Erker 05 2015

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Erker Jahrgang 27 - Mai 2015

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Arbeit und Alter GEMEINDERATSWAHLEN I 218 Kandidaten bewerben sich um 93 Ratssitze GESCHICHTE I Die Kriegserlebnisse von Leopold Trenkwalder aus Wiesen SPORT I Alex Schwazer im Erker-Gespräch


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EDITORIAL

ARBEIT UND ALTER I 22

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wir werden immer älter. Immer mehr Menschen gehen in den Ruhestand, die Zahl der jungen Erwerbstätigen sinkt, die für die aktuellen Renten aufkommen. Betriebe müssen lernen, mit älter werdenden Belegschaften umzugehen. Was die zunehmende Überalterung der Bevölkerung für den Arbeitsmarkt bedeutet.

GEMEINDERATSWAHLEN

218 Kandidaten bewerben sich für 93 Ratssitze I 8 WIESEN

Bedenken gegen Flüchtlingsheim I 21 GESELLSCHAFT

Hanspaul Menara im Erker-Gespräch I 34 FILMDREH

Die Zombies im Wipptal I 48 GESCHICHTE

Die Kriegserlebnisse von Leopold Trenkwalder aus Wiesen I 62 SPORT

Alex Schwazer spricht über sein Comeback I 80 ALTA VAL D‘ISARCO

Elezioni comunali 2015 I 70 CULTURA

Gli affreschi nella scuola elementare di Via Frana I 74 SPORT

Nils Larch ai mondiali di Ice Sledge Hockey I 78 ERKER-EXTRA Bauen & Sanieren I 90 - 103 Leserbriefe I 4 Weißes Kreuz I 44 Aus der Seelsorgeeinheit I 47 Woher stammt der Name? I 64 Frageecke I 104 Gesundheit I 104 Leute I 105 Rezept I 107

Veranstaltungen I 108 Unterhaltung I 110 Jahrestage I 112 Gemeinden I 115 Kleinanzeiger I 116 Sumserin I 117 Impressum I 118 Vor 100 Jahren I 119

„Alles neu macht der Mai ...“ Oder auch nicht. Denn stellen Sie sich vor, es sind Gemeinderatswahlen und Sie haben nur einen Bürgermeisterkandidaten zur Auswahl – das gibt es immer noch, auch im 21. Jahrhundert. Unsere Wahllaune hebt das sicherlich nicht. In den Wipptaler Gemeinden Brenner und Ratschings – südtirolweit sind es sage und schreibe 34 – treten nur die beiden amtierenden Bürgermeister Franz Kompatscher und Sebastian Helfer zur Wahl an. Konkurrenzlos. In der Gemeinde Ratschings kandidieren überdies nur zwei Listen mit gerade mal 25 Kandidaten für 18 Ratssitze – auch das ist dem politischen Geschäft sicherlich wenig zuträglich. Für Spannung sorgen hingegen die Wahlen in Sterzing, die auch auf Landesebene mit Argusaugen beobachtet werden. Denn der Wahlausgang könnte Signalwirkung auf das ganze Land haben. Insgesamt stellen sich im Wipptal 14 Listen mit 218 Kandidaten, darunter 74 Frauen, der Wahl. Am 10. Mai haben wir wieder die Wahl. Machen wir – gerade in Zeiten sinkender Wahlbeteiligungen – Gebrauch von einer der wichtigsten Errungenschaften unserer Demokratie. Und überlassen damit die Entscheidung nicht bloß den anderen. Da kann man von der Politik noch so enttäuscht sein, vor verkrusteten Strukturen resignieren – Wahlenthaltung ist keine Alternative.

Die nächste Ausgabe erscheint am 04.06.2015. Nächster Redaktionsschluss: 15.05.2015

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LESERBRIEFE

Geburtenabteilung Krankenhaus Sterzing Vor einigen Wochen habe ich im Krankenhaus Sterzing mein drittes Kind zur Welt gebracht. Es war wie immer eine sehr schöne Erfahrung. Das gesamte Personal hat zu einer sehr entspannten, angenehmen Atmosphäre beigetragen. Jeder Wunsch wurde erfüllt und man nahm sich Zeit für mich und mein Kind. Dass eine so angenehme Atmosphäre eine sanfte Geburt erleichtert, Kaiserschnitte reduziert, einen gelungenen Stillstart erleichtert und somit eine optimale Bindung zwischen Mutter und Kind fördert, ist sicher. Nach der Geburt konnte ich mich erholen und zu Kräften kommen, bis ich wieder fit genug war, um nach Hause zu gehen. Für unseren Start ins Familienleben war das sicher optimal – und die beste Prävention für mögliche Krisen. Schade, dass die Geburtenabteilung geschlossen werden soll – eine Abteilung, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Und warum? Um scheinbar Kosten zu sparen, die dann, zumindest teilweise, irgendwo anders anfallen? Ich würde vorschlagen, dass die Geburtenabteilung erst dann geschlossen wird, sobald die anderen Geburtenabteilungen die Sterzinger Standards erreicht haben – somit würde sie wohl immer offen bleiben. Ich bedanke mich herzlich beim gesamten Krankenhauspersonal und bitte die Politiker, zumindest diesmal auf den Mensch – und

DANKE Auf diesem Wege möchten wir uns herzlich bei den Freiwilligen Feuerwehren von Mareit, Sterzing, Stange, Gasteig, Jaufental, Ridnaun und Thuins und bei allen, die beim Löschen des Brandes im Einsatz waren, bedanken. Durch Euren wertvollen Einsatz konnte Schlimmeres verhindert werden. Familie Wurzer, Mareit

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nicht auf die Kosten zu schauen. Denn so viel Wertschätzung verdienen sich die Mütter unserer Gesellschaft, dass sich alle den Luxus leisten können, entspannt zu gebären und die wertvolle erste Zeit mit ihrem Baby genießen zu können. Sparen kann man anderswo. Kathrin Theiner, Sterzing

Sinnvolle Nutzung von Steuergeldern

Manchmal würde die sinnvolle Nutzung der Steuergelder für kleine Verbesserungsmaßnahmen dem Bürger und Touristen zugute kommen. In einem überschaubaren Rahmen könnte die Lebensqualität der Bürger und Touristen sowie die Sauberkeit erhöht werden. Ein begehbarer Gehsteig wäre wohl sinnvoller als eine erneuerte Weihnachtsbeleuchtung. Uraltes Laub könnte über den Winter (zumindest jeden zweiten Winter) mindestens einmal entfernt werden. Die beiden Fotos – aufgenommen im April 2015


LESERBRIEFE

– zeigen den desolaten löchrigen Zustand des Gehweges in der Hochstraße Richtung Pfarrkirche und uralte Blätter von den letzten Herbstsaisonen (!). Name der Redaktion bekannt

„Sind viele Jäger des Hasen Tod?“ Erker 04/15 Die pyramidenförmige Konstellation des Gebildes, aus welcher der Mensch seine Rechtfertigungen für die Unterdrückung anderer Lebewesen nimmt, kann nur auf Überzeugung basieren, die „Krone der Schöpfung“ zu sein. Tiere sind somit nur als Dinge und daher als Wertschöpfungsmittel zu betrachten. Er entscheidet über Gut und Böse, nicht etwa nach dem Prinzip der Gerechtigkeit oder der Nächstenliebe, sondern um den eigenen Status Quo zu stärken und sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen. Die Tiere, die nicht an der Zerstörung und Beherrschung von Boden, Luft und Wasser sowie Versklavung anderer Geschöpfe teilgenommen haben, sind nun die Leidtragenden eines Wesens, das nur zum Eigenzweck und im Eigeninteresse tätig wird.

Deshalb ist es leicht erklärbar, warum u. a. ein Jäger, ein Fischer noch immer seinen Trieben nachgehen kann und sein Unwesen an den Tieren treiben darf. Daraus ergibt sich für diese Personen ein klares Weltbild: Nur sie als Auserwählte einer Sekte dürfen im Namen und im Interesse der „Dinge“ sprechen und diese nach Gutdünken leben lassen bzw. töten. Dabei dient die Tötung nur der Befriedigung des eigenen Ego und zum Erleben eines immer wiederkehrenden Blutrauschs. Die Perversion an der Sache: Man lässt so viele Tiere am Leben, dass die Jagd auf sie auch weiterhin gewährleistet ist. Somit ergeben die Aussagen von Franz Plattner ein klares Bild, denn sie sind dazu da, das Eigeninteresse zu bekräftigen, Tiere als Gegenstände anzusehen, ihnen jedes juristische Recht abzuerkennen und die Struktur der Sekte zu festigen – die Gesellschaft muss mit Augenklappen versehen werden. Zudem stellt sich die Frage, wo solche Menschen denn leben, wenn sie von Beutetieren sprechen und dies als Tierschutz auslegen möchten. Für die Jäger scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Man fragt sich, warum diese Menschen nicht mehr in Höhlen wohnen, mit Feuersteinen Feuer machen, auf dem Boden schlafen, Beeren, Kräuter,

Knollen und Pflanzen pflücken, Gruben schaufeln, um frei lebende Tiere als lebensnotwendiges Nahrungsmittel zu fangen und zu töten, sich ausschließlich zu Fuß fortbewegen und als Nomadenvölker herumwandern. Stattdessen bedienen sie sich technisch raffinierter Waffen, leben in hochmodernen Villen, schlafen in beheizten Räumen, fahren mit Fahrzeugen in die Jagdgründe und legen Wert auf ihr Äußeres und ihr Image. Zudem belasten sie durch Unfälle die Beitragskassen der Gesellschaft, die dadurch gezwungen wird, sich die hart erarbeiteten Euros rauben zu lassen. Dass diese Unterstruktur der Sekte sich als Jagdverband mit den affiliierten Gruppen definiert, täuscht

lediglich darüber hinweg, dass Jäger Tierquälerei betreiben, sich bewusst über die gepeinigten Geschöpfe lustig machen, Tierleichen und Teile davon zur Schau stellen und diese als genüssliche Speisen deklarieren. Und wer noch den kulturellen Rahmen und die Tradition einbinden möchte, dem sei gesagt, dass auch die Hexenverfolgungen und die Hinrichtungen auf dem Scheiterhaufen zur Kultur unserer Vorgänger gehörten, auch wurden Sklaven bzw. Leibeigene angeschafft und ausgebeutet. Jagd ist und bleibt ein Laster dieser Gesellschaft, das ausgemerzt und unter Strafe gestellt der Vergangenheit angehören muss. Richard Steinmann, Brixen

Vergelt’s Gott für die großartige und schnelle Hilfe anlässlich unseres Stallbrandes am Ostermontag all den Feuerwehren des Bezirks und vor allem der Feuerwehr Mauls. Familie Andreas Stafler, Mauls

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Erker Ihre Bezirkszeitschrift

ABO-Aktion

2015

Unabhängig - Zweisprachig - Lokal Seit Oktober 1989 wird der Erker monatlich an alle Wipptaler Haushalte verteilt. Zu unserer Stammleserschaft zählen auch zahlreiche Abonnenten aus dem In- und Ausland. Mit Ihrem Beitrag fördern Sie die allererste Bezirkszeitschrift Südtirols und ein politisch unabhängiges Blatt, das es ohne Ihre Unterstützung gar nicht geben würde. Der Erker erhält keinerlei öffentliche Beiträge und finanziert sich ausschließlich durch Inserate und Ihren Unkostenbeitrag.

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Redaktion Erker Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Erker 05 I 15info@dererker.it - www.dererker.it

LESERBRIEFE

Lettera aperta: Centro di Accoglienza profughi

ne stesso. Con buona probabilità sarò oltrettutto in buona compagnia. In attesa di Vostri riscontri

Spett.le Sindaco Johann Frei, ho appreso dai giornali che la Giunta Comunale ha deciso di destinare l’area ex-Gnutti a Centro di Accoglienza Profughi.
Solo poche parole:
ho comprato casa a gennaio 2007 in quella che ora è diventata la zona “Am Moosfeld”, pagando un prezzo corrispondente a quello di “zona residenziale” ed in virtù quindi anche delle relative aspettative di commerciabilità. Prezzo che nel mio caso si è tradotto in un mutuo trentennale....mese dopo mese i sacrifici di una vita. Il Centro di Accoglienza a pochi metri comporterà una svalutazione di queste aspettative di commerciabilità, con conseguente calo del valore dell’immobile. Inoltre, allo stesso modo del mercato immobiliare, anche la mia banca non sarà sensibile al pur nobilissimo fine del Centro, continuando a pretendere la restituzione di tutta la cifra mutuata e di tutti gli interessi come stabiliti nel 2007. Credo che sarebbe doveroso che il Comune di Val di Vizze nelle proprie decisioni valutasse anche l’ impatto effettivo sui sacrifici dei propri cittadini ma se così non fosse, sarò costretta mio malgrado a tutelarmi dal danno economico dipendente da simile imposizione chiedendone ragione al Comu-

Offener Brief: Flüchtlingsaufnahmezentrum Sehr geehrter Herr Bürgermeister Johann Frei, leider haben wir Bewohner der Wohnsiedlung Am Moosfeld/ Pfitschtalstraße erst durch die Presse erfahren, dass unsere Gemeindeverwaltung beschlossen hat, in der angrenzenden Gnutti-Kaserne ein Flüchtlingsaufnahmezentrum einzurichten. 

Dazu folgendes:
 Ich habe mein Haus in der genannten Zone im Jänner 2007 gekauft. Zum damaligen Preis zahlte ich die Position in einem „Wohngebiet“, von der ich auch eine Aufwertung meiner Immobilien erwarten durfte. 

Ein Flüchtlingsaufnahmezentrum in unmittelbarer Nähe bedeutet einen enormen Wertverlust meiner Immobilie, die ich als junger Mensch mit vielen Opfern erworben habe.
 Ich glaube, es wäre die Pflicht einer Gemeinde, zu verhindern, dass ihre Bürger durch solche Genehmigungen finanziellen Schaden erleiden.

 Sollte das aber nicht der Fall sein, sehe ich mich gezwungen, mein Recht bei höheren Instanzen einzufordern.

 Ich erbitte mir eine Rückmeldung. Francesca Bertinotti, Wiesen/ Prati

FUGGERROPPE „Des muaß a Fremder gewesen sein, weil der hot mi iatz gegriaßt!”


AKTUELL

Naturgefahren im Visier Gefahrenzonenpläne der Gemeinden Ratschings, Sterzing und Freienfeld Die Bezirksgemeinschaft Wipptal hat in den vergangenen Monaten die Arbeiten für die Erstellung der Gefahrenzonenpläne der Gemeinden Sterzing, Ratschings und Freienfeld eingeleitet. Der Auftrag wurde an die Bietergemeinschaft „Ingenieure Patscheider & Partner

GmbH“ aus Mals im Vinschgau, die Büros „in.ge.na.“, „Geologie und Umweltschutz“ und „Geoconsulting Int.“ aus Bozen, das „Ingenieurbüro Kessler“ aus Österreich und das „Ingenieurbüro Baldauf“ aus Glurns vergeben. Mit Blick auf die in den letzten Jahren eingetretenen Hochwasserereignisse, etwa die im August 2012 durch den Pfitscherbach verursachten Überflutungen und die Teilsetzung der Ufermauer des Eisacks in Sterzing im August 2014, stellt die Ausarbeitung der Gefahrenzonenpläne der Gemeinden Ratschings, Sterzing und Freienfeld eine besondere strategische Bedeutung für die urbanistische Planung und Entwicklung der Gebiete im Bereich des Sterzinger Talkessels dar.

Die Ziele des Projektes sind nämlich die Erhebung und Bewertung der bestehenden und potentiellen Naturgefahren (Wassergefahren, Massenbewegungen, Lawinen), welche die Gemeindegebiete von Ratschings, Sterzing und Freienfeld und deren Fraktionen betreffen. Daran anschließend wird für jede Gemeinde auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse eine Gefahrenzonenkarte erstellt. Sämtliche Informationen über die Abfassung der Gefahrenzonenpläne und deren Projektfortschritte können auf der Website der Bezirksgemeinschaft Wipptal (www. wipptal.org/gefahrenzonenplan) abgefragt werden. Die Gefahrenzonenpläne dienen als Basis für die weitere raumplanerische Entwicklung der Gemeinden und bilden für die zuständigen Landesämter gleichzeitig die Grundlage für die Ausarbeitung eines Maßnahmenkatalogs zum Schutz vor Naturereignissen. Es können Maßnahmen für die Schadensbeschränkung (passive Maßnahmen) oder für die Gefahrenverminderung (aktive Maßnahmen) realisiert werden. Zudem wird eine Notfallplanung (Frühwarndienste, Evakuationspläne, Rettungswarndienste und temporäre Schutzmaßnahmen ...) erstellt, die der Begrenzung des Restrisikos dient.

TED

> Ergebnis April Die Krankenhaus-Debatte ist aus den Schlagzeilen gekommen. Trauen Sie der Ruhe?

> Die Mai-Frage

Sind Sie mit der Einrichtung eines Flüchtlingsheimes in Wiesen einverstanden?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! Erker 05 I 15

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GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

218 Kandidaten bewerben sich um 93 Ratssitze 14 Listen stellen sich dem Wähler/ 34 Prozent der Kandidaten sind Frauen

Von Ludwig Grasl In den sechs Wipptaler Gemeinden stellen sich bei den Gemeinderatswahlen am 10. Mai 14 verschiedene Listen und Parteien mit insgesamt 218 Kandidaten der Wahl für insgesamt 93 Gemeinderatssitze. Das alles beherrschende Wahlkampfthema war im Wipptal die Zukunft des Bezirkskrankenhauses von Sterzing. Die geplante Gesundheitsreform hatte viel Staub aufgewirbelt und zu erheblichen politischen Umwälzungen im Vorfeld der Gemeinderatswahl im Bezirk geführt. So treten die Vertreter der Südtiroler Volkspartei in allen sechs Wipptaler Gemeinden nur noch mit dem „Wipptaler Edelweiß“ zur Wahl an. Damit wollen sie ihren Unmut gegen die zentralistischen Bestrebungen gegenüber der Parteizentrale in Bozen zum Ausdruck bringen und stellen dieser die Rute ins Fenster. Bürgermeister Fritz Karl Messner und der Sterzinger Stadtrat sowie einige ehemalige SVP-Gemeinderäte der Gemeinde Brenner, darunter auch die ehemalige Vizebürgermeisterin Maria Holzer, gingen gar noch einen Schritt weiter, haben der SVP ade gesagt und treten zu dieser Wahl mit einer eigenen Liste an, nämlich „Für Sterzing Wipptal“ bzw. der „Freien Liste Gemeinde Brenner“. Stark vertreten sind bei dieser Wahl aber auch weitere Gruppierungen: Insgesamt neun verschiedene Bürgerlisten präsentieren sich diesmal in den sechs Wipptaler Gemeinden dem Wähler. In Sterzing stellt sich wie bereits von fünf Jahren wieder „Insieme per Vipiteno“ der Wahl, in Freienfeld die „Freie Liste Freienfeld“, in Pfitsch „Gemeinsam für Wie-

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GEMEINDERATSWAHL 2015 – LISTEN UND KANDIDATEN Listen

Männer

Frauen

gesamt

Brenner

5

Franzensfeste

3

24

9 (27,3 %)

33

19

13 (40,6 %)

32

Freienfeld

2

20

10 (33,3 %)

30

Pfitsch

3

20

9 (31 %)

29

Ratschings

2

18

7 (28 %)

25

Sterzing

5

43

26 (37,7 %)

69

Wipptal

14*

144

74 (33,9 %)

218

* SVP und Lega Nord werden nur einmal gezählt.

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SCHWIERIGE KANDIDATENSUCHE Die Kandidatensuche selbst gestaltete sich diesmal aber für alle Parteien schwierig. Bei welcher Liste man auch nachfragte, die Bereitschaft für eine aktive Kandidatur hielt sich in Grenzen, besonders bei der jungen Generation. Bei keiner vorhergehenden Gemeinderatswahl war die Politikverdrossenheit so stark spürbar wie im Vorfeld dieser Wahl. Zu oft wohl fühlte sich das gemeine Volk von den Politikern – in erster Linie auf Landesebene – nicht mehr verstanden. SEL-Skandal, Rentenskandal und letzthin auf Bezirks-

sen Pfitsch“. In Sterzing und Brenner kandidiert auch die Lega Nord, in Brenner als einziger Wipptaler Gemeinde auch der Partito Democratico. Als fünfte politische Kraft stellt sich in Sterzing auch „L’Alto Adige nel cuore“ der Wahl. Die Freiheitlichen treten diesmal nur noch in Pfitsch zur Wahl an, in den anderen Wipptaler Gemeinden haben sich nicht mehr genügend Kandidaten gefunden. 2010 stellten die Blauen noch 13 Räte. In keiner Wipptaler Gemeinde eine Kandidatenliste auf die Beine stellen konnten hingegen die Süd-Tiroler Freiheit, die Grünen und die Union für Südtirol.

ebene vor allem die Verunsicherung um den Fortbestand von Abteilungen am Sterzinger Krankenhaus haben einen für die Politik wohl für lange Zeit schwer gutzumachenden Schaden angerichtet. 14 LISTEN UND PARTEIEN 15.711 Wipptaler, davon 7.731 Frauen und 7.980 Männer, sind am 10. Mai aufgerufen, den Gemeinderat neu zu bestellen. Gut ein Drittel der Wahlberechtigten (5.310) kommt aus der Gemeinde Sterzing. Dem Wähler stellen sich diesmal im Bezirk 14 verschiedene Listen und Parteien – so viele wie nie zuvor – mit insgesamt 218 Kandidaten. Vor fünf Jahren traten 228 Kandidaten auf zwölf Listen in nur fünf Gemeinden zur Wahl an. Die Gemeinde Brenner hatte nämlich bereits 2009 einen neuen Gemeinderat bestellt, nachdem Bürgermeister Christian Egartner den Sprung in den Südtiroler Landtag geschafft hatte und vorzeitige Neuwahlen notwendig geworden waren.


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GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

Drei amtierende Wipptaler Bürgermeister stellen sich wieder der Wahl, drei treten ab: Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner tritt diesmal für die Liste „Für Sterzing Wipptal“ zur Wahl an. Die Bürgermeister Franz Kompatscher in Brenner und Sebastian Helfer in Ratschings gehen konkurrenzlos für das Wipptaler Edelweiß in den wenig spannenden Bürgermeister-Wahlkampf. Die Bürgermeister Armin Holzer (Freienfeld), seit zehn Jahren im Amt, und Richard Amort (Franzensfeste), seit fünf Jahren erster Bürger der südlichsten Wipptaler Gemeinde, stellen sich keiner neuerlichen Kandidatur, genauso wie Johann Frei (Pfitsch), der sich nach 15 Jahren als Bürgermeister wegen der Amtszeitbeschränkung von der Politik verabschiedet. ZWISCHENZEITLICHE AUFREGUNG Für große Aufregung sorgte am 9. April die Nachricht, dass u. a. die Wipptaler Edelweißlisten Brenner, Ratschings und Freienfeld und die Bürgerliste Ratschings von der Bezirkswahlkommission zu den Wahlen nicht zugelassen seien, da zur Einreichung neuer Listen auch Kandidaten ihre Unterschrift geleistet hätten. Schließlich stellte das regionale Wahlamt aber klar, dass die Unterschriften von Kandidaten auf den Unterstützerlisten als gültig anzusehen seien. Mit dieser Interpretation des Gemeindewahlgesetzes wurde garantiert, dass die Listen zugelassen und die Wahlen in allen Gemeinden termingerecht stattfinden können. Wenn die Unterschriften der Kandidaten für die Einreichung der Listen nicht mitgezählt hätten, hätten die Wahlen in Brenner, Ratschings, Laas und Klausen verschoben werden müssen, weil es dort keinen Bürgermeisterkandidaten gegeben hätte. GEMEINDERÄTE VERKLEINERT In den sechs Wipptaler Gemeinden hatten bisher 100 Ratsmitglieder Sitz und Stimme: Jeweils 20 in den Gemeinden Sterzing und Ratschings; 15 waren es in den Gemeinden Brenner, Franzensfeste, Freienfeld und Pfitsch. Fortan werden es noch 93 sein. Ein Regionalgesetz von 2013 sieht nämlich eine Verkleinerung der Ratssitze vor. In Kleingemeinden unter 1.000 Einwohnern wie Franzensfeste gibt es fortan nur noch zwölf Räte. In Brenner, Freienfeld und Pfitsch ändert sich die Anzahl der Räte nicht und bleibt weiterhin bei 15, in Ratschings und Sterzing sinken diese von 20 auf 18. Reduziert wurden auch die Ausschüsse: Obwohl ursprünglich von sieben auf fünf reduziert, sitzen nun doch wieder sechs Referenten in den Gemeindeausschüssen von Ratschings und Sterzing. In beiden Gemeinden hat man nämlich mehrheitlich einer neuerlichen Aufstockung um einen Referenten bei gleichbleibenden Kosten zugestimmt. Aus vier anstelle von fünf Mitgliedern bestehen fortan die Ausschüsse in den Gemeinden Brenner, Freienfeld, Pfitsch und Franzensfeste. 34 PROZENT FRAUEN Der Anteil der weiblichen Kandidaten wächst: Lag der Frauenanteil bei der Gemeinderatswahl 2010 im Wipptal noch bei 25 Prozent, sind diesmal immerhin 34 Prozent (74) der 218 Kandidaten weiblich. Den höchsten Anteil an Kandidatinnen stellt mit über 40 Prozent die Gemeinde Franzensfeste, gefolgt von Sterzing mit 37 Prozent. In der Gemeinde Brenner ist der Frauenanteil mit E 27 Prozent am geringsten.

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STERZING

Hochspannung in Sterzing Fünf Listen buhlen um Einzug in die gotische Ratsstube

Der Wahlkampf in Sterzing wird nicht nur im Wipptal, sondern auch auf Landesebene mit viel Spannung verfolgt, könnte der Wahlausgang doch Signalwirkung für das ganze Land haben. 5.310 Wahlberechtigte – 2.690 Frauen und 2.620 Männer – sind beim Urnengang aufgerufen, den von 20 auf 18 Mandatare verkleinerten Gemeinderat neu zu wählen. Als Bürgermeisterkandidaten im

INSIEME PER VIPITENO Daniela Auteri Angela Maria Badstuber Carolin Baldassarre Giuseppe Bianchi (Beppe) Valeria Casazza Fabio Cola Ciro Coppola Claudia Daves Chiara Favaro Loredana Gazzini Marazzo Massimiliano Grendele (Max) Giorgio Martorana Luigia Russo David Zanarotto

Wipptaler Hauptort stehen sich diesmal der amtierende Bürgermeister Fritz Karl Messner (Für Sterzing Wipptal) – für ihn ist dies bereits seine fünfte Bürgermeisterkandidatur – und Dieter Thaler (SVP Wipptal Sterzing) gegenüber. Am 10. Mai treten in Sterzing fünf Listen mit 69 Kandidaten und damit genau gleich viele wie vor fünf Jahren zur Wahl an, darunter 26 Frauen (37 %). Das wäre an sich nichts Besonderes. Zur Wahl 2010 stiegen sogar sieben Listen und vier Bürgermeisterkandidaten in den Wahlkampfring. Damals setzte sich Fritz Karl Messner mit 56,9 Prozent (1.901 Stimmen) gegen den parteiinternen Herausforderer Christian Egartner (39,5 %; 1.320 Stimmen), Brigitte Fink von den Freiheitlichen (3 %) und Roberto Giordani von der Lega Nord (0,6 %) durch. Zu dieser Wahl treten Bürgermeister Messner und alle Stadträte (Vizebürgermeister Markus Larch, Christine Eisendle Recla, Herbert Seeber und Maria Luise Troyer


Wer wird erster Bürger in der Fuggerstadt: Fritz Karl Messner (Für Sterzing Wipptal) oder Dieter Thaler (SVP Wipptal Sterzing)?

WAHLBERECHTIGTE: 5.310, davon 2.620 Männer und 2.690 Frauen

Bressan) bis auf Hermann Gögl aber nicht mehr für die Volkspartei an. Nach der monatelangen

Verunsicherung um das Krankenhaus Sterzing haben sie der Edelweiß-Partei den Rücken gekehrt und stellen sich nun mit einer eigenen Bürgerliste dem Wähler. Gögl war SVP WIPPTAL STERZING bereits im Herbst aus der Bürgermeisterkandidat SVP ausgetreten und kanDietrich (Dieter) Thaler (Gschwenter) didiert kein weiteres Mal. Die Liste umfasst mit 22 GEMEINDERATSKANDIDATEN Personen sogar um einen Martin Alber Kandidaten mehr als die Helmut Erspamer SVP Wipptal Sterzing. Maximilian (Max) Fink Auf der Liste „Für SterEva Frick zing Wipptal“ kandidieren Kerstin Gogl diesmal auch die beiden Bürgerforum-GemeindeWerner Graus räte Verena Debiasi und Robert Friedrich Hartung Heinrich Forer, die von eiBirgit Innerhofer (Trenner) ner eigenständigen LisPeter Linter te Abstand genommen Leopold (Pold) Nestl (Nestlhof) haben. Vier Kandidaten Andreas Pichler (Pige) kommen aus dem direkChristian Polig ten Umfeld des KrankenClaudio Rossi hauses Sterzing, so der ehemalige Primar Josef Maria Valeria Scalisi Frötscher, die Ärzte HelRene Schmid muth Volgger und MiWerner Steindl chael Engl sowie KH-VerGeorg Steurer (Schaur) waltungsmitarbeiter Peter Markus Tengler Volgger. Josef Tschöll Auf der Sterzinger EdelLydia Untermarzoner (Jaufner) weißliste – sie umfasst 21 Erker 05 I 15

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GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

FÜR STERZING WIPPTAL Bürgermeisterkandidat Friedrich (Fritz) Karl Messner GEMEINDERATSKANDIDATEN Christine Eisendle (Recla Stuixner) Markus Larch (Larch) Verena Debiasi Michael Engl Heinrich Forer Josef Frötscher Edith Gander Armin Haller Anna Karoline Larch Andreas Leitner Martina Profanter Sandro Santinato Herbert Seeber Veronika Stötter Florian Tratter (Gschwenter) Maria Luise Troyer (Bressan) Annemarie Volgger (Kofler) Erika Volgger (Ellemunt) Helmuth Volgger Peter Volgger (Prischer) Armin Wegscheider (Schneider)

L’ALTO ADIGE NEL CUORE Davide Orfino Maurizio Dapas Teresa Cavallin Antonella Toniutti Enrico Abettini o Bettini Elisabetta Palazzolo Marcello Di Santo

LEGA NORD Hanaa Ali Roberto Giordani Marco De Cecco Josef Bussola Sergio Pase BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

SVP

12

„Wir Südtiroler“*

3

Bürgerforum Sterzing

2

Insieme per Vipiteno

2

Popolo della Libertà **

1

*ehemals Freiheitliche, ** zuletzt Futuro Vipiteno/ Zukunft Sterzing

Wahlbeteiligung 2010: 73,1 %

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BRENNER Kandidaten – tritt Dieter Thaler zur Bürgermeisterwahl an, der vor fünf Jahren mit 425 Vorzugsstimmen bestgewählter SVP-Gemeinderat war, bei der Stadtratsbildung aber nicht berücksichtigt wurde. Mit Robert Friedrich Hartung findet sich auch auf dieser Liste ein am Krankenhaus Sterzing tätiger Arzt. Auch der bisherige SVP-Gemeinderat Martin Alber tritt wieder auf der Edelweißliste zur Wahl an. Die SVP-Räte Daniel Seidner, Brunhilde Schwabl Wieser, Matthias Knollenberger und der für Christian Egartner nachgerückte Johannes Frick stellen sich nicht mehr der Wahl. Die Freiheitlichen, die 2010 bei ihrer ersten Kandidatur in Sterzing auf Anhieb 11,5 Prozent der Stimmen holten und mit drei Räten (Benno Egger, Florian Frick und Martina Messner, die für Manuel Rottensteiner in den Gemeinderat nachrückte) in die Ratsstube einzogen, stellen sich nicht mehr der Wahl. Zuletzt saßen sie als „Wir Südtiroler“-Fraktion im Gemeinderat. Insieme per Vipiteno-Stadtrat Daniele Ferri verabschiedet sich von der Kommunalpolitik, Rätin Valeria Casazza stellt sich auf der 14-köpfigen Bürgerliste „Insieme per Vipiteno“ wieder dem Wähler. Davide Orfino, für „Futuro Vipiteno/ Zukunft Sterzing“ im Gemeinderat sitzend, tritt als Listenführer von „L’Alto Adige nel cuore“ an. Der Wahl stellt sich auch wieder die Lega Nord, die vor fünf Jahren den Einzug in die Ratsstube nicht geschafft hat.

Fünf Listen stellen sich der Wahl Franz Kompatscher einziger Bürgermeisterkandidat

Franz Kompatscher (SVP Wipptal Brenner) ist einziger Bürgermeisterkandidat in der Gemeinde Brenner.

In der Gemeinde Brenner treten zur Gemeinderatswahl am NOI PER BRENNERO 10. Mai fünf politische Grup- CIVICA pierungen mit 33 KandidaGiovanni Pederzini (Gianni) ten an, darunter neun Frauen (27 %): die Freie Liste Gemeinde Giuseppe Sabatelli (Pino) Brenner, die Lega Nord, die BürSimone Pase gerliste „Noi per Brennero“, der Giovina Bellezza (Gina) Partito Democratico und die SVP Igino Marchi (Gino) Wipptal Brenner. Wie in allen anderen Gemeinden des Bezirks soll das Wipptaler Edelweiß ein Zeichen des SVP WIPPTAL BRENNER Protests gegen die Bürgermeisterkandidat Sanitätspolitik der Franz Kompatscher Landesregierung sein. GEMEINDERATSKANDIDATEN Einziger BürgerMelanie Nagele meisterkandidat Dolores Oberhofer ist der amtierende BürgermeisValentina Scaliero ter Franz KompatGeorg Aukenthaler
 scher, der sich bei Martin Egartner
 den vorgezogenen Wolfram Girtler - unabhängiger Kandidat
 Neuwahlen 2009 mit 60 Prozent der Ekkehard Gröbner Stimmen gegen seiPeter Mair (Nederriedl) ne SVP-HerausforFlorian Obkircher derin Maria Holzer Markus Pallestrong (37 %) und Roberto Giordani (3 %) Franz Plattner (Rolser) - unabhängiger Kandidat
 von der Lega Nord Andreas Prünster - unabhängiger Kandidat
 durchsetzen konnte Manfred Steindl und seit sechs JahGeorg Thaler (Stock) ren im Amt ist. Er Paul Unterkircher (Müller Paul)


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PARTITO DEMOCRATICO Bernardo Ponzano (Nardo) Maria Cloblisch Roberto Vantaggi

trat damals an die Stelle von Christian Egartner, der 2008 in den Südtiroler Landtag gewählt wurde. Damit ist die Bürgermeisterwahl eigentlich eine Nicht-Wahl, die für wenig Aufregung sorgen wird und Kompatscher wenig Sor-

LEGA NORD Mariasaveria Benvenuti Eraldo Marcassoli Stefano Orsini

FREIE LISTE GEMEINDE BRENNER Rudolf Plank (Müller Rudi) Armin Keim Elisabeth Fuchs Mair (Fuchs Lilly) Waltraud Marginter Eisendle (Wally) Alexander Preyer (Alex) Maria Holzer (Marlene)

genfalten bereiten dürfte. Maria Holzer, ehemalige Vizebürgermeisterin der Grenzgemeinde, sagte der SVP hingegen ade und tritt diesmal für die neu gegründete „Freie Liste Brenner“ zur Wahl an, genauso wie Rudolf Plank (Müller Rudi), der ebenfalls bisher für die SVP Sitz und Stimme im Gemeinderat hatte. Sechs Kandidaten schickt die Liste in den

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Wahlkampf. Mit 16 Kandidaten tritt die SVP Wipptal Brenner an, darunter die bisherige Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner sowie die Gemeinderäte Georg Aukenthaler und Martin Egartner. Dem Wähler stellt sich auch wieder Gemeindereferent Franz Plattner, diesmal allerdings als unabhängiger Kandidat auf der Edelweißliste. Als unabhängige Kandidaten unterm Wipptaler Edelweiß Brenner kandidieren auch Wolfram Girtler und Andreas Prünster. Die Freiheitlichen, die 2009 mit drei Räten in die Ratsstube eingezogen sind – ein viertes Mandat verpassten sie knapp – und bei ihrer ersten Kommunalwahl am Brenner gleich 21,7 Prozent der Stimmen holten, haben es diesmal nicht einmal mehr geschafft, eine Kandidatenliste einzureichen. Giovanni Pederzini, vor sechs Jahren für den Popolo della Libertà in den Gemeinderat eingezogen, kandidiert diesmal für die Bürgerliste „Noi per Brennero“. PD-Gemeindereferent Bernardo Ponzano kandidiert erneut für den Partito Democratico. Dem Wähler stellt sich auch wieder die Lega Nord, derzeit ebenfalls mit einem Mandatar im Gemeinderat vertreten. WAHLBERECHTIGTE: 1.685, davon 898 Männer und 787 Frauen

BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

SVP

9

Freiheitliche

3

Partito Democratico

1

Popolo della Libertà

1

Lega Nord

1

Wahlbeteiligung 2009: 73,7 %


FRANZENSFESTE

Drei Listen, drei Bürgermeisterkandidaten

In Franzensfeste stellen sich drei Bürgermeisterkandidaten der Wahl (v. l.): Luciana Pivetta (Franzensfeste lebt), Bettina Cipolletta (Licht für Franzensfeste) und Thomas Klapfer (SVP Wipptal Franzensfeste)

Die 679 Wähler der Kleingemeinde Franzensfeste können bei der Gemeinderatswahl zwischen drei Listen und drei Bürgermeisterkandidaten auswählen: die Bürgerlisten „Fortezza vive – Franzensfeste lebt“ und „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“ sowie die „Wipptal SVP Franzensfeste“. Insgesamt stellen sich 32 Kandidaten der Wahl, davon 13 Frauen, das entspricht einem Frauenanteil von über 40 Prozent. Besonders hoch ist dieser bei

FORTEZZA VIVE – FRANZENSFESTE LEBT Bürgermeisterkandidatin Luciana Pivetta GEMEINDERATSKANDIDATEN Giovanni Sodano Dario Massimo Alice Slaviero Ivan Rocco Laura Manfredi Roberto Goggi Marcello Morini Partrick Colombi

der Liste „Licht für Franzensfeste – Luce per Fortezza“: Eine WAHLBERECHTIGTE: 679, davon 347 Männer und 332 Frauen

fünfköpfige Frauschaft, flankiert von zwei männlichen Kandidaten, umfasst diese Gruppierung um Bürgermeisterkandidatin Bettina Cipolletta, Tochter des ehemaligen Vizebürgermeisters Giovanni Cipolletta. Mit Magdalena Wild findet sich eine weitere Politiker-Tochter auf der Liste. Ihr Vater Johann Wild war viele Jahre lang Bürgermeister von Franzensfeste. Die Liste stellt sich zum ersten Mal dem Wähler. Zum ersten Mal zur Wahl tritt auch die Gruppierung „Fortezza vive – Franzensfeste lebt“ um Bürgermeisterkandidatin Luciana Pivetta mit neun Kandidaten an. Bis auf Dario Massimo von „Fortezza Emergenza – Notfall Franzensfeste“ hatte bisher niemand Sitz und Stimme im Gemeinderat. Für die 16-köpfige „Wipptal SVP Franzensfeste“ – aus Solidarität mit den anderen Erker 05 I 15

15


GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

LICHT FÜR FRANZENSFESTE – LUCE PER FORTEZZA Bürgermeisterkandidatin Bettina Cipolletta GEMEINDERATSKANDIDATEN Maurizio De Biasi Khadija Lachgar Immacolata Nunziata Alfredo Ravazzolo Augusta Sorà Magdalena Wild

Wipptaler Gemeinden hat auch sie sich für diese Form der Kandidatur unter dem Edelweiß entschieden – kandidiert diesmal Tho-

SVP WIPPTAL FRANZENSFESTE Bürgermeisterkandidat Thomas Klapfer GEMEINDERATSKANDIDATEN Richard Amort Manuel Auer Renate Faller Margherita Haller Thomas Kerschbaumer Ingrid Lorenzin Rupert Mair Daniela Nitz Andreas Oberhuber Carl von Pretz Markus Seeber Tobias Steinmann Jörg Thaler Cristina De Lorenzo Gardinal Daniel Ganterer BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

SVP

8

Partito Democratico

2

Freiheitliche

2

Emergenza Notfall Franzensfeste 2 PdL

1

Wahlbeteiligung 2010: 74,0 %

16

Erker 05 I 15

mas Klapfer für das Bürgermeisteramt. Richard Amort stand nach fünfjähriger Amtszeit für eine neuerliche Kandidatur als Bürgermeister nicht mehr zur Verfügung. Wohl aber stellt er sich neuerlich der Wahl für den Gemeinderat, wie auch die bisherigen SVP-Räte Thomas Kerschbaumer, Ingrid Lorenzin, Carl von Pretz und Markus Seeber. Die anderen SVP-Kandidaten waren bisher nicht im Rat vertreten. Vor fünf Jahren waren noch fünf Listen um Wähler bemüht: PD, die Freiheitlichen und „Fortezza Emergenza – Notfall Franzensfeste“ – sie allesamt stellten jeweils zwei Mandatare, kandidieren nicht mehr, genauso wie der PdL, für den Dino Morini im Gemeinderat saß. Damit wird es im Gemeinderat von Franzensfeste in jedem Fall zu einer deutlichen Umbildung kommen – und zu weniger Parteienvielfalt. Neun bisherige Gemeinderäte stellen sich nicht mehr der Wahl, darunter auch die ehemalige Vizebürgermeisterin Annamaria Volcan (Fortezza Emergenza). Weil weniger als 1.000 Einwohner zählend, wird der Gemeinderat von bisher 15 auf zwölf Ratsmitglieder verkleinert.

FREIENFELD

Trio bewirbt sich um Bürgermeistersessel

Oswald Mair und Alfred Sparber (SVP Wipptal Freienfeld) sowie Peter Faistnauer (Freie Liste Freienfeld) bewerben sich für das Bürgermeisteramt in Freienfeld.

Wie bereits 2005 und 2010 stellen sich in der Gemeinde Freienfeld auch diesmal wieder zwei Listen der Wahl: die SVP Wipptal Freienfeld mit 19 und die Freie Liste Freienfeld mit elf Kandidaten. Zehn der 30 wahlwerbenden Personen sind Frauen, paritätisch verteilt mit jeweils fünf auf jeder Liste. SVP WIPPTAL FREIENFELD Bürgermeisterkandidaten Oswald Mair Alfred Sparber (Kundler) GEMEINDERATSKANDIDATEN Martin Rainer (Mühlsteiger) Veronika Hochrainer Helene Hilber Nössing Maria Anna Gross Überegger Andreas Stafler Magdalena Maria Steinmann Josef Bacher (Jager) Karl Heinz Benedikter (Posthof) Ulrich Steiner (Ulli) Nikolaus Fischnaller (Klaus) Josef Brida Wilhelm Zorzi (Willi) Claudia Ainhauser Franz Josef Überegger (Wastner) Ulrich Burger Thomas Rainer (Wurzer) Ernst Gantioler

Nach dem für manche doch etwas überraschenden Rückzug von Bürgermeister Armin Holzer aus der Kommunalpolitik kandidieren diesmal gleich drei Männer um das höchste Amt in der Gemeinde. Diese kommen aus den drei größten Fraktionen: Mit Oswald Mair aus Mauls und Alfred Sparber (Kundler) aus Stilfes schickt die Wipptaler SVP zwei Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Peter Faistnauer (Zingerle) aus Trens tritt für die Freie Liste Freienfeld (FLF) zur Wahl an. Vor fünf Jahren setzte sich bei der Bürgermeisterwahl Holzer mit 71,5 Prozent der Stimmen deutlich gegen Herausforderer Anton Salcher von FLF durch. Für die Freienfelder Edelweiß-Liste kandidieren diesmal neben Bürgermeisterkandidat Sparber von den bisherigen SVP-Räten nur noch Vizebürgermeisterin Helene Hilber Nössing und Referent Martin Rainer. Sieben Kandidaten kommen aus der Fraktion Trens, sechs aus Mauls, fünf aus Stilfes und einer aus der Faktion Pfulters Niederried. Sechs SVP-Räte scheiden


PFITSCH

WAHLBERECHTIGTE: 2.192, davon 1.136 Männer, 1.056 Frauen

aus der Politik aus: Neben Bürgermeister Holzer sind dies Bernhard Huebser aus Egg, Josef Rainer aus Trens, Josef Hochrainer aus Sprechenstein, Paul Überegger aus Stilfes und Martin Salcher aus Mauls. Bis 2005 war die SVP als alleinige politische Kraft im Gemeinderat vertreten. Die FLF, die sich damals zum ersten Mal dem Wähler stellte und die Alleinherrschaft der SVP beendete, schaffte auf Anhieb drei Mandate. Zur Wahl vor fünf Jahren trat die Liste dann mit 22 und damit sogar mehr Kandidaten als die Volkspartei an und konnte ihre Sitze auf sechs verdoppeln. Sie holte damals 36,8 Prozent der Stimmen. Bei ihrem dritten Wahlgang muss die Liste allerdings bei der Kandidatenanzahl einen deutlichen Aderlass hinnehmen: Es

Freiheitliche, Bürgerliste und SVP Wipptal

Um den Bürgermeistersessel in der Gemeinde Pfitsch bewerben sich Stefan Gufler (SVP Wipptal Pfitsch) und Julian Volgger (Freiheitliche).

DIE FREIHEITLICHEN Bürgermeisterkandidat Julian Volgger GEMEINDERATSKANDIDATEN

FREIE LISTE FREIENFELD

Karl Volgger (Matziler) Karl Volgger

Bürgermeisterkandidat Peter Faistnauer (Zingerle)

Maximilian Knollenberger Petra Plank

GEMEINDERATSKANDIDATEN Danica Seppi Andrea Profanter

SVP WIPPTAL PFITSCH

Michaela Mayr Carmen Unterthiner

Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler

Petra Mantinger Christian Moser (Knappe)

GEMEINDERATSKANDIDATEN

Manuel Hofer

Renate Ainhauser Delueg

Martin Rainer (Rumler)

Sonja Angerer

Paul Hochrainer (Fiechter)

Johann Gasser

Anton Salcher (Ferner)

Werner Graus

stellen sich nur noch elf Personen der Wahl, darunter die bisherigen Räte Anton Salcher, Carmen Unterthiner und Martin Rainer (Rumler). Verena Überegger und Walter Fleckinger kehren der Kommunalpolitik den Rücken.

Silvia Gschnitzer Peter Hochrainer Gunnar Holzer Philipp Obermüller Thomas Parschalk Andreas Pupp Maria Rabensteiner Leitner Ernst Radler

BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

Thomas Schwitzer

SVP

9

Edith Seidner Tschöll

Freie Liste Freienfeld

6

David Volgger

Wahlbeteiligung 2010: 78,8 %

Werner Volgger

In der Gemeinde Pfitsch, wo es weiterhin 15 Ratssitze neu zu bestellen gilt, treten zur Gemeinderatswahl diesmal nur noch drei Listen mit 29 Kandidaten an. Der Frauenanteil beträgt 31 Prozent. Neben der SVP Wipptal Pfitsch kandidiert zum zweiten Mal die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ und als einziger Wipptaler Gemeinde auch wieder die Freiheitlichen. Diese schicken mit Julian Volgger auch einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen, der gegen SVP-Bürgermeisterkandidat Stefan Gufler antritt. Johann Frei hat sich wegen der Amtszeitbeschränkung nach 15 Jahren als Bürgermeister aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. Vor fünf Jahren setzte er sich gegen drei weitere Mitbewerber um das Amt mit 54,4 Prozent der Stimmen durch: Silvia Bacca, die nicht mehr zur Wahl antritt, erhielt für „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ 28,8 Prozent, Karl Volgger von den Freiheitlichen 9,8 Prozent, SVP-Herausforderer Karl Keim sieben Prozent. Vor fünf Jahren bemühten sich noch sechs Listen und 46 Kandidaten um den Einzug ins Rathaus. Nirgendwo sonst in Südtirol gab es einen größeren Listenschwund. Die SVP holte damals nur noch acht Sitze, verlor Erker 05 I 15

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GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

WAHLBERECHTIGTE: 2.294, davon 1.140 Männer und 1.154 Frauen

über 27 Prozent der Stimmen, während die Bürgerliste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ auf Anhieb vier (26 %), die Freiheitlichen zwei Mandate (13,4 %) holten. Eines fiel an die Liste „Civica Val di Vizze“, für die Renato Bussola den Einzug in den Gemeinderat schaffte. Dieser sah diesmal von einer Kandidatur mit einer eigenen Liste ab und bemüht sich auf der Bürgerliste um die Gunst der Wähler. Die SVP stellt sich mit 17 Kandidaten der Wahl: Von den bisherigen Räten sind dies Vizebürgermeisterin Renate Ainhauser Delueg, die Referenten Johann Gasser und Werner Graus sowie Andreas Pupp. Simon Walter und Stefan Schwärzer verabschieden sich aus der Lokalpolitik. GEMEINSAM FÜR WIESEN PFITSCH Erwin Astenwald Renato Bussola Claudia Raffl Maria Luise Rainer Birgit Seehauser Valentin Sparber Günther Kerer

Für die Liste „Gemeinsam für Wiesen Pfitsch“ geht nur noch Ratsmitglied Erwin Astenwald zusammen mit weiteren sechs Kandidaten ins Rennen; Silvia Bacca, Arnold Mair und Klaus Schuster treten kein weiteres Mal an.

