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Sterzing: 1,2 Millionen Euro für Investitionen

Sterzing

1,2 Millionen Euro für Investitionen

Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sterzing wurden u. a. vier Beschlussanträge der SVP behandelt und die Abschlussrechnung der Gemeinde sowie der Freiwilligen Feuerwehren genehmigt. Der Punkt „Allfälliges“ hielt einige Überraschungen bereit.

Zu Beginn wurden die Beschlussanträge der SVP – drei der vier Anträge betrafen das Thema Sport – behandelt. Die SVP forderte darin die Schaffung eines Sportstättenentwicklungsplanes, die Beauftragung eines Urbanistikers mit der Erstellung eines Grobkonzeptes für besagten Plan und die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, die sich für eine optimierte Nutzung der Sportplätze kümmern sollte, besonders im Hinblick auf Kinder und Jugendliche. Die ausführliche Diskussion darüber ist im italienischen Teil (S. 62) oder auf www. dererker.it nachzulesen. Diese drei Anträge wurden ebenso abgelehnt wie jener von Antragsteller Werner Graus (SVP), der die Umsetzung des Gemeinderatsbeschlusses zur Erstellung eines Planes für die akustische Klassifizierung des Gemeindegebietes forderte. Mehrheitlich genehmigt wurden die Abschlussrechnung der Gemeinde und die Zuweisung des Verwaltungsüberschusses. Der Verwaltungsüberschuss beträgt 3,9 Millionen Euro, 1,2 Millionen stehen für Investitionen zur Verfügung, u. a. für die Anpassung des Vigil-Raber-Saals an die Brandschutzbestimmungen (73.200 Euro), außerordentliche Instandhaltungsmaßnahmen am Balneum (45.000 Euro), den Austausch von Spielgeräten auf den Spielplätzen (48.000 Euro), für Stadtbildpflege (30.000 Euro), außerordentliche Instandhaltungsarbeiten an den Straßen (352.000 Euro) und das E-Werk (165.000 Euro). „Es gibt heuer sehr wenig zu berichten“, eröffnete Armin Haller, Präsident des Stadttheaters, seinen Bericht. Seit einem Jahr ist das Stadttheater geschlossen, rund 100 Termine mussten abgesagt werden. Nun soll der Kulturbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Abschlussrechnung der FF Sterzing wurde mehrheitlich, jene der FF Thuins einstimmig genehmigt.

„Im Zeitplan“

Wie Bürgermeister Peter Volgger berichtete, stammen 3,8 Millionen Euro des insgesamt 15,2 Millionen Euro teuren Umbaues der Mittelschule aus Investitionszuweisungen des Landes, 11,3 Millionen Euro werden als Darlehen aufgenommen. „Es freut mich, dass wir mit dem Umbau und der energetischen Sanierung der Mittelschule sowie im Einklang mit den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden an einem guten Punkt sind. Ich möchte unterstreichen, dass wir voll im Zeitplan sind“, so die zuständige Stadträtin Verena Debiasi. Voraussichtlich liegt im Herbst das Ausführungsprojekt vor, wenn alles nach Plan läuft, kann im Sommer 2022 mit den Umbauarbeiten begonnen werden.

Verena Debiasi: „Wir liegen voll im Zeitplan!“

Geld für Straßen und Spielplätze

Zufrieden mit der Verwendung des Verwaltungsüberschusses zeigten sich besonders Vize-Bürgermeister Fabio Cola und Ciro Coppola von der Liste „Insieme per Vipiteno – Zusammen für Sterzing“. Insgesamt stehen für die Spielplätze nun 55.000 Euro zur Verfügung, mit denen man sämtliche bestehenden Mängel beheben könne, so Cola. Eine so hohe Summe, die schlussendlich den Familien und Kindern zugute kommt, habe man während der vergangenen Jahre noch nie zur Verfügung gehabt, betonte der Vize-Bürgermeister, der sich für die Unterstützung bedankte. Ein großer Dank erging ebenfalls an Ciro Coppola, in dessen Zuständigkeitsbereich die Instandhaltung der Straßen fällt. Wie Bürgermeister Peter Volgger erklärte, sei mit der tatkräftigen Unterstützung von Coppola eine Prioritätenliste erstellt worden. Derzeit habe man 28 Projekte laufen, 18 könnten mit den zugewiesenen Beiträgen nun verwirklicht werden. Coppola erklärte, dass man die Prioritätenliste – man habe dabei nicht nur das Stadtgebiet im Auge behalten, sondern auch die einzelnen Fraktionen – vor allem im Hinblick auf die Straßensicherheit erstellt habe. Drei vorrangige Projekte, die demnächst angegangen werden, sind die Hochstraße (Abschnitt Mini-Recyclingplatz bis zur Kreuzung St. Margarethenstr.), der Europaweg (Parkplatz Europa bis Kreuzung Bahnhofstraße) und die Frundsbergstraße (Richtung Lahnstraße).

