Erker 09 2014

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Erker Jahrgang 26 - September 2014

Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P.

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

„Umfahrung für mehr Lebensqualität“ Politik Zum 100. Geburtstag von Friedl Volgger

Sport

Saisonstart für Broncos Geschichte

In russischer Gefangenschaft



inhalt

erker september 14

editorial

titelgeschichte _ 14

Liebe Leserin, lieber Leser,

Geredet wird schon lange darüber, jetzt drängt Bürgermeister Franz Kompatscher auf den Bau einer Umfahrungsstraße von Gossensaß als Garant für mehr Lebensqualität. Ein Kampf gegen Windmühlen? Ein Dorf zwischen Aufbruchstimmung und Resignation.

20 _ Politik

Zum 100. Geburtstag von Friedl Volgger

22 _ Politik

Die Freienfelder Opposition im Interview

34 _ GESUNDHEIT

wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Kommt er allerdings nach Gossensaß, dann verschlägt es ihm erst einmal die Sprache. Nichts erinnert mehr an die gute alte Zeit, als die Reichen und Schönen aus aller Welt dort ihre Wehwechen kurierten. Einen Hauch von Internationalität brachten auch Touristen aus aller Herren Länder, die sich bei einem angenehmen Zwischenstopp die Klinken von Geschäften und Restaurants in die Hand drückten. Heute ist das Dorf wie ausgestorben, die Zeichen des Verfalls lassen sich nicht länger schönreden. Eine Umfahrungsstraße als Allheilmittel? Ein zweischneidiges Schwert – dessen ist man sich in der Gemeindestube durchaus bewusst. Ist Gossensaß wirklich attraktiv genug, um die Verbannung auch der letzten Tagestouristen aus dem Zentrum zu verkraften? Oder hat der Ort erst ohne Durchzugsverkehr eine Chance, wieder attraktiv und lebenswert zu werden, sowohl für Bewohner als auch für Touristen? Trotz schmalen Budgets will die Gemeinde dem seit Jahren anhaltenden Bevölkerungsschwund entgegenwirken und Gossensaß zu neuem Schwung verhelfen. Damit auch Reisende wieder mit Begeisterung von Gossensaß erzählen können, so wie sie es früher einmal getan haben.

Im Gespräch mit Urologie-Primar Dr. Lukas Lusuardi

Die Redaktion

44 _ Geschichte

In russischer Gefangenschaft

58 _ Sport

Saisonstart für die Broncos

In eigener Sache

parte italiana 52 _ Vipiteno: quando il fiume fa paura 54 _ Ambiente: il declino delle api 56 _ Chiesa parrocchiale: nuovi arredi liturgici 57 _ Calcio: Memorial Luca Cemin 64-71 _ erker-extra

schule & weiterbildung I mode & handarbeit

rubriken 4_ 37 _ 43 _ 50 _ 65 _ 72 _ 72 _ 72 _ 74 _

Leserbrief Soziales Frageecke Woher stammt der Name?

Gesundheit Weißes Kreuz Erkoku Rezept Leute

75 _ 76 _ 80 _ 84 _ 84 _

Rätsel

85 _ 86 _ 86 _ 87 _

Sumserin

Jahrestage Veranstaltungen Pfiffikus Kleinanzeiger Gemeinden Impressum Vor 100 Jahren

Nächster Redaktionsschluss: 15.09.14 Redaktion Erker, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, Tel. 0472 766876, Fax 0472 760394, info@dererker.it, www.dererker.it

erker september 14

Sie halten heute die 300. Ausgabe des Erker in der Hand. Seit Oktober 1989 flattert das Blatt jeweils zu Monatsbeginn in jeden Wipptaler Haushalt. Im kommenden Monat feiern wir Geburtstag, einen runden. Die älteste – und bis heute einzige zweisprachige – Bezirkszeitschrift Südtirols wird 25 Jahre alt. Am 3. Oktober möchten wir mit Ihnen auf unser Jubiläum anstoßen. Dazu öffnen wir am Nachmittag von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr unsere Redaktionsräume in der Sterzinger Neustadt. Schauen Sie vorbei, wir würden uns freuen! Am Eingang erwarten wir Sie zu einem Umtrunk. Am Abend stellen wir Ihnen im Rahmen einer kleinen Feierstunde auch die Preisträger unseres Fotowettbewerbs vor. Eine unabhängige Jury ermittelt dieser Tage die Sieger. Nur soviel vorweg: Sie haben uns viele tolle Impressionen aus dem Bezirk zukommen lassen. Die Fotoausstellung kann anschließend in der Sterzinger Rathausgalerie 14 Tage lang besichtigt werden. Lassen Sie sich überraschen! Gespannt sein dürfen Sie auch auf unser neues Erscheinungsbild, das wir Ihnen mit der Oktobernummer vorstellen. Unsere Grafikerin Alexandra hat der Zeitschrift ein neues Kleid verpasst. Mit 3. Oktober startet auch unsere Webseite, auf der Sie nicht nur den Erker bequem online lesen können. Künftig werden Sie auf unserem neuen Online-Portal auch wöchentlich mit News aus dem Wipptal versorgt und finden bequem von zu Hause aus eine Rundum-Information über unseren Bezirk und darüber hinaus. Treten Sie mit uns in Kontakt, kommentieren Sie unsere Artikel und sorgen so für neue, interessante Sichtweisen. Mit dem WippMarkt steht Ihnen ein umfangreicher kostenloser Kleinanzeiger zur Verfügung. Diesen können Sie nach einmaliger Registrierung selbstständig nutzen. Der WippTipp bietet Ihnen Tag für Tag alle Veranstaltungen im Bezirk auf einen Blick. Chronologisch, übersichtlich, einladend gestaltet. Und noch was: Einen kleinen Sonderdruck haben wir zu unserem Jubiläum auch herausgegeben. „augipeckt“ nennt sich das Büchlein, mehr wird noch nicht verraten. Bleiben Sie uns gewogen! Das Erker-Team 3


leserbriefe

Gemeinde Pfitsch Erker 08/14

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frei, vielleicht erinnern Sie sich daran, dass Sie mit uns, der Familie Buchwald, im letzten Jahr im Hotel Kranebitt unser Jubiläum „50 Jahre Pfitsch“ gefeiert haben. Seit 50 Jahren kommen wir deshalb nach Pfitsch, weil es das schönste Hochtal Südtirols ist und natürlich weil uns die Familie Tötsch und viele andere Pfitscher ans Herz gewachsen sind. Die herrliche Natur, die Unberührtheit, der sanfte Tourismus für Naturfreunde und Bergliebhaber, ohne Seilbahnen und ohne Sessellifte, das ist es, was Pfitsch so einmalig macht. Um so entsetzter war ich, als ich das Bild von dem Gewächshaus-Monster im Erker gesehen habe. Ich verstehe nicht, weshalb Sie so etwas genehmigen konnten. Sie haben damit einen Präzedenzfall geschaffen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie Pfitsch in Kürze aussehen wird. Oberhalb des Knappenhofs, auf „der Leitn“ über Rain, auf dem Feld über dem Kranebitt, auf dem Hang über den Neubauten in Kematen und auf der Blumenwiese in Richtung Schlüsseljoch, überall werden diese Gewächshaus-Bunker stehen. Dann hätte man Pfitsch seiner einmaligen Landschaft beraubt, man hätte dem Hochtal seinen Charakter genommen und der Tourismus wäre erledigt. Es fehlt nur noch, dass auf den Gipfeln von Rollspitz, Torwand, Wolfendorn und Kraxentrager anstelle der Gipfelkreuze Windräder aufgestellt werden, mit denen der Strom für die Beheizung der Gewächshäuser erzeugt wird. Hoffentlich habe ich Sie nicht auf eine Idee gebracht. Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frei, ich weiß zwar nicht, ob und wie Sie diesen Fehler wieder gutmachen wollen, aber sorgen Sie bitte wenigstens dafür, dass dieses 4

das Landschaftsbild zerstörende Gebilde ein einzelner Ausrutscher bleibt. Wir möchten im nächsten Jahr wieder nach Pfitsch kommen. Werner Buchwald, Offenbach (D) Sehr geehrter Herr Buchwald, ohne Zweifel haben Sie damit Recht, dass diese Gewächshäuser eine landschaftliche Beeinträchtigung darstellen; auch innerhalb

der Baukommission waren sie umstritten. Die entsprechenden Anträge – alle von Pfitscher Bürgern – wurden im Laufe des Frühjahrs 2010 eingereicht und sind auch nicht auf Anhieb genehmigt worden, da sie für uns eine Neuheit darstellten und auch wir uns erst bei verschiedenen Landesämtern über deren Zulässigkeit informieren mussten, zumal es primär ja um die darauf angebrachten Photovoltaikpaneele gegangen ist. Die Einbringer dieser Projekte – zum größten Teil Landwirte – begründeten ihre Anträge damit, dass sie sich durch diese Stromproduktion aus regenerativer Energie neben der traditionellen Landwirtschaft ein zweites Standbein schaffen wollten. Einige sind in der Folge genehmigt worden, bis der Gesetzgeber im Herbst 2010 durch eine Abänderung der Bestimmungen dieser Unsitte einen Riegel vorgeschoben hat. Im darauf folgenden Jahr wäre es dann durch einen Beschluss der Landesregierung in der Tat möglich geworden, auch auf unserem Gemeindegebiet Windkraftanlagen zu errichten und einige unserer Bürger haben damit auch schon spekuliert. Um diesen Auswüchsen vorzubeugen, hat der Gemeinderat erker september 14


leserbriefe

sofort eine Abänderung des Landschaftsplanes in die Wege geleitet und damit unsere Bergkämme unter besonderen Schutz gestellt. Die Landschaftsschutzkommission des Landes hat dann diesen unseren Gemeinderatsbeschluss einstimmig gutgeheißen. Natürlich hat es von bestimmter Seite massiven Widerstand gegeben und wohl auch Interventionen auf höchster Ebene, weshalb die Landesregierung unseren Antrag auch abgelehnt hat. Wir waren dann gezwungen, vor das Verwaltungsgericht zu ziehen, um den Beschluss der Landesregierung zu Fall zu bringen. Die Entscheidung zu unseren Gunsten fiel dann erst im vergangenen Jahr. Sie sehen, es ist nicht immer ganz einfach, aber Kritik muss man hinnehmen! Johann Frei, Bürgermeister von Pfitsch

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Frei, vielen Dank für die ausführliche Information über die Hintergründe der Aktion „Gewächshäuser in Pfitsch“. Nachdem ich mir nun auch den Beitrag der RAI Bozen aus dem Jahr 2010 angesehen habe, in dem die Aktion als „Soldatenfriedhof von Himbeerhausen“ und als

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Schildbürgerstreich verspottet wurde, sind mir die Zusammenhänge klarer.

Biogasanlage Wiesen

Demnach haben die Initiatoren eine Gesetzeslücke genutzt, so dass Sie als Bürgermeister zu diesem Zeitpunkt machtlos waren. Es ist nur gut, dass diese Lücke Ende 2010 geschlossen wurde, so dass eine weitere Verschandelung des herrlichen Pfitscher Hochtales vermieden wird. Schlimm genug, dass dieses Monstrum in St. Jakob „durchgerutscht“ ist. Ein großes Dankeschön auch dafür, dass Sie den Bau von Windkraftanlagen in Pfitsch verhindert haben. Da hat sich die Pfitscher Hartnäckigkeit ausgezahlt. So hartnäckig sollten Sie auch sein, wenn sich kommerzielle Initiatoren wieder einmal einen Angriff auf die Pfitscher Landschaft einfallen lassen. An preiswertem Strom müsste nun doch genügend vorhanden sein, nachdem das Kraftwerk Wiesen in Betrieb gegangen ist.

Josef Mayr (Gugges) drängt auf die schnelle Realisierung der Biogasanlage in Wiesen – und keiner will sie. Sein Hof in Freienfeld ist ein Industriebetrieb, da müsste es ein Leichtes sein, ein Fleckchen Erde für sein dringendes Vorhaben freizumachen, wenn dies nicht schon vorgesehen und genehmigt ist. Vermutlich haben auch die Herren Klaus Stocker und Franz Pircher einen großzügigen Garten, vielleicht sogar Platz für so eine Anlage. Die Promotoren bräuchten in diesem Fall mit der Gülle nicht weit zu fahren, kassierten Mieten (es geht schließlich ums Geld!) und hätten obendrein vom eigenen Balkon aus die perfekte Kontrolle über die Anlage – und die Anrainer von Sterzing und der Handwerkerzone Wiesen bräuchten sich nicht mehr zu sorgen oder zu beklagen. Weil laut Angaben aller Betreiber eine solche Anlage anscheinend geruchlos und sicherlich auch lärmfrei ist und so ein Standplatz vermutlich auch noch einen hohen Pachtzins abwirft, gäbe es eigentlich nur Gewinner auf allen Seiten.

Werner Buchwald, Offenbach (D)

Paul Siller, Sterzing

„Da hat sich die Pfitscher Hartnäckigkeit ausgezahlt.“

Importierter Antisemitismus Man traut seinen Augen nicht: Was spielt sich da ab auf europäischem Boden? Was sagen die EU-Granden zu den jüngsten antisemitischen Demonstrationen von Muslimen? Diese Vorfälle zeigen uns doch, dass der anhaltende Streit zwischen Israelis und Palästinensern auch in europäische Länder „exportiert“ wird und dort seine Fortsetzung findet. Auch in diesem Fall handelt es sich um eine Folge der Multikulti-Romantik, an der unsere gewachsene Wertegemeinschaft zu zerbrechen droht. Es hat den Anschein, als hätte die EU weder die Kraft noch den Willen, das Übel an der Wurzel anzugehen und eine Zuwanderungspolitik zu gestalten, die ihren Namen auch verdient. Dazu gehört, dass nicht alle Schleusen bedingungslos geöffnet werden, dass von Zuwanderern Integrationsbereitschaft verlangt wird und dass jene umgehend ausgewiesen werden, die sich nicht an die Spielregeln halten oder sogar straffällig werden. Pius Leitner, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen

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leserbriefe

Unglaublich, aber wahr!

Auf dem Weg zur Gilfenklamm konnte ein Platzhirsch beobachtet werden, der eifrig sein Revier markierte. Trotz vieler Beobachter verrichtete er sein Geschäft, ohne sich daran zu stören. Man konnte auf ihn zugehen, sogar mit ihm sprechen, doch leider ging er lachend und ohne Worte fort. Da sich die Mauer nicht zur Wehr setzte, wird sie wohl ewig davon gezeichnet bleiben. Name der Redaktion bekannt

Hallo Dieb, viel Spaß beim Beten neben der brennenden Kerze, dem Blumenstrauß und dem Rosenkranz, den ich am Grabkreuz meiner Mutter hingehängt habe. Viel Glück und bete auch für Dich! Frieda Seeber, Gasteig

Spendenaufruf für Taxis Seit Jahren fließen Unmengen von öffentlichen Geldern in verschiedenste Nahverkehrsprojekte. Die Regierungsparteien lösen damit wohl ihre Wahlversprechen ein. Doch wer zahlt das alles? Stündlich in die Täler, mit dem Citybus durch die Stadt, auf jeden Idiotenhügel fährt mehrmals am Tag ein Shuttledienst. Wer bleibt auf der Strecke? Die Taxifahrer! Für uns gibt es kein Überleben mehr. Seit fünf Jahren geht es steil bergab. Mit den Preisen der Öffis können wir nicht mithalten. Früher hat man sich mit den Fahr6

ten auf die Pässe – wie zum Penser Joch oder auf den Jaufenpass – im Sommer noch halbwegs über Wasser halten können. Neuerdings fahren auch dort hinauf mehrmals täglich Linien und Shuttles. Dafür scheint Geld im Überfluss vorhanden zu sein. Ein Vorschlag: Ich stelle der Landes- und Gemeindepolitik 14 Tage lang mein Taxi zur Verfügung. Sollen die hohen Tiere es doch mal selbst ausprobieren. Ich verlange als Entschädigung für die zwei Wochen lediglich die Hälfte ihres Einkommens. Wenn die Politik schon so groß tun muss, dann sollen sie uns Taxifahrern wenigstens einen Geschäftsverlust zukommen lassen. Angebracht wäre auch, wenn das Land uns ein Auto zur Verfügung stellt und die Gemeinde Wartegeld zahlt. Die Landespolitik könnte einen wichtigen Schritt setzen und ein Spendenkonto für Taxis einrichten. Unter den aktuellen Bedingungen wird bald kein Taxidienst mehr möglich sein. In Nordtirol wurden zwar auch die Voraussetzungen geschaffen, dass mehr Busse und Züge fahren, aber die Bevölkerung muss dafür selbst bezahlen. Dort fahren nicht 70.000 – 80.000 Personen gratis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, wie es in Südtirol das System L.D.-Südtirol eingeführt hat. Die Taxis werden bei uns behandelt, als wären sie Parasiten. Die Spritzmittel und Pestizide der Politik funktionieren gut. Die Parasiten werden bald verschwunden sein. Raimund Flecchi, Pflersch

Projekt Untertorplatz Erker 07/14

Lange ist’s her, dass ich mit meiner Mutter „in die Stodt zin Einkafn“ ging. Der Verkehr lief über Altstadt und Neustadt, Autos parkten auf dem Stadtplatz und auch auf dem Untertorplatz. Nur wenige von uns wissen, dass dort früher ein wunderschöner Garten zu finden war. Man kaufte Lebens-

mittel beim Wiedner, beim Hofer Luis oder „ban Gschwenter Fritz“. Der Verkehr läuft schon lange über die Staatsstraße; seit Jahrzehnten gibt es an selbiger gelegen das Hofer Market. Weder der Untertorplatz noch das Hofer Market entstanden unter dem Vorzeichen „öffentliche Einrichtung“. Beiden Projekten kann man eine gehörige Portion an Pioniergeist jedoch keinesfalls absprechen; ersteres trug verkehrstechnischen Änderungen Rechnung, letzteres zeigte eine neue Art des Handels auf. Und mag das eine und das andere so manchem ein Dorn im Auge gewesen sein, keines von beiden – selbst wenn letzteres in der Nachbargemeinde gelegen – ist heute aus dem Sterzinger Alltag wegzudenken. Von weit her fuhr und fährt man zum Hofer Market, um dann in die Stadt zu gehen und dort weitere Einkäufe zu tätigen oder die lokalen Gastronomie-Betriebe zu besuchen – oder umgekehrt, um sich vor der Rückkehr nach Hause beim Hofer mit Köstlichkeiten aller Art einzudecken. Auch ich war früher mit meiner Mutter oft im Hofer Market; Frau Sabine ist vielen von uns in liebevoller Erinnerung geblieben. Viele Jahre sind ins Land gezogen; Krisen gab es wiederholt. Jene der letzten Jahre ist keineswegs überwunden; unser geliebtes Sterzing kann sich einen Stillstand nicht leisten. Leider leben Frau Sabine und meine Mutter nicht mehr, daran können wir nichts mehr ändern. Was wir aber tun können und müssen, ist, uns des Pioniergeistes einer Unternehmerfamilie oder eines Georg Strickner zu besinnen. Herr Strickner und die Hofers wussten: Sie tun das Richtige und der Erfolg hat ihnen rechtgegeben. Und wollen wir nicht über kurz oder lang auf einen nahezu menschenleeren Stadtkern blicken, dann kann die Empfehlung nur lauten: Bringt euch ein, diskutiert, auf dass es einen Gewinn für die ganze Stadt geben möge. Kritik allein ist nicht die Lösung. Werner Plank, Sterzing/ Jaufental

Danke! Wir möchten uns ganz herzlich bei dem netten Herrn bedanken, der am 17. Juli in der Bahnhofstraße unserer Nonna geholfen hat, als sie einen Schwächeanfall erlitt. Schön, dass es noch Menschen gibt, die sich um andere kümmern und nicht vorbeigehen; das ist nicht selbstverständlich. Vielen Dank! Familie Zampiero, Wiesen

Vergelt’s Gott! Wir haben Glück gehabt, vor allem auch dank des äußerst professionellen und tatkräftigen Einsatzes Vieler. Durch Eure Hilfe konnte Schlimmeres verhindert werden. Jedem Einzelnen ein herzliches Vergelt’s Gott! Die Bewohner der Garbe, der Johann-Kofler- und der Brennerstraße, Sterzing Tausendmal Danke dem Zivilschutz für das schnelle Reagieren am 13. August in der Garbe. Nicht auszudenken, was passieren hätte können! Auch ist es nicht selbstverständlich, dass die Helfer ihre Arbeitsplätze plötzlich verlassen können. Den Arbeitgebern für ihre Großzügigkeit ein Vergelt’s Gott! Familien Gschnitzer, Sterzing

Sommerfest der Musikkapelle Telfes vom 15. August 2014:

Lotterie-Gewinne

Einen herzlichen Dank an alle Sponsoren! 1238, 1068, 3791, 987, 3283 14, 385, 460, 478, 727, 767, 959, 1064, 1112, 1341, 1350, 1562, 1942, 1952, 2031, 2239, 2384, 2581, 2635, 2790, 2878, 2888, 3137, 3199, 3318, 3360 3370, 3545, 3573, 3808, 4053, 4065, 4220, 4412, 4435, 4510, 4513, 4964, 4741, 4985, 5184, 5248, 5431, 5770, 5829, 5845, 4611, 5885, 5984, 5988. Die Preise können nach telefonischer Voranmeldung bei Obmann Norbert Haller, Tel. 348 3339388, innerhalb 30. Oktober abgeholt werden.

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aktuell

Almen in fremder Hand Seit einigen Jahren werden Südtiroler Almen an Provinzfremde verpachtet – Tendenz steigend, da es sich um ein lukratives Geschäft handelt. Die Pächter kommen vorwiegend aus dem Veneto und der Lombardei, wo die Alpungsprämie bei 400 Euro pro Hektar beweidete Fläche liegt; in Südtirol hingegen beträgt sie 50 Euro. Die Almen werden also von Großbauern gepachtet, damit sie mehr Großvieheinheiten halten und satte EU-Prämien kassieren können.

„Diese Art der Almverpachtung erweckt den Eindruck eines geduldeten Schwindels“, so Pius Leitner, Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen, würden doch EU-, Staats-, Regional- und Landesgelder regelrecht erbeutet. Für eine Almfläche von 200 Hektar würden 80.000 Euro erstattet. „Davon kassiert das meiste der Pächter, auch wenn er damit überhöhte Pachtsummen in Südtirol zahlt.“ Auf eine Landtagsanfrage von Leitner berichtete der zuständige Lan-

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desrat Arnold Schuler von 29 Almparzellen, die 2014 an provinzfremde Pächter verpachtet wurden – 20 davon befinden sich im Wipptal (15 in Ridnaun, fünf in Pflersch). Was die Höhe des Pachtzinses bzw. der erhaltenen Beiträge betrifft, liegen nur Zahlen von 2012 vor. In Ridnaun betrug der jährliche Pachtzins, den Pascoli Alti s.r.l. aus Piove di Sacco an die Alminteressentschaft Moarerberg zu entrichten hatte, 32.000 Euro, zahlbar in zwei Raten zu 16.000 Euro, für einen Gesamtbetrag von 192.000 Euro. Die Verpächter haben zwischen 2001 und 2007 Prämien und Beiträge in Höhe von rund 177.000 Euro erhalten. Das Vieh wird nach wie vor von den Grundeigentümern aufgetrieben, seit 2008 im Durchschnitt 120 Großvieheinheiten, vorher waren es jährlich rund 230 Einheiten. „Ob der Grund für den Rückgang in der Verpachtung der Alm oder in der Einführung des Almregisters liegt, ist unklar“, so Schuler. Jedenfalls hätten sowohl die zuständigen staatlichen Stellen als auch die EU Kenntnis von dieser Praxis. Die Forstbehörde hat in Zusammenarbeit mit der Carabinieri-Einheit NOE Kontrollen durchgeführt. Ergebnisse liegen der Landesregierung nicht vor.

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aktuell

Die Stadtwaage von Sterzing hat es schon mit etlichen Schwergewichten aufgenommen. Bis zu 60.000 Kilogramm kann die Waage am südlichen Eingang von Sterzing tragen. 1.500 bis 2.000 Mal wird sie jedes Jahr genutzt, um Waren, Holz, Heu, Futter, Abfall, Bauschutt oder Straßenkehricht zu wiegen. Die Waage gehört der Stadtgemeinde Sterzing und wird von der Bezirksgemeinschaft Wipptal und vom Personal der Bezirkskläranlage instand gehalten. Einmal wiegen kostet – je nach Gewicht – bis zu drei Münzen. Die Münzen im Wert von je 1,50 Euro sind in der Bezirksgemeinschaft erhältlich. Den Erlös steckt die Gemeinde in Instandhaltungen und Investitionen, letzthin in einen neuen Münzautomaten. Im Mittelalter waren Kaufleute verpflichtet, das Gewicht ihrer Handelswaren von einer Stadtbehörde feststellen zu lassen, um Betrug zu verhindern.

Foto: Martin Schaller

Stadtwaage Sterzing

Hochwasseralarm im Wipptal Die ergiebigen Regenfälle am 13. August sorgten für einige dramatische Stunden in Sterzing. Der Eisack erreichte gegen 15.00 Uhr einen gefährlichen Pegelstand von rund 3,40 Metern und drohte über die Ufer zu treten. Zuerst wurden die Feuerwehren zur Flainer Brücke gerufen, dann drohte der Damm im Stadtgebiet zu brechen. So mussten in der Garbe und in der Johann-Kofler-Straße 15 Häuser vorübergehend evakuiert werden. Der Damm wurde zuerst behelfsmäßig mit Sandsäcken gesichert und dann mit Hilfe von Baggern mit Erdreich verstärkt. Nach etwa zwei Stunden konnte Entwarnung gegeben werden; die Bewohner konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren. Murenabgänge und über die Ufer getretene Bäche gab es auch in Mareit, Ridnaun und Pflersch. Der Pfitscher Bach trat zwar nicht über die Ufer, dennoch musste das E-Werk die Turbinen abstellen, da der Bach allerlei Treibgut mit sich führte. Rund 100 Personen waren im Einsatz.

Südtirol

Wipptal

Unter Strom

13.838 Euro Rente

In Südtirol wird mehr elektrische Energie erzeugt als verbraucht. Im Jahr 2013 werden 44 Prozent des Stroms vom Dienstleistungssektor benötigt. Wie bereits 2012 sinkt der Stromverbrauch auch im vergangenen Jahr; Zunahmen sind jedoch bei den privaten Haushalten festzustellen. Was die Deckung des Strombedarfs durch erneuerbare Energiequellen anbelangt, liegt Südtirol im Spitzenfeld.

Jeder vierte Südtiroler erhält eine Rente. Vergleicht man das Renteneinkommen nach Bezirksgemeinschaften, fällt auf, dass die Wipptaler nach Bozen die höchsten Renten beziehen: Diese belaufen sich im Durchschnitt auf 13.838 Euro jährlich. Im Vinschgau müssen sich die Rentner hingegen mit 11.485 Euro zufrieden geben.

2012 wurden laut ASTAT 172.889 Renten in Höhe von insgesamt 2.154 Millionen Euro an die Südtiroler Bevölkerung ausbezahlt. 127.388 Südtiroler beziehen eine oder mehrere Renten von durchschnittlich 13.976 Euro. Nahezu die Hälfte der Empfänger bezieht ein Renteneinkommen von weniger als 1.000 Euro monatlich, 9,5 Prozent davon gar nur unter 500 Euro. 20,6 Prozent können sich hingegen über eine Rente von 2.000 Euro und mehr freuen.

fuggerroppe

ted-umfrage

Ergebnis Umfrage August Wünschen Sie sich, dass der Enzenberggarten wieder für die Bevölkerung zugänglich gemacht wird? 89 % 8% 3%

ja nein egal

Die September-Frage

Es isch Summer, und des isch kuan Witz. Wenn‘s nit regnt, noar regnt‘s a.

Sind Sie auch der Meinung, dass Sterzing die „zweitglücklichste Kleingemeinde“ Italiens ist?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it! 8

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Wipptal

143 Gemeindebedienstete 2012 waren in Südtirol insgesamt 245.200 Personen erwerbstätig; die Teilzeitbeschäftigten sind in den letzten zehn Jahren stark angestiegen. Jeder fünfte Südtiroler arbeitet im öffentlichen Dienst. In den sechs Wipptaler Gemeinden waren 2012 insgesamt 143 Personen beschäftigt, davon 64 Männer und 79 Frauen. Von diesen arbeiteten 46 in Teilzeit. In der Bezirksgemeinschaft Wipptal fanden 204 Personen eine Anstellung, 30 Männer und 174 Frauen. Von diesen gingen 107 Personen, davon ein Mann, einer Teilzeitarbeit nach.

Männer

Frauen

gesamt

10

18

Brenner

8

Franzensfeste

1

7

8

Freienfeld

6

14

20

Pfitsch

6

9

15

Ratschings

10

9

19

Sterzing

33

30

63

BZG Wipptal

30

174

204

in den mund gelegt I Zwei (sinnlose?) Trends in Südtirol: Bexn (mit angewinkeltem Fuß und Zeigefinger grüßen) und Selfies (Smartphone-Selbstportraits, hier mit Selbstauslöser).

I self d an Bex ir r!

Noar dir a S bex i elfie!

Ab 3. Oktober neu www.dererker.it


aktuell

Wipptal

Wohin des Wegs?

Eine ASTAT-Untersuchung der Südtiroler Wanderströme zeigt, dass 2011 von 494 in das Wipptal zugewanderten Personen 151 aus anderen Landesteilen Südtirols stammen. Die Hälfte davon kam aus dem südlichen Nachbarbezirk Eisacktal. 199 Personen kamen aus anderen italienischen Provinzen und Regionen. 144 Personen zogen aus dem Ausland in das Wipptal. 384 haben im selben Jahr innerhalb des Wipptales ihren Wohnsitz verlegt. Und wohin zieht es die Wipptaler? Von den knapp 700 Personen, die im Jahr 2011 ihren Wohnsitz verlegt haben, sind 313 aus dem Wipptal weggezogen: 129 zogen in einen anderen Südtiroler Bezirk, davon mehr als die Hälfte in das Eisacktal und jeder Sechste nach Bozen. 102 siedelten sich in anderen Teilen Italiens an, 82 gingen ins Ausland.

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„Die Zusammenarbeit trägt Früchte“ Im Gespräch mit Alfons Rastner, Obmann des Interreg-Rates Wipptal

Das Team der Europaregion hat Alfons Rastner, Bürgermeister der Gemeinde Mühlbachl im Nordtiroler Wipptal, besucht. Er ist Sprecher der Wipptaler Bürgermeister und hat sich insbesondere als Obmann der Ende 2013 abgelaufenen Periode des Interreg-Rates Wipptal für viele grenzüberschreitende Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Mobilität, Tourismus, Schule und Bildung stark gemacht. Herr Rastner, was bedeutet die Europaregion für das Wipptal und für Sie persönlich? Ich glaube, die Europaregion ist für das Wipptal wichtig, weil Tirol sich damit weiterentwickeln kann, in wirtschaftlicher Hinsicht und im Zusammenleben. Für mich persönlich sind in letzter Zeit, besonders seit dem Jahr 2000, in der Zusammenarbeit mit dem südlichen Wipptal einige persönliche Freundschaften entstanden: Mit Südtiroler Entscheidungsträgern auf Grund von Interreg-Projekten und sonstiger grenzüberschreitender Zusammenarbeit. Welche Fortschritte konnten bei der Zusammenarbeit im Wipptal gemacht werden? Ich glaube, die Zusammenarbeit ist erleichtert worden. Es gibt inzwischen eine wirtschaftliche Zu-

che Wipptal organisierten 2006 zusammen die Expo Brenner – eine gemeinsame Wirtschaftsschau, wo interessanterweise auch Betriebe entstanden sind. Ein Musikinstrumentengeschäft aus Gries am Brenner beispielsweise entfaltete seine Geschäftstätigkeit zum ersten Mal im Zuge der Expo. Dieser Kleinbetrieb existiert heute noch und wird von Südtiroler und Nordtiroler Seite aus gut besucht. Mit dem Winterfahrplan ist eine durchgehende Zugverbindung BozenAlfons Rastner ist seit 1992 Bürgermeister der Gemeinde MühlInnsbruck gestartet, an bachl im Nordtiroler Wipptal und seit 2001 Regionsvorsitzender. die auch die Täler angeschlossen sind, die gesamten Orte sammenarbeit, die zwar lang- an der Bahnstrecke des südlichen sam wächst, aber Früchte zeigen und des nördlichen Wipptales. Das wird. Das südliche und das nördli- ist eine tolle Sache! Zudem liefert

Europaregion online Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino informiert über Videobotschaften jeden Monat neu über Persönlichkeiten, Orte und Rechtsfragen mit grenzüberschreitendem Bezug. Auf der Homepage www. europaregion.info sind zudem Pressemitteilungen, Veranstaltungshinweise und Projektbeschreibungen in deutscher und italienischer Sprache sowie grundlegende Infos auch auf Ladinisch und Englisch zu finden.

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aktuell

seit dem 1. April das gesamte Wipptal Milch zum Milchhof Sterzing, die dort verarbeitet und auch entsprechend vermarktet wird. Das ist ein Beispiel für eine direkte gemeinschaftliche Zusammenarbeit. Wir wirken sich Interreg- und Leaderprogramme auf das Grenzgebiet aus? Ich bin der Meinung, dass diese Programme und die dabei entwickelten Projekte, wie etwa das Mühlendorf in Gschnitz und das Partnerprojekt Bergwerk Ridnaun, das ebenso aus Mitteln von Interreg und Leader finanziert wurde, einiges bringen. Diese werden heute grenzüberschreitend beworben. Welches waren Ihre größten Erfolgserlebnisse in Sachen Zusammenarbeit? Die Bergwanderwege – einer führt von Meran nach Mayerhofen – sowie auch die Bewerbung und Gestaltung der Tribulaunwege waren eine tolle Sache. Ein weiteres gutes Projekt war die Erstellung einer gemeinsamen Gemeindebroschüre der Gemeinden des südlichen und nördlichen Wipptales. Ein

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drittes Projekt, ein EU-Projekt, ist der Brenner Basistunnel, wo man ebenso gemeinsam versuchte, die Bevölkerung dahingehend zu informieren, dass dieser in Zukunft sehr wohl eine wichtige Verkehrsentlastung für das gesamte Wipptal bringen kann. Welche Entwicklung wünschen Sie sich persönlich von der Europaregion? Ein Hindernis stellen immer noch die verschiedenen Verwaltungsvorschriften und Verwaltungsabläufe dar, die ab und zu bei gemeinsamen Projekten Schwierigkeiten bereiten. Gelänge es, diese in einheitliche Bahnen zu lenken, wäre dies eine große Erleichterung für die Zukunft. Vor zehn, 15 Jahren hat man bei uns in den Schulen begonnen, Italienisch anzubieten. Meine Kinder haben zum Beispiel in der Hauptschule Italienisch gelernt, hatten Partnerschulen an der Adria, u. a. in Cervia. Das ist ganz wichtig. Meine Generation hatte diese Möglichkeiten leider nicht. Man kann sich schon verständigen, manchmal halt nur mit Händen und Füßen.

Familienberatungsstellen: mehr als 10.000 Betreute Im Jahr 2013 haben sich 10.400 Nutzer an eine der 14 Familienberatungsstellen in Südtirol gewandt. Laut dem Landesstatistikinstitut (ASTAT) beanspruchen im Wipptal lediglich rund fünf von 1.000 Einwohnern den Dienst, in Bozen sind es 43. 51,6 Prozent der Hilfesuchenden sprechen italienisch, 39,2 Prozent deutsch; 90 Prozent der Nutzer sind italienische Staatsbürger. Die meisten Betreuten sind zwischen 25 und 34 Jahre alt. 77 Prozent sind Frauen, was mit der Art der angebotenen Dienste – vorwiegend gynäkologische Untersuchungen – zusammenhängt. Jährlich werden über 21.000 Beratungen bei persönlichen, familiären oder Beziehungsproblemen durchgeführt. Psychologische Beratungen werden bei Depressionen, nach Trennungen oder bei Kommunikationsproblemen in der Partnerschaft beansprucht. Bei familiären Problemen werden auch pädagogische Beratungen in Anspruch genommen. Daneben gibt es eine Reihe von Gruppenaktivitäten. Mehr als die Hälfte der 388 Initiativen richtet sich an Eltern von Kleinkindern.

