Erker 05 2016

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Erker Jahrgang 28 - Mai 2016

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Der Leitwolf sagt Servus GRENZKONTROLLEN I Baubeginn am Brenner SICHERHEIT I Im Gespräch mit Carabinieri-Hauptmann Alberto Azzalini KULTUR I Sterzing und seine Ehrenbürger


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EDITORIAL

DER LEITWOLF SAGT SERVUS I 18

Der Sterzinger Unternehmer Michael Seeber gibt mit 68 Jahren sein Amt als Präsident der Leitner-Unternehmensgruppe an seinen Sohn Anton ab. Im Erker spricht er über sein Erfolgsrezept sowie über die Zukunft des Leitner-Standortes in Sterzing und geht dabei mit dem Sterzinger Bürgermeister hart ins Gericht.

GRENZKONTROLLEN

Baubeginn am Brenner I 12 FREIENFELD

Gemeinderatswahlen: Zwei Listen mit 40 Kandidaten treten an I 14 SICHERHEIT

Im Gespräch mit Carabinieri-Hauptmann Alberto Azzalini I 24 GESCHICHTE

Die Frühmessstiftung der Bergherren und Knappen in Gossensaß I 44 KULTUR

Neue Serie: Sterzing und seine Ehrenbürger I 48 SPORT

Brigitte Schölzhorn und Franz Gitzl im Porträt I 66 BRENNERO

Chiusura del Brennero: tensioni I 59 VIPITENO

Servizi igienici pubblici I 62 SPORT

Hockey su ghiaccio: bilancio stagione I 64 ERKER-EXTRA Bauen & Sanieren I 76 - 95 Leserbriefe I 4 Unter die Lupe genommen I 8 Aus der Seelsorgeeinheit I 40 Woher stammt der Name? I 54 Rechtsfragen I 62 Leute I 96 Rezept I 97 Gemeinden I 98

Gesundheit I 99 Unterhaltung I 100 Jahrestage I 102 Veranstaltungen I 106 Impressum I 107 Kleinanzeiger I 108 Sumserin I 109 Vor 100 Jahren I 111

Liebe Leserin, lieber Leser, im Juni kommt es in der Führungsetage der Unternehmensgruppe Leitner zu einem Wechsel. Michael Seeber, einer der größten Unternehmer Südtirols, übergibt die Führung der Firmengruppe an seinen Sohn Anton. Der Unternehmer hat 1993 die Firma Leitner mehrheitlich übernommen und sukzessive um neue Geschäftsfelder erweitert. Heute ist die Firmengruppe neben dem Bau von Seilbahnsystemen auch in den Geschäftsfeldern Beschneiung, Pisten- und Raupenfahrzeuge sowie Umwelt- und Windtechnologie tätig. Das Unternehmen beschäftigt weltweit 3.100 Personen, rund 1.000 allein in Italien, den Großteil davon in Sterzing. Damit ist Leitner der größte Arbeitgeber im Bezirk. Der Erker hat den Unternehmer zum Gespräch getroffen. Im Kulturteil stellen wir Ihnen seit März dieses Jahres monatlich einen Wipptaler Fotografen vor. Im Mai-Heft finden Sie das Porträt über Alex Grassi, mit dem Chiara Martorelli gesprochen hat. Karl-Heinz Sparber, langjähriger Mitarbeiter des Erker, beginnt mit dieser Ausgabe eine mehrteilige Serie über Sterzings Ehrenbürger. Bis heute gibt es keine vollständige Veröffentlichung darüber. Manche Persönlichkeiten werden Ihnen bekannt erscheinen, andere in den kommenden Monaten näher gebracht. Rechtsanwalt Rudolf Pichler – er hat vor mehr als 25 Jahren als damaliger Bezirkspräsident maßgeblich die Herausgabe des Erker angeregt – nimmt fortan monatlich ein aktuelles Thema „unter die Lupe“. Und Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforums Austria Tirol, spricht in seinem Gastkommentar vom Brenner, der derzeit wegen des österreichischen Vorpreschens in der Flüchtlingskrise europaweit für mediales Aufsehen sorgt, als einem Symbol der „verkehrstechnisch zerrissenen Europaregion“. Da sorgen zwar permanente Überschreitungen der Stickstoffdioxid-Grenzwerte für sonntägliche Huster unserer Politiker – ansonsten ist in den vergangenen Jahren aber nicht allzu viel passiert. Anregende Lektüre wünscht Ihnen

Nächster Redaktionsschluss: 17.05.2016 Erker 05 I 16

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LESERBRIEFE

Einladung an Bürgermeister Fritz Karl Messner Die alte Fuggerstadt wird ihrem Ruf gerecht, ein Kleinod an gepflegten Altbauten zu sein. Es darf sich allerdings nie ein Tourist in die kleinen „romantischen“ Gassen verirren, denn dieselben sind hoffnungslos verschmutzt. Nächtliche Besucher entsorgen dort nicht nur unzählige Bierflaschen, sondern entleeren gleich auch den getrunkenen Inhalt. Ein „Duft“ weht morgens durch das Städtchen und dazu kommt der Taubenkot, der die Gässchen mit einem glitschigen, übelriechenden Belag bedeckt. Gegen diese Taubenplage, die mittlerweile auch die Randgebiete der Stadt erreicht hat, müsste die öffentliche Verwaltung schon aus hygienischen Gründen einschreiten. Daher die Einladung an den Bürgermeister persönlich, morgens einen Spaziergang durch diese „romantischen“ Gassen zu machen. So, das wäre die Innenstadt, während in der Peripherie der Müll fast schon südlichen „Charme“ angenommen hat. Insbesondere die Müllablagerung im Weg in die Vill, die aufgrund der Bevölkerungsdichte mindestens zweimal pro Woche gewartet werden müsste. Der Papiercontainer ist seit Monaten verschlossen und der viel zu kleine Ersatzcontainer endlos überfüllt. Auch das wäre sehenswert für des Bürgermeisters Augen. Na dann, gute Tourismussaison 2016! Brigitte Giacomelli und Karolina Plischounig, Sterzing

Leser der Zukunft Als weggezogener Sterzinger möchte ich auf dem Laufenden bleiben, was in meiner Geburtsstadt

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passiert, und bin deshalb seit Jahren Abonnent des Erker. Inzwischen – die Jahre vergehen … – gibt es bereits Enkelkinder, die sich – wie der kleine Leo im Bild – ebenfalls bereits für die Politik oder auch für die Inserate im Erker interessieren. Andreas Hofmann, Bozen

Ein Dankeschön an den Erker

Wir bedanken uns beim Erker für die Zustellung der Zeitschrift. Seit Herbst 2015 ist der Erker eine Bereicherung für unsere Schreibwerkstatt und den Medienraum. Die Kinder schmökern gerne darin und freuen sich besonders, wenn sie Personen, Orte oder Gebäude aus ihrem eigenen Erlebnisfeld wiederfinden. Massimo: „Ich habe viele ‚M’ gesehen, wie bei Massimo.“ Emely: „Ich habe einen Mann gesehen, den ich kenne.“ Juri: „Ich habe diese Zeitung zu Hause, dort schaue ich sie auch an.“ Magdalena: „Ich habe im Erker den Nikolaus und den Krampus gesehen.“ Jana: „Ich habe den Erker auch zu Hause. Heute habe ich darin verkleidete Indianer und einen ‚Puck’ zum Eishockeyspielen gesehen. Leon: „Ich schaue den Erker auch zu Hause an und interessiere mich für Fußball und Radfahren.“ Luca: „Die Seite, bei der man Fehler suchen kann, gefällt mir gut und auch alles über Fußball.“ Die Kinder und pädagogischen Fachkräfte vom Kindergarten Löwenegg, Sterzing


AKTUELL

WIPPTAL

Geburtshilfen: Ein Brief aus Rom sorgt für Aufregung Still war es geworden um die kleinen Geburtshilfen in Sterzing und Schlanders. Alles wartete auf die Entscheidung der römischen Kommission über mögliche Ausnahmeregelungen. Nun kommen schlechte Nachrichten aus dem Ministerium: Rom spricht sich gegen mögliche Ausnahmen aus. Das Gesundheitsministerium will die Bestimmungen für den Erhalt von Geburtenstationen – 2015 per Ministerialdekret festgelegt – beinhart durchdrücken: Mindestens 500 Geburten pro Jahr und die ständige Anwesenheit von vier Fachkräften – Hebamme, Gynäkologe, Anästhesist und Kinderarzt – müssen gewährleistet sein. In einem Brief des Generaldirektors des Gesundheitsministeriums an Landeshauptmann Arno Kompatscher und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker wurde Anfang April diese Haltung noch einmal be-

kräftigt. Auch große Entfernungen wie im Fall von Schlanders will Rom nicht als Ausnahme gelten lassen. Die Landesregierung plant nun, noch einmal genaue Zahlen zu Distanzen und Anzahl der Geburten nach Rom zu schicken. Der Brief sei vom Generaldirektor über den Kopf von Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin hinweg verschickt worden. „Die Wirkung des Briefes ist ausgesetzt. Wie es mit den Geburtshilfen weitergeht, ist weiter offen“, wird Landeshauptmann Kompatscher in der Tageszeitung „Dolomiten“ zitiert. Er kündigte ein Treffen mit Technikern an. Auch die Krankenhäuser Brixen und Bruneck könnten nämlich in Bedrängnis geraten, denn auch dort stehen die vier geforderten Fachkräfte in den Geburtenstationen nicht rund um die Uhr zur Verfügung.

2.075 ABC-SCHÜTZEN 654 Kinder besuchten im vergangenen Schuljahr im Wipptal den Kindergarten. Diesen stehen 19 Kindergärten mit 34 Gruppen zur Verfügung. 1.076 ABC-Schützen drückten im Bezirk die Schulbank in der Grundschule, davon 141 Schüler mit Migrationshintergrund. Bis auf drei Schüler wurden alle versetzt. 62 Schüler (5,8 %) haben sich vom Religionsunterricht abgemeldet. In den Mittelschulen bildeten sich 591 Schüler fort, davon 65 Ausländer. 584 Schüler wurden versetzt. 30 Schüler haben sich vom Religionsunterricht befreien lassen. An den Sterzinger Oberschulen studierten 415 Schüler, von denen 39 (9,4 %) repetiert haben. Von 67 Maturanten haben alle die Reifeprüfung bestanden; zwei wurden zur Prüfung nicht zugelassen.

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AKTUELL

SCHÄRFERE KONTROLLEN BEI WERTSTOFFINSELN

Wegen der zunehmenden illegalen Müllablagerung bei den Wertstoffinseln in Sterzing soll die Kontrolltätigkeit wesentlich verschärft werden, wie der Stadtrat in Zusammenarbeit mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal bekannt gibt. Alle, die sich gemäß der Gemeindeverordnung über den Müllentsorgungsdienst aus dem Jahr 2011 nicht an die Anforderungen in Bezug auf die ordnungsgemäße Abfalltrennung halten bzw. öffentlichen und privaten Grund verschmutzen, werden mit einer Geldstrafe von 172 Euro bis 516 Euro bestraft.

WIPPTAL

ZIVILVERFAHREN Zu Beginn des Jahres 2014 waren am Friedensgericht Sterzing 45 Zivilverfahren anhängig; 114 wurden neu eröffnet. Von diesen konnten im Laufe des Jahres 125 abgeschlossen werden. 34 waren zu Jahresende noch anhängig.

Wasserschutzbauten im Wipptal Ende März besuchte Landesrat Arnold Schuler mit dem Direktor der Bevölkerungsschutz-Agentur Rudolf Pollinger drei Wasserschutzbaustellen im Wipptal. Bereits im Vorjahr hatte das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord am Mareiter Bach in Mareit gearbeitet: Auf rund 250 m Länge wurden die bestehenden Querbauwerke abgetragen und das Bachbett um rund 1,30 m eingetieft. Die Ufermauern und das neue Bachbett wurden anschließend mit Gurten – bestehend aus Zyklopensteinen mit Beton – gesichert. Durch die Vergrößerung des Abflussquerschnittes soll im Dorfbereich das Risiko einer Überschwemmung und Verklausung der Brücken durch Schwemmholz verringert werden. Durch die Entfernung der Querbauwerke konnte bereits eine ökologische Verbesserung in diesem Abschnitt festgestellt werden, da die Wasserlebewesen keine hohen Hindernisse und Abstürze mehr vorfinden. Um die zweite Engstelle bei der Fußgängerbrücke zu beseitigen, werden derzeit die Arbeiten bachaufwärts auf rund 180 m Länge fortgeführt. Die Kosten liegen bei 300.000 Euro. Im Rahmen des grenzüberschreitenden Integralen Raumentwicklungskonzeptes IREK wurde u. a. die Hochwassergefährdung von Gossensaß untersucht. Die Gefahrenzonenkarte zeigt: Bei einem 30-jährigen Hochwasser können mehrere Gebäude in Gossensaß von Überflutungen durch den Eisack betrof-

fen sein. Deshalb hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung vor drei Jahren mit Sicherungsmaßnahmen begonnen. Betroffen ist der bergseitige Bachabschnitt auf einer Länge von rund 160 m ab dem Gasthof „Nußbaumer“ bis zur Brenner-

auf rund 500.000 Euro. Zum Hochwasserschutz von Sterzing und Wiesen wird derzeit das sechste Baulos umgesetzt. Um die Durchflusskapazität einem hundertjährigen Hochwasser anzupassen, wird das Bachbett des Eisacks

staatsstraße auf Höhe der Beinhäuser, wo der Eisack durch ein Rohr unterhalb der Straße auf die andere Seite wechselt. Im Zuge der Arbeiten wird der Eisack größtenteils auf der orografisch linken Seite in Richtung Staatsstraße aufgeweitet, um mehr Platz für ein eventuelles Hochwasser zu schaffen. Die Arbeiten stellen eine große technische Herausforderung dar, da die Platzverhältnisse sehr beengt sind. Zudem gilt es, den Straßenkörper zu stabilisieren. Als Lösung zur Sicherung der Staatsstraße wurden punktuelle Vernagelungen und das Anbringen von Spritzbeton gewählt. Mit Arbeitsunterbrechungen wegen Schneeschmelze im Frühjahr oder ungünstiger Witterungsverhältnisse im Herbst sollten die Arbeiten im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Die Kosten für dieses dritte Baulos belaufen sich

aufgeweitet und eingetieft. Betroffen ist der Abschnitt im Stadtbereich von Sterzing und Wiesen unterhalb der Flainer Brücke in der Nähe des Bahnhofs. Bereits im Vorjahr wurde begonnen, orografisch links vom Eisack bachaufwärts bis zur Brücke im bestehenden Damm einen Dichtschirm mit Hilfe von Erdbetonsäulen zu errichten. Gebaut wurde auch eine Stahlbetonmauer zum Flussdamm hin. Im so entstandenen Zwischenbereich entstehen im Rahmen des nächsten Bauloses ein Rad- und ein Fußweg, die durch eine Bepflanzung voneinander abgetrennt werden. Derzeit werden orografisch links beim Wohnhaus Aukenthaler der Uferschutz und die Anbindung an die Promenade fertiggestellt. Die Kosten für dieses Baulos belaufen sich auf rund 550.000 Euro.

© LPA

STERZING

TED

> Ergebnis April Beeinflusst der Terrorismus Ihr Reiseverhalten? > Die Mai-Frage Fühlen Sie sich im Wipptal sicher?

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FRANZENSFESTE

„Kaiserbahn technisch möglich“

Das Projekt steckt noch in den Babyschuhen. „Aber die Chancen stehen nicht schlecht, es zu realisieren“, so Karl Leitner, Präsident der Gitschberg Jochtal AG. Er gehört zu den Promotoren, die eine Verbindungsbahn von der künftigen BBT-Haltestelle am Bahnhof Franzensfeste ins Ski- und Wandergebiet Jochtal (Stoanamandln) bauen möchten. „Die Kaiserbahn wäre die erste und einzige alpenverbindene Skiverbindung dieser Art zwischen Verona und München“, so Leitner, der sich durch den Bau winters wie sommers einen Zustrom an Einheimischen und Touristen erhofft.

Ein Maximalprojekt kommt zum Schluss, dass die Verbindung technisch durchaus möglich wäre. Nun laufen Gespräche mit der Gemeinde Franzensfeste. Die Zustimmung von Gemeinde und Bevölkerung seien laut Leitner Grundvoraussetzung, die Idee weiterzuverfolgen. Bürgermeister Thomas Klapfer wirkt jedenfalls nicht abgeneigt. „Für Franzensfeste wäre die Bahn sicher eine große Aufwertung.“ Benannt würde die „Kaiserbahn“ in Gedenken an den österreichischen Kaiser Franz I., der im 19. Jahrhundert die Festung Franzensfeste erbauen ließ.

FUGGERROPPE

... Hau Ruck ... Hau Ruck ... Hau Ruck ... Erker 05 I 16

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AKTUELL

UNTER DIE GENOMMEN

RUDOLF PICHLER

Garnisonsstadt Sterzing – muss das sein? Vor nunmehr achtzig Jahren enteignete der Staat gegen eine Spottentschädigung die wertvollen Kulturgründe am Nordwestrand der Stadt und errichtete ein riesiges Kasernenareal zum Schutz der Brennergrenze. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrscht jedoch glücklicherweise dauerhafter Frieden, es entstand die EU und mit der Umsetzung des Schengener Abkommens fiel auch die Brennergrenze. Die Militärkasernen gehören heute aus strategischer Sicht wohl eher an die Außengrenzen der EU verlegt. Vor allem aber gehört deren Anzahl reduziert. So hat selbst der Generalstabschef der italienischen Streitkräfte, Claudio Graziano, unlängst erklärt, von den 450 Kasernen im Staatsgebiet würden 15 ausreichen. Somit würde sich für Sterzing – möchte man meinen – die Militärpräsenz erübrigen, wenn sie auch der lokalen Wirtschaft einigen Nutzen erbracht hat. Doch dem scheint nicht so. Derzeit schießen hinter dem Ensemble Pfarrhaus/ Urtlkapelle kolossale Neubauten aus dem Boden (siehe Bild), die den Militärstandort für weitere Jahrzehnte zementieren und eine organische Stadtentwicklung unterbinden. Die riesigen Wohnblöcke für Berufssoldaten und deren Familien sind in ihrer Dimension und aufgrund der Tatsache, dass der Großteil der bestehenden Kasernen ungenutzt ist, ein städtebaulicher Unfug und aus ästhetischer Sicht ein regelrechter Gräuel. Aber es kommt noch dicker: Finanzier und Auftraggeber dieser Monsterbauten ist nicht etwa der Staat, sondern das Land Südtirol, dessen Adler stolz auf dem Bauschild neben dem Emblem des Staates prangt. 2007 verpflichtete sich nämlich das Land, für das finanzschwache Verteidigungsministerium eine bestimmte Anzahl von Infrastrukturen, wie Polizeikasernen und Militärwohnungen, zu bauen und zu finanzieren, und handelte sich im Gegenzug die Abtretung von Staatsgütern aus. Die Übertragung des Staatsgutes auf die Autonome Provinz ist aber nicht auf die jeweilige Gemeinde bezogen, in der die Bauten errichtet werden, sondern kann auch anderswo erfolgen und ausgeglichen werden. Dieser Deal der Ära Durnwalder ist nicht nur aus volkstums- und autonomiepolitischer Sicht höchst fragwürdig; er belässt zudem in Sterzing dem Staat das überdimensionale Kasernenareal. Von diesem werden gerade mal klägliche 1.000 m² abgetreten. Kurzum, unsere Stadtgemeinde wird nach achtzig Jahren ein zweites Mal über den Tisch gezogen und bleibt Grenzgarnisonsstadt.

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WIPPTAL

Forst stellt 115 Strafen aus Im Jahr 2014 und 2015 wurden von den Forststationen des Landes insgesamt 1.723 Verwaltungsstrafen ausgestellt, wie aus der Beantwortung einer Anfrage des Freiheitlichen Landtagsabgeordneten Pius Leitner hervorgeht. Insgesamt 115 Strafen wurden von den drei Wipptaler Forststationen von Sterzing (64), Ratschings (38) und Freienfeld (13) ausgestellt. Davon beziehen sich 67 Strafen auf Vergehen gegen das Landesgesetz zum Kraftfahrzeugverkehr in geschützten Gebieten, 28 auf Vergehen gegen das Landesgesetz zum Pilzesammeln und 20 auf Vergehen gegen das Landesforst-

gesetz. Im Jahr 2014 betrug das Ausmaß der in Südtirol ausgestellten Strafprotokolle 244.936 Euro, davon bezahlt wurden bis Februar 118.830

Euro. Der Gesamtwert der Strafen im Jahr 2015 betrug 246.101 Euro, wovon bis dato 92.214 Euro bezahlt wurden. Von den Forststationen selbst werden keine Beträge eingehoben; die Aufsichtsorgane stellen lediglich die Übertretung fest.

Konvent der 33 nimmt Arbeit auf Nach zähen Diskussionen hat der Südtiroler Landtag Anfang April 22 Deutsche, neun Italiener und zwei Ladiner in den Konvent der 33 zur Überarbeitung des Autonomiestatus gewählt. Mit dabei sind auf Vorschlag des Rates der Gemeinden neben dem Bürgermeister von Pfitsch Stefan Gufler, einziger Vertreter aus dem Wipptal, auch Beatrix Mairhofer, Laura Polonioli und Joachim Reinalter, auf Vorschlag der Gewerkschaften Toni Tschenett und Laura Senesi, auf Vorschlag der Unternehmerverbände Alexandra Silvestri und Claudio Corrarati, als Rechtsexperten Francesco Clementi, Renate von Guggenberg, Kathrin Ha-

berer, Esther Happacher und Ewald Rottensteiner, als Vertreter des Landtags Roberto Bizzo, Luis Durnwalder, Christoph Perathoner, Magdalena Amhof, Christian Tschurtschenthaler, Maria Hochgruber Kuenzer, Andreas Widmann für die Mehrheit und Margareth Lun, Wolfgang Niederhofer, Florian von Ach, Riccardo Dello Sbarba, Maurizio Vezzali für die Opposition sowie die acht Vertreter aus dem Forum der 100, Janah Maria Andreis, Patrick Dejaco, Walter Eccli, Martin Feichter, Verena Geier, Edith Ploner, Heinold Rottensteiner und Olfa Sassi. Ende April hat der Konvent der 33 seine Arbeit aufgenommen.


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VERKEHR AKTUELL

A22: Mehr Verkehr – weniger Unfälle Die Brennerautobahn AG hat im vergangenen Jahr ihren Reingewinn auf 76,4 Millionen Euro (+5 %) gesteigert. Das positive Ergebnis sei vor allem auf die höheren Maut-Einnahmen aufgrund der Verkehrszunahme zurückzuführen. LKW- und PKW-Verkehr haben jeweils um mehr als drei Prozent zugelegt. Das Verkehrsaufkommen auf der Brennerautobahn hat gegenüber dem Jahr 2014 um insgesamt 3,28 Prozent zugenommen: 3,33 Prozent bei den PKW und 3,16 Prozent bei den LKW. Insgesamt wurden am Brenner im vergangenen Jahr 5.110.034 Einfahrten (3.314.757 Leichtverkehr, 1.795.277 Schwerverkehr) und 5.051.160 Ausfahrten (3.449.119 Leichtverkehr, 1.602.041 Schwerverkehr) gezählt.

Das Verkehrsaufkommen auf der Brennerautobahn hat 2015 um mehr als drei Prozent zugenommen.

Die globale Unfallrate (TIG) hingegen ging um 18,99 Punkte zurück – und erreichte damit den niedrigsten Wert in der Geschichte der Gesellschaft. Im Jahr 2006 lag er noch bei 27,59 (-31,2 %) und im Jahr 2000 bei 45,35 (-58,1 %). In absoluten Werten ausgedrückt ha-

ben sich 2015 auf der Brennerautobahn 876 Unfälle ereignet, vor zehn Jahren waren es noch 1.281, vor 15 Jahren 2.003. Laut A22-Geschäftsführer Walter Pardatscher sei dies auf die Investitionen der vergangenen Jahre zurückzuführen. Noch 2016 sollen ein instru-

mentelles Überwachungssystem im Zuge von Konsolidierungsarbeiten auf der Fahrbahn des Viadukts Gossensaß, Verstärkungsarbeiten an den Pfeilern der Überführung über die Autobahn und den Eisack in Stilfes sowie die Realisierung einer fixen LKW-Kontrollstation in Sterzing genehmigt und ausgeschrieben werden. Ebenso geplant ist die Realisierung, Erneuerung und Verlängerung von Lärmschutzwänden in Sterzing, wie auch die Errichtung einer Unterführung für Fußgänger und einer Verbindung zu den neuen Parkplätzen sowie eines Dienstleistungszentrums am Brennerpass. Außerdem werden die Ladestationen für Elektroautos und für Kühl-Lastwagen auf den Parkplätzen entlang der Autobahn ausgebaut. Im vergangenen Jahr wurden für

Gastkommentar von Fritz Gurgiser

Der Brenner - seit Jahrzehnten Symbol für die „verkehrspolitisch zerrissene Europaregion“ Die Brennerroute von Rosenheim bis Verona im Rahmengebiet der Alpenkonvention ist nach wie vor die „billigste Route“, weil sich Bayern, Nordtirol, Südtirol und das Trentino seit Jahrzehnten (!) die grob fahrlässige Verwerflichkeit „leisten“, den internationalen LKW-Transit durch fehlende Zusammenarbeit (keine Schutzmaßnahmen in Bayern, Südtirol und dem Trentino – dafür in Nordtirol billigster Diesel) bewusst auf den Brenner zu locken. Trotz der Verpflichtungen zur Reduktion der weit über den Grenzwerten liegenden Stickstoffdioxid- (ein schweres Atemwegsgift) sowie Lärmbelastungen und trotz milliardenschwerer „amici-investments“ in die Eisenbahn nach dem Prinzip: Verlagert wird Steuergeld in Berglöcher, transitiert auf den Autobahnen durch unsere engen Gebirgstäler. Die Politik, die Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit per Gesetz vorgibt, ist die gleiche Politik, die durch das Nichtsetzen

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entsprechender Rahmenbedingungen de facto ihre eigenen Gesetze bricht – Anarchie auf höchster Landes-, Bundes- und EU-Ebene auf dem Rücken der Betroffenen. Der Brenner steht derzeit im Mittelpunkt eines außer Rand und Band geratenen europäischen Versuchs, die Flüchtlingsproblematik mit Grenzsperren zu lösen, dessen „Flucht-Ursachen“ in brutalen Kriegen, weltweitem Klimawandel und hoch subventioniertem Güterverkehr (Schiff, Flugzeug, LKW, Bahn) liegen. Der weltweite Transit ermöglicht einer Minderheit von Industriekonzernen, was Herbert Gruhl schon 1975 unter dem Titel „Ein Planet wird geplündert“ beschrieben hat. Dieser Sachbefund hat Bezug auf den Brenner, über den heute pro Jahr rund zwei Millionen Transitlaster rollen, davon jeder zweite nicht (!) nach dem Prinzip des kürzesten Weges, sondern als klassischer Um-

wegtransit – weil die verkehrs- und finanzpolitischen Rahmenbedingungen am Brenner die „transitfreundlichsten“ sind. Am Brenner findet kein sinnvoller Warenaustausch, sondern ein Hin- und Hergekarre von Rohstoffen und halbfertigen Produkten statt, die zur „Veredelung“ oder aus steuerlichen Gründen kreuz und quer durch Europa und die Alpen gekarrt werden. Deshalb ist in den Ländern entlang der Brennerstrecke nach Jahren der „Zerrissenheit“ eine klare Entscheidung unverzichtbar: Entweder werden die eigene Be-

völkerung und die eigene Wirtschaft oder wie bisher der internationale Transitterror „geschützt“. Aus und basta. Die „Transit-Folgen“ stehen außer Streit: Atemwegserkrankungen von Jung und Alt, Wertverlust von privaten und betrieblichen Liegenschaften, Arbeitsplatzverlust durch


Investitionen insgesamt 26 Millionen Euro ausgegeben, für Instandhaltungsarbeiten 52 Millionen. Wichtige technologische Neuheiten, die 2015 realisiert wurden, sind die Verlegung von acht Sensoren auf Wechselverkehrszeichen entlang der Strecke zur Überwachung der Luftqualität, die Aufstellung von Tesla- und Multistandard-Ladestationen für Elektrofahrzeuge beim Plessi-Museum am Brenner und bei der Autobahnausfahrt von Affi, die Errichtung von Ladestationen für Kühl-Lastwagen beim Parkplatz Sadobre in Sterzing und die Installation von Geisterfahrer-Überwachungssystemen bei den Raststätten. NORDTIROL: SEKTORALES FAHRVERBOT AB SOMMER Die Tiroler Landesregierung hat sich Mitte März auf die Wiedereinführung des sektoralen Fahrverbots geeinigt. Aufgrund einer Stellungnahme durch die Europäische Kommission ist das bisherige Maßnahmenpaket allerdings leicht abgeschwächt worden. Nun ist vor-

Auslagerung, Nichtnutzung milliardenschwerer Eisenbahninvestitionen ... Die Zeit drängt auf rasch umsetzbare Maßnahmen wie • Kontingentierung des LKW-Transitverkehrs auf Grundlage der alpenweit zur Verfügung stehenden Eisenbahnkapazitäten; • generelle LKW-Nachtfahrverbote, Ausdehnung der Sonn- und Feiertagsfahrverbote sowie LKW- Fahrverbote mit hohem Schadstoffausstoß; • effiziente LKW-Kontrollen (Lenk- und Ruhezeiten, Tonnage, Straßengebühren, LKW-Fahrverbote, Alkoholmissbrauch ...) verbunden mit harten Sanktionen vor allem bei „Gefährdung von Leib und Leben“; • Stopp dem Tanktourismus durch Harmonisierung der Mineralölsteuer; ein Großteil des LKW-Transitverkehrs am Brenner wird durch die „Billig-Diesel-Tränkstellen“ im Inntal angelockt; • Vollkostenanlastung auf Grundlage der Wegekostenrichtlinie – derzeit gelten in Bayern, Südtirol und dem Trentino

gesehen, dass in Tirol Solo-LKW der Klasse Euro II ab Sommer 2016 und alle LKW (Solo, Lastzüge, Sattelkraftfahrzeuge) der Klasse Euro III mit Ende 2017 verboten werden, wobei es bei Solo-LKW eine Ausnahme vom Euro-III-Verbot für den regionalen Kurzstrecken- und Verteilerverkehr bis 2019 geben wird. Darüber hinaus werden LKW der Klasse Euro VI bis zum April 2018 für Güter wie Holz oder Aushub und bis Juli 2018 für Güter wie Eisenerze oder Stahl vom sektoralen Fahrverbot ausgenommen. „Mit diesen Maßnahmen können wir bis 2018 etwa 140.000 und bis 2019 rund 200.000 LKW pro Jahr auf die Schiene bringen sowie bis 2017 bereits eine Reduktion von drei Vierteln der Schadstoffe erzielen“, so Landeshauptmann Günther Platter. Bei der Sitzung des Euregio-Vorstandes Ende März befürworteten die drei Euregio-Hauptleute Platter, Arno Kompatscher und Ugo Rossi sowohl das sektorale Fahrverbot als auch tarifpolitische Maßnahmen. „Dies stärkt unseren

„Sozialtarife“ pro LKW-Kilometer (in Nordtirol wird der hohe LKW-Kilometer-Tarif durch billigen Diesel doppelt zurückgegeben); und ganz wichtig • faire Bedingungen für die internationalen Berufskraftfahrer durch Harmonisierung der Löhne auf hohem Niveau und Beendigung der Dumping-Preise. Alle Maßnahmen sind entlang der Strecke von Rosenheim bis Verona rechtlich machbar (Grundrechte, Alpenkonvention, EU und nationale Vorgaben). Brüssel, Rom oder Wien sind nur dort „stark“, wo Regionen schwach und zerrissen auftreten und diese die eigene Bevölkerung dem Transit opfern. Ich möchte mit einem Satz von Reinhold Stecher (TT 18.12.2006) schließen: „Wir müssen in Tirol mit der Natur Maß halten, damit wir nicht auf einen Verlust der Seele des Landes zusteuern. Wenn wir die Natur verachten, sägen wir unseren eigenen Ast ab.“ Zeit für die Länder, die Säge wegzulegen und gemeinsam für die Brennerregion zu arbeiten.

Standpunkt in Brüssel“, ist Platter überzeugt. Das sektorale Fahrverbot war in Tirol bereits von 2008 bis 2011 in Kraft. Damals gab es am Brenner spürbare Abnahmen (bis zu 200.000 LKW weniger) und auf der Schiene beachtliche Zuwächse. Platter und Vize-Landeshauptfrau Ingrid Felipe gehen davon aus, dass das sektorale Fahrverbot eingeklagt wird, wie es bereits mehrmals der Fall war. Zuletzt kippte der Europäische Gerichtshof die LKW-Bremse im Dezember 2011. Aktuell schlägt Brüssel vor, anstatt eines Fahrverbots das Tempolimit auf den Tiroler Autobahnen noch weiter zu verschärfen. LKW sollten demnach 60 statt 80 km/h fahren, PKW 80 statt 100 km/h. Die Tiroler Landesregierung lehnt diesen Vorschlag strikt ab. EINE GEMEINSAME STRATEGIE Der Dreier-Landtag hat im April einem Antrag der Südtiroler Grünen für „Eine gemeinsame Strategie für die Brennerverkehrsachse“ zugestimmt. Dieser sieht die Einrichtung einer interregionalen Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Region Veneto und dem Freistaat Bayern vor, mit dem Ziel der Erarbeitung eines verkehrspolitischen Gesamtkonzepts auf der Achse München–Verona. Dabei soll die Vereinheitlichung der Mauttarife im Rahmen der EU-Wegekostenrichtlinie im Mittelpunkt stehen, um eine Verringerung und Verlagerung von Transitfahrten zu erwirken. Im Rahmen der EU-Alpenraumstrategie (EUSALP) soll die Umsetzung und Konkretisierung weiterer Maßnahmen, wie etwa die Schaffung einer Alpentransitbörse, forciert werden. Vorgesehen ist auch, eine Änderung der EU-Wegekostenrichtlinie zu erwirken, damit am Brennerkorridor Mauttarife möglich sind, die zu einer Verlagerung von der Straße auf die Schiene führen. Auch eine Vereinheitlichung des Schadstoff-Monitorings entlang der Achse München–Verona wird angepeilt. sst Erker 05 I 16

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AKTUELL

Grenzkontrollen: Baubeginn am Brenner Anfang April hat Österreich mit den ersten Vorbereitungen zur baulichen Anpassung der Infrastruktur am Brenner für die Einrichtung des geplanten Grenzmanagements begonnen. Südtirol, Italien und die EU kritisieren die Einzelmaßnahmen. Die Flüchtlingssituation am Brenner bleibt vorerst stabil.

© Martin Schaller

Laut Mitteilung der Tiroler Polizei wird von der ASFINAG derzeit eine Baustelle für das Betonfundament eines Flugdaches eingerichtet. Dafür werden zunächst Leitplanken abmontiert und die Verkehrsbeschilderung abgeändert. Die Errichtung eines Zauns sei im Moment nicht geplant. Das gesamte Grenzmanagement soll nach Aussagen eines Polizeisprechers bis Ende Mai fertiggestellt sein. Mit den Grenzkontrollen könnte aber schon vorher gestartet werden, schließlich sei dies „lagebedingt“, so der Sprecher. Zur Sicherung der Grenze könnten auch Bun-

Straße, sondern auch die Züge sollen künftig kontrolliert werden. Derzeit sei Österreich mitten in Verhandlungen mit Italien, damit österreichische Polizeibeamte schon in Bozen in die Züge einsteigen dürfen, um bis zum Brenner alle Passagiere kontrollieren zu können. Zudem will Österreich direkt am Brenner Kontrollstellen zur Überprüfung der ankommenden Flüchtlinge einrichten. Österreich wolle sich durch die Grenzkontrollen nicht abschotten, sondern nur verhindern, dass große Menschenmengen die Autobahn oder die Gleise überqueren, so der Tiroler Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Ob und wann die Kontrollen tatsächlich starten, entscheidet das Innenministerium in Wien. Dort hat es mittlerweile einen Wechsel an der Spitze gegeben. Wolfgang Sobotka von der ÖVP hat Ende April Johanna Mikl-Leitner als Innenministerin abgelöst. Ein Kurswechsel in Sachen Grenzkontrollen ist dadurch aber nicht zu erwarten.

Bei mehreren Kundgebungen war es an der Brennergrenze zu Ausschreitungen gekommen.

deswehrsoldaten eingesetzt werden. Abgewickelt werden sollen die Kontrollen nach dem Autobahntunnel durch eine Geschwindigkeitsreduzierung und Aufteilung der Fahrzeuge auf vier Spuren, davon je zwei für PKW und LKW. Geben soll es vor allem Sichtkontrollen und Vorsondierungen, wobei Fahrzeuge, die einer näheren Kontrolle bedürfen, auf einen Parkplatz umgeleitet werden sollen. Laut Polizei soll der internationale Verkehr so wenig wie möglich behindert werden. Aber nicht nur der Verkehr auf der

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KRITIK VON ALLEN SEITEN Die SVP-Leitung appellierte erneut daran, dass die Grenzkontrollen am Brenner nur vorübergehend sein dürfen. Gefordert wird ein koordiniertes Vorgehen aller EU-Mitgliedsstaaten. Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi, Innenminister Angelino Alfano und Außenminister Paolo Gentiloni fordern eine genaue Einhaltung der EU-Regeln. Das österreichische Innenministerium habe bisher nämlich keine Zahlen vorgelegt, die einen Anstieg der Flüchtlingsströme von Italien nach Österreich belegen.

Vielmehr würden umgekehrt immer mehr Flüchtlinge von Österreich nach Italien gelangen, schreiben Alfano und Gentiloni in einem Brief an die EU-Kommission. Italiens Vize-Innenminister Filippo Bubbico zieht sogar ein Verfahren gegen Österreich wegen eines Verstoßes gegen das Schengen-Abkommen in Erwägung, sollte ein Grenzzaun erbaut werden. EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann befürchtet durch die Grenzkontrollen eine Gefährdung der österreichischen Südtirolpolitik. Scharfe Kritik zu den Kontrollen kommt auch von den Sozialdemokraten im EU-Parlament. Die Entscheidung Österreichs entspreche nicht dem Schengener Abkommen über freien Personenund Warenverkehr. Dass „Europa auf der Seite Südtirols“ steht, bekräftigte der Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europäischen Parlament, Manfred Weber (CSU), persönlich bei einem Besuch an der Brennergrenze. Im Hinblick auf die angekündigten Grenzkontrollen warnte er vor einem „zweiten Idomeni“, falls die Grenze tatsächlich dicht gemacht werden sollte. Der Dreierlandtag von Tirol, Südtirol und dem Trentino einigte sich Ende April auf eine gemeinsame Position zur Bewältigung der Flüchtlingssituation. Der genehmigte Beschlussantrag enthält Forderungen an Italien und die EU: Die Fluchtursachen in den Herkunftsländern müssen bekämpft und die EU-Außengrenzen geschützt werden. „Wenn das passiert, braucht es die Grenzkontrollen am Brenner nicht“, so Landtagspräsident Thomas Widmann. LAGE AM BRENNER DERZEIT STABIL Obwohl seit Frühlingsbeginn immer mehr Menschen aus Afrika über das Mittelmeer nach Italien flüchten, ist die Flüchtlingssituation am Brenner nach wie vor stabil. Wie die Genossenschaft Volontarius, die sich vor Ort um die Betreuung der Flüchtlinge kümmert, informiert, versuchen aktuell pro Tag zwischen 20 und 25 Personen auf der Flucht, die Brennergrenze zu überqueren. Zur Verfügung stehen an der Grenze auch 70 Notschlafplätze. Innenminister Alfano hat in den

letzten Wochen mehrmals betont, dass keine Massenbewegungen von Flüchtlingen über den Brenner in Richtung Österreich zu befürchten seien. Bis jetzt sei die Zahl der Flüchtlinge, die in Süditalien eingetroffen sind, im Vergleich zum Vorjahr lediglich um fünf Prozent angestiegen. Nach der Sperre der Balkanroute gebe es auch keine Anzeichen dafür, dass sich die Flüchtlingsbewegung aus Griechenland in Richtung Albanien und weiter nach Italien verlagert. „Es gibt keinen Flüchtlingsnotstand“, so Alfano in einem Fernsehinterview. Gegen die Flüchtlingsströme aus Nordafrika bemühe sich Italien um eine Stabilisierung der Lage in Libyen, jenem Land, aus dem 90 Prozent aller Flüchtlingsschiffe ablegen. DEMOS GEGEN GRENZSCHLIESSUNGEN Zu mehreren Kundgebungen war es in den vergangenen Wochen an der Brennergrenze gekommen, u. a. von italienischen Linksparteien. Bei einer zunächst friedlichen Demonstration Anfang April, an der sich zwischen 500 und 800 Menschen beteiligt haben, kam es durch eine Gruppe von 50 Aktivisten zu Übergriffen auf die österreichische Polizei, u. a. wurden Steine und Bengalische Feuer geworfen. Die Ordnungskräfte setzten daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Mehrere Beamte und Demonstranten wurden dabei verletzt, es gab mehrere Festnahmen. Ähnliche Szenen zeigten sich wieder Ende April. Die Landeshauptleute von Süd- und Nordtirol, Arno Kompatscher und Günther Platter, haben sich nach den Ausschreitungen für ein Demonstrationsverbot am Brenner ausgesprochen. Gefordert wird eine entsprechende Prüfung durch die italienischen Behörden, die jüngsten Vorfälle hätten bewiesen, dass es am Brenner schnell zu gefährlichen Szenen kommen könne, auch weil der Platz beengt sei. Unterdessen forderte die Bozner Forza-Italia-Abgeordnete Michaela Biancofiore Papst Franziskus auf, nach seinen Besuchen in Lampedusa und Lesbos nun auch auf den Brenner zu kommen, um ein Zeichen gegen neue Mauern zu setzen. sst


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GEMEINDERATSWAHLEN FREIENFELD

Trens gegen Trens Zwei Listen mit 40 Kandidaten stellen sich dem Wähler

FREIE LISTE FREIENFELD

Freienfeld wählt wieder. Nach nur einem Jahr. 40 Kandidaten – zehn mehr als vor einem Jahr – stellen sich für die Freie Liste Freienfeld (23) und die SVP Wipptal Freienfeld (17) der Wahl. Bürgermeisterkandidaten gibt es allerdings nur noch zwei: Peter Faistnauer (FLF) und Martin Rainer (SVP), beide aus Trens. Freienfeld ist neben Bozen, Niederdorf und Schluderns eine von vier Südtiroler Gemeinden, in der am 8. Mai – fast auf den Tag genau nach einem Jahr – die Bürger wieder zu den Urnen gerufen sind, um das Gemeindeparlament neu zu bestellen. Bei den Gemeinderatswahlen am 10. Mai 2015 hatte sich Peter Faistnauer von der Freien Liste Freienfeld mit 37 Prozent der Stimmen gegen die beiden SVP-Bürgermeisterkandidaten Oswald Mair (35,7 %) und Alfred Sparber (27,4 %) durchsetzen können. Ein Vorsprung von 19 Stimmen war ausreichend, um der Volkspartei erstmals das Bürgermeisteramt zu

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entreißen. Die Freie Liste holte allerdings nur fünf (36,3 %) der 15 Ratssitze und damit sogar um einen weniger als noch 2010. Zehn Sitze (63,7 %) gingen an die SVP Wipptal Freienfeld. Damit sollte das Regieren schwierig werden, wie sich schon bald herausstellte. Faistnauers Amtszeit als Bürgermeister war denn auch nicht von langer Dauer. Nach nur vier Monaten zog die SVP-Fraktion geschlossen aus dem Ratssaal aus. Der Rest ist bekannt. Der Gemeinderat wurde aufgelöst. Über mögliche „Ursachen und Nebenwirkungen“, gegenseitige Vorhaltungen und Schuldzuweisungen hat der Erker mehrmals ausführlich berichtet. Seit dem 15. September 2015 leitet Helmuth Kiebacher als kommissarischer Verwalter die Gemeinde. Gut, wie man hört. Manch einer wünscht sich sogar eine Verlängerung seiner Amtszeit. Nun buhlen beide Listen erneut um die Gunst der Wähler. Bereits zum vierten Mal seit 2005, als sich die Freie Liste Freienfeld neben der Volkspartei erstmals der

Bürgermeisterkandidat Peter Faistnauer (Zingerle) Gemeinderatskandidaten: Gertrud Pircher Danica Seppi Sylvia Volgger Verena Überegger Carmen Unterthiner Petra Mantinger Irma Mair (Schoberer) Florian Zihl (Zihlor) Philipp Sparber (Koss) Martin Wieser (Tuminer) Manuel Hofer Zeno Frei Martin Rainer (Rumler) Manfred Badstuber Walter Aukenthaler Paul Hochrainer (Fiechter) Edmund Griesser Walter Fleckinger Anton Salcher Christian Wieser Alfred Reichsigl (Schölzhorn) Rudolf Bacher Wahl stellte. Die SVP tritt nach 2015 auch diesmal wieder mit dem Wipptaler Edelweißzeichen zur Wahl an. Traten vor einem Jahr 30 Kandidaten zur Wahl an, sind es diesmal gleich 40. Mit zehn Frauen und damit gleich vielen wie vor einem MANDATSVERTEILUNG 2015 SVP Wipptal Freienfeld 10 Freie Liste Freienfeld 5 Wahlbeteiligung 75,1 %


SVP WIPPTAL FREIENFELD

Jahr liegt der Anteil der Kandidatinnen allerdings nur noch bei 25 Prozent. Bürgermeisterkandidaten gibt es bei dieser Wahl nur noch zwei. Den politischen Fehler, zwei Kandidaten um das Bürgermeisteramt in das Rennen zu schicken, will die SVP nicht noch einmal machen. Kurzzeitbürgermeister Peter Faistnauer kandidiert wieder für die FLF, wie er bereits kurz nach seinem Sturz im Herbst 2015 angekündigt hat. Die SVP, die mit der Nominierung lange zugewartet hatte, schickt mit Martin Rainer diesmal ebenfalls nur noch einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Den beiden Kandidaten um den Bürgermeistersessel ist gemein, dass sie beide aus Trens stammen und in etwa gleich alt sind. Trens gegen Trens verspricht Spannung, sieht man sich das Wahlergebnis von vor einem Jahr an. Und ist vielleicht auch politisches Kalkül. Die Bürgermeisterwahl 2015 zeigt nämlich überdeutlich, wie ausgeprägt das Fraktionsstimmverhalten nach wie vor ist: Peter Faistnauer aus Trens hat-

te 2010 in seiner Heimatfraktion mit 301 Stimmen die Wahl klar für sich entschieden, Oswald Mair aus Mauls mit 268 Stimmen in der seinen ebenfalls; nicht anders war es bei Alfred Sparber aus Stilfes, der in seinem Heimatdorf mit 202 Stimmen punktete. Die Freie Liste Freienfeld, die vor einem Jahr mit nur elf Personen zur Wahl angetreten war, schöpft diesmal die Liste voll aus und tritt mit 23 und damit mehr als doppelt so vielen Kandidaten, davon sieben Frauen, zur Wahl an. Neben den fünf bisherigen FLF-Mandataren und drei Kandidaten von 2010 finden sich auf der Liste 15 neue Kandidaten. Die SVP Wipptal Freienfeld hat mit 17 Kandidaten, darunter drei Frauen, zwei weniger auf ihrer Kandidatenliste als noch vor einem Jahr. Neben Bürgermeisterkandidat Rainer stellen sich von den bisherigen SVP-Räten auch Wahlberechtigte: 2.229, davon 1.159 Männer und 1.070 Frauen

Bürgermeisterkandidat Martin Rainer (Mühlsteiger) Gemeinderatskandidaten: Josef Brida Simon Brunner Ulrich Burger Albert Gasser Helene Hilber Nössing (Schmalzer) Martin Hochrainer (Prontner) Michael Hochrainer (Spinger) Rudolf Hofer Alex Kinigadner (Martler) Josef Rainer (Haller) Martin Salcher (Krustner) Manfred Saxl (Thaler) Alfred Sparber (Kundler) Magdalena Maria Steinmann Norbert Überegger (Pfitscher) Anna Weger Blasbichler (Vestler) Alfred Sparber, Helene Hilber Nössing und Ulrich Burger wieder der Wahl. Sechs SVP-Gemeinderäte – Oswald Mair, Veronika Hochrainer, Franz Josef Überegger, Klaus Fischnaller, Karl Benedikter und Josef Bacher – sahen von einer neuerlichen Kandidatur ab. Elf Kandidaten sind neu. Die Wahlbeteiligung lag in Freienfeld vor einem Jahr bei 75,1 Prozent und war damit gegenüber 2010 bezirksweit am wenigsten rückläufig (-3,7 %). Am Muttertag wird sich zeigen, was der Wähler vom erneuten Urnengang hält. lg Erker 05 I 16

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© GruberPartner Architekten

AKTUELL

RATSCHINGS

Neue Tourismuszone in Innerratschings Dort, wo sich in Innerratschings heute das Après-SkiLokal „Almtenne“ befindet, soll demnächst ein neues Luxushotel – geplant von Architekt Martin Gruber aus Brixen – entstehen. Die Voraussetzungen dafür hat der Gemeinderat von Ratschings kürzlich mit der Umwidmung der Zone für öffentliche Einrichtungen und Landwirtschaftsgebiet in eine Zone für touristische Einrichtungen bzw. Beherbergungen geschaffen. Ursprünglich hätte in der ausgewiesenen Zone auf Privatinitiative eine Kegelbahn errichtet werden sollen. Da die Bahn dann aber an einem geeigneteren Standort in Stange errichtet wurde, ist eine zweite Anlage überflüssig geworden. Diese Entscheidungen der vorhergehenden Gemeindeverwaltung wurden nicht in ihrem kompletten Umfang umgesetzt. So gab die jetzige Verwaltung ein Schätzgutachten über eine Ausgleichszahlung in Auftrag, auf

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dessen Grundlage die kürzlich beschlossene Umwidmung durchgeführt wurde. Thomas Zößmayr (Bürgerliste) kritisierte das Versäumnis der alten Gemeindeverwaltung, keine Konvention abgeschlossen zu haben, sprach sich aber schlussendlich – wie der gesamte Gemeinderat – für die Umwidmung in eine Tourismuszone aus. Bei der Abstimmung enthielt er sich der Stimme. Bürgermeister Sebastian Helfer begrüßte die Investition in Innerratschings, wo nun ein Hotel mit einer Kubatur von rund 22.000 m3 und 90 bis 100 Betten entsteht und damit der Gemeinde eine beträchtliche Summe an Erschließungskosten einbringt sowie Arbeitsplätze für Einheimische schafft. Genehmigt hat der Gemeinderat weiters eine Satzungsänderung der Vereinigung „Alpine Pearls“, damit diese EU-Gelder in Anspruch nehmen kann. Als Vertreter der Gemeinde in diesem „Europäischen Verbund für territoriale Zusammenarbeit“ wurde Gemeindereferent Matthias Braunhofer nominiert.

In der neuen Tourismuszone in Innerratschings ist ein Hotel mit 90 bis 100 Betten geplant.

