann Roland Volgger vom „Wirtshaus & Hotel Lener“ zog Bilanz über das abgelaufene Jahr und zeigte sich erfreut über die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit Bürgermeister Peter Faistnauer und dem neuen Direktor des Tourismusvereins Sterzing Florian Mair. „Damit der Tourismus in der Gemeinde auch weiterhin gut funktioniert, müssen wir uns gemeinsam Gedanken über Freienfelds touristische Zukunft machen“, so Volgger.
Thematisiert wurde auch die Verkehrsproblematik. Volgger appellierte, das Thema zu einem Landesthema zu machen. Dem stimmte auch HGV-Gebietsobmann Manfred Volgger zu. Der Tourismus floriere zwar, leide aber unter dem starken Verkehr. Bürgermeister Faistnauer berichtete über kommunale Projekte von touristischer Relevanz und stellte die Vorstudie zur Naherholungszone Trens vor, die für Einheimische und Gäste geschaffen werden soll. Er ging außerdem auf die Geowelt in Mauls ein und forderte einen Geh- und Radweg nach Sterzing, ohne eine Straße überqueren zu müssen. Auch die Umfahrung von Mauls wurde besprochen.
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Gesellschaft
AVS-Sektion Sterzing zählt 2.369 Mitglieder
BRD Sterzing zu 27 Einsätzen gerufen
Bisheriger Ausschuss einstimmig bestätigt
Zur 71. Jahresversammlung der Sektion Sterzing im Alpenverein Südtirol konnte die Erste Vorsitzende Erika Schneider Ende Februar zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste begrüßen. Schriftführer Hermann Steiner berichtete von einer erneuten Steigerung der Mitgliederzahlen im vergangenen Jahr. Die Sektion Sterzing mit den fünf Ortsstellen Pfitsch, Gossensaß, Mareit, Freienfeld und Pflersch umfasst insgesamt 2.369 Mitglieder. Nach dem Kassabericht folgten Berichte über die von der Sektion betreute Hochfeilerhütte und die als Selbstversorgerheim geführte Sterzingerhütte in Burgum sowie die im Jahr 2017 durchgeführten Arbeiten zur Instandhaltung des Wanderwegenetzes von Sterzing. Von den von Familien organisierten Ausflügen und Aktivitäten wurden Fotos präsentiert. Anschließend folgte eine rege und sachliche Diskussion über die geplante Verbindung der beiden Kleinskigebiete Roßkopf und Ladurns mit Überquerung des Landschaftsschutzgebietes Vallming. Eine Powerpoint-Präsentation mit Fotos der 2017 durchgeführten Ausflüge und Wanderungen sowie Ski- und Bergtouren ließ Erinnerungen wach werden an unvergessliche Erlebnisse in den Bergen. Matthias Polig, Leiter des Kletterteams Wipptal, zeigte Bilder von Kletterkursen und Wettbewerben der Kinder und Jugendlichen auf Bezirks- und Landesebene. Anschließend hielt der Leiter des Bergrettungsdienstes Sterzing im AVS Peter Payrer Rückschau auf Übungen, Fortbildungskurse, Bereitschaftsdienste und Einsätze seiner Einsatztruppe. Es folgten die Jahresberichte der Ortsstellenleiter von Pfitsch und Gossensaß. Bei den Neuwahlen wurden die bisherigen Ausschussmitglieder Erika Schneider, Petra Kristanell, Markus Siller, Karl Schwazer, Hans Peter Mair Fleckinger und Hermann Steiner einstimmig bestätigt.
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Die Geehrten (v. l.) Wilfried Eisendle, Oswald Trenkwalder und Anton Steinmann
Stets einsatzbereit, bei jedem Wetter, in jedem Gelände. So präsentierte sich die Bergrettung Sterzing, die auf ihrer 71. Jahresversammlung Mitte März auf das vergangene Jahr zurückblickte. Rettungsstellenleiter Peter Payrer konnte im Sterzinger Hotel „Mondschein“ zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Nach einer Gedenkminute für das langjährige BRD-Mitglied Oswald Siller blickte Schriftführer Thomas Siller auf das vergangene Jahr zurück: 2017 wur-
Die neuen Anwärter (v. l.) Nicolas Zanarotto, Lea Trenkwalder, Aaron Rainer und Ulrich Rainer
de die Bergrettung Sterzing zu 27 Einsätzen gerufen. Beinahe die Hälfte davon entfiel auf das Gemeindegebiet von Pfitsch. Zwei Personen konnten unverletzt, neun ohne ernsthafte Verletzungen und acht schwer verletzt geborgen werden. Für vier weitere Verunglückte kam jede Hilfe zu spät. Insgesamt wurden dafür 388 Einsatzstunden aufgewendet. 15 Einsätze wurden mit Hilfe des Hubschraubers durchgeführt. Um in den unterschiedlichsten Notfällen optimale Hilfe leisten zu können, hat jeder der 31 Bergretter im vergangenen Jahr zudem
rund 80 Stunden an Ausbildung und Tätigkeit geleistet. Insgesamt wurden dafür 2.505 Stunden aufgewendet. Teilgenommen haben die Bergretter u. a. auch an der Großübung ANWIPP, die alle zwei Jahre auf Bezirksebene stattfindet. Den Gemeinden und Sponsoren dankte Payrer für ihre Unterstützung. Worte des Dankes richtete er auch an den ehemaligen Hüttenwirt der Hochfeilerhütte, Reiner Mittermaier, der bei den vielen Einsätzen im Hochfeilergebiet stets ein verlässlicher Partner gewesen sei und der Mannschaft immer wertvolle Unterstützung zukommen ließ. Besonders erfreut zeigte er sich über vier neue Anwärter im Rettungsdienst: Aaron Rainer, Ulrich Rainer, Lea Trenkwalder und Nicolas Zanarotto wurde dafür symbolisch der Schlüssel zum BRD-Haus übergeben. Wilfried Eisendle, der seit 54 Jahren dem BRD angehört, und Oswald Trenkwalder, seit 51 Jahren BRD-Mitglied, wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Anton Steinmann erhielt eine Ehrung für seine 28-jährige Mitgliedschaft. Die Ehrengäste brachten den BRD-Mitgliedern gegenüber ihre Wertschätzung zum Ausdruck. Als Bergsteiger, so Karl Schwazer vom AVS Sterzing, sei es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass es vor Ort eine bestens funktionierende Bergrettung gebe. lg
Gesellschaft
Weißes Kreuz ehrt freiwillige Helfer Die Neuwahl des Ausschusses sowie die Ehrung langjähriger Freiwilliger standen auf der Tagesordnung der Jahresversammlung der Sektion Sterzing des Weißen Kreuzes, die Ende Februar im Hotel „Mondschein“ in Sterzing stattgefunden hat. Sektionsleiter Christian Seiwald konnte dazu zahlreiche Ehrengäste begrüßen, u. a. Landespräsidentin Barbara Siri, Bezirksleiter Peter Michaeler, die Fahrzeugpatinnen Maria Luise Troyer und Uta Seeber sowie Vertreter der Rettungskräfte. Seiwald dankte den Freiwilligen und Angestellten der Sektion für ihren Einsatz und ihre Unterstützung, ebenso dem scheidenden Ausschuss. „Wir haben im vergangenen Jahr gemeinsam wieder viel erreicht“, so Seiwald. Vor allem der Umbau des Sektionssitzes sei ein wichtiges Ziel gewesen. Sein besonderer Dank erging an Dienstleiter Manfred Schaiter. Dieser legte statistische Daten des vergangenen Jahres vor: 6.238 Transporte wurden 2017 durchgeführt und
7.533 Patienten betreut. Von 2.394 Rettungseinsätzen entfielen 1.161 auf die Gemeinde Sterzing, gefolgt von Ratschings (496), Pfitsch (227), Brenner (226) und Freienfeld
tion hielt Karin Sparber Rückblick, von den absolvierten Ausbildungen berichtete Michael Fassnauer. Die Einsatzstatistik zeigte, dass der Samstag bzw. die Monate Jänner
(215). Derzeit verfügt die Sektion über 1.979 Mitglieder, zwölf Angestellte, zwei Zivildiener, zwei Sozialdiener, 13 Notfallseelsorger; 86 Freiwillige stellen ihre Freizeit zur Verfügung, 27 Jugendliche werden in der Jugendgruppe auf den Rettungsdienst vorbereitet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 57.833 Stunden aufgewendet, davon entfallen rund 53 Prozent auf die Freiwilligen. Auf die Freizeitgestaltung der Sek-
und August am einsatzintensivsten sind. Robert Hofer, Leiter der Notfallseelsorge, berichtete von 23 Einsätzen, bei denen 66 Personen betreut wurden. Derzeit befinden sich zwölf Notfallseelsorger im aktiven Dienst. Jugendleiter Reinhard Seehauser stellte die Aktivitäten der Jugendgruppe vor; ihr gehören derzeit 20 Jugendliche und sieben Betreuer an. Die Gruppe hat 2017 1.473 Stunden absolviert. Daniela Pasini
stellte die Tätigkeit der Zivilschutzgruppe vor; 14 Mitglieder haben im Vorjahr 2.488 Stunden geleistet und 8.971 km zurückgelegt. Nach dem Bericht von Landespräsidentin Barbara Siri wurden mehrere Freiwillige für ihre langjährige Tätigkeit geehrt: Samira Dalla Santa, Stefano Orsini, David Pillon und Hannes Plank für zehn Jahre, Anna Mayr für 15 Jahre und Andreas Weinreich für 20 Jahre. Nach den Grußworten von Peter Mock als Behördenvertreter, Alberto Covi in Vertretung der Rettungskräfte, Thomas Dalla Torre als Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren sowie Bürgermeister Fritz Karl Messner und Pater Meinrad beschloss Notarzt Manfred Kuppelwieser den Abend mit einem „Hoch auf das Ehrenamt!“. Bei der Neuwahl des Ausschusses wurde Sektionsleiter Christian Seiwald in seinem Amt bestätigt; ihm stehen in den kommenden vier Jahren Matthias Pertoll, Julia Blasbichler, Tobias Zössmayr, Michael Hochkofler und Franziska Brandner zur Seite. bar
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Gesellschaft
Generation online – stärken und schützen
Kolping-Treffen in Sterzing
Anfang März organisierte der Kiwanis Club Sterzing Wipptal um Präsident Robert Stafler in Zusammenarbeit mit der Mittelschule „Vigil Raber“ in der Aula Magna der Mittelschule Sterzing einen Vortragsabend zum Thema „Generation online – stärken und schützen“. Sozialpädagoge und Mitarbeiter im Forum Prävention Manuel Oberkalmsteiner gab dabei einen
Die Kolpingvorstände von Tirol und Südtirol treffen sich jährlich zu einem Gedankenaustausch. Heuer fand dieses Treffen Mitte Februar in Sterzing statt. Neben Präses Pater Severin Mairhofer sowie den beiden Vorsitzenden Peter Staudinger und Kurt Egger nahmen weitere Vertreter der beiden Vorstände an der gemeinsamen Sitzung teil. Sie berichteten über verschiedene Aktivitäten, u. a. über die 22. Internationalen Kolping Skimeisterschaften Ende Februar am Karerpass. Kolpingmitglieder aus ganz Europa trafen sich bei diesem sportlichen Wettstreit. Bei der Familienwoche des Diözesanverbandes Tirol haben nicht nur junge Familien die Möglichkeit, günstig Urlaub zu machen, sondern es werden auch bedürftige Familien eingeladen. Eine gemeinsame Landeswallfahrt nach St. Nikolaus Dormitz wird im Mai stattfinden. Den Abschluss bildete ein Be-
Einblick in die Medienwelten der Kinder, erklärte, wie die medialen Spielplätze funktionieren, und sprach über die richtige Begleitung der Kinder im Umgang mit den Neuen Medien. Die Kinder von heute wachsen wie selbstverständlich mit Internet und Smartphone auf. Facebook, Youtube oder WhatsApp sind die Orte, an denen man sich heute mit Freunden trifft, eigene Fotos zur Schau stellt und Videos kommentiert. Die Kinder und Jugend-
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such im historischen Ratssaal von Sterzing, wo Bürgermeister Fritz Karl Messner die Teilnehmer begrüßte. In seiner Ansprache lobte er die vielfältigen Veranstaltungen der Kolpingfamilien und den großen sozialen Aspekt des Kolpinghauses. Außerdem zeigte er sich erfreut über die grenzüberschreitenden Aktivitäten.
© Willy Plank
lichen von heute haben mehrere Profile in verschiedenen sozialen Netzwerken, sammeln Freunde und erleben spannende Abenteuer in faszinierenden Videospielen. Dabei ist es völlig normal, immer online und ständig mit der Außenwelt verbunden zu sein. Der Kiwanis Club setzt sich aktiv für das Wohl von Kindern und Jugendlichen ein und unterstützt in Not geratene Familien. In diesem Rahmen muss auch die aktive Auseinandersetzung der Erwachsenen mit dem Medienkonsum ihrer Kinder gesehen werden, so Stafler. In den kommenden Wochen findet für alle Zweitklässler der Mittelschule „Vigil Raber“ ein interaktiver Parcours zu sozialen Medien, Games und Glücksspiel statt. Dieser setzt sich auf unterhaltsame Art und Weise mit der digitalen Lebenswelt junger Menschen auseinander. Gemeinsam werden Mechanismen und aktuelle Medienangebote im Netz kritisch reflektiert und den Kindern ein verantwortungsvoller und bewusster Umgang mit den sozialen Medienwelten vermittelt. Im Bild (v. l.) Manuel Oberkalmsteiner, Marianna Blasbichler, Barbara Seidner und Robert Stafler.
Im Bild (v. l.) Andreas Kirchebner (Leiter Gruppe Kolping), Werner Plattner (KF Meran), Kurt Egger (Nationalvorsitzender Kolping Südtirol), Peter Staudinger (Diözesanvorsitzender Kolping Tirol), Bürgermeister Karl Fritz Messner, Diözesanpräses Pater Severin Mairhofer, Giorgio Nesler (Generalsekretär), Sissi Egger (Diözesansekretärin), Stefan Spiess (KF Hall), Martina Messner (Vize-Vorsitzende Kolping Südtirol).
Gesellschaft
Jahresversammlung der FF Wiesen
Zur Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesen konnte Kommandant Michael Siller neben den Ehrengästen den Großteil der Aktiven und mehrere Wehrmänner außer Dienst begrüßen. Schriftführer Thomas Schwitzer verwies in seinem Jahresrückblick auf 26 Einsätze. 20 Mal wurden die Wehrmänner zu Brandschutzund Ordnungsdiensten gerufen. Insgesamt wurden 14 Übungen abgehalten. Dafür wurden 2.042 Stunden aufgewendet. An der Landesfeuerwehrschule in Vilpian wurden 28 Lehrgänge besucht. Im vergangenen Jahr konnte die Feuerwehr auch ein neues Fahrzeug anschaffen. Kassier Alexander Haller gab Auskunft über die Finanzgebarung der Wehr. Die neuen Wehrmänner Josef Radl, Thomas Mair, Jonas Mair, Fabian Frei und Günther Kerer gelobten vor Bürgermeister Stefan Gufler, den Dienst in der Feuerwehr unter Einsatz der ganzen
Kraft ausüben zu wollen. Für seine 15-jährige Zugehörigkeit zur Wehr wurde Daniel Graus mit dem Verdienstkreuz in Bronze geehrt. Paul Parigger wird beim Bezirks-Feuerwehrtag in Stilfes im April mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40 Dienstjahre ausgezeichnet. Jakob Weissteiner hat im vergangenen Jahr das vom Gesetz vorgesehene Höchstalter von 65 Jahren erreicht und wurde heuer für seine großen Verdienste um die Feuerwehr Wiesen zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm wurde mit einer Ehrenurkunde und einem Holzrelief gedankt. Bürgermeister Stefan Gufler und Pfarrer Walter Prast würdigten die Verdienste und die Wichtigkeit der Wehr. Für den Feuerwehrbezirk sprachen Bezirksinspektor Martin Soraruf und Abschnittsinspektor Florian Rainer. Grußworte sprach BRD-Chef Peter Payrer. Das abschließende köstliche Nudelgericht wurde einmal mehr von den Bäuerinnen zubereitet. pn
Theaterfrühling in Mareit Mit der dreiaktigen Komödie „Die zauberhafte Glaskugel“ von Beate Irmisch versucht sich bei der Heimatbühne Mareit heuer mit Daniel Sparber erstmals ein Regie-Neuling. Mit dem engagierten Team der Mareiter Theaterspieler wird er die Lacher auf seine Seite bringen. Die beiden kauzigen Schwestern Lina und Veronika Schick sind im ganzen Umkreis bekannt. In einem alten Eisenbahnwaggon am Ortsrand lebend halten sie sich durch spiritistische Sitzungen und selbst gepanschte Wunderheilmittel über Wasser. Um ihren abergläubischen Kunden das Geld aus der Tasche zu zie-
hen, ist ihnen der gutmütige und etwas einfältige Briefträger Heini unwissentlich sehr von Nutzen. Immer wenn dieser zum Aussiedlerhof muss, stellt er seine schwere Posttasche bei den Schwestern ab. Wenn dann im Eiltempo über Wasserdampf so mancher Brief geöffnet und wieder zugeklebt wird und die beiden Schwestern die Befindlichkeiten der Dorfbewohner schamlos auszunutzen verstehen, geht natürlich die Post ab. Premiere feiert das Stück am 20. April um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Mareit. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender.
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Gesellschaft
Hegeschau in Wiesen
Mineralienclub bestätigt Ausschuss
Mitte März fand in der Festhalle von Wiesen die Hegeschau des Jagdbezirkes Sterzing statt, zu der Jäger aus allen Landesteilen angereist waren.
Bei der Jahresversammlung des Mineralienclubs Eisacktal-Wipptal Ende Februar im Gasthaus „Thaler“ in Franzensfeste wurde der Ausschuss um Präsident Edi Pisoni, Vizepräsident Robert Seeber sowie Schriftführer und Kassier Norbert Dolliana für die nächsten drei Jahre bestätigt. Auch heuer sind wieder Vereins- und Mikroabende, Mineralienexkursionen, eine Gemeinschaftsfahrt zu den Mineralientagen in München, ein Grillfest und eine
Bezirksjägermeister Günther Bacher inmitten der Jagdhornbläsergruppe aus Ratschings und Jaufental
STERZING
Bezirksjägermeister Günther Bacher begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, darunter auch Heinrich Auckentaler, Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes, Andreas Agreiter, stellvertretender Geschäftsführer im Amt für Jagd und Fischerei, Bürgermeister Stefan Gufler und Franz Sigmund vom Forstinspektorat Sterzing. Nach einer Schweigeminute für die verstorbenen Jäger Josef Firler, Otto Platzgummer und Maximilian Rainer hielt Bezirksjägermeister Bacher Rückschau auf das vergangene Jahr. Während die Gamsbestände, bedingt durch die Ausbreitung der Gamsräude, rückläufig seien, wurde im vergangenen Jahr so viel Kahlwild erlegt wie noch nie zuvor, nämlich 182 Tiere. An Rotwild wurden 222 Tiere erlegt, zudem 385 Gämsen und 588 Rehe. Für heuer werden allerdings hohe Ausfälle wegen des harten Winters befürchtet. Zu denken gebe auch die zunehmende Zahl von Tieren, die im Straßenverkehr zu Tode kommen. Allein im Jagdbezirk Brenner waren dies im vergangenen Jahr rund 40 Tiere. Beim Steinwild seien ebenso Ausfälle durch die Moderhinke zu verzeichnen, die sich von den Schafherden auf das Steinwild übertragen hätte. Aufgrund der Gesetzeslage sei es derzeit den Jägern allerdings nicht erlaubt, kranke und leidende Tiere abzuschießen, so Bacher, wohl aber, einige aus den gesunden Beständen zu entnehmen. Hier müsse sich etwas ändern, erklärte der Bezirksjägermeister. Andreas Agreiter vom Amt für Jagd und Fischerei betonte in seiner Grußrede den hohen Stellenwert der Jagd als Kulturgut, kam aber auch auf das derzeit hitzig diskutierte Thema Wolf zu sprechen. Für die Jägerschaft stelle er zwar keine große Konkurrenz dar, aber auf die Almwirtschaft, die künftig nicht mehr ohne Herdenschutz auskommen werde, wird die Ausbreitung des Wolfes einen großen Einfluss haben. Zum Abschluss wurde der Ehrenpreis für das Bezirksschießen verliehen, der heuer an Günther Mayr ging.
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Weihnachtsfeier geplant. Der Mineralienclub, 1972 gegründet, zählt derzeit 84 Mitglieder, darunter auch aus Nordtirol und Deutschland. Das jüngste Mitglied ist 50, das älteste 85 Jahre alt. Leider stoße das Mineraliensammeln im Wipptal auf so gut wie kein Interesse, bedauerte Edi Pisoni. Jahr für Jahr nehme die Mitgliederzahl ab. Sinkt die Zahl unter 30 Mitglieder, muss der Verein laut Statut aufgelöst werden.
„Strahlende Kinderaugen“ 2018 feiert der VKE Sterzing sein 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass blickt die Sektion um Leiterin Christina Niedermair zufrieden auf eine vielfältige Tätigkeit zum Wohle der Kinder und Familien zurück. „Ich bin davon überzeugt, dass wir als VKE in den vergangenen drei Jahrzehnten in Sterzing ein bisschen Geschichte geschrieben haben“, so Niedermair. Der Verein sei inzwischen fest im Bewusstsein der Mitbürger verankert. „Es ist nach wie vor eine Freude, beim gemeinsamen Basteln und Spielen strahlende Kinderaugen zu sehen.“
Niedermairs besonderer Dank ergeht an ihre ehrenamtlichen Mitarbeiter. Bei den Ausschusswahlen wurde Niedermair vor kurzem als Sektionsleiterin bestätigt, genauso wie Martina De March, Andrea Soverini, Tiziana Bendinoni, Tatjana Ossanna, Simona Fantini, Lea Cardinale und Steffi Depian; neu im Ausschuss ist Alexandra Marth. Als Revisoren fungieren Annalies Schaiter Mauloni und Sarah Bressan. Alle Veranstaltungen des VKE in unserem Veranstaltungskalender und online auf www.dererker.it.
„Gottes kostbares Geschenk“ Anfang März wurde von der Katholischen Frauenbewegung und dem „Gruppo donne della comunità italiana“ in der St. Margarethenkirche in Sterzing der Weltgebetstag gefeiert. Zelebriert wurde die Messe von Dekan Josef Knapp und Don Giorgio, musikalisch begleitet vom Frauenchor Laudamus. Im Zentrum stand das Thema Schöpfung. Frauen aus dem südamerikani-
schen Staat Surinam bereiteten die Liturgie unter dem Motto „Gottes kostbares Geschenk“ vor, wobei sie die Schöpfung, die Natur und insbesondere deren Erhaltung und Schutz ins Zentrum des Gebetes stellten. Mit den gespendeten 324 Euro werden Frauen- und Mädchenprojekte in Surinam und in Ecuador unterstützt.
Gesellschaft
STERZING
MAREIT
Großer Zuspruch für Elki Wipptal
Zirkusaufführung der Grundschüler
Anfang März hielt das Elki Wipptal seine Jahresversammlung ab, bei der nicht nur Rückschau gehalten, sondern auch ein Ausblick auf die Aktivitäten im laufenden Jahr geboten wurde.
Mehr als 12.000 Besucher wurden im vergangenen Jahr bei diversen Veranstaltungen des Eltern-Kind-Zentrums gezählt. Während der vergangenen zwei Jahrzehnte konnte nicht nur ein stetiges Wachstum an Besuchern verzeichnet werden, auch die Mitgliederzahl stieg von anfangs 300 auf über 4.500. Der Großteil kommt dabei aus der Gemeinde Sterzing, in den anderen Gemeinden findet das Elki Wipptal ebenfalls großen Zuspruch. Während das Jahresthema für 2017
„Nimm dir Zeit, um glücklich zu sein!“ lautete, steht das Jahr 2018 unter dem Motto „Du erntest, was du säst“. Ein Schwerpunkt wird deshalb auf den eigenen Gemüseanbau und auf gesunde Ernährung gelegt. Viele Aktionen und Veranstaltungen werden diesen Themenkomplex zum Inhalt haben. Simon Walter, Pastoralassistent der Seelsorgeeinheit Wipptal, bedankte sich im Namen von Dekan Josef Knapp für die gute Zusammenarbeit. Franz Kompatscher, Bürgermeister der Gemeinde Brenner, zeigte sich beeindruckt von der großen Angebotsvielfalt. Weitere Gemeindevertreter schlossen sich seinen Worten an und bedankten sich für den Einsatz. Im Bild (v. l.) Ingrid Lorenzin, Simon Walter (Pastoralassistent der Seelsorgeeinheit Wipptal), Maria Rabensteiner (Gemeinde Wiesen), Stadträtin Maria Luise Troyer, Karin Gitzl (Vorsitzende des Elki), Evi Frick (Vize-Vorsitzende) und Bürgermeister Franz Kompatscher
„Manege frei“ hieß es kürzlich für junge Artisten der Grundschule Mareit. Die Schüler luden zu einer Zirkusaufführung unter der Leitung von Sigrid Federspiel (Zirkusschule Circomix) mit ihrem Assistenten Manfred ein, auf die sie sich während einer Projektwoche intensiv vorbereitet hatten. Mit Freude und Spaß, aber auch mit großem Einsatz und Fleiß hatten die Schüler Kunststücke einstudiert. Die große Herausforderung war, Geschicklichkeit, Gleichgewicht und Koor-
dination richtig einzusetzen. Während der Projektwoche durfte die Schultasche zu Hause bleiben und
die Schüler konnten voll und ganz in die Zirkuswelt eintauchen. Zahlreiche Eltern, Bekannte und Verwandte verfolgten begeistert die Abschlussveranstaltung.
Im Dienste der Jugend Anfang März hielt der Jugenddienst Wipptal seine Jahresversammlung ab. Vorsitzender Ulrich Rainer begrüßte die zahlreichen Vertreter der Gemeinden, Pfarreien, Verbände
und Vereine sowie die ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit im Wipptal. Die hauptamtlichen Mitarbeiter ließen bei einer Videopräsentation das abgelaufene Jahr Revue passieren. Gastreferent Manuel Saxl erzählte von seinem Werdegang als Miteigentümer der Wochenzeitschrift „ff“.
Heuer haben sich der Vorstand und die Mitarbeiter für das Jahresthema „Wir bewegen“ entschieden. Es werden viele verschiedene Aktionen angeboten, bei denen sich die Jugendlichen bewegen und Spaß haben können, aber auch Zeit haben, darüber nachzudenken, was sie bewegt und was sie alles bewirken können. Bezirkspräsident Karl Polig dankte abschließend allen Verantwortlichen im Verein für die geleistete Arbeit; er wünschte dem Vorstand und den Mitarbeitern, dass es ihnen wieder gelingen möge, die Jugendlichen zu begleiten, damit sie etwas bewegen können, damit sie offen sind für Neues und Kreatives und damit sie eine kritische Haltung in der heutigen Gesellschaft bewahren. Erker 04/18
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DAS NÖRDLICHSTE MUSIKFESTIVAL ITALIENS 3. Mai, Donnerstag INCREDIBLE SOUTHERN BLUES BAND
BLUE DAYS in Sterzing Im Gespräch mit Veranstalter und Musiker Roland Egger
Hotel Sterzinger Moos, 21.00 h
5. Mai, Samstag WORKSHOP mit PEE WEE ELLIS Stadttheater, 14.00 h (nur mit E-Mail-Anmeldung)
5. Mai, Sonntag PEE WEE ELLIS ASSEMBLY (US/GB/DE) Stadttheater, 21.00 h (20 E) 11. Mai, Freitag NICK LEE & THE JINGLE FELLAS Late Night Show, Derby Club, 22.30 h 12. Mai, Samstag SEPTET JAZZ BAND Marching Parade Sterzing Stadt, 10.00 h 12. Mai, Samstag RAUL MIDÒN (US) Stadttheater, 21.00 h (20 E) 13. Mai, Sonntag GOSPEL MESSE mit EVI MAIR Pfarrkirche Sterzing, 10.00 h 13. Mai, Sonntag MOTHER’S DAY BRUNCH mit PAUL STOWE (US) Theatercafè, 11.30 h 17. Mai, Donnerstag BAYOU SIDE Steindl’s Boutique Hotel, 21.00 h 18. Mai, Freitag PEDRO TAGLIANI & CHRIS GALL (BR/DE) Stadttheater, 21.00 h (20 E) 24. Mai, Donnerstag NARTAN „HARPFULLY“ Hotel Lilie, 21.00 h 26. Mai, Samstag TREVES BLUES BAND (IT) Stadttheater, 21.00 h (20 E)
www.bluedays.it KARTENVORVERKAUF: Online: www.bluedays.it Sterzing: Tourismusverein Sterzing (Tel. 0472 765325) SANEVA (Tel. 340 0593349) Abendkasse Stadttheater: 20.00 Uhr Mit Unterstützung von Gemeinde, Tourismusverein und Stadttheater Sterzing
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Die diesjährigen BLUE DAYS – die beliebte Musikveranstaltung erstreckt sich heuer erstmals über einen ganzen Monat – beeindrucken durch die Vielfalt an Programmpunkten und mit weltberühmten Künstlern aus den Vereinigten Staaten, England, Brasilien, Deutschland und Italien. Das Konzept der bisherigen Musikwoche wurde grundlegend erneuert und als internationales Musikfestival neu konzipiert und erweitert. Sterzing darf sich auf einen Wonnemonat voller musikalischer Höhepunkte freuen.
Erker: Herr Egger, wie kam es zur Erweiterung der bisherigen Blues Days und was hat es mit dem Wegfall des Buchstaben „s“ aus dem Veranstaltungsnamen auf sich? ROLAND EGGER: Mit Bezeichnungen wie Blues, Jazz oder anderen Titulierungen verpflichtet man sich gegenüber einer bestimmten Musikrichtung. Die Blue Days, ohne „s“, erlauben hingegen schrankenlose Stilfreiheit. Das war Ziel und Voraussetzung für die Internationalisierung des Musikfestivals. Warum haben die Blues Days ihr „s“ verloren? In den vergangenen Jahren hatten wir unsere stilistischen Grenzen ja schon mehrmals durchbrochen, denken wir etwa an die japanische Koto-Künstlerin Karin Nakagawa, den Soul-King Hubert Tubbs oder den Hang-Virtuosen Manu Delago. Wir von der Incredible hatten im vergangenen Jahr sogar unterschiedliche Facetten unserer individuellen Musikprojekte gezeigt. Als klar wurde, dass die Incredible Southern Blues Band eine Pause einlegen würde, um sich in Ruhe auf ihr 30-jähriges Jubiläum 2019 vorzubereiten – ehrlicherweise muss ich an die-
ser Stelle zugeben, dass wir als Band zu der Zeit auch keine realistische Steigerungsmöglichkeit mehr sahen – zeichnete sich für heuer eine gefährliche Unterbrechung ab. Ohne neue Ideen drohte das Aus.
Entscheidend für die Wiederaufnahme der Planungsarbeit waren für mich die wiederholten Fürsprachen von Bürgermeister Fritz Karl Messner und einiger Gemeindevertreter. Mein Internationalisierungswunsch flammte wieder auf und so konnte ich im August dem Stadtrat meinen neuen Veranstaltungsentwurf vorlegen. Brechen Sie heuer mit einer liebgewonnenen Tradition? Die internationalen Blue Days sind kein Bruch mit der Vergangenheit, sondern eine qualitative Erweiterung ohne dominante Blues-Komponente. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrung mit internationalen Künstleragenturen wusste ich, dass namhafte Artisten sehr genau auf Image und Etikette achten. Darum war mir bewusst, dass die Bezeichnung Blues in der Ti-
telzeile eine große Einschränkung darstellen würde. Die neuen Blue Days füllen nahezu den ganzen Monat Mai. Ist das nicht etwas viel? Die zeitliche Streckung des Festivals hat mehrere Gründe. Vielen begeisterten Konzertbesuchern war das dicht gedrängte Wochenprogramm der letzten Jahre zu viel. Wer am nächsten Morgen wieder zur Arbeit muss, kann verständlicherweise nicht jeden Abend unterwegs sein. Sieht man vom Muttertags-Wochenende ab, an dem an zwei Tagen Marching Band, der unvergleichliche Raul Midón, die Gospelmesse und der Muttertags-Brunch auf dem Programm stehen, werden wöchentlich jeweils nur ein Abendkonzert in einem Gastlokal der Stadt und ein Wochenendhöhepunkt im Stadttheater angeboten. Die insgesamt zwölf Programmpunkte – früher waren es zwischen sieben und neun – verteilen sich in diesem Jahr über fast vier Wochen, vom 3. bis zum 26. Mai. Was macht die Blue Days denn so besonders und warum sind die Incredibles, trotz angekündigter Pause, nun doch wieder dabei? Die Blue Days mit ihrer Angebotsvielfalt und großartigen Künstlern sind ein Musikfestival, das seinesgleichen sucht. Und damit meine ich nicht nur die internationalen Stars, sondern auch die Musiker aus unserer Gegend, die hierzulande leider viel zu oft unterschätzt werden. In Sterzing wird heuer kein Ge-
Blue(s) Aid+ Mit der Hilfsaktion Blue Aid+ konnten in den vergangenen Jahren fast 7.500 Euro gespendet werden. 2013 wurden damit Südtiroler Ärzte für die Welt (Bozen) bedacht, 2014 Debra Südtirol (Toblach), 2015 Multiple Sklerose (Bozen), 2016 Medicus Comicus (Brixen) und im vergangenen Jahr Aktiv Hilfe für Kinder (St. Leonhard in Passeier). Heuer kommt die Spendenaktion der Kinderkrebshilfe Peter Pan zugute.
Aktuell Kultur
FUNK-, SOUL-, JAZZ- UND BLUESSTARS IM STADTTHEATER Pee Wee Ellis Assembly (USA/UK/GER)
ringerer als der langjährige musikalische Leiter von James Brown, Saxophonist Pee Wee Ellis mit seiner fünfköpfigen Funk Assembly auftreten. Mit dem für den Grammy nominierten Musikgenie Raul Midón aus New York, der seine Gitarre in ein Orchester und seine Stimme in einen Chor verwandelt, steht uns ein unvergesslicher Konzertabend bevor. Dann werden wir einen der herausragendsten zeitgenössischen Gitarristen aus Brasilien kennenlernen: Pedro Tagliani, auf dessen letztem Album, Diário de Bordo, sich sogar der berühmte Poli-Instrumentalist Egberto Gismonti verewigt hat. Er tritt im Duo mit dem Jazzpianisten Chris Gall auf, von dem behauptet wird, dass kaum ein deutscher Pianist zuvor die Stilgrenzen des Jazz so konsequent und originell erweitert hat. Als krönenden Abschluss wird uns die legendäre Treves Blues Band, die älteste Blues Band Italiens, ordentlich einheizen. Auch die beliebte Stadtparade findet heuer wieder statt und wird erstmals vom Trentiner Ensemble Jazz Septett ausgerichtet. Die traditionelle Gospelmesse wird von Evi Mair gesungen, einer der schönsten Stimmen unseres Landes, und für den Muttertags-Brunch auf der Stadttheater-Terrasse haben wir den sympathischen Sänger und Gitarrenkünstler Paul Stowe aus Salt Lake City engagiert. Gänzlich neu ist der exklusive Funk-Workshop unter der Leitung des Großmeisters Pee Wee Ellis (begrenzte Teilnehmerzahl). Im Hotel „Lilie“ werden der Meraner Harfenist Nartan Savona und Perkussionist Max Castlunger auftreten. Der vielfach ausgezeichnete Hubert Dorigatti kommt mit seiner Bayou Side ins Boutiquehotel „Steindl“. Nick Lee & the Jingle Fellas aus Meran spielen die Late Night Show im „Derby Club“ und, entgegen
aller Pläne, wird die gute, alte Incredible Southern Blues Band im Hotel „Sterzinger Moos“ das Festival eröffnen. Ich hatte mir schon gedacht, dass Markus, Gianni, Haifisch und ich irgendwann vielleicht doch noch schwach werden könnten, und habe deshalb den ersten Termin vorsorglich bis zuletzt freigehalten. Zwei Jahre zuvor waren wir vier beim „Moos“ als Kellner im Einsatz. Heuer kehren wir als Band dorthin zurück und binden der Gastgeberfamilie wieder die Blue Days Schürzen um. Das klingt alles sehr beeindruckend. Wie finanzieren Sie das? Die neuen Blue Days haben das Zeug zum kleinen internationalen Musikfestival. Die Erfolgsgeschichten ähnlicher Unternehmungen wie Meranojazz, Steinegg Live, Val Badia Jazz, Kaltern Pop Festival oder Lana Meets Jazz, um einige der bekanntesten zu nennen, zeigen, dass Südtirol auch kleinere Musikveranstaltungen auf höchstem Niveau betreiben kann. Ohne die Unterstützung kräftiger Sponsoren sind Veranstaltungen dieser Art jedoch nicht denkbar. Die volle Kostendeckung der zwölf Blue Days Programmpunkte muss jedoch über die Besucherzahlen der vier Hauptkonzerte im Stadttheater erwirtschaftet werden. Dieses Risiko trage ich allein. Das Programmangebot spricht bestimmt auch Konzertbegeisterte aus umliegenden Regionen an. Das könnte den touristisch an sich eher schwachen Monat Mai künftig etwas beleben. INFORMATIONEN zu den Blue Days sind auf der dreisprachigen Internetseite www.bluedays.it zu finden. Karten im Vorverkauf gibt es im Tourismusverein Sterzing und im Fachgeschäft Saneva. Besucher von außerhalb können Konzertkarten auch über den Online-Ticketdienst kaufen.
