Erker 06 2013

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Erker Jahrgang 25 - Juni 2013

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

Extra I Wandern, Sport & Freizeit

Heiße Preise

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt

im Stromgeschäft

Kultur Politik

Kein Platz für Egger

„Scharpfe Lufft und böse Leute“

Wirtschaft

„Um Sterzing kämpfen wir bis zum Schluss“


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inhalt

editorial

erker juni 13

titelgeschichte _ 14

Heiße Preise Das Geschäft mit dem Strom boomt. Die Stromtarife für die Konsumenten fallen allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Mitglieder einer Elektrogenossenschaft können sich glücklich schätzen. Über günstigen Strom im Wipptal – und eine Antwort auf die Frage, warum Stromsparen immer schwieriger wird.

8 _ POLITIK

Kein Platz für Egger

12 _ POLITIK

Klaus Schuster kandidiert für die Grünen

20 _ WIRTSCHAFT 40 _ 50 _

Im Gespräch mit Leitner-Präsident Michael Seeber KULTUR „Scharpfe Lufft und böse Leute“ SPORT Sportpsychologe Martin Volgger über Doping

parte italiana 44 _ Brennero: Intervista con il sindaco Franz Kompatscher 45 _ Vipiteno: Ospedale - quo vadis? 46 _ Vipiteno: Assemblea dei „Borghi più belli d’Italia” 49 _ Sport: Giovani talenti emergono 58-71 _ erker-extra

wandern, sport & freizeit

rubriken 4_ 29 _ 36 _ 72 _ 74 _

Leserbriefe Seelsorgeeinheit Woher stammt der Name? Aus der Frageecke Soziales

74 _ Rezept 75 _ Rätsel 76 _ Leute

77 _ 78 _ 81 _ 82 _ 84 _

Erkoku

84 _ 85 _ 86 _ 86 _

Kleinanzeiger

Jahrestage Gemeinden Veranstaltungen Pfiffikus Sumserin Impressum Vor 100 Jahren

Nächster Redaktionsschluss: 14.06.13 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it erker juni 13

Liebe Leserin, lieber Leser, Panta rhei – alles fließt. Und so sieht Heraklits geistiges Erbe im Wipptal aus: Ein „entsperrter“ Eisack in Pontigl und Gossensaß, um Flussbewohnern das Durchschwimmen zu erleichtern. Ein Mareiter Bach, der seine Arme wieder hinrecken darf, wohin er will. Renaturieren. Zurück zum Ursprung – der Umwelt und eigenen Sicherheit zuliebe – weil die Gesellschaft von heute endlich draufkommt, dass die Alten von gestern mit ihrem Wissen über Mutter Natur so falsch nicht lagen. Im Fluss bleiben – aber ja nichts brach liegen lassen. Das bleibt in Südtirol – wo Wasser wie Milch (bald hektoliterweise von Nordtirol) und Honig fließt – oberstes Gebot. Hydroelektrisch gesehen sind die Südtiroler noch immer auf Strom wie Junkies auf Drogen. Verständlich. Ein eigenes Kraftwerk ist die sicherste Altersvorsorge, zumal auf Jobs und Löhne in Krisenzeiten eh kein Verlass mehr ist. Lücken schließen (Wiltener Leitung), jungfräuliche Quellen „verkraftwerken“, gemein(de)sam profitieren (Stromtarif zum Fast-Null-Tarif, wer kann da schon Nein sagen). Und ist einmal kein Wasser in der Nähe: zagg, einfach ein Kraftwerk aufs Dach. In Pfitsch hat der photovoltaische Gewächshausstrom den Weg zwar noch nicht ins Netz, dafür in die Luft gefunden. Seitdem scheinen im Tal auch unter den Bewohnern die Ampere-Werte gestiegen zu sein. Weiter südlich, in Mittewald, haben sich Betreiber ohne großes Aufsehen auf ihre Weise wieder in (Geld)Fluss gebracht. Stockt die Stromproduktion wegen eines Gerichtsverfahrens, vermag eine Beschwerde beim römischen Wassermagistrat Staudämme zu öffnen. Konzessionsentzug hin oder her. Da trieft es einem nur so von den Lippen. Aber was schütten wir noch länger Wasser in den Eisack. Nicht immer braucht es ein Kraftwerk (oder Windrad), um unter Strom zu stehen. Das haben die Freiheitlichen bewiesen, bei denen vermutlich nicht einmal mehr ein Kinesiologe parteiintern blockierte Energien wieder in den gewünschten Meridian lenken kann. Das, was sie der SVP jahrelang süffisant ins Gesicht hauchten, ist ihnen jetzt selbst passiert: die Selbstzerfleischung der eigenen Partei. Vier Monate vor den Landtagswahlen heißt es auch bei der von SEL-Affären und anderen Stromschlägen öfters ins Koma versetzten Volkspartei sich wieder ins rechte Fahrwasser zu bringen. „Renaturieren.“ Zurück zum Ursprung. Transparenz, Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit. Den Wählern und der eigenen Parteisicherheit zuliebe. Winde, welche die See aufbrausen, bringen da nur das innere Gleichgewicht ins Schwanken. Die Freiheitlichen wollen keinen stürmischen Egger, mancher Wipptaler in der SVP bekommt Bauchweh mit seinem Bezirksobmann, der wegen privater Gerichtsverfahren seinen 22 Ortsgruppen Kopfzerbrechen bereitet. Bei wem der drei Bezirkskandidaten Tränen fließen, werden wir spätestens am 4. Juni erfahren, wenn der Wipptaler SVP-Landtagskandidat nominiert wird. Egger, der die Politik nicht lassen kann, hat seine Wipptaler Schäfchen derweil im Trockenen: Mit der neuen Bewegung „Wir Südtiroler“, die – von langer Hand geplant oder aus Notwehr, wir werden es wohl nie erfahren – bei den Landtagswahlen sowohl SVP- als auch blaue Stimmen rupfen könnte. Auf welchem Schiff die Wipptaler im Herbst wohl Kurs nehmen werden? Die Vorwahlzeit im Bezirk war selten so spannend. Die Redaktion 3


leserbriefe

Im Auge des Gesetzes – Teil 2

Am Sonntag, den 5. Mai war ich einem Freund beim Umzug behilflich. Zum Aufladen stellte er den geliehenen Fiat Ducato in einer Sackgasse in der Lüsner Straße in Brixen vor dem Eingang zu seinem Wohngebäude ab. Die Straße blieb dabei bestmöglich befahrbar. Um 20.46 Uhr kam ein Streifenwagen des Polizeikommissariates Brixen und stellte sich hinter das Fahrzeug. Ich fragte die Polizeistreife, ob es ein Problem gebe. Daraufhin meinten die Polizisten, sie müssten am abgestellten Fahrzeug vorbei. Ich sagte ihnen, dass dies problemlos möglich sei, fuhren doch bereits einige Fahrzeuge vorbei. Meinem Freund, der gerade dabei war, den Lieferwagen zu beladen, wurde angeordnet, sofort wegzufahren, denn sie wollten offensichtlich geradeaus weiterfahren und waren nicht bereit, daneben vorbeizufahren. Sie fuhren in die etwa 100 Meter lange Sackgas-

se, um dort zu wenden und sofort wieder herauszufahren. Bei den beiden Polizisten handelte es sich um dieselben, die mir am 29. Dezember 2011, am helllichten Tag, um 8.30 Uhr eine Strafe ausstellten, da bei meinem Wagen eines von beiden Kennzeichenlämpchen durchgebrannt war. Am 22. November 2012 wurde diese Strafe vom Friedensgericht annulliert. Urteil veröffentlicht unter http:// www.facebook.com/christian. gschliesser/info. Ich werde diese beiden Polizisten nun auch noch dem dritten Quästor von Südtirol, Lucio Carluccio, seit November 2011 im Amt, vorstellen. Christian Gschliesser, Brixen

Schreiben Sie uns! Liebe Leser, Ihre Meinung ist uns wichtig und soll auch den anderen Lesern bekanntgemacht werden. Wir gestatten uns, Leserbriefe aus Platzgründen sinnrespektierend zu kürzen.

info@dererker.it www.dererker.it

fuggerroppe

Die Dokter vom Sterzinger Spitol terfn in Brixn an Tumor operiern, obr drhuame isch ihnen lei is Pilln vertoaln drlap.

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Sterzing

22 Bettler verwarnt Sie hocken winters wie sommers in alten Kleidern am Boden, halten Becher mit wenigen Cent-Stücken und ihre Augen blicken so herzzerreißend traurig. Menschen, die betteln, gibt es seit jeher. In Südtirols Fußgängerzonen sind es heute vor allem Osteuropäer, Roma und Sinti sowie Flüchtlinge aus Afrika, die Passanten um Almosen bitten. Diesem „Problem“ wollen auch Städte in Südtirol mit Verordnungen Herr werden. Mit einem Bettelverbot – vor einem Jahr beschlossen – will Sterzing organisierte Bettlerbanden unterbinden. Seitdem, so Roberto Buri, Kommandant der Stadtpolizei, habe sich „die Situation im Vergleich zu anderen Ortschaften im Land sehr gebessert“. Die Stadtpolizisten haben in den vergangenen Monaten 22 Bettler angehalten und sie über die neue Ordnung in Kenntnis gesetzt. Die meisten von ihnen hätten dies ruhig zur Kenntnis genommen. Einige protestierten („Wir müssen betteln, weil wir keine Arbeit finden.“). Über eine Person wurde eine Strafe verhängt. Übertretungen werden mit 100 bis 500 Euro geahndet. Hielten sich Bettler früher an einem bestimmten Platz auf, bitten sie heute eher in Häusern und Geschäften direkt um Geld. Außerdem entfernen sie sich schnell von ihrem Platz, um so Kontrollen aus dem Weg zu gehen. Reklamationen von Bürgern gebe es derzeit nur wenige, so Buri. Die Stadtpolizei hat polizeiliche Zivilorgane um Mitarbeit gebeten. Auch die Stadtgemeinde ersucht die Bürger, sich bei Problemen zu melden. Die Caritas Diözese Bozen-Brixen sieht Bettelverbote nach wie vor kritisch. Würden geltende Gesetze effizient angewandt, seien zusätzliche Verbote überflüssig. Auch könnten Verbote die negative Stimmung gegen Bettler noch mehr aufheizen. Bettler aus dem Blickfeld zu verdrängen, so die Caritas, sei keine Lösung.

IMU: Aufgeschoben ist (noch) nicht aufgehoben Was zuerst nur wie ein populistisches Geplänkel im Tauziehen um die Macht erschien, nimmt nun konkrete Formen an. Zwar ist die von der Regierung um Premier Enrico Letta (im Bild) groß angekündigte – und von Berlusconis PdL mit aller Vehemenz geforderte – Abschaffung der Immobiliensteuer IMU auf die Erstwohnung noch nicht spruchreif. Mit ihrem ersten Dekret seit Amtsantritt hat die Regierung lediglich die für Juni geplante Zahlung der ersten Jahresrate auf September verschoben; für alle anderen Kategorien hingegen ist sie wie gehabt im Juni fällig. Inerker juni 13

nerhalb August soll jedoch das gesamte System der Immobiliensteuer grundlegend reformiert werden. Bis dahin will die Regierung über-

prüfen, wie sie die Finanzmittel für diese Reform aufbringen kann. Zudem will die Regierung in ihren ersten 100 Amtstagen mehr Ar-

beitsplätze für Jugendliche schaffen, Steuererleichterungen ermöglichen und das politische System des Landes reformieren. Wort gehalten hat Letta bereits mit seinem Versprechen, Italiens Politikkosten zu senken. So sollen Minister, die zugleich auch Parlamentarier sind, künftig kein zusätzliches Gehalt mehr erhalten. Die dadurch frei werdenden Gelder sollen in einen Fonds zugunsten von Arbeitslosen fließen. Ein – wenn auch zaghafter – Anfang ist damit schon einmal gemacht.

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aktuell

Weißes Gold

Die Stein an Stein Italia GmbH hätte den Kraftwerksbetrieb in Mittewald längst einstellen müssen. Doch der Rubel rollt weiter, als wäre nichts geschehen. Wie ist so etwas möglich? „Die Sache ist etwas kompliziert“, sagt Energielandesrat Florian Mussner und er hat wohl Recht damit. Um das Kraftwerk in Mittewald streiten sich derzeit Verteidiger und Ankläger vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft Ex-SEL-Direktor Maximilian Rainer, Ex-SEL Aufsichtsratspräsident Franz Pircher und ExSEL-Präsident Klaus Stocker vor, die Landesenergiegesellschaft SEL bewusst in die Irre geführt zu haben, um das Kraftwerk privat zu erwerben und Profit daraus zu schlagen. Dass Treuhänder mitmischen, hatte die unter dem Namen Stein an Stein Italia gegründete GmbH dem Land verschwiegen. Ein Landesgesetz sieht nämlich vor, dass eine Konzession verfällt, wenn eine Treuhandgesellschaft nicht offengelegt wird. Der Konzessionsentzug stand bereits seit Herbst 2011 im Raum. Tätig werden konnte das Land erst im Sommer 2012 nach Abschluss der Ermittlungen des Staatsanwaltes. Am 20. November 2012 beschloss die Landesregierung die Konzession zu entziehen. Doch wie sich erst im Nachhinein herausstellen sollte: Die Landesbehörde hat gar kein Recht, den Betrieb einfach einzustellen. Der Fall wurde deshalb am 14. April 2013 dem Zollamt gemeldet, der die Befugnis dazu hat. Dieses entzog die Betriebslizenz noch im selben Monat. Doch auch dieses Amt hatte

die Rechnung wohl ohne den Wirt gemacht. Der „gesetzliche Vertreter der Stein an Stein Italia GmbH“ beschwerte sich beim „Tribunale Superiore delle Acque Pubbliche“ in Rom

Das Kraftwerk der Stein an Stein Italia GmbH in Mittewald

und erzielte bis zu einer definitiven Entscheidung des Gerichts einen „Aufschub“. Dem Zollamt blieb also nicht anderes übrig, als den Konzessionsentzug wieder zu annullieren. Andernfalls hätte es womöglich selbst Schadenersatzklagen am Hals. Bislang hat die Landesumweltagentur lediglich zweimal eine Verwaltungsstrafe von 20.000 Euro ausgestellt – eine im März und eine im April. Der öffentlichen Verwaltung bleibt also nichts anderes übrig, als die Antwort des Gerichts abzuwarten und dann – „falls es rechtlich mög-

ted-umfrage

Ergebnis Umfrage Mai Sollten sich die beiden Skigebiete Roßkopf und Ladurns zusammenschließen? Ja

75 %

Nein

25 %

Die Juni-Frage Teilen Sie den geschlossenen Rücktritt der Freiheitlichen im Wipptal?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 6

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Foto: Martin Schaller

lich ist“, wie Mussner sagt, „die notwendigen Maßnahmen gegen eine allfällige widerrechtliche Energieproduktion in die Wege zu leiten“. Sollte der Rekurs der Stein an Stein („sospensione degli effetti dell’atto“) angenommen werden, sei die Gesellschaft berechtigt, den Betrieb weiterzuführen. Ist dies nicht der Fall, werde man „im Anschluss an das endgültige Urteil“ weitersehen. Bis dahin läuft wohl noch viel Wasser den Eisack hinun-

ter. Laut „Neue Südtiroler Tageszeitung“ werfen Produktion und Verkauf von Strom jährlich zwischen 150.000 und 170.000 Euro ab – seit 2007 haben sich also rund eine Million Euro angesammelt. Wer das Geld wirklich kassiert,

bleibt die große Frage. Und wer ist überhaupt der gesetzliche Vertreter der Stein an Stein Italia GmbH, der Rekurs gegen den Lizenzentzug eingereicht hat? Diese Frage beantwortete die Landesumweltagentur dem Erker „aus nachvollziehbaren Gründen“ nicht. Warum ist es in Südtirol so schwierig herauszufinden, wer die Hintermänner sind? Mussner: „Im Gegensatz zur Staatsanwaltschaft besitzt die Behörde keine polizeirechtlichen Befugnisse.“ Durch Rekurse gewinnen die Betreiber Zeit und Geld. Was, wenn der Fall verjährt? „Grundsätzlich ist es gut, dass es die Möglichkeit des Rekurses gibt. Dies gehört zu den Grundprinzipien der Gerichtsbarkeit und auch einer modernen Demokratie. Dass die Verfahren mitunter länger dauern, ist für keinen angenehm, ist aber ein anderes Problem“, so Musner. Das Verfahren im Fall Stein an Stein ist noch schwebend, d. h. das Urteil ist noch nicht gesprochen bzw. rechtskräftig. Bis zur Urteilsverkündung gelten die Angeklagten als unschuldig und das Kraftwerk darf dank den Gesetzen und Zuständigkeiten, die sich widersprechen, weiter Strom produzieren, als wäre nichts geschehen. rb

in den mund gelegt I Markus Linder bei den Blues Days in Sterzing als Grand Marshall

Kom neu mt all e Den e Blues unter me -Sch en i in n Bo i zen rm-Par e ein’s tei. wer d blas en. en wir erker juni 13

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politik

Meinungen & Reaktionen „Mit dem Wechsel an der Parteispitze verschwand langsam der Führungsstil auf Augenhöhe zu Gunsten einer Diktion, die keinen Spielraum zwischen dem treuen Parteisoldaten und dem denkenden und argumentierenden Parteimitglied ließ. Das gut funktionierende Netzwerk des ehemaligen Bezirksrates wird sich weiterhin aktiv für die Anliegen der Wipptaler einsetzen wie Krankenhaus, Luftqualität oder Kraftwerksprojekte. Wir betreiben, was wir immer betrieben haben, nämlich Sachpolitik.“ Martina Messner, Gemeinderätin in Sterzing und Vizeobfrau im Bezirksrat

Kein Platz für Egger

„Ulli Mair wollte Egger einfach nur weghaben. Ihn auszuschließen, ohne sich zuerst auszureden, war nicht richtig. Egger hat gute Arbeit geleistet und sich für das Wipptal eingesetzt.“ Markus Huber, Gemeinderat in Franzensfeste „Wir laufen nicht davon, wir sind mit der ganzen Situation einfach nicht mehr einverstanden.“ Karl Volgger, Gemeinderat in Pfitsch „Mein Austritt war nach Eggers Ausschluss relativ schnell klar, zumal mir ein guter Kontakt zur Parteiführung wichtig ist. Nachdem ich aber in letzter Zeit mitbekommen habe, wie u. a. auch mit ehrenamtlichen Funktionären umgesprungen wird, sehe ich keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit. Ich wünsche mir, dass sich Südtirols Parteien und Politiker endlich auf die Probleme der Bürger konzentrieren und nicht hauptsächlich auf sich selber.“ Sabine Klotz, Gemeinderätin Ratschings „Wir haben kein Problem mit den Freiheitlichen, wir haben ein Problem mit der Führung. Die Mutterpartei hat unseren Bezirk links liegen lassen. Der Rücktritt war die Entscheidung eines jeden einzelnen. Druck wurde keineswegs aufgebaut.“ Benno Egger, Gemeinderat in Sterzing „Ich bin sehr enttäuscht. Thomas Egger hat für die Landtagsfraktion eine sehr gute Arbeit geleistet, die Entscheidung der Parteispitze ist daher nicht nachvollziehbar und absurd. Wir werden uns im Gemeinderat nach wie vor für die Anliegen der Bürger einsetzen, gegebenenfalls in einer ‚gemischten Fraktion’.“ Armin Keim, Gemeinderat in Brenner „Stehe voll und ganz hinter dem Rücktritt.“ Florian Frick, Gemeinderat in Sterzing 8

Mit einem solchen Erdbeben hatten die Freiheitlichen nicht gerechnet: Nachdem der Landesparteivorstand beschlossen hat, Kollegen Thomas Egger nicht mehr auf die Kandidatenliste für die Landtagswahlen zu setzen, sind der blaue Wipptaler Bezirksrat und sämtliche Gemeinderäte aus der Partei ausgetreten – und Egger hat innerhalb weniger Stunden die Bewegung „Wir Südtiroler“ gegründet. Es war dieser eine Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Am 7. Mai hat der Landesparteivorstand der Freiheitlichen in einer geheimen Abstimmung beschlossen, Landtagsabgeordneten Thomas Egger nicht mehr auf die Liste der Landtagskandidaten zu setzen. 16 waren gegen eine Kanditatur, ein Mitglied war dafür, zwei stimmten weiß. Egger selbst durfte an der Sitzung nicht teilnehmen. Auch angehört wurde er nicht. Die Nachricht von seinem „Rauswurf“ schickte ihm Obfrau

Ulli Mair noch am selben Abend – per SMS. Damit geht Eggers fünfjährige Ära als Freiheitlicher zu Ende. 2008 hatte er erstmals für die Blauen kandidiert und mit 4.171 Vorzugsstimmen (1.618 im Wipptal) den Sprung in den Landtag geschafft. Mit der Volkspartei hatte sich der ehemalige SVPArbeitnehmer, Bürgermeister und Unternehmer von Sterzing nicht mehr identifizieren können, weil sie zu einer „Partei der Einzelinteressen und Prestigebauten, Postenschacher und Freunderlwirtschaft“ verkommen sei, wie er in einem ErkerInterview 2009 erklärte. Die Freiheitlichen waren für ihn damals „die mit Abstand beste Alternative“, auch weil sie sich „nach wie vor um den Bürger kümmern und ihre Kraft nicht mit parteiinternen Befindlichkeiten“ vergeuden. Doch so richtig wohl schien sich Egger auch bei den Blauen nicht zu fühlen. Dass vor allem zwischen ihm und Ulli Mair die Chemie alles andere als stimmte, war ein offenes Geheimnis.

Blaue stürzen ab „Magische 3.000 Stimmen“ - davon träumte Freiheitlichen-Bezirkssprecher Hanspeter Schwitzer noch bis vor kurzem, wenn er an die Landtagswahlen im Herbst dachte. Doch daraus wird wohl nichts. Wenige Stunden nach Eggers Ausschluss verschwand der Freiheitliche Bezirksvorstand im Wipptal, der „solidarisch mit Egger“ aus der Partei austrat. Dabei war im Wipptal - kleinster und stimmenschwächster, doch mit 168 Mitgliedern prozentuell stärkster Bezirk - „freiheitlicher Geist“ zu spüren, schafften sie doch 2010 bei den Gemeinderatswahlen 13 Ratssitze, erhielten bei den Landtagswahlen 2008 19,8 Prozent der Stimmen und 22,8 Prozent bei den Parlamentswahlen. Die Wipptaler Ex-Freiheitlichen Funktionäre führen ihre Arbeit nun als Bewegung „Wir Südtiroler – Bewegung für Freiheit, Erneuerung und Gerechtigkeit“ weiter. Eine Kandidatur bei den Landtagswahlen schließt die Bewegung nicht aus. „Unverständnis“ in der Parteizentrale der Freiheitlichen. „Maßlos überzogen“ sei das Verhalten der Wipptaler Freiheitlichen, die sich Eggers Druck („Opferrolle“, „entweder Mair oder ich“) gebeugt und die Parteiinteressen über Bord geworfen hätten. „Echte Freiheitliche laufen nicht davon, wenn ein demokratisch gefasster Beschluss nicht ihren Vorstellungen entspricht“, so Ehrenobmann Pius Leitner. Er glaubt, Egger habe den Rauswurf provoziert. erker juni 13


Reaktionen

„Eselweißler“ und „Blue(s) Brothers“ Seit Online-Medien über Eggers Rauswurf berichten, hagelt es in Foren Kommentare. So liefern sich Leser regelrechte Schimpfattacken, bezeichneten Ulli Mair etwa als „Besen“ und „Viper“, die den Karren geradewegs auf den „Abgrund“ zusteuere. Die Freiheitlichen seien zum „Zustand“ geworden, zum „Kindergarten“ und zur „Schreierpartei“ („Bye bye Blue(s) Brothers“), die „das beste Pferd im Stall verjagt“ und „der Jugend einen Maulkorb verpasst“ habe. „Die Eselweißler wird’s freuen.“ Egger wurde ein „frustrierter SVP-Mann“ mit einem „übertriebenen Gerechtigkeitsgefühl“ genannt, eine „entschärfte Zeitbombe“, die nur den „Beleidigten im Schmollwinkel“ spiele, einen „schmutzigen Wahlkampf“ führe und mit „seinen kuriosen Wipptaler Freunden sein eigenes Süppchen“ koche. Unkommentiert - oder zensuriert - blieben die Pressemitteilungen nur auf der Homepage der Freiheitlichen. So nahm es Egger Mair übel, dass sie ihn 2010 beim Gemeinderatswahlkampf in Freienfeld zu wenig Rückendeckung gegeben und die Teilnahme an zwei Wahlversammlungen ohne plausible Erklärung in Mittewald und Ratschings abgesagt habe. Mair behauptete, Egger habe sich nicht an sein Versprechen gehalten, eine Bezirksstruktur aufzubauen. Dies sei Bedingung gewesen, um bei den Landtagswahlen 2009 unter den ersten zehn Listenplätzen gereiht zu werden. Ehrenobmann Pius Leitner, der die Obmannschaft erst vor wenigen Monaten an Generalsekretärin Mair abgegeben hatte, bezeichnete die beiden einmal als „sehr unterschiedliche und doch wieder sehr ähnliche Charakterköpfe“. „Mit dem Einordnen“ würde sich Egger schwerer tun als andere. Ein „braver Parteisoldat“ war Egger, der sich als „roter Blauer“ bezeichnet und seine Waffen für seine eigenen Ideen auspackt, nie. Er traf ins Schwarze, als er den SEL-Sumpf maßgeblich mit aufdeckte und Absprachen zur klinischen Reform an die Öffentlichkeit brachte, und kritisierte schon mal die eigene Partei. Öffentlichen Auftritten der Freiheitlichen blieb Egger oft fern, und auch im Landtag saß er oft im Abseits. Zwischendurch schien es, als hätte die Partei einen Modus Vivendi gefunden. Doch der Wurm blieb drin. Schon vor zwei Jahren wollte Egerker juni 13

ger aus der Partei austreten. Doch der Landesparteivorstand lehnte es mit großer Mehrheit ab und vereinbarte mit ihm, diese Legislatur noch auslaufen zu lassen. Im vergangenen Sommer verkündete Egger überraschend seinen Abschied von der Politik. Der Parteivorstand hatte von seiner Entscheidung nur wenige Stunden vor der Presse erfahren. Er wolle aufhören, so lange Politik noch Spaß mache, so Egger, wolle wieder zurück in sein Immobilienbüro. Doch wenige Monate später überlegte er es sich wieder anders. Er möchte wieder in den Landtag, sofern ihn der Parteivorstand noch brauche und auf die Liste setze. Beim Parteitag der Freiheitlichen in Sterzing schien einer Wiederkandidatur nichts entgegenzustehen, applaudierte doch auch Obfrau Ulli Mair, als Bezirkssprecher Hanspeter Schwitzer im Saal sagte „Wir brauchen Egger im Landtag.“ Doch wenige Tage nach dem Parteitag in Andrian (Erker 05/13) eskalierte die Situation. Egger kandidierte überraschend als Stellvertreter und erhielt auf Anhieb 40 Prozent der Stimmen. Obfrau Ulli Mair wertete Eggers Kandidatur als „feigen Putschversuch“ und kündigte an, aufzuräumen. Das geschah ein paar Tage später auch. Der Parteivorstand verriegelte die Tür von innen – endgültig. rb 9


politik

„Die Partei versucht, sich elegant an mir abzuputzen“ Egger über fehlenden freiheitlichen Stallgeruch, Tiefpunkt-Stimmung und wie es mit der neuen Bewegung „Wir Südtiroler“ weitergeht

Erker: Herr Egger, ist Ihnen Ihre Wankelmütigkeit zum Verhängnis geworden? Thomas Egger: Wer nie Entscheidungen revidiert hat, möge mich mit Steinen bewerfen. Der deutlich spürbare Zuspruch der Menschen inner- und außerhalb des Bezirkes sowie die tolle Unterstützung meiner Parteifreunde im Wipptal haben mich zu einer Wiederkandidatur motiviert. Meine Leistung im Landtag wurde und wird über die Parteigrenzen hinweg respektiert, das freut und ehrt mich. Warum wollten Sie schon vor zwei Jahren aus der Fraktion bzw. Partei austreten? Fraktionsinterne Spannungen gab es immer wieder, insbesondere im Sommer 2011. Die Gründe für dieses Unbehagen mögen vielschichtiger Art gewesen sein. Vielleicht mein fehlender freiheitlicher „Stallgeruch“, vielleicht mein soziales Engagement, vielleicht der Stil von Obfrau Mair, vielleicht meine für manchen zu erfolgreiche Arbeit im Landtag, vielleicht meine Bereitschaft, eine Meinung zu haben und diese gelegentlich zu sagen. Ich bin und war niemals ohne Fehler und war immer, auch öffentlich, bereit, dafür einen Teil der Verantwortung zu übernehmen, wie am Bezirksparteitag im März. Nicht einverstanden war und bin ich mit dem ewigen Versuch der Parteispitze, sich elegant an mir abzuputzen und mir stets die gesamte Verantwortung anzulasten. Zur Hälfte der Amtsperiode hatte die Stimmung wieder einmal einen echten Tiefpunkt erreicht, der mich eine einvernehmliche Trennung vorschlagen ließ. Dies wurde vom Landesparteivorstand abgelehnt, der mir den Auftrag zur Weiterarbeit innerhalb der Fraktion erteilte. Warum haben Sie diese Absicht vor Ihren Wählern verschwiegen? Interner Streit und persönliche Differenzen interessieren die Menschen nicht. Sie schaden dem Einzelnen und vor allem der Gesamtpartei. Der Wähler will uns arbeiten sehen und, so glaube ich, meine Arbeitsleistung hat zu keinem Zeitpunkt nachgelassen. Wie es gelegentlich im Menschen Thomas Egger ausgesehen hat, kann sich heute wohl jeder vorstellen. Sie gelten als gewiefter Politfuchs. Manch ei10

ner könnte Ihnen jetzt unterstellen, die Eskalation selbst inszeniert zu haben. Sie scheinen das Gras wachsen zu hören. Vielleicht können Sie mir sagen, wie es sich anhört. Mehr kann ich, bei allem Respekt, zu dieser absurden Frage nicht sagen. Wie geht es jetzt politisch mit Ihnen weiter? Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich leider noch keine Auskunft geben. Die Entscheidung des Vorstandes bedrückt mich noch immer, wenngleich sich bereits Mitglieder des Vorstandes bei mir gemeldet haben, die aufgrund einer von der Parteispitze gut inszenierten Vorgangsweise zwar gegen mich gestimmt haben, nun aber ihre Entscheidung bereuen. In den letzten Tagen habe ich einen Zuspruch von Bürgern, Parteifreunden von innerhalb und außerhalb des Bezirkes, von Medienleuten und auch Landtagskollegen anderer Parteien erhalten, wie ich ihn in dieser Form überhaupt noch nie erlebt habe. Zumindest das hat gut getan. Die bisherigen freiheitlichen Wipptaler Bezirks- und sämtliche Gemeinderäte wollen nun als Bewegung „Wir Südtiroler“ in den Gemeinden weiterarbeiten. Auch ich werde im Südtiroler Landtag meine neue Fraktion so benennen. Diese Bewegung hat nach dem gemeinsamen Parteiaustritt Bindeglied-Funktion, wobei auf einstimmigen Wunsch der Räte weiterhin Hanspeter Schwitzer koordinierend wirkt. Ob die Bewegung zu einer Landtagsliste wird, ist derzeit noch offen und ich möchte den vielen derzeit enttäuschten Bürgern keine vorzeitigen Hoffnungen machen. Sie waren ein „roter Blauer“. Werden Sie es bleiben oder wechseln Sie noch einmal Farbe? Ich mag die Farbe der Partei gewechselt haben, der ehrliche Inhalt meiner Politik ist aber seit meiner Zeit als Gemeindeverwalter immer derselbe. Den Blick in den Spiegel konnte ich mir daher stets mit reinstem Gewissen erlauben. Wohin der politische Blick mich in Zukunft führt, wird sich weisen. Die Menschen, im Bezirk und außerhalb davon, haben mir bei Wahlen immer wieder großes Vertrauen geschenkt. Ich nehme an, weil man dem Menschen Thomas Egger vertraut und mich, zumindest ein wenig, schätzt.

„Es war die richtige Entscheidung“ Freiheitlichen-Obfrau Ulli Mair über vorhersehbare Rücktritte, Eggers „fehlenden Mut zur Obmannkandidatur“ und das hohe Ziel, eine neue Gruppe im Bezirk aufzubauen Erker: Frau Mair, war es die richtige Entscheidung, Egger nicht auf die Liste der Landtagskandidaten zu setzen? Ulli Mair: Ja, und wir stehen dazu. Ausschlaggebend für das klare Votum war das, was in den vergangenen Jahren passiert ist. Egger hat bereits vor zwei Jahren aus Fraktion und Partei austreten wollen und hat in der Folge mit der Parteiarbeit abgeschlossen. Viele Dinge sind nicht so gelaufen, wie man es sich 2008, als wir Egger auf die Liste gesetzt haben, erwartet hat. Der Vorstand war deshalb der Meinung, dass Egger nicht die Voraussetzungen für eine erneute Kandidatur erfüllt. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht und wussten, dass es uns auch etwas kosten kann. Treue Wähler, denen es um die Freiheitlichen geht, werden uns aber weiterhin die Stange halten. Das Wipptal hat vor Eggers Eintritt die Freiheitlichen gewählt und wir werden auch nach Egger noch Stimmen im Wipptal bekommen. Haben Sie mit einem Rücktritt des gesamten Freiheitlichen-Bezirkes gerechnet? Mit einem Solidarisierungseffekt mussten wir rechnen, weil für einige offensichtlich nicht die Partei, sondern die Person Thomas Egger im Vordergrund stand. Ich stelle auch offen die Frage, wie sich diese Funktionäre verhalten hätten, wenn der Landesparteivorstand vor zwei Jahren dem ausdrücklichen Wunsch Eggers entsprochen hätte, ihn von Partei und Fraktion zu entbinden. Hätte Ihnen Thomas Egger gefährlich werden können? Immerhin erhielt er bei der Wahl zum Stellvertreter 40 Prozent der Stimmen. Nein. Selbst dann nicht, wenn er als Obmann-Kandidat gegen mich angetreten wäre, aber dazu fehlte ihm einfach der Mut. Egger war einer von drei Kandidaten und es ist klar, dass sich die Stimmen auf drei erker juni 13


politik

Kandidaten aufteilen und viele Mitglieder mehr als einen Kandidaten wählen. Nach besagter Rechnung hätte Sigmar Stocker 55 und Roland Tinkhauser 76 Prozent erhalten. Ich weiß, dass Egger die 40 Prozent medial dazu verwendet hat, um Druck auf die Parteiführung zu erzeugen, was ihm nicht gelungen ist, weil das so keine seriöse Rechnung ist. Wenn jemand jahrelang auf Parteiarbeit verzichtet, sich auch aus dem Vorstand zurückzieht und um Austritt aus Fraktion und Partei ansucht, dann ist er als Parteiobmann-Stellvertreter auch nicht glaubwürdig. Mir ist aber natürlich klar, dass es um rein Persönliches ging und nicht um die Partei und um die Freiheitlichen. Es wird nicht leicht werden, ein halbes Jahr vor den Wahlen im Wipptal eine neue Gruppe aufzubauen – vor allem nicht, seit sich die zurückgetretenen Freiheitlichen als Bewegung „Wir Südtiroler“ stark machen wollen. Leicht wird es bestimmt nicht, dennoch sind wir zuversichtlich und unser Ehrenobmann Pius Leitner wird sich persönlich des Wipptales annehmen. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch neue Leute dazu gewinnen, denen freiheitliche Politik ein wirkliches Anliegen ist und die für unser Land etwas bewegen wollen. Ob es zu einer Bewegung „Wir Südtiroler“ kommt, wird sich erst zeigen. Wird es eine Annäherung zwischen Führungsspitze und dem Bezirk Wipptal geben? Ehrenobmann Pius Leitner führt derzeit mit den Wipptaler Funktionären eine Reihe von Gesprächen. Darüber zu resümieren, ist noch verfrüht. Wir versuchen aber auf jeden Fall, eine neue Gruppe aufzubauen bzw. die Gruppe neu zu formieren.