Genehmigt hat der Gemeinderat auch eine Vereinbarung mit der „Ratschings Tourismus Genossenschaft“, welche die Verwendung der von der Gemeinde gewährten Beiträge festlegt. Diese werden hauptsächlich für die Instandhaltung des umfangreichen Wanderwegenetzes und der Rodelbahnen eingesetzt. Gesteuert werden die Instandhaltungsarbeiten von der neuen technischen Wegegruppe, der unter der Leitung von Hermann Vantsch Gemeinde, Forstverwaltung, Tourismusverein, AVS und CAI angehören. Die Gemeinde Ratschings ist an neun Gesellschaften beteiligt: Südtiroler Gemeindenverband Genossenschaft, Südtiroler Einzugsdienste AG, Selfin GmbH, Elektrokonsortium Seebach GmbH, Energie Valtigl Konsortial GmbH, Elektrogenossenschaft Jaufental, E-Werk Genossenschaft Ridnaun, Fernheizwerk Innerratschings GmbH und Südtiroler Energieverband Genossenschaft. Bürgermeister Sebastian Helfer legte dem Gemeinderat einen Plan vor, der die Beibehal-

tung dieser Beteiligungen vorsieht und begründet. Voraussetzung ist, dass die Gesellschaften schwarze Zahlen schreiben und die Gemeinde daraus einen konkreten Nutzen zieht. Der Gemeinderat nahm den Plan einstimmig zur Kenntnis. Auf 933.000 Euro belaufen sich die Kosten für die energetische Sanierung des Grundschul- und Kindergartengebäudes in Telfes. Im Laufe der nächsten Jahre sollen auch alle weiteren Schulgebäude im Gemeindegebiet energetisch saniert werden; für die Grundschule Gasteig laufen bereits die Planungen. BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG Ratschings hat erstmals seit langer Zeit einen leichten Bevölkerungsrückgang von 24 Personen zu verzeichnen, der auf die Abwanderung ausländischer Staatsbürger zurückzuführen ist. 145 ausländische Staatsbürger leben in Ratschings, 70 Männer und 75 Frauen. Bei der Bevölkerungsstruktur zeigt sich eine zunehmende Überalterung. ss


AKTUELL

PFITSCH

Lange Leitung Eines gleich vorweg: Es wird den Pfitschern hiermit in keinster Weise unterstellt, eine lange Leitung zu haben. Aber sie bekommen bald eine. Zwischen Trink- und Löschwasserleitung, Regenwasserkanalisierung und Glasfaserkabel wird sie sogar kilometerlang. Auf der jüngsten Sitzung des Pfitscher Gemeinderates stellte Ingenieur Werner Hunglinger das Vorprojekt zur Erneuerung der Trinkwasserleitung mit gleichzeitiger Verlegung der Leerrohre für das Glasfasernetz in der Fraktion Kematen durch die Gemeinde vor; gleichzeitig wird dort von der BBT-Gesellschaft als Ausgleichsmaßnahme eine Ersatzwasserleitung verlegt. Die Kosten für die Realisierung des Projekts liegen bei rund 400.000 Euro. Der Gemeinderat sprach sich geschlossen dafür aus. Ingenieur Arnold Mair präsentierte das Projekt zur Erneuerung der Trink- und Löschwasserversorgung, ebenfalls mit gleichzeitiger Verlegung der Leerrohre für das Glasfasernetz, im Abschnitt zwischen Stein und St. Jakob (3. Baulos); zudem wird dort eine Regenwasserkanalisierung zur Straßenentwässe-

rung errichtet. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 380.000 Euro, eventuelle Entschädigungskosten für die Grundbeanspruchung kommen noch dazu. Auch für dieses Projekt gab es einhellige Zustimmung von den Gemeinderäten. ÖFFENTLICHES GUT Im Bereich des Hotels „Maibad“ werden im Zuge einer katastermäßigen Richtigstellung der Zufahrtsstraße 115 m2 Grund von öffentlichem Grund zugunsten von Herbert Aukenthaler abgeschrieben, 132 m2 hingegen werden zugeschrieben. In der Bahnhofstraße in Wiesen werden 104 m2 öffentlichen Grundes zu gleichen Teilen an Peter Ossanna und Anni Graus veräußert; der Verkaufspreis liegt bei 165,00 Euro pro Quadratmeter. NUTZUNG VON GEMEINDESTRUKTUREN Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Edith Seidner (Leiterin), Erwin Astenwald, Birgit Seehauser, Bürgermeister Stefan Gufler, Johann Gasser und Karl Volgger sowie Rosmarie Plank, hat eine Verordnung über die Nutzung von Gemeindestrukturen (Haus der Dorfgemeinschaft

und Festhalle in Wiesen, Sporthaus in der Grube sowie Turnhalle und Küche der Grundschulen in Kematen und St. Jakob) erarbeitet. Sie wurde von den Räten einstimmig genehmigt. VOLKSBEFRAGUNGEN Auf Empfehlung des Gemeindenverbandes wurde an der Verordnung über das Verfahren zur Durchführung von Volksbefragungen eine formelle Anpassung in Bezug auf den Widerruf vorgenommen und einstimmig genehmigt. HAUSHALTSÄNDERUNG Notwendig wurde auch eine erste Abänderung des Haushaltsvoranschlages der Gemeinde. Aufgrund der drei Referenden, die in diesem Jahr anstehen, wurden 25.000 Euro in den Haushalt eingebaut. Da die Feuerwehr von St. Jakob eine neue Schutzausrüstung ankaufen muss, wurde eine Fondsumbuchung über 8.000 Euro, die für die Sanierung des Tennisplatzes in Wiesen vorgesehen waren, notwendig. Aufgrund von Personalabfertigungen wurden die Durchlaufskonten um 10.000 Euro aufgestockt. Die Bilanzänderung wurde einstimmig genehmigt.

ALLFÄLLIGES Renato Bussola (Gemeinsam für Wiesen Pfitsch) drängte einmal mehr auf ein offensiveres Vorgehen in Bezug auf die Erneuerung der Hydros-Konzession, die im November diesen Jahres ausläuft. Zudem bemängelte er den zu geringen Einsatz der Gemeindeverwaltung, um eine Verkehrsberuhigung entlang der Hauptstraße in Wiesen und am Moosfeld zu erreichen. Bürgermeister Gufler wies beide Vorwürfe entschieden zurück. Wie es um das E-Werk von Ernst und Armin Rainer in Fußendras steht, wollte Karl Volgger (Freiheitliche) in Erfahrung bringen. Wie Bürgermeister Gufler replizierte, liege das Gesuch – wie auch das Konkurrenzprojekt der Gemeinde – im Amt für Umweltverträglichkeitsprüfung in Bozen; eine Antwort sei noch ausständig. Was den Bau der Feuerwehrhalle in St. Jakob betrifft, müsse die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplanes abgewartet werden, da zwei in Frage kommende Standorte vom Amt für Wildbachverbauung abgelehnt würden; die Hochwassergefahr sei dort zu groß. Barbara Felizetti Sorg

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TITELGESCHICHTE

Der Leitwolf sagt Servus Interview: Susanne Strickner Er ist ein Macher, ein Visionär, ein „Leitwolf“. Der Sterzinger Unternehmer Michael Seeber hat in seinem Leben viel erreicht. Nun, mit 68 Jahren, gibt er sein Amt als Präsident der Leitner-Unternehmensgruppe an seinen Sohn Anton ab. Im Erker spricht er über sein Erfolgsrezept sowie über die Zukunft des Leitner-Standortes in Sterzing und geht dabei mit dem Sterzinger Bürgermeister hart ins Gericht. Erker: Herr Seeber, 1993 haben Sie die Mehrheitsanteile des in Schwierigkeiten steckenden Seilbahnunternehmens Leitner erworben und den Betrieb innerhalb weniger Jahre an die Weltspitze geführt. Was ist Ihr Erfolgsrezept? Michael Seeber: Also, Sie sind eine sehr junge Dame. Da müsste man jetzt definieren, was wenige Jahre sind (lacht). Im Endeffekt hat es nämlich doch zehn Jahre gedauert. Als ich die Firma übernommen habe, habe ich nach kurzer Zeit festgestellt, dass Leitner nur auf dem italienischen Markt und im alpinen Bereich tätig war. Damals hat es die Kunstbeschneiung noch nicht gegeben bzw. war sie nicht mit heute vergleichbar, und wenn dann noch ein schneearmer Winter dazukam, war es für einen derart kleinen Markt wie den Seilbahnmarkt schwierig, Aufträge zu bekommen. Wachstum und die Eroberung des internationalen bzw. interkontinentalen Marktes war die einzige Überlebenschance. Wir haben Firmen zuerst in Österreich, dann in Frankreich, Kanada und den USA gekauft und uns dabei nicht nur auf direkte Konkurrenten beschränkt, sondern auch Hersteller von Beschneiungsanlagen und Pistenfahrzeugen ins Boot geholt. Ein Meilenstein ist uns im Jahr 2000 mit dem Kauf

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Michael Seeber: „Eine gute Führung zeichnet sich dadurch aus, dass man den Mut aufbringt, Fehler zu machen – und vor allem, diese Fehler auch zuzugeben.“

von Poma in Frankreich gelungen, damals dreimal so groß wie wir. In unserem Sektor braucht es eine kritische Größe, um die logistischen und sprachlichen Probleme zu bewältigen bzw. wettbewerbsfähig zu sein, um internationale Ausschreibungen zu gewinnen und eine glaubwürdige Reputation auszustrahlen. Anfangs wollten Sie sich gar nicht persönlich um Leitner kümmern. Das stimmt. Ich habe zuerst einen Manager aus Deutschland engagiert, doch der konnte sich nicht durchsetzen. Sein Nachfolger, ein italienischer Manager, kam mit den Bedingungen ebenfalls nicht klar. Die Firma verlor Geld. Also habe ich 1996 selbst operativ die Geschäftsführung übernommen.

Was haben Sie anders gemacht als die anderen? Unternehmen aus anderen Ländern zu übernehmen, ist nicht so einfach. Viele Betriebe sind schon daran gescheitert. Das Wichtigste für eine erfolgreiche Fusion bzw. einen Zusammenschluss von zwei Unternehmen ist, alle betroffenen Mitarbeiter auf eine neue und vor allem gemeinsame Zukunft einzuschwören. Nationale Eigenheiten sind bis zu einem gewissen Grad anzuerkennen und zu akzeptieren. Die Integration einer so großen Firma wie Poma war auch für uns nicht leicht, aber ich habe den Franzosen ihre Eigenständigkeit gelassen und war darauf bedacht, Vorschläge von ihrer Seite anzunehmen. Der Verwaltungsrat ist bis heute komplett französisch.

Wäre es uns nicht gelungen, eine meines Erachtens doch große Anzahl von Firmen und Betrieben zu kaufen und diese Betriebszusammenschlüsse effizient und erfolgreich zu managen, so würden wir heute sicherlich nicht so solide und zukunftsorientiert dastehen. „MEIN SOHN WIRD MICH NICHT NUR ERSETZEN, SONDERN ER WIRD ES BESSER MACHEN ALS ICH.“ Was ist wichtig, um einen Betrieb gut zu führen? Man muss imstande sein, die Mitarbeiter zu motivieren. Gerade in unserem Bereich, wo die Anforderungen an Qualität, Technologie und Sicherheit immens hoch sind, da wir Menschen transportieren,


sind professionelle, motivierte und loyale Mitarbeiter sehr wichtig. Sie verdienen Respekt, Anerkennung und Wertschätzung für ihre Tätigkeit – und da bin ich davon überzeugt, dass dies vor allem auch durch monetäre Anreize funktioniert. Deshalb gibt es bei uns eine jährliche Leistungsprämie, durch die unsere Mitarbeiter an der positiven Entwicklung des Unternehmens teilhaben. Andererseits muss man als Unternehmer manchmal auch Mitarbeiter zurechtweisen, wenn man mit ihrer Leistung nicht zufrieden ist. Ich bin mir durchaus bewusst, oft sehr streng und wohl auch hart gewesen zu sein, aber ich war immer der Meinung, dass die Mitarbeiter das zu leisten haben, wofür sie bezahlt werden. Es muss immer ein faires Geben und Nehmen sein. Wichtig ist eine ehrliche Kommunikation mit den Mitarbeitern. Deshalb gehen wir mit den Bilanzzahlen immer erst nach der Jahresabschlussfeier an die Öffentlichkeit. Der Mitarbeiter soll schließlich von uns und nicht aus der Presse erfahren, wie das Unternehmensjahr gelaufen ist. Eine gute Führung zeichnet sich auch dadurch aus, dass man den Mut aufbringt, Fehler zu machen – und vor allem, diese Fehler auch zuzugeben. Wer langfristig erfolgreich sein will, muss strategisch denken und handeln, innovativ sein und Experimente wagen. Und eben auf mehr als nur ein Standbein setzen. Nun übergeben Sie die Zügel an Ihren Sohn Anton. Warum ist er der Richtige für den Job? Ob er der Richtige ist, wird sich erst noch zeigen. Ich jedenfalls bin davon überzeugt, und das sage ich nicht, weil er mein Sohn ist. In den letzten fünf Jahren ist er immer mehr in die operative Führung eingestiegen. Besonders in den vergangenen drei Jahren hat er sowohl in Sterzing als auch in Grenoble und Grand Junction sowie bei allen weltweiten Tochterunternehmen bewiesen, voll und ganz so weit zu sein, um alleine in effizienter und nachhaltiger Form die Führung der Firmengruppe zu übernehmen. Er bringt alle Voraussetzungen mit, seine Arbeit gut zu

machen. Er wird mich nicht nur ersetzen, sondern er wird es besser machen als ich. Dabei steht ihm mit Martin Leitner, Werner Amort, Marco Goss und Markus Senn ein kompetenter Verwaltungsrat zur Seite. Und warum genau jetzt? Es ist allerhöchste Zeit, den jungen Kräften ihre Chance zu geben. Ich wollte schon vor drei Jahren zurücktreten – wie es auch unsere Firmenstatuten vorsehen –, aber ich wurde gebeten, weitere drei Jahre zu bleiben. Mit 68 Jahren habe ich nicht mehr die nötige Kraft, eine Firma zu leiten. Mit dem Alter werden die Muskeln eben schwächer, besonders der wichtige Muskel im Kopf (lacht). Wir erleben derzeit eine Technologieexplosion. Die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung der Produktion – auch Industrie 4.0 genannt – verdrängt zunehmend die reine „Handarbeit“, gibt uns aber auch die Möglichkeit, neue innovative Beschäftigungsmodelle zu entwickeln. Maschinen können heute schon über das Handy oder Tablet von zu Hause aus kontrolliert werden. Smartphones, Smartwatches, die Datenbrille HoloLense, „intelligente“ Kontaktlinsen, eigenständig herumkurvende Fahrzeuge – die Zeit läuft so schnell, dass ein älterer Mensch irgendwann nicht mehr mitkommt. Da bin ich froh, dass mir zu Hause mein neunjähriger Enkel Gabriel weiterhilft, wenn ich mein I-Pad wieder mal kaputtmache. Leitner ist der größte private Arbeitgeber im Wipptal. Wird das auch in Zukunft so bleiben? Unter dem derzeitigen Stadtrat bzw. dem derzeitigen Bürgermeister werden wir in Sterzing garantiert nicht mehr investieren. Es kann nicht sein, dass man für die Errichtung eines Parkplatzes – ich betone – für unsere Mitarbeiter jahrelang keine Baukonzession erhält, auf einem Grund, den wir teuer gekauft haben. Dass für unser Projekt, das wir immerhin vier Mal eingereicht haben, immer wieder nach neuen Ablehnungsgründen gesucht wird, ob nun vom Bürgermeister oder von den zuständigen Beamten, ist eine Farce. Deshalb haben wir auch beim Erker 05 I 16

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TITELGESCHICHTE

Verwaltungsgericht Rekurs eingereicht. Wenn ich da nach Telfs schaue, wo wir innerhalb von nur zwei Monaten die Baugenehmigung für unsere Erweiterung erhalten haben und der dortige Bürgermeister sogar persönlich bei einigen Grundstücksnachbarn intervenierte, damit wir bauen können, braucht sich wirklich niemand wundern, warum wir dort investieren und nicht in Sterzing bzw. Südtirol. Oder auch in Albertville (Frankreich), wo sich die Region Savoie auf eigene Initiative um die Realisierung der Gefahrenzonen- und Raumordnungspläne gekümmert und noch dazu die Planierung des Grundstückes für unseren neuen Standort auf eigene Kosten durchgeführt hat. Ich habe persönlich nichts gegen Bürgermeister Fritz Karl Messner und habe ihn auch heuer zu unserer Jahresabschlussfeier eingeladen, zu der dann aber sein Stellvertreter Fabio Cola erschienen ist. Aber unter den aktuellen politischen Voraussetzungen – ohne eine strategische Ausrichtung und ohne ein Entgegenkommen für die Wirtschaft – wird von uns in Sterzing nicht mehr investiert. Ich verstehe auch nicht, warum Messner kurz vor den Gemeinderatswahlen im vergangenen Jahr nach 25 Jahren aus der SVP ausgetreten ist, um eine neue Liste zu gründen. Das war meines Erachtens ein großer politisch-strategischer Fehler für die Zukunft des gesam-

Das Leitner-Firmengelände in Unterackern

setzungen eher unwahrscheinlich. Schließlich können wir ihnen ja nicht einmal Parkplätze für ihre PKW zur Verfügung stellen. Zu den Menschen, die bis heute zu uns loyal waren, werden mein Sohn und ich ganz sicher auch weiterhin solidarisch bleiben und für die Aufrechterhaltung der bestehenden Arbeitsplätze in Sterzing sorgen. Was werden Sie am meisten vermissen? Das weiß ich noch nicht (lacht). Es wird sicher eine Umstellung, nicht mehr jeden Tag ins Büro zu gehen. Nachdem ich mit meinem Sohn ein sehr gutes Verhältnis habe, werde ich dem Unternehmen auch in Zukunft, wenn gewünscht, jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber, wie gesagt, keinesfalls mehr operativ tätig sein. Was ich sicher nicht vermissen werde, ist das frühe Aufstehen, weil ich abends immer sehr spät schlafen gehe. Sehr wohl werden mir meine Mitarbeiter abgehen. Sie haben schon einmal den Roßkopf vor dem Aus gerettet und bereits 2004 eine Studie für eine Verbindung der Skigebiete Roßkopf-Ladurns ausarbeiten lassen. Doch aus dem ProZEITLEISTE jekt ist bis heute nichts geworden und der Sterzinger 1993 Michael Seeber erwirbt die Mehrheitsanteile bei Leitner. Hausberg ist nach wie vor 1996 Übernahme der operativen Führung der Leitner AG in großen Schwierigkeiten. Kauf Firma Travibat in Frontenex (FR) Warum? 1997 Kauf von BM Lifts Ltd in Barrie (Toronto, Kanada) Das kann ich mir nicht erklären. Gründung Leitner Lifts USA und Eröffnung Büros in Denver Ich kann nur eines sagen: Ich 1999 Kauf des Sessellift- und Seilbahnbereichs Waagner Biro (AT) bin absolut davon überzeugt, 2000 Kauf POMA mit SIGMA, SACMI und SEMER (FR) dass es für den Roßkopf eine 2001 Kauf der Firma Prinoth Frage des Überlebens ist, dass 2002 Fusion der Leitner Lifts of America und Poma of America in LPoA: Leitner Poma of America, Sitz in Grand Junction (USA) die beiden Skigebiete zusam2003 Errichtung einer Lager- und Produktionshalle mit Büros in Montmelian (FR) mengeführt werden. In Ladurns 2005 Übernahme der Pistenfahrzeuge von Bombardier hat man bis Anfang Februar 2007 Gründung Leitwind Shriram Manufacturing Ltd und Errichtung Produktionshalle mit indischem Partner (Chennai, Indien) keine Sonne, aber dafür per2008 Errichtung einer Werkshalle mit Bürogebäude in Telfs (AT) Errichtung der neuen Produktionshallen mit Bürogebäude in Grand Junction (USA) fekte Schneeverhältnisse, der 2009 Vollständige Übernahme der Fa. Camoplast mit Utility Vehicles (Granby, Kanada)
 Roßkopf hingegen ist so son2010 Errichtung einer Produktionshalle mit Büro in Peking nig, dass der Schnee schmilzt 2011 Kauf der Firma Lenko (Schweden) und Mehrheitsbeteiligung an der heutigen DEMACLENKO IT – durch eine Verbindung hät2012 Kauf AHWI (D, Herdwangen) te man die ideale Kombination.

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ten Wipptales. So haben er und der Stadtrat den letzten Trumpf aus der Hand gegeben, nämlich gemeinsam mit den anderen Gemeindefunktionären im Bezirk zu reagieren und gegebenenfalls geschlossen aus der SVP auszutreten, falls die Geburtenstation und, so wie es jetzt aussieht, auch die neu errichtete Neuro-Reha-Intensivstation geschlossen werden sollten. Auch wenn für die Abteilung ein rechtskräftiger Beschluss vom 19. November 2012 für die „Erweiterung der Bettenstation von 15 auf 23 Betten“ besteht und somit auch bis heute noch in Kraft ist. Dasselbe gilt für die Forschungstätigkeit im Zusammenhang mit der Neuro-Reha, die bis zum 31. Dezember 2018 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Leopold Saltuari beschlossen wurde. Außerdem stellt sich in diesem Zusammenhang für den Steuerzahler noch die Frage, sollte die Neuro-Reha-Intensivstation tatsächlich geschlossen werden, warum bis vor kurzem beachtliche finanzielle Mittel für die Errichtung dieser

Station ausgegeben wurden. Immer wieder flammen Gerüchte über eine teilweise Verlegung von Abteilungen von Sterzing nach Telfs auf. Ist da etwas Wahres dran? In unserem Geschäft stehen Menschenleben auf dem Spiel. Da muss ich mich auf meine Mitarbeiter verlassen können, und genau das ist einer der Gründe, warum wir nach wie vor viel in Sterzing produzieren. Aufgrund von Rationalisierungen kann es aber dazu kommen, dass gewisse Produktionssysteme nach Telfs und/ oder in die Slowakei bzw. nach Frankreich verlegt werden, weil von der Gemeinde Sterzing anscheinend keine Investitionen gewünscht werden. Es wird aber mit Sicherheit – und dabei spreche ich auch für meinen Sohn – in Sterzing keine Reduzierung der Arbeitskräfte bzw. keine Entlassungen geben. Allerdings werden vorerst keine Zeit- und Leiharbeiter mehr beschäftigt. Ob Mitarbeiter, die in Pension gehen, ersetzt werden, ist unter diesen Voraus-


TITELGESCHICHTE

Ich verstehe auch nicht, warum im Rahmen des Zusammenschlusses weiterhin daran gedacht wird, Pisten nach Vallming hinunter zu machen und dann von dort mit einem Lift über die Felsen hinaufzufahren. Jeder, der mit den Behörden in Bozen spricht, müsste nämlich wissen, dass im Naturschutzgebiet Vallming das Land nie eine Piste genehmigen wird. Da können gewisse Herren herumrennen, wie sie wollen. Im Endeffekt ist nur die Verbindung möglich, die wir damals geplant haben. Man hätte damals um sehr verbilligtes Geld eine gebrauchte Seilbahn von der Gran Risa (Gadertal) kaufen, oben hinbauen und damit die Verbindung nach Ladurns herstellen können. Wir haben damals aus eigener Tasche von der Universität Eichstätt eine aufwändige Studie machen lassen – da waren den ganzen Winter über Studenten hier und haben Skifahrer befragt. Und ich war der Meinung, dass mit Daten und Fakten das Projekt auch akzeptiert wird. Da habe ich

mich aber getäuscht. Es hat wohl ein bisschen der Neid mitgespielt, obwohl die Firma Leitner nicht die Absicht hatte, daran etwas zu verdienen, da es sich ja um eine gebrauchte Bahn gehandelt hätte. Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass eine Verbindungsbahn, wenn sie intelligent gebaut wird, auch im Sommer von besonderer Attraktivität sein könnte. Wenn man beispielsweise im Felsen mit einem innovativen Architekten zusätzlich eine attraktive Mittelstation als Aussichtsplattform realisiert, wäre das eine Aufwertung für den ganzen Bezirk. Beispiele gibt es genügend, etwa in Sexten oder Gitschberg-Jochtal, wo schon im ersten Jahr aufgrund des Zusammenschlusses 28 Prozent mehr Personen transportiert wurden. Für uns als Betrieb wird es neue Bergbahnen in Zukunft vor allem dort geben, wo Verbindungen hergestellt werden, wo eine indirekte Erweiterung der Skimöglichkeiten stattfindet. Es ist für den Roßkopf noch nicht zu spät,

aber wenn man noch länger wartet, wird der Tourismus noch mehr darunter leiden. „NEUE BERGBAHNEN WIRD ES IN ZUKUNFT VOR ALLEM DORT GEBEN, WO VERBINDUNGEN HERGESTELLT WERDEN.“ Zum Wirtschaftsstandort Südtirol: Welche Stärken und Schwächen sehen Sie als Unternehmer? Südtirol hat es auf dem Weltmarkt nicht einfach. Wir werden weder von Italien noch vom historischen Mutterland Österreich international effizient bzw. wirkungsvoll unterstützt, wenn es um Auslandskontakte geht. Wir verkaufen eben keine Kekse oder Zuckerlen und sind vor Ort auf politische Entscheidungsträger angewiesen, schließlich geht es um große Infrastrukturen, für die es Einfuhr- und Baugenehmigungen braucht. Doch Bundeskanzler Faymann nimmt halt die zehn größten österreichischen Unter-

nehmen mit zu den Olympischen Spielen nach Sotchi, und wen Berlusconi in seinem Flieger nach Sotchi mitgenommen hat, weiß ich nicht (lacht). Auf jeden Fall kein Südtiroler Unternehmen. Wir sind für Rom eben doch der „profondo nord“, der gerne vergessen wird. In Frankreich haben wir da ganz andere Erfahrungen gemacht; dort konnte unser Geschäftsführer erst kürzlich im Beisein von Staatspräsident Hollande in Georgien einen wichtigen Auftrag öffentlich wirksam vor der Presse unterzeichnen. Eine der Stärken in unserem Land sind die Menschen, ihre Solidarität zum Betrieb, ihre Arbeitsmoral, ihr Einsatz und die Gewissenhaftigkeit, mit der gearbeitet wird. Verheerend ist aber, dass wir im italienischen Steuersystem leben, wo kein Mensch weiß, was eigentlich zu machen ist, damit man in Ordnung ist und bei einer Finanzkontrolle nicht als Verbrecher dargestellt wird. Auch über die Transferpreise streiten wir seit Jahren mit

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TITELGESCHICHTE STERZING

der Steuerbehörde und kommen auf keinen grünen Zweig. Zudem herrscht in Südtirol ein krankhafter Bürokratismus, und dann geht auch noch der Landeshauptmann her und sagt, man soll die Beamten arbeiten lassen und sie nicht kritisieren. Es wäre sicherlich von Vorteil, wenn auch in der öffentlichen Verwaltung das Leistungsprinzip eingeführt werden würde. Wieso darf ich Beamte, die ja im Dienste der Bürger agieren sollten, nicht kritisieren? Haben die einen Sonderstatus? Einen diplomatischen Schutz? Wie sind Sie mit der Wirtschaftspolitik der derzeitigen Landesregierung zufrieden? Ich kenne Landeshauptmann Arno Kompatscher noch von seiner Zeit als Seilbahnpräsident in Seis. Da hat er auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht und ich habe ihn auch im Wahlkampf unterstützt. Er ist ein ausgesprochen guter Landesrat für Wirtschaft und hat dort schon einiges erreicht, wie etwa die IRAP-Senkung. Auch die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Wirtschaftsverbänden, Interessensvertretungen und Gewerkschaften macht er, so habe zumindest ich den Eindruck, sehr souverän. Aber als Landeshauptmann ist er für mich zu wenig präsent. Es mag sicher eine Rolle spielen, dass wir vorher einen Landes-„Hauptmann“ gehabt haben, das steht außer Diskussion. Aber wenn man sich die derzeitige Situation zum Beispiel in der Südtiroler Sanität anschaut: Ich frage mich, woher Landesrätin Martha Stocker mit ihrer Lebens- bzw. Berufserfahrung die Fähigkeit nehmen soll, einen Betrieb wie die Sanität mit 9.000 Leuten und einem Budget von 1,2 Milliarden Euro zu führen? Verständlicherweise schwimmt ihr da alles den Bach hinunter. Aber dass ein Landeshauptmann akzeptiert, dass ein „General“, der in der Presse so bezeichnet wird, vorschreibt, welche Prothesen und Krebsmedikamente in Zukunft die Ärzte für ältere Patienten zu verwenden haben, dass er eine offizielle Mängelrüge gegenüber einem Primar, der Tag und Nacht arbeitet, zu Papier bringt, weil dieser sich erlaubt, der zuständigen Landesrätin einen Brief zu schicken. Seit wann

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ist das verboten? In Deutschland mag zwar ein „General“ mehr Wert sein als ein Hauptmann, aber in Südtirol hätte der Landeshauptmann immer noch mehr Macht bzw. mehr zu sagen. Und auch das Theater um die Geburtenstationen. Wenn ich meinen Betrieb ohne langfristige und klare Strategie leiten würde, dann wären wir nach einem Jahr pleite. Man muss sich die Frage stellen: Will ich die Geburtenstationen offen halten oder nicht? Brauche ich sämtliche Präsenzen von spezialisierten Fachkräften oder nicht? Und dabei geht es ja nicht nur um Sterzing und Schlanders, auch in Brixen und Bruneck sind nicht alle vier geforderten Fachkräfte rund um die Uhr anwesend. Am Ende haben wir in ganz Südtirol nur mehr ein Krankenhaus, wo man gebären kann. Da können wir gleich auf der Autobahn nach Bozen mobile Stationen für Notgeburten einrichten. Und auch bei der Neuroreha zeichnet sich eine ähnliche Diskussion ab. Da müsste der Landeshauptmann schon einmal hergehen und die Sache in die Hand nehmen. „ARNO KOMPATSCHER IST EIN AUSGESPROCHEN GUTER LANDESRAT FÜR WIRTSCHAFT, ABER ALS LANDESHAUPTMANN IST ER FÜR MICH ZU WENIG PRÄSENT.“ Im Juni steht das Referendum zum Bozner Flughafen an. Wie sehen Sie die Thematik? Ich bin in diesem Fall ein totaler Gegner einer Volksbefragung. Es wurde entschieden, dass man den Flughafen ausbaut, warum macht man dann jetzt noch eine Volksbefragung dazu? Das ganze Unterland wird wahrscheinlich zu 90 Prozent hingehen und wird zu 90 Prozent dagegen sein. Wie viele gehen aber vom restlichen Südtirol? Was geht einen Sterzinger der Flughafen in Bozen an? Ich darf Ihnen eine Antwort geben: Der Flughafen Innsbruck ist 48 km entfernt, nach Bozen sind es 78 km. Innsbruck hat inzwischen sehr gute Verbindungen nach Wien und Frankfurt, von Bozen aus kommen am ehesten Flüge nach Rom infrage. Bisher ist daran aber noch jede Firma gescheitert. Auch ich selbst habe mich damals aus

Solidarität zu Franz Senfter an der Fluggesellschaft Air Alps beteiligt und habe viel Geld verloren. Kürzlich hat man wieder von privaten Interessenten gehört, da würde ich sagen: Bitte, übernehmt den Laden! Denn ich bin davon überzeugt, dass ein Charterflugdienst für den Tourismus in Südtirol künftig wichtig ist. Problematisch sehe ich aber Linienflüge, außer für eine funktionierende Linie Bozen-Rom. Aber ich bin da – wie die meisten Südtiroler – kein Experte. Vor einigen Jahren hatten Sie einen schweren Skiunfall, der Sie fast das Leben gekostet hat. Wie hat Sie der Vorfall verändert? Mein Unfall hat mir verdeutlicht, dass plötzlich alles zu Ende sein kann. Meine Einstellung zum Tod hat sich verändert. Früher habe ich nie daran gedacht. Nun ist mir viel bewusster, dass es kein Leben ohne Tod gibt. Gewandelt hat sich auch meine Hochachtung gegenüber den Ärzten und der Medizin, die nicht nur auf der Neurologie und Neuro-Reha unglaubliche Dinge leisten. Was würden Sie rückblickend in Ihrem Leben anders machen? Ich habe in meinem Leben das Glück gehabt, mit meiner Arbeit zufrieden zu sein. In den letzten zwanzig Jahren bin ich selten ungern ins Büro gegangen, häufig war ich auch sonntags dort. Aber nicht, weil ich ein Workaholic bin, sondern weil es mir einfach Freude bereitet hat, Sachen weiterzubringen. Sicher habe ich in meinem Leben viele Fehler gemacht, doch ich stehe dazu. Ich würde nichts anders machen. Ich hatte Erfolg und eine liebevolle Familie – meine Frau, mit der ich seit 43 Jahren glücklich verheiratet bin, meine zwei Kinder, auf die ich sehr stolz bin, und meine drei wunderbaren Enkelkinder. Wenn ich daran denke, was einem alles passieren kann, ohne dass man etwas dafür kann, dann bin ich sehr dankbar für mein Leben. Dabei denke ich zum Beispiel an die Kinder im Waisenhaus in Indien, welches wir, damit meine ich die Firma Leitner, meine Frau und meine Person, in den letzten Jahren stark unterstützt haben. Sie gelten als großer Jazzliebhaber, Kunstfreund sowie Förderer von kulturellen Initiativen. Was

fasziniert Sie daran so sehr? Ich habe in Wien studiert und während meines Studiums sicher wesentlich mehr Zeit für Kunst aufgewendet als für das Studium (lacht). Mich begeistert sowohl klassische Musik als auch Jazz und ich setze mich dafür ein, diese Kunstformen einer breiten Masse näher zu bringen. Durch solche Initiativen kann man einen Beitrag für die Gesellschaft leisten, in der man aufwächst und lebt, und als Sponsor sollte die Firma dann sehr wohl öffentlich genannt werden dürfen. Anders ist es, wenn die Firma intern oder extern in Not geratenen Personen hilft, was wir nie an die große Glocke gehängt haben. Was tut ein Michael Seeber im Ruhestand? Ich habe keine Angst davor, dass es mir in meinem weiteren Leben in irgendeiner Weise nicht gut gehen könnte. Die letzten Jahre habe ich mir aus beruflichen Gründen nie mehr als eine Woche Urlaub gegönnt. Ich würde zum Beispiel gerne Südamerika von Norden nach Süden durchqueren, und da habe ich künftig sicher keine großen Probleme, mich ein paar Monate auf den Weg zu machen. Schade ist, dass ich seit meinem Unfall keinen Sport mehr betreiben kann und mich deshalb auch beim Essen ziemlich zurückhalten muss, was mir ehrlich gesagt oft sehr schwer fällt. Mit den Worten „Als erfolgreicher Unternehmer sollte man nie seine soziale Verantwortung vergessen“ haben Sie sich bei der Jahresabschlussfeier als Präsident der Unternehmensgruppe verabschiedet. Sollen wir Sie so in Erinnerung behalten, als Unternehmer mit sozialem Gewissen? Ich habe mein Leben so gelebt, dass ich morgens meinem Gegenüber im Spiegel in Sachen Moral und Ethik an den allermeisten Tagen nichts vorzuwerfen hatte. Wie andere über mich denken, beunruhigt mich nicht. Diese Einstellung habe ich seit meinem Unfall. Als Mensch, der in seinem Leben großes Glück gehabt hat, sollte man auch seinen Mitbürgern und der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das ist meine feste Überzeugung. E


AKTUELL

Im Rahmen der Jahresabschlussfeier der Unternehmensgruppe Leitner Anfang April hat Michael Seeber offiziell angekündigt, bei der nächsten Vollversammlung im Juni nicht mehr als Präsident zur Verfügung zu stehen. Nach 20 Jahren an der Leitner-Spitze wird sein Sohn Anton im Frühsommer in enger Zusammenarbeit mit seinen Vorstandskollegen Martin Leitner (Vizepräsident), Werner Amort, Marco Goss und Markus Senn als neues Mitglied im Verwaltungsrat das Ruder übernehmen. Seeber nutzte auch die Gelegenheit, um die Entwicklung des Unternehmens in den vergangenen Jahren – Akquisitionen, Internationalisierung und Diversifikation der Produktpalette – Revue passieren zu lassen. „Ich blicke mit Zuversicht in die Zukunft, wenn auch im vollen Bewusstsein, dass in diesen letzten Jahren neben den vielen Erfolgen auch die täglichen Schwierigkeiten gewachsen sind“, so Seeber. Besonders in Führungspositionen müsse man immer bereit sein, für seinen Betrieb und seine Mitarbeiter gemeinsam zu kämpfen. Einen großen Dank richtete er an die 3.100 weltweit tätigen Mitarbeiter. „Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass der Zusammenhalt und die Loyalität der Mehrheit unserer Mitarbeiter die Grundlagen unseres Erfolges sind.“ Abschließend wurde ein kurzes, aber

© Leitner AG

Generationenwechsel bei Leitner

bewegendes Video über ein Waisenhaus in Chennai (Indien) gezeigt, das sowohl seitens der Unternehmensgruppe Leitner als auch von Michael Seeber privat gemeinsam mit seiner Frau stark unterstützt wird. Neo-Chef Anton Seeber war es wichtig zu betonen, dass er – unabhängig davon, dass sich sein Arbeitsstil von jenem seines Vaters unterscheiden wird – nach wie vor an Werten und Prinzipien seines Vaters festhalten möchte, welche die unternehmerische Vergangenheit der Gruppe geprägt haben. „Keinen Stillstand zulassen, sich neuen Herausforderungen mutig stellen und soziale Verpflichtungen dabei nicht vernachlässigen – an diesen Grundsätzen werden wir auch in Zukunft festhalten.“ Anton Seeber berichtete vom laufenden Ausbau des Standortes Telfs, der im Juni bezugsfertig sein soll. Auch in Frankreich ist ein neuer Poma-Standort geplant. „An beiden Standorten war eine konstruktive und pragmatische Zusammen-

arbeit mit den örtlichen Behörden möglich. So haben wir in Telfs die Baugenehmigung innerhalb von zwei Monaten erhalten“, so Anton Seeber. Man sei auch bereit, weiterhin in den Standort Sterzing zu investieren, dafür fehlten derzeit aber Unterstützung vonseiten der Politik bzw. sichere Rahmenbedingungen und eine klare, strategische Ausrichtung der Gemeinde. Man schaffe es ja nicht einmal, den Bau eines Mitarbeiterparkplatzes zu ermöglichen. 2015 hat der Konzern seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr trotz schwieriger Bedingungen um fünf Prozent auf 726 Millionen Euro gesteigert. Davon wurden elf Prozent in Italien erwirtschaftet. Die Investitionsausgaben erreichten mit 11,8 Millionen Euro einen neuen Höchststand, während sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf 21,6 Millionen Euro beliefen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden weltweit insgesamt 59 Seilbahnen der Marken Leitner ropeways, Poma und

Agudio installiert. Prinoth hat 604 Pisten- und Kettennutzfahrzeuge, DemacLenko 2.000 Kanonen und Lanzen an renommierte Skigebiete ausgeliefert. Leitwind hat 30 Windkraftanlagen installiert. Zu den größten Seilbahnprojekten von Leitner und Poma im vergangenen Jahr zählten Kabinenbahnen in Ankara, im kolumbianischen Cali, in Russland und China. Aktuell geplant sind Projekte in Mexiko City, in der Dominikanischen Republik, in Georgien und im Stubaital. Prinoth präsentierte im vergangenen Winter die weltweit sauberste Pistenfahrzeug-Flotte im Schweizer Skigebiet Lenzerheide, Leitwind gelang der Eintritt in den polnischen Markt. Abschließend wurden langjährige Mitarbeiter der Unternehmensgruppe feierlich geehrt. Die Mitarbeiter selbst überreichten dem scheidenden Präsidenten eine Unterschriftentafel und eine Skulptur des Wipptaler Künstlers Günther Plattner. Aufgespielt wurde von der firmeneigenen Musikkapelle.

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AKTUELL

„Profis am Werk“

Im Gespräch mit Hauptmann Alberto Azzalini von der Carabinieri-Station in Sterzing

Interview: Barbara Felizetti Sorg Sie kommen meist am späten Nachmittag, nach durchschnittlich zehn Minuten sind sie wieder weg. Am Tatort hinterlassen sie allerdings eine Spur der Verwüstung, bei den Betroffenen Unsicherheit und Angst. Als die Carabinieri von Sterzing auf Einladung der Gemeindeverwaltung Anfang April bei einem Infoabend der Frage „Wie schützt man sich vor Einbrechern und Betrügern?“ nachgingen, bewiesen 150 Zuhörer, dass das Thema den Wipptalern derzeit unter den Nägeln brennt. Der Erker hat bei Hauptmann Alberto Azzalini nachgefragt.

Erker: Hauptmann Azzalini, fühlen Sie sich im Wipptal noch sicher? Hauptmann Alberto Azzalini: Eindeutig ja. Das Wipptal ist – auch wenn es letzthin mehrere Einbrüche gab – im Vergleich zu anderen Landesteilen ein sehr sicheres Gebiet. Wie oft ist es in den letzten Monaten zu Einbruchsdiebstählen gekommen?

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Hauptmann Alberto Azzalini: niedrige Kriminalitätsrate im Wipptal

Von Dezember bis März gab es im Wipptal 15 Einbruchsdiebstähle. Das ist im Vergleich zum Vorjahr natürlich eine starke Zunahme, handelte es sich vorher doch um ein extrem seltenes Phänomen. Worauf führen Sie diese Ent-

wicklung zurück? Einbrecher suchen natürlich neue Gegenden auf, weil dort die Bevölkerung noch nicht genügend sensibilisiert ist. Mittlerweile haben die Einbrüche aber auch im Wipptal wieder abgenommen, weil die Menschen inzwischen

vorsichtiger geworden sind. Dass Einbrecher letzthin vermehrt ins Wipptal gekommen sind, ist auch auf die gute Arbeit der Carabinieri in den anderen Bezirken zurückzuführen (lacht). Deshalb mussten die Täter reagieren und sich ein neues „Einsatzgebiet“ suchen. Von bestimmten Kreisen wird die zunehmende Kriminalität gerne mit der steigenden Zahl von Migranten und Flüchtlingen in Zusammenhang gebracht. Können Sie dem zustimmen? Nein, dem kann ich nicht zustimmen. Die Einbrecher in unseren Gegenden sind manchmal zwar Ausländer, aber auch italienische Staatsbürger. Handelt es sich dabei vorwiegend um Einzeltäter oder um organisierte Banden? Das ist schwer zu sagen. Wir nehmen an, dass es sich vorwiegend um kleine organisierte Gruppen handelt. Wir konnten nämlich zwei verschiedene Arten von Einbrüchen feststellen. Es gibt die „altmodische“ Art, bei der ein Fenster oder eine Tür mit Gewalt eingeschlagen wird. Bei der „feineren“ Art, die wir bereits mehrmals beobachten konnten, wird


in den Fensterrahmen ein Loch gebohrt und mit einem speziellen Werkzeug der Fenstergriff aufgedreht. Von außen wird der Einbruch so gar nicht bemerkt. Hier sind auf jeden Fall Profis am Werk. Zu welcher Tageszeit werden statistisch gesehen die meisten Einbrüche verübt? Bis vor ein paar Wochen wurden die meisten Einbrüche zwischen 16.00 und 20.00 Uhr verübt. Mittlerweile ist es zweimal am Vormittag zu Einbrüchen gekommen. Normalerweise warten die Täter, bis die Bewohner von der Arbeit zurück sind und anschließend das Haus für Freizeitaktivitäten wieder verlassen. Deshalb setzen wir um diese Zeit auch mehr Streifendienste ein, um präsenter zu sein. Einbrecher „arbeiten“ auch nicht gerne an abgelegenen Orten. Lieber gehen sie an Hauptstraßen oder in der Nähe von Bahnhöfen oder Bushaltestellen vor, damit ihnen mehrere Fluchtwege offenstehen. Zudem fallen sie an belebten Orten auch weniger auf. Ein Einbruch dauert in der Regel drei bis zwanzig Minuten, dann sind sie wieder weg. Gestohlen werden meistens kleine Wertgegenstände, Bargeld und Schmuck – heute trägt kein Einbrecher mehr ein großes Fernsehgerät aus dem Haus. Werden Diebe auch gewaltbereiter?

Im Moment können wir im Wipptal keine erhöhte Gewaltbereitschaft feststellen, aber wir können das leider nicht ausschließen. Ist auch eine Zunahme anderer Delikte zu beobachten? Insgesamt ist die Kriminalitätsrate im Wipptal sehr niedrig. Unser Hauptproblem ist vielmehr Trunkenheit am Steuer, was sich aber in letzter Zeit – wohl auch wegen der hohen Strafen – stark gebessert hat. Wie kann man sich vor Einbrechern schützen? Wir brauchen vor allem ein gutes soziales Netz, das in Südtirol und vor allem hier im Wipptal zum Glück noch stark ausgeprägt ist. Wenn ich auf dem Grundstück meines Nachbarn auffällige Personen bemerke, ist es auf jeden Fall angebracht, sie im Auge zu behalten und die Carabinieri zu verständigen. Wichtig ist auch, dass man Einbrecher nicht mit offenen oder gekippten Fenstern geradezu ins Haus einlädt. Man muss sein Haus nicht unbedingt mit einer Alarmanlage sichern. Ein paar kleine Vorkehrungen reichen vollkommen aus, wie etwa ein Bewegungsmelder im Garten oder eine Fenstersicherung, damit der Griff nicht gedreht werden kann. Mit einem Timer, der halbstündlich das Licht anmacht, kann ich auch meine

Anwesenheit vortäuschen. Was kann man tun, wenn man Einbrecher in flagranti erwischt? Im Notfall kann ich mich gegen einen Einbrecher natürlich zur Wehr setzen und ihn auch festhalten. Es ist jedoch ratsam, sich ihm nicht in den Weg zu stellen und so schnell wie möglich die Carabinieri zu verständigen. In erster Linie muss ich mich auf jeden Fall selbst schützen. Pius Leitner von den Freiheitlichen spricht davon, dass den Ordnungskräften im Wipptal nur zwei Streifenwagen zur Verfügung stünden und Diebe deshalb leichtes Spiel hätten. Das entspricht nicht der Wahrheit. Wir verfügen zurzeit über eine ausreichende Anzahl an Ordnungskräften, die auch entsprechend ausgestattet sind. Sowohl auf Landes- als auch auf Bezirksebene gibt es laufend Planungen, damit immer genügend Streifen im Einsatz sind. Wie viele Einbrüche, die im Jahr 2015 verübt wurden, konnten aufgeklärt werden? Leider konnten wir keinen Fall aufklären. Einbrecher arbeiten mittlerweile sehr professionell. Sie hinterlassen am Tatort keine Spuren und benutzen auch keine Handys. Zudem gibt es kaum Überwachungskameras. Dann haben wir auch keine Chance, ihnen auf die Schliche zu kommen.

VORSICHT VOR BETRÜGERN! Nicht nur Einbruchsdiebstähle, sondern auch Betrügereien wurden im Wipptal letzthin vermehrt festgestellt. Dabei gehen die Täter u. a. nach folgenden Mustern vor: Zwei Personen geben sich als Beamte aus und fordern Zutritt zur Wohnung. Während einer den Bewohner in ein Gespräch verwickelt wird, entwendet der andere Wertgegenstände. Eine Person betritt die Wohnung und entwendet einen Wertgegenstand. Kurz darauf bringt ein „Polizeibeamter“ den Gegenstand zurück und fordert den Besitzer auf, nachzusehen, ob auch andere Gegenstände fehlen. Dieser zeigt so den Betrügern selbst, wo er seine Wertgegenstände aufbewahrt. Auch Geldforderungen von vermeintlichen Verwandten in Notsituationen bzw. die Aussicht auf große finanzielle Gewinne sind beliebte Tricks. Eine Person verfolgt einen Bankkunden, der gerade eine Behebung getätigt hat, und gibt sich als Bankoder Polizeibeamter aus, um u. a. die Seriennummern der Banknoten zu kontrollieren. Dabei tauscht er diese gegen Falschgeld aus. In solchen Fällen muss unbekannten Personen unbedingt der Zutritt in die Wohnung verweigert werden; im Zweifelsfall können die Carabinieri verständigt werden. Erker 05 I 16

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FISKUS WIRTSCHAFT

Neue Sommererlebniswochen im Wipptal Jahresversammlung der GRW Wipptal

© Biogas Wipptal GmbH

Bei ihrer Jahresversammlung im April stellte die Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung in Freienfeld die neuen Sommererlebniswochen für Kinder und Jugendliche im Wipptal vor. Ein Rückblick auf das vergangene Jahr und der Ausblick in die Zukunft gaben Einblicke in die Tätigkeit der Genossenschaft. Über Jahre sorgte der Bau einer Biogasanlage im Wipptal für Diskussionen, nun steht sie kurz vor der Eröffnung: Anfang Mai nimmt die Biogas Wipptal GmbH ihre Anlage in Betrieb, in der aus Mist und Gülle neben Wärme und Strom auch hochwertiger Biodünger produziert werden. Rund 380 Bauern mit 11.000 Großvieheinheiten gibt es im Wipptal. Jährlich werden etwa 42 Millionen Kilogramm Milch produziert – und fast das Doppelte an Mist. Täglich fallen allein im Bezirk 220 Tonnen an Wirtschaftsdünger an. Doch Geruchsbelästigung und übersäuerte Felder sollen nun der Vergangenheit angehören. Mit der Inbetriebnahme der Biogasanlage durch die Biogas Wipptal GmbH, die über eine Tageskapazität von eben 220 Tonnen verfügt, werden Mist und Gülle vergoren. Die Hälfte der Gärreste wird an die Bauern zurückgeliefert, die andere Hälfte wird zu Biodünger verarbeitet; dieser soll im Obst- und Weinbau zum Einsatz kommen. Der beim Gärungsprozess entstehende Strom wird verkauft, die Wärme fließt ins Werk. Bei maximaler Auslastung können 22.500 Kilowattstunden Strom und dieselbe Menge an Wärme produziert werden. Stefano Ciafani, Generaldirektor der Umweltschutzorganisation Legambiente, lobte die Anlage kürzlich als „innovatives Beispiel für Green Economy und Kreislaufwirtschaft“. Die Kosten für den Bau der Anlage belaufen sich auf rund zwölf Millionen Euro. Die Europäische Union steuert im Rahmen des Programms „Life Optimal 2012“ zwei Millionen Euro bei. Zurzeit sind 63 Bauern aus dem Wipptal Mitglieder der Kapitalgesellschaft. Die Errichtung der Biogasanlage stand bis vor kurzem unter keinem guten Stern. Bereits die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich schwierig. Als dieser in der Gewerbezone Wiesen endlich gefunden wurde, stellte sich die Gemeinde Sterzing gegen das Vorhaben; sie rekurrierte vor dem Bozner Verwaltungsgericht gegen die Grundstücksausweisung und die Ausstellung der Baukonzession vonseiten der Gemeinde Pfitsch. Erst im Februar dieses Jahres setzte der Staatsrat das Urteil erster Instanz aus und erklärte die Rekurse für unzulässig (Erker 02/2016). bar

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genommen und damit die bezirksübergreifende Zusammenarbeit gefestigt. Die vergangenen Monate über wurden lokale Entwicklungsstrategien für die LEADER-Gebiete „Wipptal 2020“ und „Eisacktaler Dolomiten“ erarbeitet. Die Genehmigung der Aktionspläne durch die Landesregierung wird für Mai erwartet.