Mit der Genehmigung des Projektes über die technische und wirtschaftliche Machbarkeit wurden 1,7 Millionen Euro für die Einrichtung des Mittelschulgebäudes vorgesehen. Das Architekturbüro Scagnol, das mit dem Umbau der Mittelschule beauftragt ist, kümmert sich auch um die Inneneinrichtung.

In Kürze

Chiara Bombardelli wurde als Sachverständige in die Kommission für Raum und Landschaft ernannt. Die zwischengemeindliche Zusammenarbeit mit den Gemeinden Freienfeld und Ratschings im Bereich Personalverwaltung wurde mehrheitlich genehmigt, genauso wie die Vereinbarung mit der Bezirksgemeinschaft Wipptal über die Führung der Kindertagesstätten. Mehrheitlich genehmigt wurde der kommunale Lichtplan, der Maßnahmen zur Einschränkung der Lichtverschmutzung im Gemeindegebiet Sterzing beinhaltet.

Ein Lehrstück über das Austeilen und Einsteckenkönnen

Unter „Allfälliges“ fand der bereits seit längerem schwelende Konflikt zwischen einigen SVP-Gemeinderäten, allen voran Evi Frick, und der regierenden Bürgerliste seinen bisherigen Höhepunkt. War man in der Vergangenheit nicht gerade zimperlich mit dem Austeilen, so ging es bei dieser Sitzung nun ums Einsteckenkönnen. Benno Egger, Gemeinderat und gleichzeitig Vize-Präsident der Bezirksgemeinschaft, beschuldigte Evi Frick, Fehlinformationen verbreitet zu haben. Gemeint war damit jene Aussage, mit der die SVP-Gemeinderätin in der Februar-Sitzung die bisher getätigten Ausgaben für das neue Bezirksaltenheim mit 326.000 Euro beziffert hatte. Frick erwiderte, dass es Beschlüsse gebe, die sie auf Nachfrage zuschicken könne, und berief sich dabei auf ihr Fachgebiet die Kostenrechnung. „Ich kann rechnen und habe nicht gelogen!“, rechtfertigte sich die SVP-Gemeinderätin und bot den Gemeinderäten an, die Beschlüsse mit ihr durchzugehen. Nachdem auch Bürgermeister Peter Volgger in die gleiche Kerbe schlug und erklärte, dass es sich erwiesenermaßen um Falschinformationen handle, zog es Frick vor, die Sitzung zu verlassen. Auch Gemeinderätin Ingrid Pichler (SVP) musste einiges an Kritik für ihren offenen Brief einstecken, in dem sie sich für die Beibehaltung des Bezirksaltenheimes am alten Standort einsetzte und u. a. die Nähe zur St. Margarethen-Kirche hervorhob, in welcher für viele Bewohner des Seniorenheimes die Beichte abgehalten würde. „Es gibt dort schon lange keine Beichtmöglichkeit mehr, diese wird laut Dekan im Altersheim abgenommen, ebenso wird die hl. Messe dort abgehalten“, stellte Volgger klar. Pichler rechtfertigte ihren Brief damit, dass sie der Meinung sei, der alte Standort sei der richtige. „Ich kann jedem schreiben, wem ich will!“, so Pichler und beharrte darauf, nicht von ihrer Meinung abgehen zu wollen, auch wenn das Altenheim an den Stadtrand ausgelagert würde. Aus Platzgründen ist die Wiedergabe der rund 40-minütigen Diskussion an dieser Stelle nicht möglich, Interessierte seien daher auf den Beitrag auf www.dererker.it verwiesen.

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Bauarbeiten sind im Gang

Die Arbeiten an der Mensa im Oberschulzentrum hätten bereits im Herbst 2020 beginnen sollen, wurden dann auf Februar 2021 verschoben und starteten schließlich Ende März. Wie

Anna Putzer, Direktorin des Oberschulzentrums Sterzing, auf Anfrage mitteilte, wäre die viermonatige Zeit des Fernunterrichts der ideale Zeitpunkt gewesen, die geräuschvollen Abbrucharbeiten durchzuführen. „Leider waren meine laufenden Interventionen diesbezüglich erfolglos, da das Amt für Hochbau bei der Auftragsvergabe und Organisation die geplanten Termine nicht einhalten konnte“, so Putzer. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Dezember 2021 geplant, dann folgen die Ausstattung und die Einrichtung der Mensa. Voraussichtlich werden die Arbeiten im Februar 2022 abgeschlossen. Damit könnte die Mensa bis zum Sommer 2022 für die Sommerprojekte der Gemeinde betriebsbereit sein.