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glosse

„Tu felix Sterzing“ Zweitglücklichste Kleingemeinde Italiens Den Sterzingern fehlt es an nichts: Sie sind wohlauf und gesund, wirtschaftlich bestens aufgestellt, kulturell und bildungspolitisch auf der Höhe, fühlen sich sicher und geborgen. Kurzum: Sie sind mit Gott und der Welt im Reinen, zufrieden und glücklich. So zumindest sagt das eine vor kurzem veröffentlichte Studie. Mit dem Ausspruch „Tu felix Austria“ wird den Österreichern eine besonders glückliche Veranlagung oder Lebensart nachgesagt, wenngleich damit ursprünglich die geschickte Heiratspolitik der Habsburger gemeint war. In abgewandelter Form könnte man das nun auch über Sterzing sagen. Das Städtchen im weiten Wipptaler Talkessel ist die zweitglücklichste

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Kleingemeinde Italiens. In einer Studie des Forschungszentrums Sintesi für die Wirtschaftszeitung „Il Sole 24 Ore“, bei der 176 Kleingemeinden in ganz Italien durchleuchtet und die „glücklichste Kleingemeinde Italiens“ gesucht wurden, landete Sterzing nach Bruneck an zweiter Stelle, vor Sirmione, Eppan und Bardolino. 48 sozioökonomische Indikatoren wurden dafür als Gradmesser herangezogen, nachdem unter 8.100 italienischen Gemeinden 176 in die engere Auswahl fielen. Sterzing biete demnach einen ausgezeichneten Mix aus Wirtschaft, Umwelt und Wohlbefinden. Besser als in allen anderen Kleingemeinden Italiens – mit Ausnahme von Bruneck. Zu den Ergebnissen im einzelnen: Überaus zufrieden müssen die Ster-

zinger mit ihrer Gesundheit sein. Der 6.000 Seelen zählende Ort landet hier nach SirRang zwei im nationalen Ranking: Die Sterzinger sind glücklich mione auf Platz und mit ihrem Dasein rundum zufrieden zwei. Die Umwelt scheint intakt, Platz drei des- sack bei den persönlichen Gestalhalb hierfür. Im Sektor Bildung tungsmöglichkeiten, jeweils auf und Kultur schafft es der Wipptaler Platz zwölf bei den sozialen BezieHauptort immerhin noch auf Rang hungen und im Bereich Sicherheit. acht. Dieser Punkt bedürfte wohl „Nur“ Platz 47 gibt es hingegen für wie manch anderer einer eingehen- die politischen Mitgestaltungsderen Analyse, gibt es doch keine möglichkeiten. italienischsprachige maturaführen- Bürgermeister Fritz Karl Messner de Schule mehr im Ort; und auch freut sich über die außerordentlich über das kulturelle Angebot ließe gute Platzierung: „Mit der Studie des renommierten Wirtschaftsmasich vermutlich köstlich streiten. Auch mit den wirtschaftlichen Rah- gazins wird der wissenschaftliche menbedingungen geben sich die Beweis erbracht, dass Sterzing eine Sterzinger ganz und gar zufrieden; der lebenswertesten KleingemeinPlatz zehn deshalb dafür. Auf Platz den Italiens ist.“ Na dann: alles palg elf landet der Ort am jungen Ei- letti - oder?

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Gries am Brenner

25 Flüchtlinge werden aufgenommen Wipptal will weiteren Asylwerbern Platz bieten In den vergangenen Wochen und Monaten gab es heftige Diskussionen und Polemiken über die Schaffung eines Flüchtlingsheimes in Gries am Brenner. Anfangs gab es starke Widerstände; sogar das Parlament in Wien hatte sich mit der Angelegenheit unserer Nordtiroler Nachbarn zu befassen. Das Thema wurde zum politischen Zankapfel. Nun setzt die Gemeinde ein klares Zeichen für die Aufnahme von Flüchtlingen. Ursprünglich war geplant, 50 bis 60 Flüchtlinge aufzunehmen, nun sollen 25 Menschen in Gries am Brenner Unterkunft finden. Damit zeigt sich auch die Bevölkerung einverstanden, die in einer vom Bürgermeister selbst initiierten Bürgerbefragung mit 80 Prozent zustimmte. Lediglich vier Prozent stimmten für die maximale Zahl von 50, sieben

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Prozent konnten sich keine Obergrenze vorstellen. Acht Prozent sprachen sich gegen Flüchtlinge im Ort aus. 43 Prozent der Wahlberechtigten (459 Personen) nahmen an der Bürgerbefragung teil. „Gries am Brenner soll ein Beispiel für die Zukunft sein“, sagen Bürgermeister Karl Mühlsteiger (Gries), Bürgermeister Alfons Rastner (Mühlbachl) und Nationalrat Hermann Gahr. Untergebracht werden die Flüchtlinge im ehemaligen Hotel „Intertouring“ (im Erleichterung bei Bürgermeister Karl MühlBild). steiger: Er weiß die Bevölkerung hinter sich. Und im nördlichen Wipptal sollen schon in Kürze weitere Flüchtlinge Aufnahme finden. Ziel ist es, 100 Personen Obdach zu bieten, so Bürgermeister Rastner: „Einige davon sollen schon bald zu uns kommen.“

Wer folgt auf Brandstätter? Nachdem Gerhard Brandstätter Ende April zum neuen Präsidenten der Südtiroler Sparkasse gewählt worden war, trat er, wie statutarisch vorgesehen, als Vorsitzender des SVPWirtschaftsausschusses zurück und sagte der Politik ade. Im September soll nun sein Nachfolger gewählt werden. Hoch im Kurs steht neben Andreas Widmann, Christian Gartner, Hansi Pircher und Gregor Stimpfl der Sterzinger Arbeitsrechtsexperte Josef Tschöll (im Bild). Tschöll ist Vorsitzender des SVP-Wirtschaftsausschusses im Wipptal. Ihm werden gute Chancen nachgesagt, Brandstätter in diesem Amt zu beerben. Eine Kandidatur um die Wipptaler SVP-Bezirksobmannschaft hatte Tschöll Ende Mai kurz vor der Wahl zurückgezogen.

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Fotos: Martin Schaller

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„Umfahrung für mehr Lebensqualität“ Seit Jahrzehnten wird darüber gesprochen, jetzt will Bürgermeister Franz Kompatscher Nägel mit Köpfen machen: Die Umfahrungsstraße Gossensaß muss endlich gebaut werden. Doch die Aussichten sind verschwindend gering. Die Gossensasser sind geduldige Leute. Wie sonst ist es zu erklären, dass sie seit nunmehr über 50 Jahren mit Engelsgeduld darauf warten, dass ihr Dorf endlich vom Durchzugsverkehr befreit wird? Sicher: Lange Zeit haben Gastwirte und Handelstreibende von den zahllosen Reisenden profitiert, die über den Brenner gen Süden zogen (und früher oder später auch wieder zurück). Doch wie vielerorts 14

dauerte es auch hier nicht lange, bis die Blechlawine im einstmals so blühenden Kurort die Luft verpestete. Zwar hat die im Jahr 1974 eröffnete Brennerautobahn vor allem den Schwerverkehr, der immer wieder schwere Unfälle verursachte, aus dem Dorf verbannt. Besonders an Samstagen und an Wochenenden wie Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt, die in Österreich noch als Feiertage gelten, ist das Verkehrsaufkommen bis heute jedoch fast unerträglich. Die Folgen sind unübersehbar. Die Romstraße, in der sich vor Jahren Touristen wie Einheimische tummelten, wirkt mittlerweile verwahrlost: geschlossene Geschäfte und Restaurants, die Fassaden bröckeln, einzelne Fußgänger retten sich auf

den schmalen Gehweg, um nicht vom Verkehr überrollt zu werden. Hie und da der zaghafte Versuch, dem Niedergang zu trotzen.

Bürgermeister Franz Kompatscher: „Wir wollen nicht länger auf die Umfahrungsstraße warten.“ „Der Bau der Umfahrungsstraße bringt für Gossensaß definitiv eine Verbesserung der Lebensqualität“, so Bürgermeister Franz Kompat-

scher auf Anfrage des Erker. Doch einige ältere Gossensasser, die das blühende Dorfleben noch gut in Erinnerung haben, winken resig-

Vize-Bürgermeisterin Dolores Oberhofer Leitner: „Vor- und Nachteile müssen genauestens abgewogen werden.“ niert ab: „Ein alter Hut“, schließlich gebe es bereits seit den 60er Jahren, als August Gröbner der Gemeinde vorstand, Bestrebungen, erker september 14


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Autobahnbrücke Gossensaß: Einst als technische Meisterleistung gerühmt, heute optischer und akustischer Schandfleck

den Dorfkern zu umfahren. Gegen Ende der 70er Jahre wurden die Bemühungen intensiviert, in den 90er Jahren wurde die entsprechende Bauleitplanänderung vorgenommen. Doch nach wie vor ist man meilenweit von einer Realisierung entfernt. Dabei schien man vor rund zehn Jahren endlich auf einem guten Weg. Im Jahr 2004 wurden von der Landesregierung die technischen Eigenschaften definiert. Das Vorprojekt der Ingenieure Aribo Gretzer und Karl Pardeller wurde im Dezember 2005 vom Technischen Landesbeirat begutachtet. Bereits

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damals wurde der Gesamtkostenrahmen von rund 34 Millionen Euro als angemessen bewertet, die Finanzierung galt als gesichert. „Gewiss ist es ein teures Projekt“, so Bürgermeister Kompatscher. „Doch das instabile Gelände lässt keine andere Variante zu, auch weil ein gewisser Höhenunterschied überwunden werden muss.“ Von Sterzing kommend, ist die Einfahrt in die Umfahrungsstraße zwischen den beiden Tunnels südlich von Gossensaß, zwischen Kilometer 513,0 und 515,4, vorgesehen; über ein Viadukt soll der Umfahrungstunnel erreicht werden, des-

sen Ausfahrt auf der Höhe des Recyclinghofes in Pontigl liegt. Seitdem sind die Jahre ins Land gezogen (insgesamt nicht weniger als deren neun), doch nichts hat sich getan. Um das Projekt wurde es zeitweise auffallend ruhig. Dieser Umstand veranlasste Thomas Egger, damals Landtagsabgeordneter der Freiheitlichen, im Jahr 2009 zu einer Anfrage im Landtag. In seiner Replik stellte der damalige Bautenlandesrat Florian Mussner fest, dass die Umfahrung von Gossensaß zwar im Bautenprogramm des Landes enthalten, jedoch nicht als prioritär eingestuft sei. „Somit kann in den nächsten drei bis fünf Jahren nicht mit einer Realisierung des Projekts gerechnet werden“, so Mussner. Allein für Planungen und geognostische Untersuchungen seien bis 2009 bereits 1,8 Millionen Euro ausgegeben worden. Die von Mussner festgesetzte FünfJahres-Frist ist mittlerweile verstrichen, das neue Bautenprogramm des Landes bis 2019 liegt schon auf dem Tisch: 186 Projekte sind darin enthalten, mit Gesamtkosten von rund 380 Millionen Euro. Von der Umfahrung Gossensaß wieder keine Spur. Damit es ein Projekt überhaupt auf die Prioritätenliste des Landes schafft, müssen mehrere Kriterien erfüllt sein; dabei geht es vor allem um Sicherheit, Wichtigkeit der Verkehrsverbindung und strategische Bedeutung. „Ein Kriterium ist aber auch die Notwendigkeit des Bauvorhabens, gemessen an seinem Nutzen für Anrainer, Verkehrsteilnehmer und Landschaft, im Vergleich zu den Kosten“, betont Ger-

Tickende Zeitbomben

Lange Autokolonnen durch Gossensaß, belebte Straßen – und plötzlich kippt ein vollbeladener LKW, von Norden kommend, in der scharfen Linkskurve vor dem Ibsenplatz um. Die völlig überhitzten Bremsen haben auf der langen Abfahrt vom Brenner versagt. Mehr als einmal ist man in Gossensaß an einer Katastrophe nur knapp vorbeigeschlittert. Erst 1974, mit der Eröffnung der Brennerautobahn, wurde dem Spuk ein Ende bereitet.

not Nicolussi-Leck vom Amt für Straßenbau Nord-Ost. Gemessen am moderaten Verkehrsaufkommen und der Anzahl der Anrainer ergebe sich in Gossensaß ein vergleichsweise geringes Kosten-Nutzen-Verhältnis. „Dieser Umstand lässt das Bauvorhaben im Jahresprogramm relativ weit nach hinten rücken“, so Nicolussi-Leck. Bürgermeister Kompatscher kann

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nachvollziehen, dass das Land Prioriäten setzen muss. Wenig Verständnis zeigt er jedoch, wenn andernorts Umfahrungen gebaut werden, wie etwa in Kastelbell. „Dort hat man bereits die Vinschger Bahn ausgebaut, und 2016 wird trotzdem eine Umfahrung gebaut“, ärgert sich Kompatscher. Auch im Pustertal habe bald jedes Dorf eine Umfahrungsstraße. Er drängt nun mit Nachdruck darauf, dass auch in Gossensaß etwas weitergeht. Seine Stellvertreterin Dolores Oberhofer Leitner ist da schon etwas vorsichtiger. „Die Vor- und Nachteile dieses Projekts sind meiner Meinung nach im Vorfeld genauestens abzuwägen“, so Oberhofer Leitner. Ein Ort könne sich eine Umfahrung nämlich nur leisten, wenn er attraktiv sei. „Und das trifft auf Gossensaß nun mal nicht zu.“ Auch Harald Siller, Präsident des örtlichen Tourismusvereins, schließt sich diesem Standpunkt an. „Der Großteil der

Die Romstraße, ehemals die Flaniermeile von Gossensaß, soll als attraktive Wohnstraße wiederbelebt werden.

Touristiker würde die Umfahrung mit Sicherheit begrüßen“, so Siller. Andererseits gebe es allerdings auch Betriebe, die vorwiegend vom Tagestourismus leben: „Sie äu-

ßern die berechtigte Sorge, dass die Leute dann einfach an Gossensaß vorbeifahren werden.“ In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Das Verkehrsproblem bedarf

„Wie durchgehendes Maschinengewehrfeuer“ Gossensaß geht auf die Barrikaden Bereits seit über einem Jahr wird auf der Baustelle auf dem Autobahnviadukt hoch über Gossensaß gearbeitet. Im vergangenen Jahr wurde auf der Nordspur gearbeitet, wo der Beton abgetragen und erneuert wurde. Seit einigen Wochen wird nun auf der Südspur gearbeitet. In einer Presseaussendung stellten der Tourismusverein und die HGV-Ortsgruppe Gossensaß unlängst mit Bedauern fest, dass die Arbeiten montags bis samstags von 7.00 bis 21.00 Ur andauern; sogar am Fronleichnamssonntag sei von der Baustelle ungeheurer Lärm ausgegangen, der an der gegenüberliegenden Bergseite noch verstärkt werde. Zeitweise höre sich dies „wie durchgehendes Maschinengewehrfeuer“ an. „Dass dies für unsere Gäste eine unglaubliche Einschränkung bedeutet, dürfte wohl allen klar sein“, hieß es in der Aussendung. Es komme dauernd zu Beschwerden vonseiten der Gäste, einige hätten sogar ihren Urlaub abgebrochen oder seien erst gar nicht angereist. „Sie haben kein Verständnis dafür, dass sie auch noch eine Ortstaxe entrichten sollen.“ Die Gemeindeverwaltung habe bereits verschiedentlich interveniert, könne aber nur auf die Einhaltung der gesetzlichen Ruhezeiten beharren. „Aber gerade auch nachmittags wird die Ruhezeit sowohl unserer Gäste aber auch der Bewohner von Gossensaß gestört“, so die Tourismustreibenden. Da die Arbeiten weitere zwei Jahre andauern sollen, forderten sie mit Nachdruck ein Einlenken der Firmen und des Bauherren, „wenn man nicht alle Sommergäste aus Gossensaß vertreiben will“. Aus diesem Grund wurde für Ende Juli eine Aussprache zwischen Gemeindevertretern, Tourismustreibenden und Vertretern der Autobahngesellschaft vereinbart. Dabei sollten die Forderungen deponiert und eine einvernehmliche Lösung gefunden werden. Unmittelbar vor Beginn des Treffens die kalte Dusche: Die Vertreter der Autobahngesellschaft sagten ihre Teilnahme aus unbekannten Gründen kurzerhand ab; einen Ersatztermin gebe es „in unbestimmter Zeit“. Wann immer das sein möge. 16

einer dringenden Lösung. Starkes Verkehrsaufkommen verursacht vor allem die AutobahnMautstelle in Sterzing, an der alle Fahrzeuge notgedrungen anhalten müssen und deshalb gerne auf die Staatsstraße ausweichen. „Zudem hat die Ampel in Sterzing maßgebliche Auswirkungen auf den Verkehrsfluss durch Gossensaß“, so Kompatscher. Auch die Gemeinde Sterzing ist schon seit Langem an einer effizienten Lösung interessiert. Dem Vorschlag, in beide Fahrtrichtungen nur mehr das Rechtsabbiegen zu erlauben, kann Johann Frei, Bürgermeister von Pfitsch, jedoch absolut nichts abgewinnen; vielmehr pocht er darauf, dass die Bahnhofstraße in seinem Gemeindegebiet wieder zweispurig und in beide Richtungen befahrbar wird. Er könnte sich eher einen Kreisverkehr vorstellen, in den auch das Areal des kleinen Parks miteinbezogen werden könnte. Auch dem Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner schwebt ein Rondell vor, allerdings „scheint dieser Vorschlag bei den Ingenieuren des Landes und der Stadt auf wenig Gegenliebe zu stoßen“, da er entweder nicht realisierbar sei oder wegen seines geringen Ausmaßes keine signifikante Verbesserung mit sich bringe. Wie auch immer: Bürgermeister Franz Kompatscher ist davon überzeugt, dass nur eine Umfahrung die Verkehrsprobleme in Gossensaß langfristig lösen kann. erker september 14


3 Fragen an Bautenlandesrat Christian Tommasini Erker: Seit Jahren liegen die Pläne für die Umfahrungsstraße Gossensaß auf dem Tisch, dennoch wird das Vorhaben vom Land immer wieder nach hinten verschoben. Warum wird dem Projekt keine Priorität zuerkannt? Landesrat Christian Tommasini: Die Kriterien, die der Prioritätenliste der Bauvorhaben der Abteilung Tiefbau zugrunde liegen, sind die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer (Sicherungsarbeiten, Steinschlagschutz, statische Eingriffserfordernisse bei Kunstbauten, Schutz vor Lawinen), die Wichtigkeit der Verkehrsverbindung und die strategische Bedeutung. Ein Kriterium ist aber auch die Notwendigkeit des Bauvorhabens gemessen an seinem Nutzen (Entlastung für Anrainer, Verkehrsteilnehmer und Landschaft) im Vergleich zu den Kosten. Im konkreten Fall belaufen sich die genehmigten Kosten auf 34 Millionen Euro. Im Vergleich zu anderen Situationen im Land herrscht nach den Aussagen meiner Techniker ein verhältnismäßig moderates Verkehrsaufkommen

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und gemessen an der Anzahl der Anrainer, bei einem doch erheblichen Eingriff in die Landschaft, ergibt sich ein vergleichsweise geringes Kosten-Nutzen-Verhältnis, weshalb dem Bauvorhaben nicht die notwendige Priorität eingeräumt wird. Sowohl im Pustertal als auch im Vinschgau wurden in den letzten Jahren zahlreiche Umfahrungsstraßen gebaut, gleichzeitig wurde dort in den Ausbau des Schienennetzes massiv investiert. Warum wird das Wipptal in dieser Hinsicht so stiefmütterlich behandelt? Was die Arbeiten der Abteilung Tiefbau im Wipptal betrifft, so werden noch heuer Straßensanierungs- und Straßenverbreiterungsarbeiten im Abschnitt Gossensaß Richtung Brenner auf einer Eingriffslänge von 1,75 km ausgeschrieben. Weiters werden die Sanierung und Verbreiterung der Brücke über den Eisack im Zentrum von Franzensfeste und die Sanierung des Tunnels bei Mittewald ausgeschrieben. Auch wird noch in diesem Jahr mit der

Sanierung der Brücke bei Brennerbad begonnen. Im nächsten Jahr folgen weitere Bauvorhaben: Brückensanierungen, die Realisierung eines Kreisverkehrs sowie Si-

cherungsarbeiten. Insgesamt gelangen also heuer und nächstes Jahr Arbeiten mit Gesamtkosten von 15,7 Millionen Euro zur Ausschreibung. In Mauls soll die Staatsstraße im Ortsbereich auf einer Länge von 800 m ausgebaut und angepasst werden. Für eine Umfahrung von Mauls, gleich wie für eine Umfahrung der Ortschaft Stange, kommen dieselben Überlegungen wie bei der Umfahrung von Gossensaß zum Tragen.

Der Verkehr hat im Wipptal in den letzten Jahren kaum bis gar nicht zugenommen. Natürlich gibt es, besonders im Sommer, saisonale Spitzen, die Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Das Verkehrsaufkommen auf den Staatsstraßen im Vinschgau und Pustertal ist aber wesentlich höher. Gossensaß stöhnt seit Jahren unter der enormen Verkehrsbelastung, besonders an den Wochenenden. Welche Möglichkeiten gibt es, diesem Problem Abhilfe zu schaffen? Man darf nicht vergessen, dass das Wipptal mit der Autobahn bereits eine zur Staatsstraße alternative Verkehrsader besitzt, was zu einer beträchtlichen Entlastung der Staatsstraße führt. Durch den Bau des Brennerbasistunnels wird gerade im Bereich Schienenverkehr derzeit in nie dagewesenem Ausmaß investiert. Der Bau des Brennerbasistunnels und in der Folge die Verlagerung von der Straße auf die Schiene werden wesentlich zur Entlastung des Straßennetzes im Wipptal beitragen.

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titelgeschichte

Umfahrungen von Stange und Mauls auf Eis gelegt

Die Tourismushochburgen der Gemeinde Ratschings – Ridnaun und Ratschings – machen sich auch auf der Straße bemerkbar. Der Durchzugsverkehr durch Gasteig und Stange ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen, weshalb die Gemeindeverwaltung vor einiger Zeit über eine Umfahrung von Stange nachgedacht hat. „Das Thema ist zurzeit nicht aktuell“, so Bürgermeister Sebastian Helfer auf Nachfrage des Erker. Es sei dazu zwar eine Studie erstellt worden, allerdings seien in Stange die räumlichen Voraussetzungen nicht gegeben. „Zudem müsste dann auch Gasteig umfahren werden“, so Helfer, schließlich gebe es dort dieselbe Problematik. Auch in Mauls, wo mit Geldern aus den BBT-Umweltausgleichsmaßnahmen eine Umfahrung realisiert werden sollte, ist das Projekt vorerst auf Eis gelegt. Ein zu hoher Grundstücksverbrauch war schlussendlich ausschlaggebend dafür, ebenso die Erkenntnis, dass der Bau nicht den gewünschten Effekt gehabt hätte. „Wir sind nun dabei, eine Machbarkeitsstudie für den Umbau und die Verkehrsberuhigung der Bestandsstraße auszuarbeiten, um den Verkehrsfluss durch Mauls zu drosseln“, so Bürgermeister Armin Holzer. Dabei sollen für rund eine halbe Million Euro die Fußgängerübergänge sicherer und übersichtlicher gestaltet werden; am Dorfeingang ist eine grüne Insel geplant, damit die Autofahrer vom Gaspedal steigen müssen und langsamer durch das Dorf fahren. „Diese Variante ist wesentlich günstiger als die Umfahrungsstraße“, so Holzer. Die dadurch gesparten Ausgleichsgelder fließen in die unterirdische Verlegung der TernaHochspannungsleitung in Mauls. 18

Welche Erfahrungen haben andere Gemeinden den war, sei mittlerweile aufgelöst. Seit rund gemacht? In der 3.500 Einwohner starken Ge- einem Jahr laufen allerdings Gespräche, da es meinde Auer im Unterland etwa wurde im ver- mehrere Interessenten an einer medizinischen gangenen Jahr eine Umfahrungsstraße eröff- Nutzung des Thermalwassers gibt. „Darüber in net; gleichzeitig beschäftigte sich eine vom Bil- der Öffentlichkeit zu sprechen, ist jedoch eindungsausschuss getragene Initiative mit der Fra- deutig zu früh“, so Kompatscher. ge, wie das Dorf nach dem Bau belebt, gestal- Vom Bau der Umfahrung hängt in Gossensaß oftet und weiterentwickelt werden könne; die EU- fensichtlich viel ab. Große Hoffnungen werden RAC in Bozen führte dazu eine Umfrage durch. nun an die Neuausschreibung der Autobahn„Man kann durchaus sagen, dass die Aurer der konzession geknüpft, in der AusgleichsmaßnahZeit nach der Fertigstellung der Umfahrungs- men festgeschrieben werden sollen. Ein Fordestraße positiv entgegensehen. Die Geschäftsleu- rungskatalog wurde bereits bei Landeshauptte und Hoteliers in Auer waren etwas skeptisch mann Arno Kompatscher deponiert: „Wir erwarund befürchteten, dass durch die Umfahrungs- ten uns, dass die Umfahrung endlich in das Instraße und den Ausfall des Durchzugsverkehrs vestitionsprogramm des Landes aufgenommen einige Geschäfte schließen müssen“, so Harald wird.“ Die Kosten müsse der zukünftige KonzesPechlaner, Leiter des EURAC-Instituts für Regio- sionär tragen (siehe Erker 06/14). Denn „wir sind nalentwicklung und Standortmanagement, mit Sicherheit jene Gemeinde, die durch den der die Ergebnisse der Umfrage der Öffentlich- Bau der Brennerautobahn am stärksten in Mitkeit vorstellte.
Deshalb sei es wichtig, dass die- leidenschaft gezogen worden ist“, so Kompatser Entwicklung zeitig entgegengesteuert wer- scher, seien dadurch doch sowohl ökologische de. Dies könne etwa durch die Aufwertung des als auch wirtschaftliche Schäden entstanden. Dorfkerns geschehen, indem ein Dorfplatz mit Aufgrund der zu überwindenden Steigung leide einladenden Gastlokalen, Kaffees und Geschäften als Anziehungspunkt geschaffen werde. „Das Dorfzentrum kann sich somit als Dreh- und Angelpunkt des Dorflebens entpuppen“, so Pechlaner. Dieser Aspekt wurde auch von Bruno Senoner, dem ehemaligen Bürgermeister von St. Christina in Gröden, von Stefan Perathoner, dem Präsidenten des Tourismusvereins Naturns, und von Bruno Paganini, In Zukunft soll sich das gesellschaftliche Leben in Gossensaß auf dem Ibsenplatz abspielen. Bürgermeister von Malé (TN), hervorgehoben, die bei dieser Gelegenheit über ihre Erfahrungen man zusätzlich unter erhöhten Lärm- und Abgasemissionen. Doch nicht nur die Politik, auch mit einer Umfahrungsstraße berichteten. Auch in Gossensaß hat die Gemeindeverwaltung die Bevölkerung müsse sich vehement zur Wehr für den in Zukunft verkehrsberuhigten Dorfkern setzen, auch „weil es in letzter Zeit Vorkommnisbereits weitreichende Pläne. Der Ibsenplatz – ein se gegeben hat, die nicht weiter tragbar sind“. Teil davon wurde bereits neu gestaltet – soll auf- Konkret meint er damit die Baustelle auf dem gewertet und das geschäftliche Zentrum von Autobahnviadukt, auf der seit über einem Jahr Gossensaß werden, wo sich das Dorfleben ab- von früh bis spät gearbeitet wird; sogar die Fronspielt; dafür liegt bereits eine Vorstudie auf dem leichnamsprozession sei vom Höllenlärm, der Tisch. Die Romstraße hingegen soll als attraktive von dort ausgeht, gestört worden. In dieselbe Wohnstraße wiederbelebt werden. „Die Erstel- Kerbe schlagen auch die Tourismustreibenden lung eines Verkehrskonzepts wird dabei unab- im Dorf (siehe eigener Bericht), die dadurch ekdingbar sein“, so Kompatscher, dem auch eine latante Einbußen zu verzeichnen haben. Tiefgarage unter dem Eislaufplatz vorschwebt, Vor kurzem dann die nächste Hiobsbotschaft: und er bekräftigt: „Diese Pläne sind realisierbar, Wie Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brenner-autobahn AG, verlauten ließ, dürfte sich alles andere wäre eine Illusion.“ Ist das Großprojekt Therme, wie es sein Vorgän- eine Neuvergabe der Konzession noch weitere ger Christian Egartner forciert hat, also nicht vier bis fünf Jahre hinziehen. Die Gossensasser mehr aktuell? „Nein, das Projekt ist definitiv ge- müssen sich indes weiter in Geduld üben. Gestorben“, konstatiert Kompatscher. Auch die Ge- wohnt sind sie’s ja. Barbara Felizetti Sorg sellschaft, die zu diesem Zweck gegründet worerker september 14


Balneum Sterzing –

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Sauna:

Montag bis Freitag: 15.00 – 22.00 Uhr Wochenende/ Feiertage/ Schulferien: 11.00 – 22.00 Uhr Damensauna: Montag, 15.00 – 18.30 Uhr

Lunedì a venerdì: ore 15.00 - 22.00 Sabato/domenica/festivi/ferie scolastiche: ore 11.00 – 22.00 Sauna per signore: lunedì ore 15.00 - 18.30

Morgenschwimmen

Nuoto mattutino

Das Hallenbad ist mittwochs von 8.00 bis 11.00 Uhr für das Morgenschwimmen geöffnet und bietet allen Schwimmbegeisterten und vor allem Senioren eine gute Möglichkeit für aktive Fitness in ruhiger Atmosphäre.

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Kontakt I contatto Balneum Sterzing I Karl-Riedmann-Platz 5 Sportzone I 39049 Sterzing Tel.: +39 0472 760 107 Fax: +39 0472 762 477 erker september 14

www.balneum.sterzing.eu 19


politik

Zum 100. Geburtstag von Friedl Volgger Am 4. September 2014 jährt sich der 100. Geburtstag von Senator und Journalist Friedl Volgger aus Ridnaun. Er war einer der bedeutendsten Südtirol-Politiker der Nachkriegszeit. Zu diesem Anlass überlegt die Gemeinde Bozen, einen Platz nach ihm zu benennen. Die Gemeinde Ratschings könnte Ähnliches andenken. Als entschiedener Optionsgegner – das Berliner Abkommen jährt sich heuer zum 75. Mal – war er 1945 maßgeblich an der Gründung der Südtiroler Volkspartei und 1972 bei der Verabschiedung des zweiten Südtiroler Autonomiestatuts beteiligt.

Gegner des Optionsabkommens zwischen Hitler und Mussolini kam er 1943 in das Konzentrationslager Dachau. Volgger konnte erst nach Kriegsende zurückkehren und war deshalb bei der Gründung der Südtiroler Volkspartei im Mai 1945 nicht dabei, übernahm aber sofort nach seiner Rückkehr die Aufgabe des Parteisekretärs. Als Antifaschist erwirkte er noch 1945 die Erlaubnis der amerikanischen Militärverwaltung, den Friedl Volgger wurde am 4. Sep- Südtiroler Alpenverein wiederzugrüntember 1914 im Bodnerhäusl in (AVS) Ridnaun geboren, wo er auch auf- den. wuchs. Nach dem Schulbesuch am Als SVP-Funktionär war Vinzentinum in Brixen studierte Volgger in der Folge dier am Missionsseminar Mill Hill in plomatisch unterwegs der Nähe von London einige Jah- und hat in Belgrad und re Theologie und wollte Priester Wien Verhandlungen werden, bevor er an der Universität für die Rückkehr SüdInnsbruck 1939 das Studium der tirols zu Österreich geführt. Volgger nahm als Rechtswissenschaften abschloss. Nach dem Anschluss Österreichs Teil der österreichischen „Die Südtiroler hatten immer Glück.“ wurde er zum überzeugten Gegner Delegation 1946 auch des Nationalsozialismus und grün- an den Autonomieverdete 1939 mit anderen führenden handlungen in Paris teil. 1948 bis von Michael Gamper geleiteten TaDableibern wie Kanonikus Micha- 1953 war er Abgeordneter im rö- geszeitung „Dolomiten“ und nach el Gamper, Erich Amonn und Josef mischen Parlament (erste Legisla- dessen Tod 1956 Chefredakteur. Mayr-Nusser den Südtiroler Andre- tur nach Inkrafttreten der repub- Nach dem Führungswechsel in der as-Hofer-Bund, dessen Vorsitz er bis likanischen Verfassung). Anschlie- SVP (1957) war Volgger Parteiob1943 inne hatte. Als entschiedener ßend wurde Volgger Redakteur der mannstellvertreter und enger Vertrauter des neuen Vorsitzenden Silvius Magnago. In dieser Zeit wurde er wegen angeblicher Verbindung zu Bombenattentätern inhaftiert, nach internationalen ProtesZum 100. Geburtstag legt die Edition Raetia dieser Tage Friedl ten und aus Mangel an Beweisen Volggers Buch „Mit Südtirol am Scheideweg. Erinnerungen jedoch bald wieder freigelassen. des KZ-Häflings, Journalisten und Politikers“ neu auf. 1960 nahm er – wieder mit der ösIn seinem Buch schildert Volgger u. a. die tragische Zerrissenterreichischen Delegation – als Beheit der Südtiroler Bevölkerung in den Jahren um 1940, seine obachter und Chronist an den UNanschließende Haft in Dachau und das vergebliche Bemühen Verhandlungen zur Südtirolfrage um einen Wiederanschluss an Österreich nach 1945. teil. Im selben Jahr wurde er auch In der Neuausgabe werden die Originaltexte gestrafft. Dafür in den Südtiroler Landtag gewählt. werden Volggers Briefe aus Dachau und von den Pariser Friedensverhandlungen erstmals 1961 wurde er Chefredakteur des veröffentlicht. Südtiroler „Volksboten“ (WochenZusätzlich finden sich im 250 Seiten starken Buch mit zahlreichen neuen Abbildungen Aufblatt aus dem Haus Athesia und sätze von Günther Pallaver, Pinuccia di Gesaro, Lucio Giudiceandrea, Hanna Molden und Parteizeitung der SVP). Um sich auf Gottfried Solderer. den Wahlkampf für den Senat vor-

Mit Südtirol am Scheideweg

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zubereiten, trat Volgger 1967 von seinem Landtagsmandat zurück. Darauf wurde er 1968 zum Senator (bis 1972) gewählt. Zwischen 1969 und 1973 war er auch Vorsitzender der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen. Von 1972 bis 1982 stand er der Wipptaler SVP als Bezirksobmann vor. 1978 gründete Volgger mit Giancarlo Bertagnolli und anderen den Verein La Strada – Der Weg, der sich um Drogensüchtige und anderweitig ausgegrenzte Menschen kümmert. Für seine Verdienste um Südtirol erhielt Friedl Volgger zahlreiche Ehrungen, so auch das Ehrenzeichen des Landes Tirol und das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich. Volgger ist Ehrenbürger der Gemeinde Ratschings. Am 14. Mai 1997 ist Friedl Volgger im Alter von 82 Jahren gestorben. erker september 14


„Südtiroler verdanken Autonomie den Dableibern“

... Erker: Herr Dr. Volgger, Ihr Einsatz gegen die Option brachte Sie ins Konzentrationslager nach Dachau. Friedl Volgger: Ja, freilich: Nach 1943 hat man mich endlich gekriegt. Am liebsten hätte man mich schon früher gefasst. Zuerst wurde ich in Bozen verhört und eingesperrt, dann hat man mich ins Arbeitslager Reichenau bei Innsbruck und schließlich nach Dachau gebracht. Aber verfolgt wurden Sie von deutscher wie von italienischer Seite gleichermaßen. Warum? Das liegt daran, dass ich immer auf der Seite meines kleinen Volkes gestanden habe. Das Thema Dableiber und Optanten wird z. T. auch heute noch heftig diskutiert. Wie sehen Sie diese Problematik? Ich war einer derjenigen, die 1947 nicht wenig für die Wiederaussöhnung zwischen Optanten und Nicht-Optanten gearbeitet haben. Die Gründung der Volkspartei war nur möglich, weil deren Führer Dableiber waren und als solche als nicht nationalsozialistisch bekannt waren. Die römische Propaganda ist nämlich darauf hinausgelaufen, dass die Südtiroler ein Nazi-Volk sind. Wir konnten aber doch beweisen, dass wir keine Nationalsozialisten waren. Ohne NichtOptanten wäre die Gründung der SVP also niemals möglich gewesen, und daher bin ich davon überzeugt, dass die Südtiroler ihre Autonomie den Dableibern verdanken. Welche Rolle spielte der Kriegsausbruch für Südtirols Schicksal? Der Krieg hat eigentlich die Auslöschung unseres Volkes verhindert. Wenn der Krieg nicht gekommen wäre, hätte der Großteil der Südtiroler ins damalige Deutsche Reich verpflanzt werden können. Ursprünglich sollte die Abwanderung, zu welcher sich die Optanten für die deutsche Staatsbürgerschaft verpflichtet hatten, bis 1942 abgeschlossen sein. Nach Ausbruch des Krieges hat man aber andere Sorgen gehabt, als die Südtiroler umzusiedeln. So wurde der ursprüngliche Termin schließlich um ein Jahr verschoben. Nach 1943 hat die Abwanderung dann völlig aufgehört und eine langsame Rückwanderung eingesetzt. Der Krieg war natürlich für ganz Europa ein furchtbares Unglück, aber Südtirol hat er eigentlich in seiner Existenz gerettet, bei allem Schlechten und Üblen, was den Südtirolern auch passiert ist. ... Mit dem 1946 geschlossenen Gruber-Degasperi-Abkommen waren Sie nicht ganz zufrieden. erker september 14

Wir haben damals natürlich versucht, die Selbstbestimmung zu erreichen. Das wurde aber eigentlich schon im Jahre 1945 von den Alliierten abgelehnt. Nur die Amerikaner hatten zunächst die Anhörung Österreichs verlangt und von der Möglichkeit kleinerer Grenzberichtigungen gesprochen. Das betraf aber nie ganz Südtirol. Der Wunsch der Südtiroler, die mit 156.000 Unterschriften die Wiederangliederung an Österreich gefordert hatten, wurde schließlich ebenso abgelehnt wie die Forderung nach einer Anhörung Österreichs, welche die Außenminister Englands und Amerikas noch einmal gestellt hatten. Man muss hier auch bedenken, dass Österreich damals ja kein wirklich selbständiger Staat war, das vergisst man heute oft. Man hat zwar so getan, in Wirklichkeit aber hatte Österreich gar nichts zu melden. So brauchte z. B. sogar der österreichische Außenminister, der mit uns nach Paris gefahren ist, von französischer Seite eine Erlaubnis für diese Reise. In unseren Entscheidungen waren wir natürlich auch etwas gehemmt durch die Optanten-Frage. Die musste ja auch geregelt werden. Es war nämlich ebenso wichtig wie die Autonomie, dass Optanten wieder die italienische Staatsbürgerschaft erhielten und auch andere Südtiroler wieder in ihr Land zurückkehren konnten. Wir wussten genau, dass der Vertrag nicht vollkommen ist – das haben wir vielleicht besser verstanden als die heutigen Kritiker. Für uns war es aber vor allem wichtig, dass das Abkommen zwischen Österreich und Italien überhaupt als Teil des Friedensvertrages anerkannt und damit internationalisiert wurde. Was halten Sie davon, wenn die Wiederan-

Verschiedene Herren der „Dolomiten“ haben dem „Aufbau“ angehört, und Dr. Toni Ebner war ein Hauptträger dieser Richtung. Da waren wir einfach verschiedener Meinung: Ich wollte das Paket durchziehen, und der „Aufbau“ wollte es billiger hergeben, den Italienern entgegenkommen. Ich habe den „Aufbau“ für ganz falsch erachtet und aus meiner Überzeugung nie einen Hehl gemacht. ... Was steht heute in der Politik im Vordergrund? Wenn wir so getan hätten, wie man es heute mancherorts praktiziert, hätten wir niemals etwas erreicht. Heute geht es den Südtirolern fast zu gut. Wenn sie etwas weniger Geld hätten, würden sie bescheidener sein. Und wenn ich an die letzten Jahrzehnte denke und daran, was mit Südtirol alles hätte geschehen können, muss ich sagen: Die Südtiroler hatten immer sehr viel Glück. Ein Wort zu Ihrer Heimatgemeinde. 1960 habe ich auf Antrag der Ridnauner für den Gemeinderat kandidiert. Selbstverständlich wurde ich auch gewählt. Der damalige neu gewählte Gemeinderat hat beschlossen, die vormals berühmte Gilfenklamm wieder instand zu setzen. Bürgermeister war damals der Mareiter Karl Gitzl. In meiner Jugend war Ridnaun ein Bauerndorf. Das Tal ist heute kaum noch wieder zu erkennen. Heute geht es den Ridnaunern schon sehr gut. Ein bisschen habe ich auch dazu beigetragen, wenn auch eher hinter den Kulissen. Ich denke dabei an den Straßenbau oder an die Renovierung der Bauernhöfe im Tal. In der Par-

gliederung Südtirols an Österreich heute verschiedentlich gefordert wird. Das ist für mich politisch nicht aktuell. Ich habe nichts gegen diese Meinung, sie ist meines Erachtens aber undurchführbar. Das sind so nette Ideen, die heute aber völlig unrealistisch sind. Sie waren auch Redakteur der „Dolomiten“ und ab 1956 deren verantwortlicher Schriftleiter. Im Jahre 1961 schieden Sie im Zusammenhang mit der so genannten „Aufbau-Affäre“ aus.

tei hat man mir einmal vorgeworfen, dass ich da Schwindel betreiben würde, weil alle Ridnauner Beiträge für die Restaurierung ihrer Häuser bekommen würden; im Vinschgau bekämen die Leute viel weniger, „das macht der Volgger“, hat es geheißen. Meine Antwort war: „Ja, der Volgger macht das, aber wenn die Ridnauner nicht mehr Kinder hätten als die Vinschger, würde nichts gehen“ – damals war nämlich die Kinderzahl ausschlaggebend für E die Beiträge.