Pee Wee Ellis (Alfred Bryant) schrieb als musikalischer Direktor von James Browns Band dem „Godfather of Soul“ eine Vielzahl von Stücken auf den Leib und beeinflusste so maßgeblich die Entwicklung des Soul und Funk der 60er und 70er Jahre. Er komponierte u. a. auch den Song „Cold Sweat“, der als Geburtsstunde des Funk betrachtet wird. Dieser und weitere Klassiker, wie „Pass The Peas“, „I Got The Feeling“, „I Got You (I Feel Good)“, „House Party“ oder „The Chicken“ dürften auch beim Konzert in Sterzing zu hören sein. Mit seinem warmen Sound und seinem groovigen Spiel gehört PWE nach wie vor zu den großen Saxofonisten unserer Tage. Anlässlich der Blue Days in Sterzing wird er im Quintett mit seiner berühmten Funk Assembly auftreten. Termin: Samstag, 5. Mai – 21.00 Uhr (Stadttheater Sterzing) FUNK
Raul Midón (USA) Midón begann seine musikalische Karriere als Background-Sänger verschiedener bekannter Künstler, darunter Shakira, Jennifer Lopez, Christina Aguilera, Ricky Martin, Julio Iglesias und José Feliciano. 2002 startete Midón seine Solo-Karriere und arbeitete mit Jazz-Größen wie Paquito D’Rivera, Dave Valentin, Dave Samuels, Herbie Hancock und Marcus Miller zusammen. 2005 erschien sein erstes Solo-Album „State of Mind“, das großartige Kritiken bekam. Zu diesem Album steuerte auch Stevie Wonder einen Gastbeitrag bei. Raul Midón ist seit seiner Geburt blind. Er gilt als einer der außergewöhnlichsten Künstler weltweit. Er begleitet sich auf der Gitarre, singt und spielt gleichzeitig Perkussion. Termin: Samstag, 12. Mai – 21.00 Uhr (Stadttheater Sterzing) SOUL
Pedro Tagliani & Chris Gall (BRA/GER) Pedro Tagliani studierte ab 1978 zunächst an der Escola da Orquestra Sinfônica de Porto Alegre (Brasilien) und später an der Escola Guitarrista Gaúcho. Seit 1980 war er Gitarrist und Komponist der Gruppe Raiz de Pedra, mit der er vier Alben aufnahm. Das letzte, Diário de Bordo mit Egberto Gismonti als Gast, erschien beim deutschen Label Enja. Christian Gall studierte am „Berklee College of Music“ in Boston. 1998 schloss er sein Jazzstudium ab. Er trat mit den New York Voices (Grammy Award Winner) ebenso auf wie mit Chico César, Dusko Goykovich, Don Menza und Bobby Shew. Tagliani (Gitarre) und Chris Gall (Klavier) treten bei den Blue Days als Duo Dois auf. Termin: Freitag, 18. Mai – 21.00 Uhr (Stadttheater Sterzing) JAZZ Treves Blues Band (ITA) Die Treves Blues Band gehört zu den Urgesteinen des Blues in Italien. Ihre Entstehung geht auf das Jahr 1974 zurück. Gründer und Namensgeber der Band war der aktuelle BluesHarp Spieler Fabio Treves, von seinen Fans liebevoll „Puma di Lambrate“ genannt. Ihre erste LP mit dem Titel „The Country in the City“ öffnete der Band den Weg in die internationale Musikszene als Vorgruppe von Charles Mingus. Es folgten Kooperationen mit Künstlern wie Stevie Ray Vaughan, James Cotton, Little Steven, Bruce Springsteen, Buddy Guy, Johnny Winter und sogar Frank Zappa, der den begnadeten Mundharmonika-Artisten während eines Livekonzertes für ein Stück zu sich auf die Bühne holte. Die Treves Blues Band ist in Italien offiziell als die erste Blues Band Italiens anerkannt. Fabio Treves war 2015 schon einmal in Duoformation mit seinem historischen Gitarristen Alex „Kid“ Gariazzo in Sterzing zu Gast. Jetzt kommt er in voller Bandbesetzung wieder. Termin: Samstag, 26. Mai – 21.00 Uhr (Stadttheater Sterzing) BLUES Erker 04/18
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WIPPS im Porträt
BURNING MIND Celtic-Folk-Rock aus den Alpen
Auf Irlandreisen von der traditionellen keltischen Musik und der einzigartigen Atmosphäre fasziniert, beschloss der Musiker und Künstler Johannes Stötter, heute erfolgreicher Bodypainter, ein neues musikalisches Projekt zu starten.
Burning Mind in der aktuellen Besetzung: (v. l.) Benjamin Stötter, Jan Langer (oben), Johannes Stötter, Stefan Manges, Simon Stötter
ger in der Band mitgewirkt. Aus zeitlichen Gründen hatte Burning Mind teilweise bis zu drei Schlagzeuger, die abwechselnd bei Auftritten spielten. Geprobt wird bei Johannes zu Hause im Wohnzimmer. Johannes sieht die Musik als einen Ausgleich zum Malen. Im Gespräch erzählt er, dass die Harmonie zwischen den Bandmitgliedern sehr groß sei. Sie seien beste Freunde, die zusammen Musik machen.
Burning Mind bezeichnet sich selbst hauptsächlich als Live-Band. Live komme ihre Musik viel besser
© Bob Alemanno
In der Familie Stötter wurde schon immer viel musiziert, so konnte Johannes seine Brüder Simon und Benjamin schnell von seiner Idee, Celtic-Folk-Rock-Musik zu machen, überzeugen. Ursprünglich war Burning Mind als Rockband gegründet worden, doch im Laufe der Zeit entwickelte sich ihr Musikstil von Psychedelic Rock und Blues hin zu Folk. Die Band setzt sich aktuell aus fünf Mitgliedern zusammen. Johannes Stötter spielt Geige, Flöte und Bouzouki. Simon Stötter ist Gitarrist und spielt ebenfalls Bouzouki. Für Bass und Bodhrán ist Benjamin Stötter zuständig. Den Gesang übernehmen die Brüder gemeinsam. Auf einem Festival lernte Johannes den jetzigen Akkordeonspieler der Band, Stefan Manges aus Stubai, kennen. Jan Langer aus Meran, der Perkussionsinstrumente und Schlagzeug für Burning Mind spielt, kam ebenfalls bei einem Festival mit der Band in Kontakt. Lange hat auch Paolo „Jack“ Alemanno als Schlagzeu-
und neu interpretiert. Eigene Texte hat die Band zurzeit nicht. Generell ist ihre Musik eher instrumental. Das wichtigste für Burning Mind sei es, dass sich die Zuhörer beim Hören ihres Celtic-Folk-Rock wohlfühlen können. 2001 veröffentlichte die Band ihr erstes Album namens „silent dancer“. Das zweite Album kam 2008 heraus und trägt den Titel „on fire“. Heuer im Februar erschien schließlich ihr neuestes Projekt „Ingaling“. Dieses Album ist das erste, das in der aktuellen Bandkonstellation produziert wurde. Innerhalb von nur drei Tagen nahmen die Musiker alle neun Songs live im Tonstudio „Noise and Harmony“ in Wörgl auf. Zu hören war Burning Mind bereits südtirol- und österreichweit, aber auch in Deutschland. Für drei Konzerte reiste die Band sogar nach Spanien. Am 14. April kann man den Celtic-Folk-Rock aus den Alpen im Ost-West-Club in Meran hören. Im Mai werden sie in
Die Band im Jahr 2003: (v. l.) Benjamin Stötter, Michael Stauder, Johannes Stötter, Jack Alemanno, Simon Stötter
Das zweite Album der Band trägt den Titel „on fire“
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Im Februar erschien die neueste CD „Ingaling“
zur Geltung und könne ganz anders wahrgenommen werden. In ihren Liedern werden traditionelle schottische und irische Lieder mit eigenen Kompositionen vermischt
Niederösterreich auftreten. (Infos: burningmindmusic@hotmail.com, https://www.facebook.com/burningmindmusic/) sk
Kultur
Erfolgreiche Musiktalente Anfang März fand in Telfs in Nordtirol der Landeswettbewerb „Prima la musica“ statt, an dem auch mehrere Schüler der Musikschule Sterzing teilgenommen haben – und das mit Erfolg. Einen ersten Preis erzielten Magdalena Rinina auf der Violine (Altersgruppe A bis 7 Jahre, Lehrperson Judith Huber), Damian Leitner auf der Gitarre (10 – 11 Jahre, Rosmarie Leitner) und Emily Maria Volgger am Klavier (10 – 11 Jahre, Tamara Salcher). Einen zweiten Preis erspielte Anna Gallmetzer am Klavier (12 – 13 Jahre, Tamara Salcher). Maja Malfertheiner (10 – 11 Jahre) und Katarina Bilbija (12 – 13 Jahre), beide von Tamara Salcher am Klavier ausgebildet, erhielten einen ersten Preis mit der Berechtigung, am Bundeswettbewerb in Innsbruck teilzunehmen. Die-
PFLERSCH
ser wird vom 25. Mai bis zum 6. Juni ausgetragen.
„Die Kaiserin hat einen Vogel“
(v. l.) Magdalena Rinina, Damian Leitner, Maja Malfertheiner, Katarina Bilbija, Emily Maria Volgger, Anna Gallmetzer; (hinten) Judith Huber, Rosmarie Leitner, Tamara Salcher
Noch bis zum 15. April ist im Vereinshaus von Pflersch das Musical „Die Kaiserin hat einen Vogel“ in einer Inszenierung von David Thaler zu sehen. Thaler hat das Stück für die Jugendtheaterbühne Pflersch nach dem Märchen „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen bearbeitet. Es handelt sich dabei um eine Koproduktion mit dem Jugenddienst Wipptal und dem Theaterverein Pflersch. Die genauen Aufführungstermine finden sich im Veranstaltungskalender.
GOSSENSASS/ PFLERSCH
UploadSounds
Tuba blasende Grundschüler
Noch bis zum 30. April können sich junge Musiker und Bands auf dem Onlineportal www.uploadsounds.eu für das euregionale Kulturprojekt UploadSounds anmelden. Mit der Initiative will das Organisationsteam junge Musiktalente bei ihren ersten Schritten in die professionelle Musikwelt unterstützen.
Ende Februar besuchten auch heuer wieder die Grundschüler von Gossensaß und Pflersch die Musikkapellen in ihrem Proberaum, wo sie von den Jungmusikanten der Jugendkapelle „Brennerwind“ begrüßt wurden. Die Musikanten stellten den Schülern die Kapelle und ihre In-
strumente vor und beantworteten die vielen neugierigen Fragen. Dann durften die Kinder alle Instrumente selbst ausprobieren und hatten dabei viel Spaß. Durch die jährliche Aktion sollen die Kinder bereits in jungen Jahren für das Erlernen eines Instruments begeistert werden.
ST. JAKOB
Frühjahrskonzert der Musikkapelle Innerpfitsch Am 21. April gibt die Musikkapelle Innerpfitsch im Schulhaus von St. Jakob ihr diesjähriges Frühjahrskonzert. Unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer werden dabei traditionelle Werke genauso zu hören sein wie moderne Melodien. Auf dem Programm stehen u. a. der „Graf Zeppelin Marsch“ von Carl Teike, „Concerto d’Amore“ von Jakob de Haan, „Elisabeth“ von Michael Kunze oder das Medley „Queen in Concert“, arrangiert von Jan van Kraeydonck. Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr.
Jede Band bekommt auf dem Onlineportal von UploadSounds eine Detailseite, die neue Fans anlockt und den Weg zu neuem Publikum ebnet. Zum zehnjährigen Bestehen gibt es heuer erstmals auch einen Sonderpreis für Teilnehmer, die jünger als 21 Jahre alt sind. Herzstück des euroregionalen Projekts ist die Upload On Tour im gesamten Gebiet der Euregio, die sich mittlerweile zum Publikumsmagneten entwickelt hat. Die Tour endet im Juni mit den Live-Auftritten der besten Bands, die von einer internationalen Jury, bestehend aus Experten der Musikwelt, Kritikern, Journalisten, Produzenten und Musikern, ausgewählt werden. Erker 04/18
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Meinrads Mutter
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Š BMeinrad Larch
Kultur
Kultur
Ins rechte Licht gerückt Im Gespräch mit Fotograf Meinrad Larch
von Astrid Tötsch Meinrad Larch ist Vollblutgrafiker, bewirtschaftet einen Hof, findet nebenher noch Zeit zum Malen, zum Filmen und Fotografieren. Erker: Herr Larch, wie schaffen Sie es, all Ihre Hobbys unter einen Hut zu bringen? Meinrad Larch: Wenn man etwas gerne macht, dann spielt Zeit keine Rolle – dann sieht man das auch nicht als Zeitaufwand, sondern es ist ein Teil des Lebens. Wie sind Sie zur Fotografie gekommen? Ich habe bereits als Kind viel gezeichnet. Als Fünf- oder Sechsjähriger habe ich immer meinem älteren Bruder zugeschaut, der auch gerne gezeichnet hat. Ich kann mich erinnern, dass mich besonders das Spiel mit Licht und Schatten faszinierte. Meine Bilder hatten schon damals einen 2D-Effekt. In der Mittelschule habe ich für die Zeichenlehrerin sogar Bilder gezeichnet. Es war somit seit frühester Kindheit für Sie klar, dass Sie im künstlerischen oder grafischen Bereich tätig sein möchten?
Die Kunstlehrerin hat mich dazu ermutigt, die Grafikschule in Gröden zu besuchen. Mein Werklehrer meinte allerdings, dass er den idealen Beruf für mich hätte. Vier Jahre habe ich als Grafiker für die „ff“ gearbeitet und seit 28 Jahren bin ich nun bei der Druckerei Artigraf. Das Fotografieren haben Sie nebenher betrieben? Eigentlich habe ich zuerst mit dem Filmen begonnen, wobei ich das auch heute noch sehr gerne mache, etwa bei Erstkommunionfeiern, Theateraufführungen, Frühjahrskonzerten oder anderen festlichen Anlässen. Begonnen habe ich damit, als ich ungefähr 16 Jahre alt war. Im Jahr 2000, als mein Sohn geboren wurde, habe ich mir dann die erste Digitalkamera gekauft, die damals noch ein Vermögen gekostet hat. Was hat Ihnen besonders daran gefallen? Die Nachbearbeitung und das Schneiden haben mich sehr fasziniert. Das Filmen selbst ist nur ein kleiner Teil der Arbeit. Der Hauptteil erfolgt erst in der Nachbear-
Meinrads Tochter, die er in einem unbeobachteten Moment einfing
beitung. Durch das Filmen bin ich dann irgendwie zur Fotografie gekommen. Meine Schwägerin bat mich, auf der Erstkommunionsfeier ihres Kindes Fotos zu machen. Die wurden dann herumgereicht, sind offenbar gut angekommen und seitdem fotografiere ich viele Feiern und Feste. Was fotografieren Sie besonders gerne? Ich mag Porträtaufnahmen – ich glaube, diese Vorliebe habe ich vom Zeichnen übernommen. Ob Bleistiftbild oder Fotografie, es geht immer darum, die Person in das rechte Licht zu setzen. Bei Kinderfotografien achte ich etwa darauf, dass ich sie auf Augenhöhe fotografiere. Damit wirken sie größer und es wird ihnen sozusagen die Aufmerksamkeit zuteil, die ihnen zusteht. In meinem Archiv finden sich hauptsächlich Fotos mit Personen, kaum Landschaftsbilder. Wonach suchen Sie die Personen aus? Es ist ein bestimmter Ausdruck. Ältere Menschen mit ihren Falten erinnern mich an alte Bäume mit ihren Jahresringen. Sie erzählen
eine spannende Geschichte. Geben Sie ihnen Anweisungen oder suchen Sie spontane Momente?
Eigentlich beides. Vor kurzem habe ich von meinem Sohn Porträtaufnahmen gemacht und natürlich gibt man hier auch einige Anweisungen. Mich faszinieren aber auch die spontanen Momente, wenn ich mit einem 200-mm-Teleobjektiv völlig unbeobachtet Personen fotografiere. Es wirkt dann nicht gestellt, sondern vollkommen natürlich. Es gibt nämlich viele Menschen, die
Porträtaufnahme beim St. Laurentiuskirchlein
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Kultur
St. Laurentiuskirchlein in Ridnaun
einfach nicht richtig in eine Kamera schauen können und in diesem Fall ist diese Methode eindeutig die Beste. Oder man sagt ihnen: „Schau kurz weg – und dann wieder zu mir!“ Dann sind sie zu überrascht und haben keine Zeit, sich Gedanken zu machen und verstellen sich auch nicht. Bei einem Gruppenfoto ist es ähnlich: Wenn alle die Augen kurz zu- und dann wieder aufmachen, habe ich ein natürliches Foto. Ansonsten gibt es immer Aufnahmen, wo irgendjemand die Augen geschlossen hat oder nicht in die Kamera schaut. Bei Porträts ist ein Bild wesentlich interessanter, wenn sich die Person nicht in der Bildmitte befindet, sondern etwas seitlich und vielleicht auch mit einem an-
Das Spiel mit Schärfe und Unschärfe
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deren Neigungswinkel, beispielsweise beim Porträt, das ich von der Musikerin gemacht habe. Sie steht nicht in der Mitte des Bildes, sondern befindet sich seitlich und lehnt sich an den Zaun. Um das Gesicht noch besser auszuleuchten, hat mir meine Tochter mit einem Reflektor geholfen. Haben Sie als Grafiker einen anderen Zugang zu den Bildern? Natürlich. Das eine sind die Aufnahmen selbst und das andere die anschließende Entwicklung am Computer. Die Grundeinstellungen nehme ich zwar an der Kamera vor, aber die Feineinstellungen mache ich dann am Computer. Man kann mit den heutigen Programmen unglaub-
lich viel aus einem Bild herausholen. Sie erkennen wahrscheinlich auch sofort, wenn Sie in einer Zeitschrift ein bearbeitetes Bild sehen, was da gemacht worden ist? Die Fotos in den Zeitschriften sind sehr oft manipuliert und auch ich musste schon öfters die ein- und andere Falte bei Porträtaufnahmen verschwinden lassen – Frauen sind da sehr sensibel. Ich persönlich mag es lieber, wenn der Mensch so natürlich wie möglich rüberkommt. Bilder retuschiere ich meistens nur, wenn in einer Landschaftsaufnahme ein störendes Schild auftaucht, das nicht hineinpasst.
Almabtrieb in Ridnaun
Wie gehen Sie an Landschaftsbilder heran? Ich hebe ein bestimmtes Detail, wie einen Zaun hervor, stelle den Hintergrund aber unscharf. Das ergibt einen so genannten Bokeh-Effekt. Was ich im Bild herausheben möchte, ist scharf, der Rest unscharf. Beim St. Laurentiuskirchlein hat mich sofort die besondere Stimmung eingefangen, der Nebel, der sich im Hintergrund verzieht. Durch die seitliche Aufnahme wirkt das Bild für mich lebendiger und interessanter und das ist wohl zu meinem Stilelement geworden. Hier treffen sich wieder Linien, Licht und Schatten meiner Kindheitsbilder. E
Als dieses Bild entstanden ist, war Meinrad 13 Jahre alt.
Kultur
Das Wipptal in historischen Bildern
Die Zollstation in Lurx von Alois Karl Eller
Das Zollrecht in der Klause nördlich von Sterzing, im Hochmittelalter als „zol in cluse apud Sterzingen“ bezeichnet, war vermutlich schon seit dem Früh- bzw. Hochmittelalter im Besitz des Hochstiftes Augsburg. Diese Tatsache ist schon deshalb verwunderlich und eine absolute Ausnahme, handelte es sich doch um ein Regalrecht, das nur Kaisern, Königen oder Landesfürsten zustand. Das Zollrecht in Lurx lag außerhalb des landeseigenen Territoriums des Hochstiftes und war somit ein „fremdes“, also nicht landsässiges Recht. Großes Interesse zeigten die Historiker in Bayern und Schwaben für diese einmalige Rechtslage um das Zollrecht von Lurx; bis auf den heutigen Tag konnten keine Quellen zur Erstverleihung an das Hochstift gefunden werden. Damit gilt immer noch, was Carl von Hueber, ein ehemaliger hochfürstlich Augsburgischer Zollner zu Lurx resigniert berichtete: „Woher diese (= die Augsburgische Zollstatt zu Lurx) ihren Ursprung hat oder wie an dortige gnädigste Herrschaft gelanget seyn wirde, ist um so mehr unbekannt, als hievon alda keine Documenta vorfündig sind.“ Somit bleibt nur mehr der Versuch, über die grundherrschaftlichen Verleihungen der weiteren herrschaftlichen Güter an das Hochstift südlich des Brenners zu einem annähernden Zeitpunkt der Ver-
Das alte Zollhaus in der Klause nördlich von Sterzing. Foto um 1900, Privatbe
sitz
leihung von Lurx zu kommen. Im Wipptal war das Stift nachweislich bereits vor 1027 n. Chr. Grundherr über den Orglerhof in Trens, der im genannten Jahr vom Hochstift dem abgetrennten Reichsstift St. Ulrich und Afra in Augsburg übertragen wurde. Mit der Belehnung dieser Hofstelle übernahmen die jeweiligen Bauern dieser Hofstelle die Verpflichtung, den Weitertransport der von Bozen ankommenden Weinfuhren Richtung Augsburg zu besorgen. Einen umfangreichen, nahezu geschlossenen Komplex besaß das Hochstift in Villnöß, Lajen, Kastelruth und Völs (888 in Bavaria ultra montana). Der Obristmayerhof St. Afra in Bozen war das Zentrum der hochstiftlichen Verwaltung in Tirol; ab dem 7. Jahrhundert scheint das Hochstift Augsburg als Grundherr vieler Weingüter in Bozen und Umgebung auf. So darf wohl angenommen werden, dass auch das Zollrecht in Lurx zwischen 800 und 1000 n. Chr. an das Hochstift gekommen sein dürfte. Es ist nur zu verständlich, dass die Grafen von Tirol diesen Fremdling aus Augsburg am so wichtigen
Verbindungsweg in Mitteleuropa, der Brennerroute, nicht duldeten. Die Landesherren erstritten sich bis gegen Ende des Mittelalters einen ansehnlichen Anteil an den Zolleinnahmen in Lurx, so dass sich spätere Landesfürsten erlauben konnten, den Zolleinnehmer als ihren Zollner zu bezeichnen. Das Hochstift Augsburg bezog jedoch bis zur Aufhebung des alten Hochstiftes (1803) aus der Zollstation Lurx beträchtliche Einnahmen. Noch im Jahr 1760 erließ Bischof Josef in Augsburg eine neue Zolltarifordnung für Lurx bei Sterzing: „Zolles Tariffa oder wahre Verzeichnus, waß allerlay Waaren und anderes an unsern Hochfürstlich Augspurgischen Zoll Lurx in Tiroll je und allzeit getreulich verzollt und bezahlt werden müssen.“ Noch im 18. Jahrhundert waren die Einnahmen des hochfürstlichen Amtes beträchtlich: 2.102 Gulden (fl.) im Jahr 1764, 2.768 fl. 1771, 3.373 fl. 1781, 671 fl. 1785 und 3.308 fl. 1791. Im Jahr 1289/1291 hielt ein Schreiber im Kloster Benediktbeuren fest, dass für eine Fuhre Öl am Zoll in Lurx („in cluse apud Sterzingen“) drei Denare zu entrich-
ten seien. Gegen Norden transportierten die Frächter neben Öl insbesondere Wein, dann Südfrüchte, Seide, kostbare Stoffe, Tücher, Gewürze, Zucker, Weihrauch und Gläser, vom Norden kamen vor allem Eisenwaren und Werkzeuge, Lederwaren, Bernstein, Waffen, Heringe, getrockneter Fisch und Wollwaren. Örtliche Frächter zahlten laut Tarifordnung 1415 einmal jährlich drei Kreuzer, so die Fracht in Sterzing blieb, sechs Kreuzer, wenn der Wagen weitergeführt wurde. Nicht ortsansässige Frächter zahlten pro Frachtwagen einen Kreuzer und für jedes Saumpferd zwei Pfennige. Für die Sterzinger Bürger gab es bei Nachweis des Eigenbedarfs eine Zollerleichterung und für bestimmte Waren sogar Zollfreiung. Die Zollstation Lurx wurde nach der bayerischen Besatzung Tirols aufgelassen, das Zollhaus mit anliegenden Gütern in ein landwirtschaftliches Gebäude umgewandelt. Johann Messner, der Besitzer des Anwesens, eröffnete 1968 im Haus das so genannte Gasthaus „Zoll“. Erker 04/18
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Raffaele Marciano und Ruggero Minzoni Sterzinger „Ehrenzeichen-Träger in Gold“
bensende am 21. Mai 1975 ununterbrochen im Sterzinger Gemeinderat für den PSI vertreten. Auch er bekam am 21. Mai 1971 das Ehrenzeichen der Stadt verliehen, so wie weitere 16 Sterzinger Bürger. Von Beruf war er Kaufmann. Zudem war er Präsident des 1946 gegründeten Sportvereines Polisportiva. Nachdem er im alten Spital an Magenkrebs verstorben war, wurde er in Bozen beigesetzt. Ähnlich wie bei seinem Parteigenossen Raffaele Marciano musste der Ratssitz nach dem Tod Minzonis nachbesetzt werden: Der nächste auf der PSI-Liste wäre Icilio Starni gewesen, der jedoch ablehnte, da er zuvor in den Verwaltungsausschuss des Krankenhauses und der Stiftung Altersheim gewählt worden war. Diese Ämterhäufung wäre laut Gesetz unvereinbar gewesen, weshalb Bürgermeister Luis Graus den nächstgereihten Pietro Rossi (1934 – 2012) als Nachfolger für Ruggero Minzoni bestimmte, der die Wahl annahm.
von Karl-Heinz Sparber
Raffaele Marciano Raffaele Marciano wurde am 28. Juli 1899 in Reggio Calabria geboren. Er war verheiratet mit Margherita Gai, die aus Turin stammte und dort am 15. November 1894 geboren wurde. Im Jahr 1952 kam es seit 1922 zu den ersten freien Gemeinderatswahlen in Südtirol und Marciano zog auf Anhieb für den PSI (Partito Socialista Italiano) in den Sterzinger Gemeinderat ein. 1956, 1960, 1964 und 1969 und 1974 wurde er wiedergewählt, wonach er wohl als „graue Eminenz“ bezeichnet werden kann, wenn er am 25. Juli 1977 nach 25 Amtsjahren seinen Rücktritt einreichte. Die Gründe dafür waren nicht etwa altersbedingt oder Amtsmüdigkeit, sondern „motivi morali e politici“, wie es in der Beschlussniederschrift des Gemeinderates vom 23. August 1977 heißt. Vize-Bürgermeister Kurt Leitner verlas das Rücktrittsschreiben –
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Der Eintrag im Ehrenbuch für die beiden Langzeiträte
Marciano war entschuldigt abwesend – und ließ dann geheim darüber abstimmen. Allein
stelle im Sterzinger Friedhof wurde nach 20 Jahren aufgelassen.
© Mehr als 100 Jahre Sport in Sterzing, 2015
Die Ehrenzeichen-Regelung der Stadt Sterzing vom 12. Oktober 1970 sah vor, dass auch langjährige Gemeinderäte nach vier Amtsperioden das „Ehrenzeichen der Stadt Sterzing“ erhalten sollten. Die bisher einzigen Träger dieser Auszeichnung waren die italienischen Ratsvertreter Raffaele Marciano und Ruggero Minzoni. Bei der Feier im Rathaus wurde ihnen für ihre Ratsmitgliedschaft seit 1952 am 21. Mai 1971 von Bürgermeister Karl Oberhauser das Ehrenzeichen überreicht. Über die politischen Tätigkeiten der beiden langgedienten Gemeinderäte Marciano und Minzoni ist nicht viel bekannt, weshalb hier nur einige biografische Daten wiedergegeben werden können.
Polisportiva-Präsident Ruggero Minzoni 1946 (l.)
der Gemeinderat nahm seinen Rücktritt vorerst nicht an und ließ dem Langzeit-Gemeinderat ausrichten, die Amtsperiode regulär im Jahr 1979 zu beenden. Marciano blieb jedoch bei seiner Entscheidung und so rückte im Oktober 1977 Pietro Saggioli auf den frei gewordenen Ratssitz nach. Raffaele Marciano überlebte seine Ehefrau um zwei Jahre und verstarb am 12. Juli 1992 im Sterzinger Krankenhaus an einem Herzstillstand. Seine Grab-
Nachtrag zum Februar-Erker: Am 19. April 2000 erhielten im Rahmen einer Feierstunde im Sterzinger Rathaus (außer dem erwähnten Pietro Rossi) die Bürger Adolf Girtler, Dr. Ernst Niederwieser und Dr. Richard Thurner die Ehrenurkunde mit Verdienstabzeichen der Stadt Sterzing. Im viel zitierten Ehrenbuch der Stadt Sterzing schie-
Ruggero Minzoni Ruggero Minzoni kam am 15. April 1910 in Loreo (Rovigo) zur Welt. Er ehelichte am 9. Februar 1937 in Bozen Rita Todesanzeige in der Tageszeitung Dolomiten Marocchio und vom 23. Mai 1975 zog 1942 nach Sterzing, wo er zunächst in der nen diese 2018 allerdings (noch) Altstadt 115 wohnte. Von 1952 nicht auf, wohl aber in einem ErE an war er dann bis an sein Le- ker-Artikel vom Mai 2000.
WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...
Jaufensteg?
25 Jahre Dorfbühne Mauls Die Dorfbühne Mauls feiert heuer ihr 25-jähriges Bestehen. Zur Jahresversammlung im März konnte Obmann Hannes Überegger neben zahlreichen Mitgliedern auch Bürgermeister Peter Faistnauer begrüßen. Gemeinsam blickte man auf 25 Jahre erfolgreiches Theater, Spaß am Proben und eine ständig wachsende Gemeinde von Zuschauern zurück. Seit einem Vierteljahrhundert beleben theaterbegeisterte Personen auf und hinter der Bühne das kulturelle Dorfleben von Mauls. Begonnen hatte alles mit einem Nikolausspiel im Jahr 1993. Ein Jahr später zauberte die Dorfbühne die Komödie „Die pfiffige Urschl“ erfolgreich auf die Bühne. Es folgten 14 weitere Theaterproduktionen, bei denen elfmal Maria Aigner Ralser mit viel Liebe zum Detail die
von Harald Kofler
„Die pfiffige Urschl“: erste Theaterproduktion im Jahr 1994
flüge und unterhaltsame Theaterbesuche im In- und Ausland. Mit neuem Namen und neuem Logo geht die Bühne Mauls nun weiter auf Reisen; es bleibt spannend, wohin der Weg führt.
stein. Der erfahrene und in Mauls bereits gefeierte Spielleiter Erich Meraner wird im Sommer mit einer bunten Truppe von Spielern, Statisten und Kindern der Grundschule Mauls den Geist von Canterville aufleben lassen. Premiere ist am 18. Juli. In Anlehnung an die Geschichte von Oscar Wilde zieht eine amerikanische Familie in ein altehrwürdiges Schloss, trotz zahlreicher Warnungen, dass es dort spukt. Kurz nach dem Eintreffen geht es auch schon los – doch dies mag die Amerikaner nicht erschüttern. Gründungsmitglieder geehrt
Obmann Hannes Überegger, die Geehrten Waltraud (Traudi) Plank Landsbeck, Josef Pedratscher, Alois Hofer, Maria Aigner Ralser, Maria Bacher, Sonja Haller Wieser, Bürgermeister Peter Faistnauer und Regina Steinmann Fischnaller (v. l.)
Spielleitung übernahm. Nach und nach wurden immer mehr Requisiten angeschafft. Gemeinschaft wurde bei den Bühnenmitgliedern stets großgeschrieben. Dem geselligen Beisammensein kam ein hoher Stellenwert zu. Gerne erinnerte man sich deshalb an gelungene Aus-
Für die nächste Produktion laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Diese soll gleichsam den Höhepunkt und Ausklang für die 25-jährige Theatertätigkeit darstellen. Gespielt wird diesmal unter freiem Himmel vor einer einmaligen Kulisse im malerischen Schlossgarten von Burg Welfen-
Sieben Mitgliedern, die bereits vor 25 Jahren beim Gründungsakt der Bühne dabei waren und sich bis heute aktiv für das Bühnenleben engagieren, wurde im Rahmen der Versammlung besonders gedankt: Über eine Urkunde und ein kleines Geschenk durften sich Regina Steinmann Fischnaller, Maria Aigner Ralser, Waltraud (Traudi) Plank Landsbeck, Sonja Haller Wieser, Maria Bacher, Josef Pedratscher und Alois Hofer freuen.