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„Kapitän ohne Schiff“

Da war die Welt noch in Ordnung: Wipptaler F-Funktionäre mit Parteispitze beim ersten Wipptaler Bezirksparteitag im Februar 2011

F-Bezirkssprecher Hanspeter Schwitzer spricht von einer „verzwickten Situation“. Dass der Parteitag in Andrian nicht ohne Folge bleiben würde, war ihm sofort klar. In mehreren Gesprächen habe er versucht, die Wogen zu glätten – „immer zum Wohle der Partei – leider ohne Erfolg“. Obfrau Ulli Mair habe Thomas Eggers Abwahl „generalstabsmäßig“ vorbereitet, ohne ihm die Chance zu geben, sich vor dem „Tribunal“ zu verteidigen, meint Schwitzer. Die „flammenden Anklagereden“ von Mair, Pius Leitner und Roland Tinkhauser seien nicht ohne Wirkung geblieben. „Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Abwahl zur Kenntnis zu nehmen.“ Schwitzer fühlt sich nun wie ein „Kapitän

ohne Schiff“. Nach dem Bezirksrat haben auch die Gemeinderäte in Sterzing ihren Austritt aus der Freiheitlichen Partei bekannt gegeben, die Gemeinderäte in Ratschings haben einen solchen angekündigt. Noch unklar war bis zur Bürgerversammlung am 31. Mai in Sterzing, ob auch die Räte in Pfitsch, Franzensfeste und Brenner den Freiheitlichen den Rücken kehren werden, als freie oder als Mitglieder der neuen Bewegung „Wir Südtiroler“ in den Gemeinderäten weiterzuarbeiten. „Sich ausreden“ sei nun nach den „beidseitigen, vielleicht voreiligen Schnellschüssen“ das Wichtigste. Was nicht einfach wird: „Ständig kommen neue Aspekte, neue Begründungen ans Licht, von denen wir nichts wissen.“ Die bisherigen Gespräche werden wohl nicht die letzten gewesen sein. Interviews: rb

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politik

„Radikalisierung würde uns allen schaden“ Klaus Schuster kandidiert für die Grünen Mitte Mai haben die Grünen in Bozen ihre 23 Kandidaten vorgestellt, die sich zwischen dem 3. und dem 9. Juni offenen Vorwahlen stellen. Dabei werden die sechs Spitzenplätze für die Landtagswahlen im Herbst ermittelt. An der Wahl teilnehmen können auch Jugendliche ab 16 Jahren. Bei den Landtagswahlen vor fünf Jahren bekamen die Grünen nur noch 5,8 Prozent der Stimmen – das schlechteste Ergebnis seit 20 Jahren – und stellten damit zwei Abgeordnete. Sie schaffen es in Südtirol offensichtlich nicht, wirklich Fuß zu fassen, während sie in Österreich von Erfolg zu Erfolg eilen und nun auch in Nordtirol als bereits fünftem Länderparlament in der Regierung sitzen. In Innsbruck selbst wurden sie bei der Landtagswahl im April mit 23,9 Prozent noch vor der ÖVP zur stärksten Partei; in Salzburg halten sie sogar mehr als 26 Prozent der Stimmen. Auf Bundesebene liegen sie laut Umfragen mittlerweile bei 15 Prozent. Bei den Landtagswahlen 2003 und 2008 kandidierte für die Grünen in Südtirol auch die langjährige Oppositionspolitikerin Verena Debiasi vom Bürgerforum Sterzing. Sie erhielt dabei im Wipptal 503 bzw. 340 Stimmen, auf Landesebene 2.050 bzw. 2.439 Stimmen. Von einer neuerlichen Kandidatur im Herbst sieht sie ab. Neben den beiden Landtagsabgeordneten Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba stellt sich aus dem Bezirk diesmal Klaus Schuster aus Wiesen der Vorwahl. Der Erker hat mit dem Sportlehrer und Fußballtrainer aus Wiesen gesprochen. Erker: Herr Schuster, sind Sie ein Fundi? Klaus Schuster: Ganz sicher nicht! Ich bin weder ein Esoteriker noch ein Vegetarier, in keiner Weise be-

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sonders alternativ und auch nicht interethnisch. Aber, auch wegen der ständigen Ermahnungen meiner zehnjährigen Tochter, versuche ich meine Autofahrten zu reduzieren, kaufe vorzugsweise regionale Waren sowie Produkte aus dem fairen Handel und versuche, meinen Fleischkonsum einzuschränken. Die Möglichkeit im Zentrum Europas mit zwei Sprachen aufzuwachsen, die es mir ermöglichen, mit mehr als 150 Millionen Menschen zu kommunizieren, habe ich immer als Bereicherung und Chance empfunden. Was hat sie also zu einer Landtagskandidatur für die Grünen bewogen? Grundsätzlich möchte ich damit zeigen, dass ich nicht zu jenen gehöre, die zwar immer über die Politik schimpfen, dann aber nicht bereit sind, sich selbst einzubringen. Die Grünen sind die einzigen unter den großen politischen Parteien in unserer näheren Umgebung (damit meine ich Südtirol, Österreich und Deutschland), die noch nicht dabei erwischt wurden, wie sie sich in den öffentlichen Geldtöpfen vergriffen haben. Der Grund dafür ist meiner Meinung nach ihre etwas andere Lebensphilosophie. Bei ihnen spielen nicht Geld, Geiz und Gier die Hauptrolle. Sie treten entschlossen der mächtigen Wirtschaftslobby entgegen, kontrollieren die Mächtigen und punkten durch verantwortungsbewusste Programme. Sie fordern ge-

Grüne: Ergebnisse bei den Landtagswahlen Prozent Mandate Jahr 6,7 2 1988 1993

2

6,9

1998

2

6,5

2003

3

7,9

2008

2

5,8

nerell eine nachhaltige Wirtschaft und versuchen zu verhindern, dass die folgenden Generationen nicht durch die beim Bau von fragwürdigen Großprojekten entstehenden Schulden belastet werden. Besonders besorgniserregend sind

Als einer der Sprecher von „Stop BBT“ in Wiesen habe ich mit den Grünen-Landespolitikern positive Erfahrungen gemacht; Hans Heiss hat mich persönlich kontaktiert und um eine Kandidatur ersucht. Während die Grünen in Österreich

Klaus Schuster: „Die Südtiroler leiden an einer sehr einseitigen Presseinformation, die ihnen immer wieder mit Erfolg eintrichtert, dass die Autonomie in Gefahr sei, wenn man nicht zusammenhalte und die Sammelpartei wähle.“ für mich die Folgen von 20 Jahren Neoliberalismus. Es hat sich bewiesen, dass man die Weltwirtschaft nicht rein durch die Mechanismen des freien Marktes regulieren kann. Eine kleine Schicht von Privilegierten bereichert sich maßlos auf Kosten der Mittelschicht, die in den letzten Jahren sukzessive an Kaufkraft eingebüßt hat. Bei all diesen Fragen haben die Grünen für mich die größte Glaubwürdigkeit.

von Erfolg zu Erfolg eilen, treten sie in Südtirol seit Jahren auf der Stelle, fuhren 2008 sogar ihr schlechtestes Ergebnis seit 20 Jahren ein. Woran krankt die GrünenPolitik im Lande? Es ist oft schwer nachzuvollziehen, wie der Südtiroler Wähler tickt. Auf jeden Fall sind die Rahmenbedingungen bei uns doch etwas anders als in Österreich. Der Südtiroler leidet an einer sehr einseitigen Presseinformation, die ihm immer

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politik wieder mit Erfolg eintrichtert, dass die Autonomie in Gefahr sei, wenn man nicht zusammenhält und die Sammelpartei wählt. Nun, auch die Grünen stehen zu dem mit der italienischen Regierung ausgehandelten Autonomievertrag. Nur sollten die Vorteile dieser Autonomie nicht wie bisher nur einigen wenigen, sondern der ganzen Bevölkerung zugute kommen. Jede Partei lebt von der Qualität ihrer Spitzenkandidaten. Bei den letzten Landtagswahlen mussten die Grünen ohne ihre langjährigen Zugpferde Christina Kury und Sepp Kusstatscher in den Wahlkampf ziehen. Das hat sicher Stimmen gekostet. Außerdem tendieren die Grünen nicht zu Populismus und sind deshalb nicht in der Lage, die in weiten Kreisen der Bevölkerung vorherrschende Stimmung aufzufangen. Reizthemen im Lande gäbe es doch wahrlich zur Genüge. Das kann man wohl sagen. Als einer von Wenigen habe ich schon vor den letzten Landtagswahlen in Leserbriefen gewagt, vor einer weiteren Amtsperiode Durnwalders zu warnen. Viele werden sich nach den letzthin aufgedeckten Vorkommnissen eingestehen müssen, dass dies fünf verlorene Jahre waren, die der Entwicklung des Landes nicht gut getan haben. Besonders katastrophal war die Energiepolitik. Da verkündet man bei jeder Gelegenheit, dass Wind und Wasser Allgemeingüter sind, produziert doppelt so viel Strom, wie das Land verbraucht, aber der einfache Bürger zahlt nach wie vor einen der höchsten Strompreise Europas. Erst nach den Landtagswahlen wird sich herausstellen, wie hoch die Zeche ist, die der Steuerzahler für die getürkten SEL-Konzessionen zu zahlen haben wird. In der Zwischenzeit werden, besonders auch im Wipptal, private Stromerzeuger, die, ausgestattet mit den nötigen Insiderinformationen, die Gunst der Stunde genutzt haben, weiterhin mehr als gut mit dem vermeintlich öffentlichen Gut Wasser verdienen. In der Auflistung der schweren Sünden dieser Regierung dürfen natürlich auch das sture Beharren auf den Bozner Flughafen, der Safety Park, die Genehmigung der Photovoltaik-Treibhäuser in Pfitsch oder die Windkrafträder am Sattel-

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berg nicht fehlen. Der einfache Bürger, der nicht ein SVP-Insider ist, macht bei Bauvorhaben immer wieder die Erfahrung, dass er vorab nicht informiert und vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Aus diesen Gründen hat sich die Anzahl der Bürgerinitiativen, zu denen sich viele Bürger zusammengeschlossen haben, die ihre spezifischen Interessen wie Gesundheit oder Wohnqualität in Frage gestellt sahen, in den letzten Jahren rapide erhöht. Das Schlimmste für mich ist aber die Tatsache, dass man die Südtiroler nicht wie mündige Bürger, sondern wie Untertanen behandelt hat; diese haben dabei auch noch mitgespielt und sich in Scharen um fünf Uhr früh bei den Sprechstunden des Landeshauptmannes angestellt. Und die, die ab Herbst in der SVP das Sagen haben werden, werden so tun, als ob sie von all dem nichts gewusst hätten, und versprechen, alles besser zu machen. Dabei haben einige von ihnen zwar zwischendurch Kritik geübt, aber als es zu den Abstimmungen kam, dann doch immer die Entscheidungen der von Durnwalder dominierten Landesregierung mitgetragen. In einer Demokratie braucht die Macht Kontrolle! Vor allem dann, wenn seit fast 70 Jahren die gleichen an den Machthebeln sitzen. Die Landtagsabgeordneten der Grünen waren in jedem Fall diejenigen, die über den Gerichtsweg die Herausgabe der SEL-Edison- und SEL-ENEL-Verträge erwirkt und die Aufdeckung der Machenschaften in der Strompolitik ins Rollen gebracht haben.

Erst nach den Landtagswahlen wird sich herausstellen, wie hoch die Zeche ist, die der Steuerzahler für die getürkten SELKonzessionen zu zahlen haben wird. Liegt es nicht vielleicht auch an der fehlenden Anwerbung landesweit bekannter und anerkannter Persönlichkeiten. Renate Holzeisen galt als Hoffnungsträgerin der Grünen. Nun hat sie einer Kandidatur aber eine Absage erteilt; ihr fehlten Wirtschaftsthemen im Programm, es sei ihr einfach zu wenig, was da geboten würde. Persönlich bin ich der Meinung,

dass es für die Partei nicht von Nachteil ist, wenn Renate Holzeisen weiterhin ihre Kompetenzen als Anwältin einbringt und auf diese Weise allen Südtirolern eine große Hilfe ist. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass sie sich mit der klassisch grünen Einstellung zur Wirtschaft nur schwer identifizieren kann. Die grüne Politik könnte diesbezüglich durchaus etwas pragmatischer werden. Ein weiterer Hemmschuh könnte auch die Interethnizität der Liste sein. Ist Südtirol, abgesehen von den größeren urbanen Zentren, wo die Grünen aber auch nicht wirklich zu punkten vermögen, dafür nicht reif? Auch diesbezüglich gibt es in der Volksmeinung einige Vorurteile. In der Zwischenzeit ist das Interethnische, wie ich glaube, sogar von der Migrantenfrage abgelöst worden. Und da hat die Globalisierung Südtirol gleich berührt wie den Rest Westeuropas. Niemand wird sich abschotten können, in Nordtirol leben viele Türken schon in der dritten Generation. Viele in Deutschland geborene Türken wandern inzwischen wieder zurück in die Türkei, da es dort inzwischen viele Arbeitsplätze gibt. Das Problem hat viele Facetten, die es vernünftig und emotionslos zu analysieren gilt. Auf jeden Fall sind die Migranten, die in Südtirol arbeiten, menschenwürdig zu behandeln. Interessant ist, dass sich deutschsprachige und italienischsprachige Südtiroler oft einig sind, wenn es darum geht, Einwanderer pauschal zu diffamieren. Die Einführung eines gesetzlich vorgesehenen Mindestlohnes könnte auf jeden Fall in mehrfacher Hinsicht positive Auswirkungen haben. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich das Phänomen des M5S, also der Grillini, weiter entwickelt. Bei der italienischen Bevölkerung könnten sicher Stimmen von den Grünen zu den Grillini wandern. Was müsste sich Ihrerseits ändern, um neue Wählerschichten anzusprechen? Alle grünen Kandidaten mussten ein Programm mit dem Titel „für eine gerechte Zukunft“ unterschreiben. Zentrale Punkte dieses Programms sind Nachhaltigkeit leben, zusammen leben, soziale Gerechtigkeit gewährleisten, Natur

wertschätzen, mehr Demokratie wagen und Autonomie weiterentwickeln. Ich glaube, dass sich damit viele identifizieren können.

„Bei der italienischen Bevölkerung könnten sicher Stimmen von den Grünen zu den Grillini wandern.“ Sind die Grünen zu brav, zu wenig marktschreierisch? Diesbezüglich hat jede Partei und jeder Kandidat seinen eigenen Stil. Andere Parteien schreien sicher lauter und hatten damit bisher mehr Erfolg. Viele empfinden die Art vieler Kandidaten der Grünen als elitär und etwas abgehoben. Deshalb haben sie auch in den Städten mit einer hohen Anzahl von Akademikern mehr Erfolg. Für mich persönlich sind letztendlich aber immer die Handlungen entscheidend. Wo sehen Sie die Partei nach der Landtagswahl? Schwer zu sagen. Bei der deutschen Wählerschicht gibt es links von der SVP praktisch keine Alternativen und die SVP-Arbeitnehmer dienen seit Jahren wirklich nur als Alibi für eine neoliberale Partei, für welche die Lohn- und Gehaltsempfänger nur eine Rolle spielen, wenn es um ihre Stimmen geht. Daran werden auch manche Wahlzuckerlen, die es sicher geben wird, nichts ändern. Wenn es den grünen Kandidaten gelingt, ihr Programm gut zu erklären, könnte eine stattliche Anzahl an Wählern zurückgewonnen werden. Bei der italienischen Wählerschicht gilt es zu beobachten, wie sich das Grillini-Phänomen weiter entwickelt. Persönlich glaube ich, dass die Grillini mit den Parlamentswahlen den Höhepunkt schon überschritten haben. Die Einbußen der Grünen bei den italienischen Wählern waren ja schon bei den letzten Wahlen beträchtlich und könnten sich im Herbst bestätigen. Der italienische Wähler ist aber schwer einzuschätzen, und ob er nach den letzten Vorkommnissen und Durnwalders Abgang nochmals so massiv SVP wählt, ist auch fraglich. Klar ist, dass eine Radikalisierung auf der deutschen Seite zwangsläufig auch eine Radikalisierung auf der italienischen zur Folge haben könnte – und das wäre für uns alle nicht positiv. Interview: lg

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titelgeschichte

Der Preis ist heiß Über das Geschäft mit dem Strom, Stromrechnungen und regelmäßige Panikattacken

Das Geschäft mit dem Strom boomt. Nicht umsonst sprießen seit Jahren an fast allen Wasserläufen des Landes – und so auch des Wipptales – Kraftwerke wie Pilze aus dem Boden. Die Stromtarife für die Konsumenten fallen allerdings unterschiedlich aus. Wer im Wipptal den günstigsten Strom bezieht, wer durch die Finger schaut – und eine Antwort auf die Frage, warum Stromsparen immer schwieriger wird. Szene 1: Max holt wie immer die Post aus dem Postkasten vor seiner Tür. Er überfliegt die Zeitung und schaut die an ihn adressierten Briefe durch. Doch plötzlich stockt ihm der Atem. Kreidebleich zieht er mit zitternden Händen diesen einen Brief heraus. Sein Herz rast. Er wagt es kaum, ihn zu öffnen. Doch er muss. Ein gellender Schrei – und Max sinkt entkräftet zu Boden, die Stromrechnung zerknüllt in seiner Hand. An diesem Abend liegt er noch lange wach in seinem Bett und überlegt, ob er sich nach der Gefriertruhe nicht auch noch vom Kühlschrank und von der Waschmaschine trennen soll. Szene 2: Franz holt wie immer die Post aus dem Postkasten vor seiner Tür. Er überfliegt die Zeitung und

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schaut die an ihn adressierten Briefe durch. Ein fröhliches Liedchen trällernd zieht er diesen einen Brief heraus. Heiter beschwingt öffnet er den Umschlag und streicht beinahe zärtlich seine Stromrechnung glatt. An diesem Abend sitzt er noch lange bei einem guten Glas Wein auf dem Sofa und überlegt, ob er sein Haus in Zukunft nicht doch lieber mit Strom heizen soll. Haben Sie sich in einer der beiden Situationen wiedergefunden? Glückwunsch, wenn es sich dabei um Szene 2 gehandelt hat. Aber wahrscheinlich ergeht es Ihnen eher so wie Max, der wie die meisten Wipptaler seinen Strom nicht von einer Elektrizitätsgenossenschaft beziehen kann. Obwohl er seit der Liberalisierung des Strommarktes den Strom auf dem freien Markt EU-weit kaufen kann, wo er

will, hat er dennoch das Nachsehen. Er hat zwar die Qual der Wahl, denn zahlreiche Anbieter locken mit günstigen Tarifen – doch wirklich glücklich wird er dabei nicht. „Leider ist die Sache mit dem Stromhandel nicht so einfach“, erklärt Georg Wunderer, Vize-Obmann des Südtiroler Energieverbandes (SEV). In der Tat wirkt dieser für den Laien auf den ersten Blick wie ein dichter Dschungel. Doch die Sache funktioniert so: Vorwiegend Großerzeuger bieten an der Börse ihren Strom an, der von Stromkäufern – so genannten Tradern – gekauft und vor allem Großkunden angeboten wird. Für Haushaltsstrom wurde in Italien der Alleinankäufer („acquirente unico“) eingeführt; dieser operiert als eine Art Groß-Trader und übergibt den Strom auf dem „geschützten“ Markt an lokale Verteiler. Diese haben die Aufgabe, den Strom über ihr Netz

zu verteilen und Messungen an den einzelnen Stromkonsumpunkten vorzunehmen; dieser öffentliche Dienst wird von der nationalen Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEG) festgelegt, der Tarif muss zwischen Brenner und Sizilien gleich sein. Viele dieser Verteilerbetriebe verfügen – wie es auch im Wipptal der Fall ist – auch über eigene Stromproduktionsanlagen. Allerdings dürfen sie ihren Strom nicht direkt den Konsumenten zuführen; sie können ihn einem Trader übergeben, der ihn dann auf dem „freien“ Markt anbietet. Unterschiedliche Strompreise Doch wie kommen die unterschiedlichen Strompreise überhaupt zustande? „Der Strompreis ist ein mehrschichtiges Gebilde, dessen Komponenten unterschiedlich ge-

Was ist der Ökologische Fußabdruck? Der Ökologische Fußabdruck zählt alle Ressourcen, die für den Alltag benötigt werden, und zeigt auf, wie viel Fläche benötigt wird, um all die Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. Anschließend wird dieser Flächenverbrauch auf alle Menschen hochgerechnet und mit den auf der Erde real verfügbaren Flächen verglichen. Somit stellt der Fußabdruck nicht nur quantitativ die CO2-Bilanz dar, sondern auch qualitativ den Flächenbedarf. Zudem ist der Ökologische Fußabdruck ein Angebot- und Nachfrage-Modell, das anschaulich widerspiegelt, wie groß die Biokapazität der Erde ist und wie viel die Menschheit von ihr nutzt. Unter www.footprint-deutschland.de können Sie Ihren eigenen Abdruck ermitteln. Mit dem Ergebnis bekommen Sie gleich ein paar Öko-Spartipps mitgeliefert.

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„Wie der Fuchs im Hühnerstall“

titelgeschichte

staltet werden“, so Georg Wunderer vom SEV auf Nachfrage. Die Komponente „Steuern“ wird vom Staat festgesetzt, die Einnahmen daraus wurden zwischen Gemeinden, Provinzen und Staat aufgeteilt – seit der Regierung Monti fließen sie ausschließlich dem Staat zu. Die Komponente „Systemkosten“ wird von der Aufsichtsbehörde festgelegt und muss von den Verteilern der nationalen Ausgleichskasse (CCSE) zugewiesen werden. Die Einnahmen daraus werden für die Unterstützung und Förderung des nationalen Stromversorgungssystems eingesetzt; damit wurde u. a. der Abbau der Atomkraftwerke unterstützt oder die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen gefördert. Die Systemkosten liegen derzeit bei durchschnittlich 4,81 Cent pro Kilowattstunde.

Tag- und Nachtstromtarife Seit 1. Jänner 2012 gehört der alte Standardtarif endgültig der Vergangenheit an. Stattdessen wurden neue Tag- und Nachtstromtarife eingeführt, die von der nationalen Aufsichtsbehörde für Strom und Gas (AEEG) festgelegt werden. Dieses Tarifsystem sieht vor, dass für alle Haushalte mit digitalem, fernablesbarem Zähler an Werktagen zwischen 8.00 und 19.00 Uhr (Verbrauchsschicht F1) der Strom teurer ist, während er abends, an Wochenenden und an Feiertagen (Verbrauchsschichten F2 und F3) günstiger ist.

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Auch bei der Komponente „Transport und Messen“ handelt es sich um einen von der Aufsichtsbehör-

de vorgeschriebenen Tarif, der den Transport- und Messdienst des Verteilers abdeckt. Für diesen Dienst stehen dem Verteiler zurzeit im Schnitt 3,11 Cent pro Kilowattstunde zu. Vom Trader frei gestaltet werden kann lediglich die Komponente „Energiepreis“; diese steht in Zusammenhang mit dem Börsenpreis, der aufgrund von Angebot und Nachfrage entsteht. E-Werk-Genossenschaften Doch was bringt das alles unserem eingangs erwähnten Max? Nichts, außer dass er sich auf dem Strommarkt nach dem für ihn günstigsten Tarif umsehen kann, mit bisweilen doch beträchtlichen Preisunterschieden. Wird er nicht auf eigene Faust aktiv, wird er vom lokalen Netzbetreiber zum Tarif des Gesetzgebers mit Strom versorgt. Zugute kommt ihm allenfalls, dass am 1. Jänner 2012 der alte Standardtarif („tariffa monoraria“) endlich über Bord geworfen und durch neue Tag- und Nachtstromtarife („tariffe biorarie“) ersetzt wurde. Doch derart günstiger Strom, wie ihn Glückspilz Franz bezieht, ist für Max dennoch völlig außer Reichweite. Franz ist nämlich Mitglied eines genossenschaftlich organisierten E-Werks, wie es auch im Wipptal mehrere gibt. Sie – und nur sie – haben die Möglichkeit, ihren Strom an lokale Konsumenten direkt zu übergeben, ohne den Umweg über einen Trader nehmen zu müssen. Ihre Preise können allerdings auch sie lediglich in der Komponente „Energiepreis“ frei gestalten; die übrigen Steuern und Tarife müssen

Mit Spannung war der von Landesrat Florian Mussner angekündigte Bericht über die zukünftige Strompolitik des Landes erwartet worden. Zufriedene Gesichter gab es nach dessen Vorstellung im Landtag jedoch nicht – Kritik hagelte es nicht nur aus den Reihen der Opposition. Wie die Zukunft der landeseigenen SEL AG aussehen soll, weiß das Land offenbar selbst nicht. „Mussner stellt die SEL als Erfolgsgeschichte mit kleinen Irrtümern dar. In Wahrheit ist sie eine Bilanz des Schreckens mit zwei Skandalen“, erboste sich etwa Thomas Egger, damals noch Abgeordneter der Freiheitlichen, der wesentlich an der Aufdeckung des SEL-Skandals beteiligt war. Damit reagierte er auf den von Energielandesrat Florian Mussner vorgelegten Bericht, in dem dieser einen Kompromiss bzw. außergerichtlichen Vergleich als einzig anzustrebenden Ausweg aus der Misere vorschlägt. Zwar habe sich die Landesregierung – wie von Stromschlichter Giuseppe Caia sie wie alle anderen Stromverteiler verrechnen. Ist die Genossenschaft im Besitz des Stromnetzes (Jaufental, Ridnaun, Pflersch), fallen auch die Transportspesen günstiger aus. Im Wipptal gibt es derzeit vier solcher Genossenschaften: die Elektrizitätsgenossenschaft Pflersch, die

Sonntag | Domenica

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vorgeschlagen – für eine Neubewertung aller eingereichten Projekte vor den hinlänglich bekannten Tricksereien ausgesprochen, sie setze jedoch auf einen außergerichtlichen Vergleich mit einer Aufstockung der Gemeindeanteile und einer Reduzierung der Landesanteile; auch könne über die Ausgabe von Volksaktien diskutiert werden. „Wenn von allen Seiten der Wille zum Kompromiss vorhanden ist, kann man ihn finden“, so Mussner optimistisch – allerdings sei der durch die Manipulationen entstandene Schaden noch nicht festgesetzt. In die Verhandlungen mit den Geschädigten zieht Landeshauptmann Luis Durnwalder höchstpersönlich – doch das sei gerade so, als schicke man „den Fuchs zu Gesprächen in den Hühnerstall“, kommentierte Grünen-Abgeordneter Riccardo Dello Sbarba die geplante Vorgangsweise. Dass in Sachen Energiepolitik die Linie der Landesregierung nicht nur in den Reihen der Opposition auf Unverständnis stößt, zeigte sich schließlich bei der Abstimmung über einen Beschlussantrag Energiegenossenschaft Mauls, die Elektrogenossenschaft Jaufental und die Genossenschaft E-Werk Ridnaun. Der durchschnittliche Marktpreis für Strom beträgt momentan rund 0,09 Euro pro Kilowattstunde - bei diesen Genossenschaften liegt er weit darunter. In Mauls wird

28.7.2013

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von Dello Sbarba. Dieser betraf die auslaufenden Konzessionen für Großwasserableitungen, die bis 2017 verlängert werden: Den betroffenen Ufergemeinden der Kraftwerke in Pfitsch, Bruneck und Marling sollen demnach Entschädigungen in Millionenhöhe zugestanden werden, da sie aufgrund der Konzessionsverlängerung nach den alten Bestimmungen keine Umweltgelder bekämen; Konzessionsverlängerungen sollte es laut Antrag nur gegen Ausgleichszahlungen für Umweltinvestitionen geben. Trotz des Widerstandes von Durnwalder wurde der Antrag mehrheitlich angenommen. Der Einbringer zeigte sich erfreut darüber, dass sich einige SVP-Mandatare nicht dem Diktat der Landesregierung gebeugt hätten. „Die Abstimmung zeigt einmal mehr, dass die Ära Durnwalder zu Ende geht, auch wenn dieser sich weigert, dies zur Kenntnis zu nehmen“, so Dello Sbarba. Die SEL AG kommt indes nicht aus den Schlagzeilen. Nach dem Rausschmiss von Generaldirektor Thomas Frisanco sorgten kürzlich neue

Investitionspläne für lautes Raunen: Demnach wird sich die SEL aller Voraussicht nach mit 60 Prozent und rund drei Millionen Euro an zwei Solarparks in den Marken beteiligen. Auch hier scheint Durnwalders Machtwort („Investiert wird nur im eigenen Land!“) ungehört verhallt zu sein – der Chef jedenfalls weiß von nichts und will der Sache nun nachgehen.

Erker: Herr Helfer, Sie fordern für die Neuausrichtung der SEL AG und damit für die Zukunft der Energiepolitik des Landes ein Gesamtkonzept, das u. a. den Gemeinden größeren Einfluss bei der Stromproduktion gewährt. Was schwebt Ihnen da vor? Sebastian Helfer: Land und Gemeinden vertreten die gleichen

Bürger; die Gemeinden stehen aber näher bei ihnen und wissen ganz genau, dass der eigentliche Diskussionspunkt in der Bevölkerung die Tarifpolitik, also der Strompreis ist. Bis dahin müssen aber Schritt für Schritt einige Sachen umgesetzt werden. Relativ schnell umgesetzt könnte die Abtretung der Beteiligung der SEL AG an den Kleinkraftwerken (bis 3.000 KWh mittlere Nennleistung) an die Standortgemeinden zum Selbstkostenpreis sein. Ein weiterer Schritt könnte die Nichtbeteiligung der SEL AG bei zukünftigen Wettbewerben für

den Familien die Energie im Paket angeboten, was zum Sparen animieren soll: Bis zu einem jährlichen Verbrauch von 3.000 Kilowattstunden werden drei Cent pro Kilowattstunde berechnet, von 3.000 bis 6.000 Kilowattstunden sind es acht Cent und bis 8.000 Kilowattstunden zehn Cent, so Obmann Hubert Ralser. Von den Mitgliedern in Ridnaun

wird bei einem Verbrauch von jährlich bis zu 5.000 Kilowattstunden ein fast schon symbolischer Preis von 0,01 Euro verlangt, bis 8.000 Kilowattstunden 0,07 Euro, darüber der Marktpreis. „Verschenken können wir den Strom an unsere Mitglieder leider nicht“, so Helmut Gschließer, Obmann der dortigen Genossenschaft. „Wird sind gesetzlich dazu

verpflichtet, den Strom zu verkaufen.“ Trotzdem schreibt die Genossenschaft keine roten Zahlen; aufgrund der Grünzertifikate konnte sie im vergangenen Jahr etwa einen Gewinn von rund 118.000 Euro erzielen, der für Investitionen herangezogen wird. Für den Konsument noch einmal günstiger wird es, wenn es sich um

Nachgefragt bei

Sebastian Helfer,

Präsident der SELFIN GmbH und Bürgermeister der Gemeinde Ratschings

Ratschings

Unterschutzstellung der Bachläufe: Rekurs angenommen Der Gemeinderat von Ratschings hat im Jahr 2011 eine Änderung des Landschaftsplanes beschlossen, mit der alle Bachläufe auf Gemeindegebiet unter Schutz gestellt wurden, wodurch der Bau von E-Werken unterbunden wurde. Eine Ausnahme bildete die Achenrainschlucht, wo ein Großkraftwerk mit Gemeindebeteiligung errichtet werden soll. Heinrich Haller, Albin Kuen, Friedrich Fassnauer und Peter Braunhofer aus Ridnaun – sie möchten am Staudenbergbach im hintersten Ridnauntal ein E-Werk errichten – haben darauf beim Verwaltungsgericht Rekurs eingelegt – 16

und Recht bekommen. Wie das Gericht befand, halte die Zielvorgabe des Schutzes der Wasserläufe einer genaueren Prüfung nicht stand; vielmehr entpuppe sich diese Maßnahme „als widersprüchlich und unlogisch“ und „als für den Landschaftsschutz nachteilig“. Die Überlegung, dass der Bau eines Großkraftwerks aus ökologischen und

landschaftlichen Gründen vielen Kleinkraftwerken vorzuziehen sei, sei „eine durch keinerlei Untersuchungen belegte und daher nicht nachvollziehbare Behauptung“. Zudem würde die als Naturdenkmal ausgewiesene Achenrainschlucht „unwiderruflich zerstört“. Angesichts dieser Tatsache hegte das Gericht Zweifel daran, ob „tatsächlich allein das öffentliche Interesse im Vordergrund stand oder ob nicht etwa wirtschaftliche Interessen der Verwaltungen“ für den Beschluss ausschlaggebend gewesen seien. Bürgermeister Sebastian Helfer hat bereits angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Kleinkraftwerke sein. Natürlich sind die Gemeinden auch bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, und streben in der SEL AG eine stärkere Beteiligung an. Allein dies wird aber nicht ausreichend sein; primäres Ziel muss letztendlich eine flächendeckende und im gesamten ländlichen Raum garantierte Versorgung der Stromverbraucher sein und zwar zu günstigen, sozialen Preisen. Die Umsetzbarkeit könnte dadurch gegeben sein, eine Stromversorgung mit einer Trägerschaft zu favorisieren, welche die Beteiligung der Familien, der Betriebe und der Dienstleistungsunternehmen sicherstellt und die Voraussetzungen schafft, dass die im Land produzierte Energie direkt beim Bürger zu kostengünstigen Preisen ankommt. Nur dann wird die Politik den Wünschen der Bürger längerfristig gesehen gerecht werden können. Ein Genossenschaftssystem auf Landesebene, das sich nicht an Gewinnmaximierung orientiert, könnte schließlich dazu beitragen, dass der Bürger in Südtirol versteht, dass er der Eigentümer nicht nur eine „historische“ Genossenschaft handelt; diese kann nämlich im selben prozentuellen Ausmaß, mit dem sie den Strombedarf der Mitglieder mit Eigenproduktion zu decken imstande ist, auch die Systemkosten reduzieren. Das ist etwa in Jaufental der Fall, wo die Elektrogenossenschaft seit rund 50 Jahren besteht, so Obmann Hans Rainer; der reine Energiepreis beträgt dort in etwa die Hälfte des Standardpreises. In Pflersch hingegen werden bis zu einem monatlichen Verbrauch von 1.250 Kilowattstunden 0,031 Euro berechnet; wer mehr verbraucht, muss den Preis berappen, den die Genossenschaft aus dem Verkauf von überschüssigem Strom erzielt bzw. für einen etwaigen Zukauf ausgibt. Vor diesem Hintergrund drängt sich da schon eine Frage auf: Warum kann Max, auch wenn er vielleicht in Sterzing wohnt, nicht einfach Mitglied einer E-Werk-Genossenschaft werden, etwa in Jaufental, und genauso wie der Jaufentaler Franz seine Stromrechnungen ohne regelmäßige Panikattacken lesen? „Technisch wäre das schon möglich“, weiß Alexander Mühlsteiger, Leiter des städtischen E-Werks in

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der SELFIN GmbH, sondern vor allem auch der SEL AG ist. Zur Diskussion steht auch die Ausgabe von Volksaktien. Ein gangbarer Weg? Die Ausgabe von Volksaktien ist eine der möglichen Optionen; ob dies zielführend sein kann, muss detaillierter analysiert werden. Ich bezweifle dies nach wie vor, denn damit erreicht man nur eine gewisse Schicht der Bevölkerung – die sozial schwache Schicht hingegen überhaupt nicht. Die Zukunft der SEL AG hängt vor allem auch davon ab, wie der derzeitige Konflikt um die unrechtmäßig vergebenen Stromkonzessionen gelöst wird. Ist die von der Landesregierung angestrebte Neubewertung aller eingereichten Projekte eine faire Lösung? Die ganze Thematik ist äußerst komplex. Ich bin der Meinung, dass nur Verhandlungen mit allen Projektbetreibern um einen außergerichtlichen Vergleich zielführend sein können. Erst wenn dieser Plan scheitert, muss man sich über andere Wege Gedanken machen. Die Neubewertung

Preisvergleich Wer seiner hohen Stromrechnung überdrüssig ist, kann sich im Internet unter www.autorita.energia.it/it/index.htm auf die Suche nach einem günstigeren Anbieter machen. Unter den Menüpunkten „Consumatori“ und „Elettricità“ die Option „Ricerca operatori per territorio“ auswählen, Ihre Heimatgemeinde eingeben und die entsprechenden Betriebe kontaktieren. Viel Glück! Sterzing. „Und gesetzlich erlaubt wäre es auch.“ Woran scheitert es dann? „Das Problem ist ein anderes“, so Mühlsteiger. Während in den Sommermonaten genügend Strom produziert werden könne, komme es in den Wintermonaten oft zu Engpässen. Wenn aber Strom zugekauft werden müsse, steigen auch die Kosten. „Deshalb wird jede Genossenschaft darauf bedacht sein, nur so viele Mitglieder aufzunehmen, wie sie auch effektiv mit Eigenstrom versorgen kann“, erklärt der Techniker. Schlechte Aussichten für Max! Sparen nicht nötig? Die Kehrseite der Medaille: Während Max sich fieberhaft darum be-

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der ursprünglich eingereichten Projekte würde sicherlich zu einer weiteren Flut von Rekursen führen; bei einer Neuausschreibung auf EU-Ebene riskiert man hingegen, dass die Sieger des Wettbewerbs die großen Player aus anderen Ländern sind. Bei der Lösung des Konfliktes sollte man auch berücksichtigen, dass die Streitparteien zu einem hohen Prozentsatz öffentliche Körperschaften sind und es eigentlich ein Muss ist, den Konsens zu suchen und auch zu finden. Die SEL AG prüft derzeit die Möglichkeit, auch außerhalb Südtirols Investitionen zu tätigen, etwa in den Marken, wo man sich um rund drei Millionen Euro an zwei Solarparks beteiligen will. Sollte die Landesenergiegesellschaft nicht lieber im Lande bleiben? Im Sinne einer Diversifizierung ist es grundsätzlich nicht falsch, dass die SEL AG sich bei der zukünftigen Ausrichtung auch Gedanken für Investitionen außerhalb der Provinz macht. Primär sollten die Investitionen trotzdem auch zukünftig im Lande gemacht müht, an allen Ecken und Enden Strom zu sparen und damit nicht nur seinem Bankkonto, sondern gleichzeitig auch der Umwelt einen Dienst erweist, verschwendet Franz keinen einzigen Gedanken daran – und verprasst munter seinen Strom: „Wenn’s nicht viel kostet, darf’s eben ruhig ein bisschen mehr sein.“ Sein Ökologischer Fußabdruck (siehe eigener Kasten) nimmt mittlerweile zwar überdimensionale Formen an; aber wenn es nicht ums Geld geht, dann ist auch der Schutz der Umwelt oft kein Thema mehr, über das man sich den Kopf zerbrechen müsste. Aber das ist eine andere Geschichte. Fakt ist: Die Preisunterschiede sind im Wipptal mitunter beträchtlich. Auch wenn nun manch einer etwas

werden. Nachdem in Südtirol nicht alles so leicht durchführbar ist (siehe u. a. Problematik Windparks, Bau größerer Photovoltaikanlagen, Bau weiterer Großkraftwerke), muss eine Gesellschaft auch außerhalb Südtirols überschaubar und ohne ein größeres Risiko einzugehen investieren können. Wichtig ist dabei, dass der Steuersitz der zu gründenden Gesellschaft in Südtirol angesiedelt ist und damit neben der Wertschöpfung auch die Steuergelder großteils im Lande bleiben. Text und Interview: bar

Die Selfin GmbH ist eine Finanzierungsgesellschaft, an der 102 Südtiroler Gemeinden und vier Bezirksgemeinschaften beteiligt sind. Sie besitzt 6,12 Prozent der SEL AG, 93,88 Prozent hält das Land Südtirol. Im Dezember 2011 wurde Sebastian Helfer, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings, als Nachfolger von Alfred Plank aus Gossensaß zum Präsidenten der Selfin gewählt; er bleibt fünf Jahre im Amt.

neidisch auf die Stromrechnung des Nachbarn schielt – zu Panikattacken wird es deshalb vermutlich nicht kommen. Doch nicht nur angesichts des immer stärker spürbaren finanziellen Drucks, der auf den Familien lastet, muss die Frage erlaubt sein, warum nicht alle Bürger des Wipptales in den Genuss derartiger Begünstigungen kommen können. Schließlich wird in Südtirol bereits jetzt mehr als doppelt so viel Strom produziert wie verbraucht wird. Und solange das Wasser ein öffentliches Gut ist, sollte auch die daraus gewonnene Energie in erster Linie der Allgemeinheit zugute kommen. Unseren Max – und nicht nur ihn – würd’s tierisch freuen. Barbara Felizetti Sorg

Pfitsch

Photovoltaik: Stromeinspeisung bald möglich? Seit drei Jahren warten die Pfitscher Gewächshausbauern darauf, den Strom aus ihren fußballfeldgroßen Photovoltaikanlagen unter die Leute zu bringen. Mit der Potenzierung des Umspannwerks in Wiesen und der Stromleitung im Hochtal wird das bald möglich sein. Lukrativ war das Geschäft auch so: Schließlich können die öffentlichen Förderungen (Umweltbeiträge und Grünzertifikate) munter eingeheimst werden, da diese ausschließlich für die Stromproduktion gewährt werden – unabhängig davon, ob der Strom in das Netz eingespeist wird oder auf Kosten des Steuerzahlers in der Luft verpufft. 17


sanität

Theiners Besuch

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„Auch das Krankenhaus Sterzing hat Zukunft.“ Wie diese aussieht, verriet Gesundheitslandesrat Richard Theiner Ende Mai auf einer Bürgerversammlung mit Podiumsdiskussion im Stadttheater. Überraschungen blieben dabei nicht aus.