Fotos: Erker

Zum 80. Geburtstag führte der Erker mit Altsenator Friedl Volgger ein ausführliches Gespräch. Lesen Sie hier einige Auszüge mit interessanten Details über das Optionsabkommen, das sich heuer zum 75. Mal jährt.

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politik

David gegen Goliath Die Freienfelder Oppositionspolitiker Anton Salcher und Verena Überegger im Erker-Gespräch

Bei den Gemeinderatswahlen 2005 hat die Freie Liste Freienfeld die Alleinherrschaft der SVP in der Gemeinde Freienfeld beendet und gleich auf Anhieb drei Mandate ergattert. 2010 trat die parteiübergreifende Bürgerliste sogar mit mehr Kandidaten (22) als die Volkspartei (21) bei den Wahlen an und konnte ihre Sitze verdoppeln. 36,8 Prozent der Freienfelder Wähler haben der Freien Liste damals das Vertrauen geschenkt, sechs Mandatare schauen seither der Mehrheitspartei auf die Finger. Die FLF-Gemeinderäte und Gruppensprecher Anton Salcher sowie Verena Überegger sprechen im Erker über nervenzehrende Oppositionsarbeit, leichtfertige Fehlentscheidungen der Gemeinde und ambitionierte Zukunftspläne. Erker: Warum ist Oppositionsarbeit notwendig? Verena Überegger: Kandidiert haben wir aus der Überlegung heraus, überparteilich andere Sicht-, Denk- und Handlungsweisen einzubringen, die im herkömmlichen System keinen Platz gefunden haben. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, wie schwierig es ist, Op-

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position zu betreiben. Wir haben keinen Weg gefunden, zusammen zu arbeiten, und haben einen klaren Oppositionsauftrag übernommen. Es braucht kritische Menschen, welche die Courage und den Mut haben, andere Sichtweisen einzubringen, und die Zeit aufbringen, sich Informationen auf ganz breiten Ebenen zu beschaffen. Zum Teil werden uns Informationen gegeben, die nur ein „Schaufenster“ darstellen, aber nie ein gesamtes Bild. Es braucht eine bestimmte Kontrollfunktion, denn die regierende Partei tut sich leicht, Versprechen zu machen, wie etwa einen Halbzeitwechsel. Wenn aber niemand kontrolliert, werden solche Versprechen oft vergessen. Anton Salcher: Freienfeld ist eine schwierige Gemeinde. Nichts geht weiter, es werden keine Entscheidungen getroffen und zum Teil wird wirtschaftsfeindliches Handeln an den Tag gelegt. Das hat mich dazu bewogen, etwas zu verändern. Wir sind nicht als Opposition angetreten, wir wollten effektiv die Regierungsarbeit in die Hand nehmen. Das ist uns nicht ge-

lungen. Man hat uns die Rolle der Opposition zugeteilt und wir haben versucht, unsere Rolle bestmöglich auszufüllen. Wir haben alle relevanten Themen durchleuchtet und überall Vorschläge gemacht. Es wäre schon eine Basis dagewesen, konstruktiv zu arbeiten, aber das ist an einigen wenigen Köpfen gescheitert, die mit einer Opposition noch nicht umgehen können. Eine Zusammenarbeit war nicht möglich? Überegger: Bei Gesprächen haben wir festgestellt, dass wir in der Denkweise gar nicht so verschieden sind, aber in der Handlungsweise differenzieren wir uns ganz stark. Die FLF hat oft eine klarere Linie. Salcher: Im Land hat eine Erneuerung stattgefunden, aber in der Gemeinde Freienfeld haben immer noch viele ein Problem damit, andere Meinungen gelten zu lassen. Es bestehen Netzwerke, die lieber ihre eigenen Interessen vertreten anstatt die der Bürger. Überegger: Wir haben zahlreiche Beschlussanträge eingebracht. In der Regel wird unser Antrag

zwar diskutiert und oft für gar nicht so schlecht befunden, aber anschließend einfach einstimmig niedergestimmt. Wenn es um das Entscheiden geht, ist das, was von unserer Seite kommt, einfach a priori nicht annehmbar. Salcher: Obwohl unsere Ideen im Laufe der Zeit dann doch wieder auftauchen. Ein typisches Beispiel sind hier die Grundverkäufe, die wir gefordert haben, weil wir einen relativ knappen Haushalt und gleichzeitig ungenutzte Grundstücke haben. Wir haben beantragt, dass diese Grundstücke erhoben und den Leuten zum Kauf angeboten werden. Der Antrag wurde abgelehnt. Trotzdem werden in der letzten Zeit dauernd Grundverkäufe abgewickelt. Dann war Ihre Arbeit doch nicht umsonst? Überegger: Oppositionsarbeit kann sicher einiges bewirken. Es braucht halt Zeit und kann nie direkt passieren. Wenn, dann muss es immer über die Schiene der Mehrheit gehen. Unseren Beschlussantrag für Beteiligungsformen der Bürger musste die Mehrheit zwar annehmen, weil sie für die Satzungsänderung eine Zwei-Drittel-Mehrheit gebraucht hat, aber im Grunde trägt sie den Be-

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schluss nicht wirklich mit. Ist es anstrengend, immer der „Oberlehrer“ sein zu müssen, der alles kontrolliert? Salcher: Anstrengend ist es nicht. Es braucht eine gehörige Portion Zeit. Wir müssen uns treffen, um unsere Position abzuklären, müssen uns die Informationen oft auch mühsam besorgen. Überegger: Wir sind alle keine Experten. Wir sind auf die Auskunft, die Hilfe von Landesämtern, Landesbediensteten und Bekannten angewiesen. Der Zeitfaktor ist anstrengend, weil wir die Sitzungsthemen erst zehn Tage vor der Gemeinderatssitzung bekommen. In anderen Gremien werden sie oft schon Monate davor diskutiert. Wir stehen dann entsprechend unter Zeitdruck. Oppositionspolitiker werden auch oft als „Nein-Sager“ abgestempelt. Salcher: Wir sind keine Nein-Sager. Wir haben in unserem Infoblatt eine Analyse veröffentlicht, dass drei Viertel der Beschlüsse von uns mitgetragen wurden. Bei den wesentlichen Punkten, bei denen wir einen anderen Standpunkt einnehmen, bringen wir das natürlich vor und stimmen nicht dafür, aber wir bieten immer einen Alternativvorschlag an. Wir sagen eben nicht nein, weil wir nicht wollen. Überegger: Ich denke, die Opposition an sich hat sich weiterentwickelt – sowohl auf Landesebene als auch in den Gemeindestuben. Wir versuchen, fundiert zu analysieren und einen Gegenvorschlag auszuarbeiten, unsere Sichtweise zu integrieren, aber das hat mit Nein-Sagen im engeren Sinn nichts zu tun. Wie kann sich die Opposition am besten durchsetzen? Gibt es da ein funktionierendes Rezept? Überegger: Das hängt von den Menschen ab, mit denen man arbeitet, und von der eigenen Kompetenz, die man sich aneignet. Eine gewisse Sachkompetenz in den einzelnen Feldern ist notwendig. Da tut sich die Mehrheit auch oft schwer. Salcher: Durchsetzen kann man sich dann, wenn eine Debatte stattfindet und man einen Komerker september 14

promiss findet. In Freienfeld ist es oft so, dass die regierende Partei ihre Räte so in der Hand hat, dass alle der Linie folgen müssen. In der Debatte bringt vielleicht jeder einzelne noch seinen Standpunkt ein, aber bei der Entscheidung wird immer einstimmig agiert. So haben wir als Opposition keine Chance, einzugreifen. Überegger: In dem Moment, wo die SVP etwas nicht will, wo es um für sie wichtige Entscheidungen geht, überstimmen sie uns einfach. Sie brauchen uns nicht. Mit welchen Problemen wenden sich die Bürger an Ihre Liste? Salcher: Zuerst wird meistens versucht, in der Gemeinde ein Anliegen zu deponieren. Wenn die Betreffenden dort etwas erreichen, hören wir nichts. Wenn sie aber dort auf Probleme stoßen – was immer häufiger vorkommt –, kommen sie zu uns. Der Sportverein etwa hatte ein Problem mit dem Tennisplatz und ist bei der Gemeinde nicht mehr weitergekommen. Auf unser Bestreben hin kam es dann endlich zu einer – wenn auch nicht idealen – Entscheidung. Überegger: Wenn wir eine Veranstaltung zu einem brisanten Thema organisieren, dann traut sich niemand hinzugehen bzw. in der Öffentlichkeit zu seiner Meinung zu stehen und eine Initiative öffentlich zu unterstützen. Für unser Infoblatt ist es sehr schwer, Sponsoren zu finden. Wir haben Leute, die uns im Stillen Geldspenden geben, aber öffentliches Auftreten ist ganz etwas anderes. Hier braucht es Zivilcourage. Was hat Ihre Oppositionsarbeit bewirkt? Salcher: Wir haben einiges direkt, anderes indirekt erreicht. Es ist uns gelungen, im programmatischen Dokument unsere Ideen zu verankern, wir haben die Bürgerbeteiligung durchgebracht, auf unsere Initiative hin wurden die Vereinssatzungen abgeändert. Wir haben einige Vorschläge eingebracht, die zwar nicht weltbewegend, aber doch wichtig sind, wie etwa die Müllpresse, Altkleidercontainer und die Müllkostenwahrheit. Es ist auch ein bisschen transparenter geworden. Be23


politik

wohner mehr einbeziehen könmeinsam für die Bevölkerung schlüsse, die gesetzeswidrig warealisieren. Mit den gleichen Arnen – im Sinne einer IdeensammEntscheidungen zu treffen. Die ren, mussten auf unser Bestreben gumenten, mit denen unser Anlung. Unserer Ansicht hin wieder zurückgenomtrag abgelehnt wurde, wurde nach fehlt noch ein klamen werden. anschließend die Arbeitsgruppe „Die Mehrheit hat das Recht zu entres, pädagogisch-diRelativ gut läuft es in den „Vereinbarkeit Familie und Beruf“ scheiden, und wenn sie das ohne uns daktisches Konzept für Kommissionen, in denen zur Datenerhebung eingesetzt. den Geopfad. Das Prowir vertreten sind, weil es da Überegger: Zumal es hier nur um tun will, müssen wir damit leben.“ jekt müsste greifbarer einfach nicht mehr um das die Einsetzung einer ArbeitsgrupVerena Überegger werden, dann könnte Politische geht. Dort kann pe gegangen ist, die den Bedarf man es besser vermarkman ganz normal arbeiten. einer solchen Dorfverbindung ten und die Leute besser involvieMehrheit hat aber nun mal das Das sind andere Welten. prüfen hätte sollen. Wäre der Vorren. Es wurde verabsäumt, die Recht zu entscheiden, und wenn Indirekt sind auch das Gemeindeschlag von einem Mitglied der Leute mit ins Boot zu holen und sie das ohne uns tun will, müssen blatt, die Veräußerung von ungeMehrheit gekommen, wäre er bei der Bevölkerung eine Begeiswir damit leben. nutzten Gemeindegrundstücken, vielleicht durchgegangen. terung auszulösen. der Halbzeitwechsel oder die Ver- Wie sehen Sie die BelastunWird die Freie Liste Freienfeld legung der Hochspannungslei- gen durch die BBT-Baustelle in Gibt es Neuigkeiten zum Eisack- bei den Gemeinderatswahlen im E-Werk bei Mauls? tungen auf unsere Initiativen zu- Mauls? kommenden Jahr wieder antreÜberegger: Das Eisack-E-Werk ten? Überegger: Die BBT-Gesellschaft rückzuführen. war die größte Fehlentscheidung versucht, die Belastungen so geDie BBT-Ausgleichsmaßnahmen, Salcher: Allzu viele Gedanken der Gemeindeverwaltung. Es ring wie möglich zu halten, wobei die mit 17 Millionen Euro eine hierzu haben wir uns noch nicht geht nichts weiter. gewisse Versprechen – Fördergroße Chance für Freienfeld dargemacht. Es liegt an der BevölSalcher: Zuerst ist nichts getan band, Beleuchtung, LKW-Verkehr stellen, wurden vorschnell bekerung, ob eine zweite Liste geworden, obwohl man wusste, – nur zum Teil umgesetzt wurden schlossen und waren „unveränwünscht ist und ob sich jemand dass die Konzessionen verfallen bzw. mittlerweile nicht mehr einderbar“. Nun werden trotzdem animieren lässt, aktiv mitzuwirund andere interessiert sind. Als gehalten werden. langsam einige Schwerpunkte ken. Der eine oder andere ist vieles dann soweit war, ist Panik ausabgeändert und neue Prioritäten Ist die Umfahrung Mauls komleicht „stuff“ und sieht nun die gebrochen und auf die Schnelle gesetzt. Es war kein richtiges Kon- plett vom Tisch? Gelegenheit, auszusteigen. Wenn wurde ein Gegenprojekt gestarÜberegger: Die Anrainer an der zept da. die Liste wieder antritt, dann mit tet. Viel Geld wurde ausgegeben Straße haben sich eine UmfahHat sich am Regierungsstil etwas dem Ziel, die Mehrheit zu erreiund dabei aber versäumt, mit rung gewünscht, aber es ist letztverändert? chen und selbst zu regieren. Alendlich an den GrundverhältÜberegger: Oft werden von der les hängt von der Bevölkenissen gescheitert. Die UmMehrheit einzelne Entscheidunrung ab. „Wenn die Liste wieder antritt, setzung der kurz- und mitgen aus der Situation heraus geÜberegger: Wir sind keine dann mit dem Ziel, die Mehrtelfristigen Maßnahmen ist troffen, ohne die Auswirkungen eingefleischten Politiker, uns nach wie vor geplant. So hat zu berücksichtigen. Unser Eingeht es nicht darum, irgendheit zu erreichen und selbst zu es die Politik zumindest verfluss ist gering, da viele Entscheiein politisches Amt zu bekleiregieren.“ sprochen. Jetzt muss man dungen nur mehr der Ausschuss den. Uns ist es vor allem ein Anton Salcher erst sehen, wie die Gelder trifft. Anliegen, dass ein Gegenverwendet werden bzw. was Oft werden auch Sachen behaupgewicht da ist, als Basis für noch übrig bleibt. tet, die nicht der Wahrheit entgute Zusammenarbeit. Hierden Leuten zu klären, wo eine Zusprechen. Nicht nur der Gemein- Vor kurzem wurde das Vorprozu braucht es couragierte, mutisammenarbeit möglich wäre. Efderat, sondern die Bürger werden jekt zum neuen Geopfad in ge Leute. fektiv wurden 57.000 Euro in den hintergangen. Durch fundierte Mauls für mehr als eine Million Einen regierenden SVP-BürgerSand gesetzt. Gegenrecherche haben wir viele Euro aus dem BBT-Ausgleichsmeister kann man nicht so einWir sind grundsätzlich nicht gevorgestellt. Unwahrheiten und Fehler aufge- maßnahmen-Topf fach vom Thron stoßen. Die Wahrgen das E-Werk, sondern gegen deckt. Dazu ist eine Opposition Was halten Sie davon? scheinlichkeit, dass Armin Holdie Vorgehensweise. Es kann nicht Salcher: Der Geopfad kann eine da. Kleine Verwaltungen wie Freizer auch die nächsten fünf Jahsein, dass man immer Geld für große Chance sein, wenn man enfeld haben die Aufgabe, mit re der Gemeinde vorstehen wird Gegenprojekte ausgeben muss, wirklich die geologischen Besondem Bürger für den Bürger zu arund sich wieder dieselben Köpanstatt gemeinsam für Freienfeld derheiten herausholt, die das Gebeiten. Das wird oft vergessen. fe ins Boot holt, ist relativ groß. die ideale Lösung zu finden. biet einzigartig machen. Zurzeit Salcher: In letzter Zeit hat sich Vielleicht schafft es aber auch ist es so, dass wir in den Arbeits- Ihr Beschlussantrag zur Einseteine leichte Verbesserung bedie SVP, einen Gegenkandidaten gruppen zwar mitreden und Vor- zung einer Arbeitsgruppe zur merkbar gemacht, vor allem seit oder sogar eine Gegenkandidatin schläge einbringen können, aber Bedarfserhebung einer Dorfder Referentenwechsel Sparzu stellen. die Entscheidungen werden ohne Verbindungslinie in Freienfeld ber-Huebser stattgefunden hat. Wenn wir von der Bevölkerung wurde von der Mehrheit abgeuns getroffen. Seither haben wir zumindest eidie Rückmeldung bekommen, Überegger: Wenn lokal 1.250.000 lehnt. nige Gespräche geführt, einige dass unsere Arbeit wichtig ist, Salcher: Hier geht es hauptsächEuro investiert werden können, Vorschläge sind als Diskussionsund wir aktiv unterstützt werlich um die finanziellen Mittel. ist das eine Chance und Wertsteigrundlage angenommen worden, dann steht einer Kandidatur Wenn die Gemeinde derartige Ingerung für das Dorf. Vom Aufbau den, was in den ersten drei Jahnichts im Wege. itiativen nicht unterstützt, ist es her hätte man es anders angehen ren gar nicht möglich war. schwierig, ein solches Projekt zu können. Man hätte die DorfbeÜberegger: Wir sind da, um geInterview: Susanne Strickner 24

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Verdienstmedaille für Edeltraud Rainer Am Hohen Frauentag ehren die Länder Tirol und Südtirol traditionell verdiente Bürger, die sich in besonderem Maße für die Gesellschaft engagiert haben. Auch in diesem Jahr wurden in der Innsbrucker Hofburg die Verdienstkreuze und -medaillen, Lebensrettungsmedaillen und Erbhofurkunden von den Landeshauptleuten Arno Kompatscher und Günther Platter im Rahmen eines Festaktes verliehen. Insgesamt wurden acht Südtiroler mit dem Verdienstkreuz des Landes Tirol und 28 mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Geschaf-

fen wurde diese Auszeichnung 1964 – vor nunmehr 50 Jahren – während der Amtszeit von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer. Einzige Würdenträgerin aus dem Wipptal ist in diesem Jahr Edeltraud Rainer aus Fußendraß in Pfitsch. Der langjährigen KVWOrtsobfrau von Pfitsch wurde die Auszeichnung aufgrund ihrer Verdienste um das Sozialwesen im Hochtal zuerkannt. Dem Vinzenzverein, dem Seniorenclub und dem Volkstanzkreis gehört sie auch heute noch an. Früher war Rainer auch in vielen anderen Vereinen aktiv, so im Sportverein und Pfarrgemeinderat.

Ab 3. Oktober neu www.dererker.it PR

Jubiläumsfest: 160 Jahre Metzgerei Frick Johann Frick legte im Jahr 1854 als Bauer, Metzger und Wirt des Gasthofs „Zum Weißen Rössl“ den Grundstein für die heutige Metzgerei Frick. Die Mitglieder der Großfamilie widmen sich seit mehreren Generationen gemeinsam dem Fortbestehen und Gedeihen des Familienbetriebs mit einem Höchstmaß an Freude für das Metzgerhandwerk und die Arbeit auf dem Frickhof. Anlässlich des 160-jährigen Bestehens lädt die Metzgerei Frick alle herzlich zum Jubiläumsfest am Samstag, den 13. September ab 9.00 Uhr ein. Für das leibliche Wohl und musikalische Unterhaltung wird bestens gesorgt.

Anniversario: 160 anni macelleria Frick Johann Frick, contadino, macellaio e proprietario della locanda „Cavallino Bianco”, nel 1854 diede inizio all‘attività che oggi è la macelleria Frick. I membri della famiglia di generazione in generazione, si dedicano con grande passione alla prosperità dell‘azienda familiare impegnandosi sia nell‘attività di macellai che nei lavori al maso Frick. In occasione del 160° anniversario, la macelleria Frick ha il piacere di invitare tutti sabato 13 settembre a partire dalle ore 09:00: buffet e intrattenimento musicale garantiti.

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aktuell

Wohin mit dem wertvollen Kuhmist? Die Kontroverse um die geplante Biogasanlage in der Wiesner Gewerbezone geht in die nächste Runde. Nachdem die Gemeinde Pfitsch im Juli die Baukonzession für die Anlage ausgestellt hat, droht der Sterzinger Gemeinderat nun mit einem Rekurs.

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© Plan Team

Seit geraumer Zeit beschäftigt sich die Wipptaler Politik mit einem über fünf Millionen Euro teuren Pilotprojekt, das die regionale Landwirtschaft in Südtirol und darüber hinaus nachhaltig prägen soll. Die Biogas Wipptal GmbH plant, ab Frühjahr 2015 in einer Biogasanlage in der Gewerbezone von Wiesen aus Stallmist und Gülle hochwertigen Dünger, Wärme und Strom (8,2 Mio. kWh) herzustellen. Das von der EU unterstützte Projekt erntete im Bezirk sowohl Lob als auch Kritik (Erker 03/14, 08/13). Vor knapp zwei Jahren hat der Sterzinger Stadtrat beim Verwaltungsgerichtshof einen Rekurs gegen die Grundstücksausweisung des Gemeinderates Pfitsch eingereicht. Obwohl das Verfahren noch läuft – der nächste Verhandlungstermin ist im Dezember –, hat Pfitsch am 7. Juli die Baukonzession für die Errichtung der Biogasanlage und der primären Infrastrukturen ausgestellt. Mit der für die Errichtung notwendigen unterirdischen Verlegung der Hochspannungsleitungen der Eisenbahn in der Gewerbezone wurde bereits begonnen. Wie auf der jüngsten Gemeinderatssitzung geäußert wurde, spielt die Gemeinde Sterzing nun mit

Beendigung der urlaubsbedingten Abwesenheit wieder vollzählig ist. Nachdem derzeit die Anwaltskanzleien und Gerichte geschlossen sind und für einen eventuellen Rekurs noch genügend Zeit ist, ist keine Dringlich-

dem Gedanken, auch gegen die Baukonzession zu rekurrieren. Auf Nachfrage des Erker sei laut Bürgermeister Fritz Karl Messner dem Wunsch der Biogas Wipptal GmbH einer Anhörung vor dem Stadtrat

Anfang August stattgegeben worden. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden. Messner hält sich bedeckt: „Der Stadtrat wird dieses Thema zu jenem Zeitpunkt besprechen, an dem er nach

keit gegeben.“ Josef Mayr, Vizepräsident der Biogas Wipptal GmbH, ist optimistisch: „Wir versuchen eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten in Ordnung geht.“ sst

„Wir müssen das Gülleproblem in den Griff bekommen“ Nachgefragt bei Johann Frei, Bürgermeister der Gemeinde Pfitsch Erker: Wie begründet die Gemeinde Pfitsch die Ausstellung der Baukonzession für die Biogas Wipptal GmbH Anfang Juli trotz des laufenden Rekursverfahrens der Gemeinde Sterzing gegen die Grundstücksausweisung? Bürgermeister Johann Frei: Aufgrund mehrerer Vorgespräche und Aussprachen hat der Gemeinderat von Pfitsch Ende 2010 nach Genehmigung einer Vereinbarung mit der Biogas Wipptal GmbH die Ausweisung der Gewerbezone für die Errichtung der Biogasanlage vorgenommen. Dem Gemeinderat war es ein Anliegen, durch die Errichtung dieser Anlage einen Beitrag zu leisten, das Gülleproblem auf Bezirksebene in den Griff zu bekommen. Die Biogas Wipptal GmbH hat der Baukommission das entsprechende Projekt vorgelegt, das auch von der UVP unter bestimmten Auflagen

positiv begutachtet worden ist. Daraufhin wurde trotz des Rekurses der Gemeinde Sterzing gegen die Ausweisung der Zone die Baukonzession erteilt, nachdem von Seiten des Verwaltungsgerichtes an die Gemeinde Pfitsch keine anderslautende Weisung ergangen war und die Biogas Wipptal GmbH der Gemeindeverwaltung schriftlich erklärte, sie in jedem Falle schadlos zu halten. Welche Konsequenzen drohen, wenn die Gemeinde Sterzing beim Rekurs Recht bekommt? Sollte die Gemeinde Sterzing vor dem Verwaltungsgericht Recht bekommen, würde dies aller Wahrscheinlichkeit nach bedeuten, dass diese Zone aus dem Bauleitplan gestrichen werden müsste und nur mehr eine leistungsmäßig kleiner dimensionierte Anlage im landwirtschaftlichen Grün entstehen könnte. Das von den Universitäten Bozen und Turin begleitete und von der EU geförderte Projekt wäre dann wohl gestorben.

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Ein offenes Ohr für Senioren Ruth Achammer Jäger, Vorsitzende des Sterzinger Seniorengemeinderates, im Erker-Gespräch

Erker: Welche Aufgaben hat der Seniorengemeinderat? Ruth Achammer Jäger: Der Seniorengemeinderat, den Stadträtin Christine Eisendle Recla angeregt hat, kümmert sich um die Bedürfnisse und Anliegen der Sterzinger Senioren. Wir stellen aber keine Konkurrenz zu den Freizeit- und Ausflugsprogrammen der vielen fleißigen Seniorenvereine und -verbände dar, sondern sind mehr für die Infrastruktur der Stadt zuständig. Wir möchten dafür sorgen, dass alle öffentlichen Areale barrierefrei und gut beleuchtet erreichbar sind und dass die Beschilderung in den Ämtern verbessert wird. In der Bahnhofstraße nahe dem Stadttheater wurde uns eine Vitrine zur Verfügung gestellt, wo wir wichtige Mitteilungen und die Kontaktdaten der Ausschussmitglieder veröffentlichen. Welche Anliegen haben die Sterzinger Senioren? Die Senioren wünschen sich, dass die Spazierwege in und um Sterzing besser instandgehalten werden, dass etwa ein Bachdamm-

Rundweg realisiert wird und mehr Bänke am Wegesrand angebracht werden. Auch der Wunsch nach Schrebergärten wurde geäußert. Welche Ziele hat sich der Seniorengemeinderat gesetzt? Wir möchten die Stadt Sterzing für Senioren lebenswerter und attraktiver gestalten. Wir wollen Spazierwege verbessern und setzen uns für eine Seniorenmensa sowie für Seniorenwohnungen ein. Zu unseren Zielen für die kommenden zwei Jahre zählen auch die Fertigstellung und der Bezug des so genannten „Neubaus“ im Bezirksaltenheim. Die unendliche Baugeschichte soll zum Wohle der Heimbewohner endlich beendet werden. Auch eine attraktive Außengestaltung ist uns ein Anliegen. Mitte September wird an alle Sterzinger Senioren per Post ein Fragebogen zugestellt, um ihre Bedürfnisse zu erheben. Der Fragebogen kann bis Ende September im Meldeamt der Gemeinde abgegeben werden. Wir hoffen, dass viele Senioren daran teilnehmen. Interview: sst

Kapuzinergarten für Senioren geöffnet Ein erstes kleines Projekt konnte der Seniorengemeinderat bereits verwirklichen: Seit kurzem ist der Kapuziner-Garten neben dem Oberschulzentrum von Montag bis Freitag von 14.00-17.00 Uhr für Senioren geöffnet – auch während der Schulzeit. Der Eingang befindet sich gegenüber dem Katasteramt. erker september 14

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gemeinde sterzing kultur

Neues aus dem Sterzinger Gemeinderat Bei einer Enthaltung hat der Gemeinderat Sterzing Ende Juli den Durchführungsplan für die Wohnbauzone C4 in der JohannKofler-Straße, erstellt von Architekt Diego Barbolini, genehmigt. Das Projekt sieht die Errichtung eines Gebäudekomplexes von 4.190 m3 vor. Nach Wunsch des Gemeinderates sollten, so Bürgermeister Fritz Karl Messner, 80 Prozent davon konventionierten Wohnungen vorbehalten sein, sei doch in Sterzing mittlerweile „die Schmerzgrenze an Ferienwohnungen“ erreicht. Den Trinkwasserversorgungsdienst für die Fraktion Steckholz hat der Gemeinderat einstimmig an die vor drei Monaten gegründete Trink- und Löschwasserinteressentschaft Steckholz übertragen. Mit den Fraktionen Thuins, Tschöfs und Raminges hat man bereits entsprechende Vereinbarungen getroffen. Für die Wasserfassung für das kommunale E-Werk in Gasteig hat der Gemeinderat einer geringfügigen Erhöhung an die Fraktion Gasteig zugestimmt. Kleinere Änderungen wurden auch an der Personaldienstordnung vorgenommen. Verena Debiasi vom Bürgerforum brachte einmal mehr die Problematik der vorübergehenden Busparkplätze in der Gänsbacherstraße und der ihrer Meinung nach zu hohen Eintrittspreise im Balneum zur Sprache. So sei eine Familienkarte in der Acquarena in Brixen günstiger als in Sterzing. Auch SVPRat Dieter Thaler regte an, die „eklatanten Preisunterschiede“ zu überdenken. Bürgermeister Messner entgegnete dem: „Bei genauer Berechnung sind wir sogar billiger.“ lg

Unterführung in Bau Das Unternehmen Aspiag Service AG hat sich im Raumordnungsvertrag mit der Gemeinde Sterzing im Jahr 2010 dazu verpflichtet, einen Kreisverkehr, einen Spielplatz, eine Fußgängerunterführung, ein Teilstück des Radweges sowie ein

Drei-Sterne-Superior-Hotel mit mindestens 200 Betten vor der Öffnung der neuen Eurospar-Filiale an der Brennerstraße zu realisieren. Der Kreisverkehr an der Kreuzung Staatsstraße-Jaufenstraße und die Fahrradwegverbindung wurden bereits 2013 gebaut. Der Kinderspielplatz wurde im August fertiggestellt. Was die Unterführung und das Hotel betrifft, hat der Gemeinderat im Dezember 2013 in einer kontrovers disku-

tierten Zusatzvereinbarung einen Aufschub gewährt. Demnach muss die Unterführung innerhalb eines Jahres, das Hotel innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden. Vor kurzem haben nun die Bauarbeiten für die Realisierung der Fußgänger- und Radfahrerunterführung in der Brenner- und Johann-Kofler-Straße auf Höhe der Sportzone begonnen. Die Unterführung werde laut Aspiag-Expansions-Direktor Diego Andolfato in der von der Gemeinde gewünschten Form und Position durchgeführt. „Die Fertigstellung ist – wie im Raumordnungsvertrag vereinbart – bis Ende 2014 vorgesehen“, so Andolfato. Ursprünglich waren die Kosten für das Projekt auf 250.000 Euro geschätzt worden; die tatsächlichen Baukosten belaufen sich aber auf über eine Million Euro und werden zu 100 Prozent von der Aspiag getragen. Nach der Fertigstellung beginnt die Unterführung im Fischerweg und hat zwei Ausgänge: über eine Rampe entlang des Skaterplatzes beim Parkplatz in der Sportzone und über eine Treppe parallel zur Johann-KoflerStraße Richtung Sportzone. Zum Thema Hotel gebe es konkrete Gespräche mit einigen Investoren. Noch sei es laut Andolfato aber zu früh für nähere Informationen zum Projekt. Es bleibt also weiterhin spannend. sst

Arbeiten am Riesenbachl Neben dem Pfitscherbach ist auch das sonst so ruhige Riesenbachl bei den Unwettern Anfang August 2012 vor allem in Thuins über die Ufer getreten und hat Häuser, Wiesen und Straßen vermurt. Um diese Gefahrensituation zu entschärfen, baut das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung seit Anfang Mai in Thuins oberhalb der Brennerautobahn an einer Rückhaltesperre, die künftig bei einem Unwetter an die 4.800 m3 Material zurückhalten soll. Im Bereich der Häuser wird eine Künette aus kleinen Zyklopensteinen und Beton errichtet, um größere Wassermengen schadlos abführen zu können. Wo es der Platz erlaubt, fällt das Bachbett auch ein wenig breiter und flacher aus und wird mit © LPA

„Schmerzgrenze erreicht“

Trockenmauerwerk befestigt. Zusätzlich werden drei Rohrdurchlässe durch Brücken ersetzt, um die Durchflusskapazität zu erhöhen. Im Zuge der Arbeiten werden auch Kabel und Abwasserleitungen neu verlegt. Die Verbauung soll bis zum Jahresende dauern und kostet rund 700.000 Euro. Die Projektspesen übernimmt die Gemeinde Sterzing. Weitere Baumaßnahmen sind geplant: Oberhalb der Autobahn bei Sterzing wird ein Rückhaltebecken errichtet, mit dem das Riesenbachl entsandet werden soll; denn angeschwemmtes Feinmaterial könnte die Rohrleitungen verstopfen, durch die der Bach im Stadtbereich unterhalb der Autobahn verläuft.

