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Musik: Young Voices in Luxemburg
from ERKER 07 2022
by Der Erker
Singen im Chor verbindet
Die Mitglieder des Pfarrchores Gossensaß trafen sich kürzlich zu
ihrer Jahresversammlung, zu der Obfrau Edith Mair auch Bürgermeister Martin Alber und die Präsidentin des Pfarrgemeinderates Maria Putzer begrüßen konnte. Das abgelaufene Tätigkeitsjahr war zum zweiten Mal ein besonderes. Trotz erschwerter Bedingungen wurde die Gestaltung der Messfeiern in kleinen Gruppen gewährleistet. Im Herbst 2021 konnte wieder mit regelmäßigen Proben begonnen werden. Die Obfrau dankte allen Sängerinnen und Sängern für ihren Einsatz und die Motivation, im Besonderen Chorleiter Christoph Teissl, Organistin Anna Hofer und Hans Hofer, der die Beerdigungen gottesdienstlich leitete. Bei den Neuwahlen wurde Edith Mair als Obfrau bestätigt, weiters arbeiten Michael Plank, Hermann Festini und Maria Salzburger im Ausschuss mit. Maria Aichner, die seit 25 Jahren im Ausschuss als Kassierin wirkte, stand für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung; ihr gilt ein herzliches Dankeschön. Voller Aufbruchstimmung und guter Laune klang der Abend aus.
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Eine abenteuerliche Herausforderung!
Bei den Knappenspielen messen sich am 10. Juli auf dem Gelände des Landesmuseums Bergbau in Maiern im Ridnauntal sechsköpfige Teams in einem sportlichen Wettkampf und lassen alte Traditionen durch Aufgaben, die auch die Bergleute einst zu bewältigen hatten, wieder aufleben. Geschick erforderte das Auffinden des Erzes mit der Wünschelrute. Kraft ist beim Huntstoßen gefragt, um einen Erzwagen über Schienen zu bewegen. Frauen und Kinder müssen für gute Bewetterung in den Stollen sorgen. Mit der Handsäge muss Grubenholz geschnitten werden. Den Abschluss bildet das „Goldene Kegelspiel“, das noch heute in Sagen an den einstigen Bergsegen erinnert. Der Eintritt für Zuschauer ist frei. Bei Schlechtwetter entfällt die Veranstaltung.
PROGRAMMABLAUF
9-11 h Traditionelles Bergmannsfest des Knappenvereins Ridnaun 13.30 h Beginn der Knappenspiele mit festlichem Einzug 14-17 h Wettkämpfe im Museumsgelände von Maiern/Ridnaun 17.30 h Prämierung
Young Voices vertreten Südtirol in Luxemburg
Der Jugendchor Young Voices der Musikschule Sterzing unter der Leitung von Chorleiterin Waltraud Pörnbacher hat bereits an zahlreichen internationalen Wettbewerben und Festivals teilgenommen und immer wieder große Erfolge und Auszeichnungen mit nach Hause genommen. In diesem Jahr wurde das Ensemble von der Landesdirektion der Deutschen und Ladinischen Musikschulen als Südtiroler Vertretung auserkoren, Ende Mai am14. Europäischen Jugendmusik-Festival „Remix22“ in Luxemburg teilzunehmen. Das Festival mit Musikgruppen, Chören und Ensembles aus 23 verschiedenen Nationen steht unter der Schirmherrschaft der European Music School Union EMU und steht für Vielfalt, Wandel, Harmonie und Frieden; Südtirol ist gewissermaßen als zehntes Bundesland Nutznießerin des österreichischen Kontingents. Die 29 Mädchen und drei Knaben zwischen elf und 18 Jahren stehen mit Chorleiterin Pörnbacher und Pianistin Tamara Salcher als Botschafter im europäischen Geiste für kreativen und inklusiven Chorgesang über Sprach-, Länder- und weitere Grenzen hinweg. Pandemie- und Kriegsgeschehnisse auf europäischem