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Serie: Die Pfarrkirche zum hl. Stephanus in Ried

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Jahrestage

Jahrestage

Pfarrkirche zum hl. Stephanus

LAGE: Ried KIRCHENPATRON: hl. Stephanus ENTSTEHUNGSZEIT UND ERBAUER: 17. Jh.; erbaut durch Jakob Delai

Die Pfarrkirche zum hl. Stephanus in Ried bei Sterzing wurde in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts von Jakob Delai erbaut und 1669 neu geweiht. Ein erstes Gotteshaus wird in Ried jedoch urkundlich bereits 1492 erstmals erwähnt. Der Kirchturm mit seinen gekuppelten Spitzbogenfenstern und das Eingangsportal haben sich von diesem frühen Sakralbau bis heute erhalten und verweisen auf die Zeit um 1400. Es kann deshalb wohl davon ausgegangen werden, dass spätestens in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts in Ried eine Kirche im spätgotischen Baustil errichtet worden war. Der Kirchturm, dessen heutige Kuppel eine schlanke Form mit hoher Laterne aufweist, besaß ursprünglich ein Spitzdach. Der Neubau erfolgte in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts im Stil des Frühbarocks und ging mit einer grundlegenden Umgestaltung des Kircheninneren einher. Das Kirchenschiff wird von einem gerade angelegten Chor abgeschlossen und von einem auf Pilastern ruhenden Tonnengewölbe mit umlaufendem Gebälk überspannt. Die Seitenkapellen sind in querschiffähnlichen Nischen untergebracht. Der Hauptaltar entstand 1670 und ist in seiner schwarz-vergoldeten Ausführung ein Werk von Franz Rastner. Die frühbarocken Säulenaufbauten sind schön gearbeitet und tragen einen Giebel mit den Statuen der hll. Georg, Oswald und Heinrich. Das zentrale Element stellt jedoch das 1670 entstandene Altarbild dar. Letzteres zeigt das Martyrium des hl.

Der hl. Stephanus (1. Jh.) gilt als erster christlicher Märtyrer und als einer der hll. Diakone. Er wirkte in der Urgemeinde in Jerusalem und war einer der eifrigsten und erfolgreichsten Prediger der noch jungen christlichen Gemeinschaft. Eines Tages soll er vor zugewanderten Juden gepredigt haben und mit diesen in Streit geraten sein. Sie schleppten ihn vor den Hohen Rat. Dort löste seine Verteidigungsrede allgemeine Empörung hervor; die aufgebrachte Menge trieb Stephanus vor die Tore der Stadt und steinigte ihn. Er wurde vermutlich in Kafar Gamala, einem kleinen Dorf nahe von Jerusalem, begraben. 415 brachte man die Reliquien nach Jerusalem, von dort kamen sie nach Konstantinopel (Istanbul) und schließlich 560 nach Rom in die Kirche S. Lorenzo fuori le mura. Seit 1141 befindet sich die linke Hand des Heiligen in der Klosterkirche der ehemaligen Benediktinerabtei Zwiefalten (Landkreis Reutlingen). Stephanus gilt u. a. als Schutzpatron der Erzdiözese Wien und des Stephansdomes, aber auch der Pferde, Pferdeknechte und Kutscher, der Maurer, Steinmetze und Zimmerleute, ebenso der Weber und Schneider. Er wird bei Kopfschmerzen sowie bei Blasen- und Gallensteinen angerufen und gilt als Helfer für einen guten Tod. Der Heilige wird zumeist als Diakon mit Palme und Buch dargestellt. Drei Steine auf dem Buch – oder in der Hand – erinnern an sein Martyrium. Stephanus und ist eine Auftragsarbeit des bekannten Barockmalers Stephan Kessler. Die Seitenstatuen des Hochaltares stellen die Wetterheiligen Johannes und Paulus dar. Der hagiographischen Überlieferung zufolge handelt es sich dabei um zwei Brüder, die im 4. Jahrhundert unter der Herrschaft von Kaiser Julian Apostata ihres Glaubens wegen öffentlich enthauptet worden waren. Das bäuerliche Brauchtum verehrt sie aufgrund ihres Todestages und dessen Nähe zur Sommersonnenwende und dem Siebenschläfertag, der als bedeutender Lostag bekannt ist, als Wetterheilige. Die Seitenaltarbilder hingegen zeigen links die Heilige Familie und rechts den hl. Antonius mit dem Jesuskind. Die Kirche in Ried blieb durch mehrere Jahrhunderte hindurch weitgehend unangetastet, wurde jedoch schließlich am Beginn des 19. Jahrhunderts infolge von Kriegswirren beinahe zerstört. Durchziehende Franzosen steckten 1809 das Gotteshaus in Brand. Das Feuer konnte jedoch glücklicherweise rasch unter Kontrolle gebracht und die am Sakralbau verursachten Schäden in den folgenden Jahren wieder behoben werden.