Therapie- und Serviceräumen. Sterzing soll auch zum Zentrum für Endoprothesen werden. Bereits heute werden Patienten jährlich 300 künstliche Hüftgelenke und andere Implantate eingesetzt. Für Hausärzte könnte eine Gemeinschaftspraxis im Kranken-

Kein Kleinkrankenhaus in Südtirol muss zusperren, auch wenn Schließungen europaweit Tendenz sind und sie Ärztegewerkschaften immer wieder fordern. Dies verspricht Gesundheitslandesrat Richard Theiner und nennt Beweise dafür: Im Rahmen der „Spending Review“ – landesweiter Bettenabbau im Auftrag des Staates – werden im Krankenhaus Sterzing lediglich vier gestrichen. 16,6 Millionen Euro investiert das Land: in einen Parkplatz, Mehrzwecksaal, Fahrzeughalle, Schlafräume, Magazine, Aufenthaltsraum und Küche des Weißen Kreuzes, einen neuen OP-Trakt, einen Lichthof in den Untergeschossen mit neuer Mensa, ein neu geordnetes Labor, Totentrakt, Umkleiden, Physiotherapie, Turnhalle und eine Abteilung für Neurorehabilitation mit 15 Betten,

haus entstehen. Außerdem sollen sich Personal und Abteilungen in Grund- und Schwerpunktkrankenhaus noch mehr absprechen und zusammenarbeiten. Über vier Stunden lang – bis 00.45 Uhr – dauerte die Bürgerversammlung im Stadttheater Sterzing, zu der Gesundheitslandesrat Richard Theiner Ende Mai lud. Das heißeste Eisen hob er sich bis zum Schluss auf: die Zertifizierung der Tumorchirurgien. „Zertifizierung ja, aber nicht auf Kosten guter Ärzte“, dies fordern über 8.000 Wipptaler. Ob die Landespolitik die Zulassungsvoraussetzungen überdenkt, ist aber fraglich. Sterzing ist von der Zertifizierung ausgeschlossen – trotz seiner jährlichen 3.618 Operationen („ideale Auslastung“) und 227 Mitarbeiter („beste Patientenzufriedenerker juni 13


heit“). 50 Tumoroperationen im Jahr sind „zu wenig“. Am Zertifizierungsbeschluss der Landesregierung vermochte bislang auch eine Klage der Primare der Chirurgien Sterzing, Schlanders und Bruneck nichts zu ändern. Dennoch ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, hält nämlich Dr. Robert Pfitscher, Chirurg am Krankenhaus Sterzing, seinen stärksten Trumpf in der Hand: seine Kompetenz. Auf ihn will Südtirols Sanität keinesfalls verzichten. Das Angebot, im Krankenhaus Brixen Krebspatienten zu operieren, schlug er bislang aus, da er PatienAm Podium (v. l.): Florian Zerzer, Sanitätsdirektor Oswald Mayr, Sanitätskoordinator Dr. Karl Lintner, Univ. Prof. Leopold Saltuari, Gesundheitslandesrat Richard Theiner, Bürgermeister Fritz Karl Messner, Primarin Dr. Gertraud Gisser, Generaldirektor Andreas Fabi, stellvertretende Bezirksdirektorin Evelyn Reinstaller. Es moderierte RAI-Journalist Eberhard Daum.

ten von Diagnose bis Nachbehandlung in Sterzing betreuen möchte, zusammen mit seinem eingespielten Team. Er plädiert für „die

einfachste Lösung“: Sterzing und Brixen als bereits bestehendes Department zu zertifizieren, was am Podium zwar Neuroreha-Koryphäe Leopold Saltuari, nicht aber die Sanitätsspitze begeistern kann. Die Mindestmengen-Diskussion findet sogar Experte Dr. Alfred Königsrainer, der die Leitlinien für die Zertifizierung mitausgearbeitet hat, bedauerlich. Bedarf, das derzeitige Modell zu ändern, sieht er allerdings nicht. Für die Überraschung des Abends sorgte die beiläufige Nachricht, dass ab 1. September der 63-jährige Dr. Gianfranco De Blasi bis zu seiner Pensionierung das Primariat für Innere Medizin in Sterzing übernehmen wird. Der Diabetologe führt derzeit die Medizin II am Krankenhaus Brixen, die demnächst mit der Medizin I zusammengelegt wird. Überraschte Gesichter bei De Blasi, der wenige Stunden zuvor von seiner Versetzung erfahren hat, und den bislang ahnungslosen Sterzinger Ärzten, darunter interessierten Kandidaten. Für die Primariatsstelle läuft nämlich bis zum 6. Juni eine Ausschreibung, die gemäß Proporz der deutschen Muttersprache vorbehalten ist. Als dieser Satz fiel, musste auch Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Andreas Fabi schlucken. Er war über die Ausschreibung nicht informiert. Ob De Blasi tatsächlich auf den inzwischen pensionierten Primar Dr. Josef Frötscher folgt, scheint damit noch nicht sicher. rb

Neuro-Reha öffnet im Juni Im Juni soll die Neuroreha in Sterzing, „Chefsache“ des Landeshauptmannes, „Herzensanliegen“ von Familie Seeber, in Betrieb gehen. Die Abteilung war mehrmals dem Scheitern nah: Bezirke außerhalb des Wipptales lehnten sie ab, Verhandlungen mit der Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH stockten, sogar Prof. Leopold Saltuari, Chef der Neurologie Hochzirl, wollte mehr als einmal das Handtuch werfen. 2008 in Bozen geplant, weil für „lebensbedrohliche Situationen“ am besten ausgerüstet, werden Menschen mit Schlaganfällen (zweithäufigste Todesursache) und Schädel-Hirn-Traumata nun doch in Sterzing behandelt. Reha-Primarin Dr. Gertraud Gisser hat „immer noch etwas Bauchweh“, stehe doch ein „steiniger“ Aufbau bevor. Die Arbeit ist personalintensiv, die Personalsuche schwierig. So rasselten unlängst 26 Physiotherapeuten allesamt durch die Aufnahmeprüfung. „Ein Fehler im Modus“, hieß es später am Podium. Eine zweite Chance scheint den Prüflingen nun – diesmal mit Dr. Gisser und Dr. Saltuari in der Prüfungskommission – sicher. erker juni 13

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„Um Sterzing kämpfen wir bis zum Schluss“ Erstmals seit 15 Jahren musste das Unternehmen Leitner einen Umsatzrückgang hinnehmen. Den größten Einbruch verzeichnete der Sterzinger Seilbahn-, Pisten-, Transport- und Windenergiespezialist ausgerechnet in seinem Heimatland. Präsident Michael Seeber über rückschrittliche Südtiroler und Tiroler, Europaschreck Italien und die bezirksweit ignorierte Roßkopf-Ladurns-Studie. Michael Seeber: Frau Breitenberger, als Person finde ich Sie sympathischer als in Artikeln, die ich von Ihnen gelesen habe. Sie waren uns nicht immer sehr wohlgesinnt, aber bitte. Erker: Sie spielen vermutlich auf den Windpark am Sattelberg an. Ja. (reicht ein Buch) Sie waren sicherlich nicht bei der Vorstellung des Buches „Ironimus“ in Eppan dabei. Das Buch beinhaltet Radierungen aus sieben Jahrzehnten des Stararchitekten und Karikaturisten Gustav Peichl. Ich empfehle Ihnen wärmstens das Vorwort von Gerd Bacher (liest daraus vor): „... ‚Südtirol und die Welt’ ist eine Ansage. Ich bin ein erwachsenes Leben lang der Meinung, dass Südtirol uns gehört: Österreich. Weder den Italienern noch den Bayern. Österreich gehört es mehr als den Österreichern.“ (lacht) Typisch Ba-

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cher. Bachers Herz schlägt für Österreich. Schlägt Ihres für Italien? Wenn Sie die Wirtschaft und den formalrechtlichen Beamtenbereich meinen: gewiss nicht. Ich wäre der erste Anhänger von Eva Klotz. Manchmal frage ich mich ernsthaft, wie man als Unternehmer in Italien weitermachen soll. Richtig wohl scheinen Sie sich aber auch in Telfs in Nordtirol nicht zu fühlen. Mit Österreich hat das nichts zu tun. ... Eigentlich will ich der Presse keine Interviews mehr geben. Warum? Lesen Sie die Berichterstattung in den Zeitungen. Was die „Neue Südtiroler Tageszeitung“ über die Windräder auf der Malser Haide geschrieben hat, ist eine Sauerei. Die Staatsanwaltschaft hat eine Erhebung gemacht, weil vor mehr als zehn Jahren u. a. etwa auf der Baugenehmigung keine Nummer angegeben war. Tatsächlich wurde eine Baugenehmigung für den Betrieb und den Test

beider Prototypen ausgestellt. Aber es ist wohl so, wie Giulio Andreotti sagte: „La richiesta di una rettifica di un articolo sbagliato è una ripetizione dello stesso.“ Also besser Gras über Medienberichte wachsen lassen? Nein, nicht in diesem Fall. Wir wägen derzeit ab, eine zivilrechtliche Klage einzubringen. Der Staatsanwalt hat gegen den Landtagsabgeordneten Josef Noggler, den heutigen Bürgermeister Ulrich Veit und mich Ermittlungen eröffnet, aber zwischenzeitlich die Archivierung verlangt. Die Windräder waren zu diesem Zeitpunkt ja ohnehin schon abmontiert.

Was ich als Bürger Südtirols unverständlich finde, da die gesamten Stromeinnahmen den lokalen Gemeinden zugute kamen, wodurch diese jährlich 400.000 Euro – ohne Berücksichtigung der Grünzertifikate – verlieren. Wir haben uns nichts zu Schulden kommen lassen. Trotzdem bleibt ein übler Nachruf.

„Ich war einmal davon überzeugt, eine Milliarde Euro Umsatz zu schaffen. Aber das werde ich wohl nicht mehr erleben.“ Aber die Justiz und die Politik müssen sich doch an die Gesetze halten. Sie müssten sich an die Gesetze halten. Das Problem ist, inwieweit sie das tun. In Asien und Amerika sind Baugenehmigungen zum Beispiel für die Errichtung bzw. Erweiterung von Hallen sowie die Genehmigung von Windparks weit unkomplizierter als in Italien und Südtirol. In Sachen Windpark am Sattelberg hat sich das Land aber auch nicht so genau an Richtlinien gehalten. Warten wir ab, was der Staatsrat zu unserem Rekurs sagt. Die im

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Urteil angeführten Begründungen sind für mich, aber auch für unsere Anwälte unverständlich und nicht nachvollziehbar. Zudem hätte ich formell einiges zu beanstanden. Außerdem bleibt eine grundsätzliche Frage, inwieweit die Gemeinde Gries am Brenner vor einem italienischen Verwaltungsgericht klageberechtigt ist. Wann ist mit dem Urteil zu rechnen? Im Herbst. Der Staatsrat gibt uns entweder Recht oder Unrecht und ich werde es zur Kenntnis nehmen. Der Windpark könnte also doch noch gebaut werden? Ja. Fraglich ist, ob wir dann noch daran interessiert sind. Abgesehen von der Justiz: Wo sehen Sie Italien bzw. Europa in zehn Jahren? Die Frage ist, ob es Italien schafft, die Schulden in den Griff zu bekommen. Mit Staatsschulden von über 2.000 Milliarden Euro ist ein neuer Rekordstand erreicht. Das ist fahrlässige Krida und es wird noch schlimmer kommen: Letta oder nicht Letta, Jugendarbeitslosigkeit von fast 40 Prozent ... Italien kann zum Problem für ganz Europa werden. Wird es den Euro noch lange geben? Ich bin davon überzeugt und ich

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hoffe es auch für die jüngere Generation. Ist Europa aber nicht in der Lage, sich zu einem vereinten Europa heranzubilden, wird es langfristig nicht so bestehen bleiben, da es auf Dauer gegen Asien und Amerika keine Chance hat. Das heißt, nach der wirtschaftlichen Einigung Europas und einer weitgehend gemeinsamen Währung müsste auch eine politische Einigung folgen. Solange Steuergesetze überall unterschiedlich sind, springen Unternehmen von einem Standort zum anderen, um sich Vorteile zu verschaffen. Absolut. In einem Punkt widerspreche ich Ihnen allerdings: Es geht längst nicht mehr darum, sich Vorteile zu verschaffen. Unser Unternehmen springt bald nur noch umher, um konkurrenzfähig bleiben zu können. Auch Sie kaufen wahrscheinlich die preisgünstigsten Produkte, unabhängig von ihrem Herkunftsland. In Italien zahlen wir 57 Prozent Steuern, die Konkurrenz in Österreich zahlt 25 Prozent. In Österreich wird man bei Steuerprüfungen der Finanzbehörde auch nicht sofort „erschossen“, d. h. man wird mit Feststellungsprotokollen („verbali“) an die Mauer gestellt, die nur mit langwierigen, sehr kostenintensiven Gerichtsrekursen schlussendlich

meistens annulliert werden. Diese Vorgehensweise kann zu einem existentiellen Problem eines Betriebes werden. 2012 verzeichnete Leitner erstmals seit 15 Jahren einen Umsatzrückgang. Der Rückgang war nicht zu erwarten. Wir haben aber früh darauf reagiert, ohne Mitarbeiter entlassen oder in die Lohnausgleichskasse überstellen zu müssen. Als ich 1992 in das Unternehmen eingestiegen bin, ging es ihm finanziell sehr schlecht. Dies war vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Tätigkeit der Firma mehr oder weniger nur auf einen Markt, d. h. Italien beschränkt hat. Nur durch die Internationalisierung oder besser Interkontinentalisierung war es möglich, das Unternehmen zu etablieren. In welchen Bereichen ist der Umsatz eingebrochen? In allen, in Italien genauso wie in Südtirol. Voriges Jahr haben wir in Südtirol lediglich zwei Prozent Umsatz gemacht. In letzter Zeit schimpfen Sie in der Presse häufig über Tirol, die Tiroler Landesregierung, die Gemeinde Gries, Südtirol, Italien ... Ich schimpfe nicht, ich bin nur kritisch. Und ich weise darauf hin, dass das Unternehmen und damit Arbeitsplätze langfristig gefährdet sein könnten.

Auch in Sterzing? Langfristig ja. Während wir auf der ganzen Welt Windgeneratoren aufstellen, bremsen Südtiroler und Tiroler, wo sie nur können. In Mals mussten wir ja die Windräder abmontieren, viele sind gegen die geplanten Windräder im Wipptal. Das Land Tirol unterstützt die Gemeinde Gries am Brenner sogar bei ihrem Rekurs gegen die Windräder am Sattelberg. Überlegen Sie ernsthaft, die Produktion in Telfs einzustellen? Das tun wir nicht. Ich habe Telfs für die schnelle und unbürokratische Ausstellung der Baukonzession und die günstigen Grundstückspreise gelobt. So teuer wie in Südtirol ist es fast nirgendwo auf der Welt. Es kann gut sein, dass wir irgendwann die Generatoren und Seilbahnantriebe dort bauen werden, wo wir näher am Markt sind, zum Beispiel in der Slowakei oder in Süditalien.

„Die geplante RoßkopfTalabfahrt ist ein Blödsinn.“ Der Hauptsitz bleibt in Sterzing? Um Sterzing kämpfen wir bis zum Schluss. Ob Leitner noch weiter wachsen wird, ist eine andere Frage. Es gab eine Zeit, in der ich davon überzeugt war, eine Mil-

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liarde Euro Umsatz zu schaffen. Aber das werde ich aus heutiger Sicht wohl nicht mehr erleben. Den Mitarbeiterstab werden wir in den nächsten Jahren aber mit Sicherheit halten. Leider ist den meisten Südtirolern immer noch nicht bewusst, dass eine Gesellschaft im 21. Jahrhundert die Industrie braucht. Wir wird sich die Industrie verändern, wenn ab 2025 ein Teil des Schwerverkehrs auf die Schiene verlagert wird? Das ist kein Problem. Nur muss es systematisch gemacht werden und für alle Staaten in Europa müssen dieselben Regeln gelten. Wir werden uns an steigen-

trie sieht ein, dass wir den Transit nicht noch mehr belasten können, sonst fällt er uns irgendwann auf den Kopf. Ich bin ein fanatischer Verfechter des BBT. Als 1867 die Eisenbahn und der Pflerer Tunnel gebaut wurden, waren die Menschen offensichtlich fortschrittlicher als heute.

„Ich habe bereits 2004 eine Studie für eine Verbindung Roßkopf-Ladurns ausarbeiten lassen. Davon spricht heute niemand mehr.“ Apropos Fortschritt: Roßkopf und Ladurns überlegen ihren Zusammenzuschluss. Kann eine

Unternehmensgruppe Leitner

Die Unternehmensgruppe Leitner baut weltweit Seilförderanlagen, Pisten- und Ketten-Nutzfahrzeuge sowie urbane Transportsysteme und ist auch im Bereich der Windenergie sowie der Schneeerzeugung tätig. 2012 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 720 Millionen Euro und beschäftigte weltweit 3.302 Mitarbeiter, darunter mehr als 900 am Hauptsitz in Sterzing und 233 in Österreich (210 in Telfs, 23 in Wien).

de Transportkosten gewöhnen müssen. Du fährst dein 60 Tonnen schweres Material mit dem LKW zum Bahnhof, lädst auf, der Zug fährt weiter, du musst dich darum kümmern, wo du es abladen kannst, ein Lastwagen fährt hin und holt es ab. Heute fahre ich einfach mit dem Lastwagen von der Halle direkt zur Baustelle und zurück. Ich verstehe gut, warum Unternehmen so viele Frächter aus dem Osten einstellen. Die sind einfach billiger. Die Industrie trägt viel Schuld an der Verkehrsbelastung. Das tut sie. Die Industrie macht im Moment aber nur das, was sie machen muss, um konkurrenzfähig zu sein. Aber auch die Indus22

Verbindung die Rentabilität steigern? Roßkopf und Ladurns haben ideale Voraussetzungen für einen Zusammenschluss und könnten so auch sogar Gewinne schreiben. Eine Verbindung reduziert Kosten in der Verwaltung und im Betrieb und ist eine zusätzliche Attraktion: Langfristig gesehen ist es die einzige Rettung. Sie wissen, dass ich einmal den Roßkopf gerettet habe? Ich habe davon gehört. Damals war die Roßkopfgesellschaft nicht mehr in der Lage, die Stromrechnungen zu bezahlen. Hier, in diesem Büro, haben wir die Neue Roßkopf GmbH gegründet. Wovon heute aber nie-

mand mehr spricht und wofür mir auch nie jemand gedankt hat: Ich habe bereits 2004 von Harald Pechlaner und der Universität Eichstätt eine Studie für eine Verbindung der beiden Skigebiete ausarbeiten lassen. Wir haben den Sterzingern und Gossensassern angeboten, den Lift Seceda-Gran Risa, den wir im Gadertal abgebaut haben, im Wipptal aufzubauen. Wir waren davon überzeugt, dass selbst Kritiker von der Studie begeistert sein werden. Waren sie es? Zur Vorstellung im Vigil-RaberSaal 2004 kamen 18 Personen. Hat Sie das enttäuscht? Ja, enorm. Und ich dachte mir: Da zeigt sich wieder einmal, dass die Wirtschaftstreibenden von Sterzing die großen Veränderungen der Zukunft nicht wahrnehmen wollen. Durch die Staatsgrenze, die Lira und die Zollämter ist es Sterzing offensichtlich eine Zeitlang zu gut gegangen. Warum wurde nichts aus dem Projekt? Der politische Wille fehlte. Die Gossensasser waren dafür, die Sterzinger – wie schon einmal in der Vergangenheit, wenn Gossensaß etwas befürwortet – dagegen. Als ich im Mai-Erker die Titelgeschichte gelesen habe, musste ich lachen. Der Zusammenschluss wird so dargestellt, als sei es eine völlig neue Erfindung. Dabei hätte unsere zehn Jahre alte Studie nichts an ihrer Aktualität verloren. Auf den Roßkopf sind Sie nicht so gut zu sprechen. Ich habe nichts gegen den Roßkopf, aber gegen die Art und Weise, wie die Geschäftsführung vorgeht. Entscheidungen müssen im Team getroffen, Leute involviert werden. Welche der drei Verbindungs-Varianten wäre die beste Lösung? Die Schwebebahn, die Roßkopf mit Ladurns verbindet. Was halten Sie von der geplanten Roßkopf-Talabfahrt? Ein Blödsinn, der ein Vermögen an Strom, Energie, Wasser und Instand-

haltung kostet. Einmal Föhn und der Schnee ist weg und du kannst wieder von vorne anfangen. In Frankreich verbietet ein Gesetz Talabfahrten bzw. Beschneiungen unter 1.200 Meter. War das nun das letzte Interview mit dem Erker? Wahrscheinlich schon. Ich mag nicht mehr. Ich wollte ja auch schon aus dem Betrieb aussteigen. Warum? Ich will den Jungen Platz machen. Der Verwaltungsrat hat mich gebeten, doch noch die nächsten drei Jahre zu bleiben. Danach danke ich sicher ab. In der Welt herumfliegen ist anstrengend. Früher hat mir das überhaupt nichts ausgemacht. Ich kam von Vancouver oder Tokio und arbeitete trotz Jetlag weiter.

„In drei Jahren danke ich ab.“ Wem werden Sie Ihre Zeit nach Leitner widmen? Erstens: Karolina, Gabriel und Raffael. Zweitens: Wenn noch Zeit bleibt, der Kunst. Unter anderem besitze ich eine bedeutende Sammlung an Zeichnungen bzw. Karikaturen vom in Brixen geborenen Eduard Thöni sowie alle Ausgaben des Simplizissimus. Ich habe vieles darüber im Kopf und ich möchte ein Buch über ihn herausgeben. Interview: Renate Breitenberger

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Projekt „Einzugsgebiet Mareiterbach“ gestartet Industrie, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie Umwelt über eine sichere und umweltschützende Nutzung des Gebietes informieren. Auch Kinder und Jugendliche

Quelle: Abt. Wasserschutzbauten, Autonome Provinz Bozen-Südtirol

werden interaktiv miteinbezogen. Das Projekt „Einzugsgebiet Mareiterbach“ – das Projektmanagement obliegt der Genossenschaft für Regionalentwicklung und Weiterbildung (GRW) – wird über das operationelle Programm „Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung EFRE 2007 – 2013 finanziert.

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Wie kann das mehr als 200 km² große Einzugsgebiet des Mareiter Baches vor Naturgefahren geschützt und nachhaltig gestaltet werden? Dieser Frage gehen die Landesabteilung für Wasserschutzbauten sowie die Gemeinden Ratschings und Sterzing nach. Projektpartner sind die Landesämter für Geologie und Baustoffprüfung, Zivilschutz, Landschaftsökologie, Forstplanung und Gewässerschutz, das Forstinspektorat Sterzing sowie das Bezirksamt für Landwirtschaft. Innerhalb 2014 arbeitet die Planungsgruppe einen Maßnahmenplan über Naturgefahren (Wassergefahren), Raumnutzung, Gewässerökologie, Terrestrische Ökologie und Wassernutzung aus. Das Planungsinstrument, gültig für die nächsten 15 bis 20 Jahre, soll Bevölkerung, Vertreter von Wirtschaft,

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Markenzuwachs im Outlet Center Brenner Eine Reihe internationaler Top-Marken öffnen demnächst ihre Pforten am Brenner. Auch heuer freuen sich die Betreiber wieder über ein deutliches zweistelliges Plus an Besuchern und Umsatz.

Das Outlet Center Brenner macht im heurigen sechsten Jahr seines Bestehens mit zahlreichen neuen internationalen Marken von sich reden. Bereits Mitte Juni eröffnet ein großer Adidas/Reebok Flagshipstore im neuen Südflügel des Centers. Adidas setzt dabei auf ein völlig neues Shopkonzept, wie es bereits in Moskau oder Dubai erfolgreich umgesetzt wurde. Sehr stolz sind die Betreiber auf das sehr umfassende Sportangebot, das mit den vier Branchenführern Adidas, Nike, Puma und Reebok in Europa einzigartig ist. In weiterer Folge werden bis Ende Juni noch weitere Marken wie u. a. Mustang, Culture, Seidensticker oder Bonita ihren Fabriksverkauf am Brenner aufnehmen. „Die vielen neuen Shops und der starke Besucherzustrom zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das Outlet Center hat sich zwischenzeitlich zu einem bekannten Ausflugziel für Einheimische, Touristen und Durchfahrende entwickelt“, erläutert Geschäftsführer Nikolaus Huter. Die Betreiber und Investoren sind mit der Entwicklung des Centers sehr zufrieden. Im ersten Quartal 2013 konnte man an die positive Entwicklung des letzten Jahres anknüp-

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fen und einen Besucher- und Umsatzzuwachs von mehr als 20 Prozent verzeichnen. Dass selbst in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten die Akzeptanz der Besucher derart stark zunimmt, wird von den Betreibern u. a. mit den bis zu 70 Prozent reduzierten Preisen begründet. Diese Outletkonditionen gelten das ganze Jahr über und umfassen das gesamte Sortiment. „Darüber hinaus haben Factory Outlet Centren schon lange nichts mehr mit Vorjahreskollektionen oder gar Ware zweiter Wahl zu tun. Heutzutage wird von den internationalen Modekonzernen eigens für Outlets produziert und zudem werden die einzelnen Shops auch direkt von den Konzernen betrieben“, erklärt Huter. Das Interesse von internationalen Modelabels am Outlet Center Brenner habe in den letzten Monaten sehr stark zugenommen, weshalb bereits ein weiterer Markenzuwachs für die zweite Sommerhälfte angekündigt wird. Mittlerweile bereits über 250 Beschäftige Das Outlet Center Brenner ist das der-

zeit größte grenzüberschreitende Gemeinschaftsprojekt von Nord- und Südtiroler Investoren. Aktuell finden in rund 50 Shops mehr als 250 Personen einen Arbeitsplatz. Die Mitarbeiter kommen aus dem südlichen, aber auch aus dem nördlichen Wipptal, wobei besonders die flexiblen Arbeitszeiten und die vielfältigen Möglichkeiten für Teilzeit geschätzt werden. Nach Abschluss der geplanten dritten Baustufe werden insgesamt mehr als 350 Menschen Beschäftigung finden. Über das Outlet Center Brenner Im Endausbau ab 2016 soll das Outlet Center eine Shopfläche von mehr als 16.000 m2 und 1.700 Gratisparkplätze umfassen. Die Entwicklung und Umsetzung des Projektes wurde von Nord- und Südtiroler Unternehmern initiiert und finanziert. Neben dem Hauptaktionär, der Familie Huter aus Matrei a. Br., ist u. a. noch die Familie Rubner aus Bruneck und die Pema Gruppe aus Innsbruck beteiligt.

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Nachgefragt: Wie gesund ist „unser tägliches Brot“? Tipps und Informationen der Experten Das Land Südtirol kann auf eine lange Brottradition verweisen. Die ersten Getreide-Wildformen entlang der Etsch tauchen bereits etwa 4.500 v. Chr. auf. Ab 2.250 v. Chr. erreichen Kulturformen des Getreides wie Dinkel, Emmer und Einkorn Südtirol. Bald stellt sich heraus, dass die vorherrschenden klimatischen Bedingungen optimal für resistente Pflanzen sind. Hafer, Gerste und Buchweizen fassen in Südtirol Fuß.

rin an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Bozen/ Haslach: „Ballaststoffe sättigen und halten die Verdauung in Schwung, hochwertiges Eiweiß dient als ‚Kraftfutter’ und die Vitamine der B-Gruppe stärken neben den Nerven auch die Konzentration und werden für die Umsetzung der Kohlenhydrate in Ener-

Südtiroler Brottradition Der Roggen gelangt erst 800 v. Chr. in diese Region der Alpen. Heute spielt der Roggen eine sehr wichtige Rolle in Südtirols Brotwelt. Viele Brotsorten werden mit Roggen und Sauerteig hergestellt. Der Roggen wird heute wieder im Vinschgau und im Pustertal angebaut.

Gisela Greinöcker, Ernährungswissenschaftlerin und Fachlehrerin an der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Bozen/ Haslach

Lebensgrundlage Brot Um es vorwegzunehmen: Brot als Grundnahrungsmittel liefert uns nicht nur Kohlenhydrate, die für eine günstige Energiebereitschaft sorgen, sondern versorgt uns auch mit zahlreichen gesundheitsfördernden Nährstoff en. Gisela Greinöcker, Ernährungswissenschaftlerin und Fachlehre-

gie benötigt. Brot enthält auch viele Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium, Calcium und Kalium sowie wertvolle Spurenelemente wie Eisen, Selen und Zink.“ Ideale Energiequelle Die Ernährungsexpertin verweist auch auf regionale Spezialitäten:

„Aufgrund kreativer Rezepturen, die in Südtirol zahlreich zu finden sind, werden Brote durch Zutaten wie Nüsse, Samen, Kerne, Gemüse und Gewürze noch interessanter. Dabei erfährt man neben wahren Geschmackserlebnissen eine zusätzliche Aufnahme weiterer gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe.“ Resümee der Ernährungswissenschaftlerin: „Bei der Auswahl der Brotsorten sollten wir darauf achten, vorwiegend zu Mehrkornund Vollkornbroten zu greifen. Diese Brotvarianten enthalten die ganze Vielfalt der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe.“ Wertvolle Rohstoffe Wesentlich für ein gesundes Brot sind natürlich auch die Rohstoffe. „Getreide zu bestem Mehl zu verarbeiten ist unser Metier“, so der Geschäftsführer der Meraner Mühle, Rudolf von Berg. „Dabei legen wir großen Wert auf die Qualitätskontrolle des Rohgetreides, um so den Bäckern ein einwandfreies Mehl zu liefern.“ Projekt Regiokorn

Der Inhaber der Bäckerei Pardeller, Andreas Fleckinger, setzt auf Vielfalt und regionale Getreidesorten.

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Ackerfläche, die Meraner Mühle sowie 44 Bäcker, koordiniert von den Projektpartnern, zusammen. Rudolf von Berg: „Wir verarbeiten etwa 300 Tonnen Roggen und Dinkel, daraus werden dann die schmackhaften Südtiroler BrotSpezialitäten gebacken, die unter dem Begriff Regiokorn vermarktet werden.“

Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist das Projekt Regiokorn. Getragen von TIS innovation park, dem Südtiroler Bauernbund und dem Versuchszentrum Laimburg wird das Ziel verfolgt, den Getreideanbau in Südtirol wiederzubeleben und eine regio-nale Wertschöpfungskette vom Bauern, über die Mühle bis hin zum Bäcker aufzubauen. Derzeit arbeiten über 35 Landwirte mit 63 ha

Rudolf von Berg, Geschäftsführer der Meraner Mühle

Regionale Vielfalt Einer dieser Betriebe ist die Bäckerei Pardeller aus Sterzing. Inhaber Andreas Fleckinger: „Für uns als Südtiroler Bäckereibetrieb sind natürliche Rohstoffe und die Regionalität entscheidend für ein wertvolles Endprodukt. Wir verarbeiten das Mehl sehr sorgfältig, damit die Nährstoffe nicht verloren gehen. So können wir unseren Kunden eine Vielfalt mit vielen Rezeptvariationen anbieten. Mein persönlicher Tipp: Gegen das Sonntagssemmerl, das Jausenkipferl oder das Baguette zum abendlichen Sommersalat ist nichts einzuwenden, solange auch Vollkornvarianten nicht zu kurz kommen.“ erker juni 13


aktuell

Schließung der Stromlücke am Brenner Die Verhandlungen rund um das Siliziumwerk MEMC in Sinich und die damit verbundene Schließung der Stromlücke am Brenner gehen weiter. Die MEMC kann laut einem im März in Rom geschlossenen Abkommen eine zweite Stromlinie, eine so genannte Merchant Line, verwirklichen und auf diese Weise Strom auf dem europäischen Markt einkaufen. Dadurch soll die Produktion wieder aufgenommen und der Arbeitsplatz der 330 MEMC-Mitarbeiter abgesichert werden, die mittlerweile seit einem Jahr im Lohnausgleich stehen. Bis diese Parallelleitung steht, wird das Werk die Leitung nützen, die der staatliche Netzbetreiber Terna derzeit mit dem österreichischen Netz verbindet. Nach den Bemühungen der Landesregierung und des Unterneh-

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mens hat nun auch das italienische Wirtschaftsministerium Kontakt zum Wirtschaftsministerium in Wien aufgenommen, um die Verbindung über den Brenner so schnell wie möglich herzustellen. Anfang Juni sind Verhandlungen mit der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) geplant; zudem soll bei einem Treffen mit der Konzernspitze der MEMC die konkrete Wiederaufnahme der Produktion diskutiert werden. Mit der Instandsetzung der Hochspannungsleitung über den Brenner soll auch das Umspannwerk in Wiesen potenziert werden, was den

Strahlung wissen. Zudem forderte er Messungen, stehe die Anlage doch in unmittelbarer Nähe zu einem Wohngebiet. Die Transformatoren am genannten Werk würden durch stärkere Geräte mit 80 Megawatt ersetzt, erklärte daraufhin Landesrat Florian Mussner. Laut SELNET, die zusammen mit Terna an der Überlandleitung arbeite, würden mit der Modernisierung Umspannwerk Wiesen des Werks sowohl die Strahlung als punkt noch Landtagsabgeordneter auch der Lärm verringert. Messunder Freiheitlichen, Details zu den gen seien in den letzten Jahren alArbeiten und zu eventuellen ge- lerdings keine durchgeführt worsundheitlichen Belastungen durch den, auch eine Verlegung sei nie die stärkere elektromagnetische zur Diskussion gestanden. Anrainern Anlass zur Sorge gibt. In einer Landtagsanfrage wollte deshalb Thomas Egger, zu diesem Zeit-

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gesellschaft

Sterzing Pflersch

BRD erhält neues Einsatzfahrzeug

Täglich fünfmal im Einsatz 1.855 Mal wurden die Helfer des Weißen Kreuzes Sterzing im vergangenen Jahr über die Notrufnummer 118 zu Hilfe gerufen. Das ist im Schnitt fünfmal am Tag. Die Mitarbeiter haben rund 3.000 Mal bzw. achtmal täglich Kranken- und Patiententransporte durchgeführt.

(v. l.) Margareth Volgger, Hubert Eisendle und Barbara Kruselburger

Der Bergrettungsdienst Gossensaß-Pflersch hat seit kurzem einen neuen Mannschaftswagen. Der Neunsitzer bietet genügend Platz für das nötige Bergegerät und erleichtert somit die Einsätze der Bergretter. BRD-Obmann Hubert Eisendle dankte bei der Einweihungsfeier der Südtiroler Sparkasse, der Landesregierung und allen Sponsoren, die den Kauf des Fahrzeugs ermöglicht haben. rr

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Pistenrettung am Roßkopf auch einen Sicherheitstag für Kinder ab. Gesellige Stunden verbrachten die Rettungshelfer u. a. beim Eisstockschießen, bei einem Fußballturnier, bei der 40-Jahr-Feier in Wiesen oder einem Ausflug nach Slowenien. Harald Leitner wurde bei der Jahresversammlung für 20 Dienstjahre, Andreas Weinreich und Christian Fichter für ihre 15-jährige, Anni Mayr für ihre zehnjährige

Derzeit arbeiten 72 Freiwillige, zwölf Angestellte und zwei Zivildiener in der Sektion des Weißen Kreuzes im Krankenhaus Sterzing. 33.930 Stunden und damit über die Hälfte aller geleisteten Stunden brachten allein die Freiwilligen auf. Die meisten Einsätze verzeichnete die Sektion in den Monaten Jänner, Februar und August. Um für jeden Notfall gerüstet zu sein, bildeten sich die Mitarbeiter bei Schulungen, Kursen, Übungen mit Feuerwehren und Notärzten sowie bei Vorträgen und Symposien fort. Stephanie Hofer leitet seit 2012 die Jugendgruppe des Weißen Kreuzes. Das 26-köpfiDas WK-Team von Sterzing ge Team leistete 1.590 Stunden. Die 14 Notfallseelsorger um Leiterin Anni Mayr waren Zugehörigkeit geehrt. über 16.650 Stunden in Bereitschaft. Bei 17 Einsätzen Das Einzugsgebiet des Weißen Kreuzes Sterzing gestanden sie Menschen in Not und deren Angehörigen hört flächenmäßig zu den größten in ganz Südtirol. tröstend zur Seite. Harald Leitner leitet die Sektion, Dienstleiter ist ManDie Pistenrettung um Thomas Crepaz wurde 15 Mal zu fred Schaiter. Auch wenn die Mitgliederzahl leicht Hilfe gerufen und leistete am Roßkopf 28 Nacht- und rückläufig ist, zählt das Weiße Kreuz über 1.540 Mitzehn Tagesdienste. Neben einem Skidoo-Kurs hielt die glieder.

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aus der seelsorgeeinheit

AVS ehrt langjährige Mitglieder

„Wir alle sind Teil der Kirche“

Gossensaß

Pfarrfest der Pfarrgemeinde Sterzing

Auf seiner Jahresversammlung im April ehrte der AVS Gossensaß langjährige Mitglieder, darunter Alt-Bürgermeister Alfred Plank mit Gattin Helga, Paul Seidner (40 Jahre) sowie Annelies Schroffenegger, Hanspeter Röck, Georg Kinzner und Hannes Kral (25 Jahre). Die Ortsstelle, die derzeit 278 Mitglieder zählt, unternahm 2012 u. a. eine Nacht-Skitour, ein Skitourenwochenende, Kinderkletterkurse, ein Jugendzeltlager, einen Herbstausflug und eine Seniorenwanderung. Außerdem markierte bzw. sanierte sie Wanderwege und entzündete unterhalb des Hohen Lorenzen ein Herz-Jesu-Feuer. Groß war die Freude, als der Verwal-

tungsgerichtshof Bozen den Rekurs gegen die geplanten Windräder am Sattelberg angenommen hat. Der Verein, so Ortsstellenleiter Peter Thaler, werde auch in Zukunft alles für einen windradfreien Grenzkamm unternehmen. Bürgermeister Franz Kompatscher dankte dem AVS für die gute Zusammenarbeit und seinen Einsatz. Seidner berichtete von 23 Einsätzen der Bergrettung. Für dieses Jahr plant der AVS u. a. ein Mondscheinrodeln, ein Skitourenwochenende auf der Rudolfshütte, einen Kletterkurs für Kinder, Sommerhochtouren sowie einen Skitourenlehrgang.

Foto: Oswald Trenkwalder

Wiesen/ Pfitsch

Unter dem Motto „Wir alle sind Teil der Kirche“ veranstaltet der Pfarrgemeinderat Sterzing am 9. Juni in der Pfarrkirche und im Innenhof des Deutschhauses ein Fest für Jung und Alt. Das Pfarrfest beginnt um 10.00 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche, bei dem das Goldene Priesterjubiläum von P. Hermann Josef Rainer sowie das 50. Professjubiläum der Steyler Missionsschwester Marlene Weghofer und der Tertiarschwester Daniela Volgger gefeiert werden. Gleichzeitig wird Schwester Edmundis Weissteiner, Oberin der Steyler Missionsschwestern, verabschiedet. Sie kehrt in ihr Mutterhaus nach Stockerau zurück. Der Gottesdienst wird vom Pfarrchor Sterzing und vom Kirchenchor Untermais musikalisch gestaltet. Anschließend erwartet die Besucher im Innenhof des Deutschhauses ein buntes Fest für groß und klein mit Glückstopf, Glücksrad, Wasserpumpe, Mal- und Schminkecke, Schätzspiel und einem Stationenratespiel. Für das leibliche Wohl ist zu familienfreundlichen Preisen bestens gesorgt. Ein Konzert der Bürgerkapelle Sterzing und Ziehharmonikaklänge umrahmen das Fest. Der Reinerlös wird für einen längst überfälligen Anstrich der Westfassade der Pfarrkirche verwendet.

Bei der 28. Jahresversammlung der AVS-Ortsstelle Wiesen-Pfitsch im Schulhaus von Kematen blickten 75 Bergfreunde um Ortsstellenleiter Armin Geyr auf ein abwechslungsreiches Jahr mit vielen Veranstaltungen zurück. Regen Anklang fand die Zusammenarbeit mit der AVS-Jugend von Sterzing. Gut besucht waren die Ausflüge der Senioren. Über 380 Stunden investierte der AVS in Markierung und Instandhaltung von Wegen. Nach der Beheerker juni 13

bung der größten Schäden durch die Unwetter im vergangenen Jahr werden die Arbeiten heuer fortgesetzt. Geyr dankte dem Ausschuss und den freiwilligen Helfern für ihre wertvolle Mitarbeit. Die Ortsstelle zählt heute 565 Mitglieder. Wilfried Eisendle wurde für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt, Christian Ossanna für 40 Jahre und weitere 55 Mitglieder für ihre 25-jährige Bergtreue zum Alpenverein. 29


gesellschaft

JAWA 2.0

Action-Sommer im Jugendtreff 
 Foto © Armin Mutschlechner

Sommerbeschäftigung für Jugendliche

Chiemsee Reggae Summer 2012

So haben Sommerferien gar keine Chance, langweilig zu werden: Unter dem Motto „Kennst du deine Heimat?“ unternimmt der Jugendtreff mit Mittelschülern den ganzen Sommer über Ausflüge mit dem Rad oder zu Fuß sowie zu Freibädern oder Badeseen in Südtirol. Jugendliche ab 14 Jahren sind vom 15. bis zum 18. Juli im Freizeitpark Mirabilandia an der Adria sowie am 29. Juli am Gardasee und in Canevaworld anzutreffen. Vom 22. bis zum 26. August werden beim „Chiemsee Reggae Summer“ wieder Zelte aufgeschlagen. Alle Ausflüge werden zum Selbstkostenpreis angeboten. Infos und Anmeldungen im Jugendtreff unter den Rufnummern 767890 oder 345 3598339, per E-Mail (jugendtreff.sterzing@jugenddienst.it) oder im Internet auf facebook.com/jugendtreff.sterzing.

Eine Woche nach Taizé

Tausende von Jugendlichen aus aller Welt treffen sich vom 25. August bis zum 1. September in der Brudergemeinschaft von Taizé in Frankreich, um über Gott, Orientierung im Leben und Frieden zu sprechen. Dabei entstehen interessante Begegnungen. Die Jugendlichen sind in Zelten untergebracht und beteiligen sich auch an alltäglichen Arbeiten. Mit dabei ist auch der Jugenddienst Wipptal. An der Fahrt können Jugendliche ab 15 Jahren teilnehmen. Mehr dazu unter der Rufnummer 767890. 30

Menschen begegnen, Talente entdecken, Berufe kennen lernen und nebenbei Punkte für Gutscheine sammeln ... Das und mehr ermöglicht seit sieben Jahren das Erfolgsprojekt JAWA (Junge Aktive Wipptaler Wollen Anpacken). In den Sommerferien stehen Jugendlichen von 13 bis 19 Jahren 26 Einrichtungen offen zum Mithelfen. Dieses Jahr erhalten Jugendliche ab Juli pro Arbeitsstunde 45 Minuten gutgeschrieben, die sie in Gutscheine einlösen können. Die restlichen 15 Minuten sammelt jeder Jugendliche, um sie zu Jahresende einem Sozialprojekt zu spenden, wie etwa für den Kauf von Lebensmitteln für Bedürftige oder

als Spende für eine bedürftige Wipptaler Familie. Mitgearbeitet werden kann im Sozialzentrum Wipptal „Fugger“, den Bibliotheken Innerratschings, Pflersch, Wiesen, Stilfes, Mauls, Trens, Ratschings, Brenner, Gossensaß und Telfes, der Grundschulsowie der Stadtbibliothek Sterzing, den Gemeindeämtern Sterzing, Freienfeld und Ratschings, im KVW, ElKi, VKE und Weltladen Sterzing, im Altenheim Schloss Moos und im Tagespflegeheim für Senioren, weiters im Tourismusverein Sterzing, im Stadttheater, im Jugenddienst Wipptal sowie im Bezirksaltenheim Sterzing. Koordiniert wird das Projekt von VKE, Sozialsprengel und Jugenddienst. Infos sowie Mitgliedskarten sind im Jugenddienst (Tel. 767890) erhältlich.