Boden haben das Festival natürlich nicht unberührt gelassen. Umso spürbarer waren Begeisterung, Engagement und Freude der über 2.500 teilnehmenden Musikschüler, einem chaotischen Weltgeschehen mit gemeinsamem Singen, Musizieren und Tanzen Paroli zu bieten, wenigstens ein Festival lang. Wie sehr dies über musikalischen Unterricht gelingen kann, zeigten die Young Voices aus Sterzing dann auch bei ihren Auftritten. Chorleiterin Pörnbacher stimmte die jungen Sänger gekonnt auf jede der drei sehr unterschiedlichen Bühnen zuerst in Redange, dann in Dudelange und zuletzt im legendären Freilichtmuseum Fondde-Gras in Differdange ein. Mit „Lean On Me“, „The Greatest Love Of All“, „Just Give me a Reason“, „Man in the Mirror“ und „Bring Me Little Water, Silvy“ vermittelte das
Ensemble in hervorragender Begleitung von Pianistin Tamara Salcher gesanglich und in den Liedtexten unterschiedliche Höhen und Tiefen. In kleinerer Besetzung sorgten die etwas Älteren mit „Son of a Preacher Man“ und „Rolling in the Deep“ für Gänsehautmomente und jugendlich-jubelnden Applaus. Der Austausch im Nachgang unter den zahlreichen den Auftritten beiwohnenden Jugendlichen fiel dann besonders leicht und sehr freundschaftlich aus. „Remix22“ war am Ende des Fachsimpelns nicht nur auf den Festivalort beschränkt, sondern hat sich auf den unterschiedlichen Plattformen in den sozialen Medien mit internationalen Insta-Freundschaften, Tweeds und Snapchats fortgesetzt. Ein hohes C der Begeisterung löste auch der sehr besondere Aufenthalts- und Übernachtungsort aus: Burg Hollenfels wurde von der Festivalorganisation extra für die Gäste aus Südtirol aufgesperrt. Hollenfels gehört zum sagenumwobenen Tal der Sieben Schlösser und verbirgt so manches Geheimnis, das zu entlarven es galt. Mit Gesangproben in „Rittersaal“ und „Weißem Saal“ konnte Chorleiterin Pörnbacher „Remix22“ somit weit mehr als für das ausschließliche Vermitteln von Singen und Noteninterpretieren nutzen, die jungen Sänger aus Sterzing können das Musikschuljahr mit besonders wertvollen und stärkenden Erfahrungen abschließen.
Klassisches Musikfestival in Sterzing
Bereits zum zwölften Mal ist heuer vom 4. bis zum 16. Juli das „Orfeo Music Festival“ in Sterzing zu Gast. Musikalische Talente aus aller Welt treffen hier zusammen, um gemeinsam mit namhaften Lehrkräften an ihren Fertigkeiten zu arbeiten, Aufführungspraxis zu erlangen und in einen regen Gedankenaustausch zu treten. An acht Tagen finden in dieser Zeit 13 Konzerte statt, die für einen musikalisch facettenreichen Hochgenuss sorgen werden. Dabei werden dem Publikum exzellente Solo-Kammermusikdarbietungen geboten. Das Abendkonzert „Romantic Dreams“ am 7. Juli ist Komponisten der Romantik vorenthalten, der Konzertabend tags darauf verschiedenen Komponistinnen. Beim abschließenden Galakonzert am 15. Juli tritt auch das Orfeo Festival Ensemble und der Orfeo Chor auf; zu hören sind Werke von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Camille Saint Saëns, Sergej Prokofiev, aber auch der „Jodler aus dem Berchtesgadener Land“. Das detaillierte Konzertprogramm des Festivals findet sich auf der Homepage orfeomusicfestival. com. Dort sowie über das Büro der Tourist-Info Sterzing können die Tickets für die Abendkonzerte erworben werden. Die Konzerte der Studierenden um 17.30 Uhr im Sterzinger Vigil-Raber-Saal sind kostenlos.