Brenner Jahresabschlussrechnung genehmigt

Bei der jüngsten Ratssitzung der Gemeinde Brenner Mitte Mai haben die Gemeinderäte u. a. die Jahresabschlussrechnung für das Finanzjahr 2020 einstimmig genehmigt.

Einstimmig sprachen sich die anwesenden Mitglieder des Gemeinderates für die Genehmigung der Jahresabschlussrechnung des Jahres 2020 aus. Diese umfasst einen Verwaltungsüberschuss in Höhe von rund 1,26 Millionen Euro. Davon sind etwa 37.000 Euro für Investitionen zweckgebunden.

Freiwillige Feuerwehren

Ebenfalls ohne Gegenstimme wurden die Jahresabschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Gossensaß mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 19.000 Euro und Pflersch (rund 66.000 Euro) gutgeheißen.

Haushaltsänderungen

Aufgrund von Mehreinnahmen in Höhe von 254.800 Euro wurde eine Bilanzänderung notwendig. Damit fließen in das Interreg-Projekt „Olperer-Runde“ 88.250 Euro, in die Sicherung der Gemeindestraßen 64.000 Euro, in die Dorfgestaltung in Pflersch 62.250 Euro und in den Austausch von Fenstern am Zusatzgebäude zum Rathaus 36.000 Euro; 4.300 Euro werden für die außerordentliche Instandhaltung der Straßen bereitgestellt. Im Zuge einer weiteren Bilanzänderung in Höhe von rund 834.000 Euro verschlingt mit 410.000 Euro die Erneuerung der Stein-Brücke den größten Brocken. 61.000 Euro fließen in die Schneeräumung, welche die Gemeindeverwaltung im vergangenen Winter vor große Herausforderungen gestellt hat. Gelder wurden u. a. auch für die Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogramms (50.000 Euro), die Errichtung eines Gehsteiges am Kindergarten (36.000 Euro) und einen Beitrag für den Bergrettungsdienst Gossensaß-Pflersch (30.000) zur Verfügung gestellt.

In Kürze

Der Gefahrenzonenplan der Gemeinde Brenner wurde einstimmig genehmigt. Er soll, sobald es die Umstände erlauben, der Bevölkerung vorgestellt werden. Die Abänderung des Landschaftsplans von Wald in bestockte Wiese und Weide sowie von Wald in Weidegebiet und alpines Grünland auf den Gp. 437/1, 437/2, 437/6 und 437/9 der K.G. Brenner wurde auf Antrag von Christian und Walter Grossteiner genehmigt. Zum technischen Vertreter in der Zusatzkommission für landschaftsrechtliche Genehmigungen im Zuständigkeitsbereich des Landes wurde Gemeindetechniker Andreas Neumair ernannt.

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Tiefbauprojekte in Pflersch

Im Mai hat die Landesregierung das diesjährige Tiefbauprogramm verabschiedet. Dabei wurde auch der Neubau einer Brücke auf der Landesstraße in Pflersch und die Errichtung der Lawinenschutzgalerie „Buanlahne“ in Pflersch ausgeschrieben.

Urlaub statt Isolation

Das temporäre Quarantänezentrum in Gossensaß hat Ende Mai seine Tore geschlossen. In der Kaserne wurden in den vergangenen eineinhalb Jahren 1.200 Menschen betreut, die in Quarantäne mussten, aber keine geeignete Unterkunft hatten. Fortan wird die Struktur wieder als Ferienheim für Militärangehörige geführt.

Franzensfeste 1,9 Millionen Euro für Investitionen

Vor kurzem hat der Gemeinderat Franzensfeste die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Jahr 2020 genehmigt. Vom Verwaltungsüberschuss in Höhe von 2,61 Millionen Euro werden 1,9 Millionen Euro für Investitionen zweckgebunden.

Seit März wird das Mehrzweckhaus in Franzensfeste energetisch saniert.