NS-Fassadenschmuck am Bahnhof Sterzing

von Alois Karl Eller

Foto 1935. Privatbesitz. Adolf Hitler auf der Durchfahrt mit dem Zug nach Rom am 3. Mai 1938. Zeitgeschichtliches Bildarchiv Heinrich R. Hoffmann, München

Das Bild spielte in der Propaganda der NS-Diktatur des Dritten Reiches eine außerordentliche Rolle. Kein anderes Medium sollte den Betrachter so direkt fesseln und überwältigen. Augenscheinlich wollten die Träger dieser Aktion in Sterzing sowohl Adolf Hitler als auch die Zuschauer beeindrucken: Man beabsichtigte, dass die Bevölkerung Adolf Hitlers Fahrt über den Brenner nach Italien miterleben und mitfeiern konnte. In welchem Kontext ist die Aktion in Sterzing zu sehen? Wer besorgte die NS-Fahnen und NS-Standarten? Adolf Hitler hatte bereits am 25. September 1937 in Berlin dem Duce des italienischen Faschismus Benito Mussolini einen triumphalen Empfang bereitet und so lag es nun an diesem, seinem Verbündeten im Gegenbesuch die Errungenschaften des faschistischen Italiens vorzuführen. Es handelte sich um den einzigen offiziellen Staatsbesuch, den der Führer und Reichskanzler in seiner Regierungszeit antrat. Der Aufenthalt in Rom bekam somit eine außerordentlich hohe symbolische Bedeutung. Diplomatische Verhandlungen waren keine vorgesehen, es sollte allein die Eintracht und Verbrüderung der beiden Diktatoren demonstrativ zur Schau gestellt werden. Es wird mehrfach berichtet, dass Adolf Hitler am 5. Mai 1938 gegen 8.00 Uhr am Bahnhof in Sterzing vorbeifuhr. Vorsichtshalber soll Podestà Cav. Achille de Cadilhac, Leiter der Konsistorialgemeinden von Sterzing, Ratschings und Pfitsch, mehrere äußerst aktive nationalsozialistisch gesinnte Persönlichkeiten von Sterzing bereits am Vorabend verhaftet haben. Dies lässt daran denken, dass von deren Seite der Schmuck am Bahnhofsgebäude besorgt wurde. Die Leitung des VKS (Völkischer Kampfring Südtirols) hoffte, dass der Führer nach der „Heimholung“ des Saarlandes 1935 und nach dem Anschluss Österreichs am 14. März 1938 auch die „Volksdeutschen“ Südtirols in das Dritte Reich heimhole. Die VKS-Landesleitung unter Peter Hofer, aber auch der Ortsgruppenleiter von Sterzing, Tischlermeister Franz Kiebacher, erwarteten sich vom Treffen eine diesbezügliche Zusage vom Führer Adolf Hitler. Die Stimmung im Lande wird in zeitgenössischen Berichten als „ekstatisch“ beschrieben, Hakenkreuze tauchten an verschiedenen Fassaden und Felswänden auf. Bereits bei der Durchfahrt durch Südtirol wurde jedoch klar, dass Adolf Hitler andere Ziele verfolgte: Der Führerzug passierte Südtirol mit geschlossenen Vorhängen. In einer Rede in Rom stellte der Führer nochmals klar, dass die Brennergrenze unverrückbar und unantastbar bleiben werde.