PROGRAMM
Studentenkonzerte
(17.30 Uhr, freier Eintritt) 8., 11., 12., 14., 15. Juli Vigil-Raber-Saal Sterzing
Abendkonzerte (20.30 Uhr) 7., 8., 10., 11., 12., 15. Juli Vigil-Raber-Saal Sterzing
25 Jahre Kirchenchor St. Jakob
Ende Mai feierte der Kirchenchor St. Jakob sein 25-jähriges Bestehen. Mit Musik und Gesang gestaltete der Chor unter der Leitung von Wolfgang Girtler die Messfeier, zu der auch
zahlreiche Ehrengäste gekommen waren, u. a. Chorverbandsobmann Erich Deltedesco, Heinrich Pramsohler und dessen Gattin, Trachtenschneiderin Helga Trenkwalder, Pfarrgemeinderatspräsident Peter Graus sowie ehemalige Chormitglieder. Nach der Messfeier blickte Obfrau Karin Messner auf die Anfänge im Jahr 1996 zurück, als fünf Singfreudige den Chor gründeten und Heinrich Pramsohler als Chorleiter gewinnen konnten. Am Dreikönigstag 1997 sangen zwölf Frauen beim Gottesdienst. Heute gestaltet der Chor mit mittlerweile 27 Mitgliedern nicht nur Messfeiern, sondern nimmt auch an Adventsingen, weltlichen Konzerten und Wertungssingen teil. Messner freute sich über die Harmonie und Gemeinschaft im Chor und dankte allen für ihre langjährige Unterstützung. Auch die Ehrengäste dankten allen, die am Aufbau und Erhalt des Chores mitgewirkt haben, darunter den Gründungsmitgliedern, dem ehemaligen und heutigen Chorleiter, den Obleuten und Ausschüssen, den Organisten Astrid Tötsch und Peter Steiner sowie den Priestern und Sängern. Pfarrgemeinderatspräsident Graus freute sich, dass aus dem Chor auch eine Kantoren-, Beerdigungssing- und Jugendgruppe entstanden sind. „Ein Chor ist bedeutsam für die Pfarrgemeinde, die Gemeinschaft und das Dorfleben“, so Erich Deltedesco. Den langjährigen Chormitgliedern Margareth Graus, Rosmarie Ralser, Frieda Volgger, Klara Knollenberger, Helene Knollenberger, Marika Rainer, Ingrid Graus, Barbara Wieser, Anneliese Hofer, Heidi Tötsch, Karl Graus und Alois Holzer wurde als Dank und Anerkennung eine Urkunde für 25 Jahre Mitarbeit überreicht, Helena Bergmeister wurde für 40 Jahre geehrt. Nach Zeiten, in denen die Gemeinschaft an Grenzen von Plan- und Machbarem stieß, war es am 1. Juni wieder so weit: Die Telfer Singgemeinschaft reiste nach Assisi. Organisiert wurde die dreitägige Fahrt von Pfarrer Thomas Stürz, der die Gruppe gemeinsam mit Dekan Christoph Schweigl in die Stadt des Friedens begleitete. Auf den Spuren geschichtlicher Ereignisse scheuten sich die Teilnehmer nicht, 400 steile Höhenmeter zu überwinden, um ins „Eremo delle carceri“, die Einsiedelei, zu gelangen. Im idyllischen Garten, in dem die Rahmenbedingungen zur geistigen Kreativität geschaffen wurden, trug Pfarrer Stürz den „Sonnengesang“ von Franz von Assisi vor. Begeistert lauschten sie auch den Erzählungen während der Besichtigung der Basilica di Santa Chiara. Im Kloster S. Damiano, dem Ursprungsort der franziskanischen Gemeinschaft, zelebrierten die beiden geistlichen Begleiter eine Heilige Messe. Diese wurde von der Telfer Singgemeinschaft unter der Leitung von Esther Falkensteiner musikalisch gestaltet. Auch die historischen Hintergründe der
Basilica di S. Francesco, wo Franz von Assisi heiliggesprochen wurde und sich seine Grabstätte befindet, wurde von Stürz auf begeisternde Art und Weise vermittelt. Die Basilica S. Maria degli Angeli, in der sich die Porziuncola befindet und wo Franz von Assisi verstorben ist, war ebenso sehenswert. In Dankbarkeit für Erlebtes, gemeinsames Singen und Beten, Lachen und Feiern bis in die späten Abendstunden kehrte die Singgemeinschaft nach vier Tagen wieder in ihr Heimatdorf zurück.