Der kleine Weiler Jaufensteg liegt südwestlich von Sterzing am Ausgang der Gilfenklamm beiderseits des Ratschingerbaches. Jaufensteg gehört zur Fraktion Außerratschings und zur Katastralgemeinde Ratschings. Die wenigen Häuser und Höfe sind damit verwaltungstechnisch ein Teil der Gemeinde Ratschings. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestand die Siedlung aus nicht mehr als vier Häusern, einer Säge und einer Waffenschmiede. Der Siedlungsname ist urkundlich erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und damit seit spätmittelalterlicher Zeit als „Jaufnerstege“ belegt. Das „Jaufner Steglehen“ wird zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert mehrmals erwähnt und lässt historisch auf eine frühe Besiedelung bzw. Urbarmachung schließen. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird die Siedlung als „Jaufner Steeg“ und in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als „am Jauffenstteg“ gelegen erwähnt. Die heutige Schreibweise hat sich erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts allmählich gefestigt. Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig und gilt als wissenschaftlich weitgehend gesichert. Jaufen leitet sich vom romanischen Wort „juvu“ oder „jauvo“ (d. h. Bergjoch) ab, während „-steg“ eine „kleine Brücke“ bezeichnet. Der Siedlungsname verweist somit auf eine Brücke bzw. einen Übergang über den Ratschingerbach. Erker 04/18
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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco
ELEZIONI POLITICHE
Uno tsunami sconvolge il mondo politico italiano
Vincono M5S e Lega, ma senza maggioranza – E adesso? – Anche l’Europa in allarme per il caso Italia GOVERNO PRECARIO O RITORNO ALLA URNE? Tanto tuonò che piovve, anzi diluviò: uno tsunami che ha sconvolto il sonnacchioso panorama elettorale e politico italiano, abituato da sempre a misurare guadagni e perdite sul filo di uno due punti o addirittura di decimali. Dal patatrac elettorale del sistema sono emersi due vincitori, Centrodestra e M5S, e uno sconfitto, il Partito Democratico. E tuttavia, com‘era ampiamente previsto, mentre il perdente è chiaro, i vincitori sono solo teorici, quasi virtuali come un gioco, un game-over, che richiede tempi supplementari in numero imprecisato e senza possibilità di un risultato finale. E così, alla Camera dei Deputati, nessuno dei due contendenti, il Centrodestra con 260 mandati e il M5S con 221, raggiunge la maggioranza del 50+1, pari a 316 seggi, per formare il Governo del paese. Analogamente al Senato. Succede allora che il PD (112 seggi), uscito con le ossa rotte, diventi l‘ago della bilancia, improvvisamente corteggiato con passione smodata dalla Lega e da M5S che fino alla vigilia delle elezioni lo avevano fatto bersaglio di una campagna elettorale di rara violenza verbale. Effetto della legge elettorale proporzionale, si dirà, che dà quasi per scontata la necessità di alleanze post-voto fra partiti diversi, ed è vero. Solo che le fratture fra i tre contendenti sono state di una tale virulenza da non far intravedere una soluzione e da prefigurare, al contrario, un ritorno alle urne entro breve. Si vedrà nei prossimi giorni o mesi. DI MAIO E SALVINI: INSIEME? SEPARATI? CONTRO CHI? In realtà, fra le varie forze politi-
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che, i veri vincitori, almeno numericamente, sono stati il Movimento5S di Di Maio da solo e la Lega di Salvini, cui l‘immarcescibile Berlusconi ha dovuto cedere lo scettro di leader indiscusso della coalizione di Centrodestra. Il M5S, col 33%, è diventato la prima forza politica nazionale, nel Meridione addirittura maggioritaria, esaltando il suo ruolo „antisistema e populista“ e sfruttando la
luta minoranza statistica nel quadro della criminalità generale. Ma tant‘è, i tempi sono duri e la capacità di analizzare e distinguere latita pericolosamente, stante anche la crisi di partiti, organizzazioni sindacali e movimenti di sinistra che costituivano il naturale argine culturale a derive razziste. L‘immigrazione massiccia, d‘altronde, alimentata da fame, miseria e guerre, è una brutta bestia,
rivolta contro corruzione, burocrazia e potentati vari che affliggono il paese. Ha saputo tesaurizzare al massimo l‘impopolarità dei partiti politici e dell‘Unione Europea, diventata bersaglio preferito di ogni populismo che agita il continente. Poi è chiaro che raccattare i cocci diventa un problema quasi insolubile. La Lega di Salvini ha costruito il suo successo, debordando anche al Sud, sugli stessi temi, ma soprattutto su una radicale opposizione a ogni politica di accoglienza accomodante degli immigrati. La Lega ha sfruttato alla perfezione il clima di paura diffusa se non di vera e propria xenofobia, a volte aperto razzismo che attraversa il paese, alimentato anche da episodi particolarmente brutali, che in realtà rappresentano una asso-
più facile da esorcizzare con parole d‘ordine di livello repulsivo che con argomentazioni e misure razionali oltre che umanitarie. Al momento in cui scriviamo una alleanza fra vincitori M5S-Lega sembra improbabile. Ma in politica mai dire mai. C’ERA UNA VOLTA IL PD Crisi del PD, dunque. Per i democratici sono venuti al pettine e tutti assieme i nodi che si sono intricati nei loro difficili anni di governo e ne hanno sbiadito l‘azione riformatrice. Anzitutto il susseguirsi dei governi Monti, Letta e infine Renzi, tutti senza maggioranza propria di Centrosinistra e perciò costretti ad alleanze contro natura col Centrodestra e con compagni di viaggio non sempre raccomandabili per affrontare „con respon-
sabilità“ la crisi economica mondiale più grave dal 1929. La sconfitta al referendum del 2014 poi ha precipitato la crisi della leadership di Renzi con la successiva ennesima scissione a sinistra di LeU. IL DECLINO DEL SOCIALISMO IN EUROPA Bisogna infine considerare il declino dei partiti socialisti a livello europeo, quasi che avessero esaurito, nel mondo globalizzato, la loro missione storica di difesa delle classi subalterne e della loro emancipazione sociale. Un teorema subdolo e silenzioso che recita pressappoco così: visto che, perlomeno in Europa, un livello di benessere e sicurezza sociale è comunque assicurato anche dai partiti conservatori che si alternano ai governi, non c‘è più bisogno del Socialismo che quel benessere e protezione sociale ha conquistato con dure, lunghe e spesso sanguinose lotte dei lavoratori. Non è vero, ma per intanto è andata così in Inghilterra, Germania, Austria, Spagna ecc. e ora anche in Italia. IL GOVERNO? L’UNICA COSA CERTA È L’INCERTEZZA La formazione di un governo non sarà comunque né breve né facile. Prepariamoci dunque ad un lungo stallo. In fondo in Germania ci hanno messo circa 6 mesi per venirne a capo e in Spagna quasi 3 anni. Il mondo liquido ha ormai imparato a sopravvivere anche con governi di „ordinaria amministrazione“ e sembra non sia poi tutto‚ sto disastro. LO TSUNAMI SI È FERMATO A SALORNO? La Provincia di Bolzano, quasi ad onorare il cliché di „isola felice“, è stata investita di striscio dal tor-
Notizie dall‘Alta Val d'Isarco
TALPE PER LO SCAVO DELLE GALLERIE DI LINEA A MULES nado elettorale nazionale, ma gli strascichi si sono avvertiti netti anche da noi. E tuttavia la balena bianca SVP con ben il 48,50% (+4,30%)è restata salda come una roccia a riaffermare la sua egemonia politica, che ha fatto da scudo anche al fedele alleato PD, uscito qui non altrettanto malconcio che nel resto del paese. E così, oltre ai suoi sei parlamentari confermati senza problemi, la Sammelpartei, fedelissima ai patti, ha fatto eleggere con ampia maggioranza, i due candidati italiani PD: il senatore Giancarlo Bressa e soprattutto, alla Camera, Maria Elena Boschi, la cui candidatura nel collegio blindato di Bolzano aveva alimentato ferocissime polemiche. ANCHE A BOLZANO IL M5S È IL PRIMO PARTITO ITALIANO Il collasso a livello nazionale del PD, alleato di lungo corso della SVP, pone ora un serio problema di ricollocazione e ridefinizione delle alleanze a Roma. La SVP, infatti, stante la sua missione di tutela e sviluppo dell‘Autonomia, non ama l‘opposizione e aspetta con particolare preoccupazione la formazione del nuovo governo per valutare l‘atteggiamento dei nuovi arrivati. In termini di voti l‘exploit grillino ha collocato anche a Bolzano il M5S a primo „partito“ col 13,96%, seguito dalla Lega col 9,63, dal PD con l‘8,61% e da Forza Italia con il 5,26%.
QUALI RIFLESSI SULLE ELEZIONI PROVINCIALI D’AUTUNNO? I risultati, se hanno cambiato di poco le gerarchie dei partiti „italiani“, vanno però letti anche come tendenza in vista del cruciale appuntamento con le elezioni provinciali del prossimo autunno. Lì si misureranno i consensi e i nuovi equilibri nel Consiglio Provinciale per la formazione della Giunta. Riuscirà il Centrosinistra a mantenere questi consensi e a proporsi nuovamente come partner credibile della SVP nel prossimo governo provinciale? L‘impresa si presenta particolarmente ardua anche in conseguenza dell’ennesima e autolesionistica scissione dell‘ala del presidente del Consiglio Provinciale, Bizzo, che ha prontamente fondato un nuovo partitino, „Noi per l‘Alto Adige“, nella migliore tradizione scissionistica del Centrosinistra. O le elezioni rivoluzioneranno anche qui le rappresentanze, proponendo di forza nuove alleanze? La Lega, per antiche vocazioni autonomistiche, potrebbe solleticare alcuni ambienti SVP, che hanno visto sempre di malocchio l‘alleanza con la sinistra. E poi c‘è il M5S che, se confermasse anche in autunno un buon successo, potrebbe legittimamente aspirare a un ruolo di Governo. Il rebus è complicato e tutte le strade praticabili, alla fine, portano a Roma. Bruno Durante
Sono arrivate le due talpe meccaniche (TBM) per lo scavo delle gallerie di linea da Mules al Brennero. Nel corso dell’inverno sono state collaudate presso lo stabilimento del produttore in Germania e, successivamente, smontate e preparate per il trasporto. Il trasporto dei pezzi più grossi, che arrivano a un peso di quasi 150 tonnellate l’uno, avviene addirittura via mare, date le limitazioni di peso e di sagoma sulle arterie stradali dalla Germania fino al cantiere. Una volta arrivate, le talpe saranno di nuovo assemblate in appositi cameroni di montaggio all’interno della galleria. Le talpe, chiamate “Flavia” e “Virginia”, hanno un diametro di 10,65 metri, una lunghezza di ca. 200 metri ed una potenza pari a 4.200 kW, cioè oltre 5.600 cavalli. La terza fresa del lotto di Mules, chiamata “Serena”, è già pronta per la partenza nel cantiere di Mules. A partire da marzo scaverà i 14 km del cunicolo esplorativo fino al confine di stato.
RABBIA PER IL RITARDO DELLE POSTE Care lettrici e cari lettori, ci scusiamo per il ritardo nella consegna del numero di marzo dell‘Erker. Ci teniamo a sottolineare che questo disguido non dipende da noi ma dall‘ufficio postale. Possiamo capire perfettamente il vostro disappunto, anche a noi ha dato molto fastidio. L‘Erker era stato consegnato all‘ufficio postale il 5 marzo. È quindi inaccettabile che il 10 marzo non fosse ancora stato consegnato a tutti i nostri lettori. Dopo le diverse lamentele da parte dei nostri lettori abbiamo reclamato all‘ufficio postale. Purtroppo non è la prima volta. Speriamo che questo non succeda più, da ben 30 anni paghiamo puntualmente il servizio postale, che purtroppo lascia molto a desiderare. Wipp-Media GmbH
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Livelli di inquinametno preoccupanti Continuano a preoccupare i livelli di inquinamento. Secondo gli esperti le cause principali sarebbero i motori diesel e il continuo aumento dello spostamento dei pendolari. Per risolvere il problema è necessario sviluppare un nuovo modo di pensare la mobilità. Questo è uno degli elementi più importanti emersi nel corso del “tavolo tecnico per la qualità dell‘aria”, riunitosi nella sede dell‘Agenzia provinciale per l‘Ambiente. All‘incontro hanno partecipato diversi rappresentanti della Provincia, dei Comuni e dei rappresentanti delle associazioni economiche e di quelle ambientaliste. A preoccupare sono soprattutto i valori elevati di biossido di azoto (NO2) riconducibili essenzialmente ai mezzi a trazione diesel. A rivelare la preoccupante situazione sono i rilevamenti compiu-
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Una barzelletta in classe
ti dagli esperti del Laboratorio di Chimica, che hanno evidenziato valori che superano i limiti fissati. Lungo l’asse autostradale del Brennero A22 e in alcuni quartieri residenziali a Bolzano, Merano, Bressanone e Laives sussiste urgente necessità di intervento. Numerose le misure a medio e lungo termine che saranno adottate per riportare i valori entro il limite annuale che, nel 2010, l’Unione europea ha fissato a 40 microgrammi per metro cubo. Fra le misure il rinnovo del parco macchine del trasporto pubblico, il controllo delle emissioni di biossido di azoto dagli impianti di riscaldamento, l’ampliamento della rete ciclabile e le limitazioni al traffico per certe categorie di mezzi a Bolzano e Bressanone.
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Ebbene sì, lo confesso, ho fatto raccontare barzellette in classe, come attesta questo biglietto steso in fretta e lasciatomi da un ex alunno di Ortisei, dove insegnavo materie letterarie nella scuola media ladina (1965-1969). Barzellette in classe? Possibile? Il fatto è che ritenevo che questo esercizio potesse avere un suo valore nel processo di apprendimento di una lingua. È infatti difficile, impegnativo e coinvolgente raccontare una barzelletta in una lingua che non sia la propria lingua madre. Occorre elaborare un’attenta scelta delle parole e strutturare in modo efficace le frasi e i periodi, nel rispetto dei tempi verbali (la corretta alternanza di perfetto e imperfetto, uno dei problemi della lingua italiana per chi la impara); e occorre cercare le intonazioni giuste, amministrare sapientemente le pause: insomma un esercizio creativo di lingua parlata.
Spesso, specie nelle ultime ore di lezione, quando la classe era stanca, invitavo un alunno a raccontare una barzelletta. Inutile dire che l’attenzione degli studenti era massima, perché si sentivano sollecitati a partecipare e a giudicare. L’unica cosa di cui si dispiacevano era il fatto di non poter raccontare “quelle sporche”. Che poi quel mio studente mi abbia “fregato” con una barzelletta “senza parole” lo considero uno scatto di intelligenza, sollecitato da un approccio alla lingua diverso da quello ufficiale della scuola. Ma allora non erano i tempi della tanto sbandierata “buona scuola” di oggi, con tutte le sue ambiziose e cervellotiche riforme e controriforme che, a detta di molti pedagogisti, hanno portato la scuola italiana in coda alle classifiche europee. E questa non è una barzelletta. ap
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Ciclo-concorso „L‘Alto Adige pedala“
Pista ciclabile – Iniziati i lavori tra Pra' di Sopra e Mezzaselva
La pista ciclabile che attraversa il tratto tra Brennero e Bressanone, interrotta nel tratto Pra' di sopra - Mezzaselva nel Comune di Fortezza, sarà a breve ripristinata. La Comunità Comprensoriale Wipptal ha infatti approvato un progetto pari a ca 800 mila euro. Il presidente della Comunità Karl Polig, ha informato che i lavori si dovrebbero concludere entro l’anno riaprendo il tracciato in un punto che è chiuso dal 2012. Tra Pra' di Sopra e Mezzaselva, infatti, è stato necessario chiudere la ciclabile in seguito all’accertamento del pericolo di caduta di sassi. I primi lavori di sistemazione e
Riparte, la quinta edizione del ciclo-concorso “L’Alto Adige pedala”, un‘iniziativa realizzata nell‘ambito del progetto Green Mobility, coordinata da STA - Strutture Trasporto Alto Adige SpA e dall‘Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige.
messa in sicurezza della ciclabile sono già iniziati e, non appena le condizioni atmosferiche lo permetteranno, verrano ripresi. Gli interventi riguardano in particolare la messa in sicurezza dei versanti ai lati del percorso, che negli anni hanno registrato vari cedimenti con conseguenti caduta di terra e sassi in quel tratto. Per la realizzazione del percorso alternativo la Comunità Comprensoriale Wipptal ha chiesto finanziamenti alla Provincia. Un progetto preliminare era già stato redatto e l‘importo ammontava a 1,4 milioni di euro. cm
Concluse le iscrizioni all‘Istituto Pluricomprensivo di Vipiteno in lingua italiana L‘istituto pluricomprensivo di Vipiteno è composto da tre scuole dell’infanzia, due scuole primarie, una scuola secondaria di I grado e una una scuola secondaria di II grado. L‘istituto ha come obiettivo principale quello di sostenere e rafforzare il plurilinguismo presente sul territorio attraverso l’insegnamento del tedesco e dell’inglese a partire dalla scuola dell’infanzia fino ad arrivare alla scuola superiore in modo continuativo e coordinato. Inoltre c‘è l’introduzione della lingua francese. L‘isti-
Già negli ultimi quattro anni il Ciclo- concorso ha avuto un notevole successo. Nel 2017 hanno partecipato più di 3.300 ciclisti, che hanno pedalato per 3,1 milioni di chilometri! Sempre l’anno scorso, per la prima volta hanno partecipato più della metà dei comuni altoatesini. Quest’anno vogliamo raggiungere un numero ancora più alto di iscrizioni. Per questo motivo invitiamo tutti i comuni a partecipare attivamente. L’obiettivo è di sensibilizzare coloro che lavorano e vivono in Alto Adige ad una forma di mobilità salutare e rispettosa dell’ambiente. I 5 anni de “L’Alto Adige pedala” devono essere festeggiati. Le/i partecipanti potranno raccogliere dal 16 marzo al 30 settem-
bre 2018 tutti i chilometri percorsi in bicicletta e confrontarsi con altri/e ciclisti/e. Ciò che conta in questo concorso non è la velocità e nemmeno una prestazione da fuoriclasse ma il semplice utilizzo quotidiano della bicicletta. Può partecipare chi si registra e percorre almeno 100 km con la bici per andare a lavoro o nel tempo libero. Gli organizzatori locali sono i comuni, le aziende di soggiorno, le pubbliche amministrazioni, gli istituti di formazione e le associazioni. Al traguardo del Cicloconcorso aspettano ricchi premi. „L‘Alto Adige pedala“ è un‘iniziativa realizzata nell‘ambito del progetto Green Mobility ed è coordinato da STA - Strutture Trasporto Alto Adige SpA e dall‘Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige.
tuto pone attenzione sistematica ai bisogni educativi e formativi, le potenzialità e le competenze di ogni singola/o alunna/o. Buoni i numeri delle iscrizioni per l‘anno scolastico 2018/19: si registrano infatti 132 iscritti per la scuola primaria a Vipiteno, di cui 34 alla prima classe. 66 i ragazzi iscritti alla scuola secondaria di primo grado, di cui 29 alla classe prima, e 25 gli iscritti per la scuola primaria di Colle Isarco. cm Erker 04/18
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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco
VIPITENO
Importante ristrutturazione del cimitero di Vipiteno
© Siegfried Delueg
Di particolare rilievo la sistemazione per le urne cinerarie nella parte nuova
L’angolo per la dispersione delle ceneri e le tombe cinerarie (rappresentazione tridimensionale)
Il Comitato cimiteriale, guidato dal dr. Heinrich Forer, consigliere comunale, ha deciso di ristrutturare una parte del cimitero comunale e ha indetto un concorso di progettazione. Il Comune ha ripreso questa proposta e si è attivato per realizzarla. Il concorso è stato vinto dall’architetto Siegfried Delueg con la collaborazione artistica di Christoph Hofer. Il progetto riguarda la parte nuova del cimitero, a sud delle arcate del cimitero neogotico, realizzata nel 1986 come cimitero a prato erboso con viottole lastricate. I larghi passaggi e spazi fra le tombe verranno utilizzati per creare ulteriori posti per le sepolture. Il nuovo intervento si è reso ne-
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cessario per il fatto che oggi molte persone, in numero crescente, chiedono nelle loro ultime volontà la cremazione e la deposizione delle loro ceneri in appositi siti di accoglienza. Il progetto si articola su 6 punti principali di intervento. 1. Demolizione della scalinata che porta dal cimitero vecchio a quello nuovo (quella dal lato del Deutschhaus), riutilizzando gli stessi materiali, allo scopo di rendere più dolce la salita. È prevista anche l’installazione di due rampe mobili per il carrello porta feretri. 2. Creazione di un cinerario comune per la “dispersione delle ceneri” nell’angolo sud-est, accosto al Deutschhaus, quindi isolato e silenzioso, con una sua particola-
re aura di dignità e di serenità. Al centro del piccolo angolo appartato (8x8 m) viene posto un grande coperchio in bronzo, con aperture attraverso le quali si versano le ceneri nel terreno sottostante. Per la dispersione delle ceneri nel cinerario comune non vi sono preclusioni di ordine etnico o religioso. Sono previsti quattro alberi e delle panchine lungo i muretti perimetrali, per chi volesse sostare in meditazione nel corso della sua visita al cimitero, soprattutto gli anziani. Sul muro di cinta dell’angolo di sud-est verranno affisse lastre di bronzo su cui incidere i nomi di coloro che hanno chiesto la dispersione delle ceneri, ma anche di coloro le cui tombe sono state dismesse. 3. Realizzazione di 130 tombe ci-
nerarie nell’unica parte di prato rimasta libera tra il cinerario comune e la cappella mortuaria. Le tombe saranno allineate lungo bassi setti murari con lapide identificativa e saranno delimitate da un piccolo recinto all’interno del quale verranno deposte le urne. 4. Realizzazione di un colombario per 138 nicchie affiancate e sovrapposte per la collocazione delle urne cinerarie. Al posto dell’attuale scarpata erbosa ai lati della scalinata centrale verranno eretti due muri alti 2,20 m, disposti a braccia aperte a circondare la zona. Nei muri in cemento colorato e bocciardato sono previste tre file di nicchie per la deposizione delle urne; le lastre identificative, tutte rigorosamente uguali, rientrano di 15 cm rispetto alla superficie mu-
NTO Notizie dall‘Alta MEd'Isarco BONAVal AB
2018
Erker
IL VOSTRO MENSILE COMPRENSORIALE INDIPENDENTE BILINGUE - LOCALE
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Grazie! Un’ala del colombario per la deposizione delle urne (rappresentazione tridimensionale)
raria, per consentire la deposizione di un fiore cesso delle automobili private, come purtropo di una candela. Ogni nicchia misura 50x50 po avviene oggi. cm, serve per una famiglia e può accogliere 3-4 urne. Per evitare un eccessivo e monotono Il progetto è già stato approvato dalla Comaddensamento, verrà mantenuta una scansio- missione edilizia comunale e dal Comitato cine a gruppi di 9 nicchie miteriale. Dopo il bedistanziati da un tratto nestare della Soprindi muro. Questo rende tendenza Provinciale ai All’ombra de’ cipressi più leggero l’aspetto Beni Culturali il progete dentro l’urne esteriore, evitando l’efto diverrà esecutivo e i confortate di pianto lavori dovrebbero essefetto alveare. Al colomè forse il sonno bario si potrà accedere re eseguiti nel 2019. della morte men duro? anche con le sedie a roLa nuova sistemaziotelle dalla cappella cenne del cimitero è frutto (Ugo Foscolo, Dei Sepolcri, 1807) di un accurato studio trale delle arcate neoda parte dei progettisti gotiche. 5. L’attuale ripidissima e inutile scalinata a ri- ma soprattutto della loro rara sensibilità nel dosso delle arcate nell’angolo nord-ovest del ripensare il sentimento antichissimo e profoncimitero nuovo dovrà essere colmata e provvi- do con cui da sempre l’uomo ha onorato le sepolture delle persone amate che lo hanno sta di un albero. 6. La scala e la rampa di accesso ovest verran- lasciato. ap no rese più dolci e la rampa verrà chiusa all’ac-
POTETE SCARICARE COMODAMENTE DAL NOSTRO SITO WEB IL MODULO SEPA PER ATTIVARE UN ORDINE PERMANENTE. VERSARE PRESSO UNO DEI SEGUENTI ISTITUTI BANCARI: Raiffeisenkasse Wipptal, Vipiteno IBAN: IT 94 X 08182 59050 000300029009 - SWIFT-BIC: RZSBIT21154 Raiffeisenkasse Campo di Trens IBAN: IT 67 N 08249 58260 000300017035 - SWIFT-BIC: RZSBIT21036 Südtiroler Sparkasse, Fil. Vipiteno IBAN: IT 49 F 06045 59110 000000293600 - SWIFT-BIC: CRBZIT2B040 Südtiroler Volksbank, Fil. Vipiteno IBAN: IT 10 Y 05856 59110 001570078005 - SWIFT-BIC: BPAAIT2B001 Post K/K IBAN: IT 87 T 07601 11600 000011508397 - SWIFT-BIC: BPPIITRR
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Notizie dall‘Alta Val d'Isarco
Yoseikan Budo Vipiteno Polisportiva AVI Il 24 febbraio gli atleti della sezione Yoseikan Budo di Vipiteno hanno partecipato ai campionati provinciali nelle rispettive categorie. Il titolo di campionessa provinciale nella categoria U15 se lo è aggiudicato Anna Gallmetzer, seguita da Laura Ciceri e Manuel Wieland. Il bronzo è andato a Jovan Teodorovic. Alla Lanacup categorie U9 e U12 la vittoria è andata a Moritz Kinzner. Eliah Kohl, Alex Giordani, Robin Gruber e Laura Siller hanno conquistato la medaglia d‘argento, Tabea Eisendle il terzo posto, Lisa Rainer e Juri Parigger il quarto. Lena Buchschwenter, David Untersteiner Siller e Jakob Walter hanno conquistato il quinto posto e Elia Flaibani il settimo. Anche alla gara amichevole a Campo Tures gli atleti vipitenesi hanno raggiunto buoni risultati. Nella categoria U9 Tabea Eisendle e Juri Parigger sono saliti sul podio, conquistando la medaglia d‘argento, David Untersteiner ha raggiunto il quarto posto e Jakob Walter il terzo. Una delle squadre U12 ha conquistato il 3° posto, e la squadra U15 il secondo posto. cm
Ottimi i risultati raggiunti dalla Sezione Nuoto Polisportiva AVI Vipiteno Nei giorni 09 - 11 marzo 2018 si è rilevato molto impegnativo per gli atleti della sezione nuoto della Polisportiva AVI Vipiteno. Gli atleti infatti hanno partecipato ai campionati provinciali giovanili e agli assoluti di nuoto nella piscina MeranoArena a Merano. Gli atleti hanno raggiunto eccellenti risultati conquistando diversi podi. Nello stile libero 800 Lisa Eisendle ha conquistato il gradino più alto, diplomandosi campionessa provinciale e vice campionessa nei 400 stile libero. Alena Barbolinisi è vice campionessa provinciale nei 200 delfino. Altre due medaglie di bronzo sono state conquistate sempre da Lisa Eisendle nei 200 stile libero e 200 delfino. Una medaglia di bronzo l‘ha conquistata Cristina Niccolai nei 50 dorso. Ben tre le medaglie di bronzo per le staffette ragazze composte da Lisa Eisendle, Karolina Seeber, Elisa Hofer, e JanaGasparini. Una medaglia di bronzo anche per le Junior con Alena Barbolini - Cristina Niccolai - Ferri Selina e Emili Sigmund. cm
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BRONCOS
La stagione è finita I Broncos chiudono la stagione 2017/18 della Alps Hockey League con un 1-5 in gara quattro e va detto chiaramente che la squadra migliore ha passato il turno. Ciò nonostante gli stalloni si sarebbero meritati almeno una vittoria ma, contro un avversario che è sempre in grado di ribaltare e decidere una partita nel giro di cinque minuti di gioco, i Wipptaler purtroppo non sono riusciti a togliersi questa soddisfazione. La partita inizia a visiere spalancate, dato che l’attenzione difensiva di entrambe le squadre è tutt’altro che da playoff. Dopo dieci minuti il parziale potrebbe benissimo essere di 2-2 o anche di 3-3, e Vallini è chiamato a disinnescare bombe molto più pericolose rispetto a Cloutier. Bardaro e due volte Conci mettono a dura prova l’estremo difensore dei Wipptaler, che però risponde con interventi fortissimi. Dall’altra parte della superficie ghiacciata Cloutier ha grandi difficoltà a controllare un tiro di Deanesi, mentre Sotlar e subito dopo Felicetti dopo sette minuti hanno sulla spatola il gol del vantaggio. La rete arriva nel primo powerplay della partita, quando Mark Lee fa partire un siluro in superiorità numerica che si ferma soltanto alle spalle di Cloutier. Nel 3° minuto della frazione centrale Vallini deve compiere un autentico miracolo per dire di no ad un tentativo di tap in del primo blocco offensivo dell’Asiago, e gli stalloni rispondono con una deviazione pericolosissima di Mantinger al 5° minuto nonché un tentativo di Nyren da ottima posizione in inferiorità numerica. Lo stesso Nyren però pochi secondi più tardi è il punto di partenza dell’azione decisiva che porterà al pareggio dell’Asiago in powerplay. Sulla linea blu offensiva Nyren perde il disco per un’imperdonabile disattenzione, Stevan s’invola da solo verso la porta di Vallini e con un bel movimento segna il pareggio che taglia le gambe ai Broncos. Nel tentativo di fermare Stevan in extremis, Messner viene punito con due minuti di
penalità ed il powerplay dell’Asiago non si fa pregare due volte. Gellert ci prova dalla linea blu, un difensore biancoblu devia il puck e nel giro di un solo minuto di gioco da un vantaggio di 1-0 a favore dei Broncos il parziale ora è di 1-2 per gli ospiti. Nella Weihenstephan Arena si sente come queste due marcature hanno succhiato tutta la benzina dal serbatoio dei Broncos, e Pietrobon e Pace al 32° ed al 33° minuto portano il risultato a 4-1. Nel drittel finale gli stalloni si buttano in
avanti e fino all’ultimo minuto lottano per trovare il gol che riapre la partita, ma è di nuovo Pietrobon che nella sua terza partita stagionale dalla mischia segna il 5-1 finale. Così si chiude una stagione 2017/18 che non può essere definita altro che un successo, ed anche se oggi prevale la delusione per lo sweep subìto nei quarti di finale, si deve fare un grandissimo complimento alla squadra diretta in maniera brillante da Ivo Jan. Già solo il fatto di essersi qualificati ai playoff, con un settimo o addirittura un sesto posto raggiungibile quasi fino alla fine, è un successo non di poco conto se si tiene in considerazione che il budget della squdara è molto inferiore rispetto alle concorrenti che sono state battute nella lotta per un posto tra le prime otto. La SSI ringrazia tutti coloro che hanno collaborato in questa stagione e spera che il lavoro intenso che ci aspetta nei prossimi giorni e nelle prossime settimane porti i frutti desiderati e che anche nella prossima stagione ci possiamo presentare al via della Alps Hockey League con una squadra che può riiniziare da dove ha lasciato quest’anno!
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Calendarietto
Paralimpiadi invernali PyeongChang 2018 Italia quarta nello Sledghockey. I risultati della squadra di Sledghockey alle Paralimpiadi invernali di PyeongChang sono stati eccezionali. L‘ultima partita contro la Corea per la conquista del terzo posto si è rivelata un match molto equili-
brato, tant’è che i primi due periodi si sono conclusi a reti inviolate, ed anche il terzo sembrava dover andare nella stessa direzione. La compagine casalinga, tuttavia, è apparsa dominante in larghi tratti del gioco, con gli azzurri che hanno comunque avuto diverse occasioni in ripartenza. Il presidio stabilito dai sudcoreani nell’area di attacco ha comunque portato i propri frutti a poco più di tre minuti dalla fine dell’incontro, per il definitivo 1-0. Gli ultimi tentativi degli
azzurri non hanno avuto alcun esito, e la medaglia di bronzo è così andata alla Corea del Sud, proprio come ai Mondiali dello scorso anno. Comunque la squadra azzurra ha ottenuto un risultato di grande prestigio, dimostrando nuovamente di essere tra le migliori compagini del panorama internazionale. È da sottolineare che l’Italia non era in precedenza mai andata oltre il sesto posto ai Giochi Paralimpici. Tra i giocatori anche il vipitenese Nils Larch. Nils ha iniziato a giocare a hockey grazie ai suoi genitori e a suo fratello, che hanno sempre giocato a hockey e quindi da piccolo andava sempre negli stadi del ghiaccio, ha visto questo sport, l’ha provato e gli è subito piaciuto. Nils ha esordito in nazionale per le qualificazioni per le paralimpiadi di Sochi, quando ha fatto il suo primo torneo internazionale contro Germania, Svezia, Repubblica Ceca e Gran Bretagna. La sua prima partita è stata contro la Gran Bretagna quando con la sua squadra ha vinto 8-0. Nils è un esempio da seguire, il suo motto è “You can do it” (si può fare), anche se è in carrozzina pensa che quasi tutto si può fare. Nils pratica anche handbike, in inverno va anche a sciare. Per Nils lo sport è una cosa speciale perchè gli consente di girare per tutto il mondo e ha la possibilità di incontrare sempre nuova gente. cm
Blue days Dal 3 al 26 maggio riparte il consueto appuntamento all'insegna del Blues. Dal 2013 il festival di musica più settentrionale d’Italia, precedentemente noto come Blues Days, si è sviluppato trasformandosi in un evento plurisettimanale di livello internazionale. Artisti provenienti da tutto il mondo si incontrano ogni anno a maggio nell’incantevole città alpina di Vipiteno per condividere il loro blues, jazz, soul e funk con il ricercato pubblico del Teatro Co-
munale. Negli alberghi del posto una serie di concerti di musicisti locali preparano il pubblico ai grandi eventi del fine settimana. La frequentatissima messa gospel nella monumentale Chiesa Parrocchiale, la sfilata della banda itinerante, il tradizionale brunch per la Festa della Mamma e un esclusivo workshop completano il ricco programma di dodici punti dei nuovi BLUE DAYS diretti dal promoter e musicista Roland Egger. cm
Teatro Stabile di Bolzano 17.04.18: Carmen/Bolero. Un appuntamento con la danza, grandi titoli del repertorio musicale nell’interpretazione di due coreografi italiani, Emanuele Soavi e Michele Merola per la MM Contemporary Dance Company. Musiche di Georges Bizet, Los Panchos, Maurice Ravel, Stefano Corrias. Vipiteno Teatro Comunale, ore 20.30. UPAD Vipiteno Oratorio M. Schutz, 15.30. 11.04.18: Dieci anni di trekking UPAD: Rricordi ed emozioni attraverso le immagini. 18.04.18: Blu, storia di un colore. Un particolare excursus storico antropologico che mette in luce l’uso quotidiano, la “rivalità” con gli altri colori, il valore simbolico, il ruolo economico, artistico e letterario che il blu ha avuto dal neolitico ai nostri giorni. Rel.: Paolo Barchetti, divulgatore culturale UPAD Bolzano. Chiusura anno accademico. CAI Vipiteno Giovanile 21-22.04.18: Fine settimana di arrampicata ad Arco (TN). GAM 14-15.04.18: Skitour Punta di Finale. CAI Fortezza 290.04.18: Gita a Bolzano per arrivare al Castel Roncolo. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 22.04.18: Partecipazione al raduno nazionale A.N.C. a Verona. Per medici e farmacie di turno vedi pag. 112
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Porträt
Schnell, körperbetont, bodenständig
von Barbara Felizetti Sorg
„Die Enttäuschung ist schon sehr groß“, gibt Fabian Hackhofer unumwunden zu. Der letzte Gegner Asiago sei einfach zu stark und zu schlau gewesen. „Doch jetzt kehrt der Alltag wieder ein.“ Bereits zu Beginn dieser Saison haben die Broncos ihr Ziel klar abgesteckt: Der Einzug in die Playoffs wurde angepeilt. „Zwischendurch hatten wir zwar einen Hänger. Als sich die letzten fünf Spiele als richtig anstrengende K.o.-Spiele erwiesen, war die Erleichterung groß, dass wir in die Play-offs einziehen konnten.“ Vier Spiele gingen dort allerdings verloren, die Meisterschaft in der AHL war damit zu Ende.
FABIAN HACKHOFER kompakt Geburtsdatum: 20.8.1990 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Trens Beruf: Metallarbeiter Sportart: Eishockey Verein: WSV Sterzing Broncos Hobbys: Fußball
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Erker 04/18
© www.brunner-fotowelt.com
Sein Hobby hat er zwar nicht zum Beruf gemacht, trotzdem bestimmt es einen großen Teil seines Lebens. Broncos-Kapitän Fabian Hackhofer im Erker-Porträt.