RÜCK- UND AUSBLICK GRW-Präsident Peter Trenkwalder und WILDNISCAMP, HOLZ- UND Geschäftsführerin Carmen Turin blickSPORTWOCHE Die neuen Sommererlebniswochen im ten bei der Jahresversammlung im MitWipptal – sie finden vom 8. bis zum gliedsbetrieb Firma Wolf System auf ein 26. August statt – richten sich an Kin- ereignisreiches Jahr 2015 zurück. Neben der und Jugendliche von der 2. bis zur 5. Klasse Grundschule sowie bis zur 3. Klasse Mittelschule. Dabei wird der Fokus auf die Natur gerichtet. In der „Holzwoche“ (ganztags) werden aus Holz und Ästen Gegenstände angefertigt und mit dem Taschenmesser geschnitzt. Beim „Wildniscamp: Wilde Zeiten im Wald“ (ebenfalls Peter Trenkwalder (Präsident der GRW Wipptal/ Eisacktal), Robert ganztägig) spielt die Sin- Stafler (Wolf System) und Carmen Turin (Geschäftsführerin GRW Wipptal/ Eisacktal) neswahrnehmung im Wald, der reichen Erfahrungs- und Entfaltungsraum bietet und unvorher- der Neubestellung des Verwaltungsrasehbare Abenteuer bereithält, eine zen- tes und der Geschäftsführung wurden trale Rolle. Bei der „Sportwoche“ zur in den verschiedensten Projekten beFörderung des Breitensports lernen die achtliche Ergebnisse erzielt. 68 WeiterKinder und Jugendlichen jeden Tag eine bildungskurse wurden im vergangenen neue Sportart kennen. Aufgrund des re- Jahr angeboten. Seit 2011 wurden 19 gen Andrangs – die Wochen sind bereits Projekte umgesetzt. Nun gelte es, Koausgebucht – soll das Angebot 2017 er- operationen zu festigen und auszubauweitert werden. en. Bereits zum sechsten Mal findet im Som- Präsident Helmut Gassebner stellte die Entwicklungsmer auch das GRW-Projekt „Heute be- grenzüberschreitende ginnt meine Zukunft – Berufsfindung für strategie des Interreg-Rates Wipptal Mittelschüler“ in Zusammenarbeit mit vor, LAG-Präsident Karl Polig das LEAGemeinden, Schulen, Jugenddienst und DER-Programm 2014 – 2020 im Wipptal, heimischen Betrieben statt. Präsidentin Sigrid Hasler jenes der Eisacktaler Dolomiten. Den 18 Gemein„WIPPTAL 2020“ den im Nord- und Südtiroler Wipptal Die GRW Wipptal, vor 14 Jahren zur Be- stehen im Zeitraum bis 2022 über zwei treuung des LEADER-Programmes ge- Millionen Euro an Fördermitteln zur Vergründet, hat im Jänner eine Namensän- fügung, davon 1,2 Millionen Euro dem derung in GRW Wipptal/ Eisacktal vor- südlichen Wipptal.

© GRW Wipptal/ Eisacktal

Biogasanlage geht in Betrieb


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TOURISMUS

Aufwärtstrend hält an

Ankünfte und Nächtigungen leicht gestiegen/ Aufenthaltsdauer stabil Im vergangenen Jahr wurden in der Gemeinde Ratschings 140.549 Ankünfte (+3,42 %) und 618.975 Nächtigungen (+3,53 %) verzeichnet. Die Aufenthaltsdauer blieb mit 4,4 Tagen im Vergleich zu 2014 unverändert. Der Großteil der Urlauber kam nach wie vor aus Deutschland (55 %) und Italien (33 %). Bei der Jahresversammlung des Tourismusvereins Ratschings, der Ende des vergangenen Jahres in die Ratschings Tourismus Genossenschaft umgewandelt wurde, konnte Geschäftsführer Thomas Gschliesser von einem positiven Geschäftsjahr berichten. Sowohl bei den Ankünften als auch bei den Nächtigungen konnte ein Plus von mehr als drei Prozent verzeichnet werden, während die durchschnittliche Aufenthaltsdauer stabil blieb. Die Jahresabschlussrechnung in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro wurde von der Vollversammlung einstimmig genehmigt, genauso wie die Geschäftsordnung, durch die u. a. Rechte und Pflichten der Mitglieder sowie die Anzahl der Stimmrechte geregelt werden. Obmann Norbert Haller zeigte sich in seinem Rückblick vor allem über die Verlängerung des Sponsorenvertrages mit Biathletin Karin Oberhofer erfreut; auch mit Skiläufer Fabian Bacher wurde ein Vertrag abgeschlossen. Eine großangelegte

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Werbekampagne im bayerischen Raum sei sehr erfolgreich verlaufen. „Auch die Optimierung der Website in Zusammenarbeit mit der Ratschings-Jaufen GmbH hat die Sichtbarkeit von Ratschings und seinen drei Ferientälern deutlich erhöht“, so Haller. So sei seit Ende September die Anzahl sowohl der Sitzungen als auch der neuen Nutzer gestiegen. Vorteilhaft habe sich eine Kooperation mit der Firma Prinoth erwiesen, die ein Testgerät für die Loipenpräparierung in Ridnaun zur Verfügung gestellt hat. Das Musikfestival auf den Ratschinger Almen, für das hochkarätige Musikgruppen gewonnen werden konnten, wird in diesem Jahr fortgesetzt, ebenso das Trainingscamp von Hellas Verona. „Obwohl das Team voraussichtlich in die Serie B absteigt, halten wir an diesem Event fest“, betonte Haller, zähle Verona doch zu den traditionsreichsten Fußballclubs Italiens mit einem entsprechenden Fanansturm. Die Wintermeisterschaften für Fanclubs des FC Bayern München – 2015 erstmals ausgetragen – sollen zu einem Fixpunkt im Veranstaltungskalender werden. Das Touristikerrennen zu Saisonende soll ebenfalls fortgeführt werden. In der Gilfenklamm, in der im vergangenen Jahr eine neue Aussichtsplattform errichtet wurde, werden heuer Felssicherungsarbeiten notwendig. Für einen naturnahen Wandersteig zur Klamm „Gurgl“ in Jaufental, für

den eine LEADER-Finanzierung angestrebt wird, wurde der Auftrag

setzt. „Die Karte bedeutet eine große Aufwertung für unser Gebiet

(v. l.) Ausschussmitglied Werner Schölzhorn, Geschäftsführer Thomas Gschliesser, Adalbert Braunhofer (Milchhof Sterzing), Obmann Norbert Haller, Pepi Thaler (Eisacktal Marketing), Herbert Volgger (Raiffeisenkasse Wipptal) und Walter Schölzhorn (Ratschings-Jaufen GmbH)

an die Forstbehörde bereits vergeben. Für die nächsten Jahre sind bereits mehrere Infrastrukturprojekte geplant, u. a. die Erschließung des Knappenweges in Telfes. Nicht bewährt hat sich das Car Sharing. „Da wir uns als Mitglied der Vereinigung Alpine Pearls zu sanfter Mobilität verpflichtet fühlen, möchten wir in diesem Jahr die Errichtung einer E-Tankstelle forcieren“, so Haller. Verbessert werden soll auch die Beschilderung, um die Gemeinde besser präsentieren zu können und dem Gast die Orientierung zu erleichtern. Keine Neuauflage erlebt auch das Gästemagazin „sentalp“ – stattdessen wurde das Konzept des eisacktalweiten Magazins „viae“ überarbeitet. Ein neuer Imagekatalog liegt druckfrisch bereits auf. Neu eingeführt wird die All-inklusive-Karte activeCARD, welche die ehemalige Tourcard er-

und hält uns auch konkurrenzfähig“, zeigte sich Haller überzeugt. Sponsorenverträge bestehen mit dem Milchhof Sterzing, der Raiffeisenkasse Wipptal und der Pardeller Brot Manufaktur. Bürgermeister Sebastian Helfer berichtete über den Stand der Arbeiten am Breitbandnetz, für die demnächst Verträge mit Providern abgeschlossen werden. Pepi Thaler, Präsident von Eisacktal Marketing, betonte die Wichtigkeit der anstehenden Tourismusreform, während Adalbert Braunhofer (Milchhof Sterzing) und Herbert Volgger (Raiffeisenkasse Wipptal) den Touristikern für die gute Zusammenarbeit dankten. Walter Schölzhorn, Vizepräsident der Ratschings-Jaufen GmbH, zeigte sich vor allem über die gemeinsamen Werbemaßnahmen erfreut. bar


TOURISMUS

GOSSENSASS

Tourismus verzeichnet deutliches Plus Mit 162.242 Nächtigungen im Jahr 2015 konnten die 41 Mitgliedsbetriebe des Tourismusvereins Gossensaß eine satte Steigerung von 11,48 Prozent verzeichnen. Hinzu kommen 34.335 Nächtigungen im „Soggiorno Montano“ mit einem Rückgang von 23,16 Prozent. Insgesamt urlaubten 196.577 Gäste in der Gemeinde Brenner, was einem Zuwachs von 3,35 Prozent entspricht. „Die Sommersaison verläuft zusehends besser und wird für unsere Mitglieder immer wichtiger“, betonte Harald Siller, Präsident des Tourismusvereins Gossensaß, bei der Jahresversammlung Ende April. So entfallen 82.903 Nächtigungen auf die Wintermonate (+16,23 %), während im Sommer 76.830 Nächtigungen (+6,57 %) zu verzeichnen waren. Bei den Ankünften fielen die Zuwächse noch deutlicher aus: 44.874 Ankünfte verzeichnete der Tourismusverein, was einem Plus von 24,71 Prozent entspricht; hinzu kommen 5.367 Ankünfte im „Soggiorno Montano“ (-12,40 %). Insgesamt wurden 50.241 Ankünfte (+19,30 %) registriert. Die Bettenanzahl blieb mit 1.205 in den Mitgliedsbetrieben und 574 im „Soggiorno“ im Vergleich zu 2014 unverändert. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,9 Tagen, während sie im Jahr zuvor noch bei

4,5 Tagen lag. „Diese Entwicklung ist allerdings nicht nur in der Gemeinde Brenner feststellbar, sondern entspricht dem landesweiten Trend“, so Siller. Aufgeschlüsselt nach Herkunftsländern kommen die Gäste im Winter vorwiegend aus Italien, im Sommer aus Deutschland; an dritter Stelle rangieren die Niederlande. Nach der Vorstellung der neuen Mitarbeiter im Büro des Tourismusvereins, Manuel Volgger und Mirjam Sparber, gab Präsident Siller einen Überblick über die umfangreiche Tätigkeit im abgelaufenen Jahr. So wurden zahlreiche Drucksorten realisiert, u. a. Angebotsfolder sowie das Gästemagazin „sentalp“. Zudem standen mehrere Projekte auf dem Programm, wie die Fortführung der TourCard sowie die Konzeption der activeCARD; auch die kostenlose Skibuskarte im gesamten Wipptal wurde weitergeführt. Als beliebte Veranstaltung etabliert haben sich mittlerweile der Neujahrsumtrunk mit Fackeleinzug in Gossensaß sowie die Konzerte verschiedener Musikkapellen. Ein großer Erfolg war einmal mehr die Faschingsinitiative „Planet Gossywood“ wie auch die Veranstaltungsreihe „Berg & Blume. „Auf großen Anklang fiel der Stubenadvent, den wir 2015 erstmals auf die Beine gestellt haben“, freute sich Siller. Er wird deshalb in erweiterter Form fortgeführt. Auf dem Programm stehen heuer u. a.

die Alpen-Rad-Tour, eine von ORF und BR organisierte Radreise vom Chiem- an den Gardasee. „Wir werden gemeinsam mit dem Komitee ‚Alte Brennerpass-Straße’ die Teilnehmer am Brenner offiziell in Südtirol willkommen heißen“, so Sil-

sammlung einstimmig genehmigt. „Dabei handelt es sich um einen bilanztechnischen Verlust, der u. a. auf die Immobilien des Fun-Parks zurückzuführen sind“, so Siller. Zudem seien Forderungen an die FESA GmbH, die mittlerweile in Konkurs

(v. l.) Magdalena Siller (Milchhof Sterzing), Andreas Senger (movelo e-biking), Simon Marginter (Raiffeisenkasse Wipptal), Manuel Volgger, Dolores Oberhofer, Präsident Harald Siller, Mirjam Sparber und Hannes Waldmüller (Eisacktal Marketing)

ler, der sich für dieses Ereignis hohe mediale Aufmerksamkeit erwartet. Beim Wipptaler Radtag wird es auf dem Festplatz in Gossensaß einen „Aperitivo lungo“ geben, während der Alpen X 100, ein extremer Einzel-Trailrun über 100 Meilen von Seefeld nach Brixen, ebenfalls in Gossensaß Station macht. Geplant sind für 2016 auch mehrere Marketing-Maßnahmen sowie das Konzept eines gemeinsamen Marketing-Auftritts aller Tourismusvereine des Wipptales. Auch im Rahmen von LEADER und Interreg sind neue Projekte geplant. Die Bilanz des abgelaufenen Jahres, die einen Verlust von 16.555 Euro aufweist, wurde von der Vollver-

gegangen ist, nicht einbringbar. Der Haushaltsvoranschlag für 2016 in Höhe von 238.700 Euro wurde ebenfalls einstimmig gutgeheißen. Nach Grußworten von Dolores Oberhofer (Gemeinde Brenner), Simon Marginter (Raiffeisenkasse Wipptal), Magdalena Siller (Milchhof Sterzing) und August Seidner (Bergbahnen Ladurns) referierte Hannes Waldmüller, Direktor von Eisacktal Marketing, über „Strategische Produktentwicklung und gute Zusammenarbeit“. Abschließend stellte Andreas Senger, Geschäftsführer von movelo e-biking in Bad Reichenhall, Möglichkeiten eines nachhaltigen Tourismus mit dem E-Bike vor. bar

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WIRTSCHAFT

Biojoghurt auf dem Vormarsch Milchhof Sterzing baut Marktposition erneut aus Im vergangenen Jahr wurden im Milchhof Sterzing 51,4 Millionen Kilogramm Joghurt produziert (umgerechnet 410 Millionen Becher zu 125 g), rund 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. 83,36 Prozent des Gesamtjoghurtverkaufs entfallen auf die Eigenmarke „Sterzinger Joghurt“. Die größten Steigerungen wurden beim Biojoghurt verzeichnet. Bei der Jahresversammlung der Genossenschaft Milchhof Sterzing im Stadttheater Sterzing präsentierte Direktor Günther Seidner Ende April mit großer Genugtuung die Bilanz, da auch für das Jahr 2015 ein gutes Geschäftsergebnis erzielt werden konnte. Trotz der angespannten Milchsituation – durch den Wegfall der EU-Milchquote kommen vermehrt Billigprodukte auf den italienischen Markt – ist es dem Milchhof Sterzing gelungen, seine Marktposition sowohl mengen- als auch wertmäßig weiter zu verbessern und den Umsatz auf 87,3 Millionen Euro zu steigern (+3,56 %). Der Auszahlungspreis an die Mitglieder konnte erneut angehoben werden, sowohl bei konventioneller Milch als auch bei der Bio-Milch. Mit einem Marktanteil von 17,9

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(v. l.) Milchhof-Obmann Adalbert Braunhofer, Sennereiverbandsobmann Joachim Reinalter, Sennereiverbandsdirektorin Annemarie Kaser, Johann Volgger (ausgezeichnet für die beste Milchqualität im Bezirk) und Milchhof-Direktor Günther Seidner

Prozent beim Vollmilchjoghurt im Becher und 14,7 Prozent beim Magerjoghurt liegt die Genossenschaft nach wie vor hinter den jeweiligen Marktführern an zweiter Stelle. Die 601 aktiven Milchlieferanten lieferten im Vorjahr rund 56,7 Millionen Kilogramm Milch, davon etwa 3,9 Millionen Kilogramm Biomilch. Die Anlieferungsmengen sind etwas angestiegen, da 2015 zum ersten Mal die Nordtiroler Mitglieder das ganze Jahr über geliefert haben. Insgesamt hat die Liefergenossenschaft Wipptal-Stubai im abgelaufenen Jahr rund zehn Millionen Kilogramm konventionelle Milch und 1,26 Millionen Kilogramm Biomilch angeliefert. Dadurch konnte der Zukauf von Milch mit 4,9 Millionen Kilogramm gegenüber dem Vorjahr (6,3 Mio. kg) erneut deut-

lich reduziert werden. 91,7 Prozent der Milch wurde zu Joghurt verarbeitet. Mit rund 88 Prozent ist Joghurt wertmäßig das umsatzstärkste Produkt des Milchhofes, gefolgt von Butter (6,3 %) und Frischmilch (1,1 %). Der Umsatz der Bioprodukte konnte im abgelaufenen Jahr gesteigert werden. Der Anteil der angelieferten Biomilch an der Gesamtlieferung betrug rund 6,88 Prozent, der Verkaufsanteil der Bioprodukte am konventionellen Produkt lag bei 8,68 Prozent. Dem Milchhof ist es gelungen, besonders mit der neuen Glaslinie am Markt zu punkten. Nachdem die gesamte Biomilch auf Bio-Heumilch umgestellt wird, nehmen die Biomilchlieferanten wieder zu. Derzeit werden 38 Prozent der Biomilch aus dem Pustertal angelie-

fert, 37 Prozent aus dem nördlichen und 25 Prozent aus dem südlichen Wipptal. Das Jahr 2015 war auch hinsichtlich der angelieferten Milch-Qualität ein Erfolgsjahr. Die zwanzig Mitglieder mit der besten Milchqualität 2015 wurden von Sennereiverbandsdirektorin Annemarie Kaser und von Obmann Adalbert Braunhofer prämiert. Die qualitativ beste Milch des Bezirkes stellte Johann Volgger, Oberlehen aus St. Jakob Pfitsch (auf Landesebene Zweitbester), gefolgt von Erwin Gschliesser, Bergchristl aus Mareit, und Paul Schneider, Stauden in Außerpflersch. „Unser Ziel für 2016 ist es, unsere Marke weiter zu festigen und die Verkaufspreise zu halten“, so Direktor Seidner. Besonders mit der neuen Glaslinie wolle man am Markt weiter wachsen. Seidner und Braunhofer betonten die Wichtigkeit des gemeinsamen Ziels, die Milchmenge weiterhin unter Kontrolle zu halten, „um uns nicht selbst zu schaden“. In einem Vortrag sprach Dr. Matthias Gauly, Tierarzt und Professor an der Universität Bozen, über „Wechselwirkungen zwischen Management, Haltung, Gesundheit und Leistung von Milchkühen“. sst


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WIRTSCHAFT GESELLSCHAFT

„Auf stabilem Fundament“ „Auch im schwierigen Jahr 2015 sind wir weiter gewachsen“, so Präsident Günther Seidner und Direktor Christina Pupp auf der Jahresversammlung der Raiffeisenkasse Wipptal Mitte April im Stadttheater Sterzing. Wie Direktor Pupp berichtete, konnte das Kundengeschäftsvolumen weiter ausgebaut werden und lag am 31. Dezember 2015 bei rund 604 Millionen Euro (+3,9 %). Der Trend zu traditionellen Einlageformen blieb auch im Jahr 2015 aufrecht. Im Bereich der Kundeneinlagen konnten erneut Zuwächse verzeichnet werden, die direkten Einlagen erreichten ein Volumen von rund 275 Millionen Euro (+6,4 %). Die Kundenausleihungen sind mit 266 Millionen Euro ebenfalls leicht angestiegen. Investitionen wurden verhalten getätigt. Auch der Zins- und Provisi-

(v. l.) Aufsichtsratsvorsitzender Klaus Steckholzer, Direktor Christina Pupp und Präsident Günther Seidner

onsüberschuss hat sich nur zurückhaltend entwickelt. Gestiegen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr die Kosten, u. a. die Personalkosten aufgrund von Neueinstellungen und Beförderungen. Daneben musste sich die Raiffeisenkasse Wipptal an verschiede-

PR

FREIWILLIGER ZIVILDIENST: ZEIG, WAS IN DIR STECKT! In den vergangenen Jahren haben sich über 400 junge Menschen für den Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden. Der Landesrettungsverein beschäftigt seit 2005 freiwillige Zivildiener und hat sehr gute Erfahrungen gemacht: Jugendliche sind engagiert und motiviert. Sie stellen sich gerne in den Dienst des Nächsten und packen an, wo Hilfe nötig ist. Interessiert? Dann verlier keine Zeit und zeig, was in Dir steckt! Der Zivildienst beim Weißen Kreuz bietet Dir die Möglichkeit, Dich ein Jahr lang einer spannenden und sinnvollen Aufgabe zu widmen, Dich persönlich weiterzuentwickeln, Freundschaften zu knüpfen und Spaß in einem Team von Gleichgesinnten zu haben. Wir als Weißes Kreuz sind eine große Familie, in der Du herzlich willkommen bist. Die Zivildiener sind bei uns vor allem im Krankentransport tätig. Das bedeutet, dass sie Patienten begleiten und einfache Hilfestellungen geben. Neben einer erstklassigen und vom Land Südtirol anerkannten Ausbildung bekommen die Zivildiener für ihre Mitarbeit im Weißen Kreuz pro Monat eine Spesenvergütung von 430 bis 450 Euro. Du willst zeigen, was in Dir steckt, bist zwischen 18 und 28 Jahre alt, motiviert und bereit, Menschen zu helfen und sie zu begleiten sowie in einer großen Gemeinschaft mitzuarbeiten? Dann verliere keine Zeit und melde Dich beim Weißen Kreuz unter Tel. 0471 444 382 oder der Grünen Nummer 800 110911. www.weisseskreuz.bz.it/de/ich-will-helfen/als-freiwilliger-zivildiener/

Wir freuen uns auf ein spannendes gemeinsames Jahr mit Dir!

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nen Rettungsaktionen für Banken, die in eine betriebswirtschaftliche Schieflage geraten sind, beteiligen. Dafür wurde ein eigener nationaler Abwicklungsfonds eingerichtet, der für die einzelnen Banken gesetzlich vorgeschriebene Einzahlungsbeträge festlegt. Negativ beeinflusst wurde das Geschäftsergebnis der Raiffeisenkasse Wipptal durch die Ermittlungen der italienischen Wettbewerbsbehörde. Diese hat im März 2016 einen aus ihrer Sicht nicht wettbewerbskonformen Informationsaustausch zwischen Raiffeisenverband Südtirol, Raiffeisen Landesbank Südtirol und einigen Raiffeisenkassen festgestellt. Der Raiffeisenkasse Wipptal wurde deshalb eine Verwaltungsgeldbuße in Höhe von 1.576.637 Euro zugestellt. „Gegen den Entscheid der Wettbewerbsbehörde, den wir als nicht rechtmäßig erachten, werden wir beim zuständigen Verwaltungsgericht rekurrieren“, so Direktor Pupp. Dennoch konnten durch eine erneute Steigerung des Eigenkapitals auf 73,4 Millionen Euro die Stabilität der Raiffeisenkasse Wipptal und die Sicherheit der Kundeneinlagen garantiert werden. Die Eigenkapitalquote beträgt 19,5 Prozent. Erwirtschaftet wurde ein Reingewinn von 2,3 Millionen Euro. Über die Tätigkeit als Finanzdienstleister hinaus hat die Raiffeisenkasse durch eine Reihe von Unterstützungsleistungen in die Bereiche Sport, Kultur, Soziales und Wirt-

schaft investiert. Mit Ende Dezember 2015 zählte sie 1.333 Mitglieder (+2,5 %). Im vergangenen Jahr feierte die Bank ihren 125. Geburtstag mit mehreren Veranstaltungen. Mit dem Hilfsfonds „125 Jahre Raiffeisenkasse Wipptal“ wurden 125.000 Euro zur schnellen und unbürokratischen Hilfe in Notlagen zur Verfügung gestellt. Vier Wipptaler Familien in Not konnte dadurch bereits geholfen werden. „Das Jahr 2016 wird einige Veränderungen mit sich bringen. Da die nationale Reform der Genossenschaftsbanken voll im Gange ist, muss sich erst noch zeigen, welche Auswirkungen diese auf uns haben wird“, so Präsident Seidner. „Mit ihrer starken Eigenkapitalstruktur und weitsichtigen Strategie wird die Raiffeisenkasse Wipptal aber auch in Zukunft ein starker und verlässlicher Partner mit stabilem Fundament und starkem Rückgrat bleiben.“ Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol, referierte zum Thema „Raiffeisen im Umbruch: Wie sieht die Raiffeisenkasse der Zukunft aus?“. Fest steht, dass die Südtiroler Raiffeisenkassen, der Raiffeisenverband und die Raiffeisen Landesbank durch eine Ausnahmeregelung eine eigene Bankengruppe bilden können und sich nicht mit den restlichen Genossenschaftsbanken Italiens zusammenschließen müssen. „In nächster Zeit gilt es, die organisatorischen Umstellungen zu bewerkstelligen“, so Gasser. Wie genau sich die Neuorganisation auf die einzelnen Raiffeisenkassen auswirken wird, sei noch ungewiss. In ihren Grußworten brachten Ehrenobmann Franz Rainer, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Tourismusvereinsdirektor Josef Turin und der Obmann des Milchhofes Sterzing Adalbert Braunhofer Lob und Anerkennung zum Ausdruck. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Schülern der Musikschule Sterzing. sst


NACHGEFRAGT BEI CHRISTINA PUPP Erker: Frau Pupp, die Marktbehörde wirft den Raiffeisenkassen vor, sie würden sich bei der Kreditvergabe untereinander absprechen, somit die Kunden schädigen und den Wettbewerb verzerren. Direktor Christina Pupp: Auslöser für das Verfahren war eine Eingabe der Verbraucherzentrale Südtirol bei der Wettbewerbsbehörde im Dezember 2013. Bei einem Darlehensvergleich zwischen Südtiroler Volksbank, Südtiroler Sparkasse und einigen Raiffeisenkassen hat die Verbraucherzentale eine Übereinstimmung in der Preisgestaltung bei Finanzierungen für Privatkunden festgestellt: Alle befragten Banken meldeten die Anwendung eines Mindestzinssatzes im Ausmaß von drei Prozent. Die Verbraucherzentrale schloss daraus, dass dieser Mindestzinssatz abgesprochen sein könnte und machte eine Eingabe bei der Wettbewerbsbehörde. Diese leitete daraufhin gegen die genannten Banken Ermittlungen ein, die Anfang 2015 auf den Raiffeisenverband Südtirol, die Raiffeisen Landesbank und insgesamt 14 Raiffeisenkassen, darunter die Raiffeisenkasse Wipptal, ausgedehnt wurden. Der ursprüngliche Vorwurf der Absprache zur Anwendung eines einheitlichen Mindestzinssatzes zwischen den Lokalbanken konnte mit Abschluss des Verfahrens nicht bestätigt werden. Eine Zinsuntergrenze bei Krediten ist weder gesetzeswidrig, noch war sie ausschlaggebend für die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde. Vorgeworfen wird uns ein nicht wettbewerbskonformer Informationsaustausch mit dem Ziel der Koordinierung der Marktpolitik und damit Kartellbildung. Ich kann mit ruhigem Gewissen behaupten, dass es zwischen der Raiffeisenkasse Wipptal und anderen Raiffeisenkassen keine Preisabsprachen gab und kein Mitglied und kein Kunde der Raiffeisenkasse Wipptal Schaden erlitten hat. Die Zinsgestaltung für Ausleihungen und Einlagen erfolgt ausschließlich nach internen betriebswirtschaftlichen Kriterien und Überlegungen. Wird durch die Geldstrafe die Bilanz von 2015 beeinflusst? Die verhängte Strafe in Höhe von mehr als 1,5 Millionen Euro zuzüglich Steuern in Höhe von etwa 300.000 Euro trifft uns hart und bedingt auch einen geringeren Bilanzüberschuss im Vergleich zum Vorjahr. Aber die Raiffeisenkasse Wipptal hat sich in Vergangenheit durch umsichtige Geschäftspolitik ein gutes und stabiles Fundament erwirtschaftet, so dass sie derartige unvorhersehbare Ereignisse verkraften kann. Raiffeisen hat angekündigt, den Entscheid der Marktbehörde anzufechten. Dennoch musste das Bußgeld bereits bezahlt werden. Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, dass die Geldstrafen durch den Rekurs vermindert oder gestrichen werden? Eine Antwort ist schwierig. Einerseits hat sich die Raiffeisenkasse Wipptal nichts vorzuwerfen. Wir haben nichts Unrechtes bzw. Falsches getan, wir haben niemanden geschädigt. Nun ist mit der Reform der Genossenschaftsbanken eine Zusammenarbeit zwischen den Raiffeisenkassen sogar verpflichtend vorgesehen. Andererseits hat das Entscheidungsgremium der Behörde bei den verschiedenen Anhörungen unseren Argumenten kaum Beachtung geschenkt. Welche Entscheidung nun die Richter von Latium treffen, kann ich nicht einschätzen. Was sicher ist: Sollte die Geldstrafe bestätigt werden, dann fehlen der Wipptaler Wirtschaft bzw. der Bevölkerung knapp zwei Millionen Euro an Wertschöpfung. Stimmt es, dass die Einbußen durch die Strafen auf die Kunden abgewälzt werden könnten? Ist nun mit höheren Preisen für Bankdienstleistungen zu rechnen? Ich kann versichern, dass das Bußgeld keine negativen Auswirkungen auf Mitglieder und Kunden der Raiffeisenkasse Wipptal haben wird. Auch werden wir unseren genossenschaftlichen Förderauftrag – zugunsten der Wipptaler Bevölkerung, der ehrenamtlichen Vereine und Organisationen – weiterhin wahrnehmen. Erker 05 I 16

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NACHRUF

Ein Leben für die Mitmenschen Im Gedenken an Pfarrer Alois Trenkwalder Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht vom schweren Unfall von Altpfarrer Alois Trenkwalder am 3. April in der Pfarre Vintl und auch in seiner Heimatgemeinde Pfitsch. Am 13. April verstarb Trenkwalder im Krankenhaus Bozen an den Folgen des Unfalls. Am 16. und 17. April verabschiedeten die Pfarrgemeinden Niedervintl und Obervintl ihren ehemaligen Pfarrer und Seelsorger, der auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2013 bis zu seinem plötzlichen Tod in der Pfarrgemeinde aushalf. Am 20. April wurde der beliebte Seelsorger in seinem Heimatort Wiesen mit großen Ehren verabschiedet. Generalvikar Josef Matzneller hielt mit Ortspfarrer Walter Prast und vielen anderen Pfarrern und Priestern, darunter die Dekane von Sterzing und Schlanders, das Requiem, der Pfarrchor Wiesen begleitete mit Trauergesängen die hl. Messe. Pfarrer Prast verlas einen Nachruf seines Mitschülers Josef Gelmi, der in Rom weilte und deshalb nicht zur Beerdigung kommen konnte. Darin ließ dieser ihre gemeinsamen Jahre im Vinzentinum

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und im Priesterseminar sowie die schichte der Pfarre Toblach“ zum Zeit ihrer wissenschaftlichen Zu- Doktor der Theologie. sammenarbeit Revue passieren. 1972 wurde er zum Pfarrer von Eine Abordnung des Kolpingver- Brenner ernannt, wo er bis zum eins Sterzing war mit der Kolpingfahne anwesend. Nach der Verabschiedung des Verstorbenen erinnerte Günther Ennemoser, Chronist der Gemeinde Brenner, an das unermüdliche Wirken von Alois Trenkwalder und dessen Verdienste um die Südtiroler Heimatkunde. Pfarrer Alois Trenkwalder wurde am 30. März 1938 in Wiesen geboren und besuchte nach der Pflichtschule das VinzentiPfarrer Alois Trenkwalder mit Erstkommunikanten num und das Priesterseminar in Brixen. Die Priester- Jahr 1990 blieb. Die Seelsorge weihe erhielt er in der Bischofs- am Grenzort stellte ihn vor manstadt am 29. Juni 1961. Wäh- che Herausforderung. Doch in rend seiner Kooperatorenjahre in seiner demütigen, einfachen und den Pfarreien Sexten, Toblach und geduldigen Wesensart konnte er Sterzing, wo er auch Kolping-Prä- schnell die Herzen der Gläubigen ses war, promovierte er an der erobern. Gewissenhaft verrichUniversität Salzburg im Jahr 1971 tete er seine Arbeit und schloss mit der Dissertation „Die Ge- dabei besonders die Jugend und

die Kinder in sein Herz. Die Innenund Außenrenovierung der St. Valentinskirche zählt ebenfalls zu seinen Verdiensten. In der Freizeit widmete er sich gern der Heimatkunde. Vom Brenner aus fuhr er oft nach Innsbruck ins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und ins Tiroler Landesarchiv, um zu recherchieren und zu forschen. Ein Ergebnis war 1999 die zweisprachige Herausgabe des Heimatbuches „Brennero – Brenner, Bergdorf und Alpenpass“. Daneben publizierte er auch über die St. Valentinskirche, die Brennerbadkapelle und gab Schriften über die Diözese Bozen-Brixen heraus. 1990 kam Alois Trenkwalder als Pfarrer nach Vintl, wo er die beiden Pfarreien Ober- und Niedervintl seelsorglich betreute. Auch hier erfreute er sich bis zu seinem unerwarteten Tod großer Beliebtheit. Günther Ennemoser


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GESELLSCHAFT

NEUES FAHRZEUG FÜR FF GOSSENSASS

(v. l.) Kommandant Gerold Holzer, Patin Miriam Holzer und Vizekommandant Christian Plattner.

Nach 44 Jahren musste die Freiwillige Feuerwehr Gossensaß das Tanklöschfahrzeug der Marke Opel Blitz ausmustern. Die Kommandantschaft bemühte sich darum, ein neues Transportfahrzeug anzuschaffen, das Mitte April seiner Bestimmung übergeben wurde. Auf dem Festplatz von Gossensaß, wo Kommandant Gerold Plank zahlreiche Ehrengäste, u. a. Bezirksinspektor Martin Soraruf und Abschnittsinspektor Hannes Plank, Vertreter der Wipptaler Wehren sowie Bürgermeister Franz Kompatscher, begrüßen konnte, wurde das neue Fahrzeug von Pfarrer Attila Nagy-György gesegnet. Dabei handelt es sich um ein Kleintransportfahrzeug mit Allradantrieb und Wechselcontainersystem. Ein Lösch-Container beinhaltet eine neue Tragkraftspritze; zwei weitere Gitterboxen sind mit Geräten für die Waldbrandbekämpfung und für Pumparbeiten bei Unwettereinsätzen bestückt. Nach Grußworten von Bezirksinspektor Soraruf und Bürgermeister Kompatscher dankte Kommandant Plank den Sponsoren und besonders auch der Bevölkerung für die zahlreichen Spenden. rr

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349 Einsätze für Wipptaler Wehren Drei neue Ehrenmitglieder ernannt Zum 61. Bezirksfeuerwehrtag Anfang April im Vereinshaus von Pflersch konnte Bezirksfeuerwehrpräsident Alois Sparber zahlreiche Feuerwehrvertreter und Ehrengäste begrüßen. Zurzeit zählen die Wipptaler Wehren über 1.000 Mitglieder. Nach einer Gedenkminute für die im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder und Gönner überbrachte Bürgermeister Franz Kompatscher seine Grußworte. Er hob den hohen Stellenwert der Florianijünger hervor, den diese in ihren Gemeinden, im Bezirk und im ganzen Land genießen. Zu Jahresende belief sich der Mitgliederstand auf 1.007 Personen, davon 741 aktive Wehrleute, 57 Ehrenmitglieder, 124 Mitglieder außer Dienst, 72 Jugendfeuerwehrleute und 13 unterstützende Mitglieder. Im vergangenen Jahr wurden 166 Lehrgänge besucht, das neue Feuerwehrheim der FF Pflersch eingeweiht sowie zwei neue Einsatzfahrzeuge der FF Trens und der FF Innerratschings gesegnet. Die Atemschutz-Leistungsübung haben alle teilnehmenden Wipptaler Gruppen bestanden. Am 24. und 25. Juni werden die Landesfeuerwehr-Leistungsbewerbe in Sterzing von den Feuerwehren Sterzing und Thuins ausgerichtet. Laut Bezirksinspektor Martin Soraruf waren die Einsätze der Freiwilligen Wehren 2015 wieder leicht rückläufig. In 349 Einsätzen wurden von 2.766 Mann 5.303 Arbeitsstunden geleistet, darunter 69 Brand- und 273 technische Einsätze sowie ein Fehlalarm. Für 142 Brand- und Ordnungsdienste wurden 3.853 Arbeitsstunden von 671 Mann aufgebracht. In 378 Übungen haben 5.753 Mann 11.618 Stunden für den Ernstfall geprobt. Insgesamt wurden von 9.348 Feuerwehrmitgliedern 24.045 Stunden geleistet. Zu den schwierigsten Einsätzen zählten ein Großbrand in

Mauls, ein schwerer Verkehrsunfall in Ritzail und die Unwetter in Pflersch. Die Chemieeinsätze am Bahnhof Brenner sind stark zurückgegangen. Soraruf erinnerte auch an die Großübung ANWIPP im Pfitscher Hochtal. Von den fünf Jugendfeuerwehrgruppen Sterzing, Mauls, Kematen, Telfes und Ratschings/ Mareit wurden im vergangenen Jahr

Er berichtete über das Jubiläum „50 Jahre Landesfeuerwehrschule Vilpian“ und bedankte sich bei allen Lehrgangsteilnehmern. Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler berichtete über die Zusammenlegung der Abteilungen Wasserschutzbauten und Zivilschutz zur Agentur für Bevölkerungsschutz. Auch auf die Umstellung der Finanzierung bei den Feuerwehren

3.500 Übungsstunden und 2.030 Stunden allgemeiner Jugendarbeit aufgebracht. Alle Gruppen nahmen am Vorbereitungswettbewerb in Rodeneck, am Landesfeuerwehrjugend-Wettbewerb in Deutschnofen sowie am Wissenstest und Orientierungsmarsch in Telfes teil. Die Jugendgruppe Mauls beteiligte sich auch beim Südtirolcup. Neben den Ehrungen stellte die Ernennung von drei neuen Ehrenmitgliedern (im Bild) einen Höhepunkt dar: Peter Heidegger für 20-jährige Tätigkeit als Bezirksfunktionär, Ferdinand Sparber für 30 Jahre und Norbert Plattner für 35 Jahre. Landesfeuerwehr-Präsident Wolfram Gapp gratulierte den Wipptaler Wehren zur geleisteten Arbeit.

ging er ein. Bislang kam der größte Teil der Finanzierung von der Region, diese wurde aber gestrichen und muss auf Landesebene angepasst werden. Finanzierungen für Feuerwehrhallen etwa müssen nun von den Gemeinden selbst gestemmt werden. Voraussichtlich kann Ende 2016 mit der einheitlichen Notrufnummer 112 gestartet werden. Lob und Anerkennung kam auch von Bezirkspräsident Karl Polig, Landesjugendfeuerwehr-Referent Peter Volgger, Reinhard Kircher, Bezirkskommandant vom Nachbarbezirk Innsbruck/ Land, Alberto Covi vom CNSAS und Hauptmann Alberto Azzalini von den Carabinieri in Sterzing.

EHRUNGEN 40 Jahre Verdienstkreuz in Gold Robert Holzer, Peter Keim, Paul Keim, Gerold Plank, Roland Schroffenegger und Wilhelm Wild (FF Gossensaß), Walter Bacher (FF Mauls), Günther Schölzhorn (FF Pflersch), Franz Sporer (FF Ratschings/ Stange), Ulrich Gruber und Peter Volgger (FF Sterzing), Johann Sparber und Wendelin Taschler (FF Stilfes) 10 Jahre Kommandant Verdienstkreuz in Bronze mit 1 Stern Gerold Plank (FF Gossensaß)


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Mutti, du bist die Beste!

Sechs Rettungseinsätze pro Tag

Weißes Kreuz: Neue Dienststelle am Krankenhaus Sterzing

2.050 Mal wurden die Helfer des Weißen Kreuzes Sterzing im vergangenen Jahr über die Notrufnummer 118 zu Hilfe gerufen. Das entspricht rund 170 Einsätzen im Monat bzw. sechs Einsätzen am Tag. Bei insgesamt 6.209 Transporten haben die Mitarbeiter 7.649 Patienten befördert und rund 354.000 Kilometer zurückgelegt. Im April hielt das Weiße Kreuz Sterzing Rückblick auf das vergangene Jahr. Derzeit sind 74 Freiwillige, zwölf Angestellte, 23 Mitglieder der Jugendgruppe, zwölf Notfallseelsorger, drei Zivildiener und drei Sozialdiener am Sektionssitz am Krankenhaus Sterzing tätig. Rund 65 Prozent der Transporte sind Krankentransporte, die restlichen sind Einsätze mit dem Rettungs- oder Notarztwagen und Bereitschaftsdienste. Durchschnittlich werden 17 Krankentransporte pro Tag durchgeführt. Dass der Weg für die Patienten zur Versorgungseinrichtung immer länger wird, beweist der im Vergleich zur Steigerung der Anzahl der Krankenhaustransporte (+40 Transporte) relativ hohe Anstieg der zurückgelegten Kilometer (+45.000 km). 52 Prozent der geleisteten Stunden (30.821,5) wurden von freiwilligen Mitarbeitern abgedeckt. Die Mitarbeiter und Freiwilligen bildeten sich regelmäßig bei Schu-

lungen, Kursen und Übungen mit Feuerwehren und Notärzten fort. Auch die 23 Mitglieder der Jugendgruppe waren im vergangenen Jahr sehr aktiv und leisteten zahlreiche ehrenamtliche Stunden. Die zwölf Notfallseelsorger um Leiter Robert Hofer waren 16.224 Stunden in Bereitschaft. Bei 23 Einsätzen standen sie 100 Personen tröstend zur Seite. Die Pistenrettung übernahm zwölf Tagdienste und 14 Nachtdienste am Roßkopf. Dabei wurden zehn Einsätze verzeichnet und von sieben Mitarbeitern 264 Stunden geleistet. Gesellige Stunden verbrachten die Rettungshelfer bei verschiedenen gemeinsamen Aktivitäten und Ausflügen. Sektionsleiter Christian Seiwald unterstrich die Wichtigkeit der Freiwilligen und dankte für den ehrenamtlichen Einsatz. Die neue Dienststelle am Krankenhaus Sterzing ist vor kurzem bezogen worden. Für 30-jährige freiwillige Tätigkeit wurden Manfred Haller und Karl Mayr mit dem Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeer ausgezeichnet, Gold für 25 Jahre erhielt Oskar Ralser, Silber für 15 Jahre ging an Florian Raffl, Christoph Rainer und Stefan Rainer, Bronze für zehn Jahre erhielten Thomas Crepaz, Manfred Schaiter und Florian Siller.

Muttertag, das ist Muttis ganz spezieller Tag. Ein Tag, an dem sie mehr als sonst Anerkennung erleben soll, an dem sie mal so richtig verwöhnt wird und die Küchenschürze unbenutzt bleibt. Das sind bleibende Momente für jede Mutter. Ob der Tag mit einem liebevollen Frühstück im Bett beginnt, wo unter der Serviette das von den Kindern selbstgefertigte Muttertagsgeschenk steckt, oder ob er mit einem schönen Essen in großer Runde endet ... es tut dem Mutterherz gut. Überraschungen gelingen umso besser, je zeitiger man daran denkt. Ein küchenfreier Tag ist wohl für viele Mütter eine Seltenheit: Mami darf sich heute aufs Sofa setzen und der Rest der Familie kocht ... oder wir überraschen sie mit einer Einladung ins Restaurant! Ein echtes Muttertagsmenü in schöner Atmosphäre, rundum kleine Aufmerksamkeiten, Zeit zum Genießen im Kreise der Familie. Damit schenken wir Genuss und gleichzeitig Entspannung. Das historische Restaurant Lilie in Sterzing ist bekannt für sein gepflegtes Flair und seine gute Küche. Auch Desserts und Kuchen werden in der eigenen Konditorei zubereitet, allen voran die Muttertagstorten und viele spezielle Muttertagssüßigkeiten. Bei telefonischer Bestellung werden diese auch zum Mitnehmen vorbereitet oder direkt nach Hause geliefert. Lassen wir unsere Mutti so richtig hochleben! Vormerkungen: Hotel Restaurant Lilie, Sterzing, Tel. 0472 760363.

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GESELLSCHAFT

JAUFENTAL/ GASTEIG

AVS BESTÄTIGT AUSSCHUSS Bei der 44. Jahresversammlung der AVS-Ortsstelle Mareit wurde der bisherige Ausschuss um den Ersten Vorstand Gerold Kotter einstimmig bestätigt. Neu in den Ausschuss gewählt wurde Bernhard Volgger. Der Vorstand blickte in Wort und Bild auf ein reges Vereinsjahr zurück. 221 Mitglieder nahmen an den zahlreichen Veranstaltungen teil, von der Skitour auf das Winkeljoch in Ridnaun und auf die Madritschspitze im Martelltal (3.265 m) über den Kletterversuch am Eisturm in Rabenstein bis hin zur Frühlingswanderung am Gardasee, über den Klettersteig auf den Latemar und eine Waalwegwanderung im Herbst bei Lana. Zusammen mit der AVS-Sektion Ratschings engagiert sich die Ortsstelle auch bei der Betreuung der Kletterhalle in der Sportzone Ratschings. Die geplante Bezirkskletterhalle wird allerdings erst dann verwirklicht, wenn die Finanzierung durch das Land weitgehend gesichert ist. Auch für heuer hat sich die AVS-Ortsstelle wieder viel vorgenommen. Nach der Teilnahme am Eisstockschießen der Vereine von Mareit und einer Skitour auf den Zwiesel führt eine Zwei-Tages-Skitour ins Silvrettagebiet, eine weitere ZweiTages-Tour auf die Finailspitze und auf den Similaun. Mit einer Frühlings- und Herbstwanderung hat man auch wieder an die Familien gedacht. Ein Fixpunkt ist das Entzünden des Herz-Jesu-Feuers auf den Telfer Weißen. AVS-Sektionsvorsitzende Erika Schneider ging auf die Erhöhung des Mitgliedsbeitrages auf 45 Euro ein, die eine bessere Versicherung der Mitglieder garantiert. ss

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„Gsund durchs Jahr“

© Luis Heidegger

MAREIT

„Gsund durchs Jahr: Vier Jahreszeiten – vier Lebenszeiten im Einklang leben“. Unter diesem Motto startete der Bildungsausschuss Jaufental-Gasteig Anfang April sein Drei-Jahres-Projekt, bei dem eine große Fülle an Gesundheitsthemen und -aktivitäten für Jung und Alt angeboten wird. Rund 80 Teilnehmer konnte Matthias Oberegger, Vorsitzender der Bildungsausschüsse des Bezirkes Eisacktal, zur Auftaktveranstaltung begrüßen. Er lobte die Initiative des Bildungsausschusses und bedankte sich für die Planungsarbeit unter dem Vorsitz von Christine Reichsigl. Die Vorsitzende stellte den Anwesenden die Zielsetzungen und Schwerpunkte des Projektes vor. Inhaltlich bietet es Wissenswertes von Kornacker-Gemüsegarten und wilden Kräutern über die Gesundheitsvorsorge bis hin zur Pflege kranker und betagter Menschen zu Hause. Über 42 Veranstaltun-

gen enthält das Projekt, alle mit großem Praxisbezug. Schwerpunkt der Eröffnungsveranstaltung bildeten zwei Impulsreferate: Gemeindeärztin Dr. Esther Niederwieser sprach zum Thema „Vorsorge von 0 bis 99“, Traudl Schwienbacher von der Naturlebensschule Ulten begeisterte mit ihren Ausführungen und persönlichen Lebenserfahrungen zum Thema „Vier Jahreszeiten – vier Lebenszeiten im Einklang leben“. An einem Infostand der Rheumaliga konnten die Teilnehmer Informationen einholen oder Blutdruck und Blutzucker messen lassen. Und weil Lachen bekanntlich auch gesund sein soll, sorgte „Medicus comicus“ mit seinen Einlagen für Unterhaltung und gute Laune. Zum Abschluss servierte Linde Gschnitzer ein reichhaltiges Buffet mit schmackhaften Kräuteraufstrichen und erlesenen Getränken aus Wipptaler Biokräutern.

WIESEN

Organspende und Patientenverfügung Im Mai veranstaltet der Bildungsausschuss Wiesen eine Vortragsreihe zu Themen, mit denen sich jeder nicht erst am Lebensende beschäftigen sollte. Am 6. Mai gibt es einen Abend zum Thema „Organspende – wer bereit ist, zu nehmen, muss auch bereit sein, zu geben“. Dabei informiert die Organspendervereinigung AIDO; ein Betroffener erzählt seine Geschichte. Am 20. Mai wirft die Medizinerin Dr. Regina Breul

aus München in ihrem Vortrag „Hirntod – Organspende: Fakten, die verschwiegen werden“ einen kritischen Blick auf die Organspende. Am 31. Mai spricht Primar Dr. Franz Ploner zum Thema „Die Patientenverfügung – wie bestimme ich, was medizinisch unternommen werden soll“. Alle Veranstaltungen finden im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen mit Beginn um 20.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

STERZING

Faschingskomitee erhält Ausschuss Das bereits seit Jahren bestehende Sterzinger Faschingskomitee hat nun einen offiziellen Anstrich. In seiner Gründungsversammlung Anfang April wurden die Statuten vorgestellt und beschlossen sowie der neue Ausschuss gewählt. Als Präsident fungiert für die nächsten fünf Jahre Peter Larch, sein Stellvertreter ist Claudio Capuzzo. Im Ausschuss sind weiters Ulrich Larch, Valeria Casazza und Norbert Plattner vertreten. Der nächste Fasching kann kommen! pn


Neues aus dem Reich der Kräuter – Teil 2 Eine wirklich robuste, wunderschön blühende Thymianart ist der Kaskadenthymian, besonders geeignet für Trockenmauern und Steingärten. In der Küche würzt er Fleisch- und Pilzgerichte. Hervorragende und intensive Düfte verströmen der Orangenthymian und der Rosenduftthymian. Ersterer ergibt durch sein fruchtiges Aroma einen herrlichen Sommertee und ist auch für Süßspeisen sehr gut geeignet. Der Rosenduftthymian hingegen verführt durch seinen süßen Rosenduft und ist in der Küche vielfältig verwendbar, vom Lammbraten bis zum Himbeersorbet. Zatar oder syrischer Mayoran, mit seinem aufrechten Wuchs, ist eines der besten Würzkräuter, unserem bekannten Majoran sehr ähnlich. Er wird am besten auf dem Balkon oder der Terrasse im Topf kultiviert und kühl überwintert. Basilikum und Rosmarin sind zwei mediterrane Pflanzengattungen, die bei unserem etwas raueren Klima Schwierigkeiten haben, gut zu gedeihen. Doch mittlerweile gibt es auch hierfür geeignete Sorten: Bergbasilikum, das dem bekannten „Genueser Basilikum“ im Aroma sehr nahe kommt, ist viel unempfindlicher gegenüber

kühlen Temperaturen und Pilzkrankheiten und bringt auch anständige Erträge. Noch resistenter ist das Strauchbasilikum mit milderem, blumigem Aroma, das sich

sticht durch sein ausgeprägtes Aroma nach eingelegten Oliven, passt wunderbar zu Salaten, Pesto oder Saucen und ist auch für Marinaden zu Fleischgerichten emp-

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DIE WÜRZKRÄUTER

Strauchbasilikum

sehr gut trocknen lässt und daher auch Teemischungen eine ganz eigene Note gibt. Sorten wie „White Magic“ mit grünem Laub und weißen Blüten und „Wild Magic“ mit rotgrünem Laub und violetten Blüten sind zudem äußerst dekorative Topfpflanzen. Ein sehr robuster Rosmarin ist die Sorte „Arp“ mit dunklen Blättern und etwas in die Breite gehendem Wuchs. Er soll Temperaturen bis -22° C überdauern. Das Olivenkraut, eine weitere mediterrane Würzpflanze, be-

fehlenswert. Einzigartig ist auch das Austernkraut mit seinem ungewöhnlichen und delikaten Geschmack nach Austern. Es schmeckt gut zu frischen Salaten, Brotaufstrichen oder Rohkost. Die filigrane, blaugrün bereifte, blaublütige Pflanze wächst an den Küstengebieten Schottlands. Der Europäische Queller, eine Salzpflanze, ist ebenfalls in den Küstengebieten beheimatet. Die fleischigen und knackigen Triebe haben in Geschmack und Ausse-

hen Ähnlichkeit mit unserem Spargel, weshalb er auch Meeresspargel genannt wird. Auch die italienische Küche kennt ihn als „asparago del mare“. Verwendung findet der Meeresspargel – sei es roh oder gedünstet – mit Olivenöl und Zitrone als Beilage zu Fischgerichten, zu Nudelgerichten oder für Frittata. Die Salzpflanze hat einen hohen Wasserbedarf und sollte gelegentlich mit Salzwasser gegossen werden. Eine Alternative zum Schnittknoblauch, der nur im Sommer geerntet werden kann, bietet der Zimmerknoblauch, eine immergrüne Zimmerpflanze. Die aus Südafrika stammende Lauchart mit lila Blüten ergibt eine köstliche Knoblauchbutter. Neuigkeiten gibt es auch für unsere Kleinen: Naschen, ohne ständig ermahnt zu werden. Lakritztagetes und Fruchtgummipflanze machen es möglich. Lakritztagetes besticht mit ihrem intensiven Lakritzaroma, das sehr gut zu Süßspeisen und Tees passt. Die Blüten der Fruchtgummipflanze verströmen beim Zerreiben ein leckeres Fruchtaroma.