Ab 3. Oktober neu www.dererker.it 28

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Roßkopf

Rodelbahn wird ausgebaut Im August trafen sich die Verantwortlichen der beiden Skigesellschaften Roßkopf und Ladurns zu einer weiteren Besprechung einer

mit den beiden Tourismusvereinen möchten sie eine solche nun in Auftrag geben. Einer Fusionierung der beiden Gesellschaften steht

möglichen Verbindung der beiden Liftgesellschaften über das Vallmingtal. Die Gemeindeverwaltungen von Sterzing und Brenner hatten im Frühsommer jeweils 35.000 Euro für die Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie zur Verbindung bereitgestellt. Zusammen

Ladurns indes hingegen noch abwartend gegenüber. Für eine Verbindungstrasse zwischen der Telferseite am Roßkopf und der Gringes-Piste, so RosskopfPräsident Helmut Messner, fehlen derzeit die finanziellen Mittel. Beschlossen hat die Neue Rosskopf-

GmbH hingegen den Ausbau der Rodelbahn, seit Jahren ein Publikumsmagnet. Verlegt werden derzeit auch die Leerrohre für eine mögliche Beschneiung einer seit Jahren im Raum stehenden Talabfahrt längs des Tschöfer Grabens, ein nach wie vor prioritäres Anliegen der Gesellschaft. Für den Mittellift, dessen Konzession im nächsten Jahr ausläuft, versucht der Verwaltungsrat eine Verlängerung um ein Jahr zu erwirken. Im November 2015 wird auch der Verwaltungsrat der Neuen Rosskopf GmbH neu gewählt. „Wir haben vor acht Jahren unsere Arbeit aufgenommen und das Ziel, den Skibetrieb am Roßkopf mittelfristig zu retten, erreicht. Damals hatte eigentlich niemand mehr einen Funken Hoffnung. Wie es nun weiter geht, muss man erst sehen“, so Messner.

Landesrat besichtigt Eisack-Baustelle

© LPA

Zivilschutzlandesrat Arnold Schu- Im Dammbereich wurden eine den Sommermonaten nicht mögler hat sich kürzlich ein Bild vom Dichtwand und eine neue Ufer- lich; dies hat die gefährliche HochFortschritt der Bauarbeiten zum schutzmauer errichtet. Zudem wassersituation der vergangenen Hochwasserschutz am EiWoche aufgezeigt, bei der sack verschafft. Im Zuge die Baustelle direkt vom der Arbeiten des LandesHochwasser betroffen war. amtes für Wildbach- und Nur durch den unverzügliLawinenverbauung Nord chen Einsatz der Freiwilligen wird derzeit das vierte BauFeuerwehr und der Mitarlos abgeschlossen, das sich beiter der Landesabteilung von der neuen FußgängerWasserschutzbauten waren brücke bis in den Bereich größere Schäden am Damm etwas unterhalb der Flaiverhindert worden. Derzeit ner Brücke erstreckt und werden die sofort eingeleimit Mitteln des operatioteten Sicherungsmaßnah(v. l.) Vorarbeiter Otto Gruber, BM Fritz Karl Messner und LR Arnold Schuler nellen Programms Regiomen fortgeführt. nale Wettbewerbsfähigkeit und wurde eine neue Fußgängerbrü- Schuler lobte beim LokalaugenBeschäftigung EFRE 2007 – 2013 cke gebaut, die Arbeiten im Be- schein die gute Zusammenarbeit des Landes finanziert wird. Die reich Sportplatz wurden weiterge- aller Einsatzkräfte und sicherte die Baukosten belaufen sich auf eine führt. volle Unterstützung für die WeiterMillion Euro. Die Arbeiten im Bachbett sind in führung der Arbeiten zu. erker september 14

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gemeinden

Neue Wohnbauzone für Pflersch Der Gemeinderat Brenner behandelte bei seiner August-Sitzung u. a. die Erstellung des Durchführungsplanes der Wohnbauzone C1 „Boden“ in Innerpflersch sowie Abänderungen im Haushaltsvoranschlag 2014 und im Investitionsprogramm. Francesco Sommacal (Lega Nord) brachte bei der Sitzung den Vorschlag ein, in der Gemeinde Brenner ein Zentrum für Jungunternehmer einzurichten. Die Gemeinde solle jungen Unternehmen bei der Existenzgründung unter die Arme greifen, indem sie beispielsweise Räume mit Internetanschluss zur Verfügung stellt. Der Rat beschloss, die Idee zu vertiefen und prüfen zu lassen, ob sie rechtlich überhaupt durchführbar sei. Zudem genehmigte der Gemeinderat eine Abänderung der laufenden Bilanz und des Investitionsprogramms mit sofortiger Wirkung. Die Änderungen betreffen bei den Einnahmen einen Ausgleichsbeitrag von 12.000 Euro und Umbuchungen von Geldern, die man derzeit sonst nicht brauche. Die Summen sollten künftig für Versicherungen, den Ankauf und die Instandhaltung von Fahrzeugen und ähnliches mehr verwendet werden. Im Investitionsprogramm kamen Einnahmen von 169.400 Euro durch den Verkauf der Grundschule in Außerpflersch und Landesbeiträge dazu. Diese Gelder will man u. a. für die Beteiligung an der Ge-

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Für den Weiler „Boden“ in Innerpflersch wurde eine neue Wohnbauzone mit zwölf geförderten und vier freien Wohnungen ausgewiesen.

sellschaft Pflerscherbach (40.000 Euro), die Projektierung des Kindergartens Gossensaß (51.400 Euro), den Ankauf eines Fahrzeuges Unimog (161.000 Euro) und für verschiedene Instandhaltungsarbeiten (Straßen, Beleuchtung, Schulen) ausgeben. Genehmigt wurden auch die Abänderungen des Bauleitplanes von Waldgebiet in alpines Grün (Antragsteller Herbert Grossteiner) und von Waldgebiet in bestockte Wiese und Weide (Antragsteller Peter Überegger). Für den Weiler „Boden“ in Innerpflersch zwischen dem Hotel „Argentum“ und dem Wohnhaus Hofer (Schrott) wurde eine neue Wohnbauzone mit zwölf geförderten und vier freien Wohnbaueinheiten ausgewiesen. Der Rat genehmigte die Erstellung des Durchführungsplanes. Auch die Entdemanialisierung von Grundparzellen in

der K.G. Pflersch (Grundstücksregelung Luise Nessler) wurde gutgeheißen. Genehmigt wurde eine neue Gemeindeverordnung über die Zuweisung von Parkplätzen in der Gemeinde Brenner, worin die Übertragungsarten, die Kriterien für die Zuweisung des Oberflächenrechtes, die Kriterien für die Übertragung mittels Konzession für die Besetzung öffentlichen Grundes und die Kriterien für die Übertragung mittels Mietvertrag enthalten sind. Interessierte Bürger können sich im Gemeindeamt Gossensaß informieren. Der Bezirksgemeinschaft Wipptal wurde weiterhin die Delegierung zur Führung der Kindertagesstätte Wipptal übertragen, dem ASV Gossensaß die Führung der Sportanlagen in Gossensaß und Pflersch und dem CAI Brenner die Führung der Sportanlage Brenner anvertraut.

Zur Kenntnis genommen wurde auch der aktuelle Stellenplan der Gemeinde Brenner, der eine Stelle weniger als bisher vorsieht. Laut Bürgermeister Kompatscher seien die Sanierungsarbeiten am Rathausplatz und in den Parkanlagen mit der Anlegung eines kleinen Weihers in Gossensaß abgeschlossen, die Arbeiten am Bau der neuen Feuerwehrhalle in Pflersch laufen zügig voran, laufende Arbeiten in Reißenschuh (Pflersch) und am Brenner ebenso. Er habe auch öfters wegen des Lärms durch Arbeiten am Gossensasser Autobahnviadukt interveniert und die Zusage erhalten, dass der Lärm minimiert und die Arbeiten im August kurz eingestellt werden sollen. Für den Lärmschutz an der Eisenbahnlinie bei Gossensaß laufen die Ausschreibungen, für die Wohnbauzone Außerpflersch (ehemalige Kasernen) müssten Bodenproben gemacht werden. Sollte sich der Boden für Wohnsiedlungen nicht eignen, müssten andere Überlegungen gemacht werden, wie man das Gelände am besten nutzen könnte. Für Oktober kündigte der Bürgermeister einen Besuch von Landeshauptmann Arno Kompatscher im Rathaus Gossensaß mit einer Bürgerversammlung an.

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Ratschings

Bezirkskletterhalle noch nicht vom Tisch

Die Gemeinde Ratschings hat weiterhin die Absicht, in Stange eine Bezirkskletterhalle zu realisieren. Seit einiger Zeit gibt es dafür ein Vorprojekt mit den errechneten Kosten (Erker 09/12). „Ob das Projekt definitiv realisiert wird, hängt von der Höhe des Landesbeitrages ab“, so Bürgermeister Sebastian Helfer. „Der vorherige Landeshauptmann gab uns hierzu eine mündliche Zusage. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat in einer Aussprache ebenfalls zugesagt, dass eine Finanzierung für ein übergemeindliches Projekt wie die Bezirkskletterhalle weiter-

hin möglich sei.“ Bevor die Gemeinde Ratschings in die Ausführungsplanung geht, müsse über die Höhe des Landesbeitrages noch mit der zuständigen Landesrätin gesprochen werden. „Danach werden wir entscheiden, ob die Gemeinde das Projekt durchzieht oder nicht“, so Helfer. Jedenfalls werde es frühestens in der nächsten Verwaltungsperiode durchgeführt werden können. Das Gerücht um eine eigene Mittelschule für die Gemeinde Ratschings in der Schulzone in Stange wird laut Helfer weiterhin „ein Gerücht bleiben“.

Wipptal

Start für Gefahrenzonenpläne gefahren, Massenbewegungen, Lawinen) auf den betreffenden Gemeindegebieten und in weiterer Folge die Erstellung der Gefahrenzonenkarte jeder Gemeinde auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse. Seit Ende August werden die notwendigen Vermessungen bzw. die erforderlichen Geländeerhebungen über eine Dauer von etwa zwei bis drei Monaten durchgeführt. In diesem ZeitIm Gefahrenzonenplan werden die vorherrschenden Naturgefahren raum werden die Techerhoben und bewertet. niker hierfür mit FirmenSterzing und Freienfeld gestartet. autos und entsprechender techniZiele des Projekts sind die Erhe- scher Ausrüstung ihre Arbeit im bung und Bewertung der vorherr- Gelände – u. a. auch auf privaten schenden Naturgefahren (Wasser- Grundstücken – vornehmen. Foto: Martin Schaller

Die Bezirksgemeinschaft Wipptal hat Mitte August ein Projekt zur Ausarbeitung der Gefahrenzonenpläne der Gemeinden Ratschings,

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aktuell

KH Sterzing

„Ein angemessenes Betreuungsniveau“ Wie der Gesundheitsbezirk Brixen Anfang August auf einer Pressekonferenz mitteilte, wurden im Jahr 2013 im Sterzinger Krankenhaus 3.123 stationäre und 1.707 Aufnahmen in der Tagesklinik (Day hospital) verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Aufenthaltstage insgesamt von 18.775 auf 19.708 Tage angestiegen. Auch die durchschnittliche Verweildauer lag 2013 mit 6,3 Tage höher als noch im Jahr 2012 (6 Tage). Die stetige Reduzierung der Krankenhausbetten ist in den letzten Jahren ein wesentlicher Faktor für Kosteneinsparungen geworden. So wurden in den vergangenen zehn Jahren in den Krankenhäusern Brixen und Sterzing insge-

samt 58 Betten abgebaut. Laut Sanitätskoordinator Dr. Karl und teure Doppelgleisigkeiten verRund 40 Prozent der in Sterzing be- Lintner nehme das Endoprothe- mieden“, so Dr. Siegfried Gatscher, treuten Patienten stammen nicht senzentrum (künstliche Gelenke) Direktor des Gesundheitsbezirkes aus dem Einzugsgebiet, sondern an den Krankenhäusern Brixen und Brixen. „Dadurch, dass der Basisarzt aus anderen Gesundheitsbezirken, anderen Regionen und aus dem Ausland. Diese Mobilität der Patientenströme stellt eine bedeutende Einnahmequelle dar, da die Tarife für Patienten außerhalb des Bezirks zusätzlich vergütet werden. (v. l.) Dr. Philipp Lazzeri, Leiter der Abteilung Wirtschaft und Finanzen, Verwaltungskoordinatorin Dr. Evelin Reinstaller, Im Jahr 2013 wurden am Direktor Dr. Siegfried Gatscher, Sanitätskoordinator Dr. Karl Lintner und Pflegedienstleiterin Emanuela Pattis. Krankenhaus Sterzing 65.953 Patienten (davon rund 25 % Sterzing landesweit eine immer vor Ort die Zugänge zu den Fachnicht bezirksansässig) fachärzt- wichtigere Rolle ein, vor allem bei ärzten steuert, bleibt das ‚Fachärzteshopping’ aus und ein angemeslich behandelt. 54.881 Visiten und komplexen Gelenksprothesen. 77.679 fachärztliche Leistungen „Durch die ganzheitliche Betreu- senes Betreuungsniveau kann geung werden Versorgungslücken boten werden.“ wurden durchgeführt.

„Die Neuroreha hat sich bewährt“ Kurzinterview mit Dr. Siegfried Gatscher, Direktor des Gesundheitsbezirks Brixen Erker: Ist die Neuroreha in Sterzing gut gestartet? Dr. Siegfried Gatscher: Die Neuroreha hat alle Erwartungen erfüllt. Sie hat sich so entwickelt, wie wir es uns gewünscht haben. Es ist uns mittlerweile gelungen, alle vier Facharztstellen zu besetzen, was am Anfang extrem schwierig war. Die Abteilung ist fast zu 100 Prozent ausgelastet. Patienten kommen aus ganz Südtirol und darüber hinaus nach Sterzing. Das Team ist sehr motiviert. Die Struktur ist neu und hat sich bewährt. Sie ist apparativ gut ausgestattet mit zwei Robotern, den Bewegungsmaschinen „Lokomat“ und „Erigo“, was ein hoher Standard ist. Etwa 62 Prozent der Patienten haben den Kodex 75, d. h. eine sehr schwere neurologische Erkrankung, 38 Prozent Kodex 56, d. h. es sind „normale“, aber immer noch schwere Reha-Patienten. Es war die Rede von einer Aufstockung der Bettenzahl von 15 auf 23. Wir hätten vor, vier Überwachungsbetten zu aktivieren. Aufgrund der Sparvorgaben wird dieses Ziel wahrscheinlich nicht in naher Zukunft umgesetzt werden. Da wird man etwas warten müssen, da durch die vier Betten natürlich auch der Personalbedarf steigt und der Sanitätsbetrieb momentan keine Möglichkeit sieht, uns das zu gewähren. Aber wir haben nach wie vor die Absicht, dieses Ziel – wenn irgendwie möglich – umzusetzen. Die derzeitigen Umbauarbeiten am Krankenhaus Sterzing betreffen die Weißes-Kreuz-Stelle und die Erste Hilfe. Wie ist der Stand? Die Umbauarbeiten haben begonnen. Das Baulos wird nicht von uns direkt, sondern von der Landesabteilung betreut. Wir liegen im Terminplan, die Arbeiten sollten

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planmäßig nach eineinhalb Jahren abgeschlossen werden. Auch für dieses Baulos gilt, dass es bei laufendem Betrieb umgesetzt werden muss. Das ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. In der Toskana und in Friaul-Julisch Venetien wurden vor kurzem Geburtshilfen mit weniger als 500 Geburten angezeigt, da die Fallzahlen als Qualitätselement herangezogen wurden. Die Mitteilung des Ressortdirektors in den Medien war auch für mich überraschend. Er sprach von zwei strafrechtlichen Anklagen, die erfolgt sind. Man wird nun untersuchen müssen, wie diese Anklagen begründet sind und ob das Konsequenzen für uns haben wird. Laut dem geltenden Landesgesundheitsplan ist eine Mindestgeburtenanzahl von 300 für Geburtsabteilungen vorgesehen. Diese 300 Geburten überschreiten wir in Sterzing mit Leichtigkeit. Die Geburtshilfe in Sterzing ist sehr attraktiv. Wenn man die letzten 15 Jahre betrachtet, haben wir immer rund 500 Geburten verzeichnet – mit Abweichungen im Rahmen von zehn Prozent. Zum Thema Tumorzertifizierung: Primar Dr. Robert Pfitscher operiert in Sterzing laut Medienberichten auch ohne onkologische Zertifizierung weiter. Was sagen Sie dazu? Die Zertifizierung steht jetzt am Anfang und meine persönliche Meinung dazu ist, dass man vielleicht doch über einige Korrekturen am ursprünglichen Konzept diskutieren sollte. Die ersten Implementationsschritte sollten evaluiert werden. Dadurch kann festgestellt werden, ob geringe Korrekturen notwendig sind – eben im Lichte der ersten Erfahrungen. Interview: sst

Neuroreha bald ohne Saltuari?

Medienberichten zufolge hat Dr. Leopold Saltuari, wissenschaftlicher Leiter der Neuroreha-Station am Krankenhaus Sterzing, angedeutet, die Zusammenarbeit mit Sterzing nicht fortführen zu wollen, wenn der Ausbau und die Anerkennung als wissenschaftliches Forschungsinstitut (IRCCS) nicht weiter verfolgt werden. Saltuari fordert die neue Landesregierung auf, getroffene Entscheidungen umzusetzen. Diese hat in punkto Forschungszentrum allerdings wenig zu melden. Die Entscheidung liegt beim römischen Wissenschaftsministerium. erker september 14


aktuell

„Geburtshilfe muss erhalten bleiben“

Gesundheitsbezirk unter der Lupe

(v. l) Peter Gasser (BZG Eisacktal), Primar Dr. Martin Ogriseg, Verwaltungskoordinatorin Evelin Reinstaller, Viktoria Daberto Burgstaller (BZG Pustertal, Vintl), Direktor Dr. Siegfried Gatscher, Armin Holzer (BZG Wipptal) und Pflegedienstleiterin Emanuela Pattis

In einer Presseaussendung spricht sich der Sterzinger Stadtrat klar für den Erhalt der Geburtshilfeabteilung im Krankenhaus Sterzing aus. Die Geburtshilfe gehöre zur Grundversorgung und sei für das Krankenhaus unverzichtbar. „Die notwendige Geburtenrate von 500 wurde in den vergangenen Jahren nur kurzzeitig unterschritten“, so Bürgermeister Fritz Karl Messner. „Die Kaiserschnittraten liegen aktuell unter 20 Prozent.“ Die Qualitätskennzahlen würden laut Messner gute Werte aufweisen. Die in Sterzing tätigen Ärzte und Hebammen hätten großteils Erfahrungen im Ausland gesammelt, rund um die Uhr stünden auch Anästhesie-Ärzte sowie ein Kinderarzt zur Verfügung. Durch die Zusammenlegung der gynäkologischen mit der pädiatrischen Abteilung habe man bereits beträchtliche Kosteneinsparungen erzielen können. „Risikogeburten werden seit jeher in einer dreistufigen Form an andere Einrichtungen weitergegeben, um das Risiko für Mütter und Kinder auf ein Minimum zu reduzieren“, so Messner.

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Anfang August traf sich der Rat der Vorsitzenden der Bezirksgemeinschaften Wipptal, Eisacktal und Pustertal um den Tätigkeitsablauf des Gesundheitsbezirks Brixen zu überprüfen. Armin Holzer, Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal, nahm am Treffen teil. Zur Sprache kamen die erbrachten Leistungen und erzielten Ergebnisse des Tätigkeitsjahres 2013, die derzeitigen Programme und Projekte des Gesundheitsbezirkes sowie das laufende Bautenprogramm. Zu den wichtigsten Errungenschaften des vergangenen Jahres zählten die Inbetriebnahme der Neuroreha-Abteilung in Sterzing, Fortschritte im Spezialisierungsbereich für anspruchsvolle Endoprothetik sowie der Ausbau von minimalinvasiven Techniken durch die Neubesetzung der Urologie-Primararztstelle mit

Primar Dr. Lukas Lusuardi. Im Sanitätsbereich wurden bereits in den vergangenen Jahren erhebliche Einsparungsmaßnahmen umgesetzt. „Weitere einschneidende Sparmaßnahmen können daher nur sehr begrenzt durch Rationalisierungsmaßnahmen aufgefangen werden und bringen unweigerlich eine Rationierung von Leistungen mit sich“, so Gesundheitsbezirksdirektor Dr. Siegfried Gatscher. Es sei weiterhin notwendig, jene Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten, die bisher den Eisacktaler und Wipptaler Bürgern eine Gesundheits- und Sozialbetreuung mit hohem Qualitätsstandard gewährleistet haben. Die Attraktivität der Krankenhäuser Brixen und Sterzing für nicht aus dem Einzugsgebiet stammende Patienten soll weiterhin aufrecht erhalten werden.

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interview

„Ein Quantensprung in der Prostatakrebs-Früherkennung“ Neue Techniken zur Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs im Gesundheitsbezirk Brixen/ Inkontinenz ein weit verbreitetes Problem Mit 1. Juli hat Dr. Lukas Lusuardi als Primararzt die Leitung der Urologie-Abteilung in Brixen übernommen und ist gemeinsam mit einem siebenköpfigen Ärzteteam auch für das Urologie-Ambulatorium in Sterzing zuständig. Er spricht im Erker über Herausforderungen als Arzt, Männer, die sich immer noch vor Vorsorgeuntersuchungen drücken, und Innovationen, die nun endlich auch in Südtirol ankommen. Erker: Herr Primar, Sie haben vor kurzem die Leitung der Urologie-Abteilung am Krankenhaus Brixen übernommen. Welche Aufgaben kommen damit auf Sie zu? Dr. Lukas Lusuardi: Wesentlich ist die so genannte allgemeine Urologie, also die Betreuung von urologischen Erkrankungen, von einem Großteil der Bevölkerung in Südtirol. Das Einzugsgebiet umfasst etwa 150.000 Einwohner, aufgeteilt auf verschiedene Institutionen. Wir betreuen ja nicht nur Brixen, sondern auch Sterzing, Bruneck und Innichen. Das Areal ist also ziemlich weitläufig. Aber auch unsere Patienten – vom Kleinkind bis zum älteren Herrn – sind breit gefächert. Eine große Herausforderung? Ich kenne das natürlich von meinen früheren Erfahrungen. Ich war vorher an einer größeren Abteilung in Salzburg, die zentral eine ganze Region mit 500.000 bis 600.000 Einwohnern betreut hat. Hier werden wir alles betreuen, von der einfachen Pathologie bis zum hochkomplizierten Eingriff. Gemeinsam mit meinem Team werde ich verschiedene Aspek34

te betreuen und jeder wird seine Funktion haben. Von Laien wird die Urologie oft als reine „Männerheilkunde“ gesehen. Aber auch Frauen und Kinder können urologisch erkranken. Das ist richtig. Bei Kindern sind es meistens angeborene Fehlbildungen, wie etwa Hodenhochstand oder Hypospadie, eine Harnröhrenfehlbildung. Die kinderurologischen Missund Fehlbildungen sind die häufigsten in der Medizin. Bei den Erwachsenen schaut es ganz anders aus. Frauen erkranken genauso wie Männer an der Blase oder an den Nieren, indem sie etwa Tumore oder Steine entwickeln. Hinzu kommt das große und diffuse Feld der Inkontinenz, die von Urologen und Frauenärzten gemeinsam betreut wird. Vor kurzem wurde der nationale Tag der Inkontinenz begangen. Etwa 30 Prozent der erwachsenen Frauen leiden wenigstens gelegentlich darunter – eine Einschätzung, da es sich um eine Erkrankung handelt, die nicht gerne zugegeben wird. Aber auch Männer bleiben nicht verschont. Wodurch werden diese Beschwerden ausgelöst? Bei Frauen fehlt durch die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren ein Schließmechanismus. Davon ist jede Frau betroffen. Durch Schwangerschaften ist ein Teil des Beckenbodens in der Vergangenheit mehr oder weniger

beansprucht worden. Zusätzlich können Operationen im Unterleib, in der Gebärmutter, in den Eierstöcken auch in der Statik etwas verändern, weshalb Frauen sicherlich gefährdeter sind als Männer. Männer hingegen haben den „Schutz der Prostata“. Diese

wächst mit zunehmendem Alter und wirkt dann als Hindernis. Nach einem Eingriff an der Prostata kommt es anfangs daher häufig zu Problemen mit der Kontinenz. Insgesamt wird mit dem Älterwerden der Schließmuskel schwächer. Welche Behandlungsmethoden gibt es für Inkontinenz? Im Bereich der Inkontinenz hat sich in den letzten 15 Jahren extrem viel getan. Im Gegensatz zu früher sind die Operationen minimal-invasiv geworden und stellen nicht mehr eine große Belastung für die Patienten – sowohl

Männer als auch Frauen – dar. Zum Teil kann man noch am Tag der Operation das Krankenhaus wieder verlassen. Somit hat sich in einer Situation, in der auch viel Leidensdruck da ist, sehr viel verbessert. Sind auch Kinder von Harninkontinenz betroffen? Bei Kindern handelt es sich um eine andere Art der Inkontinenz. Bei ihnen hat es eher nicht mit der Qualität der Beckenbodenmuskulatur oder mit dem Schließmuskel zu tun, die in diesem Alter meist optimal sind. Vielmehr geht es bei Kindern um ein schlechtes Erlernen, um eine Funktionsstörung. Kinder, die den Gang zur Toilette nicht richtig gelernt haben, die sich nicht die Zeit genommen haben, es richtig zu verstehen, muss man wieder umtrainieren. Es gibt auch eine gewisse angeborene Komponente. So leiden Kinder, die einen hochgradigen Reflux haben, meistens auch an dieser Art von Dysfunktion bis hin zur Harninkontinenz. Im Allgemeinen kann Inkontinenz bei Kindern sehr gut behandelt werden. Welche urologischen Tumorkrankheiten treten statistisch gesehen am häufigsten auf? Die häufigste urologische Erkrankung ist beim Mann sicherlich das Prostatakarzinom. Man muss bedenken: Von den sechs am häufigsten vorkommenden Tumorerkrankungen des Mannes sind drei urologischer Natur. Auch Nierentumore und Blasenkarzinome erker september 14


interview

kommen sehr oft vor. Davon sind schwister – an einem Prostatakarbination dieser Bilder und spezielFrauen genauso betroffen. zinom erkrankt, dann muss mit ler Softwares kann man den ProsBeim Kind sind Tumorerkrankunder Vorsorge bereits ab 45 Jahren tatatumor viel exakter feststellen gen eher selten. Häufiger treten begonnen werden. und somit früher zur Diagnose Missbildungen und Fehlkommen. Man muss bedenDie kinderurologischen Missbildungen auf. Am häufigsken, dass die Prostatabiopten kommt der vesikorenasie früher eine Detektionsraund Fehlbildungen sind die le Reflux vor, d. h. der Urin, te von unter 15 Prozent hathäufigsten in der Medizin.“ der normalerweise von den te; mit dieser neuen Methode Nieren in die Blase rinnt, sind wir bei 60 bis 70 Prozent. fließt wieder zurück in die Nieren. Verbessert hat sich in den verganDas ist ein Quantensprung! Dieses Zurückpendeln von Harn genen zwei Jahren auch die Früh- Wird das Vorsorge-Angebot gut erkennung eines Prostatakarzi- angenommen? produziert Infekte, die symptomatisch sind, d. h. sie äußern sich noms bei niedrigen PSA-Werten, Ich glaube, Männer sind prinzipimit Fieber und Schmerzen beim d. h. der Tumor ist noch sehr klein ell bei der Vorsorge nicht so fleiWasserlassen. und sitzt noch in der Prostata. ßig wie Frauen. Es ist wichtig, dass In Sachen Prostatakrebs wird viel Durch gezielte Biopsien der ProsZeitschriften und Sendungen das für die Vorsorge getan. Gibt es in tata mit einer so genannten KomThema immer wieder aufgreifen. diesem Bereich Neuigkeiten? binationstechnik – man nennt sie Männer zieren sich noch ein bissNeuigkeiten gibt es dahingehend, „Fusionstechnik“ – kann der Tuchen. Gott sei Dank spielen die dass man heutzutage eine bessemor bereits in einem frühen StaHausärzte sehr gut mit und wir re, schnellere Diagnose eines Kardium diagnostiziert werden. Wir bekommen sehr viele Patienten zinoms stellen kann. Die Vorsorge sind gerade dabei, diese Technik mit erhöhtem PSA-Wert zugefunktioniert nach wie vor durch auch hier in Brixen einzuführen. wiesen. Das Problem ist aber: Wie die Ermittlung der PSA-Werte Es geht darum, Aufnahmen der erreiche ich die, die weder zum (PSA = Prostata-spezifisches AnMagnetresonanz, die wir im HauHausarzt noch zum Urologen getigen, Anm. d. Red.) mittels Blutse haben, mit den Bildern eines hen? Da brauchen wir natürlich test ab dem 50. Lebensjahr. Ist ein hochqualitativen Ultraschalles zugeeignete Informationsmittel. Familienmitglied – Vater oder Gesammenzufügen. Durch die Kom- Welche urologischen Untersu-

chungen und Eingriffe werden am Krankenhaus Brixen durchgeführt? Wir bieten alle erforderlichen Eingriffe an, die mittlerweile vorwiegend minimal-invasiv durchgeführt werden. Wir arbeiten daher vermehrt mit der Laparoskopie, der so genannten „SchlüssellochChirurgie“. Dabei können wir mit winzigen Schnitten in die Bauchhöhle eindringen. Wir sprechen hier von Einstichstellen, die drei bis maximal sieben Millimeter breit sind. Bis vor nicht allzu langer Zeit hat man Prostataeingriffe noch offen chirurgisch gemacht mit einem Schnitt von zehn bis 15 oder 20 cm. Heute greift man – auch in der Peripherie – immer mehr auf die minimal-invasiven Technologien zurück. Natürlich müssen dafür auch entsprechende Experten da sein. Das ist die Zukunft der Urologie. Ich schätze, dass man in zehn Jahren die Prostata gar nicht mehr offen operieren wird. Auch die meisten Eingriffe an der Niere werden nicht


gemeinden

Medizinische Laufbahn Dr. Lukas Lusuardi studierte Medizin an der Universität Verona und absolvierte dort auch die Facharztausbildung mit Abschluss im Jahr 2000. Anschließend war er als Facharzt an der Kinderurologie Linz, an der Kinderurologischen Sektion des AKH Wien und ab 2004 am Krankenhaus Bozen tätig. Zur Vertiefung seiner beruflichen Ausbildung wechselte er im Juni 2010 als Oberarzt an die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg; im Juli 2013 konnte er sich habilitieren. Dr. Lusuardi ist Autor zahlreicher nationaler und internationaler Publikationen, zudem Mitautor von Arbeiten zu urologischen und onkologischen Themen. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die minimal-invasive Chirurgie, speziell die Laparoskopie der Prostata und der Niere sowie die Endo-Urologie und Laser-Endoskopie von Harnsteinen und Prostata. Auch war er an nationalen und internationalen Urologie-Abteilungen als Gastarzt tätig, um Techniken zur Wiederherstellung von Harnblase und Harnröhre zu demonstrieren.

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werden zu forschen. tezeiten und lange Listen redumehr offen durchgeführt werden. Mit welchen Themen befassen zieren. Was bedeutet das für den HeiWie oft ist das Ambulatorium in Sie sich derzeit? lungsprozess? Mein Hauptinteresse, das mich Erstens hat man keine Wundhei- Sterzing geöffnet? während der letzten Jahre begleiBis dato zweimal pro Woche. Ich lungsstörungen, die gibt es praktet hat, gilt der Laserbehandlung werde in den nächsten Wochen tisch nicht mehr. Zweitens wird der gutartigen Vergrößerungen und Monaten die Notwendigkeit die Blutungsneigung gesenkt. Es der Prostata – in Südtirol relatiauswerten müssen. Reichen zwei ist statistisch erwiesen, dass man ves Neuland. Ich selbst habe vor Tage pro Woche in Sterzing, zwei bei laparoskopischen Eingriffen Jahren die erste ProstatabehandTage in Innichen, eineinhalb Tage weniger blutet. Drittens sind die lung mit Laser in Bozen durchgein Bruneck? Das sind Fragen, die Schmerzen viel geringer. führt, seither hat sich nicht mehr noch beantwortet werden müsZusätzlich kann ich die Prostata viel getan. Ich glaube, man muss sen. Die Unterstützung von Genemit einer besseren Bildqualität mehrere Alternativen der miniraldirektor Dr. Siegfried Gatscher operieren, weil ich mit dem Lamal-invasiven Behandlung auch wurde mir jedenfalls zugesichert. paroskop alles vergrößern kann. für die gutartige Vergrößerung Ich werde auch mit den Kollegen Dann kann ich die Nerven besser der Prostata anbieten, sehen, den Benicht nur das konventiockenboden besVon den sechs am häufigsten nelle Resezieren, was ja gut ser erkennen und vorkommenden Tumorerkrankungen funktioniert, aber es gibt habe eine besseFälle, in denen man andere Qualität in den des Mannes sind drei urologischer Natur.“ res anbieten muss. Viele Ergebnissen. Vor ältere Menschen nehmen allem die RoboMedikamente für die Blutgerinin der Peripherie reden, damit die ter-Laparoskopie wird sich durchnung, die man nicht immer einZusammenarbeit gut funktioniert setzen, so dass die offene Chirurfach absetzen kann; da brauche und die Patienten nicht allzu langie weniger häufig bzw. nur mehr ich Methoden, mit denen der Page warten müssen. in Sondersituationen notwendig tient trotzdem behandelt werden Welche Ziele haben Sie sich für sein wird. kann, ohne dass es für ihn gefährIhr Ärzteteam ist auch für das Ihre Tätigkeit als Primar gesetzt? lich wird. Hauptziel ist sicherlich, dass ich Urologie-Ambulatorium am Ich beschäftige mich auch mit die Qualität, die ich vom AusKrankenhaus Sterzing zuständem Prostatakarzinom, vor allem land gewohnt bin, auch hier eindig. Was wird im ambulanten im Bereich der Diagnostik und bringe. Den Standard, den ich an Dienst angeboten? der Früherkennung mit der neuder Uniklinik Salzburg genossen Ambulant wird bei der Abklärung en Fusionstechnik. Da haben wir habe, würde ich hier gerne etabvom Kind bis zum älteren Herrn eine Kooperation mit der Univerlieren. Vielleicht können wir diealles angeboten bzw. muss künfsität Salzburg, die wir sicher weisen sogar verbessern. Wenn man tig alles angeboten werden. Der terführen werden. nur auf das gleiche Niveau schaut, Urologe klärt Symptome und Begibt es keine Chance, sich irgend- Ein Tipp für unsere Leser, wie Sie schwerden mit dem Patienten diwie zu verbessern. Nur wenn man urologischen Krankheiten am rekt ab; bedarf dieser einer stationach oben schaut, kann man besten vorbeugen können? nären Betreuung oder einer speEigentlich hängt jede urologiwachsen. Es ist genauso wichtig, ziellen Behandlung, bekommt er sche Tumorerkrankung mehr wenn auch intern Kritik geäußert gleich – wenn möglich am selben oder weniger mit dem Rauchen werden kann. Tag – auch schon den nächsten zusammen. An BlasenkarzinoTermin. Nur so können wir War- Ist Forschung ein Thema an der men erkranken fast ausschließUrologie-Abteilung in Brixen? lich Raucher, auch beim NierenJa, es ist absolut mein Ziel, dass tumor ist der Anteil der Raucher Forschung stattfindet. Ich persönsignifikant. Es ist deshalb ratsam, lich werde sicherlich weiterhin das Rauchen zu reduzieren oder forschen und wissenschaftlich tä– noch besser – ganz damit auftig sein, so wie ich es in den letzzuhören. ten Jahren gemacht habe. Die vor Zusätzlich sind eine gesunde Erallem qualitativ unzureichende nährung sowie ausreichend BeForschungstätigkeit war für mich wegung wichtig. Diese drei auch der Grund, weshalb ich daGrundregeln – nicht rauchen, gemals Südtirol den Rücken gekehrt sunde Ernährung und Bewegung habe und nach Österreich gegan– würden sehr viel bewirken, in jegen bin. Wenn wir unser Personal der Hinsicht, aber vor allem auch steigern und an Forschung interin der urologischen Welt. essierte Assistenten von anderen Kliniken bekommen, wird es in Interview: Susanne Strickner Zukunft auch in Südtirol leichter

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soziales

Familiengeld der Region für 2015: Ansuchen ab 1. September Für das Familiengeld der Region braucht es die Eeve, die systematische Bewertung über Einkommen und Vermögen für jedes Familienmitglied. Für das Jahr 2015 werden dafür Einkommen, Vermögen und Ausgaben aus dem Jahr 2013 herangezogen. Über die Patronate kann dafür kostenlos angesucht werden. Das Familiengeld der Region besteht in einer monatlichen finanziellen Zulage. Hinsichtlich Familienzusammensetzung muss eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt werden: 1. Für das erste Kind kann man es nur bis zu seinem siebten Lebensjahr erhalten; 2. bei zwei Kindern bis zu ihrer Volljährigkeit, wobei neu ist, dass für das zweite Kind auch dann gezahlt wird, wenn das erste die Volljährigkeit erreicht hat; 3. eine Ausnahme sind Kinder mit schwerer Behinderung, bei ihnen wird von einer Altersgrenze abgesehen; Schlussendlich ist der über die Eeve ermittelte Einkommens- und Vermögenswert ausschlaggebend für die Höhe der monatlichen Zulage. Das Ansuchen, eingereicht zwischen 1. September und 31. Dezember 2014, garantiert eine nahtlose Auszahlung für das Jahr 2015. Für Neugeborene sollte das Ansuchen innerhalb der ersten 90 Tage nach der Geburt eingereicht werden, dann steht das regionale Familiengeld schon ab dem Folgemonat der Geburt zu. Die EEVE und das Gesuch für das regionale Familiengeld werden im Landessekretariat des SBR-ASGB in Bozen und in den ASGB-Bezirksbüros abgefasst. Zudem werden auch heuer wieder direkt vor Ort kostenlose Sprechstunden nach Terminvereinbarung (Tel. 0471 308200) abgehalten. Folgende Dokumente und Unterlagen über das Einkommen, Vermögen und Ausgaben vom Jahr 2013 werden für die Abfassung der Eeve gebraucht: • Ausweis und Steuernummer aller Familienmitglieder; • eine Ersatzerklärung über die Wohnsitzbescheinigung und Familienzusammensetzung; • die Bankkoordinaten des Antragstellers; • Lohnabhängige: CUD und Steuererklärung aller Familienmitglieder (Modell 730 oder UNICO); • Voucher für Vergütungen • Selbstständige: IRAP-Erklärung; • Bauern: Nachweis über die Erschwernispunkte, Unterlagen über den Kulturgrund; • Familie in Miete: Mietvertrag und eventuelle Unterlagen über Landesmietbeiträge; • Familie in Erstwohnung: Kataster- und Grundbuchsauszug; • Bei weiterem Immobilienbesitz, auch im Ausland: Kataster- und Grundbuchsauszug sowie eventuelle Mieteinnahmen; • Bei unterschiedlichen Familiensituationen entsprechende Bescheinigungen wie das Trennungs- oder Scheidungsurteil, Unterhaltszahlungen, Zuerkennung einer schweren Behinderung; • Angaben über bewegliches Vermögen über 100.000 Euro mit Stand 31. Dezember 2013. Christine Staffler, ASGB

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PR

Mut zur Veränderung

In jedem Menschen steckt viel mehr Potential, als er zeigt und als er selbst vielleicht vermutet, davon ist Martha Erlacher überzeugt. Sie ist Master Top Coach im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Personalmanagement und auch im Bereich Farb- und Stilberatung tätig. „Das Potential in jedem von uns ist durch Prägungen der Kindheit und Einflüsse der Umgebung gewissermaßen eingeschlafen – es muss nur geweckt werden“, so Martha Erlacher. Die Säulen ihrer Arbeit sind Optimierung für Unternehmen, Persönlichkeitsentwicklung sowie Farb- und Stilberatung. Hierfür bietet sie Seminare, Coachings, Vorträge und individuelle Beratung an. Ihre Klientel ist bunt gemischt: Da gibt es Einzelpersonen, die ihre Persönlichkeit entfalten oder nach einer Krise einen neuen Weg einschlagen und sich verändern möchten. Es gibt Firmenchefs, die an ihren Führungskompetenzen arbeiten möchten, und Unternehmen, die ihre Mitarbeiter motivieren wollen. Es gibt Studenten, die eine Orientierungshilfe für den weiteren Lebensweg suchen.