Ratschings

Sebastian Helfer: Konkurrenzlos Wenig spannend verspricht der Wahlkampf in der Gemeinde Ratschings zu werden. In der flächenmäßig größten Gemeinde des Wipptales, in der – so hat es den Anschein – das ausgeprägte Fraktionsdenken alle anderen politischen Überlegungen in den Hintergrund rückt, stellen sich bei der Gemeinderatswahl nur noch zwei Listen dem Wähler: die Liste Wipptaler Edelweiß Ratschings mit 20 und die Bürgerliste Ratschings mit gerade mal fünf Kandidaten. Von den 25 Kandidaten, die sich um 18 Ratssitze bewerben, sind sieben Frauen (28 Prozent). Damit bleiben in Ratschings nach der Wahl gerade mal sieben Räte außen vor. Die Wipptal-Edelweiß-Liste der SVP Ratschings deckt mit 20 Kandidaten, darunter sechs Frauen, alle Fraktionen sorgsam ab: fünf kommen aus Ridnaun, ebenso viele aus Mareit. Mit jeweils zwei Kandidaten bestückt wurden die Fraktionen Telfes, Jaufental, Gasteig, Inner- und Außerratschings. Der amtierende Bürgermeister Sebastian Helfer findet diesmal eine „g’mahnte Wies’n“ vor, tritt er doch ohne Gegenkandidaten aus den eigenen Reihen an. 2010 hatte er sich mit 55 Prozent der Stimmen gegen SVP-Herausforderer Karl Polig (37,7 %) und Paul Strickner (7,7 %) von den Freiheitlichen durchgesetzt. Sechs der 19 SVP-Gemeinderats-

BÜRGERLISTE RATSCHINGS

BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

Sebastian Helfer (SVP Wipptal Ratschings) findet als einziger Bürgermeisterkandidat eine „g’mahnte Wies’n“ vor.

kandidaten hatten bereits bisher im Rat Sitz und Stimme: Vizebürgermeister Thomas Strickner, die Referenten Karl Polig, Paul Gschnitzer und Gabriela Hilber sowie die Räte Matthias Braunhofer und Marlise Hofer Leitner. WAHLBERECHTIGTE: 3.551, davon 1.839 Männer und 1.721 Frauen

Für die neu gegründete Bürgerliste kandidieren fünf Personen, darunter auch der ehemalige Union-Gemeinderat Thomas Zössmayr und die beiden amtierenden Gemeinderäte Heinz Graus und Sabine Klotz. Letztere sind vor fünf Jahren für die „Freiheitlichen“ in die Ratschinger Gemeindestube eingezogen und wechselten 2013 ins Lager der vor kurzem aufgelösten Bewegung „Wir Südtiroler“. Die Freiheitlichen, die vor fünf Jahren 12,2 Prozent der Stimmen holten, schafften es diesmal gar nicht erst, eine Liste auf die Beine zu

SVP

8

Heinz Graus

BISHERIGE MANDATSVERTEILUNG

Gemeinsam für Wiesen Pfitsch

4

Thomas Zössmayr

SVP

17

Freiheitliche

2

Sabine Klotz

Die Freiheitlichen *

3

Lista Civica Val di Vizze

1

Roman Schwazer

*seit 2013 „Wir Südtiroler“

Wahlbeteiligung 2010: 77,0 %

18

Erker 05 I 15

Andreas Plattner

Wahlbeteiligung 2010: 84,6 %

SVP WIPPTAL RATSCHINGS Bürgermeisterkandidat Sebastian Helfer GEMEINDERATSKANDIDATEN Matthias Braunhofer (Hofer) Thomas Gasteiger (Blosegg) Paul Gschnitzer (Sparber) Günter Haller Norbert Haller Gabriela Hilber Marlise Hofer Leitner Aloisia Markart Huebser (Luise) Peter Lanthaler (Brosl) Josef Lazzari Karl Polig Heidi Schwazer Arnold Siller Thomas Siller Sybille Sparber Weissteiner Thomas Strickner Erwin Volgger Claudia Wurzer Luca Zenzale

stellen, ganz zu schweigen von der Union für Südtirol, die 2010 zwar noch kandidierte, mit lediglich 2,2 Prozent der Stimmen den Einzug in die Ratsstube aber deutlich verfehlt hat.


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Mutti, du bist die Beste!

SÜDTIROL

Gemeindewahlen Weit weniger Kandidaten als vor fünf Jahren

4.336 Kandidaten – 814 weniger als noch vor fünf Jahren – bemühen sich bei der Gemeindewahl am 10. Mai um 1.785 Sitze in 109 Südtiroler Ratsstuben. In der deutschsprachigen Parteienlandschaft stellt die Volkspartei, die in allen Gemeinden – in manchen immer noch ohne Gegenpartei – zur Wahl antritt, 1.985 Kandidaten. Das sind über 450 weniger als noch vor fünf Jahren. Im Wipptal tritt die Wipptaler Edelweißpartei, die sich diesmal mit eigenem Logo der Wahl stellt, mit 109 Kandidaten zur Wahl an. Die neun Bürgerlisten stellen in den sechs Wipptaler Gemeinden 72 Kandidaten. Die Freiheitlichen zeigen nur noch in 25 Gemeinden mit 131 Personen Flagge; vor fünf Jahren gingen sie noch in 56 Gemeinden mit beinahe 400 Kandidaten in den Wahlkampf. Im Wipptal treten sie nur noch in der Gemeinde Pfitsch mit gerade mal fünf Personen an. In 24 Gemeinden mit insgesamt 139 Kandidaten wirft sich die Süd-Tiroler Freiheit in den Wahlkampf. Im Wipptal werden sie auch bei dieser Wahl nicht Fuß fassen können, da sie nirgendwo eine Kandidatenliste eingereicht haben. Ebenso die Grünen: Diese beschränken sich mit 83 Kandidaten auf einen Wahlkampf in den

vier urbanen Zentren Bozen, Brixen, Meran und Leifers. Die Bürgerunion tritt nur noch in sieben Gemeinden zur Wahl an.

Muttertag, das ist Muttis ganz spezieller Tag. Ein Tag, an dem sie mehr als sonst Anerkennung erleben soll, an dem sie mal so richtig verwöhnt wird und die Küchenschürze unbenutzt bleibt. Das sind bleibende Momente für jede Mutter. Ob der Tag mit einem liebevollen Frühstück im Bett beginnt, wo unter der Serviette das von den Kindern selbstgefertigte Muttertagsgeschenk steckt, oder ob er mit einem schönen Essen in großer Runde endet ... es tut dem Mutterherz gut. Überraschungen gelingen umso besser, je zeitiger man daran denkt. Ein küchenfreier Tag ist wohl für viele Mütter eine Seltenheit: Mami darf sich heute aufs Sofa setzen und der Rest der Familie kocht ... oder wir überraschen sie mit einer Einladung ins Restaurant! Ein echtes Muttertagsmenü in schöner Atmosphäre, rundum kleine Aufmerksamkeiten, Zeit zum Genießen im Kreise der Familie. Damit schenken wir Genuss und gleichzeitig Entspannung. Das historische Restaurant Lilie in Sterzing ist bekannt für sein gepflegtes Flair und seine gute Küche. Auch Desserts und Kuchen werden in der eigenen Konditorei zubereitet, allen voran die Muttertagstorten und viele spezielle Muttertagssüßigkeiten. Bei telefonischer Bestellung werden diese auch zum Mitnehmen vorbereitet oder direkt nach Hause geliefert. Lassen wir unsere Mutti so richtig hochleben! Vormerkungen: Hotel Restaurant Lilie, Sterzing, Tel. 0472 760363.

WIPPTAL: SECHS LISTEN WENIGER ALS 2010 In 34 der 109 Südtiroler Gemeinden, in denen am 10. Mai ein neuer Bürgermeister gewählt wird, steht dieser schon fest. 34 Bürgermeister gehen nämlich – völlig allein gelassen – konkurrenzlos in den Wahlkampf um den Chefsessel in der Gemeinde und bekommen weder parteiintern noch von einer anderen Liste Konkurrenz. Im Wipptal ist dies in der Gemeinde Brenner und Ratschings der Fall, wo dem Bürger keine Wahlmöglichkeit geboten wird. Traten vor fünf Jahren in Südtirol noch 381 Listen zur Wahl an, sind es diesmal nur noch 331. Im Wipptal gibt es in Pfitsch gleich drei Listen weniger. Zwei weniger sind es in Sterzing und Franzensfeste. Eine Liste weniger als 2010 stellt sich in Ratschings dem Wähler. In Brenner und Freienfeld bleibt die Anzahl der politischen Gruppierungen gegenüber 2010 gleich. Die neun Bürgerlisten im Wipptal stellen insgesamt 72 Kandidaten. Erker 05 I 15

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GEMEINDERATSWAHLEN IM WIPPTAL

Wie gewählt wird Bei den Gemeinderatswahlen am 10. Mai gilt dasselbe Wahlgesetz wie vor fünf Jahren. Seit der Abkoppelung der Bürgermeisterwahl von der des Gemeinderates im Jahr 1995 gibt es zwei verschiedene Stimmzettel. Dabei ist die Wahl des Bürgermeisters völlig unabhängig von der Wahl der Gemeinderäte, die Stimme für einen Bürgermeisterkandidaten gilt nicht als Stimme für dessen Liste. Umgekehrt gilt: Die Liste oder Partei, der man bei der Wahl der Ratsmitglieder seine Stimme gibt, muss nicht mit jener eines Bürgermeisterkandidaten übereinstimmen. Allerdings gelten die Stimmen, die ein Bürgermeisterkandidat erhält, als persönliche Vorzugsstimmen für die Gemeinderatswahl. Die Wahl des Bürgermeisters erfolgt durch den grauen Stimmzet-

tel, auf dem der Vor- und Zuname des Bürgermeisterkandidaten auszuschreiben ist. Der rosa Stimmzettel ist für die Wahl des Gemeinderates vorgesehen: Hier ist zuerst das Listenzeichen anzukreuzen und es können bis zu vier Vorzugsstimmen gegeben werden; Vor- und Zunamen sind unbedingt auszuschreiben. Nach Abschluss der Auszählung ist der neu gewählte Bürgermeister im Amt. Die Wahllokale sind am Sonntag, den 10. Mai von 7.00 bis 21.00 Uhr geöffnet. Die Stimmauszählung erfolgt erstmals direkt nach Schließung der Wahllokale. AMTSENTSCHÄDIGUNGEN DER WIPPTALER POLITIKER Die Amtsentschädigungen der Wipptaler Bürgermeister liegen

WAS DIE WIPPTALER GEMEINDEVERWALTER VERDIENEN* Bürgermeister Stellvertreter Brenner

3.835

1.764

Referent 1.265

Franzensfeste

2.965

1.334

444

Freienfeld

3.959

1.821

1.306

Pfitsch

3.984

1.832

1.314

Ratschings

4.548

2.137

1.728

Sterzing

4.826

2.364

1.930

*Monatliche Bruttogehälter

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Erker 05 I 15

zwischen 2.965 Euro (brutto) in Franzensfeste und 4.826 Euro in Sterzing. Abhängig ist die Höhe der Entschädigung hauptsächlich von der Einwohnerzahl. Die Vizebürgermeister erhalten zwischen 45 und 49 Prozent des jeweiligen Bürgermeistergehaltes; die Referenten zwischen 15 und 40 Prozent. GESCHLECHTERQUOTE Laut Wahlgesetz sind zur Wahl am 10. Mai nur Listen zugelassen, auf denen das jeweils andere Geschlecht zumindest ein Drittel der Listenplätze einnimmt. Konkret bedeutet dies, dass eine Liste in einer Gemeinde mit 18 Ratssitzen (im Wipptal Sterzing und Ratschings) maximal 27 Kandidaten umfassen darf. Davon darf kein Geschlecht weniger als neun Kandidaten aufweisen. Das klingt in der Theorie zwar recht gut, in der Praxis allerdings sieht die Sache etwas anders aus. Vorgesehen ist nämlich auch, dass die entsprechenden Listenplätze leer bleiben, wenn ein Geschlecht das Drittel nicht erreicht. Dieselbe Liste mit 18 Männern und einer Frau entspricht dieser Regelung also auch, weil die Liste maximal 27 Kandidaten umfasst und die Frauen mit

STIMMABGABE Sonntag, den 10. Mai 7.00 – 21.00 Uhr STIMMAUSZÄHLUNG Sonntag, den 10. Mai ab 21.00 Uhr einer Kandidatin und acht leeren Listenplätzen genau auf ein Drittel kommen.


WIESEN

Bedenken gegen Flüchtlingsheim

In der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen sollen bis zu 50 Flüchtlinge untergebracht werden. Bei einer Bürgerversammlung Mitte April in Wiesen standen Daniel Bedin, Direktor des Amtes für Bauerhaltung, Luca Critelli, Direktor der Abteilung Soziales, Landesrätin Martha Stocker sowie Leonhard Voltmer und Romina Keim der besorgten Bevölkerung Rede und Antwort. Thema des Abends war das geplante Flüchtlingsheim für bis zu 50 Asylbewerber in der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen. Dabei soll es sich vorwiegend um Männer aus Zentralafrika, Pakistan und Afghanistan handeln, die in der Kaserne wohnen, bis ihr Asylverfahren abgewickelt ist. Mehrere Bürger empfanden die Zahl der unterzubringenden Flüchtlinge als zu hoch, auch wurde die Sorge geäußert, dass sich am Ende weit mehr Personen in Wiesen aufhalten würden als zurzeit vorgesehen. Bewohner der angrenzenden Wohnbauzone fürchteten um die Sicherheit ih-

rer Familien, besonders groß sei die Angst vor einem möglichen Anstieg der Kriminalität. Einzelne Bürger befürchteten auch eine Wertminderung ihrer Immobilie. Wie Leonhard Voltmer von der Caritas, welche die Führung des Flüchtlingsheimes übernehmen soll, berichtete, seien bis zu zwei Betreuer der Caritas rund um die Uhr vor Ort, um die Flüchtlinge zu begleiten; diese bekämen monatlich einen Betrag von 240 Euro von der Caritas zur Verfügung gestellt, mit dem sie sich versorgen müssten. Sie könnten sich frei bewegen, müssten jedoch verpflichtend einen Sprachkurs besuchen. „Flüchtlinge gehören zu unserem modernen Leben dazu, ob wir es nun wollen oder nicht“, so Voltmer, der an das Verständnis der Bevölkerung appellierte: „Damit sozialer Friede gelingt, brauchen wir Menschen, die Brücken bauen.“ Den Unmut vieler Bürger, aber

Foto: Martin Schaller

auch von Bürgermeister Johann Frei rief vor allem die fehlende bzw. verspätete Information durch das Land hervor. Bemängelt wurde auch, dass die Gemeinde vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Die zuständige Landesrätin Martha Stocker gab Mängel in der Kommunikation zu, die jedoch „keine Absicht“ gewesen seien; schließlich sei sie der Meinung gewesen, die Kaserne liege in der Gemeinde Sterzing. Die Landesregierung werde sich mit den Einwänden und Sorgen der Wiesner Bevölkerung auseinandersetzen, versprach Stocker. Die notwendigen Anpassungsarbeiten an der Kaserne in Wiesen werden rund 180.000 Euro kosten. Zudem müssen Infrastrukturen wie Wasserleitung und Kanalisierung erneuert werden. Die Dauer der Arbeiten wurde mit zweieinhalb Monaten veranschlagt. bar

BRENNER: 1.750 FLÜCHTLINGE Mitte April wurden an der Staatsgrenze am Brenner innerhalb von nur vier Tagen 450 Flüchtlinge registriert. Seit Eröffnung der Flüchtlingsanlaufstelle haben sich 1.750 Flüchtlinge dorthin um Rat und Hilfe gewandt. Täglich versuchen derzeit rund 100 Flüchtlinge den Brenner Richtung Norden zu passieren, viele davon werden wieder nach Italien abgeschoben. Die Polizei am Grenzort fühlt sich überfordert. Erker 05 I 15

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TITELGESCHICHTE

Fit für den demografischen Wandel? Was die zunehmende Überalterung der Bevölkerung für den Arbeitsmarkt bedeutet

Von Susanne Strickner Wir werden immer älter. Immer mehr Menschen gehen in den Ruhestand, gleichzeitig sinkt die Zahl der jungen Erwerbstätigen, die für die aktuellen Renten aufkommen. Es wird immer weniger zu verteilen, aber immer mehr „Abholer“ geben. Erwerbstätige werden künftig länger arbeiten müssen. Betriebe müssen lernen, mit älter werdenden Belegschaften umzugehen. „Die Menschen müssen künftig mehr, produktiver und vor allem länger arbeiten“, so das Fazit einer aktuellen Studie des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts „Zur Zukunftsfestigkeit der europäischen Sozialstaaten“. Trotz der Rentenreformen der vergangenen Jahre drohen den künftigen Beitragszahlern gewaltige finanzielle Belastungen, falls nicht weitere Anpassungen unternommen werden. Die Erhöhung des Pensionseintrittsalters gilt dabei als zentrales Instrument, um einen rasanten Anstieg der Sozialleistungen für Rentner einzudämmen. In Deutschland und Italien ist der Anteil der Senioren an der Gesamtbevölkerung mit mehr als 20 Prozent am höchsten. In keinem anderen EU-Staat gibt es weniger Kinder im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Im EU-Vergleich hat Italien das größte Rentenproblem und ist gleichzeitig den Senioren gegenüber besonders spendabel. Die vielen Mindestrentner scheinen davon allerdings nichts zu spüren. Während in Süd- und Westeuropa der demografische Wandel bereits

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Erker 05 I 15

weit fortgeschritten ist, wird Osteuropa erst in einigen Jahrzehnten beginnen, stark zu altern. Die EU-weit jüngste Gesellschaft hat Irland. Weil es dort nach wie vor viele Kinder gibt, wird die Bevölkerung auch in den nächsten Jahren besonders stark wachsen. Auch die Bevölkerungen der Niederlande und Großbritanniens altern nur moderat. Experten raten den betroffenen Regionen, vor allem die Beschäftigung von Müttern zu erhöhen, um mehr Beitragszahler zu generieren, und den Ruhestand hinauszuschieben bzw. an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Mit einer Koppelung würde die Ruhestandsphase künftig gleich lang bleiben, anstatt stetig länger zu werden. Die durchschnittliche Rentendauer beträgt mittlerweile fast 20 Jahre – doppelt so lange wie noch in den

60er Jahren. Gleichzeitig geht die Geburtenrate zurück. Immer weniger junge Erwerbstätige müssen die immer länger werdenden Rentenjahre der immer mehr werdenden Rentner finanzieren. PERSPEKTIVENWECHSEL Weniger Geburten bedeuten weniger junge Arbeitskräfte und dadurch weniger Fachkräfte. Dieser sich derzeit abzeichnende Fachkräftemangel erfordert einen Perspektivenwechsel. Ältere Erwerbstätige müssen in den Unternehmen besser gefördert werden, da ihre Arbeitskraft länger gebraucht wird. Verschiedene Belastungen und Sorgen um die Arbeitsfähigkeit, die Überalterung der Arbeitskräfte sowie die Anzahl von Arbeitnehmerinnen, die ihren Beruf mit der Pflege älterer Angehöriger vereinen müssen, nehmen stetig zu.

Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) sieht den Alterungsprozess der Beschäftigten wie ein Brennglas, in dem alle Umbrüche der gegenwärtigen Arbeitswelt gebündelt auftreten: „Beschäftigte stehen vor der Herausforderung, dass sie länger erwerbstätig sein müssen; Betriebe und Organisationen vor jener, ihre Produkte und Dienstleistungen mit älteren Belegschaften innovativ und mit hoher Wertschöpfung zu produzieren.“ Das AFI-Handbuch „Den arbeitsbezogenen demografischen Wandel gestalten“ führt Südtirols Sozialparteien in das Neuland „alter(n)sgerechtes“ Arbeiten ein und liefert Tipps für die praktische Umsetzung. AGE MANAGEMENT IM WIPPTAL Der Erker hat bei einigen Wipptaler Betrieben nachgefragt, welche


PR

Sensibilität in Bezug auf ältere bzw. älter werdende Belegschaften an den Tag gelegt wird. Bei der Wipptaler Bau AG sind in den vergangenen Jahren etliche Angestellte in Pension gegangen. „Niemand wurde jemals wegen seines Alters entlassen“, so Juniorchef Johannes Egartner. „Bei der Behandlung älterer und jüngerer Mitarbeiter gibt es kaum Unterschiede, außer dass wir versuchen, ältere Mitarbeiter nicht für Nachteinsätze und längere Arbeitszeiten (Überstunden) einzusetzen.“ Auch in Sachen Wertschöpfung seien ältere und jüngere Mitarbeiter gleichauf. „Die Raiffeisenkasse Wipptal beschäftigt derzeit 56 Mitarbeiter mit einem Durchschnittsalter von 42,6 Jahren und arbeitet somit mit einem jungen und dynamischen Team“, so Siegrun Rainer von der Personalverwaltung. Bisher habe sich noch kein konkreter Bedarf für spezielle Erleichterungen bzw. eigene Vertrags- oder Beschäftigungsformen für ältere Mitarbeiter ergeben. Ein Fachkräfteman-

gel bzw. ein Mangel an jungen Arbeitskräften konnte im Kreditinstitut ebenfalls noch nicht festgestellt werden. „Dennoch sind wir uns bewusst, dass der demografische Wandel in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auch in unseren Reihen spürbar sein wird. Verschiedene Möglichkeiten einer gezielten Förderung von älteren Mitarbeitern, wie etwa maßgeschneiderte Schulungen und Fortbildungsseminare für langjährige Mitarbeiter oder die Anwendung reduzierter Stundenpläne in Form individueller Teilzeitbeschäftigungen unmittelbar vor oder nach einer Pensionierung des Mitarbeiters, werden schon heute angeboten.“ In der Bezirksgemeinschaft Wipptal arbeiten rund 200 Mitarbeiter – der Großteil sind Frauen – mit einem Durchschnittsalter von knapp über 40 Jahren, so Generalsekretärin Laura Lastri. Die körperliche und psychische Belastung bei Tätigkeiten im sozialen und hauswirtschaftlichen Bereich (Unterstützung, Betreuung, Pflege, sozialpädagogische Begleitung, Küche,

Maurer und Baumeister im Gesprächsaustausch Am 27. Mai lädt die lvh-Berufsgemeinschaft der Maurer und Baumeister die Eisacktaler und Wipptaler Berufskollegen zur Bezirksversammlung „Marktblitz“ in die Festung Franzensfeste ein. Zahlreiche berufsrelevante Inhalte wie Qualität, Ausbildung, öffentliche Arbeiten, Preispolitik usw. stehen auf der Tagesordnung des nächsten Marktblitzes der Maurer und Baumeister im lvh am 27. Mai um 19.00 Uhr in der Festung Franzensfeste. „Wir möchten mit diesem Treffen vor allem aktuelle Themen und Situationen im jeweiligen Bezirk ansprechen und diskutieren“, erklärt der Obmann der Maurer und Baumeister Arnold Fischnaller. Vorgestellt werden in diesem Rahmen zukünftige Projekte im Bezirk und der lvh-Kompetenzbereich, der Unterstützung bei der Bewältigung der rechtlichen Kriterien sowie bei berufsspezifischen Problemen gibt. Weiters vorgesehen ist ein offener Austausch mit der Architektenkammer und dem WOBI. Alle interessierten Maurer und Baumeister sind zu diesem Gesprächsaustausch herzlich eingeladen.

ERFAHRUNG ONLINE BUCHEN Internet-Plattform für Dienste der Generation 50+ Menschen über 50 haben eine große Lebens- und Arbeitserfahrung, die sie meist gerne an andere weitergeben. Nur fehlte ihnen bislang oft die Gelegenheit dazu. Seit einigen Monaten ermöglicht ihnen die Internet-Plattform erfahrungbuchen.com oder esperienzapensionati.it, Dienste wie Reparaturen oder Pflege von Auto und Maschinen, Büro-, Haus-, Handwerks- und Gartenarbeiten und Nachhilfe anzubieten. Von ihrem reichen Erfahrungsschatz kann vor allem die jüngere Generation profitieren. Die Registrierung auf der Homepage ist kostenlos – sowohl für jene, die ihre Dienste anbieten, als auch für jene, die sie in Anspruch nehmen. Hinter dem Projekt stecken Maximilian Tosoni, Verkäufer und Betriebswirt aus Brixen, Informatiker Martin Malfertheiner aus Seis sowie Betriebswirt und Ideator Fabian Kusstatscher aus Villanders. Die Idee, diese Plattform zu schaffen, war nach der Pensionierung seines Vaters im Jahr 2011 entstanden. „Es war mir ein Rätsel, dass Menschen mit großer Arbeits- und Lebenserfahrung plötzlich nicht mehr gefragt sein sollen. Die Arbeitserfahrung meines Vaters im Bauwesen hat oft bei der Auswahl von Handwerkern, Fragen um Immobilien und vielen anderen Dingen geholfen. Mein Ziel ist, dass möglichst viele Menschen auf der Plattform Hilfe finden und ihre Fähigkeiten anbieten können.“ Unterstützt wurden die drei bei ihrem Projekt von der fast 80-jährigen Paola Morano. Erker 05 I 15

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TITELGESCHICHTE

WIE PASSEN ARBEIT UND ALTER ZUSAMMEN? Der Erker hat beim AFI-Forschungsmitarbeiter Werner Pramstrahler nachgefragt, warum Age Management für die Südtiroler Sozialparteien so wichtig ist.

Erker: Die demografische Alterung ist ein po- zwischen den einzelnen Ländern steigen wird. Für litisches und auch gesellschaftliches Problem Südtiroler bestehen wenige Barrieren in Richtung unserer Zeit. Was bedeutet der Alterungspro- Österreich, Deutschland und der Schweiz – mittzess der Beschäftigten für die Arbeitswelt? lerweile sehr attraktive Arbeitsmärkte. Werner Pramstrahler: Bei der Bewertung der Kon- Ebenfalls augenscheinlich ist das „Altern“ der sequenzen des demografischen Wandels spie- derzeit Beschäftigten. Durch die Pensionsreforlen mindestens drei Aspekte eine Rolle, die nur men und die sich verändernden Einstellungen erschwer einzuschätzen sind: Wie viele Arbeits- geben sich Anreize für einen längeren Verbleib im kräfte sind in Zukunft überhaupt notwendig, wie Erwerbsleben. Der Anteil der über 50-jährigen Arentwickelt sich die Produktivität? Welche Tätig- beitnehmer ist in den letzten Jahren ganz massiv keiten, wie z. B. Erziehung, Pflege, Eigenversor- angestiegen. gung, werden dem Arbeitsmarkt überantwortet, Nehmen die Südtiroler Sozialparteien das welche selbst übernommen? Wie entwickelt sich Problem wahr? Aus meiner Sicht erst in Ansätzen. Der demogradie Migration im globalen Maßstab? fische Wandel ist ein komplexes Problem, dessen Folgen nicht unmittelbar und noch dazu erst in Zukunft sichtbar werden. Die Sozialparteien und die Politik in Südtirol sowie in Italien haben sich in den letzten Jahren mit anderen Prioritäten beschäftigt, wie Krise, Lohnentwicklung, Bürokratie, Steuerdruck. Die Betriebe stecken im Tagesgeschäft fest. Es ist notwendig, verstärkt in Bewusstseinsbildung zu investieren. Regionale Beispiele in unserer unmittelbaren Nachbarschaft sind der Pinzgau oder auch das Trentino, wo bereits seit Jahren Projekte laufen. In einigen Bereichen wird in Südtirol damit begonnen, Maßnahmen zu setzen, so in manchen Pflegeheimen bei belastenden Tätigkeiten. Auch Privatunternehmen spüren die ersten AuswirkunSicher ist, dass in Zukunft weniger jüngere Ar- gen und beginnen, über Maßnahmen nachzubeitskräfte zur Verfügung stehen werden. Dies denken. ergibt sich aus dem Rückgang der Geburten, aber Warum ist Age Management so wichtig? auch aus dem immer späteren Eintritt in das Er- Etwas salopp formuliert: Wie man als junger werbsleben und aus möglichen Migrationsbewe- Mensch in die Arbeitswelt einsteigt, hängt von gungen. Weil sich der demografische Alterungs- den Genen ab. Wie man sich dann in der Arbeitsprozess in allen europäischen Ländern abspielt welt wohlfühlt und schlussendlich wieder aus– zum Teil auch schon in den nordafrikanischen steigt, hängt hingegen ganz stark von den Arund osteuropäischen Ländern, aus denen wir bis- beitsbedingungen ab. her immer unsere Arbeitskräfte bezogen haben –, Man spricht vom „alten, ehrwürdigen Profesmüssen wir davon ausgehen, dass die Wanderung sor/ Notar/ Arzt“, aber wenn man an eine Bedie-

Wäscherei, Reinigung) ist groß. „Mit dem Alter nehmen die Kräfte ab, das Arbeitstempo wird langsamer und die Belastungsfähigkeit eingeschränkt. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, sieht der Kollektivvertrag für Mitarbeiter in Pflegeberufen die Zuerkennung eines besonderen Erholungswartestandes vor“, so Lastri. Dieser sei in erster Linie zur psychophysischen Erholung gedacht, wobei die zustehenden Urlaubstage mit zunehmendem Dienstalter ansteigen. „Bei dienstälteren Mitarbei-

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tern kann das durchaus auch zwei bis drei Wochen zusätzlichen Jahresurlaub ausmachen, der von der Bezirksgemeinschaft aktiv in den Dienstplan eingebaut wird.“ Ebenso wichtig ist laut Lastri die Vorbeugung im Rahmen der Kinästhetik, um Risiken von Haltungs- und Körperschäden im Alter zu minimieren. Zudem suche die Bezirksgemeinschaft vor allem bei älteren Mitarbeitern nach Möglichkeiten, die verbleibenden Ressourcen und Fähigkeiten in individuell abgestimmte Aufgabenpakete zu ver-

nung im Gastgewerbe oder an einen Hilfsarbeiter denkt, stellt man sich eher eine jüngere Person vor. Age Management ist deshalb wichtig, weil es Instrumente anbietet, um herauszufinden, wie Arbeit und Alter zusammenpassen und was unternommen werden muss, damit Arbeitstätigkeit und Arbeitsbedingungen die Gesundheit nicht aufbrauchen. Das Alter wurde als Faktor im Managementsystem bisher überhaupt nicht beachtet. Wie sieht ein alternsgerechter Arbeitsmarkt aus? Auf einem alternsgerechten Arbeitsmarkt gibt es keine Altersdiskriminierung. Es gibt nach wie vor Stellenanzeigen, in denen suggeriert wird, dass nur „junge, dynamische, innovative“ Mitarbeiter gesucht werden. Diese Diskriminierung muss aufhören.

„DER ANTEIL DER ÜBER 50-JÄHRIGEN ARBEITNEHMER IST IN DEN LETZTEN JAHREN GANZ MASSIV ANGESTIEGEN.“ Ein zweiter Punkt ist jener, dass die Lebensarbeitszeit verlängert wird. Man kann aber nicht das ganze Leben mit einer enorm hohen Intensität arbeiten. Es wird in Zukunft wahrscheinlich so sein, dass sich Phasen der Erwerbstätigkeit und Phasen der Nicht-Erwerbstätigkeit abwechseln. Dass man mit 17 Jahren ins Erwerbsleben einsteigt, bis 65 bei demselben Arbeitgeber bleibt und immer Vollzeit arbeitet, ist nicht mehr zeitgemäß. Erziehungszeiten, die Pflege älterer Angehöriger sowie Weiterbildung sind hier ein Thema. Der Einstieg in und der Ausstieg aus dem Arbeitsleben sollten gleitend sein. In Ihrem Handbuch sprechen Sie vom „Jugendwahn“. Der Jugendwahn steht für eine starke Orientierung an den Stärken der Jugendlichen und im Gegenzug an den Schwächen der Älteren, obwohl ältere Erwerbstätige mit Erfahrungswissen,

packen. „Beim Auftreten von bleibenden Beschwerden oder körperlichen Einschränkungen werden in Gesprächen neue Einsatzmöglichkeiten erörtert, was jedoch nicht immer einfach ist, da es sich um meist sehr spezifische Berufsbilder mit Spezialisierungen für bestimmte Bereiche handelt und die Anstellungsverträge genau vorschreiben, wie viele Mitarbeiter wo eingesetzt werden dürfen“, so Lastri. Dennoch sei es in einigen Fällen möglich gewesen, durch eine interne Versetzung oder durch Schaffung

so genannter „Mischberufsbilder“ der Problematik entgegenzuwirken. Für Führungskräfte sei es eine große Herausforderung, Arbeitsplätze gemeinsam mit den Mitarbeitern so zu gestalten, dass viel Partizipation, Mitgestaltung und Mitsprache möglich sind, um die Entwicklungsfähigkeit und Motivation anzuregen. Wichtig sei vor allem, ältere Mitarbeiter zu entlasten, aber gleichzeitig jüngere nicht zu überlasten und letztendlich einen Gewinn für Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer zu erzielen.


geistiger Arbeitsfähigkeit, sozialem Verantwortungsbewusstsein und Mobilität punkten können. Ältere Arbeitnehmer sind häufig wieder mobil – das Haus ist abbezahlt, die Kinder erwachsen – und haben eine erhöhte Reisebereitschaft. Soziales Verantwortungsbewusstsein dem Betrieb und den Mitarbeitern gegenüber ist vor allem bei älteren Kollegen ganz stark ausgeprägt. Dennoch gibt es den Jugendwahn. Im Betrieb selbst werden laut Umfragen die älteren Mitarbeiter, die bereits dort arbeiten, sehr geschätzt. Skeptisch ist man allerdings, wenn sich ein älterer Bewerber für eine Stelle bewirbt. Bei jungen Bewerbern hingegen ist man offener. Angesichts des Wandels muss klar sein: Nur jugendorientiert zu sein, ist in der modernen Arbeitswelt nicht mehr zeitgemäß. Wie können sich ältere Arbeitnehmer den Bedingungen in modernen, innovativen Unternehmen anpassen? Wenn jemand schon sein ganzes Erwerbsleben lang in einem Betrieb arbeitet, in dem man Handlungsspielräume, Selbstverantwortung und Mitsprachemöglichkeiten hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass man kreativ, anpassungsfähig und innovationsbereit ist. Je starrer, je hierarchischer die Strukturen, je enger die Zuständigkeiten in einem Betrieb sind, je weniger ich vom Gesamtprodukt, von der Gesamttätigkeit des Betriebs mitbekomme, desto schlechter sind meine Chancen, beim Verlust der Arbeitsstelle ein äußerst innovativer Mensch zu sein. Deswegen ist lebenslange Weiterbildung sehr wichtig, aber auch die Bereitschaft, unterschiedliche Arbeitserfahrungen zu sammeln. Das liegt zum einen in der Verantwortung der Betriebe, zum anderen rückt künftig die Eigenverantwortung vermehrt in den Vordergrund. Wie kann die Bereitschaft gesteigert werden, länger erwerbstätig zu bleiben? In Betrieben, in denen Anerkennung und Wertschätzung großgeschrieben werden, wo die Tätigkeit abwechslungsreich ist, wo die Leute Handlungsspielraum haben, überall dort ist die Bereitschaft relativ hoch, auch länger erwerbstätig zu bleiben. Ältere Mitarbeiter schätzen auch die Möglichkeit, eine Altersteilzeit mit reduziertem Stundenplan zu nehmen. Überall dort, wo schwere körperliche oder geistige Arbeitsbedingungen vorherrschen, freut man sich auf den Ausstieg oder Berufswechsel. Ein enger Handlungsspielraum in Kombination mit hoher Verantwortung, etwa als Busfahrer oder bei der Bahn, steigert das

Die Leitner-Unternehmensgruppe beschreibt das Alter als Managementfaktor, der in naher Zukunft immer wichtiger werden wird, auch weil das Wirtschaftsleben durch einen gewaltigen Veränderungsdruck – u. a. Technik, Sprachen, Schnelligkeit, Reisebereitschaft – gekennzeichnet ist. „Unser Betrieb ist in den vergangenen Jahren stark und schnell gewachsen, weshalb etwa 70 Prozent der Mitarbeiter unter 40 Jahre alt sind.

Stressempfinden und mindert die Bereitschaft, länger zu arbeiten. Weniger die einzelnen Menschen, sondern mehr die Arbeitsorganisation und die Arbeitsbedingungen müssen sich ändern. Wie können sich Betriebe am besten auf ältere Belegschaften einstellen? Bei Kleinbetrieben braucht es in erster Linie Instrumente, um das Erfahrungswissen der älteren Mitarbeiter festzuhalten. Da gibt es ganz niederschwellige Möglichkeiten wie Gespräche, einen regelmäßigen Austausch, aber auch Teamarbeit oder die Bildung von Tandems. Bei größeren Betrieben braucht es eine professionelle Personalpolitik. Leitbetriebe treten hier als Zugpferde auf. Wenn etwa im Wipptal die Leitner-Gruppe, der Milchhof Sterzing oder ein renommierter öffentlicher Betrieb damit anfangen, könnten andere davon lernen. Betriebe lernen wohl am besten von den Erfahrungen anderer Betriebe. Wichtig ist, dass jemand, der das Know-how einbringt, den ganzen Prozess auch begleitet. Im Trentino hat man vor zehn Jahren mit der Bewusstseinsbildung begonnen. Im Pinzgau – auch eine ländliche Region – haben sich Betriebe zusammengeschlossen, Gewerkschaften und Arbeitgeber eingeladen und mit bescheidenen Maßnahmen begonnen, wie Dialoge im Betrieb, Austausch zwischen den Betriebsinhabern, kleineren Veranstaltungen. Ich denke, auch in einem kleinstrukturierten Land wie Südtirol kann es so bzw. in ähnlicher Weise am besten funktionieren. Kurz gesagt: Projekte initiieren, diese gut kommunizieren, begleiten und dann schauen, welche Schlussfolgerungen sich ableiten lassen. Von oben sollte Know-how kommen, aber keine Vorschriften.

„NUR JUGENDORIENTIERT ZU SEIN, IST IN DER MODERNEN ARBEITSWELT NICHT MEHR ZEITGEMÄSS.“ Was können junge Arbeitnehmer von älteren lernen und umgekehrt? Junge Arbeitnehmer bringen neues Wissen in den Betrieb, eine neue Perspektive und Innovation – u. a. in Sachen IT und neue soziale Medien –, was der Betriebsblindheit entgegenwirkt. Das können ältere Arbeitnehmer – wenn sie dazu bereit sind – lernen. Jüngere können von Älteren vielleicht weniger das technische, sondern eher das Erfahrungswissen, das

Somit haben wir eine sehr junge Belegschaft und spüren die Auswirkungen des demografischen Wandels vorerst nur am Rande“, so Alexander Paul Ploner, Leiter der Personalabteilung. Die seit Jahren schlechte Arbeitsmarktsituation habe es Leitner auch nicht erlaubt, Neuanstel-

lungen an das Alter zu binden. Schulungen und Weiterbildungsmöglichkeiten werden bei Leitner für alle Mitarbeiter – unabhängig vom Alter – je nach Bedarf geboten. Langjährige Mitarbeiter werden wegen ihres Know-hows auch nach der Pensionierung oft noch weiter beschäftigt. „Wir sind gerade dabei, ein betriebliches Gesundheitsmanagementsystem einzuführen. Ein Teil davon wird künftig sicher auch ältere Belegschaften betreffen“, so Erker 05 I 15

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implizite Wissen lernen. Die Älteren haben ein gutes Gespür dafür, was der Kunde braucht, was dem Kunden zumutbar ist. Erfahrene Mitarbeiter haben oft mehr Taktgefühl und können besser mit schwierigen Kunden umgehen. Altersarmut ist heutzutage allgegenwärtig. Wie kann man hier gegensteuern? Altersarmut rückt in den Vordergrund, da ältere Erwerbstätige durch Altersdiskriminierung zunehmend Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben bzw. sich vor allem wegen niedriger formaler Studienabschlüsse schwertun. Das Erfahrungswissen hat zwar viele Vorteile, aber einen Nachteil: Ich kann es oft nicht in den nächsten Betrieb einbringen, weil dort die Arbeitsweise, die Arbeitsorganisation eine andere ist. Deswegen haben es ältere Erwerbstätige mit geringen Qualifikationen schwierig auf dem Arbeitsmarkt. Der zweite Grund der Altersarmut ist der, dass die Leute früher nicht immer ordnungsgemäß versichert waren. Da gibt es zwei Auswege: Alle müssen eine möglichst lückenlose Sozialversicherungsbiographie haben. Das ist nicht einfach, da viele junge Menschen mit atypischen Verträgen angestellt werden. Mit der neuen Pensionsreform ist es so, dass man im Wesentlichen das erhält, was eingezahlt worden ist. Man wird allerdings nicht immer direkt von einem Beruf in den nächsten springen können. Es wird Ausbildungsphasen

Ploner. Auch der Milchhof Sterzing baut – wiederum bedingt durch verstärkte Wachstumstendenzen der vergangenen Jahre – auf ein junges Team: Bis auf einen sind alle Mitarbeiter unter 60 Jahre alt. „Wir haben keine körperlich schweren

geben oder man muss aufgrund der Pflege von sie mir nicht finanzieren kann, und führe meine TäAngehörigen aus der Arbeit aussteigen. Vermehrt tigkeit motivationslos weiter. möchten sich Menschen um die 40 verändern, et- In Ihrem Handbuch sprechen Sie auch vom was anderes lernen oder studieren. Arbeitsmarkt- „aktiven Altern“. forscher fassen eine Versicherung ins Auge, die Aktives Altern bedeutet Sensibilisierung für das gerade in solchen Übergangszeiten greift. Nicht Thema, Erprobung von Beispielen und vor allem, eine Arbeitslosenversicherung – die gibt es ja Schranken im Kopf abzubauen. Durch Altersmaschon –, aber eine Art bedingtes Grundeinkom- nagement können Folgekosten von Krankheit remen, um Phasen der Veränderung abzusichern. duziert werden. Denn wir werden zwar älter, aber die Anzahl der gesunden bzw. krankheitsfreien Lebensjahre nimmt nicht so zu, wie sie sollte. Ita„WENIGER DIE EINZELNEN MENSCHEN, lienische Frauen leben nach dem 65. Lebensjahr SONDERN MEHR DIE ARBEITSORGANISATION im Durchschnitt noch 22 Jahre, aber davon nur UND DIE ARBEITSBEDINGUNGEN 6,8 Jahre gesund. Die Männer leben nach dem MÜSSEN SICH ÄNDERN.“ 65. Geburtstag zwar noch 18 Jahre, aber nur 7,3 In Österreich gibt es eine so genannte Bil- Jahre relativ gesund. In den skandinavischen Ländern, wo schon seit Jahrzehnten Altersmanagedungskarenz. Die Bildungsfreistellung gibt es in Italien auch. Sol- ment betrieben wird, sind die Werte besser. che Mechanismen wären auszubauen. Je mehr die Die Betriebe haben durch Age Management mosoziale Absicherung an die Erwerbstätigkeit ge- tiviertere, zufriedenere und gesündere Mitarbeibunden wird, desto problematischer wird es. Gera- ter. Damit das so sein kann, braucht es Kooperade wenn mit atypischen Verträgen gearbeitet wird tionen zwischen Unternehmer- und Arbeitgeberoder bei saisonalen Tätigkeiten, sind die Menschen verbänden und der Politik. Es braucht Know-how, häufig gezwungen, eine Tätigkeit weiterzuführen, das man in Südtirol erst noch einspeisen muss. die ihnen nicht mehr gefällt, nur damit sie weiter- Betriebliches Gesundheitsmanagement ist heuthin versichert bleiben. Lieber schicke ich meine El- zutage in der Arbeitswelt enorm wichtig. tern ins Altenheim und meine Kinder in die Betreu- Durch Pensionierungen werden neue Arbeitsungsstätte, damit ich keine Pensionsjahre verliere. plätze frei. Wenn aber ältere Mitarbeiter länger Oder ich verzichte auf eine Umschulung, weil ich im Betrieb bleiben, stehen den Jüngeren noch

Arbeiten zu verrichten, alle Anlagen und Maschinen sind technologisch auf dem neuesten Stand und unterstützen die Arbeitsvorgänge“, so Personalverantwortliche Margareth Messner. Bei Notwendigkeit werden ältere Mitarbeiter im Milchhof durch interne

Versetzungsmöglichkeiten sowie gleitende oder reduzierte Arbeitszeiten unterstützt. Ein Fachkräftemangel sei nicht zu spüren; bei Bedarf stünden genügend Abgänger der Landwirtschaftsschulen zur Verfügung. „Schade ist, dass vonseiten der Bildungsinstitutio-

nen selten Weiterbildungs- bzw. Schulungsangebote für die ‚breite Masse’, wie etwa Mitarbeiter in der Produktion, angeboten werden“, so Messner. Diesbezüglich seien die Arbeitgeber selbst gefordert, Inhouse-Schulungen zu organisieren. Um auch mit älte-

GASTKOMMENTAR

Das Potential älterer Mitarbeiter auf dem Südtiroler Arbeitsmarkt Südtirols Bevölkerung wird immer älter: Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose des ASTAT wird im Jahr 2030 bereits jede dritte Person älter als 60 Jahre sein. Leider tun sich auf dem Arbeitsmarkt ältere Mitarbeiter schwerer als Jüngere. Unter den Langzeitarbeitslosen sind sie überdurchschnittlich stark vertreten und die Unternehmen bevorzugen bei einer Neuanstellung häufig jüngere Mitarbeiter. Im Gegensatz dazu werden ältere Beschäftigte von ihren Betrieben sehr positiv bewertet. Ihre größten Stärken sind genaues und präzises Arbeiten, hohe Zuverlässigkeit sowie ausgeprägte Betriebstreue und Loyalität. Trotz ihrer niedrigeren Grundausbildung üben viele ältere Mitarbeiter außerdem eine Führungs- und Leitungsfunktion aus und ihr Erfahrungswissen wird als sehr wichtig für den betrieblichen Erfolg angesehen. Kritisch sind dagegen die vergleichsweise geringe Anpassungs- und Weiterbildungsbereitschaft. Welches sind die Gründe für diesen Widerspruch – insgesamt sehr positive Beurteilung der Älteren im Betrieb verbunden mit einer eher ablehnenden Neuanstellung? Vermutlich sind gerade die Anpassungs- und Weiterbildungsfähigkeit besonders wichtige Faktoren dafür, dass jüngere Bewerber vorgezogen werden, auch weil diese eher in eine langfristige Unternehmensplanung mit eingeschlossen werden können. Gefordert sind daher sowohl die Unternehmer als auch die Mitarbeiter selbst. Die Unternehmen müssen das Potential älterer Mitarbeiter erkennen und sich um Themen wie Weiterbildung, Sicherung der körperli- Urban Perkmann Direktor des WIFO-Amtes für Studien chen und geistigen Leistungsfähigkeit sowie Wissenstransfer zwischen den Generationen kümmern. Die älteren Mitarbeiter selbst müssen ihre Flexibilität und Weiterbildungsbereitschaft stärken. Der Wissenstransfer kann zum einen durch die informelle Anlernung der Jüngeren durch die Älteren erfolgen. Besonders nachhaltig sind aber altersgemischte Arbeitsteams, wodurch die Unternehmen die unterschiedlichen Stärken der Altersgruppen optimal nutzen können und so die Produktivität sowie Innovationsfähigkeit und nicht zuletzt das Betriebsklima im Unternehmen erhöhen können.

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weniger freie Arbeitsplätze zur Verfügung. Je älter ich bin, desto mehr Gehalt kriege ich. Ist Das ist eine in der Gesellschaft häufig geäußerte das noch zeitgemäß? Arbeitnehmer im öffentliMeinung, der ich nicht ganz zustimme. Der Ar- chen Dienst werden so fast automatisch teurer. beitsmarkt ist kein Nullsummenspiel. Wo viele Äl- Damit verschwendet man Ressourcen, die man tere erwerbstätig sind, sind auch viele Jüngere nutzen könnte, um jüngere Arbeitskräfte einzubeschäftigt; da besteht durchaus ein Zusammen- stellen. Besser wäre es, gewisse Gehaltsmechahang. Die Ausnahme bildet hier der öffentliche nismen und die Lohnprogression zu überdenken. Dienst. Aber sonst stellen Betriebe vor allem dann Aber das ist nur ein kleiner Teil der Probleme im Mitarbeiter ein, wenn Nachfrage besteht, und eher öffentlichen Dienst. Momentan ist die Flexibilinicht, wenn Pensionierungen anstehen. Wenn Mit- tät der öffentlich Angestellten nicht besonders arbeiter in der Privatwirtschaft in Pension gehen, hoch. Was tut man dagegen? Neue Mitarbeiter folgen oft Umstrukturierungsmaßnahmen oder werden mit atypischen, projektähnlichen Verträeine Neuorganisation. Es gibt keinen Zusammen- gen angestellt. Die Flexibilität wird auf diese Mithang zwischen der Anzahl der Pensionsaustritte arbeiter ausgelagert, die „Fixangestellten“ sind und der Anzahl der Eintritte in den Arbeitsmarkt. geschützt und nicht ausreichend mobil. Die ReEine Ausnahme bildet der öffentliche Dienst. Itali- krutierungspolitik im öffentlichen Dienst wird sich en hat weltweit den ältesten öffentlichen Dienst, auch in Südtirol ändern müssen. Prinzipiell sollte nur Korea hat vergleichbar hohe Werte wie Ita- die Nachfrage nach qualifizierten Dienstleistunlien. Auch in Südtirol ist der Altersblock 45+ im gen als Kriterium herangezogen werden. öffentlichen Dienst der stärkste. Wir haben in ge- Wie ist die Situation im Wipptal? Wie setzen wissen Bereichen einen Überhang von Arbeits- sich die Arbeitskräfte zusammen? kräften im mittleren Alter, die in zehn, fünfzehn Es schaut im Wipptal ein bisschen besser aus als Jahren alt sind und langsam an den Ausstieg den- in Südtirol insgesamt, doch auch hier ist der Trend ken. Das Problem ist, dass jetzt niemand nach- zu beobachten, dass die Anzahl der jüngeren abkommt. Das hängt nicht damit zusammen, dass hängig Beschäftigten kontinuierlich abnimmt und es keine Arbeit gibt. Man schützt praktisch die die Anzahl der Älteren steigt. Wir haben leider nur Älteren zu Lasten der Jüngeren. Beim Lohngefüge gilt im öffentlichen Dienst das Senioritätsprinzip:

ren Belegschaften innovativ und mit hoher Wertschöpfung arbeiten zu können, sei es laut Messner wichtig, hohe Standards in Sachen Gesundheitsschutz bzw. Arbeitssicherheit einzuhalten, Anlagen und Maschinen auf den neuesten Stand zu bringen, Teilzeitstellen anzubieten und rechtzeitig einen Nachfolger zur Seite zu stellen – besonders bei Führungspositionen –, damit bei einem eventuellen plötzlichen Ausfall ein Ersatz bereitsteht. Der Milchhof Sterzing setzt auch auf verschiedene Maßnahmen zur Gesundheitsförderung: „Jeder Mitarbeiter bekommt pro Tag einen Ap-

fel und ein Joghurt. Auch einen Raucherentwöhnungskurs haben wir für unsere Mitarbeiter organisiert“, so Marketingverantwortliche Magdalena Siller. DER MIX MACHT’S Eine Möglichkeit, die Potentiale junger und älterer Mitarbei-

AKTUELL

Zahlen der abhängig Beschäftigten, über die Freiberufler und Unternehmer wissen wir zu wenig. Im Vergleich waren im Jahr 2000 im Wipptal knapp 20 Prozent der abhängig Beschäftigen unter 25 Jahre alt und nur 3,5 Prozent waren über 55. Mittlerweile ist der Stock der über 55-Jährigen auf 9,3 Prozent angewachsen. Nur mehr 12,3 Prozent der abhängig Beschäftigten sind unter 25 Jahre alt.

„VON OBEN HER SOLLTE KNOW-HOW KOMMEN, ABER KEINE VORSCHRIFTEN.“ Wie können die vielen Kleinbetriebe im Wipptal diese Herausforderung meistern? Wichtig wäre hier, dass die öffentlichen oder privaten Leitbetriebe Pilotprojekte anregen. Eine Möglichkeit wäre auch, dass – als eine Art Anfangsinvestition – ein Partner mit dem nötigen Knowhow eingeladen wird. Da muss man mittel- bis langfristig denken; mit einem kurzen Projekt ist es nicht getan. Wichtig wäre auch ein ständiger Austausch. Hier bräuchte es eine zentrale Stelle im Wipptal, die diesen betreut. Notwendig wäre eine Initialzündung, sonst passiert weiterhin nichts – doch je länger wir warten, desto schwerer werden wir die Folgen in den Griff bekommen. Interview: Susanne Strickner

ter voll auszuschöpfen, sind altersgemischte Teams. „Kollegen aus unterschiedlichen Generationen können sich gegenseitig viel beibringen“, heißt es in einer Altersmix-Studie. Ältere Mitarbeiter bringen Lebensund Berufserfahrung sowie großes Fachwissen mit, während die

Jungen mit neuen Ansätzen und Meinungen, frisch von der Ausbildung oder vom Studium, ins Unternehmen kommen. Der Altersmix fördere laut Studie eine Vielfalt an Perspektiven, eröffne überraschende Blickwinkel, liefere neue Ideen und ermögliche durchdachte Lösungen. Generationenvielfalt wird also künftig in vielen Unternehmen auf der Tagesordnung stehen. In der Praxis heißt das jedoch oft: sich zusammenraufen. Denn die Unterschiede der Generationen in der Art, die Dinge zu sehen und die Arbeit anzupacken, sind nach E wie vor groß.