AUF IN DIE NEUE GARTENSAISON! Die Kräutergärtner Bernhard, Sepp und Gabi

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GESELLSCHAFT

AUS DER SEELSORGEEINHEIT

BARMHERZIG SEIN Ein Wort, das Papst Franziskus in den Mittelpunkt unserer Gesellschaft gestellt hat, lautet: „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36). Dieses Bibelwort bildet zusammen mit dem Logo von P. Rubnik das Leitbild des Jahres der Barmherzigkeit. Aber wie denken wir selbst über dieses Wort Barmherzigkeit? Können wir damit etwas verbinden? Bei einer Dekanatskonferenz der Priester im Herbst sagte ein Referent: „Barmherzig sein heißt nicht nur gut sein. Barmherzig sein ist viel radikaler. Barmherzig sein ist ein Tunwort und nicht nur ein Haltungswort. Es gilt anzupacken und sich selbst aus dem liebenden Blickwinkel Gottes zu sehen.“ Mit der Barmherzigkeit nehmen wir also keine Haltung ein, die wir erlernen können, sondern wir machen uns auf einen neuen Weg, den viele von uns nicht kennen, da wir unser „Haus der Sicherheit“ verlassen müssen, um uns auf eine Begegnung mit dem Nächsten einlassen zu können. Die Bibel nennt uns die sieben leiblichen und die sieben geistigen Werke der Barmherzigkeit. Wir werden sie wohl nicht alle erfüllen können, aber sie sollen uns Ansporn sein, dem einen oder anderen Werk durch unser Tun neue Wirkkraft zu geben: aus dem gesprochenen Wort ein Tunwort zu machen. Was passiert, wenn ich versuche, die Barmherzigkeit zu leben? Das Logo bringt dies gut zum Ausdruck. Die Augen von Christus und dem Menschen verbinden sich. In diesem Moment wird der Auftrag Jesu spürbar, wenn es in der Bibel heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Durch die Barmherzigkeit sehe ich den Menschen, der in Not ist und durch mein Hinschauen Hilfe erfährt. Ich wünsche Ihnen solche Erlebnisse, die viel Mut und Kraft brauchen, denn man muss sich von vielen Vorurteilen trennen, die für unser Tun die Hemmschwellen sind. Pastoralassistent SIMON WALTER

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WIPPTAL

KFS will aktiv bleiben

Im Bild (v. l.) Angelika Mitterrutzner, Markus Seppi sowie Greti Mair, Christina Plank und Georg Windisch vom Bezirksausschuss

Bei der Wipptaler Jahresversammlung des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) Mitte März im Margarethenhaus in Sterzing blickte KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner auf das intensive vergangene Arbeitsjahr zurück, in dem das Wipptal die Organisation der 49. Landesversammlung in Wiesen übernommen hatte. Bezirksleiter Alexander Kritzinger wünschte sich für die Neuwahlen im kommenden Jahr auch Kandidaten aus dem Wipptal. Gerade im Zentralausschuss könne der Bezirk noch besser vertreten sein. Kritzinger schlug vor, die Diskussionsrunden des KFS im kommenden Jahr

ins Wipptal zu holen. Auch beim Familiensonntag möchte sich der Bezirk stärker einbringen und den Bischof am Dreifaltigkeitstag 2017 ins Wipptal einladen. KFS-Geschäftsführer Markus Seppi ging auf den KFS-Spendenfonds „Familie in Not“, anstehende Neuerungen in den Verbandsstatuten und auf die zu beachtenden Faktoren bei der Referentenbezahlung ein. KFS-Mitarbeiterin Sabine Vinatzer präsentierte die landesweiten Aktionen im 50. Jubiläumsjahr 2016 und kündigte die Herausgabe der neuen Broschüre „Geistvoll Sitzungen leiten“ an.

Kuchen für Kenia Am 7. und 8. Mai serviert „Malaika“, die Eine-Welt-Gruppe aus Sterzing, auf dem Stadtplatz wie in den vergangenen Jahren wieder leckere Kuchen. Die fleißigen Kuchenbäcker und Unterstützer ermöglichen u. a. den Bau eines Waisenhauses und eines Wassertanks sowie den Ankauf von Schulmaterialien in Kenia. Fast die Hälfte der Bevölkerung Kenias lebt unter der Armutsgrenze, rund 300.000 Kinder und Jugendliche leben auf der Straße. 2013 wurde mit den Bauarbeiten für das Waisenhaus „Oasis Rescue Center“ begonnen. Die Arbeiten gehen voran (im Bild), zur Fertigstellung sind jedoch weitere finanzielle Mittel nötig. Das dreistöckige Gebäude soll 40 Jugendlichen, die auf den Straßen Nairobis leben, ein Zuhause geben. Neben den Schlafräumen sind auch Schulklassen und Werkstätten geplant. „Der Gesamterlös aus dem diesjährigen Kuchenverkauf wird in den Weiterbau des Waisenhauses fließen“, so Carolin Baldassarre und Lukas Gschnitzer von „Malaika“.


GESELLSCHAFT

Wieder Sehen macht Freude Beim heurigen Suppensonntag der Pfarrgemeinde Stilfes, organisiert von der Katholischen Frauenbewegung unter Mithilfe des Pfarrgemeinderates, konnten 1.606 Euro gesammelt werden. Unterstützt wird damit die Hilfsorganisation „Licht für die Welt“, die augenmedizinische Versorgung in Entwicklungsländern ermöglicht. „Dank unserer Spende kann Binta aus Burkina Faso ein neues Leben beginnen“, freuen sich die Organisatoren.

Ostereierbaum in Trens Ende März traf sich die Zweigstelle Trens des Katholischen Familienverbandes (KFS) im Dorfkern zum Schmücken eines Ostereierbaumes. Mit Hilfe einer Leiter wurden dabei selbst gebastelte Riesenostereier an den Ästen eines Baumes

befestigt. An der gelungenen Aktion beteiligten sich der Kindergarten, die Grundschule, die Wohngemeinschaft psychisch Kranker „Haus Christophorus“ sowie mehrere Senioren und Dorfbewohner.

TRENS

Neue Parkplätze realisiert Mit vereinten Kräften und geringem Kostenaufwand hat es der Pfarrgemeinderat von Trens innerhalb kurzer Zeit geschafft, 18 neue Parkplätze für die Pilger und Bürger von Maria Trens zu realisieren. Die Trenser waren dazu aufgerufen, freiwillig an diesem Projekt, dem auch die Interessentschaft und die Grundeigentümer wohlwollend gegenüberstanden, mitzuarbeiten. Und sie sind zahlreich gekommen, so dass die Parkplätze wie geplant bis zum Gerichtskreuzgang, der heuer am 30. April stattfand, fertiggestellt werden konnten. „Hier sieht man, wie viel mit Zusammenhalt und vereinten Kräften für die Gemeinschaft erreicht werden kann“, so Rudi Messner vom Pfarrgemeinderat.

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GESELLSCHAFT

Die Renaissance erleben

Handwerkerfrauen in Rom

Bei einer Lehrfahrt, welche die 2. Klasse der Mittelschule Gossensaß Mitte März nach Florenz führte, wurden die Inhalte des Geschichtsunterrichts mit Schwerpunkt Renaissance praktisch erlebt. Auf den Spuren von Leonardo da Vinci, Michelangelo und Botticelli erforschten die Jugendlichen die italienische Stadt. Pflichttermin war der Besuch der Uffizien, genauso wie die Besteigung des Campanile und der Kuppel des Doms. Entspannung gab es im Giardino di Boboli, beim Schlen-

Vor kurzem haben 33 Südtiroler Handwerkerfrauen, darunter auch eine Gruppe aus dem Wipptal, im Rahmen einer Rom-Reise die Abgeordnetenkammer und den Senat besichtigt. Bei einem Treffen mit Kammerabgeordneter Renate Gebhard berichtete diese über ihre Arbeit im Parlament. Auch eine Papstaudienz stand beim Besuch in der Ewigen Stadt auf dem Programm.

dern über den Ponte Vecchio und bei den zahlreichen Gelaterie. Der

WIESEN

Bunte Palmstangen angefertigt Charme der Stadt und die imposanten Bauwerke der Renaissance hinterließen einen bleibenden Eindruck. Zudem konnten bei der Lehrfahrt die Italienisch-Kenntnisse vertieft werden.

Workshop mit Bodypaint-Weltmeister Die Schüler der 2A der Fachoberschule für Wirtschaft (WFO) er-

lebten unlängst ein Kunstprojekt der besonderen Art. Der Sterzinger Künstler und Weltmeister im Bodypainting Johannes Stötter führte die Jugendlichen in die Kunst der Körpermalerei ein und

präsentierte Richtungen, die er zum Teil selbst erfunden hat: vom Natur- oder Camouflage-Bodypainting über Anatomisches und Fashion Bodypainting bis hin zu Installation-Bodypainting. Anschließend setzten die Schüler als Model und Künstler ihre ausgedachten Naturmotive in die Tat um, wie etwa ein Gesicht, das in der Topfpflanze verschwindet, ein in ein Zebra verwandelter Körper, ein Mosaikkunstwerk oder ein Farbenspiel des Kreislaufs, das auf eigenwillige Weise die Anatomie des Körpers demonstriert.

Gemeinsam mit der Brauchtumsgruppe und dem Bildungsverein organisierte die KVW Ortsgruppe Wiesen Mitte März einen Kurs zum Anfertigen von traditionellen Palmstangen. Unter der Leitung von Erich Mair wurden den 17 Teilnehmern Tricks und Tipps sowie die richtige Reihenfolge beim Binden der Zweige gezeigt. Alle legten eifrig Hand an, so dass am Ende des Kurses jeder seine schön geschmückte Palmstange mit nach Hause nehmen konnte. PFLERSCH

Schützen ehren langjährige Mitglieder Im Rahmen der diesjährigen Andreas-Hofer-Feier ehrte die Schützenkompanie Pflersch zwei langjährige Mitglieder. Nach dem feierlichen, vom Kirchenchor Pflersch mitgestalteten Gottesdienst mit Pfarrer Attila Nagy-György und der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal wurden Marketenderin Natalie Aukenthaler für ihre zehnjährige und Fahnenleutnant Markus Pallestrong für seine 15-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Bürgermeister Franz Kompatscher und Fahnenpatin Dolores Oberhofer Leitner bedankten sich für die aktive ehrenamtliche Tätigkeit. Begleitet wurde die Feier wie jedes Jahr von einer Abordnung der Schützen aus Obernberg am Brenner sowie von der Musikkapelle Pflersch.

Erker-Partnerschaft mit Mastertent Man soll die Feste feiern, wie sie fallen. Wenn aber der Wettergott nicht

mitspielt, muss man einfach ein bisschen nachhelfen. Deshalb ist die Erker-Redaktion vor kurzem eine Ko-

operation mit Mastertent eingegangen. Ehrenamtlich tätige Vereine können ab sofort ein 4,5 mal drei Meter großes Faltzelt für ihre Veranstaltungen kostenlos ausleihen. Mit diesem Faltzelt können bis zu 13,5 m² Fläche überdacht werden. Zudem bietet es bis zu 54 Personen Platz im Stehen. Mit dieser Partnerschaft unterstützt der Erker gemeinsam mit Mastertent die uneigennützige Arbeit der zahlreichen Vereine im gesamten Wipptal. Erker 05 I 16

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KULTUR KULTUR

Die Frühmessstiftung der Bergherren und Knappen in Gossensaß Seelenheil und Seelsorge am Ausgang des Mittelalters

von Harald Kofler

Das religiöse Leben hat sich in nahezu allen Wipptaler Dörfern in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Vielerorts ist das Widum verwaist und die Pfarreien sind ohne eigene Seelsorger. Die zurückgehenden geistlichen Berufungen und der damit zusammenhängende und immer akuter werdende Priestermangel haben auch in Südtirol zu großen Veränderungen geführt. So mussten Gottesdienste notgedrungen stark reduziert und religiöse Angebote mit der Errichtung von Seelsorgeeinheiten zunehmend zentralisiert werden. Laien sollen künftig in religiösen und organisatorischen Belangen mehr Verantwortung übernehmen und die immer weniger werdenden Priester unterstützen. Alte religiöse und kirchliche Strukturen scheinen sich mehr und mehr aufzulösen und vertraute Gewohnheiten drohen zu verschwinden. Doch wie alt sind manche uns so lieb gewordene Strukturen und Gewohnheiten? Welche Antworten haben vorangegangene Generationen auf die Fragen ihrer Zeit gefunden? Zeiten des Umbruchs und Wandels lassen oft Zweifel und Ängste entstehen. Ein Blick in die Vergangenheit, in das Leben unserer Vorfahren und vorangegangener Generationen erweist sich dabei jedoch stets als lohnend. Geschichte ist nicht bloß im Schulunterricht oder an der Universität vermitteltes Fachwissen, sondern sie erwächst aus dem Leben, dessen Teil jeder von uns ist, selbst heraus. Sie hilft, den Blick auf Wesentliches zu schärfen, und fördert das Verständnis für das

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Die Pfarrkirche Gossensaß nach der Barockisierung (1754)

Andere. Sie kann mithelfen, Zweifel und Ängste zu überwinden und auch in Zeiten großen Wandels mit Zuversicht in die Zukunft zu gehen. So soll nun ein Blick zurück gewagt werden in eine Zeit, in der es in den vielen kleinen und größeren Dörfern des Wipptales keinen eigenen Priester gab und Seelsorge unter großen Opfern erst mühsam aufgebaut werden musste. Viele unserer Wipptaler Pfarreien – abgesehen von der Urpfarre Sterzing und den Pfarren Stilfes und Mareit – sind historisch relativ junge Strukturen. Während die Urpfarre Sterzing wohl bereits in karolingischer Zeit bestand, dürfte die Pfarre von Stilfes zwischen dem 9. und 10. Jahrhundert, jene von Mareit im 12. Jahrhundert errichtet worden sein. In den allermeisten anderen Fällen entstanden die Pfar-

reien jedoch als Organisationseinheiten erst am Ende des 19. Jahrhunderts. In vielen Dörfern bestanden bis dahin lediglich Kuratien, Lokalkaplaneien oder Exposituren. Diese wurden im Jahr 1891 schließlich zu eigenen Pfarreien erhoben. Gossensaß und Pflersch waren Teil der Urpfarre Sterzing und waren zusammen mit dieser im 13. Jahrhundert dem Deutschen Orden einverleibt worden. 1095 hatte Papst Urban II. (1088 – 1099) die Christenheit aufgerufen, das Heilige Land zu befreien und die ungläubigen Seldschuken zu vertreiben. Diese hatten 1070 Jerusalem erobert und bedrohten damit die heiligen Stätten der Christenheit. Nahezu zwei Jahrhunderte bestimmten die Kreuzzüge (1095 – 1291) Denken, Streben und Hoffen im Abendland. Die Wege ins Heilige

Land waren nicht nur mühsam und beschwerlich, sondern auch mit vielen Gefahren verbunden. Der Deutsche Orden sollte deshalb Kreuzfahrern und Pilgern Schutz bieten und Hilfe leisten. Er war ursprünglich im Jahr 1190 von Kaufleuten und Bürgern aus Bremen und Lübeck als Bruderschaft zur Krankenpflege in Akkon gegründet und 1192 schließlich von Papst Cölestin III. (1191 – 1198) als ritterlicher Orden bestätigt worden. Im Südwesten der Stadt Sterzing dürfte es in der Nähe der Pfarrkirche bereits 1233 ein Spital gegeben haben. Eine Urkunde aus dem Jahr 1234 erwähnt dieses erste Sterzinger Spital. Wenige Jahre später stifteten Hugo von Taufers und seine Frau Adelheit von Eppan 1241 an derselben Stelle ein neues Spital. Nach dem Tod des Hugo von Tau-


KULTUR

fers übertrug die Witwe Adelheit 1254 das gestiftete Spital schließlich dem Deutschen Orden. Diese großzügige Schenkung ermöglichte es nun dem Deutschen Orden, anstelle eines Armenhauses, wie dies die Stiftung ursprünglich vorsah, eine eigene Niederlassung zu gründen und seinem Auftrag entsprechend eine Einkehrmöglichkeit für Pilger und Durchreisende zu schaffen. 1263 wurde die Pfarre Sterzing schließlich dem Deutschen Orden einverleibt; seit diesem Zeitpunkt ernannte und bezahlte der Deutsche Orden die Pfarrvikare von Sterzing. Diese betreuten – von einigen Hilfspriestern unterstützt – von Sterzing aus neben den Filialkirchen im Jaufen- und Ratschingstal auch die Filialkirchen am Brenner, in Gossensaß und im Pflerschtal seelsorglich. In Gossensaß wird erstmals 1375 ein dem hl. Georg geweihtes Gotteshaus urkundlich erwähnt, in Pflersch 1418 ein dem hl. Antonius geweihtes Gotteshaus. Die in den schriftlichen Aufzeichnungen greifbare erste Kirche in Gossensaß dürfte jedoch bereits in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt worden sein. Die neue Kirche wurde am 17. Mai 1471 durch den Generalvikar des Erzbistums von Salzburg mit drei Altären geweiht. Der Hochaltar war dem hl. Georg, die Seitenaltäre dem hl. Leonhard und der hl. Katharina geweiht. Wer den Kirchenneubau veranlasste und finanzierte, lässt sich historisch nicht nachvollziehen, doch dürfte die Bevölkerung den

entscheidenden Schritt dazu gesetzt haben. Die St. Georgskirche wurde nunmehr zum Mittelpunkt der kleinen Kirchengemeinde an der Brennerstraße. Im selben Jahr verlieh der päpstliche Legat und Kardinaldiakon Francesco Todeschini-Piccolomini, der spätere Papst Pius III. (1503), der Filialkirche in Gossensaß einen Ablass. Zahlreiche Schenkungen dürften das Vermögen der Filialkirche beträchtlich vergrößert haben, aber noch immer gab es in Gossensaß keinen ständigen Priester. Zwar dürfte das religiöse Leben bereits sehr rege gewesen sein, doch die Seelsorge wurde nach wie vor von Sterzing aus organisiert und gewährleistet. Der jeweilige Hilfspriester kam nur an bestimmten festgesetzten Tagen nach Gossensaß. Die Bevölkerung musste an den Gottesdiensten in Sterzing teilnehmen und war daher gezwungen, einen längeren Fußmarsch in Kauf zu nehmen. Es verwundert daher nicht, dass bei der Bevölkerung allmählich der Wunsch heranreifte, eine eigenständige, wenngleich mit begrenzten Rechten ausgestattete Kaplanei in Gossensaß zu errichten. Wunsch und Realisierbarkeit dieses Vorhabens lagen anfänglich jedoch weit auseinander. Zur Errichtung einer Kaplanei waren einerseits enorme finanzielle Mittel erforderlich, galt es doch einen entsprechenden Hilfspriester zu bezahlen; andererseits benötigte man von kirchlicher Seite die entsprechenden Bewilligungen. Eine erste Schenkung erfolgte zwar 1475 durch Hans Weiss

Alte Ansicht der Barbarakapelle

auf Egk und seine Ehefrau Dorothea, doch reichten die finanziellen Mittel für die Errichtung einer Kaplanei nicht aus. Am Ende des 15. Jahrhunderts befand sich der Bergbau in Gossensaß und Pflersch auf seinem Höhepunkt. Nahezu überall waren Gruben, Stollen und Schächte in den Berg hineingeschlagen worden, um Erze abzubauen und das begehrte Silber zu gewinnen. Der Gossensasser und Pflerscher Bergbau wurden 1427 mit einer eigenen Bergordnung auf eine solide rechtliche Grundlage gestellt. Das

erste Berggericht in Tirol hatte in Gossensaß seinen Sitz, das dem Gerichtssitz gegenüberliegende Knappenhaus zeugte vom Reichtum, aber auch vom Standesbewusstsein der Bergleute. Die St.-Georgs-Knappenbruderschaft gewann zunehmend an Einfluss und machte diesen auch sichtbar. Rund zwei Jahrzehnte bevor die St.-Georgs-Knappenbruderschaft mit dem Bau der Kapelle zur hl. Barbara in Gossensaß begann (1510), legte sie am St. Michaelstag, den 29. September 1478 mit

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KULTUR

FEHLENDE PRIESTER Der eklatante Priestermangel ist ein aktuelles Problem, mit dem sich die katholische Kirche seit Jahren konfrontiert sieht. Auch im Wipptal macht er sich deutlich bemerkbar. In der Seelsorgeeinheit waren im Jahr 2015 nur noch zehn Priester tätig. Sterzing und Ried: Dekan Josef Knapp (Pfarrer), Giorgio Carli (Koordinator der italienischen Seelsorge des Dekanates), P. Meinrad Gasser (Krankenhausseelsorger). Stilfes und Mauls: Paul Valentini (Pfarrer), P. Pius Leitner (Seelsorger). Trens: Paul Neumair (Pfarrer), P. Pius Leitner (Seelsorger), Anton Leitner (Pfarrer i. R.). Wiesen, Außerpfitsch und Innerpfitsch: Prodekan Walter Prast (Pfarrer). Gossensaß, Pflersch und Brenner: Attila Nagy-György (Pfarradministrator). Mareit und Ridnaun: Thomas Stürz (Pfarrseelsorger). Telfes, Ratschings und Jaufental: Dekan Josef Knapp (Pfarrseelsorger. 100 Jahre zuvor sah die Situation noch ganz anders aus. 1915 waren im Dekanat Stilfes (ohne Mittewald und Oberau) noch 26 Priester tätig. Dennoch blieben einige Kooperaturstellen unbesetzt. Sterzing: Theodor Franz X. Helff-Hibler Edler von Alpenheim (Stadtpfarrer), Alois Pertramer (Kooperator), Ludwig Mair (Kooperator), die dritte Kooperaturstelle unbesetzt, Vinzenz Fischnaller (Benefiziat an der Heiliggeist-Kirche), Jakob Flarer (Steiner’scher und Kirchner’scher Benefiziat), Frühmess-Benefiziat wird providiert, Johann Baur (emeritierter Benefiziat). Ried: Rupert Huter (Pfarrer). Stilfes: Johann Nepomuk Unterleitner (Dekan), Andreas Saxer (Kooperator), eine Kooperaturstelle unbesetzt. Trens: Alois Siegele (Expositus). Mauls: Vinzenz Tinkhauser (Pfarrer), die Kooperaturstelle unbesetzt. Wiesen: Rupert Erhard (Pfarrer), Bernhard Papst (Kooperator), Josef Noggler (Kaplan an der landwirtschaftlichen Winterschule in Schloss Moos). Außerpfitsch: Josef Kaltenbacher (Pfarrer), die Kooperaturstelle unbesetzt. Innerpfitsch: Alois Holzer (Expositus), die Kooperaturstelle unbesetzt. Gossensaß: Georg Außerhofer (Pfarrer), Johann Niederwanger (Kooperator). Brenner: Isidor Alverà (Pfarrer). Pflersch: Bartholomäus Mair (Pfarrer). Mareit: Wilhelm Kerber (Pfarrer), Peter Larcher (Kooperator), die zweite Kooperaturstelle unbesetzt. Ridnaun: Wilhelm Gabl (Pfarrer), die Kooperaturstelle unbesetzt. Ober- und Untertelfes: Franz Meixner (Pfarrer), das Benefizium unbesetzt. Ratschings: Anton Pargger (Pfarrer). Jaufental: Johann Schmidhofer (Expositus).

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Stiftung der Knappenbruderschaft

einer umfangreichen Frühmessstiftung den entscheidenden Grundstein für die Errichtung einer eigenständigen Kaplanei. In der Stiftungsurkunde heißt es gleich am Beginn u. a.: „Kunt und ze wissen sei gethan allermänigklich als dann in dem namen der heiligen drivaltigkeit die erwürdig sand Jörgen bruederschafft der bergkherren und ärctzknappen zu Gozzensas angefangen die von dem pergkwerch zu Gozzensas auch von andren gotzgaben aufgenommen damit si der selbigen heiligen drivaltigkaitt der hochgelobten künigin ewigen junckfrawen Marie, dem heiligen ritter sand Jörg(e)n und allen heiligen zu lob und trost und hilff aller vergangener gagenwürttiger und / künfftiger brùeder [...] ain ewige mess alle tag täglich zu halten in sand Jörg(e)n / kappel zu Gozzennsas gestifft von nottdurfft wegen des perckwerchs ...“. In Anwesenheit von Caspar von Trautson zu Sprechenstein, Erbmarschall in Tirol, Yobst (Jos, Jost) Allpersthover,

Gezähe und Bindenschild an der Pfarrkirche von Gossensaß

ehemaliger Bürgermeister der Stadt Sterzing (1463) und Pfleger zu Straßberg (1457 – 1460 und 1466 – 1498), Erhard Propauch, Bürgermeister der Stadt Sterzing (1459, 1477 – 1478) und Kirchprobst der Frauen- und Margarethenkirche zu Sterzing (1449), Niklas Gennswaider, Bergrichter von Gossensaß (1478), Hainrich von Freiberg, Landkomtur (1461, 1463 – 1483) und ehemaliger Hauskomtur (1456 – 1461) des Deutschen Ordens in der Ballei an der Etsch und im Gebirge, Cunrad Hartung, Pfarrvikar von Sterzing (erwähnt zwischen 1461 und 1481),

und des Deutschordensgeistlichen Friedrich Glorich sowie im Beisein von Bischof Georg II. von Brixen (1464 – 1489) vereinbarten sie, dass der Deutsche Orden von der Deutschordenskommende Sterzing einen „[...] wolgeleumbten tewglichen briester hin auff gen Gozzensas setzen. Der selbig briester sol alle tag mitsambt dem tag wintters und summers zeitten sich darzue schicken und früe mess haben und das chain tag unter wegen lassen, es wär dann, das er zu zeitten nit darzue geschickt sei ...“. Insgesamt leisteten mehr als zwanzig Parteien die äußerst umfangreiche Stiftung und schufen durch Abgaben aus ihren Höfen und Gütern ein beträchtliches Kapital, das dem Deutschen Orden zufloss. Der Deutsche Orden verpflichtete sich seinerseits, zum geistlichen Trost und Seelenheil der Erzknappen eine tägliche Frühmesse in der eben erst neu errichteten Kirche von Gossensaß zu halten und hierfür einen rechtschaffenen und tauglichen Priester Sommer wie Winter nach Gossensaß zu entsenden. An Sonntagen, an den Apostelfesten und an anderen hohen kirchlichen Fest- und Feiertagen, an denen der Pfarrvikar von Sterzing einen seiner Hilfsgeistlichen nach Gossensaß zu schicken verpflichtet war, sollte der St.-Georgs-Kaplan seine Messe während des Amtes lesen, an den anderen Feiertagen, an denen hingegen kein Priester nach Gossensaß kam, sollte er zur Zeit des Amtes, an Werktagen aber in der Früh eine Messe lesen. Am Fronleichnamstag musste der St.-Georgs-Kaplan die Messe in der Sterzinger Pfarrkirche feiern und an der dortigen Prozession teilnehmen. Am Sonntag danach sollte der Pfarrvikar von Sterzing, oder, wenn er verhindert sein sollte, ein anderer Hilfsgeistlicher in Gossensaß die Fronleichnamsprozession halten. Sollte die Fronleichnamsprozession in Sterzing jedoch aufgrund schlechter Witterung abgesagt und auf den darauffolgenden Sonntag verlegt werden müssen, sollte in Gossensaß die Prozession am Oktavtag des Fronleichnamsfestes – mit einer gesungenen, feierlichen Vesper am Vorabend – gehalten


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werden. Unter einer Oktav versteht man eine acht Tage andauernde Nachfeier eines religiösen Festes, d. h. der Oktavtag des Fronleichnamsfestes ist der achte Tag nach Fronleichnam. Hierfür war der Kirchprobst von Gossensaß verpflichtet, dem Pfarrvikar und dem zelebrierenden Priester die Zehrung des Tages sowie 18 Kreuzer zu bezahlen. Die Kirchengemeinde verpflichtete sich, dem Kaplan eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, ihn an der gemeindeeigenen Weide und Wiese, sofern er selbst Vieh halten wollte, teilhaben zu lassen und ihm das notwendige Brennholz zu gewähren. Er durfte für seinen Eigengebrauch auch Holz im Gemeindewald schlagen lassen. Der jährliche Stiftungsbetrag betrug 21 Mark Perner und wurde vom Bergrichter Niklas Gennsweider, von den vier Brudermeistern der St.-Georgs-Knappenbruderschaft sowie vom Kirchprobst von Gossensaß Heinrich Knoflach (als Kirchprobst erstmals 1474 erwähnt) 1478 dem Deutschen Orden zugesichert. Sollte die Stiftungssumme aus irgendwelchen Gründen von den einzelnen Stiftern nicht mehr bezahlt werden können, waren die St.-Georgs-Knappenbruderschaft und der Kirchprobst von Gossensaß verpflichtet, diese umgehend zu ersetzen oder zu ergänzen. Sollte hingegen der Deutsche Orden seinen Verpflichtungen nicht nachkommen, würde die Stiftungssumme der Gemeinde Gossensaß zufließen. Der neue Kaplan besaß aber keine pfarrlichen Rechte und durfte sich solche auch nicht anmaßen. So heißt es wörtlich in der Stiftung: „[...] Es ist auch mit sundren bestünbten worten abgered, das sich derselb sand Jörg(e)n capplann chainer pfarrlichen rechten weder mit votina, beicht hören, die sacrament zu raichen, noch mit chainderlai andren sachen so die pfarrlichen recht berùerren [...] ausgenommen ob der perg ain schlug oder tödliche nott begriff ...“. Der St.-Georgs-Kaplan durfte dementsprechend die Sakramente nur bei höchster Gefahr spenden. Der Pfarrvikar von Sterzing bekam jedoch die Möglichkeit, jedem St.-Georgs-Kaplan die Erlaubnis zu erteilen, das Sakrament der Taufe

zu spenden, falls Ungewitter oder Kränklichkeit es nicht geraten erscheinen ließen, die Kinder nach Sterzing zu bringen. Solche Einschränkungen waren für die damalige Zeit nicht ungewöhnlich, da ein Kaplan (capellanus) kein Pfarrer (parochus), sondern lediglich ein Hilfsgeistlicher war. Ein Kaplan, dessen Anstellung auf einer Stiftung beruht, so wie dies in Gossensaß der Fall war, nennt man einen gestifteten Kaplan. Mit der genannten Stiftung war aus der einfachen Filialkirche eine eigenständige Kaplanei geworden und mit Recht war ins Taufbuch der Satz „Capellania in Gossensaß erecta et fundata 1478“ („Die Kaplanei ist 1478 in Gossensaß aufgerichtet und gegründet worden“) vermerkt worden. In den folgenden Jahren entwickelte sich die junge Kaplanei ständig weiter und wurde im Laufe des 16. Jahrhunderts zu einer selbstständigen Kuratie. Gossensaß war die erste Kuratie, die im Einzugsgebiet der Urpfarre Sterzing errichtet worden war. Dem Kuraten von Gossensaß oblag teilweise die Seelsorge in Ried, Pflersch und am Brenner. Ried wurde 1694, Brenner 1710 und Pflersch sogar erst 1755 eine eigenständige Kuratie. Der Seelsorger von Gossensaß war noch am Ende des 16. bzw. am Beginn des 17. Jahrhunderts für eine große „Seelsorgeeinheit“ zuständig. Erst allmählich verselbstständigten sich die einzelnen Kirchengemeinden. Der Wunsch der Bevölkerung nach Seelenheil und Seelsorge hatte in Gossensaß bereits am Ende des 15. Jahrhunderts zu neuen Wegen geführt und die verhältnismäßig kleine Kirchengemeinde vor große Herausforderungen gestellt. Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und auch die unsrigen sind groß. Der Blick zurück in die Vergangenheit lehrt jedoch, dass jede Generation sich neu orientieren und manchmal auch andere Pfade hinein in ihre Zukunft finden muss. Zeitenwenden und Neues bringen nicht nur Ungewissheit und Ratlosigkeit, sondern öffnen auch immer wieder andere, bisher unbekannte Wege. E

BERGBAUMUSEUM TRIFFT BERGLANDWIRTSCHAFT Am Sonntag, den 22. Mai treffen in der BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg in Maiern die Industriedenkmäler des Bergbaus auf den Kulturraum der Berglandwirtschaft.

Schon im ausgehenden Mittelalter zeigte eine Darstellung im Schwazer Bergbuch eine „Fleischponk“ (Metzgerei) neben der Knappensiedlung St. Martin am Schneeberg auf 2.355 m Meereshöhe. Die Auswertung historischer Quellen und archäologische Ausgrabungen haben ergeben, dass vor allem in den Jahren der Blütezeit riesige Ochsenherden aus Ungarn bis auf den Schneeberg getrieben wurden, um die Lebensmittelversorgung der zahlreichen Bergarbeiter zu garantieren. In den Zeiten des Niederganges musste vermehrt auf lokales Kleinvieh, wie Schafe und Ziegen, zurückgegriffen werden. Bis in die Neuzeit herauf hatte jeder Knappe das Recht, eine Kuh oder ein paar Ziegen für die Lebensmittelversorgung für sich und seine Familie zu halten. Heute lebt der Bergbau in Form eines einmaligen Museums weiter, die lokale Berglandwirtschaft im Wipptal ist zu einem Garant für Landschaftspflege und Nahversorgung mit Qualitätsprodukten geworden. Am Internationalen Tag der Museen am 22. Mai sind Bauern der landwirtschaftlichen Genossenschaft „Wipplamb“ im Bergbaumuseum zu Gast und organisieren für die Besucher eine große Tierschau, u. a. mit verschiedenen Schaf- und Ziegenrassen, Rindern und Kaninchen. Zudem können Produkte verkostet werden und es wird vorgeführt, wie Wolle verarbeitet wird. Von 9.30 bis 16.30 Uhr werden Führungen durch die Bergwerksanlagen in Maiern geboten. Um 10.30 Uhr und um 14.00 Uhr gibt es ein spezielles Programm für Kinder (Dauer ca. 2,5 Stunden). Der Eintritt ist frei!

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KULTUR I NEUE SERIE

Sterzing und seine Ehrenbürger von Karl-Heinz Sparber

Der Erker stellt in den kommenden Monaten die Ehrenbürger der Stadt Sterzing vor. Bis heute ist keine vollständige Übersicht darüber veröffentlicht worden. Von 1877 bis zum Jahr 2000 existieren nur wenige Quellen, die von deren Verdiensten um die Stadt Sterzing berichten. Die neue Serie hellt das Wirken dieser Persönlichkeiten jetzt auf. Im Friedhof von Sterzing findet man vereinzelte Hinweise auf Ehrenbürgerschaften von Bürgersleuten, die sich für die Belange der Stadt in besonderem Maße eingesetzt haben. So lesen wir an der Grabstätte der Familie Domanig unter den Arkaden beispielsweise gleich zweimal:

Das gebundene „Ehrenbuch“ wurde von Bürgermeister Karl Oberhauser 1970 ins Leben gerufen und enthält noch viele leere Seiten.

Dr. Karl Domanig wurde posthum im Juli 1914 mit einer Gedenktafel am Geburtshaus für seine Verdienste geehrt.

Im Oktober 1911 kam dem Altbürgermeister Alois Gschwenter diese Ehre zuteil. Er war der letzte Bürgermeister der konservativen Partei und dankte am 9. Juni

Der christlich-soziale Altbürgermeister Josef Domanig wurde 1912 geehrt.

hinzuweisen. Da er in der Zeit des Faschismus verstorben war, ließen die Angehörigen nur die vorgeschriebenen Daten anbringen: Die Monate in römischen Ziffern, statt

Bürgermeister Alois Gschwenter (1893 – 1904): 1911 zum Ehrenbürger ernannt

1904 ab. Deswegen wurde auch die 600-Jahr-Feier der Stadterhebung verschoben. An seinem Grabstein verzichtete man jedoch darauf, auf die Ehrenbürgerschaft

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Abschluss der Moosentsumpfung im Jahr 1877. Johann Kofler hatte frühzeitig seinen Vater Franz verloren, weshalb sein Stiefvater, der spätere Bürgermeister Michael Waizinger (1878 – 1884), Apotheke und Geschäfte zunächst leitete. Waizinger war jedoch kein gebürtiger Sterzinger; er stammte aus Spital an der Drau in Kärnten und hatte die Witwe Anna Kofler geheiratet. Nachdem er 1873 die Apotheke an seinen Stiefsohn übertragen hatte, verlor er die Steuerpflicht und damit das Wahlrecht. Als er daraufhin als aktives Ratsmitglied sein Amt niederlegte und das Sitzungslokal verließ, beschloss der Bürgerausschuss kurzerhand, Waizinger „für die Verdienste um die Stadt“ zum Ehrenbürger zu ernennen. Damit verbunden war nämlich das Wahlrecht. So konnte er im Amt bleiben und später zum Bürgermeis-

„Herr“ oder dem von den Faschisten verlangten „Signore“ verwendete man das lateinische „Dom.“ für Dominus. Dadurch konnte man jegliche Polemik vermeiden.

Auch bei Mag. Johann Kofler, Apotheker und Bürgermeister von 1869 bis 1874, findet man keinen Hinweis am Familiengrab. 1904 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde und war auch stolzer Träger des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone seit dem

Johann Kofler wurde für seinen maßgeglichen Einsatz für die Moosentsumpfung geehrt.

ter bestellt werden. Dies sind nur einige Beispiele für die recht gängige Praxis der Ge-


KULTUR I NEUE SERIE

meindevorstehung von Sterzing, ihre Bürger zu ehren. Im historischen Stadtarchiv finden sich dazu nur spärliche Quellen: Die Ratsprotokolle sind sehr sachlich gehalten und verzeichnen beispielsweise 1904, dass man die drei Herren Franz Engl, Franz Aigner und Johann Kofler „in Berücksichtigung der besonderen Verdienste für die Stadtgemeinde Sterzing“ und „für die besonderen Verdienste, welche sie durch viele Jahre in uneigennützigster Weise für das Wohl der Stadtgemeinde Sterzing und der Bürgerschaft und Bewohner an den Tag gelegt haben“, zu Ehrenbürgern ernennen wolle. Unter Bürgermeister Josef Domanig (1904 – 1915) beschließt der Bürgerausschuss der Stadtgemeinde Sterzing erstmals eine Regelung beim Todesfall von Ehrenbürgern. In der Sitzung vom 27. April 1912 hält Domanig zunächst einen Nachruf auf den vor zwei Tagen verstorbenen Bürgermeister und Ehrenbürger Franz Aigner, worauf „sich die Mitglieder des Bürgerausschusses zum Zeichen der Trauer von ihren Sitzen“ erheben. Tagesordnungspunkt 20 lautet dann: „Nachdem bei Todesfällen von Ehrenbürgern und verdienten Männern der Stadtgemeinde bisher nichts geregelt wurde, so wird über Vorschlag des Bürgermeisters folgendes beschlossen: Die Schulkinder haben die Leiche zu begleiten: Bei Mitgliedern des Ortsschulrates und Mitgliedern des Bürgerausschusses, Lehrern und Lehrerinnen, Katecheten und bei Personen, welche zu Gunsten der Schule testieren (= testamentarisch verfügen), oder wenigstens 50 Kronen für Schulzwecke widmen. Ein Kranz ist seitens der Stadtgemeinde bei Bürgerausschussmitgliedern und Ortsschulrats-Mitgliedern zu geben. Die schwarze Fahne am Rathause ist zu hissen bei Ableben von Ehrenbürgern, Altbürgermeis-

ten, oder etwa Träger der Ehrenzeichen in Gold (Olympiasieger Josef Polig 1992).

Beispiel für ein Sterzinger „Ehrenzeichen in Gold“ (1992 für Olympiasieger Josef Polig)

tern und Bürger-Ausschussmitgliedern.“ In der Zeit des Faschismus finden wir noch zwei Ernennungen zu Ehrenbürgern: 1922 Josef Vetter, Obmann des Elektrokomitees und Magistratsrat, sowie 1924 Landesgerichtsrat Johann Stötter. Im Gemeinderatsbeschluss vom 24. November 1952 wird für die Ehrung verdienter Mitbürger festgelegt, dass es künftig nur noch zwei Formen von Auszeichnungen geben soll: Zum einen ist dies die Verleihung der Ehrenbürgerschaft, zum anderen die Verleihung der Ehrenurkunde der Stadt Sterzing. So ist es im „Goldenen Ehrenbuch der Stadt Sterzing“ festgehalten.

als derzeit letzter Ehrenbürger von Sterzing. Daneben gibt es Aufzeichnungen zu Ehrenzeichenträgern, wichtigen Persönlichkeiten aus der internationalen Politik, die Sterzing einen Besuch abstatte-

Soweit zur etwas dürftigen Quellenlage. Wer waren nun aber die ersten Ehrenbürger der Stadtgemeinde Sterzing? Wer die Begriffe „Ehrenbürger+Sterzing“ googelt, erhält unter https://de.wikipedia.org/ wiki/Sterzing drei Namen mit dem Hinweis am Ende „Es gibt zahlreiche weitere Ehrenbürger, eine historische Auflistung derselben fehlt bis dato gänzlich.“ In den nächsten Ausgaben porträtiert der Erker kurz das Wirken der Ehrenbürger der Stadtgemeinde Sterzing. Einige werden bereits vertraut sein, andere sind bis heute eher unbekannt. Um es vorweg zu nehmen, Sterzing hat seit 1877 bereits 18 Personen zu Ehrenbürgern erhoben. Seien Sie gespannt, wer diese PerE sönlichkeiten sind.

Die Einträge im „Goldenen Ehrenbuch“ sind ganz unterschiedlicher Natur: Darin befinden sich schön gestochen geschriebene Einträge zu Beschlüssen der Jahre 1952 und 1970, worin es um Ehrenbürgerschaften geht, des weiteren werden auch verliehene Ehrenzeichen in Gold festgehalten, Ehrenurkunden erwähnt und schließlich seit 1993 Verdiensturkunden mit Verdienstzeichen neben den Ehrenbürgerschaften eingeführt. Im Buch scheinen vier Ehrenbürger auf: Antonia Stark (Stark Toni) 1955, Ernst Leitner Senior 1961, Josef Rampold 1994 und Bischof Wilhelm Egger 2000 Erker 05 I 16

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KULTUR

ST. JAKOB

STERZING

Der Meineidbauer

Neuer Ausschuss für Stadtbühne

Volksstück von Ludwig Anzengruber Die Volksbühne Pfitsch zeigt zu ihrem 20-jährigen Jubiläum im Mai Ludwig Anzengrubers Drama „Der Meineidbauer“ in einer Inszenierung von Ulrich Kofler. Das Stück über Schuld und Verzeihung war vor 60 Jahren in Pfitsch mit namhaften Schauspielern verfilmt worden. 1956 erregte eine Filmgesellschaft in Pfitsch großes Aufsehen, als in St. Jakob unter der Regie von Ru-

dolf Jugert das bekannte Volksstück „Der Meineidbauer“ des bedeutenden österreichischen Dramatikers Ludwig Anzengruber (1839 – 1889) verfilmt wurde. Namhafte Schauspieler, darunter Carl Wery, Christiane Hörbiger-Wessely und Attila Hörbiger sowie Heidemarie Hatheyer, überzeugten darin als Charakterdarsteller. Als Kreuzweghof stand der alte Fuchshof in Innerpfitsch und als dazugehörendes Ausgedigene das naheliegende Paulerhäusl im Mittelpunkt der Filmaufnahmen. Schauspieltruppe und Filmleute hatten im Gasthof „Knappenhof“ Quartier bezogen. Für die Bevölkerung von Pfitsch bildete das ganze Drum und Dran bei den Filmarbeiten für längere Zeit interessanten Gesprächsstoff. Mit dem Film wurde das Pfitscher Hochtal im gesamten deutschen Sprachraum bekannt. Nun, sechzig Jahre später, stellt die Volksbühne Pfitsch Anzengrubers vielleicht tiefgründigstes

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Volkstheaterstück mit kraftvollen Dialogen auf die Bühne. Bearbeitet und modern in Szene gesetzt wird es von Regisseur Ulrich Kofler. Mit einem Meineid erschleicht sich der Kreuzwegbauer den Hof seines Ziehbruders und stürzt die rechtmäßige Erbin samt ihrer Kinder in Not und Schande. Tatsächlich blüht der Hof auf, und mit Frömmelei lässt sich das Gewissen beruhigen. Doch als die nächste Generation heranwächst, brechen alte Wunden auf: Die Tochter der Vertriebenen erfährt, welches Unrecht ihrer Mutter angetan wurde. Der Sohn des reichen Bauern muss schmerzlich die schwere Schuld des Vaters wahrhaben. Werden Wiedergutmachung und Verzeihung möglich sein? Die Frage der Schuld und des Verzeihens wird unerbittlich gestellt. Der Ausstieg aus der Unglücksspirale wird mit jeder weiteren Tat schwerer. Das Publikum erlebt alle Stufen der Eskalation – und am Ende einen Hoffnungsschimmer auf verbrannter Erde. Premiere hat das Stück am 6. Mai in der Grundschule von St. Jakob. Weitere Aufführungen im Veranstaltungskalender. Am 15. Mai wird der Original-Film von Rudolf Jugert („Der Meineidbauer“, 1956, zu Teilen in Pfitsch gedreht), im Schulhaus vorgeführt.

Bei der Jahresversammlung im März kam es an der Spitze der Stadtbühne Sterzing zu einem Wechsel. Neuer Obmann ist Werner Hohenegger. Nach Erich Gogl als langjährigem Obmann der Stadtbühne Sterzing hatte in den vergangenen Jahren Monika Leitner Bonell die Stadtbühne als Obfrau geleitet und viele interessante Stücke auf die Bretter gestellt. Zu den letzten Produktionen zählten das Kult-Musical „Der Watzmann ruft“, die Komödie „Suche impotenten Mann fürs Leben“, die Faschingsrevue Sterzarett im Jahr 2014, das Musical „Die Schneekönigin“ oder die Komödie „37 Ansichtskarten“. Nun kommt es im Vorstand der Stadtbühne zu einem neuerlichen Wechsel. Nach dem Rücktritt von Obfrau Bonell, Kassierin Claudia Brüne und Vorstandsmitglied Burgunde Kausch wurden bei der Jahresversammlung die Kompetenzen neu verteilt. Neuer Obmann der Stadtbühne ist Werner Hohenegger. Als Obfrau-Stellvertreterin steht ihm Susanne Egger zur Seite. Spielleiterin

ist Anna Larch, die zusammen mit Greta Volgger auch als Schriftführerin fungiert. Benno Hofer ist als technischer Leiter tätig, Susanne Egger als Kassierin.

Der neue Ausschuss möchte auch in Zukunft mindestens einmal jährlich eine Produktion auf die Bühne bringen. „Theater soll Spaß machen und das Leben in all seinen Facetten beleuchten“, so der neue Bühnen-Obmann. Die Stadtbühne ist ständig auf der Suche nach neuen Personen, die gerne mal Theaterluft schnuppern, egal ob auf oder hinter der Bühne. Auch Anfänger sind jederzeit gerne willkommen (info@stadtbuehne-sterzing.com).

„Verhext“ Ein besonderer musikalischer Genuss wurde den Schülern der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ beim Musical „Verhext“ zuteil. Im Vereinshaus von Innerpflersch gab die Jugendtheatergruppe Pflersch unter der Leitung von Franz Ploner und mit professioneller Regie von Gerd Weigel eine bearbeitete zeitgemäße Darstellung des Stückes „Wicked“ zum Besten. Mit viel Engagement und Einfühlungsvermögen spielten und sangen sich die Jugendlichen in die Herzen der Zuschauer. Großartig war die gesangliche Leistung der Hauptdarstellerin Elfi (Natalie Ploner), ein etwas anderes Mädchen

mit grünem Gesicht, das ab und zu zaubert, und so Ablehnung und Bewunderung gleichzeitig erfahren muss. Selbst von ihrer Freundin Glinda wird sie nicht ver-

standen und scheitert letztlich an der Auseinandersetzung zwischen zwei Welten: Aluminien und Smaragdland. Erst mit Fyero findet sie auf einer einsamen Insel ihr Glück.


KULTUR

Vom Energiebild zum „Vollwertdesign“ Seit rund fünf Jahren ist Christine Schölzhorn aus Ridnaun künstlerisch tätig. Vor allem mit ihren „Energiebildern“ auf Leinwand hat sie seit Jahren großen Erfolg. „Zentrales Element in meiner Kunst ist die ‚Blume des Lebens’, die in vielen Kulturen seit Tausenden von Jahren als Schutz- und Energiesymbol be-

(v. l.) Christine und Katja Schölzhorn

kannt ist“, erklärt Christine. Gemeinsam mit ihrer Schwägerin Katja Schölzhorn hat sie im vergangenen Herbst das Projekt „Vollwertdesign“ gestartet. Dabei wird die „Blume des Lebens“ mit verschiedenen, handgefertigten Produkten kombiniert, soweit möglich aus biologischen und regionalen Materialien. „Jedes Stück ist einzigartig, eine besonde-

re Geschenkidee für besondere Menschen“, so Katja. So werden Kissen aus selbstgenähten und einzeln bemalten Biostoffbezügen – gefüllt mit Zirbenflocken und Schafwolle – hergestellt, Kerzen für verschiedene Anlässe mit selbstgeschriebenen Sprüchen, Nackenrollen und Schals aus Biobaumwolle und – ganz neu – auch LED-Kerzen. „In gar einigen schlaflosen Nächten haben wir verschiedene Techniken ausgetüftelt, um unsere Motive in haltbarer und hochwertiger Art und Weise auf unseren Produkten zu verewigen“, so Christine. Geplant ist in nächster Zeit auch eine Schmucklinie mit echten Steinen. Um ihre Unikate einem breiten Publikum zugänglich zu machen, haben Christine und Katja Ende April einen Ausstellungsraum in der Industriezone Unterackern eröffnet. Nähere Infos dazu unter www.kunstzumwohlfühlen. com.