F: M. Erlacher

Wie wirke ich auf andere? Selbstbewusst oder eher unsicher? Eigentlich könnte ich ganz anders sein, als ich mich jeden Tag zeige ... in mir steckt doch sehr viel mehr! Beinahe jedem von uns sind solche Gedanken schon durch den Kopf gegangen, und doch zögern wir, uns zu verändern.

Master Top Coach Martha Erlacher

Was macht eine erfolgreiche Persönlichkeit aus? Ein umfassender Bereich in der Arbeit von Martha Erlacher ist die Persönlichkeitsentwicklung. Zu Beginn wird eine Potentialanalyse gemacht und herausgefunden, wo die Stärken und Schwächen einer Person liegen und nach welchen Werten sie lebt. „Werte sind deshalb so bedeutsam, weil sie sozusagen die Leitplanken in unserem Leben sind“, erklärt sie. Sie entscheiden über unser Handeln und sind der Grund, weshalb man sich versteht oder weshalb man bei anderen aneckt. Dieses Prinzip ist vor allem für Unternehmen sehr wichtig. Firmen sollten ihre Werte klar definieren, um einen Konsens zwischen Firmenphilosophie und Mitarbeiter finden zu können. Nachdem die Potentialanalyse ab-

geschlossen ist, geht es darum, herauszufinden, was einen motiviert und demotiviert, um auf dieser Basis Motivationsstrategien herauszuarbeiten, eigene Stärken zu halten und diese wirkungsvoll einzusetzen. Ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeitsentwicklung ist die Kommunikation, sei es in der Partnerschaft als auch im Berufsleben. „Für die Optimierung von Unternehmen ist dies ein essentieller Bereich“ so Erlacher „Wenn der Informationsfluss stimmt, bessert sich das Arbeitsklima und die Produktivität erhöht sich um Einiges.“

ger, von der optimalen Kravattenlänge bis zur optimalen Farbwahl (niemals mehr als drei Farben kombinieren!). Accessoires verdienen ein besonderes Augenmerk. Während sie bei Frauen das Gesamtbild vor allem verfeinern, sind sie bei Männern weit aussagekräftiger; sie sollten Accessoires wie zum Beispiel Uhren deshalb sehr sorgfältig wählen. Bei der Bekleidung ist vor allem die Farbe wichtig; sie muss so passend sein, dass sie das Gesicht zum Leuchten bringt. Der ideale Schnitt hebt das Schöne hervor, das in jedem von uns steckt.

Der erste Eindruck zählt, und der letzte bleibt

Unverwechselbare Persönlichkeit

Wahre Worte, doch was bedeuten sie für den Alltag? Das Auftreten einer Person wird bestimmt von seinem Handeln, seinem Aussehen, seiner Art sich zu bewegen und zu sprechen. „Farb- und Stilberatung spielt hier eine wichtige Rolle“, erklärt Martha Erlacher. Sie bietet Einkaufsbegleitung und Typberatung an, Knigge und Regeln für die Tischkultur gehören ebenso dazu. Nicht nur für Frauen, auch für Männer hat sie wertvolle Tipps auf La-

Martha Erlachers Lieblingszitat von Franz Grillparzer beschreibt ihre Philosophie sehr treffend: „Werde, was du noch nicht bist, bleibe, was du jetzt schon bist; in diesem Bleiben und in diesem Werden liegt alles Schöne hier auf Erden.“ Jeder von uns ist eine einzigartige Persönlichkeit, viel bunter als wir selbst vermuten. Uns selbst besser kennen zu lernen, kann spannend sein und auch hilfreich auf unserem weiteren Lebensweg!

S e m i n a r e IN S T ER Z IN G , H O T E L Z O L L Mitarbeiter führen DO, 11.09.2014: 8.30 bis 17.00 Uhr Mitarbeitergespräche erfolgreich führen DO, 18.09.2014: 8.30 bis 13.00 Uhr Das Einstellungsgespräch DO, 18.09.2014: 14.00 bis 18.30 Uhr

Sicheres Auftreten zu wissen was wirkt DO, 09.10.2014: 9.00 bis 18.00 Uhr Durch Persönlichkeitsentwicklung hin zu einem erfolgreichen und glücklichen Leben DO, 16.10.2014: 9.00 bis 17.00 Uhr

Madoos 13 I 39057 Eppan Tel.: +39 349 4756842 info@erlacher-martha.com www.erlacher-martha.com


gesellschaft

Gewalt gegen Frauen Frauen, die Opfer von Gewalt werden, werden in Südtirol nicht alleingelassen. Fünf Frauenhäuser mit 40 Wohnungen bzw. Zimmern und vier Kontaktstellen gegen Gewalt können im Notfall aufgesucht werden. Zusätzliche Plätze stehen auch für ihre Kinder zur Verfügung. In der Bezirksgemeinschaft Bozen haben sich laut einer Erhebung des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) im Jahr 2013 208 Frauen (19,7 ‰) an eine Kontaktstelle gegen Gewalt gewandt, gefolgt vom Pustertal mit 126 Frauen (15,6 ‰), Eisacktal mit 74 Frauen (14,4 ‰) und Burggrafenamt mit 127 Frauen (12,6 ‰). Im Wipptal haben 21 Frauen (10,5 ‰) eine Kontaktstelle aufgesucht. Dahinter reihen sich Salten-Schlern mit 39 Frauen (8,0 ‰) und Überetsch-Unterland mit 37 Frauen (5,0 ‰). Im Vinschgau wurden 14 Fälle (4,0 ‰) gemeldet. Schätzungsweise sucht nur eine je zwanzig Frauen mit Gewalterfahrungen Hilfe. Insgesamt scheint es im Osten Südtirols (Pustertal, Eisacktal, Wipptal) häufiger zu Gewalt an Frauen zu kommen als im Westen und Süden des Landes. Mit Jahresende 2013 hielten sich 34 Frauen – minderjährige Kinder nicht mitgerechnet – in den Einrichtungen auf. Im Laufe des Jahres wurden jedoch fast 200 Personen aufgenommen; etwa die Hälfte davon sind misshandelte Frauen, die andere Hälfte ihre Kinder. 49,2 Prozent der betroffenen Frauen blei-

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ben weniger als drei Monate, 7,6 Prozent der Betreuten leben länger als ein Jahr in der Einrichtung. Die Aufenthaltsdauer hängt u. a.

von der Herkunft der Frauen ab: Ausländische Frauen ohne ausreichendes soziales Netzwerk benötigen dringender einen Zufluchtsort, während für italienische Staatsbürgerinnen häufig die Unterstützung durch die Kontaktstellen gegen Gewalt ausreicht. Die Opfer von Gewalt fallen überwiegend in die mittleren Altersklassen (30 – 44 Jahre). Der Gewalttäter ist fast immer der Ehemann, der Lebensgefährte oder der „Ex“. In drei von vier Fällen kommt es

nach der Geburt der Kinder zu Gewalterfahrungen. Etwa jede vierte Frau (22,1 %) ergreift selbst die Initiative und wendet sich an ein Frauenhaus. In 14,2 Prozent der Fälle kommen der Frau Bekannte zu Hilfe, während die Familie nur in vier Prozent der Fälle tätig wird. Die Zuweisung erfolgt weiters durch Sozialeinrichtungen; in jedem siebten Fall werden die Ordnungskräfte oder die Justiz aktiv. Auffallend ist die Zunahme der Fälle von Gewalt bei Paaren, bei denen beide Partner italienische Staatsbürger sind: Sie sind von 45,5 Prozent im Jahr 2012 auf 56,6 Prozent im Jahr 2013 gestiegen, auch wenn dieser Wert noch unter dem entsprechenden Wert in der Gesamtbevölkerung liegt. 31,9 Prozent der betroffenen Frauen sind arbeitslos. Damit ist dieser Wert deutlich höher als jener der Gesamtbevölkerung: In Südtirol liegt die Arbeitslosenquote der Frauen bei fünf Prozent.

Anlaufstelle im Wipptal Zwischen Sozialsprengel Wipptal und Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen sowie Frauenhaus Brixen besteht eine bedarfsorientierte Zusammenarbeit. Für Frauen in Gewaltsituationen und ihre Kinder gibt es in Sterzing jeden ersten Donnerstag im Monat ein Beratungsangebot nach Terminvereinbarungen. Betroffene können sich an die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen wenden. Diese ist rund um die Uhr unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330 erreichbar. Die Beratungsstelle in Brixen (Bahnhofstraße 27, Tel. 0472 820587, E-Mail frauenhaus.brixen@ bzgeis.org) kann zu Bürozeiten aufgesucht werden.

Ehetrennungen rückläufig Dass auch in Südtirol immer weniger Ehen halten, bis dass der Tod sie scheidet, belegen die vorliegenden Zahlen: nach einer Erhebung des Landesinstitutes für Statistik (ASTAT) wurden im Jahr 2013 in Südtirol 557 Ehetrennungen verzeichnet; das sind 12,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die rückläufigen Zahlen müssen jedoch im Zusammenhang mit tendenziell sinkenden Eheschließungszahlen betrachtet werden. Etwa zwölf Prozent der Ehepaare konnten ihren fünften Hochzeitstag nicht feiern, mehr als die Hälfte hatten fünf bis 19 Ehejahre hinter sich, während fast ein Drittel der getrennten Ehen 20 Jahre und länger gehalten hatten. Die Zahl der Scheidungen (492) liegt im Bezugsjahr nur geringfügig unter dem Wert des Vorjahres (-3,1 %). Die mittlere Ehedauer vor einer Trennung betrug 16 Jahre, jene vor einer Scheidung 20 Jahre. Dabei scheinen kirchlich geschlossene Ehen eine längere Lebensdauer zu haben. 80 Prozent der Trennungen erfolgten einvernehmlich. Bei fast 40 Prozent der Scheidungen sind auch minderjährige Kinder betroffen.

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Herbst

in Sterzing

Die Knödel sind los Traditionelles Knödelfest am 14. September in der Sterzinger Fußgängerzone

Bereits Kultstatus hat das Knödelfest in Sterzing, das schon seit vielen Jahren den Herbst in der Fuggerstadt einläutet. Auch heuer verwandelt sich die Sterzinger Fußgängerzone am 14. September in eine FreiluftGaststätte der Extraklasse und lässt so manches Schlemmerherz höher schlagen. Speck-, Käse-, Spinat- und Marillenknödel werden auch bei der diesjährigen Ausgabe die Lieblinge auf dem Teller sein. Aber auch Experimentierfreudige kommen mit neuen, exotischen Knödelkreationen voll auf Ihre Kosten. Ein Dutzend Wipptaler Gastwirte werden wieder über 25.000 Knödel drehen und rund 30 leckere Sorten zaubern. Eröffnet wird das Knödelfest von Bürgermeister Fritz Karl Messner um 11.30 Uhr auf dem Stadtplatz. Gespeist wird bei volkstümlicher Musik am heuer erstmals über 400 m langen Tisch, der sich bis 19.00 Uhr bei jeder Witterung durch die Alt- und Neustadt schlängelt. Um 15.30 Uhr geht’s wieder ans Rekorde brechen. Martin Aichner aus Kastelruth kürte sich 2013 zum „schnellsten Knödeldrahner“. Wer am Wettbewerb teilnehmen möchte, kann sich im Tourismusverein Sterzing (max. 15 Teilnehmer, 5 Euro Startgeld, Fax 765441, info@infosterzing.com) innerhalb 13. September anmelden. Das Knödelfest wird vom Tourismusverein und den Gastbetrieben organisiert. Es zählt zur „Alpinen Knödel-Trilogie“ mit zwei weiteren Knödelhighlights nördlich des Brenners: Am 13. September findet in Zell am See-Kaprun das Käse- und Knödelfestival statt, am 20. September wird das beliebte Knödelfest in St. Johann in Tirol gefeiert. Mehr zu den Knödelveranstaltungen auf www.knoedelfest.com.

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Shopping auf dem „Roten Teppich“

Nicht nur Knödel, sondern auch Teppiche werden im Sterzinger Herbst gerollt. An vier Samstagen vom 20. September bis zum 11. Oktober wird das Einkaufen in der Fuggerstadt wieder zum Schauspiel: Ein roter Teppich wird durch die Alt- und Neustadt, Geizkofler- und Bahnhofstraße, über den Untertorplatz, die Frundsbergstraße und die Ralsergasse sowie zum City Center ausgelegt und die vielen Besucher – begleitet von Musik, Gastronomie und Unterhaltung – von Geschäft zu Geschäft führen. Jeder der vier Shoppingsamstage steht unter einem anderen Motto: Am 20. September liegt an allen Ecken und Gassen der Stadt Musik in der Luft. Am 27. September gibt es lustige Spiele für Kinder und Erwachsene. Der 4. Oktober ist ganz dem Thema Holz gewidmet, am 11. Oktober steht die Wipptaler Initiative „Guat und va do“ im Mittelpunkt. Wie immer gibt’s an allen vier Samstagen kulinarische Köstlichkeiten und ein kleines Geschenk für alle, die am selben Tag in drei teilnehmenden Geschäften einkaufen. Auch das Parken auf den öffentlichen Parkplätzen ist kostenlos.

Immer das passende Geschenk In rund 100 Geschäften, Bars, Restaurants und Beherbergungsbetrieben einkaufen und Kulinarisches genießen und dabei mit bunten Einkaufsgutscheinen bezahlen. Die Sterzing-Gutscheine im Wert von jeweils 10 Euro sind eine einzigartige Geschenksidee zu jedem Anlass, für jeden Geschmack. Erhältlich im Tourismusverein Sterzing und in den Raiffeisenkassen des Wipptales.

www.sterzing.com erker september 14


gesellschaft

Roßkopf

Genussbotschafter der Almwirtschaft

Einmal im Jahr präsentieren sich die Senner mit ihren hochwertigen und würzig duftenden Produkten am Sterzinger Hausberg. In diesem Jahr haben 25 Almen aus ganz Südtirol an der 14. Almkäse- und Almbutterverkostung teilgenommen und sich von einer siebenköpfigen Fachjury bzw. dem Publikum in vier Kategorien testen lassen. Darüber hinaus haben auch Ziegenund andere Käsevariationen sowie Kräuterquark den Gaumen von Käse-Liebhabern bereichert. Den besten Graukäse bot in diesem Jahr Hedwig Schölzhorn von der Martalm in Ridnaun, gefolgt von Sabine Nössing von der Baronkaser in Vallming und Florian Schölzhorn von der Klammalm in Ratschings. Die schmackhafteste Butter attestierte die Jury mit Käsemeistern verschiedener Südtiroler Sennereien Norbert Zöschg von der Äußeren Schwemmalm in Ulten

vor Johann Stolz von der Alminteressentschaft Vals und Karin Gruber von der Grauneralm im Vinschgau. Den überzeugendsten Frischkäse kredenzte Familie Johann Larch von der Aglsalm in Ridnaun vor Hedwig Schölzhorn (Martalm) und Karin Gruber (Grauneralm). Auch beim vom Publikum bewerteten Schnittkäse schnitt Familie Larch von der Aglsalm am besten ab, gefolgt von Carmen Pittracher von der Riedbergalm und Stefan Ilmer von der Rableidalm im Pfossental. Veranstaltet wurde die weit über das Wipptal hinaus bekannte Leistungsschau von der SBJ-Ortsgruppe Sterzing Ende Juli in Zusammenarbeit mit der Rosskopf Seilbahn GmbH. Längst ist sie auch zu einem gesellschaftlichen Event geworden. Für Stimmung sorgten die „Lissna Schuiplattla“.

Südtiroler Köcheverband

Neuer Start mit jungen Köpfen Der Bezirk Wipptal im Südtiroler Köcheverband hat sich schuss will aktuelle Kernthemen der Weiterentwickunter der Führung von Bezirksobmann Peter Stuefer lung im Kochberuf thematisieren, die Bedeutung der neu positioniert. Ihm ist es gelungen, ein junges Team Aus- und Weiterbildung auf hohem Niveau kommunizu formieren, das dem Wipptal im Bereich der Kulinarik zieren, die Wipptaler Köche zu Spezialisierungen motiwiederum ein aktives und innovatives Verbandsleben vieren und ein kulinarisches Netzwerk im Wipptal aufeinhauchen möchte. bauen. Bezirksobmann Stuefer In Zukunft möchte der und seine beiden StellverSKV-Bezirk Wipptal periotreter Lukas Unterholzner disch Kochmeetings auf und Dominik Cimetti hoBezirksebene durchfühben hervor, dass es dem ren, VergleichsverkostunBezirksausschuss besongen anbieten und sich ders wichtig sei, das Zuauch am „Roten Teppich“ sammengehörigkeitsgein Sterzing beteiligen. fühl und die Identität im Bei der konstituierenden Kochberuf zu fördern und Sitzung übergab Staudzu entwickeln. Diesem ge- (v. l.) Adalbert Staudacher, SKV-Bezirksobmann Peter Stuefer, Schriftführer Simon acher im Namen des hören weiters Schriftfüh- Seidner, Kassier Florian Schroll, 2. Bezirksobmann-Stellvertreter Dominik Cimetti, langjährigen Bezirksobrer Simon Seidner, Kassier 1. Bezirksobmann Stellvertreter Lukas Unterholzer (nicht im Bild Andreas Siller) mannes Norbert Raich Florian Schroll und Andresämtliche Unterlagen as Siller, Ansprechpartner für Sterzing und Pfitsch, an. dem neuen Ausschuss. SKV-Präsident Reinhard Steger Das Wipptaler SKV-Team möchte dem Kochberuf vor dankte dem bisherigen Bezirksausschuss für seine TäOrt ein Gesicht geben und diesen in den Mittelpunkt tigkeit und wünschte dem neuen Ausschuss viel Erfolg der Wipptaler Öffentlichkeit rücken. Der neue Aus- für die Zukunft. erker september 14

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gesellschaft

Musikalische Hüttengaudi

Gemeinschaft (er)leben Im Juli verbrachten die Ministrantengruppen Wiesen und Sterzing mit der Sterzinger Jungschar ein

Als Höhepunkt des heurigen musikalischen Jahres verbrachte die Jugendkapelle Mareit ein dreitägiges Hüttenlager im Sterzinger Haus auf dem Roßkopf. Neben Teil-und Vollproben mit Kapellmeister Jürgen Salzburger kam auch der Spaß nicht zu kurz: Es gab Wanderungen zur Kuhalm und auf das Köpfl und lustige Spieleabende. Zum Abschluss präsentierte die JuKaMa ihr Können bei einem abwechslungsreichen Konzert für Eltern, Freunde und Musikbegeisterte im Sterzinger Haus.

„Im Reich der Maya“ Im Rahmen der „Fairen Woche“ organisiert der Weltladen Sterzing am 1. Oktober die Multivisionsshow „Im Reich der Maya: Fairer Handel, Mystik, Abenteuer“. Dabei zeigen die Fotografen Michael Wolfsteiner und Jutta Ulmer von lobOlmo, assoziierte Mitglieder von WFTO, faszinierende und ausdrucksstarke Bilder. Die Vorführung findet im Raiffeisensaal in Sterzing mit Beginn um 20.00 Uhr statt.

Hüttenlager im neuen Jugendhaus Hahnebaum im Passeiertal. Das Selbstversorgerhaus, das von

Südtirols Katholischer Jugend und dem Jugendbüro Passeier geführt wird, war früher eine Jägerschule. Die Kinder erwartete ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm, das sie im Ferienhaus und in der Natur erleben konnten. Ein Werwolfspiel, eine Schatzsuche und verschiedene Waldspiele trugen wesentlich zur Stärkung der Gemeinschaft bei.

Ministranten im Hochseilgarten Einige Ministranten der Pfarreien Sterzing und Stilfes besuchten kürzlich auf Einladung des Jugenddienstes Wipptal den Hochseilgarten „Skytrek“ in Sterzing. Dabei lösten sie einen Gutschein ein, den sie beim MinistrantenFußballturnier gewonnen hatten. Die verschiedenen Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden machten das Klettern zu einem besonderen Erlebnis. Die Minis konnten sich auf Nervenkitzel und Abenteuer der besonderen Art einlassen und dabei ihre persönlichen Grenzen ausloten. Jeder

wurde gefordert und gleichzeitig gefördert, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen,

das Selbstvertrauen zu stärken, Toleranz zu erlernen, Ängste abzubauen und vor allem die Natur zu erleben.

Wipptaler Jugendfeuerwehren in Aktion

Hilfe für Alleinerziehende Am 22. September startet eine neue Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende in Sterzing, an der alle Interessierten, die Fragen zur Kindererziehung haben, unter Trennungssorgen leiden oder Hilfe zur Bewältigung ihrer Lebenssituation benötigen, teilnehmen können. Geleitet werden die Treffen von einer pädagogischen Fachkraft, die auf Kindererziehung und Trennung spezialisiert ist; sie finden nach Absprache einmal im Monat in diskretem Rahmen statt. Anmeldungen unter der Rufnummer 333 8397846.

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Tausende Feuerwehrleute aus Südtirol, Österreich, Deutschland, Slowenien, Kroatien, der Schweiz und dem Trentino probten auch heuer monatelang für die Landeswettbewerbe der Feuerwehr und Jugendfeuerwehr in Welsberg-Taisten. Auch die Wipptaler Jugendgruppen aus Sterzing, Mauls, Ratschings und Telfes mit je neun Mann und einem Reservemann trainierten fleißig auf den Sportplätzen in Sterzing und Mauls sowie auf dem neu errichteten Übungsplatz in Stange. Dabei gaben die Jugendbetreuer ihr Bestes, um die Sprösslinge zum Laufen, Springen, Kriechen, Kuppeln, Pumpen, Zielspritzen, Geräte auflegen, Knoten knüpfen und Kommandieren zu animieren. Über 20 Proben und mehr als doppelt so viele Stunden pro Jugendfeuerwehr

wurden absolviert. Fleiß und Disziplin der Zwölf- bis 17-Jährigen sowie der gezielte Einsatz der Jugendbetreuer haben sich gelohnt: Alle Wipptaler Jugendgruppen haben beim Landesbewerb in Welsberg-Taisten sehr gut abgeschnitten und die Leistungsabzeichen in Bronze und Silber geschafft. Die Jugendgruppe Telfes (im Bild), die in der aktuellen Formation zum ersten Mal bei einem Jugendfeuerwehr-Bewerb teilgenommen hat, landete sowohl beim Bezirksbewerb in Steinhaus als auch beim Landesbewerb in Taisten auf dem 1. Platz in der Wipptaler Bezirkswertung. Zudem belegte das Telfer Team in der Gesamtwertung unter knapp 100 zum Landesbewerb angetretenen Gruppen den hervorragenden 28. Platz. erker september 14


frage-ecke

Ausgegrenzt Ein besonderer Familientag Ende Juni fand die jährliche Familienwanderung des Katholischen Familienverbandes Südtirol (KFS) statt. Ziel war heuer die urige Ontrattalm im Jaufental. 120 Mitglieder waren aus allen Landesteilen angereist, um gemeinsam mit anderen Familien zu wandern und zu spielen. Den zahlreichen Kindern, die heuer mitgewandert sind, bot der KFS-Bezirk Wipptal tolle Spiele und Bastelideen: So wurden Schiffe aus Holz gebastelt und Steine bemalt. Nach einer Feldmesse mit Regens Fabian Tirler verwöhnte der Hüttenwirt die hungrigen Wanderer mit leckeren Würstchen.

Ferien(t)räume in Pfitsch 10 Jahre Sommerprojekt in Kematen

Zum 10. Mal gab es in der Gemeinde Pfitsch in diesem Sommer für Kinder zwischen vier und 14 Jahren ein abwechslungsreiches Sommerprogramm. Das Angebot unter dem Motto „Ferien(t)räume“ nutzten 80 Kinder und erlebten Ende Juli unbeschwerte und vor allem erlebnisreiche Tage. Das Betreuerteam unter der Leitung von Renate Rainer ließ sich

auch heuer wieder einiges einfallen. Besonders begeistert waren die Kinder von „Der Nacht der verzauberten Wesen“ mit Lagerfeuer und Zeltlager in der Aue, vom Erlebnistag mit Jägern, einem Ausflug zur Geisler Alm, dem Besuch im Schwimmbad, Arbeiten mit Bernstein, der Schminkecke, dem Basteln an Stationen und dem Spielen im Freien.

Evelyn Haller

Wir haben einen elfjährigen Sohn (Thomas) mit einer körperlichen Beeinträchtigung und eine Tochter (Anna), sieben Jahre alt. Wir leben in einem kleinen Dorf. Leider werden unsere Kinder ausgegrenzt und gemobbt – auch unsere Tochter. Unsere Kinder leiden sehr darunter und auch wir sind mittlerweile ganz fertig. Als Begründung geben diese Kinder an, sie machen das wegen der Behinderung. Die Erwachsenen in der Umgebung finden dies nur Kinderkram. Was sollen wir tun? Mobbing ist eine Form offener und/ oder subtiler Gewalt gegen Personen über längere Zeit. Es kann sich dabei um verbale und/ oder physische Gewalt handeln. Die gemobbte Person wird gehänselt, abgewertet, schikaniert, bedroht. Je länger Mobbing andauert, umso schwieriger ist es, eine Lösung zu finden, und umso sicherer ist die körperliche und/ oder seelische Beeinträchtigung der betroffenen Kinder. Häufig sind die Erwachsenen ratlos oder schauen weg, während die Opfer die Schuld bei sich selbst suchen und zunehmend in eine soziale Isolation geraten. Die Folgen wirken sich auf die gesamte Persönlichkeit aus: Zum Verlust des Selbstvertrauens können Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme hinzukommen sowie Isolation, Einsamkeit und Depressionen. Bestimmte Persönlichkeitszüge der Opfer scheinen Mobbing zu fördern: So können Kinder betroffen sein, die ängstlich oder überangepasst sind und ein geringes Selbstwertgefühl haben. Ungeschicklichkeit, Hilflosigkeit, geringe Frustrationstoleranz oder – wie in Ihrem Fall – eine körperliche oder geistige Beeinträchtigung können dazu prädestinieren. Eine Möglichkeit wäre, mit den Kindern, die das Mobbing betreiben, das Gespräch zu suchen und ihnen aufzuzeigen, dass ihr Verhalten Ihre Kinder sehr verletzt. Oft sind sich die anderen Kinder dessen nämlich gar nicht so richtig bewusst. Weiters könnten Sie sich nach Schulbeginn an die Schule wenden mit der Bitte, das Thema aufzugreifen. Zudem würde ich Ihnen als Familie empfehlen, Hilfe aufzusuchen, mit dem Ziel, dass Sie als Familie – und im Besonderen die Kinder – stärker und selbstbewusster werden. Wichtig ist, dass die Kinder lernen, dass sie nichts falsch machen und dass Haben auch Sie eine Frage zu den Themen sie okay sind, so wie sie sind. Erziehung, Schulprobleme, familiäre, partnerGut für das Selbstvertrauen ist schaftliche oder persönliche Konflikte? Dann auch, wenn Kinder ihre Stärken schreiben Sie mir: info@hallerevelyn.it. Ihre Fraspüren. Kann Anna gut singen? ge (auch anonym) wird vertraulich behandelt. Dann melden Sie sie in der Musikschule an. Mag Thomas gern Tiere? Dann könnte heilpädagogisches Reiten, das auch in Sterzing angeboten wird, eine gute Möglichkeit sein, mehr Selbstvertrauen zu gewinnen! Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Stärke für die nächste Zeit!

„Gefragt sind wir“ Vortrag von Ulrich Ladurner Ohnmacht – wer kennt dieses Gefühl nicht? Wer wollte sich darüber wundern? Eurokrise, hohe Jugendarbeitslosigkeit, tausende Ertrunkene im Mittelmeer, Krieg in der Ukraine, Krieg im Nahen Osten. Wir fühlen uns bedrängt von allen Seiten. Und doch: Es kommt auf uns an. Wir können vieles tun, wenn wir uns nicht lähmen lassen. Ulrich Ladurner (im Bild), Auslandserker september 14

redakteur der „Zeit“, hält am 12. September auf Einladung der KVW-Frauen, der Katholischen Verbände, des Jugenddienstes und des Bildungsausschusses Sterzing einen Vortrag zum Thema „Gefragt sind wir. Was jeder von uns tun kann, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen“. Die Veranstaltung, von Dekan Josef Knapp moderiert, findet im Raiffeisensaal in Sterzing statt; Beginn ist um 20.00 Uhr. 43


das wipptal und der erste weltkrieg

In russischer Gefangenschaft Josef Heideggers Kriegstagebuch aus dem Ersten Weltkrieg

Im Februar 1919 in der Brixener Chronik veröffentlicht: „Josef Heideggers Erlebnisse in der russischen Gefangenschaft“

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or 95 Jahren – am 23., 27., und 28. Februar 1919 – erschienen in der Brixener Chronik, einer Tageszeitung „für das katholische Volk“, „Josef Heideggers Erlebnisse in der russischen Gefangenschaft“. Es handelt sich dabei um ein äußerst interessantes historisches Dokument aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. In dieser Ausgabe des Erker können Sie Heideggers Aufzeichnungen ungekürzt nachlesen.