Broncos-Kapitän Fabian Hackhofer in Aktion
Damit ist für die Broncos – und da- Zeit für sie und für meine Kollemit auch für Fabian – die diesjähri- gen. Aber auch jetzt bin ich in ge Saison abgeschlossen. Nach ei- meiner Freizeit meistens sportlich nem kleinen Fest, bei dem der Trai- unterwegs.“ Während der Saison ner und die ausländischen Spieler hingegen hat Fabian neben Arbeit verabschiedet werden, geht jeder und Sport nur noch ein Hobby: die wieder seine eigenen Wege. Bis wenige freie Zeit genießen. im August das offizielle Training wieder aufgenommen wird. Damit kehrt auch in Fabians Alltag wieder etwas Ruhe ein. „Manchmal ist es schon sehr anstrengend, neben meinem Beruf – ich arbeite in Vollzeit in der Produktionsabteilung der Firma Leitner – einem so intensiven Hobby wie dem Eishockey nachzugehen“, so Fabi- Das Team der Broncos in der Saison 2017/18 an. „Aber es ist einfach mein Sport, mein liebstes Hob- Als Kind hat sich Fabian in vielen by, so dass ich dafür vieles in Kauf Sportarten ausgetobt, spielte Fußnehme.“ Viermal pro Woche trai- ball, Tennis und Eishockey. Mit 14 niert das Team auf dem Eis, bis zu Jahren musste er eine Entscheizweimal wöchentlich steht zusätz- dung treffen. „Da habe ich mich lich Trockentraining auf dem Pro- für den Hockeysport entschieden. gramm. Dazu kommen zwei Spie- Die Schnelligkeit, das Körperbele pro Woche, mit teilweise langen tonte – das hat mir einfach geFahrten, etwa nach Jesenice oder taugt.“ In den folgenden Jahren Klagenfurt. Da muss auch seine hat er alle Jugendabteilungen des Freundin Nathalie oft zurückste- WSV Sterzing Broncos durchlaucken. „Dafür habe ich jetzt mehr fen, bis er in der Saison 2006/07
in die erste Mannschaft aufgenommen wurde. Dort spielt er – nach einem kurzen Abstecher bei Ritten – bis heute. „Die erste Zeit war hart“, erinnert er sich. In der ersten Saison durfte er mit dem Team mittrainieren, in der folgenden Saison durfte er mit zu den ersten Spielen. „Mich zu beweisen hat allerdings etwas gedauert“, lacht er. „Ich habe nämlich die ganze Saison auf der Bank verbracht.“ Durchhaltevermögen lerne man dabei allemal. Erst 2008/09 eröffnete sich für ihn die große Chance: Als sich Jason Robinson verletzte, holte ihn der Trainer endlich aufs Eis. In den folgenden Spielen wurde er immer öfter eingesetzt und hat sich zu einem wichtigen Stammspieler emporgearbeitet. Als er vor zwei Jahren Kapitän der Broncos wurde, fühlte er sich geehrt. „Die Entscheidung
des Trainers hat mich aber auch überrascht – schließlich bin ich schon rein charakterlich nicht unbedingt der typische Kapitän“, so Fabian bescheiden. Welche Aufgaben als Kapitän er habe? „Ich bin für die Kommunikation zwischen Trainer und Team zuständig, aber auch mit den Schiedsrichtern“, so Fabian. „Meine Aufgabe besteht aber auch darin, den jungen Spielern weiterzuhelfen.“
Sport
EISHOCKEY
Erfolgreiche Saison zu Ende – wie geht es weiter? Ein Vorbild für den Hockey-Nachwuchs
Insgesamt trage er einfach mehr Verantwortung auf dem Eis, im Spiel selber seien jedoch alle Spieler gleich wichtig. An einer Profikarriere war und ist Fabian nicht interessiert. „Für mich war eigentlich immer schon klar, dass der Hockeysport für mich mein liebstes Hobby ist“, betont er. „Meine Arbeit ist mir aber genauso wichtig.“ Zudem seien Hockeyspieler in Italien – im Gegensatz zu Deutschland und Österreich – nicht als Profisportler anerkannt. „Um als Freiberufler Hockey zu spielen, wäre mir auch das Risiko zu groß.“ Wie es mit den Broncos nun weitergeht, ist noch nicht entschieden. Wie bereits im März-Erker berichtet, steht der Verein vor einigen Schwierigkeiten, u. a. auch finanzieller Natur. „Müssten wir in die Serie C einsteigen, wäre das schon eine riesige Enttäuschung für mich“, gibt Fabian zu. „Es wäre schwierig, dem Verein dann weiterhin treu zu bleiben.“ Gleichzeitig sei ein Einsatz bei einem anderen Team allein aus zeitlichen Gründen wenig realistisch. „Mal schauen, wie es weitergeht. Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen eine gute Lösung finden.“ Schließlich habe die erste Mannschaft auch eine gewisse Vorbildfunktion für die Sterzinger Hockeyjugend. „Ich habe ja bei mir selbst gesehen, welche Wirkung die ‚Großen’ auf die ‚Kleinen’ haben“, lacht er. „Ich war als Kind ein großer Fan von Rob Donovan, habe begeistert Autogramme gesammelt und mir auch das ein oder andere abzuschauen versucht. Heute versuche ich selber, für unseren Nachwuchs bei den Broncos ein Vorbild zu sein.“ E
Am 13. März entschied der haus- Sponsoring, Ticketverkäufen und hohe Favorit Asiago Hockey auch Stadiongastronomie hat Spuren das vierte Spiel der Viertelfinal- hinterlassen, und angesichts der serie für sich und warf die Wild- immer geringer werdenden Anpferde mit einem so genannten zahl von freiwilligen Mitarbeitern „Sweep“, also mit 4:0 Siegen, musste der Vorstand handeln. aus den Play-offs. So ging für die Mitte März wurde deshalb eine Broncos eine erfolgreiche Saison 2017/18 mit einer bitteren Enttäuschung zu Ende, doch das von Ivo Jan brillant geführte Team darf zurecht stolz auf das Erreichte sein. Die Qualifikation für das Finalturnier um die Italienmeisterschaft Anfang Februar war bereits ein erster Erfolg. Dort schrammte das Wipptaler Team im Halbfinalspiel haarscharf an einer veritablen Sensation vorbei, als man gegen die © www.brunner-fotowelt.com haushoch favorisierten Rittner Buam erst in der Verlänge- Versammlung zur Zukunft des Vereins und zur Anwerbung von rung mit 3:4 unterlag. Es darf auch nicht unterschätzt Freiwilligen abgehalten, zu der werden, welchen Stellenwert die über 70 Eishockeyinteressierte aus Qualifikation für die Play-offs der dem ganzen Wipptal erschienen Alps Hockey League hat, denn sind. Die Suche nach Mitarbeidie Konkurrenz war sehr hart und tern ist zwar vor allem im Jugendder Meisterschaftsmodus verzieh bereich noch längst nicht abgekeinen Fehltritt. Schließlich blieb schlossen, doch hat sich innerhalb neun von 17 Mannschaften – kurzer Zeit bereits eine beachtlimehr als der Hälfte aller Teams – che Anzahl von Freiwilligen geeine Play-off-Teilnahme verwehrt. meldet, die bereit sind, ihren HerDass die Mannschaft gegen Teams zensverein zu unterstützen. mit deutlich größeren Budgets Präsident Simone Bressan unterwie Cortina, Lustenau oder Zell streicht die Bedeutung der ersten am See die Play-off-Qualifikation Mannschaft für die Jugend: „Vieschaffte und bis zuletzt mit dem len ist nicht bewusst, welch versiebten oder gar sechsten Tabel- heerende Auswirkungen das Fehlenplatz liebäugelte, ist ein sehr len einer attraktiven ersten Manngroßer Erfolg. schaft auf den Jugendbereich hätNun gilt es, den Blick nach vorne te, und das, obwohl wir selbst das zu richten, denn die Teilnahme an beste Beispiel dafür sind. Wir spüder nächsen Ausgabe der AHL ist ren heute noch die klaffende Lüalles andere als beschlossene Sa- cke, welche die Saisonen 2002/03 che. Der Einnahmenrückgang aus und 2003/04 auch im Jugend-
bereich hinterlassen haben. Eine Weiterführung der ersten Mannschaft ist immens wichtig, denn von ihr geht die Sogwirkung aus, welche die jüngsten Fans zum Eishockeysport hinführt, und für die älteren Spieler ist sie Anreiz, erstes
Ziel und vielleicht sogar Sprungbrett für eine Eishockey-Karriere. Außerdem profitiert die Jugendabteilung auch finanziell von der ersten Mannschaft. Die Jugend und die erste Mannschaft sind also das rechte und das linke Bein des Vereines. Um einen stabilen und gesunden Stand zu haben, braucht es beides.“ Zu den Chancen, ob es im Herbst ein AHL-Team im Wipptal geben wird, meint er: „Wir werden keine Abenteuer mehr eingehen, das ist ganz sicher. Nach derzeitigem Stand deutet aber vieles darauf hin, dass es möglich ist, genügend Mitarbeiter zu finden, um den Verein auf gesunde Beine zu stellen. Nun gilt es, die finanzielle Situation rasch in den Griff zu bekommen, um in der neuen Saison auf einer soliden wirtschaftlichen Basis neu starten zu können.“ Stefan Troyer Erker 04/18
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SLEDGEHOCKEY
© ASV Wiesen – Sektion Stocksport
Erfolgreiche Saison für Wiesner Eisschützen
Mit dem Zwei-Tages-Turnier in Brixen Mitte März beendete der ASV Wiesen – Sektion Stocksport vor kurzem die Wintersaison. In dieser Saison nahmen die Mannschaften an insgesamt 15 Turnieren als Vorbereitung auf die Meisterschaft der Serie C und der Bezirksmeisterschaft Mitte teil. Im November organisierten sie ein internationales Turnier, an dem sich insgesamt 22 Mannschaften beteiligten. Erfreulich ist, dass heuer im Winter zu der bestehenden Mannschaft noch eine weitere Mannschaft mit neuen Spielern gemeldet werden konnte und der Verein weiteren Zuwachs bekam. Höhepunkt der Wintersaison war die Italienmeisterschaft der Serie B und Serie C, die vom ASV Wiesen ausgerichtet wurde. Gespielt wurde Anfang Februar in der Sterzinger Eishalle, die Preisverteilung fand anschließend im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen statt. Die Wiesner Mannschaft in der Serie C mit Werner Mair, Alfred Frei, Franz Steiner, Albert Gasser und Hugo Depine spielte ein überragendes Turnier, erreichte am Ende einen sehr guten 3. Platz und schrammte nur knapp an den beiden Aufstiegsplätzen vorbei. Auch die neue Mannschaft kann mit ihrer ersten Meisterschaftsteilnahme zufrieden sein. In der Bezirksmeisterschaft erreichten Michael Ainhauser, Dietmar Sailer, Reinhard Schneider und Thomas Schwitzer den 4. Platz. Dem neuen Ausschuss gehören Werner Mair (Sektionsleiter), Alfred Frei (Vize-Sektionsleiter), Albert Gasser (Schriftführer), Thomas Schwitzer (Kassier) und Dietmar Sailer (Ausschussmitglied) an. Schon im April wird es mit der Vorbereitung auf die Sommermeisterschaften losgehen. Im Bild (v. l.) Franz Steiner, Albert Gasser, Hugo Depine, Alfred Frei und Werner Mair.
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Paralympics: Knapp an Bronze gescheitert Bei den Paralympics in Peyongchang, den Olympischen Spielen für Körperbehinderte, ist das italienische Sledgehockeyteam, dem auch Nils Larch aus Sterzing angehört, Mitte März ganz knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt. Mit Bravour zog das Team ins Halbfinale ein – ein historisches Ereignis für die italienische Mannschaft! Das erste Vorrundenspiel gegen Norwegen endete 3:2 nach Penaltyschießen für Italien, den Siegestreffer erzielte dabei Nils Larch. Es war sein erstes Tor bei Paralympischen Spielen. Im
zweiten Spiel unterlag das Team Favorit Kanada deutlich mit 10:0. Der 2:0-Sieg gegen Schweden mit einem Assist von Larch brachte die Hockeycracks schließlich ins Halbfinale. Die Bronzemedaille war damit in greifbarer Nähe. Am Ende hat es ganz knapp nicht gereicht. Im entscheidenden Spiel unterlag Italien Gastgeber Südkorea mit 0:1, das Tor fiel rund vier Minuten vor Schluss. Damit beendete Italien sein Paralympics-Abenteuer auf dem zwar undankbaren, aber doch erfolgreichen 4. Platz. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe ein ausführliches Interview mit Nils Larch.
BIATHLON
Glückloses Olympia Nicht nach Wunsch verlaufen sind die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang für Biathletin Federica Sanfilippo aus Ridnaun. Nach einem 2. Platz in der Weltcup-Staffel in Ruhpolding im Jänner war sie positiv gestimmt nach Südkorea aufgebrochen. Gleich im ersten Rennen, dem Sprintbewerb, belegte sie nach drei Schießfehlern den 69. Platz; Gold holte die Deutsche Laura Dahl-
meier. Im Staffelbewerb lange auf Medaillenkurs lief sie gemeinsam mit Dorothea Wierer, Lisa Vittozzi und Nicole Gontier auf den 9. Platz. In den übrigen Wettkämpfen kam Sanfilippo nicht zum Einsatz. Umso erfreulicher war der 3. Platz, den Sanfilippo mit ihren Staffelkolleginnen Mitte März beim Weltcup am Holmenkollen in Oslo herauslief.
Nein zu Olympia Das Land Südtirol wird keine Interessensbekundung für Südtirol als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele 2026 hinterlegen. Dies kündigte Landeshauptmann Arno Kompatscher Mitte März an. Die Landesregierung hatte sich einstimmig gegen eine Bewerbung für 2026 ausgesprochen. „Die aktuellen Regelungen des Internationalen Olympischen Komitees IOC lassen es nicht zu, die Olympischen Spiele nachhaltig zu organisieren“, sagte Kompatscher und
bezog sich dabei vor allem auf die Notwendigkeit, die Wettkämpfe an möglichst wenigen Orten zu konzentrieren und ein großdimensioniertes Olympisches Dorf zu errichten. „Allerdings schließen wir nicht aus, anderen benachbarten Regionen, die sich bewerben, bereits bestehende Wettkampfinfrastrukturen in Südtirol zur Verfügung zu stellen“, betonte der Landeshauptmann. Voraussetzung dafür sei aber, dass dafür keine neuen außerordentlichen und großen Investitionen nötig seien, präzisierte Kompatscher.
Sport
SKIBERGSTEIGEN
BIATHLON
Manfred Reichegger und Corinna Ghirardi Zwei Ridnauner bei Junioren-WM siegen beim Feuerstein Skiraid
Es war schon ein Erfolg, dass das 2. Feuerstein Skiraid Mitte März überhaupt stattfinden konnte. Durch den unerwarteten Neuschnee, der in der Nacht gefallen war, mussten die Veranstalter von der Sektion Skialp des ASV Gossensaß nicht nur kurzfristig eine neue, sichere Streckenführung auswählen, sondern die Trasse am Morgen auch neu spuren. Eine extrem spannende Angelegenheit war dann auch das Feuerstein Skiraid selbst. Denn die Entscheidung fiel bei den Männern auf der Zielgeraden. Routinier Manfred Reichegger aus Mühlwald (Heeressportgruppe) und der Athlet der italienischen Nationalmannschaft William Boffelli (Under Up) lieferten sich nach dem Start ein spannendes Kopf-anKopf-Rennen. Das Duell wurde auf den letzten Metern entschieden. Der mehrfache WM-Medaillengewinner aus Südtirol behielt mit einer Siegerzeit von 1:08.21,3 Stunden die Oberhand. Sein Vorsprung auf den aufstrebenden Skibergsteiger aus Roncobello in der Provinz Bergamo betrug lediglich 1,6 Sekunden. Reichegger holte sich gleichzeitig auch den Landesmeistertitel, der im Rahmen des Feuerstein Skiraids vergeben wurde. Den 3. Platz belegte der Grödner Alex Oberbacher vom Team Bogn da Nia (1:10.03,1). Mit Roberto De Simone (ASV Gossensaß) belegte ein heimischer Skibergsteiger den 4. Platz im Klassement. Bei den Frauen setzte sich mit Co-
rinna Ghirardi (Adamello Ski) ebenfalls eine Spitzenathletin durch. Die Skibergsteigerin aus Malonno in der Provinz Brescia gewann in 1:27.38,7 Stunden mit großem Vorsprung auf die Trentinerin Jessica Leonardi (1:37.47,7). Beste Südtirolerin war Josefina Leitner. Die Athletin des gastgebenden ASV Gossensaß durfte sich über den 3. Platz freuen (1:38.36,3) und kürte sich gleichzeitig zur Landesmeisterin. In der Altersklasse Junioren ging der Landesmeistertitel an Nicolas Ploner (ASD Badiasport) und Vivien Senn (ASV Gossensaß). In der U23 setzte sich Thomas Ainhauser (ASC Sarntal) durch, bei den Masters Anton Steiner (ASV Martell). Gesamtsieger des Südtirol Cups Das Feuerstein Skiraid war gleichzeitig auch die letzte Etappe des Südtirol Cups, der heuer insgesamt drei Etappen umfasste. Bei den Männern holte sich Lois Craffonara vom ASD Badiasport den Gesamtsieg, bei den Frauen Josefina Leitner (ASV Gossensaß). Die weiteren Gesamtsieger im Überblick: Kadetten: Alex Mininni (ASD Badiasport), Junioren: Nicolas Ploner (ASD Badiasport), Juniorinnen: Vivien Senn (ASV Gossensaß), U23 Männer: Thomas Ainhauser (ASC Sarntal), U23 Frauen: Melanie Dorfmann (ASV Skialprace), Master Männer: Anton Steiner (ASV Martell). Master Frauen: Astrid Renzler (ASV Skialprace).
Anfang März wurde im estnischen Otepää die diesjährige Jugendund Junioren-WM der Biathleten ausgetragen. Gleich bei seinem ersten Einsatz schrammte Patrick Braunhofer aus Ridnaun an einer Medaille vorbei. In der Staffel verfehlte er mit seinen Teamkollegen das Podium knapp und belegte den 4. Platz. Der Sieg ging an Russland vor Norwegen und Schweden. Im Einzelrennen belegte Braunhofer mit sechs Schießfehlern den 37. Platz und war damit zweitbester Italiener. Im Sprint blieb er am Schießstand fehlerfrei und kam auf den 19. Platz. Mit einem Schießfehler im letzten Schießen preschte er in der Verfolgung auf den 12. Platz vor.
Ihr WM-Debüt feierte Jasmin Volgger vom ASV Ridnaun. Sowohl im Einzel (5 Fehlschüsse) als auch im Sprint (3 Fehlschüsse) belegte sie
jeweils den 42. Platz. In der Verfolgung holte sie trotz sechs Fehlschüssen einen Platz auf und beendete das Rennen auf dem 41. Rang. Insgesamt machten den Athleten an fast allen Wettkampftagen frostige Temperaturen und extreme Windverhältnisse zu schaffen.
BIATHLON
Zwei Goldene beim Alpencup Der Ridnauner Biathlonnachwuchs ist nach einer langen Saison immer noch in Form – und wie! Beim Alpencup-Finale in Pokljuka (Slowenien) Mitte März holten die Athleten aus dem Hochtal zwei Goldmedaillen und zahlreiche Top-Platzierungen. Überragender Teilnehmer war Patrick Braunhofer (im Bild), der sowohl im Sprint (0 Fehlschüsse) als auch im Super-Einzel (3 Fehlschüsse) bei den Junioren die Goldmedaille holte. In derselben Kategorie belegte Niko Larch die Plätze 11 (Sprint) und 15 (Einzel). Gleich zwei Top-Ten-Platzierun-
gen gelangen auch Eva Brunner, die in der Kategorie Jugend I im Sprint mit 0 Fehlschüssen den 8. Platz belegte; das Einzelrennen
beendete sie mit drei Fehlschüssen auf dem 9. Platz. In derselben Kategorie wurde Karin Teissl 16. (Sprint) und 24. (Einzel), Selina Schölzhorn belegte die Plätze 23 (Sprint) und 25 (Einzel). Erker 04/18
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Sport
SKI ALPIN
SKI ALPIN
Top-Ergebnisse bei FIS Children Cup
Im Slalom belegte Emma Wieser den hervorragenden 5. Platz, knapp vor Magdalena Eisen-
dle auf Rang 7. Lisa Rienzner kam auf den 31. Platz. Denise Insam (Schlern), die mit den Wipptalerinnen das Sportgymnasium Sterzing besucht, wurde 40. Bei den darauffolgenden internationalen Wettkämpfen, an denen 38 Nationen teilnahmen, belegte Magdalena Eisendle im Slalom den 18. Platz, im Riesentorlauf den 34. Platz. Denise Insam wurde im Slalom 41., im Riesentorlauf kam sie nicht ins Ziel. Emma Wieser schied in beiden Bewerben aus.
SKI ALPIN
Emma Wieser ist Landesmeisterin im Slalom
© RG Wipptal
Rund 300 Teilnehmer aus ganz Südtirol gingen Anfang März im Skigebiet Ratschings-Jaufen an den Start der Grand-Prix-Raiffeisen-Landesmeisterschaft der
U14 und U16 im Super-G. Dabei schnitten einige Athleten der RG Wipptal hervorragend ab. In der U14 der Mädchen belegte Julia Sparber den 7. Platz, bei den Buben wurde Lorenz Hochrainer 9. In der U16 der Mäd-
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Erker 04/18
chen holte Magdalena Eisendle die Silbermedaille, Lisa Rienzner wurde 4., Emma Wieser 8. Bei den Buben belegte Maximilian Siller den 10. Platz. Als Mitte März in Vals/ Jochtal beim Grand-Prix-Finale die Slalom-Landesmeister der U14 und der U16 gekürt wurden, konnten die Athleten der RG Wipptal erneut auftrumpfen. In der U16 kürte sich Emma Wieser (im Bild) zur Slalom-Landesmeisterin, Magdalena Eisendle belegte den 4. Platz, Lisa Rienzner Platz 7. Julia Sparber belegte in der U14 den 5. Platz. Bei den Buben wurde Daniel Pixner 15. in der U16. In der Mannschaftswertung war die RG Wipptal das zweitbeste Team.
Die erste Märzwoche stand ganz im Zeichen der U18-Italienmeisterschaft im Ski alpin, die in Reinswald (Sarntal) ausgetragen wurde. Dabei schnitten die Athleten den RG Wipptal sehr erfolgreich ab. Im Slalom belegte Lukas Rizzi aus Gossensaß (im Bild) den 10. Platz, Robin Mader, ebenfalls aus Gossensaß, den 21. Platz. Im Super-G kam Rizzi auf den 21. Rang. Die Kombination beendete er auf
Rang 9. Im Riesentorlauf fuhr Rizzi schließlich auf den hervorragenden 4. Platz.
Im Riesentorlauf belegte Carmen Leitner aus Ratschings den 29. Platz.
SKI ALPIN
Zwei Medaillen bei VSS-Landesmeisterschaft Mehr als 700 Kinder nahmen Mitte März am VSS-Finale am Kronplatz teil – das Rennen wurde gleichzeitig als Landesmeisterschaft der Kategorien U9, U10, U11 und U12 gewertet. Zwei Medaillen gingen bei dieser Großveranstaltung ins Wipptal. Leonie Girtler vom WSV Sterzing (im Bild) holte in der U12 die Silbermedaille, Valentin Sparber vom ASV Ratschings sicherte
sich in der U11 Bronze. Zahlreiche Wipptaler Nachwuchsathleten fuhren gute Platzierungen he-
© WSV Sterzing
© Oberschulzentrum Sterzing
Bei der nationalen Ausscheidungsphase zum ALPECIMBRA FIS Children Cup 2018 in Folgaria haben drei Athletinnen der RG Wipptal Top-Ergebnisse erzielt.
Wipptaler U18 national erfolgreich
raus. Die Ergebnislisten finden Sie auf www.dererker.it.
Skikurs am Roßkopf
Von Jänner bis März haben erneut rund 100 Kinder beim traditionellen Samstagskurs der Skischule Sterzing auf dem Roßkopf das Skifahren erlernt. 22 Kinder nahmen das Angebot der Gemeinde Pfitsch wahr, die bereits seit drei Jahren den ersten Skikurs eines jeden Kindes zwischen vier und zwölf Jahren finanziert. An der Preisverleihung nahm Bürgermeis-
ter Stefan Gufler teil und unterstrich im Namen des Ausschusses die Wichtigkeit dieser sportlichen Betätigung, denn jedes Kind sollte die Möglichkeit haben, mindestens einen Skikurs zu besuchen und sich für diesen Sport zu begeistern. Gufler freute sich, dass das Angebot so viel Anklang findet, und dankte der Skischule und dem WSV Sterzing für die geleistete Arbeit.
© Stefano Orsini
Philipp Lahm bei Fanclub Wintermeisterschaft in Ratschings
Als Anfang März die 3. Ausgabe der Wintermeisterschaft des FC Bayern München Pumuckl Fanclubs ausgetragen wurde, herrschte Bombenstimmung in Ratschings. Fußballlegende Philipp Lahm ließ es sich nicht nehmen, persönlich an der beliebten Veranstaltung teilzunehmen, die seit drei Jahren auf Anregung von Andreas Öller vom Fanclub Mia san Mia Passau in Ratschings ausgetragen wird; Öller konnte auch Philipp Lahm als Schirmherr gewinnen. Bei der ersten Ausgabe 2016 kam der ehemalige Bayernspieler Andreas Ottl in Vertretung von Lahm nach Ratschings, die zweite Ausgabe 2017 musste ohne Ehrengast ausgetragen werden. Die Begeisterung war deshalb umso größer, als in diesem Jahr Philipp Lahm, ehemaliger Kapitän des FC Bayern München und der deutschen Nationalelf, sich für den Fanclub Passau die Ski anschnallte und höchstpersönlich an der Wintermeisterschaft teilnahm. In Dreierteams, die aus Skifahrern, Rodlern und Schnee-
schuhläufern bestanden, wurde um den Sieg gekämpft. Diesen sicherte sich zum dritten Mal in Folge der Fanclub Pumuckl-Südkurve Telfes, der damit auch den Wanderpokal aus Ratschinger Marmor in Empfang nehmen konnte. Philipp Lahm überreichte bei der Siegerehrung die Preise und nahm sich auch gerne Zeit für Erinnerungsfotos und Autogramme. „Ein richtig netter Typ“, so Fanclub-Präsident Günter Larch. Lahm nutzte außerdem das Wochenende, um mit seiner Familie einen Kurzurlaub in Ratschings zu genießen. An die Philipp-Lahm-Stiftung konnte der Fanclub Pumuckl gemeinsam mit Ratschings Tourismus und der Brauerei Paulaner 5.000 Euro spenden. Im Bild (v. l.) Enrico Ingenieri (Paulaner Italien), Günter Larch, Josef Schölzhorn, Werner Schölzhorn, Philipp Lahm, Manfred Behrer vom Fanclub Passau und Thomas Ossanna. Mehr Bilder von der Meisterschaft in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it.
SNOWBOARD
Boarderteam Ridnauner Schneasurfer kürt Vereinsmeister Ende Februar trug das Boarderteam Ridnauner Schneesurfer beim Skilift Gasse in Ridnaun sein traditionelles Vereinsrennen aus. In den Kategorien Ski, Snowboard und Kombination wurden die diesjährigen Vereinsmeister ermittelt. Präsident Elio Zandonella freute sich über die zahlreiche Teilnahme besonders von Kin-
dern und Jugendlichen, Gabriel Rainer führte am Mikro gewohnt lässig durch den sportlichen Tag. Bei der anschließenden Preisverteilung im Zielgelände gab es bei einer Startnummernverlosung zahlreiche Sachpreise zu gewinnen. Bilder zum Rennen in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it. Erker 04/18
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Sport
SKI ALPIN/ SKI NORDISCH
SKI ALPIN/ SKI NORDISCH
Wipptaler Sportler der Lebenshilfe überzeugen bei Italienmeisterschaften
Top-Ergebnisse für Sports & Friends
den Wettkämpfen. Die Delegation aus Österreich verlieh der Veranstaltung einen internationalen Charakter. Die Lebenshilfe Südtirol nahm mit 16 Athleten – 13 im Ski nordisch und drei im Ski alpin – daran teil. Die sechs Athleten aus dem Wipptal – die drei Langläufer Peter Schroffenegger, Michael Pichler und Felix Forer und
die drei Skifahrer Florian Jäger, Silvia Schifferle und Mirko Frei (im Bild) – konnten mit ihren Leistungen mehr als überzeugen. Peter Schroffenegger holte in der Rennkategorie Ski nordisch die Goldmedaille über 3 km Skating sowie die Silbermedaille über 10 km klassisch und in der Staffel über 3x1km. In der Rennkategorie Ski alpin holte Florian Jäger die Goldmedaille im Slalom, Riesenslalom, Super-G und in der Kombination; in der internationalen Wertung erreichte er jeweils den 2. Platz hinter einem Athleten aus Österreich. In der allgemeinen Kategorie der Langläufer belegte Michael Pichler den 1. Rang über 500 m und in der Staffel über 3x200m sowie den 2. Rang über 1 km. Felix Forer kam in der Staffel über 3x200m auf den 1. Rang, über 500 m auf den 4. Rang und über 1 km auf den 7. Rang. Skifahrerin Silvia Schifferle belegte den 1. Rang im Slalom, Riesenslalom, Super-G und in der Kombination, Mirko Frei wurde Zweiter im Slalom, Riesenslalom, Super-G und in der Kombination.
SKI NORDISCH
Peter Schroffenegger triumphiert bei Special Olympics Bei den „Special Olimpics – Giochi Invernali Internazionali 2018“, die Ende März in Bardonecchia ausgetragen wurden, gab es für Peter Schroffenegger aus Gossensaß gleich drei Medaillen. Der Athlet der Lebenshilfe Wipptal wurde seinem Spitznamen „Speedy“ einmal mehr als gerecht, als er gleich im ersten Bewerb über 5 km im klassischen Stil die Goldmedaille einheimste. Es folgte eine weitere Goldene in der Staffel über 4x1.000 m. Im Bewerb über 7.500 m konnte er sich über Silber freuen; ein Sturz in der zweiten Runde verhinderte das Triple. Damit war Schroffenegger einer der erfolgreichsten Langläufer in der Division 1*, der ersten Leistungsgruppe.
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langte Manuel Mayr zwei Goldmedaillen, Georg Verginer einmal Gold und einmal Silber und Ben-
jamin Mayr eine Silbermedaille. Tobia Kostner errang im Langlauf zweimal Gold und einmal Silber. Manuel Volgger konnte aufgrund einer Verletzung leider nicht an den Wettkämpfen teilnehmen.
SKI ALPIN
Ridnaun hat die Nase vorn 167 begeisterte Skifahrer und Snowboarder gingen Ende Februar in Ridnaun an den Start des 51. Gemeindeskirennens, das der ASV Mareit beim Skilift Gasse in Ridnaun organisierte. Nach einem spannenden Rennen konnten sich in den verschiedenen Kategorien die Skifahrer Lena Eisendle (Mareit), Hannes Vieider (Gasteig), Nadia Oberprantacher (Innerratschings), Anton Volgger (Gasteig), Julia Sparber (Gasteig), Jonas Volgger (Ridnaun), Tobias Brunner (Ridnaun), Lukas Gasteiger (Ridnaun), Angelika Schölzhorn (Mareit), Richard Hochrainer (Ridnaun), Markus Auer (Mareit), Miriam Gschnitzer (Außerratschings), Roland Pflug (Ridnaun) und Benjamin Auer (Mareit) feiern lassen; Tagesbestzeit fuhren Carmen Leitner (Innerratschings) und Elmar Hofer (Mareit). Bei den Snowboardern kürten sich Hanna Gschliesser (Mareit), Raphael Sorg (Ridnaun) und Manuel Gschliesser (Innerratschings) zu Gemeindemeistern. Die Fraktionswertung ging an Ridnaun vor Mareit und Gasteig. Familie Markus Auer (Mareit) war in der Familienwertung eine Klasse
für sich. Sonderpreise gingen an Anton Volgger aus Ridnaun als ältesten Teilnehmer (Jahrgang 1942) sowie
© Meinrad Larch
© Lebenshilfe Wipptal
Mitte März fanden in Sappada/ Forni Avoltri (UD) die 9. Italienmeisterschaften im Ski alpin und Ski nordisch der FISDIR statt. Vereine aus über 15 italienischen Regionen schickten ihre Athleten zu
Die Athleten von Sports & Friends Südtirol haben Mitte März mit neun Athleten mit großem Erfolg an der FISDIR Italienmeisterschaft in Sappada teilgenommen. Kathrin Oberhauser holte sich im Riesentorlauf und Super-G den Italienmeistertitel, Nadia Klotz im Slalom. Christoph Thaler sicherte sich in der Gruppe C21 im Super-G Gold, im Riesentorlauf Silber und im Slalom Bronze, Michael Markart (Senioren) gewann im Riesentorlauf und Slalom Silber, im Super-G Bronze. Bronze ging auch an Matthias Insam im Slalom. In der Gruppe „Promozionali“ er-
an die jüngsten Teilnehmer Emily Hochrainer, Damian Rainer und Luis Gasteiger (Jahrgang 2014). Zur Preisverteilung im Vereinshaus Mareit konnte Präsident Thomas Wurzer Bürgermeister Sebastian Helfer und Sportreferent Thomas Strickner als Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Dank ging an Sektionsleiter Martin Eisendle, die Kurssetzer Armin Volgger und Manfred Kruselburger, der auch als Trainer tätig ist, an Manfred Siller für die Zeitnehmung sowie an die Sponsoren, die zahlreiche Sachpreise zur Verfügung gestellt hatten. Bilder und Ergebnislisten auf www.dererker.it.
Sport
66 Sportrodler aus Südtirol, Nordtirol und dem Trentino beteiligten sich Mitte März am Gedächtnis-Rodelrennen in Jaufental. Zwar hatten milde Temperaturen an den Tagen davor sowie Schneeregen am Renntag der Strecke etwas zugesetzt, trotzdem wurden sehr gute Zeiten erzielt. Arthur Oberhöller (Sportrodelteam Heidenberg) erzielte mit 1.08,69 Minuten die absolut schnellste Zeit des Tages. Shamira Brunner (US La Val) war die schnellste Dame. In den Jugendkategorien waren Lisa Teissl vom ASV Jaufental sowie Renè Pfattner vom ASV Villanders nicht zu schlagen. In der Mannschaftswertung waren die Rodler vom Sportrodelteam Heidenberg eine Klasse für sich; sie gewannen bereits zum dritten Mal die begehrte Wandertrophäe „Stefan-Luis-Helene“; somit bleibt diese Trophäe endgültig in ihrem Besitz. Den 2. Platz in der Vereinswertung holte sich der ASV Jaufental vom dem SV Matrei. Prämiert wurden auch Marius Rainer als jüngster (Jg. 2013) und Robert Tavella (Jg. 1944) als
ältester Teilnehmer. Aus dem an Spannung kaum zu überbietenden Eliminierungsrennen unter den 16 schnellsten Rodlern des Wertungslaufs ging Fabian Oberhöller (Heidenberg) als Sieger hervor. Am 4. Gedächtnis-Hornschlittenrennen in memoriam Egon Markart, bei dem der olympische Gedanke im Vordergrund stand, nahmen 14 Teams aus dem Wipptal teil. Mit einer Zeit von 2.15,52 Minuten gewann das Team „Seine Freunde“ mit Walter Siller, Anton Wild, Manni Senn und Walter Sparber vor Oliver Rainer, Armin Rainer, Norbert Gschnitzer und Josef Strickner; den 3. Platz belegten die „Fuchslochflitzer“ mit Willi, Engelbert und Hubert Gschnitzer sowie Willi Staudacher. Der Durchschnittszeit am nächsten kam die Atemschutzgruppe der FF Jaufental mit Paul Siller, Martin Siller, Florian Pichler und Joachim Rainer-Wieser. Im Bild Lisa Teissl, Renè Pfattner, Shamira Brunner und Arthur Oberhöller. Alle Ergebnisse der beiden Rennen gibt es auf www.rodelcup.eu.
RODELSPORT
SV Matrei erfolgreichstes Team Mitte März wurde in Schmirn im Nordtiroler Wipptal die vierte und letzte Etappe des Wipptaler Rodelcups ausgetragen. In der Kategorie Doppelsitzer siegte das Duo Wolfgang Amort/Sarah Amort (SV Matrei) vor Michael Payrer/Andreas Siller (ASV Jaufental) und Johann Peer/Manuel Peer (SV © SV Schmirn Schmirn). Die Jugendkategorie führte Lena Miller vom SV Ellbögen vor Lisa Teissl vom ASV Jaufental und Carina Miller, ebenfalls vom SV Ellbögen an. Bei den Buben siegte Julian Rainer vom SV Schmirn vor Mario Auer und David Schafferer, beide vom SV Matrei. Bei den Damen war Sarah Amort (SV Mat-
rei) siegreich; sie verwies Hanna Kinzner (ASV Jaufental) und Michaela Rainer (SV Schmirn) auf die Plätze. Bei den Herren war Leo Kofler (SV Matrei) nicht zu schlagen; Josef Hasler (ASV Freienfeld) und Wolfgang Amort (SV Matrei) komplettierten das Podium. Die Mannschaftswertung entschied der SV Matrei für sich; auf den Plätzen 2 und 3 folgten der SV Schmirn und der ASV Freienfeld. Über die große Abschlussfeier in Stilfes, bei der die Gesamtsieger prämiert wurden, berichten wir in unserer nächsten Ausgabe. Im Bild die Tagessieger Julian Rainer, Lena Miller, Sarah Amort und Leo Kofler.
LANGLAUF
Riccardo Mich gewinnt 1. Wipptaler Skiathlon
© Pegasomedia
Spannung pur beim Gedächtnisrennen in Jaufental
Der Fleimstaler Riccardo Mich hat Anfang März bei der ersten Ausgabe des Wipptaler Skiathlons gleich einen Doppelsieg eingefahren. Julian Brunner aus Niederdorf wurde jeweils Zweiter. Mich, Jahrgang 1991, gewann zuerst den Pfitscher Volkslauf, der im klassischen Stil über 25 km führte, mit einer Zeit von 54.34 Minuten. Mit einem Rückstand von 1.50 Minuten platzierte sich der Pusterer Julian Brunner auf dem 2. Platz. Dritter wurde Reinhard Kargruber aus Taisten vor Marco Mosconi, Christian Niederkofler und Patrick Klettenhammer. Bei den Damen triumphierte Petra Winkler aus Taisten mit einer Zeit von 1:21.28 Stunden. Sie verwies Paola Leonardi von der Polisportiva Lizzanella und die Belluneserin Marta Da Pra auf die Ehrenränge. Den Juniorsprint dominierten Veronika Rainer und Julian Hirber. Tags darauf wurde in Ridnaun die 30. Jubiläumsausgabe des Ridnauner Volkslaufes ausgetragen. Nach 25 km im freien Stil liefen Riccardo Mich und Julian Brunner nach 55.26 Minuten gemeinsam über die Ziellinie. Auf dem Papier hatte schließlich Mich einen Vorsprung von wenigen Hundertstelsekunden. Auf Platz 3 folgte Michael Hellweger vor Alexander Steinmair, Marco Mosconi, Manuel Amhof und Patrick Klettenhammer sowie Reinhard Kargruber und Luca Giovanelli. Bei den Damen lief die Lokalmatadorin, Weltklasse-Biathletin Federica Sanfilippo, mit einer Spitzenzeit von 58.30 Minuten über die Ziellinie. Sie distanzierte die Zweitplatzierte Lea Demetz um sechs Minuten; Dritte wurde Barbara Vasselai vor Helene Brunner und Barbara Perini. Beim Juniorsprint siegten Devis Thaler und erneut Veronika Rainer. Erker 04/18
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Sport
© M&AMatschiner Photography
Golf on Snow in Ridnaun
Promis in Hülle und Fülle trafen sich Mitte März zur 7. Ausgabe von Golf on Snow in Ridnaun. Rund 100 Golfer gingen an den Start der beliebten Veranstaltung, organisiert von den Schneeberg Hotels in Ridnaun. Diskus-Olympiasieger Lars Riedel, Fußballweltmeister Andreas Brehme, Schneegolfweltmeister Adi Hengstberger, Box-Weltmeis-
ter Sven Ottke und viele andere Stars gaben sich die Ehre und unterstützten mit der Snowgolf-Challenge den Eagles Charity Golf Club e. V., der in den vergangenen 25 Jahren mit rund 32 Millionen Euro Menschen in Not unter die Arme gegriffen hat. Viele Bilder zum Event in unserer Fotogalerie auf www.dererker.it.