Großes Augenmerk bei den Investitionen wird auf Sanierungsarbeiten, u. a. in den gemeindeeigenen Wohnungen im Rathaus (208.000 Euro) und in Mittewald (248.000 Euro), gelegt. 201.000 Euro stehen für die Sanierung des Mehrzweckhauses zur Verfügung. Nach Abschluss der Arbeiten soll auch der Spielplatz umgestaltet werden (60.000 Euro). Mit dem Staatsbeitrag von 100.000 Euro für energetische Sanierung werden die Fenster in der Grundschule Franzensfeste ausgetauscht. Das ehemalige ANAS-Gebäude wird zum „Haus der Begegnung“ umgebaut. Für einen Ideenwettbewerb stehen 28.000 Euro bereit, für die Projektierung 114.000 Euro. 59.000 Euro entfallen auf die Verbindung der Ortschaft Franzensfeste mit der Festung (Grundenteignungen: 34.000 Euro). Investiert wird auch in die Trinkwasserleitung (175.000 Euro), den Austausch der Trinkwasserleitung in Grasstein (92.000 Euro) und den Ankauf von elektronischen Trinkwasserzählern in Mittewald (32.000 Euro). Zudem werden Müllsammelstellen erweitert (38.000 Euro), Asphaltierungsarbeiten vorgenommen (55.000 Euro), ein neuer Bagger für den Bauhof angekauft (50.000 Euro), im Ortsteil Sams eine neue Bushalte-

stelle (38.000 Euro) und ein neuer Gehsteig (35.000 Euro) errichtet, auch der Parkplatz Greithwald/Autotest wird umgestaltet (58.000 Euro). 52.000 Euro sind für technische Aufträge für den Zivilschutz und andere Projekte zweckgebunden, 48.000 Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes. Mit 25.000 Euro werden technische Spesen zur Sanierung der Radbrücken finanziert. Genehmigt hat der Gemeinderat zudem die Konventionen mit den Kindertagesstätten Wipptal, Ratschings und Freienfeld, die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehren Franzensfeste und Mittewald sowie die Gemeindebauordnung.

Kurz notiert

Arztwahl

In einer Anfrage hat Gemeinderätin Linda Zaira Franchino (Fortezza vive – Fratelli d‘Italia) vorgeschlagen, die Arztwahl über die Sprengel hinaus zu erlauben. Im Antwortschreiben erklärte Bürgermeister Thomas Klapfer, dass in Franzensfeste zweimal wöchentlich Hausarzt der Dr. Pietro Stefani anwesend sei, dieser hätte noch Plätze frei. Bei einer höheren Zahl von Betreuten wäre eventuell auch eine zusätzliche Präsenz des Hausarztes möglich.

Nasenflügeltests

Im Gemeindehaus ist eine Teststation für Nasenflügeltests eingerichtet worden. Derzeit sind die Tests jeden Mittwoch von 18.00 bis 20.00 Uhr möglich. Bei großer Nachfrage wird das Angebot erweitert.

Neue Gemeindekommission für Raum und Landschaft

Mitglieder der neuen Gemeindekommission für Raum und Landschaft sind Vorsitzender Thomas Klapfer, Paolo De Martin Flecco (Sachverständiger Baukultur, Ersatz: Architekt Valentino Andriolo), Guido Bocher (Sachverständiger Land- und Forstwissenschaft, Ersatz: Andrea Raise), Nina Marie Niederkofler (Sachverständige Sozial- und Wirtschaftswissenschaft, Ersatz: Edith Oberhofer), Wolfgang Simmerle (Sachverständiger Raumplanung, Ersatz: Markus Lunz), Gerhard Haller (Sachverständiger Landschaft, Ersatz: Christian Sölva), Ursula Sulzenbacher (Sachverständige Naturgefahren, Ersatz: Ivonne Monsorno) sowie Gerhard Haller (Vorsitzender Sektion Bauwesen).

Pfitsch

Heikle Themen diskutiert

Zwei Tagesordnungspunkte beschäftigten die Gemeinderäte auf ihrer April-Sitzung besonders: eine Bauleitplanänderung in einer Gefahrenzone und die Satzungsänderung des Umweltbeirates.

Soll die Gemeinde für oder gegen die Erweiterung einer Wohnbauzone in Oberwiesen stimmen? Um diese Frage ging es auf der jüngsten Gemeinderatssitzung, die per Videokonferenz abgehalten wurde. Im Bauleitplan soll in der Wohnbauzone B1 in der Hinteren Gasse ein 400 m2 großes Grundstück in eine Wohnbauzone umgewandelt werden, um dem Antragsteller den Bau einer Wohnung zu ermöglichen. Architekt Alexander Seehauser stellte die Bauleitplanänderung vor und erwähnte ein Landesgutachten, das drei Punkte beanstandet: die unsymmetrische Form, welche die Bauleitplanänderung ergeben würde, die rote Zone, in der sich ein kleiner Teil des Grundstückes befinde, und die natürliche Ortsgrenze (Wasser-Wiere), die nicht überschritten werden sollte – laut Seehauser alles leicht widerlegbare Argumente: Die gesamte Parzelle umzuwidmen war aufgrund von Einwänden des Amtes für Wildbachverbauung nicht möglich gewesen. Nur die Zufahrt

1,77 Millionen Euro

Der Verwaltungsüberschuss in Höhe von 1,77 Millionen Euro wird u. a. für die Rückzahlung offener Darlehen (485.000 Euro), die Instandhaltung und Sanierung von Brücken, u. a. nach Tulfer, Leader- und Interreg-Projekte, die Dachsanierung von Kindergarten St. Jakob und Gemeindehaus sowie Brandschutz- und Umbauarbeiten der Festhalle Wiesen verwendet. Die Abschlussrechnung wurde mit sechs Enthaltungen der Bürgerliste genehmigt.