Josef Heidegger, Jahrgang 1886, Stöcklwirt in Sterzing und Besitzer der silbernen Tapferkeitsmedaille, zog am 2. August 1914 als Zugsführer beim 4. Tiroler Kaiserjägerregiment, 9. Kompanie, in den Krieg gegen Russland. Er machte dort sämtliche Schlachten bei Lemberg, Grodek, am San, bei Tarnow und Krakau mit und wurde am 10. Dezember 1914 bei einem Sturmangriff in den Beskiden mit dem gesamten Bataillon gefangen genommen. Die Gefangenschaft währte bis zum 20. Februar 1918. Am 29. März 1918 kehrte Heidegger in seine Heimatstadt zurück. Sein Tagebuch, in dem er alle Erlebnisse vom Tag seiner Gefangennahme bis zu seiner Heimkehr detailliert aufgezeichnet hat, entging glücklicherweise der russischen Konfiskation. Dadurch blieben seine Schilderungen der Nachwelt er-

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halten. Josef Heidegger starb am 29. Mai 1949. Aus unerklärlichen Gründen verbot im Mai 1918 das ehemalige k.u.k. Kriegspressequartier in Wien die Veröffentlichung dieser Aufzeichnungen, während andere anstandslos die Zensur passieren konnten. Vollinhaltlich erschienen sind die Aufzeichnungen erst im Februar 1919 in der Brixener Chronik: „Heidegger ist vielleicht als der einzige unter Tausenden von Zurückgekehrten im unversehrten Besitze eines vollständigen Tagebuches über seine mehr als dreijährigen Erlebnisse in der russischen Gefangenschaft.“ Gefangennahme und Abtransport 10. Dezember 1914. Ein sonniger Wintertag, mäßige Kälte. Unser Bataillon sollte zum so und sovielten Male seine Bravour wieder an den Tag legen. Es wurde zum Sturm kommandiert. Wir rückten in Schwarmlinien vor. Kaum bemerkte dies der Gegner, schritt er seinerseits mit starker Übermacht zum Gegenangriff. Wir fingen den Stoß auf und hielten tapfer stand. Endlich kam der Befehl zum Rückzug, aber es war schon zu spät. Wir sahen uns alsbald von allen Seiten von den Russen umzingelt, ein Ausweg war undenkbar. Unser ganzes Bataillon mußte die

Waffen strecken. In russischer Gefangenschaft! Scham und Schauder zugleich durchlief mich. Die abenteuerlichsten Zukunftsbilder, der Gedanke an das schreckliche Sibirien, von dem ich so manches gehört und gelesen habe, der Gedanke an die Heimat und meine Lieben, ob ich sie wohl noch einmal sehen werde, kurz, Hoffnung, Schrecken und Todesgedanken durchzuckten in buntem Durcheinander wie ein Blitzstrahl das Gehirn. In Gruppen zu 10 und 20 Mann wurden wir abgeführt. Unter den Mitgefangenen befanden sich u. a.: Josef Tschurtschenthaler (Taisten), Martin Egenberger (Jochberg), Franz Platzer (Auer), Karl Fadum (Zams), Josef Rieser (Mayrhofen), Sebastian Moser (Breitenbach). Auch waren viele vom 3. T. Ldsch. Reg. dabei. Der Abtransport ging zu Fuß über Bochnia nach Lemberg. Die tägliche Marschleistung betrug durchschnittlich 30 bis 40 Kilometer. Lebensmittel gab es unterwegs genügend zu kaufen. Eben wollte ich in einem Brotgeschäft in Jaroslau mein Brot bezahlen, als ich zu meinem nicht geringen Schrecken den Abgang der Geldtasche bemerkte. Im Gedränge wurde sie mir ohne Zweifel entwendet. Von da an hatte ich kein Geld mehr, was für mich in der Folgezeit natürlich sehr nachteilig war. Am 23. Dezem-

ber kamen wir in Lemberg an und wurden schon am folgenden Tage einwaggoniert. Und nun ging es in langer, fast ununterbrochener Fahrt über Kiew-Moskau-Jekaterinburg hinein in das unwirkliche Sibirien bis nach Tjumen, ungefähr 300 Kilometer hinter der europäischen Grenze. Auf der Fahrt litten wir überaus unter der grimmigen Kälte, namentlich an den Füßen; wir hatten alle erfrorene Zehen und einige sind auch erkrankt. In Tjumen (Sibirien) Der 1. Jänner 1915 war der Tag unserer Ankunft in Tjumen und ich blieb dort bis zum 5. Mai 1915. Wir kamen in ein Lager mit ungefähr 3000 Gefangenen. Mit der Behandlung konnten wir hier im allgemeinen zufrieden sein. Wir hatten halbwegs zum Essen und um billiges Geld hätte man außerdem genug zu kaufen bekommen, was mir aber, weil ohne Geld, leider nicht möglich war. Von der sibirischen Kälte hat man zu Hause freilich keinen Begriff, es hatte durchschnittlich 30 bis 40 Grad unter Null. Die Lagerräume waren jedoch nicht schlecht geheizt und so hatten wir es erträglich. Die Aufseher waren freundlich mit uns; doch wenn einer nicht parieren wollte, trat die russische Peitsche in Aktion. Das Lagerleben gestaltete sich infolge der sich stets gleichbleiben-

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das wipptal und der erste weltkrieg

und Flöhe in den danken. Aber man ließ uns nicht Zeit massen, und da die vollständige Entden Tagesordnung Baracken derart zu langen Betrachtungen, denn wir fernung derselben der russischen sehr eintönig und überhand, daß wir fuhren sogleich mit Schiff durch die Bauleitung zu umständlich und langweilig. Scheudie Nächte immer Newa in den Ladogasee und diesen zeitraubend schien, so mußten wir ern der Lagerräuim Freien verbrin- durchquerend zum gegenüberlie- die Bahngeleise einfach auf Schnee me, Brotbacken, gen mußten, wo genden Ufer. Von dort marschierten betten. Die Arbeit half uns über die Holzbeschaffung es mitunter sehr wir vier Tage bis Petrosawodsk am Langweile und das Heimweh einiund Verarbeitung kühl und regne- Onegasee und dann weiter nord- germaßen hinweg. Aber von Zeit desselben, WasserJosef Heidegger, Stöcklwirt in Sterzing: wärts bis zur Stelle, wo der Bau der zu Zeit traten die Heimatsgedanken risch war. und Menageholen, von Dezember 1914 bis Februar 1918 in Kurze Zeit nach Murmanbahn seine Fortsetzung bis stärker denn je in den Vordergrund, das waren die stets russischer Gefangenschaft unserer Ankunft Archangelsk fand. Und da mußten zumal, wenn wieder eine militärische wiederkehrenden Tagesbeschäftigungen der Gefan- erschienen eines Tages tschechische also auch wir arbeiten. Mehrere Tau- oder politische Hiobspost durch die genen. Die größte Plage für uns war Offiziere in unserem Lager und war- send Arbeiter, zumeist Gefangene russischen Zeitungen ging. Und soldas Anstehen um die Menage, zumal ben unter uns Leute für die russische und darunter sehr viele Tiroler, fan- che Nachrichten erfuhren wir im euum das heiße Wasser für den unver- Front an. Hiebei versprachen sie uns den wir vor. Überhaupt wurden zu ropäischen Rußland viel mehr wie in meidlichen russischen Tee. Es dauer- das Blaue vom Himmel, aber trotz- so schweren Arbeiten, wie Bahnbau Sibirien. und Bergbau mit Vorliebe Tiroler und In welcher Weise Presse und Volkste oft drei Stunden, bis der letzte da- dem meldete sich niemand. rankam. Und das war im Freien bei Gegen Mitte Juli erfolgte die Aus- Deutschösterreicher und Deutsch- mund arbeiteten, hievon nur einige solcher Kälte. Als Charge brauchte teilung von Wäsche, Schuhen usw., länder hergenommen, während die Beispiele, so wie sie das Tagebuch ich nicht zu arbeiten, sondern hatte verschiedene Einteilungen und Vi- Angehörigen anderer Nationen, zu- verzeichnet enthält. 19. September nur Aufsicht zu führen. Umsomehr sitierungen wurden vorgenommen, mal die Tschechen sich zumeist einer 1915: „An einem dieser Tage langhatte ich daher Zeit, mich der Lange- es hieß, jetzt sei Friede und es ginge leichteren Beschäftigung, besonders te die Nachricht ein, daß Friede sei, weile und trüben Stimmungen hin- bald heimwärts. Am 17. Juli nachmit- des angenehmeren Lebens bei ei- und wieder hieß es, die Deutschen seien bereits bis Petersburg vorgezugeben, an Heimat und Vaterland tags ging auch ein Transport von 600 nem Bauern erfreuen konnten. zu denken. Zu allem Überflusse be- Mann fort, freilich unbekannt, wohin; Am 16. August begannen wir die Ar- rückt und es sei darum von der ruskam ich im Feber Rheumatismus, der einige vermuteten auf Arbeit, ande- beit. An Arbeitslohn erhielten wir für sischen Heeresleitung an den Zaren mich in den Nächten, lang, wie sie re in die Heimat, und so hofften auch den Tag 20 bis 30 Kopeken und wer die Anfrage gestellt worden, ob man hier zur Winterszeit besonders sind, wir, in der kommenden Woche die mehr arbeitete, bekam noch mehr. es auf eine Beschießung der Hauptnicht schlafen ließ. Der Arzt verab- Heimreise antreten zu können. Am Die Menage ließ hier aber zu wün- stadt ankommen lassen solle oder reichte mir als Gegenmittel bloß wir- 21. Juli abends war Vergatterung. schen übrig. Unser Magen knurrte. nicht.“ 24. Oktober 1915: „Die russikungsloses Pulver. Zum Glück bes- Zu unserem Staunen traten russi- Zudem ist hier oben das Klima sehr schen Zeitungen schrieben, daß die serte sich aber mein Leiden beim sche Offiziere und ein Herr in Eintritt der wärmeren Jahreszeit von Zivil auf den Plan und musterselbst. Selbstverständlich gaben wir ten uns von unten bis oben. Der uns noch mehr wie daheim der sü- Herr in Zivil bildete bei uns naßen Hoffnung hin. Und tatsächlich türlich das Objekt der verschieging schon hier in Tjumen das Gere- densten Mutmaßungen. War es de, es sei der Friede bereits geschlos- ein Bauunternehmer, der sich sen. Ja, einige Mitgefangene beka- Arbeiter aussuchte? Ober war men Karten von der Heimat, auf de- es ein Gesandter unserer Staanen geschrieben stand: „Wir schi- ten oder eines neutralen Lancken dir nichts mehr, weil inzwischen des? Ober war es am Ende gar unser Erlöser aus der Gefandoch schon Friede ist.“ genschaft? Welche Ansicht die richtigere war, davon wurden In Semipalatinsk (Sibirien) Am 5. Mai 1915 wurde ich mit meh- wir gar bald überzeugt. Schon reren anderen Tirolern weiter trans- am folgenden Tage wurde die portiert. Manche glaubten, es gehe Arbeitsmannschaft durch Ausder Heimat zu, ich aber glaubte dies scheiden der Maroden eingeMehrere tausend Arbeiter, darunter viele Gefangene aus Tirol, wurden beim Bau der Murmanbahn von Murmansk bis St. Petersburg (1915 – 1917) eingesetzt. nicht. Und in der Tat führte uns die teilt. Alles harrte gespannt der Eisenbahn in die entgegengesetzte Dinge, die nächstens kommen Richtung. Nach drei Tagen erreichten sollten. Das Wetter war schon ganz rauh und schlecht. Die Sommerta- von uns im Bau befindliche Bahn tatge sind sehr lang. Erst gegen 1/2 11 sächlich noch zu Kriegszwecken Verwir Omsk und darauf ging es zwei herbstlich. Uhr nachts fängt es an zu dämmern wendung finden soll, da in ArchanTage zu Schiff südwärts dem Flusse und gegen 2 Uhr früh graut schon gelsk Kriegsmaterial in Menge aufJrtysch entlang nach Semipalatinsk. Beim Bau der Murmanbahn Wir wanderten wieder in ein Mas- Wir wurden am 25. Juli abtranspor- der Morgen. Im Winter hingegen gestapelt sei. Die Russen wären in senlager, in welchem wir bis zum 25. tiert. Zwar fuhren wir diesmal west- dauert der Tag bloß sechs Stunden. Galizien neuerdings eingebrochen, Juli 1915 verbleiben mußten. Die Le- wärts, aber nicht nach Hause, son- Und erst die Kälte! Trotz der 40 Gra- die österr.-ung. Truppen stünden bei bensweise und Behandlung war von dern auf Arbeit nach Nordrußland. de unter Null wurden wir aber mit Minsk, die deutschen vor Petersburg. der im Lager zu Tjumen nicht we- Nach mehrwöchentlicher Fahrt ka- Peitschen auf die Arbeit getrieben. In Griechenland sollen französische sentlich verschieden. Der Umstand men wir nach Petersburg. Zum Wir waren zwar gut gekleidet, hatten und englische Truppen gelandet sein der warmen Jahreszeit machte uns erstenmale sah und betrat ich die Pelzmantel, Pudelmütze und Filzstie- und gemeinsam mit den Serben geden Aufenthalt bei Tage im Gegen- Hauptstadt Rußlands, die Residenz fel, aber das half wenig gegen solch gen Österreich vorrücken.“ satz zum Winter natürlich angeneh- des Zaren. Eigentümliche Gefüh- ungewohnte Bärenkälte. Diesen Win- Ich gestehe, daß uns solche Nachmer, dafür aber nahmen die Wanzen le beschlichen mich bei diesem Ge- ter gab es außerdem große Schnee- richten anfangs sehr aufregten, da

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das wipptal und der erste weltkrieg

wir sie für bare Münze hinnahmen, aber, kaum daß wir die tollsten Widersprüche gewahr wurden, lernten wir auch alsbald, ruhig Blut zu bewahren. Allerdings, eine Überzeugung verstärkte sich in uns trotz Widerwillen aus allen diesen Nachrich-

Dem Tode nahe Die Folge der anstrengenden Arbeit, Unterernährung und Kälte war, daß viele Gefangene erkrankten und die meisten davon starben. Auch ich erkrankte. Am 31. Jänner 1916 konnte ich wegen der schlechten Füße nicht

Tarnow zur Zeit des Ersten Weltkrieges ten immer mehr, nämlich, daß es mit dem Frieden und unserer Heimkehr gute Weile haben werde. Es läßt sich daher leicht denken, daß uns die Arbeit manchmal doppelt schwer wurde und daß wir unter der seelischen und körperlichen Depression schier zusammenbrachen. Ein weiterer drückender Umstand für mich war dann das Ausbleiben jeglicher Nachricht von meiner Heimat. Bis dahin hatte ich keine einzige Karte erhalten, obwohl ganze Stöße von Postpaketen einlangten. Dabei waren auch Hunderte von Stücken, deren Adressat nicht auffindbar war, und so machten halt wir uns daran, um daraus wenigstens das eine und andere zu erfahren, wie es im engeren und weiteren Vaterlande stehe. Aus mancher Karte erfuhren wir bereits, daß die Hungersnot im Heimatreiche immer gefahrvollere Formen annehme. Von den Tirolern, welche mit mir von Sibirien herfuhren oder die ich beim Bahnbau neu antraf, sind zu nennen: Josef Rupprechter (Hinterhaslach), Simon Untermarzoner (Waidbruck), Peter Senfter (Leisach bei Lienz), Johann Unterpertinger (Franzensfeste), Josef Kasseroler (Elvas), Alexander Brugger (Sand in Taufers), Josef Rabanser (Lajen bei Bozen), Alois Fankhauser (Tur), Sebastian Mitterweißacher (Fieberbrunn), Alois Kologna (Kelchsau), Georg Thaler (Sautens), Max Ortler (Prad), Johann Heiß von Sarnthein (blieb in Sibirien zurück!), Johann Hellweger (St. Lorenzen), Anton Niederfrininger (Eppan).

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mehr arbeiten. Am 2. Feber ging ich zur Marodenvisite und wurde für skorbutkrank befunden. Ich konnte kaum mehr gehen, die Füße waren angeschwollen und an den Knien hatte ich starke Schmerzen. Ebenso war das Zahnfleisch angeschwollen, so daß ich kaum mehr etwas essen konnte. Das Bedenkliche meines Zustandes kam mir sofort zum Bewußtsein und ich rief darum alle Heiligen an. Allein mein Zustand verschlimmerte sich zusehends, die Füße wurden mit der Zeit ganz schwarz und auch im Munde wuchs die Schwulst, kurz, mein Körper siechte dahin. Am 18. Feber mußten wir Maroden die Baracke verlassen. Man brachte uns in eine solche auf der Station Sigesch, Piketr 721, und dort ging es mit mir noch abwärts. Verpflegung und Behandlung waren sehr mangelhaft, die Luft ganz verpestet, die Baracke voll Ungeziefer. Nunmehr konnte ich keinen Schritt gehen, ja mich kaum erheben und nur flüssige Speisen genießen. Die ärztliche Behandlung bestand einzig in der Verabreichung von Pulver, jenes beliebte Allheilmittel in Ermangelung oder Unkenntnis anderer. Sonst kümmerte sich der Arzt um uns wenig. In solch miserablen Verhältnissen wurden wir bis zum 4. April 1916 belassen. Schon hier glaubte ich manchmal, die nächste Stunde nicht mehr zu erleben. Aber es kam noch schlechter. Am 4. April wurden wir auf die Eisenbahn verladen, diese sollte uns in das Innere Rußlands befördern. Aber,

welche Marterfahrt! Fast drei Wochen währte sie unter denkbar schlechtester Behandlung. Selten gab es im Tag einmal etwas zum Essen, meist zu zwei und drei Tagen bloß einmal. Mein Befinden war derart, daß ich der Welt schon längst Lebewohl gesagt hatte. Meine Wertgegenstände, wie die Uhr und das Geld waren stets im Besitze eines anderen. Am 16. April kamen wir nach Woloka. Daselbst wurden die nicht mehr Transportfähigen ausgeladen. Mich hielt man noch für transportfähig. Und so ging die traurige Fahrt weiter, langsam, langsam. Endlich am 25. April, Osterdienstag, erreichten wir unsere Bestimmungsstation Kineschma (Gub. Kostroma). Dort ins Spital. Genesung Es schien mir ein Wunder, daß ich lebend hier ankam, noch wunderbarer aber, daß ich so gar wieder vollständig genas. Dazu trug freilich nebst der Hilfe Gottes die gute Pflege und ärztliche Behandlung in diesem Spitale bei. Letzteres entsprach in jeder Hinsicht den hygienischen Anforderungen der Neuzeit. Dann war auch der Mai überaus schön. Die Tage wurden lang, die Nächte kurz. Am 8. Mai wurde ich vom Arzte das erstemal gründlich untersucht und geimpft und die Sanitätspersonen erhielten die weiteren Weisungen. Jeden Tag wurden Injektionen gemacht bis zum 10. Juni. Zu je acht Tagen visitierte uns ein Arzt und ordnete für jeden je nach dem Krankheitsstande die entsprechende Behandlung. Jeden Dienstag gab es Bad und frische Wäsche, was uns gegen früher natürlich besonders wohltat. Von der Ungezieferplage waren wir sohin vollständig frei. Meine Genesung machte darum rasche Fortschritte. Gegen Mitte Mai konnte ich bereits die ersten Gehversuche machen. Und die Besserungsfortschritte wurden selbst dann nicht gehemmt, als das Wetter Ende Mai regnerisch wurde und der Juni gar mit einem Schneegestöber seinen Einzug hielt. Ich hatte also ein außerordentliches Glück, mit dem Leben davonzukommen, und dies umsomehr, wenn man bedenkt, daß z.B. von 120 Mann in der Station Sigesch die Hälfte starb und daß von sieben Tirolern ich als der einzige am Leben blieb. So starb Konrad Pfurtscheller von Neustift in Stubai am 6. Mai, Alois Rief von Grähn am 26. März und Sebastian Moser von Breitenbach. Außerdem

befanden sich unter den Kranken fünf Italienisch-Südtiroler, viele Galizianer, Leute von Ober- und Niederösterreich, Mähren, Schlesien und Salzburg. Die stürmische Juniwitterung besserte sich alsbald und wir hatten fortan schöne Tage zu verzeichnen. Es kam Pfingsten. Da ging es unter uns sehr aufgeregt zu. Alle Tage kamen neue Telegramme, z. B. daß die Russen im Vorrücken seien und jeden Tag eine große Anzahl von österreichischen und deutschen Gefangenen machten. In Frankreich aber soll die Entscheidung zu Gunsten der Deutschen in Bälde fallen. Von der Lage in Italien hörte man nur wenig. Am 17. Juni wurden viele von denen, welche mit mir ins Spital gekommen waren, entlassen, nur ich konnte bleiben, da ich seit einigen Wochen auch augenleidend war. Am 26. Juni mußten wir das Zimmer Nr. 14 verlassen, da in dieses, wie es hieß, Verwundete von der Front hineinkämen. Und tatsächlich kamen auch zwei Tage darauf 120 Mann österreichische Verwundete, welche anfangs dieses Monats gefangen worden waren. Wir erkundigten uns natürlich bei ihnen um den Stand der Dinge, aber sie wußten nur wenig zu erzählen. Bezüglich des Kriegsendes glaubten die einen, es müsse im Herbst eintreten, die anderen aber, der Krieg werde über den Winter fortgesetzt werden. Wir wußten also soviel wie immer. Wieder auf Arbeit Die Zeit meiner Entlassung aus dem Spitale kam heran, am 1. Juli 1916 war ich wieder beim Doktor und dieser schickte mich jetzt fort in das Massenquartier. Hier gab es wöchentlich dreimal Fleisch: Sonntag, Dienstag, Donnerstag, an den übrigen Tagen Fischsuppe und Gasche (eine Art Polenta!), abends Kartoffelsuppe. Über Hunger konnte man sich nicht beklagen. Hier war ich unter ganz fremden Leuten und als Tiroler der einzige. Am 19. Juli ging ein kleiner Transport weg, wahrscheinlich auf Arbeit. Beim nächsten Abtransport am 27. Juli war auch ich dabei. Wir kamen nach Nerechta, im gleichen Gubernement, zunächst aber noch ins Erholungslager. Hier herrschte bewegtes Leben: Transporte kamen und gingen in einemfort. Auch einige Bekannte traf ich, so Johann Leitner von Unterackern (Mareit), Johann Kröll aus Finkenberg, Unterhofer Mathias von Mölten u.a. Schon anfangs August

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das wipptal und der erste weltkrieg

mußten wir bahnarbeiten und von da begann das Essen wieder sparsamer zu werden; es gab weniger Brot und weniger Fleisch. Am 24. August hatte ich zum erstenmale das Glück, einer hl. Meßfeier beizuwohnen, die ein nichtdeutscher Feldkurat zelebrierte. Es war dies aber auch zugleich die letzte Gelegenheit in meiner Gefangenschaft. Ich gestehe, daß ich hiebei andächtig war, wie wohl nie in meinem bisherigen Leben. Seltenes Glück weiß man zu schätzen! Am 2. September 1916 kamen wir fort nach Wilkowa, 50 bis 60 Kilometer von Borowitschi im Gubernement Nowgorod, zum Bahnbau auf der Strecke Rybinsk - Petersburg. Hier arbeitete ich bis zum Mai 1917. Es begannen wieder die alten Leiden von Hunger und Kälte, körperliche Anstrengung und harter Behandlung mit der russichen Knute. Dazu kamen die außergewöhnlichen großen Schneemassen, durch welche sich der Winter des Jahres 1917 ja in ganz Europa in besonderer Weise charakterisierte. Doch zum Glück überstand ich diesen Winter etwas besser wie jenen in Murman. Am 11. Feber 1917 befiel mich zwar zum zweitenmale die Skorbutkrankheit und ich kam daher wieder ins Spital, allein diesmal konnte ich schon am 21. Feber als geheilt entlassen werden. An besonderen Begebenheiten und Nachrichten in dieser Zeit sind nur folgende zu erwähnen: Am 21. Oktober 1916 hieß es laut Zeitungsbericht, daß Kaiser Franz Josef I. gestorben sei. Unter dem 24. Dezember 1916 schrieb ich ins Tagebuch: „Zum drittenmale feiere ich das liebe Weihnachtsfest in weiter Ferne, ohne daß ich von meiner Heimat auch nur ein einzigesmal eine Nachricht erhalten hätte. Wie mag es wohl dort stehen? Gewiß auch nicht zu gut. Doppelt sehnsüchtig denkt man in solchen Zeiten nach Hause. Wie schön war es dort zu Weihnachten! Es besteht aber keine Aussicht, die Heimat noch einmal zu sehen, denn der gewaltige Krieg scheint wirklich kein Ende nehmen zu wollen.“ Am 12. Jänner 1917 erhielt ich endlich die erste Karte von meinen Angehörigen. Wie freute mich das! Ich vergaß darüber lange Zeit die Beschwerden der Arbeit. An dieser Stelle sei auch bemerkt, daß ich von allen von zu Hause an mich abgeschickten Geldsendungen nur die Hälfte bekam, Paket gar keines. Am 19. März verbreitete sich bei uns das Gerücht, der deutsche Kaiser sei

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ermordet, in Rußland die Revoluti- gar kein Brot mehr und bloß ein paar ich auch. Am 20. Feber nahmen unon ausgebrochen und der Zar gefan- gefrorene Kartoffel. Wir mußten da- ser drei, ein Deutschböhme und Paul gen gesetzt. Am 23. März erhielt ich her in die Dörfer betteln gehen oder Sibernagl aus Kastelruth, reißaus, der vom Herrn Sparkasseverwalter Wild gruben uns selbst Kartoffel aus. Die deutschen Front zu. Unser Marsch in Sterzing eine Karte mit der Trau- Bevölkerung wurde in letzter Zeit im- ging unbehelligt vonstatten. Die zuernachricht vom Tode meiner gelieb- mer freundlicher mit uns und schenk- rückströmenden russischen Frontten Mutter (gestorben schon im Fe- te uns gerne, was wir brauchten. Fort- soldaten genierten uns wenig. In eiber 1915!). Am 8. April, am Ostersonn- während nahmen auch Gefangene ner Ortschaft war das russische Ziviltag, wurde uns Feiertag gewährt und reißaus, jeden Tag ungefähr zwanzig volk mit dem Plündern der Magazine am 21. April wieder, da an demselben die Russen ihr Osterfest feierten. Die rasche Schneeschmelze verursachte zahlreiche Überschwemmungen. Im April lag noch viel Schnee. So flossen die Wochen dahin. Man freute sich wenigstens auf die kommende mildere Jahreszeit. Am 28. Mai 1917 neuerlicher Ortswechsel, diesmal in das Gubernement Petersburg nach TichoriziIrsa. Natürlich wieder zum Gefangenentransport: Nach mehr als dreijähriger Gefangenschaft kehrte Josef Heidegger am 29. März in Bahnbau. Ein Unterschied seine Heimatstadt Sterzing zurück. von den früheren Bahnarbeiten bestand aber insoferne, daß wir hier die Arbeit im Akkord hatten. Man konnte sich auf diese Weise im Tag mehr als einen Rubel verdienen. Trotz der immer schlechter werdenden Menage - bald vier Tage, bald acht Tage lang kein Brot! - arbeitete ich aus Leibeskräften. Mein Plan war, für die Heimreise möglichst viel Geld zusammenzubringen. In den Monaten Juni und Juli wurde uns der versprochene Lohn fleißig ausbezahlt, vom August weg aber nicht mehr. Wir hörten bald, daß es in Rußland nicht mehr stimme, daß der Zar gestürzt sei und die Revolution in den Städten hohe Wellen schlage. Ebenso hörten wir am 8. August vom sukzessiven Abbröckeln der russischen Front und daß die neue russische Regierung daran denke, einen Separatfrieden zu schließen. Alle diese Nachrichten, an deren Wahrheit wir aus verschiedenen Anzeichen im Laufe der Zeit nicht mehr zweifelten, schwellten unsere Brust mit froher Zuversicht auf baldige Heimkehr. Dieser Hoffnungstern leuchtete heller denn je und ging nicht mehr unter. Infolge der geringen Menage und Vorenthaltung des verdienten Lohnes leisteten wir immer weniger Arbeit. Manchen Tag gingen wir überhaupt nicht auf Arbeit. Die Aufseher kümmerten sich ebenfalls weniger um uns und wenn sie uns schon mit der Peitsche hinaustrieben, so legten wir uns draußen nieder. Schließlich bekamen wir

Mann von den verschiedenen Nachbarabschnitten, es hieß, man komme schon durch. Ich jedoch hielt dieses Wagnis vorderhand für zu gefährlich und wartete daher eine günstigere Gelegenheit ab. Und diese sollte in Bälde kommen. Flucht und Heimkehr Am 21. Jänner 1918 kamen wir von Tichorizi fort. Und nun wurden wir nahezu einen Monat lang mit der Bahn einfach planlos in Rußland herumgeführt. Man wußte nicht, wohin mit uns. Zuerst kamen wir nach Moskau, dort aber nahm man uns nicht an. Dann ging es wieder zurück, von wo wir gekommen waren. Da blieben wir wieder nicht. Man schob uns jetzt nach Minsk und dort hielten wir uns auch nur vier Tage lang auf. Endlich am 15. Feber kamen wir nach Orda, ganz nahe der deutschen Front. Während dieser langen Fahrt hatten wir fast nichts zu essen, bekamen auch kein Verpflegsgeld, darum mußten wir uns halt selbst nach Nahrungsmitteln umsehen. Wir erbeuteten manchmal ein Pferd, das wurde nun geschlachtet und verzehrt. In Orda sahen wir nun mit eigenen Augen, wie die Russen zurückgingen, ganz regellos, der Heimat zu. Auch da gab es für uns keine Arbeit. Wir wußten auch nicht, wie lange wir bleiben dürfen. Wenn irgendwo, so war natürlich hier die günstigste Gelegenheit zur Flucht. Und diese benützte

beschäftigt. Es hieß: „Die Deutschen kommen.“ Man forderte uns auf, bei dieser Arbeit mitzuhelfen. Das taten wir auch bereitwilligst. Freilich mußten wir uns selbst bezahlt machen. Ich ergatterte ungefähr 20 Fleischkonserven und einige Kilo Zucker. Tee und einige russische Kleidungsstücke hatte ich schon bei mir. Ebenso trug ich 100 Rubel ersparten Arbeitslohn in meiner Börse. So bepackt, erreichten wir in wenigen Tagen die deutsche Front. Unsere Zahl wuchs zuletzt auf 26 Mann. Wir wurden unter militärischer Begleitung über die deutsche Front und zum deutschen Kommando in Baranowitschi geführt. Dort Entlausung. Die Deutschen wollten uns die Lebensmittel abkaufen. Ich behielt aber meine Sachen in der Voraussicht ihres notwendigen Bedarfes auf der Heimreise. Nach zwei Tagen kamen wir nach Kowel zu unserer Regierung und nach weiteren zwei Tagen nach Cholm, wo wir uns der Quarantäne unterziehen mußten. Und endlich am 29. März 1918 sah ich meine so lange entbehrte Heimat und meine sieben Angehörigen wieder. Gott sei Lob und Dank! E

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe des Erker: Für Gott, Kaiser und Vaterland! Vom Soldatentod zum Heldentod von Dietrich Thaler 47


kultur kultur

Die blaue Wipptaler Tomate Intervention von Karl Volgger PR

Klänge aus dem Wipptal

Konzertreihe „Musik im Stollen“ wird fortgesetzt Nach einem erstklassigen Auftakt mit „Auf den Flügeln des Gesangs“ mit Konzertpianistin Karin Hofer aus Telfes, Pianist Yu Chen aus China und Soloflötistin Carolin Ralser aus Mauls wird die Konzertreihe „Musik im Stollen“ in der BergbauWelt RidnaunSchneeberg im September fortgesetzt. Am 6. September (20.00 Uhr) ist mit den „Pflerer Gitschn“ bodenständige Volksmusik aus dem Wipptal zu hören. 2010 wurden sie mit dem Herma-Haselsteiner-Preis ausgezeichnet, im Herbst wird ihre zweite CD erscheinen. Einen vielseitigen Abend verspricht das Konzert von „Argentrio“ mit einem Mosaik aus traditionellem getanzten Tango, Klassik und Jazz am 13. September um 20.00 Uhr. Das Ensemble Argentrio wurde 2010 gegründet, als sich Tamara Salcher, Nathan Chizzali und Judith Hofer – alle drei sind an der Musikschule Sterzing tätig – zusammenschlossen, um sich mit der Musik von Astor Piazzolla und des „Tango Nuevo“ zu beschäftigen. Feurige Rhythmen der Gruppe „Tun Na Kata 2“ aus Sterzing bilden am 20. September (19.00 Uhr) traditionell den Abschluss der Konzertreihe. Unter der Leitung von Paolo Jack Alemanno bringen die Musiker der Lebenshilfe Sterzing, unterstützt von den Emanuel Valentin, schwungvolle, stark-rhythmische Musik, die von irisch-keltischen Einflüssen geprägt ist, auf die Bühne. Vormerkungen unter der Rufnummer 656364 oder per E-Mail an ridnaun.schneeberg@bergbaumuseum.it.

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„Gletscherblick – Die Blaue“ nennt sich eine Intervention von Karl Volgger, welche die Künstlervereinigung Lurx nach der erfolgreichen Kunstaktion im vergangenen Jahr heuer zum zweiten Mal durchführt. Mit der Installation mit und über Tomaten, Paprikaschoten und Basilikum aus hauseigenen Gärten solidarisiert sich der Kunst- und Kulturverein mit der Organisationen Arche Noah und Global 2000, die sich für ein nachhaltiges EUSaatgutrecht, für den Schutz der Artenvielfalt, der Konsumenten und nicht zuletzt auch der bäuerlichen Saatgut-Kultur ein-

setzen. Arche Noah bemüht sich als gemeinnütziger Verein seit Jahren für den Erhalt, die Verbreitung und Entwicklung vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzensorten, die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 für die Erarbeitung zahlreicher zukunftsfähiger Konzepte in den verschiedensten Lebensbereichen. Zu sehen ist die Intervention am 19. September ab 9.00 Uhr am Bauernmarkt in Sterzing, am 20. September ab 11.00 Uhr im Gastlokal „Vinzenz – zum feinen Wein“ und tags darauf beim Biohof Waldförster in Mareit, ebenfalls ab 11.00 Uhr.

Sterzing

Musikalische Talenteschmiede Als Kompetenzzentrum für Musikausbildung konzert der Musikschule Sterzing im vollbesetzwird die Musikschule von der Bevölkerung im ten Stadttheater. Dabei bestachen vor allem die kleinen und kleinsWipptal stark beanten Schüler mit ihrer sprucht. Rund 1.000 AnBegeisterung für Tanz, meldungen verzeichMusik und Gesang. Die nete das Institut für die verschiedenen UnterGesangs- und Instrurichtsklassen boten mentalklassen in dieihre Spezialitäten aus sem Jahr. Für 800 LernBarock, Klassik, Romanwillige, die sich glücktik, Volksmusik, Filmlich schätzen und einen musik, Pop und WeltPlatz bekommen, finmusik dar. det am 11. September Begeisterte Sängerschar beim Abschlusskonzert 48 Schüler haben im von 14.00 bis 18.00 Uhr im Deutschhaus die Unterrichtseinteilung statt; vergangenen Schuljahr Leistungsprüfungen abgelegt und wurden von Musikschuldirektor am 15. September beginnt der Unterricht. Früh übt sich, wer ein Meister werden will. Un- Heinrich Pramsohler für ihr vorbildhaftes Lerter diesem Motto stand im Juni das Abschluss- nen ausgezeichnet.

„Dein Stein“ Neues Video von Unantastbar Seit kurzem gibt es auf youtube das Videoclip „Dein Stein“ der Wippund Eisacktaler Punkrockgruppe Unantastbar zu hören und zu sehen. Der Song ist Teil des neuen Albums „Fluch und Segen“. Gedreht über den Dächern von Brixen ist dieses Vi-

deo eine Hommage an Partnerschaft, Freundschaft und den Sinn des Lebens. Am 1. November gibt die fünfköpfige Band im Hafen in Innsbruck zusammen mit mehreren Special Guests ihr Jubiläumskonzert zum zehnjährigen Bestehen. erker september 14


kultur

„The Colour of Grand Music“ Joe Smith Band & Chris Haller in concert

Nach der fulminanten Konzertshow im vergangenen Jahr zum zehnjährigen Bestehen der Joe Smith Band mit zahlreichen Gastmusikern, die ein Best of der Konzerte in Erinnerung riefen, tritt die Showband am 20. September im Stadttheater mit dem Saxophonisten Chris Haller als Solist auf.

Der Musiker Peppi Haller aus Telfes, der in den verschiedensten klassischen Ensembles mitgewirkt und auch als Orchestermusiker tätig war, gründete 2003 die Joe Smith Band. Dafür hat der Posaunist, Trompeter und Sänger namhafte Musiker aus ganz Südtirol zusammengeführt. Nach einigen OpenAir-Konzerten in den Gründerjahren hat sich die Formation immer mehr zu einer konzertanten Showband entwickelt, die bei ihren Auftritten immer wieder virtuose Gastsolisten wie Herbert Pixner, Manuel Randi, Vlado Kumpan oder Südtiroler Musicalstars wie Beatrix Reiterer und Doris Warasin eingebunden hat. Beim diesjährigen Konzert „The Colour of Grand Music“ im Stadttheater Sterzing tritt Chris Haller, Bruder

Saxophonist Chris Haller: Pop, Jazz und Klassik zu einer neuen Klangwelt vereinen

von Bandleader Peppi – seit vielen Jahren erfolgreich in München als Musiker tätig – als Gastsolist auf. Auf seinem Sopran- und Tenorsaxophon lässt er bezaubernde Musik erklingen. Mit einfühlsamen Arrangements zieht der Saxophon- und Klarinettenvirtuose das Publikum in seinen Bann und verzaubert mit seinem grandiosen Spiel und faszinierenden Klangwelten. Indem er Jazz-, Klassik- und Popelemente nahtlos miteinander vermengt und ineinander fließen lässt, hat er eine ihm eigene Art unverkennbaren künstlerischen Ausdrucks geschaffen. „Jazz, Klassik und Pop wie aus einem Guss klanglich zu vereinen, übt auf mich seit Jahren schon einen besonderen Reiz und eine Herausforderung gleichzeitig aus“, so Haller, der in den vergangenen

Bandleader Peppi Haller

20 Jahren in allen drei Musiksparten gearbeitet hat und sich dort zu Hause fühlt. Der heute 49-Jährige ist Preisträger des HGV Förderpreises Südtirol und trat in mehr als 500 Konzerten mit Weltstars des Jazz und der Klassik auf, darunter Al Porcino, Hugo Strasser oder Ute Lemper. Er spielte bereits in den renommiertesten Konzerthäusern und hat seit 2001 auch mehrere CD-Einspielungen, Rundfunkaufnahmen, Soundtracks

und Filmeinspielungen gemacht. So gestaltete er für die erfolgreiche Fernsehsendung „Wetten dass ...“ die gesamte TED-Abstimmung. Überdies hat er sich als Komponist und Musikproduzent von mehreren Fernsehfilmen und -serien einen Namen gemacht. Mit den Gruppen Temptations und FourTops nahm er an zwei Europatourneen teil. Für ein ganz besonderes Klangspektrum sorgen beim Konzert im Stadttheater erstmals auch Streicher, die Peppi Haller in das neue Konzertprogramm einbaut. Welthits sind dabei genauso zu hören wie zeitlose Evergreens. Bei zwei Liedern ist auch Stadttheaterpräsident Gerhard Haller als Sänger zu hören. Durch den Abend führt ORF-Moderatorin Sabine Amhof. lg

Der Konzertabend, veranstaltet vom Stadttheater Sterzing, beginnt 20.30 Uhr. Konzertkarten im Vorverkauf gibt es im Tourismusverein Sterzing (Tel. 765325) oder online unter www.stadttheater.bozen.it. Kartenreservierungen werden unter der Rufnummer 0471 053800 vorgenommen.

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woher stammt eigentlich der name ...

Gospeneid?