Das Wipptal im Zeitraffer

von Karl-Heinz Sparber (Teil 16)

17501800 Bürgermeisterliste Sterzing

(Fortsetzung und Schluss)

1750: Franz Antoni Schneider (28:0). In Klammern steht das Stimmenverhältnis zum Gegenkandidaten, der entweder gewesener Bürgermeister ist oder ein paar Jahre später „an die Reihe“ kommt. 1751: Franz Antoni Schneider (34:2) 1752: Andre Constanti Spillmann (24:16) 1753: Augustin Antoni Pröz (30:15) 1754: Augustin Antoni Pröz (35:3) 1755: Augustin Antoni Pröz (Stimmenverhältnis fehlt) 1756: Joseph Azwanger (24:17) 1757: Joseph Azwanger (44:2) 1758: Joseph Azwanger (34:4) 1759: Joseph Azwanger (26:8) 1760: Andre Constanti Spillmann (26:8) 1761: Andre Constanti Spillmann (24:3) 1762: Andre Constanti Spillmann (26:5) 1763: Veit Stolz (24:8) 1764: Veit Stolz (27:3) 1765: Veit Stolz (29:3) 1766: Johann Franz Schneider (25:8) 1767: Antoni Platner wird „unanimiter“, also einstimmig gewählt bis 1770, danach wird das Stimmenverhältnis in den Ehehaft-Quellen nicht mehr angegeben 1768: Antoni Platner 1769: Antoni Platner 1770: Antoni Platner 1771: Antoni Platner 1772: Antoni Platner 1773: Franz Hecher 1774: Franz Hecher 1775. Franz Hecher 1776: Johann Martin Schueler 1777: Johann Martin Schueler 1778: Johann Martin Schueler 1779: Anton Hochrainer 1780: Anton Hochrainer 1781: Anton Platner „des Raths Senior“ 1782: Johann Martin Schueler 1783: Johann Martin Schueler 1784: Franz Hecher 1785: Franz Hecher 1786: Martin Theodor Lang 1787: Martin Theodor Lang 1788: Martin Theodor Lang 1789: Martin Theodor Lang. Für das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts sind die Ehehaft-Protokolle im Sterzinger Stadtarchiv nicht mehr vollständig vorhanden, außer jene von 1791, 1798 und 1799. 1790: Michael von Klebelsberg 1791: Johann Joseph Mohr (Ehehaft) 1792: Michael von Klebelsberg 1793: Franz Hecher 1794: Franz Hecher 1795: Franz Hecher 1796: Michael von Klebelsberg 1797: Michael von Klebelsberg 1798: Johann Michael von Klöblsperg (Ehehaft) 1799: Johann Michael von Klöblsperg (Ehehaft) 1800: Michael von Klebelsberg Die weiteren Bürgermeisternamen bis 1869 sind in der Dissertation von Alois Karl Eller aufgelistet. Alle Bürgermeister von 1445 bis 1990 (Fritz Karl Messner) finden sich in meiner Diplomarbeit, S. 104-114 (Quellen siehe Erker 01/2021, S. 50).

Das Porträt von Michael Waizinger (1811 – 1888) im Alter von rund 40 Jahren dürfte eines der ältesten Bilder eines Sterzinger Bürgermeisters sein, 1860 – 1868 und 1878 – 1884 war er hier Bürgermeister.

361750 n. Chr. Erker 1750 n. Chr. 04/21

Passionsvorstellungen werden in Sterzing verboten. Ab 1760 gibt es keine Ausnahmen mehr.

1753 n. Chr.

Adam Mölkh aus Ebbs malt den Plafond in der Sterzinger Pfarrkirche „zu allseitigem Vergnügen“ um 2.050 Gulden. Das Kanzeldach in der Pfarrkirche, von Vigil Raber entworfen, wird abgerissen (1525 errichtet).

1755 n. Chr.

Bau der Wolfenkapelle beim Gasthof „zum Brenner-Wolf“. In den 1960er Jahren muss die Wolfenkapelle wegen der Autobahn verlegt werden.