GOLF
Saisonstart beim Golfclub Sterzing Am 7. April öffnet der Golfclub Sterzing nach der Winterpause wieder seine Tore. Damit fällt auch der Startschuss zu einer intensiven Golfsaison, die mit zahlreichen Highlights aufwarten kann. „Wir möchten vor allem die Mitgliederzahlen steigern und wieder verstärkt Kinder und Jugendliche ansprechen“, so Präsident Andi Venturini (im Bild), der im Herbst vergangenen Jahres das Amt von Gerold Häusler übernommen hat. Aus diesem Grund werden ab Anfang
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Mai spezielle Kinderkurse angeboten, um den Nachwuchs mit dem Golfsport vertraut zu machen. Kostenlose Erwachsenenkurse stehen ebenfalls ab Mai auf dem Programm. Derzeit hat der Verein rund 130 Mitglieder. Beliebte Fixtermine bleiben weiterhin das Eröffnungsturnier, das wöchentliche Feierabendturnier, das legendäre Weißwurstturnier und das Turnier des Präsidenten; weitere Höhepunkte der diesjährigen Saison sind das Ferragostoturnier, das Knödelturnier, das Törggeleturnier und das Hello-
weenturnier. Zur Austragung kommt auch ein Turnier um den Ladies-Cup. „Unser großes Ziel für die nächsten vier Jahre ist die Erweiterung des Golfplatzes auf neun Loch“, betont Präsident Venturini. Dies sei eine notwendige Investition, um handicapwirksam zu sein. In diesem Zusammenhang hebt er auch die gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern hervor. Dem Ausschuss gehören neben Venturini auch Josef Turin, Manuela Gradl, Manuela Mahlknecht, Günther Schölzhorn, Markus Dialer, Thomas Plank, Manfred Thaler und Werner Hofer an.
LEICHTATHLETIK
Silvia Weissteiner beendet ihre Karriere Bei der Jahresfeier des Südtiroler Leichtathletik-Verbandes wurden vor kurzem die erfolgreichsten Sportler der vergangenen Saison prämiert. Höhepunkt der Feier war die Verabschiedung von Silvia Weissteiner. Die 38-jährige Mittelstreckenläuferin aus Gasteig hat heuer ihre sehr erfolgreiche Karriere beendet. Weissteiner war emotional sehr gerührt, als sie der gesamte Saal mit Applaus verabschiedete. Sie kann auf eine hervorragende Leichtathletikkarriere zurückblicken. Ihr größter Erfolg war das Erreichen des Finales bei der WM 2009 in Berlin, wo sie im 5.000-m-Lauf in 15.09,74 Minuten als beste Nicht-Afrikanerin auf dem 7. Rang landete. Ihre persönliche Bestzeit von 15.02,65 Minuten über diese Strecke hatte sie zwei Jahre zuvor in Berlin aufgestellt. Außerdem sicherte sich Weissteiner bei
der Hallen-EM 2007 in Birmingham über 3.000 m Bronze und belegte bei der WM in Osaka über 5.000 m den 12. Platz. 2008 wurde sie bei der Hallen-WM im spanischen Valencia über 3.000 m Siebte. Bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 und London 2012 schied sie im Vorlauf aus.
Weissteiner brachte es auf insgesamt 19 Italienmeistertitel. 40 Mal wurde sie in die italienische Nationalmannschaft einberufen. Landespräsident Bruno Cappello überreichte Weissteiner ein Fotoalbum, in dem ihre gesamte Karriere in Bildern zusammengefasst wurde.
BERGLAUF
4. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg Am 5. Mai wird zum vierten Mal der Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg ausgetragen, der wie gewohnt die erste Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups 2018 darstellt. Weitere Etappen sind auch in diesem Jahr der Gilfenklammlauf in Stange, die Mareiter-Stein-Trophy in Mareit und der Wasserfalleralm-Berglauf in Ratschings. Bei allen Ausgaben gibt es verkürzte Strecken für Kinder und Jugendliche. Der Startschuss für den Kirchsteiglauf – organisiert vom ASV Freienfeld – fällt für die Kinder um 9.30 Uhr auf dem Dorfplatz in Stilfes. Der Hauptlauf wird um 11.00 Uhr ebenfalls auf dem Dorfplatz gestartet; er führt über den Kirchsteig bis nach Egg (5,1 km, 530 Höhenmeter). Für die Rückkehr nach Stilfes ist ein Taxidienst eingerichtet. Infos und Anmeldungen unter der Rufnummer 339 8854247 (ab 17.00 Uhr) oder an info@laufverein-asvfreienfeld.it. Nachmeldungen am Starttag sind nur für den Hauptlauf möglich. Erker 04/18
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Sport
TENNIS
Mädchen der Oberschule bei WM in Israel
Vidal und Catherine gewinnen Open-Turnier in Sterzing
© Oberschulzentrum Sterzing
FUSSBALL
Die Fußball-Damenmannschaft des Oberschulzentrums Sterzing nahm im März an der Weltmeisterschaft ISF – World Schools Championship FUTSAL in Rishon LeZion in Israel teil. Im vergangenen Jahr konnten sich die Mädchen mit dem Italienmeistertitel dafür qualifizieren. Gleich am ersten Spieltag konnten die Mädchen einen 4:3-Sieg gegen Kroatien holen. Im zweiten Spiel gegen Belgien (6:1) spielten die Mädchen ihre Qualitäten aus und zogen ins Halbfinale ein. Die Begegnung mit Brasilien war bisher wohl die größte Herausforderung. Nach einer 7:0-Niederlage gegen Brasilien und 2:0 gegen die Türkei ging es im Spiel gegen Frankreich um Platz 3. Hier zogen die motivierten Mädchen mit 5:0 den Kürzeren und belegten am Ende den
hervorragenden 4. Platz. Am 20. März wurden sie für ihre Leistungen vom Radiosender südtirol1 sogar zu den „Südtirolern des Tages“ gekürt. Neben den Spielen wurde der Sterzinger Delegation, die von Direktor Andreas Meraner und Sportlehrerin Michaela Pechlaner begleitet wurde, auch Einblick in die israelische Kultur geboten. Einem der bedeutendsten israelischen Künstler der Gegenwart, Yaacov Agam, begegneten die Mädchen sogar direkt in seinem Museum. Der fast 90-Jährige beeindruckte das Team durch seine farbenfrohen Werke sowie durch seine Offenheit und Zugänglichkeit. Ein Highlight war die Fahrt nach Jerusalem. Auch ein Galadiner und ein kultureller Abend standen auf dem Programm.
RICHTIGSTELLUNG In der letzten Erker-Ausgabe hat sich im Bericht „Anpfiff zum Angriff“ ein Fehler eingeschlichen. Der ASV Wiesen startete in der 3. Amateurliga punktegleich mit St. Lorenzen und Uttenheim von der Tabellenspitze aus in die Rückrunde. Wir bedauern den Fehler! Die Redaktion
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Genau 100 Spieler nahmen Ende Februar in Sterzing am nationalen Tennisturnier „Tiebreak-Open“ teil. Bei den Herren ging der Sieg an Nicola Vidal aus Rovereto, während sich bei den Damen Marie Gulihur Catherine aus Vicenza behaupten konnte. Im Herren-Finale standen sich Patrick Prader und Nicola Vidal aus Rovereto gegenüber. Der 31-jährige Barbianer Prader, Nummer 1 der Setzliste, setzte sich im Halbfinale gegen den 2.4-Spieler Andrea Borroni mit 6:4, 6:2 durch, Vidal besiegte hingegen im zweiten Semifinale den Bozner Sebastian Brzezinski, der für den TC Rungg spielt, mit 6:2, 6:3. Im Endspiel hatte Vidal auch gegen Prader in einem hart umkämpften Match mit 5:7, 6:3, 7:5 das bessere Ende für sich. Bei den Damen traf im Finale Marie Gulihur Catherine aus Vicenza auf die Grödnerin Laura Mair. Catherine schaltete in der Vorschlussrunde die topgesetzte Vor-
jahressiegerin Silvia Saccani aus Gais mit 6:4, 6:3 aus. Mair schoss hingegen die Brixnerin Elisa Crazzolara aalglatt mit 6:0, 6:0 vom Platz. Im Finale gab es für Mair jedoch nichts zu holen. Sie mach-
te zwei Games und verlor gegen Catherine klar mit 1:6, 1:6. In der 4. Kategorie des Herren-Finales kam es zum Duell zwischen den beiden Teamkollegen im ASV Vahrn Harald Salcher und Peter Rainer. Am Ende konnte sich der als Nummer 5 gesetzte Salcher in zwei Sätzen mit 6:3, 6:3 durchsetzen. Georg Forcher vom TC Ratschings war im Halbfinale gegen Salcher mit 6:3, 6:2 gescheitert. Im Bild (v. l.) Harald Salcher und Peter Rainer.
HUNDESPORT
Sportliche Disziplin auf vier Beinen Sechs Wipptaler verbrachten vor kurzem eine Woche im bekannten Ausbildungszentrum von Salvatore Fontana in der Nähe von Lecce. Seit 1989 haben Hans Georg Prieth, Präsident des Sporthundeclubs Wipptal, und Salvatore Fontana mehrere Ausscheidungen für die Weltmeisterschaften sowie einige für die Nationalmannschaft bestritten. Bis heute verbindet die beiden eine enge Freundschaft. Zusammen mit anderen Hundeführern aus Bari
und Sizilien trainierten die Teilnehmer mit ihren Hunden intensiv die Disziplinen Unterordnung und Schutzdienst. Neben den Trai-
ningsstunden blieb für Hunde und Herrchen genügend Zeit für gemeinsame Ausflüge und Besuche in der Altstadt.
Sport
REITSPORT
Erfolgreiche Reiter geehrt Bei der diesjährigen Jahresversammlung des ASV Reitclub Wiesen im Familienhotel „Feuerstein“
in Pflersch blickte der Verein auf die abgelaufene Turniersaison zurück. Präsident Peter Hochrainer gratulierte den erfolgreichen Sportlern zu den erbrachten Leistungen. Höhepunkt der abgelaufenen Saison waren die Reitsporttage in Wiesen, bei denen die Mitglieder des Vereins den Heimvorteil ausgezeichnet ausnutzen konnten. So sicherte sich der Verein den Regionalmeistertitel mit der Mannschaft der Ponyreiter und der Mannschaft der
Großpferde sowie den Einzeltitel in der „Primo Grado“-Wertung. Als Ziele für diese Saison wurden – neben den Turnieren in Südtirol – die Teilnahme an der Brenner Tour, an der Italienmeisterschaft Mitte Juli und die Pferdemesse in Verona definiert. Im Rahmen der Vollversammlung fanden auch die Neuwahlen des Ausschusses statt. Peter Hochrainer und Monika Wechselberger wurden bestätigt. Olivia Larch, Heidi Braunhofer, Bettina Hochrainer und Stefan Malfertheiner wurden neu in den Ausschuss gewählt. Präsident Peter Hochrainer bedankte sich bei den scheidenden Mitgliedern – Lisa Maria Braunhofer, David Hofer und Horst Dapunt – für den erbrachten Einsatz und die tatkräftige Unterstützung in den letzten Jahren. Im Bild die geehrten Mitglieder des Reitclubs Wiesen.
Erfolgreiche Schwimmer der Polisportiva Anfang März hat die Sektion Schwimmen der Polisportiva Sterzing mit zahlreichen Athleten an einem Heimwettkampf in Sterzing teilgenommen. Dabei haben sie sich mit rund 200 Schwimmern aus Bozen, Brixen und Meran gemessen. Viele freiwillige Helfer und Sponsoren haben für einen unvergesslichen Wettkampf gesorgt. Für die Sterzinger gab es einen richtigen Medaillenregen, denn sie holten nicht weniger als 15 Siege. Je zweimal Gold holten Tobias Ferri, Anna De Angelis, Vittoria Cardella (mit sechs Jahren die jüngste Teilnehmerin im Feld). Je einmal Gold ging an Maya Runggaldier Origo, Laura Pergher, Marie Ungerank, Lara Minzoni, Michelle Santa, Lea Mair und Hanna Abram sowie die Lagen-Staf-
fel (Tobias Ferri, Loris Giovanelli, Anna De Angelis, Maya Runggaldier Origo) und die Kraul-Staffel (Marie Ungerank, Michelle Santa, Maira Giovanelli, Hanna Abram).
Silber gewannen Loris Giovanelli, Marie Ungerank, Maya Runggaldier Origo, Hanna Abram, Maxi Eller, Alex Mahut, Laura Pergher, Leo Saxl und die Staffel. Bronze ging an Lara Minzoni, Lea Mair, Leo Saxl, Maxi Eller, Loris Giovanelli, Hannes Burkia und die Staffel.
YOSEIKAN BUDO
Landesmeistertitel für Anna Gallmetzer
Ende Februar kämpften die Sterzinger Budokas der Polisportiva um den Titel des Landesmeisters in den jeweiligen Kategorien. Den Titel holte sich in der U15 Anna Gallmetzer, gefolgt von Laura Ciceri und Manuel Wieland. Bronze erzielte Jovan Teodorovic. Beim Lanacup der U9 und U12 siegte Moritz Kinzner. Eliah Kohl, Alex Giordani, Robin Gruber und Laura Siller erkämpften jeweils den 2. Platz, Tabea Eisendle den 3. Platz, Lisa Rainer und Juri Parigger den 4. Platz. Lena Buch-
schwenter, David Untersteiner Siller und Jakob Walter belegten jeweils Platz 5, Elia Flaibani Platz 7. Auch beim Freundschaftswettkampf in Sand in Taufers erzielten die Sterzinger Athleten hervorragende Leistungen. In der U9 erzielten Tabea Eisendle und Juri Parigger jeweils den 2. Platz, David Untersteiner belegte Platz 4 und Jakob Walter den 3. Platz. Eine Sterzinger Mannschaft der U12 erzielte den 3. Platz, die Mannschaft der U15 den 2. Platz. Erker 04/18
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RUND UM
HAUS & GARTEN ENERGETISCHE SANIERUNG VON MEHRFAMILIENHÄUSERN Wie die Umweltagentur des Landes mitteilt, kann innerhalb 30. Juni dieses Jahres beim Landesamt für Energieeinsparung um Beiträge für die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern angesucht werden. Bei der Sanierung bestehender Mehrfamiliengebäude auf mindestens KlimaHaus C oder R beträgt der Fördersatz bis zu 70 Prozent. Nach Anhebung des Fördersatzes von ursprünglich 30 Prozent auf bis zu 70 rechne sich die Investition in vielen Fällen bereits nach zehn Jahren, so Petra Seppi, Direktorin des Landesamtes für Energieeinsparung. Die energetische Sanierung von Mehrfamilienhäusern wird für den Eigentümer dadurch wirtschaft-
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lich interessant. „Durch die energetische Sanierung lassen sich die Heizkosten um die Hälfte reduzieren; weitere Vorteile der Sanierung sind, dass der Wert der Immobilie steigt, wenn das Kondominium mindestens die Zertifizierung KlimaHaus C oder R erreicht“, so Seppi. Nicht zuletzt steigt nach einer energetischen Sanierung der Wohnkomfort und man lebt mit dem Bewusstsein, einen Beitrag für die Reduzierung der Umweltverschmutzung geleistet zu haben.
VORAUSSETZUNG Die 70-prozentige Förderung gilt nur für Maßnahmen, die in Mehrfamilienhäusern mit min-
destens fünf Baueinheiten durchgeführt werden. Eigentümer müssen natürliche Personen, öffentliche Verwaltungen oder Körperschaften ohne Gewinnabsicht sein, die keine wirtschaftliche Tätigkeit ausführen. Die Beitragsgesuche müssen vor Beginn der Arbeiten gestellt und können noch bis 30. Juni dieses Jahres beim Landesamt für Energieeinsparung eingereicht werden. Konkrete Einspar-Beispiele und viele nützliche Informationen finden sich in der Broschüre „Neue Energieförderung für die energetische Sanierung von Kondominien“, die auf der Webseite des Landesamtes für Energieeinsparung abrufbar ist. Dort kann man auch die Formulare für die Beitragsansuchen herunterladen.
Aktuell
RUND UM HAUS & GARTEN
GRÜNE EXTRAVAGANZEN
Zugegeben, es gibt umweltfreundlichere Arten, um sein altes Auto oder
Bett loszuwerden. Aber alte Maschinen oder Möbelstücke als Deko-Element im eigenen Garten haben durchaus ihren Reiz. Ein verrosteter Oldtimer kann beispielsweise als Blumen-
kübel für Fuchsien dienen. Während die Blumen vor zu starkem Regen und Wind geschützt sind, können sie durch die Fensteröffnungen ins Freie wuchern. Ein Blickfang sind ebenfalls alte Möbel, die eigentlich auf dem Sperrmüll hätten landen sollen. Überwuchert von einem Meer aus Petunien und Grünpflanzen erinnern sie an einen Sommernachtstraum. Stehen in einem Garten noch ein paar alte Mauern, ist die Illusion perfekt: upcycling einmal extravagant.
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Aktuell
DER VERTIKALE GARTEN Aus der Not eine Tugend gemacht! So lautet wohl das Motto des Vertical Gardenings. Anstatt die Pflanzen auf Fensterbänke und Kommoden zu verteilen, werden sie platzsparend an einer Wand befestigt.
der Wohnung und natürlich auch abhängig von den Lichtverhältnissen werden die Pflanzen ausgesucht. Idealerweise sollten sie wenig Wasser brauchen und langlebig sein. Optimale Pflanzen für einen Wandgarten sind deshalb Sukku-
mit integriertem Bewässerungsund sogar Beleuchtungssystemen. Wer sich seinen vertikalen Garten allerdings selber bauen möchte, kann aus dem Vollen schöpfen, denn vom Bilderrahmen über die Plastikflasche bis hin zur Eu-
festigt wird. Etwas Erde und dann eine Schicht Moos darauf verteilen und mit etwas grobmaschigem Maschendraht befestigen. Anschließend werden verschiedene Sukkulenten – je bunter, umso hübscher – eingesetzt. Wenn man die Pflanzen gießen möchte, hängt man das Bild einfach ab und benetzt die Sukkulenten ein wenig.
TILLANDSIEN
Bild, Idee und DIY-Tutorial von Luna See via Pinterest
Besonders für kleine Wohnungen ist diese Form der Pflanzenhaltung nicht nur eine clevere Idee, sondern obendrein werden auch noch der Lärm gedämmt und das Raumklima verbessert. Je nach Größe
lenten, aber auch Efeu, Moose, Farne, Kräuter, Flamingoblumen und Buntnesseln sind dankbare Vertikalgewächse. Inzwischen gibt es im Gartenfachhandel eigene Pflanzenwand-Sets
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Spüren Sie’s auch ...? Frühling liegt in der Luft! Bunte Frühlingsblüher, knackige Salate und Gemüsepflanzen, leckere Kräuter, eine blühende Vielfalt von Balkon- und Beetpflanzen, exklusive Pflanzenraritäten, hochwertige Floristik für innen und außen ... Das alles und noch viel mehr finden Sie bei uns. Überzeugen Sie sich und besuchen Sie uns am Sonntag, den 22. April von 9.00 bis 18.00 Uhr am Tag der offenen Gärtnerei. Schlendern Sie durch unsere Verkaufsanlage und lassen Sie sich von den neuen floralen Trends inspirieren, damit auch Sie Lust bekommen, Ihr Heim in eine blühende Oase zu verwandeln. Informieren Sie sich bei unserem Fachpersonal über das breitgefächerte Beet- und Balkonpflanzensortiment. Nutzen Sie die Gelegenheit des verkaufsoffenen Sonntags, um unsere Gärtnerei und unser Team kennenzulernen. Familie Unterkircher mit Team freut sich auf Ihren Besuch!
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Gesehen auf Pinterest
ro-Palette kann man so gut wie alles als Pflanzenbehältnis verwenden. Einsteigern sei ein „Pflanzenbild“ empfohlen: Dafür nimmt man einfach einen alten Holzrahmen, auf dessen Rückseite ein Brett be-
Die Pflanzengattung der Tillandsien ist mit rund 550 Vertretern die artenreichste in der Familie der Bromeliengewächse. Nachdem sie vornehmlich epiphytisch, d. h. auf anderen Pflanzen gedeihen, sind sie auch für eine besondere Art des Vertical Gardenings geeignet: Eine dekorative Baumwurzel, die entweder direkt an der Wand oder an der Decke befestigt wird, dient als Wirt. Feuchtigkeit nimmt die Tillandsie über die Blätter auf, weshalb sie in Badezimmern besonders gut gedeiht. Man sollte sie regelmäßig mit Wasser – unbedingt kalkarmes bzw. Regenwasser verwenden – besprühen oder eintauchen. Je nach Gattung kommen sie zwischen vier Tagen und zwei Wochen ohne Wasser aus.
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WPC-Terrassendielen
EDLE OPTIK, MODERNE FORM Tradition, Eleganz und innovative Technologie vereint in einem Produkt: Das ist die neueste Generation von Terrassendielen, die aus einer Mischung aus Naturfaser (Holzfaser) und Kunststoff im Verhältnis 60:40 besteht.
fühlbar splitterfrei. Außerdem ist die Diele von einer holzfreien Schutzschicht ummantelt, sodass Schmutz und UV-Strahlung keinen Einfluss auf die Farbe und Lebensdauer Ihrer Terrasse haben. Sonnigen, heißen Sommern und kalten Wintern sowie hohen Temperaturunterschieden halten sie
Anders als bei Holzdielen entfallen hier aufwendige Pflegebehandlungen etwa durch Lasuren oder Öle. Viel Spaß – wenig Aufwand! Durch die speziellen Verlegeclips können die Dielen unsichtbar auf Aluminiumschienen verlegt werden.
problemlos stand. Außerdem sind sie beständig gegen Insekten- und Pilzbefall und nehmen keine Feuchtigkeit auf. Die extrem glatte Oberfläche ist geradezu ideal für Barfußläufer sowie Kinderhände und -füße. Durch die Naturfaser im Produkt sind die Dielen farblich nicht identisch, was dem Boden das gewisse Etwas und eine natürliche Lebendigkeit verleiht.
Wir beraten Sie gerne in unseren Verkaufspunkten in Brixen, Bruneck und Leifers. Unsere kompetenten Mitarbeiter sind Ihnen behilflich, falls Sie die Terrassendielen selbst verlegen möchten, oder organisieren Ihnen ein qualifiziertes Verlegeteam.
Diese Volldielen sind in drei Farbtönen in den Maßen 23 x 140 mm und bis zu einer Länge von 400 cm erhältlich. Da sie beidseitig gebürstet sind, können sie auch auf beiden Seiten verwendet werden, eine davon hat eine dekorative Holzmaserung.
Wir sprechen hier von Terrassendielen 2.0 – minimale Pflege, wenig Reinigungsaufwand und
Weitere Infos und alle Kontakte finden sie auf http://www.domus.bauexpert.it.
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DIE EUROPALETTE – MÖBELSTÜCK 2.0 Man mag es kaum glauben, welchen Einfluss die Europaletten auf das Möbeldesign haben. Inzwischen gibt es nicht nur zahlreiche Bücher mit Bastel- und Bau-
Mit relativ einfachen Mitteln lassen sich ganze Wohnungseinrichtungen aus Paletten bauen. Der Vorteil liegt dabei klar auf der Hand: Eine Europalette ist sehr stabil und robust, mehre-
nen, als Couchtische und sogar als Betten. Mit ein bisschen Farbe lassen sie sich zudem in jede Wohnung auch optisch integrieren. Mit dunkler Holzbeize behandelt wird aus der Europalette ein stylisches Regal. LED-Lichtleisten an der Unterseite oder in den Zwischenräumen angebracht sorgen für ein stimmungsvolles indirektes Licht. Erhältlich sind sie mittlerweile in jeder Länge und in jedem Farbton. So zaubert man aus einem Palettenbett ein wunderbar romantisches Kuschelnest.
anleitungen, sondern sogar eigene Webseiten und Webshops für Designer-Paletten.
re davon lassen sich recht einfach zusammenfügen und mit Nägeln oder Schrauben miteinander verbinden. Sie können als Regale die-
Übrigens lassen sich auch Wein- oder Obstkisten recyceln. Aus alten Holzkisten lassen sich so ganze Regalwände zaubern.
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Diese Kampagne des Landes wurde am 21. März 2018 am Stadtplatz von Sterzing vorgestellt. Die Bürger hatten dabei die Möglichkeit, sich über das richtige Heizen mit Holz zu informieren. Auch die Bezirkskaminkehrermeister des Wipptales ließen es sich nicht nehmen, bei dieser Veranstaltung anwesend zu sein. In der Gemeinde Sterzing Kehrbezirk A mit den dazugehörigen Fraktionen wurde von der Gemeindeverwaltung ein neuer Zonenkaminkehrermeister ernannt. Er meldet sich nach Bedarf automatisch jedes Jahr bei seinen Kunden an. Die Firma Kaminspatz beschäftigt einen Angestellten mit Meistertitel. Sie sind fachkompetent, sauber, pünktlich und kundenorientiert. Für dringende Angelegenheiten kann man sich immer telefonisch an die Firma Kaminspatz wenden.
(v. l.) Stefan Obexer, Karl Eisenstecken, Florian Siller und Paul Siller
WIR WÜNSCHEN ALLEN KUNDEN BEIM ANHEIZEN DER FEUERUNGSANLAGE VIEL GLÜCK UND ERFOLG
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Pfeffersbergerstraße 4, 39042 Brixen, Bezirkskaminkehrer der Gemeinde Brenner und Freienfeld
Siller & Feuer GmbH, Gasteig – Handwerkerzone Ost 13, 39040 Ratschings BZ Tel./Fax: 0472 779516, Handy: 335 8359910, E-Mail: info@sillerfeuer.com Bezirkskaminkehrer der Gemeinde Ratschings & Sterzing Kehrbezirk B
Sarnserstraße 25, 39042 Brixen Bezirkskaminkehrer der Gemeinde Sterzing Kehrbezirk A Erker 04/18
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TREND GARDENING
Bonsai und Orchideen sind Ihnen zu langweilig? Sie wollen einen grünen Eyecatcher in Ihrer Wohnung, den nicht jeder hat? Dann versuchen Sie sich doch einmal an einem „Fleischfresserterrarium“. Wer ein altes Aquarium zu Hause hat, kann es ohne großen Aufwand zu einem „Florarium“ für fleischfressende Pflanzen umfunktionieren. Dafür wird der Boden des Aquariums mit Blähton bedeckt und darüber das Pflanzensubstrat verteilt. Je nach Vorliebe kann man das Terrarium mit verschiedenen Steinen, Wurzelstücken, einem Bachlauf oder Brunnen dekorieren. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, kann man spezielle Luftbefeuchter verwenden, die in ein kleines Gefäß gestellt werden: Das ergibt übrigens einen hübschen Spuk-Effekt, wenn die Nebelschwaden durchs Florarium ziehen. Haben die ausgewählten Pflanzen unterschiedliche Bedürfnisse, was den Wasserhaushalt be-
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trifft, sollte man zumindest eine kleine Terrasse in das Aquarium einbauen. In die erhöhte Ebene pflanze man dann jene, die es etwas trockener mögen. Anschließend in einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern die Pflanzen einsetzen. Achtung: Nicht alle Karnivoren harmonisieren in einem gemeinsamen Terrarium. Deshalb sollte man sich genau informieren, welche Pflanzen die gleichen Vorlieben teilen. Venusfliegenfallen vertragen sich etwa gut mit Sonnentauarten, Schlauchpflanzen und Kannenpflanzen. Die bekannteste Pflanze der fleischfressenden Arten oder Karnivoren ist wohl die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula) aus der Familie der Sonnentaugewächse, die in den USA heimisch ist. Das markante Fangblatt kann bei einer Bewegungsreizung äußerst schnell zusammenklappen. Vor allem für Fliegen, Ameisen und Spinnen kann die Berührung mit dem
Fangblatt tödlich enden. Erhältlich ist die Venusfliegenfalle in jeder Gärtnerei, allerdings sollte man bei der Pflege einige Dinge beachten, wenn man länger Freude daran haben möchte. Ansprüche hat diese Pflanze – wie übrigens alle fleischfressende Arten – an das Wasser und an die Erde. Blumenerde ist absolut ungeeignet – man kann entweder spezielle Karnivoren-Erde oder Weißtorf verwenden. Das Wasser sollte möglichst weich sein, also am besten sauberes Regen- oder Schneewasser. Zur Not kann man auch Leitungswasser abkochen. Auch sehr viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit spielen für das gute Gedeihen der Pflanze eine wichtige Rolle. Viele der fleischfressenden Pflanzen halten eine Ruhepause ein und benötigen deshalb ein kaltes Winterquartier. Die Temperatur sollte für eine Venusfliegenfalle idealerweise zwischen fünf und zehn Grad Celsius betragen, hell sollte es aber dennoch sein.
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VON DER BIENE ZUM HONIG Wenn der Frühling sich ankündigt und die ersten Knospen sprießen, beginnt für die Bienen die jährliche Arbeit. Südtirol bietet mit seiner vielfältigen Natur die perfekten Voraussetzungen für die Produktion von köstlichem Honig und auch im Wipptal wissen die Imker dieses Geschenk zu nutzen. Doch nicht nur den Imkern, sondern auch den Obstbauern kommen die fleißigen Tierchen zugute, da sie für den Großteil der Bestäubung auf den Obstanlagen zuständig sind. Ab April begeben sich die Bienen auf die Suche nach Nektar. Wie viel Nektar eine Biene aus den Pflanzen erhält, hängt stark von der Witterung ab, wobei Frost, Regen oder Kälte den Bienen ihre Arbeit erschweren. Jährlich entste-
die Wabe gefüllt, wird sie „verdeckelt“, also geschlossen, und der Nektar kann zu Honig heranreifen. Reifen bedeutet in diesem Fal-
Der Wipptaler Imkerverein zählt derzeit rund 100 Mitglieder.
le nichts anderes, als dass der Wassergehalt des Honigs unter 18 Prozent sinkt, andernfalls kann es passieren, dass der Honig zu gären beginnt. Kristallisiert der Honig, hat dies je-
Wipptaler Imker bei der Ambrosiusfeier im Dezember 2017
hen pro Bienenstock etwa 74 kg Honig, wobei die Bienen 60 kg für den Eigenbedarf, also als Nahrung nutzen. Den Rest erntet der Imker und so landet der Honig auf unserem Frühstückstisch. Hat die Biene ihren Rüssel mit Nektar gefüllt, bringt sie diesen in den Stock, der aus etwa 10.000 bis 50.000 Bienen besteht. Hier wird er in die Waben eingelagert. Ist
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Ordnung steht die Königin. Diese hebt sich nicht nur äußerlich, sondern auch durch ihre hohe Lebensdauer von vier bis fünf Jahren von
doch wider allem Volksglauben nichts mit der Haltbarkeit des Honigs zu tun, sondern ist ein natürlicher Vorgang. Die Kristallisierung kann durch das Erhitzen des Honigs auf bis zu 40° C wieder rückgängig gemacht werden. In einem Bienenstock ist das Leben streng geregelt, denn jede Bienengruppe hat ihre eigene Aufgabe. An der Spitze dieser hierarchischen
den anderen Bienen ab. Die Aufgabe der Königin besteht im Wesentlichen darin, Eier zu legen und den Fortbestand des Bienenvolkes zu sichern. Aus den Eiern der Königin schlüpft nach drei Tagen eine Larve, die eingebettet in einer Zelle zur fertigen Biene heranwächst. Die Nachfolge der Königin wird meist schon während der ersten zwei Jahre ihrer Regentschaft vom Bienenvolk selbst geregelt: Die Königinnenlarven werden mit Gelee Royale gefüttert, um die Thronfolge zu sichern. Hier kann auch der Imker den Bienen mit der Königinnenzucht unter die Fühler greifen. Diese Aufgabe zählt jedoch zu den Königsdisziplinen, da sie Wissen, Geschick, Zeit sowie den nötigen Platz erfordert. Ist der Honig Mitte Juli erntereif, kann er schließlich geschleudert werden. Dafür werden die Waben geöffnet, also die „Verdeckelung“ abgeschabt, und in die dafür vorgesehene Honigschleuder gegeben. Nach einer kurzen Ruhephase wird der erhaltene Honig gesiebt, abgefüllt und ist anschließend fertig für den Verzehr. Honig
RUND UM HAUS & GARTEN PR BAUMSCHULE PUTZERHOF
Mehr als nur Grün! ist nicht nur ein köstlicher Brotaufstrich, sondern wirkt auch unterstützend bei entzündlichen Krankheiten, Erkältungsbeschwerden, Verdauungsstörungen und Hautproblemen.
kann zu Kerzen weiterverarbeitet werden, die in der Weihnachtszeit oft die Südtiroler Christbäume zum Leuchten bringen. Die Imker im Wipptal verbindet nicht nur eine gemeinsame Passion, sondern auch großer Zusammenhalt. Sie tauschen sich aus, geben sich Ratschläge und helfen sich gegenseitig. Doch auch wer in der Imkerei arbeitet, sollte sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen: ständige WeiBienenweg Trens: Die Imker bieten hier seit terbildungen sind zwar kein 2012 immer wieder Führungen an. Muss, aber dennoch förderDoch Honig ist nicht das einzige lich für die Bienenaufzucht. Produkt, das die Imker hierzulan- Mittlerweile gibt es sogar eine eide aus der Bienenzucht gewinnen gene Imkerschule in Südtirol, die können. Das altbewährte Hausmit- auf vier Standorte (Laimburg, Dietel Propolis wird von den Bienen tenheim, Goldrain, Salern) aufgeals Desinfektionsmittel von Holz teilt wurde. Hier können Bienenund Waben oder als Dichtungs- liebhaber ihre Leidenschaft zum mittel bei Rissen im Stock verwen- Beruf machen und Imker ihre Fädet. Wird Propolis eingefroren, zu higkeiten und ihr Wissen ausbauPulver gerieben und anschließend en. Dank der fleißigen Arbeit der mit Alkohol gestreckt, entsteht das Bienen und Imker hierzulande haentzündungshemmende Hausmit- ben wir die Möglichkeit, köstlichen tel, das vielfältig eingesetzt wer- und vor allem gesunden Honig aus regionaler Produktion zu genießen den kann. Auch das Wachs ist ein Produkt aus und uns am Lebenselixier der Antidem Imkerhandwerk. Dafür wer- ke noch heute zu erfreuen. den alte Waben eingeschmolzen Nadine Brunner und das daraus erhaltene Wachs
Was wäre ein Garten ohne Pflanzen? Kaum mehr als ein Zimmer ohne Möbel. Stauden und Gehölze erfüllen verschiedene Aufgaben in ihrem Gartendasein. Sie tragen zur Raumbildung bei, setzen Akzente und prägen das Bild genauso wie Baumaterialien und Accessoires. Das Zimmer im Grünen ist längst mehr als ein Trend: Wir wollen in unseren Gärten das Leben genießen – heute und in Zukunft. Aus diesem Grund sind fachmännische Planung und sachgerechte Pflege so wichtig. Für uns sind blühende Rosen, prachtvolle Gehölze, farbenfrohe Stauden und filigrane Gräser wie Farben auf einer Palette. Wir können mit Ihnen im Rahmen einer individuellen Planung unvergleichlich schöne Gartenbilder schaffen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Naturmensch oder Designfreund sind, ein Genießer oder Ästhet. Qualität garantieren wir Ihnen für alle typgerechten Gartenparadiese.