Im Jaufental steht am orographisch rechten Ufer des Talbaches in der „Sag“ die Kapelle zum hl. Antonius. Diese wurde 1682 gänzlich aus Holz errichtet und 1716 erneuert. Von dort zweigt in südöstlicher Richtung das Gospeneidertal ab. Das kleine Seitental zieht sich bis zum Stilferjoch hinauf und war bereits in alten Zeiten viel begangen, da ein schmaler Pfad über das Gospeneidertal zu dem über das Penserjoch verlaufenden Saumpfad führte. Namengebend wurde für das ganze Tal der kleine Weiler Gospeneid. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts sind für den Weiler sieben Höfe historisch nachweisbar; bis zum heutigen Tag hat sich die kleine Ansiedlung nicht wesentlich vergrößert. Gospeneid wird urkundlich erstmals im Jahr 1288 als „ze Cospneit“ und zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert häufig als „Chospeneid“, „Chospneit“ oder „Cospaneid“ genannt. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Ansiedlung öfters als „Gaspaneid“ bezeichnet. In seiner noch heute geläufigen Form „Gospeneid“ hat sich der Ortsname jedoch erst am Ende des 19. Jahrhunderts herausgebildet und gefestigt. Die etymologische Deutung des Ortsnamens kann wohl weitgehend als gesichert betrachtet werden. Dem lateinischen Wort „costa“ (Rippe/ Bauch) kommt im Mittellateinischen die Bedeutung „Abhang eines Hügels“ zu. Ergänzt man „costa“ mit dem lateinischen Wort „pinetum“ (Fichten-/ Föhrenwald), so ergibt sich daraus die der Ortsbezeichnung Gospeneid zugrundeliegende Namensform. Vergegenwärtigt man sich die geographische Lage des Weilers, so scheint die etymologische Ableitung als ein von „Fichtenoder Föhrenwald bewachsenes steiles Gelände“ durchwegs zutreffend zu sein. Harald Kofler

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kultur

Plonerhaus in neuem Kleid Historische Hausfassade in der Altstadt saniert

Mit großem finanziellem Aufwand und unter fachkundiger Anleitung des Denkmalamtes wurde letzthin die ansprechend gestaltete Hausfassade am Plonerhaus in der Sterzinger Altstadt vorbildlich saniert. Da bekanntlich auch Mauern sprechen, verdient es der Aufwand, auf einige Erkenntnisse näher einzugehen. Die historische Bauuntersuchung, erstellt von Ansicht der Altstadt von Sterzing, 1912: Blick gegen Norden mit dem Plonerhaus in der rechten Häuserzeile Bauhistoriker Martin Mittermair, konnte den ältesten Baukern im hinteren Teil Terrakotta gebrannte Wappen der wirtefamilie, die 1544 die Gaststätdes Stadthauses festmachen; er Hausbesitzer dürfte erst mit der te erwarb. Dieselbe Familie besaß über längere Zeit auch stammt aus dem 13. das Kronenanwesen an Jahrhundert. Dieses der gegenüberliegenfrühgotische Haus den Straßenseite. wurde in der ersten Der Mode der jeweiHälfte des 14. Jahrligen Zeit folgend änhunderts überbaut derten die Hausbesitund – die Straßenzer ständig die farbflucht aufnehmend liche Gestaltung der – auf zwei StockwerHausfassaden. Die ke aufgebaut (flachnun gewählte olivgrübogiges Spitzbone Färbung mit den in genportal). Die weiockergelb eingefärbeltere Aufstockung auf drei Wohngeschosse erfolgte im 16. Jahrhundert. Das in Terrakotta Bis heute prägt die gebrannte Wappen im 18. Jahrhundert der Familie Laimbarock gestaltete brucher über dem Fassade die westScheitelbogen am seitige Hausansicht Eingangsportal, (zwei Erker, Fenster 18. Jh. mit Laibungen, geschwungener Giebel mit zwei ausgebrochenen Ochsenauten Fensterfaschen und gen). Eine BesonderKordonbändern geht heit stellt auch das auf die letzte Fassung noch gut erhaltene der Fassade um 1930 pultdachförmig vorDie vorbildlich sanierte Fassade des Plonerhauses zurück. Im neuen Farbstehende Schutzdach zwischen drittem Oberge- barocken Neugestaltung der Fas- akkord erhielten die Fenster einen sade angebracht worden sein. hellbläulich-grauen Anstrich. schoss und Giebel dar. Auch das im Scheitelbogen über Es zeigt das Wappen der Familie Alois Karl Eller dem Torbogen angebrachte, in Laimbrucher, einer Bozner Gasterker september 14


kultur

Franzensfeste

„Entropy Symphony“ Präludium zur weltweit längsten singenden Menschenkette

Zefrey Throwell, geboren 1975, lebt und arbeitet in New York. Seine neuesten Projekte wurzeln in einer scharfsinnigen Sozialkritik, indem er mit Nachdruck die öffentliche Verwendung von privaten Räumen fordert, im Geiste einer gastlichen Gesellschaft bzw. des Vergnügens. Werke von Throwell wurden in die Sammlung des MoMa, des Museum of Modern Art von New York, und anderen wichtigen internationalen Sammlungen aufgenommen.

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in Projekt der Superlative – dies und nicht weniger schickt sich der amerikanische Maler, Videound Aktionskünstler Zefrey Throwell an, in der Euregio Trentino Südtirol Tirol zu verwirklichen. Denn in der Festung Franzensfeste will der sich als „protestierender Exhibitionist“ verstehende Künstler das Präludium des vierten Satzes seines großangelegten choralen Werkes „Entropy Symphony“ aufführen – am 14. September im Rahmen von Transart und in Zusammenarbeit mit den Klangspuren Schwaz sowie den Tiroler und Trentiner Chorverbänden. abei loten 500 Sänger die imposante Festung musikalisch aus und zelebrieren ein Fest im Zeichen des Gesanges. Komponiert hat das Werk der Osttiroler Wolfgang Mitterer. Der erste Satz wurde 2010 im Whithney Museum in den USA aufgeführt, der zweite in Berlin, der dritte in Los Angeles. urch Stiegenaufgänge, unterirdische Treppenläufe, Gänge, erker september 14

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uftakt zu einem sängerischen Weltrekord: In der Festung Franzensfeste lassen am 14. September rund 500 Sänger das Präludium zur weltweit längsten singenden Menschenkette im nächsten Jahr erklingen. Über ein Klangprojekt des New Yorker Künstlers Zefrey Throwell mit Chören aus Nordund Südtirol sowie aus dem Trentino.

Kasematten und über hohe Dächer, lange Hallen, über große Plätze bis hinein in die verwinkeltsten Ecken wird die Melodie getragen und ein Zeichen im Sinne einer länderübergreifenden Zusammenarbeit gesetzt. on Ala bis Kufstein wird im nächsten Jahr dann die historisch bedeutungsschwere Strecke mittels zweier „Klangpipelines“ mit einer 7.000 Sänger zählenden Menschenkette vermessen. m Abstand von rund 50 Metern, über eine Strecke von 325 Kilometern, durch zwei Länder führend, stehen die Sänger und singen sich am 13. September 2015 eine Melodie zu. Jede einzelne Stimme wird so zum Pfeil eines gigantischen Bogens, der akustische Botschaften in Form von Urlauten und ausgehend vom musikalischen Material der „Unanswered question“ von Charles Ives übers Land schickt. on Norden und Süden kommend reichen dabei die Sänger Ton für Ton Fackelträgern ähnlich

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weiter, bevor die weltweit längste Musikkette in der Festung als gleichsam geographischem Mittelpunkt der Europaregion in einem stimmgewaltigen Crescendo gipfelt. hrowell möchte mit dem längsten Chor der Geschichte die drei Regionen, die vor nunmehr bald 100 Jahren auseinandergerissen wurden, durch die Musik zusammenführen. Ohne moralischen Zeigefinger und politischen Hintergrund. ier bekommt das chorische Singen eine Dimension, die zu den Anfängen der Chorkultur zurückführt, als vor vielen Jahrhunderten 16 Kirchen in Venedig zu einem einzigen akustischen Raum zusammengespannt worden sind. Die Einzeltöne, die von den entgegengesetzten Himmelsrichtungen dieser Europaregion im Inneren der Festung Franzensfeste heraustropfen, werden vom Komponisten Wolfgang Mitterer in eine finale Klangapotheose gefasst, die von einem nie da ge-

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Wolfgang Mitterer wurde 1958 in Lienz in Osttirol geboren. Er studierte Orgel, Komposition und Elektroakustik in Wien und Stockholm und gehört in Österreich nicht nur zu „den“ Spezialisten für Elektronik, gleichermaßen virtuos an Tasten und Reglern, sondern auch zu den innovativsten Komponisten. Seine Arbeit bewegt sich zwischen Komposition und offener Form. Neben Orgel- und Orchesterstücken, einem Klavierkonzert oder einer Oper hat er elektronische Stücke produziert, Klanginstallationen konzipiert, in diversen Formationen kollektive Improvisation betrieben und eine Sprache der Extreme, der Spannung, der Vielschichtigkeit entwickelt. Das Aushorchen von leisen Klängen hat ebenso Platz wie das „Montieren“ explodierender Klangfetzen „im Hirn“ der Hörer. wesenen natürlichen Crescendo der laufend eintreffenden Sänger lebt. it dem Projekt – unterstützt von der Europaregion Tirol Südtirol Trentino – hofft man auch in das Guinness Buch der Rekorde aufgenommen zu werden. as Präludium in der Festung beginnt um 15.30 Uhr; der Eintritt ist frei. Um 14.00 Uhr findet die Generalprobe statt. Alle, die Freude am Singen haben, können sich noch melden und daran teilnehmen. Nach der Aufführung gibt es für alle Teilnehmer einen Umtrunk. lg

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Transart Transart ist ein Festival zeitgenössischer Kultur, das im Zeichen des Experiments und der Qualität einem offenen und neugierigen Publikum Projekte der zeitgenössischen Musik und Kunst an ungewöhnlichen Schauplätzen bietet. 2001 in der Industriezone Bozen gestartet, bezog es bereits ein Jahr später mehrere Spielorte in und außerhalb Südtirols mit ein, darunter seit 2002 immer auch die Franzensfeste. 51


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Vipiteno

Quando il fiume fa paura

Foto: Martin Schaller

L’Isarco minaccia di esondare – In pericolo le case di Via della Concia - Allarme generale - Poi la situazione si normalizza

L’alluvione del 25 settembre 1927: siamo nello stesso punto in cui è scattato l’allarme quest’anno; sullo sfondo il ponte che porta in stazione (archivio Tua Bonicatti, Biella)

Per qualche ora si è temuto il peggio. Dopo più di un mese di intense piogge, martedì 13 agosto si sono aperte le cateratte del cielo e in poche ore il fiume Isarco si è pericolosamente alzato di livello, trascinando con sé detriti di ogni genere, con una forza d’urto inarrestabile. Il punto più minacciato era la sponda sinistra del fiume subito a sud del ponte che dalla città porta alla stazione ferroviaria. Proprio qui infatti sono in atto i lavori di prote-

zione dalle piene dell’abitato di Vipiteno secondo il progetto Interreg “River Basis Agenda” dell’Ufficio Provinciale Opere Idrauliche; qui le vecchie spalle in pietra sopra l’argine sinistro sono state già demolite e l’esondazione del fiume avrebbe messo in grave pericolo il quartiere di Via della Concia. A questo punto è scattato l’allarme generale di protezione civile. Decine di uomini delle forze dell’ordine, pompieri, soccorso alpino, coadiu-

vati da macchine operatrici si sono precipitati a rinforzare l’argine; per precauzione, sono state temporaneamente evacuate una trentina di persone. Per fortuna l’allarme è poi rientrato. Ma non è cessato il timore. È ancora viva nella memoria la notte di terrore vissuta nella Wipptal fra 4 e il 5 agosto 2012, quando due temporali di rara intensità hanno causato alluvioni catastrofiche in particolare nella Val di Vizze ma anche, se pure in minor misura,

a Vipiteno. L’abitato di Vipiteno, che si trova in parte ad una quota più bassa rispetto all’alveo dell’Isarco, è stato da sempre colpito da innumerevoli inondazioni, talvolta disastrose, dell’Isarco e dei suoi affluenti. Non per niente un antico proverbio recita: “Schwaz versinkt (sprofonda), Innsbruck verbrennt (brucia), Sterzing ertrinkt (affoga)”. ap

Comune di Vipiteno

Comune di Brennero

L’impianto BIOGAS programmato nel comune di Prati torna a far discutere.

Eventuale istituzione di un centro per giovani imprenditori.

Durante la seduta estiva del consiglio comunale di Vipiteno è tornato a far discutere il progetto per la costruzione dell’impianto BIOGAS Wipptal nel comune di Prati, in zona adiacente al centro sportivo di Vipiteno. A far tornare in discussione l’argomento la concessione edilizia rilasciata in data 07.06 dal Comune di Val di Vizze. Il Comune di Vipiteno ha già presentato un ricorso e a dicembre si attende risposta. Il sindaco ha informato i consiglieri dell’eventuale possibilità di presentare ricorso anche in merito alla concessione edilizia rilasciata dal Comune di Prati. Il sindaco Messner ha manifestato la sua preoccupazione per la costruzione dell’impianto, soprattutto per tutelare le richieste dei suoi cittadini, che ritengono l’impianto un danno per la città.

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Tra gli altri punti dell’ordine del giorno è stato approvato il piano di attuazione per la zona residenziale C4 zona di espansione in via Johann Kofler, “via della Concia II” e l’affidamento del servizio idropotabile per la frazione Ceppaia all’interessenza acqua potabile ed antincendio di Ceppaia. Infine tra le varie la consigliera Debiasi ha chiesto informazioni relative al parcheggio dei bus in via Gänsbacher: il sindaco informa che si valuteranno possibili soluzioni. Inoltre la consigliera Debiasi si dichiara perplessa per i costi d’ingresso elevati per la piscina di Vipiteno, addirittura maggiori dell’Acquarena di Bressanone: ma il sindaco è dell’opinione che a conti fatti (ore – carta famiglia) l’entrata per la piscina a Vipiteno è addirittura meno cara. cm

Durante la seduta di agosto il consiglio comunale di Brennero discute sulla proposta presentata dal consigliere Francesco Sommacal (Lega Nord Brennero) riguardante la possibilità di istituire un centro per giovani imprenditori nel Comune di Brennero. Secondo il consigliere, per favorire lo sviluppo dei giovani, il Comune potrebbe mettere a disposizione dei locali con eventuali accessi internet: il consiglio decide di valutare la proposta per un’eventuale e concreta istituzione del centro. Tra gli altri punti all’o.d.g. il consiglio approva l’istituzione di una zona residenziale a S. Antonio Fleres di Dentro, una variazione di bilancio e il programma di investimenti. Tra le somme rilevanti, l’entrata di € 169.400 ricavata

dalla vendita della scuola primaria di Fleres di Fuori. Quest’importo verrà impiegato per la partecipazione alla società “Pflerscherbach” (€ 40.000), la progettazione della scuola materna Colle Isarco (€ 51.400), l’acquisto di un veicolo Unimog (€ 161.000) e per vari lavori di manutenzione (strade, illuminazione, scuole). Il consiglio ha inoltre deliberato di affidare la gestione dell’impianto sportivo di Brennero nuovamente al C.A.I. Brennero per un periodo di 5 anni, a decorrere dal 01.09.2014. Il primo cittadino ha inoltre informato il consiglio che il presidente della provincia Arno Kompatscher, a ottobre, visiterà il comune e parteciperà ad un’assemblea cittadina. cm

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notizie dall’alta val d’isarco

Azienda Sanitaria Alto Adige – Vipiteno Il 2013 non è stato un anno facile per l’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige. La questione del risparmio è stata infatti ancora una volta molto pressante. Ciò nonostante resta alto lo standard dell’assistenza sanitaria offerta alla popolazione altoatesina. L’obiettivo della Direzione dell’Azienda Sanitaria dell’Alto Adige, per il 2013, era quello di mantenere alto il livello dell’assistenza sanitaria nonostante le misure di risparmio e questo è stato non solo raggiunto, ma addirittura superato. Nonostante l’avvio di due nuovi importanti servizi messi a disposizione della popolazione dell’Alto Adige – la Psichiatria dell’età evolutiva a Merano e la Neuro-riabilitazione a Vipiteno per un costo complessivo di 4 milioni di euro – le spese effettive che l’Azienda sanitaria dell’Alto Adige ha dovuto affrontare nell’anno 2013 sono state di 2.750.000 euro inferiori alla somma indicata nel piano di previsione dei costi. Nel 2013 a Vipiteno sono stati 3.123 i degenti ospedalieri e 1.707 i day hospital. Rispetto allo scorso anno i giorni di degenza sono aumentati da un totale di 18.775 a 19.708. La degenza media è stata 6,3 giorni (nel 2012 sei giorni). La continua riduzione dei posti letto ospedalieri è diventata un fattore essenziale per la diminuzione dei costi negli ultimi anni: 58 i posti letto eliminati tra gli ospedali di Bressanone e Vipiteno negli ultimi 10 anni. Circa il 40 per cento dei pazienti curati a Vipiteno non provengono dal bacino di utenza, ma da altri distretti sanitari, altre regioni e dall’estero. Questo rappresenta una significativa fonte di reddito.

Nel 2013 ben 65.953 pazienti (circa il 25% non residenti nel comprensorio) sono stati trattati da medici specialisti. Sono state effettuate 54.881 visite e 77.679 trattamenti specialistici. Secondo il coordinatore medico dr. Karl Lintner, il centro di endoprotesi (articolazioni artificiali) presso gli ospedali di Bressanone e Vipiteno sta assumendo un ruolo sempre più importante, soprattutto per le protesi articolari complesse. Sicuramente buoni anche i dati relativi al centro di neuro-riabilitazione, che fa registrare dati positivi e offre un ottimo servizio. In ambito urologico è stato possibile mantenere ovvero estendere l’alta specializzazione nella terapia dell’incontinenza. Grazie alla nuova copertura del primariato di urologia con il dr. Lukas Lusuardi dal 1° luglio 2014, viene ampliata la tecnica operativa della laparoscopia e introdotta una nuova tecnica mini-invasiva per la rilevazione dei linfonodi con infiltrazione tumorale. Il centro per disturbi alimentari presso la pediatria continua a fungere come centro di riferimento provinciale in stretta collaborazione con il centro terapeutico Bad Bachgart, dove il trattamento dei pazienti con adiposità ha assunto valenza di progetto. Infine il primo cittadino del Comune di Vipiteno, in un comunicato stampa, informa che il reparto di ostetricia è tra le prime strutture dell’assistenza di base. Solo per un breve periodo di tempo si è scesi sotto la necessaria quota di 500 nascite (numero limite per mantenere aperto il reparto) e in futuro questa cifra sarà superata. Messner chiede quindi, a nome della popolazione, che il reparto sia mantenuto. cm

Vipiteno

Mostra di pittura dell’UPAD

Vipiteno e dintorni nei dipinti di Alberta Merighi e delle sue allieve Dal 4 all’11 agosto si è tenuta nella Galleria del Municipio di Vipiteno la ormai tradizionale mostra collettiva organizzata dall’Upad e curata da Alberta Merighi. A esporre, le allieve del corso di pittura da lei tenuto. Alberta Merighi si è dedicata quest’anno alla pittura di piccole chiese nei dintorni di Vipiteno ed alla pittura di scorci del centro storico realizzata su pezzi di corteccia d’albero. Anche i soggetti delle allieve, in particolare quelli di Karin Drews, sono paesaggi montani e urbani a tempera e acquarello. Espongono anche le pittrici Maria Stampfl, con tele con motivi decorativi floreali e astratti, e Carla Ribilotta di Verona, in vacanza a Vipiteno, con grandi tele ad olio con ritratti e nature morte. ec erker september 14

Inaugurata la centrale idroelettrica a Prati di Vizze Non poche le polemiche dei residenti adiacenti

Sabato 2 agosto è stata inaugurata la centrale a Prati di Vizze. Costruita nel tempo record di soli nove mesi, è collegata alla rete elettrica dallo scorso dicembre. La centrale è gestita dalla società consortile Centrale Prati, compartecipata da Hydros, dal Comune di Vizze, dalla Cooperativa Agricola Wiesen e da Energia Prati. Grazie alla buona cooperazione tra tutte le società coinvolte e grazie all’esperienza dell’area Engineering e Consulting di SEL, è stato possibile inaugurare la centrale in tempi di costruzione molto ridotti – così il presidente SEL Wolfram Sparber. Hanno collaborato alla progettazione 40 persone, mentre sul cantiere hanno lavorato 120 operai. La sfida più ardua è stata quella di collegare la nuova centrale allo storico impianto di Prati di Vizze. Infatti, per evitare lunghi tempi di mancato esercizio del tratto superiore, è stato necessario procedere con i lavori all’opera di presa nel minor tempo possibile. L’acqua derivata dalla vecchia centrale viene convogliata al nuovo impianto per mezzo di una condotta forzata della lunghezza di circa 2 chilometri. Tre gruppi macchina di diverse dimensioni sfruttano in modo ottimale le portate d’acqua di volta in volta disponibili. Il gruppo macchina piccolo lavora principalmente nei mesi invernali, quando le portate sono scarse, quello di medie dimensioni può turbinare in modo ottimale le portate d’acqua nelle mezze stagioni, mentre nei mesi estivi vengono attivati entrambi insieme a quello più grande, per turbinare i deflussi di punta e le acque di scioglimento dei ghiacciai. In questo caso possono scorrere attraverso le turbine fino a 5.000 litri al secondo. La nuova centrale sfrutta le acque provenienti dal canale di restituzione dello storico impianto idroelettrico Hydros di Prati di Vizze. Essa vanta una produzione media annua pari a 11 GWh e può così fornire energia verde a più di 2.750 abitazioni. Contro la centrale i residenti della via Geyr a Prati sottolineano il loro disappunto, in quanto la struttura a loro arreca solo danni per la salute; inoltre vi è il rischio di sovraccarico della linea, in quanto proprio tra le loro abitazioni e il vicino campo sportivo passa la linea di alta tensione. Gli interessati chiedono che essa venga spostata e hanno depositato la loro richiesta al Comune e alle società gestrici della stessa. cm 53


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Una comunità viva e attiva migliora notevolmente la qualità di vita Questo è emerso dall’indagine sul capitale sociale nel comune di Brennero Nel novembre 2013 l’associazione “Stiftung Vital”, una fondazione creata dalla Provincia Autonoma di Bolzano, con il compito di progettare ed eseguire iniziative e progetti per il mantenimento e la promozione della salute, sotto la direzione scientifica della dottoressa Angelika Hagen, ha condotto un’indagine sul capitale sociale in sei comuni dell’Alto Adige, tra cui anche il comune di Brennero. Scopo dell’indagine era di verificare le condizioni di vita a confronto della qualità dei rapporti sociali: in un’epoca di globalizzazione, in cui si vivono mutamenti radicali e quindi anche profonde inquietudini, assumono un peso particolare le relazioni interpersonali, la fiducia reciproca e la coesione sociale. Il capitale sociale è in questo senso al contempo somma finale e presupposto dell’integrazione, del benessere e della sicurezza. Nel comune di Brennero 470 cittadini, dai 15 anni in su, hanno partecipato all’indagine: il 96% appartenente a un paese dell’UE e il 4% a paesi extra-UE. Dalle loro risposte è emerso che la coesione sociale nel comune, a causa della vicinanza al confine, della divisione in tre frazioni (Brennero, Colle Isarco, Fleres), delle differenze etniche e del livello di istruzione della popolazione, non è così semplice da realizzare. Particolarmente a Brennero vi è un marcato mix di culture e gli intervistati, se da un lato sono aperti all’integrazione, dall’altro chiedono uno stop all’immigrazione. Secondo la Fondazione Vital nel comune di Brennero risulta una “situazione problematica”. Sarà ora compito della politica comunale rafforzare la coesione sociale, della cui necessità è d’accordo anche il sindaco Franz Kompatscher, che sottolinea che non basta l’intervento del Comune, anche la popolazione deve rendersi disponibile. È emerso anche il desiderio di avere maggiori possibilità occupazionali, una rivitalizzazione e un abbellimento del centro di Colle Isarco: il sindaco informa che l’amministrazione comunale da anni si sta occupando della cura del paese, ma è necessario anche l’intervento dei privati. Per quanto riguarda maggiori posti di lavoro, il primo cittadino accoglie la richiesta, anche se informa che, al giorno d’oggi, è alquanto difficile creare nuovi posti di lavoro. De facto lo studio sottolinea che una comunità viva e attiva migliora notevolmente la qualità di vita. cm 54

E quando le api non ci saranno più? All’umanità resteranno quattro anni di vita – In vaste aree del mondo le api sono ormai più che dimezzate – In Cina gli agricoltori devono fare l’impollinazione a mano Il declino delle api è in atto ormai da anni, sempre più grave ed inarrestabile in tutto il mondo. La situazione si sta facendo drammatica a livello industriale, ma anche la produzione artigianale di montagna ne soffre. Norbert Bacher, ex appassionato apicultore di Prati di Vizze, studioso e autore di pubblicazioni su riviste specializzate, elenca i diversi fattori responsabili di questa terribile moria biblica. Le api, afferma Bacher, soffrono di molte patologie. Alcune ci sono sempre state e sono legate a fattori ambientali, quale la “melata/melocitosi”, una sostanza che proviene da essudazione di piante, specialmente il larice, o da metaboliti di afidi, che succhiano la linfa e restituiscono una sostanza zuccherina, raccolta dalle api. Ne deriva un Gli uomini ape in Cina miele particolarmente denso. In inverno, senza l’acqua, le api non riescono a scioglierlo e le famiglie, anche se ricchissime di miele, muoiono di fame. Circa quarant’anni fa ha fatto la sua comparsa la “varroa destructor”, un acaro presente da millenni in estremo oriente, contro il quale le nostre api non hanno difesa. Anche in Alto Adige le perdite sono raddoppiate rispetto agli anni precedenti. Ma la vera spaventosa minaccia è oggi quella che viene definita “disturbo da collasso dell’alveare” (Colony Collapse Desorder), esploso negli USA già nel 2007: le api escono e non tornano più. Le cause sono molteplici, anche se non ancora identificate con certezza scientifica: dai parassiti ai pesticidi al nomadismo forzato dell’apicultura intensiva. Negli USA le api vengono addirittura caricate sui TIR e trasportate da un posto all’altro ogni 4/5 giorni, correndo dietro alla fioritura per 4-5000 km dalla Florida alle frontiere del Canada, affinché facciano il loro servizio di impollinazione. Questo è il risultato – afferma Bacher – della produzione industriale, altamente specializzata, che dipende da una tecnica unica, che riduce le biodiversità, finché il sistema collassa. E non dimentichiamo l’elettrosmog; si è osservato che le api degli alveari in prossimità dei cavi dell’alta tensione sono molto irrequiete. Inoltre

nel nostro sistema globalizzato è difficile difendere le specificità locali. Insomma un insieme di concause cambia l’ambiente naturale. E le api se ne vanno! Per ora in Alto Adige i casi veri e propri di collasso sono relativamente pochi, ma si registrano perdi-

te anche fra il 30 e il 40 per cento. A LaimNorbert Bacher burg stanno tentando di ricuperare antichi meli per restituire all’ambiente la biodiversità. Ma intanto in Cina è stato spopolato il 95% degli alveari nelle campagne. E ora sono gli uomini, a milioni, a doversi sostituire alle api per cercare di garantire l’impollinazione delle piante. “Uomini ape” li chiamano. Si arrampicano sugli alberi e impollinano manualmente le gemme, servendosi di una piuma di gallina o di un filtro di sigaretta cosparsi di polvere di stami essiccati, infilati su una canna di bambù con cui raggiungere ogni singola gemma. Ma mentre uno sciame di api feconda 200 alberi al giorno, un uomo, anche esperto, riesce a impollinarne non più di 20 in 10 ore di lavoro. Così scompaiono interi frutteti, su cui mettono le mani gli speculatori immobiliari. L’ape - conclude Norbert Bacher – è l’unico animale che vive accanto alla casa dell’uomo e che l’uomo non è riuscito ad addomesticare. Eppure dalle api dipende la sopravvivenza dell’uomo stesso. Non a caso è stato detto che, se dovessero scomparire le api, all’umanità resterebbero solo quattro anni di vita. ap erker september 14


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700 anni fa la prima “banca” a Sterzing Nel 1314 Enrico di Tirolo concede in appalto a Bartolomeo da Firenze un banco di pegno e di cambio valuta

Nos Heinricus dei gratia Bohemie et Polonie rex Karinthie dux Tyrolensis [ecc.] abbiamo dato in appalto (locavimus) casanas et mutuum in Sterzinga a Bartolomeo da Firenze, a suo zio Lappo e ai suoi associati per tre anni, dietro la riscossione di un canone annuo di septem veronensium marcis bone monete [marchi veronesi, Mark Berner] a partire dal il 1° giugno 1314 e stabiliamo che per ogni libra [lira o marco] veronese che presteranno debbano ricevere pro lucro [tasso di interesse] quatuor parvulos [piccoli veronesi: Berner] alla settimana. Il privilegio è redatto a Mulbako [Mühlbach] Anno domini M CCC XIIII in vigilia Nativitatis beate virginis [7 settembre 1314].

Il documento di appalto della casana in Sterzinga (Foto tratta dallo Sterzinger Heimatbuch, 1965, S. 232, Orig. Im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien)

co era proporzionato all’ammontaCon il termine di casana si inten- re dei guadagni: 120 Mark Berner a de una casa in cui si svolge attività Bolzano e 7 MB a Sterzing, che era di prestito a interesse [in lat. usura] una delle casane più recenti e più ma anche di cambiovalute (mutuum). Siamo nel periodo in cui sta nascendo una nuova economia, fondata sugli scambi commerciali nelle grandi fiere nelle maggiori città d’Europa e nei mercati settimanali e appare necessario il ritorno alla moneta con un valore costante. Furono le città italiane a coniare le prime monete d’oro: il fiorino di Firenze (1251), il genovino (GE) e lo zecchino o ducato (VE). E furono fiorentini, genovesi, lombardi ad introdurre l’arte del cambio, fondata sull’uso dei titoli Banchieri toscani, chiesa di S. Francesco, Prato, sec. XIV di credito e della scrittura doppia alla veneziana. piccole. In compenso è una delle più durature, grazie a vari rinnovi, Si capisce allora perché Mainardo ed è documentata in possesso di II, verso la fine del XIII sec., affidi a Bartolomeo ancora nel 1337. Del banchieri fiorentini le prime casa- resto la città di Sterzing era il cenne prestiti [Pfandleihanstalten] in tro economico della Wipptal, ultivari centri del Tirolo, prima di tutto ma sosta obbligata sulla più impora Merano (1287) e a Bolzano, con la tante via commerciale tra l’Italia e i forma dell’appalto a tempo, e non paesi tedeschi prima di affrontare il con la forma del privilegio feudale passo del Brennero. ereditario. Il canone di concessione del ban- Gli interessi richiesti per ogni lira erker september 14

veronese prestata ammontavano a 2 piccoli veronesi (Berner) alla settimana per i locali e 4 per i forestieri. Ciò significa rispettivamente un interesse del 43 e 1/3% e dell’86 e 2/3%. Interessi spropositati secondo i nostri criteri, ma non secondo quelli medievali, data la scarsità di denaro in circolazione. Questi prestatores o usurarii fiorentini (in latino usura = interesse) svolgevano dunque un servizio essenziale per lo sviluppo commerciale e finanziario del Tirolo e per questo i principi largheggiavano in privilegi. Anche nel documento di Sterzing si stabilisce che “in causis criminalibus aut civilibus” questi prestatores dovevano rispondere direttamente solo al principe, ed erano in pratica sottratti all’autorità del Landrichter, cioè del giudice territoriale. Inoltre, in caso del mancato riscatto del pegno di garanzia entro tre mesi, i casani avevano la facoltà di vendere il pegno entro 14 giorni. In realtà i banchi fiorentini di prestito a pegno durarono in Tirolo poco più di mezzo secolo. Le cause del decadimento non sono chiare, ma sono certo molteplici. I princi-

pali debitori di queste banche erano i principi stessi, la maggior parte delle entrate del principato erano sotto pegno, tanto che poteva apparire necessario disfarsi degli scomodi creditori. Una certa incidenza ha avuto anche la penetrazione in Tirolo degli ebrei della Baviera, chiamati da Ludovico di Brandeburgo; il quale li cacciò nel 1349, accusandoli di essere responsabili della diffusione del castigo divino della peste (con questo prestesto poté incamerare i loro patrimoni), ma li dovette poi richiamare perché necessari all’economia del paese. Minore importanza ebbe la condanna dell’usura da parte delle chiesa; è vero che essa fu ribadita in vari concili, ma è anche vero che perfino i papi e i vescovi dovettero spesso rivolgersi alle banche. Queste, in sintesi, le notizie intorno alla nascita in Sterzinga di una primitiva forma di attività bancaria 700 anni fa. Per l’istituzione delle banche in senso moderno bisognerà aspettare diversi secoli. Alberto Perini

I 25 anni dell’Erker Care lettrici, cari lettori, il 3 ottobre festeggiamo i 25 anni di vita dell’Erker. Per l’occasione apriamo per voi la nostra redazione dalle ore 14.00 alle 17.00 e saremmo lieti di una vostra visita. La sera poi, nel corso di una festicciola per la ricorrenza, ci sarà la premiazione dei vincitori del concorso fotografico. Le foto saranno in mostra nella galleria del comune per 14 giorni. Vi preannunciamo che in ottobre ci presenteremo con una nuova veste tipografica e che sarà attivata la nostra nuova pagina web. 55


notizie dall’alta val d’isarco

PR

Suoni dalla Wipptal

Vipiteno – Chiesa parrocchiale

Nuovo supporto del cero pasquale e nuova croce astile

Continua la serie di concerti in miniera

I due lavori di Christoph Hofer completano l’adeguamento degli arredi liturgici del 2010

Dopo uno strepitoso successo del concerto „Sulle ali del canto“ con la pianista Karin Hofer di Telfes, il pianista Yu Chen dalla Cina e la flautista solista Carolin Ralser di Mules continua in settembre la serie di concerti nel mondo delle miniere RidannaMonteneve. Il 6 settembre alle ore 20.00 si esibiranno le „Pflerer Gitschen“ offrendo musica folcloristica della Wipptal. Nel 2010 sono state premiate con il premio Herna-Haselsteiner e in autunno presenteranno il loro secondo CD. Il 13 settembre alle ore 20.00 l‘Argentrio presenterà una serata che varia dal tango ballato alla musica classica e al jazz. L‘ Argentrio nasce nel 2010, quando Tamara Salcher, Nathan Chizzali e Judith Hofer – tutti e tre sono attivi presso la scuola di musica Vipiteno – si uniscono per presentare la musica di Astor Piazzolla e il „Tango Nuevo“. Il 20 settembre sarà il turno dei Tun na Kata (ore 19.00) che, con i loro ritmi scoppiettanti, chiudono la serie di concerti. Guidati da Paolo „Jack“ Alemanno i musicisti della Lebenshilfe Vipiteno, affiancati da Emanuel Valentin, si esibiranno in un concerto di musica che richiama le melodie irlandesi e celtiche.

Con la collocazione nella chiesa parrocchiale di Vipiteno, nel corso della messa solenne nel giorno dell’Assunzione in cielo di Maria, del nuovo cero pasquale e della nuova croce processionale si è completato l’adeguamento dei luoghi

Prenotazioni per tel. 0472/656364 o per e-mail: ridnaun.schneeberg@ bergbaumuseum.it.