Stange

Lebensraum für Tier und Pflanze Vier Jahre lang haben die Grundschüler in Stange gemeinsam mit dem Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung an der Revitalisierung des Mareiter Baches gearbeitet. Unter Anleitung von Peter Hecher und dessen Mitarbeiterin Marion Aschbach äußerten die Schüler Wünsche zur Gestaltung und zeichneten Pläne. Neue Lebensräume für bedrohte Tiere und seltene Pflanzen sowie seichte Plätze zum Spielen im und am Wasser entstehen zu lassen, waren ihnen dabei besonders wichtig. Bei ihrem letzten Projekt, der Revitalisierung des „Mühlbachls“ in Unterackern, wurde ein Großteil des Mühlbachl- bzw. Rauscherbachls ausgeleitet, um einen naturnahen Seitenarm des Mareiter Bachs zu schaffen. Beim Abschlussfest im April präsentierten die Schüler Lieder, Gedichte, Geschichten und ein Theaterstück, setzten entlang der Wasserstelle Pflanzen und legten Laichballen des Grasfroschs in den Bach. Das Projekt stand unter dem Motto „Lernen fürs Leben“ und sollte Liebe zur Natur, Achtung vor der Schöpfung und Freude am Entdecken wecken.

Eisbären und Gorillas

56 Kinder, Eltern und Großeltern nahmen Anfang Mai an einem vom VKE Sterzing organisierten Ausflug in den Tierpark Hellabrunn in München teil. Bereits seit Jahren organisiert der Verein diesen Ausflug in den bayerischen Zoo, der nicht nur bei den Kleinen für große Augen sorgt. erker juni 13


gesellschaft

Neue Jugendgruppen in Stilfes und Telfes In Stilfes und in Telfes gibt es seit einiger Zeit wieder eine Jugendgruppe. Die Gruppe in Telfes, die aus der Firmgruppe entstanden ist und von Sabine Walter geleitet wird, hat voriges Jahr bereits an einem Rodelausflug, am Jugendkreuzweg und an einem Calcettoturnier teilgenommen. Die Jugendgruppe in Stilfes (im Bild) nutzt derzeit den örtlichen Jugendraum zum Chillen, Musikhören und Calcettospielen.

Jungschar-Landesleiter Matthias Stuefer stellte ihnen unlängst die drei Säulen der SKJ – jung sein, Christ sein und solidarisch sein – vor. Zusammen mit den Jugenddienst-Vorständen Christoph Hasler und Thomas Kofler besuchten die Jugendlichen im Mai das SKJ-Heldenfest in Nals mit Geocaching, Gaumenfreuden und Musik mit der Band „Simple Choice“.

Laufen für ein Wunder Rund 250 Grundschüler aus dem Wippund Eisacktal vollbrachten Anfang Mai ein „Laufwunder“: Auf einer Rundstrecke von einem Kilometer Länge legten sie in ihren Heimatdörfern 90 Minuten lang so viele Runden wie möglich zurück. Für jede gelaufene Runde spendeten Sponsoren einen freiwilligen Betrag. Unterstützt wurde der von youngCaritas organisierte Lauf auch von Eltern und Bekannten. Freiwillige wie Pfarrca-

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Lana

60 Jahre Jungschar Rund 1.000 Jungscharkinder aus ganz Südtirol, darunter 50 Kinder der Gruppen aus Mauls, Stilfes, Jaufental, Sterzing und Pflersch, feierten vor kurzem in Lana das 60-jährige Bestehen der Südtiroler Jungschar. Bei einem zweitägigen Kinderfest mit viel Regen und wenig Schlaf tauchten die Jungscharkinder in verschiedene Erlebniswelten ein, spielten, bastelten und erlebten Gemeinschaft. Mit Bischof Ivo Muser wurde ein Gottesdienst gefeiert.

Minis in Gardaland ritas-Gruppen sowie Lehrer kümmerten sich um die Stärkung der Athleten. Mit dem Erlös unterstützen die Schüler den Bau eines Brunnens sowie den Bau von Wasserleitungen, die trockene Äcker in der Region von Cochabamba bewässern und Familien die Existenz sichern können. Im Bolivischen Hochland leben 230.000 Menschen. Das knappe Wasser reicht oft nicht einmal für Körperhygiene.

Achterbahnen, Wasserfahrten ... und die Minis aus Ratschings mittendrin. Bei einem Ausflug in den Freizeitpark Gardaland erlebten die Ministranten um Leiterin Alexia Schölzhorn vor kurzem allerhand Abenteuer. Der Ausflug war ein kleines Dankeschön für ihren wertvollen Altardienst für die Pfarrgemeinde.

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gesellschaft

Sterzing

Belohnung für Athleten

Sanitäter in der Schule Wenn Sanitäter in der Grundschule Ratschings ihren Besuch ankündigen, ist das für Schüler und Lehrer immer eine Attraktion. So auch Ende April, als sie im Rettungswa-

Im Mai ehrte das Sportgymnasium Sterzing 23 Schüler für ihre guten Schulnoten und sportlichen Erfolge. Sparkassen-Filialleiterin Margareth Volgger und Vorstandsmitglied Hans Krapf lobten die Leistungen der Schüler und wünschten ihnen eine weiterhin erfolgreiche Zukunft. Carmen Geyr und Florian Wieser übergaben den Schülern einen Scheck der Stiftung Sparkasse. Schuldirektor Andreas Mera-

ner und Sportkoordinator Werner Holzer präsentierten die beiden als Vorbild, haben sie doch das Sportgymnasium erfolgreich abgeschlossen und sind dem Spitzensport treu geblieben. Skiläuferin Geyr ist vor kurzem in die Nationalmannschaft aufgenommen worden, während Wieser seinen Beruf in der Bank und das Leben eines exzellenten Hockeyspielers erfolgreich unter einen Hut bringe.

gen vorfuhren und die Sirene aufheulte. Spannend war es allemal, Geräte und Koffer im Einsatzfahrzeug zu erkunden, Erste-HilfeMaßnahmen zu üben – und dabei ganz nebenbei ein kleinwenig die Angst vor dem Unbekannten zu verlieren. Aufregung gab es auch in den vierten Klassen der Grundschule „Dr.

Josef Rampold“ in Sterzing, als das Weiße Kreuz Sterzing im Rettungswagen vorfuhr. Zwei Sanitäter erklärten den Schülern, wie man einem Verletzten hilft und wie wichtig es ist, beim Radfahren, Klettern und Skifahren den Kopf mit einem Helm zu schützen. Lustig wurde es, als die Schüler selbst Hand

anlegen durften: Sie deckten eine Schnittwunde am Finger ab und probierten auch die „stabile Seitenlage“ aus.

PR

Weiß-Kreuz-Zivildienst: Coole Sache! „Zivildienst bedeutet für mich, ein Jahr lang spannende Erfahrungen zu sammeln! – Beim Zivildienst lerne ich Neues und kann über meine Zukunft nachdenken! – Zivildienst ist ein Geben und Nehmen!“ So beschreiben Zivildiener ihre Zeit beim Weißen Kreuz. Im Weißen Kreuz lernt man neue Leute kennen, knüpft Freundschaften und entwickelt sich persönlich weiter. Zivildienst bedeutet nicht zuletzt auch Spaß haben und im Team zusammenarbeiten. Zivildienst beim Weißen Kreuz ist eine coole Sache. Neben einer vom Land Südtirol anerkannten hochwertigen Ausbildung für Krankentransport und Rettungsdienst erhalten freiwillige Zivildiener für ihre zwölfmonatige Mitarbeit im Weißen Kreuz eine Vergütung von 433,80 Euro pro Monat. Mit Zweisprachigkeitsnachweis gibt’s eine Zulage obendrein. Also: Bist Du zwischen 18 und 28 Jahre alt, motiviert und bereit, Menschen zu helfen, sie zu begleiten und in einer großen Gemeinschaft mitzuarbeiten? Dann verlier keine Zeit und melde Dich bei uns: 0471 444 382 oder 800 110911 oder schreib uns einfach: zivildienst@wk-cb.bz.it. Wir freuen uns auf Dich!

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Sterzing

Logo-Prämierung an der Grundschule Der Schulsprengel Sterzing I hat noch kein eigenes Logo. Im April hat Direktor Walter Markus Hilber deshalb einen Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben, ein solches zu entwerfen. Jeder Schüler hat sich nach Ideen umgesehen und ein Logo gemalt oder gezeichnet. Mitte Mai wurden die Bilder der Schüler aus Gossensaß, Innerpflersch und der Grundschule „Dr. Josef Rampold“ von einer Jury bewertet. Den ersten Preis (150 Euro) gewann schließlich die Klasse 4A der

Grundschule „Dr. Josef Rampold“ in Sterzing. Der zweite Preis (100 Euro) ging an die Klasse 2B der

Die siegreichen Klassen des Logo-Wettbewerbs Mittelschule Gossensaß, der dritte (50 Euro) an die Klasse 2A, ebenfalls von der Mittelschule Gossensaß. Gespendet hat die Preise die Raiffeisenkasse Wipptal. erker juni 13


Manufact

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Foto: Stefano Orsini

Sterzing

Der Blues lebt ...

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er amerikanische Bluesmusiker John Lee Hooker sagte einmal, der Blues sei die Wurzel der Musik, der Ursprung von Rock ’n’ Roll und Punk oder was sonst noch. Dass der Blues existiert - manche sagen, seit Anbeginn der Welt - erlebten zahllose Gäste bei einer siebentägigen Zeitreise durch die Geschichte des Blues in Sterzing, den ersten „Blues Days“.

Ins Leben gerufen haben die Festwoche zu Ehren des Blues Roland Egger, Werner „Haifisch“ Heidegger, Gianni Ghirardini und Markus Linder, ein Quartett, allesamt Mittfünfziger inzwischen, die seit 24 Jahren in gleicher Besetzung in der unglaublichen „Southern Blues Band“ zusammenspielen. Gut 30 Künstler haben Sterzing für eine Woche in eine alpine Bluesmetropole verwandelt, ob in den ein-

zelnen Pubs und Gastlokalen, in den Gassen der Stadt mit der STB Dixie Train Marching Band, bei einem Muttertags-Blues-Brunch im Freien, bei einer Gospelmesse in der Pfarrkirche oder beim Hauptabend im bis zur letzten Loge gefüllten Stadttheater, wo die ISBB, die erstmals zusammen mit einem Bläsersatz, den Incredible Horns, unter der Leitung des bekannten Trompeters Martin Ohrwalder,

dem Blues-Harp-Virtuosen Cesar Galehr und der begnadeten Sängerin Stella Jones auftrat und das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss. Da bewahrheitete sich einmal mehr: Entweder man hat ihn oder man hat ihn nicht, den Blues. Die ISBB hat ihn – mehr denn je. Hari Hari Hari Ho – auf eine Fortführung des Festivals im nächsten Jahr darf man schon gespannt sein. lg

Sisyphos bei Rototom Reggae Contest „Sisyphos – The Alpine Reggae System“ hat Italien Ende Mai im Finale beim 11. European Rototom Reggae Contest in Zürich vertreten und Platz zwei belegt. Zuvor hat die Sterzinger Band mit David Cuel, Benjamin Stötter, Michael Ralser, Georg Pfitscher, Michele Sterchele, Bertram Zambelli, Damian Dalla Torre und Arno Hofer 34

den nationalen Reggae-Bewerb in Mailand gewonnen. 2003 gegründet, arbeiten die acht

Musiker derzeit mit Paolo Baldini an ihrem dritten Album „Travel Wide“. 2009 erschien „Borderclash“

mit zehn Songs verschiedener Ausrichtungen des Reggae. Die Band entwickelte über die Jahre hinweg ihren ganz eigenen Stil und erreichte bereits vor zwei Jahren das Finale des International Live Award im Wiener Prater, wo sie unter mehr als 1.000 Bands aus verschiedenen Nationen den hervorragenden zweiten Platz erreichte. erker juni 13


kultur

Weltjazz im Wipptal Südtirol Jazzfestival: Zwei Konzerte in Sterzing und Franzensfeste

Zehn Tage lang – vom 28. Juni bis zum 7. Juli – führen mehr als 70 Auftritte von Jazzkünstlern die Besucher wieder zehn Tage lang an besondere Orte in ganz Südtirol. Auf seiner Reise durch das Land macht das 31. Südtirol Jazzfestival Alto Adige heuer zum neunten Mal in der Prinothhalle in Unterackern Halt, wo mit Richard Galliano der beste Akkordeonist der Welt zu hören sein wird. In der Festung Franzensfeste – erstmals Spielort des Festivals – gibt es ein Klangerlebnis der besonderen Art: Blasmusik meets Jazz. Das Südtirol Jazzfestival Alto Adige wird heuer noch jünger, noch internationaler, gespickt mit zahlreichen Szene-News aus vielen Ländern der Welt und gar manchen Premieren. Eröffnet wird es mit „Wild Thing“ am 28. Juni von der stimmungsvollen Kulisse von Schloss Sigmundskron, wo sich gleich mehrere höchst spannende Musikgruppen treffen. „Die Konzertreihe hat sich mittlerweile international als Festival von höchster Musikqualität an weltweit einzigartigen Orten etabliert“, so Präsident Klaus Widmann. „Vielversprechende junge Künstler spielen gemeinsam mit etablierten Stars, auch heimische Musiker werden miteinbezogen – so dürfen wir uns wieder auf viele unvergessliche Musikerlebnisse freuen.“
 Neben kostenpflichtigen Konzerten bietet das Festival erneut eine Vielzahl von Konzerten auf Straßen und Plätzen ohne Eintritt an. Richard Galliano Richard Galliano, 63, ist eine Legende: Auf Einladung von Leitner Group spielt der beste Akkordeonist der Welt am 29. Juni in der Produktionshalle Prinoth in Sterzing. „Galliano hat die Geschichte des Akkordeons verändert: Heute können wir von der Zeit vor und nach Galliano sprechen“, sagt der japanische Akkordeonist Yasuhiro Koerker juni 13

bayashi. Das Konzert in Unterackern bietet Gelegenheit, den weltweit bekannten Virtuosen solo zu hören. Der 1950 in Cannes geborene Musiker begleitete Charles Aznavour und Georges Moustaki, spielte mit Astor Piazzolla, Chet Baker, Joe Zawinul oder Charlie Haden und nahm 1997 mit Michel Portal das Album „Blow Up“ auf, das sich mehr als 100.000 Mal verkaufte. Der Mann spielt Jazz und Mozart ebenso überzeugend wie Tango, Chanson und Tanzmusik. Diese Vielfalt belegt auch sein vorerst letztes Album mit Vivaldis für das Akkordeon neu arrangierten „Vier Jahreszeiten“. Das Konzert beginnt um 21.00 Uhr. Vormerkungen sind bis zum 21. Juni unter jazzfactory@leitner-lifts. com möglich. Blasmusik aus Südtirol und Jazz Ein Fusion-Konzert der ganz beson-

deren Art gibt es tags darauf in der Festung Franzensfeste. Da trifft Blasmusik aus Südtirol auf Jazz. Wenn sich Matthias Schriefl und die Musikkapelle Schabs, Wiggerl Himpsl und Simon Rummel gemeinsam ein musikalisches Stelldichein geben, dann ist dies Experiment und Premiere zugleich, ein Klangerlebnis, wie man es so schnell nicht mehr zu hören bekommt. Die bunte Truppe, wie sie die Festung wohl noch nie gesehen hat, tritt als Abschluss eines dreitägigen Workshops auf. Auf der Bühne steht mit Matthias Schriefl ein Multi-Instrumentalist, der heute zu den gefragtesten jungen deutschen Jazzmusikern gehört, die Musikkapelle Schabs und zwei Musiker, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Ludwig Maximilian (Wiggerl) Himpsl, der mit der Unterbiberger Hofmusik bayerische Blasmusik ironisch mit Jazz vermischt, und der Komponist, Solist und Experimentalmusiker Simon Rummel, dessen Performance „Harmonielehre“ 2011 mit dem „QuattroPole-Kunstpreis Robert Schuman“ für Komposition ausgezeichnet wurde. Das Konzert beginnt um 21.00 Uhr. Das komplette Festivalprogramm und Tickets findet man unter www. suedtiroljazzfestival.com.

Musikkapelle Schabs

Matthias Schriefl

Simon Rummel

Wiggerl Himpsl

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kultur stammt eigentlich woher der name ...

Gasteig?

kultur

„Die Piefke-Saga“ Theatergemeinschaft Wipptal zeigt in Gossensaß die Komödie einer vergeblichen Zuneigung von Felix Mitterer Mit der „Piefke Saga“ in einer Inszenierung von Ulrich Kofler will die Theatergemeinschaft Wipptal im Juni an die Erfolge der vergangenen Gemeinschaftsproduktionen – „Glaube und Heimat“ im Jahr 2003, „Der Geisterbräu“ 2005 und „Der Freiheitsk®ampf“ 2009 – anknüpfen.

Dort, wo etwas südwestlich von Sterzing am Eingang ins Ridnauntal die Jaufenstraße abzweigt, liegt das – in jüngster Zeit stark angewachsene – Dorf Gasteig. Die Ansiedlung gehört zur Fraktion und Katastralgemeinde Jaufental und damit verwaltungstechnisch und politisch zur Gemeinde Ratschings. Gasteig wird urkundlich erstmals in der Übergangszeit vom Hoch- ins Spätmittelalter erwähnt, doch dürften sich dort die ersten Siedler bereits in früheren Zeiten niedergelassen haben. Schriftliche Kunde haben wir davon leider nicht und doch dürfte die Gegend durch ihre Nähe zum Jaufen nicht unbedeutend gewesen sein. War der Pfad über den Jaufen in antiker und mittelalterlicher Zeit wohl ein anderer als heute, so galt der Gebirgsübergang unbestritten als die kürzeste Verbindung zwischen den landesfürstlichen Städten Sterzing und Meran. Im Jahr 1288 taucht die Bezeichnung „in Gasteige“ auf und bereits 1360 erscheint der Ortsname Gasteig in seiner noch heute gebräuchlichen Form in schriftlichen Dokumenten. Etymologisch wird der Ortsname mittlerweile vom mittelhochdeutschen Wort „gâhstîc“ abgeleitet, das einen steilen und abrupten Anstieg bezeichnet. Im Ortsnamen Gasteig spiegelt sich somit das jäh ansteigende steile Gelände der nahen Bergwelt wieder. Harald Kofler

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Wer braucht die Piefkes? Diese Schlagzeile steht am Beginn von Felix Mitterers Erfolgssatire. Das Stück erzählt die Geschichte von Familie Sattmann aus Norddeutschland, die zweimal jährlich nach Tirol in den Urlaub fährt, getrieben von der Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Echtheit, die Geschichte einer Hassliebe der Tiroler Hoteliersfamilie Wechselberger und Bauernfamilie vom Rotterhof auf der einen Seite und der Berliner Unternehmerfamilie Sattmann auf der anderen. Immer wieder kommt es zu aberwitzigen und skurrilen Vorfällen zwischen Einheimischen und Touristen. Beim kleinsten Zwischenfall droht Herr Sattmann: „Ich reise sofort ab!“ Zwischen den Zeilen geht es um den Massentourismus – um das, was dieser an Menschen und Natur anrichtet, um die Beziehung zwischen „Gast“ und „Gastgeber“, die sich immer schwieriger gestaltet und am Ende dazu führt, dass es manchem überbelasteten Gastgeber lieber wäre, der Gast würde sein Geld überweisen und daheimbleiben. Der moderne alpine Massentourismus, die Verstrickungen von Politik und Wirtschaft, der Raubbau an der Umwelt, der Verkauf der eigenen Identität und der Ausverkauf der „Heimat“ machen Mitterers PiefkeSaga heute aktueller denn je. 1990 und 1993 wurde Mitterers Stück in vier Teilen verfilmt. Der beißende Sarkasmus und die Überzeichnung vorurteilsbehafteter Klischees, mit dem norddeutsche

Gäste gleichwohl wie heimische Touristiker dabei auf die Schippe genommen werden, führte damals zu heftigen Polemiken. Mitterer, 1948 in Achenkirch in Tirol als Sohn einer Kleinbäuerin und eines rumänischen Flüchtlings geboren, zählt heute zu den meist gespielten Schriftstellern im deutschen Sprachraum. Nach 15 Jahren in Irland lebt und arbeitet er seit 2010 wieder in Österreich, auf einem Bauernhof im Weinviertel nahe Wien. 1970 wird als erste literarische Veröffentlichung im ORF-Hörfunk „Kein Platz für Idioten“ gesendet. Es folgen zahlreiche Erzählungen, Hörspiele, Mundarttexte und Kindergeschichten. Seit 1977 ist Mitterer als freischaffender Autor tätig. Er selbst bezeichnet sich als „Tiroler Heimatdichter und Volksautor“ und führt mit seinen Werken, die sich oft einer mundartlichen Kunstsprache bedienen, die Tradition des Volksstücks in Inhalt und Form fort. Zu den bekanntesten Stücken des mehrfach ausgezeichneten Autors, in denen er sich immer wieder mit schwierigen und problematischen Themen auseinandersetzt, zählen neben der „Piefke-Saga“ der mehrfach preisgekrönte Film „Verkaufte Heimat“, „Kein Platz für Idioten“, „Kein schöner Land“, „Sibirien“, „Gaismair“ oder „Besuchszeit“. Mitterer ist auch Drehbuchautor zahlreicher Tatort-Filme. Ulrich Kofler ist am Ritten aufge-

wachsen und wirkt seit über 15 Jahren im Ausschuss der Rittner Sommerspiele sowie im Präsidium des Südtiroler Theaterverbandes mit. Im Jahr 2000 begann er mit der Regiearbeit bei verschiedenen Südtiroler Bühnen. Im Wipptal inszenierte Kofler Stücke in Gossensaß und zuletzt in Stilfes. In den einzelnen Rollen sind Paul Mayr, Susanne Egger, Giada Vesentini, Hannes Plank, Rudi Plank, Roland Leitner, Edeltraud Zössmayr, Thomas Saxl, Werner Hohenegger, Raimund Keim, Georg Aukenthaler, Franz Ploner, Camilla Vai, Richard Holzer, Claudia Rainer, Helene Keim und Stefanie Forer zu sehen. Die Theatergemeinschaft Wipptal gibt es bereits seit 30 Jahren. Ihr gehören heute 14 Bühnen im Bezirk an. Bis auf die Pfarrbühne Franzensfeste und das Vigil Raber Kuratorium wirken alle Wipptaler Bühnen bei der Piefke-Saga mit: die Dorfbühne Mauls, die Theatergruppen Trens und Pflersch, die Stadtbühne Sterzing sowie die Heimatbühnen Stilfes, Wiesen, Pfitsch, Mareit, Ridnaun, Jaufental, Gossensaß und Ratschings. Premiere hat das Bezirksstück am 5. Juni im Theaterzelt in Gossensaß. Weitere Aufführungen sind am 8., 9., 11., 13., 14. und 15. Juni jeweils um 21.00 Uhr zu sehen. Theaterkarten im Vorverkauf gibt es im Tourismusverein Gossensaß (Tel. 0472 632372) lg

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kultur

Orgelwanderung in Sterzing Von Kirche zu Kirche, von Orgel zu rung nach einem Umtrunk in der Orgel, den Klängen der Königin Pfarrkirche Maria im Moos, in der der Instrumente lauschend: Am sich die im vergangenen Jahr rePfingstsonntag organisierten die staurierte Mayer-Orgel aus dem Brixner Initiative Musik & Kirche, Jahr 1911 befindet. Dekan Josef das Festival Geistlicher Musik, der Knapp hieß die Zuhörer im impoSüdtiroler Künstlerbund und der santen Kirchenraum willkommen, Pfarrchor Sterzing wieder eine Orgelwanderung, diesmal in Sterzing. Die Wanderung begann am frühen Abend an der Weber-Orgel in der Kirche zur hl. Margareth, der Sterzinger „Hilfspfarrkirche“. Elena Borgogno spielte Stücke barocker Meister und führte die verschiedenen Farben des Instrumentes vor. Zusammen mit Hannes Torggler bot sie Adol(v. l.): Marco Paolacci, Elena Borgogno, Helga Plankenph Friedrich Hesses imsteiner und der Komponist Michael Lösch nach der Urposantes Werk „Fantasie aufführung von „Intentiones“ in der Musikschule für vier Hände und vier Füße“ dar. Die 1858 vom Tiroler Or- wo sich eine ganz andere Klanggelbauer Franz Weber erbaute Or- welt eröffnete. Auf ihr spielten Hannes Torgggel wurde 1983 restauriert. Zweite Station war die Musikschu- ler und Marco Paolacci Stücke aus le Sterzing mit ihrer 2009 erbau- der Romantik von Felix Mendelsten Kögler-Orgel mit 16 Regis- sohn-Bartholdy, Léon Boëllmann tern. Nach einführenden Worten und Anton Bruckner. Sopransolisvon Musikschuldirektor Heinrich tin war Veronika Haller, die mit ihPramsohler brachte Marco Paolacci rer wunderbaren Stimme und sen(Bozen) barocke Stücke von Jo- siblen Gestaltung beeindruckte. hann Ulrich Steigleder und Johann Mit dem „Canticum ascensionum“ Sebastian Bach zum Klingen. An- von Heinrich Unterhofer, einem schließend wurden von Elena Bor- Stück für Sopran, Schellentrommel gogno und Helga Plankensteiner und Orgel, gab es eine zweite Uram Saxophon Michael Löschs „In- aufführung im Auftrag des Südtitentiones“ für Saxophon und Orgel roler Künstlerbundes. Das Stück im uraufgeführt. Die Musik mit impro- Wechsel zwischen Sopranstimme visatorischen Elementen zog die und Orgel wurde durch schrittweise Steigerung zu einem beeindruZuhörer ganz in ihren Bann. Abgeschlossen wurde die Wande- ckenden Klangerlebnis.

„Wahrgenommen“ Das Unscheinbare in der Natur und das, was im Vorbeigehen oft nicht wahrgenommen wird, steht in Fotografien der Brixner Grafik-Designerin und Freizeitfotografin Barbara Obrist, Obrist im imVordergrund. Vordergrund.Vom Vom 29. 29. Juni (Vernissage, 14.00 Uhr) bis Ende Oktober (täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr) sind ihre Bilder auf der Hühnerspielhütte in Gossensaß zu sehen.

Foto: Barbara Obrist

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Jugendtheatergruppe Pflersch bei Papageno Award Die Jugendtheatergruppe Pflersch stützt wurden die Jugendlichen nahm im Frühjahr mit vier Jugend- von Monika Bonell und Irene Halichen zwischen zwölf und 21 Jah- lenka. ren am Papageno Award in Linz teil. Der Papageno Award ist die höchste Auszeichnung für Jugendtheater mit jugendlichen Protagonisten. Heuer hatten sich für den internationalen Jugendtheaterpreis Simon, Magdalena, Florian (v. l.) und der Reiman Akademie 20 Natalie (r.) von der Jugendtheatergruppe Pflersch mit Musicalstar Maja Hakvoort Gruppen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ge- Ende März absolvierten 18 Jugendmeldet. Alle Nominierten erhielten liche im Vereinshaus von Pflersch eine Urkunde. eine Schulung für Tanz, Sprache, Musical-Weltstar Maya Hakvoort, Gesang, Choreographie und Schaubekannt als Hauptdarstellerin im spiel mit Regisseurin Ursula Lysser. Musical „Elisabeth“, sang Lieder Der Theaterverein Pflersch fördert aus „Elisabeth“ und „Rebecca“. Ihre bereits seit 2006 die NachwuchsHerzlichkeit hinterließ bei den Ju- arbeit in der Jugendtheatergruppe gendlichen einen bleibenden Ein- und führt immer wieder Musicals druck. In besonderer Weise unter- mit beachtlichem Erfolg auf.

Sterzing

Kirchenmusik einmal anders So viele Besucher hat die Sterzinger Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau im Moos“ bei einem Konzert wohl noch nie gesehen. Beim Benefizkonzert Anfang Mai mit Oswald Sattler, dem Kinderchor der Neustifter Singschule und einer Fanfarenbläsergruppe war sie bis auf den letzten Platz gefüllt.

Eröffnet wurde das vom KVW Wipptal und Pfarrgemeinderat Sterzing organisierte Konzert von Fanfarenbläsern. Sattler brachte in seinen Liedern zum Ausdruck, dass Glaube und Gemeinschaft Hoffnung, Halt und Zuversicht geben können. Der Kinderchor der Neustifter Singschule unter der Leitung von Rudi Chizzali sang sich mit Marienliedern in die Herzen der vielen Zuhörer. Mit dem „Ave Maria“ von Luis Stuflesser, vom Kinderchor gemeinsam mit Oswald

Sattler vorgetragen, klang der erste Teil des Konzertes aus. Der Kinderchor wurde mit tosendem Applaus verabschiedet. Im zweiten Teil schaffte es Sattler mit seinen Liedern und Texten immer wieder, die Werte von Familie, Naturverbundenheit und Spiritualität zu vermitteln. Dekan Josef Knapp führte die Besucher mit besinnlichen Texten durch den Abend. Die Spenden werden für die Restaurierungsarbeiten der Pfarrkirche verwendet. 37


kultur

Wipptaler Bezirksjugendkapelle angeregt

(v. l.) Musikschuldirektor Heinrich Pramsohler, Vize-Direktor Willi Tötsch, Verbandskapellmeister Joachim Bacher, Verbandsobmann Meinhard Oberhauser und Bezirksjugendleiter Klaus Keim

Die Zusammenarbeit zwischen der Musikschule Sterzing und den Musikkapellen im Wipptal soll gestärkt werden. Unlängst trafen sich Vertreter des VSM-Bezirks Sterzing mit Musikschuldirektor Heinrich Pramsohler und Vize-Direktor Willi Tötsch. Dabei stellten sich die neu gewählten Bezirksfunktionäre um Bezirksobmann Meinhard Oberhauser vor und erhielten Einblick in geltende Regelungen der musikalischen Ausbildung, u. a. über Nachfrage und aktuelle Wartelisten – am längsten ist diese für die Fächer Querflöte und Schlagzeug – sowie Zugangs-

voraussetzungen. Die Qualität der musikalischen Ausbildung stehe, so Pramsohler, im Mittelpunkt. Um gute Schüler zu fördern, bestehe auch die Möglichkeit, mehrere Instrumente gleichzeitig zu erlernen. Schließlich wurde über die Ausarbeitung gemeinsamer Ziele gesprochen. Als gemeinsames Projekt angeregt wurde für den kommenden Herbst die Gründung einer Bezirksjugendkapelle für Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren, um die Aus- und Weiterbildung junger Musikanten zu unterstützen und die Freude am Musizieren zu steigern.

„Brennerwind“ bei Jugendkapellen-Treffen

Ende April fand in Nals das 5. Jugendkapellen-Treffen des Verbandes der Südtiroler Musikkapellen statt. Mit dabei war auch „Brennerwind“, bestehend aus Jungmusikanten aus Pflersch und Gossensaß. Die jungen Musikanten gaben ein 38

Konzert im Pavillon, bei dem sie mit einer Showeinlage das Publikum begeisterten. Auch bei den abwechslungsreichen Spielstationen rund um den Veranstaltungsort gaben sie ihr Bestes. Zum Abschluss nahmen sie am Umzug durch das Dorf teil. erker juni 13


kultur

Kirchenkonzert der Musikkapelle Pflersch

Sterzing

Von Verdi bis Wagner ...

Am 15. Juni lädt die Musikkapelle Pflersch nach einjähriger Pause wieder zu einem Kirchenkonzert in die örtliche Pfarrkirche. Erklingen werden bekannte Werke von Beethoven, Händel und Bach, aber auch neuere Musik, u. a. von Florian Pedarnig und Leonhard Cohen. Die Hälfte der Spenden, die beim Konzert eingenommen werden, kommt der Südtiroler Kinderkrebshilfe „Regenbogen“ zugute. Beginn des Konzerts ist um 20.00 Uhr.

St. Jakob

„Mit der Kraft der Musik“ „Mit der Kraft der Musik“ von Markus Götz wurde im April das Frühjahrskonzert der Musikkapelle Innerpfitsch unter der Leitung von Kapellmeister Martin Rainer eröffnet. Dazu konnte Obfrau Melanie Hofer zahlreiche Zuhörer begrüßen. Großen Anklang fanden neben dem Marsch „Alte Kameraden“ besonders die „Alvamar Overture“, das moderne Konzertstück „Choreography“ und der Choral „For a solemn ocassion“. Melodien aus „Die Schöne und das Biest“ entführten das Publikum in eine märchenhafte Welt. Das Publikum dankte es mit leb-

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haftem Applaus und bekam als Zugabe noch gefällige Polka- und Marschmusik zu

hören. Moderiert wurde das Konzert von Christine Wieser Gasser.

Ende April gab der Männergesangverein Sterzing 1860 unter der Leitung von Erwin Fischnaller im Stadttheater Sterzing sein traditionelles Frühjahrskonzert. Obmann Richard Oberprantacher konnte dazu zahlreiche Musikfreunde und Ehrengäste begrüßen. Anlässlich des 200. Geburtstages von Giuseppe Verdi und Richard Wagner präsentierte der Männerchor u. a. Wagners „Pilgerchor“ und Verdis „Trinklied“ aus der Oper „La Traviata“. Zu Gehör gebracht wurden auch „Die Nacht“ von Franz Schubert und spanische Klänge von Otto Groll. Am Klavier spielte Oswald Salcher. Der Pianist und Organist war bei der diesjährigen Jahresversammlung für seine 25-jährige Tätigkeit beim MGV mit dem silbernen Ehrenabzeichen des Südtiroler Chorverbandes ausgezeichnet worden. Als Gastchor war die Telfer Singgemeinschaft unter der Leitung von Esther Falkensteiner zu hören. Der vor sechs Jahren gegründete Chor – ihm gehören heute 35 Sänger an – wurde von Pepi Hofer am Klavier begleitet. Die Klarinette spielte Klaus Sailer. Moderiert wurde der Konzertabend von MGV-Chronist Manfred Gogl.

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kultur

„Scharpfe Lufft und böse Leute“ Klagen und Beschwerden aus der Kuratie Ridnaun um 1800

fe Lufft“ und „böse Leute“ machten den Seelsorgern, die in Ridnaun tätig waren, arg zu schaffen. Doch auch der Lebenswandel so manches Geistlichen gab Anlass zur Klage. Ein Blick in die mitunter turbulente Anfangszeit der Kuratie Ridnaun um das Jahr 1800.