STERZING

Atem.Feuer.Geist

Das Brixner Vokalensemble VocalArt – es feiert heuer sein 25-jähriges Bestehen – gibt am 14. Mai in der Heiliggeistkirche von Sterzing ein Pfingstkonzert. In „Atem.Feuer. Geist“ spürt Dirigent Stefan Kaltenböck den musikalischen Darstellungen des Heiligen Geistes nach und stellt mit VocalArt Komponisten vor, die diesen zum Klingen bringen und auf diese Weise fassbar, hörbar und spürbar machen. Ausgehend vom pfingstlichen Hymnus Veni Creator Spiritus setzt sich das Konzert mit Texten auseinander, die manchmal explizit, oft aber auch nur am Rande den lebendigen, bewegten Geist zum Thema haben. Musikalisch verschmelzen Werke aus Renaissance und Frühbarock mit zeitgenössischer Klangsprache. Michael Braun wird am Flügel stilistisch vielfältig und zum großen Teil improvisierend dem vokalen Klang einen besonderen Glanz verleihen. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr.

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KULTUR

STERZING

Benefizkonzert am Muttertag Am 7. Mai findet in der Pfarrkirche „Maria im Moos“ in Sterzing ein Muttertagskonzert statt. Mitwirkende sind – neben dem Pfarrchor „Maria im Moos“ unter der Leitung von Manuel Schiabello – das Geigenorchester der Musikschule Sterzing unter der Leitung von Johannes Heim, die Hornbläser der Musikschule Klausen unter der Leitung von Manfred Messner und das weitum bekannte Kastelruther Männerquartett (im Bild). Dekan Josef Knapp stimmt mit besinnlichen Texten auf den Muttertag ein. Der Erlös aus den freiwilligen Spenden kommt bedürftigen Familien im Wipptal sowie wohltätigen Zwecken zu. Organisiert wird das Konzert vom KVW Sterzing in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat. Der Konzertabend beginnt um 20.30 Uhr.

WIESEN

Frühjahrskonzert unter neuer musikalischer Leitung

Musikbegeisterte in Mareit Zahlreiche Musikbegeisterte zog es auch heuer wieder in den Vereinssaal von Mareit zum Frühjahrskonzert der Musikkapelle. Unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Jürgen Salzburger boten die Musikanten ein unterhaltsames Programm, durch das Marketenderin Verena Siller führte. Schwungvoll startete der Konzertabend für Marschliebhaber mit dem Werk „Washington Grays“ von Claudio Grafulla. Es folgten die anspruchsvolle Ouvertüre „Banditenstreiche“ von Franz von Suppé, der Choral „Mountain Wind“ von Martin Scharnagl und das neunminütige Konzertstück „Flight“ von Mario Bürki. Nach der Pause war der Konzertmarsch „Kometenflug“ von Alexander Pfluger und „The Man in the Iron Mask“ aus dem gleichnamigen Film von Willy Fransen zu hören. Düstere Klänge präsentierten die Musikanten im Konzertstück „Spirit of the Celts“

Vor vollbesetztem Saal gab die Musikkapelle Wiesen um Obmann Anton Walter Anfang April im Haus der Dorfgemeinschaft unter der Leitung des neuen Kapellmeisters Andreas Reifer ihr traditionelles Frühjahrskonzert.

STERZING

Andreas Reifer kommt aus Gereut bei Brixen und ist in der Südtiroler Blasmusikwelt kein Unbekannter. Er war u. a. langjähriger Kapellmeister der Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg. Seit Dezember 2015 dirigiert er nun die Musikkapelle Wiesen. Einen musikalischen Höhepunkt im ersten Konzertteil bildete das „Konzertstück Nr. 1“ für zwei Soloklarinetten und Blasorchester von F. Mendelssohn-Bartholdy. Die Solisten Kurt Jocher und Matthias Marginter trugen das Stück mit Bravour vor. Der zweite Konzertteil wurde schwungvoll mit dem Marsch „Vivat Athesis“ des Südtiroler Komponisten Hans Vinatzer eingeleitet. Es folgten die Opern-Ouvertüre „Valhalla“ von James Hosey und die „Russische Tanzsuite in vier Sätzen“ von James Vlak. Das rundum gelungene Konzert wurde vom Publikum mit großem Beifall bedacht. Durch das Programm führte Verena Ninz. Flötistin Carmen Jocher wurde im Rahmen des Konzertes neu in die Kapelle aufgenommen. Das nächste Konzert der Musikkapelle Wiesen ist ein Gemeinschaftskonzert mit der eigenen Jugendkapelle „JuKaWi“. Es findet am späten Vormittag des Pfingstmontags im Gemeindepark von Wiesen statt.

Am Ostersonntag lud die Bürgerkapelle Sterzing zum traditionellen Frühjahrskonzert im Stadttheater Sterzing ein. Der erste Teil des Konzerts stand ganz im Zeichen der Solidarität. Gemeinsam mit der Lebenshilfe Südtirol und der Kunstwerkstatt Akzent wurde das Musikstück „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky musikalisch und künstlerisch auf die Bühne gebracht. Passend dazu hatten Künstler mit Beeinträchtigung Bilder gemalt, die zum einen während des Musikstückes auf die Leinwand projiziert und zum anderen auch im Stadttheater ausgestellt wurden. Der österreichische Künstler Johannes Maria Pittl malte live im Saal ein Portrait des Komponisten, das anschließend als Zeichen der Wertschätzung an die Lebenshilfe überreicht wurde. Diese bedankte sich im Gegenzug bei der Bürgerkapelle passend mit dem Bild „Das große Tor von Kiew“ des Künstlers Gustav Lechner, das u. a. die Plaka-

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von Ronan Hardiman, bevor sie sich mit bekannten Stücken aus dem Medley „Udo Jürgens Live“ von Kurt Gäble und zwei Zugaben musikalisch verabschiedeten.

Im Rahmen des Konzerts wurde Kurt Sporer (im Bild) für seine 25-jährige Tätigkeit als Musikant ausgezeichnet. Willkommen geheißen wurden die beiden neuen Klarinettistinnen Katharina Gschnitzer und Gabriela Obex. Mit Judith Zihl bekamen auch die Marketenderinnen Zuwachs. Dazu passend erklang die Polka „Markytanka“, zu Deutsch „Traum einer Marketenderin“, von Franz Meierhofer.

Osterkonzert im Zeichen der Solidarität te zierte. Im zweiten Teil des Konzertabends gaben die Musikanten traditionelle und schwungvolle Stücke zum Besten.

Bei der Bürgerkapelle gab es heuer zwei Neuzugänge: Maria Gallmetzer an der Querflöte und Anna Lisa Kofler als Marketenderin. Barbara Fontes und Sandro Santinato wurde für 15-jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen in Bronze verliehen; Heinrich Wild erhielt das Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre. Mit einem bis zum letzten Platz gefüllten Konzertsaal bleibt das Osterkonzert der Bürgerkapelle nach wie vor ein gern besuchter Programmpunkt im Rahmen der Sterzinger Osterspiele.


KULTUR

STERZING

GOSSENSASS

„Rendezvous“ zweier Wipptaler Chöre

Pfingstkonzert der Vereinskapelle

Zu einem ganz besonderen „Rendezvous“ haben sich unter eben diesem Titel der Männergesangverein Sterzing und der Frauenchor Ratschings verabredet. Unter der Gesamtleitung von Waltraud Pörnbacher geben die beiden Chöre Ende Mai im Stadttheater von Sterzing zwei Konzerte, die einen weiten Bogen von Schlager über Swing, Evergreen und Operette bis hin zu aktueller Popmusik in unterschiedlichsten Chorbearbeitungen spannen. Den roten Faden durch das Programm dieser Verabredung bilden Freud und Leid von Ein- und Zweisamkeit sowie den Sehnsüchten und erfolgreichen oder fehlgeschla-

genen Versuchen, den jeweiligen Status Quo zu durchbrechen. Selbst bestens bekannte und oft gehörte Stücke erlauben bei näherem Hinsehen einen Blick hinter die Fassade, bei dem sowohl Nachdenklichkeit als auch Humor nicht zu kurz kommen. Nur findet man Beides nicht immer dort, wo man es auf den ersten Blick vermuten würde ... Die Sängerinnen und Sänger werden vom langjährigen Pianisten und Organisten des MGV Sterzing, Oswald Salcher, sowie von einer Band unter der Leitung von Tamara Salcher begleitet. Die Konzerte finden am 27. Mai um 20.30 Uhr und am 29. Mai um 18.00 Uhr statt.

Pfingstkonzert der Musikkapelle Mauls

Am 15. Mai lädt die Musikkapelle Mauls zu ihrem traditionellen Pfingstkonzert in das Haus der Dorfgemeinschaft. Unter der Leitung von Kapellmeisterin Ricarda Janissen wird den Zuhörern ein abwechslungsreiches Programm von traditioneller Blasmusik bis hin zu bekannter Unterhaltungsmusik geboten. Im ersten Teil werden bearbeitete Werke bekannter Komponisten wie die „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel, eines der

Am 14. Mai gibt die Vereinskapelle Gossensaß auf dem Festplatz in Gossensaß ihr diesjähriges Pfingstkonzert. Eröffnet wird es auch heuer wieder von der Jugendkapelle Brennerwind mit kurzweiligen Stücken. Unter der Leitung von Kapellmeister Klaus Sailer folgen nach dem klangvollen Konzertmarsch „Carpe Diem“ von Alexander Pfluger anspruchsvolle Werke aus der Filmmusik wie „Der Fluch der Karibik“ und „Der letzte Mohikaner“. Den Höhepunkt des Konzertes stellt eine Uraufführung des Wipptaler Musikproduzenten und

Komponisten Christian Haller dar. Der in München arbeitende Mu-

siker aus Telfes hat für die Vereinskapelle einen Konzertmarsch geschrieben, der beim diesjährigen Pfingstkonzert erstmals dem Publikum vorgetragen wird. Man darf gespannt sein. Der Konzertabend beginnt um 20.15 Uhr.

JAUFENTAL

„Der Berg ruft“ Das heurige Frühjahrskonzert der Musikkapelle Jaufental stellt Kapellmeister Michael Bacher unter das Motto „Der Berg ruft“. Mit Stücken wie die „Montana Fanfare“ von Thomas Doss, „Nanga Parbat – King of Mountain“ von Michael Geisler oder „Eiger – Journey to Summit“ von James Swearingen werden die Zuhörer in die Welt der Berge entführt. Auch die Märsche „Triglav“

und „Gruß aus den Dolomiten“ greifen das Thema Berg auf. Eine Alphorneinlage sorgt für alpine Almenklänge.

Das Konzert findet am 21. Mai um 20.30 Uhr im Haus der Vereine von Jaufental statt.

bekanntesten Werke der Barockzeit, oder die Schnellpolka „Auf der Jagd“ von Johann Strauß (Sohn) aufgeführt. Im zweiten Teil spielt die Musikkapelle u. a. Auszüge aus dem Musical-Hit „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd Webber und das Werk „Udo Jürgens Live“, ein Medley aus den bekanntesten Melodien des großen Entertainers. Durch das Programm führt Annemarie Saxl. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr. Erker 05 I 16

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WOHER STAMMT EIGENTLICH DER NAME ...

KULTUR

Valming? Ein „Echo“ für Frei.Wild

Die Häuser und Höfe von Valming befinden sich nordwestlich von Gossensaß im Pflerschtal auf beiden Seiten des Talbaches. Die Ansiedlung gehört zur Katastralgemeinde Pflersch und ist mit dieser verwaltungstechnisch Teil der Marktgemeinde Brenner. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestanden in Valming insgesamt sieben Häuser und eine Mühle. Neben dem Talweg war im Jahr 1713 zudem die Maria-Hilf-Kapelle errichtet worden. Diese war nach umfangreichen Stiftungen im Jahr 1739 mit der Kuratiekirche zum hl. Georg in Gossensaß vereint worden. Die Gegend von Valming dürfte bereits in uralter Zeit besiedelt gewesen sein, zumal der Ortsname auf romanische Ursprünge hindeutet. Die schriftliche Überlieferung nennt die Gegend erstmals im Jahr 1288, also in spätmittelalterlicher Zeit. Im Urbar Meinhard II. wird der „hof ze Valdemunch“ erwähnt. Im Jahr 1297 findet sich der Ausdruck „Valdminch“. Die noch heute geläufige Schreibweise „Valming“ dürfte sich bereits im 14. Jahrhundert weitgehend gefestigt haben, zumal im Jahr 1356 bereits die Form „Valming“ urkundlich in Gebrauch war. Die heute ebenfalls geläufige Schreibweise „Vallming“ mit dem doppelten Konsonanten „l“ ist ebenfalls seit mittelalterlicher Zeit in Verwendung, dürfte sich jedoch erst seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert weitgehend gefestigt haben. Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als überaus schwierig. Der Ortsname ist romanischen Ursprungs und wurde wohl erst im 10. Jahrhundert eingedeutscht. Die Forschung leitet „Valming“ häufig vom Namen „Dominikus“ ab. Die Siedlung bzw. die gesamte Gegend wäre demnach als „Tal des Dominikus“ zu deuten. Der Ortsname könnte damit auf einen ersten Siedler oder den Besitzer eines Hofes verweisen.

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Die Band – am Schlagzeug sitzt Christian Forer aus Thuins – war 2013 noch von der Nominierungsliste gestrichen worden, nachdem Gruppen wie „Kraftklub“ oder „Die Ärzte“ mit einem Boykott gedroht hatten. Wegen ihrer Texte umstritten, wird der Band seit Jahren die Nähe zur rechten Szene vorgeworfen. 2014 wurden die Wipp- und Eisacktaler Rocker ebenfalls nominiert, blieben der Veranstaltung aber fern. Bei der Nominierung im vergangenen Jahr gingen sie leer aus. Heuer hat es geklappt: Bei der großen „Echo“-Gala in Berlin – der Preis, der nach Verkaufszahlen zuerkannt wird, ist heuer zum 25. Mal verliehen worden – hat sich Frei.Wild in der Kategorie Rock/ Alternative National gegen Avantasia, Lindemann, Saltatio Mortis und Wirtz durchgesetzt und konnte den begehrten Musikpreis entgegennehmen. Begleitet von Buhrufen und eher verhaltenem Beifall. In der deutschen Presse ließen denn auch die größtenteils negativen Reaktionen auf die Preisverleihung nicht lange auf sich warten und lösten teilweise heftiges Unverständnis und Irritationen aus. In den sozialen Medien waren die Meinungen höchst unterschiedlich. Daran änderte auch nichts, dass sich die Band im vergangenen Sommer auf ihrem Webportal gegen Fremdenhass ausgesprochen hat. In Kiel rief nach der Preisverleihung eine Initiative

sogar zu einer Demo „für ein freiwildfreies Kiel“ auf. Die Südtiroler selbst verzichteten bei der Preisverleihung auf großen Jubel, hielten stattdessen eine Art Protestrede und verwehrten sich gegen den Vorwurf der Rechtslastigkeit. „Wir sind das, was wir sind, und nicht das, was uns sehr viele Leute nachsagen“, so Frontman Burger. Man wolle den „Echo“ nicht zuhause aufstellen, sondern ihn als Symbol für Widerstand gegen Engstirnigkeit und Ausgrenzung öffentlich präsentieren. Mit den Worten „Liebe Fans, ihr seid das Beste, was wir haben. Liebe Kritiker, ihr ebenso“ und einem Dank an Crew und Familie verabschiedete sich Frei.Wild von der Bühne und spielte am selben Abend noch ein Konzert in Niedersach-

© dpa

von Harald Kofler

Die Südtiroler Deutschrock-Band Frei.Wild ist Anfang April für ihr Album „Opposition“ mit dem „Echo“, dem wichtigsten deutschen Musikpreis, in der Sparte Rock/ Alternative National ausgezeichnet worden. „Heute zeigt sich, dass Ehrlichkeit am längsten währt“, so Bandleader Philipp Burger in seiner Dankesrede. Nicht ohne vereinzelte Buhrufe.

sen. Nicht ohne vorher noch einigen Buh-Rufenden den Mittelfinger gezeigt zu haben. Die Sendeanstalt ARD hatte das Programm der Verleihung kurzfristig geändert, damit die Rocker sowohl den Preis abholen als auch das geplante Konzert spielen konnten. Mit dem „Echo“ hat Frei.Wild nun also doch noch den deutschen Musikhimmel erklommen. Die Wolken werden sich so schnell aber nicht verziehen. lg

Blues-Metropole Sterzing Vom 2. bis zum 8. Mai finden in Sterzing zum vierten Mal die Blues Days der Incredible Southern Blues Band (im Bild) statt. „Back to the roots ...“ verspricht bluesigen Sound – wie in alten Zeiten. Eine Woche lang verwandeln sich verschiedene Sterzinger Lokale in Kneipen, die den Blues auf ihre Fahnen geschrieben haben. Und mit der Innercity Parade der STB Dixie Train Marching Band hält in Sterzing auch in den Stadtgassen südstaatlicher New-Orleans-Flair Einzug.

Mit Manu Delago ist im Vigil-Raber-Saal am Freitagabend der weltbeste Hand-Spieler zu hören, bevor bei der Blues Night am Samstag im Stadttheater mit der ISBB als Stargast die aus Virginia stammende Gospel- und Bluessängerin Gail Anderson die Bühne betritt. Zudem treten beim Konzert Giorgio Peggiani, Ausnahmekönner auf der Mundharmonika, und einmal mehr die Incredible Horns auf. Die Termine im Veranstaltungskalender.


KULTUR

BRENNER

Interethnischer „Sarner“ Frauen-Werkstatt am Grenzpass Die Sozialgenossenschaft Atelier (Baustelle für Soziales und Kunst) hat zu Jahresbeginn am Brenner in Zusammenarbeit mit der „Piattaforma delle Resistenze Contemporanee“ das Projekt „Tessuto Sociale – Soziales Gewebe“ ins Leben gerufen. Mitte April wurde es im Rahmen der Vorpremiere des Festivals für zeitgenössische Widerstände vorgestellt. Seit Anfang März arbeiten am Brenner Frauen unterschiedlicher Herkunft, vorwiegend Migrantinnen, in einer eigenen kleinen Handarbeitswerksatt. Die Genossenschaft Atelier versucht, mit kreativen Integrationsprojekten immer wieder Menschen unterschiedlicher Her-

kunft zu vereinen. Im Grenzort fertigen jetzt rund zehn Frauen Näh-, Stick- und Strickarbeiten an. Zurzeit produzieren sie Handtaschen für einen Sterzinger Betrieb. Für die Zukunft möchte die Sozialgenossenschaft die Aktivität der Werkstatt ausweiten. Deshalb sucht sie nach Produzenten anderer Südtiroler Handwerksprodukte, die ihre Artikel von der Gruppe am Brenner herstellen lassen möchten. Nach einer Einführungsphase, in der die Frauen vom Auftraggeber neue Produktionstechniken erlernen, wird gemeinsam entschieden, ob die Produktion sinnvoll ist und aufgenommen wird. Da die Frauen bereits über sehr aus-

geprägte handwerkliche Fähigkeiten und ausgeklügelte Sticktechniken verfügen, begab man sich auf die Suche nach einem Produkt,

bei dem die traditionellen Handarbeitstechniken der Frauen mit althergebrachter Südtiroler Handarbeit verschmelzen können. Gemeinsam mit Designerin Patrizia Pertolini einigte man sich auf den Entwurf eines „Sarners“, eines ech-

ten „Sarners“ mit interethnischem Einfluss. Dessen Saum sollte nach eigenen Vorstellungen kreativ und mit dekorativen Elementen gestaltet werden. Handwerkliche Qualität mit Südtiroler Rohstoffen wird dabei großgeschrieben. Für Materialspenden wie Schafwolle, Fäden und Garne, Stoffe, Nähmaschinen und Nähzubehör ist die Genossenschaft dankbar. Bei der Vorpremiere des Festivals für zeitgenössische Widerstände, das Ende April in Bozen stattgefunden hat, gab die Plattform am Brenner Einblick in ihre Projekte zum Thema „Teilen“ und stellte das Projekt vor. Der Abend wurde von den beiden Liedermachern Francesco Tancredi und Omar El Afrah aus Marokko musikalisch gestaltet. lg

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

IL MERAVIGLIOSO MONDO DELLA NATURA ATTRAVERSO LA FOTOGRAFIA Intervista: Chiara Martorelli

Alex Grassi è nato il 10.07.1993 a Vipiteno, dove ha studiato fino alla maturità. Sin dalla scuola si è sempre interessato di cinema e arte, ha coltivato la passione per la montagna, specialmente grazie al nonno. Pratica fotografia naturalistica dal 2008, ha partecipato a diversi concorsi, raggiungendo la finale del Wildlife Photographer of the Year nel 2011, il terzo posto nel concorso “Wipptal im Fokus” nel 2015 e ha ottenuto altri premi in concorsi minori. Dal 2014 studia alla scuola di film documentario ZeLIG di Bolzano, nella classe di fotografia/camera, dove terminerà gli studi quest‘anno. In futuro spera di poter continuare a lavorare nel settore di produzione film/immagine.

Erker: Che cosa l‘ha avvicinata alla fotografia? Alex Grassi: Fin da quando ero ragazzino mi sono sempre interessato al mondo della fotografia, mio nonno mi ha portato spesso con sé quando andava nel bosco o in montagna, così ho unito i due interessi, e vedendo mio zio e le sue spettacolari fotografie e ha seguito i suoi consigli ho iniziato a spenderci sempre più tempo, avvicinandomi a questo mondo fantastico. La mia passione mi ha poi portato a scegliere la scuola Zelig, della quale sto frequentando l‘ultimo anno. Sono ormai ben sette anni che mi dedico concretamente alla fotografia (principalmente naturalistica). Quali soggetti predilige? Prediligo soggetti naturalistici, quindi qualsiasi tipo di animale selvatico. Ripeto selvatico, poiché tutte le mie fotografie sono scattate in natura, in stato brado. Sporadicamente, se mi viene chiesto faccio anche servizi fotografici per diversi eventi tra cui matrimoni e feste di vario genere. Come definirebbe il suo stile? Non saprei come descrivere lo stile, posso solo dire che ciò che cerco di mostrare attraverso le fotografie sono la bellezza e i colori incredibili della natura, di cui molta gente non è nemmeno a conoscenza. Quali sono le caratteristiche

che rendono una foto particolare? Dipende molto dalla persona che osserva la foto, non credo ci sia un criterio standard per considerare una foto ‚valida‘, ma alcune regole basilari ci sono, a partire dalla qualità e dalla posizione del soggetto. I mezzi tecnici poi sono indispensabili per ottenere un buon risultato. Altrimenti chiunque con qualsiasi smartphone potrebbe scattare fotografie di un certo livello. Lei ha una foto preferita? Ne ho diverse, alcune per un significato personale, mentre altre per la buona riuscita. Proba-

bilmente la mia foto preferita è quella del martin pescatore, un soggetto sul quale sto lavorando da tempo. Qual è la foto che nella storia o ai tempi d‘oggi l‘ha colpito di più? Non ho preferenze sinceramente, ci sono molte foto che mi hanno colpito, non saprei veramente scegliere. Utilizza programmi per ritoccare foto? Utilizzo solamente un programma per migliorare i colori e il contrasto, ovvero le operazioni di base. Sono contrario a qualsiasi altro ritocco, poiché ritenErker 05 I 16

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FOTOGRAFEN IM GESPRÄCH

go che manipolare o modificare la realtà per ottenere una bella foto non sia arte, bensì solo abilità informatica, che ha ben poco a che fare con la foto in sé. Quali sono stati i suoi lavori più significativi? Per importanza forse lo scatto di due marmotte intente a scambiarsi una carezza, con il quale, alcuni anni fa, ho raggiunto la finale del Wildlife Photographer of the Year (settore giovanile) che è un concorso per la migliore fotografia della natura del mondo. Il concorso è di pro-

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prietà dell‘istituzione britannica e ha un‘importanza di fama mondiale. Il Wildlife Photographer organizza ogni anno una grande mostra al Museo di Storia e Natura Britannico e un tour in tutto il mondo. Le immagini vincenti appaiono sul sito che viene visitato da milioni di persone in tutto il mondo, per me è stata una grande soddisfazione vedere le mie foto pubblicate su un sito che in materia di fotografia naturalistica è l‘eccellenza.

Altri lavori che ritengo importanti sono sicuramente alcuni scatti su caprioli (con questi ho vinto un premio al vostro concorso indetto l‘anno scorso) e vari volatili in serie (martin pescatore, ciuffolotti e vari rapaci), oltre agli stambecchi che non sono proprio comuni ormai. Quali consigli può dare ad aspiranti fotografi? Il consiglio che posso dare è avere veramente tanta pazienza, non avere fretta ma avere costanza. A volte aspetto anche tre o quattro ore in una tenda,

o girando, e torno a casa con zero foto in macchina. E succede veramente spesso. Ma la costanza prima o poi premia, è una cosa che ho imparato in questi anni. Progetti per il futuro? Come detto ora penso a finire la scuola, il settore film-fotografia in Alto Adige è in netta espansione e quindi credo che non sarà difficile trovare un‘occupazione nel settore, le opportunità di lavoro non mancano. E


NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

La chiusura del Brennero, la storia di un confine in passato carico di tensioni La questione profughi, che tiene in tensione tutti, sembra farci fare un salto nella storia e richiama alla memoria: l’annessione all’Italia e la divisione del Tirolo storico A inizio aprile i due ministri degli interni di Italia e Austria Angelino Alfano e Johanna Mikl-Leitner si sono incontrati a Roma per trovare una soluzione definitiva alla problematica migranti. Angelino Alfano, durante l’incontro, ha precisato che, finora, non si registrano attraversamenti significativi alla frontiera con l’Austria e che le forze di polizia italiana non permettono passaggi indiscriminati e sono attive nei controlli, per i quali ci sarà un rafforzamento in caso di necessità. Johanna Mikl-Leitner ha ribattuto sottolineando che l’Austria non vuole che si crei un flusso di migranti dalla frontiera sud e ha chiesto che Roma faccia la propria parte, presidiando adeguatamente i valichi. La minaccia della sospensione di Schengen non è però stata messa sul tavolo. Dopo l’incontro, in una nota congiunta, i ministri hanno deciso di «intensificare la collaborazione bilaterale e operativa nel monitoraggio e nel controllo della comune frontiera, con l’obiettivo strategico di garantire la fluidità di passaggio al Brennero e di salvaguardare la libera circolazione prevista da Schengen». Alfano e Mikl-Leitner hanno anche sottolineato «la grande condivisione di intenti tra Italia e Austria sulle politiche Europee in materia di asilo e rimpatrio dei migranti, hanno quindi ribadito di voler lavorare insieme per una politica europea comune fondata su un’ambiziosa riforma del regolamento di Dublino». Quindi pare che l’Austria non sospenderà Schengen, ma certo è che è fermamente intenzionata a far partire - entro maggio-giugno - i controlli di confine al Brennero, con un check point stradale e corsie per la verifica dell’identità di chi viag-

gia. L’obiettivo è quello di attuare questo monitoraggio senza bloccare il traffico, stimato in 40mila veicoli al giorno. Per raggiungere questo obiettivo è quindi necessaria la cooperazione con l’Italia, che è pronta a dare il suo contributo con uomini e mezzi. Ha detto la sua anche il presidente della Provincia di Bolzano Arno Kompatscher, dichiarando che si farà tutto il possibile per evitare che si possano creare situazioni critiche al confine del Brennero e che sarà necessario l’impegno dell’Europa per giungere ad una reale e concre-

ta soluzione. Il presidente Kompatscher ha inoltre annunciato che entro fine maggio saranno completate le opere infrastrutturali per l’intensificazione dei controlli dei profughi ai confini tra Italia e Austria. 12 aprile 2016 con grande sorpresa, benché l’incontro di Roma avesse fatto ben sperare in un accordo pacifico per la gestione dell’emergenza profughi, l’Austria, ha iniziato i lavori per la costruzione di una barriera atta a limitare l’accesso di migranti provenienti dall’Italia, dalla cosiddetta “rotta del Mediterraneo”. Subito dopo il confine austriaco sono stati visti al lavoro operai e due ruspe sull’autostrada. I lavori al Brennero, per il momento, prevedono la costruzione di una tettoia per consentire i controlli an-

che con il maltempo e la rimozione di alcune isole spartitraffico. È pianificata anche una recinzione (notizia confermata dalla polizia austriaca all’agenzia Apa). Gli interventi sull’autostrada prevedono invece quattro corsie (due per le macchine e due per i tir). I mezzi da controllare saranno deviati su un parcheggio, evitando il più possibile rallentamenti. Il «management di confine» dovrebbe essere pronto a fine maggio. Ancora incerta la data dell’avvio dei controlli in quanto dipenderà dallo sviluppo della situazione. Nel piano lavori sono previste inoltre strutture per «canalizzare e controllare» i migranti. Il cancelliere austriaco Werner Faymann, dopo il consiglio dei ministri a Vienna, ha comunicato che il management di confine al Brennero e le nuove misure legislative sul diritto d’asilo non sono la soluzione migliore, ma sono necessarie e giuste, inoltre è assolutamente fuori discussione non fare niente e accogliere persone senza limiti e senza controlli. Dall’Italia il sottosegretario alla presidenza del Consiglio Sandro Gozi ha definito la costruzione di una barriera alla frontiera “un grave errore che viola le regole europee”. Ora non resta che aspettare lo sviluppo della situazione: certo è che la chiusura e i controlli sistematici al confine del Brennero costituirebbero un problema non indifferente in quanto questo passaggio rappresenta un punto nevralgico per il traffico passeggeri e merci tra nord e sud Europa con ricadute sul sistema economico. Sono ormai mesi che si parla della tanto attesa soluzione europea, che purtroppo stenta ad arrivare; arrivarci sarebbe un buon segno di solidarietà verso Italia e Grecia. cm Erker 05 I 16

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

L’IMPIANTO BIOGAS WIPPTAL A VAL DI VIZZE:

“Esempio innovativo di green economy e di economia circolare” Il Biogas Wipptal che probabilmente aprirà i battenti nel mese di maggio è un impianto alimentato dai reflui zootecnici prodotti dalle aziende locali che produce energia elettrica rinnovabile e produce, altresì, un fertilizzante naturale e inodore, ottenuto dal digestato essicato per effetto sinergico del calore prodotto dall’impianto. Il progetto Biogas Wipptal è un esempio concreto e innovativo di green economy. È un impianto pressoché unico in Europa: per questo motivo è stato inserito tra i pochi progetti italiani che beneficiano degli incentivi europei LIFE+, riconosciuti in forza dell’insostituibile funzione di tutela ambientale dell’impianto che consente il trattamento dei reflui zootecnici, inevitabilmente prodotti dagli allevamenti della zona, e il loro riutilizzo controllato nelle coltivazioni agricole di pregio dell’Alto Adige. La valenza del progetto è tale che, tra gli altri, sono divenuti partner anche la cantina di Tramin, la libera Università di Bolzano e l’Università di Torino, note per i loro progetti di ricerca sull’agricoltura di montagna. Le piccole imprese agricole non dovranno ridurre i capi di bestiame per soddisfare i requisiti ambientali e potranno mantenere un reddito tale da continuare a “custodire” la montagna, scongiurando il rischio di moria dei masi e di un patrimonio di tradizioni che non può essere ignorato. Lo stoccaggio del digestato, inoltre, aiuterà a ridurre i costi e anche il trasporto di letame nelle zone residenziali e turistiche: i fastidiosi odori derivanti dallo spargimento dei reflui zootecnici, soprattutto nella stagione turistica, saranno neutralizzati grazie alla conversione di parte del digestato in concime. Per la sua consistenza, il digestato può penetrare velocemente nel terreno e fornire rapidamente nutrimento alle piante: questo riduce l´ingresso di nitrati nelle acque sotterranee, rispettando in questo modo le direttive europee; si ottiene inoltre un fertilizzante di alta qualità che può essere utilizzato dai coltivatori di frutta e vino in sostituzione dei fertilizzanti chimici.

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Michael Seeber annuncia il cambio della guardia alla guida del Gruppo Leitner In estate sarà il figlio Anton ad assumere le redini del comando

„Questa è la mia ultima Festa di Fine anno in qualità di presidente del consiglio d’amministrazione e amministratore delegato”. Ha esordito così Michael Seeber davanti agli oltre 500 collaboratori tra cui anche il management arrivato dalle diverse sedi sparse nel mondo, riunitisi nello stabilimento dei battipista a Vipiteno per celebrare la tradizionale Festa di Fine anno. Un appuntamento che, quest’anno, ha avuto un sapore particolare. Dopo 20 anni trascorsi alla guida operativa del gruppo aziendale, Michael Seeber ha annunciato che, nella prossima assemblea dei soci in programma nel mese di giugno, non si ricandiderà alla presidenza del Gruppo, cedendo il timone del comando al figlio Anton. Un cambio della guardia che Michael Seeber giudica inevitabile. “Ad un certo punto bisogna prendere atto degli anni che avanzano e ancor più che arriva il momento in cui persone più giovani guidino operativamente l’azienda. Per questo motivo – ha continuato Seeber davanti ai suoi collaboratori – stasera non voglio solo guardare indietro, ripercorrendo lo sviluppo del nostro Gruppo, attraverso acquisizioni, internazionalizzazione e diversificazione dei prodotti, bensì parlarvi anche del futuro. Un futuro che vedrà mio figlio Anton in qualità di presidente, affiancato da Martin Leitner quale vicepresidente e dai consiglieri Werner Amort, Marco Goss e il nuovo ingresso di Markus Senn. Guardo con fiducia al futuro, pur consapevole che in questi ultimi anni, accanto ai tanti successi, sono cresciute anche le difficoltà con le quali confrontarsi quotidianamente e inevitabilmente non si dovrà mai smettere di combattere”. Michael Seeber ha ritenuto infine importante ricordare ai suoi successori che un’efficiente guida aziendale può avvenire solo in uno spirito di collaborazione tra chi è chiamato ad assumere responsabilità. “Non voglio dilungarmi con singoli ringraziamenti – ha concluso il suo intervento Michael Seeber – perché sono convinto che, alla base del successo ottenuto dal nostro Gruppo, vi sia quel profondo senso di solidarietà dimostrato in tutti questi anni da una grande maggioranza dei 3147 collaboratori sparsi nel mondo”. Michael Seeber ha voluto concludere il suo ultimo intervento da presidente del Consiglio d’am-

ministrazione presentando un breve ed emozionante video dell’orfanotrofio nel sud dell’India (dove sono ospitati una sessantina di bambini) che oramai da anni, sia privatamente che come azienda, l’imprenditore vipitenese sostiene attivamente assieme alla moglie. Abbiamo lavorato e costruito in tutto il mondo, senza mai dimenticare la grande funzione sociale che un’azienda quotidianamente è chiamata a recitare.

È stata poi la volta di Anton Seeber, che, riprendendo le parole del padre e prima di presentare le cifre e i numeri del passato esercizio finanziario, ha voluto sottolineare che, se anche il suo stile lavorativo risulterà differente da quello del padre, rimarranno immutati rispetto al passato i principi e i valori che hanno ispirato l’attività imprenditoriale. “Con coraggio affronteremo le nuove sfide, nel fermo convincimento che solo non rimanendo mai fermi ci si potrà garantire un futuro di successo, non dimenticando mai il nostro ruolo imprenditoriale e, al contempo, l’altrettanto importante funzione sociale che siamo chiamati a svolgere” ha aggiunto Anton Seeber. Conclusa la parentesi più emozionale della serata, si è passati alla presentazione dei dati del 2015. Il fatturato del Gruppo è salito del 5% attestandosi a quota 726 milioni di euro, in crescita anche gli investimenti saliti a 11,8 milioni di euro. Ben 21,6 i milioni di euro destinati lo scorso anno in attività di ricerca e sviluppo, mentre i collaboratori sparsi nel mondo sono 3.147. Venendo al dettaglio delle diverse realtà in seno al gruppo, lo scorso anno si è registrata l’installazione di 59 impianti a fune (Leitner ropeways, Poma e Agudio), la commercializzazione di 604 battipista e veicoli cingolati (Prinoth), e 2000 tra cannoni e lance per l’innevamento programmato (Demaclenko), mentre sono stati 30 gli impianti eolici realizzati (Leitwind).


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Ospedale di Vipiteno

COMUNE DI VIPITENO IN BREVE

Punti nascita ancora un’incognita. Quest’anno l’ospedale di Vipiteno ha sfiorato la soglia dei 500 parti all’anno che il ministero considera il minimo per tenere aperto un punto nascita nelle zone di montagna. Per questi dati bisogna dire grazie anche alle mamme trentine, che hanno scelto la struttura altoatesina per mettere al mondo i loro figli. Infatti bisogna sottolineare che sono ben 70 ogni anno, 351 negli ultimi cinque anni. È lo stesso primario Albrecht Giuliani a fornire i numeri precisi: 200 madri provengono dal nostro distretto sanitario, altre 200 arrivano da altre zone della provincia di Bolzano e infine una settantina proviene dalla provincia di Trento e alcune dal Bellunese. Questi dati non fanno altro che sottolineare i punti di forza della struttura, come conferma il professor Giuliani: si punta sull’assistenza indi-

viduale con un ruolo molto importante da parte delle ostetriche, ai papà viene offerta la possibilità di restare in ospedale la prima notte dopo il parto (in una camera matrimoniale) e si punta molto sul rispetto dei tempi della donna, cercando di limitare al massimo lo stress prima, durante e dopo il parto, senza fretta e confusione. Il punto di forza in assoluto è l’utilizzo di metodi naturali, come la vasca, per accompagnare il parto. In caso di parto cesareo anche il padre può accompagnare la compagna in sala operatoria e il bambino non viene separato dalla madre. Da sottolineare che il nosocomio di Vipiteno ha ottenuto il certificato di ospedale “Amico del bambino”. Nonostante questi dati positivi il punto nascita del nosocomio vipitenese attende ancora il suo destino che verrà deciso da Roma. cm

Due le liste in lizza e 40 i candidati A Campo di Trens dopo un anno dalle ultime elezioni si torna a votare. Le liste in lizza sono due ovvero la Freie Liste Freienfeld che schiererà 23 candidati e la SVP Wipptal Freienfeld con 17 candidati. I candidati a concorrere per la poltrona di primo cittadino sono due: Peter Faistnauer (FLF) e Martin Rainer (SVP). Sarà una battaglia di paese, infatti entrambi i candidati sindaci sono di Trens. Dal 15 settembre 2015 il Comune è guidato da un commissario, Helmuth Kiebacher, in seguito alla mancanza di accordi e collaborazione tra la Freie Liste e la SVP. Gli elettori dovranno scegliere tra la Freie Liste Freienfeld che si presenta per la quarta volta dal 2005 e la SVP che, anche per queste elezioni, si presenta con il simbolo Wipptaler Edelweiß. Rispetto alle elezioni dello scorso anno i candidati sono aumentati, infatti nel 2015 erano 30 e ora sono 40. Tra essi ben rappresentata la quota rosa che, con 10 candidate, fa registrare il 25%. I candidati sindaci sono due: Martin Rainer per

la SVP e Peter Faistnauer per la FLF. La Freie Liste Freienfeld, che le scorse elezioni aveva 11 candidati, l’otto maggio si presenterà con ben 23 candidati tra cui ben 7 donne e 15 nomi nuovi.

La SVP Wipptal Freienfeld presenterà 17 candidati tra cui tre donne, due in meno rispetto alle ultime elezioni. Entrambe le liste presentano candidati giovani e con voglia di fare, ora la scelta spetterà agli elettori. L’affluenza alle urne nel 2015 è stata del 75,1%. Gli elettori aventi diritto al voto sono 2.229 di cui 1.159 uomini e 1.070 donne. cm

Vipiteno allarga il palaghiaccio: dopo che la prima gara è andata deserta, l’amministrazione comunale di Vipiteno riprova ad appaltare i lavori di ristrutturazione del palaghiaccio cittadino. I lavori previsti ammontano ad oltre 900 mila euro e prevedono un considerevole ampliamento della struttura a cui si aggiungeranno spazi per uffici, per una sala fitness e l’allargamento degli spogliatoi. Il progetto originale è stato rivisto e ora il Comune tenta un nuovo appalto. Anziani a lavoro. Il Comune di Vipiteno vuole mettere in gioco i suoi over 65 per un interessante progetto di inserimento in attività socialmente utili. Gli anziani interessati si occuperanno della custodia degli spazi verdi e dei campi da gioco, di piccoli lavori di manutenzione, di riparazione e di cura degli impianti e di immobili comunali. Il primo cittadino, Fritz Karl Messner, sottolinea che si stanno cercando delle persone con la voglia di fare, che non hanno intenzione di starsene a casa con le mani in mano, tutto questo per il progetto di inserimento di anziani in attività socialmente utili. Il progetto risponde a motivazioni sociali e assistenziali in quanto si propone la finalità di miglioramento della qualità della vita soprattutto degli anziani e anche per evitare i rischi di emarginazione attraverso la prevenzione e la rimozione di situazioni di bisogno economico e sociale, nonché per la salvaguardia della salute psicofisica e, al tempo stesso, per migliorare la qualità dei servizi offerti alla popolazione da parte dell’amministrazione comunale. Gli incarichi verranno assegnati con mandato individuale, si potrà dividere lo stesso mandato tra più persone nel corso dell’anno, in modo da coinvolgere a turno tutte le persone disponibili per tali iniziative. In caso di un numero elevato di domande, si procederà ad una selezione per colloquio e relativa graduatoria. Va sottolineato infine che l’incarico conferito non costituisce un rapporto di lavoro alle dipendenze del comune, trattandosi di interventi aventi finalità di inserimento di un’attività a favore della comunità locale, accompagnata dall’erogazione di un compenso economico incentivante.

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LAUT

§ ...

VENDITA TRA PRIVATI Chi compra un’autovettura usata da un privato è tutelato? Il venditore, seppur privato, ha l’obbligo di far acquistare al compratore un bene privo di vizi. Nel caso in cui il venditore abbia nascosto circostanze pregiudizievoli, ad esempio auto incidentata, pagherà i danni al compratore. Chi tace paga. SOLUZIONE La “garanzia legale” di un anno, prevista dal codice del consumo, non riguarda la compravendita di auto usate tra privati, l’auto venduta, ai sensi dell’articolo 1490 del codice civile, deve comunque essere priva di vizi occulti e il venditore non deve omettere circostanze pregiudizievoli che riguardano l’oggetto della vendita quali ad esempio che si tratta di auto incidentata o che alcune delle sue componenti sono difettate. Nel caso in cui il veicolo risulti affetto da vizi, il compratore deve immediatamente contestare il fatto al venditore; infatti lo stesso decade dal diritto alla garanzia se non denunzia il vizio entro otto giorni dalla scoperta inviando una raccomandata al venditore. Ove il danno deriva da un vizio che esisteva ed è stato nascosto, l’acquirente può domandare a sua scelta la risoluzione del contratto ovvero la riduzione del prezzo oltre al risarcimento danni, salvo che, per determinati vizi, gli usi escludano la risoluzione. Nel caso in cui poi la cosa consegnata è perita in conseguenza dei vizi, il compratore ha diritto alla risoluzione del contratto. Il compratore ha un anno di tempo per citare in giudizio dinanzi all’autorità giudiziaria civile, il venditore al fine di ottenere una sentenza di risoluzione del contratto e di condanna alla restituzione del corrispettivo di vendita.

DOTT.SSA GIOVANNA SCIASCIA Collaboratrice dello studio legale D’Allura-Gschnitzer

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

VIPITENO

Servizi igienici pubblici scarsi e poco puliti Non è un bel biglietto da visita per uno dei “Borghi più belli d’Italia” - Ora finalmente il Comune ha rescisso per inadempianza il contratto con la ditta responabile delle pulizie Vipiteno è una piccola attraente cittadina turisticamente molto frequentata, che dispo-

L’angolo delle latrine in Piazza Città

ne di servizi pubblici d’igiene (le latrine o vespasiani, già in uso presso i Romani), assolutamente insufficienti in proporzione alle migliaia di ospiti richiamati dalle molte manifestazioni organizzate nel centro storico un po’ in tutti i periodi dell’anno: dal mercatino di Natale al periodo Pasquale, da S. Nicolò ai party sotto le lanterne, dalle sagre dei canederli alle giornate del tappeto rosso alle frequentatissime feste delle associazioni. Ne parlo prima con il direttore dell’Associazione Turistica, Josef Turin e successivamente con il sindaco di Vipiteno, Fritz Karl Messner.

Erker: Signor direttore Turin, i tre bagni pubblici (1 WC e 2 orinatoi a parete per uomini; 1 WC per donne, 1 WC per portatori di handicap) nascosti in un angolo della Piazza Città sono piccoli e insufficienti. Turin: È vero, e soprattutto non sono puliti. Certo non sono un bel biglietto da visita per la città. Abbiamo un’infinità di lamentele in proposito e da molto tempo lo facciamo presente all’Amministrazione comunale.

Il problema non è però solo quello della pulizia, ma anche della scarsità dei servizi: anche

puliti. Sindaco: È un problema nato dal fatto che il Comune ha dato in appalto per tre anni, con contratto del 1° gennaio 2015, la pulizia di questi servizi, ma anche di quelli della piscina, dell’asilo di lingua tedesca e di altri edifici comunali, alla ditta che ha vinto l’apposito concorso. Purtroppo ci siamo resi conto ben presto che il servizio fornito non era soddisfacente. Abbiamo raccolto una corposa mappa di lamentele scritte e di fotografie e abbiamo incaricato

per questo nasce la difficoltà di tenerli continuamente puliti. Mi chiedo se non vi siano altri spazi a cui pensare. T. Intanto ci sono anche i servizi del Parco Nord, dove dai pullman scendono molti visitatori (3 WC per donne, 1 WC per portatori di handicap, 2 WC per uomini più 2 orinatoi a parete). Poi si spera che, nel corso della ristrut- Un vespasiano ad ostia antica (da Wikipedia/ Stefano Bolognini) turazione radel caso un avvocato di Bolzano, dicale di Piazza Fuori Porta, si il quale è finalmente riuscito ad pensi anche ai servizi igienici. ottenere, con il legale della conMa qui si tratta di aspettare come minimo 5 anni, se non troparte, una rescissione del condi più, lo sappiamo bene tutti tratto per inadempienza, firmata e due. il giorno 22 aprile dal vice sindaco Fabio Cola. La Giunta nel frat-----------tempo ha deliberato di stanziare un importo di 40.000 euro più E. Signor sindaco, Fritz Karl IVA per poter assegnare, dai priMessner, ripropongo anche a mi di maggio, un incarico provvilei, come già al signor Turin, sorio ad un’altra ditta, in attesa il problema dei servizi igienidella prossima gara di appalto. ci pubblici, insufficienti e poco E per quanto riguarda gli spazi?


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Un WC chimico

M. In periodi di emergenza si potrebbe pensare ai gabinetti al piano terra della scuola in Piazza Città, attualmente non utilizzato, ma occorre trovare un accordo con la direzione della scuola. Questo magari nei periodi non scolastici, in estate, durante le vacanze di Natale e di Pasqua, che poi coincidono con i periodi di maggior frequentazione turistica. Altre soluzioni? Non sta certo a me trovarle. Mi chiedo però se non sarebbe possibile installare sul terreno di vostra proprietà subito al di là dell’Isarco dei moderni “bagni mobili per eventi”, i cosiddetti WC chimici? M. Non è così semplice. E poi chi paga le spese di noleggio e di pulizia di questi impianti? Il Comune stesso, magari con il sistema del lavoro accessorio (i Voucher) da affidare a disoccupati, pensionati o altri. Il grande flusso turistico porta van-

taggi economici a tutti gli operatori del settore. Perché non chiedere loro un piccolo contributo? O perché non chiedere agli utenti pochi centesimi per l’uso dei WC chimici? Anche l’imperatore Vespasiano si faceva pagare l’utilizzo delle sue latrine: “Pecunia non olet”. M. È una situazione che va studiata con molta attenzione. Comunque quella di servizi igienici chimici non mi pare una soluzione decorosa. E. Non peggiore però delle file di turisti davanti al WC di un locale pubblico, “conquistandoselo” con un caffè bevuto in fretta e furia. Risolto il problema della pulizia, si deve affrontare con decisione anche il problema della scarsità dei servizi igienici pubblici, per il buon nome della città.

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Pista ciclabile Con l’arrivo della primavera si riapre anche la stagione ciclistica e di conseguenza è tempo di pensare alla sistemazione della pista ciclabile che attraversa la Wipptal. La Comunità Comprensoriale Wipptal ha chiesto un contributo di 1,8 milioni. Lo scopo della giunta comprensoriale della Wipptal è quello di voler sistemare definitivamente la pista ciclabile Fortezza-Brennero.

La Comunità Comprensoriale vede da una parte la necessità di chiedere alla Provincia il finanziamento per la manutenzione dell’anno in corso e, da questo punto di vista, non dovrebbero esserci pro-

blemi; dall’altra c’è da risolvere il perenne problema del tratto Prà di Sopra-Mezzaselva. L’impegno economico più considerevole riguarda proprio la sistemazione di questo tratto e la somma da investire si aggira sul milione e 700 mila euro. Nel dubbio la richiesta alla Provincia è stata comunque avanzata e, per accorciare i tempi, la giunta comprensoriale ha anche affidato l’incarico della progettazione. Il tratto di ciclabile è ormai chiuso da tempo e costituisce un handicap per quanto riguarda tutto il tracciato, molto apprezzato e frequentato. Il progettista dovrà ora trovare quanto prima un percorso alternativo a quello attuale, che non solo presenta pendenze eccessive, ma ha subito più volte franamenti. cm

MUSEO DELLE MINIERE E AGRICOLTURA DI MONTAGNA Domenica 22 maggio avrà luogo nel Museo Provinciale delle Miniere di Ridanna un incontro tra economia dell’industria mineraria ed economia paesaggistica e culturale dei paesi montuosi.

Già nel periodo medievale, nel libro dell’industria mineraria di Schwaz, viene mostrata un’immagine di una „Fleischponk“ (macelleria) vicino al villaggio dei minatori a 2.355 m di altezza. Secondo fonti storiche e scavi archeologici risulta che, nel periodo di massima estrazione mineraria, erano portate dall’Ungheria delle grandi mandrie di buoi per garantire l’approvvigionamento di viveri per i minatori. Nel periodo di minor estrazione invece si ricorreva a greggi di pecore e capre provenienti da allevamenti locali. Oggi l’industria mineraria è raccolta in un unico museo, e l’economia locale dei paesi montuosi dell’Alta Val Isarco è un esempio per la conservazione del paesaggio e per la produzione di prodotti alimentari di alta qualità. In questa giornata gli allevatori del consorzio agrario „Wipplamb“ saranno ospiti del museo ed organizzeranno per i visitatori una mostra con diverse razze di ovini, bovini e conigli con degustazione di vari prodotti locali. Inoltre presenteranno la lavorazione della lana. Visite guidate nella miniera dalle ore 9.30 alle ore 16.30 Alle ore 10.30 e alle ore 14.00 programma speciale per bambini (durata ca. 2,5 ore) L’ingresso è libero!