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AKTUELL

RATSCHINGS

1,1 Millionen Euro für Friedhofserweiterung Ende März traf sich der Gemeinderat Ratschings zu seiner vorletzten Sitzung dieser Amtsperiode und genehmigte dabei einstimmig das Ausführungsprojekt für die Friedhofserweiterung in Obertelfes mit Baukosten von rund 800.000 Euro. Da der Friedhof in Obertelfes aus allen Nähten platzt, hat die Gemeindeverwaltung ein Erweiterungsprojekt in Auftrag gegeben. Dieses – geplant vom Architek-

© Lunz Zöschg & Partner Architekten

turbüro Lunz Zöschg & Partner – sieht eine Erweiterung der bestehenden Struktur Richtung Nordwesten vor und soll 36 neuen Gräbern, einer Aufbahrungskapelle sowie öffentlichen Toiletten und Abstellräumen für die Pfarrei Platz bieten. Zudem sind an der an die Kapelle angrenzenden Mauer 20 Nischen für Urnengrä-

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ber vorgesehen. Die reinen Baukosten belaufen sich auf 800.000 Euro; samt Mehrwertsteuer, technischer Spesen, Grundablöse und unvorhergesehener Spesen umfasst der Kostenvoranschlag rund 1,1 Millionen Euro. Bürgermeister Sebastian Helfer ist aber zuversichtlich, das Projekt wesentlich günstiger realisieren zu können. EINSTIMMIGE BESCHLÜSSE Einstimmig gutgeheißen hat der Gemeinderat auch eine Bilanzänderung sowie Fondsumbuchungen, wobei rund 80.600 Euro für den neuen Dorfpark in Mareit, 70.000 Euro für das Straßennetz und damit verbundene Dienste sowie 30.000 Euro für Enteignungen vorgesehen wurden. Das Kapitel Schneeräumungsdienste wurde um 60.000 Euro reduziert. Mehreinnahmen von 149.670 Euro brachte die Erhöhung der Pro-Kopf-Quote des Landes mit sich. Beschlossen wurde auch die Entdemanialisierung kleinerer Gemeindegrundstücke in Innerratschings, Ridnaun, Jaufental und Telfes.

Die Verordnung über die Einführung und Anwendung der Gemeindeaufenthaltsabgabe wurde an eine neue Vorlage des Gemeindenverbandes angepasst, die u. a. vorsieht, dass bei Unterbringung im Falle von Naturkatastrophen keine Abgabe zu leisten und die Überweisung monatlich zu tätigen ist, außer bei Beträgen unter 200 Euro. Im „Grün-grün-Verfahren“ beschloss der Gemeinderat die Umwidmung mehrerer Waldflächen in Ridnaun, Gasteig und Innerratschings; teilweise sind von den Grundbesitzern landschaftsökologische Ausgleichsmaßnahmen durchzuführen. Einstimmig abgeändert wurden der Stellenplan für das Gemeindepersonal sowie die Satzung der Gemeinde. Dadurch wurde die im Zuge der staatlichen Sparmaßnahmen (Monti-Dekret) auf vier reduzierte Anzahl der Referenten um einen aufgestockt. Laut Regionalgesetz vom November 2014 ist diese Aufstockung bei gleichbleibenden Kosten möglich. Der Ausschuss wird somit künftig aus fünf anstatt bisher sechs Referenten und dem Bürgermeister bestehen. E-WERK ACHENRAINSCHLUCHT Gegen das E-Werk-Projekt „Achenrain“, für das sich bei einem Referendum 2012 die Mehrheit der Bevölkerung ausgespro-

chen hat, wurden zwei Rekurse beim Wassermagistrat in Rom eingereicht. Wie Bürgermeister Helfer berichtete, hat die Gemeinde beim Rekursantrag der Hydro-Energy Recht bekommen. Der Rekurs des WWF soll am 3. Juni vor dem Wassermagistrat behandelt werden. „Auch dort schaut es gut für die Gemeinde aus. Unser Anwalt hat uns auf Verfahrensfehler beim Rekursantrag hingewiesen“, so Helfer. Der Gemeinderat hofft nun, dass die Gerichtsverfahren bald abgeschlossen werden, um den Bau der Anlage endlich in die Wege leiten zu können. IN KÜRZE Laut Vizebürgermeister Thomas Strickner beteiligt sich die Gemeinde wieder beim „Wipptaler Radtag“ am 17. Mai sowie bei der Aktion „Südtirol radelt“. Was die Geruchsbelästigung durch das Asphaltwerk in Gasteig betrifft, habe man mit dem Unternehmen Wipptaler Bau eine Lösung gefunden, u. a. wurden neue Tanks angeschafft und auf elektronischen Betrieb umgestellt. Die Kindertagesstätte in Stange wird laut Referentin Gabi Hilber mittlerweile von 14 Kindern besucht und ist somit gut ausgelastet. Etwa zwei Drittel der Kinder kommen aus der Gemeinde Ratschings. sst


FREIENFELD

Aus dem Gemeinderat Bei seiner letzten Ratssitzung der laufenden Verwaltungsperiode hat der Gemeinderat Freienfeld zwei Bilanzänderungen und Fondsumbuchungen des Jahreshaushalts genehmigt. Mehreinnahmen in Höhe von 118.677 Euro brachte die neu berechnete Pro-Kopf-Quote des Landes mit sich.

Die sechs Mandatare der Freien Liste Freienfeld stimmten gegen die zweite Bilanzänderung, da es Probleme bei der Übermittlung der Unterlagen gegeben und sich die Gegenrecherche deshalb als schwierig herausgestellt habe. Zudem hätte man sich mehr Einbindung erwartet. Einstimmig genehmigt wurde indessen die Rechnungslegung der Freiwilligen Feuerwehren Trens, Stilfes, Mauls und Elzenbaum. Ebenfalls einstimmig gutgeheißen wurde eine Vereinbarung mit der Agentur für Wohnbauaufsicht über die Einhaltung der Vorschriften im Hinblick auf die Sozialbindung für den geförderten Wohnbau. Die Kontrolle der Vorschriften obliege im Prinzip der Gemeinde, durch die Beauftragung der Agentur würden allerdings keine zusätzlichen Kosten anfallen – der entsprechende Beitrag an die Agentur müsse „so oder so bezahlt werden“, so Bürgermeister Armin Holzer. Die Transparenz der Kontrollen sei gewährleistet, da die Kontrollen per Zufallsprinzip ohne Einfluss der Gemeinde durchgeführt werden. Eine Abänderung der Verordnung über die Einführung und Anwendung der Gemeindeaufenthaltsabgabe wurde einstimmig ver-

tagt, da an die Gemeinderäte fehlerhafte Unterlagen übermittelt worden seien, die sich nicht mit der Musterverordnung des Gemeindenverbandes decken würden. Beraten wurde auch darüber, ob die Skateranlagen am Eisplatz in Mauls wegen Platzmangels und geringer Nutzung in die Sportzone verlegt oder an eine andere Gemeinde vermietet bzw. verkauft werden sollen. Laut Gemeinderat Paul Überegger (SVP) würde ein Skaterpark die Sportzone aufwerten und ein zusätzliches Angebot für Jugendliche bieten. Laut Bürgermeister Holzer gelte es nun, alle Möglichkeiten zu prüfen. FLF-Gemeinderat Peter Faistnauer brachte Bedenken mehrerer Grundstücksbesitzer in Bezug auf die Durchfahrtsrechte zum Bau des BBT-Notwasserversorgungsnetzes zur Sprache. Der zuständige Gemeindereferent Martin Rainer (Mühlsteiger) berichtete daraufhin von technischen Einwänden bezüglich der Trassenführung, woraufhin die BBT-Gesellschaft ein Ingenieurbüro mit der technischen Überprüfung beauftragt habe. sst Erker 05 I 15

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AKTEULL

PFLERSCH

Schutzbau für Straße nach Stein

BRENNER

„Zusammenarbeit war durchwegs sachlich“ Bei ihrer letzten Sitzung der auslaufenden Verwaltungsperiode behandelten die Räte der Marktgemeinde Brenner Mitte April 17 Punkte. Bürgermeister Franz Kompatscher dankte allen Mandataren für die rege und sachliche Zusammenarbeit.

Vor kurzem hat die Gemeinde Brenner Ingenieur Stefano Moser mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt, um die Straße nach Stein im hintersten Pflerschtal vor Vermurungen und Steinschlag zu schützen. In seiner Studie kommt Moser zum Schluss, dass nur eine Überdeckung der Straße durch einen Schutzbau auf einer Länge von rund 30 m einen wirksamen Schutz bieten könne. Die Kosten werden auf einen Gesamtbetrag von 436.000 Euro geschätzt. Ingenieur Moser wurde mittlerweile mit der Erstellung des Ausführungsprojektes beauftragt. Sobald das Projekt vorliegt, wird die Gemeinde beim Amt für Zivilschutz um eine Finanzierung ansuchen.

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Bürgermeister Kompatscher hob besonders die Verwaltungsarbeit des langjährigen Gemeindeausschussmitgliedes Walter Keim (Ruener) hervor, der sich stets eifrig für die Bauern und die Landwirtschaft eingesetzt habe. Auch dankte er den scheidenden Räten Oskar Pittracher, Peter Teissl und Francesco Sommacal für ihre gute Mitarbeit. Bezüglich einer Anfrage der Freiheitlichen teilte der Bürgermeister mit, dass man nach einigen Aussprachen mit Vertretern der Terna bezüglich Merchant-Linie und Umspannwerk Brenner erst im Zuge des Genehmigungsverfahrens sehen könne, wie die Arbeiten ausgeführt würden. Genehmigt wurden das mehrjährige Durchführungsprogramm der neuen Wohnbauzone in St. Anton in Innerpflersch sowie geringe Abänderungen der Verordnungen über die Trinkwasserverordnung, der Gemeindeaufenthaltsabgabe, der Bewirtschaftung der Hausabfälle und der Marktordnung am Brenner. Ebenfalls gutgeheißen wurde ein Tausch beziehungsweise Verkauf von kleinen Grundparzellen im Bereich der Stadelgasse in Gossensaß. Es folgte die Bewilligung des Gutachtens des Gemeinderates zum Umspannwerk am Brenner, das die Umwidmung von Landwirtschaftsgebiet in eine Zone für übergemeindliche

öffentliche Einrichtungen betraf. Auf dem Dringlichkeitswege wurde die Machbarkeitsstudie für die Steinschlag- und Lawinenschutzgalerie auf der durch einen Steinschlag geschädigten Straße nach Stein in Innerpflersch genehmigt und in Auftrag gegeben. Die Vereinbarung mit dem Outlet Center am Brenner betreffend Parkplätze im Parkhaus wurde wegen eines juridischen Fehlers widerrufen und neu aufgesetzt. Genehmigt wurden die Jahresabschlussrechnungen der Feuerwehren von Gossensaß und Pflersch, ebenso

die Ratifizierung von Gemeindeausschussbeschlüssen zur Änderung des Haushaltsvoranschlages 2015 und der Durchgangsposten. Gutgeheißen haben die Räte die Abschlussrechnung für das Geschäftsjahr 2014 mit einem Überschuss von 479.015,90 Euro. Durch eine weitere Abänderung des Haushaltsvoranschlages für das Jahr 2015 können u. a. Gemeindebeiträge an Vereine gewährt sowie Instandhaltungsarbeiten an Kapellen und Spielplätzen finanziert werden. rr


Gemeinde Brenner unterzeichnet Konvention mit Terna Die Gemeinde Brenner hat vor kurzem eine Konvention mit dem Stromnetzbetreiber Terna unterzeichnet, die Ausgleichsmaßnahmen für die Errichtung des Umspannwerkes am Brenner in Höhe von einer Million Euro vorsieht. Diese Geldmittel sollen für die Sanierung des Marktplatzes am Brenner, für den Neubau des Gemeindebauhofes und für Sanierungsarbeiten an der Beleuchtung sowie an den Gehsteigen in Gossensaß verwendet werden. „Durch diese Geldmittel sind wichtige Bauvorhaben für die nächste Amtsperiode gesichert“, so Bürgermeister Franz Kompatscher. In den nächsten Mona-

ten werden weitere Verhandlungen über Entschädigungen für die MEMC-Leitung geführt. Die Gemeinde hofft, dass auch diese erfolgreich abgeschlossen werden können. „Gesichert ist mittlerweile auch die Finanzierung der Verlegung des Glasfaserkabels in Gossensaß; die Gemeinde hat hierfür ein Darlehen aus dem Rotationsfond in Höhe von 573.000 Euro erhalten“, so Kompatscher. Die Verteilerzentrale ist bereits errichtet worden. Am Brenner sind die Arbeiten für das Glasfasernetz bereits abgeschlossen; dieses kann in den nächsten Monaten von der Gemeinde übernommen werden.

Lärmminderung an der Brennerachse Mitte April wurde ein Beschlussantrag der Grünen zur Lärmminderung an der Brennerachse im Südtiroler Landtag einstimmig genehmigt. Somit wird die Landesregierung damit beauftragt, ein ausreichendes Lärmmonitoringsystem entlang der Brennerstrecke zu implementieren, indem an den größeren Ortszentren jährliche Messkampagnen durchgeführt werden. Der Schienenbetreiber RFI soll dazu angehalten werden, die eingegangenen Verpflichtungen

BBT: Kosten-Nutzen-Rechnung nicht aktuell? Bei einer Informationsveranstaltung zum BBT im März habe BBT-SE-Präsident Bergmeister eingeräumt, dass die letzte Kosten-Nutzen-Rechnung bereits elf Jahre alt sei, bemerkte Grünen-Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa im April bei der aktuellen Fragestunde im Landtag und fragte, warum die Berechnung nicht aktualisiert worden sei. Landeshauptmann Arno Kompatscher bestätigte das Alter der Berechnung, allerdings sei 2007 das Verkehrsaufkommen neu eingerechnet worden. Die Berechnung sei aber für das Verfahren nicht zwingend, in dieser Form werde sie nicht wiederholt. Die Studien zum Verkehrsaufkommen und die Analysen zur Auswirkung der einzelnen Maßnahmen würden laufend gemacht, die Bevölkerung werde regelmäßig über den Fortschritt des Projekts informiert.

für Sofortmaßnahmen an den am stärksten betroffenen Stellen einzuhalten, so dass Lärmschutzwände errichtet und Arbeiten an jenen Schienenabschnitten und Schwellen vorgenommen werden, die den größten Lärm verursachen. Auf staatlicher und europäischer Ebene soll bei den zuständigen Stellen darauf gedrängt werden, dass der Zugverkehr durch entsprechende Maßnahmen (Schienen, Unterbau, Bremssysteme, Waggons, Loks ...) leiser werde.

„Orange Fahne“ für Sterzing Ende März wurden im Rathaus von Mailand wieder die „Bandiere Arancioni“ übergeben. Auch dieses Mal hat Sterzing für den Zeitraum 2015 – 2017 diesen begehrten Preis erhalten. Damit zeichnet der Italienische Touring Club (TCI) den umweltbewussten und nachhaltigen Qualitätstourismus kleinerer Ortschaften aus, der auch das kulturelle und geschichtliche Erbe in das touristische Angebot einbindet. Kriterien von der Abfallentsorgung über die Energieeffizienz bis hin zur touristischen Infrastruktur fließen in die Bewertung ein. Erker 05 I 15

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GESELLSCHAFT

Seniorenwohnhaus St. Elisabeth vor Fertigstellung Nach Abschluss der umfangreichen Sanierungsarbeiten am Deutschhaus im Herbst 2006 beschloss die Stiftung Deutschhaus Sterzing, auf einem Baugrundstück in ihrem Eigentum in der Adolph-Kolping-Straße Wohnungen für Senioren zu errichten, da Sterzing im Gegensatz zu vielen Gemeinden Südtirols noch über keine Altenwohnungen verfügte. Laut den vom Amt für Senioren und Sozialsprengel festgelegten und von der Südtiroler Landesregierung genehmigten Richtlinien besteht auch in Sterzing ein Bedarf, der mit einer Wohnung je 250 Einwohner festgelegt wurde. Mit der Projektierung wurde Architekt Peter Kraus beauftragt. Die verschiedenen Stellen und Organisationen, die sich in Sterzing mit der Fürsorge und der Unterstützung der Senioren befassen, konnten Vorschläge unterbreiten, die in die Planung einflossen. Vor dem ersten Spatenstich im Herbst 2013 mussten eine Unzahl urbanistischer und bürokratischer Probleme gelöst werden sowie Genehmigungen der ver-

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Stiftungspräsident Reinhard Fuchs und sein Stellvertreter Willi Stofner auf dem Balkon des neuen Seniorenwohnhauses schiedensten Stellen eingeholt werden. Die eigentlichen Bauarbeiten starteten im Frühjahr 2014 – nach rund einjähriger Bauzeit stehen diese nun kurz vor dem Abschluss. ELF WOHNEINHEITEN MIT 50 M² FLÄCHE Im neu errichteten Gebäude befinden sich elf Wohneinheiten mit je 50 m² Fläche sowie eine weitere Einheit, die als Gemeinschaftsraum gestaltet wurde. Eingerichtet ist bereits jeweils eine Küchen-

zeile mit Küchengeräten; die restlichen Möbel bringen die Mieter selbst mit. Jede Wohnung verfügt zudem über einen eigenen Keller, in der Tiefgarage sind Autostellplätze vorhanden. Das Haus ist mit einer eigenen Photovoltaikanlage ausgestattet. Laut Projekt und Finanzierungsplan war eine Gesamtinvestition von rund 2,3 Millionen Euro vorgesehen. Es ist aber davon auszugehen, dass die tatsächlich bestrittenen Kosten nach erfolgter Abrechnung aufgrund der bei

den Ausschreibungen erzielten Abschläge und einer umsichtigen Bauleitung darunter liegen werden. Hinzu kommen allerdings noch die Kosten für die Einrichtung von rund 140.000 Euro. Die Hauptlast der Investition trägt die Stiftung Deutschhaus selbst. Die Landesregierung hat einen Beitrag in der Höhe von 495.000 Euro gewährt. Über die Stadtgemeinde Sterzing kann die Stiftung voraussichtlich ein begünstigtes Darlehen aus dem Rotationsfonds aufnehmen.


GESELLSCHAFT

SENIORENWOHNHAUS ST. ELISABETH Der Verwaltungsrat der Stiftung Deutschhaus hat kürzlich beschlossen, dem Haus die Bezeichnung „Seniorenwohnhaus St. Elisabeth“ zu geben. Die Namensgebung ist darauf zurückzuführen, dass die hl. Elisabeth die Patronin des Deutschhauses und die Heilige der Mildtätigkeit und Fürsorge ist. „BEGLEITETES UND BETREUTES WOHNEN“ Für die Führung des Hauses wurde das Modell „Begleitetes und Betreutes Wohnen für Senioren“ im Sinne des Dekrets des Landeshauptmanns Nr. 29/2013 gewählt. Dieser Dienst, für den im Prinzip die Gemeinde zuständig ist, wird von dieser mit einem Beschluss, der demnächst gefasst wird, an die Bezirksgemeinschaft übertragen und vom Sozialdienst

geführt. Es ist vorgesehen, dass die Senioren bei der Aufnahme selbstständig sind; es wird ihnen aber die Begleitung durch eine Bezugsperson garantiert. Diese informiert, berät und unterstützt die Bewohner bei der Bewältigung ihres Alltags, fördert ihre sozialen Kontakte, organisiert die Freizeitgestaltung und Beschäftigung, unterstützt sie beim Zugang zu Diensten des sozialen und gesundheitlichen Bereichs, koordiniert die Nutzung und sorgt für die Reinigung der gemeinschaftlichen Räume. Zusätzlich leistet sie sporadisch einfache Hilfeleistungen. Bei Notwendigkeit können dem Bewohner zusätzliche Hilfeleistungen wie etwa Mahlzeiten gewährt werden. Grundsätzlich basiert der Dienst aber auf der Solidarität zwischen den Mitbewohnern, deren Angehörigen und Freiwilligen. In diesem Sinne

werden Hilfestellungen und Leistungen nur angeboten, wenn der Bewohner nicht mehr autonom seinen Alltag bewältigen kann. GESUCHE KÖNNEN AB SOFORT EINGEREICHT WERDEN Gesuche um Aufnahme in das Seniorenwohnhaus St. Elisabeth können ab sofort eingereicht werden. Adressiert werden sie an die Direktion Sozialdienst Wipptal, Bahnhofstraße 10, 39049 Sterzing, wo auch eigene Gesuchsformulare erhältlich sind. Der Dienst richtet sich an über 70-jährige Personen mit Wohnsitz in Sterzing. Die Wohnungen sind aufgrund der Flächenausmaße für eine Person vorgesehen. Falls nicht genügend Ansuchen vorhanden sind, kann in bestimmten Fällen von der Altersgrenze abgesehen werden und es können auch Personen aus anderen

Gemeinden des Wipptales aufgenommen werden. Die Aufnahme erfolgt auf der Grundlage einer Rangordnung, in der verschiedene Kriterien berücksichtigt werden, wie etwa die Ansässigkeitsdauer in Sterzing sowie verschiedene soziale Indikatoren. Über die Aufnahme entscheidet eine Zugangskommission, der je ein Vertreter des Sozialdienstes, der Stadtgemeinde Sterzing und der Stiftung Deutschhaus angehört. Der Bewohner wird einen gewöhnlichen Mietvertrag mit der Stiftung Deutschhaus abschließen. Bei der Bezahlung und der Bemessung der Mieten werden die Regeln des sozialen Wohnbaus angewandt. Mit dem Sozialdienst der Bezirksgemeinschaft wird der Bewohner zusätzlich einen Begleit- oder Betreuungsvertrag abschließen. Die Übergabe der Wohnungen ist für den Frühsommer geplant.

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GESELLSCHAFT

Vom Jugendtraum zum Traumberuf Interview: Barbara Felizetti Sorg Seit seiner Jugend ist er in ganz Südtirol unterwegs, immer auf der Suche nach Neuem, nach Unentdecktem. Große Geschichten interessieren ihn genauso wie unscheinbare Kleinigkeiten am Wegesrand. Seine Bücher sind seit Jahrzehnten Bestseller. Hanspaul Menara aus Sterzing im Erker-Gespräch.

Erker: Sie kennen die Südtiroler Bergwelt wie Ihre Westentasche. Welche Sehnsucht treibt Sie in die Berge? Hanspaul Menara: Es ist schon eine Sehnsucht – oder noch mehr eine Leidenschaft. Man kann sagen, es ist die Liebe zur Heimat – ich mag das Landl einfach, vor allem wegen seiner Vielfalt. Eines muss ich aber sagen: Ich werde oft als Bergbuchautor bezeichnet, aber das macht vielleicht ein Drittel meiner Tätigkeit aus. Es geht mir vielmehr auch um die Natur, die Kultur, die Kulturlandschaft, die alten Wege, Höfe, Burgen und Höhenkirchen. Mein erster Diavortrag hat etwa den Titel „Die Alpenflora“ getragen, mein erster Arti-

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Hanspaul Menara: „Alles im Leben ist vergänglich, nur ein Buch bleibt.“ kel, der in der Alpenvereinszeitschrift erschienen ist, trug den Titel „Bergblumen vor der Kamera“. Das ist das, was mir ganz naheliegt. Woher kommt dieses Interesse? Meine Kindheit war geprägt von Geschichten, die mir meine Mutter erzählt hat. Zudem hat mich auch die Vielfalt in Sterzing immer fasziniert. Bei Ausflügen habe ich mit meinen El-

tern und Geschwistern die Umgebung erkundet. Beim Militär hatte ich das Glück, bei der Bergsteigergruppe zu sein. Ich war dann beim Alpenverein und beim Bergrettungsdienst, wir haben auch eine Bergfotogruppe gegründet. All das mündete schließlich in mein Buch „Südtiroler Bergseen“, das ich 1974 gemeinsam mit Josef Rampold herausgegeben habe. Mittler-

weile sind es 64 Bücher, die ich verfasst habe. Sie haben sich auch als Fotograf einen Namen gemacht. Ich hatte schon als Kind das unbändige Bedürfnis, die Dinge festzuhalten. Ich saß oft in unserem Garten und versuchte, den Baum mit all seinen Blättern zu zeichnen, im Bewusstsein, dass diese bald abfallen werden. Und im Winter konnte ich mir kaum vorstellen, wie dieser Baum im Sommer ausschauen wird. Mein älterer Bruder ist einmal mit einem Fotoapparat nach Hause gekommen, und seitdem bin ich von der Möglichkeit, ein Ereignis bildlich festzuhalten, fasziniert. Das Fotografieren und Schreiben ging dann Hand in Hand. Beruflich gingen Sie ursprünglich allerdings andere Wege. Da ein Studium für mich nicht in Frage kam, habe ich die kaufmännische Vorbildungsschule absolviert. Mein Onkel, der Bischof in Uganda war, hätte damals einen Tischler oder Zimmermann gebraucht. Afrika – das wäre was gewesen! Und auch mein Onkel war ein angesehener Mann. Sogar meine Mutter, die vom Tschögglberg stammt, war durch ihn eine Respektsper-


GESELLSCHAFT

son im Dorf. Alle haben sich geduzt, nur meine Mutter wurde von allen gesiezt. Seine Besuche waren immer ein großes Ereignis. Ich habe deshalb eine Tischlerlehre gemacht und vieles über Afrika gelernt. Dann ist mein Onkel plötzlich gestorben und der afrikanische Traum war ausgeträumt. Da wusste ich plötzlich gar nicht mehr, was ich tun sollte. Fotoreporter hätte mir gefallen oder freiberuflicher Publizist, ich sah aber keine Chancen. Schon damals habe ich mich mit der Fotografie beschäftigt. Als der erste Kalender mit meinen Aufnahmen erschien, war das schon eine unglaubliche Freude. Allein die Vorstellung, dass in so vielen Wohnungen in Südtirol meine Fotos hängen, war ein Traum. Ich hätte aber nie gedacht, dass das einmal mein Hauptberuf werden sollte. Nach dem Militär kam ich zur Forstbehörde, sieben Jahre in Welsberg und fünf Jahre in Bozen. Erst dann wagte ich den Schritt. Sie haben unzählige Bergbücher geschrieben, sind der meistgelesene Wanderbuchautor Südtirols. Wie lassen Sie sich zu immer neuen Ideen inspirieren? Das ergibt sich eigentlich ganz von allein. Man muss nur mit offenen Augen durch das Land gehen. Welches Ihrer Bücher ist Ihr Lieblingsbuch?

Auweh, da treffen Sie mich jetzt auf dem linken Fuß. Darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht. Dass meine Bücher aber immer mehr zu reinen Wanderbüchern geworden sind, hat mir allerdings weniger Freude bereitet – das Landeskundliche, das mir immer sehr am Herzen lag, wurde immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Aber diese Entwicklung hat wohl der Markt bestimmt. Ich versuche trotzdem immer noch, immer auch die Landeskunde unterzubringen und nicht nur reine Wegbeschreibungen zu liefern. Sie werden häufig als Südtiroler Wanderpapst bezeichnet. (lacht) Solche Bezeichnungen kann man nicht steuern. Ich selbst würde mich allerdings nicht mit dem Papst vergleichen. Mission habe ich jedenfalls keine. Auf jeden Fall habe ich vor, in Zukunft etwas kürzerzutreten. Sie feiern im Mai einen runden Geburtstag. Ja, ich werde siebzig Jahre alt. (lacht) Dass ich kürzertreten werde, sage ich eigentlich schon lange. Aber so lange die Leser mich lassen, werde ich schon noch ein Weilchen weitermachen. Mal schauen, wie es sich entwickelt. Teilt Ihre Familie Ihr Hobby bzw. Ihren Beruf? Jein. Es ist ja auch nicht ganz leicht, das muss ich schon zugeben. Einerseits kann ich viel

zu Hause arbeiten. Andererseits muss ich, wenn ich für meine Arbeit unterwegs bin, alleine gehen. Schließlich können beim Fotografieren für den richtigen Augenblick auch Stunden vergehen. Sie wurden 2005 mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol ausgezeichnet, 2008 erhielten Sie die Ehrenmitgliedschaft des Alpenvereins Südtirol. Welche Bedeutung haben solche Auszeichnungen für Sie? Ja, da habe ich gestaunt. (lacht) Man freut sich natürlich über solche Auszeichnungen und fühlt sich auch geehrt. Ich würde lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten würde. Angestrebt habe ich sie nie – das kann man auch gar nicht. (nach einer Pause) Wenn ein Buch gut gelingt und gelesen wird, ist dies für mich eigentlich Auszeichnung genug. So ist etwa mein Buch „Südtiroler Höhenwege“ seit rund 40 Jahren ununterbrochen auf dem Markt. Das ehrt mich, denn das passiert nicht jedem Publizisten. Wenn ich zurückschaue, hatte ich ein unglaublich erfülltes Leben. Eigentlich genau das, was ich mir erträumt habe. Sie sind seit Ihrer Kindheit in den Bergen unterwegs. Haben Sie einen Lieblingsberg? Eigentlich nicht. Überall, wo ich hinkomme, finde ich Interessantes, auch wenn es optisch viel-

leicht weniger eindrucksvoll ist. Es ist unglaublich, wie viel Neues es immer wieder zu entdecken gibt. Man muss sich nur darauf einlassen. Einen alten Jägersteig auf dem Roßkopf – ich nenne ihn in meinem Kopf den „Weg meiner Jugend“ – könnte ich schon als Lieblingsweg bezeichnen, voller Himbeerstauden und mit einer herrlichen Aussicht. Der Weg an sich ist aber gänzlich unspektakulär. Haben Sie die Reise nach Afrika einmal nachgeholt? Nein, das habe ich nie gemacht. Ein Cousin flog einmal hin und hat das Grab meines Onkels besucht. Ich hatte auch gar keine Zeit dazu. Mein Beruf hat mich gänzlich ausgefüllt. Verbringen Sie auch Ihren Urlaub in den Bergen? Ich habe schon auch versucht, einige Male Urlaub am Meer zu machen. Aber das hat mir keine Ruhe gelassen. Meine Gedanken kreisten immer um meine Arbeit. Ich habe sogar schon einmal am Strand Korrekturen gemacht. Aber zwischen Wind, Sand und Sonnenöl war das nicht möglich. (nachdenklich) Eigentlich habe ich schon längst keinen richtigen Urlaub mehr gemacht – sehr zum Leidwesen meiner Frau. Mir fehlt die innere Ruhe dafür. So bin ich eigentlich ein Getriebener, der ständig auf der Suche ist. E

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AZB-Sommerprogramm 2015 Seit 50 Jahren organisiert AZB Sprachkurse. Der Sommer ist die ideale Jahreszeit, um eine Sprache zu lernen oder zu festigen. Wir organisieren in jeder Ortschaft (bei mind. acht Einschreibungen) einen Sprachkurs: - „Intensiv Plus“-Kurse (Mittel- und Oberschüler) - „Fun&Spaß“: Kurs auf Italienisch oder Italienisch-Englisch (8.00 – 13.00 Uhr) - „Sommer mit uns“: Kurs auf Italienisch oder Italienisch-Englisch (8.00 – 16.00 Uhr) Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme und bedanken uns für Ihr langjähriges Vertrauen. Ihr AZB-Team Erker 05 I 15

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WIRTSCHAFT

„125 Jahre mehr bewegen“ „Trotz turbulenter Entwicklungen im Bankensektor können wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken“, berichteten Präsident Günther Seidner und Direktor Christina Pupp auf der diesjährigen Jahresversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal Ende April im Stadttheater Sterzing, an der 312 Mitglieder teilgenommen haben. Die Raiffeisenkasse Wipptal hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in einem dynamischen und schwierigen Markt sehr gut entwickelt. „Es ist uns gelungen, das Kundengeschäft weiter auszubauen. Dieses Wachstum hat sich positiv auf die Ertragslage, die Produktivität und die Stabilität der Raiffeisenkasse ausgewirkt“, so Direktor Pupp. Das Kundengeschäftsvolumen konnte weiter ausgebaut werden und lag am 31. Dezember 2014 bei rund 581 Millionen Euro (+4 %). Der Trend zu traditionellen Einlageformen blieb auch im Jahr 2014 aufrecht. Die direkten Einlagen erreichten ein Volumen von über 258 Millionen Euro (+2,2 %), die indirekten Einlagen erhöhten sich auf

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über 57 Millionen Euro. Entgegen dem allgemeinen Trend ist es gelungen, das Kreditvolumen um 4,7 Prozent auf über 265 Millionen Euro zu steigern. Der Zinsüberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Pro-

leister hinaus hat die Raiffeisenkasse durch eine Reihe von Unterstützungsleistungen in die Bereiche Sport, Kultur, Soziales und Wirtschaft investiert. Mit Ende Dezember 2014 zählte die Raiffeisenkasse Wipptal 1.300

(v. l.) Präsident Günther Seidner, die Geehrten Paul Gschnitzer und Johann Mair mit Direktor Christina Pupp

zent erhöht, das Provisionsergebnis um 3,9 Prozent. Das Betriebsergebnis nach Steuern beträgt 4,2 Millionen Euro. Das bilanzielle Eigenkapital ist nach Zuweisung des Reingewinnes auf 71,9 Millionen Euro und das aufsichtsrechtliche auf 69,6 Millionen Euro angestiegen. Die Eigenkapitalquote beträgt 19,1 Prozent. Über die Tätigkeit als Finanzdienst-

Mitglieder (+6 %). Im Rahmen der Jahresversammlung wurden zwei langjährige Mitglieder geehrt: Paul Gschnitzer ist seit 57 Jahren und Johann Mair seit 50 Jahren Mitglied der Genossenschaftsbank. Bei den anstehenden Neuwahlen wurden die bisherigen Verwaltungsratsmitglieder Günther Seidner, Verena Angerer, Johannes Kahn, Roland Thaler und An-

ton Hofer in ihrem Amt bestätigt. Artur Braunhofer und Priska Holzer wurden neu in den Verwaltungsrat der Genossenschaft gewählt. Peter Trenkwalder und Florian Inderst stellten sich nach zwölf bzw. neun Jahren im Verwaltungsrat nicht mehr der Wahl. Der amtierende Aufsichtsrat mit Heinrich Eisendle, Manuela Hochrainer und Klaus Steckholzer wurde für weitere drei Jahre bestätigt, ebenso die Ersatzmitglieder Paul Seidner und Thomas Hirber. Neuer Aufsichtsratsvorsitzender ist Klaus Steckholzer. Im Jahr 2015 feiert die Raiffeisenkasse Wipptal ihren 125. Geburtstag. „Das Jahr wird einige Neuerungen und Umstellungen bringen. Was hoch wachsen will, muss tief wurzeln“, so Präsident Seidner. „Wir alle müssen uns dem Wandel der Zeit stellen und dort verändern, wo es notwendig ist. Die Raiffeisenkasse Wipptal kann das bestens. Sie lebt es seit nunmehr 125 Jahren vor.“ Kabarettist Dietmar Prantl überraschte mit einer humorvollen Einlage. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Schülern der Musikschule Sterzing. sst


Eine Million Joghurtbecher am Tag Im vergangenen Jahr wurden im Milchhof Sterzing 49,4 Millionen kg Joghurt produziert (umgerechnet 395 Millionen Becher zu 125 g), knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr. 83,3 Prozent des Gesamtverkaufes von Joghurt entfallen auf die Eigenmarke „Sterzinger Joghurt“. Angeboten werden 13 verschiedene Joghurtsorten. Bei der Jahresversammlung der Genossenschaft Milchhof Sterzing im Stadttheater Sterzing präsentierte Direktor Günther Seid-

Bio-Milch weiterhin leicht über dem Landesdurchschnitt. Mit einem Marktanteil von 15,8 Prozent beim Vollmilchjoghurt im Becher und 11,6 Prozent beim Magerjoghurt liegt die Genossenschaft nach wie vor hinter den jeweiligen Marktführern an zweiter Stelle. Das Sterzinger Joghurt ist in 87 Prozent des italienischen Handels präsent. Die 595 aktiven Mitglieder lieferten im Vorjahr rund 52 Millionen Kilogramm Milch, davon etwa 3,6 Millionen Kilogramm Bio-Milch; die Anlieferung erfuhr eine Steigerung gegenüber 2013 von 19,5

Die landesweit beste Qualität hat die Milch vom Bergchristl-Hof in Mareit: (v. l.) Direktor Günther Seidner, der Prämierte Erwin Gschliesser, Obmann Adalbert Braunhofer und Annemarie Kaser vom Sennereiverband

ner Mitte April mit großer Genugtuung die Bilanz, da auch für das Jahr 2014 ein gutes Geschäftsergebnis erzielt werden konnte. Entgegen der immer noch kritischen wirtschaftlichen Lage in Italien ist es dem Milchhof Sterzing gelungen, seine Marktposition weiter zu verbessern und den Umsatz auf 84,3 Millionen Euro zu steigern (+9,6 %). Auch der Auszahlungspreis an die Mitglieder konnte angehoben werden und bewegt sich mit 59 Cent/kg (inkl. MwSt.) bei konventioneller Milch und 74 Cent/kg (inkl. MwSt.) bei

Prozent bei der konventionellen Milch und 6,7 Prozent bei der BioMilch. Diese Anliefersteigerung ist in erster Linie auf die Aufnahme der Nordtiroler Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai zurückzuführen, die im abgelaufenen Jahr rund 6,7 Millionen Kilogramm konventionelle Milch und 780.000 Kilogramm Bio-Milch angeliefert hat. Dadurch konnte der Zukauf von Milch mit 6,3 Millionen Kilogramm gegenüber dem Vorjahr um knapp die Hälfte reduziert werden. Über 90 Prozent der Milch wurde zu Joghurt verarbeitet.

Mit 88 Prozent ist Joghurt wertmäßig das umsatzstärkste Produkt des Milchhofes, gefolgt von Butter (6,3 %) und Frischmilch (1,2 %). Der Umsatz der Bio-Produkte blieb im Vergleich zum Vorjahr konstant. Im Jahr 2015 möchte der Milchhof Sterzing besonders mit der neuen Glaslinie am Markt punkten. Im Zuge der Versammlung wurde auch die Geschäftsordnung der Genossenschaft abgeändert und wegen des Wegfalls der EU-Milchquote als Vorsichtsmaßnahme eine Mengenregelung für die Milchanlieferung eingeführt, um auch künftig den Auszahlungspreis zu gewährleisten. Das Jahr 2014 war hinsichtlich der angelieferten Milch-Qualität ein Erfolgsjahr. Die zwanzig Mitglieder mit der besten Milchqualität 2014 wurden von Sennereiverbandsdirektorin Annemarie Kaser und von Adalbert Braunhofer prämiert. Die qualitativ beste Milch nicht nur des Bezirkes, sondern des ganzen Landes stellte Erwin Gschliesser, Bergchristl aus Mareit, gefolgt von Johann Hofer, Moosbauer aus Gossensaß, und Johann Volgger, Oberlehen St. Jakob Pfitsch. Anton Steixner bedankte sich im Namen der Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. „Wir sind mit der sensationellen Entwicklung sehr zufrieden und tun auch künftig alles, damit der Milchhof Sterzing weiterhin ein ausgezeichnetes Produkt erhält“, so Steixner. In seinem Vortrag sprach der Vizeobmann des Südtiroler Bauernbundes Viktor Peintner über die aktuelle Situation und die Herausforderungen für die Milchlandwirtschaft. Der Bauernbund werde in Kürze eine Imagekampagne starten, um die Leistungen der Landwirtschaft aufzuzeigen. sst

faisntuaner

Milchhof Sterzing steigert erneut Umsatz und Milchauszahlungspreis

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WIRTSCHAFT

Gästekarte ab 2016 geplant

Plus bei Ankünften/ Durchschnittliche Aufenthaltsdauer leicht rückläufig

Im vergangenen Jahr wurden in der Gemeinde Ratschings 597.867 Nächtigungen (-2,1 %) und 135.897 Ankünfte (+3,49 %) verzeichnet. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 4,4 Tagen im Vergleich zu 2013 (4,6 %) leicht zurückgegangen. Der Großteil der Urlauber kam aus Deutschland (57 %) und Italien (31 %). Bei der Jahresversammlung des Tourismusvereins Ratschings Mitte April berichtete Geschäftsführer Thomas Gschliesser über ein erfolgreiches Tourismusjahr, in dem man trotz Nächtigungsrückgang wegen des schlechten Wetters im vergangenen Sommer die Ankünfte leicht steigern konnte. In seinem Rückblick erklärte Präsident Norbert Haller Änderungen bezüglich Ortstaxe, die nun monatlich eingezahlt werden muss und dem Tourismusverein Planungssicherheit garantiere. Das im vergangenen Jahr erstmals erschienene Gästemagazin „sentalp“, das gemeinsam mit den Tourismusvereinen Sterzing und Gossensaß realisiert wird, sei bei den Gästen durchwegs gut angekommen. Auch der Imagekatalog Ratschings wurde erweitert und optimiert. Notwendig geworden waren im Vorjahr verschiedene Wegsanierungen, Markierungen und Beschilderungen – immerhin verfügt

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die Gemeinde Ratschings über 500 stellung für eine Gästekarte einge- DER- und Interreg-Gebiete noch km Sommerwanderwege – sowie setzt, die ab 2016 auf freiwilliger nicht gesichert ist, hat der Touriseine kostspielige Sanierung der Basis eingeführt werden und die musverein Vorschläge für eventuelGilfenklamm nach einem Felssturz. Haller erwähnte auch die Einführung des Car-Sharing-Angebots, die Kooperation mit dem Fußballclub Hellas Verona, die Mitgliedschaft bei den „Perlen der Alpen“ sowie den Abschluss des Sponsorvertrages mit Biathletin Karin Oberhofer. In Zusammenarbeit mit dem Forstin- Biathletin und TV-Werbegesicht Karin Oberhofer (Mitte) wurde für ihre herausragenden spektorat wurde ein Pro- Leistungen der vergangenen Saison geehrt. jekt zur Wiederherstellung und Aufwertung des Landschafts- Touristiker zwei Euro pro Nächti- le Projekte ausgearbeitet. So wurgebietes Platschjoch umgesetzt. gung kosten soll. den ein naturnaher Wandersteig in Für den Winter 2015/16 ist eine Auch 2015 ist erneut das Fuß- Jaufental, ein Verbindungsweg zum Marketingkampagne in Zusam- ballcamp mit Hellas Verona sowie Fuchssee in Ridnaun, die Erschliemenarbeit mit dem Skigebiet Rat- mit der ersten Damenmannschaft ßung des Knappenweges in Telfes sowie des Schmugglerweges von schings-Jaufen geplant. Die Website des FC Bayern München geplant. www.ratschings.info, welche vom Neben den beiden Tankstellen für Ridnaun ins Stubaital vorgeschlagen. Tourismusverein gemeinsam mit der Elektroautos in Innerratschings und Der Präsident des Skigebietes RatLiftgesellschaft betrieben wird, soll Ridnaun soll nun auch eine E-Tank- schings-Jaufen Franz Seeber dankheuer überarbeitet und damit nut- stelle in Stange realisiert werden. te dem Tourismusverein für die gute zerfreundlicher gestaltet werden. Für den Sommer seien wieder meh- Zusammenarbeit. Sorgen bereiten Der Infochannel Ratschings wird rere Veranstaltungen geplant, u. a. ihm die vom Staat geplante Einfühmittlerweile auf 438 TV-Geräten in der „Almensommer“ in Ratschings rung der GIS mit 50.000 Euro pro Hotelzimmern und Lobbys ausge- und das Fest „Aufg’spielt“ in Rid- Lift, die zudem für fünf Jahre nachstrahlt. Er ist nun auch als Touch- naun. „Auch verschiedene Wegsa- bezahlt werden soll. version auf Touchscreen mit neuen nierungen sind wieder notwendig, Bürgermeister Sebastian Helfer beFunktionen sowie als Landing Page wobei die Forstbehörde mit Auf- richtete über die Versorgung der im Gäste-Wlan-System verfügbar. räumarbeiten nach der Vermurung Gewerbezonen und GastbetrieDie Tourcard wird auch heuer fort- des Ratschinger Almenweges be- be mit Breitbandinternet, die noch heuer abgeschlossen werden soll. geführt. Der Tourismusverein hat auftragt wurde“, so Haller. sst eine Arbeitsgruppe zur Konzepter- Obwohl die Ausweisung der LEA-


WIRTSCHAFT

HGV-Ratschings: Glasfaser schreitet voran Bei der kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung der Ortsgruppe Ratschings des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im „Berghotel“ in Ratschings berichtete Ortsobfrau Annelies Rainer von der Organisation des diesjährigen HGV-/ HGJ-Landesskirennens in Ratschings, das die Ortsgruppe erfolgreich durchgeführt hat und an dem über 200 Gastwirte aus allen Landesteilen teilgenommen haben. Vizebürgermeister Thomas Strickner berichtete, dass die Hauptachsen zur Glasfaseranbindung realisiert wurden. Geplant sei, alle Betriebe vor Ort noch heuer an das Glasfasernetz anzuschließen. Vizepräsident und Bezirksobmann Helmut Tauber unterstrich, dass es „Leuchttürme“ für das Eisacktal geben müsse, damit das gesamte Gebiet eine Aufwertung erfahre. In diesem Zusammenhang nannte er die Festung Franzensfeste und die BBT-Anlaufstelle, die viel Potential bergen würden. Zudem würde er einen einzigen Skipass für das Gebiet sehr begrüßen. Gebietsobmann Hermann Gögl

ging auf die Wintersaison ein und meinte, dass das Skigebiet Ratschings-Jaufen im heurigen Winter

mit seinen hervorragenden Pistenverhältnissen der Rückhalt für das Wipptal war. Am Skigebiet Roßkopf sei die Situation weiterhin unsicher. Positiv sei die Entscheidung der Gemeinde Sterzing, das Skigebiet finanziell zu unterstützen. „Kleine Skigebiete sind für die Allgemeinheit sehr wichtig. Deshalb sollten Beschneiungsanlagen und Pistenverbesserungen als notwendige touristische Infrastruktur gesehen und entsprechend gefördert werden“, so Gögl. HGV-Mitarbeiterin Veronika Mair gab Tipps zum effizienten Umgang mit Bewertungsportalen, während Verbandssekretär Reinhold Schlechtleitner über steuerliche Neuerungen und die Vorteile des E-Learnings bei Arbeitssicherheitskursen für Mitarbeiter informierte.

FREIENFELD/ FRANZENSFESTE

Touristische Nutzung der BBT-Baustelle Die Baustelle des Brennerbasistunnels muss touristisch genutzt werden. Darin waren sich die Mitglieder der Ortsgruppen Freienfeld und Franzensfeste des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) bei der vor kurzem abgehaltenen gemeinsamen Jahresversammlung einig. Heinz Tschigg informierte im Rahmen der Versammlung über die Tätigkeit des BBT-Infopoints in der Festung Franzensfeste und ging insbesondere auf die Baustellenbesuche und auf die Festung selbst ein. HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber, Gebietsobmann Hermann Gögl und Bürgermeister Armin Holzer zeigten sich vom touristischen Potential des BBT und der Festung für das Eisack- und Wipptal überzeugt. Nun müssten konkrete Initiativen ausgearbeitet werden, eventuell auch in Zusam-

menarbeit mit den Touristikern des nördlichen Wipptales. Holzer dankte der Ortsgruppe Frei-

enfeld für die gute Zusammenarbeit und meinte, dass die Nächtigungen in der Gemeinde stetig zugenommen hätten: „Dies ist auf den großen Einsatz der Gastwirte und auf gut funktionierende Betriebe zurückzuführen.“ Zum Abschluss der Versammlung gratulierte Helene Benedikter, Ortsobfrau von Freienfeld, Antonia Volgger, Seniorchefin im Wirtshaus „Lener“, mit einem Blumenstrauß zum 80. Geburtstag (im Bild).

Helmuth Fink verabschiedet Im Rahmen des Sponsorenessens im Gasthof „Post“ in Trens wurde kürzlich Helmuth Fink als langjähriger Obmann der „Eisacktaler Kost“ verabschiedet. Fink war Gründungsmitglied und seit 2003 Obmann der Spezialitätenwoche. Während seiner Tätigkeit als Vorsitzender entwickelte sich die „Eisacktaler Kost“ über die Jahre zu einem äußerst beliebten kulinarischen Highlight im Eisack- und

Wipptal. HGV-Vizepräsident Helmut Tauber dankte Fink stellvertretend für die teilnehmenden Gastbetriebe und den Verband für das große Engagement, das er in die Aufwertung der regionalen Küche gelegt hat. Gastgeberin Helene Benedikter rundete den Abend mit einem selbstverfassten Gedicht ab. Als Zeichen des Dankes wurde Fink ein Bild der Künstlerin Evi Gasser überreicht. Erker 05 I 15

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INTERVIEW

„Verbraucherfallen gibt es überall“ Sparberater Johann Schölzhorn von der Verbraucherzentrale Südtirol im Erker-Gespräch

Interview: Susanne Strickner

Erker: Herr Schölzhorn, mit welchen Problemen haben die Südtiroler Konsumenten derzeit vor allem zu kämpfen? Johann Schölzhorn: Zurzeit wird am häufigsten das Thema Telefon angesprochen, speziell was Anbieterwechsel

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oder Kündigung des Festnetzes betrifft. Vielen Leuten ist das Festnetz zu teuer. Sie haben ohnehin ein Handy und benötigen einen Festnetzanschluss nicht mehr unbedingt. Mit dem Wechsel und den Kündigungen sind viele Schwierigkeiten verbunden, wie etwa, dass der Anbieter den Vorgang lange hinauszögert, indem er auf die Kündigung nicht reagiert. Ein zweites Problem ist, dass die Leute oft über Vertreter wechseln und dann selbst nicht genau wissen, wann der Übergang vom alten Anbieter zum neuen stattfindet, was zur Folge hat, dass man zwei Rechnungen bezahlen muss. Bis der Fall geklärt wird, vergehen oft Monate mit Mehrkosten bzw. Doppelbuchungen. Zudem ist jede An- und Abmeldung mit Aktivierungs- und Deaktivierungsspesen verbun-

den. Man sollte sich immer gut überlegen, ob sich ein Wechsel überhaupt rechnet. Was ist hier zu beachten? Wichtig bei der ganzen Problematik ist, dass ich jede erhaltene Rechnung, mit der ich nicht einverstanden bin, reklamieren muss. Ich kann nicht die Rechnung einfach ignorieren und nicht bezahlen, sondern ich muss – möglichst innerhalb von 30 bis 40 Tagen – reklamieren und abwarten, wie auf die Reklamation reagiert wird. Wenn ich trotzdem nicht einverstanden bin und mit dem Anbieter nicht zurechtkomme, habe ich noch immer die Möglichkeit, eine Schlichtung einzuleiten. Ein Schlichtungsantrag kann über die Verbraucherzentrale gemacht werden und wird beim Land abgeschlossen. Dort befindet eine Kommission darüber, ob die Rechnung bzw. die Forderung vom Telefonanbieter

in Ordnung ist oder nicht. Falls man dann immer noch nicht mit dem Forderungsvertrag einverstanden ist, ist der Rechtsweg die letzte Möglichkeit. Was kostet so eine Schlichtung? Wenn wir aktiv werden müssen, verlangen wir von den Konsumenten unseren Mitgliedsbeitrag von 25 Euro. Kleinere Beratungen bzw. Kurzberatungen machen wir kostenlos. Es kann vorkommen, dass die Schlichtung von Fall zu Fall etwas mehr kostet. Man kann die Schlichtung auch direkt selbst über das Land machen, dann fallen keine Kosten an. Man muss sich allerdings mit der Thematik gut auskennen und bei der Schlichtung selbst anwesend sein, um sich zu verteidigen. Sonst gehen wir als Verbraucherzentrale hin und vertreten den Konsumenten. Wie kann man sich vor lästigen Werbeanrufen schützen?