Mit viel Enthusiasmus und Opferbereitschaft hat sich die Gemeinde von Ridnaun in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in das Vorhaben gestürzt, sich seelsorglich von der Mutterpfarre Mareit zu lösen und eine eigene Kuratie zu errichten. Mit Hilfe von einigen wohltätigen Stiftern ist es gelungen, zwischen 1763 und 1765 die Kuratiekirche zum hl. Josef zu errichten, für welche der Maurermeister Ruprecht Röck aus Schöfens bei Pfons im nördlichen Wipptal die Pläne gezeichnet hat. Namhafte Künstler wie die Maler Josef Haller aus Passeier, Anton Siess aus Telfes und Franz Altmutter aus Wien sowie der Bildschnitzer Johann Perger aus Stilfes haben dazu beigetragen, dass in Ridnaun die „schönste Landkirche Tirols“ entstand, wie sie von Kennern gerne bezeichnet wird. Gleichzeitig entstand ein stattlicher Widum als Unterkunft für den jeweiligen Seelsorger und seine Haushälterin. Am 25. September 1768 nahm Weihbischof Romedius Maria Graf von Sarnthein die Kirchweihe vor. Im Zuge der Bauarbeiten hatte sich allerdings ein beträchtlicher Schuldenberg angehäuft. Zudem war die wirtschaftliche Lage alles an40

dere als rosig: Das einstmals florierende Bergwerk am nahegelegenen Schneeberg, das dem Tal einst zu Ansehen und Reichtum verholfen hatte, stand schon seit langem still; einige Bauern mussten im Herbst sogar zum „Äpfelklauben“ in die Meraner Gegend ziehen, um sich ihren Unterhalt zu sichern. Eine allgemeine Teuerung, die sich um die Jahrhundertwende bemerkbar machte, brachte darüberhinaus zahlreiche Seelsorger in der gesamten Diözese in arge Bedrängnis. Aus diesem Grund wurde die Kuratie Ridnaun anfänglich vorwiegend von Provisoren verwaltet. 1779, als alle Schulden getilgt waren, wurde Johann Gabriel Umhaus, bereits seit 1769 als Provisor tätig, zum Kuraten bestellt. Im selben Jahr wurde das Supernumerariat in eine Kooperatur umgewandelt. Doch auch in den Folgejahren kam es, meist aus finanziellen Gründen, immer wieder zu Veränderungen in der Seelsorge. In ihren Anfangsjahren erlebte die Kuratie eine Vielzahl von Kuraten und Provisoren, von Kooperatoren und Supernumerarii, die in Ridnaun die Seelsorge versahen. Eines ist fast allen gemeinsam: Wohlgefühlt hat sich dort kaum einer von

ihnen. Zahlreich sind die Beschwerden, die im Konsistorium von Brixen eingegangen sind. Die genannten Gründe sind fast immer dieselben: das wenig bekömmliche Klima und die anscheinend noch weniger bekömmliche Bevölkerung. Nur weg von Ridnaun! Die erste Klage langte im Konsistorium von Brixen am 14. Juli 1770 ein, nur wenige Jahre nach Errichtung der Kuratie. Supernumerarius Matthäus Gostner bat „wegen beständigen Gesundheitsanstoß umb ain gelinders Ort“. Bereits ein knappes Jahr später ersuchte Supernumerarius Joseph Schaitter „wegen der gesundheitschädlichen rauchen Lufft“ um seine Versetzung. 1772 beklagte sich Supernumerarius Lorenz Totmoser über die „scharpfe Lufft“ und die außerordentliche Feuchtigkeit in seinem Zimmer, die ihm schwer zu schaffen machte, und wünschte, nach Wiesen oder „in ain anderes gelinderes Orth“ versetzt zu werden. Johann Gabriel Umhaus hat es da schon länger in Ridnaun ausgehalten; er war dort von 1769 bis 1778 als Provisor und von 1779 bis 1802 als Kurat tätig. Allerdings bereitete

ihm das raue Klima im Hochtal genauso seine Schwierigkeiten, weshalb er 1781 um die Erlaubnis zum Tragen einer Perücke ersuchte; zudem durfte er die Beichte nicht in der kalten Kirche, sondern in einem Zimmer abnehmen. Auch wurde ihm nach Vorlage eines ärztlichen Attests gestattet, an allen Tagen des Jahres – auch in der Fastenzeit – Fleisch zu verzehren, weil es sein schlechter Gesundheitszustand verlangte. 1784 erbte er den „Madleinhof“, einen frühbarocken Ansitz in Thaur; diesen verkaufte er zwar weiter, behielt sich jedoch alle für seine Sommerfrische nötigen Rechte vor. Vielleicht erleichterte ihm diese seinen langen Aufenthalt in Ridnaun. 1802 resignierte Umhaus die Kuratie „wegen des 69jährigen Alters, verlohrner Kräfte und betrechtlicher Leibsgebrechlichkeiten“ und ging als Frühmessbenefiziat nach Untertelfes, wo er 1815 verstarb. Im Jahr 1787 stellte Kooperator Johann Bapist Niedermayr den Antrag um eine „bessere und arbeitsamere Cooperatur“, nachdem er es bereits vier Jahre an diesem rauen Ort ausgehalten hatte. Nur schwer erträglich muss das Leben auch für Kooperator Michaerker juni 13

Fotos: Paul Felizetti

Die Beschwerdebriefe, adressiert an das Konsistorium in Brixen, sind zahlreich und lang, der Inhalt ist fast immer derselbe: „Scharp-


kultur

el Krismer gewesen sein; in knapp fünf Jahren suchte er 17 Mal um Versetzung an. Von seiner Zeit auf dem Brenner gesundheitlich arg zugerichtet, fürchtete Kooperator Johann Aichner in Ridnaun schier um sein Leben; als er dorthin versetzt werden sollte, ließ er das Konsistorium wissen, dass seiner „Brustbeklemmung“ die warme Luft in Gufidaun sehr bekomme; da es in Ridnaun aber noch schärfer und feuchter als auf dem Brenner zu sein scheine, so fürchte er, dort nicht lange bestehen zu können. Seine Argumentation zeigte Wirkung: Von Aichners Versetzung nach Ridnaun wurde abgesehen. Unabhängig von den widrigen klimatischen Verhältnissen genoss die Kuratie Ridnaun unter den Seelsorgern der damaligen Zeit auch sonst nicht gerade den besten Ruf. 1803 ließ ein Priester das Konsistorium wissen: „Die Ridnauner seyn übrigens böse Leute, und werden von der weltlichen Obrigkeit selbst als die schlimmsten und streitigsten im ganzen Landgerichte Sterzing angesehen.“ Im Jahr 1815 brachte Kooperator Franz Kiebacher wiederholt die Bitte vor, vom Dienst in Ridnaun entlassen zu werden, damit er sich eine Zeit lang ausruhen und seine Gesundheit pflegen könne, und zwar „in einem Widum, wo man zum Dienste, nicht zur Last angestellet werde“. Provisor Joseph Zöll beschwerte sich 1816, dass seine finanziellen Mittel für die Verpflegung eines Kooperators nicht mehr ausreichen würden; die Bevölkerung

erker juni 13

Das raue Klima vertrieb so manchen Seelsorger aus Ridnaun – oder waren es doch die bösen Leute? würde die versprochenen Beiträge verweigern. Zöll wurde vom Konsistorium angewiesen, den Ridnaunern klar zu machen, dass der Kooperator dann abgezogen werden müsste. Dies machte er dann auch – allerdings mit wenig Feingefühl: Mit wüsten Beschimpfungen von der Kanzel herab versuchte er, die ausständigen Beiträge einzufordern. Ohne Erfolg, denn noch im selben Jahr wurde die Kooperatur vorübergehend wieder in ein Supernumerariat umgewandelt. Dramatisch klingen die Zeilen, die Provisor Franz Itten verfasste. Vorsorglich ersuchte er das Konsistorium um die Verleihung der Kuratie Steinach, St. Jodok oder Jenbach; sollte seine Bitte fehlschlagen und

er nach Ridnaun versetzt werden, tue er dies nur unter zwei Bedingungen: Zum einen solle ihm der „besondere diesseitige Schutz und Beystand versichert“ werden, zum anderen brauche er auch Hilfe, wenn es um seine Entlohnung von Seiten der Bevölkerung gehe, denn „diese Gemeinde seye sehr zankund ränkesüchtig, verspreche viel, und halte wenig, wie es die lebenden Zeugen der Pfarrer in Mareit (...) bezeugen könnten“. Seinem Ansuchen wurde nicht stattgegeben: Er wurde 1817 als Provisor nach Ridnaun entsandt und noch im selben Jahr zum Kuraten ernannt. Er blieb bis 1825 in Ridnaun. Als er schließlich um Versetzung anlangte, war kein Wort mehr von seinen anfäng-

lichen Befürchtungen zu hören; er stellte lediglich fest, dass er – mittlerweile 42 Jahre alt und seit 17 Jahren in der Seelsorge tätig – nun „ein sanfteres Clima“ benöthige. Von Spielgrafen und nassen Kooperatoren Das Bild der Ridnauner, das in den Briefen der Seelsorger an das Brixner Konsistorium gezeichnet wurde, war nicht gerade schmeichelhaft. Allerdings gab es auch einige Klagen von Seiten der Bevölkerung, die das Verhalten einiger Priester als nicht zumutbar empfand. So soll Supernumerarius Franz Waldner „immerforth wunderlicher“ geworden sein und im Beichtstuhl

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kultur

außerordentlich beschwerliche Bußen auferlegt haben (1774). Mit Kooperator Johann Maurer hatte der Steinbock-Wirt Anton Hochrainer im wahrsten Sinne des Wortes noch eine Rechnung offen: Im Dezember 1785 forderte er die Bezahlung von Maurers Wirtshausschulden in Höhe von über 40 Gulden ein, die dieser nach Anweisung des Konsistoriums innerhalb von zwei Wochen zu begleichen hatte. Gegen Ende des Jahres 1803 verlangten die Ridnauner die Versetzung des Kuraten Johann Nepomuk von Klebelsberg, da dieser wegen einer bereits seit 15 Jahren anhaltenden Krankheit nicht in der Lage gewesen sei, seinen Aufgaben nachzukommen; im folgenden Jahr verließ von Klebelsberg das Hochtal und ließ sich in Sterzing zur Genesung nieder. Einen in den Augen seiner ihm anvertrauten Schäfchen wohl allzu weltlichen Lebensstil führte Valentin Kiniger, von 1809 bis 1811 Kooperator in Ridnaun, der im ganzen Landgericht Sterzing einen schlechten Ruf genossen haben soll. Bis zu dreimal in der Woche soll er sich die halbe Nacht in Wirtshäusern aufgehalten und sich die Zeit mit Spielen vertrieben haben; sogar der Gerichtsdiener soll ihm als Spielpartner gut genug gewesen sein. Als ihn der Landrichter des Nachts angetroffen habe, soll er die Nachtzettel des öfteren mit „Spielgraf“ unterschrieben haben. Auf die Bitte des Kuraten Jakob Hofer wurde Kiniger weiterhin in Ridnaun belassen, auch weil er Besserung gelobt hatte. Aus der Folgezeit sind keine weiteren Klagen überliefert. Offensichtlich wollten die Ridnauner den häufig gegen sie vorgebrachten Vorwurf, sie seien böse Leute, nicht einfach so auf sich sitzen lassen. 1816 reichten sie im Konsistorium eine Beschwerde gegen Provisor Joseph Zöll ein, weil er „sowohl von der Kanzel herab, als auf der Gasse donnere, er könne mit diesen Einkünften nicht bestehen, die Gemein42

Auch die „schönste Landkirche Tirols“ konnte über die schwierige ökonomische Lage in Ridnaun nicht hinwegtäuschen. de sey bösartig, weil sie nicht freywillig neue Stiftungsbeyträge leisten wolle, und also den Priesterstand gering schätze“. In der Folge wurde Zöll angewiesen, eine weitere Eintreibung von Beiträgen, besonders auf genannte Art und Weise, zu unterlassen. Einige Kuraten waren auch mit dem Lebenswandel der ihnen zur Seite gestellten Kooperatoren nicht gerade glücklich. Bekanntlich hat Kooperator Michael Krismer 17 Mal um seine Versetzung gebeten, da ihm das Klima in Ridnaun nicht bekomme. Verschwiegen hat er allerdings, dass ihn auch sein vorgesetzter Kurat Johann Umhaus lieber heute als morgen losgeworden wäre. Anfang des Jahres 1790 ersuchte dieser nämlich eindringlich um den Abzug seines Hilfspriesters und bat ausdrücklich darum, ihm „einmal einen niechtern und nicht immer nassen Kooperator“ zuzuord-

nen. Doch es sollte noch drei Jahre dauern, bis seine Bitte Gehör fand. Krismer wollte zwar selbst von Ridnaun weg, war aber ob seines neuen Einsatzortes mehr als wählerisch. Als er die ihm angebotene Kooperatur in Mareit erneut nicht annehmen wollte, griff das Konsistorium zum Äußersten und drohte ihm mit Vakatur, da „sein niederträchtiges schmuziges und eigennutzes Betragen allgemein bekannt und (ihn) einer Beförderung unwürdig machen“ würde; zudem könne „der Kurat von Ridnaun nicht immer mit ihm belästiget“ werden. 1793 wurde er schließlich ersetzt. Im September 1807 berichtete Kurat Jakob Hofer von den wiederholten Ausschweifungen seines Kooperators Matthias Thomaseth und schlug vor, ihn unter obrigkeitlicher Aufsicht bei den „deutschen Schulen“ in Brixen anzustellen; diese Arbeit würde ihn interessieren und er würde dadurch von Müßiggang und Alkoholgenuss abgehalten. Diese Maßnahme scheint jedoch nicht in die Tat umgesetzt worden zu sein,

Kurat Joseph Haller war einer der wenigen, der sich von den Anfangsschwierigkeiten der neu gegründeten Kuratie nicht beeindrucken ließ.

da Kurat Hofer noch im Dezember desselben Jahres vermeldete, der „arme Priester wandre schon 14 Wochen in Elende ohne Geld, ohne Kleidung, ohne Stipendium herum“; er wirke dermaßen „verlassen und niedergeschlagen, dass eine bedauerliche Entschließung zu fürchten sey“. Da die Bevölkerung ganz offen dem Kuraten die Schuld an diesem Zustand gab, pochte er auf eine rasche Entscheidung: Thomaseth sollte von Ridnaun abberufen und als Supernumerarius auf Probe andernorts wieder in den Seelsorgedienst aufgenommen werden. Häufiger Wechsel Die Kuratie Ridnaun erlebte in ihren Anfangsjahren einen häufigen Wechsel in der Seelsorge. Ob nun das raue Klima, die boshaften Leute oder doch eher die unsichere finanzielle und materielle Versorgung die meisten Priester bald wieder aus dem Hochtal vertrieben hat, sei dahingestellt. Allein zwischen 1763 und 1828 sind jedenfalls 14 Kuraten und Provisoren sowie nicht weniger als 33 Supernumerarii und Kooperatoren zu verzeichnen. Zu einer langfristigen „Beruhigung“ der Lage kam es erst im ausgehenden 19. Jahrhundert, als die Kuratie auf solideren ökonomischen Beinen stand, vor allem aber ab ihrer Erhebung in den Rang einer eigenständigen Pfarre im Jahr 1891.

Barbara Felizetti Sorg erker juni 13


kultur

Freienfeld

Erfolgreiches Bibliothekssystem Bibliotheken sind als lokale Informationszentren wichtiger Teil des Kultur- und Bildungsangebotes einer Gemeinde. Die drei Bibliotheken der Gemeinde Freienfeld verfügen über ein vielseitiges Angebot an Büchern, Zeitschriften, Spielen, CDs und DVDs zur Entlehnung. 2012 haben 565 Leser rund 12.300 Medien ausgeliehen. Die Bibliotheken der Gemeinde Freienfeld mit Hauptsitz in Stilfes und Zweigstellen in Trens und Mauls sind in einem ehrenamtlich geführten Bibliothekssystem zusammengefasst. Der Bibliotheksrat der „Volksbibliothek Erzpfarre Stilfes“ mit Vertretern von Pfarre, Gemeinde, Schule und den drei Bibliotheksleiterinnen hat in seinem Fünfjahresprogramm als Ziel die Umsetzung des vom Amt für Bibliotheken und Lesen ausgearbeiteten Bibliothekskonzeptes unter Berücksichtigung der Ressourcen vor Ort ins Auge gefasst. Nach dem Audit im Jahr 2010 stand im Frühjahr ein Wiederho-

lungsaudit an, wobei vorgeschriebene Qualitätsstandards geprüft werden. In mehreren Treffen wurde durch die Bibliotheksleiterinnen Christine Wieser (Stilfes), Heidi

hend die notwendigen Kriterien, davon einige besonders gut. Das Bibliothekssystem erhält nun ein drei Jahre lang gültiges Zertifikat, das eine qualitativ niveauvolle Ar-

(v. l.) Helmuth Wieser, Rita Thaler Wieser, Pfarrer Paul Valentini, Christine Wieser, Helene Hilber Nössing, Brunhild Putzer, Margot Trebo, Heidi Badstuber, Annemarie Saxl, Claudia Ainhauser, Andrea Profanter, Christine Riederer und Bürgermeister Armin Holzer Badstuber (Trens) und Annemarie Saxl (Mauls) die Bibliothekstätigkeit der letzten drei Jahre dokumentiert. Die Vorbereitungsarbeiten wurden von Rita Thaler Wieser koordiniert. Die Bibliotheken erfüllten weitge-

Gossensaß

beitsweise bescheinigt. Pfarrer Paul Valentini und die Gemeindevertreter drückten den Bibliotheksteams ihre Wertschätzung aus und sicherten den Bibliotheken weiterhin ihre Unterstützung zu.

Freienfeld

„Merkwürdige Mutproben“ Spielzeugmonster in der Bibliothek

Unlängst gab Kinderbuch-Illustratorin Julia Dürr den Grundschülern von Gossensaß in der örtlichen Bibliothek Einblick in ihre Arbeit. Nach der Begrüßung durch Bibliotheksleiterin Franziska Grünfelder Röck erklärte Dürr – sie lebt in Leipzig und Berlin – den Kindern ihre Art, Kinderbücher zu bebildern. Sie las aus dem Buch „Merkwürdige Mutproben“ und ließ die Kinder Figuren erraten und auf Papier bringen. Für die Gestaltung des Buches „Im Dunkeln“ wurde sie 2009 von der Stiftung Buchkunst ausgezeichnet. erker juni 13

Zusammen mit ihrem Zottel begrüßte Kinderbuchautorin Claudia Burger aus Natz unlängst die kleinen Leser der Bibliotheken Stilfes, Mauls und Trens. Zottel nahm die Kinder mit auf seine erste Urlaubsreise; gemeinsam erlebten sie viele Abenteuer. Mit viel Spannung und Witz begeisterte die Autorin die Kinder. Besonders fasziniert waren sie vom riesigen Zottelmonster, das mitten unter ihnen Platz genommen hatte. Die Zottelbücher hat die Gemeinde Natz Schabs den Bibliotheken geschenkt. 43


Vipiteno

Al nostro Comune la bandiera arancione del TCI

Il prestigioso marchio di qualità turistico-ambientale assegnato dopo una severa selezione Il Touring Club Italiano ha assegnato le prime tre Bandiere arancioni altoatesine ai Comuni di Campo Tures, Ultimo e Vipiteno, nel corso di una cerimonia tenutasi il 24 aprile a Palazzo Widmann a Bolzano. Il prestigioso marchio di qualità turistico-ambientale del TCI, nato nel 1998, è rivolto ai piccoli Comuni dell'entroterra con una popolazione inferiore ai 15.000 abitanti che offrono, oltre a uno straordinario patrimonio storico, culturale e ambientale, un'offerta turistica d'eccellenza.

I 13 comuni altoatesini candidati sono stati analizzati con severi criteri di selezione riguardanti l'accoglienza, la ricettività ed i servizi complementari, i fattori di attrazione turistica, la qualità ambientale, nonché struttura e qualità della località. Alla fine la bandiera arancione è stata assegnata ai Comuni di Campo Tures, Ultimo e Vipiteno Il presidente della Provincia, Luis Durnwalder, ha sottolineato l'importanza di questo tipo di certificazioni per incentivare e migliorare la qualità nel settore turistico, che "rappresenta un settore fondamentale per l'economia provinciale, pari a circa il 20% del PIL, grazie agli oltre 6 milioni di turisti presenti ogni anno”. Indubbiamente un prestigioso riconoscimento quello ottenuto dal Comune di Vipiteno in campo nazionale. 44

notizie dall’alta val d’isarco

Il Comune di Brennero nell‘ultimo scorcio di legislatura Il sindaco Franz Kompatscher: abbiamo investito molto nella sistemazione della viabilità e nell‘urbanistica Ora puntiamo sull‘edilizia pubblica Egregio signor sindaco Kompatscher, il vostro consiglio è stato eletto nel maggio 2009. Sì, per surroga di Christian Egartner, eletto consigliere provinciale nel 2008. Un anno prima degli altri consigli comunali della Wipptal. Siete quindi nell'ultimo scorcio di legislatura. Il tempo giusto per un rapido esame della vostra situazione. Quali gli interventi più importanti che il Comune ha già portato a termine? Cominciamo dalle infrastrutture. Abbiamo quasi completato la rete di approvvigionamento idrico (e in parte finanziato), soprattutto a Ponticolo e a Fleres e abbiamo risanato tratti della rete fognaria. Abbiamo risanato un buon numero di strade poderali, ma abbiano anche provveduto alla sistemazione di strade viabili a Colle Isarco e a Fleres. Sono state anche realizzate opere di protezione contro la caduta sassi a Brennero. La pista ciclabile, con l'ultimo finanziamento della Provincia, è in via di completamento dell'ultimo tratto, quello di Brennero paese. Interventi urbanistici? Oltre alla sistemazione della Piazza Stazione a Colle Isarco, abbiamo risanato tutto il centro di S. Antonio. Abbiamo anche stanziato un notevole contributo per il risanamento delle chiese di S. Valentino a Brennero e di S. Antonio a Fleres. Abbiamo realizzato la sede dello Sportverein a Colle Isarco. E infine a Brennero si è provveduto all'abbattimento e alla ricostruzione del bar mercato, costruito da un privato ma con la convenzione che fra 30 anni ne diverrà proprietario il Comune. Altri interventi destinati al miglioramento generale del territorio comunale? Intanto è stato approvato il piano paesaggistico comunale, ampliando la lista dei monumenti naturali, specie a Fleres e a Zirago. Inoltre è stato costruito il bacino artificiale di raccolta acque per l'innevamento artificiale della pista di Ladurns, che potrebbe anche servire sia per protezione in caso di incendi boschivi sia per l'approvvigionamento delle malghe in caso di necessità. È stata anche avanzata domanda per la concessione della costruzione di

una centrale elettrica a Fleres. E infine abbiamo realizzato la digitalizzazione del piano urbanistico comunale ed è stato fatto il piano di allacciamento al sistema di collegamento attraverso fibre ottiche. E veniamo alle cose da fare in questa parte restante di legislatura. Al primo posto l'appalto per la riqualificazione della Piazza Ibsen, ridefinendo la zona di parcheggio e l'accesso alla piscina comunale e agli uf-

il conseguente calo della popolazione, soprattutto a Brennero, con lo smantellamento delle case di spedizione e con la riduzione del personale addetto al controllo della frontiera. Quindi il nostro comune è da sempre abituato a dover risparmiare. Ora, con questa crisi generale, che ha imposto tagli pesanti, dobbiamo, come tutti, rimediare con la pressione fiscale: dall'aumento delle tariffe dei servizi all'IMU. Proprio

fici del Comune, della posta e della banca attraverso percorsi pedonali adatti anche a persone con ridotte capacità motorie. Inoltre speriamo di poter realizzare entro settembre il risanamento del parco delle feste a Colle Isarco. Edilizia pubblica? Quest'anno dovrebbe essere indetto l'appalto per la costruzione della caserma dei Vigili del Fuoco Volontari a Fleres. Anche il serbatoio di acqua potabile a Ladurns, già finanziato, dovrebbe venire presto appaltato. Se riusciremo a completare il progetto esecutivo, il nuovo asilo a Colle Isarco potrebbe essere realizzato nel 2016. A Brennero intanto l'IPEA sta ultimando l'abbattimento delle cosiddette “villette” all'entrata di Brennero, ormai in stato di forte degrado. Quanto pesano gli effetti della crisi economica sulla vita della comunità? A parte il DOB, dove è aumentato il numero dei visitatori, per gli altri esercizi i tempi sono duri, i piccoli negozi lottano per sopravvivere, come ovunque del resto. E sulle finanze del Comune? Il comune di Brennero non è mai stato uno dei comuni ricchi della Wipptal. La tradizionale economia transfrontaliera ha sofferto dell'abbattimento delle barriere doganali, con

quello che non avremmo voluto fare e che speriamo di alleggerire quanto prima. Qual è la vostra posizione nei confronti del progettato e contestato parco eolico a Sattelberg? Il Comune ha fin dal principio appoggiato questo progetto, perché potrebbe portare dei benefici economici importanti per tutta la popolazione. Ora tutto è fermo, per il ricorso di varie associazioni al TAR e al Consiglio di Stato. Noi speriamo che si trovi presto una soluzione positiva. E che fine ha fatto il sogno della creazione di una zona franca a Brennero? Che il Brennero sia in una fase di forte recessione economica e di spopolamento lo sanno tutti. Il progetto di creare una zona franca urbana (ZUF) è stato presentato al Governo già nel 2009. Vi sono state però resistenze da parte della Provincia. Inoltre i cambiamenti di governo non hanno certo favorito l'analisi del progetto di legge. Nel dicembre 2010 il Consiglio comunale ha approvato una mozione volta a sostenere la proposta di legge. Per ora tutto tace. Ma noi non abbiamo rinunciato al progetto. E chiederemo senz'altro un incontro con il nuovo governo. Grazie del colloquio. ap

erker juni 13


notizie dall’alta val d’isarco Wipptal

Ospedale di Vipiteno

Il TAR: chirurgia oncologica solo negli ospedali maggiori Respinto il ricorso contro la certificazione di chirurgia oncologica dei medici degli ospedali di Vipiteno, S. Candido e Silandro È stato respinto dal TAR il ricorso dei tre primari degli ospedali di Vipiteno, S. Candido e Silandro contro la decisione dell’Azienda Sanitaria di introdurre la certificazione di chirurgia oncologica, che concentra solo nei quattro maggiori ospedali (Bolzano, Merano Bressanone e Brunico) l'attività chirurgica contro i tumori. Il nuovo modello di certificazione si fonda su quattro criteri: il rispetto delle soglie previste per specifica patologia; il rispetto delle soglie previste per chirurgo (50 interventi chirurgici annui, di cui almeno 25 in qualità di primo operatore); la griglia degli indicatori, contenente il percorso di ogni paziente oncologico; l‘implementazione di Tumor Boards, in grado di assicurare una collaborazione strutturata ed in rete tra gli specialisti coinvolti. Se uno di questi criteri non viene rispettato, la certificazione, secondo criteri euro-

pei, non è possibile. Nel respingere la richiesta di sospensiva della delibera dell'Asl dei primari di chirurgia generale dell'ospedale di Vipiteno Robert Pfitscher, Johann Steiner di San Candido e Peter Georg Stecher di Silandro,i giudici hanno prima di tutto sottolineato il fatto che è tutta da dimostrare la legittimità dei ricorrenti che presentano ricorso contro l’azienda per cui lavorano. Inoltre deve prevalere l'interesse pubblico a tutela della qualità delle prestazioni cliniche. Questa sentenza non ha creato che malcontento generale all'interno dell'ambiente medico e dei primari in particolare, in un momento in cui i tagli tanto preannunciati ai posti letto e non solo, ormai, sono dietro l'angolo e con il prossimo anno diventeranno operativi. cm

Specializzazione e pochi tagli Questa la promessa della Sanità nell‘incontro pubblico sul futuro dell‘ospedale

Il 22 maggio si è svolta nel teatro Comunale di Vipiteno un'assemblea pubblica sul futuro dell'ospedale cittadino. Il vice presidente della Provincia Richard Theiner ha subito messo in chiaro che la provincia, in risposta ai risparmi richiesti dallo Stato nella sanità, ritiene sbagliata la chiusura dei piccoli ospedali periferici, tra i quali quello di Vipiteno. Ciò comporterebbe la perdita di una struttura fondamentale per il territorio, mentre i risparmi sarebbero solo apparenti, in quanto la cura dei pazienti dovrebbe essere garantita in altro luogo. Per questo la provincia intende garantire l'operatività di tutti e sette gli ospedali altoatesini. La riduzione dei posti letto verrà ridistribuita in misura proporzionale fra tutte le strutture ospedaliere. Il comprensorio di Bressanone dovrà dunque tagliare 14 posti letto per acuti, di cui solo 4 a Vipiteno. Un altro criterio è quello di istituire presso ogni ospedale una specializzazione qualificante; nel caso di Vipiteno si tratta del centro di ricerca per la neuroriabilitazione, guidato dal prof. Saltuari. Lo scopo della certificazione oncologica, che ha erker juni 13

suscitato a Vipiteno notevoli malumori, è quello - così Theiner - di elevare la qualità del trattamento di cura del tumore. Intanto la ASL ha presentato il nuovo primario di Medicina, il dr. Gianfranco De Blasi, primario di Medicina 2 a Bressanone, senza ricorrere alla normale prassi del concorso. Ciò ha sorpreso tutti quanti, compreso lo stesso interessato che, tra l’altro, andrà in pensione fra soli due anni. Quale lo scopo della manovra?

Il consigliere provinciale Alessandro Urzì ha presentato al Presidente della Giunta provinciale un’interrogazione per sapere per quale ragione l’incontro pubblico si è tenuto solo in lingua tedesca, escludendo “una fetta della popolazione” dal confronto sul futuro della sanità in Val d’Isarco”. Urzì chiede di porre riparo con l’organizzazione di un nuovo incontro aperto alla popolazione di lingua italiana.

Scoppia l'affaire Egger I vertici dei Freiheitliche bocciano la sua candidatura alle provinciali – “Wir Südtiroler”: una nuova lista nella Wipptal? La non accettata candidatura alle elezioni provinciali d'autunno di Thomas Egger dai vertici dei Fre i h e i t l i c h e ha fatto nascere non poche discussioni. Infatti, per solidarietà verso il proprio rappresentante provinciale, diversi consiglieri comunali della Wipptal si sono ritirati dal partito. Le polemiche iniziarono già due anni fa, quando Egger chiese al direttivo di lasciare il gruppo consiliare e il partito; la richiesta sarebbe stata accolta dal direttivo dei Freiheitliche solo a patto che Egger si dimettesse dal consiglio provinciale, permettendo così l’ingresso al primo dei non eletti, cosa che però non era nelle intenzioni dello stesso Egger. A quel punto il direttivo si espresse contro le sue dimissioni dal gruppo e gli chiese di portare a termine la legislatura. A novembre 2012 Egger dichiarò di non essere interessato ad una candidatura alle provinciali del 2013, mentre poi a gennaio si è dichiarato interessato ad una nuova candidatura. In sede di decisione per una rielezione del consigliere, a inizio maggio, i vertici dei Freiheitliche hanno espresso parere contrario. Egger non sembra essere preoccupato, tanto che ha fondato una lista civica «Wir Südtiroler» che, con ogni probabilità, parteciperà alla prossime elezioni provinciali, aprendosi a tutti i comuni dell'Alto Adige, visto che, per ottenere un rappresentante in provincia, sono necessari 7-8 mila voti. Egger, secondo la Obfrau Ulli Mair, non si è mai integrato nel gruppo e non ha lavorato. Il suo contributo ai Freiheitliche in questi anni è stato minimo e alle ultime elezioni politiche non ha voluto nemmeno aiutare il suo partito nella raccolta delle firme. Egger, a sua volta, dichiara di essersi sentito isolato ma sottolinea il fatto che non è un amante degli estremismi e sottolinea il fatto di essersi trovato a votare spesso in modo diverso dalla sua frazione, ma in rispetto della sua coscienza. Le prossime elezioni saranno indubbiamente piene di sorprese. cm 45


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Il fascino dell’Italia nascosta

A Vipiteno l’assemblea nazionale dei “Borghi più belli d’Italia” Foto: Stefano Orsini

“Dobbiamo salvare il bel paese”. Questo l’impegno di oltre cento rappresentanti dei comuni di tutta Italia Molto apprezzata l’accoglienza offerta dalla nostra città

Foto in Erker: scegliere (Stefano Orsini)

Il sindaco Fritz Karl Messner, l‘assessore Maria Luise Troyer e il consigliere Valeria Casazza porgono il benvenuto ai rappresentanti dell‘associazione “I borghi più belli d‘Italia”

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e dei suoi musei oltre che del Museo delle miniere a Ridanna. La sera del venerdì, dopo il saluto di benvenuto agli ospiti del sindaco Fritz Karl Messner nella sala Vigil Raber, è stata offerta una cena buffet con prodotti tipici locali. All'intratteniFoto: Stefano Orsini

Per la sua 13a Assemblea nazionale, l'associazione “I borghi più belli d'Italia” ha scelto la città di Vipiteno, all'estremo nord della penisola. Eppure sono intervenuti più di cento rappresentanti dei comuni che hanno l'onore di essere stati inseriti nel catalogo, dell'associazione, onore che si è meritato anche il comune di Vipiteno. Per tre giorni, il 3, 4 e 5 maggio, la nostra città è stata al centro dell'attenzione a livello nazionale ed ha saputo ospitare al meglio il congresso, grazie al meritevole lavoro di un comitato organizzatore, che ha coinvolto l'Associazione Turistica, il Cantiere comunale e altre associazioni e che avuto nel consigliere comunale Valeria Casazza la principale animatrice e coordinatrice, in funzione della sua delega speciale per i contatti con “I borghi...”. Ampio e vario il programma di accoglienza, che includeva nelle tre giornate la visita al mercato contadino e al mercato dei fiori in Piazza Città, visite guidate della città

Il consigliere comunale Valeria Casazza, organizzatrice e coordinatrice dell'evento

mento hanno provveduto la Banda musicale e il Pfarrchor di Vipiteno,

il coro Cima Bianca e un gruppo di Schuhplattler Ai lavori assembleari dei “Borghi più belli d'Italia” di sabato 4 maggio nel Teatro Comunale hanno presenziato varie personalità locali e provinciali. Nella sala imbandierata con i vessilli dell'Europa, d'Italia e della città di Vipiteno, la Banda musicale cittadina ha suonato il Tiroler Landeshymne, seguito dall'inno europeo e da quello italiano. Non vorrei sbagliarmi, ma penso che sia la prima volta che le note dell'inno di Mameli sono risuonate nel Teatro comunale! Il sindaco Messner si è detto orgoglioso di poter ospitare una manifestazione di tale livello nella nostra cittadina, ricca di storia e di testimonianze artistiche, ma anche di bellezze naturali. In apertura di assemblea il presidente dell'associazione, Fiorello Primi, ha ricordato l'impegno di responsabilità del club nel rappresen-

tare e tutelare le bellezze del paese. Per farlo occorre mettere in campo coraggio e determinazione, perché non di rado ci si scontra con interessi privati molto forti, per porre rimedio allo scempio delle nostre bellezze perpetrato negli ultimi decenni in nome di una logica puramente economica. Occorre un cambiamento culturale. È ciò che il club “I borghi...” tenta di fare da dieci anni in qua, proponendo la riscoperta del fascino nascosto dei luoghi anche meno conosciuti della nostra penisola, promuovendo una rete nazionale e internazionale di informazione, per mettere in grado il turista di diventare attore della sua vacanza e non solo consumatore. In definitiva si tratta di rendere produttiva la bellezza dei luoghi, i loro profumi e i loro sapori, la loro cultura e la loro arte. Questo anche al fine creare posti di lavoro in loco per i giovani e di contrastare lo spopolamento dei borghi più isolati. A tal fine il club sta cercando di creare occasioni di collaborazione con altre associazioerker juni 13


notizie dall’alta val d’isarco

ni e certamente sosterrà la proposta di legge sulla “bellezza” già depositata in Parlamento: vogliamo far uscire il nostro paese dalla crisi che lo attanaglia, per farlo tornare “il bel paese”. Il vicepresidente della Giunta provinciale Christian Tommasini ha ricordato che la provincia di Bolzano è relativamente ricca, e può investire molto nel miglioramento della qualità della vita, per esempio nell'edilizia con il progetto casa-clima. Ma un paese che non investe nella cultura non crede nel proprio futuro. Il presidente del Consorzio dei comuni altoatesini, Arno Kompatscher, ha porto ai colleghi sindaci il benvenuto dei 116 comuni dell'Alto Adige ed ha espresso il suo apprezzamento per l'impegno di responsabilità assunto dall'associazione per evitare il degrado e lo spopolamento dei borghi. Vanessa Pallucchi, di Legambiente, si è detta ammirata per l'attenzione del comune di Vipiteno per l'ambiente: dall'uso dei pannelli fotovoltaici, all'incentivazione del progetto casa-clima e alla efficiente raccolta differenziata dei rifiuti urbani. In Italia purtroppo non si riesce a fare di questo modo un sistema. Per questo Legambiente ha lanciato da Paestum l'idea di una “legge sulla bellezza”, ricostituendo un patto di alleanza fra i cittadini e il territorio, come quello del periodo della ricostruzione nel dopoguerra. Il progetto di legge che è stato presentato in Parlamento, sottoscritto da molti sindaci e da altre associazioni, declina finalmente la bellezza in articoli concreti: demolizione degli abusi edilizi, stop al “consumo di suolo”, eliminazione delle brutture delle periferie cittadine, fondi speciali contro il degrado idrogeologico, reazione concreta contro gli abusi edilizi e salvaguardia del patrimonio artistico del passato. Ma la domanda è: siamo oggi in grado di produrre ancora bellezza? ap

L’associazione “I borghi più belli d’Italia” è nata nel 2001 per iniziativa del Consorzio dei Comuni Italiani ANCI, con il proposito di riscoprire il fascino nascosto dei luoghi anche meno conosciuti della penisola italiana, promuovendo un sistema di “identità locali” da inserire in una rete nazionale e internazionale di informazione. Dal 2003 è in atto una cooperazione con analoghe associazioni in Francia, nei Paesi Valloni e nel Quebec. A questa si è aggiunta, proprio a Vipiteno, la firma firma da parte del presidente dei “Borghi...”, Fiorello Primi, e di Igor Danilon, presidente dell’associazione Metropoli, di un protocollo d’intesa, grazie al quale potrà nascere una collaborazione volta a far conoscere le città del mondo ex-bizantino all’Italia e viceversa, visti i legami storici antichi che sussistono sul piano culturale e artistico fra le due realtà. Al club dei “Borghi...” vengono ammessi, attraverso una severa selezione, i borghi i cui amministratori e cittadini sono riusciti a mantenere intatte le originarie caratteristiche architettoniche, ambientali, paesaggistiche e culturali. Attualmente sono 221 i borghi inseriti nel catalogo del club, tra cui tre comuni altoatesini, vale a dire Vipiteno, Chiusa e Glorenza. erker juni 13

Fortezza

“Tyrol trifft Bayern”

Ricostruita la battaglia del Ponte Ladriccio del 1809 – Quattro giorni di festa nel forte: gli Schützen di Naz Sciaves riconsegnano una bandiera strappata ai bavaresi

Era dal giorno dell’inaugurazione, 1838, che la fortezza asburgica di Fortezza non ospitava così tanta gente. Sono accorsi in migliaia, dal Trentino, dalla Bavaria, dal Tirolo, e naturalmente dal Sudtirolo, per la festa, intitolata “Tyrol trifft Bayern”, il Tirolo incontra la Baviera e sottotitolata “…einmal Feinde, heute Freunde”, vale a dire “un tempo nemici ora amici”. Già, di acqua sotto i ponti ne è passata da quel 1809, anno delle lotte dei Tirolesi per la libertà che decretarono la sconfitta dei Sassoni e dei Bavaresi alleati di Napoleone. Va detto subito che gli Schützen di Naz Sciaves, organizzatori dell’evento, hanno inteso dare una netta connotazione storica all’evento, fatto culturale questo che ha consentito loro per la prima volta di avere a disposizione la fortezza (destinata ad essere il portale culturale dell’intera provincia) per una festa che ha visto riunirsi, nella giornata clou del 26 maggio, almeno tremila “cappelli piumati” e di dare un’idea anche delle diverse versioni, di qua e di là dal Brennero, di come questa esperienza associativa venga vissuta. Tre i momenti salienti della festa. La riconsegna di una bandiera di guerra bavarese, strappata nell’aprile del 1809 dall’oste dell’albergo Stern di Sciaves, allora comandante degli Oberpfarrlinge Schützen (Naz, Sciaves, Ro-

dengo, Elvas, Fiumes ecc.) ad un battaglione di bavaresi che, in ritirata verso nord, intendevano distruggere, incendiandolo, il Ponte Ladriccio; esso era il punto cruciale delle comunicazioni stradali tra Pusteria e Wipptal, che si trova proprio al di sotto dell’alto ponte ferroviario immediatamente a sud del forte. È stata allestita una mostra delle armi in uso fra i contadini sudtirolesi, i soldati tirolesi e quelli francesi, visitata da circa 2.000 visitatori. E infine si è avuta la riproposizione della battaglia, che ha avuto luogo sabato 24 maggio sul ponte stesso. Anche qui circa 2.000 persone si sono assiepate ai bordi della strada per Aica, dove si è svolta la battaglia. Insomma l’oggi che rivive la storia, una rivisitazione nel segno della cultura, una sorta di “archeologia storica sperimentale”, che si spera porti le nuove generazioni a rivivere e ripensare un tempo decisivo e tormentato della storia europea. La battaglia ha dato il “la” alla cerimonia della domenica, la riconsegna della bandiera, alla quale erano presenti il ministro bavarese Marcel Huber, Luis Durnwalder e il suo collega tirolese Günther Platter.

dm 47


notizie dall’alta val d’isarco Vipiteno

Grande successo della settimana blues Artisti di fama internazionale e la nostra band “The Incredible” hanno portato in città una settimana di grande musica

La seconda edizione del festival del blues, organizzata dal 6 al 12 maggio a Vipiteno dalla The Incredible Southern Blues Band, uno dei gruppi storici della musica sud-nord tirolese, ha animato la nostra città. Infatti a tutti i concerti, svoltisi nei locali cittadini, lungo la via del centro e al Teatro Comunale, ha assistito un folto pubblico. Circa trenta gli artisti nazionali e internazionali che si sono esibiti. Tra questi Alan Farrington Band, Blue City Window, STB Dixie Train Marchin Band, Incredible Southern Blues Band All Stars, per la prima volta con gli Incredible Horns e con gli ospiti d’onore Cesar Galehr e Stella Jones. Il festival si è concluso con i grandi concerti del fine settimana presso il Teatro Comunale, dove venerdì 10 maggio la band locale Blue City Window ha aperto il concerto dell’italo-britannico Allan Farrington e la sua band. Sabato mattina, per le vie del centro, neanche la pioggia e il freddo hanno impedito al STB Dixie Train Marching Band di esibirsi, secondo la più pura tradizione di New Orleans. La sera, in un teatro pieno come ben poche volte, si è esibita la Incredible Southern Blues Band accompagnata, per la prima volta dopo 24 anni di attività, da una vera sezione fiati, gli Incredible Horns, sotto la direzione del trombettista Martin Ohrwalder. Special Guest della serata sono stati Cesar Galehr, cantante e virtuoso dell'armonica a bocca, pioniere della country music europea, fin dai primi anni ‘80 sulla scena con la band internazionale Go-West, e la cantante Stella Jones, vera e propria figlia d’arte: il papà Carmel Jones era un ottimo trombettista jazz che vanta collaborazioni con Nathan Davis, Sammy Davies jr., Frank Sinatra, mentre la mamma, Christine Jones, è stata una cantante Blues e artista “fluxus”. La ISBB si è esibita per la prima volta nel giugno del lontano 1989: da allora sono ormai passati 24 anni e la band è ancora in piena azione, sempre con la stessa formazione: Gianni Ghirardini (chitarre), Werner “Haifisch” Heidegger (basso e voce), Roland Egger (batteria e voce) e Markus Linder (tastiere e voce). Il concerto è stato accompagnato da una impeccabile presentazione video preparata da Bob Alemanno, appassionato musicista locale. La lunga festa del blues si è poi conclusa domenica 12 maggio con una messa Gospel cantata da Stella Jones nella chiesa parrocchiale di Vipiteno e con un Blues-Brunch presso il Caffè Teatro con Ago & Friends. cm 48

Vipiteno

Novelli Tarzan nel parco dell‘avventura nella pineta nord

Come misurare le proprie doti di equilibrio e di energia fra ponti oscillanti, funi e altri ostacoli – Un divertimento per grandi e piccoli A fine aprile, nella pineta nord di Vipiteno, ha aperto i battenti il parco alta fune SKYTREK. Per chi ama stare nella natura, spingersi fino a toccare i propri limiti, avvertire l’energia e l’adrenalina il parco è il posto giusto. È stato realizzato con passione da un'idea di Peter Trenkwalder, prestando attenzione ad una costruzione rispettosa degli alberi tra cui si stendono le varie strutture degli avventurosi percorsi. Il parco alta fune SKYTREK offre 6 percorsi adatti a grandi e piccoli, con un totale di 80 elementi e i più svariati ostacoli: un ponte oscillante, una fune di equilibrio, una rete e così via. E alla fine di ogni percorso si sfreccia lungo la zipline fino a terra. Ci vuole molto coraggio per affrontare le proprie paure. La sicurezza è fondamentale. Prima di tutto il personale assistente addestra le persone con un breve corso introduttivo. Inoltre vige l’obbligo del casco e si è dotati di un’imbracatura e 2 moschettoni con

tecnica Smart Belay, grazie ai quali non è possibile sganciarsi completamente; appena si apre un moschettone, infatti, l’altro blocca il meccanismo di apertura. Una caduta, quindi, risulta praticamente im-

possibile. Insomma Vipiteno si arricchisce di un’attrattiva unica per chi ama tenersi in equilibrio sulle funi, arrampicarsi su ponti traballanti, issarsi su reti e attaccarsi alle funi di ferro: “Preparatevi ad una giornata bella ed emozionante con gli amici e tutta la famiglia”. Questo l'invito. cm