GARTEN BIENENFREUNDLICH GESTALTEN Das heurige Jahr wartet mit einigen erfreulichen Trends auf. In Zeiten ständiger Meldungen über das Bienensterben gibt es eine verstärkte Nachfrage nach bienenfreundlichen Pflanzen. Statt eines sterilen Rasens sind Wildblumenbeete gefragt. Mit ein bisschen Aufwand kann man nicht nur der Honigbiene, sondern auch den Wildbienen- und Hummelarten ein kleines Paradies schaffen und so einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur leisten. Achten sollte man dabei lediglich darauf, dass die Insekten ein ganzjähriges Nektarangebot vorfinden. Zu den idealen Pflanzen für einen bienenfreundlichen Garten zählen Himbeere, Steinklee, Kornblumen, Schlehe, Thymian, Weide, Apfelbaum und die wunderschöne Phacelia, die nicht umsonst auch unter dem Namen „Bienenfreund“ bekannt ist. Erker 04/18
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GIERSCH –
DAS POWER-UNKRAUT IM GARTEN Man kann sich über ihn maßlos ärgern oder maßlos freuen. Einmal im Garten sesshaft geworden, wuchert der Giersch unverwüstlich, fortpflanzungssüchtig und mit einer Vitalität, die nur gesund sein kann. Wenn sich der Giersch reckt und streckt, zieht auch der Frühling ins Land. Quadratmeterweise breitet sich das hartnäckige Kraut aus. Diese Überlebensstrategie beherrscht es meisterhaft. Bereits die Steinzeitmenschen sollen den Giersch verzehrt haben. Im Mittelalter war er neben der Brennnessel ein viel verwendetes Wildkraut. Während der beiden Weltkriege soll er den Menschen als wichtige Vitaminzufuhr gedient haben. In vielen Ländern wird Giersch sogar angebaut. Kein Wunder: Er ist reich an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, wirkt antibakteriell, entsäuernd, entzündungshemmend, harntreibend und kräftigend zugleich.
NACHWACHSENDE KRÄUTERAPOTHEKE Wer Giersch regelmäßig erntet, hat bis in den Oktober hinein einen nachwachsenden Wildkrautgarten. Die jungen hellgrünen Triebe, als Tee oder Frischsaft getrunken, entschlacken den Körper, ein Umschlag mit getrockneten Kräutern hilft bei Gicht und Rheuma. Zwischen den Fingern zerquetscht und auf Insektenstichen aufgetragen hemmt er Entzündungen, kühlt und beruhigt. Als Sitz-Bad genommen heilt er Hämorrhoiden. Die Blätter sind vielseitig verwendbar: auf Pizza, in Aufstrichen, als Smoothie, zusammen mit Knob-
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lauchrauke und Gundermann als Pesto, in Kombination mit Brennnesseln und Spinat als Füllung in Ravioli, Omelett oder Tirtlan. Die älteren Blätter eignen sich als Petersilienersatz, verfeinern Kartoffelgerichte, Bratlinge, Aufläufe und Gemüsebrote. Die Samen, etwa drei Millimeter lang, ähneln Dill und Fenchel und geben Suppen eine etwas schärfere Würze. Getrocknet und zu Pulver gerieben peppen sie Saucen auf. Auch die holunderähnlichen Blüten sind essbar, obendrein eine hübsche Deko, die Essig, Öl und Kräuterlimonaden aromatisieren. Saftig schmecken auch die Stiele und Knospen.
ERKENNUNGSMERKMAL: DREIZACKIGER ZIEGENFUSS Der Giersch (Aegopodium podagaria) hat viele Namen: Geißfuß, Dreiblatt, Zipperleinskraut, um nur einige zu nennen. Wer ihn sammelt, sollte genau auf die Kronenblätter achten. Sie ähneln einem dreizackigen Ziegenfuß, auch der Blattstiel ist im Querschnitt dreieckig. Verwechslungsgefahr besteht ansonsten mit anderen Doldenblütlern wie dem giftigen Schierling. Auch verströmt der Giersch den typischen Geruch von Möhre, Spinat und Petersilie. Sein Geschmack ist nicht jedermanns Sache. Wer den Giersch nicht in der Küche nutzen möchte, kann ihn zum Mulchen oder als Biomasse für einen guten Kompost verwenden. Wer ihn partout aus dem Garten vertreiben will, kann den Boden umgraben und möglichst dicht und reichlich Buschbohnen säen: Giersch mag keine Bohnen. rb
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TULPENZAUBER Tulpen gibt es mittlerweile in den unglaublichsten Farbvariationen. Ursprünglich stammt diese Blume aus der Pflanzengattung der Liliengewächse aus dem nördlichen Iran. Auch der Name ist persischen Ursprungs und ist die Bezeichnung für einen Turban. Im Osmanischen Reich blühte der Anbau von Tulpen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Es gibt besonders im Frühling unend-
lich viele Möglichkeiten, um ein schönes Tulpenarrangement zur Geltung zu bringen. Eine sehr edle und puristische Deko-Variante ist die Kombination mit Palmkätzchen. Farblich abgestimmt passen dazu besonders weiße oder eher dezent hellrosa Tulpen. Wer es richtig farbenfroh mag, kombiniert die Tulpen mit einer wilden Mischung aus Stiefmütterchen.
VOLLE DURCHSICHT Es braucht keine Chemie, um Fenster sauber zu kriegen. Zitrone, Essig und Speisestärke tun’s auch. Putzmittel selbst herstellen: natürlich, preiswert und effizient. So geht’s. Die Zubereitung ist so einfach wie die Anwendung: Zitronen- oder Orangenschalen mit 125 ml Essig in ein Glas geben und zugedeckt zwei Wochen an einem dunklen Ort stehen lassen. Danach abseihen und in einen Zerstäuber geben. Je nach Bedarf etwa 125 ml Wasser dazugeben. Zur Reinigung von Glasoberflächen eignet sich auch
Speisestärke. Einen Teelöffel davon mit 500 ml warmem Wasser mischen, gut verrühren und in einen Zerstäuber geben. Auf die Fläche auftragen, etwas trocknen lassen und anschließend mit einem zerknüllten Zeitungspapier (vorher in Essig tauchen) abreiben. Auch Essig befreit Glas von Schmutz und Fett. 250 ml Wasser und 60 ml hellen Essig mit drei Tropfen flüssigem Geschirrspülmittel mischen und in einen Zerstäuber geben. Vor Gebrauch gut schütteln.
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Wenn das Frühjahr ruft und der Garten wartet Was gibt es Schöneres, als sich zurückzulehnen, auf Garten oder Balkon zu schauen und sich an dem zu erfreuen, was wächst und gedeiht? Schließlich schmeckt nichts so gut wie eine selbst gezogene und frisch geerntete Tomate aus dem eigenen Garten oder Himbeeren vom eigenen Strauch! In den GARTENmarkt Zweigstellen der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft finden Sie ein umfangreiches Sortiment an Pflanzen und Gartenzubehör. Wir bieten Ihnen Pflanzhilfen, Hochbeete oder dekorative Blumentröge, die Sie auf dem Balkon oder im Garten einsetzen können. Leichtgängige und leise Gartentechnik, die Rasen, Bäume und Sträucher im Handumdrehen in Bestform bringt. Unsere geschulten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen Ihnen für individuelle Beratungen zur Verfügung, damit Sie sich bestens ausgerüstet an Ihren Garten- oder Balkonmomenten vergnügen können. Zudem finden Sie auf unserer Internetseite www.gartenmarkt.it den Gartenkatalog 2018 zum Umblättern oder Herunterladen! Freuen Sie sich auf eine entspannte, genussvolle Gartenzeit, wir helfen Ihnen gerne dabei. Erker 04/18
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SPARMASSNAHMEN RUND UMS SANIEREN Kürzlich veröffentlichte die Verbraucherzentrale Südtirol einen interessanten Beitrag zum Haushaltsgesetz 2018. Darin wird im Wesentlichen die Ausgestaltung der Steuerabzüge im Bereich der Bausanierungs- und Energiesparmaßnahmen bestätigt, die bereits für das Jahr 2017 in Kraft war, wobei einige Änderungen bei den abzugsfähigen Prozentsätzen vorgenommen und einige Neuerungen eingeführt wurden. Das Stabilitätsgesetz 2018 sieht die Verlängerung der Möglichkeit zum Abzug von 50 Prozent der Ausgaben für Sanierungs-, Instandhaltungs- und Wiedergewinnungsarbeiten für Wohnungen und Wohngebäuden von der Einkommenssteuer (Irpef) vor, die innerhalb 31. Dezember 2018 ausgeführt und bezahlt werden. Bestätigt wird das Prinzip, wonach die in den einzelnen Wohneinheiten auszuführenden Arbeiten die außerordentliche Instandhaltung betreffen müssen, während für die Gemeinschaftsteile von
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Gebäuden auch Arbeiten der ordentlichen Instandhaltung infrage kommen. Die Obergrenze der Ausgaben pro Einheit wurde bei 96.000 Euro belassen; der Abzug wird auf zehn gleiche Jahresraten aufgeteilt, wobei der jährliche Abzug höchstens 4.800 Euro betragen darf.
ECOBONUS Auch 2018 kann man den Steuerabzug von 65 Prozent für Maßnahmen der energetischen Sanierung in Anspruch nehmen, die, sofern sie Wohneinheiten betreffen, innerhalb 31. Dezember 2018 ausgeführt werden müssen, während die Durchführungsfrist für Kondominien am 31. Dezember 2021 abläuft. Im Bereich Öko-Bonus sind einige Neuerungen bzw. Beschränkungen eingeführt worden: Der abzugsfähige Prozentsatz sinkt von 65 auf 50 Prozent für den Einbau oder den Austausch von Fenstern, älteren Brennwertkesseln, Biomassegeneratoren und Verschattungen.
Im Hinblick auf Brennwertkessel sind einige Details zu beachten: • Bei Einbau eines Brennwertkessels unter Klasse A kann der Öko-Bonus nicht in Anspruch genommen werden, dafür jedoch der Abzug von 50 Prozent für Sanierungsarbeiten bis zu einem Höchstbetrag von 96.000 Euro. • Bei Einbau eines Brennwertkessels der Klasse A kann man einen Abzug von 50 Prozent von der Einkommenssteuer (Irpef) und der Körperschaftssteuer (Ires) für Ausgaben bis zu einem Höchstbetrag von 60.000 Euro in Anspruch nehmen. • Bei Einbau eines Brennwertkessels der Klasse A mit neuerem Wärmeregulierungssystem (Klasse V, VI, VII) mit Hybridanlagen, bestehend aus integrierter Wärmepumpe mit Brennwertkessel, ist ein Steuerabzug von 65 Prozent von Irpef und Ires für Ausgaben bis zu einem Höchstbetrag von 46.153,85 Euro vorgesehen.
Änderungen der abzugsfähigen Prozentsätze wurden für die Installation und Montage von Sonnenschutz-Markisen eingeführt, die von 65 auf 50 Prozent sinken, bei Ausgaben bis zu einem Höchstbetrag von 120.000 Euro. Auch der Abzug von 65 Prozent für das Ersetzen herkömmlicher Warmwassererhitzer durch Warmwasser-Wärmepumpen bei Ausgaben bis zu einem Höchstbetrag von 46.153,84 Euro wurde bestätigt. Bestätigt wurde auch der Öko-Bonus, der die energetische Sanierung mit Abzügen in Höhe von 70 Prozent im Falle von Maßnahmen betrifft, die mehr als 25 Prozent der Dispersionsfläche des Gebäudes betreffen. Hingegen steigt der abzugsfähige Prozentsatz auf 75 Prozent, wenn die winterliche und sommerliche Energiebilanz entsprechend der Parameter aus MD 26. Juni 2015 verbessert wird. Für die Maßnahmen an einzelnen Wohneinheiten verfällt der Eco-Bonus am 31. Dezember 2018, während der Ab-
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zug für Maßnahmen, die Gemeinschaftsteile betreffen und auf einen Gesamtbetrag berechnet werden, der sich aus dem Wert von 40.000 Euro, multipliziert mit jeder Wohneinheit des Kondominiums, ergibt, bis 31. Dezember 2021 verlängert wird. Für eine energetische Gesamtsanierung des kompletten Gebäudes, die den jährlichen Primärenergiebedarf um wenigstens 20 Prozent gegenüber den Voraussetzungen aus MD 11. März 2008 (Anl. A) senkt, wurde der Abzug von 65 Prozent mit Ablauf zum 31. Dezember 2018 für die einzelnen Wohneinheiten bestätigt, während für die Gemeinschaftsteile eine Fristverlängerung bis 31. Dezember 2021 gilt. Der Abzug von 65 Prozent für Kauf, Einbau und Montage von multimedialen Vorrichtungen (Domotik) für die Fernkontrolle der Heizungs-, Warmwasser und Klimaanlagen sowie für den Einbau von Solarpaneelen zur Warmwasserproduktion bleibt unverändert. Alle für den Eco-Bonus in Betracht gezogenen Steuerabzüge werden auf zehn gleiche Jahresraten aufgeteilt. Die Höhe des Bonus variiert je nach ausgeführter Arbeit.
MÖBELBONUS Auch der Möbelbonus in Verbindung mit der Sanierung der Wohneinheit wurde neu konzipiert, allerdings mit einer wichtigen Einschränkung, denn bis 31. Dezember 2018 kann der Bonus nur von denjenigen in Anspruch genommen werden, die nachweisen, seit 1. Jänner 2017 eine Baumaßnahme zur Sanierung der Bausubstanz begonnen und daher Anspruch auf den entsprechenden Steuerabzug von 50 Prozent bis maximal 96.000 Euro zu haben. Es handelt sich dabei um ein System
der Steuererleichterung, das es ermöglicht, 50 Prozent der Ausgaben, die für den Ankauf von Einrichtungsgegenständen oder energieeffizienten Elektrogeräten bis zu einem Höchstbetrag von 10.000 Euro getätigt wurden, von der Einkommenssteuer (Irpef) abzuziehen.
GRÜNER BONUS Neu eingeführt wurde in diesem Jahr und nur für dieses Jahr der so genannte „Grüne Bonus“, der die Möglichkeit vorsieht, für Ausgaben von maximal 5.000 Euro pro Wohneinheit 36 Prozent für die Begrünung von Terrassen und Balkonen sowie die Begrünung von Dächern oder das Anlegen von Dachgärten in Abzug zu bringen. Der Bonus ist auch auf die Gemeinschaftsteile und somit auf die Kondominiumsgärten anwendbar. Auch in diesem Fall sind die Abzüge auf zehn Jahre aufzuteilen. Falls die Maßnahme die Gemeinschaftsteile betrifft, liegt die Höchstgrenze der Ausgaben bei 5.000 Euro pro Wohneinheit.
Schönheit genießen – für immer Die Alu Comfort Plus®-Beschichtung von LEEB macht Ihren Alu-Balkon gleich dreimal so witterungsbeständig wie eine Standardbeschichtung. Qualität ist eine Entscheidung fürs Leben. Denn gerade Balkone und Zäune, die Visitenkarten eines Hauses, sind in besonderem Maße der Witterung ausgesetzt und verlieren oft schnell ihren ursprünglichen Glanz. Darum hat LEEB, der europaweite Marktführer bei Alu-Balkonen, die Alu Comfort Plus®-Beschichtung entwickelt. Ihr schmutzabweisender Lotus-Effekt macht Leeb Alu-Balkone nahezu pflege- und wartungsfrei – vor allem aber: dauerhaft schön. Die innovative Beschichtung ist zudem extrem UV-stabil und dabei dreimal so witterungsbeständig wie eine Standardbeschichtung. Das garantiert Ihnen auch noch nach Jahren einen kaum veränderten Farbton und Glanzgrad. Welcher Balkon passt zu meinem Haus? Um die Entscheidung zu erleichtern, bietet LEEB einen gratis Fotomontageservice an. Ebenso kostenlos: Der Beratungsund Ausmess-Service vor Ort. GRATISKATALOG und Infos unter der Hotline 0043 4278 7000 oder unter www.leeb-balkone.com
Bevor man irgendeine Maßnahme durchführt, ist es absolut ratsam, zunächst eine klare Vorstellung davon zu haben, was man verwirklichen will, um dann genau zu verstehen, welcher Bonus und/ oder welche Steuerabzüge auf die einzelnen Maßnahmen anwendbar sind. Für weiterführende Informationen sind von der Verbraucherschutzzentrale erstellte Informationsblätter verfügbar. Zudem ist es ratsam, sich beim eigenen Steuerberater und den zuständigen Ämtern der Einnahmeagentur eingehend zu informieren. Zusätzlich kann man sich für telefonische Auskünfte und persönliche Beratungen an die Verbraucherschutzzentrale wenden, und zwar unter der Rufnummer 0471 975597. Erker 04/18
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IKEA-KARTOFFELN
BALKONGEMÜSE
Wer kennt sie nicht? Die äußerst robusten und unkaputtbaren Ikea-Taschen. Damit kann man
Wer keinen eigenen Garten hat, dafür aber einen Balkon, muss nicht auf Obst und Gemüse aus Eigenanbau verzichten.
aber nicht nur schwere Einkäufe nach Hause schleppen und perfekt den Müll in die Recyclingstel-
le bringen, sondern sie funktionieren auch wunderbar als Kartoffelacker. Da die Tasche wasserdurchlässig ist, hat sie den Vorteil, dass sich keine Staunässe – was Kartoffeln nämlich überhaupt nicht vertragen – bilden kann. Einfach Gartenerde in die Tasche füllen und fünf bis sechs keimende Kartoffeln rund 15 Zentimeter tief in die Erde drücken. Rund zwei Wochen nachdem das Kraut verwelkt ist, kann man die Kartoffeln ernten.
Ausreichend Sonne ist allerdings Voraussetzung für das optimale Gedeihen von besonders wärmeliebenden Pflanzen wie beispielsweise den Tomaten. Balkone, die
Rezept Löwenzahnsalat mit gebratenem Lauch und knusprigem Speck Zutaten: 2 Handvoll junge Löwenzahnblätter (gewaschen und gut abgetrocknet), 2 kleine, mittlere Stangen Lauch, etwas grobes Meeressalz, weißen Pfeffer aus der Mühle, 4 EL Olivenöl, 10 Scheiben Schlegel- oder Bauchspeck (nicht zu dünn geschnitten), frischen Thymian. Für das Vinaigrette: etwas Balsamico, Salz, nach Belieben Pfeffer aus der Mühle, gehackten Thymian, frischen Schnittlauch (fein geschnitten), Olivenöl. Zubereitung: Lauchstangen waschen, abtrocknen und der Länge nach halbieren und in portionsgerechte Stücke schneiden. In einer Pfanne etwas Olivenöl leicht erhitzen, die Lauchstäbchen mit Salz und Pfeffer würzen und schön anbraten. Die geschnittenen Speckscheiben ebenfalls beidseitig knusprig anbraten. Für das Vinaigrette alle Zutaten in einer Schüssel gut vermengen und den frisch gepflückten, gewaschenen Löwenzahn damit beträufeln und marinieren. Den heißen Lauch auf einem Teller verteilen und mit dem marinierten Löwenzahn belegen. Speckscheiben darauf platzieren, einige Löwenzahnblätter drauflegen und mit einem frischen Thymianzweig garnieren. Mit etwas grobem Salz und weißem Pfeffer aus der Mühle bestreuen und sofort servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!
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nach Südosten bzw. Südwesten ausgerichtet sind, sind daher ideal für den Anbau geeignet. Die Töp-
fe bzw. Pflanzgefäße sollten groß genug sein und mindestens zehn Liter Erde fassen. Hat man auf dem Balkon genügend Platz zur Verfügung, ist ein Minihochbeet die richtige Wahl. Nach Möglichkeit sollte die verwendete Erde mit reifem Kompost angereichert sein – als Alternative gibt man den Pflanzen einen Langzeitdünger bei. Nicht alle Pflanzen sind jedoch gleich gut für den Balkonanbau geeignet. Anfänger sollten sich an Radieschen, Feldsalat, Zuckererbsen, Möhren, Bohnen, Tomaten, Gurken, Paprika und verschiedenen Kräutern versuchen. Nach der Ernte kann man sich das frisch geerntete Gemüse mit einem leckeren Salat schmecken lassen. Hier gibt’s gleich das passende Rezept.
REZEPT 1 Salatgurke Kidneybohnen 3 − 4 Radieschen Kräuter nach Wahl: Schnittlauch, Dill Balsamico-Essig, Öl, Salz, Pfeffer Dazu passt hervorragend Feta-Käse (in Würfel geschnitten)
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HOLZBAUPREIS 2018 Knapp 90 Projekte wurden für den überregionalen Holzbaupreis eingereicht, den die Zimmerer im lvh gemeinsam mit der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger der Provinz Bozen initiiert haben. Im Rahmen der Jahresversammlung der Zimmerer wurden die Sieger bekannt gegeben. Der erste Holzbaupreis wurde bereits im Jahr 2002/03 ins Leben gerufen und erntete großen Erfolg. Nach fünfzehn Jahren folgte heuer die zweite Auflage. Das Kooperationsprojekt zwischen den Südtiroler Zimmerern und der Kammer der Architekten, Raumplaner, Landschaftsplaner und Denkmalpfleger der Provinz Bozen verfolgt ein klares Ziel: anhand von Vorzeigeprojekten das wahrscheinlich älteste Konstruktionsmaterial und die ökologisch-nachhaltige und qualitativ hochwertige Holzbauweise wieder in den Mittelpunkt zu rücken. 81 Projekte wurden von Planern, Bauherren und Unternehmen aus Südtirol, Trient und Belluno für den zweiten Holzbaupreis eingereicht. „Wir sind sehr stolz, dass wir gemeinsam diese wertvolle und nachhaltig wirkende Initiative realisieren konnten. Die Umsetzung des zweiten Holzbaupreises hat wiederum gezeigt, welche gestalterische Vielfalt beim Bauen mit Holz möglich ist“, betonte Richard Nagler, Obmann der Zimmerer im lvh.
Der Kurator und Sekretär der Jury Albert Ortner stellte die Details der Projekte vor, die in sechs Kategorien aufgeteilt wurden. Davon wurde als neue Kategorie eine für denkmalgeschützte Sanierungen vorgesehen. „Dem Statement der Jury kann man entnehmen, dass es überraschend viele Ferienhäuser in Holz im landwirtschaftlichen Bereich, aber kein einziges mehrgeschossiges Wohngebäude mit mehr als zwei Geschossen gibt: ein klares Zeichen, dass solche Projekte, wie im Ausland seit
längerem üblich, bei uns noch Entwicklungspotential aufweisen“, so Ortner. Die Sieger in der Kategorie Privater Wohnbau sind das Architekturbüro weber+winterle architetti aus Trient (ausführendes Unternehmen Log House srl) mit der Casa PPP in Moena sowie bergmeisterwolf architekten (Bauherr Markus Sader, ausführendes Unternehmen
Damiani-Holz&Ko. S.p.A.) mit Ferienwohnungen auf der Plose. In der Kategorie Öffentliche Bauten haben feld72 Architekten mit dem Kindergarten in Niederolang (Bauherr Gemeinde Olang, ausführendes Unternehmen HolzElan GmbH) gewonnen. Gold in der Kategorie Sanierungen/Umbauten/Erweiterungen erhielten Architekt Martin Mutschlechner und Stadt:Labor – Architekten mit dem Veidlerhof in Gsies (Bauherr Fam. Bachmann, ausführendes Unternehmen Holzbau Unterrainer). Die EM2 Architekten konnten den ersten Preis in der Kategorie denkmalgeschützte Restaurierungen mit dem MMM Ripa Museum in Bruneck (Bauherr Gemeinde Bruneck und Stiftung Südtiroler Sparkasse, ausführendes Unternehmen Hecher Treppenbau und Unionbau GmbH) für sich entscheiden. Als Sieger in der Kategorie Handel, Gewerbe und Dienstleistung gingen Stefania Saracino e Franco Tagliabue Architetti für das Projekt Casa Riga in Comano Terme (Bauherr Riga Sas di Omar ed Elisa Bernardi, ausführendes Unternehmen Damiani-Holz&Ko. S.p.A.) hervor. Die Gewinner erhielten jeweils einen Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro, der von der Berufsgemeinschaft der Zimmerer im lvh zur Verfügung gestellt wurde.
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MADE IN WIPPTAL EISTECHNIK FÜR DIE WM Ende März fanden in Mailand die Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf statt. Viele weltbekannte Athleten wie Carolina Kostner, Alina Zagitova oder Aljona Savchenko mit Bruno Massot beeindruckten die Zuschauer mit ihren Darbietungen. Mit von der Partie war auch das Unternehmen Intercom Dr. Leitner aus Freienfeld, das für die gesamte Eistechnik verantwortlich zeichnete. „Wir hatten große Herausforderungen zu meistern“, so Lorenzo Bonato von Intercom Dr. Leitner. „36 Stunden Zeit für so ein Projekt waren auch für uns keine leichte Aufgabe. Wir sind hier für Stromversorgung, Kältelieferung und Eisbahn verantwortlich.“ Allein die Zahlen sind beeindruckend. Drei Kältemaschinen mit 2,4 MW Kälteleistung, 800 m Zubringerleitungen, 35.000 m Kälteverrohrung und 250 m Stromkabel auf 14 Sattel-
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schleppern mussten mit über 60 Personen innerhalb von 36 Stunden installiert werden. Zu-
dem mussten die beiden Trainingsbahnen im Eisstadion Forum und Agorà auf Weltmeisterschaftsniveau gebracht werden. Insgesamt
sorgten drei neue elektrische Eisbearbeitungsmaschinen der Firma Mulser für optimale Eisverhältnisse. „Solche Großevents sind immer etwas Besonderes. Man kann sich zwar gut darauf vorbereiten, stößt aber immer wieder auf neue Herausforderungen. Wenn man bedenkt, dass am Dienstag Abend noch über 10.000 Zuschauer im Forum für ein anderes Event waren und am Freitag Abend eine Eisbahn für die Weltmeisterschaften steht, ist das selbst für uns etwas Beeindruckendes“, so Christof Leitner, Geschäftsführer von Intercom Dr. Leitner. Intercom Dr. Leitner hat über 40 Jahre Erfahrung und ist Marktführer in der Realisierung von Eiserlebniswelten.
MADE IN WIPPTAL PR
Learning by Doing
Praktische handwerkliche Ausbildung – direkt im Unternehmen Wir Menschen haben vor allem ein Grundbedürfnis: ein sicheres Dach über dem Kopf. Wer kennt ihn also nicht, den großen Traum vom Eigenheim? Die Mitarbeiter von Alp House sind diejenigen, die diesen Traum in die Wirklichkeit umsetzen. Neben denen, die in der Verwaltung und Planung tätig sind, verteilt sich das restliche Team auf Produktion und Montage. „Wir bekommen mit, dass dem Beruf ‚Bauarbeiter’ heutzutage viel Negatives nachgesagt wird. Dem versuchen wir natürlich entgegenzuwirken, da wir der Überzeugung sind, dass dieser Beruf mehr denn je gefragt ist. Ich selbst habe meine Berufskarriere als Maurerlehrling begonnen. Heute führe ich ein erfolgreiches Unternehmen“, so Helmuth Leitner, Geschäftsführer des Sterzinger
etwas bewerkstelligen Fertighausherstellers. wollen und handwerkAlp House setzt schon seit Jahren auf eine betriebliches Geschick aufweisinterne Ausbildung seisen“, betont Helmuth Leitner. ner Mitarbeiter. Das Prinzip Das zukunftsweisender schlüsselfertigen Fertighausherstellung gelingt im de Baukonzept von Alp Wesentlichen dadurch, den House fordert vor allem Bau in all seiner KomplexiFachwissen über alle Getät als Gesamtwerk niemals werke hinweg: von eiaus den Augen zu verlieren. ner durchdachten, sachDie verschiedenen Gewerke kundigen Gesamtplamüssen also Hand in Hand nung über die Projektarbeiten. abwicklung bis hin zur Helmuth Leitner, „Wir bilden im Unterneh- Geschäftsführer der Alp GmbH fachkundigen Montamen selbst aus. Daher ist ge der Ziegelfertigteile es für uns wenig relevant, welche genauen vor Ort. Ein gewerkeübergreifendes Team Berufsqualifikationen mitgebracht werden. ist also das Erfolgsgeheimnis des UnternehViel wichtiger ist, dass es Menschen sind, die mens.
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WEBKUNST IM WIPPTAL
Webstuhl in Angelikas Werkstatt
Angelika Zössmayr bei ihrer Arbeit
Vor rund 60 Jahren gab es wahrscheinlich noch in jedem Tal unseres Landes einen Weber, der den Flachs und die Schafwolle der Bauern zu Stoffen verarbeitete. Heute zählt die Webkunst in Südtirol schon beinahe zu den ausgestorbenen Berufen, aber glücklicherweise gibt es im Wipptal noch einige, die dieses Handwerk beherrschen. Eine davon ist Angelika Zössmayr aus Mareit.
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Aus alter Bettwäsche wird ein Knäuel und aus dem Knäuel ein Teppich.
Ursprünglich hatte ihr Vater mit dem Weben begonnen und Angelika, die lange Jahre in der Gastronomie tätig war, hat den Betrieb dann weitergeführt. Alles wurde in Eigenregie selbst verarbeitet und produziert: vom Kardieren der Wolle bis hin zum Spinnen und Weben. Vor einigen Jahren traf Angelika dann den Entschluss, mit einer Weberei in Nordtirol und einer Filzerei zusammenzuarbeiten und somit
Synergien zu schaffen – sie selbst kann sich nun ganz auf die künstlerische Gestaltung und Weiterverarbeitung konzentrieren. Vom ursprünglichen Betriebssitz zog es sie vor einigen Jahren in das alte Weberhäuschen in Telfes, in dem bereits seit 200 Jahren gewebt wird. In der angeschlossenen Werkstatt befinden sich neben einem Webstuhl unzählige Muster, Filzpolster, Wolle und Stoffreste – ein Paradies für Kreative.
Mit dem Webstuhl in ihrer Werkstatt kann Angelika Teppiche in einer Breite von rund einem Meter fertigen, während ihr Nordtiroler Partnerbetrieb Teppiche mit einer Breite von bis zu vier Metern fertigen kann – egal ob rechteckig, schräg oder rund. Damit ist jeder Wunsch erfüllbar, auch was die Farbgestaltung betrifft. Motive werden in der Filztechnik in den Teppich eingearbeitet – auch hier sind der Fantasie und der Vorstel-
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Berberteppich: Die Filzwolle wird mit mehreren Fäden verbunden und dann abgeschnitten. Dadurch entsteht ein Effekt, als ob der Teppich geknüpft und nicht gewebt worden wäre.
lungskraft keine Grenzen gesetzt. Verarbeitet wird reine Schafwolle, sowohl gefilzt als auch ungefilzt. Während ungefilzte Teppiche viel weicher sind, sind die gefilzten um einiges strapazierfähiger. Nachdem die Teppiche immer wieder viel zu groß bestellt werden – vom schönen Holzboden soll man schließlich auch noch etwas sehen – übernimmt Angelika auch das Ausmessen vor Ort.
NEUER TREND: UPCYCLING Immer mehr Menschen besinnen sich zurück auf die Natur und wünschen sich unverwechselbare na-
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turbelassene Möbel, Einrichtungsgegenstände und eben auch Teppiche. Upcycling, zu Deutsch Wiederverwertung von Abfallprodukten, ist voll im Kommen. Angelika stellt aus alter Bettwäsche, Bademänteln, Tischdecken, die zu schade sind, um sie wegzuschmeißen, Teppiche her. Dafür schneidet sie die Stoffe in rund fünf Zentimeter breite Streifen und näht diese an den Enden zusammen. Das ergibt Stoffknäuel, die Angelika zu Teppichen webt – denen man ihr „früheres Leben“ übrigens nicht ansieht. Ganz im Gegenteil – diese Stücke haben nicht nur einen eigentümlichen edlen Charme, sondern sind
Für die Filzkissen verwendet Angelika Zössmayr Musterstücke, die eigens für sie produziert werden, und bestickt sie je nach Kundenwunsch. Somit entstehen unverwechselbare Unikate, die dem Raum, in dem sie verwendet werden, das gewisse Etwas verleihen.
auch ein Statement: weg von der Wegwerfgesellschaft hin zu einer nachhaltigen Lebensweise. Momentan schwebt Angelika ein neues Projekt vor Augen: Sie möchte alte Stoffreste nicht nur wiederverwerten, sondern mit Farben experimentieren – das allerdings sei noch Zukunftsmusik, so Angelika. Schließlich müsse sie sich auch um ihren zweieinhalbjährigen Sohn kümmern.
ZUSAMMENHALT IM WIPPTAL Wie Angelika betont, gab es besonders zu Beginn ihrer Selbstständigkeit immer wieder Höhen und
Tiefen. „Wenn man sich für diesen Weg entschließt, braucht es eine sehr große Freude und Leidenschaft an dem, was man tut“, so Angelika. Besonders gefreut hat sie sich aber immer wieder über den großen Zusammenhalt unter den Wipptaler Handwerks- und Gastbetrieben. „Es schaut hier jeder auf jeden und ist bemüht, Aufträge auch an kleinere Handwerker zu vergeben“, erklärt die Webkünstlerin. „Wir haben alle etwas davon: Die Gastbetriebe bekommen unverwechselbare, urige Textilunikate und ich kann ein fast ausgestorbenes Handwerk in die Zukunft führen.“
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Glückliche Tiere – glückliche Menschen Nach diesem Grundsatz verpflichten sich die Mitglieder der Genossenschaft Wippland dazu, Lamm-, Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch nach strengen Richtlinien zu produzieren. Damit genießt Wippland sowohl bei den Verbrauchern als auch den Händler höchstes Vertrauen. Auch Starköchin Tina Marcelli, Chef de Cuisine im 4-Sterne-Gartenhotel „Moser“ am Montiggler See, ist von diesem Modell überzeugt. „Besonders beeindruckt hat mich, dass sich die Bauern von Wippland bei Haltung und Fütterung der Tiere auf die alten Traditionen unserer Südtiroler Bergbauern besinnen. Ich persönlich lege großen Wert auf eine nachweislich artgerechte Haltung der Tiere, weil ich davon überzeugt bin, dass die Haltung und Fütterung ausschlaggebend für den späteren Geschmack des Fleisches sind“,
schwärmt Tina Marcelli. Die Tiere von Wippland haben auf weitläufigen Wiesen und satten Almweiden, wo sie natürliches Futter finden, freien Auslauf. Auch im Winter genießen sie eine speziell für die Genossenschaft zusammengestellte Getreidemischung in einem guten Stallklima. „Wippland verzichtet gänzlich auf wachstumsfördernde und krankheitsverhindernde Futtermittel sowie Silagefütterung – ein weiterer Grund, der mich von einer Zusammenarbeit mit Wippland überzeugt hat“, so Marcelli. „Gesundes Fleisch ist für mich eine Passion. Wippland ist der ideale Fleischlieferant für mich. Sonderwünsche sind hier kein
Problem. So kann ich genau über Reifegrad oder Art der Lagerung entscheiden. Da die Tiere zur Gänze verarbeitet werden, findet man bei Wippland auch Teile, die man sonst
kaum bekommt – für mich als Köchin ein großer Pluspunkt, da ich mich so von anderen Betrieben unterscheiden kann.“
Wippland Laden in Sprechenstein,39040 Freienfeld Tel. 0472 766 800, info@wippland.com, wippland.com Erker 04/18
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KUNSTHANDWERK ZUM ANFASSEN
Karl Volgger erklärt die Bedeutung seines Kunstwerkes „Armani-Plakat“.
Karl Volgger ist ein Mensch mit Prinzipien, einer mit Ecken und Kanten, der auch gegen den Strom schwimmt. In Südtirol hat er sich als Restaurator für Gemälde und polychromierte Oberflächen einen Namen gemacht Die Ausbildung zum Restaurator absolvierte Volgger in Florenz und im Bayerischen Landesdenkmalamt in München. Anschließend blieb er in der bayerischen Landeshauptstadt und restaurierte als Landesangestellter Kunstwerke. Die „Spießigkeit“ habe ihm aber missfallen, wie Volgger erzählt, und so ist er nach Südtirol zurück-
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Fugger-Roppe hängt am Hutständer.
gekehrt. Zahlreiche Altäre, Tafelbilder und Gemälde wurden in Teamarbeit oder von ihm alleine konserviert und restauriert. Aber auch bei einem restaurierungsbedürftigen Wegkreuz ist ein qualitativer Eingriff selbstverständlich. In seinem Kunstatelier in Freienfeld, das übrigens ein wahres Schmuckstück ist und sogar eine eigene Schmiede beherbergt, übernimmt er nicht nur Aufträge für Restaurationsarbeiten, sondern arbeitet auch als Maler und Bildhauer. Wenn er wieder einmal Luft braucht, wie er selbst sagt, macht er sich an ein Kunstwerk. „Ich füh-
Türgriff: Ein Unikat, das man nicht von der Stange bekommt
le mich nicht als Künstler, aber ich habe immer schon den Wunsch in mir gespürt, auch kreativ zu arbeiten“, erklärt Volgger.