Es gibt die Möglichkeit, sich im „Registro pubblico delle opposizioni“ eintragen zu lassen. Per Fax oder über einen Einschreibebrief kann man unter Angabe der eigenen Telefonnummer und Steuernummer mitteilen, dass die betreffende Nummer nicht mehr für Telemarketing hergenommen werden darf.

Mit welchen Anliegen hat die Verbraucherzentrale sonst noch zu tun? Neben Telekommunikation ist Handel und Konsum ein großer Bereich, wo wir viele Anfragen erhalten. Auch mit Fragen zu Finanzdienstleistungen, Banken und Versicherungen kommen die Konsumenten zu uns. Unzufriedenheit herrscht hier vor al-

allererst muss aber klargestellt werden, ob der Kostenvoranschlag gratis ist. Die Bereiche Internet und Reisen betreut die Europäische Verbraucherzentrale in Bozen, eine separate Einrichtung von uns. In der Stadt ist der Bereich Kondominium wichtig, vor allem in Bezug auf die Besitzer. Für die Mieter ist der Mieterschutz zuständig. Hier geht es vordergründig um Schwierigkeiten mit der Kondominiumsverwaltung, mit Nachbarn, mit der Abrechnung oder Heizung und Strom. Was hat sich auf dem Strommarkt getan? Seit der Öffnung des Strommarktes tummeln sich auch hier viele Anbieter. Den Stromanbieter kann man allerdings nicht selber kündigen, das muss der neue Anbieter machen. Auch hier ist Vorsicht vor Telefonmarketing geboten. Wenn Stromrechnungen plötz-

lem mit diversen Anlageverträgen und Kapitallebensversicherungen, wo Renditeversprechungen gemacht werden, die in der Regel nicht eingehalten werden können. Im Bereich Auto bereitet die Gewährleistung von Garantieleistungen Probleme, vor allem beim Kauf von Gebrauchtwagen. Auch mit enorm hohen Zahnarztrechnungen kommen Leute zu uns. Hier sollte man immer mehrere Kostenvoranschläge einholen und vergleichen. Zu-

lich enorm hoch ausfallen bzw. Ausgleichsrechnungen anfallen, ist es ratsam, selbst den Zählerstand regelmäßig zu kontrollieren, um zu sehen, wie viel man durchschnittlich am Tag bzw. im Monat oder Jahr verbraucht. So kann man selbst überprüfen, ob die Angaben auf der Rechnung realistisch sind. Wer sucht Beratung bzw. gibt es eine bestimmte Zielgruppe? Beratung suchen alle quer durch alle Bevölkerungsschichten, wobei der Schwerpunkt eher bei älteren Personen liegt.

„MAN MUSS JEDE ERHALTENE RECHNUNG, MIT DER MAN NICHT EINVERSTANDEN IST, REKLAMIEREN.“

Wie viele Leute suchen durchschnittlich die Verbraucherzentrale in Sterzing auf? Das Büro der Verbraucherzentrale Sterzing ist montags von 9.30 bis 12.30 Uhr geöffnet. Rund 300 Leute kommen pro Jahr zur Beratung. Ein Teil der Beratungsgespräche wird auch telefonisch abgewickelt. „BEI HAUSTÜRGESCHÄFTEN UND TELEMARKETING IST VORSICHT GEBOTEN.“ Wie läuft ein Beratungsgespräch ab? Wir schauen uns den Fall an und überprüfen gemeinsam mit unseren Kunden die mitgebrachten Unterlagen. Manchmal genügt ein klärendes Telefonat mit dem Anbieter. Sonst muss man schriftlich vorgehen und die Reaktion abwarten. Ein paar Tipps für Konsumenten? Wichtig ist, dass man sich das Recht vorbehält, trotz eines Dauerauftrages noch selber Einsicht in die Rechnung nehmen zu können. Sonst wird es schwierig, im Bedarfsfall rechtzeitig reklamieren zu können. Bei größeren Investitionen sollte man sich immer gut informieren, ob man Anrecht auf einen Förderbeitrag hat und wie man richtig und termingerecht ansuchen kann. Grundsätzlich sollte man bei Haustürgeschäften vorsichtig sein und sich nicht überrumpeln bzw. zu schnellen Entscheidungen drängen lassen. Hier gilt ein Rücktrittsrecht: Innerhalb von 14 Tagen kann der Vertrag per Einschreiben mit Rückantwort gekündigt werden. Verbraucherfallen gibt es überall und man darf sie nicht unterschätzen. Laut eigenen Schätzungen können durch Fehlkäufe und Fehlfinanzierungen innerhalb einer Arbeitskarriere von 40 Jahren Schäden bis zu 200.000 Euro entstehen. E Erker 05 I 15

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AKTUELL

Leitner präsentiert innovative Kabine

Mitte April wurde die neue 3S-Bahn von Leitner ropeways auf der Fachmesse „Interalpin“ in Innsbruck der Öffentlichkeit vorgestellt. Die elegante Kabine mit dem klangvollen Namen „Symphony“ wird erstmals in Zermatt am Matterhorn zum Einsatz kommen. Die Designschmiede Pininfarina, die u. a. für die Gestaltung von Marken wie Ferrari und Maserati verantwortlich ist, hat die außergewöhnliche Kabine entworfen. Die innovative Technik der exklusiven Bahn basiert auf Erkenntnissen des Automobil- und Flugzeugbaus. Moderne Formen, der großzügige Einstieg sowie die Rundumverglasung mit Panoramafenstern sorgen für ein einmaliges Fahrerlebnis – auf 28 komfortablen Sitz- und sieben Stehplätzen – mit einer ausgefeilten Außen- und Innenbeleuchtung, einem speziellen

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Belüftungskonzept und diskretem Einbau von Lautsprechern. An der höchsten Bergstation Europas kommen die komfortablen Kabinen der neuen 3S-Bahn erstmals zum Einsatz. Ab 2018 wird sie die Fahrt zum Matterhorn glacier paradise (Klein Matterhorn) auf 3.883 Metern deutlich beschleunigen: In nur neun Minuten werden die Fahrgäste vom Trockenen Steg auf 2.939 Metern entlang des Theodulgletschers hinauf zum Matterhorn kommen. Die Dreiseilumlaufbahn von Leitner ropeways wird die höchstgelegene 3S-Bahn weltweit sein. Dabei werden die Kabinen von einem Zugseil gezogen und rollen auf zwei Tragseilen. Dies hat unter anderem eine hohe Windstabilität zur Folge. Die 25 Kabinen werden pro Stunde bis zu 2.000 Personen transportieren können.

Biogasanlage: Bau erneut eingestellt

Kürzlich hat das Verwaltungsgericht Bozen den Rekurs der Gemeinde Sterzing gegen die Grundstücksausweisung für den Bau der Biogasanlage in der Gewerbezone Wiesen angenommen. Vor vier Jahren hat die Gemeinde Pfitsch die Zone ausgewiesen und vergangenen Sommer die Baukonzession genehmigt. Bereits seit August laufen – mit Unterbrechung – die Arbeiten zum Bau der Anlage. Der Pfitscher Gemeinderatsbeschluss enthielt die Auflage, dass die Zufahrt zur Gewerbezone von der Staatsstraße her und über eine neu zu errichtende Brücke über den Eisack erfolgen müsse – zur Hälfte auf Sterzinger Gemeindegebiet, wogegen sich die Stadtgemeinde zur Wehr setzte und nun Recht bekam. Der Bau der Brücke müsse nämlich auch von der Gemeinde Sterzing bewilligt und dort im Bauleitplan eingetragen werden.

Zudem müssen die Gemeinde Pfitsch, das Land und die Biogas Wipptal GmbH der Gemeinde Sterzing die Verfahrenskosten von rund 4.000 Euro rückerstatten. Das Urteil kann in höchster Instanz vor dem Staatsrat in Rom angefochten werden. Damit an der Anlage trotz des Urteils weitergebaut werden kann, hat der Pfitscher Gemeindeausschuss ein Verfahren für eine Bauleitplanänderung zur Neuausweisung der Zone eingeleitet, wodurch die Zufahrt durch das Gewerbegebiet Wiesen ermöglicht werden könnte. Über den Sterzinger Rekurs gegen die Ausstellung der Baukonzession muss das Verwaltungsgericht erst noch entscheiden. Eine vorläufige Aussetzung der Baukonzession wurde von der Biogas Wipptal GmbH vor dem Staatsrat in Rom erfolgreich abgewehrt.


„Jede Übertretung ist eine Straftat“ verschärft“, so Arbeitslandesrätin Martha Stocker. Man sei aber dabei, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation in Südtirol zu entschärfen. So plane man, die Arbeitsinspektoren besser zu schulen und angemeldete Schwerpunktkontrollen einzuführen. Auch könne dem Land Südtirol nicht verboten werden, den Betrieben als beratendes Organ zur Seite zu stehen. Aber auch bei den Arbeitnehmern und -gebern sei noch Sensibilisierungsarbeit zu leisten und in den Betrieben eine bewusstere Sicherheitskultur zu etablieren. Das oberste Ziel sei die Sicherheit in den Betrieben. (v. l) Landesrätin Martha Stocker, lvh-Präsident Gert Lanz, lvh-Bezirksobmann Karl Keim, Im Rahmen der Sitzung wurde die Diplvh-Direktor Thomas Pardeller und Stefan Premstaller lomarbeit von Stefan Premstaller, Absolvent der Rechtsuniversität Innssicherheit betonte er die Wichtigkeit eines sensib- bruck, vorgestellt. Er hat darin die Arbeitssicherheitslen Umgangs mit der Thematik, hob aber auch her- bestimmungen in Italien, Österreich und Deutschland vor, dass die Umsetzung der Bestimmungen oft sehr (Bayern) verglichen und festgestellt, dass zwischen den Ländern teils große Unterschiede bestehen. So übertrieben sei. „Bei kleinsten Sicherheitsvergehen werden manche werden Übertretungen in Italien um ein Vielfaches von uns Handwerkern oft schon wie Schwerverbre- strenger geahndet als in Österreich oder Deutschland cher behandelt“, legte lvh-Präsident Gert Lanz dar und es gebe auch keine Möglichkeit, die Betriebe zuund unterstrich, dass die hohen Auflagen oft große nächst nur zu ermahnen. „In Italien ist jede ÜbertreProbleme für Kleinbetriebe mit sich bringen. Er kri- tung eine Straftat“, erklärte Premstaller. Während in tisierte auch, dass sich immer mehr Bürokratie an- den deutschsprachigen Ländern Arbeitssicherheitshäufe und sich die Situation mit den letzten Entwick- kurse fester Bestandteil der Ausbildung sind, müssen lungen rund um Split Payment, Reverse Charge und italienische Lehrlinge im Betrieb nachgeschult werdie elektronische Fakturierung noch mehr zugespitzt den. „Die Kurse sollen jetzt aber in der Schulzeit abhabe. solviert werden. Dadurch können sich die Betriebe „EU-Richtlinien werden in Italien leider meist noch in Zukunft Kosten und Zeit sparen“, so Premstaller. „Es gibt im Wipptal zurzeit viele Brandherde, die zu löschen wären“, unterstrich lvh-Bezirksobmann Karl Keim Ende April bei der Jahresversammlung der Wipptaler Handwerker im lvh. Bezüglich der Arbeits-

Nun doch direkte Vergabe der Schutzhütten Entgegen der ursprünglichen Absicht, die 25 Schutzhütten im Besitz des Landes nur mehr im Pa-

ket zu vergeben, sollen – wie Ende März beschlossen wurde – diese nun doch direkt an die Pächter

vergeben werden, und zwar einzeln bzw. maximal im Doppelpack mit einer weniger attraktiven Hütte. Die alpinen Vereine AVS und CAI übernehmen in Zukunft eine Kontrollfunktion, für die sie zu gleichen Teilen einen Beratervertrag mit dem Land bekommen. Streit ist damit schon vorprogrammiert. Beim AVS stößt das Land mit seiner Halbe-halbe-Lösung auf wenig Gegenliebe. Allein die Mitgliederzahlen – 73.000 beim AVS, 7.000 beim CAI – würden für sich sprechen, heißt es beim Alpenverein. Nach dem Rücktritt von Giuseppe Broggi als CAI-Präsident – er soll über 20.000 Euro aus der Vereinskasse unterschlagen haben – wird dort nun allerdings eine härtere Gangart als bisher eingeschlagen. Die Verhandlungen sind derzeit noch im Gange. Erker 05 I 15

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AKTUELL

SPEZIELLE KINDERKRANKHEITEN - TEIL 1 ENTZÜNDUNGEN DER OBEREN ATEMWEGE – PSEUDOKRUPP Der Pseudokrupp ist keine lebensbedrohliche Situation. Er tritt meist zwischen sechs Monaten und zwei Jahren auf. Der Teil des Kehlkopfs unterhalb der Stimmritze ist entzündet. Die Schleimhäute sind aber nicht lebensbedrohlich angeschwollen. SYMPTOME: • schlagartig einsetzende nächtliche Husten-Anfälle • bellender, hohler Husten • Heiserkeit • leichtes Fieber • eventuell Atemnot, Unruhe MASSNAHMEN: • Oberkörper aufrichten • kühle, feuchte Luft • beruhigen • eventuell Notruf Kühle, feuchte Luft erhält man entweder mit einem Aerosolgerät, oder indem man warmes Wasser laufen lässt (Dusche) und das Fenster öffnet, damit kalte Luft einströmen und die feuchte warme Luft abkühlen kann. So bildet sich kühler Wasserdampf. Kühle Luft lässt die Schleimhäute abschwellen. Die Feuchtigkeit nimmt das Kratzen der Schleimhäute, das den Husten provoziert. Weißes Kreuz Sterzing

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Hirnhautentzündung – Meningitis

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Gute Noten für Südtirols Krankenhäuser Die meisten Patienten beurteilen die Dienstleistungen und den Service der sieben Südtiroler Krankenhäuser mit sehr gut. Dies ist das Ergebnis der Patientenbefragung 2014. Alle stationär aufgenommenen Patienten, die im April und Mai 2014 aus den sieben Krankenhäusern des Südtiroler Sanitätsbetriebes entlassen wurden, erhielten einen Fragebogen per Post. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 8.435 dieser Fragebögen versandt, von denen landesweit 2.665 ausgefüllt dem Südtiroler Sanitätsbetrieb zurückgeschickt wurden. Insgesamt wurden 27 Fragen zu Information und Kommunikation, Organisation, Wartezeiten und Abläufen, Verpflegung und Unterbringung, Umgang und Freundlichkeit sowie Qualität der

Behandlung gestellt. Dabei lagen die Bewertungen in allen Bereichen zwischen gut und sehr gut.

Die Zahlen sind in allen Krankenhäusern ähnlich; Bereichs-Bewertungen jenseits von zufrieden bis sehr zufrieden kommen nirgends vor. Auch die Bereiche, die am besten, und jene, die „nur“ mit gut bewertet wurden, sind überall nahezu gleich.

Ärztliche Führerscheinvisite jetzt im Krankenhaus Der Gesundheitsbezirk Brixen teilt mit, dass ab 20. April 2015 die ärztlichen Visiten für die Führerscheinerlangung bzw. -verlängerung für den gesamten Sanitätssprengel Wipptal im Krankenhaus Sterzing, Untergeschoss 1, Zimmer 11, durchgeführt werden und nicht mehr in den Ambulatorien der Sprengelhygieneärzte. Die ärztlichen Visiten erfolgen auf Terminvereinbarung. Vormerken kann man sich

unter der Nummer der einheitlichen Vormerkzentrale 0472 774666 von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr unter der E-Mail-Adresse vormerkung.st@sabes.it (Namen und Vornamen, Geburtsdatum, Telefonnummer und Art des Zeugnisses/ Führerschein angeben) oder persönlich bei der Vormerkzentrale des Krankenhauses Sterzing von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr.


Österreichischer Kulturgipfel in Sterzing

Foto: Martin Schaller

Österreichische Kulturpolitik wurde Ende April in Sterzing gestaltet: Im Fuggerstädtchen sind die Kulturreferenten der österreichischen Bundesländer zu ihrem jährlichen länderübergreifenden Austausch zusammengekommen. Für Südtirol nahm Landesrat Philipp Achammer am Treffen teil. Südtirol war in diesem Jahr Schauplatz der Konferenz der Kulturreferenten der österreichischen Bundesländer, zu der immer auch Südtirol eingeladen wird. „Für uns ist diese Teilnahme Ausdruck der Verbindung und Verbundenheit mit Österreich“, so Südtirols Kulturlandesrat Philipp Achammer. „Angesichts unserer gemeinsamen Geschichte freut es mich besonders, dass wir die kulturelle Verbindung mit Südtirol bei diesem wichtigen Foto: LPA Erfahrungsaustausch weiter vertiefen können und mit dieser bundesweiten Konferenz auch einen Beitrag zum grenzüberschreitenden Kulturaustausch leisten“, bedankte sich Tirols Kulturlandesrätin Beate Palfrader für die Ausrichtung der Konferenz in Sterzing. „Anhand vieler Beispiele und Zahlen wurde die Verbundenheit zwischen Österreich und Südtirol veranschaulicht und untermauert, vom kulturellen Austausch über die Bedeutung der österreichischen Universitäten als Bildungsstätten für die Südtiroler Studierenden bis zur Kooperation mit dem ORF, für die erst kürzlich die Landesregierung die Vertragsunterzeichnung ermächtigt hat“, so Achammer. Gesprochen wurde in Sterzing über die angedach-

te Reform des Jugendmusikwettbewerbs „Prima la musica“. Mit dieser soll die Förderung von Spitzentalenten intensiviert und die Kooperationen mit den Musikuniversitäten verstärkt werden. Die Kulturförderung vor dem Hintergrund des EU-Beihilfenrechts, die Abstimmung der Förderstrategien zwischen Bund und Ländern sowie die Errichtung von einem „Haus der Geschichte der Republik Österreich“, in das über das Land Tirol auch Südtirol miteinbezogen werden soll, waren weitere Themen, über welche die Kultur-

referenten der Bundesländer Österreichs in Sterzing debattierten. „Aus Südtiroler Sicht war auch die Diskussion über die Zusammenarbeit der Schulen mit den Musikschulen interessant, die derzeit in Österreich geführt wird“, so Achammer im Anschluss an die Konferenz. In Südtirol sei diese Zusammenarbeit im neuen Bildungsomnibus geregelt und werde ab dem kommenden Schuljahr zur Anwendung kommen. Weitere Punkte waren der barrierefreie Zugang zu Kultureinrichtungen, die Sozialversicherung in der Kulturarbeit, die Förderabstimmung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sowie Leihbedingungen zwischen öffentlichen Museen.

Neue Online-Plattform zur Beschreibung von Sprachkompetenzen Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen für Sprachen zählt EU-weit zum anerkanntesten Referenzwerk für das Lehren und Testen von Sprachen, aber auch für die Entwicklung von Lehrplänen. Er umfasst sechs Stufen zur Beschreibung der Kompetenzen in einer Fremd- bzw. Zweitsprache und reicht von einem elementaren A1-Niveau bis hin zu einem kompetenten C2-Niveau. Da sich der Referenzrahmen auf alle Sprachen anwenden lässt, sind die Sprachkompetenzen zwangsläufig recht allgemein

gehalten. Eine Forschergruppe – darunter auch die Linguisten des EURAC-Instituts für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit – hat es sich zur Aufgabe gemacht, sie für einzelne Sprachen konkreter zu beschreiben: Sie hat über 2.000 Texte von Deutsch-, Italienisch- und Tschechisch-Lernern untersucht und auf dieser Basis Profile mit den tatsächlichen Kompetenzen der Lerner erstellt. Texte und Ergebnisse stehen unter www.merlin-platform.eu frei zur Verfügung. Erker 05 I 15

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NACHRUF

„Vergelt’ s Gott!“

Am 15. April geleitete den beliebten Priester und Menschenfreund aus Pflersch ein unüberschaubarer Trauerzug, angeführt von Bischof Ivo Muser, mit zahlreichen Priestern, Familienangehörigen, Schützen aus ganz Tirol und Welschtirol, Vertretern des Südtiroler Kriegsopfer- und Frontkämpfer-Verbandes, Schülern und Mitarbeitern der Haus- und Schulgemeinschaft des Vinzentinums, Bürgermeistern und Gemeinderäten den Sarg mit dem Verstorbenen vom Mittelhof des bischöflichen Gymnasiums in den Dom zu Brixen, wo die feierliche Totenmesse stattfand. Im von vielen Gläubigen überfüllten Dom zelebrierte Bischof Muser das Requiem, assistiert vom Domkapitel und vielen Priestern der Diözese. Sichtlich bewegt begrüßte Bischof Muser die Verwandten, seine Mitbrüder und alle Trauergäste aus nah und fern. Er erzählte von seiner letzten Begegnung mit Kanonikus Paul Rainer in der Osternacht, wo sich der so unerwartet Verstorbene mit frohen Osterwünschen verabschiedete. „Möge dich die Osterbotschaft in deinem Dienste tragen“, sagte er. Die-

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se Worte seien für ihn selbst nun ein kostbares Testament. Er dankte Professor Rainer für sein jahrelanges Dienen und für seinen großen Einsatz für die Ortskirche. In der Predigt skizzierte Generalvikar Josef Matzneller mit den Bibelworten „Alles hat seine Zeit und seine Stunde“ den Lebenslauf von Kanonikus Rainer vom Bergbuben in Pflersch bis zur Priesterweihe in Brixen und seinem segensreichen Wirken. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domchor. Vor dem Segen des Bischofs trugen Nichten und ein Neffe des verstorbenen Priesters das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ vor. Anschließend trugen Schützen den Sarg, gefolgt von vielen Trauernden, zum städtischen Friedhof von Brixen, wo Kanonikus Paul Rainer im Arkadenabschnitt der Vinzentiner seine letzte Ruhestätte fand. Nach den Gebeten des Bischofs, der Priester und einem Chorgesang schoss eine Ehrenkompanie der Schützen aus dem Eisacktal eine Ehrensalve für ihren ehemaligen Landeskuraten. Wie ein geistliches Testament kann man heute das von Dr. Paul Rainer zuletzt geschriebene Büchlein „Die Antonius-Kirche in Pflersch nach Bildern und Symbolen“, im vergangenen Jahr im Verlag A. Weger erschienen, sehen, wo das Ortskind von Pflersch am Hauptportal der St. Antonius-Kirche der Heimat-Pfarrgemeinde auf-

trägt: „Die Schwelle des marmor-weißen Kirchenportals ‚1881’ lade ich zu überschreiten ein“. Kanonikus Dr. Paul Rainer wurde am 25. Juni 1936 am „Raut PoltHöfl“ in Innerpflersch geboren, besuchte dort die Volksschule, von 1948 bis 1956 das Vinzentinum und anschließend das Priesterseminar in Brixen und wurde am 29. Juni 1960 zum Priester geweiht. Ein Jahr lang war er als Präfekt im Vinzentinum tätig, zwischen 1961 und 1963 als Kooperator in Lüsen und Prad-Agums. Von 1963 bis 1968 studierte er in Wien und Bonn Geschichte, Philosophie und Germanistik. Anschließend unterrichtete er 36 Jahre lang Geschichte, Philosophie und Deutsch am bischöflichen Gymnasium in Brixen, von 1987 bis 2004 war er dort Di-

Südtiroler Schützenbund stand er von 2001 bis 2011 als Landeskurat engagiert zur Seite. Für die Südtiroler Schützen war er eine wichtige Glaubensstütze. Vor seiner Pensionierung war Rainer von 2005 bis 2011 Kanzler am bischöflichen Ordinariat Bozen und wurde zum Kanonikus an der Domkirche in Brixen bestellt. In den Pensionsjahren bis zu seinem Tode half er besonders im Eisack- und Wipptal in der Seelsorge aus, zuletzt in der Wallfahrtspfarrgemeinde Maria Trens. Gott hat uns diesen frommen Gottesmann, Pädagogen, Historiker und Heimatkundler viele Jahre geschenkt. Vergelt’s Gott, Kanonikus Dr. Paul

rektor. An Sonn- und Feiertagen half er regelmäßig in den Pfarreien Gossensaß und Pflersch aus. Dem

Rainer, für alles, was Sie für uns getan haben! Günther Ennemoser

Foto: Schützen

Der langjährige Priester Dr. Paul Rainer, Professor und Direktor am Vinzentinum Brixen, Landeskurat der Schützen, Kanzler und Kanonikus, ist am 9. April plötzlich und unerwartet in seiner Wohnung in Brixen verstorben.


AKTUELL AUS DER SEELSORGEEINHEIT

Neuer Aushilfspriester in Sterzing Seit April ist in Sterzing ein neuer Aushilfspriester im Einsatz: Der 41-jährige Vilmos Pál (im Bild) ist ein Mitbruder von Pfarrer Attila Nagy-György, der die Pfarreien der Gemeinde Brenner betreut, und stammt ebenfalls aus der Diözese Alba-Iulia (Karlsburg) in Siebenbürgen (Rumänien). Pál wurde 2003 zum Priester geweiht und wirkte in mehreren Pfarreien seiner Heimatdiözese als Kooperator und dann als

Pfarrer. Seit Herbst 2014 wohnt er im Priesterseminar in Brixen und übernimmt in den Pfarreien Brixen und Milland einige Dienste. Seine Muttersprache ist Ungarisch, an der Volkshochschule verbessert er seine bereits sehr guten Deutschkenntnisse und lernt auch Italienisch. Kürzlich wurde er zum Aushilfspriester in Sterzing ernannt, wo er bis zum 31. August tätig ist.

PATER ANSELM GRÜN ZU GAST IN STERZING Ein Vortragsabend in der Sterzinger Pfarrkirche Maria im Moos bietet am Freitag, den 19. Juni um 20.00 Uhr die einmalige Gelegenheit, den weltweit bekannten Benediktinerpater Anselm Grün zu erleben. Zuerst als Novize in Münsterschwarzach und als Student in Rom, danach als Missionsbenediktiner, als wirtschaftlicher Leiter der Abtei Münsterschwarzach, als spiritueller und geistlicher Begleiter, als der heute meistgelesene christliche Autor von rund 400 Büchern in einer bisherigen Auflage von rund 15 Millionen Exemplaren, als nimmermüder Vortragsreisender für sein großes und aufgeschlossenes Publikum, aber auch als einsamer Mönch unter Brüdern, als bescheidener und demütiger Mensch. Pater Anselm Grün geht bei seinem Vortrag unter dem Motto „Was trägt uns?“ der Frage auf den Grund, wie wir nicht nur unser Selbstvertrauen stärken, sondern eine noch viel tiefere und unerschütterliche Lebensgrundlage finden können, die Gott heißt.

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DIE ZOMBIES SIND LOS Als echter Glücksgriff wird der Filmstandort Wipptal immer öfter von renommierten Filmemachern bezeichnet. Nachdem im Februar die Schlussszenen zu „The Way of the Eagle“ in Ratschings gedreht wurden (Erker 03/15), ist der Bezirk nun Schauplatz einer blutigen Zombiekomödie. Die Zombies sind los im Wipptal – allerdings nur vor der Kamera, denn von Mitte März bis Ende April wurde am Jaufen, in Gasteig und in Sterzing für die Zombiekomödie „Attack of the Lederhosenzombies“ vom 31-jährigen Regisseur Dominik Hartl gedreht, der gemeinsam mit Armin Prediger auch das Drehbuch verfasst hat. Insgesamt 33 Tage dauerten die Dreharbeiten des Kinofilms der Wiener Fischer Film mit einem Budget von 2,5 Millionen Euro, die zum allergrößten Teil in Südtirol abgewickelt wurden. Die Südtiroler Filmförderung unterstützt das Projekt mit 330.000 Euro, die Business Location Südtirol (BLS) betreut die Filmarbeiten vor Ort. Auch bei dieser Produktion sind wieder zahlreiche Südtiroler Filmfachkräfte involviert, u. a. die Firma Trenkwalder & Partner aus Wiesen, verantwortlich für Bauten, Studioaufbau und Service Produktion, die Kostümbildnerin Cinzia Cioffi oder Caterina Frontull für den Bereich Garderobe. Steve, ein Profi-Snowboarder, vermasselt einen aufwändigen Werbedreh in den Alpen und wird zusammen mit seiner Freundin und seinem Snowboard-Kollegen auf dem Berg zurückgelassen. Sie finden Unterschlupf in einer Skihütte, in der eine Aprés-Ski-Party zum infernalischen Alptraum aus Zombie-Chaos und mutierten Wildtieren wird. In den Hauptrollen zu sehen sein werden der Brite Laurie Calvert und die slowakische Schauspielerin Gabriela Marcinková. Weitere Darsteller sind Karl Fischer, Margarete Tiesel, Kari Rakkola und Martin Loos.

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„BLUT, ACTION UND SPASS“ Erker: Herr Hartl, Sie drehen gerade Ihre Zombiekomödie „Attack of the Lederhosenzombies“ im Wipptal. Worum geht es in dem Film? Dominik Hartl: Es geht um eine Gruppe von jungen Snowboardern, die in eine Aprés-Ski-Party geraten, die schnell eskaliert, weil einige Teilnehmer mit einem Zombievirus infiziert sind. Das bleibt lange unentdeckt, weil sich die Aprés-Ski-Gäste von den Zombies nur geringfügig unterscheiden. Im Endeffekt geht es darum, dass unsere Hauptdarsteller die Nacht überleben. Es ist die letzte Nacht der Saison, großes Remmidemmi und der Zombie-Virus bricht aus. Warum haben Sie sich dazu entschieden, hier im Wipptal zu drehen? Wir haben in Südtirol sehr lange gesucht. Für uns war eine Kombination an Kriterien ausschlaggebend: Zuallererst muss es landschaftlich passen, was hier super ist. Das Hauptmotiv außen muss auf einer gewissen Höhe liegen, damit wir halbwegs schneesicher sind, was am Jaufen zum Glück der Fall war. Dann geht es auch viel um Logistik, dass man mit einem LKW wirklich auch im Winter hinkommt, da war eben die Jaufenpassstraße ideal, weil sie fast bis zur Passhöhe hinauf geräumt wird. Wie sind die Dreharbeiten bisher gelaufen? Die Außendrehs waren sehr anstrengend. Wir hatten am Set wirklich alle Wetterkapriolen, die man haben kann. Aber wir haben es gut durchgestanden und sind total happy mit dem Material, das wir bekommen haben.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit Behörden bzw. Institutionen vor Ort? Die Zusammenarbeit läuft extrem gut. Ich kenne das im direkten Vergleich ja auch aus Österreich und finde, dass die Leute hier sehr offen sind, keine Scheu vor einem Zombiefilm haben und das lustig finden. Ich finde es sehr wichtig, dass auch die Leute Spaß haben, die vor Ort leben.

Wir fühlen uns sehr wohl. Das Essen ist sehr gut. Alles in allem läuft’s super! Wie darf man sich eine Zombiekomödie vorstellen? Zombiekomödien gibt es schon sehr viele. So ist etwa „Braindead“ von Peter Jackson ein großes Vorbild für diesen Film, ebenso „Shaun of the Dead“. Der Film ist ein Genremix, der nicht unüblich ist. Dabei setzen wir auf klassische Tricktechnik. Wann kommt der Film in die Kinos? Geplant ist der Kinostart Ende Dezember 2015. Was erwartet die Kinobesucher? Viel Blut, viel Action und viel Spaß. Interview: sst

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Fotos: Martin Schaller

Nachgefragt bei Regisseur Dominik Hartl




GESELLSCHAFT

PFITSCH

AVS-Ortsstelle bestätigt Ausschuss

Zur 30. Jahresversammlung der AVS-Ortsstelle Pfitsch konnte Ortsstellenleiter Armin Geyr Ende März zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste begrüßen. In einer Diaschau wurden die im vergangenen Jahr durchgeführten Touren präsentiert. Auch die Sportklettergruppe stellte ihr umfangreiches Tätigkeitsprogramm vor. Mehr als 800 Stunden wurden im vergangenen Jahr für Markierungs- und Wegeinstandhaltungsarbeiten geleistet. Allen Helfern wurde ein großer Dank ausgesprochen. Ein größeres Projekt war die Errichtung der Hochfeilerbrücke über den Oberbergbach. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Ortsstellenleiter Armin Geyr in seinem Amt bestätigt, ebenso die bisherigen Ausschussmitglieder Alfred Astenwald, Michael Bacher, Wilfried Eisendle (Wege- und Hüttenreferent), Wilfried Gander, Helmuth Gschnitzer, Gabi Hofer, Siegfried Kofler (Kassier), Markus Ralser, Sabrina Tötsch, Walter Wieser und Joachim Wild (Schriftführer). RATSCHINGS

HGV-Wanderpokal geht ins Sarntal Über 200 HGV- und HGJ-Mitglieder nahmen kürzlich am landesweiten Ski- und Snowboardrennen des HGV im Skigebiet Ratschings-Jaufen teil. Dabei stellte die HGV-Ortsgruppe Ratschings mit Obfrau Annelies Rainer neben den Wettbewerben vor allem die Geselligkeit und das Kulinarische in den Mittelpunkt. Ausgetragen wurden ein Riesentorlauf und ein Snowboardrennen. Wie in den vergangenen drei Jahren setzten sich auch heuer wieder die Wirte aus dem Sarntal durch und durften den neuen Wanderpokal aus den Händen von HGV-Präsident Manfred Pinzger in Empfang nehmen. Auf Rang zwei der Mannschaftswertung schaffte es die Ortsgruppe Ratschings, auf den dritten Platz Brixen. Die Tagesbestzeiten beim Skirennen erzielten Eva Psenner aus Terenten und Alex Linder aus Gröden. Bei den Snowboardern siegten Melanie Haller aus Ratschings und Roland Kofler aus dem Sarntal.

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„Freiwilligenarbeit enorm wichtig“

Im Rahmen der Jahresversammlung wurde 23 Rettungshelfern das mittlerweile offiziell anerkannte C-Kurs-Diplom überreicht.

1.840 Mal wurden die Helfer des Weißen Kreuzes Sterzing im vergangenen Jahr über die Notrufnummer 118 zu Hilfe gerufen. Das entspricht rund 153 Einsätzen im Monat bzw. fünf Einsätzen am Tag. Bei 5.900 Krankentransporten haben die Mitarbeiter 7.390 Patienten befördert und rund 297.000 Kilometer zurückgelegt. Im April hielt das Weiße Kreuz Sterzing Rückblick auf das vergangene Jahr. Derzeit sind 71 Freiwillige, zwölf Angestellte, 16 Mitglieder der Jugendgruppe, zwölf Notfallseelsorger, zwei Zivildiener und zwei Sozialdiener am Sektionssitz am Krankenhaus Sterzing tätig. 56 Prozent (34.461) der geleisteten Stunden wurden von freiwilligen Mitarbeitern abgedeckt. Die Samstage waren im vergangenen Jahr am einsatzreichsten, wobei weit mehr Einsätze am Tag als in den Nachtstunden verzeichnet wurden. 50 Prozent der Einsätze (917) wurden in der Gemeinde Sterzing geleistet. Am häufigsten handelte es sich um Einsätze internistischer Art wie Herzinfarkt oder Schlaganfall (231). Die Mitarbeiter bildeten sich regelmäßig bei Schulungen, Kursen und Übungen mit Feuerwehren und Notärzten fort. Mit Armin Plattner ist neben Michael Fassnauer nun ein zweiter Praxisanleiter tätig. Jugendgruppen-Leiterin Stephanie Hofer berichtete von der regen Tätigkeit der 16 aktiven Jugendlichen, die im vergangenen Jahr insgesamt 1.000 Stunden geleistet haben und mit neuer Vereinsbekleidung ausgestattet wurden. Die zwölf Notfallseelsorger um Leiter

Robert Hofer waren 16.728 Stunden in Bereitschaft. Bei acht Einsätzen standen sie 29 Personen tröstend zur Seite. Die Pistenrettung übernahm zwölf Tagdienste und 19 Nachtdienste am Roßkopf. Dabei wurden von acht Mitarbeitern 228 Stunden geleistet. Gesellige Stunden verbrachten die Rettungshelfer u. a. bei einem Volleyballturnier, beim Wildessen und beim Sektionsausflug nach München. Silvia Baumgartner von der Landesleitung berichtete über geplante Aktionen zum 50-Jahr-Jubiläum; u. a. ist vor kurzem das Kinderbuch „Erste Hilfe! Alles klar?“ erschienen. Sektionsleiter Christian Seiwald unterstrich die Wichtigkeit der Freiwilligen und dankte für den ehrenamtlichen Einsatz. Die neue Dienststelle am Krankenhaus Sterzing könne im Laufe des Sommers bezogen werden. Für 15-jährige freiwillige Tätigkeit wurden Antonio Battaglio, Patrick Dander, Hannes Fichter, Judith Lang, Alexandra Ralser, Christian Seiwald und Tobias Zössmayr mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Die Ehrung in Bronze für zehn Jahre erhielten Katrin Gietl, Silvia Rainer, Stephanie Ravera und Carmen Sparber. Die fleißigsten Freiwilligen waren im Jahr 2014 Patrick Moreni (2.547 Stunden), Patrick Silgener (1.455 Stunden) und Robert Hofer (1.412 Stunden). Das Einzugsgebiet des Weißen Kreuzes Sterzing gehört flächenmäßig zu den größten in ganz Südtirol. Zurzeit zählt die Sektion 1.722 Mitglieder, knapp zehn Prozent der Bevölkerung des Einzugsgebietes. sst


GESELLSCHAFT

Schützen leben Werte

Foto © Dolores Oberhofer Leitner

Noch vor Ostern hielten die Schützen im Vereinshaus in Pflersch ihre Jahresversammlung ab. Neben Bürgermeister Franz Kompatscher konnte Hauptmann Reinhard Öttl auch die Ehrenmitglieder, den mittlerweile

Die Jungschützen von Pflersch mit Bürgermeister Franz Kompatscher und dem verstorbenen Ehrenmitglied Kanonikus Paul Rainer bei der Jahresversammlung

verstorbenen Kanonikus Paul Rainer und Harald Kofler, eine Abordnung der befreundeten Schützenkompanie Obernberg sowie die Fahnenpatin und Vizebürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner begrüßen.

PFITSCH

Wie Schriftführer Markus Pallestrong berichtete, nahmen die Pflerer Schützen im vergangenen Jahr bei religiösen und zivilen Feierlichkeiten im Tal, an der Bundesversammlung in Bozen, am Alpenregionstreffen in Niederdorf, am Bataillonsfest in Trins (Gschnitztal), an der Fahnenweihe in Prettau und an der Gedenkfeier für Sepp Kerschbaumer in St. Pauls teil. Auch beteiligte sich eine Abordnung an der traditionellen Schützenwallfahrt in Absam in Tirol. Der Bürgermeister dankte den Schützen für ihre umfassende Tätigkeit und ihren Einsatz. Ehrenmitglied Kanonikus Paul Rainer, der kurz nach Ostern in Brixen plötzlich verstarb, mahnte die Schützen an, den christlichen Glauben, den Väterbrauch und die Religion stets hochzuhalten, und verteilte sein letztes religiöses Vermächtnis, das von ihm verfasste Büchlein „Die Antonius-Kirche in Pflersch“. rr

Jahresversammlung des Kameradschaftsbundes

Mitte April fand im Gasthof „Alpenrose“ in Kematen die Jahresversammlung des Kameradschaftsbundes Pfitsch (KBP) statt, zu der Obmann Karl Putzer u. a. Bürgermeister Johann Frei, Bezirksobmann Manfred Larch und den Ortsobmann von Wiesen Josef Weissteiner begrüßte. Neben der Pflege der Kriegerdenkmäler und der Priestergrabstätte sowie der Kranzniederlegung zu Allerseelen organisierte der Kameradschaftsbund Pfitsch zu Jahresende eine Weihnachtsfeier. Bürgermeister Frei lobte die rege Tätigkeit des Vereins und appellierte an alle, weiterzumachen. Bezirksobmann Larch brachte seine Freude zum Ausdruck, dass die Pfitscher als mittlerweile einziger Verein im Wipptal die Erinnerungen an die Weltkriege in der Bevölkerung wach halten und die Denkmäler pflegen.

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GESELLSCHAFT

25 Jahre AVIS Wipptal

„Mehr als die Summe seiner Teile“ Ein Familienaufenthalt in Caorle ist nicht nur ein Urlaub am Meer, sondern ein Erlebnis für alle. Sabine Walter aus Telfes war im vergangenen Sommer als Turnusleiterin in einem Familienturnus tätig und hat dort unvergessliche Tage erlebt.

(v. l.) Landespräsident Erich Hanni, Annamaria Minzoni Bulian und AVIS-Wipptal-Präsidentin Valeria Casazza

AVIS Südtirol feiert heuer sein 65-jähriges, AVIS Wipptal sein 25-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass wurde die diesjährige AVIS-Jahresversammlung kürzlich in Sterzing abgehalten. Am Vormittag organsierte die neu gegründete AVIS-Jugendgruppe vor dem Stadttheater Sterzing eine kleine Feier, zu der alle Bürger eingeladen waren. Clowns erfreuten mit ihren Darbietungen die Kinderherzen. Besonders gelungen war die musikalische Umrahmung der Feier durch die Wipptaler Band „Tun Na Kata“. Die vier Vereinigungen AVIS (Blutspender), ADMO (Knochenmarkspender), AIDO (Organspender) und ADISCO (Nabelschnurblutspender) gaben an einem gemeinsamen Stand Auskunft über ihre Tätigkeit. Am Nachmittag fand die Jahresversammlung statt, bei der Landespräsident Erich Hanni auch Gäste vom Blutspendedienst Nordtirol, Bayern und der AVIS Schweiz begrüßen konnte. Das Hauptziel der Vereinigung – die Selbstversorgung mit Blut in Südtirol – konnte auch im Jahr 2014 erreicht werden. Zu Jahresende 2014 hatte die Vereinigung 19.155 Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurden 24.550 Blutspenden durchgeführt. Durch neue Techniken bei

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Operationen und den sorgfältigeren Umgang mit Blutkonserven in den Krankenhäusern konnte der Bedarf erheblich gesenkt werden. Diese Tendenz ist europaweit festzustellen. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Rückgang an benötigten Blutspenden von 12,5 Prozent. Das bringe mit sich, dass bei Neuaufnahmen von Blutspendern überlegter vorgegangen werden müsse. „Das ist für Italien wohl eine einmalige Situation, denn im restlichen Staatsgebiet gibt es fast überall Not an aktiven freiwilligen Blutspendern“, so Hanni. Zum Abschluss der Landesversammlung gab es einen kurzen Rückblick auf 65 Jahre AVIS Südtirol und 25 Jahre AVIS Wipptal. Dabei wurde Luis Vill für 57 Jahre aktive ehrenamtliche Mitarbeit geehrt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten Ende der 80er Jahre wurde am 27. Oktober 1990 AVIS Sterzing gegründet. Die erste Blutabnahme konnte jedoch erst am 3. Mai 1992 durchgeführt werden. Neben Landespräsident Hanni haben sich vor allem Pietro (Piero) Bulian und Franco Casazza eingesetzt, die im Rahmen der Versammlung geehrt wurden. Die Auszeichnung für den bereits verstorbenen Bulian nahm seine Frau Annamaria Minzoni Bulian entgegen.

„Ein großes Bild mit Puzzleteilen ist gleich am Anfang des Turnusses entstanden“, erzählt Sabine Walter. Dem Motto „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ entsprechend waren Eltern und Kinder dazu eingeladen, sich als Familie darüber Gedanken zu machen, was ihnen wichtig sei, was sie glücklich mache und was sie als Familie auszeichne. Die Ergebnisse wurden auf Puzzleteilen festgehalten, die dann gemeinsam zusammengefügt wurden. „So bunt wie dieses Bild waren auch die Familien“, erinnert sich Sabine. „Diese Vielfalt hat unsere gemeinsame Zeit in der Villa Oasis geprägt und bereichert.“ Entsprechend war auch die Programmgestaltung. Manche Angebote waren an bestimmte Altersgruppen gerichtet, andere wurden für alle gemeinsam organi-

siert. So gab es Krabbelgottesdienste, Volley-, Wasser- und Fußball und Gute-Nacht-Geschichten genauso wie Sandburgenwettbewerbe und einen Frauentag. „Besondere Momente haben wir beim Tanz- und Grillabend erlebt, an dem wir fast bis in die Morgenstunden am Lagerfeuer gesungen haben“, so Sabine. Auch an die

Fahrt nach Venedig, an den Sonnenaufgang am Strand und an den Abschlussabend werden sich viele noch mit einem Schmunzeln erinnern. Alle Gäste im Haus Oasis haben gemeinsam für unvergessliche Momente gesorgt. Sabine Walter ist aber überzeugt: „Das Schönste war, dass die einzelnen Familien in den zwei Wochen zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Sie haben gezeigt, dass das Ganze wirklich mehr ist als die Summe seiner Teile.“

Fotoworkshop in Wiesen Bei einem Fotoworkshop, den die KVW-Ortsgruppe Wiesen gemeinsam mit dem Bildungsausschuss und der Bibliothek von Wiesen Anfang April abgehalten hat, lernten die Teilnehmer zunächst die theoretischen Vorteile einer Blitzanlage und weitere Tricks zum korrekten Einsetzen des Lichtes. Im Anschluss an den kurzen Vortrag durften die zehn Hobby-Fotografen praktisch üben. An einem eigens aufgebauten Set konnte die Gruppe ihre eigenen Ideen umsetzen und mit ihrer Spiegelreflexkamera experimentieren. Nach zwei Grundkursen war dies bereits der dritte Kurs, den Referent Mario Weitlaner aus Schönberg in Wiesen abgehalten hat.


„Bindung kommt vor Bildung“ Mehr als 200 begeisterte KFSler waren Mitte April ins Haus der Dorfgemeinschaft von Wiesen zur 49. Landesversammlung des Katholischen Familienverbandes Südtirol gekommen. Die feierliche Tagung stand unter dem Motto „Familie in Bewegung“.

Verbandspräsidentin Angelika Mitterrutzner unterstrich die Forderung des KFS nach echter Wahlfreiheit in der Kleinkindbetreuung. Die inner- und außerfamiliäre Betreuung sollte in gleicher Weise anerkannt und gefördert werden. Um die Auswirkungen der frühen Fremdbetreuung drehte sich auch der Vortrag des diesjährigen Gastreferenten Prof. Markus Schaer, der an der Evangelischen Hochschule Nürnberg Psychologie lehrt. Er fand klare Worte dafür, wie wichtig der emotionale Bindungsauf-

bau zu den Eltern im ersten Lebensjahr des Kindes sei und dass Bindung vor Bildung komme. Aufgrund wissenschaftlicher Studien empfahl er eine externe, familienunterstützende Betreuung frühestens ab dem 18. Lebensmonat, wobei das Wohl des Kindes immer im Mittelpunkt stehen müsse. Bischof Ivo Muser wünschte sich, dass in der Diskussion um die Familien nicht die Probleme im Vordergrund stehen sollten. Ein Perspektivenwechsel müsse stattfinden. Ehe und Familie seien zuallererst ein unverzichtbarer und kostbarer Schatz. Familienlandesrätin Waltraud Deeg betonte, dass sie in ihrem Wirken danach bestrebt sei, die Bedingungen für Familien zu verbessern und in diesem Jahr weitere finanzielle Mittel für die Familienförderung von der Landesregierung zur Verfügung gestellt würden. Abschließend dankte Mitterrutzner den mehr als 1.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern des KFS, die sich tagtäglich nicht nur für das Wohl der 16.000 Mitgliedsfamilien, sondern aller Familien in Südtirol einsetzen. 2016 feiert der Verband sein 50-jähriges Jubiläum.

KVW blickt auf die nächste Generation Zur jährlichen KVW-Bezirksversammlung, die unter dem Motto „Blick auf die nächste Generation“ stand, konnte Bezirksvorsitzender Peppi Kotter die

Bürgermeister aus Sterzing und Ratschings, Fritz Karl Messner und Sebastian Helfer, Dekan Josef Knapp sowie die Ortsgruppen und alle Mitarbeiter begrüßen. In seinem geistlichen Wort lehnte sich Dekan Knapp an das apostolische Schreiben „Die Freude des Evan-

geliums“ von Papst Franziskus an. „Unsere Aufgabe besteht darin, den Jugendlichen den Blick zu öffnen, auf andere zuzugehen und Christ-Sein vorzuleben“, so Dekan Knapp. Jungen Menschen falle es oft schwer, Bindungen und Verpflichtungen einzugehen, wodurch auch die Suche nach Nachfolgern im Ehrenamt erschwert werde. Bürgermeister Messner blickte zuversichtlich in die Zukunft des KVW und bedankte sich bei allen Mitwirkenden. Verbunden mit großem Lob für die Ortsgruppen stellte Bezirksvorsitzender Kotter anschließend den Tätigkeitsbericht 2014 vor, der rund 1.300 Bildungsstunden ausweist. Olav Lutz, Vorsitzender der KVW Jugend, brachte in seinem Vortrag zum Ausdruck, dass junge Menschen Vertrauen, Wegweiser und Vorbilder brauchen, um ihre Wünsche und Zukunftsvorstellungen umzusetzen.

STERZING

PREISGEKRÖNTE BÜCHER Bis Mitte Mai können in der Stadtbibliothek Sterzing 122 Bücher ausgeliehen werden, die 2014 einen internationalen Preis gewonnen haben. Die Werke – vorwiegend Romane, aber auch interessante Sachbücher – wurden von fachkundigen, unabhängigen Juroren ausgezeichnet und sind eine Leihgabe der Teßmann-Bibliothek. Geöffnet ist die Stadtbibliothek von Dienstag bis Freitag von 9.00 bis 12.45 Uhr und von 14.00 bis 19.00 Uhr; samstags von 8.00 bis 13.00 Uhr. Erker 05 I 15

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GESELLSCHAFT

SZENISCHER JUGENDKREUZWEG Aktion für die Aidsforschung

Foto: Stefano Orsini

Der Jugenddienst Wipptal beteiligte sich kürzlich an der Aktion „Anlaids“. Drei Jugendliche verteilten an Interessierte gegen eine Spende in der Neustadt von Sterzing an zwei Tagen Bonsaibäume. Der stolze Erlös von 840 Euro kam dem Verein „Anlaids“ zugute. Dieser setzt sich für die Sensibilisierung, Prävention und Forschung von Aids ein und sammelt Geld für Projekte in der Aidsforschung.

Foto: Erwin Fassnauer

22 Jugendliche aus dem Wipptal haben sich zusammengefunden, um sechs Passionsszenen für den Jugendkreuzweg am Karfreitag einzustudieren. Nach der letztjährigen Aufführung der Passionsszenen durch das Vigil-Raber-Kuratorium hat sich heuer der Jugenddienst Wipptal und der Jugendausschuss Sterzing daran gewagt, das Kreuzwegspiel mit Jugendlichen umzusetzen. Ein Monat lang wurde intensiv daran gearbeitet. Die gemeinsame Probentätigkeit und die Aufführung waren für die Jugendlichen ein tolles Erlebnis. Die vielen Teilnehmer am Jugendkreuzweg waren beeindruckt vom Schauspiel. Beim Höhepunkt in der St. Margarethenkirche herrschte eine Atmosphäre, die nur jene beschreiben können, die dabei waren. Die Spielgruppe wird Ende Mai die Passionsspiele im bayerischen Waal besuchen.