Appuntamento con l‘autore

Paolo Starni presenta due suoi nuovi libri Ormai da anni è autore di interessanti romanzi e racconti Paolo Starni, che ha abitato per molti anni a Vipiteno ed è un ex-docente dell’Istituto Pluricomprensivo in lingua italiana “Publio Virgilio”, con “La luna blu e altre storie“ e “A tu per tu con l'enigma” presenta le sue ultime opere letterarie. Nel primo libro, composto da quattro racconti, di cui “La luna blu” è il più lungo, l'autore dà sfogo al suo grande talento inventivo e all'ormai consueta

scrittura, sempre in equilibrio, tra ironia e razionalità, grottesco e normalità. Il secondo libro invece è costituito da quarantasette brevi capitoli sospesi tra sogno e realtà, lucidità e allucinazione, con protagonista un insegnante di matematica alle prese con un enigma matematico e con gli accadimenti di un quotidiano altrettanto enigmatico. L'appuntamento con l'autore è per martedì, 11 giugno, alle ore 20.30 presso la Biblioteca Civica di Vipiteno. Ingresso libero. Per motivi organizzativi, è gradita la prenotazione al n. 0472/767235 erker juni 13


calendarietto

Atletica Leggera

Giovani talenti emergono Fa parlare di sé la giovane mezzofondista dell’Alta Val d’Isarco Anna Stefani Lo scorso primo maggio si è svolta ad Oderzo (Treviso) la 18a edizione del Circuito Internazionale Oderzo Città Archeologica. Questa gara di 5,4 km ha visto tra le protagoniste il giovane talento 18enne della Alta Val d’Isarco Anna Stefani, che si è sorprendentemente piazzata al sesto posto. Piazzamento che ha fatto diventare Anna Stefani fin da subito un’atleta da copertina, visto che ad Oderzo erano presenti le migliori rappresentanti del mezzofondo italiano, e non solo. La giovane promessa guidata, da Ruggero Grassi, ha tagliato il traguardo in 18:31, a meno di un minuto dalla vincitrice, la russa Solovyeva ed a 45 secondi da Silvia Weissteiner, che si è classificata al secondo posto. Per capire l’importanza ed il prestigio del risultato ottenuto basti pensare che Anna (classe 1995) ha chiuso la gara davanti alla romena Birca, quinta agli ultimi Europei di Helsinki. Da citare pure Vera Mair del SV Vipiteno, che ha vinto la 3,3 km delle Allieve. Grande merito dunque non solo ad Anna ma anche

all’allenatore Ruggero Grassi, che ormai vanta più di 20 anni di esperienza nel settore e che può contare su una società, il SV Vipiteno, che ha l’ambiente giusto per far maturare nel migliore dei modi i propri atleti. Anche il fatto di allenarsi a fianco di una professionista come Silvia Weissteiner rappresenta un elemento ulteriore per sperare in un continuo miglioramento. Per il prossimo futuro il grande obiettivo di Anna Stefani sono gli Europei Under 20 di Rieti nel prossimo mese di luglio. Nel frattempo anche la pluridecorata Silvia Weissteiner ha fatto parlare di sé, vincendo a fine aprile sui 10 km in 33:21 la decima edizione della Mujalonga sul mar a Muggia in provincia di Trieste, staccando nettamente di quasi un minuto la seconda classificata. Nella gara maschile ottimo il sesto posto agguantato dall’esperto atleta del SV Vipiteno Markus Ploner in 29:38. mm

Fortezza

Appaltati i lavori per il nuovo campo da calcio Verrà costruito entro il 2014 a sud del parcheggio del forte L‘area del campo attuale serve al tunnel di base - Dal BBT un milione di euro Dei lavori si vede ancor poco o niente. Ma l’appalto per la realizzazione del nuovo campo da calcio di Fortezza, previsto nell’ampio areale a sud del parcheggio della Fortezza, è partito. Oltre un milione di euro sono stati stanziati dal Tunnel di Base del Brennero per la realizzazione dell’opera, che andrà a sostituire l’attuale area sportiva intitolata all’ex sindaco Oddo Bronzo e che si trova a metà strada tra l’abitato di Fortezza e quello di Mezzaselva. Questo campo sparirà per far luogo ad una voragine, profonda oltre venti metri e che costituisce uno dei punti “di attacco” per la realizzazione del tunnel di base. “Il campo verrà eliminato solo e unicamente quando sarà pronto quello nuovo” conferma il sindaco di Fortezza Richard Amort che, con i rappresentanti erker juni 13

dell’Unione Sportiva del paese, ha condotto le trattative. E si tratterà di una struttura moderna, con il recupero di tutta la superficie e la cubatura esistente all’”Oddo Bronzo”, con doppi spogliatoi dunque, una tribuna, un bar. Il nuovo campo guadagnerà in funzionalità, con la posa del manto artificiale, che significa meno manutenzione e più ampio spettro di utilizzo. “Potremo così utilizzare il campo praticamente tutto l’anno, visto che il manto artificiale non presenta le problematiche di quello naturale” commenta Amort, che dell’Us è stato in passato appassionato presidente. Ad aggiudicarsi l’appalto è stata una ditta italiana di Brescia, specializzata nel settore. Il termine dei lavori è previsto per il 2014. dm

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno 05.06.13: Festa dell'Arma, pranzo in sede. 23.06.13: XIV Edizione torneo di calcetto "Interforze" al campo sportivo di Campo di Trens, riservato a tutti i Comandi militari ed Associazioni d'Arma del circondario di Vipiteno. A.N.S.I. Vipiteno 09.06.13: Cerimonia per il XX anniversario di fondazione della sezione A.N.S.I. di Vipiteno. CAI Vipiteno Escursionismo 16.06.13: Escursione al Lago Lichtsee con possibilità di raggiungere la cima Rötenspitze a nord del paese Obernberg am Brenner (2.481 m). Giovanile 09.06.13: Raduno giovanile. GAM 09.06.13: Ferrata Che Guevara. MTB 23.06.13: 4 Passi: Sellaronda. 29.06.13: Partenza da S. Vigilio di Marebbe, P. Furcia, Plan de Corones e ritorno a S. Vigilio. Cultura 07.06.13: Cineclub montagna: proiezione di capolavori del cinema di montagna. A seguire momento conviviale. Sede CAI ore 20.15. CAI Fortezza 09.06.13: Gita in bicicletta. 23.06.13: Via Romea Germanica; 2a tappa Vipiteno-Fortezza. 24.06.13: Via Romea Germanica; 3a tappa Fortezza-Bressanone. CAI Brennero 09.06.13: Raduno regionale a Bressanone. 15.06.13: Rif. Locatelli dalla Val Fiscalina (solo con accompagnatori). 30.06.13: Rifugio della sezione. UPAD Vipiteno Due giornate con visita alle cittadine di Glorenza e Malles Venosta nella 2a quindicina di giugno; date e programmi saranno esposti nella vetrina UPAD della Banca Popolare.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 82

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sport

„Es braucht schärfere Dopingkontrollen“ Im Gespräch mit Sportpsychologe Martin Volgger

Doping ist nicht nur im Spitzensport ein aktuelles Thema, sondern wird zunehmend auch im Amateursport zu einem ernsthaften Problem. Im Erker-Interview spricht der Sterzinger Sportpsychologe und Mentaltrainer Martin Volgger über Ursachen und Folgen von Dopingmissbrauch und über Ansätze einer möglichen Dopingvorbeugung. Erker: Herr Volgger, was halten Sie von Doping im Sport? Martin Volgger: Doping ist im Grunde ein Regelverstoß und als solcher muss er auch gesehen werden. Es ist extrem unfair gegenüber den Mitbewerbern, die auf illegale Substanzen zur Verbesserung ihrer Leistung verzichten.

Warum greift ein Sportler zu Dopingmitteln? Im Spitzensport spielt das „große Geld“ eine wichtige Rolle. Wer Spitzenleistungen erzielt, bekommt gute Werbeverträge und damit kann ein Sportler auch seine Existenz sichern. So lässt sich vielleicht besser verstehen, dass ein gewisser Reiz zur Leistungssteigerung unter allen Umständen besteht. Aus psychologischer Sicht bringt eine gute sportliche Leistung auch eine hohe Wertschätzung der Gesellschaft und Öffentlichkeit mit sich. Wer beispielsweise eine WModer Olympiamedaille holt, kann mit Anerkennung und Beachtung rechnen. Die Gier nach diesem Erfolg und der damit einhergehenden Wertschätzung in der Öffent-

Doping Wer dopt, nimmt unerlaubte Substanzen ein oder nutzt unerlaubte Methoden, um seine (meist sportliche) Leistung zu steigern. Dies ist im Sport verboten, da damit beim Wettbewerb die Chancen ungleich verteilt werden und der Sportler riskiert, seine Gesundheit zu schädigen. Die Welt-Doping-Konferenz hat 1999 in Lausanne Doping neu definiert und eine Liste von verbotenen Mitteln und Verhaltensweisen erstellt. Als Grundlage diente ein Entwurf des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Mit 1. Jänner 2004 hat die World AntiDoping Agency (WADA) die IOC-Regeln erweitert. Der World Anti-Doping Code ist das Kerndokument und legt sowohl für Sportorganisationen als auch für öffentliche Behörden einheitliche Strategien, Regeln und Vorschriften fest. Er vereint dabei vier internationale Standards mit dem Ziel, verschiedene Bereiche von Anti-Doping-Organisationen zu vereinheitlichen: Testverfahren, Laboratorien, medizinische Ausnahmegenehmigungsverfahren (Therapeutic Use Exemptions) und die Dopingliste. 50

lichkeit darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Passen gedopte Sportler in ein bestimmtes Charakterbild? Zwischen Sportlern gibt es große Unterschiede. Für manche ist der Sieg auch aus psychologischer Sicht unglaublich wichtig. Solche Sportler sind natürlich mehr gefährdet, zu Dopingmitteln zu greifen, als andere. Wenn nämlich der Wert der eigenen Person nur mehr mit sportlichen Ergebnissen gleichgesetzt wird, heißt das für den Betroffenen, er sei nur dann ein wertvoller Mensch, wenn er eine gute Leistung erzielt. Diese Unterschiede in der Werthaltung sind oft entscheidend, ob sich jemand dopt oder nicht. Welchem Druck sind Athleten im Leistungssport heute ausgesetzt? Wer im Spitzensport die Leistung nicht erbringt, muss mit großen Veränderungen im Leben rechnen. Er fliegt aus dem Kader hinaus, wird an der weiteren Karriere gehindert oder scheitert ganz. Die Sportler sind sich dieser Tatsache auch bewusst. Hier bewegen sich vor allem extrem ehrgeizige Sportler, die so genannten „Beißer“. Auch im Amateursport soll Doping mittlerweile verbreitet sein. Steht nicht die ökonomische Seite im Vordergrund, zählt umso

mehr der psychologische Faktor. Viele Athleten sind nur am Ergebnis interessiert. Diese Gier nach dem Sieg entsteht oft dadurch, dass man den Wert der eigenen Person mit dem Ergebnis gleichsetzt. Mit Doping kann man da noch ein paar Prozent an Leistung herausholen. Da im Amateursport außerdem nicht so streng kontrolliert wird wie bei den Profis, verführt das Athleten umso mehr. Hat Ihnen ein Sportler schon einmal Doping gebeichtet? Nein, bisher noch nicht. In unserer Arbeit des sportlichen Mentaltrainings erklären wir zu Beginn, dass mentales Training mit Doping nicht vereinbar ist. Diese

Zur Person Martin Volgger, Mitbegründer des Vereins für Sportpsychologie und Mentaltraining, unterrichtet an der Mittelschule Sterzing und gibt sportpsychologische Beratungen für Sportler, Trainer, Eltern und Interessierte.

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Duathlon in Jaufental Vereinbarungen muss der Sportler akzeptieren. Dazu zählt eben auch Dopingverzicht. Ganz ausschließen kann man es aber nie. Des Dopings überführte Sportler werden diesen Makel kaum noch los. Er bleibt ihnen haften. So extrem würde ich es nicht sehen. Jeder kann einmal einen Fehler machen. Ich würde niemanden verurteilen, der zu Doping gegriffen hat, auch wenn sein Verhalten äußerst unfair ist. Jeder kann in einem zweiten Schritt versuchen, seinen Fehler wieder gutzumachen, daraus zu lernen. Was läuft im Sport verkehrt?

Der Verein für Sportpsychologie und Mentaltraining kämpft dafür, dass Sport besonders im Kinder- und Jugendbereich so praktiziert wird, dass es nicht nur um das Ergebnis geht. Natürlich geht es auch um die Leistung, ums Gewinnen, aber das Ergebnis darf nicht zu sehr im Vordergrund stehen. Mit dieser Einstellung sollte man schon im Jugendbereich beginnen. Der Prozess hin zur Leistung sollte mehr Anerkennung erhalten. Und vergessen wir nicht: Der Sport sollte vor allem Spaß machen. Im Hochleistungssport liegen die Dinge da natürlich etwas anders.

Schwazer für dreieinhalb Jahre gesperrt Ende April hat das italienische Anti-Doping-Gericht des Nationalen Olympischen Komitees (CONI) in Rom dem Geher Alex Schwazer eine Sperre von dreieinhalb Jahren auferlegt. Der Olympiasieger aus Kalch war am 30. Juli 2012, kurz vor seinem Einsatz bei den Olympischen Spielen in London, positiv auf Epo getestet worden. Die Sperre endet Ende Jänner 2016. Somit könnte der heute 28-Jährige an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro theoretisch wieder an den Start gehen. Sein Anwalt Gerhard Brandstätter kündigte Rekurs gegen das Urteil an.

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Wäre dieser Ansatz eine Art Vorbeugung gegen Dopingmissbrauch? Ja, denn gerade in der Trainerausbildung kann sehr viel Präventionsarbeit geleistet werden. Trainer haben einen großen Einfluss auf ihre Sportler, gerade in der Pubertät. Es sollte ein Denken vermittelt werden, das lebensfreundlicher und Ich-freundlich ist, so dass die Kinder ihren Sport wieder mit Spaß betreiben. Ich kriege immer eine Gänsehaut, wenn ich höre, dass Kinder vor einem Wettkampf die ganze Nacht vor Aufregung nicht schlafen können und Angst haben, ein schlechtes Ergebnis nach Hause zu bringen. Wenn der Sport so funktioniert, dann ist er auch kein Lebenstraining. Dann geht er aus meiner Sicht nicht in die richtige Richtung – und das kommt leider immer wieder vor. Sollte man die Dopingkontrollen verschärfen? Doping wird es in irgendeiner Form immer geben, weil im Leistungssport der finanzielle Anreiz einfach sehr groß ist. Man sollte die Kontrollen daher verschärfen. Wenn man hört, dass ein Lance Armstrong sieben Titel holte und immer gedopt gewesen sein soll, muss man die Effizienz der Dopingkontrollen sicher hinterfragen. Interview: bf

Am 14. Juli trägt der ASV Jaufental den 3. Duathlon im Radfahren und Laufen aus. Die Radfahrer starten um 10.00 Uhr beim Sportplatz St. Anton in Jaufental und übergeben das Rennen nach einer rund 4,6 km langen Strecke (350 hm) beim „Birgl“ an die Läufer. Diese legen bis zum Ziel im Sportplatz eine Laufstrecke von 4,4 km zurück. Kinder und Jugendliche starten ab 12.30 Uhr, bewältigen mit dem Rad eine knapp ein Kilometer lange Strecke, die Läufer laufen rund 500 Meter. Die bewusst nicht allzu anspruchsvoll gewählte Strecke soll Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Möglichkeit bieten, einmal gegen die Uhr zu laufen und die eigene Kondition zu testen. Anmeldungen nimmt der ASV Jaufental innerhalb 9. Juli per EMail (manfred.siller@gmail.com) entgegen. Nähere Infos unter der Rufnummer 348 5412099 und unter www.ratschings.info.

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sport

Leichtathletik

Ancona

Stefani qualifiziert sich für EM

Platz elf für Ploner

Weissteiner Zweite beim Straßenlauf von Oderzo

Bei der 11. Italienmeisterschaft in Ancona über 10.000 m auf der Bahn wurde Markus Ploner vom SV Sterzing Elfter. Der einzige Südtiroler im Rennen passierte die Ziellinie nach 30.32,09 Minuten. Der Titel ging an den in Marokko aufgewachsenen Jamel Chatbi von Atletica Riccardi, der in 28.56,27 Minuten italienische Jahresbestzeit lief.

Die 18-jährige Sterzingerin Anna Stefani lief zu Pfingsten beim Meeting „Città di Gavardo – Memorial Max Corso“ im 3.000-mLauf auf den 7. Platz. In neuer persönlicher Bestzeit von 9.33,89 Minuten schaffte sie damit locker die Norm für die U20-Europameisterschaft Mitte Juli in Rieti (9.46,00 min.). So schnell wie Stefani war in dieser Saison in Italien noch keine Juniorin. Der Sieg ging an Margherita Magnani in 9.01,44 Minuten. Eine Riesenüberraschung lieferte die U18-Vize-Italienmeisterin am 1. Mai beim 18. Leichtathletik-Meeting in Oderzo über 5.400 m: Sie lief in 18.31 Minuten sensationell auf

Platz sechs. Trainer Ruggero Grassi ist davon überzeugt, dass Stefani eine große Zukunft bevorstehe und sie in die internationale LeichtathletikElite vordringen könne. Für Grassi ist die Ste r z i n g e r i n eines der hoffnungsvollsten LeichtathletikTalente Italiens. Am Meeting in Gavardo nahm auch Stefanis Teamkollegin Sandra Sparer teil, die über 800 m in 2.23,01 Minuten Rang 30 belegte. Silvia Weissteiner (Forstwache) wurde beim Straßenlauf von Oderzo in 17.45 Minuten Zweite, nur

sieben Sekunden hinter der Russin Natalia Solovyeva. Eine weitere Athletin aus Sterzing, Vera Mair, gewann den 3,3-km-Lauf der Schülerinnen. Ende April hatte Weissteiner den 10. Straßenlauf „Mujalonga sul mar“ in der Provinz Triest nahe der slowenischen Grenze gewonnen. Die 33-jährige Athletin aus Gasteig passierte die Ziellinie des 10-Kilometer-Laufs nach 33.21 Minuten. Markus Ploner, 32, vom SV Sterzing schaffte in 29.38 Minuten Rang sechs.

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Endlich auch in Sterzing!

Finalmente anche a Vipiteno!

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sport

Klettern

Wipptaler Kletternachwuchs feiert Erfolge

Das Trainingsteam Wipptal: Elija Gschnitzer, Marion Mair, David Mair, Florian Braunhofer, Anika Strickner, Johannes Hecher, Judith Holzer, Elisabeth Strickner mit den Trainern Matthias Polig und Maria Graus

Bei den 17. Alpenverein-Bouldermeisterschaften ClimBo beim Salewa Cube in Bozen waren die jungen Wipptaler Kletterer Anfang Mai äußerst erfolgreich. Rund 100 Kinder und Jugendliche kletterten sich bei der Kidsclimbo, die erstmals im Rahmen der Meisterschaft stattfand, die Finger wund und sammelten Wettkampferfahrung. 24 Südtiroler Teams waren am Start, darunter erstmals auch das Trainingsteam Wipptal um Trainerin Maria Graus, das die 14 Stationen mit Bravour meisterte. Judith Holzer, Florian Braunhofer und Elisabeth

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Strickner erzielten in der U10 den dritten Platz. Marion Mair, David Mair, Elija Gschnitzer und Johannes Hecher siegten in der U12. Das Kletterteam Wipptal führt die Boulderhalle in der Sportzone Wiesen. Von September bis Juni wird jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr frei geklettert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können das Bouldern unter Aufsicht ausprobieren. Beim Bouldern, dem Klettern in Absprunghöhe, geht es darum, möglichst schwierige Kletterstellen zu bezwingen. Dabei ist viel Kreativität, Beweglichkeit, Maximalkraft und Technik gefragt. Nähere Infos unter www.kletterteam-wipptal.it.

71 Wettkämpfe geplant

(v. l.) Renate Rungger, Anna Stefani, Julia Calliari, Christian Obrist, Marco Colombo und Silvia Weissteiner

In diesem Jahr wird der Leichtathletikverband (FIDAL) in Südtirol 71 Wettkämpfe, darunter 39 Bahnwettkämpfe sowie Straßenrennen und Bergläufe austragen. Bei der Vorstellung des Wettkampfkalenders Anfang Mai in Bozen waren neben Vereinsfunktionären und Spitzenathleten auch Top-Läuferinnen aus dem Wipptal anwesend. Mittel- und Langstreckenstreckenläuferin Silvia Weissteiner aus Gasteig peilt heuer die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Moskau an.

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sport

Meisterhaft Der Tanzsport hat es ihr angetan: Lorenza Debiasi holte bei ihrem ersten nationalen Bewerb auf Anhieb den Italienmeistertitel im Disco Dance Solo. Das zehnjährige Mädchen aus Sterzing ließ Ende April in Bellaria (Rimini) 51 Teilnehmer hinter sich und tanzte sich an die italienische Spitze. Seit sechs Jahren besucht sie die Tanzschule Dynamic Dance in Brixen. Dort trainiert sie zweimal wöchentlich mit ihrer Tanzlehrerin Melissa De Zordo. 2010 hat bereits ihr Bruder Damiano in der Kategorie der bis zu 15-Jährigen im Discofox einen nationalen Titel gewonnen.

Ski Alpin

Stubenferner Skirennen Am 16. Juni wird oberhalb der Magdeburger Hütte in Pflersch das „StubenfernerSkirennen“ ausgetragen. Anmeldungen nehmen die Organisatoren CAI und ASV Gossensaß (Ski Alp) innerhalb 12. Juni unter der Rufnummer 632372 (Tourismusverein Gossensaß) entgegen.

11. Hochfeiler-Trophäe

Kanu

Brüder Ulpmer erfolgreich

Die Maulsner Kanuten Manuel und Matthias Ulpmer vom ASV Milland haben die ersten Wettkämpfe der Saison in der Disziplin Kajak Slalom bravourös gemeistert. Der 15-jährige Manuel erzielte bei interregionalen und nationalen Wettkämpfen in Bologna, Padua und Subiaco (Rom) in der U16 drei zweite und einen dritten Platz. Der achtjährige Matthias gewann die beiden U10-Slalomrennen in Bologna und Padua. Manuel hat gute Chancen, bei den nächsten nationalen Rennen den Sprung in das italienische Jugend-Nationalteam „Speranze“ zu schaffen und somit auch an internationalen Wettkämpfen teilzunehmen.

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(v. l.) Die Initiatoren Uli Saxl, Hannes Mittermair, Walter Fleckinger und Rainer Mittermair

Am 30. Juni findet oberhalb der Hochfeilerhütte auf 2.710 m die 11. Hochfeilertrophäe statt. Der Riesentorlauf in den Kategorien Damen, Herren, Kinder und Kurzski (bis 123 cm) wird um 10.30 Uhr gestartet. Einschreibungen sind bis zum 29. Juni unter den Rufnummern 333 6742777, 346 7647411 oder (ab 10. Juni) 0472 646071 möglich. Für den Skitransport bis zur Hochfeilerhütte wird gesorgt (Abgabe bis 16. Juni in der Bar „Klee“). Unter allen Teilnehmern werden schöne Sachpreise verlost. Im Nenngeld von 25 Euro ist auch eine eventuelle Übernachtung inbegriffen. Bei Schlechtwetter wird das Rennen auf den 7. Juli verschoben.

Und wieder ruft der Spielhahn

Wenn der Frühling ins Land zieht und die Hänge zwischen Weißspitz und Hühnerspiel auszuapern beginnen, geben sich seit 19 Jahren Skitourengeher am Hausberg von Gossensaß ein Stelldichein. In diesem Jahr schnallten sich 81 Skitourengeher nach dem Aufstieg von der Riedbergalm bis unterhalb des Weißspitz am 1. Mai noch einmal die Skier an und wetteiferten beim Skitourenrennen, organisiert vom AVS Gossensaß, um die Spielhahntrophäe. Bestzeit bei den Herren fuhr in 2.26 Minuten Arthur Lanthaler vom AVS Gossensaß, der das Rennen in den vergangenen Jahren bereits mehrfach für sich entscheiden konnte. Schnellste Frau war in 2.35 Minuten Manuela Oberhofer vom AVS Pflersch. Der Spielhahn bleibt für ein weiteres Jahr in Gossensaß: Die Mannschaft der AVS-Ortsstelle, bestehend aus drei Männern und einer Frau, gewann in 10.20 Minuten vor jener aus Pflersch (11.37 min.) und Pfitsch (14.01 min.).

1. Badmintonturnier in Sterzing

Floorball für Jugendliche Die Floorballer des ASV Sterzing und der Jugenddienst Wipptal veranstalten vom 1. bis zum 27. Juli einen Floorball-Kurs für Jugendliche von elf bis 13 Jahren. Gespielt wird montags, dienstags, mittwochs und freitags von 18.00 bis 19.30 Uhr in der Turnhalle in der Lahnstraße in Sterzing. Interessierte können sich bei Christiano Di Stefano unter der Rufnummer 334 2506870 melden.

Mitte Mai fand in der Dreifachturnhalle das erste sektionsinterne Badmintonturnier des ASV Sterzing statt. Matteo Callegari (obere Reihe, 1. v. r.) gewann die Jugendwertung, Marlene Plank (mittlere Reihe, 2. v. l.) siegte bei den Frauen, Erhard Holzer (obere Reihe, 2. v. r.) bei den Männern. Am Turnier hatten zwölf Spieler teilgenommen. An der Sportart Interessierte können sich bei Erhard Holzer unter der Rufnummer 339 8861711 melden. erker juni 13


sport

Mittelschüler im Olympiafieber

Die Olympiasieger der Mittelschule „Vigil Raber“ Angelehnt an die Olympischen Spiele der Antike haben sich die Schüler der Mittelschule „Vigil Raber“ erstmals in den olympischen Disziplinen des alten Griechenlands gemessen. Zu Beginn der Spiele am 30. April wurden die Schüler von der Klasse 4b des Sportgymnasiums in die Theorie der antiken Wettkämpfe eingeführt. Die Spiele wurden mit dem Einzug der Priesterin, der Juroren und der Athleten in der Dreifachturnhalle feierlich eröffnet. Zu bewältigen waren Sprint, Waffenlauf, Doppellauf, Langlauf, Weitsprung, Ringen, Speerwurf, Diskus und Staffellauf. Die Jury ermittelte die jeweils Besten je Disziplin nach Klassen. Beste Wettkampfgruppe der Erstklässler war die 1A, in den 2. und 3. Klassen siegte der B-Zug. Organisiert wurden die Olympischen Spiele der Antike von den Lehrpersonen Erika Volgger und Thomas Mössner vom Sportgymnasium Sterzing.

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„Wollen stärker zusammenarbeiten“

Budokas holen zwei Silbermedaillen

Sportvereine für Menschen mit Behinderung wollen künftig verstärkt zusammenarbeiten und gemeinsam Veranstaltungen organisieren. Darauf einigten sich vor kurzem Vertreter der Lebenshilfe, des Sportclubs Meran, des Arbeitskreises Eltern Behinderter, des Sportvereins Brixen sowie von Sports and Friends Sterzing bei einem Treffen mit Veronika Stirner, Direktorin der Special Olympics. Eine besondere Herausforderung sei es, Schwerstbehinderte miteinzubeziehen, so Stirner. Auch soll Sportvereinen geholfen werden, Sektionen für Menschen mit Behinderung zu gründen. Regelmäßige Treffen sowie eine Tagung zum Thema Sport für Menschen mit Behinderung sind geplant.

Bei den Italienmeisterschaften im Yoseikan Budo Mitte April in Rovereto holten sich die Sterzinger Budokas gleich zwei Vize-Italienmeistertitel: Stefan Rainer wurde Zweiter bei den Senioren und Yara Siller Zweite in der U12. In der U21 belegte Fabian Graber den dritten, David Graber den vierten Platz. Rainer qualifizierte sich für die Europameisterschaft Mitte Mai im schweizerischen Visp, wo es für die Südtiroler Athleten vier Medaillien gab.

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eishockey

Broncos spielen wieder in A1 WSV Sterzing trennt sich von Cheftrainer Oly Hicks und nimmt Zdenek Travnicek unter Vertrag

Broncos spielen wieder erstklassig Der italienische Eissportverband FISG hat am 10. Mai das Aufnahmegesuch der Broncos in die A1 genehmigt. Zuvor hatte sich der WSV-Vorstand mehrheitlich für eine Rückkehr in die erste Liga ausgesprochen. Die anderen A2-Klubs werden gemeinsam mit den Klubs aus Österreich und Slowenien am internationalen Turnier INL teilnehmen. Die A2-Meisterschaft wird weiterhin gespielt, jedoch in stark reduzierter Form. Die WSV-Spitze hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. „In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist es nicht einfach, Sponsorengelder aufzutreiben. Ein erster Budget-Entwurf hat aber gezeigt, dass es auch ohne finanzielles Harakiri möglich ist, ein konkur-

Foto: Max Pattis

Nach zwei Jahren wollen die Broncos im Herbst wieder in der Serie A1 mitspielen. Der italienische Eissportverband hat dem Ansuchen des Wintersportvereins Sterzing bereits stattgegeben. Aus den Fehlern von damals, so die Vereinsspitze, habe man seine Lehren gezogen. Der WSV hat sich von Cheftrainer Oly Hicks getrennt und den tschechischen Trainer Zdenek Travnicek unter Vertrag genommen.

renzfähiges Team auf die Beine zu stellen“, so Präsident Robert Stafler. „Wir sind vor zwei Jahren zwar abgestiegen, haben daraus aber unsere Lehren gezogen und möchten es nun besser machen.“ Hicks und WSV trennen sich Der WSV hat den Vertrag mit Trainer Oly Hicks in beidseitigem Einvernehmen nicht mehr verlängert. Nach fünf Jahren verlasse nicht nur ein Trainer, sondern ein Freund den Verein, so der WSV in einer Aussendung. „Mir werden seine Professio-

Eishockey-WM

Alex Gschließer: Assistenztrainer bei WM Alex Gschließer hat bei der Eishockey-WM in Budapest sein WM-Debüt als Assistenztrainer der italienischen Nationalmannschaft gefeiert. Dabei konnte er mit Nationaltrainer Tom Pokel wertvolle Erfahrungen für seine Trainerlaufbahn sammeln. Als Nationalspieler bestritt Gschließer drei Weltmeisterschaften und die Olympischen Spiele in Lillehammer. Für Italien lief die WM wie am Schnürchen. Zwei Jahre nach dem letzten Triumph feierte Italiens Nationalmannschaft in Budapest vor rund 10.000 Fans den Wiederaufstieg in die Weltgruppe. In Budapest standen sich Korea, Japan, Großbritannien, Ungarn, Italien und Kasachstan gegenüber. 56

nalität, seine Klasse und angenehme Art in Erinnerung bleiben“, so Stafler. Der kanadische Trainer hat mit den Broncos zwei Meistertitel (2009 und 2011) und einen Vizemeistertitel in der zweiten Liga geholt. Nach einer Saison in der A1 (2010/11) wurden die kritischen Stimmen am Trainer von Fans und in der Mannschaft lauter. Dennoch vertraute ihm die WSV-Spitze in der vergangenen Saison und holte den Vizemeistertitel. Hicks hat die Broncos in 238 Spielen gecoacht und dabei 144 Mal gewonnen. „Auch wenn das von außen nicht immer sichtbar war, Hicks hat unserem Verein unendlich viel gegeben, wofür wir ihm nicht dankbar genug sein können. Wer weiß, vielleicht sieht man sich ja eines Tages wieder“, so der sportliche Leiter Egon Gschnitzer. Der Neue: Zdenek Travnicek Für die kommende Saison hat der Vorstand den 43-jährigen Zdenek Travnicek aus Tschechien unter Vertrag genommen. Travnicek ist hierzulande ein unbeschriebenes Blatt, denn seine Eishockeykarriere als Spieler und Trainer spielte sich ausschließlich in der ehemaligen Tschechoslowakei und in sei-

ner zweiten Heimat Deutschland ab. Sein Weg, der auch Einsätze in sämtlichen Jugendnationalmannschaften der Tschechoslowakei umfasst, führte ihn bis in die erste Bundesliga und später in die DEL, wo er mit München und Schwenningen fast 200 Spiele bestritt. Dazu kommen über 300 Einsätze in der Zweiten Bundesliga und 140 Spiele in der Oberliga. 2005 wurde er Chefcoach in Leipzig und holte mit seinem Team in der Regionalliga auf Anhieb den Vizemeistertitel und ein Jahr später den Aufstieg in die Oberliga. 2011 wechselte „Travo“ – so ist er in deutschen Eishockeykreisen bekannt – zu den Wölfen nach Freiburg in die 2. Bundesliga. Vor zwei Jahren stand er beim Aufsteiger SC Riessersee unter Vertrag und sicherte dem Garmischer Club den Klassenerhalt. Der Vertrag wurde 2012 überraschend nicht verlängert. Daraufhin nahm er das Angebot der Wattener Pinguine an, mit denen er den Meistertitel in der Eliteliga, der vierthöchsten österreichischen Eishockeyliga, holte. Ausländer bestätigt Verlängert hat der Club den Vertrag mit Derek Eastman und Trevor Jon Caig. Der kanadische Goalgetter Caig war Topscorer der vergangenen Saison und sammelte mit 33 Toren und 44 Assists in 41 Spielen 77 Punkte. Eastman rangierte hinter Steve Pelletier auf Platz zwei der Scorerwertung unter den Verteidigern und schaffte in 42 Spielen zwölf Tore, 45 Assists und 57 Punkte. Präsident gesucht Nachdem Robert Stafler angekündigt hat, das Präsidentenamt beim WSV Sterzing zurücklegen zu wollen, läuft die Suche nach einem Nachfolger. Bis Redaktionsschluss war ein solcher noch nicht gefunden. Der neue Präsident sollte neben seinem sportlichen Interesse auch über gute Kontakte zu möglichen Sponsoren verfügen. erker juni 13


BROOMball

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erker-extra

wandern, sport & freizeit Diagnose Wanderlust Sie verspüren einen unbändigen Drang, sich in der freien Natur aufzuhalten, durch Felder und Wälder zu streifen und bei ausgedehnten Wanderungen viele kleine Glücksmomente einzufangen? Dann sind Sie wohl unheilbar an Wanderlust erkrankt. Das einzig wirksame Mittel dagegen: rein in die Wanderschuhe und hinaus in Gottes großen Garten! Es muss ja nicht gleich der Jakobsweg nach Santiago de Compostela sein – kleine und große Wandertouren liegen im Wipptal praktisch vor der Haustür. Sie warten nur darauf, entdeckt und begangen zu werden. Verschiedene Schwierigkeitsgrade, besondere Highlights am Wegesrand und deftige Schmankerln am Ziel lassen das Wandern zu einem vergnüglichen Freizeitspaß für jedermann werden. Egal, ob Nacht-, Rund-, Fernoder Barfußwandern: Lassen Sie Hektik und Routine des Alltags hinter sich, nehmen Sie Ihren Liebsten, Ihre Kinder oder den Hund an die Hand und ab geht die Post! Wenn Sie dann noch inbrünstig „Das Wandern ist des Müllers Lust ...“ anstimmen, steht erholsamen Stunden nichts mehr im Wege. Wer noch auf der Suche nach einem geeigneten Ziel ist, findet auf den nächsten Seiten einige hilfreiche Tipps. Und wen das Wandervirus noch nicht gepackt hat – es ist höchste Zeit, sich anstecken zu lassen. Aus vielen Wandermuffeln sind schon die größten Bergfexe geworden ...

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Ganzjährig auch am Samstagnachmittag geöffnet.

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Immer dem Bergschuh nach Viel wandern macht bewandert auch ohne Navigerät und GPS. 17 Ausflugs- und Einkehrtipps für Wadeln, Augen, Herz und Seele. Gute Wandersaison!

Ladurnerhütte (1.730 m) geöffnet vom 29. Juni bis 29. September (Übernachtungsmöglichkeiten); Ruhetage: 2. & 9. Juli; im September jeden Dienstag, Tel. 770012 oder 338 8312121, www.ladurnerhuette.com, Familie Keim Hausgemachte Spezialitäten, Kinderspielplatz, Unterhaltung für Jung und Alt Termine: Sa., 6. & So., 7. Juli - Kräutertage in Ladurns So., 7. Juli - Live-Musik mit dem „TIROLER ALPENKLANG“ So., 21. Juli - Konzert der Musikkapelle Pflersch Das Almgebiet Ladurns bietet im Sommer Schönheiten und Reize vor allem wegen seiner Ruhe und Abgeschiedenheit. Erreichbar: zu Fuß von der Talstation des Sesselliftes ausgehend über den Weg Nr. 34, der in den Weg Nr. 35 übergeht, 2 Stunden; mit dem Mountainbike von Innerpflersch über die Forststraße; oder von Gossensaß aus Richtung Ladurns. Dolomieu-Weg: von der Bergstation Roßkopf in 2 1/2 Stunden.

Edelweißhütte (2.000 m vom 29. Juni bis 15. September geöffnet (23 Betten) Tel. 770525 oder 339 6459558, www.edelweisshuette.it 06./07.07.: Kräuterfest: spezielle Bergkräutergerichte, Hüpfburg 07.07.: Live-Musik ab 11.00 Uhr mit der Gruppe „Alpenbluat“, Kinderschmincken und Kräuternest basteln 18.08.: Goaßlschnöllertreffen mit Messfeier (11.00 Uhr), Musik und Grillfest Besonderheit: Angelmöglichkeit, Reifenrutschbahn, Neu: Kinderspielplatz Erreichbar: Von der Bergstation Ladurns in 40 min., von der Talstation 2 ½ h, von Gossensaß 3 ½ h, von Toffring 1 h, vom Dolomieuweg 50 min., vom Rosskopf über Lotterscharte 2 ½ h Ausgangspunkt: Lotterscharte, Telfer Weißen, Wetter- und Seberspitz

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Allriss-Alm (1.534 m) bis Ende Oktober geöffnet, (montags Ruhetag – im August kein Ruhetag), Tel. 349 2648358 Erreichbar: von St. Anton/ Innerpflersch, Weg Nr. 27, 1 Stunde; oder von der Bergstation Sessellift Ladurns über den Drei-Almen-Weg: Ladurns Richtung Wastenegg – Richtung Toffringalm – Pfaffenberg – Allriss-Alm, 2 1/2 Stunden, ein wunderschöner, sehr zu empfehlender Tagesausflug. Von der Allriss-Alm führt der Weg Nr. 27 weiter bis zur Wetterspitze (2.709 m), 3 1/2 Stunden. Dolomieu-Weg: Roßkopf – Ladurns, ca. 3 Stunden, Ladurns – Allriss, ca. 2 1/2 Stunden Die Alm ist auch mit dem Mountainbike erreichbar (3 km). Neu: Rundwanderung vom Hotel „Feuerstein“ Richtung Stein, dann der Hinweistafel folgend zur Allriss-Alm; Rückweg: von der Alm Richtung St. Anton Auf Reservierung: Grillabende und Feiern

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BIOrestaurant. KULTUR am berg.

Tribulaunhütte – Pflersch (2.369 m) bis 30. September geöffnet (Übernachtungsmöglichkeiten)

Hühnerspielhütte (1.868 m) geöffnet bis 31. Oktober, Ruhetag: Montag Tel. 335 5666181, www.huehnerspielhuette.it Die Hühnerspielhütte, wunderschön gelegen an den Ausläufern des Tuxerkamms oberhalb von Gossensaß, ist das Ausflugsziel für Genießer. Das Bergkino mit seiner originellen Bestuhlung und entspannenden Wirkung gibt einen atemberaubenden Ausblick auf den Wipptaler Talkessel und die umliegenden Gipfel. Die qualitativ hochwertige und kreative Küche mit ausschließlich regionalen Zutaten und der Saison angepassten Speisen sind Garanten für unvergessliche Stunden. Erreichbar: Vom Parkplatz Dachs oberhalb Pontigl Weg Nr. 22 (rund 1,5 h); vom Braunhof über den Weg Nr. 3 Richtung Weißspitz (rund 2,5 h); von der Riedbergalm Weg Nr. 22 (rund 25 min.)

CAI Sterzing, Tel. 0472 632470 info@tribulaunhuette.com, www.tribulaunhuette.com Erreichbar: von St. Anton/ Pflersch nach Stein, links weiter auf der Schotterstraße und weiter bis zu einem kleinen Parkplatz, wo der Weg Nr. 8 beginnt. Wandermöglichkeiten: Weißwandspitze (3 h), Österr. Tribulaunhaus (2 h), Pflerscher Höhenweg, Schneetalscharte (3 h), Portjoch (6 Std.), Obernberger See (7 h), Bremerhütte (6 h), Übergang Magdeburgerhütte (3 h) mit Weißwandspitze (4 h).