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Gita al Santuario della Madonna della Corona (Monte Baldo) Con questo numero dell’Erker, e per tutta l’estate, vogliamo proporre alle lettrici e ai lettori appassionati di escursionismo una gita al mese .

Itinerario molto conosciuto e frequentato da pellegrini, escursionisti e visitatori, la chiesa della Madonna della Corona, inaugurata nel 1530, è stata ristrutturata e ampliata più volte. Al suo interno possiamo percorrere la Scala Santa, riproduzione della scala che si trova a Roma vicino alla basilica di San Giovanni in Laterano. Abbarbicata tra le rocce nella parte centrale della propaggine orientale del Monte Baldo, si raggiunge dal paese di Brentino (m. 170) da dove parte una scala selciata che, entrando nel bosco, si trasforma in un sentiero con più tornanti. Si accede così nel “Vajo del Santuario” dove una scalinata scavata nella roccia, con un tornante in una grotta, arriva sotto la chiesa. Qui si unisce al sentiero che arriva dal paese di Spiazzi. A questo punto la valle è attraversata da un ponte seicentesco, il ponte del Tiglio. Superato il ponte, il sentiero prosegue sul fianco della valle e raggiunge, con una serie di gradini finali, anche questi intagliati nella roccia, il Santuario della Madonna della Corona (m. 773). us

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Hockey su ghiaccio

Alcune considerazioni sul campionato appena finito e su quello che verrà Si è conclusa in semifinale la stagione 2015/2016 dei Broncos Vipiteno, sconfitti, con onore, dai campioni d’Italia del Renon. Un risultato su cui, a inizio stagione, dirigenza e tifosi, avrebbero sicuramente messo la firma ma che, a disco fermo, lascia un sapore agrodolce per come si era messo il campionato per gli “stalloni”, che hanno giocato un hockey quasi sempre ai massimi livelli. I giovani, utilizzati più spesso rispetto agli anni passati, hanno fatto buoni progressi, sia nella tecnica che nella tattica. Tutti meritano ampiamente la sufficienza ma, se dobbiamo fare dei nomi, fra i giocatori di “scuola italiana”, il primo è quello di Simon Baur, senza dubbio uno dei migliori difensori del campionato, che avrebbe meritato la convocazione per i Mondiali in Polonia. In attacco si è dimostrato sempre all’altezza della situazione Hannes Stofner, giocatore che riesce a capire in anticipo le mosse dell’avversario e che non si tira indietro quando c’è da mettere il “fisico” in balaustra, così come Tobias Kofler che, con le sue giocate rapide e imprevedibili, è spesso stato una spina nel fianco delle difese avversarie. Merita un plauso Dominik Steinmann; chiamato a sostituire l’infortunato Mark Demetz, non l’ha fatto rimpiangere, tanto che coach Beddoes gli ha dato fiducia anche quando il portiere titolare sarebbe potuto tornare a difesa della gabbia. Infine dobbiamo segnalare che il capitano Philipp Pircher, dopo aver giocato una delle sue migliori stagioni con la maglia bianco-blu, a soli 28 anni, lascia i Broncos per motivi di lavoro. Per quanto riguarda gli stranieri, niente da dire, scelte azzeccate, soprattutto Hughesman e Walters, il primo “cecchino” implacabile e il secondo, beniamino della tifoseria, mente e leader della squadra. L’allenatore, Clayton Beddoes, ha portato a Vipiteno un modo di giocare diverso rispetto agli ultimi tempi, con più ordine e con schemi che hanno permesso ai Broncos di diventare, anche in inferiorità numerica, uno dei migliori “special team” del campionato. Speriamo rimanga a Vipiteno. Unica nota negativa è stata la scarsa presenza di pubblico, che non è aumentato nemmeno durante i playoff. Il problema presenze allo stadio ci proietta nel futuro del movimento hockeysti-

co italiano. Un campionato come quello appena finito, con sole 8 squadre, che si incontrano troppe volte durante la stagione, e che comunque alla fine vanno tutte agli scontri diretti dei playoff, non ha sicuramente un grande appeal e anche l’appassionato più incallito, a volte, si stanca. Ora circolano diverse voci di “riforma”. C’è chi vorrebbe coinvolgere alcune squadre no-

bili di serie B decadute come Merano e Milano e realtà emergenti come Pergine, che sono state in grado di portare allo stadio, in media, più persone di alcune compagini di serie A. Poi c’è chi vorrebbe “emigrare” in Austria e partecipare all’Inter-National-League, campionato di cui attualmente fanno parte squadre austriache e slovene, trasformandolo in una sorta di Ebel2. In entrambi i casi servirà un’ottima attività di marketing, per vendere meglio un “prodotto” attualmente in crisi, che attiri più pubblico e media tradizionali (Tv e quotidiani). Se nel primo caso, campionato italiano, Raisport probabilmente continuerebbe a trasmettere una partita a settimana, nel secondo caso, INL, è verosimile che l’hockey in Italia cada nell’oblio di televisione e carta stampata. Certo è che il massimo campionato italiano, con la formula di quello appena finito, è diventato improponibile. Regole chiare e programmi a lunga scadenza dovrebbero essere la base per rilanciare l’hockey in Italia, ma intanto siamo all’ennesimo anno zero. Poco prima di andare in stampa abbiamo appreso che ci sono stati degli accordi fra le sette squadre italiane di serie A (Renon, Val Pusteria, Vipiteno, Gardena, Asiago, Fassa e Cortina) per formalizzare la richiesta di partecipazione al prossimo campionato INL assieme a squadre austriache e slovene, creando una nuova lega, la “Ebel2”. us


CALENDARIETTO

Campionati europei di Ice Sledge Hockey Medaglia d’argento per l’Italia.

A Oestersund, in Svezia, dal 5 al 10 aprile si sono svolti i campionati europei di Ice Sledge Hockey (hockey su slitta). Gli azzurri del commissario tecnico Massimo Da Rin, di cui fa parte l’attaccante vipitenese Nils “Nino” Larch, si sono piazzati sul podio alle spalle dell’inarrivabile Russia, in un torneo faticoso, per via della formula che non prevedeva incontri ad eliminazione diretta, ma un girone unico con cinque partite in sei giorni. Dopo aver sconfitto nella partita di esordio la Germania (3 a 1), sono arrivate anche le vittorie contro la Repubblica Ceca (4 a 0), la Norvegia (1 a 0) e i padroni di casa (4 a 1), perdendo solamente l’incontro decisivo per il titolo continentale con i russi, per 1 a 4. Il roster dei vicecampioni d’Europa, a disposizio-

ne di coach Da Rin, era composto da: Gabriele Araudo e Santino Stillitano (portieri); Gianluigi Rosa, Gianluca Cavaliere, Roberto Radice ed Emanuele Parolin (difensori); Andrea Chiarotti, Valerio Corvino, Nils Larch, Christoph Depao-

Teatro Stabile di Bolzano 19.05.16: “Brattaro mon amour”, di Paolo Cagnan. La quotidianità di un chiosco dei Würstel (un brattaro) a Bolzano, in una di quelle zone di abitazioni popolari definite “Shangai”, è scossa dall’assassinio della cameriera. Un poliziotto venuto “da fuori” scopre nelle sue indagini una Bolzano che non conosce e non capisce. Teatro Comunale Vipiteno, ore 20.30. Masi senza uomini 01.04-15.11.16: Mostra: La quotidianità delle donne nella Prima Guerra Mondiale. Castello Wolfsthurn di Mareta. UPAD Vipiteno 11.05.16: Gita turistica/culturale di chiusura anno accademico: visita del giardino botanico di Issengo, della chiesa di Terento, del museo del loden a Vandoies. Partenza pullman da Piazza Fuori Porta ore 13.30. CAI Brennero 08.05.16: Gita allo zoo di Monaco. 26.05.16: Festa degli alberi con le scuole. Colle Isarco.

I Red Devils tornano nella Golden League

CAI Vipiteno Escursionismo 22.05.16: Santuario della Madonna della Corona (Monte Baldo). Giovanile 22.05.16: Corso di arrampicata sul Monte Calisio (TN). GAM 07-08.05.16: Lavarella m 3055 (Fanis). 05.06.16: Ferrata (facile) a Cima Capi (Ledro). MTB 29.05.16: Custoza (VR).

Per il quarto anno consecutivo la compagine dei Red Devils Stilves affronta il campionato di Silver League di broomball. Dopo due finali e una semifinale perse negli ultimi tre anni, i diavoli sono i favoriti per la vittoria finale. Dopo una

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 08.05.16: Pranzo in sede in occasione della festa delle mamme. 27-29.05.16: Partecipazione Raduno Nazionale di previsto svolgimento a Milano.

prima parte di stagione praticamente perfetta arriva la prima (e unica) sconfitta stagionale, in casa del Gardena. La squadra guidata dal coa-

li, Florian Planker (capocannoniere azzurro con 5 reti), Werner Winkler, Alessandro Andreoni, Sandro Kalegaris, Gregory Leperdi e Andrea Macrì (attaccanti). us

ch Bugno Patrick non si scompone e continua a vincere. La regoular season termina con 10 vittorie, 1 pareggio, 1 sconfitta e un rapporto gol di 38:11. In semifinale doppia sfida contro il Laives: l’andata termina 0 a 0, mentre in casa per la squadra di Capitan Zandegiacomo arriva una vittoria per 3 a 1. La finalissima che si gioca sul neutro di Piné (TN) termina con un tiratissimo 1 a 0 grazie al gol di Bacher Joachim, bomber della squadra che chiude il suo campionato con ben 19 reti. Fondamentale anche l’apporto dei giovanissimi Raffl Maximilian, Huebser Hannes e Schwazer Eros, giocatori dal futuro assicurato. Da segnalare anche l’importante riconoscimento del “fair play”, che premia la squadra più corretta del campionato, che ha raggiunto anche la storica finale di Coppa Italia purtroppo persa contro il Welschnofen.

Officina mobile 31.05.16: Officina mobile per riparazione bici a Colle Isarco. Piazza Ibsen 2, ore 11.3015.30. Novum, Cooperativa sociale.

Udienza del difensore civico presso la sede dell‘Ispettorato all‘agricoltura, via Stazione 2 a Vipiteno, venerdì, 27 maggio 2016 dalle ore 9.30 alle ore 11.30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471 301155.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 106

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SPORT I PORTRÄT

„Aufgeben? Niemals!“ von Barbara Felizetti Sorg Im Gleichschritt drehen sie fleißig ihre Runden und verlieren dabei ihr Ziel nicht aus den Augen. Das laufbegeisterte Paar Brigitte Schölzhorn und Franz Gitzl aus Stange im Erker-Porträt.

© running.bz.it

„Sportlich waren wir eigentlich schon immer“, erzählt Franz Gitzl und blickt dabei aus dem Fenster. Sein Blick fällt auf einen Wiesenhang, über den früher die Rodelbahn „Reifenegg“ führte. An vielen Wochenenden wurde hier mit der ganzen Familie, zu der neben Ehefrau Brigitte auch die Kinder Carmen, Sabine, Filipp und Benjamin zählen, gerodelt. „Über Jahre nahmen wir am Wipptalcup sowie an den Vereinsrennen des ASC Stange teil“, erinnert sich Franz etwas wehmütig. Doch als die Rodelbahn gesperrt und die übliche Doppelschiene der Sportrodeln verboten wurde, verging dem Sextett die Lust an diesem Sport. So mussten sie sich – fast notgedrungen – einen Ersatz suchen. Und den fanden zumindest die Eltern auf Schusters Rappen. Seitdem sind die beiden unermüdlich im Laufschritt unterwegs – und seitdem wird alles der gesunden Bewegung untergeordnet. Aus der

Franz Gitzl (l.) beim Hühnerspiel Vertical und Brigitte Schölzhorn (r.) beim Berglauf Tirol-Hochmut

Rodelzeit geblieben ist allerdings eine Meniskusverletzung, die sich Franz bei einer Trainingsfahrt auf einer löchrigen Bahn zugezogen hat. Einen strengen Trainingsplan kennen die beiden nicht. „Wir suchen uns nach Lust und Laune unsere Wettkämpfe aus und bereiten uns dann darauf vor“, erklärt Brigitte. Heuer haben sie am 1. März das Training aufgenommen. Ihre Runden drehen sie vor allem auf dem Radweg in Unterackern. Auch nach Telfes bis hinauf zur Rodelbahn zieht es sie oft. Ab Mitte Juni geht es dann auf dem alten Jaufenweg

BERGLAUF

3. Gilfenklamm-Sprint Am 7. Mai wird auf Einladung des ASC Stange zum dritten Mal der Gilfenklamm-Sprint ausgetragen, der auch als zweite Etappe des Wipptaler Berglauf-Cups gilt. Die Strecke führt über 2,5 km und 200 Höhenmeter durch die Gilfenklamm, Kinder laufen auf verkürzter Strecke. Eine eigene Wertung gibt es für Wanderer. Der Start erfolgt um 10.00 Uhr. Bei schlechter Witterung wird das Rennen verschoben. Infos und Anmeldungen unter den Rufnummern 366 7277054 und 0472 756772 oder per E-Mail an asc@stange.it. Nachmeldungen sind bis zum Start möglich.

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bis zum Jaufen hinauf und mit dem Bus wieder zurück. „Zuvor aber gibt es im Jaufenhaus eine kleine Belohnung für die Überwindung der 1.000 Höhenmeter“, lacht Franz. Dort gönnt er sich nämlich jedes Mal ein Stück Schwarzwälder Kirschtorte und ein kleines Bier. „Meine Frau nascht nur ein bisschen von meinem Kuchen – sie ist nämlich viel strenger zu sich selbst als ich, allerdings auch viel schneller. Bei Bergläufen nimmt sie mir mittlerweile rund fünf Minuten ab.“ Brigitte ist es auch, die auch zu Hause auf eine gesunde Küche achtet. „Wir haben vor etwa zehn Jahren unsere Ernährung etwas umgestellt“, erzählt sie. So gibt es zum Frühstück keine Butter und keinen Zucker mehr. Ansonsten kommt ausgewogene Hausmannskost mit viel Salat auf den Tisch. In ihre Laufschuhe schlüpfen die beiden jeden zweiten Tag. „Früher haben wir täglich trainiert, doch das ist in unserem Alter leider nicht mehr möglich“, so Franz. Er ist Jahrgang 1943, seine Frau ist vier Jahre jünger als er. Dass er mit seinen 73 Jahren in der Kategorie 65+ an den Start gehen muss, wurmt

ihn doch sehr, schließlich sei der Altersunterschied relativ groß. „Ich empfinde das schon als mangelnde Wertschätzung den älteren Teilnehmern gegenüber“, meint er. Das ist auch der Grund, warum er nicht mehr an den VSS-Dorfläufen teilnimmt: Dort werden nämlich sogar alle über 55-Jährigen in einer einzigen Kategorie zusammengefasst. Ausgetreten ist er auch aus der Polisportiva AVI Vipiteno, da er die faschistische Bezeichnung „Alta Valle Isarco“, die der Verein im Namen führt, nicht länger mittragen wollte. Seit 2012 laufen Franz und Brigitte als FIDAL-Mitglieder im Trikot des ASV Sterzing. Auf ihrem Programm stehen vorwiegend Bergläufe, auch an einen Halbmarathon wagen sie sich heran. Allein im vergangenen Jahr haben sie an 18 Wettkämpfen in ganz Südtirol teilgenommen – mit sechs Podiumsplätzen für Franz und elf für Brigitte. „Vor zwei Jahren war noch bei jedem Rennen ein Platz auf dem Stockerl für uns reserviert“, sinniert Franz und fügt lachend hinzu: „Dafür werden wir immer öfter als älteste Teilnehmer prämiert. Das ist ja auch nicht schlecht.“


SPORT

DUATHLON

Erlebt haben sie viel in all den Jahren. Franz erinnert sich besonders an einen Jahrgangskollegen, der ihn beim Kartoffellauf im Pustertal Jahr für Jahr überholt und dabei etwas abfällig auf die Schulter

geklopft hat. Einmal konnte Franz ihn jedoch auf dem letzten Kilometer überholen. Ihm dabei auf die Schulter zu klopfen, ließ er sich natürlich nicht nehmen. Sein Konkurrent aber zuckte zusammen und

BRIGITTE SCHÖLZHORN und FRANZ GITZL kompakt (im Bild bei ihrer gemeinsamen Geburtstagsfeier nach dem Pfitscher Volkslauf mit Sieg von Brigitte am 13. Februar 2011)

Geburtsdatum: 19.02.1947 Geburtsort: Sterzing Beruf: Hausfrau Wohnort: Stange Verein: ASV Sterzing Volksbank Hobbys: Handarbeiten, Gemüsegarten, Enkelkinder betreuen

Geburtsdatum: 12.02.1943 Geburtsort: Ratschings Beruf: Pensionist Wohnort: Stange Verein: ASV Sterzing Volksbank Hobbys: das Wohnhaus verwalten und pflegen, Gartenarbeit, Tageszeitungen lesen, Leserbriefe schreiben, Schachspiel am Computer, Krimis und Nachrichten im Fernsehen bis Mitternacht

schrie: „Mi hai bloccato, mi hai bloccato!“ Als Devise hat sich das laufbegeisterte Paar „Niemals aufgeben!“ auf seine Fahnen geschrieben. „Gelitten habe ich bei einem Wettkampf schon oft, ich bin aber immer ins Ziel gekommen“, betont Franz. Da kann ihn auch eine Verletzung nicht aufhalten. „Beim Drei-Gemeinden-Halbmarathon Branzoll-Leifers-Pfatten habe ich mir einmal die Achillessehne gezerrt“, erinnert er sich. Nach einer Massage an einer Verpflegungsstation hat er das Rennen allerdings wieder aufgenommen und ist bis ins Ziel gehumpelt. „Bis zum Schluss konnte ich sogar einige gleichaltrige Konkurrenten überholen, die sich zuvor schon über mein Ausscheiden gefreut hatten.“ Auch Brigitte ist hart im Nehmen: Beim Berglauf von Schenna auf den Taser hat sie sich vor zwei Jahren bei einem Sturz zwar am Knie verletzt, ans Aufgeben dachte sie jedoch nicht einen Augenblick. „Da heißt es ordentlich die Zähne zusammenbeißen“, meint Franz. „Aber das Ziel verlieren wir nie aus den Augen. Und auch mein direkter Konkurrent vor mir gibt mir unglaublich viel Kraft – das ist vielleicht meine E größte Stärke.“

ROSSKOPF MOUNTAIN DUATHLON

Am 29. Mai veranstaltet das Polisportiva Bike Team Sterzing wieder den Roßkopf Mountain Duathlon. Gestartet wird bei der Talstation der Roßkopf-Seilbahn. Mit dem MTB geht es zur Bergstation und von dort startet die Laufstrecke, die nach 7,5 km und 380 Hm beim Sterzingerhaus endet. Dort findet gegen 13.00 Uhr die Preisverteilung mit Startnummernverlosung statt. Informationen und Anmeldung per E-Mail an duathlon.rk@ gmail.com. Der Roßkopf Mountain Duathlon ist wieder Teil des Mountain Duathlon Cups. Weitere Etappen sind der TotenDuathlon in Villanders am 21. Mai und der Gitschberg Duathlon am 23. Juli.

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SPORT

LEICHTATHLETIK FLOORBALL

ITALIENMEISTERTITEL FÜR ASV STERZING

Ein großartig aufspielender ASV Sterzing Volksbank hat sich Anfang April nach 2011 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Italienmeistertitel auf dem Kleinfeld geholt. Bereits im Grunddurchgang konnte das Team um Trainer Günther Holzknecht alle neun Spiele für sich entscheiden. Im Viertelfinale, das in Sterzing ausgetragen wurde, wurde Saicom Floorball Ciampino souverän mit 14:4 (7:2) abgefertigt, wobei der Führungstreffer nach rekordverdächtigen drei Spielsekunden fiel. Im ersten Halbfinale in Algund behielt Sterzing gegen UHC Varese Wild Boars nach einer hart umkämpften Begegnung mit 6:3 (2:1) die Oberhand. Im großen Finale standen sich der ASV Sterzing und Viking Roma gegenüber. Die Römer begannen stark und führten zur Pause verdient mit 2:1; die Führung konnten sie zu Beginn des zweiten Spielabschnittes sogar auf 3:1 ausbauen. Nur einer überzeugenden Leistung des Sterzinger Torhüters Manuel Pichler war es zu verdanken, dass sich der Vorsprung von Viking in Grenzen hielt. Nun reagierten die Wipptaler jedoch großartig, glichen zum 4:4 aus und bauten sukzessive die Führung aus; das Spiel endete schließlich mit einem verdienten Sieg der Sterzinger mit 9:5. In die Liste der Torschützen trugen sich Michal Matusewicz (3), Benjamin Geyr (3), Florian Astenwald (1 + 3 Assists), Patrick Bertoldi und Nicolai Wild ein. Im Bild die neuen Italienmeister: (stehend v. l.) Manuel Pichler, Nicolai Wild, (darunter) Gabriele Di Stefano, Patrick Bertoldi, Andrea Rotasperti, Benjamin Geyr; (sitzend v. l.) Konrad Geyr, Michal Matusewicz, Florian Astenwald und David Messner.

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Neuer Vereinsrekord für Magdalena Gander Anfang April wurde in Brixen der zweite Durchgang des „Grand Prix Ladurner“ ausgetragen. Dabei gelang der 17-jährigen Magdalena Gander vom ASV Sterzing eine ganz besondere Glanzleistung. Bei nicht optimalen äußeren Bedingungen und absoluter Windstille lief sie über 100 m in 12,91 Sekunden neuen Vereinsrekord in der absoluten Klasse. Damit konnte sie die alte Bestleistung von Notburga Sparber aus dem Jahr 1982 (!) um acht Hundertstel Sekunden verbessern und erreichte hinter Julia Calliari und Petra Nardelli den ausgezeichneten 3. Platz. Ganders Vereinskollegin Verena Rigger platzierte sich in derselben Disziplin mit einer Zeit von 13,60 Sekunden an 10. Stelle. Sehr gute Ergebnisse erzielten auch die © running.bz.it

1.500-m-Läuferinnen des ASV Sterzing: Vera Mair belegte in 4.53,95 Minuten den 2. Platz, Verena Stefani kam in 5.00,74 Minuten den 3. Rang vor Lisa Maria Aukenthaler (5.16,94 min.) und der nach wie vor etwas angeschlagenen Alexandra Larch (5.20,11 min.). Bei den Schülern B konnte sich Maximilian Gogl mit 1,34 m im Hochsprung (3. Platz) sowie mit 10,15 m im Kugelstoßen (4. Platz) und 9,18 Sekunden im 60-m-Lauf (7. Platz) beachtlich in Szene setzen. Lukas Siller erreichte auf derselben Distanz in 9,41 Sekunden den 9. Rang, während Armin Braunhofer mit 1,31 m im Hochsprung den 4. Platz eroberte. Bei den Schülerinnen B erreichte Maria Rinina im Kugelstoßen eine Weite von 8,11 m und belegte den 3. Platz.

LEICHTATHLETIK

Ploner gewinnt Vivicittà-Lauf Anfang April wurde weltweit in 43 Städten die 33. Auflage des Vivicittà-Laufs durchgeführt. Auch Bozen gehörte zu den Austragungsorten des traditionsreichen Rennens. In der Landeshauptstadt mussten die über 250 Athleten einen 12 km langen Parcours absolvieren (im Bild 3. v. r.). Im Feld der Herren war Markus Ploner nicht zu schlagen. Der routinierte Läufer des ASV Sterzing siegte mit einer Zeit von 37.51 Minuten souverän und verwies seinen Mannschaftskollegen und Titelverteidiger Daniel Hofer (4. v. r.) um knapp 40 Sekunden auf den 2. Platz. Dritter wurde Khalid

Jbari vom Bozner Athletic Club (38.31,2 min.), der den Zielsprint gegen Hofer knapp verlor.

Am Start waren auch rund 300 Hobbyläufer und Kinder, die einen Rundkurs über 3,5 km absolvierten.

LEICHTATHLETIK

Vielversprechender Saisonauftakt für ASV Sterzing Anfang April – und damit so früh wie noch nie – hat in diesem Jahr die Bahnsaison der Südtiroler Leichtathleten begonnen. Beim Bahnmeeting in Haslach (Bozen) konnten die Athletinnen des ASV

© running.bz.it

Sterzing gleich einen überzeugenden Start hinlegen. In der U20 siegte Vera Mair über 3.000 m in 10.36,74 Minuten, vier Sekunden vor ihrer Clubkollegin Verena Stefani (10.40,84 min.).


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REITSPORTTAGE WIESEN 2016 Am Pfingstwochenende ist der Gemeindepark von Wiesen zum wiederholten Mal in der Hand von Ross und Reiter. Das traditionelle Springturnier, organisiert vom Reitclub Wiesen, lockt zahlreiche Reiter und Reiterinnen aus Südtirol, dem oberitalienischen Raum, Österreich und Deutschland nach Wiesen. Sie werden für Spannung in den 30 verschiedenen Bewerben sorgen, die am Freitag, den 15. Mai um 9.00 Uhr beginnen. Den sportlichen Höhepunkt des dreitägigen Turniers bildet der „Große Preis von Südtirol“ am Sonntag um 16.00 Uhr. Auch heuer ist das Turnier in WieElisabeth Ossanna mit Jette sen eine Etappe der „Brenner Südtirol Tour“, die bereits zum zweiten Mal ausgetragen wird. Diese Springserie umfasst fünf Etappen mit einem Gesamtpreisgeld von 40.000 Euro sowie acht Startplätzen der Firma Fixdesign im Rah-

men des Weltcupspringens in Verona im November. Neben den spannenden sportlichen Wettbewerben ist auch für ein buntes, familiengerechtes Rahmenprogramm gesorgt. Neben dem Bungee-Trampolin und dem Ponyreiten für die kleinen Pferdefreunde am Sonntagnachmittag steht am Samstagabend ein besonderes Event auf dem Programm. Im „Strongest Team Contest“ messen sich die Reiter und ihre Begleiter. Musikalisch umrahmt wird das Wochenende von Luggi Mayer. Für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Besucher sorgt wie immer die Freiwillige Feuerwehr von Wiesen. Den Abschluss der Reitsporttage in Wiesen bildet das Dressurturnier am 22. Mai auf der Reitanlage „Wiesenhof“. Das Turnier bildet auch die zweite Etappe des „Südtiroler Dressurcups“.

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SPORT

SCHWIMMEN

SPORTKEGELN

Polisportiva Sterzing im Medaillenregen

Sterzingerinnen holen sich die Krone

Bei den Landesmeisterschaften der Anwärter, die kurz vor Ostern in Bozen stattfanden, traten die Schwimmer der Polisportiva Sterzing mit keinen großen Ambitionen an, waren doch die Bozner Klubs in der heurigen Saison sehr dominant. Erfreulicherweise konnten jedoch fast alle Athleten bemerkenswerte Leistungssteigerungen zeigen, so dass am Ende neunmal Edelmetall erreicht werden konnten. Jana Gasparini holte Silber über 200 m Lagen und 100 m Delfin sowie Bronze über 200 m Delfin. Lisa Eisendle wurde über 800 m und 400 m Kraul Zweite. Timea Mahutova schwamm über 100 m Brust der Anwärter B auf den 3. Platz. Die Stafette der Mädchen (Anwärter B) wurde mit Giulia Pergher, Timea Mahutova, Hannah Mair und Rebecca Rainer Dritte in der Lagenstaffel, die größeren Mädchen mit Jana Gasparini, Elyssa Hofer, Lisa Eisendle und Karolina Seeber eroberten sowohl in der Kraul- als auch in der Lagenstaffel Bronze. Mitte März nahmen die Schwimmer der Polisportiva an einem Heimwettkampf in Sterzing teil, an dem sich rund 200 Athleten aus

Leifers, Bozen, Brixen und Meran beteiligten. Dabei kam es zu einer wahren Medaillenflut für die jun-

gen Sterzinger. Gold ging an Tobias Ferri, Giulia Pergher, Rebecca Rainer, Anna und Daniel De Angelis sowie Valentina Inderst, Timea Mahutova und die Stafette (Giulia Pergher, Rebecca Rainer,Timea Mahutova, Hannah Mair); Damian Frick war sogar zweimal siegreich. Silber holten Rebecca Rainer, Pia Gasparini, Hannah Mair, Giulia Pergher und Daniel De Angelis. Bronze ging an Lara Minzoni, Sara Van Iersel, Laura Pergher, Leo Saxl, Chiara Novelli, Timea Mahutova und Hannah Mair wie auch an die Stafette der Mädchen mit Laura Pergher, Anna De Angelis, Maja Runggaldier Origo und Asia Da Renzo sowie an die Stafette der Buben mit Damian Frick, Daniel De Angelis, Tobias Ferri und Matthias Niederkofler.

RAFTING

Sterzinger U19-Team siegt in Serie Beim Rafting-Weltcup auf der Salza im steirischen Wildalpen erwies sich das U19-Team des ASV Sterzing als Seriensieger. Michael Zan-

ella, David Fassnauer, Mark Michael Mair und Damiano Casazza dominierten in allen vier Disziplinen.

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Das Sterzinger Team um Kapitän Robert Schifferle hingegen zeigte bei den Herren konstante Leistungen. Nach Platz 3 im Marathon belegte er mit seiner Crew um Alexander Zanella, Patrick Agostini und dem Meraner Thomas Waldner unter 32 Teams den 5. Gesamtrang. Im Mai steht die R4-Europameisterschaft in Slowenien auf dem Programm, die auch als Qualifikation für die R4-Weltmeisterschaft gilt. Diese findet im Oktober in Dubai statt, wo ein Ölscheich mitten in der Wüste einen künstlichen Kanal angelegt hat.

Spannender hätten sich die heimischen Kegelfans die diesjährige Meisterschaft in der A-Klasse der Damen nicht wünschen können. Vor dem letzten Spieltag führte Fugger Sterzing (im Bild) mit einem Punkt Vorsprung auf Tirol Mutspitz – ausgerechnet in der letzten Runde kam es zum entscheidenden direkten Duell zwischen diesen beiden Teams. Und auch das große Finale wurde erst mit den letzten beiden Würfen entschieden. Die Burggräflerinnen lagen über weite Strecken der Partie in Führung. Am Ende gewannen jedoch die Wipptalerinnen mit sechs Hölzern Vorsprung 3,5:2,5 (2.112:2.106) und holten den Titel in die Fuggerstadt. Auf dem 3. Tabellenplatz geht die Saison für Villnöß zu Ende, das zum Abschluss Meran mit 5:1 in die Schranken wies. Entschieden ist auch der AbstiegsDAMEN: Die Tabelle

kampf. Während sich Passeier dank eines überraschenden 4:2-Auswärtssieges bei Los Birillos rettete, nützte Kiens auch der 4:2-Heimerfolg im direkten Duell mit der Auswahl Ratschings nichts mehr. Für Kiens und Ratschings geht es nun in die B-Klasse. A1-KLASSE HERREN: FUGGER STERZING WIEDER VIZE-MEISTER Lange Zeit schien es heuer so, als könnte Passeier der Mannschaft von Fugger Sterzing das Abo auf den zweiten Platz in der höchsten Spielklasse der Herren streitig machen. Am letzten Spieltag tauschten die beiden Teams aber ihre Positionen im Klassement: Sterzing kam zu einem ungefährdeten 7:1-Heimsieg gegen St. Georgen (3.366:3.193), während Meister Neumarkt die „Psairer“ gleich 8:0 überrollte (3.626:3.279). HERREN: Die Tabelle

1.

Fugger Sterzing

38

1.

Neumarkt

43

2.

Tirol Mutspitz

35

2.

Fugger Sterzing

35

3.

Villnöß

32

3.

Passeier

34

4.

Vöran Blecherne

26

4.

St. Georgen

25

5.

Deutschnofen

25

5.

Kurtatsch

25

6.

Burggräfler

25

6.

Sarnthein

22

7.

Los Birillos

21

7.

Burggräfler

20

8.

Pfeffersberg

20

8.

Schnals

18

9.

Meran

11

9.

Lana

15

11

10.

Jenesien

12

11. Kiens

10*

11.

Aldein

9*

12. Ratschings

10*

12.

Prichsna

6*

10. Passeier

*steigen in die B-Klasse ab

*steigen in die A2-Klasse ab


Neues Ligaprojekt für die Broncos von Stefan Troyer Die vergangene Serie-A-Saison der Broncos kann aus sportlicher Sicht als voller Erfolg gewertet werden. Sieben Spieltage lang standen die Wildpferde an der Tabellenspitze und wurden erst am allerletzten Spieltag von Asiago auf Platz vier verdrängt. Danach konnte die Truppe um Headcoach Clayton Beddoes im Play-off-Viertelfinale die Fassa Falcons in fünf Spielen besiegen, musste dann aber den Rittner Buam, Dominatoren der diesjährigen Meisterschaft und später würdige Italienmeister, in vier Spielen den Vortritt lassen. Auch in der Jugend ist die Bilanz überwiegend positiv, gekrönt vom Italienmeistertitel der U16, während sich die U14 auf nationaler Ebene den Vizemeistertitel holte.

Kern“ von 543 Zuschauern wollte das packende und hochkarätige vierte Halbfinalspiel in der Weihenstephan Arena sehen. Da von den Zweitligateams niemand den Schritt in die erste Liga wagen möchte und der HC Valpellice dem Vernehmen nach vor einer sehr ungewissen Zukunft steht, beschlossen die restlichen Serie-A-Teams, die im Verband der Vereine (Lega Italiana Hockey Ghiaccio – LIHG) eingeschrieben sind, nach Alternativen zu suchen. Im Auftrag dieser sieben Teams nahm LIHG-Präsident Marcello Cobelli mit zwei Mitgliedern des Vorstandes, Thomas Rottensteiner und Andreas Mariner, Kontakt zur Gesellschaft auf, welche die Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) organisiert und vermarktet.

Jetzt blickt aber alles schon wieder in die Zukunft, und diese wird einmal mehr viele Veränderungen bringen. Bereits während der Saison war klar, dass es in der Serie A in dieser Form nicht weitergehen kann. Die Zuschauer blieben trotz des sportlichen Erfolgs der Broncos aus, und selbst in den Playoffs blieben die Zuschauerzahlen vergangener Jahre eine ferne Erinnerung. Lediglich ein „harter

Da auch die österreichisch-slowenische INL unter ähnlichen Problemen leidet wie die Serie A, war es zu erwarten, dass ein gemeinsamer Nenner unter dem Dach der Profs Marketing GmbH nicht schwer zu finden sein würde. Nachdem auch die beiden Verbände ihre Zustimmung signalisiert hatten, wurden am 19. April in einer Sitzung der Serie-A-Vereine die Weichen gestellt. Alle sie-

ben Clubs sprachen sich für diesen Schritt aus, wobei vom Verband gefordert wurde, dass der Italienmeistertitel ebenfalls im Rahmen dieser Liga ausgespielt werden müsse. Als Teilnehmer stehen damit Asiago, Cortina, Fassa, Gröden, Pustertal, Ritten und die Broncos sowie die österreichischen INL-Teams Bregenzerwald, Feldkirch, Lustenau, Kapfenberg, Kitzbühel und Zell am See so gut wie fest. Darüber hinaus dürften wohl zwei bis drei slowenische Mannschaften in dieser Liga spielen, und auch Klagenfurt und Salzburg könnten ein so genanntes „Farm Team“ für die jeweiligen EBEL-Clubs einschreiben. Der Namen der neuen Liga steht noch nicht fest, sicher ist nur, dass der derzeitige Arbeitstitel „EBEL 2“ definitiv nicht beibehalten wird. Eine Namensgebung, die sich an die ehemalige Alpenliga anlehnt, steht recht hoch im Kurs. An der Regelung für die Importspieler wird sich nicht viel ändern; es werden weiterhin maximal vier Importspieler erlaubt sein, wobei es für Transfercard-Spieler, die jünger als 22 Jahre sind, Erleichterungen geben wird. So soll ein Punktesystem nach Vorbild der EBEL eingeführt werden, das auch in dieser Liga eine möglichst große Ausgeglichenheit zwischen den Teams sichern soll. Die Einschreibungen sollen nach Abarbeitung der wenigen offenen Punkte, wie dem formalen Abkommen zwischen den nationalen Verbänden und der Klärung, wie der Italienmeistertitel vergeben werden soll, noch im Mai über die Bühne gehen, so dass uns dieses Jahr ein Sommertheater erspart bleiben könnte. Erker 05 I 16

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SPORT

SLEDGEHOCKEY

Gelungene Premiere für HC Falcons

© FISG

EM-SILBER FÜR NILS LARCH

EISHOCKEY

Bei der Europameisterschaft im schwedischen Östersund mit sechs teilnehmenden Nationen musste sich das italienische Sledgehockey-Nationalteam, dem auch Nils Larch aus Sterzing (im Bild 1. Reihe 2. v. l.) angehört, nur der russischen Mannschaft geschlagen geben und belegte den 2. Platz. Beim Turnier, das im Jeder-gegen-jeden-Modus ausgetragen wurde, holte das Team nach vier Siegen gegen Deutschland (3:1), Tschechien (4:0), Norwegen (1:0) und Schweden (4:1) sowie einer Niederlage gegen Turniersieger Russland (1:4) zwölf Punkte und sicherte sich so die Silbermedaille.

SCHACH

LANDESMEISTERTITEL FÜR QUENTIN HALLER Ende Februar wurde in Lichtenberg im Vinschgau die U16-Landesmeisterschaft des regionalen Schachverbands ausgetragen. In der Kategorie U12 ging Quentin Haller aus Wiesen nach einem spannenden Kampf mit seinen beiden Dauerrivalen, dem Russen Mikhail Zuev und dem Meraner Jakob Klotzner, schlussendlich als Sieger hervor. Alle drei Spieler hatten nach fünf Runden vier Punkte auf dem Konto, die Buchholzfeinwertung entschied allerdings für Haller. Zweiter wurde Zuev, Dritter Klotzner. Mit diesem Sieg qualifizierte sich Haller für die Schach-Italienmeisterschaft, die Ende Juni in Olbia auf Sardinien stattfindet. Vor Ostern nahm er am internationalen Open von Moena im Fassatal teil – eine weitere Gelegenheit, Turniererfahrungen zu sammeln und sich auch mit erwachsenen Schachspielern zu messen. Im Open B für Spieler mit weniger als 2.000 Elo-Punkten erreichte Haller bei 31 Teilnehmern mit drei von fünf möglichen Punkten den 12. Rang. Damit sicherte er sich auch den Spezialpreis für Spieler mit weniger als 1.600 Elo-Punkten. Insgesamt erhöhte er mit diesem Turnier seinen Elo-Punktestand um weitere 38 Zähler, womit er die 1.500-Punkte-Grenze überschritt und damit die Kategorie 3N (3. nationale Kategorie) erhält.

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Die Premiere ist gelungen! Obwohl der HC ningseinheiten teils in Sterzing, großteils Falcons Woodone Brixen, mit dem der AHC aber in Stilfes absolvierten. Freienfeld seit dieser Saison zusammenar- Für eine Mannschaft, die aus Acht- bis beitet, einen Play-off-Platz in der Tiroler 15-Jährigen bestand, wurden mehreEliteliga knapp verfehlt hat, verlief die Sai- re Freundschaftsspiele organisiert, da der son durchwegs positiv. Das Team erwies Puschtra Cup heuer nicht zustande kam. sich für den einen oder anderen erfahre- Als engagierter Übungsleiter konnte wie im nen Gegner durchaus als Herausforderung. Vorjahr Roland Hofer, Spieler des HC Bozen Erwähnenswert ist vor allem die Heimstär- in der EBEL, bestätigt werden. ke der Falcons, wobei in der FalDIE ABSCHLUSSTABELLE DER ELITELIGA consarena in Brixen kein einziges Team S G V D P Spiel verloren ging. Auf dem Na1 EHC Crocodiles Kundl 21 15 6 44 47 tureisplatz in Stilfes konnte witte2 WSG Wattens Pinguins 21 14 7 46 43 rungsbedingt leider kein Spiel aus3 HC Kufstein 21 15 6 26 42 getragen werden. 4 SC Hohenems 21 13 8 33 40 Die U10-Mannschaft des AHC 5 HC Falcons Woodone 21 13 8 18 37 Freienfeld (im Bild) bestritt in 6 EC Zirl 21 8 13 -23 24 dieser Saison wieder die Meis7 SV Silz 1930 21 4 17 -57 13 terschaft in Turnierform und im 8 SPG Feldkirch/ Lustenau 21 2 19 -87 6 Anschluss daran erstmals eine U10-Meisterschaft. Gegner der Freien- Ein großer Erfolg und auch eine abwechsfelder Löwen waren die Broncos Ster- lungsreiche Freizeitbeschäftigung für Jung zing, HC Toblach, HC Pustertal und Alta Ba- und Alt war wie immer der Publikumslauf dia. Besonders erfreulich war die Teilnah- am Nachmittag. Zudem wurden mehrere me neuer begeisterter Spieler, die ihre Trai- Eistockturniere organisiert. EISKUNSTLAUF

Aufbauarbeit trägt Früchte In den vergangenen drei Jahren hat die Sektion Eiskunstlauf im AHC Freienfeld unermüdlich Aufbauarbeit geleistet – die Erfolge der vergangenen Saison sprechen für sich. In der nationalen Kategorie konnte sich Lisa Forgheri, welche die Sportoberschule in Sterzing besucht, für die Italienmeisterschaften qualifizieren; Nadin Schölzhorn und Sara Parigger schafften ihre bisher beste Saison. In der interregionalen Kategorie war Sandra Azrsa Gruppenbeste. Mit Stefanie Markart konnte der Verein in der Kategorie „Intersociale“ einen 1. Platz erzielen, zwei 2. Plätze gab es für Vera Siller und Nina Marcotto. Die Abschlussshow, die Anfang April in der Sterzinger Eishalle stattfand, war gut be-

sucht, das Publikum war von den Darbietungen der Elevinnen begeistert. Neben

Einzelvorführungen der Wettkampfathletinnen zeigten auch die Anfänger und Fortgeschrittenen ihr Können. Bereits im April haben die Athletinnen das Training mit Ballett, Drehungen und Trockentraining wieder aufgenommen.


SPORT

BIATHLON

SKI ALPIN

Starker Auftritt bei Italienmeisterschaften

Nachwuchs des ASV Ridnaun gut unterwegs

Der Saisonausklang verlief für die Wipptaler Biathleten versöhnlich. Bei den Italienmeisterschaften, die Ende März in Forni Avoltri (Udine) ausgetragen wurden, konnte sich Federica Sanfilippo im Massenstartrennen behaupten und siegte vor Karin Oberhofer (im Bild) sowie Lisa Vittozzi. Im Sprint ließ Oberhofer mit einer starken Leistung in der Loipe und am Schießstand die gesamte Konkurrenz hinter sich; Vittozzi und Sanfilippo belegten die Plätze 2 und 3.

Auch der Nachwuchs räumte ordentlich ab. In den Staffelbewerben war Patrick Braunhofer vom ASV Ridnaun gemeinsam mit Peter Tumler und Simon Leitgeb siegreich; Stefan Fassnauer, ebenfalls aus Ridnaun, holte mit Andreas Egger und Jan Kuppelwieser Silber. Bei den Jüngsten be-

legte Jonas Volgger (ASV Ridnaun) mit Hannes Kuppelwieser und Lukas Wiedenhofer den 2. Platz. OBERHOFER DOMINIERT CHAMPIONS RACE Beim Champions Race, einem Einladungswettkampf im russischen Tjumen, gab Karin Oberhofer kräftig den Ton an. Nach einem Massenstartbewerb als Qualifikation bildete sie gemeinsam mit dem Norweger Ole Einar Bjoerndalen eine ungewöhnliche Single-Mixed-Staffel, die mit einem Vorsprung von zwölf Sekunden dem zweitplatzierten Team um Dorothea Wierer und dem Franzosen Martin Fourcade das Nachsehen gab. Tags darauf dominierte Oberhofer gemeinsam mit Langläuferin Kerttu Niskanen auch den Mixedbewerb der Damen. In der abschließenden Mixedstaffel, der neben zwei Biathleten auch zwei Langläufer angehörten, war Oberhofer – sie bildete mit Niskanen bzw. Federico Pellegrino und Simon Schempp eine Staffel – ebenfalls nicht zu schlagen.

Auf einen erfolgreichen Winter kann einmal mehr die Sektion Ski des ASV Ridnaun zurückblicken. Während beim Skikurs für die Kleinsten wieder zahlreiche Kinder das Skifahren erlernt haben, konnte die Renngruppe beim Wipptalcup zahlreiche Erfolge einfahren. Beim Riesentorlauf in Ridnaun belegten Moritz Mair, Tobias Brunner und David Pittracher in den jeweiligen Kategorien den 1. Platz, Raphael Leitner und Viktoria Leitner wurden 2., Felix Mair, Anna Pittracher und Lukas Gasteiger holten Bronze. Beim Slalom in Gossensaß waren David Pittracher und Gabriel Leitner siegreich, Raphael Leitner belegte den 2. Platz, Hanna Klotz wurde 3. In der Mannschaftswertung trug der ASV Ridnaun, der gemeinsam mit Ratschings an den Start geht, den Sieg davon. Bei den VSS-Rennen fuhr David Pittracher mehrmals in die Top Ten und konnte sich direkt für die Italienmeisterschaften qualifizieren, wo er im

Slalom auf Rang 22 fuhr. Vielversprechend verliefen die Wintermonate – trotz gesundheitlicher Rückschläge – auch für Damian Hofer. Wegen einer Knieverletzung, die er sich beim Abfahrtsprobelauf der U18-Italienmeisterschaft in Santa Caterina Valfurva zuzog und mit sechs Stichen genäht werden musste, musste er zwar auf einen Start in Abfahrt und Riesentorlauf verzichten. Im Slalom raste der 17-Jährige aus Mareit allerdings der Konkurrenz davon und holte souverän die Goldmedaille. Erst kurz zuvor hatte er das Training wieder aufgenommen, nachdem ihn eine schwere Grippe drei Wochen lang außer Gefecht gesetzt hatte. Bei mehreren FIS-Rennen im Inund Ausland konnte Hofer ausgezeichnete FIS-Punkte erzielen. Dadurch nimmt er in der FIS-Rangliste seines Jahrgangs (1999) den 1. Platz im Riesentorlauf und den 3. Platz im Slalom ein.

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SPORT

LANGLAUF

EXTREMSPORT

Pfitscher „Nightrace“ bei Vollmond

Birgit Stuffer bei Ötzi Alpin Marathon auf dem Podest

Da der traditionelle Pfitscher Volkslanglauf Anfang Februar wegen Schneemangel nicht ausgetragen werden konnte, wurde er Ende März als „Nightrace“ nachgeholt. Das Rennen im Schein unzähliger Fackeln am Loipenrand wurde im Freistil ausgetragen und ging über eine Distanz von 20 km. Der Startschuss erfolgte um 19.30 Uhr. Mit Tagesbestzeit ging der Sieg an Julian Brunner vom Team Futura mit einer Zeit von 49.34 Minuten. Als schnellste Dame erreichte Deborah Agreiter (im Bild) nach

Bei der Bergstation Grawand strahlten alle der mehr als 350 Finisher. Und sie durften sich nach den Strapazen der 42,2 km langen Strecke über 3.266 Höhenmeter auch als Sieger fühlen. Besonderen Grund zum Strahlen hatte Birgit Stuffer aus Gossensaß, die gemeinsam mit Marina Ilmer und Petra Pircher (Team Tiroler Versicherung) unter den teilnehmenden Damenstaffeln den hervorragenden 2. Platz

52.01 Minuten als Erste das Ziel. Am Juniorsprint über 4 km nahmen auch zahlreiche junge Athleten aus Pfitsch teil. Mit 10.18 Minuten erzielte Riccardo Masiero vom SC Montebelluna die beste Zeit in der Kategorie Knaben. Bei den Mädchen war Veronika Rainer vom ASV Pfitscher Eisbär in 11.36 Minuten die Schnellste. Trotz des windigen Wetters waren die Teilnehmer vom Nightrace begeistert und sprachen sich für eine Fortführung der Veranstaltung in dieser Form aus.

SNOWBOARD

Europacup-Finale in Ratschings Snowboarder aus nicht weniger als 20 verschiedenen Nationen gingen beim diesjährigen Europacup-Finale an den Start, das Ende März in Ratschings ausgetragen wurde. An zwei Renntagen stan-

den jeweils zwei Parallel-Slaloms auf dem Programm. Bei den Damen dominierte die Schweizerin Ladina Jenny den ersten Bewerb; sie verwies ihre Landsfrau Julie Zogg auf den 2. Platz. Bei den Herren setzte sich Sang-ho Lee aus Korea vor dem Italiener Mirko Felicetti durch; Ro-

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land Fischnaller aus Villnöß beendete das Rennen auf dem 5. Platz, Aaron March aus Sterzing wurde 14. Am zweiten Renntag ging der Sieg bei den Damen an Elizaveta Salikhova aus Russland, die Stefanie Müller aus Deutschland und die Südtirolerin Elisa Profanter auf die Plätze verwies. Den Sieg bei den Herren holte sich der Österreicher Arvid Auner vor Vortagessieger Lee; Aaron March landete auf dem 16. Platz. Ezio Zandonella, Präsident der Ridnauner Schneasurfer – der Verein feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen – zeigte sich über die gelungene Veranstaltung sehr erfreut.

belegte. Das Dreierteam wurde – mit einer Minute Rückstand – nur vom Team La Sportiva mit Lorenza Menapace, Francesca Rossi und Elena Nicolini geschlagen, das nach 3:47.17 Stunden das Ziel erreichte. In der Einzelwertung der Herren konnte sich der Grödner Georg Piazza gegen die Konkurrenz durchsetzen, bei den Damen wiederholte Anna Pircher aus Latsch mit neuem Streckenrekord ihren Vorjahressieg.

SKI ALPIN

Fabian Bacher: Saison mit Höhen und Tiefen Auf eine zufriedenstellende Skisaison kann Fabian Bacher aus Pardaun zurückblicken. „Es gab den ganzen Winter hindurch zwar Höhen und Tiefen, aber es überwiegen doch die positiven Seiten“, betont der 23-Jährige, der beim ASV Ratschings und der RG Wipptal großgeworden ist und nun für die Sportgruppe der Forstwache an den Start geht. Im Europacup fuhr er sechsmal in die Punkteränge, wobei er je einmal den 15. und den 11. Platz belegte. Gar einige Male wurde er jedoch deutlich unter Wert geschlagen. „Vor mir liegt noch sehr viel Arbeit, damit ich mein Niveau verbessern kann“, so Bacher. Bei FIS-Rennen fuhr er nicht weniger als 21 Mal in die Top Ten, zudem errang er neun Podestplätze, dreimal stand er auf dem höchsten Treppchen. Bei den Italienmeisterschaften der Allgemeinen Klas-

se, die Ende März in Monte Pora stattfanden, konnte er mit Bestzeit im zweiten Lauf alle Weltcupfahrer hinter sich lassen und sich vom 15. auf den 5. Platz verbessern.