Wohnbauzone B1 in der Hinteren Gasse in Wiesen Gefährlicher Graben oberhalb der Wohnbauzone

liege in einer roten, das geplante Wohngebäude in einer blauen Zone. Die Wiere sei keine natürliche Ortsgrenze, da bereits auf beiden Uferseiten Häuser stehen. Gemeinderat Hannes Tratter hat dennoch „allergrößte Bedenken“. Gerade in einer Gemeinde, in der Unwetter 2012 enorme Schäden angerichtet und Menschenleben gefordert hätten, müsse die Verwaltung „gut aufpassen, was sie tut“. Am Graben zwischen Saun und Wiesner Köfl können Muren und Lawinen abgehen. Es sei „extrem gefährlich“, in dieser Zone ein Haus zu errichten, und unsinnig, im Gemeindegebiet neue Gefahrenzonen zu schaffen, die mit viel Aufwand entschärft werden müssen. Auch Gemeinderat Christoph Hofer kündigte an, gegen die Bauleitplanänderung zu stimmen: „Ich weiß nicht, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann.“ „Ein heikles Thema, das nicht zu unterschätzen ist“, so Architekt Seehauser. Die betroffene Zone sei nach unzähligen Analysen blau gekennzeichnet worden. Bei jeder Planung schätzen Geologen und Hydrogeologen die Gefahren genau ab und legen bindende Auflagen fest. Die definitive Entscheidung wird die Landesregierung treffen. In der Wohnbauzone B1 leben bereits mehrere Bürger, außergewöhnliche Naturereignisse seien bis jetzt nicht eingetreten, so Bürgermeister Stefan Gufler. Oberhalb der Wohnbauzone ist ein Becken errichtet worden, um das Gebiet zu schützen. Letzten Endes müsse sich der Gemeinderat auf Aussagen und Analysen der Techniker stützen und verlassen. Ist laut Gutachten die Ausweisung einer Wohnbauzone möglich, sollte die Gemeinde die Entwicklung des Dorfes auch unterstützen, so Gufler. Erst vor kurzem seien zwei Projekte in einer blauen Zone genehmigt worden, die Gefahr von Naturereignissen werde mit Objektschutzmaßnahmen ausreichend abgewandt. Die Bauleitplanänderung wurde am Ende mit zwei Gegenstimmen (Hannes Tratter und Christoph Hofer) angenommen.

Umweltbeirat: Satzung abgeändert

Stoff für Diskussionen lieferte auch die Satzungsänderung des Umweltbeirates. Der Entwurf, der dem Gemeinderat zur Genehmigung unterbreitet wurde, fand bei der Bürgerliste keine Zustimmung. Anders als vereinbart sollen Textpassagen gestrichen und neue hinzugefügt worden sein. Dabei sei lediglich davon die Rede gewesen, den Beirat von zwei Gemeinderäten auf einen Referenten und drei Gemeinderäte aufzustocken, so Gemeinderätin Lucia Russo. Man habe alte Formulierungen aktualisiert, die Satzung im Detail durchstudiert, vieles erst im Nachhinein festgestellt, erklärte Gufler. Claudia Raffl verblüffte vor allem der Satz, dass der Umweltreferent automatisch die Leitung des Beirates übernimmt. Bei der letzten Sitzung sei erwähnt worden, dass Lucia Russo im Beirat sitzen sollte, auch weil sie als Biologin die nötigen Kompetenzen und Erfahrungen hat. Würde sie den Vorsitz