„Für mich als begeisterte Theaterspielerin war es eine tolle Erfahrung, die Mutter von Jesus beim Kreuzweg darstellen zu dürfen. Das Erarbeiten der Rolle der Maria hat mich auch zum Nachdenken über die Anschauungen, die meine Religion prägen, angeregt. Gut gefallen hat mir, dass ich das mit anderen Jugendlichen machen konnte, die ich vorher noch nicht kannte. Die vielen positiven Rückmeldungen haben mich erstaunt, wobei ich schon ein wenig stolz bin, dass wir das szenische Spiel gut hinbekommen haben. Unterm Strich eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte.“ Greta Volgger (rechts), Sterzing

Hosch a Schneid 2 Der Jugenddienst Wipptal organisiert im Rahmen seines 20-jährigen Jubiläums die zweite Auflage des Musikprojektes „Hosch a Schneid“. Jugendliche ab 17 Jahren können sich unter der E-Mail-Adresse hoschaschneid@gmail.com bewerben und werden zu einem Vortreffen eingeladen. Acht

bis zehn Jugendliche werden sich mit Projektleiterin Tamara Rieder und Band auf den Konzertabend am 7. November im Stadttheater Sterzing unter dem Motto „Sing deinen Lieblingssong mit Liveband vor Publikum“ vorbereiten. Anmeldeschluss ist der 20. Mai.

Die letzte Versuchung! Die angehenden Bürgermeister bzw. Bürgermeisterkandidaten aller Listen der Wipptaler Gemeinden haben am 6. Mai ab 20.00 Uhr im Vigil-Raber-Saal die letzte Möglichkeit, „Zuckerlen“ zu verteilen. Das Motto des Abends „Zuckerlen verteilen“ wurde im Hinblick auf Themenbe- Foto: rhd reiche, die Kinder und Jugendliche im Wipptal betreffen, gewählt. Jugendliche sind heute viel mobiler als noch vor Jahren und nutzen deshalb oft jugendgerechte Angebote außerhalb ihrer Heimat-

gemeinde. Sie verbringen ihre Freizeit dort, wo für sie das Angebot passt. Jugendliche leben in der Gegenwart. Ihre Bedürfnisse gehen in der Tagespolitik und den vorgegebenen Rahmenbedingungen von Verwaltungen oft unter. Wo ist der Ort, wo Jugendkultur im Wipptal gelebt werden kann? Diese und weitere Themen werden beim Diskussionsabend zur zukünftigen Jugendpolitik im Wipptal Thema sein. Auf zahlreiche Teilnahme freut sich der Jugendtreff Sterzing.

Foto: Stefano Orsini

TELFES

2Es war eine besondere Erfahrung, den Schächer Gesmas (der Zweifler) zu verkörpern. Ich habe Gleichaltrige kennen gelernt, mit denen ich sonst nicht zusammengekommen wäre. Besonders beeindruckt hat mich die Stimmung in der St. Margarethenkirche bei der Kreuzigungsszene. Das war schon etwas Besonderes, an einem Kreuz zu ‚hängen’ und dies zu erleben. Dass so viele Leute am Karfreitag dabei waren, hat mich erstaunt, und die Begeisterung der Teilnehmer hat mich tief berührt.“ Stefan Kofler, Trens

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Erstkommunionkinder sammeln für Kinderkrebshilfe „Kinder sind Ausdruck von Liebe und Leben“. Nach diesem Motto haben die Eltern der diesjährigen Erstkommunionkinder von Telfes die gemeinsame Vorbereitungszeit gestaltet. Um am freudigen Tag der Erstkommunion auch für jene Kinder etwas zu tun, denen es nicht so gut geht, wurden Spenden für die Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ gesammelt. Insgesamt 800 Euro haben die Telfer Erstkommunionkinder zusammenbekommen und im Anschluss an die feierliche Messe an den Vereinsobmann der Kinderkrebshilfe Josef Larcher übergeben (im Bild).


GESELLSCHAFT

STERZING

Dein Arbeitsvertrag kommt dir chinesisch vor? Auf Einladung des KVW und des Jugenddienstes Wipptal referierte

kürzlich der Arbeitsrechtsberater Manfred Marsoner aus Meran im Margarethenhaus Sterzing über die verschiedenen Formen der Arbeitsverträge. Im Arbeitsleben junger Menschen wird es heutzu-

tage zunehmend zu einer wichtigen Kompetenz, gut über die Art des Beschäftigungsverhältnisses und die Inhalte des Arbeitsvertrages Bescheid zu wissen. Es gibt sehr viele Beschäftigungsformen, denen junge Menschen in ihrem Berufsleben begegnen können, begleitet von etlichen Änderungen am Arbeitsmarkt. Außerdem sind Arbeitsverträge oftmals so kompliziert verfasst, dass sie sich wie eine mühsam zu erlernende Fremdsprache lesen, so der Referent.

INNERPFLERSCH

Jungschar spendet für Projekt „Help Goma“ Unlängst organisierte die Katholische Jungschar Pflersch in Zusammenarbeit mit der öffentlichen

Bibliothek einen Vortrag der besonderen Art. Die Gruppe „Help Goma“ aus Gröden stellte interessierten Kindern und Eltern ihr Projekt vor und zeigte Fotos sowie Videos. „Help Goma“ hat sich zum Ziel

gesetzt, soziale Initiativen in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nordkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, zu unterstützen, um armen Menschen in der Region zu helfen. Die aktuellen Projekte konzentrieren sich auf Fernpatenschaften in der Schule Maison Amani. Im Rahmen dieser Veranstaltung überreichte die Jungschar Pflersch der Gruppe von „Help Goma“ einen Spendenscheck in Höhe von 500 Euro. Er stellt den Erlös der bei der letztjährigen Kindermette durchgeführten Spendenaktion dar.

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GESELLSCHAFT

„Götterolympiade“ in Jaufental

STERZING

Projekte an der Oberschule Die Schüler des Oberschulzentrums Sterzing hatten auch in diesem Schuljahr wieder die Möglichkeit, an verschiedenen Projekten und Veranstaltungen mitzuwirken und so ihren Horizont zu erweitern. BODYPAINTING MIT JOHANNES STÖTTER

„Jugend trifft Musikkapelle“ ist das Motto der Musikkapelle Jaufental für das Musikjahr 2015. Ziel dabei ist es, Kinder und Jugendliche für die Musik zu begeistern und ihnen einen Einblick in die Musikkapelle bzw. in das Ehrenamt zu geben. So wurde in Zusammenarbeit mit den Grundschulen von Gasteig und Jaufental im März das Kindermusical „Die Götterolympiade“ aufgeführt. Bereits im vergangenen Herbst wurde mit den Proben und Bastelarbeiten begonnen. Die Begeisterung und Freude der Kinder sowie ein voller Konzertsaal mit tosendem Applaus bei den fünf Aufführungen stellten alle Mühe und den erheblichen Aufwand in den Schatten. Erstaunlich war, wie sicher sich die Kinder sowohl im Chor als auch als Solisten und Schauspieler präsentierten und sich in ihre Rollen hineinfühlten. Schuldirektorin Elisabeth Scheiber bedankte sich beim Lehrerteam um Sibylle Keim und Alexa Volgger sowie bei Obmann Werner Markart und Kapellmeister Michael Bacher für ihren unermüdlichen Einsatz und die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen zwei Schulen und der Musikkapelle. Ein weiterer Programmpunkt im laufenden Jahr der Musikkapelle Jaufental ist das Frühjahrskonzert, das am 17. Mai um 15.00 Uhr im Haus der Vereine von Jaufental stattfindet. Dieses wird ein Kinderchor mit Schülern aus Gasteig und Jaufental mit einigen Highlights des Musicals und einem weiteren Musikstück musikalisch mitgestalten. Den Abschluss des Projektes „Jugend trifft Musikkapelle“ bildet ein Sommercamp auf der Alm.

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Fünftklässler der Sportoberschule und Drittklässler des Realgymnasiums nahmen an einem Bodypainting-Workshop mit Künstler Johannes Stötter teil. Dabei malten sie nach eigenen Vorstellungen, wurden in ihren künstlerischen Aktionen aber auch vom Bodypainting-Weltmeister unterwiesen. Das Zusammenspiel von Körper und Bemalung eröffnete ungeahnte Motive und Kombinationen: In ihren Werken kreierten sie u. a. eine schwungvolle Welle, zwei Schwäne, Ananasköpfe, eine Schlange im Sand und einen Elefanten. ABTAUCHEN IN DER SCHULE Die 2. Klasse des Realgymnasiums durfte mit dem Tauchclub „Bressanone Sub“ die Unterwasserwelt erforschen. Nach einem Schnuppertauchen im vergangenen Schuljahr hat sich die Klasse heuer dazu entschlossen, das Projekt weiterzuführen und den Tauchschein „Introductory Diving“ zu erlangen. Der Kurs beinhaltet neben theoretischen Inhalten an der Schule zwei Tauchgänge in der Acquarena in Brixen und Anfang Juni am Gardasee, wo auch die Prüfung absolviert wird. Dabei müssen die angehenden Taucher bis zu zehn Meter tief tauchen. SICHERHEIT IM FREIZEITSPORT ... ... lautete das seit Herbst laufende Projekt der 2. Klassen der WFO. Die Jugendlichen wurden in den Bereichen „Wandern, Rodeln, Skifahren, Klettern“ mit möglichen Gefahren konfrontiert,

um Unfälle zu vermeiden, sich dagegen abzusichern und bei einem Schadensfall richtig zu handeln. Im Hochseilgarten in Pflersch wurden die Schüler u. a. mit Klettertechniken vertraut gemacht und konnten Kletterübungen und Slacklining durchführen. Referenten vom Weißen Kreuz Sterzing wiesen die Jugendlichen in die Grundkenntnisse zur Ersten Hilfe ein. Katrin Felizetti von der Raiffeisenkasse Wipptal stellte Versicherungsmöglichkeiten im Freizeitsport vor. GESCHICHTE DES TOURISMUS Die 1. Klasse der WFO befasste sich drei Tage lang mit der Geschichte des Tourismus in Südtirol. Dazu wurde das „Touriseum“ in Schloss Trauttmansdorff besucht. Die Schüler begaben sich außerdem auf die Suche nach besonderen Sehenswürdigkeiten der Kurstadt Meran. Die Entwicklung des Tourismus im Wipptal sowie besondere Events in und um Sterzing ergänzten die Informationen, die in einer Broschüre gesammelt wurden. DIE FÜNF SÄULEN VON KNEIPP

Die Schüler der Klasse 1c haben bei einem Projekt die fünf Säulen von Kneipp erarbeitet. Wasser, Ernährung, Lebensordnung, Kräuter und Bewegung wurden in Zusammenarbeit mit dem Bildungshaus Neustift, dem Reformhaus Sterzing und Klangschalentherapeutin Helga Gschliesser den Schülern näher gebracht.


GESELLSCHAFT

Schule am Roßkopf Beim Wintersport-Sicherheitstag am Roßkopf wurden die Schüler der 4. und 5. Klassen des Grundschulsprengels Sterzing I für das richtige Verhalten zur Vermeidung von Unfallgefahren beim Wintersport sensibilisiert und erhielten einen Einblick in die Aufgabenbereiche der verschiedenen Rettungsorganisationen. Die Schüler durchliefen sieben Stationen: Während ein Skilehrer der Skischule Sterzing lustige Aufwärmspiele anbot und den Schülern erklärte, dass dadurch das Verletzungsrisiko gesenkt wird, wurden bei den Vertretern der Pistenrettung der Finanzwache die richtige Ausrüstung sowie die Verhaltensregeln auf der Skipiste erarbeitet. In anschaulichen

Aktion „Sauberes Trens“ Beispielen brachten die Experten der Forststation Sterzing den Kindern nahe, dass unsere winterliche Landschaft nicht nur Erholungsraum für uns Menschen, sondern vor allem auch Lebensraum für Pflanzen und Tiere ist, den es zu schützen gilt. Besonders spannend wurde es, als die Kinder mit Vertretern des Bergrettungsdienstes Sterzing mit Sonde und Piepsgeräten experimentieren und den Lawinenhunden bei ihrer Suche zuschauen durften. Um die Absicherung einer Unfallstelle, das richtige Verhalten bei Unfällen auf der Piste und die Versorgung von Verletzten ging es bei der Station von Pistenrettung und Weißem Kreuz.

Auch dieses Jahr fand Anfang April die bereits zur Tradition gewordene jährliche Dorfsäuberung in Trens statt. Die Grundschüler zeigten großen Fleiß beim Sammeln von unachtsam weggeworfenem Müll. Die Kinder erlebten Umwelterziehung hautnah und entwickeln so ein Bewusstsein für ein sauberes Dorf. Zudem beteiligten sich einige fleißige Einwohner an der Aktion. Die Aktion „Sauberes Trens“ soll Jung und Alt dafür sensibilisieren, der Umwelt mit Achtsamkeit und Respekt zu begegnen. Sie wird von der Schützenkompanie Trens in Zusammenarbeit mit der Grundschule Trens und der Gemeinde Freienfeld, welche die anschließende Jause zur Verfügung stellt, organisiert.

„Lesepaten“ an der Grundschule Mauls

„Verteidigen, schützen, erhalten“ Im März luden die Bibliothek und der Bildungsausschuss Mauls zum Vortrag „Verteidigen, schützen, erhalten“ von

Magdalena Gschnitzer aus Gasteig ein. Die engagierte Tierschützerin erzählte über ihre Zeit auf den Färöer-Inseln,

wo sie im vergangenen Sommer gegen die alljährliche Grindwaljagd protestiert hat. Sie stellte auch andere Projekte der Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ vor. Magdalenas Vortrag dokumentierte sehr eindrucksvoll, wozu Menschen fähig sind und was vor den Augen aller passiert, ohne dass jemand eingreift. „Jeder kann mit wenig Aufwand seinen Teil dazu beitragen, um die Meere zu schützen und somit auch unseren Lebensraum und den zukünftiger Generationen“, so Magdalena.

Im laufenden Schuljahr fand an der Grundschule Mauls in Zusammenarbeit mit der Bibliothek das Projekt „Lesepaten“ statt. Der Koordinatorin des Projektes, Verena Überegger, gelang es, für jede Klasse zwei Lesepaten zu finden. Diese stellten ihren „Patenschülern“ ihren Beruf vor. Außerdem lasen sie den Schülern vor und zeigten ihnen ihren Arbeitsplatz. Sie brachten Lesekistchen mit, die mit allerlei spannenden, lustigen, gruseligen und interessanten Büchern gefüllt waren. Die Schüler stellten anschließend die Berufe ihrer Paten den anderen Klassen vor. Zum Abschluss überraschten die Schüler ihre Lesepaten mit einer gesunden „Lesejause“.

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GESCHICHTE


GESCHICHTE


GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

„… da ich kein Mensch mehr bin …“ Die Kriegserlebnisse von Leopold Trenkwalder aus Wiesen (Teil 1)

Von Renate Trenkwalder

Wir schreiben das Jahr 1915. Österreich-Ungarn befindet sich bereits seit Monaten im Krieg und hat schon schwere Verluste hinnehmen müssen. Nun deutet alles darauf hin, dass auch Italien in den Krieg eintritt, nachdem es am 3. Mai 1915 seine Mitgliedschaft im Dreibund, dem Bündnis zwischen Deutschem Reich, Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien, aufgekündigt hatte. Also gilt es, auf schnellstem Weg die Tiroler Standschützen zu mobilisieren, um die Grenze im Süden abzusichern. Der damals 29-jährige Leopold Trenkwalder aus Wiesen rückt daraufhin bei den Standschützen in Sterzing ein. Die Zeit drängt. Binnen weniger Tage müssen die Standschützen eine sicher unzureichende Kriegsausbildung durchlaufen, um bereits kurz darauf an der neuen Front im Süden eingesetzt zu werden. Am 23. Mai 1915 erklärt Italien Österreich den Krieg – tags darauf beginnen die Kämpfe auf den Hochflächen von Lavarone südlich von Trient. Leopold Trenkwalder, einer unter vielen, wird an die Front gerufen. All seine Kriegserlebnisse, sei es im Schützengraben oder im Lazarett, hält er in einem kleinen Heftchen fest. Obwohl seine Tagebuchaufzeichnungen sehr einfach sind, gewähren sie uns Einblick in das damalige Kriegsgeschehen und die damit verbundenen Schicksale zahlreicher Soldaten. Er schreibt: „Eingerückt zu den Standschützen nach Sterzing am 20. Mai 1915. Wir wurden dort ausgerüstet und mußten exerzieren lernen in der Gneine in Wiesen 8 Tage. Dann wurde Alarm und wir ka-

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Leopold Trenkwalder im Jahr 1915

men den 28. Mai nach Franzensfeste zur Festungsbesatzung fast ein Monat, dann wurden wir einwaggoniert nach Südtirol am 25. Juni. Wir fuhren über Trient nach Kaltonaze (= Caldonazzo), von dort die Nacht nach Wirti (= Virti, zwischen Lavarone und Folgaria), 8 Tage dort in Reserve. In Franzensfeste hatte ich 10 Tage Holz hacken, 2 Tage Rundeckwache, 10 Tage in Schabs auf Wache, dann in einen Sonntag fuhren wir unser 3 mit Juden nach Kufstein. Am 25. Juni fuhren wir nach der Front nach Trient Pertschine (= Pergine)-Kaltonatze, die Nacht marschierten wir nach Wirti, dort in Reserve 8 Tage. Am 5. Juli kamen wir an den Feind, 29 Tage in Schützengraben bei Gostalte (= Costa Alta, nördlich von Lusern)

– Lavarone. Vor den Schützengraben hatten wir einen Posten auf einen Baum, wozu 42 Staffel führten, dort stand ein Hüttel. Den 8. Juli wurden wir beschossen, am 14. Juli wurden wir sehr stark beschossen, den 7. und 9. Juli wurden wir beschossen, den 3. August wurden wir von dort abgelöst und kamen wir zum Lager zurück nach Kostalta. 10 Tage zur Arbeit und am 14. August wieder an die Front, am 15. und 24. August wurden wir sehr, sehr beschossen, zirka in 10 Tagen schlugen bei 14.000 Granaten in unsere Stellungen ein. Am 24. August folgte der Angriff, wo der Feind die Nacht 3 mal zurück geschlagen wurde. Es waren 1300 Verteidiger auf unserer Seite, der Feind stürmte mit zirka 15.000 Mann auf uns.

Gefangen wurden 108 Verwundete und 400 unverwundete Feinde, darunter auch der Kommandant des 115. Regt. Oberst Rivani. Die Fahne der 5. Komp., dessen Regimentsfahne gespendet von der Stadt Treviso, 578 Gewehre, 400 Baonette, 40.000 Patronen, 200 Tote, darunter 2 Stabsoffiziere und 3 Leutnante lagen vor unseren Gräben. Der Feind soll 1500 Mann Verluste gehabt haben, bei uns waren 8 Tote bei 20 Verwundete, andere sagten 43 Tote und bei 60 Verwundete (Nachtrag: Unsere Siege vom 24. Aug., von 27. und 31. Aug. im Tiroler Anzeiger beschreiben, auch im Tiroler Volksbote 1. September). Am 21. Juli fiel der Binder Bauer von Egg, darauf ein Mareiter von seinen eigenen Leuten. Am 24. August fiel Stefan Graf von Pfitsch und Josef Gartner von Tuins, beide durch Granaten. Wir waren vom 14. August bis 17. September dort im Schützengraben, dann wurden wir abgelöst durch die Jungschützen von Oberösterreich, ins Lager zurück hatten wir 5 mal Alarm die Nacht, am 26. kam ich auf Feldwache bis 3. Oktober Alarm, am 14. November wurden wir von der Feldwache abgelöst, den 15. kamen wir nach Karbonare (= nordöstlich von Folgaria) zur Entlausung (!), dann immer bei der Arbeit beim Hüttenbau und Kavernen bis 20. Dezember, ging ich in Urlaub nach Hause, den 4. Jänner eingerückt.“ Nach den monatelangen Einsätzen in Lavarone kommt es im April 1916 zum Abmarsch. Die Truppen werden in die Valsugana abkommandiert. Welche Strapazen die Männer in den tagelangen Märschen erleiden müssen, ist für uns heute kaum noch vorstellbar. Leopold Trenkwalder hält dazu in seinem Heftchen fest: „Am 4. April kam der Befehl zum Abmarsch nach Calkuranika


Feldpostkarte von Leopold Trenkwalder vom 26. Jänner 1916 an seine Eltern

(= Calceranica al Lago), den 5. 4 Uhr nachmittag Abmarsch über Caltonaze nach Kalkuranika, dort um 10 Uhr abends angekommen, den 6. April 2 Uhr früh auf, um 3 Uhr Abmarsch nach Levico, dort angekommen 7 Uhr früh, um 10 Uhr den ersten Kaffee, dort um 2 Uhr Fleisch und Suppe, dann Rast, den 8. April 2 Uhr früh Alarm, 3 Uhr Abmarsch nach Vetriolo (nördlich von Levico), dort um 11 Uhr angekommen. Mittags um 3 Uhr Fleisch und Suppe, dort übernachtet, den 9. April 7 Uhr früh Kaffee, dann Abmarsch über die Sampesspitze (= Semperspitze), dort kleine Rast, dort Fleisch und Suppe, 3 Uhr Abmarsch über Panarotta zum Weitjoch, dort übernachtet, 9 Uhr abends Kaffee, den 10. April um 7 Uhr Kaffee, dann Abmarsch über Fontanella nach Frawortspitze (= Monte Fravort, 2.347 m, nordöstlich von Levico), dort 1 Uhr nachmittag angekommen, um 3 Uhr eine Konserve, wir hatten dort über 5 m Schnee, den Ostersonntag 23. hatte es 1.10 Schnee gemacht, 2385 m hoch. Am 16. April griffen die Welschen unsere Feldwache an bei St. Oswaldo, 24 Mann nahmen sie gefangen, den 17. griffen die unseren dort an, mußten wieder zurück, den 18. 4 Uhr früh griffen wieder die unseren an, die Welschen mußten weichen, sie nahmen eine ganze Kompanie im Schlaf gefangen. Am 20. Mai kamen wir nach Weitjoch und am 27. Mai nach den abgebrannten Dorf Tortschenio (= Torcegno) links Borgo. Am 30. Mai kamen wir nach Telva di sopra (= Telve di Sopra), am 3. Juni mußten wir das Dorf räumen wegen der Welschen Beschießung, wir kamen zurück nach Panisa, wo einige Häuser standen. Ich kam dort zu den Pio-

nieren zugeteilt 22. Sauperbatlon (= Sappeur-Bataillon) Ungarn. Am 16. Juni um 11 Uhr Vormittag Abmarsch nach St. Pietro über Salubio und hinab ins Tal Kolomento (= Val Calamento, nördlich von Carzano, dies wiederum nordöstlich von Borgo), dort um 12 Uhr nachts angekommen, Freilager auf einer Wiese, den 17. um 12 Uhr Mittag bekamen wir den Kaffee, seit 16. nichts mehr, um 10 Uhr nachts in die Stellungen, nachts immer Freilager unter Bäume, am 2. Juli wurden wir sehr stark beschossen, wir machten einen Gefangenen, der sagte, morgen sei ein Angriff, es stehen 10 Bataillone gegen uns. Am 3. Juli hatten wir 2 Tote nämlich Ludwig Teiner von Gossensaß und Reichsigl Josef von Trens, ersterer durch eine Granate zerfetzt, der andere durchs Herz getroffen. Wir hatten auch noch 6 Verwundete und so durch so viele Strapazen 12 Kranke, wir machten in drei Tagen 25 Gefangene, auch etliche Feinde wurden von uns erschossen. Am 4. Juli 9 Uhr abends kam Befehl zum Rückmarsch durch das Kolomentental nach Albare (= Albarè), um 10 Uhr lösten wir uns unbemerkt vom Feinde los. Um 2 Uhr früh den 5. kamen wir in Albare an, 2 Stunden auf einer Wiese schlafen, nämlich wir hatten durch 5 Nächte nichts mehr geschlafen. Den 5. 4 Uhr früh Abmarsch zum Berg Albare 1595 m, ich bekam durch volle 3 Tage kein Brot, nur 4 mal Kaffee und Kon-

serven, hatte 4 Nächte nichts geschlafen, die 5. 4 Stunden, es war am 5. ein großes Sturmwetter durch Hagel und Regen, wir hatten furchtbar zu kalt durch Nässe.“ Jeder kann sich vorstellen, dass man unter diesen extremen Bedingungen an seine Grenzen stößt. Selbst bei angeschlagener Gesundheit stellen die Soldaten pflichtbewusst ihren Mann. Häufig tritt hohes Fieber ein und zwingt die Soldaten ins Lazarett. Leopold Trenkwalder ergeht es nicht anders. Schlafmangel, schlechtes Essen sowie Wind und Wetter greifen auch seine Gesundheit an. Er erkrankt. „Den 7. um 8 Uhr abends Abmarsch nach Malga Falbiana (= Val Piana) 2283 m, den 11. Juli Stellungen bauen, bis 24. den Drahtverhau machen, den 7. August erkrankte ich dort, ging abends noch zu Maroden-Visit, hatte 38/9 Grad Fieber, den 8. kam ich fort nach Pologida in ein Feldspital, den 9. trugen mich die Bosniaken übers Joch zum Feldmaroden-Haus 4/4 ins Fleimstal. Den 13. hatte ich 40/5 Fieber, dort den 14. 41 Grad, den 16. ging ich zur

Auszug aus den Tagebuch-Aufzeichnungen

Entlausung, abends hatte ich 39 Grad Fieber, den 17. August kam ich mit einem Lastenauto nach Neumarkt, den 18. kam ich nach Brixen, den 21. August besuchte mich die Mutter und Regina, ich war im Missionshaus in Brixen, den 23. besuchte mich Schwester Jule, den 24. besuchte mich Johann und Anna, den 27. besuchte mich der Vater, Kreszenz und Bruder Anton, Schwager Kassl.“ Nach seinem Krankenaufenthalt in Brixen wird er nach Böhmen abberufen, wo er jedoch abermals erkrankt. Mit einer Anaemia enteritis, zudem mit einem Lungenspitzkatarrh und einem Herzfehler kommt er in den ersten Oktobertagen 1916 ins Brixner Krankenhaus. Am 11. Oktober wird er wieder einberufen und arbeitet im Gebiet des Fersentales beim Winterhüttenbau, bis er am 10. Jänner 1917 wieder an die Front muss, denn Frieden ist noch nicht in Sicht. E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: „… DA ICH KEIN MENSCH MEHR BIN …“. DIE KRIEGSERLEBNISSE VON LEOPOLD TRENKWALDER AUS WIESEN (Teil 2) von Renate Trenkwalder

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Naßtal? TRENS

Der Bombenkrieg im Wipptal Buchpräsentation und Lesung im Kulturhaus

von Harald Kofler

Die am orographisch linken und rechten Ufer des Pflerscherbaches verstreuten Höfe und Häuser von Naßtal liegen etwas mehr als einen Kilometer nordwestlich von Gossensaß entfernt im Pflerschtal. Der Weiler gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Pflersch und ist damit verwaltungstechnisch ein Teil der Marktgemeinde Brenner. Obwohl die Besiedelung wohl wesentlich älter sein dürfte, werden die verstreuten Höfe und Häuser erstmals im Jahr 1502, also am Ende des Spätmittelalters bzw. am Beginn der Frühen Neuzeit, urkundlich als „in Nassental“ gelegen erwähnt. Die noch heute gebräuchliche Schreibform des Ortsnamens ist jedoch bereits am Ende des 16. Jahrhunderts bezeugt und dürfte sich am Beginn des 20. Jahrhunderts gefestigt haben. Der im 19. Jahrhundert im Wort „Thal“ häufig eingefügte Konsonant „h“ findet sich auch in der Ortsbezeichnung Naßthal wieder und dürfte erst am Beginn des 20. Jahrhunderts endgültig verschwunden sein. Die etymologische Deutung des Ortsnamens bereitet keinerlei Schwierigkeiten und kann als gesichert gelten. Der Pflerscherbach ist vor seiner Verbauung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr häufig über die Ufer getreten und hat zahlreiche Talwiesen und Äcker immer wieder überschwemmt. Der Grundwasserspiegel ist in der Nähe des Talbaches auch heute noch sehr hoch, weshalb manche Wiesen überaus feucht sind. Der Ortsname verweist auf solch ein wasserreiches, feuchtes Gebiet.

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Am 15. Mai veranstaltet die Geschichtswerksatt Freienfeld in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss und der Interessentschaft Trens sowie dem Kompetenzzentrum für Regionalgeschichte der Universität Bozen eine Buchvorstellung und Lesung über den Bombenkrieg im Wipptal und in der Gemeinde Freienfeld.

Dabei stellt Historiker und Buchautor Thomas Albrich, außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Zeitgeschichte an der Universität Innsbruck, sein 2014 erschienenes Buch „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943–1945. Der Gau Tirol-Vorarlberg und die Operationszone Alpenvorland“ vor und richtet dabei den Fokus auf den Bombenkrieg im südlichen Wipptal. Das Buch bietet eine auf dem letzten Stand der Forschung basierende Darstellung der Luftkriegsereignisse im Gau Tirol-Vorarlberg und in der Operationszone Alpenvorland, also in Südtirol, im Trentino und in

Belluno bis Kriegsende im Mai 1945. Neben der neuesten Fachliteratur und neuem Aktenmaterial aus internationalen Archiven kommen auch zahlreiche Zeitzeugen – alliierte Bomberbesatzungen sowie deutsche Jagdpiloten und Zivilisten – zu Wort. Im zweiten Teil wird die Darstellung durch eine auf den letzten Kenntnisstand gebrachte umfangreiche und detaillierte Chronik der Luftkriegsereignisse ergänzt, die alle bekannten Bombenabwürfe dokumentiert. Der Erker hat in seiner März- und April-Ausgabe ausführlich darüber berichtet. Luis Benedikter liest Passagen aus einem zeitgenössischen Bericht des Stilfer Kooperators Franz Jud und aus der Maulser Pfarrchronik über den Bombenkrieg in Freienfeld. Moderiert wird die Veranstaltung von Oswald Überegger aus Stilfes, Direktor des Zentrums für Regionalgeschichte in Bozen. Für die musikalische Umrahmung sorgt Peppi Hofer am Klavier. Im Rahmen der Buchpräsentation wird eine kleine Ausstellung mit Fotos über die Bombardierungen im Wipptal gezeigt. Diese bleibt auch noch am 16. Mai von 10.00 bis 12.00 und von 15.00 bis 17.00 Uhr für das Publikum geöffnet. Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr im Kulturhaus Trens. Im Anschluss daran gibt es einen Umtrunk.

BUCHVORSTELLUNG

Sterzinger Sportgeschichte vorgestellt Über 100 Interessierte verfolgten die Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung „Mehr als 100 Jahre Sport Sterzing – Più di 100 anni di Sport Vipiteno“. Eine Gruppe von sportbegeisterten Sterzingern sammelte über drei Jahre lang Fotomaterial, Berichte und sonstige Zeitdokumente zur Sportgeschichte Sterzings und stellte diese in Form einer gefälligen Publikation der Öffentlichkeit vor. Unter der Führung von Josef Gasteiger, Präsident der Chronistengruppe Sterzing, und in Zusammenarbeit

mit Graphikerin Ingrid Gartner entstand ein 176 Seiten starkes zweisprachiges Buch, in dem sowohl italienische als auch deutsche Artikel das vielfältige Vereinswesen der letzten 100 Jahre darstellen. Die Zeitspanne 1995 bis 2010 wurde von vier Schülerinnen des Sportgymnasiums Sterzing ergänzt. Die Olympioniken Peter Gschnitzer und Herbert Plank signierten die Tirolensie, die im Buchhandel erhältlich ist.


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KULTUR

Passionskonzert in Ratschings

Frühjahrskonzerte der Musikkapellen TRENS

Am Vorabend des Passionssonntages lud der Frauenchor Ratschings zu einem besinnlichen Konzert in die Pfarrkirche von Innerratschings. Mit einfühlsamen Werken stimmten der Frauenchor unter der Leitung von Maria Brunner, begleitet von Franz Seeber am Piano und Karin Schölzhorn an der Querflöte, sowie die Sängerrunde Pettnau aus Tirol unter der Leitung von Ruth Costa auf die Passionszeit ein. Sabine Brunner, Fini

Schölzhorn und Katharina Haselwanter stellten ihr Können als Solistinnen unter Beweis. Mit dem gemeinsam gesungenen Choral „Jesus bleibet meine Freude“ von J. S. Bach, begleitet von Stefan Perdanig am Kontrabass und Elias Praxmarer am Orgelpositiv, klang der besinnliche Konzertabend aus. Das Publikum dankte den Ausführenden mit anhaltendem Applaus für die innige Stunde.

Am 16. Mai lädt die Musikkapelle Trens unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Manfred Messner zu ihrem diesjährigen Frühjahrskonzert in die Turnhalle der örtlichen Grundschule. Eröffnet wird das Konzert mit dem Konzertmarsch „Salemonia“ von Kurt Gäble. Mit dem Konzertstück „Hymn for a solemn occassion“ von Hermann Pallhuber ist daran anschließend symphonische Blasmusik zu hören. Abgeschlossen wird der erste Teil mit der Overtüre „Der Waldsänger“ von Josef Abwerzger. Majestätisch schwungvoll weiter geht es mit dem italienischen Militärmarsch „Venezia“ von Gaetano Fabiani. Einen Höhepunkt stellt das Potpourri „Tanz der Vampire“ aus dem gleichnamigen Musical von Jim Steinmann dar. Mit dem getragenen Konzertstück „Pompeji“ von Mario Bürki und dem rhythmischen „Crossbreed“ von Thiemo Kraas endet der Abend. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. GOSSENSASS

PR

Der „neue“ MGV Sterzing 1860 in der Margarethenkirche

Der traditionsreiche Männergesangverein Sterzing entschied sich im letzten Sommer dazu, in seiner musikalischen Entwicklung vermehrt auf musikalische und klangliche Qualität zu setzen, und konnte dafür mit Waltraud Pörnbacher eine Chorleiterin gewinnen, die es wie wenige versteht, aus ihren Ensembles herauszuholen, was diese sich selbst nie zugetraut hätten. Nach einer intensiven Arbeits- und Entwicklungsphase unter ihrer Leitung präsentiert sich das Ensemble nun erstmals einem größeren Publikum. Zum Eingang stehen Teile aus der Deutschen Messe D872 von Franz Schubert sowie aus der Messe brève no. 5 von Charles Gounod auf dem Programm. Abgerundet wird der erste Konzertteil durch das Ave Verum Corpus KV 618 und das Laudate Dominum KV 339 von Wolfgang Amadeus Mozart. Abwechselnd und zusammen mit dem Vokalensemble „Young Voices“ kommen im zweiten Teil Spirituals zur Aufführung, bei denen Judith Huber und Samuel Andre Pörnbacher als Sopran-Solisten mitwirken. Die Chöre werden von Oswald Salcher (Orgel), Tamara Salcher (Klavier), Judith Huber (Violine), Hubert Niedrist (Gitarre) und Simon Gschnitzer (Schlagzeug) begleitet. TERMINE:
Freitag, 29.05., 20.00 Uhr Freinademetz-Kirche Milland; Samstag, 30.05., 20.30 Uhr in der St. Margarethenkirche Sterzing

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Am 23. Mai gibt die Vereinskapelle Gossensaß auf dem überdachten Festplatz von Gossensaß ihr traditionelles Pfingstkonzert. Eröffnet wird dieses mit kurzweiligen Stücken von der Jugendkapelle Brennerwind. Die Vereinskapelle konzertiert heuer erstmals unter der musikalischen Leitung von Klaus Sailer. Der neue Kapellmeister spannt den Bogen von der italienischen Oper „Norma“ von Vincenzo Bellini bis hin zu moderner Filmmusik „Mission Impossible“ von Lalo Schifrin. Aber auch klangvolle Konzertmärsche und Stücke mit Ohrwurmcharakter dürfen an diesem Abend nicht fehlen. Der Konzertabend beginnt um 20.15 Uhr. MAULS Am 24. Mai gibt die Musikkapelle Mauls im Haus der Dorfgemeinschaft ihr traditionelles Pfingstkonzert. Unter der Leitung der neuen Kapellmeisterin Ricarda Janissen wird den Zuhörern ein abwechslungsreiches Programm von traditioneller Blasmusik bis hin zu bekannter Filmmusik geboten. Zu hören sind u. a. bekannte Melodien aus dem Film „Pirates of the Caribbean“ von Klaus Badelt, die weltbekannte Popballade „One Moment in Time“ von Whitney Houston oder die Polka „Augenblicke“ vom jungen Tiroler Komponisten Martin Scharnagl. Aber auch klassische Werke wie den „Militärmarsch Nr. 1“ von Franz Schubert oder eine Fantasie aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber erwartet das Publikum. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.


KULTUR

STERZING

Osterkonzert der Bürgerkapelle begeistert

© Martin Schaller

Am Ostersonntag lud die Bürgerkapelle Sterzing zum traditionellen Früh-

Die Bürgerkapelle hatte im heurigen Jahr fünf Neuzugänge zu verzeichnen: Nadia Markart, Sandra Schölzhorn, Andreas Pfeifhofer, Simon Putzer und Clemens Trenkwalder. An Anika Kofler und Peter Frick wurde für ihre 15-jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Bronze verliehen. Besonders stolz war die Bürgerkapelle darüber, dass sie zwei ehemaligen Musikanten die Ehrenmitgliedschaft (v. l.) Die Ehrenmitglieder Willi Recla und Hubert Potauner mit überreichen durfte. Hubert Obmann Armin Masl, im Hintergrund Kapellmeister Roland Fidler Potauner war über 60 Jahre, jahrskonzert im Stadttheater ein. Der Willi Recla über 50 Jahre bei der Bürerste Teil der Aufführung war von kon- gerkapelle tätig. Obmann Armin Masl zertanten und solistischen Stücken ge- lobte die Geehrten als treue und stets prägt. Annelies Gschliesser, Anna Plank engagierte Musikanten und Kameraund Sandro Santinato hatten dabei den. die Möglichkeit, ihr Können als Solis- Der bis zum letzten Platz gefüllte Konten unter Beweis zu stellen. Der zweite zertsaal bewies erneut, dass das OsTeil stand ganz im Zeichen der Filmmu- terkonzert der Bürgerkapelle ein gern sik, untermalt mit originalen Filmaus- besuchter Programmpunkt im Rahschnitten und einem Rocky-Double. men der Sterzinger Osterspiele ist.

REIFENSTEIN

„Von der Wiege bis zur Bahre“ Burg Reifenstein war im Rahmen der 30. Sterzinger Osterspiele Schauplatz eines besonderen musikalisch-literarischen Erlebnisses. Der Frauenchor Stilfes unter der Leitung von Katharina Hasler bot dabei gemeinsam mit Günther Götsch und Paolo Jack

Alemanno bei einem Rundgang durch die Burg mit Gesang, Perkussion und Poesie durch die verschiedenen Epochen Einblick in die Vielfältigkeit des Lebens. Armin Haller, Vorsitzender des Vigil-Raber-Kuratoriums, begrüßte im Vorhof das Publikum. Unter dem Motto „Von der Wiege bis zur Bahre“ lud Frauenchor-Obfrau Barbara Walcher die Besu-

cher auf eine besondere Reise in die Gemäuer der Burg. Dabei wurden verschiedene Orte der Burg bespielt. Im Garten vor der Zugbrücke wartete der Frauenchor mit dem Lied „Erlaube mir feins Mädchen in den Garten zu gehn“ auf. Percussionist Jack Alemanno geleitete die Zuhörer mit gewählten Rhythmen von Raum zu Raum. Im Rittersaal gab der Frauenchor ein Trinklied zum Besten. Regisseur und Schauspieler Günther Götsch zog die Zuhörer mit der Geschichte „Das Geheimnis des Glücks“ von Paolo Coelho in seinen Bann. Im Grünen Saal stimmten das „Totenlied aus dem Ahrntal“ und die Geschichte „Der Mann von 50 Jahren“ von Hermann Hesse die Zuhörer nachdenklich. Der feinfühlige musikalisch-lyrische Rundgang durch die Burg endete mit dem Lied „O kommt bald wieder ihr Lieben“. Erker 05 I 15

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KULTUR

MAREIT

Musik, die das Leben bereichert Auch heuer lockte das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Mareit zahlreiche Musikfreunde in den Vereinssaal von Mareit. Das

15 Jahre Singgemeinschaft Pflersch Zum 15-jährigen Bestehen lädt die Singgemeinschaft Pflersch am 9. Mai um 19.30 Uhr in die Pfarrkirche von Innerpflersch zur Jubiläumsfeier „Regina Caeli“ ein. Das geistliche Konzert ist ausschließlich der Gottesmutter Maria gewidmet. Neben der Singgemeinschaft selbst wirken dabei der Kirchenchor sowie die Jungschargruppe Innerpflersch mit. An der Orgel spielt Oswald Salcher.

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Foto: Benjamin Bauer

bandsehrenzeichen in Gold überreicht. Für 15-jährige Vereinszugehörigkeit wurde Stabführer Oswald Nössing mit dem Verbandsehrenzeichen in Bronze geehrt. Applaus gab es auch für die Jugend; so wurde an Christina Holzner, Carolin Nössing und Jasmin Wurzer das Leistungsabzeichen in Silber überreicht und den vier Neuzugängen Lukas Obex und Tobias Wurzer am Tenorhorn sowie Maximilian Strickner und Thomas Larch an der (v. l.) Kapellmeister Jürgen Salzburger, die Geehrten Oswald Nössing und Monika Obex, Obmann Alexander Trompete jenes in Bronze. Leitner und VSM-Bezirksobmann Meinhard Oberhauser Ein besonderer Dank erging an Bettina Wurzer rund zweistündige Programm, zu- und Christian Siller, die über viele sammengestellt von Kapellmeis- Jahre im Ausschuss mitgearbeitet ter Jürgen Salzburger, bot für je- haben und nun von Christina Holzden Geschmack etwas: Während ner und Florian Obex abgelöst wurMarschliebhaber mit den Werken den. „Egerländer Sterne“ und „Sal- Im Rahmen des Konzertabends ve Imperator“ ihre wahre Freude wurde auch Marketenderin Roswihatten, kamen Opernfreunde mit tha Keim offiziell vorgestellt sowie „Zampa“, einer der erfolgreichsten Alexandra Obex begrüßt, die es Opern von L. J. Ferdinand Hérold nach einem Jahr Pause wieder zu voll auf ihre Kosten. Auch die Film- ihren Musikkameraden zurückgemusik mit dem Stück „The Patri- zogen hat. ot“begeisterte das Publikum. Be- Im weiteren Verlauf des Konzertsonders gute Ausdauer bewiesen abends unternahm die Musikkapeldie Musikanten bei der neunmi- le mit dem Stück „A Highland Sonütigen und aus drei Sätzen beste- journ“ einen Streifzug durch den henden philosophischen Komposi- Westen Englands sowie nach New tion „Diogenes“. Beendet wurde York, wo sie das erfolgreichste Muder erste Teil des Konzertabends sical aller Zeiten „West Side Story“ schließlich ganz traditionell mit der zum Besten gab. Ohrwurm-Polka „Augenblicke“ Mit bekannten Hits aus den 60er von Martin Scharnagl. und 70er Jahren aus dem Medley Über eine besondere Auszeichnung „Oldies Forever“ lieferte sie abdurfte sich Monika Obex freuen; sie schließend ein wahres Pop-Feuererhielt als erste Wipptalerin für ihre werk und verabschiedete sich mit 40-jährige Mitgliedschaft das Ver- drei Zugaben.

Frei.Wild auf Platz eins

Die Eisacktaler Deutschrock-Band Frei.Wild mit Christian Forer aus Thuins am Schlagzeug ist Mitte April mit ihrer neuen CD „Opposition“ bereits zum dritten Mal auf Platz eins der offiziellen deutschen Album-Charts gelandet. Auch in Österreich sind sie erstmals auf Platz 1 eingestiegen.

Vor kurzem war Frei.Wild erneut für den Echo, den bekanntesten deutschen Musikpreis, nominiert, nachdem sie 2013 wegen heftiger Proteste ausgeladen worden waren. Mitte April brachten sie die Stadthalle in Bozen mit einer fulminanten Pyro-Show vor 3.000 begeisterten Fans zum Beben.

„Südtiroler Rifflblech“ stellt CD vor „Herzass“ nennt sich die erste CD der Gruppe „Südtiroler Riflblech“, in der Ludwig Wieser aus Jaufental die Trompete spielt.
 Den Versuch, bestehende Horizonte zu sprengen, haben die Musiker bravourös gemeistert, ganz nach dem Motto „Mir hebm(s)!“. 
In ihrem Album „Herzass“ präsentiert die junge Südtiroler Blasmusikformation traditionell gehaltene Märsche, zünftige Polkas, beschwingte Walzer und herzerwärmende Popmelodien – eine abwechslungsreiche Mischung für Jung und Alt. 
Der Großteil der

Kompositionen stammt aus der Feder der sieben Riffl, die auch individuell sehr erfolgreich in der musikalischen Weltgeschichte unterwegs sind. Sie wirken mit in renommierten Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, der Wiener Staatsoper, den Münchner Symphonikern, der Wiener Volksoper, dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich oder in Ensembles wie Bozen Brass. Ab 10. Mai ist die CD erhältlich. Im Wipptal wird sie Ende Juli im Rahmen der Konzertreihe „Musik im Stollen“ in Maiern vorgestellt.

RICHTIGSTELLUNG Im Artikel „Musikalische Talente“ im April-Erker hat der Fehlerteufel ein a geschluckt. Johanna und nicht Johann Markio ist eine der sechs Preisträgerinnen der Musikschule Sterzing des musikalischen Nachwuchsbewerbs „prima la musica“. Wir bedauern den Fehler. Die Redaktion


DAS WIPPTAL IM FOKUS

„FORTPFLANZUNG“, Sabine Volgger, Pardaun Erker 05 I 15

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Erker

NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Il Vostro mensile comprensoriale

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ALTA VAL D’ISARCO

Elezioni comunali Wipptal 2015 In maggio si vota nei sei comuni della Wipptal

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Redazione Erker Città Nuova 20 A, 39049 Vipiteno Tel. 0472 766876 Erker 05 I 15info@dererker.it - www.dererker.it

15.711 gli elettori - 14 le liste in lizza - 218 i candidati per 93 seggi di consigliere comunale - Le candidate donne sono il 33,9 per cento – i concorrenti per la poltrona di sindaco sono 12. Manca ormai poco alle prossime elezioni comunali del 10 maggio. Ben 15.711 elettori, di cui 7.731 donne e 7.980 uomini, saranno chiamati alle urne per l’elezione dei consigli comunali e dei sindaci. Gli elettori potranno scegliere tra le 20 liste che si presenteranno nei 6 comuni dell’Alta Val d’Isarco. I candidati che si contenderanno i 93 seggi sono 218 (nel 2010 erano 228, escluso Brennero, che aveva votato nel 2009) di cui 74, cioè il 33,9%, sono donne. Primeggia per le quote rosa il Comune di Vipiteno, mentre è in coda il Comune di Racines.

La novità di quest’anno è che la SVP, in tutti e sei i comuni, sarà presente come lista “Wipptaler Edelweiß”. Scompaiono quasi del tutto i Freiheitlichen, presenti solo nel comune di Val di Vizze, scomparsa del tutto la Union für Südtirol. In forte incremento la presenza di liste civiche, ben due per il Comune di Vipiteno, due anche nel Comune di Brennero e nel Comune di Fortezza; un’altra lista civica con candidati di lingua tedesca si presenta nel Comune di Campo di Trens e due liste civiche scendono in lizza nel Comune di Fortezza. Gli elettori potranno indicare sulla scheda rosa (elezioni dei consiglieri comunali) fino a quattro preferenze in un’unica lista; è assolutamente necessario scrivere nome e cognome dei candidati prescelti.


BRENNERO Cinque le liste a competere per i 15 seggi consiliari. La lista “SVP – Wipptal - Brenner” schiererà 15 candidati più il candidato sindaco Franz Kompatscher, unico a presentarsi per la carica di primo cittadino per il comune di Brennero. Ben 2 le liste civiche, entrambe presenti per la prima volta: la lista “Freie Liste Gemeinde Brenner” e la lista “Noi per Brennero”, che schiereranno 6 candidati ciascuno. Sono in corsa anche la Lega Nord e il Partito Democratico, che si presentano con 3 candidati ciascuno.

CAMPO DI TRENS A competere per i 15 seggi in palio solo due liste, la SVP-Freinfeld Wipptal con 19 candidati e la lista “Freie Liste Freienfeld” con 11 candidati, rispetto ai 22 che concorrevano 5 anni fa. Ben tre gli aspiranti per la poltrona di sindaco: Oswald Mair e Alfred Sparber per la SVP e Peter Feistnauer (Zingerle) per la Freie Liste Freienfeld).

FORTEZZA VOTAZIONE Domenica, 10 maggio ore 7.00 – ore 21.00 SPOGLIO SCHEDE Domenica, 10 maggio dalle ore 21.00

L’elezione del sindaco (su scheda grigia) è assolutamente separata dall’elezione dei consiglieri comunali: il voto per un candidato sindaco non vale per la lista a cui egli appartiene ed è possibile votare i candidati consiglieri di una lista diversa da quella del candidato sindaco prescelto. I voti ottenuti dal candidato sindaco valgono in ogni caso come preferenze personali per l’elezione a consigliere.

Tre le liste nel Comune di Fortezza. Sono 32 i candidati per i 12 seggi disponibili. La SVP - Franzensfeste Wipptal schiererà 16 candidati, la nuova lista “Fortezza vive” 9 candidati e la lista “Luce per Fortezza – Licht für Franzensfeste” 7 candidati. Aspiranti alla carica di primo cittadino sono Thomas Klapfer (SVP), Luciana Pivetta (Fortezza vive) e Bettina Cipolletta (Luce per Fortezza).

RACINES Nel Comune di Racines sono 18 i seggi in palio. Come antagonista della SVP Ratschings Wipptal, che presenterà una lista di 20 candidati, ci sarà solo la lista civica “Bürgerliste Ratschings” con 5 nominativi; non saranno più presenti né

l’Union für Südtirol né i Freiheitlichen presenti nel 2010. Un solo candidato sindaco: Sebastian Helfer (SVP).

VAL DI VIZZE Dimezzate le liste rispetto al 2010 che da sei si sono ridotte a tre in lizza per i 15 seggi consiliari. A fare concorrenza alla SVP- Pfitsch Wipptal (17 candidati) i Freiheitlichen presenti per la seconda volta, con 5 nominativi, e la lista “Gemeinsam für Wiesen – Pfitsch” con 7 candidati. La “Lista Civica Val di Vizze” non sarà più presente, ma il candidato eletto Renato Bussola sarà presente sulla lista civica “Gemeinsam für Wiesen”; non saranno presenti né la Lega Nord né l’Union. Sono 2 gli aspiranti alla poltrona di sindaco: Stefan Gufler (SVP) e Julian Volgger (Freiheitlichen).