ARTE POVERA Mit den Restaurationen verdient Volgger sein tägliches Brot. Bei den bildhauerischen Arbeiten legt er viel Wert darauf, dass sie von Nutzen bzw. in Verwendung sind. Ansporn ist das Finden einer „künstlerischen“ Lösung für eine bestimmte Aufgabe, wie etwa die Fertigung des Tresors, der in seiner Werkstatt steht. Während der Sockel aus Massivholz besteht, wurde der obere Teil in Beton gegos-
sen. Die Schalung dafür bestand aus mit einer Kettensäge geschnittenen Brettern, so dass der Betonguss das Muster der Maserung übernommen hat. In den Betonteil sind vier Schubfächer eingelassen, wobei die Laden ein besonderes Erbstück der Wipptaler Handwerkerzunft sind: Sie stammen aus einer ehemaligen Spenglerei und Glaserei in der Sterzinger Altstadt. Die Verzierungen an der Front bestehen aus Nietenbeschlägen und zeigen an, welche Nieten darin aufbewahrt wurden. So verbindet sich hier Handwerksgeschichte mit Kunst zu einem ganz besonderen Unikat. Auch der Verschlussmechanismus – wie man
MADE IN WIPPTAL
den Tresor öffnet, sei hier nicht verraten – ist von besonderer Raffinesse. Seine Stilrichtung bezeichnet Volgger als „Arte povera“. Er verwendet alte Gebrauchsgegenstände und gibt ihnen einen neuen Sinn. So werden aus den Keramikschalen der Hochspannungsmasten Teile eines Kleiderständers, aus einem zerschlissenen Armani-Plakat ein Kunstwerk, aus einer Leitplanke und einem Glasziegel aus dem 18. Jahrhundert, der aus einem Gewächshaus in Venedig stammt, eine Wandleuchte. Tresor
LIEBE ZUM DETAIL
Laden für die Aufbewahrung von Nieten, nun umfunktioniert zu Schubladen für den Tresor
Die Fassung besteht aus einer alten Leitplanke, das Glas ist ein original erhaltener Dachziegel aus dem 18. Jahrhundert und stammt aus einem Gewächshaus in Venedig.
Karl Volgger ist Präsident des Kunstvereins Lurx, der in den vergangenen Jahren mit seiner Kunstinterpretation viel Aufmerksamkeit erregt hat. Nachdem sich der Verein unter der Präsidentschaft von Peter Kaser lange Jahre am Brenner betätigt hatte, verlegte er im vergangenen Jahr seine Veranstaltungen in einen Stadel im Sterzinger Moos. „Die Leute haben nur darauf gewartet, dass das Kunstvakuum im Wipptal gefüllt wird“, so der Künstler zu den gut besuchten Veranstaltungen. Derzeit „arbeitet“ Volgger am jährlichen „Tomatenkunstprojekt“: Die Samen dafür sind bereits ausgesät.
Wenn er mit der Kettensäge einen Baumstamm bearbeitet, so ist dieser meist selbst Ausgangspunkt der Form. Die Schnitte legt er so an, dass beim Trocknungsprozess das Holz seine Form findet. Eines seiner neuesten Projekte ist die besondere künstlerische Gestaltung von Türgriffen. Anders als die produzierten Griffe von der Stange möchte er einzigartige Stücke fertigen, wo man beim Anfassen regelrecht „spüren“ soll, dass man „daheim“ angekommen ist. Die Haustür als erster Eindruck eines Hauses – sozusagen das Aushängeschild – soll durch diese besonderen Griffe eine Aufwertung erfahren. Nach dem Beweggrund gefragt, meint Volgger, dass den Menschen ein wenig die Liebe zum Detail und zur Oberflächengestaltung verloren gegangen sei. „Diese Art von Details sind ganz bestimmt kein Luxus und nur für eine besondere Kundschaft gedacht“, so Volgger. Erker 04/18
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In Wiesen steht Südtirols modernste Biogasanlage. Dort werden die biwi-Pellets produziert – Südtirols organischer Dünger.
Jetzt neu − veredelter Rindermist aus Südtirol Kuhmist eignet sich hervorragend als biologischer Dünger. Das wussten bereits unsere Großeltern. Wegen des strengen Geruchs, aufgrund des eher komplizierten Transportes und der nicht immer problemlos möglichen Ausbringung haben bisher viele auf den wertvollen Stallmist verzichtet. Mit dem neuen biwi-Rinderdung in Pelletform, der in der Wipptaler Biogasanlage hergestellt wird, ist dieses Problem hervorragend gelöst. In der modernen Anlage in Wiesen wird reiner Rindermist aus den heimischen Ställen vergoren, getrocknet und zu Pellets verarbeitet. DER HEIMISCHE DÜNGER MIT VIELEN VORTEILEN Im Unterschied zu vielen anderen Biogasanlagen werden bei Biogas Wipptal keine
Ko-Fermente wie zum Beispiel Getreide mitverarbeitet. Beim Verarbeitungsprozess entstehen vollkommen geruchlose Stöpsel, welche die wertvollen Nährstoffe nach Ausbringung durch Mineralisierung im Boden langsam an die Pflanzen abgeben. Und zwar genau dann, wenn die Pflanze diese braucht. Außerordentliche Lagerfähigkeit und kinderleichtes Ausbringen, kein Nährstoffverlust durch Auswaschung, kein lästiger Geruch, kein Ungeziefer und keine Fremdsamen – das sind die unschlagbaren Vorteile des in Wiesen produzierten biwi-Düngers. Auf den Feldern ausgebracht gibt es bei diesem Dünger keinerlei Auswaschung von Nährstoffen wie z. B. Nitrate, das Grundwasser und die Qualität der Bäche und Flüsse werden somit geschont.
Der Rohstoff für Südtirols innovativsten Dünger kommt von heimischen Kühen.
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WO DER WIPPTALER DÜNGER BESONDERS GUT WIRKT Die Pellets sind aufgrund ihrer Eigenschaften nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die private Nutzung für Balkonblumen und Blumenbeete sowie in Gemüse- und Obstgarten besonders geeignet. Sie sind in allen guten Gärtnereien und Gartenmärkten Südtirols erhältlich und haben das Potential, die Düngegewohnheiten in Südtirols Gartenlandschaften hin zu mehr Nachhaltigkeit und biologischem Grundverständnis zu verändern. biwi-Dünger ist übrigens auch für die biologische Landwirtschaft zugelassen. Infos zu Verkauf und Anwendung unter www.biwi.it
Sauber, geruchlos, frei von Fremdsamen und Ungeziefer: Mit den biwi-Pellets macht das Düngen Spaß.
EMP ELEKTRO –
ERFAHREN, VERTRAULICH, VERLÄSSLICH EMP wächst weiter – mit einem starken Partner! Die EMP GmbH in der Freienfelder Handwerkerzone bietet seit über 35 Jahren einen „Rundum-Service“ bei Elektroplanung und Elektrotechnik sowie Gebäudeautomation. Das Unternehmen zählt in der Branche zu den führenden Firmen im Raum Wipptal und darüber hinaus und bietet zukunftssichere Arbeitsplätze. EMP elektro wächst weiter und verstärkt sich mit einem starken Partner. Seit dem 1. April 2018 ist die Elektro Steckholzer J. KG in die EMP GmbH integriert. Aufgrund der stetig steigenden Auftragslage und der begrenzten Kapazitäten der Elektro Steckholzer J. KG hat sich Willy Hofmann entschieden, in Zukunft seinen Betrieb der EMP zu übergeben. „Mir ist es ein großes Anliegen, auch weiterhin für meine langjährigen und treuen Kunden der erste Ansprechpartner zu sein, und ich werde diese auch bei laufenden und zukünftigen Projekten jeglicher Art zu 100 % betreuen“, erklärt Willy Hofmann. Jürgen Mair und das gesamte
Team ist sehr erfreut, Willy und seine Mitarbeiter in ihrem Betrieb als Verstärkung dazugewonnen zu haben. „Willy und sein Team
zu den führenden und vorbildlichsten Unternehmen im Wipptal. 25 Monteure sind für verschiedenste Projekte bzw. Installatio-
werden ihre langjährigen Erfahrungen in verschiedensten Bereichen einbringen und diese auch weiterentwickeln und erweitern“, ist Jürgen Mair überzeugt.
nen zuständig. Darum sind wir flexibel und somit ist es uns möglich Projekte, unabhängig von Art und Größe, weiterhin zu vollster Kundenzufriedenheit abzuwickeln. Ob Elektroinstallationen, PV-Anlage, Batteriespeicher oder LED-Beleuchtung, auch rund um das Thema Energieeinsparung haben wir die passende Lösung. Zudem haben wir ein eigenes internes Planungsbüro und können somit die Projektierung der Elektroanlage unserer Kunden eigenständig
ALLES RUND UM ELEKTROTECHNIK AUS EINER HAND EMP beschäftigt aktuell 35 Mitarbeiter. Neben den vielen spezialisierten Fachkräften werden auch neun Lehrlinge ausgebildet – dadurch zählt der Betrieb auch hinsichtlich der Lehrlingsausbildung
EMP elektro GmbH I Srl Handwerkerzone I Zona Artigianale 12 I-39040 Freienfeld I Campo di Trens (BZ) T +39 0472 647217 I F +39 0472 647027 info@emp-elektro.it I www.emp-elektro.it
durchführen. Wir verfügen über einen geregelten Kundendienst. Zwei Mitarbeiter kümmern sich ausschließlich um Service und Wartung. Wir sind 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag für unsere Kunden unter Tel. 0472 647217 (für Notfälle außerhalb der Geschäftszeiten, an Wochenenden und Feiertagen durch zusätzliches Drücken der Nummer 1) erreichbar. In unserem Elektrofachgeschäft am Untertorplatz findet Ihr auch weiterhin eine reichliche Auswahl an Beleuchtung, Elektro- & Haushaltsgeräte sowie Handys. Im Monat April gibt’s für alle Kunden bei einem Einkauf über 20 € (ausgeschlossen Vodafone Produkte) im Elektrofachgeschäft einen Gratis-Parkschein für 30 Minuten am Parkplatz Untertorplatz.
Zweigstelle und Elektrofachgeschäft „Elektro Steckholzer by EMP“ Untertorplatz I Piazza Fuori Porta 5B I-39049 Sterzing I Vipiteno (BZ) T +39 0472 765553 I shop@emp-elektro.it
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LEADER Wipptal 2020 – weitere Projektideen gefragt Seit 2002 ist der Bezirk Wipptal mit allen sechs Gemeinden Brenner, Sterzing, Ratschings, Pfitsch, Freienfeld und Franzensfeste LEADER Gebiet und nunmehr in seiner dritten Periode. Seit Frühjahr 2016 ist die Lokale Aktionsgruppe aktiv in der Umsetzung. Die Lokale Aktionsgruppe Wipptal 2020 hat in ihrer Sitzung Ende Februar beschlossen, zum ersten Mal alle Untermaßnahmen des Lokalen Entwicklungsplanes Wipptal 2020 für den Zeitraum vom 19. März bis zum 11. Mai 2018 zu öffnen. Angesucht werden kann für Investitionen für die landwirtschaftliche Produktion und Diversifizierung, über den Bau und die Sanierung von Wanderwegen bin hin zu Projekten der Dorfgestaltung und Freizeitinfrastruktur sowie Kooperationsprojekten. Weitere Details zur Ausschreibung finden sich auf der Homepage www.wipptal2020.eu In den ersten drei Aufrufen wurden insgesamt 14 Projekte eingereicht und von der LAG Wipptal 2020 genehmigt. Die ausgewählten Projekte betreffen den Bau und die Sanierung von Wanderwegen, die Investitionen von Gemeinden zu Basisdienstleistungen und Freizeiteinrichtungen sowie die Erstellung von Studien zur Gemeindeentwicklung. Der Aufruf für die Einreichung von Projektvorschlägen bleibt bis zum 11. Mai 2018, also für insgesamt acht Wochen, geöffnet. Die eingereichten Projektvorschläge werden anschließend einem Auswahlverfahren von Seiten der Lokalen Aktionsgruppe unterzogen, bei dem sie nach spezifischen Kriterien überprüft und bewertet werden. Die Lokale Aktionsgruppe Wipptal 2020 wird von der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung Wipptal/Eisacktal m.b.H. (GRW Wipptal/ Eisacktal) unter der Führung von Koordinatorin Carmen Turin begleitet.
GELD FÜR DIE GRENZE Drei Projekte sollen das Gebiet um den Brenner aufwerten
300.000 Euro stellt die EU zur Verfügung, um im nördlichen und südlichen Wipptal Grenzwanderwege aufzuwerten, eine Mountainbike-Route rund um den Brenner zu schaffen und die „Alte Brennerpass-Straße“ wiederaufleben zu lassen. Die drei Projekte, finanziert im Rahmen des Interreg V Projektes „Interreg-Rat Wipptal“ und seit 2017 in Umsetzung, werden innerhalb dieses Jahres abgeschlossen. Projektpartner ist die Bezirksgemeinschaft Wipptal, die GRW Wipptal/ Eisacktal hat das Projektmanagement übernommen. Im vergangenen Sommer haben Mitglieder des AVS Pflersch den Weg Nr. 6 von der Magdeburger Hütte zum Feuersteingletscher ausgebessert und repariert. Permafrost und Klimawandel hatten die Strecke arg in Mitleidenschaft gezogen. Abgebrochene Seilsicherungen, u. a. bei der südlichen
Stubenscharte wurden erneuert, Steigbügel angebracht, Wegmarkierungen überprüft, Folgeschäden von Unwettern beseitigt, ver-
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rutschte Stellen geflickt. Auch gibt es mittlerweile einen neuen Zustieg zum Feuersteingletscher. Einige Sicherungen sind nach Unwettern wieder aus der Verankerung gerissen und sollen im Sommer erneut angebracht werden. Der AVS hat außerdem die teils verblassten rot-weißen Wegmarkierungen zwischen Magdeburger Hütte und Bremer Scharte (Nr. 6A) sowie Schneespitz (Nr. 9) nachgezeichnet. Das Interreg-Programm unterstützt das Projekt im südlichen Wipptal mit 25.000 Euro. Im nördlichen Wipptal wurde der Geistbeckweg (Lange Wand) und der Weg von der Bremer Hütte zum Bremer Schartl (Grenze) saniert und instand gesetzt.
MIT DEM MOUNTAINBIKE RUND UM DEN BRENNER Ausgehend von Gossensaß soll eine neue Mountainbikeroute über Pontigl bis zum Sandjöchl (Abfahrt nach Brennerbad möglich), weiter über den Brenner nach Vinaders, Obernberg und wieder zurück zum Sandjöchl führen. Die Route ist anspruchsvoll, ohne Einkehrmöglichkeiten entlang der Wegstrecke und deshalb vor allem für E-Biker geeignet. Mit einem Budget von 90.600 Euro soll die Gemeinde Brenner die Militärstraße und andere bestehende Wege instand setzen. Noch offen ist, wann die Ausbesserungsarbeiten beginnen. In
MADE IN WIPPTAL
ren. Sollte auch bis Jahresende die definitive Route nicht feststehen, wird um Projektverlängerung angesucht.
MEHR LEBEN AUF DER ALTEN BRENNERPASS-STRASSE
Obernberg gibt es noch Unstimmigkeiten wegen einer Durchfahrt – möglich, dass die Route leicht abgeändert werden muss. Obernberg kann 109.000 Euro in die Instandsetzung der Wege investie-
Abenteurer, Postkutschen, Händler, Pilger und Könige haben die Route über den 1.375 m hohen Brennerpass bereits durchreist. Gemeinden, Verbände und Betriebe zwischen Gries und Gossensaß haben sich vor einigen
Jahren zusammengeschlossen, um den Durchreisenden von heute das Leben an der Alten Brennerpass-Straße näher zu bringen. Nun soll die Route verlängert werden und alle Ortschaften zwischen Matrei und Trens einbinden. Geplant ist ein Fotoshooting, um die Straße mit aussagestarken Bildern besser bewerben zu können. Demnächst erscheinen Flyer, auf denen die Gastbetriebe, Sehenswürdigkeiten sowie Ortschaften vorgestellt werden. In Zusammenarbeit mit lokalen Theatergruppen sollen in den Gasthäusern an die Brennerpassstraße angelehnte Stücke aufgespielt werden. 32.000 Euro stehen für dieses Projekt dem südlichen Wipptal zur Verfügung, 17.500 Euro dem nördlichen Wipptal.
NOCH MEHR PROJEKTE Bei einer Sitzung im März beschäftigte sich der Interreg-Rat Wipptal mit weiteren Projekten, die demnächst umgesetzt werden. Geplant sind u. a. ein Knappenweg zwischen Telfes und Gries am Brenner, Energie- und Kraftplätze in Pflersch und Obernberg sowie ein Projekt zum Thema Sehnsucht Frieden, eine Zusammenarbeit mit der Mittelschule „Vigil Raber“ in Sterzing und dem Bildungshaus Pfons. Im November veranstalten die Diözese Innsbruck und der Spieleverein Dinx fünf Spielenachmittage, voraussichtlich in Sterzing, Gossensaß, Matrei, Gries und am Brenner. rb
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Gesundheit PR
Vitamin D und Osteoporose Ein ausgewogener Vitamin-D-Spiegel wirkt sich sehr positiv auf die Gesundheit aus. Wird genug Vitamin D gebildet, sinkt das Risiko von Knochen-, Herz- und Atemwegserkrankungen. Zudem wird Kalzium besser aus Lebensmitteln aufgenommen, sodass Zähne und Knochen stark bleiben können. Es gibt einige weiterreichende Folgen von Vitamin-D-Mangel: • Anfälligkeit für alle Arten von Infekten und Krankheiten durch ein geschwächtes Immunsystem, • erhöhtes Risiko von Osteoporose. 90 Prozent des lebensnotwendigen Vitamin D3 werden über die Haut und durch Sonneneinstrahlung gebildet. Dabei nimmt die Haut das UV-Licht auf und speichert es als inaktives Vitamin D3 im Fettgewebe ab. In der Niere wird es schließlich zu aktivem Vitamin D3. Allein durch die Nahrung können nur maximal 20 Prozent des Bedarfs gedeckt werden, sodass Lebensmittel in diesem Fall eine sekundäre Rolle spielen, es sei denn, man möchte täglich mindestens 200 g Lachs essen. Ihren Vitamin-D-Gehalt im Blut können Sie jederzeit in der Stadtapotheke messen lassen.
Wie entsteht Osteoporose (Knochenschwund)? Wird zu viel Knochensubstanz und -struktur abgebaut, entwickelt sich eine Osteoporose. Eindeutige Warnzeichen gibt es nicht. Irgendwann kann es zum Knochenbruch kommen. Knochenbrüche können den Alltag und die Lebensqualität erheblich einschränken. Nach einem Oberschenkelhalsbruch oder Wirbelbruch aufgrund einer Osteoporose bleiben Betroffene, vor allem ältere Menschen, häufig bettlägerig. Die Knochendichtemessung kann zwar auf eine Osteoporose hinweisen, 17. sie aber nicht beweisen. KNOCH 04.2018 Sie ist eine Art GradmesEN DENSIT DICHTEMESS ser für den KnochenmiU OMETR IA OSSE NG neralgehalt. Der Arzt beA wertet das Ergebnis immer zusammen mit individuellen Aspekten der Patienten. Zweimal jährlich können Sie in der Stadtapotheke Ihre Knochendichte messen lassen. Die nächste Messung findet am 17. April ganztägig statt. Eine Voranmeldung ist unbedingt nötig. Dabei wird eine Ultraschallmessung am Fersenknochen durchgeführt. Es kommen keine Röntgenstrahlen zum Einsatz. Diese Methode bietet sich als Vortest an, bei bestätigter Osteoporose können vom Arzt weitere Untersuchungen angeordnet werden.
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„A Nodelstich“
Im Rahmen einer Plakataktion macht demnächst der Bildungsausschuss Jaufental auf die Möglichkeit der Prostata-Vorsorgeuntersuchung aufmerksam. Unter dem Motto „Zuerscht a Nodelstich für a Blutprobe! Weil Mander, wos isch schun a Finger im Orsch ... gegen an Krebs drein!“ möchte man auf diese Krankheit aufmerksam machen und die Männer dazu ermuntern, das Angebot einer Vorsorgeuntersuchung in Anspruch zu nehmen. Nach dem Vortrag über „Weibliche und männliche Wechseljahre“ von Dr. Rudolf Gruber Anfang März hat sich der Bildungsausschuss überlegt, einmal verstärkt auf die typische „Männer-
krankheit“ aufmerksam zu machen. Entstanden ist ein zorniges und sehr „direktes“ Plakat der jungen aufstrebenden Künstlerin Sarah Troi, das die Männer dazu aufruft, zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen. Diese geht nämlich relativ einfach vonstatten: Beim Hausarzt können Männer ab 50 eine Blutprobe machen lassen. Zeigt sie auffällige Werte, wird eine weitere Untersuchung vorgenommen, die aber nicht schlimm ist – denn Krebs ist schlimmer! Demnächst wird das Plakat überall im Wipptal zu sehen sein und sicher den einen oder anderen dazu ermuntern, zum Hausarzt zu gehen – hoffentlich!
STERZING
Vortrag über Osteoporose Am 12. April hält Dr. Cristina Tomasi Ruatti, Fachärztin für Innere Medizin, im Stadttheater Sterzing einen Vortrag über Osteoporose. Im Laufe des Lebens ist die Knochendichte ständig Veränderungen ausgesetzt. Während die Knochenmasse zunächst beim wachsenden Menschen in Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenenalter zunimmt, wird um das 30. Lebensjahr ein Maximum erreicht. Bei beiden Geschlechtern kommt es im Laufe
der weiteren Lebensjahre zu einem kontinuierlichen Rückgang der Knochenmasse, der als Knochenschwund oder Osteoporose bezeichnet wird. Die Referentin zeigt auf, wie man den Knochen in jedem Alter aufbauen kann und wann man die für ihn unentbehrlichen Stoffe aufnimmt. Der von der Volkshochschule Südtirol in Zusammenarbeit mit dem Stadttheater Sterzing organisierte Vortrag beginnt um 19.30 Uhr; der Eintritt frei.
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AudioVita – Wir hören uns! IMMER AUF EMPFANG Das Gehör ist unsere erste Verbindung zur Welt. Bereits im Mutterleib nehmen wir Töne und Geräusche wahr. Das Gehör bleibt ein Leben lang ohne Unterlass aktiv, ob wir wach sind oder schlafen. Es versorgt uns mit wichtigen Informationen, reagiert selbst auf die leisesten Geräusche und alarmiert uns bei drohenden Gefahren. Für viele von uns kommt jedoch der Punkt, wo das Gehör nicht mehr zuverlässig funktioniert und wo langsam aber sicher diese wichtige Verbindung zur Außenwelt verloren geht. Ein intaktes Gehör ist der Schlüssel zur Sprache und ist somit absolut wichtig für die geistige und soziale Entwicklung des Menschen. Umgekehrt ist es jedoch so, dass mit fortschreitender Schwerhörigkeit auch die Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Kommunikation und damit zur Teilhabe am normalen Alltagsleben langsam schwindet. Menschen mit Hörproblemen nehmen nicht mehr an Gesprächen teil und meiden Situationen, in denen sie wahrscheinlich in Schwierigkeiten geraten.
HÖREN IST EIN KOMPLEXER VORGANG Das gesunde menschliche Ohr ist imstande, Tonhöhen in einem Frequenzbereich zwischen 20 und 20.000 Hertz wahrzunehmen. Um das zu verbildlichen: Schallwellen in der Länge zwischen 1,7 cm und 17 m werden im Innenohr, in der Hörschnecke mit der Größe einer Kaffeebohne, verarbeitet. Eigentlich ein Wunder der Natur! Jedoch bedeutet Hören noch viel mehr: Die Verarbeitung und Bewertung des Gehörten wird im Gehirn verarbeitet. Wenn nun jemand sein Gehör langsam verliert, verliert er auch langsam auch die Fähigkeit, Gehörtes richtig zu verarbeiten. Auffallendste Folge davon: eine schlechte Sprachverständlichkeit. Aus diesem Grund ist die rechtzeitige Versorgung mit Hörgeräten auch bei leicht- bis mittelgradigen Schwerhörigkeiten sehr wichtig. Kommen Sie bei uns vorbei. Sie erreichen uns unter 0472 764866 und können bei Frau Sarah einen Termin für einen kostenlosen Hörtest in unserem Hörzentrum in Sterzing vormerken. Wir freuen uns auf Sie!
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Gesundheit
Wipptaler Sumserin Ummer isch die Korwoche und Oaschtern, und mit den a die Foschtnzeit. Iatz, i kenn do deswegn eh kuen Untrschied zwischn der uen Zeit ’s gonze Johr und der Foschtnzeit. Weil ba meinder kluen Rente geht de Foschterei johrein und johraus olm gleich weiter. Und weils grod a zeitlich zommgfolln war, hat i zearscht a nou giwellt polittisch a foschtn. Schun amol lei deswegn, weil i mi frisch nit ausgikennt hon ba de Wohln. Ober noar bin i holt decht hingongin. Zearscht hon i holt amol gemießt long unstiehn. Hon i woll nit verschtondn, brumm de Prozzedur a sou long braucht, do zwoa Kreizler zi mochn. Weil desmol hatt man jo nit gibraucht an Nume afn Wohlzettl zi schreibm. Wie i noar drunkemmin bin, hon i des zackzack banonder ghobb. I hon woll nit unghebb olls zi lesn, weil de Naminder hatt i decht nit gikennt. Wie i noar fa hinter den Virhong außer bin, hon i giwellt – wie olm – meine Wohlzettl selber in de Poppedecklschochtln einiwerfn. Mensch, hot mi des Weibis ungikohlt, dass i de Zettl jo ihr in die Hond gib. Noar hot de unghebb, do asou longsum an mords Breckl vi meine Wohlzettl ozireißn. I hon mi noar giwehrt, dass i schun richtig giwählt hon, und dass sie nit brauch meine Zettl zommzireißn. Ober noar isch des Weibis schun komötter wordn und hot gsogg, dass des nui war, und sie eh lei meahrer Gschear hot. Ober fir wos des guat giwesn war, sell hobn sie mir olle mitnonder nit sogn gikennt. Wie i die näggschtn Toge Radio giloust hon, hon i mi noar a gfrogg, ob iberhaupp die Wohln fir eppas guet giwesn sein. Ob i des nou amol derleb, dassis holbwegs normal weitergeaht? Weil gheart hon i a, dass schun bold wieder zi wähln war! Jo, hott’s de?
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Wie der Körper die Psyche lenkt Der liebe Onkel von nebenan ist seit einiger Zeit verändert: Er zieht sich zurück und zeigt wenig Interesse am Geschehen in seiner Umgebung. Er hat Krebs. Dass sich eine schwere körperliche Erkrankung auf die Psyche niederschlägt, ist nicht weiter verwunderlich: Schmerzen, Müdigkeit oder berechtigte Sorgen um die Zukunft sind an und für sich schon verständlicher Anlass für Depression und Angst. Insofern ist leicht nachvollziehbar, dass knapp die Hälfte der chronisch körperlich Erkrankten auch emotional stark belastet ist. Das gilt bei Tumoren, Herzinfarkt, rheumatischen Erkrankungen, entzündlichen Erkrankungen des Darms, Diabetes oder Demenz. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Der andere Teil der Wahrheit liegt darin, dass körperliche Vorgänge auch unmittelbar unsere Psyche manipulieren. Das Mikrobiom des Darms, das Immunsystem, Hormone und spezifische Nervenbahnen tragen zur Steuerung unserer Gedanken und Gefühle bei. Das macht auch evolutionsbiologisch Sinn: Wer krank ist, benötigt Ruhe. Depression und Ängste sind in solchen Situationen ein nützlicher Wächter und werden so zu einem zusätzlichen
und sinnvollen Symptom dieser körperlichen Krankheiten, genauso wie veränderte Blutwerte. Manchmal sind die psychischen Veränderungen sogar die ersten Symptome einer ernsthaften körperlichen Erkrankung, die körperlichen Beschwerden folgen später, manchmal auch erst viel später. Der Einfluss des Körpers auf die Psyche ist nicht auf die negativen Aspekte einer körperlichen Krankheit beschränkt. Eine Auswertung von 39 methodisch gut angelegten wissenschaftlichen Studien an insgesamt über 2.300 Teilnehmern zeigt den positiven Einfluss von körperlicher Aktivität auf die psychische Befindlichkeit von Menschen mit Depressionen. Joggen gegen Depression oder – für die Gemütlicheren unter uns – Treppen steigen statt Aufzug fahren. Und das ist noch nicht alles: Körperliche Aktivitäten scheinen sich auch positiv auf die geistige Leistungsfähigkeit älterer Menschen auszuwirken, wie eine neuere Auswertung von elf methodisch anspruchsvollen Studien zeigt. Wir tun also gut daran, unseren Körper möglichst gesund und fit zu halten. Damit vermindern wir nicht nur das Risiko von körperlichen Erkrankungen, son-
dern steigern auch unsere geistige Fitness. Hängt also die Psyche allein von unserem Körper ab? Nein, denn was Krankheiten schaffen, können auch der Tod einer geliebten Person, Überforderung am Arbeitsplatz, finanzielle Sorgen, traumatisierende Erfahrungen, Familienstreitigkeiten und vor allem eine subjektiv empfundene Vereinsamung bewirken: Dabei werden interessanterweise die gleichen Mechanismen im Gehirn und teilweise auch die gleichen biologischen Abläufe in unserem Körper aktiviert wie bei chronischen körperlichen Erkrankungen. So schließt sich der Kreis von Geist, Gehirn und Körper! Aus einer Einbahnstraße wird eine Straße mit Gegenverkehr. Mehr über den umgekehrten Einfluss der Psyche auf den Körper in der nächsten Ausgabe.
Dr. Roland Keim
Telefonseelsorge sucht freiwillige Mitarbeiter Die Telefonseelsorge hat sich als telefonische Anlaufstelle für Menschen in Krisensituationen bewährt. Die Zahl der Anrufenden steigt von Jahr zu Jahr weiter an. Aus diesem Grund sucht die Caritas jetzt weitere Freiwillige, die sich als kompetente und einfühlsame Ansprechpartner und Zuhörer einsetzen möchten. Im kommenden Oktober startet ein neuer Ausbildungslehrgang für Freiwillige. Er umfasst vier verlän-
gerte Wochenenden, einen ganzen Tag, vier Halbtage und neun Abende. Die Themenschwerpunkte sind Selbsterfahrung, Gesprächsführung und die Vermittlung verschiedener fachspezifischer Kenntnisse. Wer zwischen 25 und 65 Jahre alt, psychisch belastbar und verschwiegen ist, ist eingeladen, sich baldmöglichst im Büro der Telefonseelsorge zu melden. „Die Kursteilnehmer werden nach Abschluss der Ausbildung in unserem engagier-
ten und stabilen Freiwilligenteam mitarbeiten“, erklärt Silvia Moser, die Leiterin des Caritas-Dienstes. Im Schnitt sind die Freiwilligen zwölf bis 15 Stunden im Monat in der Telefonseelsorge im Einsatz. Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen erhalten Interessierte ab sofort bei der Mitarbeiterin im Büro der Telefonseelsorge unter Tel. 0471 304360 (Dienstag, Donnerstag und Freitag Vormittag) oder via E-Mail an ts@caritas.bz.it.
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isch wie 20 mit 30 Johr Lebenserfohrung! Olls Guete, Glück und Gesundheit
Michl
zi deinem runden Geburtstog wünschen dir deine Schotzilor Angelika mit Leonie, dein Schwoger Christian und Katerin mit Angela und Gete Noah Liam und deine Gschwister Seppl, Hartmann, Chris, Brigitte, Fronz und Fine.
80 Johr isch a longe Zeit, isch viel auwärts und owärts gongen, bis heint. Hosch gorbatet ba Tog und die holbe Nocht, mir wissen und schätzn, wos du olls hosch gschofft. Mir mechtn dir heint wieder amol Donkschian sogn und froah sein, dass mir die hobm. Die beschtn Wünsche zin Geburtstog, bsunders Gsundheit, wünschn dir deine sechs Kinder, deine Schwieger- und Enkelkinder und deine drei Urenkel.
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Die Freiwillige Feuerwehr Wiesen gratuliert ihrem verdienten Wehrmann Alfred Stampfer zum 65. Geburtstag und wünscht ihm für den Feuerwehr-Ruhestand alles Gute in bester Gesundheit.
Alles Gute zum runden Geburtstag wünschen dir deine Frau Helena sowie deine Kinder und Schwiegerkinder und ganz besonders deine drei Enkel.
Lieber Matthias, herzlichen Glückwunsch zum BACHELOR!
60 Johr af dr Welt – des hosch iatz gschofft, mit Liebe, Ausdauer, gonz viel Humor und Kroft. Ollm guat au und für ins do, heint mechtn mir von Herzn DANKE sogn! Zin 60er, den du am 5. April feiersch, gratuliert herzlich deine Familie, gonz bsunders deine Enkelinnen Paula und Maria.
Nach 3-jährigem Studium an der Freien Universität Bozen hast du mit dem „Bachelor of Science in Computer Science & Engineering“ ausgezeichnet abgeschlossen. Wir sind stolz auf DICH! Deine Mama, Tata, Maximilian und Oma Annemarie
Aktuell Leute PR
80 Jahre sind es wert, dass man dich besonders ehrt. Es ist schön, dass wir dich haben, wir möchten dir für alles Danke sagen. Alles Gute und viel Gesundheit wünscht dir deine Familie.
Frischer Wind bei Schuhe Brunner! Da unser Geschäft aus allen Nähten platzte, haben wir uns dazu entschieden, uns in zwei Geschäften auf unsere Fachgebiete zu konzentrieren, um noch besser auf unsere Kunden und ihre Wünsche eingehen zu können. Im neu gestalteten Geschäft in der Hochstraße 7 kümmert sich Walter um Schuhreparaturen sowie um den Verkauf von Berg-, Wander-, Lauf- und Freizeitschuhen.
Gesundheit, Glück und ein langes Leben soll dir dein 70. Geburtstag geben!
In unserem neuen Geschäft in der Neustadt 34 widmet sich Maria ihrem Herzensthema Gesundheits- und Wohlfühlschuhe.
Was immer du auch angestrebt, wer 70 wird, hat viel erlebt!
Wir freuen uns darauf, Sie in unseren Geschäften eingehend zu beraten!
Hoch sollst du leben! Alles Gute wünscht dir deine Familie.
Wir gratulieren unserem NILS für den großen Erfolg mit seinem Sledgehockey-Team bei den Paralympics in Pyeongchang! Dein BAYERNLAND-Team
Nicht umsonst gibt es Blumen, die blühen, und Menschen wie dich.
Alles Gute zum Geburtstag! Deine Lieben
Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am
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Aktuell Unterhaltung
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Pfiffikus
Erkoku
Pfiffikus sucht ein ziemlich verstecktes Denkmal, das an die Freiheitskämpfe von 1809 im südlichen Wipptal erinnert. Wer den genauen Standort kennt, schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 16. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen. Auflösung des Vormonats: Gesucht war der so genannte „Custoza-Hügel“ (auch „Custozza-Hügel“) auf 972 m Meereshöhe westlich der Pfarrkirche von Sterzing. Dieser seit der mittleren Bronzezeit (1500 v. Chr.) bis in die späte Eisenzeit (3. Jh. v. Chr.) besiedelte Felskopf „Kronbühel“ auf dem Weg nach Thuins wurde beim Bau der Brennerautobahn (1964) teilweise abgesprengt. Zur Erinnerung an die Schlacht bei Custoza 1866 (einem ebensolchen Hügel in der Gemeinde Sommacampagna bei Verona) wurde der Kronbühel zu „Custoza-Hügel“ umgetauft. Beim nahe gelegenen alten Zollwirtshaus „Beim Eisenstecken“ wurden laut Konrad Fischnaler (1896) wiederholt Skelette in spätrömischen Plattengräbern entdeckt sowie kleine Bronzegegenstände, alte Münzen und Gefäßscherben aus römischer und frühmittelalterlicher Zeit ausgegraben. Sondierungen aus dem Jahr 2009 belegen Siedlungsspuren in der heutigen Wohnbauerweiterungszone. Das römische Kastell Vipitenum wurde hier nicht gefunden. Im Jahr 1881 beabsichtigten mehrere Patrioten und der Sterzinger Pfarrer Josef Mohr auf dem Custozza-Hügel ein Andreas-Hofer-Denkmal zu errichten. Ein Fonds von 4.650 Gulden bestand bereits, doch wurde die Hofer-Kapelle dann in Passeier errichtet. Im Juli 1908 erwarb John Hansley Johnson aus Baltimore den Custozza-Hügel und ließ sich dort ein Landhaus errichten. Davor bestand bereits eine „Restauration mit hübschem Talblick, die an Sonn- und Feiertagen meist geöffnet war“ (Fischnaler 1896).