übernehmen, wäre dies „ein erstes Zeichen der Zusammenarbeit“ und eine Entlastung und Unterstützung für Umweltreferent Harald Hofer, der bereits viele Aufgaben zu übernehmen habe. Er bemühe sich wirklich sehr um eine Zusammenarbeit, so Bürgermeister Gufler, er habe sich aber auch von der Bürgerliste ein Zeichen des aufeinander Zugehens erhofft. Doch diese habe sich bei der vorherigen Abstimmung über den Gemeindehaushalt erneut geschlossen ihrer Stimme enthalten. Damit stelle sie die gesamte Verwaltungsstruktur in Frage. „Es wäre an der Zeit, dass auch ihr uns entgegenkommt“, so Referentin Maria Rabensteiner Leitner, gehe es doch bei den Haushaltsabstimmungen um die Bürger. „Wir legen euch keine Steine in den Weg“, entgegnete Claudia Raffl. „Wäre jemand von der SVP abwesend und die Mehrheit nicht gegeben gewesen, hätten wir den Haushalt durchgewinkt.“ Der Satzungsentwurf ziele darauf ab, sie als Vorsitzende prinzipiell auszuschließen, so Lucia Russo in der weiteren Diskussion. „Als ich mich für einen Beirat zur Verfügung gestellt habe, wurde mir jedes Mal erklärt, dass ich als Stellvertreterin gut genug bin, nicht aber als Vorsitzende. Man braucht bestimmte Kompetenzen, um ein Amt gut ausführen zu können. In diesem Fall kommen die Kompetenzen erst an zweiter Stelle.“ Keineswegs stecken persönliche Gründe dahinter, so Leitner Rabensteiner. Aber der Umweltreferent, der auch in Bezirksgremien vertreten sei, kenne eben die Zusammenhänge und habe andere Vorinformationen als ein Gemeinderat. Schließlich meldete sich Umweltreferent Harald Hofer zu Wort:

Diskussion über Bezirksaltenheim

Unter dem Tagesordnungspunkt Allfälliges erkundigte sich Gemeinderat Christoph Hofer bei Gemeinderätin und Bezirkspräsidentin Monika Reinthaler, mit welchen Kriterien der urbanistische Standort des neuen Bezirksaltenheimes bestimmt wurde und ob auch andere Standorte in Betracht gezogen worden seien. Laut Reinthaler habe man einige Alternativstandorte durchgedacht, etwa den „Custozza-Bichl“, der allerdings nicht leicht erreichbar und für Rollstühle ungeeignet sei, oder ein Grundstück Richtung Wiesen. Der Bürgermeister von Sterzing weise aber keine Zone im landwirtschaftlichen Grün aus, wenn im Siedlungsgebiet noch Platz zur Verfügung steht. Bürgermeister Peter Volgger stellt für den Bau des Bezirksaltenheimes das Grundstück neben dem Eurospar zur Verfügung. Da die Gemeinde Sterzing die Bauleitplanänderung machen muss, mache es auch keinen Sinn, über einen alternativen Standort zu sprechen, der von vornherein keine Chance habe. Zudem spiele Zeit eine wesentliche Rolle. Derzeit gebe es zwei Varianten, eine beim bestehenden Bezirksaltenheim, die andere neben dem Eurospar. Zwischen diesen beiden werde hoffentlich zeitnah entschieden. „Ich frage mich, ob es vernünftig ist, so ein wichtiges Bauvorhaben als Bezirksgemeinschaft aus der Hand zu geben und einem privaten Investor zu übergeben, der sicher profitorientiert handeln wird. Das finde ich sehr bedenklich“, so Hofer. „Ich nehme auch zur Kenntnis, dass die Gemeindeverwaltung bzw. der Bürgermeister keine große Diskussion sucht“, so Hofer. Dem widersprach Monika Reinthaler. Man habe in letzter Zeit viele ausführliche, objektive Gespräche geführt, sich viele Gedanken gemacht, Vorstellungen von allen Seiten und Richtungen angehört. „Ich traue den Bürgermeistern absolut zu, dass sie ihre Entscheidung im Sinne der Bürger treffen werden“, so Reinthaler. Hofer wünscht sich mehr Diskussion in der Öffentlichkeit, zumal es ein Thema sei, das alle betrifft. Es sei gut, dass in der Öffentlichkeit nicht immer alles breit diskutiert werde, so Reinthaler. Diese Gemeinderatssitzung sei auch die falsche Spielwiese dafür. Die Detaildiskussion betreffe derzeit die Gemeinde Sterzing, so Gufler. Zu gegebener Zeit werde das Altenheim auch im Gemeinderat Pfitsch als eigener Tagesordnungspunkt behandelt und diskutiert. „Wir sitzen im Gemeinderat, weil wir uns für die Bürger einsetzen wollen, unabhängig von der Partei. Wer sich voll einbringen will, kann es gerne tun. Im Bereich Umwelt lässt sich viel Zeit investieren.“ Er biete den Vorsitz an, bestehe aber keineswegs darauf. Am Ende einigte sich der Gemeinderat einstimmig, dass im Beirat der Referent und vier Gemeinderäte vertreten sein sollen und dass der oder die Vorsitzende vom Beirat selbst gewählt wird. Bei Bedarf wird der Beirat weitere Anpassungen in der Satzung formulieren und die Änderungen dem Gemeinderat zur Genehmigung vorschlagen. Beiratsmitglieder sind Harald Hofer (Umweltreferent), Lucia Russo (Biologin), Renato Bussola (Vertreter der ital. Sprachgruppe), Dagmar Matzler (Referentin für Ortsbild, Freizeitanlagen und Gemeindepark), Hannes Tratter (Vertreter Landwirtschaft), Hanspeter Mair (Wirtschaft), Ursula Unterweger