„Der Saisonhöhepunkt war für mich zweifelsohne mein Weltcupdebüt“, freut sich Bacher. Bei zwei Slaloms in Kitzbühel und in Schladming durfte er an den Start gehen. „Obwohl ich bei beiden Rennen ausgeschieden bin, war es eine tolle Erfahrung, mich mit den weltbesten Slalomspezialisten zu messen.“

RICHTIGSTELLUNG In der April-Ausgabe des Erker hat sich im Artikel „Starke Leistungen für Wipptaler Nachwuchs“ ein Fehler eingeschlichen. Biathlet Gabriel Haller vom SV Pfitscher Eisbär hat bei der Hubert-Leitgeb-Trophäe in Antholz in seiner Kategorie ebenfalls eine Goldmedaille errungen. Wir bedauern den Fehler! Die Redaktion


SPORT

SKI ALPIN

NATURBAHNRODELN

Rückblick auf lange Saison

ASV Jaufental sichert sich Jugendförderpreis

Ende März hat der WSV Sterzing Ski seine Wintersaison mit dem 55. Stadtlerrennen auf dem Roßkopf beendet. Es war das letzte Skirennen einer langen Wintersaison. Tagesschnellste bei den Damen war Lisa Rienzner vor Stefanie Graus und Stefanie Windisch; bei den Herren siegte Thomas Mair vor Aaron Hofer und Simon Putzer. Die Familienwertung gewann Familie Andreas Fleckinger. Trotz schwieriger Wetterverhältnisse und wenig Schnee gab es viele Trainingseinheiten und Wettkämpfe für alle Altersgruppen. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren erfreuen sich eines jungen und dynamischen Trainerteams in den Wipptal- und VSS-Trainingsgruppen. Die Athleten haben an den Rennen des Wipptalcups und an den VSS-Bezirksmeisterschaften teilgenommen. Mit Ivy Schölzhorn und Luis Plank konnten sich

zwei Athleten für das nationale Pinocchio-Finale in Abetone qualifizieren. Die Gruppe für Jugendliche ab zwölf Jahren aus dem ganzen Bezirk absolviert Trainingseinheiten, ohne an Wettkämpfen teilnehmen zu müssen. Dadurch erhalten sie die Möglichkeit, später wieder in den Rennsport einzusteigen oder die Skilehrerausbildung zu absolvieren. In Zusammenarbeit mit der Skischule Sterzing sowie den Gemeinden Sterzing und Pfitsch werden auf dem Roßkopf bereits seit drei Jahren kostenlose Skikurse abgehalten. Damit sollen den Kindern erste Fertigkeiten auf den Skiern beigebracht und der Spaß am Skifahren vermittelt werden. Das Training wird mit Trockentrainingseinheiten im Freien (Radfahren) im Sommer und Halleneinheiten im Herbst weitergeführt.

Drei Rennen umfasste die 22. Ausgabe des Wipptaler Rodelcups. Während die beiden ersten Bewerbe in Jaufental ausgetragen wurden, ging das Finale in Schmirn im nördlichen Wipptal über die Bühne. Insgesamt gingen 79 Athleten an den Start der beliebten Rennserie. Bei einer gemeinsamen Abschlussfeier, die Anfang April in Mareit stattfand, wurden die einzelnen Gesamtsieger prämiert. Präsident Walter Volgger sprach dabei den Sponsoren seinen Dank aus, die durch ihre Unterstützung den Rodelcup erst ermöglichen. In der Kategorie Jugend führten gleich fünf Nachwuchsrodlerinnen des ASV Jaufental die Wertung an; den Sieg holte sich Janin Amodio vor Hannah Kinzner und Vicky Amodio. Bei den Buben ging der Gesamtsieg an Julian Rainer aus Schmirn, während Sven Augschöll vom ASV Mareit den 2. Platz belegte. Bei den Damen war Barbara Peintner aus Ellbögen vor Manuela Gradl vom ASV Freienfeld sieg-

reich. Bei den Herren ging Gold an Markus Rainer (Schmirn), während sich Thomas Larch vom ASV Freienfeld als bester Teilnehmer aus dem südlichen Wipptal mit

dem 4. Platz begnügen musste. Michael Payrer und Andreas Siller vom ASV Jaufental holten in der Gesamtwertung bei den Doppelsitzern Bronze. Die Vereinswertung entschied der SV Schmirn vor dem SV Matrei für sich; der ASV Freienfeld landete vor dem ASV Jaufental auf dem 3. Platz, der ASV Mareit auf dem 7. Platz. Der diesjährige Jugendförderpreis ging an den ASV Jaufental, der trotz des schneearmen Winters großen Aufschwung nahm und in den Jugendkategorien mit Abstand die meisten Punkte holte.

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BAUEN & SANIEREN

BAUEN & SANIEREN ÖFFENTLICHE HOCHBAUPROJEKTE GENEHMIGT Die Landesregierung hat Anfang April das Hochbauprogramm 2016 – 2018 genehmigt. Heuer stehen rund 47 Millionen Euro zur Verfügung, ähnliche Beträge sollen in den Folgejahren 2017 und 2018 in Hochbauprojekte fließen. Planen und bauen wird das Land vor allem im Bereich des Bildungswesens. Neben den Bürgern, die sich über attraktive öffentliche Strukturen freuen, wird es allen voran die Bauwirtschaft begrüßen, dass die Investitionen in die öffentliche Bausubstanz mit dem Beschluss der Landesre-

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gierung einen weiteren Impuls erhalten. Die nunmehr zweckgebundene Investitionssumme für 2016 beläuft sich auf 47.412.000 Euro; 46.772.000 und 45.405.000 Euro werden es 2017 und 2018 sein. „Das Land Südtirol arbeitet mit einem mehrjährigen Plan, der aber jedes Jahr wieder auf den neuesten Stand gebracht wird“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Projekte betreffen in erster Linie Schulen, aber auch andere Strukturen von öffentlichem Interesse.


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MEIN BAUPROJEKT IN GUTEN HÄNDEN Mit Mader Qualität am Bau erleben Vor einem Jahr hat das Sterzinger Installationsunternehmen Mader GmbH sein Tätigkeitsfeld um eine eigene Bauabteilung erweitert. „Unser Ziel ist es, die Qualität am Bau nachhaltig zu verbessern“, so Inhaber Peter Paul Mader. 25 Fachkräften konnte ein sicherer Arbeitsplatz geboten werden. „Angefangen bei kleinen Sanierungs- und Umbauarbeiten sowie privaten Neubauprojekten bis hin zu öffentlichen und gewerblichen Großprojekten ist die Mader GmbH der kompetente Ansprechpartner im Wippund Eisacktal und darüber hinaus“, erklärt Abteilungsleiter Klaus Gruber. Im vergangenen Jahr wurde das Widum Ridnaun schlüsselfertig saniert, ebenso eine Wohnanlage in Brixen. „Im laufenden Jahr ist das Unternehmen besonders gut ausgelastet, es werden 80 Wohnungen für Mader Immobilien umgesetzt und bei der Erweiterung des Hotels Feuerstein in Pflersch innerhalb von nur

zwölf Wochen 11.000 m3 verbaut“, so Gruber.

die Mader-Bauspezialisten in 30-jähriger Bauerfahrung angeeignet haben.

Als Komplettanbieter vereint Mader die wichtigsIm vergangenen Jahr hat die Mader-Bauabteilung für ten Gewerke – Bau, Heirund 1,2 Millionen Euro ihzung, Sanitär und Elektrik – und garantiert ren Fuhr- und Maschineneine reibungslose Baupark erneuert und auf den letzten Stand der Technik abwicklung aus einer gebracht, „um den QuaHand. „Professionell stellen wir uns besonderen litätsansprüchen unserer Herausforderungen am Kunden gerecht zu werBau, wie bei der Umset- Bau-Abteilungsleiter Klaus Gruber den“, so Klaus Gruber. zung eines NeubauproMader bietet heute weit jektes auf engstem Raum in der Geizkoflerstraße im Sterzinger Stadt- mehr als Installationen und schafft als Gezentrum oder bei Sanierungen denkmal- samtanbieter einen echten Mehrwert am geschützter Gebäude“, betont der verant- Bau, denn „ein Haus der neuesten Gewortliche Baustellenleiter Werner Tötsch. neration ist weit mehr als nur ein Dach Besonders beim heiklen Thema Sanierung über dem Kopf“, ist Peter Paul Mader überist Expertenwissen gefragt, welches sich zeugt.

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BAUEN & SANIEREN

MATURA ÜBER DIE LEHRE Der Landtag hat Anfang April eine Abänderung zur Ordnung der Lehrlingsausbildung genehmigt. Damit werden die Landesbestimmungen an die Grundsätze der staatlichen Arbeitsmarktreform angepasst und die autonomen Gestaltungsspielräume genutzt. „Die bedeutendste Neuerung ist die Möglichkeit, die Matura künftig gänzlich über die Lehre absolvieren zu können“, so Landesrat Philipp Achammer. Das Land hat laut Autonomiestatut im Lehrlingswesen konkurrierende Gesetzgebungsbefugnisse und ist daher verpflichtet, seine Gesetzgebung an die Grundsätze der staatlichen Normen anzupassen. Aufgrund der im letzten Jahr verabschiedeten staatlichen Arbeitsmarktreform, dem so genannten „Jobs act“, waren daher einige Änderungen der Lehrlingsordnung notwendig geworden. Mit dem neuen Landesgesetz, das

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in Absprache mit den verschiedenen Sozialpartnern erarbeitet wurde, konnten wichtige Neuerungen umgesetzt werden. Die wohl bedeutendste Neuheit ist die Einführung der Matura über die Lehre. Eine im Staatsgesetz enthaltene Sonderbestimmung für Südtirol sieht nämlich vor, dass das maturaführende fünfte Schuljahr in der Berufsschule in Form einer zweijährigen Lehre angeboten werden kann. „Damit erhalten Jugendliche mit einem Berufsbildungsdiplom, also einer abgeschlossenen vierjährigen Lehre oder Fachschule, erstmals die Möglichkeit, über einen zweijährigen Lehrvertrag die Matura zu erreichen und weiterhin ihren Beruf ausüben zu können“, so Bildungslandesrat Achammer. Zudem wird die Möglichkeit geschaffen, die Lehrzeit um bis zu ein Jahr zu verlängern, wenn die Auszubildenden am Ende der Lehrzeit die Berufsschule noch

nicht abgeschlossen oder die Lehrabschlussprüfung noch nicht absolviert haben. Dadurch wird

fest, dass die Nichterreichung der Bildungsziele erst am Ende der Lehrzeit festgestellt wird. Diese

den betroffenen Jugendlichen der Abschluss ihrer Berufsausbildung erleichtert. Besonders für das Gastgewerbe von Interesse ist die Möglichkeit, saisonale Lehrverträge abzuschließen. Die staatliche Regelung sieht vor, dass das Nichterreichen der Bildungsziele durch den Lehrling einen Kündigungsgrund darstellt. Das Landesgesetz legt hingegen

staatliche Bestimmung erschien bildungspolitisch problematisch, da eine Kündigung für die betreffenden Jugendlichen bedeuten würde, dass sie ihre betriebliche Ausbildung abrupt abbrechen müssten. Dadurch würde das Risiko in Kauf genommen, dass die Jugendlichen zu Ausbildungsabbrechern werden und das Bildungssystem ohne Abschluss verlassen.


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Lohnenswerte Investition Angesichts unsicherer Anlagemärkte, hoher Mietkosten und öffentlicher Förderungen lohnt sich die Investition ins Eigenheim auch weiterhin, wenn man genau kalkuliert und seine Möglichkeiten optimal ausschöpft.

vertraglichen Eigentumsübertragung zu garantieren, da die Berechnung der verschiedenen Steuern und Gebühren in den meisten Fällen auf der Basis des Katasterertrages ermittelt wird.

In vielen Fällen ist die Möglichkeit der Kubaturerweiterung der Anlass für die Kinder bzw. eines der Kinder, sich im Elternhaus eine abgetrennte Wohneinheit zu schaffen. Neben den baulichen Maßnahmen und Planungen, die im Zuge dessen in Angriff genommen werden müssen, ist es genauso wichtig, von Beginn an ein Konzept zu besitzen, wie das Eigentum dieser neu zu schaffenden Wohneinheit vertraglich auf das Kind übertragen werden soll. Nicht zuletzt sind dabei auch erbrechtliche Aspekte von vornherein zu berücksichtigen.

Weiters ist eine gut vorbereitete Abwicklung der vertraglichen Eigentumsübertragung auch deshalb sehr wichtig, um sämtliche Fördergelder der Autonomen Provinz Bozen in Anspruch nehmen zu können bzw. um das Ansuchen dafür termingerecht einreichen zu können. Bei einer schlechten Vorbereitung passiert es des öfteren, dass der bereits geplante Baubeginn nach hinten verlegt werden muss – was wieder mit großem organisatorischen Aufwand verbunden ist –, damit man den Anspruch auf die Landesförderung nicht verliert. Bei der Planung dieser Projekte ist somit eine juristische Begleitung von Anfang an unerlässlich.

Eine exakte und gut getimte vertragliche Abwicklung der Eigentumsübertragung ist unerlässlich, um diese möglichst günstig abwickeln zu können. Dabei ist die Koordination und Absprache zwischen dem Techniker (z. B. Geometer oder Architekt), der die Eintragungen und Abänderungen im Kataster vornimmt, und dem jeweiligen Vertragsersteller außerordentlich wichtig, um die möglichst günstigste Abwicklung der

WILLEIT-immojus berät Sie gerne in diesen und ähnlichen Angelegenheiten und ist bei der Abfassung der damit zusammenhängenden Verträge bis hin zur notariellen Unterschrift mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.

Wer will schon ein Leben lang für etwas bezahlen, was ihm nie gehören wird? Aber viele Menschen tun genau das, denn sie zahlen Miete. Egal ob Eigentümer oder Mieter - jeder bringt in seinem Leben fürs Wohnen den Gegenwert eines Hauses auf. Aber während der Eigenheimbesitzer in die eigene Tasche zahlt, ist das Geld des Mieters weg. Bei einer Monatsmiete von 650 Euro und einer jährlichen Mietsteigerung von zwei Prozent zahlt ein Mieter in 30 Jahren mehr als 300.000 Euro an seinen Vermieter.

Dr. Hannes Willeit, Vertragsjurist, Immobilienvermittler & Mediator

„Gerne berate ich Sie in Immobilienangelegenheiten und übernehme die rechtliche Ausgestaltung der Eigentumsübertragung.“

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Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Ve r s t a n d e r h a l t e n .

WÄRMEDÄMMUNG BEI HAUSSANIERUNG

(König Salomo)

Viele von uns sind Besitzer von Häusern, Wohnungen oder anderen Immobilien. Die meisten Immobilien sind nicht mehr neu und bedürfen einer Sanierung, da sich Ansprüche und Nutzungsanforderungen ändern oder allgemeine Instandhaltungsarbeiten notwendig sind. Sollte jemand an eine Sanierung denken, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt gegeben, um auch das Gebäude energetisch zu sanieren, denn Energiebonus (oft auch Kubaturbonus genannt), steuerliche Begünstigungen von bis zu 65 Prozent oder staatliche Förderungen („conto termico“) machen energetische Sanierungen so attraktiv wie selten zuvor. Damit wir im Winter nicht frieren, ziehen wir eine dicke Jacke an. Wir fühlen uns wohl, dadurch geht unsere Körperwärme nicht verloren. Dasselbe Prinzip funktioniert auch bei Gebäuden. Jedes Gebäude sollte mit einer Wärmedämmung versehen werden, denn um uns in einem Gebäude wohlzufühlen, bedarf es thermischer Behaglichkeit. Diese setzt sich zusammen aus Lufttemperatur und Strahlungstemperatur; beide Fak-

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toren hängen sehr mit dem Wärmeverlust des Hauses zusammen. Je besser die Wärmedämmung ist, desto weniger Primärenergie ist notwendig, um eine behagliche Lufttemperatur zu bekommen und desto höher ist die Oberflächentemperatur abstrahlender Außenwände. Für mich gibt es kein Argument gegen eine Wärmedämmung, denn mittlerweile gibt es eine breit gefächerte Palette von Produkten auf dem Markt, um jedes Haus und jedes Gebäudeteil gut dämmen zu können. Meistens werden Wärmedämmverbundsysteme an der Außenseite angebracht; hier werden


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Dämmplatten aus Kunststoffen wie Polystyrol auf die Fassade geklebt und zusätzlich noch mechanisch befestigt. Sollte dies nicht möglich sein, wie etwa an denkmalgeschützten Gebäuden, dann bieten sich verschiedene Alternativen an, wie Dämmputze mit Nanotechnologie oder Innendämmung. Jede Sanierung ist ein Einzelfall, deshalb sollten Sie sich vor einer Sanierung an einen Planer und einen Energieberater wenden. Gemeinsam mit den Fachkräften können Ihre Wünsche und Vorstellungen ausgearbeitet und ein weitsichtiges Sanierungskonzept geplant werden. Ziel sollte sein, dass nach der Sanierung die Wohnqualität gesteigert und die laufenden Kosten vermindert werden. Von der Priorität her sind deshalb zuerst die Wärmeverluste zu minimieren. Dies schafft man nur durch eine effiziente Wärmedämmung. In der Folge kann man über Maßnahmen zur effizienten und umweltfreundlichen Wärmebereitstellung nachdenken. Die sauberste Energie ist jene, die nicht gebraucht und verbraucht wird. Durch eine gute Wärmedämmung verliert das Gebäude viel weniger Wärme und dies hat Auswirkungen auf die Dimensionierung der Heizanlage. Ein wichtiges Detail Ihrer Wär-

medämmung sind auch die Fenster. Sie sollten die Mehrkosten eines gut isolierenden Fensters nicht scheuen, energetisch und wirtschaftlich rechnet es sich immer. Auch sollten Sie oder Ihr Planer und Bauleiter den Einbau der Fenster gut beaufsichtigen, denn nur durch einen korrekten Einbau lassen sich Baumängel und Wärmebrücken vermeiden. Als Wärmebrücken bezeichnet man Stellen eines Gebäudes, wo im Verhältnis zu den gedämmten Teilen mehr Wärme abfließt. Diese Wärmebrücken sind bei energetisch sanierten Gebäuden ein Problem, denn es ergeben sich Oberflächen mit einer geringeren Temperatur als in umliegenden Bauteilen und bei unkorrekter Lüftung kann es zu Tauwasser und in Folge zu Schimmel kommen. Dies aber lässt sich durch eine gute und sorgfältige Bauleitung vermeiden. Gegner von Wärmedämmung führen meist zwei Argumente an: die Nachhaltigkeit und dass anscheinend „Wände atmen“ sollen. Im Punkt Nachhaltigkeit stimmt, dass viele Dämmmaterialien aus nicht nachhaltigem Kunststoff sind, doch gibt es auch eine Reihe von ökologischen Materialien, wie etwa Holz- oder Hanffaserplatten, Kork, sogar Schafwolle wird oft verwendet. Das Argument, dass Wände atmen sollen, ist für mich ein großer Irrglauben. Ich habe noch nie eine Wand atmen sehen und Frischluftzufuhr ist bei korrekter Lüftung kein Problem (siehe Erker 02/16).

Nach Ende Ihrer Sanierung werden Sie die Vorteile sehen und spüren. Ich wünsche Ihnen ein behagliches Wohlbefinden in Ihrem sanierten Gebäude.

ALEXANDER MÜHLSTEIGER Energiebeauftragter der Stadtgemeinde Sterzing

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STEUERBONUS BEI SANIERUNG VON „MINI-KONDOMINIEN“ Im März hat die Agentur der Einnahmen per Rundschreiben Klarstellungen bezüglich der steuerlichen Auflagen erlassen, die erforderlich sind, um in den Genuss der steuerlichen Vergünstigungen im Zusammenhang mit Wiedergewinnungsarbeiten (Steuerabzug 50 %) und der energetischen Sanierung (Steuerabzug 65 %) zu gelangen, wenn es sich dabei um Eingriffe am Gesamtgebäude handelt und dieses als „Mini-Kondominium“ (Mehrfamilienhaus mit mehr als einem Eigentümer und bis zu acht Wohneinheiten) eingestuft wird. Mit dem Rundschreiben wurde die Forderung nach einer eigenen Steuernummer für Mini-Kondominien zurückgenommen. Somit können die Steuerzahler bei Fehlen der Steuernummer lautend auf das Mini-Kondominium trotzdem den Steuerbonus für Umbau oder energetische Sanierung am Gesamtgebäude geltend machen und die anfallenden und anteilsmäßig angerech-

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neten Kosten in ihrer Steuererklärung (Modell 730 oder Unico) angeben, indem sie die Steuernum-

weis zu erbringen, dass die Baumaßnahmen am Gesamtgebäude durchgeführt wurden. Nimmt

fiehlt, sich bei Inanspruchnahme der Steuervergünstigungen möglichst genau an die steuerlichen Vorschriften zu halten, um nicht nachträglich Streichungen des Steuerbonus und Strafen zu riskieren.

STEUERBONI VERLÄNGERT

mer jenes Miteigentümers einsetzen, der die Bankeinzahlung gemacht hat. Dies alles nur unter der Voraussetzung, dass alle anderen Bedingungen erfüllt sind und die diesbezügliche Dokumentation stimmt. Der Steuerzahler ist verpflichtet, anlässlich einer Kontrolle den Be-

er des weiteren die Dienste eines Steuerbeistandes in Anspruch, ist diesem zusätzlich eine Eigenerklärung auszuhändigen, in der die Art der durchgeführten Arbeiten und die Katasterdaten der zum Mini-Kondominium gehörenden Wohneinheiten anzugeben sind. Die Verbraucherzentrale emp-

Das Stabilitätsgesetz 2016 hat für das gesamte Jahr 2016 die Steuerboni von 65 Prozent für die energetische Sanierung und die Maßnahmen zur Erdbebensicherheit sowie von 50 Prozent für die Sanierungsarbeiten verlängert. Ebenso verlängert wurde der so genannte Möbelbonus. Diese Verlängerung betrifft jedoch nur das Jahr 2016. Vorbehaltlich weiterer Neuerungen werden 2017 die Boni auf 36 Prozent sinken und der Möbelbonus abgeschafft werden, wie die Verbraucherzentrale mitteilt.


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T&P – KUNDENSERVICE DACH UNDICHT? GLAS KAPUTT? TERRASSE HAT EIN LECK? Dann sind Sie bei uns richtig. Für Ihr Anliegen hat unser Kundenservice, den wir dieses Jahr neu für Sie eingerichtet haben, ein offenes Ohr. Wir reparieren nicht nur, sondern führen auch gerne Dachinspektionen oder Wartungsarbeiten am Dach, an den Terrassen und Dachfenstern durch.

REGELMÄSSIGE WARTUNG SPART GELD Ein Haus ohne Dach ist kein Haus, und

ein Dach, das ein Leck hat, macht Ihnen sicher auch keine Freude. Deshalb sollten Sie sich daran erinnern, auch Ihrem Dach etwas Gutes zu tun und es regelmäßig zu warten. Dachrinnen und Ablaufrohre säubern und die Dacheindeckung prüfen lassen, hilft Ihnen dabei, Geld zu sparen.

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EIGENE RICHTLINIEN FÜR GLASFASERANSCHLÜSSE Neubauten müssen seit kurzem über geeignete Anschlusspunkte für das Glasfasernetz verfügen. Die Landesregierung hat Mitte April die entsprechenden Richtlinien erlassen. „Mit den neuen Bestimmungen übernehmen wir zum einen die staatlichen Vorgaben und kommen zum anderen auch dem Wunsch der Gemeinden nach einer einheitlichen technischen Regelung nach“, erklärt IT-Landesrätin Waltraud Deeg. Ziel der Richtlinien ist es, in der Planungs- und Ausführungsphase die notwendigen Infrastrukturen für die Glasfaserverkabelung der Gebäude vorzusehen, sei es für bestehende Gebäude als auch für Neubauten. „Dadurch soll ein problemloser Anschluss an das Glasfasernetz zum Vorteil der Endkunden gewährleistet werden“, so Landesrat Richard Theiner, der die technischen Richtlinien der

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Landesregierung gemeinsam mit Landesrätin Deeg vorgelegt hat. Über das Glasfasernetz soll künftig der gesamte Daten- und Telefon-

© LPA

verkehr erfolgen. Das für die schnelle Datenübertragung unattraktive Kupferkabelnetz wird indes progressiv aufgegeben. Die neuen Richtlinien treten umgehend in Kraft und sind für Neubauten und Gebäudesanie-

rungen Pflicht. Für bereits bestehende Gebäude gelten sie als Empfehlung, um die Verlegung der Glasfaserleitungen zu erleichtern. Ausgearbeitet wurden die technischen Vorgaben von der KimaHaus-Agentur in Absprache mit dem Lenkungsausschuss „#wirvernetzen“, diversen Planungsstudios, Interessensverbänden und im Glasfaserbau spezialisierten Baufirmen. Nachzulesen sind darin die Pflichtbestimmungen, technische Hinweise, aber auch allgemeine Empfehlungen bei der Verkabelung von Neubauten bzw. bei der Anpassung bestehender Gebäude an die neuen technischen Anforderungen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, stellt die KlimaHaus-Agentur die nicht bindende Plakette „Gebäude vorbereitet für den Breitbandanschluss“ zur Verfügung.


DIE „PLAGEN“ DES HANDWERKS

Letzthin war immer wieder die Rede von einer Erholung von der Krise, von einem Aufschwung und einem Licht am Ende des Tunnels. In der nationalen Wirtschaftsrealität sieht es aber ganz anders aus. Dies hat unlängst eine Analyse des nationalen Handwerkerverbandes Confartigianato ergeben, die gleich vier Störfaktoren im Handwerk ans Licht gebracht hat: unlauterer Wettbewerb, unerlaubte Tätigkeiten, Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft. In den Jahren zwischen 2011 und 2013 hat die Wertschöpfung, die in Italien durch die Schattenwirt-

schaft entsteht, um 2,4 Prozent zugenommen. Die Rede ist von insgesamt 16.548 Millionen Euro, die nur durch den Drogenhandel aufkommen und mit dem eine Wertschöpfung von 11,5 Milliarden Euro generiert wird. Im Jahr 2013 gab es zudem auf sechs reguläre Arbeitskräfte einen regelwidrigen unselbstständig Beschäftigten. Bestätigt wird dieses Ergebnis im Bereich der Einkäufe: Hier wird geschätzt, dass 2013 sieben Millionen Menschen Güter oder Dienstleistungen mit einem irregulären Beschäftigungshintergrund gekauft haben.

SISTRI VERSCHOBEN Die Fälligkeit für die obligatorische Anwendung des Systems SISTRI ist auf den 1. Jänner 2017 verschoben worden. Die Einschreibung aber bleibt weiter verpflichtend und die betroffenen Unternehmen müssen die Jahresgebühr bezahlen. Die Verwaltungsstrafen für die Nichtentrichtung des Jahresbeitrages bzw. die Nichteintragung sind bis zum 31. Dezember 2016 mit Beträgen zwischen 7.750 und 46.500 Euro auf die Hälfte reduziert worden. Das Erfassungssystem für die Rückverfolgbarkeit der Abfälle,

kurz SISTRI (sistema per il controllo della tracciabilità dei rifiuti) genannt, wurde 2010 eingeführt. Das SISTRI soll in Zukunft die vom Gesetz vorgesehenen Dokumente im Papierformat wie den Abfallerkennungsschein, das Abfallregister und auch die jährliche Abfallmitteilung MUD ersetzen. Von der Regelung betroffen sind Unternehmen, die gefährliche Abfälle bewirtschaften, und Ersterzeugerunternehmen ohne Lagerung mit mehr als zehn Mitarbeitern. Informationen dazu gibt es auf www.sistri.it. Erker 05 I 16

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LEBEN MIT NATURSTEIN Die Firma Grünig Natursteine ist seit über 50 Jahren im Natursteinsektor tätig. Neben dem Abbau und der Verarbeitung von Natursteinen aus eigenen Brüchen bietet Grünig verschiedenste Natursteine aus aller Welt.

Das Sortiment reicht von Marmor über Quarzit, Granit, Serpentin, Porphyr, Schiefer für den Außen- und Innenbereich bis hin zu Randsteinen, Pflastersteinen, Mauersteinen für Außengestaltungen und Straßenbau. Hervorzuheben ist der einzigartige, im Pfitschtal abgebaute Silberquarzit. Aufgrund seiner Pflegeleichtigkeit wird der Silberquarzit vermehrt im Schwimmbad- und Saunabereich, aber auch in Badezimmern eingesetzt. Grünig verarbeitet das Rohmaterial zu individuellen Fertigarbeiten und kann schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren. Bei Bedarf organisiert Grünig auch die gesamte Verlegung und sorgt für die qualitative Abwicklung der gesamten Arbeit.

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SCHNELLVERSCHLUSS-SYSTEM SUCHT ANWENDUNGSFELDER Unter dem Motto „Schließ dich an!“ ist ein neuer Ideenwettbewerb der Plattform Open Innovation gestartet. Dieses Mal wird nach Anwendungsfeldern für ein Schnellverschlusssystem gesucht. Verstärkt gefragt sind Ideen und Vorschläge von Seiten der Betriebe. Das Startup-Unternehmen Ars Meccanica Dolomiti aus Bozen hat ein revolutionäres und weltweit patentiertes Bolzen-Schnellverschluss-System entwickelt, das ein völlig neuartiges Konzept darstellt, wie zwei Objekte miteinander verbunden werden können, und das mit höchsten Sicherheitsstandards, genialer Einfachheit und einzigartiger Schnelligkeit. „Das System namens Quikky umfasst verschiedene Produktvarianten (Quikky I, Quikky II und Quikky SP), die es ermöglichen, Anschlagpunkte wie Hebebänder, Ketten, Stahlseile, aber auch Stahlverbindungen und sonstige lose Punkte zu verbinden, ohne dabei Werkzeug zu benötigen“, erklärt Heinrich von Lutterotti von der Ars Meccanica Dolomiti. Besonders eignet sich das Quikky-System für alle Konstruktionen und Baukasten-Systeme, wo häufig sichere und passgenaue Verbindungen notwendig sind, die mit her-

kömmlichen Methoden immer verschraubt werden müssen. „Wir möchten die Open Innovation Plattform nutzen, um gemeinsam mit anderen Handwerkern, aber auch Schülern oder Studenten, Designern oder Tüftlern mögliche Anwendungsfelder und Marktnischen für das Schnellverschluss-System zu finden“, so von Lutterotti.

Ideen und Vorschläge können noch bis zum 6. Mai auf www.openinnovation-suedtirol. it eingereicht werden. Auf die Sieger warten innovative Preise wie ein 3D-Drucker, eine Drohne oder eine Apple Watch.


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SOMMERLICHER WÄRMESCHUTZ BEI FENSTERN FINSTRAL-Fenster: Licht ja, Hitze nein bei je nach Lage und Sonneneinstrahlung unterschiedliche SpezialgläWas im Winter eine Freude ist, kann in der warmen Jahreszeit schnell ser zur Anwendung kommen. Für südliche Gebiete und stark der Sonzu Schlaflosigkeit führen: Wärme, die durch Fenster ohne Sonnen- ne ausgesetzte Fensterflächen führt FINSTRAL zwei verschiedene Sonschutz eingedrungen ist, muss durch Lüften wieder nach draußen be- nenschutzgläser im Programm: Sun-Control und Sun-Block. fördert werden. Für angenehmere Temperaturen sorgen hingegen die Das leichte Sonnenschutzglas Sun-Control bietet einen guten Hitzeleistungsfähigen Wärmedämmfenster schutz und eignet sich für den Einsatz in von FINSTRAL. Schon in der GrundausGebieten mit mediterranem Klima. Das hoch effiziente Sonnenschutzglas Sunstattung bieten Sie eine hohe WärmeBlock lässt noch weniger Hitze in den dämmung im Winter und einen guten Raum und ist die ideale Lösung, wenn Schutz gegen die sommerliche Hitze. es um große Fensterflächen und DachWenn Sie Ihre Fenster mit speziellen Sonnenschutzverglasungen ausstatten, könverglasungen geht. Neben Gläsern beunen Sie diesen Effekt optimieren. Die gen natürlich auch traditionelle BeschatSonnenschutzgläser von FINSTRAL lassen tungssysteme wie Rollläden, Raffstores das Tageslicht in den Raum und bieten und Markisen der Überhitzung vor und wirksamen Schutz gegen Überhitzung. verbessern dadurch den Wohnkomfort Die an der Außenscheibe auftreffende spürbar. Energie wird größtenteils absorbiert oder Flexiblen Schutz vor Sonne und direkten Lichtstrahlen bietet das reflektiert und gelangt somit nicht in den Verbundfenster Twin-line mit der integrierten Jalousette. Der Verbundflügel Twin-line: Raum. Selbst im Hochsommer sorgen ein Fenster, viele Funktionen Sonnenschutzgläser für angenehme Innentemperaturen und entlasten Das Verbundfenster Twin-line von FINSTRAL ist ein wahres MultifunkKühlgeräte – umweltfreundlich und energieeffizient. tionsfenster. Die zwischen den Scheiben angebrachte Jalousette ist wirksam vor Wetter und Schmutz abgeschirmt. Die individuell einstellFINSTRAL: das ideale Glas für baren Lamellen der Jalousette sorgen für besten Sonnen- und Sichtbedürfnisoptimierten Sonnenschutz schutz. Hohe Schall- und Wärmedämmung sind dabei natürlich inkluZur optimalen Anpassung an regionale Klimabedingungen sollten da- sive. Mehr unter www.finstral.com

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TISCHLER RÜSTEN SICH FÜR MEGATRENDS Verschiedene Megatrends beeinflussen die gesamte Gesellschaft und damit auch die Art zu produzieren. Südtirols Tischler haben sich mit bedeutenden Trendentwicklungen auseinandergesetzt und sehen darin neue Möglichkeiten und Chancen für das eigene Unternehmen. Als Unternehmer ist es wichtig, die zentralen Megatrends der Zeit zu kennen, zu verstehen und darauf zu reagieren. „Der drohende Fachkräftemangel gehört sicherlich zu den bedeutendsten Themen, mit dem sich das Südtiroler Handwerk mittel- und langfristig auseinandersetzen muss“, erklärte der Obmann der Tischler im lvh Michael Gruber im Rahmen der diesjährigen Jahresversammlung im März. Nur wenn man sich frühzeitig und offensiv mit dieser Entwicklung auseinandersetze, könne das komplette Aussterben von Fachkräften verhindert werden. „Wir Unternehmer sind für die Fachkräftesicherung verantwortlich. Wir sind es, die den Jugendlichen das betriebliche Know-how,

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soziale Kompetenzen und persönlichkeitsbildende Eigenschaften mit auf den Weg geben können. Die Ausbildung sollte nicht als Kosten-, sondern als Wertschöp-

fungsfaktor gesehen werden. Nur eine hochwertige Ausbildung wird den Fachkräftebedarf der Wirtschaft in Zukunft sichern“, ist Gruber überzeugt. Einen Denkanstoß, die Megatrends der Zukunft neugierig zu hinterfragen sowie aus einer neutralen Einschätzung des Wandels heraus in Möglichkeiten für das eigene Unternehmen zu denken, gab auch Gastreferent Mathias Brugger von rcm solutions. „Besonders im Tischlersektor gibt es Entwicklungstendenzen, die

sich die Branche zunutze machen kann. Denken wir zum Beispiel an das Thema Sicherheit und die einstmaligen Geheimfächer in den Möbeln oder an die Konnektivität und die Entwicklung von intelligenten Möbeln, bei denen Crowdfunding-Plattformen genutzt werden können“, so Brugger. Näher diskutiert wurden die zukünftigen Chancen und Herausforderungen im Tischlerhandwerk im Rahmen einer Diskussionsrunde, an der neben Obmann Gruber und Referent Brugger auch lvh-Präsident Gert Lanz, lvh-Berufsgruppenobmann Kurt Egger, WIFO-Vertreter Urban Perkmann und der Landesinnungsmeister der Tischler in Tirol Klaus Buchauer teilgenommen haben (im Bild). GEGEN INTERNEN PREISKAMPF Seit Sommer 2015 konnte im Südtiroler Tischlersektor ein leichter

Aufwärtstrend verzeichnet werden. Gestört wird der daraus entstandene Optimismus allerdings häufig durch einen „hausgemachten“ Preiskampf, auf den Gruber verwies. „Das Südtiroler Tischlerhandwerk steht für einen sehr hohen Qualitätsstandard, mit der auch eine entsprechende Preisgestaltung einhergeht. Wir arbeiten mittlerweile mit höchstmodernen Maschinen, um Hochtechnologie in die handwerkliche Produktionstechnik zu integrieren. Natürlich müssen diese hohen Kosten – in vernünftiger Form wohlgemerkt – in den Angebotspreis einfließen. Es sollte aber nicht so sein, dass ein realistisches Angebot von einem Kollegen zu einem Preis unterboten wird, der nicht kostendeckend sein kann“, so Gruber. Mit einem solchen Preiskampf würden die Betriebe Gefahr laufen, sich in wirtschaftlich schwierige Situationen zu manövrieren. Vielmehr solle die positive Stimmung und der Aufwärtstrend genutzt werden, um weitere Aufträge an Land zu ziehen, konstruktiv zu arbeiten und vielleicht sogar neue, innovative Wege zu gehen.


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WOHNBAUSANIERUNG: VORSCHUSSZAHLUNGEN AUF STEUERABZÜGE AUSGEBAUT Vorschusszahlungen auf staatliche Steuerabzüge bei Wohnungssanierungen gibt es nun bis 30. Juni 2017 – sie werden erweitert auf Gemeinschaftsbereiche. Seit 1. Juli 2014 springt das Land bei der Sanierung von privaten Erstwohnungen mit einem Vorschuss auf die gesamten Steuerabzüge der nachfolgenden zehn Jahre ein. So müssen Wohnungsbesitzer diese Summe nicht selbst vorstrecken und können sich die Sanierung eher leisten. Sie nehmen dazu beim Landesamt für Wohnungsbau ein zinsloses Darlehen mit einer Laufzeit von zehn Jahren auf. „Diese Maßnahme ist von der Bevölkerung so gut angenommen worden, dass die Landesregierung sie kürzlich verlängert hat“, sagt Bautenlandesrat Christian Tommasini. Nunmehr bis 30. Juni 2017 können Bürger ihr Gesuch beim Landesamt für Wohnbau einreichen. „Auch die stark angeschlagene Bauwirtschaft und vor allem die lokalen Handwerksbetriebe haben schon im vergangenen Jahr sehr von dieser Maßnahme profitiert“, ergänzt Tommasini.

Die Höhe des Darlehens beträgt 50 Prozent der angefallenen oder anfallenden Kosten für die Sanierung. Im Jahr 2015 wurden 402 neue Ge-

Mehrfamilienhäusern auszudehnen. Der Landesrat hat im April auch die entsprechende Erweiterung der Zugangskriterien der Landesregierung

suche eingereicht, 441 Gesuche genehmigt. Die ausbezahlten Vorschüsse im Gesamtwert von 13.692.150 Euro stammen aus einem Rotationsfonds, der jedes Jahr durch Frischmittel und Rückzahlungsraten gespeist wird, für das Jahr 2016 kommen 15 Millionen Euro hinzu. Doch die Verlängerung der Fördermaßnahme ist nicht die einzige Neuigkeit. Im vergangenen Herbst unterbreiteten die Gewerkschaften Landesrat Tommasini den Vorschlag, dieses Modell zudem auf die gemeinschaftlichen Gebäudeteile in

vorgeschlagen und für beide Punkte grünes Licht erhalten. Auch weil es in diesem Fall lediglich um eine zinslose Vorfinanzierung geht, kann die Vorschussregelung problemlos auf die gemeinschaftlichen Gebäudeteile ausgeweitet werden. Die Besitzer einer Erstwohnung oder jene eines Mehrfamilienhauses können beim Landesamt für Wohnbau die eigenen Voraussetzungen prüfen und die Beitragshöhe berechnen lassen. Bis 30. Juni 2017 ist dann das Ansuchen für den zinslosen Kredit einzureichen. Dazu weisen die Bür-

ger zum einen jene Steuererklärungen vor, aus denen die Steuerabzüge hervorgehen. Zum anderen legen sie die Kostenvoranschläge oder die Rechnungen der Sanierungsarbeiten vor. Es kann sich also dabei auch um Arbeiten handeln, die schon begonnen oder abgeschlossen wurden – allerdings nur solche, für die der Antragsteller den staatlichen Steuerabzug genießt. Der Kredit wird auf Grundlage einer eigenverantwortlichen Erklärung des Bauleiters ausbezahlt, aus welcher die Art und die Kosten der schon durchgeführten oder noch durchzuführenden Arbeiten hervorgehen. Diese Fördermaßnahme ist nur eine der möglichen Maßnahmen, die das Land Südtirol zugunsten der Wiedergewinnungsarbeiten für Erstwohnungen getroffen hat. Die Bürger können alternativ für einen einmaligen Zuschuss für die Restaurierung optieren oder dazu einen Bausparvertrag abschließen – ein Modell, das das Land Südtirol und Pensplan für all jene ausgearbeitet hat, die aufgrund ihres Einkommens nicht in den Genuss von Förderungen kommen.

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NEUERUNGEN BEI WOHNBAUFÖRDERUNG Im Zuge der Ausarbeitung einer umfassenden Reform des Systems der Wohnbauförderungen sind kürzlich einige Neuerungen in Kraft getreten. Weitere Neuerungen gelten ab 2017. Ziel der Neuordnung der Wohnbauförderung sei es, den Bürgern beim Erwerb einer Wohnung unter die Arme zu greifen und den Mietmarkt zu stabilisieren, so Wohnbaulandesrat Christian Tommasini. In etwa einem Jahr werde es eine neue umfassende Regelung für Wohnbauförderungen geben, kündigte der Landesrat vor kurzem an. Einige Neuerungen sind bereits im März in Kraft getreten. So dürfen Anträge für Sanierungen bereits vor der bisherigen Frist von 25 Jahren nach der letzten Sanierung gestellt werden. Kubaturerweiterungen über 20 Prozent werden künftig als Sanierung angesehen, wenn das Projekt den Bau einer Wohnung vorsieht, die 110 m2 Nettowohnfläche nicht überschreiten. Gleich angewandt wird auch das Konzept der geeigneten Wohnung, was die Entfernung zum Arbeitsplatz anbelangt. Wenn man eine Wohnung besitzt und eine neue kaufen möchte, um näher am Arbeitsplatz zu wohnen, und um einen Beitrag ansucht, kann man dies normalerweise tun, wenn die Distanz zwischen Wohnung und Arbeitsplatz 40 km beträgt. Für Orte, die über 1.000

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m Meereshöhe gelegen sind, gilt bereits eine Distanz von 30 km. Seit kurzem ist das neue Landesgesetz in Kraft, mit dem u. a. die Dauer der Sozialbindungen für geförderte Wohnbauten verringert worden ist, und zwar wurde die Bindungsdauer für alle geförderten Wohnbauten von 20 auf zehn Jahre herabgesetzt. Von 30 auf 20 Jahre verkürzt wurde sie hingegen für Wohnbauten, die auf gefördertem Baugrund errichtet wurden. Diese neue Bestimmung kommt bei allen neuen Wohnbauförderungen automatisch zur Anwendung. Für alle Wohnungen, die vor ihrem Inkrafttreten, also vor dem 23. März 2016, gekauft oder gebaut wurden und sich im zweiten Jahrzehnt der Sozialbindung befinden, besteht hingegen die Möglichkeit, eine frühzeitige Löschung der Bindung zu beantragen. Wer die Sozialbindung vorzeitig löschen möchte, muss einen Ablösebetrag entrichten. Dieser wird nach Art der Förderung unterschiedlich berechnet. Wer in den Genuss eines einmaligen Schenkungsbeitrages oder eines zehnjährigen gleichbleibenden Beitrages gekommen ist, schuldet für die ersten fünf Jahre des zweiten Bindungsjahrzehnts zehn Prozent der kassierten Beträge, für die letzten fünf Jahre des zweiten Bindungsjahrzehnts sind es fünf Prozent. Für alle, die ein zinsfreies Darlehen erhalten haben, errechnet sich der Betrag aus dem Rest-


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darlehen zuzüglich der gesetzlichen Zinsen ab Beginn des zweiten Bindungsjahrzehnts. Sollte das Darlehen bereits getilgt worden sein, ist ein Fünftel eines Drittels

des gewährten Darlehensbetrages geschuldet. Bei zinsbegünstigten Darlehen gelten die Zinsbeiträge, die für ein Jahr ausbezahlt wurden.

Wer hingegen eine Sozialbindung im Zusammenhang mit einem geförderten Baugrund der Gemeinde vorzeitig löschen möchte, muss sich an die jeweilige Gemeinde wenden. Diese informiert auch über den zu entrichtenden Ablösebetrag. Weitere Informationen erteilt das Amt für Wohnbauprogrammierung in der Landesabteilung Wohnungsbau. Die Neuerungen zu den Voraussetzungen zur Zulassung zu den Wohnbauförderungen treten erst mit 1. Jänner 2017 in Kraft und sehen die Streichung der fünften Einkommensstufe und die Streichung der speziellen Bestimmungen für junge Paare vor. Eingeführt wird hingegen die Pflicht, über ein Einkommen zu verfügen, das über dem Lebensminimum liegt.

Das größte Haus ist eng, das kleinste Haus ist weit, wenn dort ein Gedräng und hier Zufriedenheit. (Martin Luther)

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Alle Baukunst bezweckt eine Einwirkung auf den Geist, nicht nur einen Schutz für den Körper. (John Ruskin)

TOURISMUSPROJEKTE IM FOKUS Unlängst ist der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft in diesem Jahr zum ersten Mal zusammen gekommen. Neun Projektvorhaben, davon zwei im Wipptal, vier im Pustertal, zwei im Überetsch und eines im Vinschgau, standen auf der Tagesordnung. Sechs davon stehen direkt mit der Tourismusbranche in Verbindung, alle wurden vom Beirat positiv bewertet. Ein schönes Beispiel für „Weiterbauen am Bestand“ wurde in Freienfeld begutachtet. Das Gasthof Hotel „Lener“ möchte den Speisesaal erweitern und einen Wellnessbereich neu errichten. „Die Identität des denkmalgeschützten Gasthofes muss gewahrt werden, gleichzeitig muss die Andockung des einstöckigen neuen Trakts zum alten Gebäude gut ablesbar sein“, erklärt Armando Ruinelli. Das Projekt sei überzeugend, nun komme

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es auf eine gelungene Ausführung an. Aufgabe des Landesbeirates für Baukultur und Landschaft ist es,

qualitätsvolles und landschaftsgerechtes Bauen zu unterstützen. Immer häufiger werden die Anfragen um Lokalaugenschein und Gutachten direkt von den Bauherren gestellt. Die Besprechung vor Ort mit allen Beteiligten und die frühe Einbindung des Landesbeirats in die Planung tragen dazu bei, eventuelle Abänderungen ohne großen Aufwand möglich zu machen.


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Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen.

OPTIMIERUNG DER HEIZANLAGE

Das Einsparpotential durch die Optimierung einer Heizanlage ist meistens beträchtlich. Wie die Verbraucherzentrale Südtirol mitteilt, lassen sich allein durch die Wärmedämmung der Rohre rund 15 Prozent der Energieverluste vermeiden. Um Kosten zu sparen, können die Rohre auch in Eigenregie mit einer Wärmedämmung versehen werden. Vor allem im Heizraum und in den Kellerbereichen sind die Rohre meist leicht zugänglich und somit kann ohne großen Aufwand kostbare Energie eingespart werden.

(Anton Bruckner)

Durch den Einsatz von programmierbaren Thermostatventilen kann jeder Wärmeabgabestelle – also jedem Heizkörper – jene Wassermenge zugewiesen werden, die zur Beheizung des Raumes benötigt wird. Wird dann auch noch bei Abwesenheit und nachts die Raumtemperatur abgesenkt, so sind Energieeinsparungen von zehn Prozent und mehr möglich. Der effektive Spareffekt hängt dabei jedoch unmittelbar mit dem jeweiligen Heizverhalten zusammen.

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UNTERNEHMERVERBAND WÄHLT NEUEN AUSSCHUSS Michael Reifer (im Bild 3. v. r.) von der Frener&Reifer GmbH wird in den kommenden vier Jahren dem Bezirk Eisacktal/ Wipptal im Unternehmerverband vorstehen. Anlässlich der Jahresversammlung, die kürzlich in Brixen stattfand, wurde er einstimmig zum neuen Bezirksvertreter gewählt. Ihm zur Seite stehen traditionsgemäß ein Vizebezirksvertreter aus dem Wipptal, Johannes Egartner (Wipptaler Bau AG), und ein Vizebezirksvertreter aus dem Eisacktal, Werner Kusstatscher (Beton Eisack GmbH). Dem Ausschuss gehören weiters Stefan Barbieri (Barbieri Electronic Ohg), Manfred Brugger (Ingenieurteam Berg-

meister GmbH), Anni Graus (Graus GmbH), Wolfgang Knollseisen (Alupress AG), Christian Krapf (Duka AG) und Stefan Putzer (Progress AG) an. Im Bezirk Eisacktal/ Wipptal, dem gut 60 Betriebe mit rund 4.000 Mitarbeitern angehören, standen der Ausbau der Kontakte zu den Schulen, die Erreichbarkeit auf allen Ebenen sowie der Austausch mit den Gemeindevertretern im Mittelpunkt der Tätigkeit in den vergangenen drei Jahren. Der scheidende Bezirksvertreter Simone Bressan (Troyer AG) unterstrich auch die zentrale Rolle der industriell organisierten Betriebe: „Das verarbeitende Gewerbe ist mit einem Anteil von mehr als

21 Prozent am Bruttoinlandsprodukt jener Wirtschaftssektor, der in Südtirol am meisten Mehrwert produziert. Zudem schafft das verarbeitende Gewerbe in allen 116 Südtiroler Gemeinden direkte Be-

schäftigung.“ Ehrengast Hansjörg Prast, Generaldirektor der IDM Südtirol, stellte den Unternehmern die neue Gesellschaft, ihren Aufbau und ihre Ziele vor.