Das Los bestimmte SUSANNA LARCH aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats März. Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas mit Getränk, zur Verfügung gestellt von
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Folgende Buchstaben werden vorgegeben:
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Kannst Du die 5 Fehler finden?
n!
Lösungswort: FURCHTSAM
Wir gratuliere
•C•F•R•D•A•A•O•L QUARTINUSURKUNDE •SUI•HERRENTISCH ETSCH•UN•RSE•••E •OSKAR•IP•••SAUN PZE•GES•AECHTEN• •ZR•EMTINGHAUSEN KAPELLERHOF•ET•U •HFL•AI•A••PR•BL QUITTUNGSSTEMPEL •ETAT••R•OERE•C• CGS••KREUZKIRCHL •ECU•GATTI•NIGER ALHAMBRA•AMIN•RS
Lösungswort: SKIATHLON
Auflösung des Vormonats
Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.
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Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= gläsernes Gefäß, Römer, Trinkgefäß).
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Aktuell
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Jahrestage
11. Jahrestag
Adelheid Strickner Ganz besonders denken wir an dich am Sonntag, den 8. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.
Das Leben und die Liebe sind unsterblich! Der Tod ist nur ein Horizont und ein Horizont ist nichts anderes als die Grenze unserer Sicht!
In Liebe deine Kinder
6. Jahrestag
Aloisia Wieser „Siller Luise“
Liebevolle Erinnerungen. Niemand kann sie uns nehmen, nichts kann die Freude und das Schöne schmälern, das wir mit dir erleben durften.
In Liebe denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 29. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Deine Kinder
1° anniversario
Francesco Leoni
Irgendwann sehn wir uns wieder.
* 26.01.1972 † 05.05.2017
I nostri cuori non smetteranno più di piangere. La S. Messa in ricordo verrà celebrata sabato 5 maggio alle ore 18.30 nella Chiesa dei Cappuccini a Vipiteno.
Eri – sei – sarai per sempre la nostra stella più luminosa ... Ein Teil von dir ist immer hier bei uns. In unseren Herzen, in unseren Erinnerungen hast du ein Zuhause.
Con affetto la tua famiglia
26. Jahrestag
7. Jahrestag
† 07.05.1992
† 02.03.2011
Christian Öttl
In Liebe denken wir ganz besonders an euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Eure Lieben
3. Jahrestag
10. Jahrestag
Theresia Hochrainer geb. Steiner
Alois Gogl Auch nach 10 Jahren finden wir noch täglich Spuren von dir. Wir denken an dich, an unsere gemeinsamen Erlebnisse und Erfahrungen und oft vermissen wir deine Anwesenheit. Wir begehen den 10. Jahrestag am Sonntag, den 15. April um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.
Danke an alle, die den Gedenkgottesdienst mitgestalten und daran teilnehmen.
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Max Öttl
In Liebe und Dankbarkeit denken wir besonders an dich am Sonntag, den 22. April um 10.30 Uhr beim Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Maria Trens. Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
Allen, die daran teilnehmen oder deiner im Gebet gedenken, danken wir von Herzen. In Liebe deine Familie
Jahrestage
Unsere Herzen halten dich gefangen, so als wärst du nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
Wir denken an dich, wir reden von dir, wir spüren, du bist bei uns, doch immer wieder fließen leise Tränen.
4. Jahrestag
8. Jahrestag
David Inderst
Franz Saxl
* 23.02.1933 † 10.04.2014 Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 1. April um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Maria Trens.
In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir deiner bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 15. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.
Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott.
Allen, die daran teilnehmen oder im Stillen an dich denken, danken wir von Herzen.
In Liebe deine Familie
Deine Familie
5. Jahrestag
10. Jahrestag
Paula Gander geb. Mühlsteiger
Gerhard Rainer Wieser
In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 6. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man durch den Tod nicht verlieren.
Immer wenn wir von euch erzählen, fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen. Unsere Herzen halten euch gefangen, so als wärt ihr nie gegangen. Was bleibt, sind Liebe und Erinnerungen.
Allen, die daran teilnehmen und dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. Deine Lieben
Lieber Gery, überall sind Spuren deines Lebens. Gedanken, Augenblicke und Gefühle, sie werden uns immer an dich erinnern.
Ganz besonders denken wir an dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. April um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit. In Liebe deine Familie
Wir vermissen dich sehr!
In liebevoller Erinnerung gedenken wir unserer Lieben am Sonntag, den 6. Mai um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Trens.
Berta Oberhauser
Johann Oberhauser
3. Jahrestag
40. Jahrestag
Hanni Oberhauser 45. Jahrestag
* 22.05.1926 † 06.05.2015
* 02.11.1914 † 06.10.1978
* 25.01.1953 † 29.04.1973
Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und ihrer im Gebet gedenken. Die Angehörigen
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Jahrestage Aus der Seelsorgeeinheit
Josef Knapp Dekan
Das Sakrament der Eucharistie „Bleib bei uns ...“, diese Bitte sprechen die beiden Jünger aus, die am Osterabend nach Emmaus unterwegs sind; mutlos und niedergeschlagen erzählen sie einem unbekannten Weggefährten, wie sie in ihrer Hoffnung auf Jesus von Nazareth enttäuscht wurden. Er öffnet ihren Blick für den Lebens- und Leidensweg des Messias; da brennt ihr Herz: Sie wünschen sich, mit dem Unbekannten zusammenzubleiben. Er bricht mit ihnen das Brot und sie erkennen den, der ihr Leben berührt hat. Noch in derselben Stunde brechen sie auf, um weiterzusagen, was sie erlebt haben. Es ist verblüffend, wie wir in dieser Erzählung aus dem Lukasevangelium (Lk 24,13-35) den Verlauf der Messe erkennen können: Wir nehmen wahr, wo wir als Menschen im Glauben stehen – wir vertrauen uns der Barmherzigkeit Gottes an – wir lassen uns von Christus, der als Auferstandener mit uns geht, das Wort der Schrift erklären – Er bricht das Brot und gibt sich zu erkennen als der, der sich liebend für uns hingegeben hat – Er macht uns zu Zeugen seiner Gegenwart. Die Eucharistie ist das Mahl mit dem Auferstandenen, die innige Kommunion mit ihm. In dieser Feier wird sein Opfer, seine Lebenshingabe in uns wirksam: „Das ist mein Leib, ... das ist mein Blut“, für uns und für alle hingegeben. Jesus nimmt uns damit hinein in sein Lebensgesetz, in die Hingabe: Wir empfangen den Leib Christi, um in der Gemeinschaft der Kirche immer mehr für Gott und füreinander da zu sein, also Leib Christi zu sein. Das 2. Vatikanische Konzil hält fest: Die heilige Messe ist „der Höhepunkt, dem alles Tun der Kirche zustrebt, und zugleich die Quelle, aus der alle ihre Kraft strömt“ (SC 10). In der Eucharistie sind wir also dem Geheimnis Gottes auf der Spur, dessen Wesen die Liebe ist, die uns machtvoll erfasst. Dabei erfüllt sich die Verheißung, die Jesus am Ende des Matthäusevangeliums gegeben hat: „Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,20).
Wir vermissen Dich. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, gäbe es nur nicht diese bitteren Stunden. So plötzlich und unerwartet bist du von uns gegangen und wir konnten nichts dagegen tun.
Still und ohne Schmerz ruht nun ein Mutterherz.
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Der Tod ist Anfang eines neuen Lebens. (Montaigne)
Weißt du, wenn geliebte Menschen uns verlassen, trauern wir. Aber wir behalten sie für immer in unseren Herzen. Ihre Sterne leuchten jeden Abend direkt in unser Herz. (aus „Traumflieger“ von Jando)
11. Jahrestag
Carolin Girtler Ganz besonders denken wir an unsere Carolin bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls. Mami, Tati, Sophie und Greta
6. Jahrestag
3. Jahrestag
Elisabeth Larch geb. Fassnauer
LEOPOLD SILLER
Dankbar für die schöne, kurze Zeit mit dir und verbunden in Liebe denken wir ganz besonders an unsere liebe Mamme beim Gottesdienst am 15. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
Wir gedenken deiner besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 15. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.
In Liebe deine Familie
Altbürgermeister der Gemeinde Ratschings
Es gibt im Leben für alles seine Zeit, eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.
Allen, die daran teilnehmen und sich seiner erinnern, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie
Nachruf
Ein Leben für den Kindergarten Im Gedenken an Tertiarschwester Olga 53 Jahre lang war Sr. Olga bei den Tertiarschwestern in Sterzing tätig, 33 Jahre lang begleitete sie unzählige Kinder durch ihre Kindergartenzeit. Am 23. Februar ist sie nach kurzer Krankheit im Alter von 86 Jahren verstorben. Sr. Olga wurde als Rosa Canins am 5. Juni 1932 in Campill/ St. Martin in Thurn als Jüngstes von 13 Kindern geboren. Nachdem sich bereits zwei Schwestern für ein Ordensleben entschieden hatten, kam auch Rosa im Alter von 15 Jahren nach Mühlbach ins Herz-Jesu-Institut, wo sie bei der Kongregation der Tertiarschwestern des hl. Franziskus die Schule besuchte. Zwei Jahre später bat sie bei den Tertiarschwestern in Brixen um Aufnahme. Am 26. September 1950 wurde sie eingekleidet, am 8. September 1952 legte sie die Erste Profess ab, auf die am 7. September 1955 die Ewige Profess folgte. Nach ihrer Ausbildung zur Kindergärtnerin führte sie ihr Weg zuerst nach Kaltern. 1965 kam sie nach Sterzing, wo sie schließlich bis zu ihrer Pensionierung im
Kindergarten „Maria Regina Pacis“ tätig war. Der Dienst im Kindergarten war für sie nicht irgendeine Aufgabe, sondern ihre ganz besondere Lebensaufgabe, der sie sich mit ganzer Hingabe widmete. Über 1.000 Kinder hat sie in 33 Jahren betreut. Gewiss herrschten bei ihr strenge Regeln; so mancher erinnert sich wohl noch daran, dass bei Sr. Olga bis zum letzten Bissen alles aufgegessen werden musste – die Not, in der sie zu Hause aufgewachsen ist, lässt diese Haltung aller-
dings nachvollziehbar werden. Akribisch bereitete sie mit ihren Schützlingen jedes Jahr Gedichte und Lieder zu allerlei Anlässen vor. Überhaupt lag ihr die Musik sehr am Herzen, hatte sie doch die Kirchenmusikschule in Brixen und das Konservatorium in Bozen besucht. So spielte sie über viele Jahre in der Kapuzinerkirche bei der Messe um 8.30 Uhr das Harmonium. An der Hauswirtschaftsschule, welche die Tertiarschwestern in Sterzing leiteten, war sie lange für den Musikunterricht zuständig. Die Musik begleitete sie bis zum Ende ihres Lebens. Solange es ihre Kräfte zuließen, setzte sie sich in der Hauskapelle der Schwestern ans Harmonium. Am 1. September 1998 trat Sr. Olga in den Ruhestand. Schweren Herzens nahm sie Abschied vom Kindergarten und den Kindern. In der Folge kümmerte sie sich hingebungsvoll um den Hausgarten, der zu ihrem Refugium wurde. Sr. Olga war zeit ihres Lebens eine stolze Gadertalerin, die stets engen Kontakt zu ihrer Familie pflegte. Jeden Sommer verbrachte sie einige Zeit bei ihrem Bruder Max in Campill – er ist mittlerweile der einzige der 13 Geschwister, der noch am Leben ist. Gleichzeitig lag ihr aber auch die Pflege der deutschen Hochsprache sehr am Herzen, Gespräche führte sie nie im Dialekt. Das Leben hat Sr. Olga stets geliebt, vom Tod wollte sie nichts wissen. Auch mit ihrer Gebrechlichkeit am Ende ihres Lebens tat sie sich schwer. Als sie Anfang Jänner in die Marienklinik in Bozen kam, gelang es ihr dennoch, in ihren letzten Lebenswochen ihr Schicksal anzunehmen, was ihr einen leichten Tod ermöglichte. Am 23. Februar schloss sie für immer ihre Augen. Am 27. Februar wurde sie auf dem städtischen Friedhof in Brixen unter den Arkaden, wo sich die Grabstätte der Tertiarschwestern befindet, beigesetzt. Viele Sterzinger werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. bar
Segensreiches Wirken im Stillen Im Gedenken an Dekan Anton Pichler Am 22. Februar verschied Anton Pichler aus Mauls im Alter von 80 Jahren. Der Altdekan von Bruneck war über viele Jahre auch Pfarrer von Gossensaß. Anton Pichler wurde am 6. Oktober 1937 in Bozen geboren, aufgewachsen ist er beim Waschtleggner-Hof in Mauls. Bereits im Vorschulalter erhielt er im Widum Religionsunterricht. Der damalige Maulsner Pfarrer fand in ihm stets einen interessierten Zuhörer, wenn er biblische Geschichten erzählte, was ihn wohl schon damals geprägt hat. Nach der Pflichtschule besuchte er das Knabenseminar Vinzentinum in Brixen, nach dessen Abschluss er ins Priesterseminar wechselte. Am 29. Juni 1961 wurde er in Brixen zum Priester geweiht. Er wirkte zunächst als Präfekt im Vinzentinum, wo er mitunter auch als Lehrer einsprang, wenn er gebraucht wurde. Zwischen 1962 und 1970 war er zuerst Kooperator und Provisor in Gais und anschließend Kooperator in Innichen. 1970 übernahm er die Pfarre Gossensaß, wo er 13 Jahre lang wirkte. Anschließend war er bis 1998 Pfarrer von Seis. 1998 kam er als Dekan und Pfarrer nach Bruneck, wo er auch die Pfarrei von Stegen leitete. Im Oktober 2001 feierte er in seiner Heimatpfarrgemeinde Mauls sein 40-jähriges Priesterjubiläum. Der Kirchenchor gestaltete die Eucharistiefeier mit der Messe in F von Hummel, die bereits bei Pichlers Primiz erklungen war. 2012 trat Anton Pichler als Dekan in den wohlverdienten Ruhestand, blieb aber Pfarrer von Stegen. Der Neubau der dortigen Pfarrkirche war ihm stets ein besonderes Anliegen, das er allerdings nicht realisieren konnte. Am 22. Februar 2018 verstarb Pfarrer Anton Pichler im Alter von 80 Jahren. Zwei Tage später wurde er auf dem Friedhof von Stegen im Beisein von Bischof Ivo Muser und zahlreicher Mitzelebranten beerdigt. Viele Wipptaler werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Paul Felizetti Erker 04/18
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Ärztekalender Gesundheit
Veranstaltungen
Apotheken 01.04. – 06.04.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 07.04. – 13.04.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 14.04. – 20.04.: Stadtapotheke Tel. 765397 21.04. – 27.04.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 28.04. – 04.05.: Apotheke Gilfenklamm Die Turnusapotheke ist sonntags und feiertags von 9.30 – 12.00 Uhr geöffnet.
Praktische Ärzte 01.04.: Dr. Stefan Gögele Tel. 335 6072480, 756786 02.04.: Dr. Berta Marcher Tel. 327 8107444 07.04.: Dr. Franz Keim Tel. 335 6951031 08.04.: Dr. Pietro Stefani Tel. 349 1624493, 760628 14.04.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 388 7619666, 764144 15.04.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 335 6072480, 756786 21.04.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003, 764517 22.04.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 24.04.: Dr. Giuliana Bettini Tel. 320 6068817 25.04.: Dr. Pietro Stefani 28.04.: Dr. Alberto Bandierini 29.04.: Dr. Stefan Gögele 30.04.: Dr. Berta Marcher 01.05.: Dr. Franz Keim Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.
Wochenend- und Feiertagsnotdienst Zahnärzte dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187.
Tierärzte 02.04.: Dr. Stefan Niederfriniger 07./08.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 14./15.04.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 21./22.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 25.04.: Dr. Stefan Niederfriniger 28./29.04.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 01.05.: Dr. Bruno Prota 05./06.05.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666
Kleintier-Notfalldienst Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167Tierarztpraxis Sterzing, Geizkoflerstr. 20A, Tel. 388 8766666, 328 0514167
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4.4. Sport Wanderung in St. Pauls (Schloss Hocheppan), AVS Freienfeld.
5.4. Unterhaltung „Voll des Lobis – 50 Jahre Selbstüberschätzung“, Kabarett mit Lukas Lobis, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Kartenreservierungen unter www.rocknet.bz oder Tel. 333 7767713 (Mo – Fr, 15.00 – 19.00 Uhr).
6.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, frei nach Hans Christian Andersen, Jugendtheater in Pflersch, Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 347 8904992 oder 0472 770110.
6.4. bis 8.4. Unterhaltung Großes Winterfinale in Ratschings.
7.4. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
Ausstellungen
Ab 20.04.: Immer auf Draht, Festung Franzensfeste.
23.4. bis 9.5.: Flucht und Asyl, Ausstellung über globale Phänomene und lokale Auswirkungen, Mo – Fr, 8.30 – 12.30 Uhr, Mo und Mi 14.00 – 17.00 Uhr, Brixen/ Milland, oew-Fachbibliothek, Jakob-Steiner-Haus, Vintlerweg 34.
Bis 3.6. Römische Straßen in Südtirol, Festung Franzensfeste.
Sport Skitour je nach Verhältnissen, AVS Freienfeld.
7./8.4. Sport Snowboard FIS Europa Cup PSL, Ratschings, Infos und Anmeldung: Gabriel Rainer, Tel. 0472 656238 oder info@residence-rainer.com.
8.4. Sport Wanderung am Gardasee, AVS Sterzing. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 18.00 Uhr.
10.4. Verschiedenes Treffen der Bürgerwerkstatt Sterzing, Sterzing, Kolpingsaal, 20.00 Uhr.
12.4. Vortrag „Osteoporose“, Dr. Cristina Tomasi Ruatti, Sterzing, Stadttheater, 19.30 Uhr.
14.5. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
15.4. Unterhaltung Preiswatten des ASV Freienfeld, Sektion Fußball, Mauls, Haus der Dorfgemeinschaft, 14.00 Uhr. Theater „Die Kaiserin hat einen Vogel“, Innerpflersch, Vereinshaus, 18.00 Uhr.
17.4. Musik „Carmen/Bolero“, Teatro Stabile, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.
18.4. Bürgerversammlung „Die Transitgefahr“, Vereinshaus Trens, 20.00 Uhr.
19.4. Sport Senioren-Rundwanderung Toblino See, AVS Pfitsch.
20.4. Theater Komödie „Die zauberhafte Glaskugel“, von Beate Irmisch, Heimatbühne Mareit, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Reservierung: Tel. 331 7519775 (12.00 – 14.00 Uhr, 18.00 – 20.00 Uhr).
21.4. Musik Frühjahrskonzert der MK Innerpfitsch, St. Jakob, Schulhaus, 20.30 Uhr.
22.4. Verschiedenes „Suppensonntag“, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 11.00 Uhr. Theater „Die zauberhafte Glaskugel“, Mareit, Vereinshaus, 18.00 Uhr. Verschiedenes „Tag der offenen Tür“, Wipptaler Gärtnereien.
24.4. Theater „Die zauberhafte Glaskugel“, Mareit, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
25.4. Sport Skitour Pfelders, AVS Pfitsch. Theater „Die zauberhafte Glaskugel“,
Veranstaltungen
Mareit, Vereinshaus, 20.00 Uhr. Sport Gemeinschaftswanderung, AVS Ratschings.
28.4. Theater „Die zauberhafte Glaskugel“, Mareit, Vereinshaus, 20.00 Uhr.
30.4. Erzählveranstaltung „Spuk im Telfer Wald“, Gruselwandern bei Vollmond in der Walpurgisnacht mit Erzählerin Heike Vigl, Treffpunkt: Vereinshaus Telfes, 20.00 Uhr. Infos: Sabine Walter, Tel. 338 1710966.
5.5. „Blue Days“ Pee Wee Ellis, Sterzing, Stadttheater, 21.00 Uhr. Sport 4. Kirchsteiglauf von Stilfes nach Egg, Infos und Anmeldungen unter Tel. 339 8854247 (ab 17.00 Uhr) oder info@laufverein-asvfreienfeld.it.
9.5. Erzähltheater „Wir haben Rechte! Die Kinderrechte kennenlernen und verstehen“, für Kinder ab 5 Anwendung positiv
Jahren, oew-Krabbelbibliothek, Brixen/Milland, Jakob-Steiner-Haus, Vintlerweg 34, 15.00 Uhr.
Vereine und Verbände Elki 7.4.: Kasperle Theater, 15.00 und 16.00 Uhr. 20.4.: Elternrunde: „Gesunde Ernährung für Kinder – Gesund kochen, gesund Essen von Anfang an“, 20.00 Uhr (Anmeldung erforderlich). 25.4.: Kinderwallfahrt von Stilfes nach Bad Möders, Treffpunkt: 14.30 Uhr, Pfarrkirche Stilfes. Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. VKE ab 1.4.: Einschreibungen für den Familienausflug nach Gardaland am 13. Mai im Tourismusverein Sterzing. Kolpingfamilie 15.4.: Kassiansprozession in Brixen, 9.00 Uhr. 6.5.: Landeswallfahrt nach Maria Locherboden (A) Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. Jugendtreff Margarethenhaus Di – Fr, 14.30 – 17.30 Uhr. Filmclub 6.4.: Mountain, AUS 2017,
18., 23.4. und 9.5.: Vortrag „WIE PFLEGE ICH MEINE ANGEHÖRIGEN ZU HAUSE – HILFESTELLUNG DURCH DEN KRANKENPFLEGEDIENST“ mit Referenten des Krankenpflegedienstes des Gesundheitssprengels, jeweils 14.00 – 16.00 Uhr, Vereinshaus Gasteig. INFOS: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505
16.00 Uhr. 6.4.: Licht, DE/AT 2017, 20.00 Uhr. 13.4. Loving Vincent, GB/PL 2017, 20.00 Uhr. 27.4.: The True Cost – Der Preis der Mode, GB 2015, 20.00 Uhr.
Märkte 5.4, 20.4. und 5.5.: Krämermarkt, Brenner. 24.4.: Monatsmarkt, Sterzing.
Kurse Ab 9.4.: „Yoga für Schwangere“, sanfte Begleitung für die werdende Mutter mit Karin Nanda, 1x wöchentlich 5 Abende, 20.00 – 21.00 Uhr. Ab 9.4.: „Yoga Fortsetzungskurs“ mit Rakesh Nanda, 6 Abende. Ab 1.10.: „Herbst Yoga in Sterzing“, Einführungskurs mit Rakesh Nanda und Yoga für Schwangere mit Karin Nanda. Infos und Anmeldungen: Rakesh Nanda, Ganzheitliche Behandlungen, Tel. 0474 530547, nandayoga@yahoo.de. 27. und 28.4.: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme und Sanitätsassistentin, Sprengel Sterzing, St. Jakob-Weg 8, 1. Stock, Sitzungssaal (NEU!), 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621.
Verbraucherzentrale Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Amt für Ausbildungs- und Berufsberatung Sprechstunden jeden Montag, Sterzing, Bahnhofstraße 2/E, Bürozeiten: 9.00 – 11.00 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen Beratung in Sterzing jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung, Tel. 800 601 330. Gewalt im Alter Hilfesuchende können sich an die kostenlose Grüne Nummer 800 001 800 wenden. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende Jeden 1. Donnerstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 17.00 – 18.30 Uhr. Sprachencafé Sterzing Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Sterzing, Hotel „Sterzinger Moos“. Tel. 339 8698659. Anlaufstelle für Pflege- und Betreuungsangebote Wipptal Montag bis Freitag, 9.00 – 11.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 0472 726060. ANMIC (Vertretung der Zivilinvaliden) Jeden 3. Dienstag im Monat, Sterzing, Bürgerbüro im Rathaus, Tel. 0472 270700. Beratung Suchtprävention für Jugendliche und Eltern Verein La Strada – der Weg, Einzel- oder Gruppenangebote, Grüne Nummer: 800 621 606, E-Mail: exit@lastrada-derweg.org. Trauercafé Sterzing, Margarethenhaus, 3. April (9.15 – 10.45 Uhr) und 9. Mai (16.00 – 18.00 Uhr). Familienberatungsdienst Terminvereinbarung Dienstag 15.00 – 16.00 Uhr, Sterzing, Sozial- und Gesundheitssprengel Wipptal, Tel. 349 6543457, kolbesterzing@yahoo.com
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Impressum
Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Eintragung im ROC: Nr. 5454 Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg) ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Astrid Tötsch (at) astrid.toetsch@dererker.it Renate Breitenberger (rb) renate@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Nadine Brunner, Alois Karl Eller, Paul Felizetti, Sabrina Kofler (sk), Rudolf Pichler, Norbert Plattner, Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Bruno Durante. Titelseite: Andreas Nestl Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 38 Euro; Jahresabo Ausland 60 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.
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Aus den Wipptaler Gemeinden
GEBURTEN Brenner: Salvatore Cannizzo (01.02.2018, Catania). Rita De Persiis (03.02.2018, Brixen). Theo Wild (14.02.2018, Brixen). Max Windisch (29.02.2018, Brixen). Freienfeld: Jannik Badstuber (13.02.2018, Brixen). Pfitsch: Marie Messner (27.02.2018, Brixen). Ratschings: Fabian Leitner (08.02.2018, Brixen). Heidi Jackson (14.02.2018, Brixen). Lea Rainer (17.02.2018, Brixen). Nora Bacher (17.02.2018, Brixen). Willi Thöni (18.02.2018, Brixen). Elias Siller (25.02.2018, Brixen). Sterzing: Justin Sebastien Ahmed (05.02.2018, Sterzing). Abramgill Masih (27.02.2018, Brixen). TODESFÄLLE Pfitsch: Sofia Rainer, 76 (17.02.2018, Pfitsch). Ratschings: Rudolf Hofer, 72 (03.02.2018, Sterzing). Erika Gasteiger, 50 (08.02.2018, Sterzing). Anton Markart, 84 (24.02.2018, Sterzing). Sterzing: Barbara Fassnauer, 39 (01.02.2018, Sterzing). Maria Schaiter, 83 (03.02.2018, Sterzing). Maria Carollo, 91 (06.02.2018, Sterzing). Prisca Rainer-Wieser, 62 (07.02.2018, Ratschings). Alois Perini, 73 (16.02.2018, Sterzing). Barbara Brunner, 94 (20.02.2018, Sterzing). Albin Ploner, 78 (24.02.2018, Sterzing). Helga Unterthiner, 71 (28.02.2018, Brixen). EHESCHLIESSUNGEN Brenner: Andrèe Jeanne Konan und Sergio Pase (28.12.2017, Elfenbeinküste). Caterina Ferrante und Tommaso Sferragatta (19.02.2018, Casagiove).
Ratschings: Barbara Lanthaler und Paul Thomas Brazil (02.02.2018, Ratschings). BAUKONZESSIONEN Brenner: Josef und Wilma Volgger, Pflersch 25: Errichtung einer Holzhütte und einer Überdachung für Fahr- und Motorräder, Bp.341, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung der Quellfassung und des Speicherbeckens am Fuchsgraben, Bp.149, versch. Gp., K.G. Gossensaß und Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung des Rathauses, Bp.21, K.G. Gossensaß. Institut für den sozialen Wohnbau des Landes Südtirol, Gossensaß, Färberstr.2B: Umbauarbeiten von 2 Wohnungen in 3 Wohneinheiten, Bp.11/2, K.G. Gossensaß. Reinhard Holzer, Gossensaß, Silbergasse 18: Sanierung und bauliche Umgestaltung, Bp.94, Gp.294, K.G. Gossensaß. Franzensfeste: Peter Franz Aigner, Lehensweg 5: Verbesserungsmaßnahmen auf den Almflächen Mahdl, Ochsenboden und Onsmahd bei Puntleid, Gp.449, 453, 455 und 459, K.G. Mittewald. Pfitsch: Barbara Aukenthaler: Umgestaltung des Wohngebäudes, Bp.105/2, K.G. Wiesen. Ratschings: Andreas March, Stange 46: Ausbau Dachgeschoss, Bp.370, K.G. Ratschings. Eisendle KG, Mareit, Handwerkerzone 7: Errichtung einer Zufahrtsrampe mit Überdachung, Bp.411, K.G. Mareit. Ratschings Tourismus Genossenschaft: Instandhaltungsarbeiten von Brücken in der Gilfenklamm, Gp.1874/2, K.G. Ratschings. Klaus Gschnitzer, Innerratschings: Errichtung
eines Wirtschaftsweges, Gp.944/3 und 944/4, K.G. Ratschings. Hotel Seeber OHG, Innerratschings 43B: Erweiterung des Hotels, Bp.371, Gp.1155/1 und 1155/2, K.G. Ratschings. Michael Nössing, Mareit, Nassereit: Ausbau und Erweiterung des Zuhauses, Bp.536, K.G. Mareit. Kruselburger Realitäten GmbH, Schönau 3A: Umbau und Erweiterung der Werkhalle, Bp.359, K.G. Ratschings. Johann Haller, Innerratschings: Planierungsarbeiten, Gp.1008/1, 1010 und 1020, K.G. Ratschings. Veronika Ralser, Jaufental, St. Anton 46: Bauliche Umgestaltung, Bp.382, K.G. Jaufental. Max Klotz, Jaufensteg 4: Erweiterung des Gasthofes, Bp.436, K.G. Ratschings. Sterzing: Martin Delueg, Sun KG, Delueg Martin & C., Brennerstr.35: Sanierung mit Erweiterung des Wohn- und Geschäftsgebäudes, Bp.162, K.G. Tschöfs. Hotel Mondschein GmbH, Frundsbergstr.12: Erweiterung des Gebäudes, Bp.118, 119/2, 404 und 562, K.G. Sterzing. Andreas und Johanna Gartner, Deutschhausstr.4: Umwidmung von Dienstleistungsräumen in eine Wohnung und interner Umbau des Erdgeschosses, Bp.354, K.G. Sterzing. Plank Herbert & Co. KG, Eisackstraße: Errichtung von überdachten Parkplätzen und eines Magazines mit Technikraum, Bp.145, K.G. Sterzing. Kondominium Saiseb, Pfarranger 5: Sanierung des Kellergeschosses und von Teilen der Außengestaltung, Bp.555, K.G. Sterzing. FUNDE UND VERLUSTE siehe www.fundinfo.it
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Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber
03.04.1918
Feldkirch, Todesfall Dr. Oskar Czibulka Am 1. April verschied hier plötzlich an einem Herzschlag Herr Dr. Oskar Czibulka, k. k. Notar. Obgleich schon lange leidend, kam sein plötzliches Ende doch selbst seiner nächsten Umgebung unerwartet. - Einer alten österreichischen Beamtenfamilie entsprossen (sein Vater war Präsident des Kreisgerichtes in Neutitschein), besaß er die dem österreichischen Beamtenstande eigene Arbeit-
und wurde hiefür mit der silbernen Ehren-Medaille vom Roten Kreuz ausgezeichnet und erhielt die Berechtigung, während der Dauer des Krieges die Uniform eines Standschützen-Oberleutnants zu tragen, trotzdem er Ende 1915 als Kommandant der Standschützen-Wach- und Ersatzabteilung Sterzing superarbitriert worden war. Wenn er auch in Feldkirch seiner vermehrten Amtsgeschäfte und seines Leidens wegen sich nicht mehr so wie in Sterzing betätigen konnte, fanden doch auch hier alle auf die Linderung der Kriegsleiden abzielenden Bestrebungen einen warmen Freund. - Geradezu vorbildlich war sein Verhältnis zu seinen Angestellten, in welchen er nie bezahlte Arbeitskräfte, sondern Mitarbeiter sah, für welche er stets ein väterliches Wohlwollen an den Tag legte. - Er ruhe in Frieden! Feldkircher Anzeiger 10.04.1918
Schleichhandel und Lebensmittelverteuerung
Im „Vigil-Raber-Haus“ Nr. 161 wohnte Dr. Oskar Czibulka bis 1916
samkeit und Pflichtbewußtsein in ganz besonderem Maße. Obgleich schon durch Jahre an einem Herzleiden erkrankt, gönnte er sich die ihm von den Aerzten angeordnete Schonung nicht; erst die letzten zwei Tage vor seinem Tode ließ er die Berufsgeschäfte ruhen, da ihm sein Zustand das Verlassen des Zimmers unmöglich machte. - In seinem früheren Amtsorte Sterzing (er war dort k. k. Notar und Rechtsanwalt vom Jahre 1892 bis 1916) machte er sich besonders um die Kriegsfürsorge und Organisierung der Kriegshilfe verdient,
Aus dem Eisaktale wird uns geschrieben: Kamen da kürzlich zum wiederholtenmale Händler von der angrenzenden Gemeinde Walten und Rabenstein in Passeier, pol. Bezirk Meran, nach Ratschings, Mareit und Ridnaun, und schmuggelten dorthin 3 bis 4 Wochen alte Schweine, die sie in Rückkörben trugen und durch Hausieren von Haus zu Haus verkauften. Nebenher hamsterten diese Händler von Hof zu Hof alle Vorräte von Butter, Eiern, selbst lebenden Hennen, Speck usw. zusammen und wanderten wiederholt mit schwer beladenen Körben (besonders Butter und Eiern) über die Bezirksgrenze. Vielleicht genügen diese Zeilen, wenn auch leider zu spät, diesen gewinnsüchtigen Lebensmittelzwischenhändlern und Preistreibern das Handwerk zu legen und sie der Bestrafung zuzuführen, da sie Schweineschmuggel über die Bezirksgrenze ohne Viehpaß und Transportschein usw. betreiben. Für diese bedeutenden, dem allgemeinen Konsum entzogenen Lebensmittel bezahlten die Händler riesige Preise, und zwar für ein Ei 50 bis 60 Heller und für 1 Kilogramm Butter 14 bis 16 Kronen. Zweifellos handelt es sich hier um berufsmäßige
Hamsterer und Händler, welche die Waren nur um großen Gewinn weiterverhandeln. Der Tiroler 18.04.1918
Todesfall In Sterzing starb am 16. April nach längerem Leiden die in weiten Kreisen bekannte Frau Witwe Maria Wegscheider, geb. Volgger, im 70. Lebensjahre. - Die Verstorbene hatte sich kürzlich in Brixen einer Augenoperation (die auch glücklich verlaufen ist) unterzogen. Der allgemeine Kräfteverfall brachte die Frau hier bald auf das Krankenlager und sie vermochte sich trotz Anwendung aller ärztlichen Mittel nicht mehr zu erholen. Die Teilnahme an dem Verluste dieser herzensguten, allgemein beliebten Frau ist eine allgemeine. Die Verstorbene war Haus- und Gutsbesitzerin und Inhaberin eines Gemischtwarengeschäftes mit Streiffuhrwerksunternehmung. Der Tiroler 18.04.1918
Die „Sommerzeit“ Die „Sommerzeit“ ist am 15. April in Kraft getreten und wird mit 16. September enden. Als Grund wird die bessere Ausnützung des Tageslichtes und die damit verbundene Ersparung von Beleuchtungsund Brennstoffen angeführt. Durch die Ausdehnung der Sommerzeit auf fünf Monate wird die Ersparnis recht unbedeutend werden, und zwar bei den Bauern und Arbeitern am geringsten. Diese müssen so zeitlich aufstehen, daß sie am Morgen mehr Licht verbrauchen, als am Abend gespart werden kann. Insbesondere wird die Landwirtschaft in der ungünstigsten Weise in dem Falle beeinflußt, wenn Zusammenhänge mit Eisenbahn- und Postverbindungen bestehen. Einen sehr großen Nachteil haben die Kinder durch die Sommerzeit, wenn sie wegen der Schule um eine Stunde früher aufstehen müssen. Da sie nicht ins Bett zu bringen sind, ehe es dunkel ist, verlieren sie von der ihnen bei den jetzigen schlechten Ernährungsverhältnissen besonders nötigen Nachtruhe die entsprechende Der Tiroler Stunde am Morgen. Erker 04/18
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