Magdeburger Hütte (2.423 m) geöffnet von Anfang Juni bis Ende September, Tel. 346 7346798 & 0472 632472 • Ein beliebtes Wanderziel für Bergfreunde und Familien. • Die Hütte liegt unterhalb der Schneespitze in den Stubaier Alpen. • Erreichbar von Pflersch aus (Parkplatz Stein) in ca. 2,5 Stunden. • 50 Schlafplätze (bitte um Reservierung) Ausgangspunkt für Wanderungen zur Schneespitze (ca. 2,5 h), Weißwandspitze (ca. 2 h), Tribulaunhütte (ca. 3 h), Teplitzer Hütte (ca. 5 h). Wir verwöhnen Sie mit traditioneller Südtiroler Küche. Auf Ihr Kommen freut sich Familie Braunhofer & Team

„Wichtig ist, dass du dich

wohlfühlst, dass du die Natur

um dich herum spürst –

dann macht Bergsteigen unheimlich glücklich.“

Hans Kammerlander

Hochfeilerhütte (2.710 m) von Mitte Juni bis Anfang Oktober geöffnet (30 Betten, 60 Matratzenlager) Tel. Hütte 646071, Tel. Privat 767402, www.hochfeilerhuette.it Erreichbar: Von der 3. Kehre der Pfitscherjochstraße (1.718 m) – Gehzeit von dort: ca. 3 Stunden. Man überquert den Pfitscherbach und gelangt zur „Märchenwiese“. Im weiteren Verlauf erreicht man mehrere Heustadl, im Volksmund „Wiener Neustadt“ genannt. Nun führt der Weg über weite begrünte Berghänge weiter zur „Schaferhütte“. Von dort gelangt man über einen schönen Wiesenhang rund 100 Höhenmeter hinauf bis zum Gliedergang. Nachdem man den Gliedergang hinter sich gelassen hat, erblickt man das erste Mal die Schutzhütte. Man quert nun mehrere Gräben und erreicht alsbald die Serpentinen. Nach Überwindung des Serpentinenweges sind es noch etwa 20 Gehminuten bis zur Hochfeilerhütte. 30. Juni: 11. Hochfeiler-Trophäe

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Europahütte (2.693 m) von Mitte Juni bis Oktober geöffnet (30 Betten, 50 Lager) Tel. 0472 646076, Privat 338 2124738, f.holzer@rolmail.net

www.europahuette.it Von der 4. Kehre der Pfitscherjochstraße oder vom Pfitscherjoch (Shuttledienst) erreichbar sowie von Platz und Brenner. Aufstieg ca. 3 h Ausgangspunkt für den Kraxentrager und Wolfendorn 29. Juni: 35 Jahre Hüttenwirtin Josefine


Vallmingalm – das sonnseitig gelegene Almdorf – „Jörgner Kaser“ – von Anfang Juni bis Ende September geöffnet Peppi Ralser, Tel. 333 4501211 Wir verwöhnen Sie mit warmen Gerichten, mit dem weitum bekannten Vallminger Graukäse, Butter, Speck am Brettl ... aus eigener Herstellung. Von der Roßkopf-Bergstation wandert man zur Kastellacke und von dort gelangt man (Weg Nr. 19) leicht absteigend zum Talboden. Dolomieu-Weg: Roßkopf – Vallming (3/4 Stunden) – Ladurns (2 1/2 Stunden) – Vallming – Allriss ( 5 1/2 Stunden) 23. Juni: Alpenrosenfest in Vallming 4. August: Vallminger Almfest 18. August – 1. September: Knödelwochen bei der Jörgner Kaser

VALLMINGALM – WALTERKASER von Mitte Juni bis Mitte Oktober geöffnet, unter neuer Führung Wir verwöhnen Sie gerne mit traditionellen Gerichten und hauseigenen Produkten wie Käse, Butter, Speck, Joghurt ... Sonntag, 23. Juni: „Alpenrosenfest in Vallming“ Sonntag, 4. August: „Vallminger Almfest“ Sie erreichen uns zu Fuß von der Bergstation Roßkopf dem Weg Nr. 19 folgend zur Kastellacke und von dort leicht absteigend zum Almdorf (mittlere Hütte). Gehzeit ca. ¾ Stunde, auch für Kinder sehr geeignet.

„Die Stunde auf dem Gipfel wäre nicht halb so schön,

wären da zuvor nicht die dunklen Täler zu durchwandern.“ (Helen Miller)

Verena und Erich freuen sich auf Ihren Besuch. Tel. 338 7677009

Simile-Mahd-Alm (2.012 m) bis Ende September geöffnet (23 Schlafplätze) Tel. 647162 oder 347 2387457 Eine gemütliche Herberge in sonnseitigen Wiesen und Weiden. Erreichbar: von Mauls über den Braunboden nach Niederflans (oder mit dem Auto von Valgenäun nach Niederflans), von dort weiter in östliche Richtung (Weg Nr. 2) zur Alm, 3 Stunden von Mauls. Ausgangspunkt zum Wilden See (2.536 m), 1 1/2 Stunden, zur Wilden Kreuzspitze (3.132 m), 1 1/2 Stunden, Abstieg 5 Stunden. Schöne 2-Tagestour mit Übernachtung auf der Simile-Mahd-Alm!

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Puntleider Seealm ( 1.777 m) Schutzhütte – Eröffnung der Sommersaison am 15. Juni, geöffnet bis 6. Oktober, Tel. 349 64 42 391 Wild- und Almspezialitäten Der malerische Puntleidersee (1.848 m) ist von der rauen und unberührten Hochgebirgslandschaft der nordöstlichen Sarntaler Alpen umgeben. Gehweg vom See zur Almhütte ca. 15 Minuten. Erreichbar: Sarntal (Penserjoch): Wanderweg 14 A, Astenberg – Niedeck, Richtung Tatschspitze bis zur Abzweigung Puntleiderjöchl, Abstieg zur Puntleidersee Alm, Gehzeit 3 bis 3,5 Std. Eisacktal (Graßstein/Franzensfeste): Parkplatz Puntleid, Wanderweg 14, Gehzeit 1,5 – 2 Std. Forstweg für Radfahrer: ab Graßstein/Franzensfeste 7 km Ob als Wanderer, mit dem Mountainbike oder hoch zu Ross: Anny mit Team freut sich auf Euren Besuch!

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„Ein guter Wanderer

lässt keine Spur zurück.“ (Laotse)

Gasthof Laponesalm (1.487 m) Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet kein Ruhetag, www.laponesalm.it Erstklassiges Ausflugsziel im hinteren Gschnitztal • vorzügliche Küche • 11 km von Steinach am Brenner • 45 Minuten Gehzeit ab Parkplatz • Taximöglichkeit, Tel. Gasthof und Taxi 0043 664 1634190 • für Mountainbiker geeignet • ideal für Ihren Vereins-, Firmen-, Familienausflug • ganztägig warme Küche • frische Forellen, Grill- & Wildspezialitäten, hausgemachte Kuchen und Torten • Kinderhüpfburg

Gschnagenhardt-Alm (2.006 m) Familie Profanter, Tel. 338 2507724 oder 840158, info@profanterhof.com Geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober. Schön gelegene Almhütte im Talschluss von Villnöß am Munkelweg direkt unter den Geislerspitzen. Wir bieten schmackhafte einheimische Küche und hausgemachte Kuchen. Gehzeit von der Zanser-Alm etwa 1 1/2 Stunden, von St. Magdalena 2 Stunden. Familie Profanter freut sich auf Ihren Besuch.

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wandern, sport & freizeit

Lästige

Blutsauger

Zecken und Stechmücken im Wipptal Von Gernot Walder

Das Wipptal hat seit alters her sowohl Barrieren- als auch Brückenfunktion: Der Alpenhauptkamm scheidet die beiden großen europäischen Flusseinzugsgebiete der Etsch und der Donau, gleichzeitig ist der Brenner seit historischen Zeiten die wichtigste Verbindungslinie zwischen dem deutschen Sprachraum und Italien. Was von beiden überwiegt aber für Zecken und Stechmücken – das Trennende der Kontinentalwasserscheide oder das Verbindende der Transitrouten? Das haben Wissenschaftler aus Nord-, Süd- und Osttirol in den letzten drei Jahren im Rahmen des INTERREG-Projektes VEIT untersucht. Dem Wipptal wurde dabei naturgemäß besondere Aufmerksamkeit zuteil: In vier Orten (Pfitsch, Freienfeld, Ratschings und Franzensfeste) wurden von den zuständigen Aufsichtsjägern Zecken entnommen und zur weiteren Untersuchung an das Versuchszentrum Laimburg bzw. an die Arbeitsgruppe in Osttirol eingesandt. Ebenso wurden von Juni bis Oktober in Freienfeld Stechmücken entnommen, um deren Artenspektrum und die darin gegebenenfalls enthaltenen Krankheitserreger genauer untersuchen zu können. Zecken und Stechmücken werden im Alltag als lästige Blutsauger wahrgenommen, die durch ihre beim Saugakt abgegebenen Sekrete milde lokale Reizungen bis schwere

allergische Reaktionen auslösen. Hat das Opfer Pech, werden beim Saugakt Krankheitserreger übertragen. Von Zecken war bereits allgemein bekannt, dass ihre Stiche zu Infektionen mit FSME, Borrelien oder Anaplasmen führen können – über das Ausmaß des Risikos und allfällige weitere zeckenassoziierte Infektionen lagen bisher aber keine Daten vor. Mücken galten in dieser Hinsicht bisher als eher unbedenklich. Seit Abschluss des Projektes im Jahr 2013 wissen wir mehr, für Tirol insgesamt und für das Wipptal im Besonderen. Zecken sind in Tirol erstaunlich lange aktiv, im Bozner Unterland und im Raum Kufstein wahrscheinlich sogar das ganze Jahr über. Auch wenn noch Schnee liegt, können Zecken aktiv sein. Steigt die Tagestemperatur auch in kleinen Gebieten über +10 °C oder liegt der Tagesspitzenwert über mehrere Tage hindurch zumindest über +5 °C, verlassen die Zecken ihre Verstecke im Waldboden und suchen nach Beute. Auch ihr Verbreitungsgebiet verschiebt sich zunehmend in höhere Lagen. Im Wipptal wurden die Zecken bis auf 1.200 m Seehöhe entnommen. Spitzenreiter für Tirol ist die Gemeinde Galtür, in der Zecken auf über 1.500 m Seehöhe gefunden wurden. Das gilt zwar derzeit nur für klimatisch begünstigte Sonnenhänge, steigen die Jahresdurchschnittstemperaturen jedoch weiter an, ist allgemein mit einem Vordringen der Zecken in höhere Lagen zu rechnen. Phylogenetische Untersuchungen haben ge-

zeigt, dass der Alpenhauptkamm für Zecken bereits in der Vergangenheit keine nennenswerte Barriere war. Die Zeckenpopulationen von Süd-, Nord- und Osttirol sind eng miteinander verwandt, spezielle genetische Cluster konnten nicht ausgemacht werden. Anders sieht es zumindest teilweise bei den zeckenassoziierten Krankheitserregern aus. Am bekanntesten ist die vom gleichnamigen Virus verursachte Frühsommermeningoencephalitis (FSME). Gegen diese, und nur diese, schützt die so genannte „Zeckenimpfung“. Trotz hoher Durchimpfungsraten von mehr als 80 Prozent erkranken daran in Nord- und Osttirol jedes Jahr zehn bis 20 Personen, das Verbreitungsgebiet ist weiträumig. In Nordtirol umfasst es das Leuken-, Inn- und Zillertal sowie das Achenseegebiet und die vorderen Abschnitte des Wipp- und Ötztales. Nur das Außerfern ist derzeit FSMEfrei. In Osttirol sind Infektionen aus dem Lienzer Talboden, dem Iseltal und den Randbereichen des Pusterund Defereggentales bekannt. Ganz anders stellt sich die Situation in Südtirol dar: Hier wird, trotz einer sehr geringen Immunität der Bevölkerung, durchschnittlich weniger als ein Fall pro Jahr verzeichnet. Auch das Verbreitungsgebiet ist eng begrenzt: Nur im Raum Kurtatsch konnten kleinere Naturherde ausgemacht werden. Während also in Nord- und Osttirol die Impfung gegen FMSE für die Bevölkerung flächendeckend empfohlen wird, ist eine Impfung in Südtirol nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Empfohlen wird sie hier für Personen, die im Raum Kurtatsch leben oder dort beruflich im Freien tätig sind, sowie für alle Südtiroler, die in Nord- oder Osttirol arbeiten bzw. studieren. Lassen sich bei FSME die geringeren Fallzahlen in Südtirol mit einem deutlich kleineren Verbreitungsgebiet einfach erklären, stellt sich die

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wandern, sport & freizeit

Situation bei der zweiten wesentlichen Zeckenkrankheit, der Borreliose, bereits etwas komplexer dar. Zwar sind auch hier Fallzahlen und Durchseuchungsraten in Nord- und Osttirol deutlich höher als in Südtirol (7,5 % gegenüber 1,5 %), das Wipptal liegt mit einer Seroprävalenz von knapp unter einem Prozent im Südtiroler Landesdurchschnitt. Im Gegensatz zur FSME sind Borrelien in beiden Gebieten flächendeckend verbreitet. Sogar der Anteil borrelienpositiver Zecken ist in allen Landesteilen mit 20 Prozent ungefähr gleich, im Wipptal liegt er aktuell bei 18 Prozent. Betrachtet man die Borrelien in Nord- und Südtirol genetisch, so stellt man fest, dass für diese der Alpenhauptkamm keine Barriere darstellt. Die Populationen sind – genauso wie die Zecken – eng miteinander verzahnt. Borrelien, die für Nord- oder Südtirol typisch wären, gibt es nicht. In Südtirol sind Borrelien also weder seltener noch von geringerer Pathogenität. Der Grund für die geringeren Fallzahlen und Seroprävalenzraten in Südtirol konnte bisher nicht entschlüsselt werden. Die Forschung auf diesem Sektor geht aber weiter. Versteht man nämlich die Unterschiede zwischen Nord- und Südtirol, so eröffnen sich vielleicht neue Möglichkeiten zur Risikoreduktion. Die Studie VEIT war aber auch in anderer Hinsicht erfolgreich: Die Forscher konnten zwei neue Erreger in Tiroler Zecken nachweisen. Es handelt sich hierbei um Bakterien aus der Familie der Rickettsien, die in etwa fünf Prozent der Tiroler Zecken nachgewiesen werden können. Da sie bisher nicht bekannt waren, mussten erst entsprechende Verfahren zum Nachweis von Infektionen entwickelt werden. Diese stehen seit etwa einem Jahr zur Verfügung. Noch ist unser Wissen

Das Kompetenznetzwerk VEIT nimmt Meldungen über auffällige Zecken, Stechmücken und mit ihnen verbundene Krankheiten gerne entgegen. Meldungen bitte an Dr. Josef Simeoni, Dienst für Hygiene, oder an Dr. Gernot Walder per E-Mail gernot.walder@i-med.ac.at oder telefonisch (0043 664 5560116). erker juni 13

über die Rickettsiose begrenzt. Eine derzeit mit dem Bundeskrankenhaus Lienz durchgeführte prospektive Studie zeigt, dass Infektionen mit Rickettsien wahrscheinlich mit starken Kopfschmerzen und Störungen des Gleichgewichtsorgans einhergehen. Spannend ist, dass in Tirol gleich zwei unterschiedliche Arten von Rickettsien vorkommen. Eine konnte bereits als Rickettsia helvetica identifiziert werden, die andere, die vor allem im Pustertal und im Eisacktal verbreitet ist, konnte noch nicht identifiziert werden. Derzeit wird versucht, die neue Art aus Zecken anzuzüchten, um den so gewonnenen Stamm genauer charakterisieren zu können. Mücken sind im Wipptal vor allem in den Monaten Mai bis September aktiv. Bei den in Freienfeld gefangenen Arten handelt es sich überwiegend um die wissenschaftlich als Aedes vexans bezeichnete Wiesenmücke, weiters wurden die Stechmücke (Culex pipiens/ torrentium) und die Auwaldmücke (Coquillettidia) nachgewiesen. Leider sind auch die Mücken nicht frei von Krankheitserregern. In den Mücken aus Freienfeld konnten zwei Viren nachgewiesen wer-

den: Das zur Gruppe der Bunyaviren gehörende Tahynavirus sowie ein noch nicht genauer identifiziertes, möglicherweise vollkommen neuartiges Phlebovirus. Infektionen mit dem Tahynavirus waren bisher vor allem aus Tschechien und dem östlichen Österreich bekannt. Sie beginnen als fieberhafter Infekt mit etwas Bronchitis, in schweren Fällen mit einer Lungenentzündung und können danach zu einer Entzündung des Gehirns und/ oder der Gehirnhäute fortschreiten. Während die im Wipptal nachgewiesenen Tahynaviren auch genetisch sehr gut mit den anderen europäischen Vertretern dieser Art übereinstimmen, unterscheiden sich die im Wipptal gefundenen Phleboviren deutlich von den bisher in Europa beschriebenen Arten. Ungewöhnlich ist auch der Wirt – nämlich die Wiesenmücke. Bisher war das Vorkommen von Phleboviren nur in den Fiebermücken (Phlebotomus) bekannt. Ob und in welchem Ausmaß dieses Virus Krankheitssymptome verursacht, kann noch nicht beantwortet werden. Fakt ist jedoch, dass etwa ein Prozent der Tiroler Blutspender Antikörper gegen dieses Virus aufweisen. Für weitere Forschungsthemen ist also gesorgt.

Wipptal

Immer mehr Zecken Eine zwischen 2009 und 2011 von der Universität Innsbruck, dem Sanitätsbetrieb Südtirol und dem land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg durchgeführte Interreg-Studie hat ergeben, dass Zecken im Wipptal und im Unterland weiter verbreitet sind als in anderen Landesteilen Südtirols. Bei Stichproben wurden dort über 200 Zecken aufgespürt. Zurückzuführen ist diese Zunahme auf den Klimawandel, der auch bei uns immer deutlicher spürbar wird. Jede fünfte Zecke ist mit Borrelien infiziert; weniger als ein Prozent mit dem gefährlichen FSME-Virus, den die Tiere auch auf den Menschen übertragen können. 65


wandern, sport & freizeit

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Spaß im Wasser – aber sicher

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Wasser übt auf Kinder eine ungeheure Faszination aus. Wasser kann aber besonders für Kleinkinder auch zu einer lebensgefährlichen Falle werden. In Österreich ist Ertrinken Todesursache Nummer eins bei Kleinkindern. Jährlich sterben zehn Burschen und Mädchen in Biotopen. Kinder ertrinken auch in Badewannen, Schwimmbädern und privaten Pools. Schon eine Wassertiefe von fünf bis zehn Zentimetern wird zu einer lebensgefährlichen Bedrohung. So können Unfälle vermieden werden: • Kinder nie unbeaufsichtigt am und im Wasser spielen lassen. • Nur Schwimmflügel mit zwei Luftkammern und einem Sicherheitsventil verwenden. • Auf Schwimmreifen verzichten, da Kinder durch zu große und rutschige Ringe rutschen. • Aufblasbare Spielzeuge wie etwa Tiere sind keine Schwimmhilfen. • In Booten immer Schwimmwesten tragen. • Kinder ab dem vierten/ fünften Lebensjahr sollen Schwimmen erlernen. • Biotope und Schwimmbecken mit einer 1,50 m hohen Umzäunung mit absperrbarer Tür absichern. • Kinder, die ins Wasser fallen, erschrecken und bewegen sich nicht mehr. Ersticken ist die Folge (Todstellreflex). • Erste-Hilfe-Koffer in der Nähe des Schwimmbeckens aufbewahren. • Kleinkinder nie unbeaufsichtigt in der Badewanne baden lassen. • Elektrogeräte vom Wasser fernhalten (Stromschlaggefahr). • Badewannen mit Rutschsicherung (Matte, Klebefolie) ausstatten. Dr. Anna Schwingshackl, Präsidentin des Vereins Sicherheit für Kinder und Jugendliche in Südtirol

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… der Ursprung des Wassers – das Mineralwasser aus der Brenner Thermalquelle Gute Gründe, um „St. Zacharias“ zu trinken und damit die Lebensqualität zu steigern, gibt es genug: Das Mineralwasser „St. Zacharias“ ist ein Qualitätsprodukt aus einer naturgeschützten Umgebung (Beschluss der Landesregierung Nr. 404 vom 19.03.2012), das aus jedem Schluck ein besonderes Erlebnis macht. Tiefe und Reinheit Das Wasser kommt aus über 1.000 Metern Tiefe und entspringt auf 1.340 Metern Meereshöhe. Mit einer nahezu konstanten Temperatur von 22 Grad, einem neutralen Ph-Wert (7,00) und einer außergewöhnlichen bakteriologischen Reinheit. Die Tiefe verleiht diesem Wasser besondere und geschätzte Eigenschaften. Bei einer Temperatur von 22 Grad bleiben auch Inhaltsstoffe und Wassereigenschaften erhalten. Das Gesundheitsministerium hat das Wasser „St. Zacharias“ für den Einsatz in Thermalbädern, Trinkkuren sowie in der Inhalation-/ Aerosoltherapie anerkannt. Inhaltsstoffe Gekennzeichnet ist dieses Mineralwasser durch ein seltenes Gleichgewicht zwischen den Hauptbestandteilen und Inhaltsstoffen. Es vereint Lithium und Brom, Calcium und Magnesium, Natrium und Kalium, Bikarbonat, Sulfate, Kohlensäure und Spurenelemente sowie andere Elemente in signifikanter Menge und einzigartiger Harmonie: Calcium hilft beim Aufbau von Knochen und Zähnen, gibt ihnen Festigkeit und Stabilität; Magnesium stimuliert viele Zellreaktionen und dient der Entspannung der Muskeln/ Blutgefäße; Natrium gleicht den Wasserhaushalt des Körpers aus und spielt auch eine wichtige Rolle beim Säurebasenverhältnis; Kalium ist für die Übermittlung der Nervenimpulse und Muskel-Kontraktion zuständig; Lithium hat eine positiv steigernde Wirkung auf das Gemüt; Bikarbonat aktiviert die Verdauungstätigkeit; Sulfate sind ausschlaggebend bei der Bildung der Aminosäuren, den Bausteinen der Eiweiße; Chloride assistieren bei der Regulierung des Blutdrucks und des Flüssigkeitshaushaltes. Nachträglichkeit Glas ist umweltverträglicher als Plastik und optimal für den Schutz der wertvollen Inhaltsstoffe. Um die charakteristischen Eigenschaften für mindestens zwei Jahre konstant zu halten, wird das Wasser nur in Glasflaschen abgefüllt, und zwar in Liter-Flaschen, ½ l-Flaschen und ¾ l-Flaschen. Einzigartig dabei ist die Abfüllung des Wassers mit derselben Temperatur von 22° C, wie es direkt von der Quelle entspringt, ohne dass es zu Luft- und Außenkontakt kommt. Wer das Mineralwasser „St. Zacharias“ wählt, hat ein exklusives Produkt, das in der Glasflasche mit Schraubverschluss still, leicht perlend und perlend erhältlich ist. Die Quelle Naturdenkmalgeschützt, trinkbares Thermalwasser, einzigartig aus einer Tiefe von 1316 m direkt aus Südtirols Bergen. Varietät „St. Zacharias“ wird in drei Sorten – Natur, leicht prickelnd, prickelnd – angeboten. Brenner Thermalquellen GmbH Brennerbad 13 – 39041 Brenner Tel. 0472 635000, Fax 0472 635024 I E-Mail: info@termedibrennero.it www.brennerthermalquellen.it I www.sanctzacharias.it

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Den Honigmachern auf der Spur

Skateboarden im Park Glatter Beton, Hügel und Rampen: Auf dem Skaterplatz in der Sterzinger Sportzone können Jugendliche mit ihren BMX-Fahrrädern, Inlineskates sowie Skate- und Streetboards auch heuer wieder Tricks üben und chillen. Wer den Platz das ganze Jahr über nutzen möchte, zahlt 15 Euro. Tageskarten kosten einen Euro. Die Karten gibt’s beim Jugenddienst Wipptal, der den Platz im Auftrag des ASV Sterzing betreut.

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Foto: Norbert Bacher

Sterzing

Was ist der Unterschied zwischen einer Köni- der Imkerbezirk Wipptal um Obmann Michagin und einer Drohne? Warum sind Bienen für el Wild. Unterstützt wurde das Projekt von der die Kulturlandschaft unentbehrlich? Stimmt es, dass Bienen für 1 kg Honig eine Strecke von rund 150.000 km zurücklegen? Diese und mehr Fragen beantwortet der neue Bienenweg von Trens nach Valgenäun. Zwölf Stationen, darunter Schautafeln und ein Schaubienenhaus, informieren über Arten, Leben und Bedeutung der Bienen, über ihre Verwandten wie Hummeln und Wespen und zeichnen den Weg von der Blüte ins Honigglas nach. Den Weg haben Mitarbeiter des (v. l.) Senator Hans Berger, Honigkönigin Lisa Zöschg, Obmann Michael Wild und BürgerForstinspektorates Sterzing inmeister Armin Holzer bei der Eröffnung des Bienenweges Ende Mai stand gesetzt. 80 Prozent der Kosten von rund 50.000 Euro werden über das EU- Raiffeisenkasse Wipptal. Programme „LEADER 2007 - 2013“ finanziert, Der 1,7 km lange Lehrpfad ist von Frühling bis 20 Prozent über den Gemeindehaushalt, den Herbst begehbar. Auch Führungen sind mögTourismusverein Sterzing, den HGV und den lich. Anmeldungen nimmt der TourismusverImkerverein Wipptal. Träger des Projektes ist ein Sterzing entgegen (Tel. 765325).

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10 Wandertipps, damit Sie Ihren Ausflug richtig genießen können:

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Golf – Breitensport für Körper, Geist und Seele Ob jung, alt, sportlich oder untrainiert – Golf bringt immer mehr Menschen in Schwung und dient ihnen als wertvoller Ausgleich zum hektischen Alltag. Golf fördert Konzentration, Ausdauer und Koordination und kann von jedem bis ins hohe Alter praktiziert werden. Spaß an Bewegung, reichlich frische Luft und soziale Kontakte, die man dabei unweigerlich knüpft, machen Golf zu einem ausgewogenen, ganzheitlichen Breitensport. Um den Einstieg in diesen faszinierenden Sport zu erleichtern, bietet der Golfclub Sterzing laufend günstige Anfängerkurse an.

1. Passen Sie Ihre Tour an die eigene Kondition an! 2. Keine Wanderung ohne genaue Planung! 3. Nehmen Sie die passende Ausrüstung mit – nichts Unnötiges einpacken! 4. Holen Sie Informationen über Tour und Wetterverhältnisse ein! 5. Legen Sie rechtzeitig eine Rast ein (mindestens alle zwei Stunden eine Zehnminutenrast, mit Kindern auch früher)!

6. Trinken und essen Sie während der Tour ausreichend! 7. Verlassen Sie niemals den markierten Weg! 8. Brechen Sie bei Gefahr oder Wetterverschlechterung die Tour rechtzeitig ab! 9. Eine Notfallausrüstung (ErsteHilfe-­Box, Taschenlampe, Handy) gehört in jeden Rucksack. 10. Im Notfall ruhig bleiben und Rettung oder Bergrettung verständigen
(Notruf 118 oder Euro-Notruf 112)!

Golfkurse für Anfänger Naturnahes Wandern Dauer: 10 Stunden Praxisunterricht mit Golf-Professional aus Irland sowie 2 Stunden Theorie Teilnehmer: max. 6 pro Gruppe Leihschläger, Golfbälle und Benutzung der Driving Range während des Kurses gratis Kosten: 165 Euro pro Person Infos Tel. 333 87154350 (Di – So, 14.00 – 20.00 Uhr) oder unter www.golf.bz.it

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in Südtirol

Seit seiner Kindheit erkundet Klaus Puntaier, Betreuer des Naturparkhauses in Tiers, das Land Südtirol. In seinem neuen Buch „Naturnahes Wandern in Südtirol“ präsentiert der gebürtige Brixner 47 Wanderungen in geschützter Landschaft, gibt Tipps zum naturbewussten Bergerleben und beschreibt Besonderheiten von Flora und Fauna. Der Wanderführer, im TappeinerVerlag erschienen, ist im Buchhandel erhältlich.

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wandern, sport & freizeit

Gemeinsam auf dem Weg 31 Bäuerinnen der Südtiroler Bäuerinnenorganisation wanderten unlängst eine Woche lang auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Sein Name bezieht sich auf den Apostel Jakobus den Älteren. Nach der Legende war er in Spanien als Missionar unterwegs. Nach seinem gewaltsamen Tod in Jerusalem wurden seine Gebeine über das Mittelmeer nach Galicien gebracht. In Santiago de Compostela befindet sich sein Grab.

telgebirgslandschaft des ländlichgrünen Galiciens zu gehen. Alle Pilgerinnen schafften die insgesamt 110 km und erhielten die verdiente Pilgerurkunde. Die Pilgermesse in der Kathedrale von Santiago de Compostela war der abschließende Höhepunkt der Pilgerschaft auf

Jeder Pilgerweg ist auch Suche nach Veränderung, nach Erneuerung. Kein Pilger geht den Weg allein, er braucht Menschen, die ihn beherbergen, oder er macht sich mit anderen gemeinsam auf den Weg. Die Gemeinschaft Die Pilgerinnen vor der romanischen Kirche ist Stütze und macht Mut, San Juan in Portomarin auch dann weiterzugehen, wenn es schwierig wird. Genau das taten 31 Bäuerinnen, dem Camino Francés. Landesbäuedarunter auch einige Frauen aus rin-Stellvertreterin Helga Fischnaldem Wipptal, die vor kurzem ge- ler berichtet mit Freude: „Wir hameinsam die Pilgerwanderung auf ben es alle zusammen geschafft. dem Jakobsweg nach Santiago de Wir können gar nicht beschreiben, Compostela antraten. Weder das welches Gefühl es war, namentKältetief noch der Regen konnten lich bei der Pilgermesse genannt die Bäuerinnen daran hindern, den zu werden. Danke an alle für diese Weg von Sarria über Portomarin, gemeinsame Pilgerschaft und für Melide, Arzúa und Rúa nach Sant- die Freundschaften mit sehr vielen iago de Compostela durch die Mit- Südtiroler Bäuerinnen.“

Buchtipp

Südtirol für Kinder Ausflüge mit der Rasselbande

Ein Ausflug steht an, aber niemand will mit? Die Kids quengeln, die Großen sind ratlos – und das im Urlaub? Damit ist jetzt Schluss. Oswald Stimpfl war mit Kindern in Südtirol unterwegs und hat 57 tolle Tipps für Ausflüge gesammelt: zu Fuß, mit dem Rad, hoch zu Ross, im Boot. Es geht zum Vogeldoktor und zum Lamatrekking, zum Bogenschießen und in den Stollen, auf den Berg und in die Burg. Wagemutige und Neugierige, Naturfreunde und kleine Abenteurer werden begeistert sein. Kurze Wege zu verlockenden Zielen lassen selbst Wandermuffel erwartungsfroh den Rucksack schultern. Und immer flicht der Autor Geschichten ein – zum Schmunzeln oder zum Staunen. Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen sowie Hinweise zu Anfahrt, Ausrüstung und familienfreundlichen Wirtshäusern machen die Vorbereitung kinderleicht. Der Wander- und Ausflugsführer „Südtirol für Kinder“ ist im TappeinerVerlag erschienen und im Buchhandel erhältlich.

Pilgern nach Rom
 Auf der Brennerroute über Padua und Assisi Ferdinand Treml ist begeisterter Pilger. In seinem neuen Führer „Der Pilgerweg nach Rom“ führt der Autor in 55 Etappen auf dem Abt-von-Stade-Weg von Innsbruck bis zur Grabeskirche des hl. Antonius in Padua. Er pilgert auf dem Antoniusweg bis zur Antonius-Einsiedelei bei Dovadola in der Emilia Romagna, folgt den Spuren des hl. Franziskus auf dem Assisiweg und weiter nach Rieti, um die Pilgerreise mit den letzten hundert Kilometern auf der Via di Roma bis zum Petersdom zu vollenden. Der 304 Seiten starke Führer mit 206 farbigen Abbildungen und 66 Karten ist im 
Tyrolia-Verlag erschienen und im Buchhandel erhältlich. Infos zum Weg und GPS-Daten gibt’s unter www.Pilgerweg-nach-Rom.at. erker juni 13

Neustadt, 29 • 39049 • Sterzing - Bz 71


frage-ecke

Evelyn Haller

Dieter Burger

Unser Sohn Lukas ist zehn Jahre alt und möchte unbedingt ein Handy. Er sagt, alle seine Schulkameraden hätten bereits eines. Eigentlich wollten wir ihm jetzt noch keines kaufen. Wir möchten aber auch nicht, dass er ein Außenseiter ist. Das Dilemma, vor dem Sie stehen, kennen viele Eltern: Eigentlich möchten Sie ihrem Kind noch kein Handy kaufen, andererseits besteht die große Sorge, dass das Kind deshalb von anderen Kameraden gehänselt oder ausgeschlossen werden könnte. Für beide Optionen gibt es Für und Wider. Einige Gedanken dazu: • Handys sind in der heutigen Zeit unter Kindern nicht nur ein Statussymbol, sondern auch ihr Mittel zur Kommunikation. Wann man sich am Nachmittag trifft, wird kurz über SMS mitgeteilt, wie viele andere Dinge auch. • Tatsächlich haben heute schon sehr früh viele Kinder ein Handy. Nichtsdestotrotz: Informieren Sie sich, wie es genau im Freundeskreis von Lukas aussieht: Welcher seiner Freunde hat ein Handy und ist er tatsächlich der einzige, der keines hat? Sollten Sie sich entscheiden, Lukas ein Handy zu kaufen, empfehlen wir Ihnen folgendes: • Vereinbaren Sie mit Ihrem Sohn, in welchem Ausmaß das Handy benutzt werden darf, und vereinbaren Sie auch „handyfreie Zeiten“ wie in der Schule, beim Mittagessen, sonntags – auch wegen der gesundheitlichen Auswirkungen, die speziell bei Kindern durch Strahlenbelastung genannt werden. • Sprechen Sie mit Ihrem Sohn vorher darüber, dass mit einem Handy Kosten verbunden sind. Vereinbaren Sie, was Sie als Eltern beisteuern und was Lukas eventuell von seinem Taschengeld dazulegen muss. • Wählen Sie gemeinsam mit Lukas einen Tarif aus: Möchte Lukas hauptsächlich SMS verschicken, empfiehlt sich ein Tarif mit günstigem SMSVersand. • Überlegen Sie, ob Sie ein Handy mit oder ohne Internetzugang anschaffen. Falls Sie ein Handy mit Internetfunktion anschaffen, ist es wichtig, ausführlich mit Ihrem Sohn darüber zu reden, welche Risiken und Gefahren bei der Nutzung des Internets bestehen (versteckte Verträge, Seiten mit hohen Kosten ...). Letzten Endes hängt die Entscheidung, ob und wann Sie Lukas ein Handy kaufen, auch damit zusammen, wie vertrauensvoll Ihre Beziehung zu Ihrem Sohn ist, etwa ob er sich verlässlich an Vereinbarungen hält. Sprechen Sie mit Ihm auch darüber, dass der Besitz eines Handys mit Verantwortung zu tun hat und welches Verhalten Sie sich bezüglich der Nutzung des Handys wünHaben auch Sie eine Frage zu den Themen schen (z. B. dass Lukas, Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerwenn er in ein Gespräch Dann Konflikte? he persönlic schaftliche oder schreiben Sie uns: info@hallerevelyn.it oder verwickelt ist, sein Gegendieter_burger@hotmail.com. Ihre Frage (auch über fragt, ob er kurz den anonym) wird vertraulich behandelt. Anruf annehmen darf). 72

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soziales

rezept

Pflegegeld

Topfenschnitten mit Erdbeereis

Die Pflegesicherung gibt Südtirolern in Zeiten von Pflegebedürftigkeit eine finanzielle Sicherheit. Das Landesgesetz 9/2007, das die Pflegesicherung rechtlich regelt, definiert Pflegebedürftigkeit so: Als pflegebedürftig gilt, wer bei gewöhnlichen Verrichtungen des täglichen Lebens, erheblich und dauerhaft regelmäßig für mehr als zwei Stunden täglich im Wochendurchschnitt auf fremde Hilfe angewiesen ist. Erheblich bedeutet, dass der zu Pflegende mindestens zwei Stunden am Tag Hilfe braucht, wie etwa beim Essen, beim Ankleiden und Ausziehen, bei der Körperpflege, beim Gang auf die Toilette, bei der Fortbewegung, im geringen Maße bei der Führung des Haushaltes sowie im psychosozialen Leben. Dauerhaft pflegebedürftig ist eine Person, die mehr als sechs Monate lang diese Hilfe braucht. Um Pflegegeld mit ärztlicher Bescheinigung und pflegerelevanter Diagnose kann die betroffene Person selbst oder ihr gesetzlicher Vertreter ansuchen. Voraussetzung ist, dass die Person fünf Jahre lang in Südtirol ansässig ist. Bei einer „historischen Ansässigkeit“ von 15 Jahren muss mindestens ein Jahr vor dem Gesuch aufscheinen. Ein Team, bestehend aus einer Krankenpflegerin und einer Sozialfachkraft, besucht den Pflegebedürftigen am aktuellen Wohnort, der auch ein Heim sein kann, aber nie eine sanitäre Einrichtung. Es ist wichtig, dass beim Einstufungsgespräch jene Personen teilnehmen, die mit der Pflege und Betreuung des Betroffenen betraut sind. Ein Erhebungsbogen erfasst den zeitlichen Pflege- und Betreuungsbedarf, wobei auch Aspekte wie Lebenssituation, die Verwendung von Hilfsmitteln, das Pflege- und Betreuungsnetz berücksichtigt werden. Innerhalb von 30 Tagen wird das Ergebnis der Einstufung zugestellt. Wird die Pflegebedürftigkeit zuerkannt, steht dem Betroffenen das Pflegegeld ab Antragsdatum zu. Wird das Ansuchen abgelehnt, kann es ein Jahr nach der Einstufung wiederholt werden, außer in der Zwischenzeit verschlechtert sich der Gesundheitszustand. Innerhalb von 30 Tagen kann auf der Grundlage des Einstufungsbogens ein Rekurs zur beanstandeten Einstufung gemacht werden. Patronate helfen dabei, Gesuche oder Rekurse abzufassen, denn eine gute Beratung ist oft ausschlaggebend, ob ein Ansuchen angenommen wird. Noch immer müssen viele Ansuchen abgelehnt werden, da sie die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllen, was neben einem hohen Arbeitsaufwand zu Frust, Unverständnis und Demotivation von Betroffenen führen kann. Yvonne Gabbia, Patronat SBR/ASGB

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Zutaten (Topfenschnitten): Für den Boden: 100 g Weizenmehl, 100 g Vollkornmehl, 50 g gehackte Mandeln, 1 Prise Salz, 75 g brauner Zucker, 1 Ei, 150 g Butter. Belag: 4 Eier, 800 g Magertopfen, 1 Pkg Vanillepuddingpulver, 150 g Zucker, 350 g Erdbeeren. Erdbeer-Joghurt-Eis: 500 g Erdbeeren, 3 Eigelb, 50 g Puderzucker, 150 g Sahnejoghurt, 125 ml Schlagsahne, 1 Päckchen Vanillezucker, Erdbeeren zum Garnieren. Zubereitung: Für die Schnitten das Mehl auf die Arbeitsfläche geben und Mandeln, Salz, Zucker und ein Ei daruntermischen. Zuletzt die weiche Butter dazu und alles zusammen zu einem geschmeidigen, glatten Teig verkneten und etwa 30 Minuten kühl lagern. Den Backofen inzwischen auf 180 Grad vorheizen. Für den Belag die vier Eier trennen und das Eigelb mit dem Magertopfen, Vanillepuddingpulver und Zucker glatt rühren. Das Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen und langsam unter die Topfenmasse heben. Den Teig nicht zu dünn ausrollen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und die Topfencreme gleichmäßig verteilen. Den Blechkuchen etwa 50 Minuten backen; nach 20 Minuten Backzeit mit Alufolie abdecken, damit die Creme nicht zu braun wird. Danach den Kuchen abkühlen lassen und die Erdbeeren in Scheiben auf dem Kuchen verteilen. Erdbeer-Joghurt-Eis: Die Erdbeeren waschen, putzen und pürieren. Das Eigelb mit Puderzucker über einem heißen Wasserbad dickschaumig aufschlagen. Erdbeerpüree und Joghurt unter die Masse geben. Inzwischen Sahne und Vanillezucker steif schlagen und langsam gleichmäßig unterheben. Die Masse in eine Kunststoffschale füllen und gefrieren lassen. Nach einer Stunde das gefrorene Eis langsam durchpürieren und zusammen mit den Topfenschnitten servieren. Rezept von Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

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DANKE für Deinen 10-jährigen tatkräftigen Einsatz in unserem Betrieb.