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SCHÖNHEIT GENIESSEN – FÜR IMMER. Die Alu Comfort Plus®-Beschichtung von Leeb macht Ihren Alu-Balkon gleich dreimal so witterungsbeständig wie eine Standardbeschichtung. Qualität ist eine Entscheidung fürs Leben. Denn gerade Balkone und Zäune, die Visitenkarten eines Hauses, sind in besonderem Maße der Witterung ausgesetzt und verlieren oft schnell ihren ursprünglichen Glanz. Oberflächenveränderungen und Korrosion müssen dann immer wieder zeitintensiv verhindert oder bekämpft werden. Darum hat Leeb, der europaweite Marktführer bei Alu-Balkonen, die Alu Comfort Plus®-Beschichtung entwickelt. Ihr schmutzabweisender Lotus-Effekt macht Leeb Alu-Balkone nahezu pflege- und wartungsfrei – vor allem aber dauerhaft schön. Denn die innovative Beschichtung ist zudem extrem UV-stabil und dabei dreimal so witterungsbeständig wie eine Standardbeschichtung. Das garantiert Ihnen auch noch nach Jahren einen kaum veränderten Farbton und Glanzgrad. Welcher Balkon passt zu meinem Haus? Um Ihnen diese Antwort zu erleichtern, bietet Leeb ein gratis Fotomontageservice an. Ebenso kostenlos: Der Beratungs- und Ausmess-Service vor Ort. Jeder Balkon wird dann im österreichischen Werk millimetergenau gefertigt und bei Ihnen von Spezialisten montiert. Gratiskatalog und Infos unter der Hotline International 0043 4278 7000 oder unter www.leeb-balkone.com

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ERFOLG NEU DENKEN lvh stellt Arbeitsbuch vor Unternehmensziele sollten immer wieder neu definiert, neu anvisiert und nachjustiert werden. „Gerade wenn es in einem Unternehmen richtig gut läuft, sollte man sich hinsetzen, die Perspektive wechseln und neue Anker setzen“, betonte lvh-Präsident Gert Lanz bei der Vorstellung eines Arbeitshandbuches für Unternehmer der besonderen Art. Es sind zahlreiche Megatrends, die langfristig, nachhaltig und komplex die gesamte Welt verändern und alle gesellschaftlichen Bereiche durchdringen sowie Politik, Lebenswelten und Wertesysteme verändern. „Auch Handwerksbetriebe werden vom sich abzeichnenden Wandel unmittelbar betroffen sein. Sie bringen aber auch alle Voraussetzungen mit, um die Veränderung zu antizipieren und für ihren Vorteil zu nutzen. Ihren Stammplatz in der Wirtschaft Südtirols werden sie nicht verlieren. Im Gegenteil: Während Kreativität, Kooperation und Nachhaltigkeit für große Unternehmen immer auch Organisationsaufwand bedeuten, können besonders klei-

nere und mittelgroße Handwerksbetriebe einfach Persönlichkeitsmerkmale daraus machen“, un-

Kleinbetrieben. Insofern lautet die Herausforderung für die Zukunft darin, den Kunden glück-

(v. l.) Thomas Pardeller (lvh-Direktor), Stephan Hölzl (Rasenfix), Gert Lanz (lvh-Präsident) und Mathias Brugger (rcm solutions Gmbh)

terstrich der Präsident des Wirtschaftsverbandes für Handwerk und Dienstleister (lvh), Gert Lanz.

lich zu machen. Hierzu sollte sich jeder Betrieb Gedanken machen.“

Wie wichtig und notwendig strategische Überlegungen und die Zukunftsplanung eines Unternehmens sind, betonte auch der junge Unternehmer Stephan Hölzl (Rasenfix KG): „Im kundenpersonalisierten Denken und Arbeiten besteht die Innovation in

Um die Betriebe in diesem Wandel zu unterstützen und ihnen neue Wege in die Zukunft aufzuzeigen, hat der lvh gemeinsam mit rcm solutions und dem Zukunftsinstitut in Österreich ein Handbuch ausgearbeitet. „Ausgehend von einer lokalen Bevölkerungsum-

frage über das Südtiroler Handwerk haben wir grundlegende Veränderungsprozesse aufgegriffen und versucht, deren Auswirkungen und Chancen für KMU darzulegen. Besonders die Megatrends, langfristige Entwicklungen, die über 30 und auch 50 Jahre gehen, werden unser Leben verändern. Sie sind als Richtungsweiser für die Zukunft und für die strategischen Ausrichtungen eines Betriebes hilfreich. Wenn wir die Trends richtig verstehen, können wir die Zukunft nicht nur erahnen, sondern auch gestalten“, so lvh-Direktor Thomas Pardeller. Das Handbuch „Südtiroler Handwerk: Mein Weg in die Zukunft“ ist in fünf Kapiteln aufgebaut, die alle in sich abgeschlossen und mit konkreten Übungen, Methoden, Zusammenfassungen und jeweils einer Trendprognose ergänzt sind. Wie das Manual konkret benutzt und angewendet werden kann, wird demnächst in verschiedenen Workshops vermittelt, die der lvh organisiert. Informationen und Anmeldungen hierzu auf www. lvh.it.

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LEUTE

Wir gratulieren Euch zum

45. Hochzeitsjubiläum! Eure Kinder und Enkelkinder

Jo, es isch wirklich wohr, de nette Gitsche weard 85 Johr. Nit olle worn sorgnfrei. Gingst durch Höhen und durch Tiefen, worsch decht olm do, wenn wir Dich riefen. Mir donkn Dir für olle Toge und winschn Dir nou schiane Johre. Deine Kindr, Schwiegerkindr, Enkelen und is Urenkele

Kein Gruß und kein Glückwunsch kann es beschreiben, weder Blumen noch Torte es richtig umkleiden, kein Reim, kein Gedicht kann jemals erklären, was wir, liebe Birgit, ohne Dich wären. Herzlichen Glückwunsch zum 30. Dein Franz Josef, Deine Kinder Nora und Armin, Deine Eltern und Deine Brüder Fabian und Pauli

In 27. isches soweit, eppas, wos ins bsunders freit. Di Tanja werd dort 30 Johr, a Grund zi feiern, sel isch jo klor! Drum miaßn mir Dir af den Weg gratuliern und hoffn, dass Du ins tuasch uans spendiern! Olls, olls Guate und viel Gsundheit für die Zukunft wünschen Dir Deine Lieben

Hier seid Ihr ein schönes Paar, verheiratet schon seid 50 Jahr. Wir möchten Euch nun sagen, es ist so schön, Euch zu haben. Ein langes Arbeitsleben habt Ihr mitgemacht und uns Kindern vieles beigebracht. Gott möge Euch in Eurem weiteren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben. Das wünschen Euch Eure Kinder mit Familien.

60 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir heute sagen: Es ist schön, dass wir Dich haben! Alles Gute zum 60. Geburtstag! Deine Lieben

Die Feuerwehr Wiesen wünscht ihrem Mitglied a. D.

Johann Bacher zu seinem 80. Geburtstag am 19. April alles Gute!

Lieber Alexander, zur erfolgreich gemeisterten

Steuerberaterprüfung in München gratulieren wir Dir herzlich und wünschen Dir alles Gute für Deine weitere berufliche Laufbahn. Deine Lieben

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REZEPT Es ist schön, den Menschen zu finden, mit dem man den Rest des Lebens verbringen kann. Noch schöner ist, nach 40 Jahren Ehe festzustellen, dass man diesen Menschen gefunden und glücklich gemacht hat. Alles Gute zur Rubinhochzeit und viele weitere Jahre voller Liebe wünschen Euch Eure Kinder mit Familien.

Lieber Dietmar, alles, alles Gute zu Deinem 30. Geburtstag wünscht Dir Dein Göte mit Familie. Am 18. Mai vour 25 Johr seites gstontn vourn Trauoltor. Hobet Enk ’s Jo-Wort gebm und Treue gschworn für’s gonze Lebm. Höhen und Tiefen meistert es zusommen olm guat, do ziachn mir vour Enk in Huat. Drum feiern mir heint, dass es nou long asou bleib! Olls Guate zur Silberhochzeit wünschn Enk olle Verwondtn, bsundrs Enkre Buabm und Lilly (dr Hund).

SPINAT-GNOCCHI MIT FRISCHEM SALBEI Zutaten (4 Pers.): 600 – 700 g mehlige Kartoffeln, 300 g Spinat, 50 g Hartweizengrieß, 2 Eigelb, Salz, Pfeffer, 1 Bund frischer Salbei, 100 – 120 g Sahne, geriebener Bergkäse. Zubereitung: Die Kartoffeln waschen, schälen und halbieren. Die Kartoffeln in einem hohen Topf mit Wasser so lange kochen, bis sie weich sind. Alternativ dazu können die halbierten, geschälten Kartoffeln auf einem Backblech mit Alufolie abgedeckt und im vorgeheizten Ofen bei 180° C rund eine Stunde weich gegart werden. In der Zwischenzeit den Spinat putzen, waschen und im kochenden Salzwasser kurz blanchieren. Gut abtropfen lassen und dann sehr fein hacken. Die Kartoffeln abtropfen lassen oder aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Dann durch eine Kartoffelpresse drücken und auf der Arbeitsfläche verteilen. Mit feingehacktem Spinat, Hartweizen, etwas Salz und Pfeffer nach Belieben zu einem glatten Teig verkneten. Dann etwa 30 cm lange „Gnocchi-Stangen“ rollen, kleine Stücke abschneiden, zu Gnocchi formen und mit einer Gabel ein Muster hineindrücken oder über ein Gnocchi-Brett rollen. Auf einem mit ein wenig Grieß bestreuten Backblech verteilen. Die Gnocchi in kochendes Salzwasser geben. Sobald sie an die Oberfläche steigen, die Hitze reduzieren und fünf Minuten köcheln lassen. Dann herausnehmen und in ein kaltes Wasserbad geben, damit die Gnocchi nicht nachziehen. Inzwischen die Sahne in einer Pfanne erhitzen und einzelne Salbeiblätter dazugeben. Gnocchi mit einer Schaumkelle in die Sahne-Salbeisoße geben und darin schwenken. Mit geriebenem Bergkäse bestreuen und servieren. Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

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AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN > Geburten Brenner: Aaron Shala (24.03.2016, Sterzing). Pfitsch: Amine Am Mouhamed (03.03.2016, Sterzing). Matilda Bacher (08.03.2016, Bozen). Alexander Delueg (28.03.2016, Sterzing). Ratschings: Lina Braunhofer (11.03.2016, Sterzing). Mia Leitner (11.03.2016, Sterzing). Melina Profanter (11.03.2016, Meran). Nina Braunhofer (16.03.2016, Sterzing). Elias Gschwenter (25.03.2016, Bozen). Sterzing: Maria Bertini (01.03.2016, Sterzing). Moritz Gufler (03.03.2016, Brixen). Daiana d’Arenzo (08.03.2016, Sterzing). Moritz Ralser (08.03.2016, Sterzing). Lorenzo Ferrari (09.03.2016, Sterzing). Noemi Di Gregorio (10.03.2016, Palermo). Anuar Hoti (17.03.2016, Sterzing). Oliver Anton Gilbert (18.03.2016, Brixen). Alexander Volgger (22.03.2016, Sterzing). Ennis Csaba Ferhadi (25.03.2016, Sterzing). Daniel Pacifico (30.03.2016, Sterzing). > Todesfälle Brenner: Josef Steurer, 69 (28.03.2016, Brenner). Karl Zössmayr, 88 (29.03.2016, Brenner). Freienfeld: Monika Wieser, 70 (04.03.2016, Freienfeld). Siegfried Rainer, 33 (05.03.2015, Schweiz). Hermann Aukenthaler, 62 (13.03.2016, Freienfeld). Pfitsch: Marianna Leitner, 85 (29.03.2016, Pfitsch). Ratschings: Ottilia Nusser, 80 (07.03.2016, Brixen). Bernhard Rainer, 78 (20.03.2016, Ratschings). Ferdinand Rainer, 79 (30.03.2016, Sterzing). Sterzing: Gertraud Wieser, 66 (01.03.2016, Sterzing). Maria Gander, 86 (04.03.2016, Sterzing). Raffaele Coppola, 96 (09.03.2016, Sterzing). Antonia Favotto, 84 (16.03.2016, Sterzing). Josef Thaler, 87 (18.03.2016, Sterzing). Franz Firler, 90 (18.03.2016, Sterzing). Maria Gabrielli, 85 (20.03.2016, Sterzing). Josef Gasteiger, 68 (29.03.2016, Sterzing). Juliane Überegger, 88 (31.03.2016, Sterzing). > Eheschließungen Ratschings: Maria Magdalena Platzer und Egon Bacher (18.03.2016, Ratschings). Sterzing: Heidi Milagros Cueva Paccsi und Gennaro Di Fuccia (04.03.2016, Sterzing). Shpetime Asani und Ajet Osmani (18.03.2016, Sterzing). > Baukonzessionen Brenner: Hotel Feuerstein KG, Pflersch 185: Errichtung von Schutzmaßnahmen zur Erweiterung, Gp.1035/1, 589/1 und 589/2, K.G. Pflersch. Gemeinde Brenner: Sanierung des Rathauses, Bp.21, K.G. Gossensaß. Benedetto Bondì, St. Valentinstr.36: Sanierung und Zusammenlegung der Wohneinheiten im Erdgeschoss, Bp.163, K.G. Brenner. Annamaria Hirber, Giggel-

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berg 14: Errichtung einer Güllegrube, Gp.769, K.G. Brenner. Albert Außerhofer, Brennerbad: Abbruch und Wiederaufbau des Stadels, Bp.142, K.G. Gossensaß. Paul Röck, Pflersch: Errichtung eines Traktorweges, Gp.873 und 875/1, K.G. Pflersch. Flavio Cera, St. Valentinstr.24: Umwidmung von Magazin in Wohnung, Bp.28, K.G. Brenner. Bergbahnen Ladurns GmbH, Pflersch: Errichtung eines Wasserkraftwerkes, Bp.383, versch. Gp., K.G. Pflersch. Michael Teissl, Pflersch: Errichtung eines Feldweges, Gp.680/2 und 682/1, K.G. Pflersch. Peter Mair, Pflersch 43: Errichtung einer Maschinengarage, Bp.21, Gp.25, K.G. Pflersch. Hotel Feuerstein KG, Pflersch 185: Quantitative und qualitative Erweiterung des Hotels, Bp.107, 355 und 453, versch. Gp., K.G. Pflersch. Freienfeld: Gemeinde Freienfeld: Sanierung des oberen Teilstücks der Straße Valgenäun/ Flans, versch. Bp., versch. Gp., K.G. Trens. Günther Ginthart, Elzenbaum 2B: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes und der Überdachung, Bp.414 und 542, Gp.1063/1, K.G. Stilfes. Josef Sparber, Stilfes 32: Sanierung des Wohngebäudes sowie Abbruch und Neubau der Holzhütte, Bp.319, K.G. Stilfes. Max Seehauser, Mauls 63A: Errichtung eines Wirtschaftsgebäudes, Gp.468/2 und 610, K.G. Mauls. Reinhard Leitner, Egg 17: Erweiterung des Wohntraktes am Hofgebäude, Bp.232, K.G. Stilfes. Cäcilia Kruselburger, Trens, Obkirchweg 1: Errichtung eines lw. Gebäudes, Bp.10/4, Gp.15, K.G. Trens. Gemeinde Freienfeld: Bau der Infrastrukturen für die Erweiterungszone C3 Lahn in Trens, Gp.95/1, K.G. Trens. Juliane, Petra und Steffi Rainer, Martina Seppi, Trens, Obkirchweg 12: Sanierung der Wohnungen im Erdund im 1. Obergeschoss, Bp.295, K.G. Trens. Pfitsch: Julia Seehauser, Kematen 73B: Abbruch und Wiederaufbau der Holzhütte sowie Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorradparkplatz, Bp.466, K.G. Pfitsch. Thermo Wipptal AG, Wiesen, Eisackstr.20: Bau eines zweiten Pufferspeichers, Bp.914, K.G. Wiesen. Petra Delueg, Wiesen, Thurnerweg 15: Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.470, K.G. Wiesen. Elmar Unterleitner, Wiesen, Daniel-Sailer-Weg 3: Ausbau des Dachgeschosses, Bp.464, K.G. Wiesen. Gasthof Sonnenheim OHG, Flains 203: Qualitative Verbesserung und Anpassung lt. Neuvermessung, Bp.989, K.G. Wiesen. Ratschings: Josef Rainer, Gasteig, Jaufenstr.28: Abbruch und Wiederaufbau Wohngebäude, Bp.29/2, K.G. Jaufental. Alois Palla, Renate Palla, Anna Pircher, Gasteig, Angerweg 9: Sanierung Wohngebäude und Ausbau Dachgeschoss, Bp.394, K.G. Jaufental. Wipptaler Bau AG, Gasteig, Handwerkerzone West: Errichtung einer Grenzmauer, Bp.362, 468 und 476, K.G. Jaufental. Judith Hofer: Neubau eines Reihenhauses mit Garage in der Wohnbauzone C3 Runggen, Gp.1243/3, K.G. Mareit. Josef Kruselburger,

Ridnaun, Maiern 21: Errichtung eines Wintergartens, Bp.289, K.G. Ridnaun. Wilfried Inderst, Ridnaun, Maiern 35: Ausbau eines Zimmers im Dachgeschoss und Errichtung einer Außentreppe, Bp.298, K.G. Ridnaun. Manuel Plattner, Jaufenpassstraße: Errichtung eines lw. Maschinenraumes, Gp.394, K.G. Ratschings. Andreas Hofer, Pardaun: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.103, K.G. Ratschings. Josef Wurzer, Telfes: Meliorierungsarbeiten, Gp.1000 und 999, K.G. Telfes. Peter Haller: Errichtung eines Holzlagerplatzes mit Flugdach, Gp.395 und 577, K.G. Mareit. Andreas Wild: Sanierung der Wirtschaftsgebäude und Überdachung der Mistlege, Bp.56/1, Gp.617, K.G. Jaufental. Sterzing: Andreas Plank, Plank Dach GmbH: Umbau der Werkhalle, Bp.73, Gp.84/1, K.G. Ried. Repsol Italia AG, Deutschhausstr.24: Bau einer Bodenplatte für die Errichtung eines Werbemastens bei der Tankstelle, Bp.438, K.G. Thuins. Sterzing Import KG, Jaufenstraße: Bodensanierungsarbeiten, Gp.626/13, K.G. Thuins. Dagmar Senettin, Weg in die Vill 26: Errichtung eines Kamines, Bp.149, K.G. Thuins. Friedrich Karl Messner, Eisackstraße/Stadtplatz: Errichtung von überdachten Parkplätzen, Gp.95/1, K.G. Sterzing. Oswald Klotz, Tschöfs 56: Sanierung des Maderhofes, Bp.94, K.G. Tschöfs. Oswald Klotz, Tschöfs: Bodenverbesserungsarbeiten, versch. Gp., K.G. Tschöfs. Marco Achmüller, Erica Russo, Ried: Errichtung einer Erstwohnung, Gp.6/4, K.G. Ried. Hotel Rosskopf GmbH, Brennerstr.36: Erweiterung und Sanierung des Hotels, Bp.791, K.G. Sterzing. Hotel Zum Engel GmbH, Deutschhausstr.20: Erweiterung des Hotels, Bp.303 und 58, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Errichtung von 2 Fensteröffnungen in der deutschsprachigen Mittelschule, Bp.588, K.G. Sterzing. Alois, Martin, Stefan und Ulrike Rungaldier, Daniel Tirler, Tschöfs 82: Abbruch des Wohnhauses auf Bp.170, Verlegung und Wiederaufbau, Gp.130/1 und 137/1, K.G. Tschöfs. Michael Hochrainer, Maurerweg 11: Sanierung, Bp.182 K.G. Thuins. Michael Sparber, Kapuzinergasse: Bau eines Einfamilienhauses, Bp.127/1, K.G. Sterzing. Manfred Pfitscher, Tschöfs 52: Sanierung des Wohntraktes und des lw. Nebengebäudes, Bp.56, K.G. Tschöfs. Mathilde Mair, Andreas, Katrin, Konrad, Maria und Reinhard Plank, Thuins 69: Umbauarbeiten im Kellergeschoss des Wohnhauses, Bp.163, K.G. Thuins. Erminio Deluca, Nathalie Deluca, Gänsbacherstr.42B: Sanierung der Dienstwohnung und des Dachbodens, Bp.485/1, K.G. Sterzing. Leo’s Gardencenter KG. Jaufenstr.15: Errichtung einer Überdachung, Bp.437, Gp.628/73, K.G. Thuins. Alberto Kaswalder, Johann-Kofler-Str.16: Errichtung eines Wintergartens, Bp.542, K.G. Sterzing. > Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it


GESUNDHEIT

Das Kreuz mit dem Kreuz Statistisch gesehen bekommt jeder zweite Mensch während seines Lebens ernsthafte Rückenschmerzen. Beim „spezifischen Rückenschmerz“ kann eine direkte Ursache der Beschwerden ausgemacht werden, wie etwa Bandscheibenvorfall, Verengungen im Nervenkanal oder Entzündungen. Weitaus öfters treten hingegen „unspezifische Rückenschmerzen“ auf, bei denen die Ursachen auch durch modernste bildgebende Verfahren nicht eindeutig bestimmt werden können. Aus der Vielzahl der Theorien kristallisiert sich immer mehr heraus, dass oft die Bandscheibe die Ursache ist. Kleine Haarrisse lassen die Bandscheibe undicht werden. Erst wenn es bereits zu spät ist, zeigen Röntgenbilder, dass der Raum zwischen den Wirbelkörpern enger geworden ist. Zumeist spielen Haltung, Bewegungsmangel, aber auch eine genetische Veranlagung eine große Rolle. Die meisten Schmerzen treten episodisch auf: Sie kommen und gehen auch wieder. Weitaus weniger Patienten leiden unter chronischen Schmerzen, die länger als drei Monate unablässig auftreten; sie bedürfen einer speziellen interdisziplinären Therapie. Je ernster Rückenschmerzen genommen werden, je mehr die Schmerzen in den Mittelpunkt des Lebens gestellt werden und je mehr Angst den Patienten erfüllt (z. B. vor Invalidität), desto eher bleiben die Schmerzen dauerhaft. Bei akuten Rückenproblemen steht zunächst die Schmerzlinderung im Vordergrund. Das Hauptziel der Therapie stellt jedoch die Prophylaxe dar: Das Auftreten und die Intensität von Rückenschmerzen sollen reduziert werden. Was den Therapieerfolg eines Rückentrainings anbelangt, ist es wichtig, die richtigen Rumpfmuskeln auf die richtige Art zu trainie-

ren. Bei fast allen Rückenpatienten kann man einen Abbau der tiefen Rumpfmuskulatur feststellen. Um diese stabilisierenden Muskelgrup-

pen zu aktivieren, sind gezielte Impulsbewegungen nötig. Falsche Bewegungen mit hohem Widerstand aktivieren mehr die oberflächlichen Muskeln und bewirken ein Auspressen der Bandscheiben. Dadurch wird die Nervenwurzel in Mitleidenschaft gezogen, was wiederum den Schmerz verursacht. Durch die richtige Behandlung werden die Wirbel- und Bandscheibengelenke stabilisiert und der Druck von der Nervenwurzel genommen. Um die Behandlung zu unterstützen, muss ein spezifischer Trainingsplan erstellt werden, damit auch im Alltag die entscheidenden Muskelpartien aktiviert werden können. So müssen die meisten Patienten eine Art Voraktivierung erlernen, um bei problematischen Belastungen (z. B. Kisten heben) schon vorher die gestärkte Muskulatur anspannen zu können. Mit dieser Strategie und den richtigen Übungen kann auch das Rückfall-Risiko deutlich reduziert werden.

SEVERIN ALPÖGGER,

Dipl. Physiotherapeut PhysioVital, Sterzing Erker 05 I 16

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UNTERHALTUNG

Pfiffikus

O

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

Pfiffikus sucht einige Zigarettenstummel. Wer weiß, wie viele allein auf diesem Foto am Sterzinger Bahnhof herumliegen (ca. 100, 500, 1.000?), schreibt unter dem Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“ an den Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing (E-Mail info@dererker.it, Fax 0472 760394 oder eine Karte). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 17. Mai. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

N B

Erkoku Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Konjunktion, Wortart).

N E

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Kannst Du die 5 Fehler finden?

Auflösung des Vormonats: Das Kraftwerk in Mittewald will zukünftig aus transformiertem Fett aus Schlachtabfällen Energie produzieren. 2007 wurde das Kraftwerk, das mit Palmöl und anderen pflanzlichen Ölen aus Indonesien, Malaysia, Brasilien oder Osteuropa gespeist werden sollte, für rund 15 Millionen Euro gebaut, doch ging es nur für kurze Zeit in Betrieb. Die Geruchsbelästigung („Wie in einer Pommesbude“) wurde von Anrainern beanstandet. Nun will man durch den Austausch von Filtern „aus geruchsneutralen, wärmeerzeugenden Stoffen, sprich transformierten Fetten aus Schlachtabfällen“ Energie erzeugen. Mitte Mai soll der Startschuss für die Gesellschaft fallen. Das Kraftwerk in Grasstein wäre das erste diesbezügliche Werk in Südtirol. Das Los bestimmte

VERENA GSCHNITZER aus Sterzing zum Pfiffikus des Monats April.

Wir gratulieren! 100

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•V•G•S•U•ES•V•D• BIJOUTIER•LEA•IF •CASTORBEHAELTER STUTEN•EMIL•LANA •OF•NEKROPOLE•SN IRE•SHOW••MORITZ •INDIEBAND•EBENE INSELN•SAO•WASEN •ATL•GASSE•EC•HS ESRA•ELEER•NH•MF •TATI••R•FLE•SEE GESILLE•FLAG•URS •ISO•OHNE•UGARIT ONENOTE•BBT•VENE

Lösungswort: DSCHUNGEL

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Auflösung des Vormonats Lösungswort: OELREFERENDUM

Die Gewinnerin erhält einen Gutschein für zwei Pizzas und zwei Getränke im

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Auflösung in der nächsten Nummer

LÖSUNGSWORT

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JAHRESTAGE

Maria Freund geb. Nusser

In liebevoller Erinnerung gedenken wir unserer lieben Mame und Oma

* 26.07.1936 † 03.03.2016

Berta Oberhauser geb. Rieder

DANKE

* 22.05.1926 † 06.05.2015

an alle für die herzliche Anteilnahme, für die vielen tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die zahlreichen Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden.

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Unser Dank gilt Pater Meinrad, den Vorbetern, den Ministranten, der musikalischen Begleitung, den Sarg- und Kranzträgern sowie allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben. Die Trauerfamilie

beim 1. Jahrestag am Sonntag, den 8. Mai um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Trens. Wir schließen auch unsere Verstorbenen Schwester Hanni († 1973) und Tate Hons († 1978) ins Gebet ein. Gedanken – Augenblicke. Sie werden uns immer an Dich erinnern und Dich nie vergessen lassen.

Allen, die daran teilnehmen und für sie beten, danken wir von Herzen. Die Angehörigen

10. Jahrestag

1. Jahrestag

Karl Staudacher

Josef Wurzer

Pfitscher Karl

Moser-Seppl

* 15.03.1957 † 04.05.2006 In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 29. Mai um 8.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Für immer in unseren Herzen.

In Liebe Deine Familie

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen.

6. Jahrestag

Franz Eisendle

In lieber Erinnerung gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. Mai um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental. Du bist nicht mehr dort, wo Du warst, aber überall, wo wir sind.

E ricordati, io ci sarò. Ci sarò su nell’aria. Allora ogni tanto, se mi vuoi parlare, mettiti da una parte, chiudi gli occhi e cercami. Ci si parla. Ma non nel linguaggio delle parole. Nel silenzio.

In Liebe Deine Familie

Und vergiss nicht, ich werde da sein. Ich werde über Dir schweben. Und wenn Du manchmal mit mir sprechen willst, schließ einfach die Augen und such mich. Nicht mit Worten werden wir uns finden, sondern in der Stille.

10. Jahrestag – 10° anniversario

Ruth Rainer in Pradetto

Lieber Tate, vor sechs Jahren bist Du von uns gegangen.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich beim Gottesdienst am Mittwoch, den 4. Mai um 18.30 Uhr in der Heiliggeist-Kirche in Sterzing.

In Liebe gedenken wir Deiner besonders bei der Gedächtnismesse am Sonntag, den 8. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun.

Ti ricordiamo in particolar modo mercoledì, 4 maggio alle ore 18.30 alla S. Messa nella chiesa di Santo Spirito a Vipiteno.

Allen, die an der hl. Messe teilnehmen und unseren Tate in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In Liebe – Con tutto il nostro amore Dein Mann Valerio, Deine Mutter, Deine Brüder Gerhard und Willi mit Iris, Marika und Marcel. Tuo marito Valerio, la mamma, i tuoi fratelli Gerhard, Willi con Iris, Marika e Marcel.

Deine Familie

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JAHRESTAGE

3. Jahrestag

5. Jahrestag

Valentin Nagele

Anton Kotter

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 29. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Du warst so gut, so gut zu uns, Du dachtest nie an Dich, stets nur an uns. Kein Tag vergeht, wo wir nicht gedenken Dein, weil es so schwer ist, ohne Dich zu sein.

Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich am Samstag, den 28. Mai bei der Abendmesse um 18.30 Uhr in Gasteig.

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben in unseren Herzen.

2. Jahrestag

Vor drei Jahren gingst Du fort, an einen fernen und doch so nahen Ort. Du hast ein gutes Herz besessen, es ruht still, doch unvergessen. Es ist oft noch schwer, es zu verstehen, doch im Himmel werden wir uns wiedersehen.

Oskar Seehauser † 28.05.2014 In Liebe und Verbundenheit denken wir besonders an Dich am Sonntag, den 29. Mai um 9.30 Uhr bei der hl. Messe in Mauls. Du bist nicht tot, Du wechselst nur die Räume – Du lebst in uns und gehst durch unsere Träume.

Allen, die daran teilnehmen und sich an Dich erinnern, danken wir von Herzen. Deine Familie

Leben ist unterwegs sein, Sterben ist Heimkehr, Wiedersehen unsere Hoffnung.

3. Jahrestag

Deine Lieben

3. Jahrestag

Willi Unterhuber

6. Jahrestag

In Liebe gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 7. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an Euch bei der hl. Messe am Pfingstmontag, den 16. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an Dich erinnern.

Erich Kinzner Maria Kinzner geb. Brunner

In Liebe Deine Familie

In Liebe Eure Kinder

3. Jahrestag

Paula Gander geb. Mühlsteiger In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 8. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall dort, wo wir sind.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön. Deine Familie Erker 05 I 16

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JAHRESTAGE

10. Jahrestag

Benito Franco Corti

Karl Grasl Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 21. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Sono trascorsi 25 anni ... sei sempre nei nostri cuori. La tua famiglia

Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern; tot ist nur, wer vergessen wird.

Es gibt im Leben für alles eine Zeit, eine Zeit der Freude, der Stille, der Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen und sich mit uns an Dich erinnern. In Liebe Deine Familie

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.

Bernhard Rainer * 09.04.1937 † 20.03.2016

Josef Steurer

DANKSAGUNG

Kondler-Peppi in Giggelberg * 06.07.1946 † 28.03.2016

Für die herzliche Anteilnahme, für die tröstenden Worte, gesprochen und geschrieben, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die zahlreichen Gebete, Messen, Blumen, Kerzen und Spenden sowie die Teilnahme an der Beerdigung möchten wir uns bedanken. Unser besonderer Dank gilt dem Pfarrverantwortlichen Hermann Wild, Pfarrseelsorger Thomas Stürz, den Vorbetern Klaus und Anton, dem Mesner und den Ministranten, den Sarg-, Kreuz- und Kranzträgern sowie der Feuerwehr und dem Kirchenchor Ridnaun für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Besonders danken möchten wir den Hausärzten Dr. Esther Niederwieser und Dr. Stefan Gögele für die fürsorgliche Betreuung, Pater Meinrad Gasser für seine tröstenden Worte und allen, die unseren Tate in guter Erinnerung behalten.

DANKE für die herzliche Anteilnahme, für die tröstlichen Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Gedächtnisspenden. Ein besonderer Dank geht an Dekan Josef Knapp und an unseren Pfarrer Attila Nagy-György, den Kirchenchor, den Vorbeter, die Träger und all jene, die den Trauergottesdienst so feierlich mitgestaltet haben, sowie an alle, die unseren lieben Peppi auf seinem letzten Weg begleitet haben.

Die Trauerfamilie

Ein großes Vergelt’s Gott! Die Trauerfamilie

Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.

Il più bel segno, che una persona può lasciare come prova della sua esistenza, è il sorriso sul viso di coloro, che lo ricordano.

10. Jahrestag

10° anniversario

In Liebe denken wir an Dich, ganz besonders am Sonntag, den 8. Mai um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen und an Remo denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

Con amore pensiamo a te in modo particolare domenica, 8 maggio alle ore 10.00 durante la messa nella chiesa Parrocchiale a Vipiteno. A tutti coloro che partecipano un sentito ringraziamento.

Deine Familie

La tua famiglia

Opa, Du fehlst mir sehr!

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Remo Kosaraz

Nonno, mi manchi tanto!


JAHRESTAGE

5. Jahrestag

Ida Grasl † 20.05.2011

Hans Heinz Hofer 3. Jahrestag

Mammele, es ist schon so lange her, Du fehlst uns so sehr.

Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier. Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir. Und messen uns’re trägen Tritte nach Raum und Zeit; und sind – und wissens nicht - in Mitte der Ewigkeit.

Leopold Staudacher Ganz besonders denken wir an Dich am Samstag, den 21. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Zum dritten Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen musstest.

Herzlichen Dank allen, die daran teilnehmen. Deine Familie

Deine Lieben

12. Jahrestag

Johann Gottfried Herder

Wir denken an Dich bei der hl. Messe am Freitag, den 13. Mai um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 21. Mai um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche in Sterzing.

Wir haben Dich geliebt, wir haben Dich geschätzt, wir vermissen Dich.

„Der Dank für Schönes, das gewesen, gibt Kraft den Augenblick zu leben, und Mut, getrost nach vorn zu sehen. “

In Liebe Deine Anna mit Christl und Renate

Es ist nie der richtige Zeitpunkt, es ist nie der richtige Tag, es ist nie alles gesagt, es ist immer zu früh. Und doch sind da Erinnerungen, Gedanken, Dankbarkeit, schöne Stunden, einfach Momente, die einzigartig und unvergessen bleiben. Diese Momente gilt es, festzuhalten, einzufangen und im Herzen zu bewahren. Oma, Du fehlst uns.

4. Jahrestag

6. Jahrestag

Walter Mayr

Hildegard Penz Wwe. Öttl

„Bircherwirt“ in Maria Trens

* 27.09.1944 † 27.05.2010

Wir gedenken Deiner ganz besonders bei der hl. Messe am Sonntag, den 22. Mai um 9.00 Uhr in der Wallfahrtskirche von Maria Trens.

Ganz besonders denken wir an Dich, liebe Mamme und Oma, bei der hl. Messe am Herz-Jesu-Sonntag, den 5. Juni um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Pflersch.

Unser Dank gilt allen, die mit uns beten und sich in lieber Erinnerung mit Dir verbunden fühlen!

Lieber Vati, du bist immer bei uns! In tiefer Liebe und Dankbarkeit Deine Familie

Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott. In Liebe und Dankbarkeit Deine Kinder und ganz besonders Deine Enkel Lukas und Julia Erker 05 I 16

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ÄRZTEKALENDER APOTHEKEN 01.05. – 06.05.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 07.05. – 13.05.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 14.05. – 20.05.: Stadtapotheke Tel. 765397 21.05. – 27.05.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 28.05. – 03.06.: Apotheke Gilfenklamm Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. PRAKTISCHE ÄRZTE 01.05.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 0472 756786, 335 6072480 07.05.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 08.05.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 14.05.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 15.05.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 16.05.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 21.05.: Dr. Robert Hartung Tel. 333 5216003 22.05.: Dr. Pietro Stefani 28.05.: Dr. Markus Mair Tel. 329 2395205 29.05.: Dr. Esther Niederwieser Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend. Bis Mai 2016 ist samstags von 14.00 – 17.00 Uhr im Vorsorgedienst, Romstraße 5, in Brixen, ein kinderärztlicher Betreuungsdienst für dringende Fälle tätig. WOCHENEND- & FEIERTAGSNOTDIENST ZAHNÄRZTE dental clinic Dalla Torre, 12.00 – 16.00 Uhr, Tel. 335 7820187. TIERÄRZTE 07./08.05.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) 14./15.05.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) 16.05.: Dr. Heinrich Forer 21./22.05.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) 28./29.05: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) 02.06.: Dr. Stefan Niederfriniger 04./05.06.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 KLEINTIER-NOTFALLDIENST Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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VERANSTALTUNGEN

BIS 22. MAI Ausstellung: „Revitalisierung der Grenzbauten am Brenner“, Outlet Center Brenner.

Sterzing, Stadtplatz, ganztägig. Sport: „KTM Kini Alpencup 2016“ mit Festbetrieb, Pfitsch, ab 9.00 Uhr.

BIS 31. OKTOBER Ausstellung: „Zukunft Bahn. Standortvorteil für die Alpenregion. Die Bahnen im historischen Tirol von 1850 bis heute“, Festung Franzensfeste.

11. MAI Sport: Wanderung Zoll – Leifers Höhenweg, AVS Freienfeld.

BIS 15. NOVEMBER Ausstellung: „Höfe ohne Männer. Frauenalltag im Ersten Weltkrieg“, Mareit, Jagd- und Fischereimuseum Schloss Wolfsthurn.

13. MAI Infoabend: „Zu Gast im Meisterbetrieb“, Betriebspräsentation und -besichtigung mit Gebrüdern Mader, Impulsreferat „Lehrlinge optimal fördern“ von Ingrid Daprá, Sterzing, Mader GmbH, 19.00 Uhr.

2. – 8. MAI Musik: Blues Days, Sterzing. 6. MAI Vortrag: „Organspende – wer bereit ist, zu nehmen, muss auch bereit sein, zu geben“ mit der Organspendervereinigung AIDO, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr, Eintritt frei. 6., 7., 10., 12., 14. UND 16. MAI Theater: „Der Meineidbauer“, Volksbühne Pfitsch, St. Jakob, Saal der Grundschule, 20.00 Uhr (16. Mai um 18.00 Uhr). Kartenreservierungen unter Tel. 0472 756386 (18.00 – 21.00 Uhr), 335 1050798 (ganztägig, bitte keine SMS) oder E-Mail pfitscher.vb@ gmail.com. 7. MAI Kultur: Benefiz-Muttertagskonzert von KVW Wipptal und Pfarrgemeinderat Sterzing, Sterzing, Pfarrkirche, 20.30 Uhr; Eintritt: freiwillige Spende für wohltägige Zwecke im Wipptal. Sport: Sportklettern in Arco, AVS-Jugend Ratschings. Verschiedenes: Geführter Rundgang am Bienenweg Trens-Valgenäun mit Imkern des Bezirks, Treffpunkt: Maria Trens, Lehrbienenhäusl neben dem Fraxenhof, 17.00 Uhr. Sport: 3. Gilfenklamm-Sprint, Stange. 7. UND 8. MAI Verschiedenes: Kuchenverkauf der Eine-Welt-Gruppe „Malaika“,

13. – 15. MAI Sport: Reitsporttage in Wiesen.

14. MAI Musik: Pfingstkonzert der Vereinskapelle Gossensaß, Gossensaß Festplatz, 20.15 Uhr. Musik: „Atem.Feuer.Geist“, Konzert des Vokalensembles VocalArt, Sterzing, Heiliggeistkirche, 20.30 Uhr. 15. MAI Musik: Frühjahrskonzert der MK Mauls, Mauls, Vereinshaus, 20.30 Uhr. Film: „Der Meineidbauer“, 1956, St. Jakob, Grundschule. 16. MAI Musik: Pfingstkonzert der Knappenkapelle Ridnaun, Ridnaun, Kulturhaus, 20.00 Uhr. 17. MAI Sport: Seniorenwanderung in der Texelgruppe, AVS Ratschings.

18. MAI Kabarett: „Fockelotti“ mit Thomas Hochkofler, Lukas Lobis und dem Ballastorchester Marco Facchin, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. Verschiedenes: Diskussionsabend, organisiert von „Für Sterzing Wipptal“, Sterzing, Vigil-Raber-Saal, 20.00 Uhr. 20. MAI Vortrag: „Hirntod – Organspende: Fakten, die verschwiegen werden“, Referentin: Dr. Regina Breul, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr, Eintritt frei. 21. MAI Musik: „Mei liabste Weis“ in Ridnaun, Pfitscher Stadl. Musik: Frühjahrskonzert der MK Jaufental, Jaufental, Vereinshaus, 20.30 Uhr. Musik: Südtirol Jazzfestival – „Juneberry“, Sterzing, Steindl’s Boutiquehotel, 20.30 Uhr. 22. MAI Kultur: Internationaler Tag der Museen, Schloss Wolfsthurn in Mareit und BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg. Sport: Reitsporttage: Dressurturnier, Wiesen. Verschiedenes: „Kräutergespräche“, Kräutergärten Wipptal, Wiesen, Gewächshaus, ganztägig. 26. MAI Sport: Seniorenwanderung Völs – Seis, AVS Sterzing. 27. UND 29. MAI Konzert: „Rendezvous“ mit dem


VERANSTALTUNGEN

MGV Sterzing und dem Frauenchor Ratschings, Sterzing, Stadttheater, FR 20.30, SO 18.00 Uhr. 28. MAI Kultur: „Kultur der Reparatur“, Festung Franzensfeste, 10.00 Uhr. 29. MAI Sport: Roßkopf Mountain Duathlon. 31. MAI Verschiedenes: Mobile Radreparaturwerkstatt, Gossensaß, Ibsenplatz 2, 11.30 – 15.30 Uhr. Vortrag: „Die Patientenverfügung – wie bestimme ich, was medizinisch unternommen werden soll“, Referent: Primar Dr. Franz Ploner, Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft, 20.00 Uhr, Eintritt frei. 5. JUNI Sport: Wipptaler Radtag.

> KURSE 21./22. Mai: Geologieworkshop mit Hannah Pomella, Bildungsausschuss Mauls, Mauls, 9.00 – 17.00 Uhr. Info und Anmeldung: Karl Schwitzer, karlschwitzer@yahoo.de, Tel. 328 2715190. 27./28. Mai: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, 9.00 – 18.00 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl! Anmeldung: Vorsorgedienst Sterzing, Tel. 0472 774621. 4. Juni: Exkursion GeoWelt Mauls mit Geologe Ulrich Burger, Bildungsausschuss Mauls, Mauls, 9.00 – 17.00 Uhr. Info und Anmeldung: Karl Schwitzer, karlschwitzer@yahoo.de, Tel. 328 2715190.

> SPRECHSTUNDEN Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Landwirtschaftsinspektorates, Bahnhofstr. 2 in Sterzing am Freitag, 27. Mai 2016 von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155.

Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratung in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen grünen Nummer 800601330. Gewalt im Alter: Hilfesuchende können sich an die kostenlose grüne Nummer 800 001 800 wenden.

SPRECHSTUNDEN → mit Bezirksobmann KARL POLIG im Sitzungssaal vom Tourismusverein Ratschings jeden 1. Mittwoch im Monat von 11 bis 12 Uhr, ohne Voranmeldung Landesrat RICHARD THEINER am Dienstag, 31.05.2016 ab 15.00 Uhr im Sitzungssaal vom Tourismusverein Ratschings, Voranmeldung unter Tel. 0471 41 77 00 Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, 15.00 – 17.00 Uhr, Tel. 333 5356170. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659.

> VEREINE & VERBÄNDE ElKi 25. Mai: Kinderflohmarkt Spielsachen, ab 15.00 Uhr. 28. Mai: Kasperletheater, 15.00 Uhr.

Weitere Veranstaltungen auf www. elki.bz.it, Infos: Tel. 0472 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it. Kolpingfamilie Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

IMPRESSUM

Der Erker erscheint monatlich in einer Auflage von über 7.000 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber: WippMedia GmbH

VKE 8. Mai: Familienausflug „Gardaland“, Tel. 339 5619521.

Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 I Fax 0472 760394 info@dererker.it

> MÄRKTE

Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it

5. und 20. Mai: Krämermarkt, Brenner. 3., 10., 17., 24. und 31. Mai: Sterzlmarkt, Sterzing. 17. Mai: Monatsmarkt, Sterzing. 6., 13., 20., 27. Mai und 3. Juni: Bauernmarkt, Sterzing. 29. Mai: Flohmarkt, Sterzing. Anwendung positiv

Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Susanne Strickner (sst) susanne.strickner@dererker.it Sportredaktion: Barbara Felizetti Sorg (bar) sport@dererker.it Redaktion italienischer Teil: Chiara Martorelli (cm) chiara@dererker.it Alberto Perini (ap)

3., 10. und 31. Mai, 7. und 14. Juni: YOGA-TREFF UNTER FREIEM HIMMEL mit Paul Leitner, Gasteig, 19.00 Uhr. 6. Mai: Seminar „GRÜNE KOSMETIK“ – Herstellung von Seifen, Cremes ..., Referentin: Dorothea Hilber, Vereinshaus Gasteig, 14.00 Uhr. Mai: „HONIG – DAS FLÜSSIGE GOLD. VON DER BLÜTE BIS ZUM GLAS“ (Teil 1), für Kinder, mit Rosamunde Braunhofer, Ridnaun (Termin wird noch bekanntgegeben). 28. Mai: Infoabend: „GETREIDEANBAU UND WEITERVERARBEITUNG“, Referent: Getreidebauer Andreas Baldauf, Vereinshaus Jaufental, 19.30 Uhr, Eintritt frei. ANMELDUNGEN: gsunddurchsjahr@gmail.com Tel. 349 2951505

Sekretariat & Werbung: Erna Eisendle erna@dererker.it Grafik & Layout: Alexandra Martin grafik@dererker.it Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Rudolf Pichler, Siegfried Siller (ss), Karl-Heinz Sparber, Stefan Troyer, Ugo Santon (us) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 55 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Hon i recht gheart? Kannt des stimmin, dass die Eschtreicher iatz gor an Kriegsminischter hobm? Frieger hot man difuore ollm gsogg, fir die Brennergrenze war die Fuirwehr va Gries oder Stuenoch zueständig. Und a leicht guet genue ausgerischtit warn dieselm schun. Iatz af amol warn die Schandi, wie sie selber ihre Pollizei hoaßn, gor ziwienig, dass gor ‘s Millitär ausruckn mießat. Wohrscheindler welln de a nuie Dolomittnfront aubaudn, lei holt a wie weiter oubm. Lei woaß man nou nit, wer do fa untn auer ungreifn sollat. Vielleicht welln se Geischter opassn oder af wen se sischt holt nou wortn kennatn. Wie sellas noar ausgiehn kannt, hott man woll vour a hundert Johr schun amol gsechn, wenn Ins die Kaiserkeniglichn mit Giwolt lous wearn giwellt hobm. Na, Zueschtände sein des. Wou des lei hinfiehrt! Wenn grod lei ‘s Kirchngien awien eppas half. Ober gor sell gien a ba ins olleweil wieniger. Lei wos de gonzn Leit olm souvl Gineatigs hobm! Ober iatz zi eppas Friedlichers. Wenn i‘s grod nou lei a bissl dertretat! Noar tat i nit lei in Radltog a Runde drahn, weil sou kannt i a in olle Leit zoagn, wie man in der Stott und dummedum in beschtn, in schnellschtn und in gsindigschtn virwärts kimp. Gonz an Graus kriag i ollm, wenn i siech, dass − a ban schien Wetter − de nuimoudischn Mammiler ihre Kinder mitn Auto bis vours Schuelgotter fiehrn. Die Kinder selber tattn jo lieber mitn Radl zi der Schule fohrn, ober sell isch in viele Mammiler zi gschearig! Ober des war ihmene vielleicht lei zi sogn. Muensch, es half?

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1916

Vor hundert Jahren ... Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

11.05.1916 (Gefallen. Aus Sterzing) wird uns gemeldet: In der hiesigen Pfarrkirche fanden am 4. Mai die Seelengottesdienste für den auf dem russischen Kriegsschauplatze gefallenen Oberleutnant Albin Spitzer, dem Sohne des k. k. Bezirksrichters a. D. Herrn Albin Spitzer (früher in Bozen), statt. - Am 1. Mai nachmittags wurde in Sterzing der Sanitätssoldat Leopold Eisendle beerdigt. Eisendle war Mesner in Ratschings und seit Ausbruch des Krieges als Sanitätssoldat im Sterzinger Notreservespital tätig. Kürzlich erkrankte derselbe an Typhus, welchem er am 3. Mai erlag. Der Chefarzt des Notreservespitals hielt dem Verstorbenen am Grabe einen ehrenden Nachruf. Sie ruhen im Frieden! (Der Tiroler)

13.05.1916 (Vierte Kriegsanleihe). Bei der Centralbank der deutschen Sparkassen, Innsbruck wurden auf die vierte Kriegsanleihe unter vielen anderen noch folgende Zeichnungen getätigt: Sparkasse der Stadtgemeinde Sterzing 700.000 Kronen, Stadtgemeinde Brixen 70.000 Kronen, Notar Dr. Oskar Czibulka, Sterzing, 1000 Kronen.

(Innsbrucker Nachrichten)

wurden in Wiesen die Sterbegottesdienste für Johann Pichler, Radlsohn von Flains, abgehalten, welcher am 8. Mai 1916 am italienischen Kriegsschauplatze gefallen ist. Der Veteranenverein rückte korporativ mit Fahne zum Gottesdienste aus.

28.05.1916 (Kaiser-Panorama). Aus der engern Heimat Andreas Hofers, den Passeierbergen, und dem übrigen Tirol, stammt die gegenwärtige Ausstellung und bringt die schöns-

(Der Tiroler)

19.05.1916 (Versetzung). Hochwürden Herr Siegfried Mittermayr, seit vorletzten Winter provisorischer 10 Uhr-Meßbenefiziat an der Propsteikirche St. Jakob in Innsbruck, kommt als erster Kooperator an die Stadtpfarrkirche in Sterzing.

(Der Tiroler)

26.05.1916 (Bittprozession). Aus Sterzing wird uns gemeldet: Alljährlich findet ein Bittgang aus dem Passeiertal zur Gnadenmutter nach Trens statt, an welchem nur Männer aus allen Ortschaften des Tales teilnahmen. Dieser Bittgang fand am 23. Mai statt. Aufgefallen ist, daß die stämmigen Männer unter den sonst so zahlreichen Pilgern fehlten und die Teilnehmer nur aus Knaben und Greisen bestanden. Es war heuer eine wirkliche Kriegsprozession.

(Der Tiroler)

Burg Reifenstein

ten Ansichten aus dem obern und untern Inn-

26.05.1916 (Siegesfeier in Sterzing). Von tal, als auch eine Anzahl sowohl geschichtlich dort wird uns gemeldet: Anläßlich des Jahrestages des Kriegsausbruches mit Italien und zugleich als Siegesfeier fand hier am 23. des Monats ein Zapfenstreich statt. Auf dem Stadtplatze hielt ein Herr Offizier eine kurze Ansprache und brachte ein dreifaches Hoch auf unseren erhabenen Kaiser aus, in das das zahlreich versammelte Volk begeistert einstimmte.

(Der Tiroler)

13.05.1916 (Der Tiroler) 17.05.1916 (Gefallen, Mittewald, Wiesen). Anfangs Mai fand am südlichen Kriegsschauplatze den Heldentod der Kaiserjäger Johann Gamper, Sohn des Schmiedmeisters Gamper in Mittewald am Eisack, 27 Jahre alt. - Aus Sterzing schreibt man uns: Am 15. des Monats

27.05.1916 (Innsbrucker Nachrichten)

wie wegen ihrer malerischen Lage wichtiger Tiroler Städte, wie: Landeck, Sterzing, Stams, Hall, nebst Sonderansichten von Innsbruck, Schloß Ambras, Achensee mit Pertisau und Scholastika. Deutsch-Matrei vor dem Brande dürfte gleichfalls jedermann interessieren.

(Salzburger Chronik)

31.05.1916 (Ein Schwein ertrunken). Der Tochter des Johann Aistner in Sterzing ist, wie uns von dort gemeldet wird, ein mit zirka 700 Kronen bewertetes Zuchtschwein entlaufen. Es geriet in einen Mühlbach und wurde am Werkrechen des Mechanikers Leitner in Sterzing tot auf gefunden.

(Der Tiroler) Erker 05 I 16

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