VIPITENO Quattro le liste per i 18 seggi nel Comune di Vipiteno, due in meno rispetto a 5 anni fa. Oltre alla SVP - Sterzing Wipptal , che schiererà 21 candidati, come antagoniste si presentano la lista “Für Sterzing Wipptal” con 22 candidati, la lista interetnica “Zusammen für Sterzing – Insieme per Vipiteno” (partner di giunta della SVP dal 2005) con 14 candidati, la lista “Alto Adige nel cuore” con 7 nominativi e la Lega Nord con 5 candidati. Per la carica di primo cittadino 2 i candidati: Dietrich Thaler (SVP-Wipptal) e Fritz Karl Messner “Für Sterzing Wipptal”. cm

Per una visione prospettica delle liste dei candidati vedi le tabelle da pagina 8 a pag 20 Erker 05 I 15

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

In bici lungo la Val d’Isarco Ciclabile pronta in estate L’atteso collegamento ciclabile Monaco-Venezia attraverso la Val d’Isarco è alle porte. Finalmente sono stati ultimati i lavori della pista ciclabile ovvero la tratta dal confine del Brennero a Vipiteno, che percorre la Val d’Isarco. Con l’ultimazione dei lavori del tratto della pista ciclabile dell’Alta Val d’Isarco, da quest’estate si potranno attraversare tre regioni con i loro ambienti naturali alpini e adriatici. Si viaggerà su percorsi ciclabili esistenti, come, ad esempio, la via Bavarica Tyrolensis lunga circa 220 chilometri o su tratti della pista ciclabile dell’Inn. La pista ciclabile, oltre alle bellezze delle Dolomiti, offre la possibilità di ammirare i laghi bavaresi come il Tegernsee ed il Sylvesternspeicher, l’Achensee in Tirolo e il corso vorticoso dell’Isar. Interessanti esperienze per i ciclisti vengono offerte poi dalle valli laterali della Wipptal tirolese, da Valle di Cadore, circondata dalle Dolomiti, dal Lago di Santa Croce ed infine dall’Adriatico. Lungo il percorso ci sarà l’occasione di incontrare numerose bellezze culturali. L’intero tracciato supera un dislivello complessivo di circa 3000 metri, sono garantiti anche ottimi collegamenti con i mezzi di trasporto pubblico. Attualmente per questo progetto, che è sostenuto dall’Unione Europea nell’ambito del “Fondo europeo di sviluppo regionale”, si sta apponendo una segnaletica uniforme. Ad essa si affiancano una carta panoramica, una guida ciclistica in scala 1:75.000 nonché un pianificatore di percorsi gps scaricabili per scegliere individualmente il viaggio. cm

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Piano delle zone di pericolo dei Comuni di Racines, Vipiteno e Campo di Trens La Comunità Comprensoriale Wipptal ha avviato nei mesi scorsi i lavori per la redazione del Piano delle Zone di Pericolo dei Comuni di Vipiteno, Racines e Campo di Trens. L’incarico è stato assegnato ad un gruppo di imprese, composto dalla Ingegneri Patscheider & Partner S.r.l. di Malles in Val Venosta, dagli Studi In.ge.na. e Geologia e Ambiente Geoconsulting Int. di Bolzano, dallo Studio di Ingegneria austriaco Kessler e dallo Studio di Ingegneria Baldauf Dr. Ing. Dietmar della Val Venosta. In seguito agli eventi alluvionali avvenuti negli ultimi anni, si ricordano ad esempio l’alluvione in Val di Vizze dell’agosto 2012 e più recentemente il parziale cedimento del muro arginale del fiume Isarco nel centro di Vipiteno nell’agosto 2014, la redazione del Piano delle Zone di Pericolo assume importanza strategica fondamentale nella pianificazione e nella gestione dei territori nella conca di Vipiteno. Obiettivi del progetto sono infatti il rilevamento e la valutazione dei pericoli naturali in atto o potenziali (pericoli idraulici, pericoli geologici, valanghe) che

interessano i territori comunali di Racines, Vipiteno e Campo di Trens e le loro frazioni, e successivamente l’elaborazione della Carta delle Zone di Pericolo per ogni Comune sulla scorta delle conoscenze acquisite. Tutte le informazioni relative al Piano delle Zone di Pericolo e allo stato di avanzamento lavori possono essere consultate sulla home page della Comunità Comprensoriale Wipptal (www.wipptal.org/pianodellezonedipericolo). Il Piano delle Zone di Pericolo sarà un punto di riferimento per le future espansioni edilizie nei tre Comuni oggetto di studio e fungerà da base per la programmazione degli interventi di protezione e prevenzione degli eventi naturali calamitosi da parte delle Amministrazioni competenti. Potranno essere previste misure per la riduzione dei danni attesi (misure di protezione passive) oppure atte alla riduzione del pericolo (misure di protezione attive). Seguirà infine la Pianificazione di Protezione Civile (ad es. servizi di pronto intervento e di salvataggio, piani di evacuazione e misure di protezione temporanee), atta a limitare il rischio residuo.

Nuovo consiglio direttivo della sezione CAI di Vipiteno A fine marzo si sono svolte presso la sede di via Passo Pennes le elezioni per il rinnovo delle cariche sociali, molti i soci presenti. Dopo le relazioni dei vari settori e quella del presidente uscente Adriano Zanella si è proceduto ad eleggere il nuovo consiglio direttivo; che rimarrà in carica per i prossimi tre anni. Va detto che, per regolamento, il presidente può rimanere in carica per non più di due mandati e quindi per Zanella, che era stato eletto nel 2009, nonostante l’ottimo lavoro svolto soprattutto per quanto riguarda i rifugi e il bilancio sociale/economico, l’apprezzamento dei soci e la correttezza con cui ha affrontato questo difficile compito, l’esperienza da presidente si chiude quest’anno. Gli eletti sono risultati: Andrea Barbari, Adriano Zanella, Alberto Covi, Rolando Senettin, Sandro Cola, Manuel Malfatti,Sergio Zamboni, Alberto Vezzoli, Chri-

stian Giongo, Amabile “Lella” Marcandella, Ivan Bertinotti; Roberto Giorgione e Vittoria Rossi. Il nuovo consiglio direttivo riunitosi venerdì 8 aprile ha così proceduto alla nomina del presidente, del vice presidente e alla distribuzione degli incarichi ai consiglieri eletti: Andrea Barbari: presidente, Adriano Zanella: vice presidente, commissione rifugi ed escursionismo, Alberto Covi: soccorso alpino, Rolando Senettin: manutenzione rifugi e sentieri, Sandro Cola: manutenzione rifugi e sentieri, Manuel Malfatti: responsabile sede e tendone, Sergio Zamboni: responsabile sede e tendone, Alberto Vezzoli: gruppo alta montagna, Christian Giongo: settore giovanile, Amabile “Lella” Marcandella: mountain bike, Ivan Bertinotti, Roberto Giorgione e Amabile Marcandella: revisori dei conti, Vittoria Rossi e Roberto Giorgione: segreteria, più i due collaboratori esterni cooptati, Claudia Todesco: tesoriere e Maurizio Dapas: cultura. us


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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Che cosa raccontano gli affreschi nella scuola elementare di Via Frana? Intere generazioni di scolari sono cresciute nelle sale illustrate dai dipinti di Scherer e di Prünster – Previsto il loro restauro

Nel progetto dell’architetto Siegfried Delueg di ristrutturazione dell’edificio di Via Frana per il nuovo polo scolastico di lingua italiana sono previsti la conservazione e il restauro specialistico degli affreschi eseguiti nel 1965 dagli artisti Hans Prünster (Merano, 1907-2005) e Robert Scherer (Corces 1928) nelle zone ricreative e nei vani scale principali, esempi precoci di arte integrata in edifici pubblici. Sono tutti firmati, datati e intitolati (senza titolo quelli nei due giri scale). Gli affreschi sono importanti non solo per la loro valenza artistica, ma anche per il messaggio storico-fiabesco che hanno trasmesso ad intere generazioni di scolari e che, a quanto ne so, fino ad oggi non sono stati descritti. Alcuni si basano su temi storici o leggendari ambientati nella Wipptal, altri si ispirano a temi religiosi, altri ancora riprendono racconti fiabeschi di varia provenienza, alcuni strani e assai difficili da interpretare. PIANO RIALZATO Atrio ala est: Hans Prünster, “La leggenda delle due frecce”

Per porre fine ai continui litigi e scorrerie degli armigeri dei castelli di Reifenstein e di Sprechenstein, che tanti danni arrecavano al pacifico lavoro dei contadini, i signori dei castelli decisero di risolvere la contesa con una singolar tenzone. Dagli spalti dei loro manieri si presero di mira con le loro formidabili balestre; ma le due frecce si scontrarono in aria e precipitarono al suolo, interrotte nel loro tragitto di odio e di morte da quello che parve un segno della volontà divina di riconciliazione. La verità storica contenuta in questa leggenda allude alle lunghe contese tra i vescovi di Bressanone e i conti di Tirolo per il possesso della Wipptal: la pace che da quel giorno regnò nella valle fu ottenuta con il

definitivo ritiro del vescovo.

Atrio ala ovest: Robert Scherer, „Die Märchenlandschaft“ Il soggetto di questo “Paesaggio di fiaba” è la città di Sterzing (che non a caso Scherer riprenderà nella Entschuldigunskar-

te del 1998 con il titolo “Märchenstadt Sterzing”). Ai bordi della landa di erbe palustri dello Sterzinger Moos, circondato da monti e da boschi,

si dispongono in una prospettiva allargata gli edifici della città: l’inconfondibile torre e le case del centro, i palazzi e le chiese. Ad un’attenta osservazione si riconoscono infatti tra l’altro il frontone merlato della Jöchlsthurn, il campanile della chiesa di S. Margherita e la chiesa di S.

Spirito, con i due campaniletti pensili sul frontone e sul colmo del tetto. PRIMO PIANO SALA RICREATIVA ALA EST 1. Parete est: Hans Prünster, “Griseldele” Il lungo racconto, diffuso anche in area tedesca, riprende l’enigmatica ultima novella del Decameron di Boccaccio. Un giovane conte, incantato dalla bellezza di Griseldele, un’umile pastorella, decise di farla sua sposa, senza rivelare a nessuno chi ella fosse. Tutti ne rimasero con-

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quistati. Ma ben presto Griseldele venne sottoposta dal marito a prove crudeli e assurde, che lei sopportò con incredibile forza d’animo. Il conte le disse infatti che si pentiva di aver sposato una povera contadina e che non voleva che i figli da lei generati sminuissero la nobiltà del suo sangue. Per questo le impose di consegnargli la bimba appena nata, che intendeva sopprimere gettandola in un burrone. Griseldele, pur col cuore straziato, nascose il suo immenso dolore e obbedì per umiltà e per amore del suo “signore”. La cosa si ripeté alla nascita di un bimbo. In realtà il conte fece allevare i due figli da persone fidate. Griseldele venne cacciata dal castello. Ma un bel giorno, diversi anni dopo, venne richiamata a lavare tutti i pavimenti del castello, perché il conte intendeva risposarsi. Egli andò a prendere i figli e li portò al castello, vietando loro di dire chi erano e imponendo alla figlia di fingere di es-

sere la sua nuova sposa. Il conte chiamò Griseldele e le dice: “Vedi, questa volta ho una sposa bella e raffinata!” Griseldele pensò che la sposa era davvero bella, e le augurò in cuor suo di non dover soffrire quanto lei aveva sofferto. E tornò in cucina a lavare i piatti. Solo allora il conte la fece richiamare e le disse: questi sono i tuoi figli. Poiché hai superato con modestia prove tanto dure, ora io ti restituisco il tuo posto accanto a me e ai tuoi figli. Boccaccio stesso parla di “matta bestialità” di un siffatto marito, suscitando ampie discussioni tra gli studiosi sul significato di questa novella che chiude il Decameron. E a maggior ragione viene da chiedersi quale messaggio Prünster

volesse dare ai ragazzini della scuola. 2. Parete ovest: Hans Prünster, „Krönlnatter“ e „Kugerl“ a. Krönlnatter

Una povera contadinella doveva andare tutte le mattine presto nella stalla a mungere le mucche. Nella stalla viveva anche un Krönlnatter, un serpentello che sul

capo recava una coroncina, che brillava come oro e pietre preziose. La fanciulla gli dava da bere, mattina e sera, una ciotolina di latte appena munto. Ella non sapeva che il Krönlnatter era portatore di buona fortuna, ma certo è che le mucche cominciarono a dare più latte di prima. Ma la cosa fu scoperta e la fanciulla fu cacciata di casa dalla matrigna e dal contadino per quel po’ di latte che dava al serpentello. Intanto giunse per lei il giorno del matrimonio. Sul finire della

festa ecco strisciare attraverso la sala il serpentello fin sulla spalla della sposa; la guardò con occhi umidi di commossa gratitudine, scrollò dal capo la coroncina dorata in grembo alla

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fanciulla e scomparve. La sposa depose la coroncina tra i suoi averi e da allora poté attingere denaro quanto voleva, senza che questo diminuisse. Invece il contadino andò in rovina, punito per la sua avarizia. b. Kugerl C’era una volta uno gnomo, alto tre spanne, che correva in giro solo con una camicia, cosa che indignava la gente. Ma, a parte questo, era servizievole, sorvegliava le mucche e aiutava nei lavori di casa e sui campi. Inoltre dava ai malati erbe medicinali. Un giorno una bella contadinella fu incornata da un toro. Alle sue grida d’aiuto accorse il Kugerl, che le promise la salvezza se avesse acconsentito a diventare sua moglie. Alla ragazza non restò altro che dire di sì. Ma, una volta guarita, non se la sentì di seguire il nano e gli chiese di lasciarla libera: in cambio gli avrebbe donato una bella giacchettina rossa. Al che lui rispose che l’avrebbe sciolta dalla sua promessa solo se, entro tre giorni, avesse scoperto il suo nome. Notte e giorno la ragazza pensò quale potesse essere il suo nome. Inutilmente. Ma ecco che le giunse un aiuto insperato. Un contadinello che lavorava in un campo, a mezzogiorno si mise a riposare dietro un cespuglio nei pressi della tana del nano. Questi uscì fuori e si mise a ballare e gridare pieno di gioia per il fatto che la sua futura sposa non sapeva che lui si chiamava “Kugerl”. Il contadinello al suo ritorno a casa raccontò il fatto. La ragazza ne fu oltremodo contenta e il mattino dopo si recò dal nanetto, portando con sé la giacchettina rossa promessa. Come la vide egli le chiese: ora dimmi, come mi chia-

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mo? E la ragazza: ti chiami forse Kugerl? Allora il nano cominciò a piangere e a disperarsi e se ne andò nel bosco con la sua giacchettina rossa. Da quel momento non si fece più vedere. PRIMO PIANO SALA RICREATIVA ALA OVEST Parete ovest: Robert Scherer, “Der brennende Dornbusch” Nel 3° capitolo dell’Esodo si rac-

conta che Mosè, guidando il suo gregge al pascolo, giunse al monte di Dio, l’Oreb (il Sinai), quando gli apparve un angelo (in questa forma Dio si rivelava agli uomini) in una fiamma di fuoco in mezzo ad un roveto, che ardeva ma non si consumava. Mosè volle andare a vedere, ma Dio gli impose di togliersi i sandali, perché il luogo dove stava era terra santa. Dopo di che Dio affidò a Mosè la missione di liberare gli Ebrei dalla schiavitù in Egitto. Il roveto che arde senza consumarsi indica gli Ebrei immersi nella fiamma dell’afflizione in Egitto, senza tuttavia essere distrutti, perché Dio sta per liberarli. Per spiegare in questo contesto la figura di Maria con un bimbo, occorre rifarsi alle interpretazioni date dai Padri greci a partire dal V secolo e alle numerose

iconografie mariane che ne sono derivate. Il “roveto ardente” diviene anche il simbolo della verginità di Maria: come il roveto arde senza bruciare, così Maria riceve il fuoco insostenibile dell’essenza divina e genera la luce senza corrompersi. Le fiamme sono la Gloria di Dio fattasi luce e sono la prefigurazione della incarnazione e della nascita di Gesù, il Salvatore, dalla Vergine Maria.

(1556). Nel campo superiore, davanti ai frontoni delle ricche case della città di Sterzing (die Fuggerstadt!), si affolla un gruppo di persone di varia estrazione: un personaggio signorilmente vestito (un Fugger o un suo amministratore?), altri personaggi benvestiti, uno con un documento in mano (un giudice minerario?), un minatore con il berretto nero con nello stemma gli arnesi di lavoro (punta e mazzetta) e

GIRO SCALE OVEST Robert Scherer, San Francesco predica agli uccelli Oltre a presentare la figura del santo sul lato est, l’affresco si sviluppa anche sulle pareti sud ed ovest, conferendo a tutto l’ambiente un’atmosfera suggestiva piena di francescana letizia. GIRO SCALE EST Hans Prünster, grande affresco storico su Sterzing e le miniere Nel campo inferiore sono raffigurati alcuni minatori al lavoro, con immagini tratte dal famoso libro minerario Schwazer Bergbuch

dei bambini.

Quanti saranno i ragazzi che si sono aggirati per queste sale nel corso di mezzo secolo? Alcuni forse si saranno chiesti il significato delle storie illustrate alle pareti, altri forse le avranno guardate distrattamente. Ma per tutti sicuramente esse costituiscono un ricordo della loro infanzia colorato di nostalgia. ap


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AVIS Südtirol – Assemblea provinciale a Vipiteno 65 anni AVIS Südtirol e 25 anni AVIS Wipptal In occasione dei festeggiamenti dei 65 anni AVIS Südtirol e 25 anni AVIS Wipptal si è svolta una riuscita festa, organizzata dal gruppo giovanile dell’AVIS presso il teatro comunale di Vipiteno. La mattinata è stata dedicata interamente ai bambini con musica, giochi e il prezioso intervento del gruppo musicale TUN NA KATA. Le quattro organizzazioni presenti: AVIS, ADMO, AIDO e ADISCO durante la mattinata hanno dato informazioni relative alle loro attività. Nel pomeriggio si è svolta l’assemblea generale: il presidente provinciale Erich Hanni ha salutato tutti i presenti e gli ospiti che hanno preso parte alla manifestazione. Numerosi anche i rappresentanti del NORDTIROL BAYERN e dell’AVIS SCHWEIZ. Il presidente ha fatto presente che

l’AVIS Südtirol si può considerare soddisfatta in quanto per l’anno 2014 l’associazione ha potuto raggiungere uno dei suoi obbiettivi principali ovvero l’autosufficienza ed è in grado di aiutare le province carenti di sangue. Alla fine del 2014, l’associazione aveva 19.155 soci e 24.550 donazioni di sangue. Negli ultimi anni si è registrato un calo del fabbisogno di sangue, fino al 10% in Italia e fino al 20% nei Paesi confinanti. Il minor fabbisogno di sangue è da attribuire principalmente ad una gestione più responsabile di sangue durante gli interventi e alle nuove tecniche chirurgiche. Questa tendenza è in tutta Europa. Da molti anni tra l’Associazione volontari di sangue e la Provincia esistono dei contatti molto stretti;

quest‘ultima è sempre in prima linea per assicurarsi che ci sia sempre l’autosufficienza di sangue nella nostra Provincia. A conclusione dell’Assemblea è sta-

ta fatta una breve rassegna dei 65 anni AVIS Alto Adige e 25 anni AVIS Wipptal. È stato espresso un ringraziamento a tutti coloro che da anni hanno collaborato per l’associazione rendendola quella che oggi è diventata. Negli anni ottanta alcuni donatori di sangue a Bressanone ebbero l’idea di avviare la sezione separata di Vi-

piteno. All’inizio l’impresa si rilevò estremamente difficile ma la persistenza dei tre incaricati con il sostegno dell’allora Primario Dr. Georg Rammlmair ha fatto sì che, il 27.10.1990, potesse nascere l’AVIS Vipiteno. Le prime donazioni a Vipiteno però vennero fatte solo a partire dal maggio 1992. Due di queste persone che hanno reso possibile l’istituzione dell’AVIS a Vipiteno sono state premiate durante l’assemblea provinciale di quest’anno. Uno di loro è Piero Bulian (non più tra noi) ma il riconoscimento è stato consegnato alla vedova Anna Maria Minzoni Bulian, il secondo è Franco Casazza che per anni ha dedicato il suo tempo all’AVIS. Il terzo è Erich Hanni oggi ancora attivo e presidente dell’AVIS provinciale. cm

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Campionati provinciali giovanili di nuoto La Polisportiva A.V.I. Vipiteno, sezione nuoto, guidata da Mirja Ottaviani e Piero Cola ha preso parte, con successo, ai campionati indoor che si sono svolti a Bolzano nei primi due fine settimana di marzo. Dal 6 all’8 marzo si sono cimentati gli atleti delle categorie: ragazzi, junior e cadetti. Ottimo il comportamento delle due atlete della Poli, Elisa Eisendle e Helena Ossanna, salite più volte sul podio. Il fine settimana successivo sono scese in vasca, per la categoria esordienti, Alena Barbolini, Karolina Seeber, Cristina Niccolai, Jana Gasparini e Lisa Eisendle. Le prime due hanno portato a casa complessivamente 3 titoli provinciali, mentre le altre ragazze hanno conquistato ulteriori piazzamenti sul podio. Inoltre domenica 22 marzo la Polisportiva ha organizzato una manifestazione del circuito U.S.S.A. (Unione Società Sportive Altoatesine), alla quale hanno partecipato 160 giovani nuotatori provenienti da tutta la provincia di cui ben 40 sono state le presenze di atlete e atleti dell’Alta valle Isarco. us

CALENDARIETTO CAI Brennero 10.05.15: Gita culturale per tutta la famiglia. 21.05.15: Festa degli alberi con le scuole. CAI Fortezza 24.05.15: Ratschinger Almen (bici, escursione). CAI Vipiteno Giovanile 17.05.15: Arco – Canyon Ferrata Rio Sallagoni Canyon di Drena. GAM 03.05.15: Scialpinistica Gran Mesule. 02.06.15: Gara commemorativa sul ghiacciaio del Montarso. MTB 11.05.15: Arco Drena Marocche. 23.05.15: Terra dei forti. Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 10.05.15: Pranzo in sede in occasione della festa delle mamme.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 22 maggio 2015 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 108

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Nils “Nino” Larch ai mondiali di Ice Sledge Hockey Il giovanissimo atleta di Vipiteno è stato convocato in nazionale e parteciperà alla rassegna iridata che si terrà a Buffalo negli Stati Uniti dal 24 aprile al 2 maggio 2015. Lo sledge hockey, in italiano hockey su slittino, è uno sport di squadra riservato a persone con disabilità permanente nella parte inferiore del corpo ed è la variante dell’hockey su ghiaccio di cui conserva, più o meno, le stesse regole. “Nino”, come viene chiamato dai compagni di squadra, ha iniziato a praticare questa disciplina sportiva nel 2009 in maniera del tutto casuale. Da grande appassionato di hockey stava seguendo l’allenamento dei Broncos dove giocava suo fratello Kevin quando venne avvicinato da una vecchia gloria dello sledge hockey, il gardenese Maurizio Dalle Piatte, che lo convinse a provare. Adesso gioca con i South Tyrol Eagles, che anche in quest’ultima stagione hanno vinto il campionato italiano battendo in finale i Tori Seduti di Torino. Nils lo scorso anno ha preso parte ai giochi Pa-

ralimpici di Sochi in Russia di cui ricorda l’emozionante inaugurazione davanti a 40.000 persone e le partite in uno stadio stracolmo, con un tifo infernale, specialmente in quella contro i padroni di casa. Ai mondiali “Pool A” l’Italia se la dovrà vedere nel girone B, con Stati Uniti, Russia e Germania. Mentre le prime due sembrano inarrivabili, con la Germania dice Nino: “Ce la possiamo giocare alla pari per riconfermare la permanenza fra le squadre migliori e magari puntare a migliorare la nostra posizione nella classifica mondiale”. L’altro girone è composto da Canada, Norvegia, Repubblica Ceca e Giappone. In bocca al lupo Nino! Per chi volesse farsi un’idea su questo sport il seguente link mostra alcuni “scontri” delle partite dei giochi Paralimpici di Sochi: https://www.youtube. com/watch?v=2n2U_efXxgA us

Calcio in Alta Val d’Isarco – sono iniziati i gironi di ritorno Ad inizio marzo è ripresa la stagione agonistica per le varie squadre impegnate nei Campionati di Prima, Seconda e Terza Categoria.. Più che soddisfacente il bilancio fino ad oggi per la squadra di punta dell’Alta Val d’Isarco, ossia il Campo di Trens. Con 3 pareggi e una sonora vittoria per 6 a 0 contro il Cadipietra, la compagine guidata da Hannes Kinzner si è portata a ridosso delle prime in classifica. La vittoria finale dovrebbe essere una questione a due, tra il Millan ed il Bressanone, ma il Campo di Trens potrebbe ambire ad un prestigioso piazzamento tra le prime. Più ostico si appresta il ritorno per la Val Ridanna ed il Fortezza, impegnati in Seconda Categoria. Entrambe le formazioni sono in piena zona retrocessione insieme all’Aslago, la Stella Azzurra di

Bolzano e la squadra del Montagna. Si prospettano dunque gare avvincenti per non retrocedere di categoria. Quattro invece le compagini che militano in Terza Categoria. Il Vipiteno ed il Prati di Vizze si trovano a metà classifica con buone prospettive per poter raggiungere un posto tra le prime della classe anche se il Gardena e la Val d’Ega sono ormai in fuga. In fondo alla classifica si trova il Colle Isarco che in questo girone di ritorno cercherà di lasciare l’ultimo posto. Primo anno in Terza Categoria invece per la nuova società dei Gladiators che è composta per la maggior parte da militari stazionati a Vipiteno. L’obiettivo principale è di ambientarsi e fare esperienza in questa nuova realtà. mm


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„Es ist machbar!“ Interview: Barbara Felizetti Sorg

Der 30. Juli 2012 hat das Leben von Alex Schwazer aus Kalch schlagartig verändert. Nach einer positiven Dopingprobe im Vorfeld der Olympischen Spiele in London wird er für drei Jahre und sechs Monate gesperrt, im Februar 2015 wird er für weitere drei Monate von allen Wettkämpfen ausgeschlossen. Jetzt arbeitet der 30-jährige Geher an seinem Comeback. Alex Schwazer im Erker-Telefoninterview. Erker: Herr Schwazer, wie geht es Ihnen? Alex Schwazer: Danke, es geht mir gut. Ich bin zurzeit in Rom und habe das Training aufgenommen. Ich bin körperlich gut drauf und hoffe nun, dass ich die Möglichkeit bekomme, mich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Sie haben Ihre Zelte in Rom aufgeschlagen. Warum dieser Tapetenwechsel? Mein Trainer Alessandro Donati, mit dem ich jetzt arbeite, ist aus Rom. Mit ihm habe ich antidopingmäßig ein ziemlich großes

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Projekt laufen, an dem mit Dario D’Ottavio und Benedetto Ronci auch zwei renommierte Ärzte beteiligt sind. Die große Neuheit dabei ist, dass ich rund um die Uhr getestet werden kann, obwohl die Menschenrechtskonvention vorsieht, dass man von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr nicht kontrolliert werden darf. Derzeit stehe ich allerdings vor dem Problem, dass ich keine Sportstätten des CONI frequentieren darf. Ich wohne in einer kleinen Pension, mein Training findet vorwiegend auf einem Radweg statt. Aber es ist schon machbar. Sie sind bis zum 29. April 2016 gesperrt. Sind die Olympischen

Spiele in Rio 2016 immer noch ein realistisches Ziel? Ausgeschlossen ist es nicht. Aber wenn die Sperre aufrecht bleibt, wird es sicher schwierig. Ob ich die Qualifikation durchlaufen kann, weiß ich noch nicht. Da aber für das CONI nur Medaillen zählen, werde ich meine Möglichkeit sicher bekommen, sofern ich gesund bleibe und gut trainieren kann. Ein Problem ist allerdings meine Wettkampfpause. Vier Jahre sind eine lange Zeit und deshalb wird es schwierig, bei Olympia in Topform zu sein. Ich bräuchte im Vorfeld mindestens drei bis vier Wettkämpfe, was allerdings nicht möglich ist.

Sollte es mit Rio nicht klappen, dann bin ich sicher 2017 wieder international mit dabei. Meine sportliche Zukunft hängt sicher nicht von der Teilnahme an diesem Wettkampf ab. Ihr Anwalt Gerhard Brandstätter hat bereits im Februar angekündigt, eine Reduzierung Ihrer Sperre um die Hälfte zu beantragen. Gibt es bereits ein Ergebnis? Meine zweite Sperre ist bereits um die Hälfte auf drei Monate reduziert. Den Antrag auf Reduzierung meiner ersten Sperre haben wir Anfang April hinterlegt. Das CONI muss nun innerhalb von 30 Tagen eine Entscheidung treffen. Dann hat die WADA noch einmal 30 Tage Zeit, erst dann kommt die Angelegenheit vor das italienische Anti-Doping-Gericht (Tna). Mit einer definitiven Entscheidung ist frühestens Ende Mai bzw. Anfang Juni zu rechnen. Ich hoffe jedenfalls, dass ich ab Anfang Jänner, vielleicht auch schon im Oktober dieses Jahres wieder an den Start gehen kann. Das wäre natürlich ein Traum. Dann werde ich nach Acqua Citosa übersiedeln, wo ich mit anderen Athleten trainieren kann und wo sich auch das Anti-Do-


ping-Labor befindet. Dann wird das ganze Theater um meine Sperre endlich ein Ende haben. Eine frustrierende Zeit? Ich muss sagen, dass mich in dieser Hinsicht nichts mehr überrascht. Wenn man bedenkt, dass die zusätzliche dreimonatige Sperre aus einem Vorfall resultiert, den ich schon bei meinem allerersten Verhör vor der Staatsanwaltschaft in Bozen zugegeben habe, dann hätte das eigentlich in meine erste Sperre einfließen müssen. Deshalb habe ich mit dieser zusätzlichen Sperre nicht gerechnet. Auch weil die Höchstsperre vier Jahre beträgt und diese für mich auch gefordert wurde. Ich habe schließlich dreieinhalb Jahre bekommen. Ich habe schon das Gefühl, dass mein Fall auch dazu verwendet wird, um ein Exempel zu statuieren. Wenn für alle das gleiche gelten würde, wäre das für mich Ordnung. Die meisten Dopingsünder bekommen allerdings zwei Jahre aufgebrummt. Aber ich kann nichts dagegen sagen: Ich habe einen Fehler gemacht – und sie haben das Recht, mich dafür zu bestrafen. Ihr Ziel für Olympia sind die 50 km? Ja, ich hoffe, dass ich über 50 km an den Start gehen kann, weil ich mich dort einfach stärker sehe als über 20 km. Auch wenn ich über die kürzeren Distanzen schon nahe an meine früheren Bestzeiten herankomme. Über 50 km ist es allerdings der Wettkampf, der dir zeigt, wo du stehst, Das kann man im Training nicht simulieren. Sie wollen sich in Zukunft für einen dopingfreien Sport engagieren. Ja, deshalb habe ich mich auch für Donati als Trainer entschieden, der auch als Berater für die WADA tätig ist. Um zu beweisen, was ich wirklich kann – und zwar ohne Doping –, hätte ich auf mich alleine gestellt wenig Spielraum gehabt. Auch wenn ich entsprechende Ergebnisse erzielt

hätte, wäre doch mit dem Finger auf mich gezeigt worden. Donati davon zu überzeugen, mich zu trainieren, war harte Arbeit (lacht). Mittlerweile aber bin ich so weit, dass ich wieder relativ frei trainieren kann, auch vom Kopf her. Das ist für mich schon eine große Motivation – eigentlich die größte, die ich haben kann. Sehen Sie diesen Einsatz auch als einen Akt der Buße, um Ihre Ehre als Sportler wiederherzustellen? (nachdenklich) Ja, doch. Ich glaube, dass ich antidopingmäßig viel tun kann. Wir machen aktuell Tests, die von der WADA erst in einigen Jahren durchgeführt werden. Transparenter könnten wir gar nicht vorgehen. Kann ein ehemaliger Dopingsünder diese Botschaft überhaupt glaubwürdig vermitteln? Allein würde ich mir schwer tun, aber wer sich in diesem Bereich ein wenig auskennt, weiß, dass Donati und D’Ottavio Koryphäen

auf dem Gebiet der Dopingfahndung sind. Sie geben meinem Vorhaben, meinen Wert als Athlet zu beweisen, einen ganz anderen Stellenwert. Sie sind 2012 im Vorfeld der Olympischen Spiele in London

des Dopings überführt worden. Was hat Sie damals zu diesem Schritt bewogen? Im Rückblick kann ich sagen, dass ich mir nach Peking nie eine Pause eingestanden habe, obwohl ich sie dringend benötigt hätte. Ich war einfach ausgebrannt. Ich war in der Folge immer auf der Suche nach einem Gefühl, das ich nur in der Zeit vor meinem Olympiasieg gekannt habe. Zuerst habe ich den Trainer gewechselt, dann habe ich mein Umfeld gewechselt, meinen Trainingsort – und schlussendlich war der nächste Schritt der Griff zu Doping. Haben Sie als Hochleistungssportler nie auf eine psychologische Betreuung zurückgreifen können? Nein, ich habe mir immer eingeredet, dass es sich nur um eine Phase handelt, die auch wieder vorbeigeht. Sportler sind ja Weltmeister im Schönreden. Über ein paar Dinge, die ich getan habe, kann ich heute nur mehr den Kopf schütteln. Mir hat oft einfach der Durchblick gefehlt. Hinzu kommt, dass die Leute, die damals mit mir gearbeitet haben, nicht gesehen haben, was mit mir los war – oder auch nicht sehen wollten. Wer schickt schon einen Olympiasieger nach Hause? Nach meinem Vergehen habe ich sehr wohl psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Sie haben 2008 mit 23 Jahren in Peking Olympiagold geholt. Der vorläufige Höhepunkt Ihrer Karriere war zugleich auch der Anfang vom Ende? Ja, ganz klar. Das hat schon damit angefangen, dass ich mir nach meinem Olympiasieg nicht einmal die Zeit gegönnt habe, um meinen Sieg zu feiern. Ich hatte eine panische Angst davor, dass ich mich zu viel ablenken lasse, Erker 05 I 15

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SPORT

was aber überhaupt nicht der Fall war. Ganz im Gegenteil: Ich habe noch mehr getan, noch härter trainiert. Ganz schlimm wurde es dann 2010, als ich bei der Europameisterschaft Platz zwei über 20 km belegte und darüber todunglücklich war. Zudem habe ich drei Tage später über 50 km aufgegeben, was natürlich passieren kann, wenn man innerhalb so kurzer Zeit zwei Wettkämpfe bestreiten will. Aber in mir ist damals eine Welt zusammengebrochen. Noch auf der Strecke habe ich zu meinem Vater gesagt: „Ich habe genug! Ich mache keine Wettkämpfe mehr!“ Wie hat Ihre Familie auf Ihre Dopinggeschichte reagiert? Meine Familie stand in der ganzen Zeit hinter mir. Für sie war es natürlich sehr schwierig, besonders als ich nach London eine Psychotherapie begonnen habe. Das war für sie schon ein Schlag, auch weil ich meinen Zustand auch vor ihnen immer erfolgreich verheimlicht habe. Ich war selten zu Hause, und am Telefon lässt sich vieles leichter leugnen. Beschimpfungen, Drohungen, üble Nachrede: Wie sind Sie mit solchen Situationen umgegangen? Es ist verständlich, dass in so einer Situation heftig reagiert wird, auch wenn 99 Prozent der Menschen von der Thematik gar keine Ahnung haben. Das ist nun einmal so. Betroffen machen solche Vorfälle sicher. Vor allem für meine Eltern war und ist es oft schwierig, auch weil sie in dieser Hinsicht vielleicht weniger abgehärtet sind als ich. Wenn Sie auf die vergangenen drei Jahre zurückblicken: Wie beurteilen Sie diese Zeit? (nachdenklich) Da stellt man sich schon einige Fragen, das kann ich Ihnen garantieren. (nach einer kurzen Pause) Wissen Sie, die Sportwelt und die „normale“ Arbeitswelt sind zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Ich habe mir einerseits oft gedacht, ich probiere jetzt ein ganz normales Leben zu führen wie alle ande-

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Alex Schwazer mit seinem neuen Trainer Alessandro Donati

ren auch, gehe einer geregelten Arbeit nach oder absolviere ein Studium. Andererseits wurde der Wunsch, es noch einmal zu probieren, mit der Zeit immer stärker. Ich habe für meinen Sport einfach zu viele Opfer gebracht. Das Thema Doping war ja nur in meiner letzten Phase ein Thema. Dass alle meine Leistungen deshalb in Frage gestellt wurden, hat mich immer mehr gestört. Als ich wieder in der Lage war, „normal“ zu fühlen, als ich wieder ich selbst war, habe ich wieder angefangen zu sporteln, ein bisschen laufen, Rad fahren, kein Training. Da hat es nach langer Zeit wieder Momente gegeben, in denen ich an dem, was ich immer getan habe, wieder Gefallen gefunden habe. Es waren drei harte Jahre. Ich muss aber auch sagen, dass ich seither viele Dinge anders bewerte, besonders was meine Freundschaften betrifft. Jetzt hingegen freue ich mich schon riesig auf meinen ersten Wettkampf. Es fühlt sich fast so an, als ob ich in meinem Leben noch nie einen Wettkampf bestritten hätte. Waren Sie im Rückblick mit 23 Jahren zu jung für einen Olympiasieg? Ja, auf jeden Fall. Als Olympiasieger musst du einfach eine gewisse Härte haben und nur auf dich schauen, dann könnte die Geschichte einen anderen Ausgang haben. Andererseits – ob nun zu jung oder zu alt: Ich bin froh, dass ich überhaupt die Möglichkeit gehabt habe, Olympiasieger zu werden. (lacht spitzbübisch) Ich würde es sofort wieder tun ... Das ist nun einmal meine Geschichte. Waren diese drei Jahre auch eine Art Lebensschule? Ja, ganz sicher. Auch weil ich den allergrößten Teil der Menschen,

mit denen ich vorher regelmäßig Kontakt hatte, nicht mehr gesehen habe. In dieser Zeit habe ich viel dazugelernt. Gezwungenermaßen. Man lernt aber auch, gewisse Dinge viel mehr zu schätzen. Haben Sie zu Ihren ehemaligen Trainern noch Kontakt? Zu meinem letzten Trainer Sandro Damilano eigentlich gar nicht – er ist mittlerweile in China tätig. Für einen Trainer zählt in erster Linie die Leistung, darüberhinaus hat man sich eigentlich nichts zu sagen. Meine Freundschaften habe ich schließlich außerhalb des Sports. Für meinen ersten Trainer Hans Ladurner aus Meran war es sicher ein großer Schock. Er war mein Jugendtrainer und war vom Thema Doping kilometerweit entfernt. Ich glaube, er hätte mir diesen Schritt nicht zugetraut. Können Sie die 16-monatige Sperre, die über Ihre ehemalige Lebensgefährtin Carolina Kostner verhängt worden ist, nachvollziehen? Nein, aber die kann niemand verstehen. Mir kann schließlich niemand vorwerfen, dass ich die Kontrolle verweigert habe. Ich habe nämlich die Kontrolle noch am gleichen Tag an dem Ort, den ich als Aufenthalt angegeben hatte, nämlich in Kalch, durchgeführt und war auch noch positiv. Hätte ich die Kontrolle umgehen wollen, wäre ich nicht nach Hause gefahren, sondern nach Brixen oder Bozen oder sonstwohin. Deshalb kann Carolina auch nicht vorgeworfen werden, dass sie mich zu schützen versucht hat. Für sie tut es mir sehr leid, weil sie mit Doping nie etwas zu tun gehabt hat. Aber die Leute lesen ja nicht das Kleingedruckte – wie es wirklich war, interessiert ja gar niemanden. Wenn ich in Lausan-

ne in den Zeugenstand gerufen werde, werde ich auf jeden Fall für sie aussagen. Wie finanzieren Sie zurzeit Ihr Leben? Sie gehören ja nicht mehr der Carabinieri-Sportgruppe an. Momentan komme ich für alle Spesen mit meinen Ersparnissen auf. Die Leute, die mit mir arbeiten, tun das alles ehrenamtlich. Aber meinen Aufenthalt und sogar alle Kontrollen muss ich aus eigener Tasche bezahlen. Ein Dopingtest kostet zwischen 800 und 900 Euro – und das ist nicht ohne. Aber das ist meine einzige Möglichkeit für mein Comeback. Ich hoffe, dass ich wieder einige Personen finden kann, die an die ganze Geschichte so glauben wie ich und mich auch finanziell unterstützen. Sie haben in der Zwischenzeit ein Studium aufgenommen. Ich habe gleich nach London in Innsbruck ein Wirtschaftsstudium begonnen, habe aber bald gemerkt, dass das nichts für mich ist. Seit April 2014 studiere ich in Salzburg Sportwissenschaften. Zurzeit ruht mein Studium natürlich, aber ich werde es sicher weiterführen, wenn ich wieder mehr Zeit dazu habe. Das Gehen ist ein sehr einsamer Sport. Wie gehen Sie damit um? Da wächst man sicher hinein. Man lernt, dass es nicht ausreicht, eine Lunge und ein Herz wie ein Elefant zu haben, um über 50 km gut zu sein. Wenn das nicht über Monate im Training geplant wird, geht es einfach nicht. Und so lernt man Schritt für Schritt, sich zu steigern und nicht nur den Wettkampf als Ziel zu sehen. Es braucht schon einen starken Willen, aber das ist eigentlich in allen Sportarten so. Sie sind jetzt 30 Jahre alt. Wie lange ist ein Geher zu Höchstleistungen fähig? Meine größten Konkurrenten sind immer noch dieselben wie vor 2012. Der Weltrekordinhaber ist 39 Jahre alt, der amtierende Weltmeister ist 36. Da habe ich schon noch einige Jahre vor mir. E


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Reitsporttage in Wiesen Die traditionellen Reitsporttage in Wiesen, die zu Pfingsten ausgetragen werden, sind in diesem Jahr Teil der erstmals durchgeführten Südtirol Brenner Tour.

Turnier mit insgesamt 30 Kategorien werden Springreiter aus Südtirol, dem oberitalienischen Raum, Österreich und Deutschland im Parcours zu sehen sein. Die Springbewer-

Am Pfingstwochenende ist der Gemeindepark von Wiesen zum wiederholten Mal in der Hand von Ross und Reiter. Die Reitsporttage des Reitclubs Wiesen locken nationale und internationale Spring- und Dressurreiter mit ihren Pferden nach Wiesen, die erneut für spannende Bewerbe und Unterhaltung sorgen werden. Den Anfang machen die Dressurreiter, die am 16. und 17. Nadya Markart auf Cleopatra Mai in der Reitanlage „Wiesenhof“ ihr Können zeigen. Am Pfingstwochenende geht es dann mit be beginnen am 22. Mai um 9.00 Uhr. Den den Springreitern weiter. Beim dreitägigen sportlichen Höhepunkt finden die Reitsport-

tage am Sonntag mit dem Großen Preis von Wiesen bei einer Höhe von 135 cm. Die Bewerbe bilden die zweite Etappe der heuer erstmals ausgetragenen Südtirol Brenner Tour. Weitere Stationen dieser Springserie sind Meran, Auer und Verona mit einem Preisgeld von insgesamt 36.000 Euro. Umrahmt werden die Reitsporttage von einem bunten, familiengerechten Rahmenprogramm. Neben dem Ponyreiten für kleine Pferdefreunde und dem Bungee-Trampolin steht erstmals ein „Strongest Team Contest“ am Samstagabend auf dem Programm. Hierbei kommt es zu einem Kräftemessen zwischen den Teams der Reiter sowie deren Fanclubs.
Für das leibliche Wohl der Zuschauer sorgt wie immer die Freiwillige Feuerwehr Wiesen.

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SPORT

LEICHTATHLETIK KEMATEN

Weit weg und hoch hinauf Am 15. Mai berichtet Gabi Hofer in einer Live-Diashow von ihren Reisen zu den Bergen der Welt nach Venezuela, Chile, Mustang, Uganda, Papua Neuguinea, Kirgistan und Spitzbergen. Immer schon übten die Berge auf Gabi Hofer aus Wiesen eine besondere Faszination aus. Bis sie ihre Leidenschaft auch ausleben konnte, musste die ehemalige Krankenschwester allerdings 40 Jahre alt werden. Seitdem hat sie jedes Jahr an Expeditionen auf Fünf-, Sechs- und Siebentausender teilgenommen. Und sie stand bereits auf zwei Achttausendern. Die Veranstaltung im Schulhaus Kematen, veranstaltet von der KVW-Ortsgruppe Außerpfitsch, beginnt um 20.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Trainer Ruggero Grassi ausgezeichnet Mit dem traditionellen Südtiroler Leichtathletikfest wurde in Siebeneich im März die neue Saison eingeläutet. Landespräsident Bruno Cappello zog nach seinem zweiten Jahr an der Spitze des Südtiroler Landeskomitees eine positive Bilanz und prämierte die erfolgreichsten Sportler des vergangenen Jahres: „Obwohl in der Südtiroler Leichtathletik ein Generationswechsel im Gange ist, schafften auch im vergangenen Jahr einige junge, einheimische Athleten, so u. a. Anna Stefani, den Sprung in die Nationalmannschaft. Ich glaube, sie werden uns noch viel Freude bereiten.“ Als Top-Athleten des vergangenen Jahres wurden für ihre herausragenden Leistungen neben Stefani auch Hannes Kirchler, Valentina Caval-

leri und Julia Calliari ausgezeichnet. Die Sterzingerin Anna Stefani, U20-Italienmeisterin über 5.000 m, belegte bei der Junioren-WM in Eugene in den USA über 3.000 m den ausgezeichneten 10. Rang und nahm im Dezember an der Cross-Europameisterschaft in Bulgarien teil. Südtirols Athleten brachten insgesamt elf Medaillen von den Bahn-Italienmeisterschaften nach Hause, drei mehr als im Vorjahr. Eine Auszeichnung erhielt der ASV Sterzing, der im vergangenen Jahr den Cross-Italienmeistertitel bei den Junioren und den Vize-Meistertitel bei den Zöglingen holte. Für seine sehr erfolgreiche Karriere als Trainer wurde der Sterzinger Ruggero Grassi geehrt.

4. Rosskopf Mountain Duathlon BADMINTON

Erste Turnierteilnahme in Mils

Bei ihrem ersten Turnier gegen andere Vereine trat die Sektion Badminton des ASV Sterzing Ende März in Mils bei Innsbruck gegen die Spielgemeinschaft Reutte/ Telfs, Mils sowie zwei Mannschaften aus Innsbruck an, die u. a. Liga- bzw. Punktespieler aufboten. Sterzing war durch Maria Plank, Astrid Dorner (Leihspielerin aus Telfs), Patrick Markart, Paul Gschnitzer sowie Erhard Holzer vertreten und belegte dabei den hervorragenden 2. Platz.

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Am 31. Mai veranstaltet das Polisportiva Bike Team bereits die vierte Ausgabe des „Rosskopf Mountain Duathlon“. Der klassische Streckenverlauf führt mit dem Mountainbike über rund 10 km und 930 Höhenmeter von der Talstation zur Wechselzone an der Bergstation. Von dort startet die 7,5 km lange Laufstrecke (380 Hm) und führt über die Bergstation des Panoramalifts über das Flaner-Jöchl zum Ziel beim Sterzingerhaus. Erstmals gibt es heuer auch eine Hobbyklasse

auf einer verkürzten Strecke: Mit dem Mountainbike geht es von der Telfer-Kehre zur Wechselzone bei der Bergstation, von dort führt die Laufstrecke zum Sterzingerhaus. Auch in der Hobbyklasse kann einzeln oder als Team gestartet werden. Prämiert wird die Mittelzeit. Gemeinsam mit dem „Rosskopf Mountain Duathlon“ werden zwei Rennen in Villanders (23. Mai) und in Gitschberg (4. Juli) für den „Mountain Duathlon Cup“ gewertet. Anmeldung und Infos über duathlon.rk@gmail.com.


Faszination Bogenschießen Koordination, Konzentration und Präzision sind die grundlegenden Eigenschaften beim Bogenschießen – eine Aktivität so alt wie die Menschheit selbst. Sicherlich ist die Jagd eine der ältesten Einsatzmöglichkeiten des Bogens. Lange Zeit war der Bogen auch als Fernwaffe bei kriegerischen Auseinandersetzungen von großer Bedeutung. In Europa galt das Bogenschießen seit alters her immer auch als Kunst im eigentlichen Sinn. Gervase Markham (1634) bezeichnete in seinem Buch „The Art of Archerie“ (Die Kunst des Bogenschießens) das Bogenschießen als „anmutig und wohlgestaltet“. Beim Zen-Bogenschießen stehen meditative Aspekte im Vordergrund, das Treffen des Zieles ist dabei zweitrangig. Der achtsame und ritualisierte Prozess des Schießens wird genutzt, um Bewusstseinszustände der Konzentration und Gelassenheit zu fördern. In letzter Zeit wenden sich immer mehr Menschen dem instinktiven bzw. intuitiven Bogenschießen zu.

Viele wollen den Bogensport nicht als Leistungssport erlernen, sondern ihre mentalen Fähigkeiten ANZEIGE

Wer Interesse hat, das Bogenschießen zu erlernen, kann sich an den Verein „Wipptaler Einhorn“ wenden (www. wipptaler-einhorn.jimdo. com). Ausgebildete Bogensporttrainer vermitteln sowohl den nach WA (World Archery Federation) Standardschussablauf als auch biomechanisch funktionale Schussstile. Leihausrüstung ist vorhanden.

durch meditatives Bogenschießen verbessern. Im Vordergrund des Bogenschießens stehen Zielorientierung, Konzentration und Entspannung: „Den Bogen spannen, um zu entspannen.“ In Freienfeld gibt es seit 2010 den Bogenschützenverein „Wipptaler Einhorn“, der bisher einzige Verein, der sich dieser Sportart verschrieben hat. Im Maulsertal betreibt er einen 3D-Bogenparcours, der auch Gästen zur Verfügung steht. Mittlerweile zählt der Verein mehr als 40 aktive Mitglieder; einige konnten bei internationalen Bogenschießturnieren bereits sehr gute Ergebnisse erzielen.

Ridnauner Pfniecha spenden für Kinderkrebshilfe Als der RC Pfniecha Ridnaun Ende März zum „Hetztriathlon“ rief, nahmen nicht weniger als 126 Teilnehmer die Herausforderung an. Jedes Team stellte einen Langläufer, der nach absolvierter Runde in Maiern an einen Radfahrer übergab. Dieser legte so schnell wie möglich die Strecke bis zum Bergbaumuseum zurück, wo der Schlussläufer den Anstieg zur Stadlalm in Angriff nahm. Dort gesellten sich dann auch die übrigen Teilnehmer für den geselligen Teil der Veranstaltung hinzu. Der Erlös aus dem Hetztriathlon ging an die Südtiroler Kinderkrebshilfe, die sich über 1.100 Euro freute. Erker 05 I 15

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SPORT

Medaillenregen für Sterzinger Schwimmer

Bei den Schwimm-Landesmeisterschaften für Schüler, Zöglinge und Junioren, die Anfang März in Bozen stattfanden, konnten zwei Athletinnen der Polisportiva Sterzing hervorragende Ergebnisse erzielen. Elisa Eisendle, Jahrgang 1997, holte sowohl über 400 m Freistil als auch über 100 m Brust die Silbermedaille, über 100 m und 400 m Freistil sowie über 200 m Rücken belegte sie den 3. Platz. Helena Ossanna, Jahrgang 1999, holte über 50 m, 100 m und 200 m Brust jeweils Bronze. Ähnlich erfolgreich verliefen die Landesmeisterschaften der Anwärter eine Woche später, wo die Schwimmer aus Sterzing gleich drei Titel holen konnten. Landesmeisterin über 800 m Freistil und 200 m Delfin wurde in der Kategorie Anwärter A Alena Barbolini, in der Kategorie Anwärter B holte Karolina Seeber Gold über 50 m Delfin. Barbolini belegte zudem über 100 m Delfin und 400 m Freistil den 3. Platz; Seeber holte über 50 m und 100 m Brust Silber, über 100 m Lagen wurde sie 3. Podestplätze sicherte sich auch Cristina Niccolai: Sie sicherte sich über 200 m Rücken den 2. Platz, über 200 m Freistil holte sie Bronze.