Einiges zur Bevölkerungsentwicklung

17511790

Die Anzahl der Häuser und Einwohner in der Stadt Sterzing samt Burgfrieden (ca. 1 km² groß) ist in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts relativ konstant. Im Schnitt rechnet man 7 bis 8 Personen pro Haus („Feuerstätte“ genannt). Größere Veränderungen gibt es im Stadt- und Landgericht, das in Anlagen („Oblaien“ genannt) unterteilt ist. Sie stellen kleine Steuer- und Wirtschaftsgemeinden („Nachbarschaften“ genannt) dar. Davon gibt es 21 im Jahr 1658, 27 im Theresianischen Kataster von 1754. 1811 werden 30 Anlagen im Sterzinger Landgericht erfasst (alle Gebiete zwischen Brenner, Pfitsch, Mittewald, Ridnaun).

1751: In der Stadt zählt man 2.500 Kommunikanten und 639 Nichtkommunikanten. 1754: Stadt und Burgfrieden Sterzing bewohnen 7 adelige, 44 bürgerliche und 115 gemeine Familien in 166 Häusern. Doch die meisten der berühmten alten Sterzinger Familien sind ausgestorben oder weggezogen. Im Landgericht Sterzing (ohne Stadt) leben 1.489 Familien (Beispiele: 12 in Schaittach, 80 in Pfitsch, 111 in Pflersch). Um 1760: Im Stadt- und Landgericht 10.800 Einwohner in 1.653 Häusern 1768: Der Burgfrieden Sterzing zählt 1.271 Einwohner 1772: Im Burgfrieden Sterzing gibt es 188 Häuser, 6 Ansitze, 7 Kirchen 1774: Im Burgfrieden Sterzing 1.251 Einwohner, im Landgericht 9.874 Einwohner 1780: In der Stadt leben 1.268 Einwohner in 186 Häusern. Im Landgericht Sterzing und Burgfrieden Wolfsthurn 10.399 Einwohner in 1.581 Häusern (davon 1.182 Bauernhäuser), im Burgfrieden Reifenstein 82 in 16 Häusern, im Burgfrieden Sprechenstein 41 Einwohner in 7 Häusern. 1790: Das Landgericht Sterzing zählt 1.721 Häuser, 11.585 Einwohner, 22 Schulen.

„Plan der Statt Sterzingen“ vom 21. September 1803, entspricht der Stadt mit dem dazugehörigen Burgfrieden (ca. 1 km² groß)

1755 1789 n. Chr.

Überschwemmungen 1755 n. Chr.

In Mareit Zerstörungen durch Hochwasser 29.08 - 10.10.1759 n. Chr.

Eisack führt Hochwasser, in Sterzing und Mauls Überschwemmungen. Erst nach drei Wochen können wieder Gespanne nach Brixen passieren.

23.07.1758: Der Eisack zerstört alle seit dem Vorjahr gebauten Wehren, in Brixen Überschwemmung. 1787: Eisack sorgt für Überschwemmungen in Sterzing. 1788: Eisack und Pfitscherbach führen Hochwasser, Muren verlegen die Straße sechsmal südlich von Sterzing. 10.10.1789: Am Brenner steigt der Eisack so hoch wie nie seit Menschengedenken und bei Sterzing bedeckt er im Vereine mit dem Ridnaunerbach das dortige ausgedehnte Moos 3 bis 4 Fuß tief.

Maria Theresia und Josef II.

Maria Theresia übernimmt mit 23 Jahren als älteste Tochter 1740 die Herrschaft im Habsburgerreich, wie es ihr Vater Karl VI. (1711 – 1740) in seiner Pragmatischen Sanktion vom 19. April 1713 vorgesehen hat. Dabei geht es nicht primär um die Regelung der Erbfolge auch in weiblicher Linie, wie oft fälschlich behauptet wird (die Sanktion wurde schließlich 1713 erlassen, als Karl noch kinderlos und die Hoffnung auf einen männlichen Nachfolger noch lange nicht aufgegeben war), sondern um die Unteilbarkeit aller habsburgischen Länder. Die Pragmatische Sanktion wird erst im Frieden von Aachen 1748 allgemein anerkannt und bleibt bis 1918 grundlegendes verfassungsrechtliches Fundament der Habsburgermonarchie. Maria Theresia heiratet 1736 den bereits mit sechs Jahren versprochenen Franz I. Stephan von Lothringen, wodurch das Haus Habsburg-Lothringen begründet wird. Nach dem überraschenden Tod Karls VI. 1740 wird dieser Mitregent in den habsburgischen Erblanden und 1745 schließlich Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Gemeinsam regieren sie das Reich als absolute Herrscher. Von den 16 Kindern des Kaiserpaares erreichten nur zehn das Erwachsenenalter. Nach dem Tod ihres geliebten Ehemannes im Jahr 1765 bestimmt Maria Theresia ihren Sohn Josef II. (geboren 1741) zum Mitregenten. Zusammen mit ihrem