Telfes Reise nach Assisi
Sterzing kurz & kreativ – und gewonnen
Die Leseförderungsaktion „kurz & kreativ – Leseboxen für 1. und 2. Klassen“ fand im abgelaufenen Schuljahr zum ersten Mal an
fünf Oberschulen in Bozen, Brixen und Sterzing statt. Initiiert und organisiert wurde das Projekt von den Schulbibliothekarinnen der teilnehmenden Schulen. Durch kurze Romane von maximal 150 Seiten sollten auch jene Schüler zum Lesen animiert werden, die normalerweise nicht zu Büchern greifen. Die Schüler der teilnehmenden Klassen erhielten eine Box, gefüllt mit acht verschiedenen Jugendbüchern. Sie durften einen Titel auswählen und in Gruppen den Buchinhalt innerhalb von sechs Wochen auf kreative Weise erarbeiten. Anfang Juni wurden in der neuen Brixner Stadtbibliothek die schulübergreifenden Sieger der teilnehmenden Schulen ermittelt. Bewertungskriterien der Juroren waren Inhaltsvermittlung, Performance, Kreativität und Arbeitsaufwand sowie Erweckung des Interesses an den Büchern. Als Siegerinnen der 1. Klassen gingen Sofia Federspieler, Greta Kopfsguter, Nina Messner, Leonie Lanthaler und Julia Moosburger vom Sozialwissenschaftlichen Gymnasium „Josef Gasser“ in Brixen hervor, die das Buch „Ich sehe was, was du nicht siehst“ von Mel Wallis de Vries durch einen Trailer vorstellten. Emy Pupp, Emy Zingerle und Eva Hochrainer vom Oberschulzentrum Sterzing gewannen mit dem Buch „Keine halben Sachen“ von Antje Herden den Bewerb der 2. Klassen. Für die Präsentation gestalteten die Schülerinnen ein Spiel zum Buch.
Die Siegerinnen der 2. Klassen vom Oberschulzentrum Sterzing
Gossensaß Vereinskapelle ehrt langjährige Mitglieder
Die geehrten Mitglieder (v. l.) August Seidner, Paul Keim, Obmann Armin Keim, Roland Keim, Raimund Keim, Bezirksehrenobmann Karl Gschließer, Bürgermeister Martin Alber, Kapellmeister Klaus Sailer und Walter Keim
Nach zwei Jahren Pause begrüßte die Vereinskapelle Gossensaß Anfang Juni im Kinosaal des Militär-Ferienheimes „Soggiorno Montano“ in Gossensaß wieder ein zahlreiches Publikum. Eröffnet wurde der Konzertabend von der Jugendkapelle Brennerwind mit drei kurzweiligen Stücken. Nach der Begrüßung durch Obmann Armin Keim leitete die Vereinskapelle unter der Leitung von Kapellmeister Klaus Sailer mit dem Marsch „Telefunken“ das Konzert ein. Durch den Abend führte Edeltraud Zössmayr. Dieses Jahr konnte die Vereinskapelle drei Neuzugänge verzeichnen: Das Querflötenregister ist mit Sarah Bacher und Eva Holzer weiter angewachsen, Barbara Weissteiner hat die Bassklarinette übernommen. Klarinettist Matthias Keim ist nach 13 Jahren wieder zur Vereinskapelle zurückgekehrt. Nach den Ouvertüren „Pacific Dreams“ und „Terra di Montagne“ wurden die Mitglieder Raimund und Walter Keim von Bezirksehrenobmann Karl Gschließer mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Raimund Keim wurde zudem für seine 24-jährige Tätigkeit im Ausschuss, davon 21 Jahre als Kassier, das Verdienstzeichen in Silber des Verbandes Südtiroler Musikkapellen überreicht. Klaus Sailer ist seit acht Jahren Kapellmeister der Vereinskapelle, davor war er aber bereits zwölf Jahre als Kapellmeister in verschiedenen Kapellen nördlich und südlich vom Brenner tätig. Er erhielt für seine insgesamt 20-jährige Tätigkeit als Kapellmeister das Verdienstzeichen in Gold. Da in den letzten beiden Jahren kein Pfingstkonzert stattfinden konnte, wurden Roland und Paul Keim sowie August Seidner für ihre 50-jährige Mitgliedschaft bei der Vereinskapelle mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold bei der Cäcilia-Feier im November ausgezeichnet. Ihnen wurde nochmals gedankt. Allen Geehrten wurde „Der Fliegermarsch“ gewidmet. Einen weiteren Höhepunkt stellte das schwungvolle Werk „Ross Roy“ von Jacob de Haan dar. Den Abschluss bildete der melodiöse Konzertmarsch „Sempre Unita“ von Michael Geisler. Dem tosenden Applaus des Publikums dankte die Vereinskapelle Gossensaß mit zwei Zugaben.