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SCHACH

Quentin Haller auf Erfolgskurs Den Schach Jugend Grand Prix 2014/15 beendete Quentin Haller, Jahrgang 2005, aus Wiesen, wie er ihn begonnen hatte: mit einem Turniersieg. In Lichtenberg im Vinschgau holte er Mitte April mit 7 von 8 Punkten (6 Siege, zwei Remis) unter 29 Spielern den ersten Platz im Open B, wo Spieler der U10 und U12 zusammen spielen. Wie schon in Tramin ließ er als Sieger der Kategorie U10 auch sämtliche U12-Spieler hinter sich. In der Gesamtwertung belegte Haller den hervorragenden 2. Platz. Als einziger Spieler hat er damit jedes Mal den Sprung auf das Podest geschafft. Ende März holte sich Quentin Haller in Steinegg zudem den Landesmeistertitel in der U10

und qualifizierte sich mit seinen starken Leistungen für die Schachitalienmeisterschaft der Jugend in Montesilvano (Pescara), die in der ersten Juliwoche stattfinden wird. Mit einem Sieg beim ersten Turnier der Jugend-Schachrallye in Landeck in Nordtirol Mitte März sowie einem guten zweiten Platz bei einem Jugendturnier in Trient Ende März rundete er Foto: schachbund.it seine erfolgreiche Saison ab. Bemerkenswert ist sein sechster Platz in der Kategorie C (ELO-Punkte bis 1.400) bei seinem ersten Erwachsenenturnier, dem Ostern Open in Kaltern, wo er in der ersten Runde einen Spieler der Kategorie 1N mit mehr als 1.700 ELO-Punkten besiegen konnte.

YOSEIKAN BUDO

Fünf Vize-Italienmeister kommen aus Sterzing Bei der Italienmeisterschaft in Pomezia konnten die Budokas der Polisportiva Sterzing sehr gute Ergebnisse erzielen. Mit Anna Gallmetzer, Tobias Marcotto, Jovan Teodorovic und Maria Gallmetzer konnten sich in den Kategorien der U12 und U15 nicht weniger als vier junge Athleten zu Vize-Italienmeistern küren. Yara Siller holte Bronze, Jonas Hochrainer und Greta Braunhofer belegten jeweils Platz 5. Bei den Senioren wurde Stefan Rainer ebenfalls Vize-Meister. Die nächsten Höhepunkte der diesjährigen Saison sind das Auswahlverfahren für den Landeskader und mehrere technische Weiterbildungskurse.


SPORT SKI ALPIN

Erfolgreiche Saison für Ridnauner Nachwuchs

SKI ALPIN

Damian Hofer gibt Vollgas Damian Hofer aus Sterzing war in der abgelaufenen Rennsaison nicht zu bremsen. Von einem Erfolg zum nächsten eilte der 16-Jährige, der seit seinem sechsten Lebensjahr für den ASV Ridnaun an den Start geht. Sowohl im Raiffei-

sen Grand Prix als auch im SEL Landescup war er im Slalom, Riesentorlauf und Super-G nicht zu schlagen – nur einmal belegte er Platz 2. Auch auf nationaler und internationaler Ebene hatte er in seiner Altersklasse die Nase vorn: Beim nationalen Topolino-Rennen, der Qualifikation zur internationalen Topolino-Trophäe, gewann der U16-Fahrer den Slalom und den Riesentorlauf. Bei der 54. Topolino-Trophäe, der inoffiziellen Kinderski-WM, gewann Damian den Riesentorlauf, nachdem er tags zuvor im Slalom – nach Bestzeit im ersten Durchgang – in der Entscheidung ausgeschieden war.

Bei den Italienmeisterschaften in Santa Caterina belegte er im Super-G den 2. Platz, im Slalom und in der Kombination holte er Gold. Beim nationalen Pinocchio-Rennen siegte er im Riesentorlauf. Mit Gold (Riesentorlauf) und Silber (Slalom) bei der internationalen Pinocchio-Trophäe krönte Damian seine überaus erfolgreiche Saison. Anlässlich der „Pro Winter 2015“ in Bozen wurden die besten Nachwuchssportler Italiens ausgezeichnet, darunter auch Damian, der die „Children Series 2015“ – die Gesamtwertung aller nationalen Rennen – überlegen gewonnen hat. „Ich habe mich gut auf die Saison vorbereitet und in den Rennen meine Trainingsleistungen optimal umgesetzt“, freut sich der Nachwuchsathlet, der von seinem Vater Armin trainiert wird, über seine Erfolge. Sein Trainingsplan ist dicht gedrängt. „Im Sommer arbeite ich ausschließlich im konditionellen Bereich, ab Mitte Oktober beginne ich mit dem Skitraining auf den verschiedenen Gletschern“, so Damian. Ab Dezember setzt er das Skitraining in den heimischen Skigebieten fort. In seiner knapp bemessenen Freizeit spielt er gern Fußball oder Eishockey. Auf die Frage, was er sonst noch macht, wenn er nicht gerade skifährt, antwortet er lachend: „Slackline, Musik hören – und natürlich lernen.“ Schließlich möchte er auch seine schulische Ausbildung am Skigymnasium Stams erfolgreich abschließen.

Für den ASV Ridnaun ist eine erfolgreiche Skisaison zu Ende gegangen. Während beim Skikurs für die Kleinsten mehr als 30 Kinder sich mit dem Skisport vertraut gemacht haben, gingen in der VSS-Gruppe 17 Kinder der Jahrgänge 2003 – 2007 an den Start. Dabei konnte Lukas Sieder gleich zweimal die Silbermedaille holen, Alexander Eisendle belegte zweimal den 3. Platz, Jonas Rainer und Anna Pittracher wurden einmal Dritte. In der Mannschaftswertung konnte sich die Gruppe um Trainer Manfred Kruselburger und Josef Gasteiger zweimal in den Medaillenrängen platzieren. Mit David Pittracher, Lukas Gasteiger und Alexander Eisendle konnten sich gleich drei Athleten für die Italienmeisterschaften in Aosta qualifizieren, wo sie gute Ergebnisse erzielten. In der Grand-Prix-Gruppe kämpften mit Damian Hofer, Raphael Leitner und Tobias Florian drei Athleten um Punkte und Medaillen. Hervorragende Ergebnisse erzielte dabei Damian Hofer (siehe nebenstehender Bericht).

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SPORT

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SKITOUREN

Das Comeback von Fabian Bacher

Erfolge für De Simone und Stuffer

Nach einer schweren Verletzung, die sich Fabian Bacher in der Saison 2013/14 zugezogen hatte – Kreuzband, Patellasehne, Seitenband und Meniskus im rechten Knie waren gerissen, dazu kam eine Knorpelfraktur – machte der 22-Jährige aus Pardaun in der abgelaufenen Saison mit vielversprechenden Ergebnissen wieder von sich reden. Sein vorrangiges Ziel war es, in seiner Spezialdisziplin, dem Slalom, seine FIS-Punkte zu verbessern und sich dadurch eine bessere Ausgangsposition im Europacup zu sichern. Den Auftakt im neuen Jahr machte ein FIS-Slalom am Götschen (Bayern), wo er auf Platz 3 fuhr. Weiter ging es mit den Rängen 9

und 6 in Chamonix, Mitte Jänner belegte er in Sestriere erneut den 6. Platz. Seine ansteigende Form untermauerte er mit Podestplätzen im französischen Chaillol und in Foppolo. Im Europacup belegte er in Oberjoch den 21. Platz. Mit zwei Siegen bei FIS-Rennen in Pampeago, wo er sogar weltcuperfahrene Athleten wie Christian Deville und Giovanni Borsotti hinter sich ließ, fand die Saison für Bacher ein erfolgreiches Ende. „Meine schweren Verletzungen haben mich weit zurückgeworfen, doch ich hatte immer viele Menschen an meiner Seite, die an mich geglaubt und mit mir mitgefiebert haben“, so Bacher. „Dieser Rückhalt hat mich für mein Comeback gestärkt.“

Für den ASV Gossensaß Skialp neigt sich eine überaus erfolgreiche Saison dem Ende zu. Roberto De Simone, der den ganzen Winter über erfolgreiche Ergebnisse erzielen konnte, konnte Ende Februar bei der Marmotta Trophy in Martell, die als nationales FISI-Rennen gewertet wurde, in der Gesamtwertung den 2. Platz belegen, Birgit Stuffer holte Bronze. Das Pitturina Skirace, ebenfalls auf nationaler Ebene Anfang März ausgetragen, gewann De Simone gemeinsam mit seinem Teampartner Filippo Beccari aus Fassa souverän. Stuffer siegte hingegen beim na-

tionalen Trofeo Kreuzspitze Mitte März im Fleimstal, genauso wie bei der Team-Italienmeisterschaft Skialprace Dolomiti di Brenta, wo sie mit Teampartnerin Elena Nicolini aus dem Trentino den Titel holte. Auch im Weltcup braucht Roberto De Simone den Vergleich nicht zu scheuen. Mitte März nahm er in Frankreich an der Pierra Menta teil; bei diesem Team-Etappenrennen, bei dem in vier Tagen insgesamt 10.000 Aufstiegshöhenmeter im freien Gelände absolviert werden, belegte er mit Teampartner Beccari den hervorragenden 11. Platz.

SNOWBOARD

Südtiroler in den Medaillenrängen Beim Snowboard FIS Europacup, der im März in Ratschings ausgetragen wurde, strahlten zwei Südtiroler übers ganze Gesicht. Edwin Coratti aus Langtaufers, der bereits am Samstag mit Rang 3 auf-

wartete, konnte sich am Sonntag über die Silbermedaille freuen. Im großen Finale wurde er von seinem Mannschaftskollegen Maurizio Bormolini nur knapp geschlagen; der Schweizer Dario Caviezel belegte den 3. Platz. Christoph Mick auf Rang 13 und Hannes Hofer auf Rang 14 rundeten das gute Ergebnis der Südtiroler ab.

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Lokalmatador Aaron March aus Sterzing begnügte sich am Samstag mit einem 5. Platz; beim zweiten Rennen ging er genauso wie sein Teamkollege Roland Fischnaller aus Villnöß nicht mehr an den Start. Bei den Damen konnte Nadya Ochner über Bronze jubeln. Am zweiten Renntag belegte sie als beste Läuferin des italienischen Teams den 7. Platz. Der Sieg ging an die Österreicherin Daniela Ulbing vor den beiden Deutschen Cheyenne Loch und Melanie Hochreiter. Am Europacup-Finale in Ratschings haben Athleten aus nicht weniger als 13 Nationen teilgenommen. Lobende Worte für die Organisatoren, die „Ridnauner Schneasurfer“ um Präsident Ezio Zandonella, fanden Peter Krogoll, Delegierter der FIS, und der Technische Delegierte Wolfgang Steinberger.

SKI ALPIN

Thomas Mair und Philipp Pixner geehrt Bei einer Feier in Terlan wurden vor kurzem die Medaillengewinner im Marlene-Cup, der wichtigsten Rennserie des Landeswintersportverbandes mit insgesamt rund 2.000 Startern, ausgezeichnet. Thomas Mair aus Wiesen (im Bild) konnte den Gesamtsieg in der U18 für sich verbuchen. In der U21 belegte Philipp Pixner den 3. Gesamtrang.

STOCKSPORT

ASV Mareit ist Bezirksmeister Ende Februar fand in der Eishalle von Brixen die Bezirksmeisterschaft im Eisstockschießen statt. Elf Moarschaften nahmen daran teil, davon zwei des ASV Mareit, die den 1. und den 4. Platz belegten. Die Erstplatzierten spielen im nächsten Jahr in der Se- Die Bezirksmeister des ASV Mareit (v. l.) Richard Kotter, Erwin Bellandi, Hansjörg Markart und Georg Volgger rie D.


SPORT

Lehrreiche Saison mit Glanzpunkten für BroncosJunior Im Herbst hatte sie noch niemand auf der Rechnung, am Ende konnte sich die U20 der BroncosJunior als Italienmeister feiern lassen. Im Halbfinale schlug das junge Team um Trai-

ner Mitch Pohl Ritten mit 3:1, 1:5 und 3:1, im Finale konnte Cortina in zwei packenden Spielen mit 2:0 und 3:2 niedergerungen werden. Am Erfolg der U20 waren auch mehrere Spieler der U18 beteiligt, die sich gegen Pustertal für das Final-Four qualifizierten. Gleich im Halbfinale trafen die Schützlinge von Pohl auf Neumarkt und konnten dem Titelfavoriten mit 3:1 ein Bein stellen, bevor sie im Finale den HC

Asiago mit 2:1 nach Penalties „erlegten“. Der stark verjüngten U16 blieb ein solcher Erfolg leider verwehrt. Die erste Phase auf Provinzebene konnte das von Alex Gschliesser geleitete Team auf Platz 5 abschließen, wobei nur zwei Punkte auf Platz 3 fehlten. In der Gruppe A der nationalen Phase mussten sich die Jungs aber mit einem 4. Platz außerhalb der Play-off-Ränge zufrieden geben. Die Spieler der U14 (im Bild) waren in den vergangenen Jahren vom Erfolg verwöhnt, heuer lief es allerdings nicht so reibungslos wie gewohnt. Die Mannschaft qualifizierte sich für das Final-Four in Torre Pellice, wo sie im Finale gegen Valpellice knapp mit 4:6 unterlag. Ein Vizelandesmeister- und ein Vizeitalienmeistertitel sind jedoch der gerechte Lohn für eine

Saison, in der die Jungs sehr hart an sich arbeiten mussten. Auch die sehr junge U12 konnte sich lange Zeit nicht durchsetzen. Mit fortdauernder Saison steigerte sich die Mannschaft aber enorm und verfehlte am Ende mit vier Punkten Rückstand nur knapp einen Play-off-Platz. Die U10 als jüngstes Meisterschaftsteam der BroncosJunior hatte mit einer etwas dünnen Spielerdecke zu kämpfen. Die jungen Athleten machten ihre Sache dafür umso besser und belegten in der Landesmeisterschaft den 1. Platz. Nicht zuletzt entdeckten wieder 16 Kinder ihre Liebe zum schnellsten Mannschaftssport, so dass Trainerteam und Vorstand auf eine überdurchschnittlich erfolgreiche Saison zurückblicken können, die sich im letzten Herbst in dieser Form kaum jemand erwarten durfte. Wichtiger noch als die Titel ist die Entwicklung der Spieler einzustufen, die nach dieser Saison getrost als sehr positiv bewertet werden kann.

Stefan Troyer

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EXTRA I BAUEN & SANIEREN

BAUEN & SANIEREN HAUSBAU – EINE HERAUSFORDERUNG Viele Menschen entscheiden sich für den Bau eines eigenen Hauses. Welche der verschiedenen Bauweisen die richtige ist, hängt von den unterschiedlichsten Variablen ab. Der individuelle Geschmack spielt dabei eine genauso große Rolle wie die Lage der Immobilie und energetische Aspekte. Auch welche Materialien es gibt, sollten Bauherren wissen. Vor dem ersten Spatenstich sollten sich Bauherren Gedanken darüber machen, was sie im Vorfeld erledigen können, welche rechtlichen

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Fragen beachtet werden müssen und wie sie Kosten einsparen können. Dabei ist es wichtig, sich bereits im Vorhinein zu informieren, welche Nebenkosten beim Grundstückskauf auf künftige Eigentümer zukommen können und welche Tätigkeiten sich auch gut in Eigenregie durchführen lassen, um Geld zu sparen. Ein passendes Grundstück zu finden, ist nicht einfach. Sowohl die

Lage als auch der Preis müssen stimmen. Häufig entstehen durch spezielle Bauvorschriften oder die Grenzen des bebaubaren Bereichs ganz neue Anforderungen an Bauherren und Architekten. Ob man sich den Traum vom Eigenheim verwirklichen oder das Geld in Immobilien investieren will – der Hausbau ist häufig eine der größten Entscheidungen im Leben.


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HELLE WOHNFREUDE

DRINNEN SITZEN. WIE DRAUSSEN FÜHLEN. Wer Wert auf Ausblick und helles Tageslicht legt, wird begeistert sein vom Fensterwandsystem „Vista“ von Finstral, denn großzügige Glasflächen und schmale Konturen schaffen transparente Räume mit viel Licht.

Innovativ, hochwertig und elegant: „Vista“ überzeugt in jederlei Hinsicht.

Modern, gradlinig und schlank präsentiert sich das Fensterwandsystem Vista von FINSTRAL. Großzügige Glasflächen und zurückhaltende Rahmenansichten lösen die Trennung von Innen- und Außenbereich auf. Mit großflächigen Schiebeöffnungen kombiniert, schafft Vista ein elegantes Erscheinungsbild mit viel Glas. Neben Hebeschiebetüren können auch Fenster, Drehtüren und Haustüren in die Fensterwand eingesetzt werden. Durch den innovativen Rahmenaufbau und die Isolier-Verglasung wird eine hervorragende Wärmedämmung gewährleistet.

Das Fensterwandsystem „Vista“ von Finstral lässt drinnen und draußen zu einem unbegrenzten Wohnvergnügen verschmelzen.

OPTIMALE BESCHATTUNG Die großzügigen Verglasungen und die schmalen Rahmen sorgen für Transparenz und hohen Lichteinfall und schaffen dadurch ein neues und intensiveres Raumgefühl. Als ideale Beschattung für große Fensterwände gelten Raffstores, die dank der verstellbaren Aluminiumlamellen gleichzeitig als Sonnen-, Sicht- und Wetterschutz dienen. Die beliebig einstellbaren Lamellen sorgen zu jeder Tages- und Nachtzeit für optimal angepasste Lichtverhältnisse in den Räumen. So verhindern sie einerseits direkte Sonneneinstrahlung und unerwünschte Einblicke, und lassen andererseits je nach Orientierung einen mehr oder weniger freien Ausblick nach außen zu. Und mit dem integrierten Finstral-Raffstore-System, das unter Putz montiert wird, gibt es keine störenden Kästen, welche die Ästhetik der Fassade beeinträchtigen. Weitere Informationen im Internet: www.finstral.com Erker 05 I 15

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EXTRA I BAUEN & SANIEREN

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Im Sommer fragt man, ob ein Ofen schön ist – im Winter, ob er warm ist Seit einigen Jahren hat sich nördlich des Brenners in Mils bei Hall in Tirol ein Ofenstudio als Fachbetrieb für „wohlige“ Wärme etabliert. In einem großen Schauraum stehen mehr als 60 Ausstellungsstücke zur Auswahl. Die Beratung ist kompetent. Der Fachbetrieb bietet ein Komplettpaket für Kamin und Feuerstelle. Wenn nötig, wird eine Kaminsanierung angeboten bzw. durchgeführt. Der Ofen wird geliefert, der Anschluss fachgerecht errichtet und mit dem Kunden in Betrieb genommen. Das Team der Fa. H. Trettler GmbH freut sich auf Ihren Besuch.

KONTAKT: H. Trettler GmbH Gewerbepark Süd 3 6068 Mils Tel. 0043 (0)5223 43950

ALTBAU WIE NEU?

Eine Generalsanierung ist oft teuer und übersteigt das Budget des Hausbesitzers, so dass man sich mit einer Teilsanierung oder einer rein optischen Renovierung begnügen muss. Hier gilt: Manche Dinge lassen sich mit wenig Kosten deutlich aufwerten, andere hingegen sollte man gleich richtig angehen. Hier einige Tipps: HEIZKÖRPER AUFFRISCHEN Viele Heizkörper vergilben mit den Jahren. Insbesondere dann, wenn es sich um mit Pulverbeschichtung lackierte Exemplare handelt, ist Abhilfe oft schnell möglich, denn die Vergilbungen sind oft nicht in den Lack eingedrungen, sondern sitzen – wenn auch sehr hartnäckig – auf ihm. Die Verschmutzungen lassen sich gut mit Backofenspray entfernen. Oft sehen die Heizkörper nach dieser Behandlung wieder fast wie neu aus. HEIZUNG ERNEUERN Viele Altbauwohnungen verfügen noch über alte Heizsysteme. Vor Billig-Produkten ist im Heiz-Sektor Vorsicht geboten. Angesichts der hohen Heizkosten kann sich ein Austausch der Heizungsanlage aber auf jeden Fall lohnen. ELEKTRIK ERGÄNZEN Bisweilen ist die Elektrik in Altbauten zwar noch nicht marode, aber unterdimensioniert. In solchen Fällen kann es ausreichend sein, diese lediglich zu ergänzen und zu

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erweitern. Hier ist unbedingt ein Fachmann hinzuzuziehen, da Installationsfehler lebensgefährlich sein können. Apropos Sicherheit: Zumindest die Elektrik im Badezimmer sollte mit einem FI-Schutzschalter abgesichert werden. Eine komplette Erneuerung der Elektrik im Altbau wird hingegen dann recht teuer, wenn Leitungen komplett neu verlegt werden müssen. Dann sind Schlitze zu schlagen, die Leitungen müssen verlegt und diese Stellen müssen anschließend neu verputzt werden. Spartipp: Schlitze schlagen und später wieder zuputzen kann man selber in preiswerter Eigenarbeit machen, die eigentliche Installation ist aber Sache des Elektrikers. NEUE FENSTER EINBAUEN ODER ALTE FENSTER SANIEREN Der Einbau neuer Fenster mit Wärmeschutzverglasung ist sinnvoll, aber auch recht teuer. Ob der Einbau wirtschaftlich sinnvoll ist, sollte man deshalb nüchtern betrachten. Alte, einfach verglaste Fenster oder viele der in den 1960er Jahren verbauten Isolierglasfenster – die diesen Namen meist nicht verdienen – sollten ausgetauscht werden. Wesentlich besser hinsichtlich der Wärmedämmung sind hingegen ältere Kastenfenster, da die Luftschicht zwischen den beiden Fensterflügeln gut dämmt. Sind diese Alt-Fenster nicht verzogen und ist das Holz gesund, kann sich eine Restaurie-


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rung lohnen. Besonders sorgfältig sollten dabei die Außenflächen bearbeitet werden, da Fehler oder Risse im Lack dazu führen, dass Feuchtigkeit eindringen und das Holz nach und nach beschädigen kann. Hier sollte man Einsparpotentiale und Kosten genau vergleichen. BODENBELÄGE, MALERUND LACKIERARBEITEN Teppichböden waren vor vielen Jahren einmal sehr beliebt. Heute

finden die meisten Mieter Holzböden schick. Echtes Parkett ist allerdings ziemlich teuer, als Alternative bietet sich Laminat an. Klick-Laminat lässt sich auch von weniger geübten Heimwerkern schnell verlegen, so dass sich die Investition in Grenzen hält. Ebenfalls für Selbermacher geeignet sind alle Maler- und Lackierarbeiten. Neue Böden und frische Farben lassen eine Wohnung, die zuvor abgenutzt wirkte, in einem ganz neuen Licht erstrahlen.

NEWS FÜR FLIESENFANS

Einiges zu bieten hat das neue Jahr für alle Fliesenfans und solche, die es vielleicht durch die jüngsten Neuheiten und Trends noch werden. Natürliche Optiken, die von ihren Natur-Vorbildern kaum mehr zu unterscheiden sind, Formate in Übergrößen, die für außergewöhnliche Raumeffekte sorgen, und topaktuelle Fliesen für die kreative Wandgestaltung in so gut wie allen Wohnräumen lassen nicht nur die Design-Herzen der Heimwerker höher schlagen. Neue, stark optimierte Technologieverfahren in Verbindung mit außergewöhnlichen Designs für alle Ansprüche führen die „alte Fliese“ aus ihren – größtenteils – eintönigen Einsatzbereichen heraus und heben sie auf den aktuellen Wohndesign-Sockel. Neben den optischen Vorteilen und Verbesserungen bieten neue Modelle zusätzlich vor allem auch einen kräftigen Preisvorteil und machen bei

vielen Produkten auch die Selbstverarbeitung um einiges einfacher. Naturstein-, Holz- oder Ziegel-Feeling am Boden oder an der Wand klettern in der Beliebtheitsskala ganz nach oben. Vor allem die Fliesen in Holzoptik im Innen- und Außenbereich entwickelten sich rasch zum Kundenhit, sind vom „echten“ Holz kaum zu unterscheiden, aber pflegeleichter. Hässliche Kratzer, Wasserflecken oder Ausbleichen durch Licht gehören der Vergangenheit an. In gängigen energiesparenden Bauweisen, die häufig mit Fußbodenheizungen Hand in Hand gehen, überzeugen keramische Fliesen zusätzlich durch ihre bekannte Wärmeleit- und Wärmespeicherfähigkeit. Das neue Fliesenjahr bringt aber auch eines: Großformate. Bis zu 40 cm x 170 cm reichen diese „Übergrößen“ und sind so gut wie überall einsetzbar. Erker 05 I 15

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EXTRA I BAUEN & SANIEREN PR

Mit Kompetenz und Weitblick in die Zukunft Neue Bauabteilung erweitert Leistungsspektrum der Mader GmbH Was vor mittlerweile 28 Jahren als ZweiMann-Betrieb begonnen hat, hat sich zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte entwickelt. Heute zählt die Mader GmbH mit Sitz in Sterzing zu den größten Installationsbetrieben Südtirols. „Wir bieten heute nicht weniger als 111 Mitarbeitern eine sichere Arbeitsstelle“, betont Peter Paul Mader, Inhaber der Firma Mader GmbH. „Und das ist in der heutigen Zeit beileibe keine Selbstverständlichkeit.“ Mit Tatendrang und Durchsetzungsvermögen ist es ihm und seinem Bruder Thaddäus Mader gemeinsam mit ihrem Mitarbeiterteam gelungen, ein erfolgreiches Unternehmen auf die Beine zu stellen, das ihren Kunden ein professionelles und umfassendes Leistungsspektrum bieten kann: Von öffentlichen und großen Baustellen über Hotels, Wohnbau und Privatkunden bis hin zu 24-Stunden-Service, Wartung, Regelungstechnik, Fertigbauten und Fernwärme können alle Bereiche optimal abgedeckt werden. Ein internes technisches Büro, ein Abholmarkt sowie eine große Bad- und technische Ausstellung runden das Angebot ab.

Doch bei der Firma Mader wird nicht nur die Kundenzufriedenheit großgeschrieben. Auch die Mitarbeiter erfahren eine besondere Wertschätzung, indem sie in ihrer Eigenverantwortung gestärkt und so zu tragenden Säulen des Betriebs werden. Mit der Aufnahme eines Großteils der Mitarbeiter einer Sterzinger Baufirma kann die Strategie der Firma Mader, die auf gesundes Wachstum baut und das Angebot schlüsselfertiger Projekte zum Ziel hat, weiter vertieft werden. „Zukünftig tritt die Mader GmbH als Komplettanbieter am Markt auf“, so Peter Paul Mader; dies gelte vor allem für Sanierungen. „Die bestehenden Abteilungen sind nun gefordert, sich auf diese Strategie einzulassen und Synergien optimal zu nutzen. Das erweiterte Betätigungsfeld wird auch durch eigene Baustel-

len der Mader Immobilien KG unterstützt. Es ist bereits das dritte Mal innerhalb weniger Jahren, dass die Firma Mader Mitar-

beiter von anderen Firmen aufgenommen hat. „Als Unternehmer muss man für neue Herausforderungen stets gerüstet sein“, ist sich Peter Paul Mader sicher, der seit fast drei Jahrzehnten Kompetenz und Weitblick beweist, um Innovationen rechtzeitig zu erkennen und auch umzusetzen. „Qualitativ hochwertige Arbeit war von Anfang an der Gradmesser in unserem Betrieb – unzählige zufriedene Kunden bestätigen uns in unserem Tun“, ergänzt Thaddäus Mader.

4 FRAGEN AN BAUSTELLENLEITER WERNER TÖTSCH Herr Tötsch, Sie wurden vor kurzem gemeinsam mit Ihrem Partner Peppi Rainer zum Südtiroler Vize-Wattkönig gekürt, gleichzeitig sind Sie seit vielen Jahren im Baugewerbe tätig. Wo sind Sie besser, beim Watten oder als Baustellenleiter? Ban Watten bin i norrat guat. (lacht) Meinen Beruf als Baustellenleiter übe ich aber mit derselben Leidenschaft aus. Ob ich dort genauso gut bin, das müssen andere beurteilen. Sie waren bisher Mitarbeiter der K-Bau GmbH. Was war für Sie der Hauptgrund bzw. die wichtigste Motivation, bei der Firma Mader diese neue Herausforderung anzunehmen?

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Natürlich war meine Motivation in erster Linie der sichere Arbeitsplatz, den mir die Mader GmbH bieten kann. Zudem haben wir durch die Übernahme die Möglichkeit, bei einem seriösen und expandierenden Unternehmen im Team weiterzuarbeiten. Die Mader GmbH hat mit der Firmenübernahme keine unbedeutende Investition getätigt. Was wollen Sie gemeinsam mit Ihrer Mannschaft tun, um positive Resultate zu erzielen? Wir sind stets darauf bedacht, unsere Kunden zufriedenzustellen. Durch gewohnt saubere und qualitätsbewusste Arbeit wird uns das mit Sicherheit gelingen. Worauf werden Sie Ihre Mannschaft einschwören?

Unsere grundlegenden Werte sind Pünktlichkeit, Freundlichkeit und Sauberkeit. Wir wollen nach außen sicher und kompetent auftreten und dadurch die Firmenzugehörigkeit stärken.


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SÜDTIROLER BAUSPAREN VERZÖGERT SICH Kurz vor Weihnachten wurde mit großem Trara der Startschuss zur Umsetzung des Südtiroler Bausparmodells gegeben. Damals hieß es, die Umsetzung würde noch bis Frühjahr 2015 auf sich warten lassen, da die Bankmitarbeiter erst geschult und die Bürger über das Bausparen informiert werden müssten. Nun wurde die Umsetzung des Projektes wegen noch immer offener Fragen erneut verschoben. Das vorgesehene Modell: Wer nicht älter als 55 Jahre, seit mindestens fünf Jahren in Südtirol ansässig und seit mindestens acht Jahren in einen vertragsgebundenen Zusatzrentenfonds eingeschrieben ist, wer zudem dort ein Vermögen von mindestens 15.000 Euro angereift hat und eine Erstwohnung in Südtirol bauen, kaufen oder umbauen möchte, kann sich an seine Bank wenden. Ihr legt der Antragsteller das Gesuch um Gewährung eines Bauspardarlehens vor und sie ist es auch, die überprüft, ob alle Voraussetzungen erfüllt sind. Zudem hat die Bank den Finanzierungsplan zu bewerten und schließt im Falle einer positiven Beurteilung den Vertrag über ein Bauspardarlehen ab, und zwar im Namen und auf Rechnung des Landes.

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Dieses zinsgünstige Darlehen kann maximal das Doppelte des angereiften Kapitals auf der Rentenposition betragen. Hat jemand

zent) zur Rückzahlung des Darlehens verwendet werden kann. Als zweite Option steht die Ratenzahlung zur Auswahl: Das Bau-

dort also 40.000 Euro angespart, hat er Anrecht auf ein Bauspardarlehen in Höhe von 80.000 Euro. Für die Tilgung des Darlehens stehen zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Die erste davon ist der so genannte Tilgungsaufschub: Mit der Bank wird demnach eine Darlehens-Laufzeit vereinbart, während dieser nur die Zinsen gezahlt werden. Das als Darlehen aufgenommene Kapital muss erst nach Auslaufen der Laufzeit abgezahlt werden. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass während der Darlehens-Laufzeit weiter Kapital im Zusatzrentenfonds angespart und ein Teil dieses ansonsten gebundenen Kapitals (bis zu 30 Pro-

spardarlehen wird in diesem Fall – wie ein „normaler“ Kredit – mit konstanten Kapital- und Zinsbeträgen abbezahlt. Das Bausparen würde eine ganze Reihe Vorteile mit sich bringen: So können die Zusatzrentenbeiträge bis zu einer bestimmten Höhe vom besteuerten Einkommen abgezogen werden. Falls man alle Voraussetzungen erfüllt, hat man zudem ein Anrecht auf ein Bauspardarlehen, während die Zusatzrente erhalten bleibt. Die anfallenden Verwaltungskosten für die Abwicklung des Kreditantrags trägt darüber hinaus nicht der Bürger, sondern das Land, das auch die benötigten Mittel bereit-

stellt – derzeit 20 Millionen Euro im Rotationsfonds. Nach einem geplanten „Bauspartag“ an allen Banken als Auftaktveranstaltung im Frühjahr hätten erste Bauspardarlehen auch tatsächlich aufgenommen werden können. Nun sind aber Unklarheiten aufgetreten, das Projekt soll sich um Monate verzögern. Rein technische Fragen seien von mehreren Banken eingebracht worden, vor allem in punkto Besteuerung. Die Durchführungsverordnung muss jetzt überarbeitet und erneut von der Landesregierung genehmigt werden. Das Bausparmodell soll nun erst im Juli starten. Gemeinsam sei man übereingekommen, so Wohnbaulandesrat Christian Tommasini, dass ausschließlich Banken das Bausparen operativ abwickeln werden. Das bisherige Modell soll bis dahin in der (technischen) Umsetzung noch verbessert werden, vor allem bei den Konventionierungsvereinbarungen zwischen Land und Banken; außerdem wird der Zinssatz für das Bauspardarlehen auf 20 Jahre fixiert. Die Rollenverteilung sei mittlerweile klar definiert: Das Land stellt die Gelder zur Verfügung, Pensplan zertifiziert die Rentenposition und die Banken führen alle operativen Schritte durch.


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QUALITÄT HAT IHREN PREIS lvh startet Sensibilisierungskampagne Wenn ein Handwerker eine Arbeitsstunde in Rechnung stellt, heißt das nicht, dass er in dieser Zeit auch so viel verdient. Immer wieder sind Kunden der Meinung, dass Handwerker zu teuer sind und der Stundenverrechnungssatz zu hoch berechnet ist. Welche Kosten hinter einer Handwerksstunde stecken, zeigt der Wirtschaftsverband für Handwerk und Dienstleister (lvh) anhand eines Kostenkalkulationsmodells auf. Wie legt man einen Stundensatz fest? Nach welchen Kriterien geht man vor? Und vor allem: Wie vermittelt man dem Kunden den Wert der Handwerksleistung? Diese Fragen stellen sich die Handwerker, insbesondere junge angehende Unternehmer, häufig. „Um die Handwerksbetriebe in der Kostenkalkulation zu unterstützen und zu professionalisieren, hat der lvh ein Kalkulationsmodell ausgearbeitet, das den Betriebsinhabern aufzeigen soll, welche Faktoren bei der Berechnung der Stundensätze berück-

sichtigt werden müssen, um gewinnbringend zu arbeiten. Anhand eines konkreten und authentischen Berechnungsbeispiels weiß der Unternehmer genau, was eine Handwerkerstunde kostet“, erklärt lvh-Präsident Gert Lanz (im Bild). Grundsätzlich setzt sich ein Stundenverrechnungssatz aus folgenden Kosten zusammen: 32 Prozent ergeben sich aus dem Bruttolohn des Mitarbeiters pro Stunde, 13 Prozent werden für tarifliche und gesetzliche Sozialaufwendun- Foto: Gert Lanz gen (Urlaubsgeld, INPS- und INAIL-Abgaben, Abfertigung, Verpflegung, Arbeitssicherheitskurse, Arbeitsbekleidung ...) berechnet, 50 Prozent sind auf betriebliche und kalkulatorische Gemeinkosten (Raumkosten, Versicherungen, Telefon, Büromaterial, Kfz-Kosten, Steuer- und Beratungskosten, Abschreibungen, Werbung, Steuern ...) zurückzuführen und fünf Prozent

macht der Zuschlag für das Unternehmerrisiko und den Unternehmergewinn aus. „Ein solches Berechnungsmodell bietet sicherlich eine sehr gute Grundlage, um die Betriebe für eine faire Preispolitik zu sensibilisieren und das Preisdumping einzudämmen“, ist auch der Obmann der Zimmerer im lvh Richard Nocker überzeugt. Unter den Südtiroler Zimmereibetrieben sei die Thematik der Preisgestaltung besonders akut: Der Markt werde dort mit Preisunterbietungen bis zu 28 Prozent ruiniert. „Ziel der Sensibilisierungskampagne ist es, auf der einen Seite den Betriebsinhabern ein anwendbares Kalkulationsmodell zu vermitteln und auf der anderen Seite den Kunden aufzuzeigen, wie sich der Stundensatz eines Handwerkers zusammensetzt“, so Lanz.

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BARRIEREFREIES BAD FRÜHZEITIG PLANEN Vorausschauendes Planen zahlt sich aus, wenn es um die Einrichtung des Badezimmers geht. Hier spielt Barrierefreiheit eine große Rolle. Die barrierefreie Gestaltung ist ein großer Schritt, um länger selbstbestimmt leben zu können. Wer weiß schon, welche Überraschungen das Leben birgt, denn in die Zukunft kann keiner schauen. Aber es lässt sich vorausdenken und, vor allem, wenn es um die Wohnumgebung geht, bereits in jungen Jahren so planen, dass die eigenen vier Wände in allen Lebensumständen anpassbar sind – mit möglichst kurzer Bauzeit und geringen Kosten. Schwellenloser Hauseingang, reichlich Bewegungsraum in wichtigen Wohnbereichen und Tür-Durchgangsbreiten von mindestens 90 cm bereiten auf viele Eventualitäten und das Alter vor. Vor allem aber die barrierefreie

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Gestaltung des Badezimmers ist ein ganz großer Schritt, um länger selbstbestimmt leben zu können. Zudem raten Experten beim Hausbau ein Raumkonzept ins Auge zu fassen, das bei Bedarf im Erdgeschoss barrierefreies Wohnen ermöglicht. Böten etwa Gäste-WCs von vornherein notwendige Vorinstallationen für eine bodenebene Dusche, sei ihr späterer Umbau zu einem kleinen Duschbad kein Problem. Auch die Ausführung einer Wand entscheide darüber, ob diese später den durch Haltegriff und Duschsitz erzeugten Extra-Lasten trotzen könne. Ebenfalls vorsorgen lasse sich beim Entwurf der Elektroinstallation. Eine Leerverrohrung schlage sich in den Baukosten kaum nieder. Sie bereite jedoch das Bad auf

die künftige Nutzung von DuschWC, Nachtlicht, Notruf oder intelligenten Steuerungssystemen vor.

Zu den wichtigen vorausschauenden Vorkehrungen zählen ferner eine individuell anpassbare WC-Montagehöhe und ein flaches Waschbecken, an dem man sich auch im Sitzen waschen könne. Modelle, die bis zu einer Höhe

von 70 cm unterfahrbar seien und über einen Unterputz- bzw. sehr flachen Aufputz-Siphon verfügten, eigneten sich sogar für Menschen im Rollstuhl. Außerdem fest berücksichtigt werden sollten 90 cm x 90 cm große, bodenebene Duschflächen, rutschhemmende Bodenbeläge, Lichtschalter in bequem erreichbaren Höhen von 80 cm bis 110 cm sowie eine gute Ausleuchtung und kontrastreiche Farben. Übrigens: Die krankenhausartige Optik, die man noch bis vor gut fünfzehn Jahren bei einem barrierefreien Bad in Kauf nehmen musste, ist inzwischen Geschichte. Mittlerweile bieten die meisten Anbieter schicke, komfortable sowie clevere Produkte speziell für das Mehrgenerationenbad.


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Lohnenswerte Investition Angesichts unsicherer Anlagemärkte, hoher Mietkosten und öffentlicher Förderungen lohnt sich die Investition ins Eigenheim auch weiterhin, wenn man genau kalkuliert und seine Möglichkeiten optimal ausschöpft.

vertraglichen Eigentumsübertragung zu garantieren, da die Berechnung der verschiedenen Steuern und Gebühren in den meisten Fällen auf der Basis des Katasterertrages ermittelt wird.

In vielen Fällen ist die Möglichkeit der Kubaturerweiterung der Anlass für die Kinder bzw. eines der Kinder, sich im Elternhaus eine abgetrennte Wohneinheit zu schaffen. Neben den baulichen Maßnahmen und Planungen, die im Zuge dessen in Angriff genommen werden müssen, ist es genauso wichtig, von Beginn an ein Konzept zu besitzen, wie das Eigentum dieser neu zu schaffenden Wohneinheit vertraglich auf das Kind übertragen werden soll. Nicht zuletzt sind dabei auch erbrechtliche Aspekte von vornherein zu berücksichtigen.

Weiters ist eine gut vorbereitete Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung auch deshalb sehr wichtig, um sämtliche Fördergelder der Autonomen Provinz Bozen in Anspruch nehmen zu können bzw. um das Ansuchen dafür termingerecht einreichen zu können. Bei einer schlechten Vorbereitung passiert es des öfteren, dass der bereits geplante Baubeginn nach hinten verlegt werden muss – was wieder mit großem organisatorischen Aufwand verbunden ist –, damit man den Anspruch auf die Landesförderung nicht verliert. Bei der Planung dieser Projekte ist somit eine juristische Begleitung von Anfang an unerlässlich.

Eine exakte und gut getimte vertragliche Abwicklung der Eigentumsübertragung ist unerlässlich, um diese möglichst günstig abwickeln zu können. Dabei ist die Koordination und Absprache zwischen dem Techniker (z. B. Geometer oder Architekt), der die Eintragungen und Abänderungen im Kataster vornimmt, und dem jeweiligen Vertragsersteller außerordentlich wichtig, um die möglichst günstigste Abwicklung der

WILLEIT-immojus berät Sie gerne in diesen und ähnlichen Angelegenheiten und ist bei der Abfassung der damit zusammenhängenden Verträge bis hin zur notariellen Unterschrift mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.

Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Aber viele Menschen tun genau das, denn sie zahlen Miete. Egal ob Eigentümer oder Mieter - jeder bringt in seinem Leben fürs Wohnen den Gegenwert eines Hauses auf. Aber während der Eigenheimbesitzer in die eigene Tasche zahlt, ist das Geld des Mieters weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietsteigerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Vermieter.

Dr. Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler & Mediator

„Gerne berate ich Sie in Immobilienangelegenheiten und übernehme die rechtliche Ausgestaltung der Eigentumsübertragung.“

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ÖFFENTLICHE GEBÄUDE NACHHALTIG BAUEN Eine ansprechende Architektur, erbaut aus regionalem Holz und Stein sowie im Passivhausstandard. So sehen öffentliche Gebäude wie Schulen und Gemeindezentren der Zukunft aus. Doch nachhaltig Bauen in unterschiedlichen Klimazonen, vom arktischen Polarkreis bis zum Mittelmeer, geht das? Das Projekt MountEE zeigte in den letzten drei Jahren mit 28 Pilotgebäuden, wie es gelingen kann. Ab dem Jahr 2018 sollen alle neuen und renovierten öffentlichen Gebäude einen Energieverbrauch haben, der fast bei null liegt, so die Vorgaben der EU. Know-how und Technik sind vorhanden, bei der Umsetzung brauchen Gemeinden aber Unterstützung. Mit Hilfe von Experten wurden im Projekt MountEE seit © CIPRA 2012 in sechs europäischen Berggebieten die Bau- und Renovierungsstrategien in Richtung mehr Energieeffizienz, mehr erneuerbare Energien und mehr Nachhaltigkeit verbessert. 28 Pilotgebäude, darunter das neue Rathaus im schwedischen Kiruna, das Bürogebäude des Nationalparks im französischen Olette oder eine Schule im italienischen Sagrado, wurden so gebaut und renoviert. STRUKTURIERTES VORGEHEN Der Schlüssel zum Erfolg war ein ganzheitliches, professionelles und strukturiertes Vorgehen im gesamten Bauprozess – von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung. Dabei verliert man leicht den Überblick. Sehr viel Erfahrung im Bereich nachhaltig Bauen und Renovieren hat das österreichische Bundesland Vorarlberg. Nach

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dessen Vorbild wurde so in allen Regionen ein Servicepaket weiterentwickelt, mit dem die Pilotgebäude renoviert oder neu gebaut wurden. Das so genannte „Servicepaket Nachhaltig Bauen in der Gemeinde“ umfasst dabei fünf Module: Vom kostenlosen Impulsgespräch bis zur

Ausführung und Nachkontrolle werden Gemeinden und Architekten von einem Expertenteam wie Bauökologen oder Umweltberatern in den Bereichen Energie, ökologisches Bauen, Beschaffungsverfahren und Qualitätssicherung beraten. Mit durchdachter Planung, optimierter Gebäudehülle sowie effizienten und ständig kontrollierten Heizungs- und Lüftungstechniken lassen sich so bis zu 80 Prozent der Energie- und Betriebskosten sparen. VONEINANDER LERNEN Die Pilotregionen im MountEE-Projekt im schwedischen Norbotten und Dalarna, dem italienischen Friaul, den Regionen Rhône-Alpes und Pyrenäen sowie dem österreichischen Vorarlberg zeigten, dass Gemeinden mit entspre-

chender Unterstützung sehr schnell Know-how und Erfahrungen im Bereich nachhaltig Bauen und Renovieren gewinnen können. Sabine Erber, Projektpartnerin vom Energieinstitut Vorarlberg, dazu: „Regionen mit etablierter nachhaltiger Baukultur bauen wesentlich günstiger als Regionen, die erst am Anfang dieses Prozesses stehen. Durch den Erfahrungsaustausch im Projekt konnten weniger erfahrene Regionen vom Wissen und von den Fehlern, die andere schon gemacht haben, lernen und so schneller zum Ziel kommen.“ Entscheidend für den Projekterfolg war auch die Gründung regionaler Kooperations-Netzwerke in den Pilotregionen. In regelmäßigen Treffen aller am Bauprozess beteiligten Schlüsselpersonen wie Baubeauftragte, Energiemanager, Politiker, Architekten, Finanzgeber wurden langfristige Strategien und Maßnahmen anhand der Pilotgebäude diskutiert und umgesetzt. MountEE wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Intelligent Energy Europe“ (IEE) drei Jahre lang finanziell gefördert. Das Programm unterstützt seit 2003 Organisationen, welche die nachhaltige Energienutzung verbessern möchten, und ist Teil einer breit angelegten Strategie zur Gestaltung der Energiezukunft. IEE unterstützt Bemühungen zur Effizienzsteigerung und Strategien für erneuerbare Energien. Im Visier sind die EU-Energieziele 2020: eine Reduktion der Treibhausgase, eine Verbesserung der Energieeffizienz und ein Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch von jeweils 20 Prozent.


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Bauen mit Salcher Bau

„Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir, wer du bist ...“ – Ein schönes Zitat von Dichter Christian Morgenstern, aber irgendwie macht es Druck. Weil einem bewusst wird, dass ein Haus mehr ist als ein Dach über dem Kopf. Es ist das Spiegelbild des Bauherrn – und seiner Persönlichkeit. Da kriegt man zwangsläufig Respekt davor, sich kopfüber ins Abenteuer „Bauen“ zu stürzen.

HOCHLOCHZIEGEL D42,5 CM • U-Wert: 0,21 • Monolithisches Mauerwerk • Guter Schallschutz • preisgünstig

ISOSPAN D36,5 CM • U-Wert: 0,15 oder 0,18 hohe Energieeffizienz • Schnelles Bauen durch Fertigteilbauweise – schlankes Mauerwerk • Bester Schallschutz und Erdbebensicherheit durch massiven Betonkern • Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis

Wer es schon hinter sich hat, weiß nur zu gut: Auf dem Weg zum Eigenheim geschieht oft viel Unerwartetes – vor allem wenn man alleine aufbricht. Da tut es gut zu wissen, dass es kompetente Partner gibt, die einem zur Seite stehen. Die Salcher Bau GmbH aus Freienfeld macht das seit über 25 Jahren: Sie fertigt Wohnungs- und Gewerbebauten, Hotels und landwirtschaftliche Gebäude, baut um und saniert, ganz nach Wunsch des Kunden – traditionell mit Ziegeln oder mit Isospan-Fertigwandmodulen aus Holzspanmantelsteinen. Der Vorteil dieser modernen Materialien: Die Bauweise bleibt schlank und die Wände sind wärmegedämmt, atmungsaktiv und schallgeschützt. Natur mit Köpfchen. Nicht jeder Bauherr ist der geborene Abenteurer. Deshalb fertigt und koordiniert Salcher Bau auch schlüsselfertige Bauten zum Fixpreis, „all inklusive“ – vom Fundament bis zum Schornstein, und stellt ausschließlich Handwerker ein, auf die Hundertprozent Verlass ist. Das erspart dem Bauherrn wertvolle Zeit, Geduld und Geld. Nur ein Abenteuer nimmt Ihnen Salcher Bau nicht ab: Nestwärme in Ihr Haus bringen. Das ist auch gut so. Denn niemand anderes kann aus Ihren vier Wänden ein Zuhause machen als Sie selbst. Bauen Sie sich Ihre kleine, kunterbunte Welt genauso, wie Sie Ihnen gefällt – egal, was Christian Morgenstern dazu sagen würde.

SALCHER BAU GmbH, FREIENFELD, Tel. 0472 647487, info@salcher-bau.it, www.salcher-bau.it Erker 05 I 15

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LEBENSRETTER RAUCHWARNMELDER Rauchwarnmelder erkennen selbst feinste Rauchpartikel. Mit ihrem schrillen Alarmton retten sie Leben: Im Ernstfall kann sich der Bewohner rechtzeitig retten. Denn

95 Prozent der Opfer von Bränden sterben nicht in den Flammen, sondern ersticken schon vorher an den giftigen Rauchgasen.

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Die batteriebetriebenen Geräte funktionieren unabhängig von der Stromversorgung. Sie müssen an mehreren Stellen in der Wohnung vorhanden sein, um optimale Sicherheit zu gewährleisten. Unerlässlich sind sie laut Experten im Schlafzimmer, da man im Schlaf den Rauch gar nicht oder nur eingeschränkt wahrnimmt. Für schwerhörige oder gehörlose Menschen gibt es Modelle, die über optische oder vibrierende Signale vor Feuer und Rauch warnen. Für größere Wohnungen oder Einfamilienhäuser bieten sich funkvernetzte Rauchwarnmelder an, damit man den Alarm auch dann hört, wenn er in einem weiter entfernten Raum ausgelöst wird.

FRÜHJAHRSCHECK FÜRS HAUS Die nasskalte Jahreszeit ist vorbei und der Sommer steht unmittelbar vor der Tür – allerhöchste Zeit für Eigenheimbesitzer, Dächer und Fassaden auf Winterschäden zu untersuchen und diese rechtzeitig zu beheben. Denn: Wer die kleineren und größeren Mängel sofort entdeckt und beseitigen lässt, vermeidet hohe Folgekosten. Schlechtes Wetter und kalte Temperaturen stellen für das Dach eine große Belastungsprobe dar. Zunächst sollte man überprüfen, ob durch den Winter Dachziegel verrutscht oder beschädigt worden sind. An den entsprechenden Stellen kann nicht nur Regen- oder Tauwasser ins Haus eindringen, herabfallende Ziegel können auch eine Gefahr für Menschen darstellen. Damit das Regenwasser im Frühling ordentlich ablaufen kann und es keine Verstopfungen gibt, müssen Dachrinnen und Fallrohre gesäubert und von Dreck, Laub und Moos befreit werden. Besonderes Augenmerk sollte beim Frühjahrscheck auch auf die Außenwände des Hauses gelegt werden, da durch die großen Tem-

peraturschwankungen häufig Risse in der Fassade entstehen. Das Problem: Die Feuchtigkeit kann an den entsprechenden Stellen in die Dämmmaterialien eindringen und den Wärmeschutz des Hauses verschlechtern. Zudem bilden die feuchten Stellen einen idealen Nährboden für Bakterien und Schimmelpilze.

Unbedingt sollten beim Frühjahrscheck alle Außentüren und Fenster daraufhin geprüft werden, ob die Scharniere weiterhin gut schließen und die Dichtungen nicht defekt sind. Bei Holzrahmen ist der Anstrich zu kontrollieren und gegebenenfalls zu erneuern. Nur so lassen sich Schäden durch Verfaulen oder Verziehen vorbeugen.