Wiesen

Rangordnung für Wohnbauzone wieder geöffnet

Nach einem Beschluss der Landesregierung kann in der Gemeinde Pfitsch die Rangordnung für die Wohnbauzone auf dem Gelände der ehemaligen Psaro-Gnutti-Kaserne in Wiesen wieder geöffnet werden. Bisher wurden in zwei Baulosen bereits neun Reihenhäuser zugewiesen, nun sollen auf den noch bebaubaren rund 1.300 m2 fünf weitere Reihenhäuser entstehen. Die Gemeinde Pfitsch hatte Mitte April um die Wiedereröffnung des Termins für die Vorlage von Gesuchen um Zuweisung ersucht. Mit der Zustimmung der Landesregierung kann dies nun in die Wege geleitet werden, wodurch weitere Familien in Pfitsch ihren Traum vom Eigenheim realisieren können.

(AVS) sowie Dr. Wilhelm Seppi (Umweltgruppe Wipptal/Dachverband für Natur und Umweltschutz).

Ratschings Wohnbauzone in Stange wird erweitert

Bei der Gemeinderatssitzung in Ratschings, die Ende April wieder in Präsenz stattfand, wurden u. a. die Abschlussrechnungen der Gemeinde und der Feuerwehren sowie einige Bauleitplanänderungen in Ridnaun und Stange genehmigt.

Mehrheitlich bei drei Enthaltungen fiel die Zustimmung zur Abschlussrechnung in der Gemeinde Ratschings, die einen Verwaltungsüberschuss von insgesamt 234.000 Euro aufweist. Dieser wird u. a. für Trinkwasserleitungen (10.000 Euro), Abwasserleitungen (10.000 Euro), Abwasserleitung am Jaufenpass (166.000 Euro) und für die Trinkwasserinteressentschaft Innerratschings (35.000 Euro) verwendet. Einstimmig genehmigt wurden die Abschlussrechnungen der Freiwilligen Feuerwehr Ratschings (184.800 Euro), Innerratschings (15.000 Euro), Telfes (36.260 Euro) und Ridnaun (112.400 Euro). Im Zuge einer Haushaltsänderung wurden u. a. GIS-Nachzahlungen in Höhe von 35.000 Euro verbucht, weiters staatliche Zuweisung für die Nahrungsmittelgutscheine (18.100 Euro) und die Dividende aus dem Stromwerk Valtigl (32.200 Euro). Im Investitionsteil sind 180.000 Euro für die Infrastrukturen in der Wohnbauzone „Runggen“ und in der „Erweiterungszone Stange“ vorgesehen sowie 43.000 Euro für die energetische Sanierung des Gemeindehauses. Bei den Ausgaben schlagen die Kosten für die Schneeräumung mit 180.000 Euro besonders hoch zu Buche.

Bauleitplanänderungen

In der Fraktion Ridnaun wurde die Umwidmung von 6.500 m2 Wald in Landwirtschaftsgebiet (Antragsteller Steinbock OHG) genehmigt. Die verschiedenen Bauparzellen betreffen vor allem Waldstücke, die sich zwischen dem Erzweg und der Landesstraße befinden. Diese Maßnahme wurde auch im Hinblick auf die Erweiterung des Dorfes getroffen. Eine weitere Änderung betraf zwei Waldstücke mit einer Fläche von 6.180 m2 in der Fraktion Kalch/Außerratschings, die in landwirtschaftliches Grün umgewidmet wurden. Ebenfalls in der Fraktion Kalch wurde eine weitere Umwidmung von Wald in Wiese (5.400 m2) genehmigt. Abgelehnt wurde dagegen die Umwidmung von 2.622 m2 Wald in Wiese (Kalten-

brunn – Sennerberg), da das betroffene Waldstück in einem Trinkwasserschutzgebiet liegt. In der Fraktion Pardaun wurde die Umwidmung von 363 m3 bestehender Baumasse des Beherbergungsbetriebes „Am Lärchenrain“ in Wohnkubatur genehmigt. Für die verpflichtende Ausgleichszahlung will die Gemeinde ein Gutachten beim Landesschätzamt einholen. Im Rahmen des zweiten Sammelgenehmigungsverfahrens wurde die Erweiterung der Wohnbauzone B4 (Auffüllzone Stange) geneh-

migt. Das Unternehmen Mader Immobilien KG hat einen Teil der sogenannten Zone Schaferhof erworben, die vom historischen Hotel bis zur Schulbauzone reicht; dazu gehören auch das Lebensmittelgeschäft und die Kubatur der angrenzenden Parkplätze. Wie Bürgermeister Helfer erklärte, liege es im Interesse der Gemeinde, den