Isch des wirklich wohr, inser Lex weard 18 Johr? Interessiert sich fürs Dartsn, Kegln und Gitschn sowieso. Orbat lei fleißig weiter, noar wearn Deine Muskln no breiter, und trink a weiter Deine Bier, mir sein stolz af Dir.

Firma F. Staudacher Landmaschinen

Olls Guate zu de 18 Johr wünschn Dir Mami, Charly und Sabrina.

Lieber Ricci,

Cara mamma, caro papà, non sono gli anni che passano che rendono belle le persone, sono le persone belle come Voi che rendono giovane la vita. Un augurio scintillante per un compleanno sfavillante che festeggiate il 6 giugno e il 5 luglio.

Ist es nicht toll? Du machst am 28. Mai die 80 voll! Auf einige Jahre blickst Du nun zurück, auf manche Sorgen, manches Glück. Man muss es einmal deutlich sagen: Hast viel geschafft in all den Jahren! Bist immer da, wenn man Dich braucht, und jung geblieben bist Du auch! Bleib, wie Du bist, treib’s nicht so doll, dann machst Du auch die 100 voll! Alles Beste wünschen deine Rita, die Kinder, Schwieger- und Enkelkinder

Zum 40. Hochzeitstag die allerbesten Glückwünsche – mögen Euch Gottes Segen und viel Liebe für immer begleiten! Martin und Barbara mit Hannes, Tobias und Samuel 76

Doris mit Andi, Katrin mit Werner und besonders Heidi und Resi

Hannelore Vielmetter und Manfred Declara

Hattingen – 28. Juni 1963

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Goldenen Hochzeitsjubiläum! Die Geschwister mit Familien

90 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir sagen: Es ist schön, dass wir Dich haben!

Liebe Mutti und lieber Vati! Auf 40 Jahre Eheglück, schaut ihr beide jetzt zurück. Ein Glück, das man auf dieser Welt nicht kaufen kann für alles Geld. Das Glück, das einem Gott gegeben, bekommt man einmal nur im Leben. Ihr habt in eurem Leben so viel uns schon gegeben. Nun möchten wir herzlich Danke sagen für all die Mühe an so vielen Tagen. Es möge für Euch im weitren Leben noch viel Freude und Gesundheit geben.

Die Zeit vergeht, der Tag ist da: Am 2. Juni sind es 40 Jahr. Mal ging’s bergauf und mal bergrunter, deshalb seid Ihr noch recht munter. Gesundheit, Glück und das Allerbeste wünschen wir Euch zum Jubelfeste!

Endlich isch es vorbei mit der gonzn Lernerei. Es hot sich ober voll rentiert und jeder Dir iatz gratuliert. Liebe Kathi, dass Du wieder Zeit hosch, isch sou schien, noar kemmer wieder zum Steindl giahn und stoaßn af Di un mit an kühln Paulaner oder vielleicht mit an Venezianer? Ein Prost auf Di! Zum Abschluss der mit Auszeichnung bestandenen Meisterprüfung gratulieren wir Dir alle ganz herzlich. Weiters wünschen wir Dir auch zu Deinem 30. Geburtstag alles Gute, viel Glück und Gesundheit. Deine Familie

Veronika, Florian und Sandra 70 Jahre sind es wert, dass man Dich besonders ehrt. Darum wollen wir Dir heute sagen, es ist schön, dass wir Dich haben. Am 29. Juni feiert Hans seinen Geburtstag. Mir Mirwissn wissnwoll wollnet, net obs ob‘senk enk fescht fescht wundert, wundert, mir sogn‘s enk, Dazu die Zeit ihm derfun. dielaft allerbesten Glückwünsche Der Ludwig weard iatz noar bold 100, von Deiner Frau, Deinen Kindern, die earschte Hälfte isch ummer, Schwiegerkindern die zwoate heb iatz un. und ganz besonders von Deinen Enkeln. Zin 50. Geburtstog beglickwinschn wearn ihnsieben iatz gonz norrat viele und bsunders mir fun Erker-Team. erker juni 13


erkoku

Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?

Liebe Mamme und Oma! Jeder Tag hat einen Morgen, bringt einen Mittag, eine Nacht. Gesundheit, Glück und keine Sorgen sind unsere Wünsche Dir zugedacht.

Auflösung vom Mai:

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= heizbares Gewächshaus).

Beste Geburtstagswünsche zum 70. Geburtstag am 15. Juni! Deine Kinder und Enkelkinder

Geburtstag ist wohl ohne Frage der Schönste aller Ehrentage. Darum woll’n wir keine Zeit verlieren und Dir zum 30er -lich gratulieren! Deine Familie

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A B E H I R S

Kam zi glabn, ober wohr, insere Inge weard 50 Johr. Drum wollen wir es hier amol sogn, es isch toll, dass mir Di hobn. Mir wünschn Dir für olle Zeit Gsundheit, Glück, Zufriedenheit.

T U

Max, Ulli, Christian und Lisa

rätselauflösung mai •M•G•D•T•P•A•A•U KONRADFISCHNALER •NEUSTADT•OELEN• STP•I••ERKOKU•GN •EOZAEN•ONCE•API MCMI•LEIM•HL•CAE •AURIKULAR•NE•SD IVKOVIC•BON•GSSE •ASGB•HANDICAP•R ALTE•KAPELLERHOF •LAR•OT•HE•STIEL ROTALGE•MRS•NN•A ••ULM•LEE•ALEXIN EREMIT•ARCHER•OS Lösungswort: BLUESHAUPTSTADT erker juni 13

Bitte beachten Sie den nächsten Redaktionsschluss am

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Wir vermissen Dich sehr.

Du fehlst im Leben, Du fehlst im Haus, diese Leere füllt niemand aus.

1. Jahrestag Josef Schwazer

Die Zeit ist schnell vergangen, doch unsere Trauer nicht. Du bist von uns gegangen, aber aus unseren Herzen nicht. Was wir mit Dir verloren, versteht so mancher nicht, nur die, die wirklich lieben, wissen, wovon man spricht.

„Pichler Seppl“ Zum 1. Mal jährt sich der traurige Tag, an dem Du uns verlassen hast. Dankbar für die schöne gemeinsame Zeit mit Dir und verbunden in Liebe gedenken wir Deiner ganz besonders beim Gottesdienst am Sonntag, den 16. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen.

* 28.06.1937 † 11.06.2003

Allen, die daran teilnehmen, für Dich beten oder im Stillen an Dich denken, ein herzliches Vergelt’s Gott.

In liebevoller Erinnerung denken wir an Dich am Sonntag, den 16. Juni um 8.30 Uhr beim Gottesdienst in der Pfarrkirche von Stilfes.

In Liebe Deine Familie

In Liebe und Dankbarkeit Deine Familie

Auch wenn die Jahre wie im Wind vergehen, unsere Gedanken an Dich niemals vergehen.

4. Jahrestag Agnes Kerschbaumer Wwe. Mössner Wwe. Frick

Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

1. Jahrestag Margareta Fuchs geb. Aukenthaler * 19.7.1922 † 25.6.2012

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing.

In liebevoller und dankbarer Erinnerung gedenken wir Deiner am Dienstag, den 25. Juni um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

Deine Lieben

Deine Familie

Zeit heilt nicht Wunden,

sie lehrt, mit Schmerz und Verlust zu leben.

9. Jahrestag Johann Haller In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich, ganz besonders am Samstag, den 22. Juni beim Abendgottesdienst in der Pfarrkirche von Mareit. Deine Familie Allen, die daran teilnehmen und sich seiner erinnern, herzlichen Dank.

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10. Jahrestag Paula Rainer Parigger

Allen, die mit uns Deiner gedenken, ein herzliches Dankeschön.

Das Leben ist vergänglich, doch Liebe, Achtung und Erinnerung bleiben für immer!

10. Jahrestag Walter Pircher In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der hl. Messe am Samstag, den 15. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing. Deine Familie erker juni 13


jahrestage Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

2. Jahrestag Anna Nestl geb. Ralser In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 15. Juni um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Wiesen. Deine Familie Behaltet mich so in Erinnerung, wie ich in den schönsten Stunden mit Euch beisammen war.

5. Jahrestag Franz Fichter Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Montag, den 3. Juni um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. In Liebe Deine Familie

Danksagung

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

Günther Leitner 14. Jahrestag In Liebe denken wir ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Samstag, den 22. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche von Sterzing an Dich. Allen, die daran teilnehmen, danken wir herzlich. Deine Lieben

Danke für die tröstenden Worte, gesprochen oder geschrieben, und die entgegengebrachte Anteilnahme am schmerzhaften Verlust unserer geliebten Frau und Mame.

Paula Gander geb. Mühlsteiger * 06.10.1954 † 02.05.2013

Menschen, die wir lieben, bleiben für immer, denn sie hinterlassen Spuren in unseren Herzen.

Danke

für die zahlreiche Teilnahme an den Seelenrosenkränzen und an der Beerdigung sowie für Blumen, Kerzen, Messen und Spenden. Danke

für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes. Die Trauerfamilie

Was man nicht verhindern kann, ist, dass geliebte Menschen uns irgendwann verlassen. Aber man kann verhindern, dass sie in Vergessenheit geraten.

6. Jahrestag Ludwig Dapunt † 4. Juni 2007

erker juni 13

In Liebe und Dankbarkeit feiern wir den Gedächtnisgottesdienst für unseren lieben Vater am Samstag, den 8. Juni um 19.30 Uhr in der St. Margarethenkirche und für unsere liebe Mutter am Sonntag, den 30. Juni um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Horst mit Lisi, Manuel und Sabrina

8. Jahrestag Elisabeth Mölgg † 30. Juni 2005

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jahrestage

Der Tod ordnet die Welt neu, scheinbar hat sich nichts verändert, und doch ist die Welt für uns ganz anders geworden.

Ohne Dich ist das Leben einsam und schwer, manchmal meinen wir, jetzt können wir nicht mehr. Dich zu verlieren, war ein furchtbarer Schmerz, Dich nie mehr zu haben, zerbricht uns das Herz. Die Sehnsucht nach Dir schmerzt immer mehr ... wir vermissen Dich so sehr.

Du hast gelebt für Deine Lieben, all Deine Müh und Arbeit war für sie, gute Mama, ruh in Frieden, wir vergessen Deiner nie.

1. Jahrestag Toni Leider

* 08.06.1960 † 11.06.2012

Ganz besonders denken wir an Dich, lieber Tate, bei der hl. Messe am Sonntag, den 9. Juni um 8.00 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Ulrica mit Matthias

Maria Sparber geb. Leider * 24.11.1922 † 15.04.2013

Danksagung

Danke für die herzliche Anteilnahme in Wort und Schrift, für die Gebete, Blumen, Kerzen, Messen und Spenden und für alle Zeichen der Zuneigung und Freundschaft. Ein besonderer Dank gilt den Pflegerinnen und dem Hausarzt Dr. Franz Keim sowie den Krankenschwestern für die liebevolle Betreuung. Ein herzliches Vergelt’s Gott den Vorbetern, Herrn Dekan Josef Knapp für die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes und all jenen, die an der Trauerfeier teilgenommen haben. Danken möchten wir auch allen, die unsere gute Mamme in lieber Erinnerung behalten. Die Trauerfamilie

Wenn etwas

uns fortgenommen wird, womit wir tief und

wunderbar zusammenhängen, so ist viel von uns selbst mit fortgegangen. (R. M. Rilke)

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13. Jahrestag

Klaus Gogl

Obwohl wir Dich sehr vermissen, haben wir immer das Gefühl, dass Du uns beschützend zur Seite stehst. In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner am Sonntag, den 30. Juni beim Gedächtnisgottesdienst um 19.30 Uhr in der St.-Peter-und-Paulskirche im Jöchlsthurn von Sterzing. Allen, die mit uns Deiner gedenken, ein herzliches Vergelt’s Gott. Margit mit Familien

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aus den gemeinden Geburten Brenner: Lara Sonja Crepaz (13.02.2013, Innsbruck). Liam Budai (19.04.2013, Wien). Freienfeld: Barbara Messner (25.04.2013, Sterzing). Leon Rainer (29.04.2013, Sterzing). Pfitsch: Fabian Tötsch (16.04.2013, Brixen). Samuel Kohl (15.04.2013, Sterzing). Ratschings: Marian Rainer (02.04.2013, Sterzing). Laura Gruber (08.04.2013, Sterzing). Lars Jackson (09.04.2013, Sterzing). Jasmin Gschliesser (16.04.2013, Sterzing). Jessica Helfer (18.04.2013, Sterzing). Romy Enz (25.04.2013, Sterzing). Lukas Plank (26.04.2013, Sterzing). Sterzing: Benedetta Giannico (03.04.2013, Acquaviva delle Fonti). Noah Keim (05.04.2013, Bozen). Giovanni Gentile (08.04.2013, Sterzing). Mayleen Holzer (12.04.2013, Sterzing). Todesfälle Brenner: Illuminata Dalla Santa, 83, (02.04.2013, Brenner). Hermann Seidner, 83, (03.04.2013, Pfitsch). Freienfeld: Josef Mair, 77, (09.04.2013, Sterzing). Pfitsch: Franz Fuchs, 86, (15.04.2013, Pfitsch). Marianna Fuchs, 75, (21.04.2013, Pfitsch). Sterzing: Walter Pramstraller, 74, (06.04.2013, Sterzing). Paola Ploner, 88, (06.04.2013, Sterzing). Domenico Giuseppe Partel, 91, (08.04.2013, Sterzing). Maria Leider, 90, (15.04.2013, Sterzing). Karl Schölzhorn, 72, (18.04.2013, Sterzing). Maria Heidegger, 86, (25.04.2013, Sterzing). Max Badstuber, 67, (26.04.2013, Sterzing). Eheschließungen Ratschings: Rita Fledersbacher und Harald Winkler (05.04.2013, Ratschings). Irene Depine und Bern-

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hard Strickner (06.04.2013, Gasteig). Sterzing: Maria Di Lorenzo und Luigi Liccardo (18.04.2013, Neapel). Giorgia Balbinot und Antonio Fornaro (27.04.2013, Bozen). Baukonzessionen Brenner: Josef Alpögger, Pflersch 164: Sanierung und Erweiterung des Heizraumes, Bp.132, Gp.631, K.G. Pflersch. Herbert Plank: Erweiterung des Betriebsgebäudes in der Gewerbezone, Bp.228, Gp.219/1, K.G. Gossensaß. Christian Egartner, Pflersch: Abbruch des Wohngebäudes und Wiederaufbau, Bp.70, K.G. Pflersch, Gp.397/1, K.G. Gossensaß. Robert Mair, Pontigl 5: Errichtung Holzlager, Gp.609/1, K.G. Brenner. Freienfeld: Transport Logistica KG, Gewerbezone Reifenstein: Errichtung einer Zufahrtsstraße, Gp.1269/68, K.G. Stilfes. Katrin Putzer, Valgenäun 34: Abbruch und Wiederaufbau der lw. Garage, Bp.392, K.G. Trens. Almkraftwerk Senges GmbH, Trens: Bau des Wasserkraftwerkes am Sengesbach, versch. Gp., K.G. Trens. Maria Donovalova, Herbert Mair, Trens, Lahnstr.31A: Errichtung einer Photovoltaikanlage auf dem Wohnhaus, Bp.616, K.G. Trens. Christine Markart, Margareth Markart, Elzenbaum 2: Errichtung einer Stützmauer, Bp.681, K.G. Stilfes. Martina Salcher, Pfulters: Errichtung einer Geländestützmauer, Gp.2276 und 2277, K.G. Stilfes. Walter Überegger, Flans 39: Überdachung des Fahrsilos, Gp.1380, K.G. Trens. Pfitsch: Martin Delueg, Wiesen, Thurnerweg 15: Energetische Sanierung des Wohntraktes an der Hofstelle in Ried, Bp.67, K.G. Pfitsch. Thomas Parschalk, Sandra Gruber, Fußendrass 29: Abbruch und Wiederaufbau mit Erweiterung der Tischlerei, Bp.512 und 103, K.G. Pfitsch. Residence Nestl GmbH, Sterzing: Abbruch und Wiederaufbau eines Mehrfamilienhauses, Bp.5, Gp.42/2, 44 und 45,

K.G. Wiesen. Karl Holzer, Kinzen 92: Sanierung des Wirtschaftsgebäudes, Bp.281, K.G. Pfitsch. Karl Keim, Karin Keim, Heidi Keim, Wiesen: Bauliche Umgestaltung und Errichtung eines Wintergartens, Bp.499, K.G. Wiesen. Überbacher Bau GmbH, Rodeneck: Errichtung eines Wohngebäudes, Gp.61/2, K.G. Wiesen. Josef Tötsch, Peter Tötsch, Rain: Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes sowie Erweiterung der Mistlege mit Überdachung und Photovoltaikanlage, Gp.850/4, K.G. Pfitsch. Heinrich Eisendle, Gabriela Hofer, Wiesen, Pfitscherstr.61C: Abbruch und Wiederaufbau Garage, Bp.672, K.G. Wiesen. Renate Rainer, St. Jakob 28: Sanierung einer Wohnung des Kellers, Bp.469, K.G. Pfitsch. Ratschings: Günther Erwin Kral, Mareit, Nassereit: Erweiterung der unterirdischen Garage, Bp.424, Gp.1019 und 1526, K.G. Mareit. Ernst Schaiter, Mareit, Oberdurach: Ausbau einer Ferienwohnung im Dachgeschoss, Bp.52, Gp.181 und 182, K.G. Mareit. Trinkwasserinteressentschaft Innerratschings: Erneuerung der Trink- und Löschwasserleitung Innerratschings. Manfred Bacher, Pardaun 37: Energetische Sanierung des Wohnhauses, Bp.560, K.G. Ratschings. Renate Gschnitzer, Jaufental, Kaltenbrunn 1: Energetische Sanierung des Wohnhauses, Bp.157, K.G. Jaufental. Falliment Costruzioni Margheri GmbH, Untertelfes 19: Realisierung einer Wohnung aus den beiden Wohneinheiten, Bp.134, K.G. Telfes. Karl Bacher, Pardaun 31: Erweiterung des Wohngebäudes, Bp.432, K.G. Ratschings. Silvia Goller, Gasteig, Angerweg 32: Errichtung eines Vordaches, Bp.432, K.G. Jaufental. Walter Gschliesser, Mareit, St. Johannes: Neubau eines Wohngebäudes mit Garage, Gp.1179/1 und 1182/1, K.G. Mareit. Heinrich Haller: Bau eines Kleinwasserkraftwerkes am GewingesalmBach, Gp.1612 und 1613/2, K.G. Rid-

naun. Florian Gschnitzer, Jaufental, Mittertal 52: Errichtung eines Heizraumes und Hackschnitzelsilos sowie einer lw. Garage, Bp.388, Gp.1213/2, K.G. Jaufental. Benjamin Graus, Mareit, Kirchdorf 5: Umgestaltung des Erdgeschosses, Bp.232, K.G. Mareit. Rudolf Hofer, Gasteig: Sanierung des Feldstadels, Bp.490, Gp.375/2, K.G. Jaufental. Manfred Penz, Telferweg 16: Errichtung eines Gebäudes mit Heizraum und Pelletssilo, Bp.85, K.G. Telfes. Kondominium Life, Stange 57: Errichtung einer Überdachung für die Garagenrampe, Bp.612, K.G. Ratschings. Josefa Haller, Silvia Weissteiner, Gasteig, Angerweg 187: Energetische Sanierung Wohngebäude und Neubau Erstwohnung, Bp.358, K.G. Jaufental. Sterzing: Marco Perez, Altstadt 42: Sanierung mit Nutzungsänderung des Gebäudes, Bp.173, K.G. Sterzing. Renate Messner, Josef Rainer, Hochstr.15A: Bauliche Umgestaltung, Bp.713, K.G. Sterzing. Raimund Aukenthaler, Ried 4: Sanierung der Tenneneinfahrt, Bp.90, K.G. Ried. David Kofler, Karin Wieser, Thuins 22: Errichtung eines Inoxkamines und einer Umzäunung, Bp.99, Gp.185/1 und 186/4, K.G. Thuins. Gemeinde Sterzing: Errichtung einer Tribüne beim Sportplatz, Gp.344 und 345, K.G. Sterzing. Rainer & Co. OHG, Philipp Rainer, Jaufenstr.110: Abbruch und Wiederaufbau der Wohnungen und des Büros, Bp.273, K.G. Thuins. Oskar Überegger, Thuins 66: Errichtung einer Gartenmauer, Bp.121, K.G. Thuins. Graus Bauunternehmung GmbH, Paul Siller, Weg in die Vill 12: Abbruch und Wiederaufbau eines Wohnhauses, Bp.125, K.G. Thuins. Michael Gogl, Tschöfs 59A: Sanierung und Erweiterung der Garage, Bp.199, K.G. Tschöfs. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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sonn- & feiertagsdienste

wer, wo, was, wann ...

Apotheken

01.06. – 07.06.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 08.06. – 14.06.: Apotheke Paracelsus Tel. 764940 15.06. – 21.06.: Stadtapotheke Tel. 765397 22.06. – 28.06.: Apotheke Wiesen Tel. 760353 29.06. – 05.07.: Apotheke Gilfenklamm Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte

08.06.: 09.06.: 15.06.: 16.06.: 22.06.: 23.06.: 29.06.: 30.06.:

Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 764762 Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480 Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342

Der jeweils Dienst tuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt für die Sommermonate (Juni, Juli, August, September) geschlossen. Tierärzte

08./09.06.: 15./16.06.: 22./23.06: 29./30.06.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer) Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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Konzerte 6. Juni: Konzert der Fanfara Brigata Alpina Julia des V. Regiments der Alpini mit Parade, Sterzing, Fußgängerzone, 18.00 Uhr. 14. und 15. Juni: „Rock im Wold“, Stilfes, Eisplatz. 15. Juni: Konzert der Musikkapelle Pflersch, Pflersch, Pfarrkirche, 20.00 Uhr. 29. Juni: Konzert des Akkordeonisten Richard Galliano, Sterzing, Produktionshalle Prinoth, 21.00 Uhr. 30. Juni: Fusion-Konzert von Jazzmusiker Matthias Schriefl und der Musikkapelle Schabs. Franzensfeste, Festung, 21.00 Uhr. Theater

Deutschhauses mit Gottesdienst in der Pfarrkirche, 10.00 Uhr. 16. Juni: Jaufentaler Kirchtag, Jaufental, Dorfplatz, ab 10.00 Uhr. 23. Juni: Alpenrosenfest in Vallming, Roßkopf, ab 8.30 Uhr. 30. Juni: „Ross & Reiter“, Familienfest, Roßkopf, ab 8.30 Uhr. Sport 5. Juni: Wanderung zur Tölzer Hütte, AVS Sterzing. 16. Juni: Stubenferner-Skirennen, Pflersch. 20. Juni: Seniorenwanderung in Tiers, AVS Sterzing. 27. Juni: Vorbesprechung Westalpenfahrt, AVS Sterzing. 30. Juni: 11. Hochfeilertrophäe, Pfitsch.

5. Juni: „Die Piefke-Saga“, Aufführung der Theatergemeinschaft Wipptal, Gossensaß, Theaterzelt, 21.00 Uhr. Weitere Aufführungen: 8., 9., 11., 13., 14. und 15. Juni (21.00 Uhr). 30. Juni: „Theater am Berg“, Sterzing, Furlhütte, ab 11.00 Uhr.

8. Juni: Einweihung des Verbindungsschachtes Rimonta 1 und Poschhaus, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 13.00 Uhr.

Ausstellungen

Kurse

29. Juni – Ende Oktober: „Wahrgenommen“, Fotoausstellung von Barbara Obrist, Gossensaß, Hühnerspielhütte, täglich 10.00 – 18.00 Uhr. Vernissage am 29. Juni um 14.00 Uhr.

24. und 25. August: Geburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, jeweils 9.00 – 18.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorgedienst Brixen, Tel. 0472 812780 (begrenzte Teilnehmerzahl).

Unterhaltung 9. Juni: Pfarrfest der Pfarrgemeinde Sterzing, Innenhof des

Verschiedenes

und Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Geschlossen am 9. und 15. Juli sowie am 12. August. Für dringende Fälle: Tel. 0471 975597 (Bozen). Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, Sterzing, „Sterzinger Moos“, 9.00 – 11.00 Uhr (Tel. 339 8698659). Zeitbank: Jeden 1. und 3. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: SMS an 333 1516036 (Sabine).

Sprechstunden

SVP- Sprechstunden

Arbeitsamt Sterzing: Montag

Bezirksobmann Christian Egartner

Montag, 03.06.2013, von 11.00 bis 12.00 Uhr Montag, 10.06.2013, von 11.00 bis 12.00 Uhr Montag, 27.06.2013, von 11.00 bis 12.00 Uhr Montag, 24.06.2013, von 11.00 bis 12.00 Uhr Landesrat Florian Mussner

Donnerstag, 20.06.2013, von 08.00 bis 09.00 Uhr Die Sprechstunden finden in der SVP-Bezirkskanzlei in Sterzing, Neustadt 24, Kolpinghaus, 2. Stock, statt. Tel. 765911.

erker juni 13


Vereine und Verbände KVW 6. Juli: Abenteuerliches Erlebnis für Familien mit Kindern in Ridnaun (KVW Frauen). 7. Juli: Fahrt nach Galtür (OG Gasteig). KVW Sommercamps 22. – 26. Juli: Reiten – striegeln – Hufe kratzen (für Kinder ab 6 Jahren), jew. 5 Treffen, Pfitsch, Reitanlage Wiesenhof, Mo. – Fr., 8.00 – 12.30. 2. Turnus: 19.08. – 23.08. 15. – 19. Juli: Klettern mit Hanspeter, 5 Treffen, Sterzing und Umgebung, Mo. – Fr., 13.30 – 17.00 Uhr. 1. – 26. Juli: Sommererlebnisschule 2013, 20 Treffen, Sterzing, KVW Kursraum, jew. Mo. – Fr. 8.30 – 12.30 Uhr. 8. – 12. Juli: Tanzende Märchenwelt (für Kinder von 6 bis 12 Jahren), 5 Treffen, jew. Mo. – Fr., 9.00 – 13.00 Uhr. Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 751152, bildung.wipptal@kvw.org, www. kvw.org Jugenddienst/ Jugendtreff 15. – 18. Juli: Freizeitpark Mirabilandia. 29. Juli: Gardasee und Canevaworld. 22. – 26. August: „Chiemsee Reggae Summer“. 22. – 26. Juli: Hüttenlager der Mi-

nis und der Jungschar von Sterzing in San Lugano. 25. August – 1. September: Fahrt nach Taizé für Jugendliche ab 15 Jahren. Infos: Jugendarbeiter Armin Mutschlechner (Tel. 345 3598339, jugendtreff.sterzing@jugenddienst.it) ElKi 3. Juni: Stillgruppe: Sommerzeit – Ferienzeit – Stillzeit, 9.30 Uhr. 6. Juni: Streichelnachmittag, 15.00 Uhr. 12. Juni: Basteln im Altenheim, 15.00 Uhr. 1. Juli: Stillen und Beruf, 9.30 Uhr. Sommerspielgruppen im Juli und August Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@elki.bz.it, www.elki.bz.it Märkte 4., 11., 18. und 25. Juni: SterzlMarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.30 Uhr. 5. und 20. Juni: Traditioneller Markt, Brenner, ab 8.00 Uhr. 16. Juni: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr. 12. Juni: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr. 7., 14., 21. und 28. Juni: Sterzinger Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 9.00 Uhr.

Hallo Sterzinger 63er Freunde! Cari amici vipitenesi del 63! Auf geht’s zum Jahrgangstreffen am 14. September zur Salzbergwelt nach Berchtesgaden und anschließend zum Herbstfest nach Bad Reichenhall.

Il 14 settembre facciamo una gita alle saline di Berchtesgaden e poi alla festa autunnale di Bad Reichenhall.

Anmeldungen innerhalb 20. Juli bei Patrizia, Tel. 347 83287911 oder bei Renata, Tel. 348 2606455.

PrenotateVi entro il 20 luglio presso Patrizia, tel. 347 873287911 oppure Renata, tel. 348 2606455.

La caparra di euro 100 è da Überweisung des Unkostenbeitrages von 100 Euro an IBAN IT 17 Z 0871872 59110 versare sul c/c IT 17 Z 08182 59110 000900261114. 000900261114, „Jahrgang 1963“. erker juni 13

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pfiffikus

kleinanzeiger

Auflösung des Vormonats: Im Bild waren der Zwölferturm und der Kirchturm der St. Margarethenkirche in Sterzing. Da die Aufnahme von Flains aus gemacht wurde, entstand der Eindruck, daß der hintere Turm höher wäre als der vordere im Bild. Dem ist natürlich nicht so; der Zwölferturm (erbaut 1468 bis 1472) ist mit 46 Metern das höchste Gebäude Sterzings. Ein Feuerwächter musste vom obersten Wärterzimmer aus die Stadt Tag und Nacht beobachten und einen eventuellen Brand in der Stadt sofort „beschreien“. Der ursprüngliche romanische Turm der Sterzinger Bürgerkirche St. Margarethen wurde 1625 durch den heutigen Turm ersetzt.

Stellenangebote Für die Sommersaison suchen wir einheimische Küchenhilfe und Bedienung. ladurnerhuette@tiscali.it. Junge oder Pensionist zur Mithilfe für die Sommermonate auf Bergbauernhof gesucht. Tel. 767639, 349 2538564. Gitarrenlehrer/in für Privatunterricht gesucht. Tel. 333 5965999. Lehrmädchen gesucht. Salon Annelies, Tel. 764235. Studentin mit etwas Serviceerfahrung für Juli-August gesucht. Parkhotel Zum Engel, Sterzing, Tel. 765132.

Das Los bestimmte

Barbara Steinmann

aus Mauls zum Pfiffikus des Monats Mai.

Stellengesuche

Die Gewinnerin erhält einen Sterzinger Einkaufsgutschein

Der Gutschein kann im Tourismusverein Sterzing persönlich abgeholt werden. Wir gratulieren!

Als ein führendes Transport- und Logistikunternehmen im Raum Sterzing suchen wir ab sofort:

einen Mechaniker mit Computerkenntnissen (techn. Erfahrung nicht unbedingt notwendig). Ihre Aufgaben: • Kontrolle der Lademittel • Technische Kontrolle der Fahrzeuge

Pfiffikus sucht ein Schaukraftwerk. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Erker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail (info@dererker.it). Adresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 15. Juni. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilnehmen.

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mein lieblingswitz Im Unterland war es lange Zeit üblich, nach Feldarbeiten gemeinsam aus dem Plentekessel zu essen. Als eines schönen Tages einer eine Maus aus dem Kessel zieht, vergeht den anderen der Appetit. Der Bauer aber isst als einziger weiter und kann das nicht verstehen. „Solang die Maus drinnen war, haben sie alle gegessen. Iatz, wo sie herausn isch, mog kuaner mehr in Plente.“ Hilda Mair, Außerratschings Senden Sie uns Ihre Lieblingswitze. Wir verlosen am Ende des Jahres einen schönen Sachpreis (info@dererker.it).

Wos hoaßt do bleifrei und blaufrei? Amol „bleifrei“ sollat’s Wipptol und ’s Eisocktol wearn, wenn’s noch die Transitgegner geaht. Und i war a derfir, weil i’s olleweil herter derschnauf. I hon zearscht woll lei gemuent, des hängg mitn Olter zomm. Oder holt, weil i frieger amol hintern Budl gschtondn bin und, wie man asou gsogg hott, grattis mitgiracht honn (heint gang sell jo niemer, seit se’s Rachn in die Goschtheiser ogschoffn hobm). Und derweil isch’s wegn in Verkehr. Hatt i mir woll a denkn gikennt. Ob der gonze Verkehr amol wieniger weard? Ober’s „blaufrei“ wearn isch iatz in Wipptal viel schneller gongin, as wia man gemuent hot. Dass dös a Verdienscht vi der Essvaupeh, vi die Unioniler, vi di Klotzischn oder gor vi die Grian giwesn isch, isch amol derschtunkn und derlougn. Wos i asou mitkriegg hon, sein ba di gonzn leschtn Wohln die Freiheitlichn in Wipptol procknweis gor af sou zwuenzig oder gor iber dreißig Perzent kemmin. Und iatz soll affamol kuen Uenziger mehr ummer sein. Va do seinse woll jo nit durchgiprennt und oghaut, ober in der blobm Ulli sein se olle durchgirennt, auf und davon. Wie isch des do derzue kemmin, hon i mi zearscht gfrogg. Ingaling hon i’s noar schun derfratschlt: Die Schefin vi di Blaudn hot in dosign Londtogsmensch a blaus Auge verpasst. Und der, statt zruggzischlogn – wos i mier ba ins Weiber schun verbiatn tatt – hott den Haufn uanfoch liegn und stiehn gilott. Und die gonzn Parteisoldotn vi insern Bezirk sein olle af Attenti gschtondn und sein mit ihn weckmarschiert. Schaugmer amol, wohin ... 85


impressum

Erker

Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.600 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:

WIPPmedia GmbH Redaktionsanschrift: Neustadt 20 A, 39049 Sterzing Tel. 0472 766876 Fax 0472 760394 info@dererker.it Presserechtlich verantwortlich: Renate Breitenberger (rb), renate@dererker.it Chefredakteur: Ludwig Grasl (lg), ludwig.grasl@dererker.it Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar) barbara.felizetti@dererker.it Sportredaktion: Bernhard Fichter (bf), erkersport@yahoo.it Redaktion italienischer Teil: Alberto Perini (ap) Sekretariat/ Werbung: Erna Eisendle (erna@dererker.it) Grafik & Layout: Alexandra Martin (grafik@dererker.it) Mitarbeiter dieser Nummer: Günther Ennemoser (rr), Harald Kofler, Norbert Plattner (pn), Karl-Heinz Sparber, Gernot Walder, Chiara Martorelli (cm), Mirko Minzoni (mm) Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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vor 100 jahren 13.06.1913 (Pfitsch, Eisaktal, See). Man sagt, was einmal gewesen ist, kann noch werden. Vor vielen Jahren war in Pfitsch ein See und nun soll wieder einer gemacht werden, und zwar zur Anlage eines großen elektrischen Werkes. Der See wird zirka dreiviertel Stunden lang und 10 bis 15 Minuten breit und 25 Meter tief. Es kommt das Gasthaus „Wehr“, 10 Bauernhöfe, Wald, Weide und Moosgründe unter Wasser. Am 17. Juni kommt eine Kommission, um die Sache zu besprechen. Das Projekt ist schon gemacht. (Tiroler Volksbote) ••• 13.06.1913 (Besitzveränderungen. In Gossensaß) fand die Versteigerung des Hotels „Zur Rose“ statt. Dasselbe wurde von Frau Marie Niedermair in Girlan um den Preis von 72.000 Kronen erstanden. Der Schätzungspreis wurde nicht erzielt. Vor anderthalb Jahren wurde dieses Hotel für 128.000 Kronen verkauft. Die Gemeindejagd des Stadtgebietes Sterzing wurde um den Jahrespachtschilling von jährlich 30 Kronen auf fünf Jahre an den dortigen Hausbesitzer Felix Kiebacher übertragen. (Tiroler Volksbote) ••• 13.06.1913 (Sterzing, Eisaktal. Herz Jesufeier). Schön und erhebend war’s heuer wieder um Herz Jesu. Gut besucht waren die Predigten in der Kapuzinerkirche; groß war der Andrang zur Kommunionbank. In der Pfarrkirche war zur Anbetung das Allerheiligste durch zehn Stunden ausgesetzt. Als es Abend wurde und am Himmel friedlich die Sternlein flimmerten, da flammte es auf ringsum auf Bergen und Höhen. (…) Auf dem Roßkopf sogar – 2191 Meter hoch – erstrahlte, weithin sichtbar, ein großes, flammendes Herz. Eine solche Kundgebung, unter ständigem allseitigem Pöllerknall, in solchem Umfang wohl einzig heuer in Tirol – laut hat sie es hinaufgerufen zum Himmel, laut hinausgerufen auch in die Welt: Sterzing ist, Sterzing bleibt dem Herz Jesu treu! (Tiroler Volksbote) ••• 17.06.1913 (Sterzing. Postautoeröffnung auf der Jaufenstraße). Am 12. Juni früh sind hier für den Postautoverkehr über den Jaufen vier Autos angekommen. Am gleichen Tage nachmittags wurde eine Probefahrt über den Jaufen unternommen und am 13. Juni erfolgte die Rückkehr hierher. Zur Eröffnungsfeier sind eingetroffen: Exzellenz Dr. Fritz Ritter Wagner von Jauregg, k. k. Postdirektor, Ministerialrat Hofrat Hofer aus Wien und Hofrat Emil Ritter v. Kleblsberg. Gestern war im Hotel Stötter eine kleine gesellschaftliche Zusammenkunft und Besprechung. Heute um dreiviertel acht Uhr früh war Empfang der weiteren Fahrtgäste am Bahnhofe. Um 8 Uhr erfolgte unter fortgesetztem Pöllern die Abfahrt zunächst von der Garagestation des Bahnhofhotels Stötter. Einige Minuten nach 8 Uhr passierten die vier sehr hüb-

schen Postautos, mit Girlanden bekränzt, die Stadt. Ein zahlreiches Publikum hatte diese Neuerung mit Interesse verfolgt. Die Stadt war aus diesem Anlasse festlich beflaggt. Reichsratsabgeordneter Meixner, Bürgermeister Domanig, Stationschef Zangerl und Oberpostmeister Haas von Sterzing nahmen an der Eröffnungsfahrt teil. (Brixener Chronik) ••• 17.06.1913 (Stilfes. Brand). Am 13. Juni um 5 Uhr früh brannte hier ein in den Mösern befindlicher Futterstadel des Gastwirtes Alois Fischer in Sack aus unbekannter Ursache nieder. Der Besitzer hatte bisher alljährlich zirka einen Monat vor dem Alpenauftrieb seinen gesamten Viehstand dort auf der Weide und für diese Zeit auch eine kleine Sennerei eingerichtet und betrieben. Die ausgerückte Ortsfeuerwehr konnte aber nicht mehr eingreifen, da der einzelnstehende Holzstadel eingeäschert war. Mitverbrannt sind auch die Alpenviehglocken; eine Zentrifuge konnte gerettet werden. (Brixener Chronik) ••• 17.06.1913 (Sterzing. Die diesjährige Feuerwehrhauptübung) der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr wurde am 15. Juni nachmittags in der Altstadt hier abgehalten. Als Brandobjekte waren die Häuser Nr. 116 und 117 und das Altspital angenommen. Am Stadtplatz erwartete die mit den Löschrequisiten bereitstehende Feuerwehr das Alarmsignal. Innerhalb fünf Minuten wurde der Aufmarsch und die Aufstellung der zwei großen Feuerwehrschubleitern vollzogen und bald fielen die ersten Wasserstrahlen durch das aus den Hydranten bezogene Wasser auf die angenommenen Brandobjekte. Beim Stadtwäschekanal wurde auch eine Pumpspritze gleichzeitig in Tätigkeit gesetzt. Herr Bürgermeister Domanig und mehrere Bürgerausschußmitglieder wohnten der Uebung bei und sprachen sich über die Leistungen sehr anerkennend aus. Sodann marschierte die ausgerückte Feuerwehrmannschaft, an der Spitze die städtische Bürgerkapelle, durch die Altstadt und wieder zurück auf den Stadtplatz, wo die Dekorierung von vier Feuerwehrmitgliedern mit der Medaille für 25jährige Dienste im Löschwesen vorgenommen wurde. (…) Josef Noggler sprach in kurzen Worten über die Aufgaben des aktiven Feuerwehrmanns, dankte namens der Ausgezeichneten und brachte auf den Kaiser ein dreifaches Hoch aus, worauf die Musik die Volkshymne spielte. Nachher war Defilierung der Feuerwehr, an deren Spitze die Musik marschierte, vor der Kommandantschaft und den Ausgezeichneten beim Rathause. Sodann zogen die Bürgerkapelle und die gesamte Feuerwehr in den Schankgarten des Talerwirtes zu einer Jause, woselbst die Musik konzertierte. (Brixener Chronik)

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber erker juni 13




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