Sohn gilt sie bis heute als die große Reformerin des Habsburgerreiches. Man denke nur an die Einführung der Kreisämter 1754 oder der allgemeinen Schulpflicht 1774. Josef II. ist Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1765 – 1790), Mitregent Maria Theresias in der Habsburgermonarchie (1765 – 1780) und nach ihrem Tod Alleinregent (1780 – 1790). Nun Kaiserin Maria Theresia im Kreise ihrer folgt eine umso rascheFamilie um 1754 (Gemälde von Martin van Meytens) re Umsetzung der lang gehegten Pläne. In seinen verbleibenden zehn Lebensjahren setzt er mit enormer Energie ein umfangreiches und radikales Reformprogramm um. Er geht dabei oft zu überstürzt und ohne Rücksicht auf die Stimmung im Volk vor. Josef II. ist einer der bekanntesten Vertreter des aufgeklärten Absolutismus. Er fühlt sich den Ideen des aufgeklärten Rationalismus verpflichtet und führt zahlreiche, zum Teil tiefgreifende Reformen im Sinne der „Nützlichkeit“ in der Habsburgermonarchie durch. Auf dem Gebiet des Rechtswesens (Vereinheitlichung der Kaiser Josef II. betätigt sich volksnahe als Pflüger Rechtsprechung, Aufhebung der Leibeigenschaft), der Medizin, in der Verwaltung (Volkszählungen, Einführung des Katasterwesens) und in der Religionspolitik (Toleranzpatent, Aufhebung der Klöster), aber auch im Bereich des Theaters und Musiktheaters setzt er wichtige Impulse, die zum Teil noch lange fortwirken.

EINIGE BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN „BEEHREN“ STERZING:

Juli 1765: Kaiserin Maria Theresia, Kaiser Franz I., der spätere Josef II. und der spätere Leopold II. kommen von Süden. April 1768: Maria Karoline, Tochter Maria Theresias, reist nach Süden, ist Braut von König Ferdinand IV. von Neapel. Juli 1769: Maria Amalia, Tochter Maria Theresias, reist nach Süden, ist Braut von Herzog Ferdinand von Parma. September 1781: Erzherzog Maximilian reist nach Norden. 08.05.1782: Papst Pius VI. kommt durch Sterzing auf seiner Rückreise aus Wien. Oktober 1783: König Gustav III. von Schweden reist nach Süden. 1785: Die Äbtissin von Stift Sonnenburg sowie 8 Chorfrauen und 4 Laienschwestern finden Zuflucht im Jöchlsthurn. September 1786: Johann Wolfgang von Goethe übernachtet am Brenner in einem Gasthaus und fährt nach Süden durch Sterzing.

1769 n. Chr.