Die Erweiterung der Wohnbauzone in Stange wurde einstimmig genehmigt.

Grund, auf dem heute das Lebensmittelgeschäft steht, abzulösen, um den Bereich vor dem Rathaus zu vergrößern. „Auch die heutige Bushaltestelle ist eine Katastrophe. Wir brauchen Flächen, um diesen Platz besser gestalten zu können“, so Helfer. Zudem soll es weiterhin ein Lebensmittelgeschäft im Dorf geben. Die Kubatur soll nun abgelöst und die Wohnbauzone Richtung Süden erweitert werden. Die Abänderung wurde einstimmig genehmigt. Ebenfalls genehmigt wurde der Durchführungsplan für das Gewerbegebiet „Ridnaun Dorf“, mit dem zwei Baulose (Fa. Klaus Gschwenter GmbH und Hotel „Gassenhof“) auf einer Fläche von 6.700 m2 in Vereinshausnähe realisiert werden können.

Bezirksaltenheim

Thema war auch der Bau des neuen Bezirksaltenheimes. „Es schwirren allerhand interessante und merkwürdige Gerüchte herum“, brachte es Thomas Zössmayr von der Bürgerliste auf den Punkt und bat Bürgermeister Helfer um Auskunft zum Stand der Dinge. „Die neue Bezirksführung vertritt die Meinung, dass das ursprüngliche Projekt, das eigentlich ausschreibungsbereit wäre, nicht das Richtige sei“, fasste Helfer die Situation zusammen. Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden hätten die Überlegungen ernst genommen, gleichzeitig aber gefordert, Termine einzuhalten und Kosten zu Lasten der Gemeinden nicht zu erhöhen. Beide zur Diskussion stehenden Projekte hätten Vor- und Nachteile, man müsse jedoch die Gesamtsituation betrachten. „Am alten Standort gäbe es kein Problem mehr zu lösen, beim neuen Projekt hingegen braucht es mindestens ein Jahr, um die Voraussetzungen zu schaffen“, so der Bürgermeister. Aufgrund gestiegener Baukosten sei beim Bau am alten Standort mit Kosten von rund 20 Millionen Euro zu rechnen, beim Neubauprojekt, das mit rund 30 Millionen veranschlagt ist, mit 35 Millionen. Innerhalb Mai sollen „klare Sachen auf den Tisch kommen“, so Helfer.

In Kürze

Einstimmig genehmigt wurde die Vereinbarung zur Führung der Kindertagesstätte Wipptal, der Kindertagesstätte Ratschings und der Kindertagesstätte Freienfeld an die Bezirksgemeinschaft Wipptal. Ebenfalls einstimmig genehmigt wurden die Vereinbarung zwischen den Gemeinden Sterzing, Freienfeld und Ratschings zur gemeinsamen Ausübung von Befugnissen und Diensten im Bereich Personalverwaltung, die Verordnung über die Vermögensgebühr für Konzessionen, Ermächtigungen oder Werbemaßnahmen sowie für Konzessionen für Besetzungen auf Märkten und die Verordnung zur Regelung des Dienstes „Mietwagen mit Fahrer“. at

Verlegung der Mittelspannungsleitungen

Anfang Dezember haben Schneestürme im ganzen Wipptal, so auch in Ratschings, für teils verheerende Schäden und längere Stromausfälle gesorgt. Bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern der Edyna hat die Energiegesellschaft angeboten, noch in diesem Jahr die Mittelspannungsleitungen von Stange bis zur Talstation in Innerratschings und in Ridnaun vom Hotel „Sonklarhof“ bis Gasse sowie von der Feuerwehrhalle bis zum Bergbaumuseum unterirdisch zu verlegen. Die Gemeindeverwaltung muss sich um die Durchfahrtsrechte kümmern und die Stromkabinen errichten bzw. den dafür erforderlichen Grund von den Eigentümern ablösen. Die Stromkabinen werden anschließend gegen den Pauschalbetrag von jeweils 15.000 Euro an Edyna übergeben.

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