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BELEUCHTUNGSTIPPS FÜR DEN HAUSEINGANG Ein hell erleuchteter Hauseingang ist nicht nur schön, sondern auch praktisch. Denn nicht nur das Schlüsselloch wird so schnell gefunden, auch Stolperfallen können mit dem richtigen Licht vermieden werden. Wer tastet schon gerne im Dunkeln an der Haustür nach Klingelknopf oder Schlüsselloch? Sehr viel angenehmer ist ein freundlich gestalteter und hell beleuchteter Eingangsbereich, der Besucher und Bewohner gleichermaßen willkommen heißt. Zudem sorgt Licht für Sicherheit, weil es vor Stolperfallen auf Wegen und Treppen schützt. Für eine gute Orientierung sollte schon der Weg zum Haus gut beleuchtet sein. Im Licht von Mastoder Pollerleuchten werden Bodenbeschaffenheit, Treppenstufen und mögliche Hindernisse sichtbar. Ein zusätzliches Plus an Sicherheit bieten Markierungsleuchten, die treppenbegleitend an der Wand montiert oder direkt in die Setzstufen integriert werden. Ausgesprochen wichtig ist die dauerhafte Beleuchtung der Hausnummer. Sie zeigt Besuchern, dem Taxifahrer oder auch Arzt und Sanitäter das Ziel. Bei hinter-

leuchteten Ziffern gilt: Sie müssen mindestens zehn Zentimeter hoch sein, damit sie auch aus einer Entfernung von 20 Metern noch gut zu erkennen sind. Angestrahlte Hausnummern sollten etwa doppelt so hoch sein. Für Haustüren ohne Vordach sind Wandleuchten ideal. Etwa in drei Viertel der Höhe des Hauseingangs sind sie richtig angebracht. In Vordächern oder Dachüberständen lassen sich Strahler, Einoder Anbauleuchten elegant integrieren. Wichtig: Blendung stört das Sehen empfindlich. Wie bei allen Außenleuchten deshalb besser auf gerichtetes Licht und frei strahlende Lichtquellen verzichten, um Blendung zu vermeiden.

Für die Beleuchtung am Haus und im Eingangsbereich dürfen nur Leuchten verwendet werden, die sich für den Einsatz im Freien eig-

nen und auch ungemütlicher Witterung standhalten. Leuchten schalten das Licht automatisch ein, wenn es dunkel wird. Für den nächtlichen Dauereinsatz eignen sich langlebige LEDs, sparsame Kompaktleuchtstofflampen an elektronischen Vorschaltgeräten oder Energiesparlampen. Wird das Licht bedarfsorientiert mit Bewegungsmeldern geschaltet, sollten „schaltfeste“ Leuchtmittel eingesetzt werden, die schnell ihre maximale Helligkeit erreichen. Eine gute Wahl sind energieoptimierte Halogenstrahler mit IRC-Technik und LED-Leuchten, die sofort den kompletten Lichtstrom abgeben.

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GESUNDHEIT Evelyn Haller

FRAGEECKE

Beim Freund übernachten Unsere Tochter Lea ist 15 Jahre alt und hat seit etwa drei Monaten einen Freund. Sie hat nun schon öfters bei uns angefragt, ob sie bei ihm übernachten darf. Bis jetzt haben wir immer nein gesagt, aber sie lässt nicht locker. Sollen wir nachgeben?

Ihre Tochter Lea steckt mit ihren 15 Jahren mitten in der Pubertät und somit auch in einem Alter, in dem man sich das erste Mal verliebt. Mit diesen Schmetterlingen im Bauch wächst natürlich auch die Lust und Neugierde, erste sexuelle Erfahrungen zu machen. Es ist absolut verständlich und nachvollziehbar, dass Sie als Eltern sich Sorgen machen und Ihrer Tochter zunächst nicht erlauben, bei ihrem Freund zu übernachten. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, woran Sie erkennen würden, dass Ihre Tochter „alt genug“ oder „reif genug“ ist, um bei ihrem Freund schlafen zu können? Was müsste Lea tun, damit Sie das Gefühl haben, sie könnten einer Übernachtung zustimmen? Wenn Sie sich im Klaren darüber sind, was sie von Lea erwarten, können Sie das Gespräch mit ihr suchen und ihr erklären, warum Sie (jetzt noch) nicht einer Übernachtung zustimmen können bzw. was zuerst passieren müsste, damit Sie einer Übernachtung zustimmen könnten. So bekommt Lea die Chance, Entscheidungen zu beeinflussen und gleichzeitig selbst Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Falls eine Ihrer Sorgen wäre, dass Lea ungewollt schwanger wird, so ist es wichtig, mit Lea offen über Verhütung zu sprechen. Auch wenn Jugendliche oft sagen, dass sie gut Bescheid wissen, so ist dem dennoch manchmal nicht so. Das Internet oder auch Broschüren (z. B. „info!girls“ / „info!boys“ von „young & direct“) können helfen, offene Fragen zu beantworten. Wenn Ihre Sorge die ist, dass Lea von ihrem Freund nicht gut behandelt oder ausgenutzt wird, dann sprechen Sie auch darüber mit ihr. Benennen Sie Ihre Sorgen und hören Sie auch Lea an, wenn sie von ihrem Freund spricht. Als Eltern möchte man gern sein Kind vor Verletzungen schützen und denkt, dies über Verbote zu erreichen. Das nimmt den Kindern und Jugendlichen doch oftmals die Chance, eigene Erfahrungen machen zu können, aus denen sie dann selbst gegebenenfalls ihre Lehre ziehen können und dürfen. Oftmals viel wichtiger als Verbote ist für Kinder und Jugendliche, dass Sie als Eltern ihnen die Sicherheit geben, dass Sie für sie da sind. Lea hilft es, wenn Sie ihr die Sicherheit geben, dass sie zu ihrem Freund jederzeit „nein“ sagen darf und dass Sie als Eltern voll und ganz hinter ihr stehen – egal was passiert.

Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

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„Rauf auf den Berg, raus in den Regen …“ Allergien - Teil 1

Dieses Mal möchte ich mich einem aktuellen Thema widmen: den Allergien. Allergische Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis und Heuschnupfen (= allergische Rhinitis) nehmen stetig zu. Umso wichtiger erscheint es mir, darüber zu schreiben. Da es sich um ein sehr umfassendes Thema handelt, werde ich mich auf die wichtigsten Aspekte beschränken. 1. HEUSCHNUPFEN (RHINITIS ALLERGICA): Davon sind etwa zehn bis 20 Prozent der Gesamtbevölkerung betroffen. Typischerweise zeigen sich Niesen, Juckreiz, klare Sekretion aus der Nase und eine „verstopfte“ Nase (Nasenobstruktion) sowie häufig eine begleitende Bindehautentzündung der Augen mit Juckreiz, Rötung und vermehrtem Tränenfluss. Klinisch unterschieden werden die intermittierende Form (weniger als vier Tage pro Woche oder weniger als vier Wochen im Jahr Heuschnupfensymptome) und die persistierende Form (mehr als vier Tage pro Woche oder mehr als vier Wochen im Jahr). Zwei Drittel der Patienten leiden unter der intermittierenden Form. Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern kann auch die Lebensqualität sehr beeinträchtigen und sorgt mitunter für Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Halsentzündungen. Was tun? Erste Anlaufstelle ist sicherlich der Arzt Ihres Vertrauens, der die Diagnose stellt und gegebenenfalls weitere Schritte einleitet wie Hautund In-vitro-Testung. Zu beachten ist, dass diese Tests nicht während der Pollenflugsaison durchgeführt werden sollten. Sobald feststeht, welche Allergene die Auslöser sind, gilt es, diese so gut wie möglich zu vermeiden. Falls Sie etwa allergisch auf Gräser sind, sollten Sie in den Monaten Mai bis Anfang Juli bei geschlossenem Fenster schla-

fen, bei kühler Witterung oder nach Niederschlägen ist prinzipiell weniger Pollenbelastung vorhanden. Ihren Urlaub können Sie beispielsweise ins Gebirge verlagern: Ab 1.500 m Seehöhe ist die Pollenflugzeit deutlich verkürzt, ab Ende Juni herrscht im Alpenraum nahezu kein Pollenflug mehr. Das gleiche gilt für Küstennähe am Meer, bei Auslandsaufenthalten, etwa in Nordamerika, sind die Heuschnupfensymptome oftmals ganz verschwunden, da dort eine andere Vegetation vorliegt. Bei Hausstaubmilbenallergie haben sich das regelmäßige ausgiebige Lüften von Bettwäsche und Matratze sowie eine milbendichte oder Allergiker-Bettwäsche bewährt. Therapiemöglichkeiten: Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt die Therapieansätze, die von klassischerweise Augentropfen, Nasensprays und Antihistaminikagabe (hemmen die allergische Reaktion im Körper) bis hin zu Komplementärmedizin wie Akupunktur oder naturheilkundlichen Mitteln wie Pestwurz reichen können. Hier gilt: Man muss ausprobieren, ob eine komplementärmedizinische Therapie anspricht. So wie jeder von uns einzigartig ist, wirkt auch nicht jedes Medikament oder jede Therapiemaßnahme bei jedem gleich gut. Falls die Heuschnupfensymptomatik sehr ausgeprägt ist und der Patient sogar Zeichen von Asthma aufweist, also ein so genannter Etagenwechsel von oberen zu unteren Atemwegen stattgefunden hat, ist Vorsicht geboten und vielleicht empfiehlt ihr Arzt eine intensivere Therapie, etwa eine spezifische Immuntherapie.

Einen schönen und schnupfenfreien Frühling wünscht Ihnen Ihre Dr. Claudia Petroni!


LEUTE

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Besser Hören

Die Wehr Wiesen bedankt sich bei ihrem bis zum letzten Tag aktiven Mitglied

Hubert Marginter und wünscht ihm zum 65. Geburtstag alles Gute!

Der FC Bayern bedankt sich, dass Du unser Team nach 40 Jahren immer noch so tatkräftig unterstützt!

In 26. Mai isch’s soweit. Olls Guate zur Volljährigkeit! Papi, Mammi und Kevin

Ein neuer Landmaschinentechniker ist im Land, Daniel Eisendle wird er genannt. Von Herzen gratulieren Dir Deine Lieben

Seit 1994 hat Besser Hören sich Ihr Gehör zur Aufgabe und zum Anliegen gemacht: Der Hörgeräte-Akustiker findet die ideale Hörhilfe, damit Umwelt und Menschen durch aktives Hörvermögen wieder für Sie hörbar sind. Unverbindlich und kostenlos bietet Besser Hören Hörtests an und stellt Ihnen bei Bedarf für einen Monat probeweise Hörhilfen zur Verfügung. Spezialisierte Hörgerätetechniker suchen das adäquate Hörgerät aus und passen es individuell an: In ganz Südtirol stehen sie in 35 Servicestellen zur Beratung zur Verfügung und machen auch Hausbesuche. In Sterzing finden Sie uns jeden Donnerstagnachmittag von 15.00 bis 17.00 Uhr in der Stadtapotheke. Für Beitragsansuchen bei Krankenkassen oder Privatversicherungen unterstützt Sie das Büropersonal bei der Vorbereitung der Unterlagen. Besser Hören garantiert hochwertige, benutzerfreundliche Technologie für natürlichen Klang und gesteigertes Sprachverstehen, beispielsweise mit Bluetooth-Geräten. BESSER HÖREN Drususallee 113/B, 39100 Bozen, Tel. 0471 263390

Ein besonderer Dank dem Betrieb Gschnitzer Ulrich. 10 Johr isch’s schon her, dass der Armin und die Evi g’heiratet hobm. Deswegen möchtn mir Enk von Herzn gratuliern und Dir, liebe Evi, zum runden Geburtstog alles Gute wünschn. Eure Eltern, Bruder Manfred, Pina und klein Raphael

Kaum zu glauben, ober wohr, die Luise und der Richard sein verheiratet 50 Johr. Mir wünschn Enk nur das Allerbeste und noch viel Gottes Segen zum goldenen Feste. Zur Goldenen Hochzeit gratulieren ganz herzlich Eure Kinder mit Familien. Erker 05 I 15

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LEUTE Unseren lieben Eltern und Großeltern wünschen wir zum

Diamantenen Hochzeitsjubiläum alles Gute!

Alles Liebe zum runden Geburtstag!!! Deine milujoto-Mander

90 Johr hosch iatz verbrocht af Erdn, sollsch a nou 100 werdn! ’S Spitzn, sel tuasch Du nou gearn, a wenn Du tuasch wianiger hearn, a ’s Sechn isch leimer letz, trotzdem hot man ban Kortn a mords Hetz. Zin Glück funktioniert der Kopf nou guat, wenn a, wia Du olm sogsch, „Dein Computer“ oftramol ostürzn tuat.

Deine beste Zeit, sie fängt jetzt an! Drum sei wegen der 55 gar nicht bang. Sei gelassen und stets heiter, bald geht es mit der 60 weiter! Alles Gute wünschen Daniela und Manuel mit Gabriel und Mama Mitzi.

Mir wearn des weiter a sou holtn und Deine Nochmittoge wia bisher mit a poor Spieleler gestoltn. Für die nächsten Johr wünschn mir Dir olls Guate, viel Kroft und Segen.

Eure Kinder und Enkelkinder mit Familien

Lieber Tatte, olls, olls Guete zi Dein 75. Geburtstog, den Du am 10. Mai feiersch! Nou viele gesunde Johr und viel Freude mit Deinen Urenkeln wünschen Dir Deine Kinder mit Familie.

Deine Kinder mit Familien

10 Jahre, die da schwanden, hast Du im Job den Mann gestanden. Nicht einmal hast Du Dich geschont, wirst mit Glückwünschen jetzt belohnt. Zu Deinem

10-jährigen Jubelfeste von der Belegschaft nur das Beste. Deine Kofler’s

Christoph & Hannes

Liebe Katharina,

22. Mai

zum 30. Geburtstag:

18 Jahre sind vergangen, seit Ihr das Licht der Welt erblickt. Euer Charme hat alle eingefangen, jeder war nach Euch verrückt. Auf Eurem weiteren Lebensweg wünschen wir Euch nur das Beste, stets Gesundheit, Glück und viele Feste. Eure Eltern und Geschwister

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Die Zeit vergeht, der Tag ist da und heute sind es 50 Jahr. Mal ging’s bergauf und mal bergrunter, trotzdem seid Ihr noch recht munter. Gesundheit, Glück und das Allerbeste wünschen wir Euch zum Jubelfeste.

Viel, viel Glück – das wünschen wir Dir von ganzem Herzen. Erfüllte Stunden und Tage voller Lachen und Sonnenschein. Deine liebe Familie


REZEPT

Ratschinger Jahrgang 1955 auf Reisen

Unter der Leitung von Peppi Trenkwalder (55er Original) erkundete die 25-köpfige Gruppe aus der Gemeinde Ratschings Hamburg, die Metropole an der Elbe und Alster. Der Besuch des Musicals „König der Löwen“ und eine Stadtführung mit Hafenrundfahrt auf einer Barkasse waren besondere Highlights, der ob-

ligatorische Besuch der Reeperbahn sowie des Fischmarkts noch vor Sonnenaufgang durften ebenfalls nicht fehlen. Zum Abschluss ihrer dreitägigen Fahrt wurden die Jubilare im „Platzl“ mit einer Riesen-Geburtstagstorte überrascht, die mit einem Foto der Reisegruppe am Elbeufer geziert war.

Überbackene Buchweizenpalatschinken mit Spinat-Schafskäse-Füllung Zutaten (4 Portionen): Palatschinkenteig: 200 g Weizenmehl, 80 g Buchweizenmehl, 4 Eier, Salz, 70 g Milch, Samenöl zum Backen. Füllung: 1 ½ kg frischer Spinat, 200 g Zwiebel, 4 Knoblauchzehen, 70 g Butter, 300 g milder Schafskäse, Salz, 2 EL Basilikum (frisch oder getrocknet), etwas Oregano, frische Petersilie oder Schnittlauch, Sahne, geriebener Bergkäse. Zubereitung: Sämtliche Zutaten für den Palatschinkenteig verrühren und 15 Minuten stehen lassen. Eine Eisenpfanne erhitzen und mit Samenöl gut einfetten. Den Teig nicht zu dick eingießen und auf beiden Seiten goldgelb backen. Den frischen Spinat gut waschen, in Salzwasser blanchieren und gut abtropfen lassen. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in Butter glasig dünsten; inzwischen den milden Schafskäse klein würfeln. Den abgetropften Spinat und den Schafskäse unter die Zwiebel-Knoblauch-Mischung heben und gut würzen. Die Masse in die abgekühlten Palatschinken füllen, zusammenrollen und in eine gebutterte, feuerfeste Form legen. Mit etwas Sahne übergießen, mit geriebenem Bergkäse bestreuen und im Ofen bei 200 Grad etwa 25 Minuten überbacken. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Dr Tattte isch olm für ins do, jedn Tog und jedes Johr. 65 Jahrler hosch Du ins iatz dertrogn und für sell welln mir Vergelt’s Gott sogn. Du bisch der beschte Tatte af der Welt, mir tatn Di nia hergebm, a nit für viel Geld! Zun Geburtstog tian mir herzlich gratuliern – konnsch ins drfir jo uans spendiern . Olls Guate zun 65iger wünschn Dir Deine Frau Sofie, Deine Kinder Ingrid, Sabine, Michael und Martina mit Schwiegersöhnen Rene und Christian und Deine Enkeler Florian und Simon.

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Alles Gute zum Geburtstag, viel Glück und Gesundheit von Horst, Damian und Melanie. Und mach weiter so

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Am 10. Mai wird die Gollin in Maiern/ Ridnaun 90 Jahre alt. Sie blickt auf ein arbeitsreiches Leben zurück, zuerst auf dem Hof und später im Hotel „Schneeberg“. Auch die schweren Schicksalsschläge wie der frühe Tod ihres Mannes und zweier Söhne konnten ihrem Humor und ihrer Lebensfreude keinen Abbruch tun. Seit Jahren trägt sie ihre Alterskrankheit mit viel Geduld. Ihre Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel danken ihr für die viele Liebe und den unverbrüchlichen Lebensmut, mit denen sie oft unter schwierigsten Bedingungen und Umständen für sie gesorgt hat. Zum runden Geburtstag im biblischen Alter wünschen wir der Goll-Oma alles Gute und noch viele Jahre im Kreise ihrer großen Familie. Erker 05 I 15

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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 02.05. – 08.05.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 09.05. – 15.05.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 16.05. – 22.05.: Stadtapotheke Tel. 765397 23.05. – 29.05.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 30.05. – 05.06.: Apotheke Gilfenklamm Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 02.05.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 03.05.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 09.05.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 10.05.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 16.05.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 17.05.: Dr. Markus Mair 23.05.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 24.05.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 25.05.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 30.05.: Dr. Pietro Stefani 31.05.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2015 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. TIERÄRZTE 02./03.05.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 09./10.05.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 16./17.05.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 23./24.05.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 25.05.: Dr. Heinrich Forer 30./31.05.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 02.06.: Dr. Stefan Niederfriniger Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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VERANSTALTUNGEN

BIS 30. SEPTEMBER Ausstellung: „Die Gletscher in Ridnaun, gestern – heute – morgen“, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, zu den Öffnungszeiten des Museums. 3. MAI Musik: „Mai o Mai erwache“, Telfer Singgemeinschaft, Messe mit anschließendem Frühschoppen, Telfes, Festplatz, 10.30 Uhr. Unterhaltung: Familienausflug in den Münchner Zoo, VKE Sterzing. Einschreibungen im Tourismusverein Sterzing. 4. – 10. MAI Musik: Blues Days, Sterzing. 5. MAI Musik: „School of Pop“, Rockoper der Musikklassen der MS „Vigil Raber“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 6. MAI Musik: „School of Pop“, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. Vortrag: „Chatten, Twittern, Surfen. Internet, Handy und Facebook in Kinderhand“, mit Helmar Oberlechner, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr. 8. MAI Filmclub: „Unter Blinden – Das extreme Leben des Andy Holzer“, AT 2014, 90 min., Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr. 9. MAI Konzert: „Regina Caeli“, Singgemeinschaft Pflersch, Innerpflersch, Pfarrkirche, 19.30 Uhr. 12. MAI Vortrag: „Schöne und gesunde Zähne ein Leben lang“, mit Dr. Gisela Rampold (VHS Sterzing), Sterzing, Raiffeisenkasse Wipptal, 19.30 Uhr. 13. MAI Sport: Wanderung Tramin Panoramaweg bis nach Kaltern, AVS Freienfeld. 15. MAI Buchvorstellung: „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 – 1945“, von Thomas Albrich, mit Lesung, Trens, Kulturhaus, 20.00 Uhr. Diaschau: Gabi Hofer berichtet

von ihren Reisen, Kematen, Schulhaus, 20.00 Uhr. 16. MAI Sport: Reitsporttage Wiesen, Dressur, Wiesen, Reitanlage Wiesenhof. Konzert: Benefizkonzert der Musikschule Sterzing zugunsten von „Clowndoctors“, Sterzing, Stadttheater, 18.00 Uhr. Konzert: Frühjahrskonzert der Musikkapelle Trens, Trens, Turnhalle der Grundschule, 20.30 Uhr. Ausstellung: „Der Bombenkrieg im Wipptal“, Trens, Kulturhaus, 10.00 – 12.00 und 15.00 – 17.00 Uhr. Unterhaltung: 1. Langisfestl der Kräutergärten Wipptal, Wiesen, Steirerhof, 10.00 Uhr. Sport: Kirchsteiglauf Stilfes – Egg, Stilfes, 10.00 Uhr. 17. MAI Sport: Reitsporttage Wiesen, Dressur, Wiesen, Reitanlage Wiesenhof. Sport: Wipptaler Radtag. Unterhaltung: 20-Jahr-Feier des FC Bayern-Fanclub Pumuckl Ratschings, Innerratschings, Vereinshaus, 11.00 Uhr. Sport: Bergwanderung Monte Calisio, AVS Sterzing. Unterhaltung: Sternfahrt zum Laurinsturnier unterm Rosengarten, AVS Jugend- und Familiengruppen. 21. MAI Vortrag: Vorstellung der Selbsthilfegruppe „Demenz“ (Treffen Angehörige und Freunde von Pflegepatienten), Sterzing, Sozialzentrum Fugger, 15.00 Uhr. 22. MAI Sport: Reitsporttage Wiesen, Springbewerbe, Wiesen, Gemeindepark. 23. MAI Sport: Reitsporttage Wiesen, Springbewerbe, Wiesen, Gemeindepark. Konzert: Pfingstkonzert der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, 20.15 Uhr. 24. MAI Sport: Reitsporttage Wiesen, Springbewerbe, Wiesen, Gemeindepark. Konzert: Pfingstkonzert der Musikkapelle Mauls, Mauls, Haus der

Dorfgemeinschaft, 20.30 Uhr. 25. MAI Konzert: Frühjahrskonzert der Knappenkapelle Ridnaun, Ridnaun, Vereinshaus, 20.30 Uhr. 28. MAI Sport: Seniorenwanderung, AVS Sterzing. 30. MAI Konzert: Konzert des MGV Sterzing 1860, Sterzing, St. Margarethenkirche, 20.30 Uhr. 31. MAI Sport: 4. Rosskopf Mountain Duathlon, Sterzing, Roßkopf. 6. MAI Konzert: „Musik & genießen“ der MK Telfes, Telfes, Festzelt auf dem Sportplatz, 18.30 Uhr. > Kurse 5. Mai – 30. Juni Wandern nach Kneipp, mit Monika Engl, Helena Graf entlang des Mareiter Baches – Ridnaun, jeden Dienstag 10.00 – 16.00 Uhr. Treffpunkt: Sportzone Stange, Teilnehmer: 4 – 16 Personen, Gebühr: 8 €, Kinder bis 10 Jahre kostenlos – Mittagessen nicht inbegriffen, Einkehr geplant. Anmeldung: innerhalb 17.00 Uhr des Vortages im Tourismusverein Ratschings, 0472 760608, info@ratschings.info. 8. MAI – ENDE JUNI E-Biketour in Ratschings mit Tipps zur Fahrtechnik, mit Werner Pittracher, jeden Freitag 9.30 – 13.30 Uhr. Treffpunkt: Radverleih Rent and go Schölzhorn, Sterzing, Teilnehmer: 3 – 20 Personen, Gebühr: 30 € (inkl. E-Bike) – Mittagessen nicht inbegriffen, Einkehr geplant. Anmeldung: innerhalb 17.00 Uhr des Vortages im Tourismusverein Ratschings, 0472 760608, info@ratschings.info. 22. MAI Kochkurs für Jugendliche und Studenten, Sterzing, Jugenddienst Wipptal, 19.00 Uhr. Bitte gleich anmelden, begrenzte Teilnehmerzahl! 30./31. MAI Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin


VERANSTALTUNGEN

PR

Erstes Langisfestl der Kräutergärten Wipptal und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, Sa 9.00 – 18.00 Uhr, So 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, 0472 774621. > Sprechstunden

Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landeswirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 22. Mai 2015 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Arbeitsvermittlungszentrum: jeden Donnerstag, Sterzing, Bahnhofstr. 2/E, 8.30 – 12.00, 14.00 – 16.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“, Moosweg 4. Russisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße 6.

Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. > Vereine und Verbände Jugenddienst/Jugendtreff Öffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Die Räumlichkeiten im Margarethenhaus können gegen eine Spende auch für Kinder- und Jugendgeburtstage oder Familienfeiern genutzt werden. Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890.

Am 16. Mai ab 10.00 Uhr laden die Kräutergärten Wipptal zum 1. Langisfestl beim Steirerhof in Wiesen ein … für alle, die Lust haben, einen gemütlichen Samstag im Freien zu verbringen, vielleicht bei „an Schnapsl oder an guatn Glasl Wein an Ratscher zu mochen und epas Interessantes über die unendliche Weite der Kräuterwelt zu erfohrn.“ UNSER WÜRZIGES PROGRAMM Um 10.30 Uhr wird Martin Sanoll, unser Biokosmetikhersteller aus Tirol, den Dschungel der schwer verständlichen Kosmetikinhaltsstoffe lichten und echte Alternativen aufzeigen. Um 14.00 Uhr folgt ein Vortrag aus der weniger bekannten Kräuterwelt: Wissen Sie, dass es Kräuter gibt, die nach ligurischen Oliven schmecken, oder kennen Sie schon das lustige Bizzelkraut? Mit Tipps und fachkundiger Beratung stehen Euch Gabi und Bernhard den ganzen Tag über zur Verfügung. Im Angebot stehen heuer über 90 verschiedene, biologisch gezogene Heil- und Gewürzkräuter; hier kann jeder nach Herzenslust sein Kräuterbeet wieder aufmöbeln. Auch kulinarisch kommt am Steirerhof niemand zu kurz. Grillspezialitäten, ein eigenes Weinstandl und die Schmankerln aus Peters Kräuterküche sorgen fürs leibliche Wohl. Die Sonderausstellung „Formicae giganteae – fleißig wie ihre Entdecker“ wird sicher einige zum Schmunzeln bringen. Das Kräutergärten-Wipptal-Team freut sich auf Euren Besuch!

ElKi Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it Alle Veranstaltungen auf www. elki.bz.it

So findet Ihr uns: Aus Sterzing kommend beim Hotel Rose links abbiegen, am Ende der Straße nach rechts in die Hintere Gasse einbiegen.

Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr. > Märkte 5. und 20. Mai: Krämermarkt, Brenner. 5., 12., 19., 26. Mai: Sterzlmarkt, Sterzing. 8., 15., 22., 29. Mai: Bauernmarkt, Sterzing. 14. Mai: Monatsmarkt, Sterzing. 17. Mai: Flohmarkt, Sterzing.

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

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Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= salopp daherreden, schwatzen).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: Pfiffikus sucht einen Zwiebelturm in der Gemeinde Brenner. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Im Bild war die Fiechter-Kapelle gegen Vermurung und Überschwemmung bei der Auffahrt nach Trens direkt an der Brennerstraße. Sie gehört zum Fiechterhof in der Bache. Das große Gemälde darin stammt vom Maler Johann Oberkofler und zeigt die sterbende Muttergottes, die in den Himmel aufgenommen wird und sich von den Aposteln verabschiedet. An der Wand hängt ein Portrait vom Chinamissionar Josef Freinademetz (1852 - 1908), der 2003 heilig gesprochen wurde. Auffallend im Bild waren aber die zwei Strommasten, die bereits seit einem halben Jahr schief stehen. Das Los bestimmte

Agnes Hofmann

aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats April.

Wir gratulieren! 110 110

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•G•S•G•U•U•R•A•Q SOJABOHNENMEHL•U •TAGESSCHAU•OLGA ATUE•T•OR•EV•RAR •HF•G•POSITIVIST GAENSEPLATZL•SSI ARNICA••M•EL•SEN •DSCHUNGEL•AI•GU BBT•W•OIREACHTAS •ORIENTE•KUH•RU• UNANNEHMBAR•TODD •ES•T•IEE•OPAS•O ALSO•INNERRUSTER •LEHMIG•TRANK•IF

Lösungswort: RUECKHAND

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: OSTERSPIELE

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

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JAHRESTAGE

4. Jahrestag

Anton Kotter In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Samstag, den 30. Mai bei der Abendmesse um 18.30 Uhr in Gasteig. Begrenzt ist das Leben, doch unendlich die Erinnerung.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

In Liebe Deine Geschwister

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines, das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines. Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unserem Leben, darum wird dieses eine Blatt uns immer fehlen.

Auch wenn die Jahre wie im Wind verwehen, unsere Gedanken an Euch werden niemals vergehen.

2. Jahrestag

5. Jahrestag

Den Gedächtnisgottesdienst feiern wir am Dienstag, den 5. Mai um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Erich Kinzner Maria Kinzner geb. Brunner In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 17. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. In Liebe Eure Kinder

23. Jahrestag

Ein Dank an alle, die daran teilnehmen.

Christian Öttl

Deine Lieben

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.

5. Jahrestag

Franz Eisendle

2° anniversario

Lieber Tate, vor fünf Jahren bist Du von uns gegangen.

Maria Mosele * 17.01.1935 † 08.05.2013

In Liebe gedenken wir Deiner besonders bei der Abendmesse am Samstag, den 16. Mai um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

La messa in ricordo verrà celebrata sabato, 9 maggio alle ore 18.30 nella chiesa dei Capuccini.

Allen, die an der hl. Messe teilnehmen und unseren Tate in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

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A volte partire è solo un modo per tornare al punto di partenza.

I tuoi cari


JAHRESTAGE

1. Jahrestag

14. Jahrestag

Oskar Seehauser

Toni Eisendle

† 28.05.2014

† 4. Mai 2001

In lieber Erinnerung denken wir besonders an Dich am Pfingstmontag, den 25. Mai um 9.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Mauls. Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Allen, die daran teilnehmen und für Dich beten, danken wir von Herzen. Deine Familie

In Liebe denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 9. Mai in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Auch wenn die Jahre wie im Winde verwehen, unsere Gedanken an Dich werden niemals vergehen.

Deine Lieben

2. Jahrestag

10. Jahrestag

Valentin Nagele

Alfred Gander

† 24.05.2013

Jeden Tag ein bisschen mehr, Tag für Tag ist’s länger her. Ganz leise, ohne ein Wort, gingst Du für immer von uns fort. Es ist so schwer, dies zu verstehen, doch einst werden wir uns wiedersehen.

Wir denken an Dich im Gebet bei der hl. Messe am Samstag, den 30. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Pfingstsonntag, den 24. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Allen, die am Gottesdienst teilnehmen, sagen wir ein herzliches Vergelt’s Gott. Menschen, die wir lieben, sterben nie. Sie bleiben in unseren Herzen.

In Liebe Die Angehörigen

„Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen.“

Du fehlst im Leben und Du fehlst zu Haus, und diese Leere füllt niemand aus. Du warst ein Vorbild an Zufriedenheit, welch schöne Erinnerung doch an Dich bleibt.

Walter Mayr 3. Jahrestag

„Bircherwirt“ in Maria Trens

Wir gedenken Deiner ganz besonders am Pfingstmontag, den 25. Mai um 10.30 Uhr bei der hl. Messe in der Wallfahrtskirche von Maria Trens. Unser Dank gilt allen, die mit uns beten, sich gerne an Dich erinnern und sich mit Dir verbunden fühlen. Lieber Vati, Du bist immer bei uns!

In tiefer Liebe und Dankbarkeit Deine Familie

2. Jahrestag

Willi Unterhuber In Liebe gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 9. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an Dich erinnern. In Liebe Deine Familie Erker 05 I 15

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JAHRESTAGE

Du hast gelebt für Deine Lieben, all Deine Müh und Arbeit war für sie, guter Vater, ruh in Frieden, wir vergessen Deiner nie.

Traudl Bacher geb. Überegger

Johann Graus

* 20.03.1942 † 26.03.2015

Boar Hansl

* 19.11.1939 † 16.03.2015

Danke für jeden Händedruck, für jedes tröstende Wort und jede stumme Umarmung, für die Gebete, die Teilnahme am Rosenkranz und Begräbnis, für die Blumen, Kerzen und Gedächtnisspenden, für die Freundschaft und Hilfsbereitschaft.

Danksagung Unmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf diesem Weg bei allen für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden bedanken. Ein besonderer Dank gilt Pfarrer Walter Prast, dem Weißen Kreuz mit Notärztin, dem Hausarzt Dr. Wilhelm Seppi, dem Mesner, den Ministranten, den Kranz-, Licht-, Kreuz- und Sargträgern sowie den Vorbetern.

Unser Dank gilt vor allem Pfarrer Walter Prast , Kan. Paul Rainer (†) und Pater Paul Valentini für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier; dem Chor, den Bläsern und Solisten für die schöne musikalische Umrahmung; den Vorbetern, dem Mesner, den Ministranten und Trägern sowie der Abordnung der Feuerwehr; Dr. Wilhelm Seppi, der Intensivstation in Brixen und der medizinischen Abteilung in Sterzing für die medizinische Betreuung; den Mitarbeitern der Sozialgenossenschaft Betreuungsteam Wipptal und der Bezirksgemeinschaft Wipptal für die liebevolle Fürsorge;

Ein ganz großes Vergelt’s Gott für die musikalische Gestaltung geht an den Kirchenchor St. Jakob, die Sängerinnen Natalie und Michaela, an den Organisten Norbert Bacher sowie an die Freiwillige Feuerwehr Kematen. Dir, liebe Margit, herzlichen Dank für die große Hilfe in dieser schweren Zeit. Es ist unsagbar schwer, unseren lieben Hansl zu verlieren, aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe, Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurden.

Pater Meinrad;

Danke allen, die unseren Vati auf seinem letzten Weg begleitet haben, im Gebet seiner gedenken und ihn in lieber Erinnerung behalten.

den Freunden Annemie, Herma und Steffl.

Vergelt’s Gott allen!

Die Familie

Die Trauerfamilie

Danke

Grazie

für ein stilles Gebet; für eine stumme Umarmung; für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben; für die Blumen und Spenden.

per ogni preghiera anche solo pensata; per gli abbracci silenziosi; per ogni parola di conforto, detta o scritta; per i fiori e le offerte.

Deine Lieben Rosa Vanessa mit Alex

I tuoi cari Rosa Vanessa con Alex

Sterzing, im März 2015

Adalberto Manzardo *5.6.1952 † 13.3.2015

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Vipiteno, marzo 2015


AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

Hans Heinz Hofer 2. Jahrestag Der Tod ist groß. Wir sind die Seinen lachenden Munds. Wenn wir uns mitten im Leben meinen, wagt er zu weinen mitten in uns. Rainer Maria Rilke

Zum zweiten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Wir denken an Dich bei der hl. Messe am Dienstag, den 12. Mai um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

Die kostbaren Erinnerungen an Dich sind ein Stück Glück und ein bleibender Besitz. Sie geben Kraft und Trost. Was immer bleibt, sind unsere Liebe – Dankbarkeit und unvergessene Jahre. Wir vermissen Dich.

5. Jahrestag

Hildegard Penz Wwe. Öttl * 27.09.1944 † 27.05.2010 Ganz besonders denken wir an Dich, liebe Mamme, bei der hl. Messe am Pfingstsonntag, den 24. Mai um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch. Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder

> Geburten Brenner: Luca Manuel Anton Waltl (16.02.2015, Innsbruck). Leopold Keim (21.03.2015, Sterzing). Pfitsch: Laurin Joel Tötsch (08.03.2015, Sterzing). Theodor Nadir Schwazer (12.03.2015, Sterzing). Lena Messner (21.03.2015, Sterzing). Ratschings: David Rabanser (01.03.2015, Sterzing). Robin Inderst (06.03.2015, Sterzing). Chiara Valentina Da Canal (09.03.2015, Sterzing). Malika Amadio (12.03.2015, Rom). Sophie Schuster (16.03.2015, Sterzing). Jonas Aukenthaler (29.03.2015, Sterzing). Sterzing: Riccardo Scotti (01.03.2015, Bergamo). Tobias Mair (03.03.2015, Ster-zing). Lilli Tscholl (09.03.2015, Bozen). David Graf (12.03.2015, Sterzing). Lina Brunner (15.03.2015, Brixen). Elena Autiero (31.03.2015, Villaricca). > Todesfälle Brenner: Maria Orgler, 88 (12.03.2015, Sterzing). Lidia Samartin, 86 (18.03.2015, Brenner). Freienfeld: Adolf Kompatscher, 75 (18.03.2015, Sterzing). Josef Sparber, 94 (21.03.2015, Sterzing). Ratschings: Sebastian Kotter, 69 (04.03.2015, Sterzing). Sofia Gander, 93 (09.03.2015, Sterzing). Pfitsch: Johanna Graf, 86 (01.03.2015, Ratschings). Franz Hofer, 89 (10.03.2015, Sterzing). Johann Graus, 75 (16.03.2015, Pfitsch). Giuseppina Rossaro, 86 (16.03.2015, Sterzing). Gertraud Überegger, 73 (26.03.2015, Sterzing). Sterzing: Helmuth Mair, 71 (07.03.2015, Sterzing). Helmut Egger (08.03.2015, Sterzing). Werner Leitner, 85 (11.03.2015, Sterzing). Adalberto Manzardo, 62 (13.03.2015, Sterzing). Josef Grossgasteiger, 70 (25.03.2015, Sterzing). Sofia Oberhofer, 87 (27.03.2015, Sterzing). Antonietta Di Meglio, 88 (28.03.2015, Sterzing). Martha Thaler, 92 (31.03.2015, Sterzing). > Eheschließungen Sterzing: Maja Patrizia Schumacher und Andreas Baumgartner (17.03.2015, Sterzing). Katharina Kantioler und Klaus Winkler (20.03.2015, Sterzing).

Umgestaltung des Dachgeschosses, Bp.694, K.G. Wiesen. Wolfgang Delueg, Überwasser 133: Bau einer Mistlege und einer Maschinengarage beim „Grafhof“. Josef Tötsch, St. Jakob 83: Überdachung der Mistlege und Errichtung eines Maschinenraumes beim „Gassl“. Dorothea Messner, St. Jakob 25: Errichtung eines Wintergartens, Bp.213, K.G. Pfitsch. Ratschings: Barbara Aster, Wolfgang Aster, Roswitha Hofer, Jaufensteg: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.465, Gp.582/2, K.G. Ratschings. Interessentschaft Gasserwald, Mareit, Oberdurach 9: Sanierungsarbeiten am Almgebäude der Inneren Wurzeralm, Gp.409, K.G. Mareit. Albert Gander, Jaufental, Mittertal: Planierung einer Feldfläche, Gp.735/1, 737, 738, 739 und 740, K.G. Jaufental. Albin Kuen, Rid-naun: Bau eines Kleinwasserkraftwerkes am „Staudenberg-Bach“, Gp.1131, 1594 und 2113, K.G. Ridnaun. Klara Markart, Jaufental, St. Anton: Abbruch und Wiederaufbau des lw. Gebäudes, Bp.231, K.G. Jaufental. Astrid Hell, Stange 5: Erweiterung und Umgestaltung der Apotheke, Bp.478/1, K.G. Ratschings. Elektrogenossenschaft Jaufental GmbH, Jaufental, Kaltenbrunn: Sanierung des Wasserkraftwerkes am Sennerbergbach, Gp.1270, 1272, 1274, 1276 und 1754/1, K.G. Jaufental. Michael Keim, Mareit, St. Johannes 6: Interne Umbauarbeiten im Wohnhaus, Bp.281, K.G. Mareit. Sterzing: Johann Frick: Instandhaltungsarbeiten an der Hofzufahrt „Frick“, Gp.357/2, 367/1, 368/1 und 368/3, K.G. Sterzing. Notariatskanzlei Isotti Longi, Frundsbergstraße 9: Verlegung des Berufsschildes, Bp.783, K.G. Sterzing. Gemeinde Sterzing: Umgestaltung der Abzweigung des Weges Nr. 37 „Stegschmied“ von der SS12, Fraktion Ried. Maria Salzburger, Ried: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.54, Gp.384, K.G. Ried. Daniel Dalla Torre, Gänsbacherstr.20: Sanierung des Gebäudes, Bp.409, K.G. Sterzing. Kaja KG, Brennerstr.34H: Sanierung und Änderung der Zweckbestimmung von Büro in Wohnung, Bp.740, K.G. Sterzing. Johann Frick, Brennerstr.29: Errichtung eines Stalles, Heulagers und Fahrsilos, Bp.653, Gp.349/2 und 351/2, K.G. Sterzing. Klaus Gschnitzer, Marconistr.15: Umgestaltung des Wohngebäudes, Bp.445, Gp.264/6, K.G. Sterzing. Kristin Delueg, Marconistr.11: Bauliche Umgestaltung, Bp.444, K.G. Sterzing. Raimund Aukenthaler, Jaufenstraße: Errichtung eines Holzlagerplatzes, Gp.618/6, K.G. Thuins.

> Baukonzessionen Brenner: Gemeinde Brenner: Ausbau des Zufahrtsweges zum Friedhof mit Errichtung eines Parkplatzes für Gehbehinderte, Gp.373 und 397/1, K.G. Gossensaß. Freienfeld: Gemeinde Freienfeld: Hofzufahrten in Ritzail, Abzweigung von der Hauptstraße, versch. Gp., K.G. Mauls. Josef Plattner: Durchführung von Bodenangleichungsarbeiten, Gp.1374 und > Funde und Verluste 1377, K.G. Stilfes. siehe www.fundinfo.it Pfitsch: Manfred Stampfer, Flains 216:

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Bold isch’s ummer, in zechntn Mai wearn woll olle noar brav giwählt hobm. Und mier, ’s normale Volk, hobm noar wieder insre Pflicht gitun. In uen und ondern follt holt olm earscht ban Außergiehn va der Wohlkabine ein, dass er eigentlich jo giwellt hatt gonz ondert wähln. Ober recht zi ruidn braucht ihn sell woll nit, weil – sou oder ondert – bleibm tuet’s decht olm ’s Gleiche. Fir ins holt amol! Ober ba die Kandidattn isch des schun gonz awie ondert. Do gibbs amol de, de wos gonz guet eichnkemmin und a Haufe Stimmen kriegg hobm. In de war holt noar fescht zi gratiliern, weil de miaßat man sich noar schun awie worm holtn. A, wenn man se selber gor nit giwehlt hot. Noar gibbs de, de va Glick redn kennin, dass se iberhaupp giwehlt wordn sein. Eichn kemmin sellane lei, weil sischt warn magare nou letzere zi Gimeindereete wordn. Und sell tatt schun gor nit. Und gonz zilescht warn noar nou de vieln, de wos nit giwehlt wordn sein. Derbormen tuet mier kuender. Na woasch, anschtatt sich zi freidn, dass sie sich den pollitischn Stress derschporn kennen, hängen sie amol a poor Toge die Kuie ochn. Do miaßasche noar earscht amol de entaischtn Gsichter wieder zommhengin. I namm holt selm a guets Reckbandl, sou wie man se frieger ba der Wiedner Ide gikaft hot, und de man noar in die Unterhousn und zeüberscht ba di Schtutzn einginahnt hot. Ingalign wearn se sich de schun wieder derfoochn. Hoffmer!

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IMPRESSUM

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Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb) Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it

Hasen zu verschenken. Tel. 334 9164076. Televisore Sony Trinitron 29 in buonissimo stato, solo da ritirare. Prezzo 50 euro. Tel. 347 6790401.

Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap) Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin, (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Karl-Heinz Sparber, Renate Trenkwalder, Stefan Troyer, Mirko Minzoni (mm), Ugo Santon (us) Titelfoto: 123RF Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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1915 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

06.05.1915 (Viehzählung in Sterzing). Bei der vorgenommenen Viehstandsaufnahme wurden im Stadtgebiete Sterzing gezählt: 29 Stück Jungvieh unter einem Jahr, 8 Stiere über ein Jahr, 270 Kühe, 6 Ochsen; 36 Schweine unter drei Monaten, 121 Stück Schweine über 3 Monaten und 36 Schafe. (Der Tiroler) 06.05.1915 (Eine Saccharinschmugglerin verhaftet). Aus Sterzing schreibt man uns: Die berüchtigte Saccharinschmugglerin Walburga Häfele aus Zürich wurde von der Gendarmerie am 1. Mai in Wiesen verhaftet und eingeliefert. Sie betrieb einen schwungvollen Saccharinhandel und hatte in allen Teilen Oesterreichs geschäftliche Verbindungen, weshalb sie erst kürzlich eine dreimonatliche Arreststrafe abgesessen hatte und aus Oesterreich ausgewiesen war.

(Der Tiroler)

06.05.1915 (Ein Nachspiel zum Eisenbahnunglück in Sterzing). Von dort schreibt man uns: Nach dem bekannten großen Eisenbahnzusammenstoß am 18. Februar in Sterzing standen die Verunglückten sowie die Hinterbliebenen der Todesopfer bisher in größer Besorgnis, ob ihnen wohl eine Entschädigung zuteil werde. Man hörte allgemein, daß, nachdem der Staat während des Krieges den Hauptverkehr auf der Südbahn in Anspruch genommen habe, die Verunglückten keine Aussicht auf eine Entschädigung haben sollen. Dem Vernehmen nach ist nun kürzlich eine Erklärung seitens der Südbahngesellschaft eingelangt, wonach sich diese bereit erklärt, den Verunglückten sowie den Hinterbliebenen der Todesopfer eine Vergütung zu leisten und auf gütlichem Wege mit denselben einen Ausgleich zu treffen. Wie nun bekannt wurde, hat sich der Sterzinger k. k. Notar Dr. Oskar Czibulka um die Entschädigungsfrage der Verunglückten und Hinterbliebenen eifrigst angenommen; es soll ihm auch gelungen sein, den von

der Südbahn in Aussicht gestellten Erfolg der Zusage einer Entschädigung zu erzielen. – Noch immer scheint es nicht gelungen zu sein, mit Bestimmtheit den Namen jenes unbekannten Landsturmmannes festzustellen, welcher zuerst beim Unglücke als Leiche geborgen wurde. (Der Tiroler)

09.05.1915 (Erhängt aufgefunden). Aus Sterzing wird uns geschrieben: Am 6. Mai waren die Bediensteten des Gastwirtes Alois Fischer vom Sack mit Heuführen aus dem Futterhause des sogenannten Sackangers oberhalb Freienfeld beschäftigt. Als sie das Futterhaus öffneten, fanden sie darin einen Mann erhängt auf. Der Unglückliche ist Franz Holzmann, genannt Girtler-Franzele, aus Elzenbaum bei Sterzing. Er war seinerzeit Besitzer des Girtleranwesens, später Gastwirt in Mareit und dann Steinschleifer. Der im 56. Lebensjahre gestandene Mann war dem Trunke ergeben und dürfte auch darin die Ursache des Selbstmordes zu suchen sein. Er lebte getrennt von seiner Gattin, die sich in der Schweiz aufhalten soll. Die Leiche wird nach Trens überführt und dort beerdigt werden. (Der Tiroler) 12.05.1915 („Evviva Austria!“ Von Karl von Felner). Es war um die Mitte des August vorigen Jahres. Als die Legionen der italienischen Flüchtlinge aus Frankreich gehetzt, mißhandelt, bestohlen in endlosen unzähligen Eisenbahnzügen über den Brenner herunterkamen. (…) Es waren in der Tat Begräbnisfahrten Tausender von Existenzen. Ich war im Städtchen Sterzing am Brenner zurückgehalten worden. Und war Zeuge, Tag und Nacht, von der Charitas seiner Bewohner. Sie gaben begeistert, erhitzt, unermüdlich ihren Soldaten; und sie gaben herzlich und reichlich den armen Flüchtlingen. Die nahmen. Und ich hörte ihr „Evviva Austria“: hörte immer und immer wieder die Versicherung, sie würden daheim erzäh-

len, wie man ihnen in Frankreich mitgespielt hatte, und wie wir sie empfingen. Natürlich waren auch mürrische darunter, die unwirsch „pane“, „vino“ forderten, es den Gebern aus der Hand rissen oder die Gaben zurückwiesen. Es waren ihrer wenige. (…) Der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Tausend herzliche Worte: „Gratia! Gratia! Evviva Austria!“ Und viele Augen waren voll Tränen der Dankbarkeit. Evviva Austria! (Prager Tagblatt)

15.05.1915 (Hotel und Brauerei Groebner-Gossensaß in Konkurs). Ueber die große Hotelanlage sowie die Brauerei Groebner

in Gossensaß wurde der Konkurs verhängt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Innsbruck. (Prager

Tagblatt)

16.05.1915 (Der Stier ist los). Aus Sterzing schreibt man uns unterm 14. Mai: Der Metzgerbursche Alois Steckholzer hier war heute im Begriffe, einen Zuchtstier, welchen er auf der Stadtwaage wägen ließ, zurück in den Stall zu führen. In unmittelbarer Nähe des Jubiläumsdenkmales wurde der Stier scheu, gabelte den Steckholzer mehrmals auf und warf denselben in die Höhe, so daß dieser auf dem Boden zu liegen kam. Steckholzer flüchtete sich hinter das Gitter des Denkmales, der Stier folgte ihm nach, worauf es dem Steckholzer gelang, mittelst eines zugeworfenen Strickes den

Stier am Kopf zu binden. Mehrere beherzte Männer machten sich heran und es gelang dann auch, den Stier an den Füßen zu binden und so wieder in den Stall zu führen. Steckholzer erlitt am rechten Arm eine erhebliche und wahrscheinlich mehrere innere Verletzungen. Großes Unglück hätte entstehen können, wenn der Stier nicht rechtzeitig gebändigt worden wäre, weil eine Menge Schulkinder gerade zu dieser Zeit zu Beginn der Schule sich dort versammelt hatten.(Der Tiroler)

20.05.1915 (Markt in Gasteig bei Sterzing). Von dort schreibt man uns: Der am 17. Mai hier ab-

gehaltene Viehmarkt war nur von lokaler Bedeutung. Zum Auftriebe gelangte im allgemeinen nur mindere Ware. Die Preise standen im Vergleiche zum letzten Sterzinger Markte ziemlich auf derselben Höhe. Der Stechkälberpreis betrug per Pfund Lebendgewicht 96 Heller, jener der Zuchtkälber, besonders für Kuhkälber 1 Krone. Die vorhandenen wenigen Schweine waren rasch abverkauft: es wurde für 3-5 Wochen alte Schweine 30-36 Kronen per Stück bezahlt. Besonders der Ochsenfleischpreis geht in die Höhe und erzielte z. B. kürzlich der Seeberbauer in Ratschings für einen im vierten Jahre stehenden Ochsen, welcher 1398 Kilo wog, 2796 Kronen. Die besseren Ziegen wurden per Stück für 30-38 Kronen verkauft. (Der

Tiroler)

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