Das Bergwerk am Schneeberg wird zunehmend aufgelassen. 1769 sind nur noch 3 Hutleute und 198 Bergarbeiter am Schneeberg. Die Jenbachsche Gesellschaft zieht sich 1771 als letzter Gewerke zurück. 1780 arbeiten 300 Knappen am Schneeberg, 1790 noch 181 Mann, 1792 gezählte 106 Knappen. 1798 wird das Bergwerk Schneeberg eingestellt. Kaiser Josef II. (1780 – 1790) erhebt den hl. Josef zum Landespatron von Tirol. Heute ist er auch Schutzpatron der Zimmerleute, Handwerker und Schreiner, Arbeiter, der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Erzieher und Sterben- Der hl. Josef mit dem Jesukind im Arm; den und er wird bei Au- ihm ist das zentrale Deckenfresko in der genleiden, in Versuchun- Pfarrkirche von Ridnaun gewidmet. gen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot und für einen guten Tod angerufen. Papst Gregor XV. erklärt den 19. März (Josefitag) 1621 zum gebotenen Feiertag, er wird jedoch 1977 in Italien als gesetzlicher Feiertag abgeschafft. Papst Franziskus hat das Jahr 2021 zum Jahr des hl. Josef ausgerufen. In Südtirol gibt es über ein Dutzend St. Josefs-Kapellen, vorwiegend im Vinschgau; im Wipptal ist die Pfarrkirche in Ridnaun dem hl. Josef geweiht.

Reiterkapelle bei Trens

1797

Die Reiterkapelle wird 1797 errichtet zur Erinnerung an das Gefecht der Wipptaler Schützen gegen die französische Kavallerie unter Joubert im März 1797. Der französische General soll mit 20.000 Mann von Mantua kommend das Etschtal besetzen. Der österreichische General Kerpen flüchtet vor den französischen Reitern bis nach Trens zurück, wo die Reiter plötzlich, „wie von einer höheren ,,1~Macht getrieben“, Halt machen und um- ' •• -==---.:.:...... kehren. Die Franzosen müssen sich über das Pustertal vor dem Tiroler Landsturm (10.000 Mann) zurückziehen. „Bis hierDie sogenannte „Reiterkapelle“ an der Auffahrt her und nicht weiter kamen die feind- nach Trens lichen Reiter“ lautet deshalb die berühmte Inschrift an der Reiterkapelle. Am 20. März 1797 wird das allerheiligste Gut 40 Stunden zur Anbetung ausgestellt (später auf den 25. März verlegt) zur Danksagung an die Umkehr der Franzosen bei Trens. 1926 wird die Inschrift von Hans Seeber vollständig erneuert, die Kapelle 1982/83 restauriert (Erker 02/1996).

1792 n. Chr.

Georg Stafler, Sohn des Klobensteiner Postwirts, heiratet die Besitzerin Walburga Nagele vom Maulser „Einhorn“. Seitdem ist der Gasthof, der bereits aus dem 13. Jahrhundert stammt, im Besitz der Familie Stafler.

1793 n. Chr.

Seelsorge der Pfarre Sterzing wird von der Erker 04/21 Deutschordens-Kommende endgültig getrennt und 1795 der neue Pfarrwidum erbaut. 371800 n. Chr.

Comune di Vipiteno

Approvato il finanziamento per la casa di riposo

Durante l’ultima riunione del Consiglio Comunale di Vipiteno, uno dei punti all’ordine del giorno è stata l’approvazione dei fondi per la costruzione della nuova casa di riposo comprensoriale. L’importo di 4,316 milioni è stato approvato senza grandi discussioni con 16 voti a favore, uno contrario e un’astensione. Oggetto di discussione è stato il possibile trasferimento in un’altra zona della città.

Il sindaco Peter Volgger ha informato che si è svolto un incontro con i sindaci degli altri comuni della Wipptal, in cui è stato concordato che la chiave dei costi non sarà più calcolata sulla base degli abitanti, ma in linea di principio sulla base del fabbisogno di letti. Vipiteno ha registrato la necessità di 35 posti letto, secondo la nuova chiave di finanziamento, il comune di Vipiteno deve mettere a disposizione 4,316 milioni di euro. La stima dei costi prevede un importo totale di circa 16 milioni di euro, di cui sei milioni derivanti da contribuiti della provincia e l’importo rimanente è diviso tra i comuni partecipanti. La consigliera Ingrid Pichler (SVP) ha chiesto chiarimenti sull’ammissione di persone non residenti nel comprensorio, il sindaco Volgger ha spiegato che questo nuovo metodo di calcolo, che è diventato recentemente una pratica comune in Alto Adige, dà ai cittadini del proprio comune la priorità; viceversa, però, questo significa che sarà più difficile per i cittadini di altri comprensori ottenere un posto a Vipiteno. La consigliera Pichler ha inoltre rivolto una richiesta di chiarimento a Benno Egger, riguardo all’eventuale trasferimento della casa di riposto in un’altra zona della città. Il consigliere comunale nonché vicepresidente della Comunità Comprensoriale ha spiegato che la giunta comprensoriale a fine gennaio ha visitato le strutture della Comunità Comprensoriale cominciando dalla casa di riposo. Egger ha spiegato che la situazione “non è delle migliori” e ha aggiunto che attualmente nella struttura ci sono 18 letti e che le persone che hanno bisogno di cure a lungo termine. Altri 72 posti letto dovrebbero essere istituiti nel nuovo edificio, attualmente 50 posti letto sono al Pulvererhof come soluzione temporanea “fino a quando il nuovo edificio - ovunque esso sia - sarà pronto”. La parte più datata dell’edificio con una capienza di circa 13.000 m3, non è più conforme alle attuali norme antincendio e deve essere completamente demolita e al suo posto dovrebbe essere costruito un nuovo edificio. Durante l’ispezione, tuttavia, si è constatato che il necessario lavoro di adattamento, anche in relazione alle nuove misure relative al covid, sarebbe una “follia”. “Le stime dei costi, per esempio, della cucina e di alcune altre aree, hanno spinto la giunta a riflettere sul fatto di investire 16 milioni di euro nella vecchia sede”, così Egger. La realizzazione del nuovo edificio nella suddetta località ha alcuni vantaggi, ma anche molti svantaggi. Lo svantaggio è, per esempio, che l’edificio si trova nella traiettoria di volo degli elicotteri che atterrano all’ospedale, motivo per cui non si può erigere nemmeno un ombrellone senza appesantirlo con diverse centinaia di chili, ha spiegato Egger. Ha inoltre informato che non è certo che in futuro si possa aggiungere un piano supplementare all’edificio laddove fosse necessario. “Per questo motivo, la giunta si è posta l’interrogativo, se un’altra posizione non potrebbe

essere più appropriata”, così Egger. Attualmente, ha detto, si sta lavorando al progetto esistente e parallelamente alle nuove considerazioni, poiché non si vuole perdere tempo. Egger ha però chiarito: “Oggi non sappiamo se questa posizione rimarrà o meno”. Tutti i sindaci del comprensorio sono stati informati di queste considerazioni, e la decisione alla fine spetta a loro, così Egger. La consigliera Pichler ha sottolineato che si dovrebbe valutare bene un eventuale trasferimento degli anziani in periferia, riferendosi probabilmente a voci relative alla realizzazione della struttura vicino all’Aspiag. “Sono sicura che l’amministrazione precedente ha esaminato a fondo la posizione del sito e gli svantaggi”, così Pichler, esortando il consiglio comprensoriale a considerare attentamente un cambiamento di posizione. Egger ha sottolineato che anche due tecnici con cui ha avuto una recente conversazione a riguardo, non hanno potuto confermare con certezza la possibilità dell’aggiunta di un piano. Pichler ha espresso il suo disappunto dichiarando di avere altre informazioni basate su calcoli fatti dall’Ente per l’aviazione civile. Ha inoltre chiesto che la nuova casa di riposo comprensoriale rimanga in centro.

“Non abbiamo preso una decisione definitiva, anche se alcuni sembrano pensare che l’abbiamo fatto”, ha detto Egger. Il vice sindaco Fabio Cola ha dichiarato di aver sentito anche lui delle voci relative al cambio di ubicazione della struttura, ma ha sottolineato che bisogna pensare al futuro. Pertanto, ha detto, queste preoccupazioni devono essere prese in considerazione, e inoltre, ritiene che sarebbe auspicabile ridurre al minimo i tempi di costruzione - soprattutto alla luce dei residenti della casa che sono già stati trasferiti a Pulvererhof, sottolineando che non è una soluzione a lungo termine. “La domanda di posti letto aumenterà certamente in futuro a causa dei cambiamenti demografici e vorremmo che la nuova struttura, ovunque essa sia, soddisfi queste richieste”, ha detto Cola.

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