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Cero pasquale e fonte battesimale liturgici disposto dal decano don Josef Knapp e dal Consiglio Parrocchiale. Già nel 2010 era stato realizzato un radicale intervento su altare, ambone e sede, con cui l’architetto Siegfried Delueg e lo scultore Lois Anvidalfarei avevano saputo tradurre nel linguaggio dell’architettura e dell’arte i suggerimenti del Concilio Vaticano II. Al fine di armonizzare cero pasquale e croce astile con l’intervento precedente, ci si è affidati all’interpretazione artistica di Christoph Hofer, che ha fatto fondere i due modelli in argilla nella bottega di Stefan Dirler di Marlengo. La croce astile La croce astile o processionale, collocata vicino all’altare, è di una semplicità conturbante, priva com’è di elementi decorativi: tutto si deve concentrare sulla figura di Cristo, molto piccola in cima alla lunga asta, quasi un invito a salire con lo sguardo verso il cielo. Anche la figura tormentata del Cristo guarda verso l’alto, come a lanciare un grido di pietà e di perdono per tutti noi peccatori. Non si

vedono i bracci della croce, perché Cristo stesso è la croce, punto d’incontro fra la terra e il cielo. Il cero pasquale Il significato del cero pasquale è stato

Croce astile: dettaglio gentilmente illustrato da don Giorgio Carli nella colonna qui accanto. Christoph Hofer, nel realizzare il supporto del cero, è partito dal concetto è che la cosa più importante è la luce, la luce della vita nuova donataci dal sacrificio di Cristo dentro un disegno soprannaturale che ci sovrasta. Per questo Hofer ha dato peso alla base del fuso, che viene sostenuto da tre gambe, il simbolo della Trinità. Nel fuso sono aperti quattro fori, che rappresentano il terrestre: i quattro elementi, i quattro punti cardinali, le quattro stagioni. Si realizza così sul piano simbolico l’unione fra Dio e la terra. Il fuso si assottiglia verso l’alto, verso la luce del cero, verso l’ottavo elemento. Il cero è stato collocato vicino al fonte battesimale e vicino al luogo in cui viene posta la bara durante la cerimonia funebre, accostando così i due momenti che scandiscono la nostra vicenda terrena, la nascita e la morte.

ap

Il cero pasquale Nell’anno liturgico una celebrazione il cui inizio è un vero “gioco simbolico” di LUCE è la Veglia Pasquale. La sera del sabato santo il popolo, riunito nell’oscurità della chiesa, vede entrare, portato dal sacerdote, il cero pasquale, simbolo di Cristo; cero acceso al fuoco benedetto allestito fuori dalla chiesa dal sacerdote, che recita: “Il Cristo ieri e oggi:
Principio e Fine, Alfa e Omega.
A lui appartengono il tempo e i secoli. Amen.” La comunità riunita nella chiesa, all’invocazione cantata “Cristo luce del mondo”, risponde per tre volte: “Rendiamo grazie a Dio”. Infine i presenti accendono le proprie candele, illuminando così la chiesa e la LUCE di Cristo si espande sempre di più. Il cero pasquale è il segno del Cristo Risorto, LUCE vera del modo che illumina ogni uomo; è la LUCE della vita che impedisce di camminare nelle tenebre; è il segno della VITA nuova in Cristo che, strappandoci dalle tenebre, ci ha trasferito con i santi nel regno della LUCE. Durante i cinquanta giorni da Pasqua a Pentecoste in tutte le celebrazioni il cero pasquale viene acceso per ricordare la grande importanza della presenza di LUCE del Risorto nella vita dell’umanità. Ma ritorna ad essere esposto ogni volta che si celebra l’inizio (battesimo) o la fine (esequie) di una vista cristiana. Don Giorgio Carli erker september 14


calendarietto

Vipiteno

Bella edizione del Memorial Luca Cemin La squadra del CF Vipiteno fa suo il torneo Per la settima volta si è svolto a Vipiteno il Torneo “Memorial Luca Cemin”, che ha visto competere fra il 7 e il 9 agosto 5 squadre di 2a e 3a categoria: C.F. Vipiteno, Stella Azzurra, Auswahl Ridnauntal, Aica e Novacella. In un girone unico “all’italiana”, in cui tutte le formazioni si sono

sfidate fra di loro, alla fine, per la prima volta da quando viene svolto il torneo in memoria dell’ex-giocatore e dirigente vipitenese, è stata proprio la società organizzatrice del Vipiteno ad imporsi. Nel dettaglio il Vipiteno si è imposto per 3 a 1 sulla squadra del Ridanna e per 1 a 0 sia sull’Aica che sul Novacella, perdendo per 1 a 0 solo contro la Stella Azzurra. Proprio la vitto-

ria nello scontro diretto con il Ridanna (che era a pari punti) è stata decisiva. Terza classificata la formazione bolzanina Stella Azzurra. Quarto il Novacella e quinto l’Aica. Miglior giocatore eletto dai vari allenatori è stato Florian Hofer del C.F. Vipiteno, neoacquisto proveniente dal Campo di Trens. Novità di quest’anno è stato l’inserimento del torneo femminile, al quale hanno partecipato le compagini del C.F. Vipiteno Girls, del Pfalzen e dell’Unterland Damen. Proprio le ragazze di casa, con due vittorie meritate, hanno conquistato il torneo. Al 2° posto la squadra dell’Unterland Damen, che ha battuto il Pfalzen ai calci di rigore. Nel weekend si è svolta anche un’amichevole fra la formazione Freizeit del Vipiteno e quella di Fleres, conclusasi con il risultato di 6 a 0 per la squadra ospite. mm

Vipiteno

Le successioni per causa di morte

Interessante serata informativa di Carlo Bruccoleri organizzata dalla Raika

Prosegue l’iniziativa della Cassa Raiffeisen Wipptal di organizzare serate informative su argomenti di pubblico interesse. All’inizio d’agosto il dottor Carlo Bruccoleri ha tenuto una conferenza su un tema di interesse generale: “Le successioni per causa di morte”. “L’idea – afferma Bruccoleri – è nata dalla mia lunghissima esperienza di giudice, nel corso della quale ho avuto spesso occasione di occuparmi di cause che riguardavano questa tematica. E ho dovuto constatare che sulle questioni di diritto ereditario la gente ha una conoscenza piuttosto approssimativa ”. Eppure si tratta di un problema che riguarda la gran parte di noi e che dovremo prima o poi affrontare o come testatori o come eredi. In collaborazione con la Cassa Raiffeisen il dr. Brucerker september 14

coleri ha proposto un incontro informativo per illustrare i principi generali del diritto ereditario, indispensabili per programmare la propria successione. Questo anche al fine evitare, per quanto possibile, l’insorgere di lunghe e costose controversie tra gli eredi, con il rischio di incrinare o di guastare irreparabilmente i rapporti familiari. Sono state in particolare trattate le due possibili forme di successione (legittima e testamentaria) e i connessi aspetti, inclusi quelli fiscali. Il folto pubblico ha seguito con estremo interesse i vari aspetti della materia, di per sé ardua, ma che il dr. Bruccoleri ha esposto con straordinaria chiarezza, proprio ponendosi dalla parte delle persone presenti e sollecitando così le loro domande. ap

CAI Vipiteno Escursionismo 07-08.09.13: Gemellaggio fra le sezioni CAI di Vipiteno e Cremona. 15.09.13: Gita in comune con l’Alpenverein Sterzing. Escursione al Rif. Berti e Passo della Sentinella (variante: ferrata Roghel-Forcella delle Guglie). 29.09.13: Gita di fine stagione al Rif. Europa. Giovanile 07-08.09.13: Escursione al Rif. Cremona con il CAI giovanile di Cremona. MTB 14.09.13: Da Tremosine al Tremalzo. 21.09.13: Zona del Lago di Garda. Partenza da Mori verso Passo Bordala e ritorno dalla Val di Gresta. CAI Fortezza 15.09.13: Rifugio Forcella Vallaga. Coro Amici della montagna Fortezza 27.09.14: 40a Rassegna di canti popolari e di montagna, organizzata dal Coro Amici della Montagna di Fortezza, con la partecipazione del coro “Cantori delle Pievi” di Neviano degli Arduini (PR) e del “Männerchor” di Siusi (BZ). Centro Pluriuso “J. Wild” di Fortezza, ore 17.00. Pro Cultura Fortezza 04.10.14: “Innamorarsi a settant’anni”. Commedia comico-sentimentale presentata dal Piccolo Teatro Pineta di Laives. Sala Pluriuso “J. Wild”, Fortezza, ore 16.30. Die Blaue Tomate – Il pomodoro blu L’Ass. Artistica e culturale Lurx organizza una mostra di pomodori e peperoni degli orti della zona. 19.09.14, ore 9.00: mercato contadini Vipiteno; 20.09.14, ore 11.00: presso il locale “Vinzenz – zum feinen Wein”; 29.09.14, ore 11.00: presso il BiohofWaldförster a Mareta. Pattinaggio artistico La Sezione di Pattinaggio Artistico dell’AHC di Campo di Trens organizza corsi di pattinaggio artistico e sincronizzato per principianti e progrediti nel Palaghiaccio di Vipiteno e, clima permettendo, in quello di Stilves. Informazioni: Linda Senettin 340/9478434; lindasenettin@hotmail.it. Contributo provinciale pensionistico 02 e 09 settembre: pomeriggio informativo sul contributo provinciale per pensionati con pensione minima (da 70 anni in su) presso il Distretto sociale Wipptal, Via Brennero 14, Vipiteno, ore 15.00-17.00; tel. 0472/726000. Udienza Difensore civico Venerdì, 26 settembre 2014: Udienza del difensore civico presso la sede dell’Ispettorato all’agricoltura, Via Stazione 2, Vipiteno, ore 9:30-11:30, meglio su appuntamento. Per informazioni: tel. 0471/301155. Medici e farmacie di turno: v. p. 80

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eishockey

Mit Zuversicht in die neue Saison Broncos starten mit vier Ausländern in die Elite.A-Liga Am 20. September beginnt die neue Saison in der Elite.A Eishockeyliga. Neben dem WSV Sterzing Weihenstephan werden heuer auch weitere Südtiroler Vereine, die im vergangenen Jahr noch in der INL gespielt haben, in dieser Liga aufs Eis gehen. Die Broncos schicken eine mehr als konkurrenzfähige Truppe in die neue Saison und haben sich sehr gut verstärkt. Die Geschicke auf der Trainerbank wird Axel Kammerer leiten, der im Frühjahr das Ruder der Broncos in die Hand genommen hat; Alex Gschließer wird ihn erneut unterstützen. An der heurigen Elite.A-Meisterschaft nehmen zwölf Mannschaf-

Hockeysplitter

Roland Hofer aus Sterzing wechselt nach sechs Jahren in Finnland zum HC Bozen. Der 24- Jährige, der seit 2008 durchwegs in der 2. finnischen Liga und ein Jahr in der U20 des finnischen Erstligaklubs HIFK Helsinki spielte, wird mit seinem neuen Verein die EBEL bestreiten.

Markus Gander, ebenfalls aus Sterzing, spielt seit nunmehr zwei Jahren beim HC Bozen. Dort wird er auch in der kommenden Saison in der EBEL auf Torjagd gehen. 58

ten teil. Neben dem HC Asiago, HC Pustertal, HC Valpellice, Hockey Milano, Ritten Sport, SG Cortina, SHC Fassa und dem WSV Sterzing, die bereits in der vergangenen Saison die Liga bestritten haben, werden nun auch der HC Eppan, HC Gröden, HC Neumarkt und SV Kaltern mit von der Partie sein. Damit stehen wieder mehrere Südtiroler Duelle auf dem Programm, die für Spannung sorgen. Das Auftaktspiel bestreiten die Broncos am 20. September gegen den HC Neumarkt. Neuzugänge Das Ausländerkontingent von vier Spielern wird in Sterzing heuer von Beginn an voll ausgeschöpft: Der Vorstand verpflichtete den finnischen Goalie Joni Puurula, den finnischen Abwehrrecken Matti Näätänen und die beiden kanadischen Stürmer Chris St. Jacques und Jordan Owens. Weiters verstärkt haben sich die Broncos mit dem Bozner Stürmer Philipp Grandi.

sei für einen Goalie ziemlich anspruchsvoll, auch wenn ein völlig anderer Stil gespielt werde als in Finnland. „Ich möchte schon seit langem in Mitteleuropa spielen; deshalb bin ich froh, dass es nun geklappt hat.“ Puurula spielte in der vergangenen Saison beim kasachischen Klub Arlan Kokshetau und wurde dort Vizemeister. Zuvor sammelte er bei HPK, TPS Turku, SaiPa Lappeenranta und Jokerit Helsinki in der höchsten finnischen Liga in 175 Spielen reichlich Erfahrung und konnte mit Vaasan Sport in der 2. Liga 2011 und 2012 zweimal in Folge den Meistertitel holen. Auch in Russland (Salavat Julaew Ufa) und Dänemark (Aalborg) schnürte der erfahrene Schlussmann bereits seine Schuhe. Chris St. Jacques Chris St. Jacques, Jahrgang 1983, aus Edmonton (Kanada), ist 1,75 m groß und 84 kg schwer. Der 31-Jährige ist Center und spielte

te (60 Tore). Vorher spielte er in den Niederlanden bei Tilburg und in der englischen Hockeyliga bei Edinburgh, in seiner Heimat spielte er in der Western Hockey League, der AHL und EHCL. Der sportliche Leiter der Broncos, Egon Gschnitzer, beschreibt ihn als sehr guten und schnellen Eisläufer: „Er spielt trotz seiner kleinen Statur sowohl offensiv als auch defensiv ein sehr körperbetontes Spiel. Er ist ein exzellenter und vielseitiger Spielmacher und sehr mannschaftsdienlich.“ Der Kanadier wird bei den Broncos in der ersten Sturmlinie Dreh- und Angelpunkt sein und sowohl im Powerplay als auch im Penaltykilling eine tragende Rolle spielen. „Sein Talent und seine Erfahrung werden für unseren Verein eine große Bereicherung sein. Er wird in unserem Team eine absolute Führungsrolle einnehmen“, so Gschnitzer. Matti Näätänen Der finnische Offensivverteidiger Matti Näätänen, Jahrgang 1983,

Joni Puurula Nach dem Abgang von Joni Myllykoski vertrauen die Broncos heuer erneut einem finnischen Goalie: Der 31-jährige Joni Puurula wird in der kommenden Saison das Tor der Wildpferde hüten.

Myllykoski habe ihm einen Wechsel ins Wipptal nahegelegt: „Ich kenne Joni Myllykoski von Asplöven. Wie er will auch ich noch einmal in einer starken Liga durchstarten“, so Puurula. Das Niveau

in den vergangenen vier Saisonen bei den Bietigheim Steelers in der 2. deutschen Liga. In der Saison stammt aus Helsinki. Näätänen 2012/13 holte er dort den Meis- ging einen sehr ungewöhnlichen tertitel. Die Bilanz von St. Jacques Testspiele im September in Deutsch7. September: Broncos – Landshut Cannibals (19.00 Uhr) land kann 9. September: Broncos – HC Eppan (20.00 Uhr) sich sehen lassen: In Heimspiele Elite-A 147 Regu20. September: Broncos – HC Neumarkt lar-Season27. September: Broncos – SG Cortina Spielen ge4. Oktober: Broncos – SV Kaltern langen ihm Spielbeginn jeweils 20.30 Uhr 158 Punkerker september 14


Schluss im Eiskanal Sandra Gasparini beendet Karriere Weg: Bis zu seinem 25. Lebensjahr war er Stürmer und wechselte erst aufgrund zahlreicher Verletzungen in die Verteidigung. Näätänen spielte in der finnischen SM-Liga bei den Espoo Blues und den Pelicans Lahti, bei Frisk Asker in Norwegen und dem HC Vsetin in der tschechischen Extraliga. In der vergangenen Saison spielte er bei Kaufbeuren in der DEL2 und hinterließ dort einen starken Eindruck: In 68 Partien gelangen dem Finnen 49 Punkte (30 Tore) – so viele wie keinem anderen Verteidiger. Der Cheftrainer der Broncos, Axel Kammerer, ist vom finnischen Neuzugang überzeugt: „Näätänen ist ein sehr guter Eisläufer, der in der Defensive zuverlässig und kompromisslos, aber nicht überhart spielt, über einen exzellenten Schuss verfügt und im Powerplay sehr gefährlich ist. Da er rechts schießt und eine große taktische Disziplin mitbringt, ist er genau das, was wir auf der Verteidigerposition suchen.“ Jordan Owens Der 28-jährige Kanadier Jordan Owens (86 kg, 183 cm) kann sowohl als Flügelstürmer als auch als Center eingesetzt werden. Der Linksschütze verfügt über einen harten Schuss, ist sehr schnell und liebt das körperbetonte Spiel. Die meiste Zeit spielte Owens in Übersee: Er bestritt 363 AHL-Spiele, in denen er 40 Tore erzielte und 82 Vorlagen gab. Auch spielte er eine Zeit lang in der OHL bei den Mississauga Ice Dogs, wo er seine Karriere begann. In 202 Spielen brachte er es auf 156 Scorerpunkte (70 Tore). 2012 holte Mario Simioni, damals Trainer von Sonderyske, den Kanadier nach Dänemark. Nach diesem Europa-Abenteuer kehrte Owens im vergangenen Jahr nach Amerika zurück, wo er in der AHL und ECHL in

verantwortungsvolle Teamplayer, unermüdliche Kämpfer und offensiv brandgefährlich.“ Philipp Grandi Eine weitere Neuverpflichtung ist der Bozner Philipp Grandi, der früher für den EV Bozen (27 Scorerpunkte) in der Serie A2 spielte und auch drei Spiele für den HC Pontebba in der Serie A bestritt. Im vergangenen Jahr kam Grandi beim HC Meran in der INL meistens nur in der dritten Linie zum Einsatz und verbuchte 16 Punk-

te (7 Tore) in 41 Spielen. Der 22-Jährige ist zwar nur 1,70 m groß (70 kg), dafür aber ein schneller und wendiger Eisläufer mit großem Entwicklungspotential. mw

Das Team Torhüter Joni Puurula (FIN) Dominik Steinmann Verteidigung Simon Baur Fabian Hackhofer Daniel Maffia Michael Messner Matti Näätänen (FIN) Philipp Pircher Sturm

44 Spielen 34 Punkte erzielte. „Owens hat ein sehr gutes Auge für seine Mitspieler. Er besticht durch seine Schnelligkeit und das kompromisslose Spiel in allen drei Zonen“, so Gschnitzer. „Das Duo St. Jacques/ Owens wird unser Publikum begeistern: Beide sind pfeilschnell, spielen hart, sind erker september 14

Gunnar Braito Daniel Erlacher Philipp Grandi Tobias Kofler Patrick Mair Jordan Owens (CAN) Chris St. Jacques (CAN) Christian Sottsas Hannes Stofner Florian Wieser _________________________________ Trainer: Axel Kammerer (GER) Co-Trainer: Alex Gschließer

Völlig überraschend gab die junge Wipptaler Kunstbahnrodlerin Sandra Gasparini im Frühsommer ihr Karriereende bekannt. Die 23-Jährige fuhr ihre größten Erfolge bei Italienmeisterschaften und in der Teamstaffel im Weltcup – u. a. gemeinsam mit Rodelikone Armin Zöggeler – ein: Bei der WM 2007 in Innsbruck holte das Team Italien Silber, 2012 und 2013 konnte Gasparini mit der Staffel in Königssee, Sigulda und Winterberg sogar Siege einheimsen. Der Erker hat mit Gasparini über ihr Karriereende, ihre schönsten Momente im Rodelsport und ihre Zukunftspläne gesprochen. Erker: Sandra, die Meldung über Dein Karriereende kam überraschend. Was hat Dich dazu bewogen? Sandra Gasparini: Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Da in der vergangenen Saison aber die Olympischen Spiele in Sotschi stattfanden, wollte ich es doch noch einmal probieren. Doch die Saison lief nicht gut und ich konnte mich nur wenig bis gar nicht steigern. Deshalb konnte ich mich einfach nicht mehr für das viele, aufwendige Training motivieren. Ich habe entschieden, meine Karriere zu beenden und einen neuen Weg einzuschlagen. Was waren die schönsten Momente Deiner Karriere? Einer der schönsten Momente meiner Karriere war die WM 2007 in Innsbruck, als wir Silber in der Staffel holten. Auch der Staffelsieg 2012 in Königssee war ein unglaublich tolles Gefühl. Die Olympischen Spiele in Vancouver und Sotschi waren eine wertvolle und schöne Erfahrung. Welchen Weg wirst Du nun einschlagen? Ich habe bereits über ein Fernstudium in Berlin den Fachpraktiker für Wellness, Massage und Prävention gemacht. Im Herbst habe ich – wieder über ein Fernstudium – in Innsbruck mit einer Ausbildung zum Gesundheits- und Fitnesstrainer begonnen. Bis zu meinem Abschluss werde ich beim Heer Dienst leisten. Daneben habe ich wieder mehr Zeit, meine Freundschaften zu pflegen und meinen Hobbies nachzugehen. Was wird Dir am Rodelsport am meisten fehlen? Das kann ich nicht sagen, immerhin habe ich erst vor kurzem damit aufgehört. Ich bin aber sehr dankbar für die tolle Zeit, in der mich meine Fans und Sponsoren stets unterstützt haben. Es hat mir sehr viel bedeutet, zu wissen, dass viele Freunde und Bekannte zu Hause mitfiebern und mir die Daumen drücken. Ich werde diese Zeit nie vergessen. Der größte Dank gilt meinen Eltern, die mich immer voll unterstützt haben, auch bei der Entscheidung, meine aktive Karriere zu beenden. Interview: Martin Wieser 59


sportlerporträt

„Fußball ist meine große Leidenschaft“ Ihre Augen strahlen, wenn sie von Fußball spricht, auch wenn sie in der vergangenen Saison mit dem CF Südtirol knapp den Aufstieg in die Serie A verpasst hat. Nun kehrt sie nach Sterzing zurück. Und doch hat sie ein fixes Ziel: Sie möchte sich in der Serie B etablieren. Nicole Rainer aus Wiesen im Erker-Porträt. Zwei Jahre hat Nicole Rainer aus Wiesen im Trikot des CF Südtirol gespielt, erst in der U19, dann in der ersten Mannschaft in der Serie B, bevor sie in der anstehenden Saison wieder für ihren Heimatverein, den CF Sterzing, aufläuft. „Eine spannende und lehrreiche Erfahrung“, resümiert die 20-jährige Stürmerin, „wenn auch anstrengend und aufwendig.“ Schließlich musste sie zwei Jahre lang dreimal wöchentlich nicht nur die weite Fahrt zum Training nach Bozen in Kauf nehmen; auch die Auswärtsspiele lagen in ihrem Kreis nicht gerade um die Ecke und führten sie mitunter bis nach Mailand. „Das Training war schon sehr intensiv“, betont Rainer. Besonders das Konditionstraining habe den Athletinnen einiges abverlangt. „In der Serie B

Nicole Rainer kompakt geboren: 19. August 1994 Geburtsort: Sterzing Wohnort: Wiesen Schule: Sportgymnasium Sterzing Verein: CF Sterzing Hobbies: Fußball, shoppen, mit Freunden unterwegs sein 60

Nicole Rainer (stehend, 3. v. l.) im Team des CF Südtirol geht es schon zur Sache, da muss man schon fit sein, um mithalten zu können.“ Am Ende der letzten Saison hat es dann nur knapp nicht für den Aufstieg in die Serie A, die höchste Liga, gereicht: Die Truppe um Kapitänin Alessandra Tonelli musste Orobica und Real Meda den Vortritt lassen und belegte am Ende den 3. Tabellenrang mit lediglich vier Punkten Rückstand. „In diesen beiden Jahren habe ich große Fortschritte machen können, sowohl konditionell als auch im technischen Bereich“, blickt Rainer auf ihr Abenteuer beim CF Südtirol zurück. Trainiert wurde sie dabei von zwei Wipptalern: Claudio Pontalti leitete das Training der U19, während Antonio Alberti der ersten Mannschaft als Trainer vorstand. Nun kehrt sie jedoch der Serie B den Rücken und streift sich in der anstehenden Saison wieder das Trikot des CF Sterzing über, wo sie bereits in den Jugendmannschaften gespielt hat. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht“, gibt sie zu. Doch in ihrem Abschlussjahr am Sportgymnasium in Sterzing möchte sie sich in erster Linie auf die Schule konzent-

rieren. Ob sie sich später ein Leben als Fußballprofi vorstellen kann? Rainer lacht: „Natürlich, doch das ist leider wenig realistisch.“ Frauenfußball habe in den letzten Jahren auf internationaler Ebene und auch in Südtirol zwar zusehends an Popularität und Akzeptanz gewonnen. „Die Männer spielen jedoch immer noch in einer anderen Welt – vor allem was die finanzielle Seite anbelangt“, so Rainer. „Vom Fußballspielen allein kann eine Frau in Südtirol heute noch nicht leben.“ Aber so weit mag sie im Moment noch gar nicht denken. Lieber erzählt sie von ihren ersten Fußball-Erfahrungen, als ihre gro-

ße Schwester sie immer mitnahm, den Freunden beim Spielen zuzusehen. „Es dauerte nicht lange, bis ich alles, was auf dem Boden herumlag, umherkickte“, erzählt sie lachend. Und schon bald spielte sie in der Bubenmannschaft des SV Wiesen. Ihr Talent blieb nicht lange unentdeckt: Bereits im Alter von elf Jahren wurde sie in die SüdtirolAuswahl der U14 bei den Mädchen einberufen, wo sie wichtige Erfahrungen sammeln konnte. Als sie mit 13 aus der Bubenmannschaft ausscheiden musste, zeigten sowohl der SSV Brixen als auch der CF Südtirol Interesse an der jungen Kickerin. Sie entschied sich jedoch

Auf den Punkt gebracht Als Kind wollte ich ... Tierärztin werden. Ich ärgere mich über ... hintertückische Personen. An anderen Menschen schätze ich ... wenn sie sagen, was sie denken. Drei Worte, die mich beschreiben, sind ... zielstrebig, einfühlsam, offen. Das Wichtigste ist für mich ... meine Familie, ohne die ich nicht das wäre, was ich heute bin. Würde ich nicht Fußball spielen, ... würde ich wahrscheinlich ein anderer Mensch sein. erker september 14


sport

für den CF Sterzing, bevor sie mit 18 Jahren dann doch dem Ruf aus Bozen folgte. „Dass es beim Fußball nicht auf den Einzelnen, sondern auf eine kompakte Mannschaft ankommt, hat mich immer faszi-

Nicole Rainer im Trikot des CF Sterzing niert“, so Rainer. Ein guter Fußballer müsse deshalb bereit sein, für die Mannschaft alles zu geben und persönlich auch einmal zurückstecken zu können. „Gemeinsam mit der ganzen Mannschaft Erfolge zu feiern, ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl.“ Der schönste Moment in ihrer jungen Karriere? Daran erinnert sie sich nur allzu gerne. Beim Finalspiel anlässlich eines Friedensturniers in Rovereto stand der CF Südtirol der Nationalmannschaft von San Marino gegenüber. Rainer setzt zum Schuss an – und verwandelt unter begeistertem Jubel von rund 3.000 Zuschauern den letzten Elfmeter, der ihrer Mannschaft zum Sieg verhilft. Im Moment sieht sie mit Spannung der bevorstehenden Saison entge-

Sportliche Highlights • Aufstieg mit dem CF Sterzing in die Serie C • Einberufung in die regionale U23-Auswahl • zwei Saisonen beim CF Südtirol, davon eine in der Serie B (3. Tabellenrang 2013/14) erker september 14

gen. „Wir spielen in der Serie C, der dritthöchsten Spielklasse für Damen“, so Rainer. „In dieser Saison möchten wir unbedingt den Klassenerhalt schaffen, da wir eine noch sehr junge Mannschaft haben.“ Mit ihren 20 Jahren gehöre sie eher schon zu den „Alten“ innerhalb des Teams, viele Teams seien ihnen deshalb körperlich weit überlegen. „Auf jeden Fall möchte ich Spaß am Fußballspielen haben“, betont sie. Weniger Druck verspüre sie in Sterzing schon. „Beim CF Südtirol ist man ständig unter Strom. Erbringst du nicht ständig gute Leistungen, findest du dich gleich auf der Reservebank wieder“, schließlich sei die Konkurrenz aus den eigenen Reihen sehr groß. Und doch müsse auch in Sterzing der Einsatz stimmen, um weiterzukommen. „Vor allem freue ich mich darauf, meine Erfahrungen, die ich in Bozen gesammelt habe, nun in Sterzing umsetzen zu können.“ Mehr Zeit für Freunde und Familie wolle sie sich nun auch nehmen („Die dürfen schließlich nicht zu kurz kommen!“). Doch auch in ihrer Freizeit dreht sich vieles um das runde Leder: Im Fernsehen verfolgt sie gerne das eine oder andere Fußballspiel, manchmal fährt sie auch zu einem Spiel in die Münchner Allianz-Arena, um ihrer Lieblingsmannschaft, dem FC Bayern München, die Daumen zu drücken. Ob sie nach Abschluss der Oberschule wieder zum CF Südtirol zurückkehrt, darauf will sie sich noch nicht festlegen. „Ich möchte mich aber auf jeden Fall in der Serie B etablieren“, sagt sie mit Bestimmtheit. Es würde sie auch reizen, bei einem ausländischen Verein, etwa bei Wacker Tirol, weitere Erfahrungen zu sammeln. Und fügt gleich hinzu: „Fußball wird auch in Zukunft meine große Leidenschaft bleiben.“ Barbara Felizetti Sorg

Sterzing gewinnt „Luca Cemin-Memorial“ Zum siebten Mal fand heuer in Sterzing das Fußballturnier „Memorial Luca Cemin“ statt, an dem der CF Sterzing, Stella Azzurra, Auswahl Ridnauntal, Aicha und Neustift teilgenommen haben. Im Spielmodus jeder gegen jeden hat sich erstmals die Heimmannschaft des CF Sterzing durchgesetzt. Der Sieg im direkten Duell mit der Auswahl Ridnauntal war ausschlaggebend, da beide Mannschaften an 1. Stelle das Turnier beendet haben. Die Bozner Mann-

schaft Stella Azzurra belegte vor Neustift und Aicha Rang 3. Neu in diesem Jahr war ein Frauenturnier mit den Teams des CF Ster-

zing Girls, Pfalzen und Unterland. Auch dabei ging der CF Sterzing siegreich vom Platz; auf Platz 2 landete die Mannschaft Unterland.

Treffsichere Bogenschützen Die Südtiroler Bogenschützen zählen zu den besten Italiens. Mitte

Juli sandten die Provinzen Italiens ihre besten Bogenschützen nach Baselga di Pinè (Trient), um bei

der „Coppa delle regioni“ die treffsichersten Schützen zu ermitteln. Südtirol ging mit elf Athleten in mehreren Disziplinen an den Start. Hartmann Eller aus Sterzing belegte in der Kategorie Compound 50 m den 3. Platz. Bei der Tiroler Landesmeisterschaft Anfang August in Wörgl holte Eller einen souveränen Sieg. Geschossen wurden jeweils 36 Pfeile auf die Distanzen 90, 70, 50 und 30 Meter.

Tennis

Koeb und Forcher glänzen bei Grand Prix Auch heuer hat der TC Ratschings Ende Juli ein Turnier des Raiffeisen-Circuit „Tennis Grand Prix 2014“ für Herren in Stange ausgerichtet, an dem sich 37 Spieler beteiligt haben. Im Finale um den Turniersieg der Kategorie 3 setzte sich Hannes Koeb gegen Georg Forcher (beide TC Ratschings) mit 6:2, 6:4 durch. Die Kategorie 4 konnte Fabian Planatscher (ASV Pfeffersberg) gegen Georg Forcher (TC (v. l.) Hannes Koeb, Georg Forcher, Ratschings) mit 6:2, 6:0 für sich entscheiden. Oliver Mayr und Klaus Kruselburger 61


sport

Joghurttrophäe geht an De Simone und Teissl

24. Ratschinger Berglauf Am 14. September findet der 24. Ratschinger Berglauf auf die Wasserfalleralm statt. Der Hauptlauf startet um 9.30 Uhr bei der Pizzeria „zum Sepp“, der Kinder- und Jugendlauf um 11.00 Uhr auf der Wasserfalleralm. Beim Hauptlauf gilt es weiterhin die Siegerzeit von 2011 zu schlagen, die der Biathlet Dominik Windisch mit 36.12 Minuten aufgestellt hat. Bei den Damen hält Anna Pedevilla vom Südtiroler Laufverein mit der im Jahr 2012 erzielten Zeit von 43.43 Minuten die Bestzeit. Auch Wanderer können wieder an der Veranstaltung teilnehmen. Ausschreibung und Streckenplan sind unter www. svratschings.org abrufbar. Nähere Infos gibt es unter der Rufnummer 659157.

Karate

Ju Dojo startet in neue Saison Am 1. September nimmt die Karateschule Ju Dojo wieder ihre Tätigkeit auf. Unter der Leitung von Johann und Horst Haller findet jeweils montags und donnerstags von 17.30 bis 21.00 Uhr in der Sportzone in Stange und mittwochs ab 17.30 Uhr in der Turnhalle der Grundschule „Josef Rampold“ in Sterzing Karateunterricht statt. Unterrichtet wird dabei traditionelles Karate sowie modernes Sportkarate für Kinder und Erwachsene. Im September können Interessierte ein kostenloses Probetraining absolvieren. Nähere Informationen unter johannhaller@yahoo.de sowie unter den Rufnummern 349 1787500 oder 335 1278633.

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Roberto De Simone und Christina Teissl haben den 13. Roßkopf-Berglauf gewonnen. De Simone vom ASV Gossensaß bewältigte die 5,5 km lange Strecke über 912 Höhenmeter in 40.50 Minuten. Damit setzte er sich gegen Henry Hofer von den Lauffreunden Sarntal (41.10 min.) und Gabriele Benedetti vom AS Atletico Sarzana (41.17 min.) durch. Sieger Roberto De Simone Vorjahressieger Christi- beim Zieleinlauf an Moser (Sterzing) belegte Rang 5, der Sterzinger Christian Fichter Rang 7. Bei den Frauen gewann Lokalmatadorin Christina Teissl überlegen in 49.42 Minuten. Zweite wurde Vorjahressiegerin Birgit Klammer (Gherdeina Runners) in einer Zeit

von 52.23 Minuten; Platz drei ging an Valentina Danese vom ASV Gossensaß (55.15 min.). 
Einen persönlichen Rekord konnte auch Spaßvogel Walter Fleckinger aus Sterzing verbuchen: Er hat an allen 13 Ausgaben des Roßkopf-Berglaufs teilgenommen; heuer blieb er erstmals unter einer Stunde. De Simone war auch beim Kellerbauerlauf in Mühlwald erfolgreich: Mit Streckenrekord (1:41.16 Std.) holte er sich den Tagessieg; Christian Moser belegte in 1:44.08 Stunden Rang 3. Bei den Damen wurde Birgit Stuffer vom ASV Gossensaß (2:10.10 Std.) mit rund einer Minute Rückstand Zweite.

Stocksport

Jugendcup in Mareit Mitte August fand in Mareit der Südtiroler Stocksport-Jugendcup im Asphaltschießen statt, bei dem zahlreiche Kinder und Jugendliche aus ganz Südtirol an den Start gingen. In der Kategorie U12 war Alex Engl vom gastgebenden ASV Mareit als Elfter bester Wipptaler, in der U14 belegte Daniel Wurzer (links im Bild), ebenfalls vom ASV Mareit, den vierten Platz.

Favoritensiege bei 4. Hühnerspiel-Vertical Ende Juli fand in Gossensaß der 4. Hühnerspiel-Vertical statt. 65 Teilnehmer bewältigten den 2,9 km langen Kurs über 1.000 Höhenmeter. Bei den Frauen gewann die Französin Stephanie Jimenez in 44.04 Minuten. Tatjana Kutlikova (50.22 min.) und Maria Zöschg (51.03 min.) – beide für den ASV Gossensaß am Start – erreichten die Ränge fünf und sechs. Bei den Herren siegte der Mühlwalder Manfred Reichegger in starken 35.16 Minuten

vor David Thöni (36.45 min.), Martin Renzler (38.33 min.) und Roberto De Simone (38.59 min.), die für den ASV Gossensaß Skialp an den Start gingen. Reichegger sicherte sich auch die Gesamtwertung der Südtirol Vertical Tour, zu der auch der Mühlwalder Vertikalkilometer und der Vertical Carezza zählen, vor Thöni und dem Meraner Armin Gögele. In der Mannschaftswertung holte sich der ASV Gossensaß Skialp überlegen den Gesamtsieg. erker september 14


sport

Rafting

Yoseikan Budo

Sterzinger Rafter international erfolgreich

Saisonauftakt für Budokas

Das Senior-Team (Italy-1) holte zweimal Bronze bei der EM in Preßburg. Die Europameisterschaften Mitte Juli in Preßburg (Slowakei) waren für die Südtiroler Rafting-Teams ein besonderes Ereignis. Die Wettkämpfe fanden in einem künstlich angelegten, technisch sehr anspruchsvollen Wildwasserkanal statt. Die Südtiroler Rafter konnten sich gegen zahlreiche Konkurrenten aus verschiedenen europäischen Nationen durchsetzen. Das Senior-Team (Italy-1) mit Robert Schifferle, Alexander Zanella und Patrick Agostini sowie dem Meraner Thomas Waldner holte im Sprint und im Marathon jeweils die Bronzemedaille. Im Head-to-Head und im Slalom belegte das Team einen hervorragenden 5. bzw. 8. Platz. Das Juniorenteam (Italy-2), das mit David Fassnauer, Michael Za-

nella, Mark Mair, Paul Bacca und Damiano Casazza ausschließlich aus Nachwuchsathleten vom ASV Sterzing besteht, musste sich jeweils mit einem 10. Platz im Sprint, Head-to-Head und Slalom sowie einem 9. Platz im Marathon zufrieden geben. Bei den Italienmeisterschaften Ende Juni auf dem Eisack bei Freienfeld und Anfang August auf der Dora Baltea im Aostatal hatte das Sterzinger Senior-Team (Tigerle ASD) in allen vier Disziplinen die Nase vorn und gewann den Italienmeistertitel. Das Junior-Team holte sich im Slalom und im Marathon den hervorragenden 2. Platz, im Sprint und Head-to-Head belegten sie den 3. Platz. Damit verfehlten die Junioren in der Gesamtwertung den Titel nur knapp.

Auch heuer bietet die Sektion mertraining in Bruneck unter der Yoseikan Budo der AVI Polispor- Leitung von Kyoshi Mochizuki teil. tiva wieder zahlreiche Kurse für Dabei überreichte der Sohn des Groß und Klein an. Diplomierte Trainer und Assistenten bringen Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Alters- und Leistungsgruppen Techniken der fernöstlichen Kampfkunst bei. Für Erwachsene finden Anfängerund Fortgeschrittenenkurse sowie Kardiotraining statt, die mit Besuchen bei regionalen Stages ausgebaut werden. Für Interessierte werden Sommertraining mit Kyoshi Mochizuki (Mitte) in Bruneck nach Absprache Selbstverteidigungskurse angeboten. Begründers des Yoseikan Budo Einer der Höhepunkte in dieser das Diplom des 1. Dan an Birgit Saison wird die Landesmeister- Rainer aus Sterzing. schaft im Yoseikan Budo sein, die Das Yoseikan Budo Team Sterzing heuer in Sterzing ausgetragen steht für weitere Informationen wird. gerne zur Verfügung. (Thomas: Bereits Mitte August nahmen ei- Tel. 339 5746713, Birgit: Tel. 349 nige Sterzinger Athleten am Som- 5512943 oder direkt in der Halle).

Ab 3. Oktober neu www.dererker.it Eiskunstlauf

Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene

Trainerin Linda Senettin in Aktion erker september 14

Die Sektion Eiskunstlauf des AHC Freienfeld organisiert auch in der kommenden Saison Kurse für Eiskunstlauf und Synchroneiskunstlauf für Anfänger und Fortgeschrittene. Diese werden hauptsächlich im Eisstadion von Sterzing durchgeführt, bei günstiger Witterung im Stadion von Stilfes. Die ehemalige Profi-Eiskunstläuferin Linda Senettin übernimmt erneut die Leitung der Kurse; Alberta Bruccoleri steht ihr als Assistentin zur Seite. Infos und Anmeldungen bei Linda Senettin unter der Rufnummer 340 9478434 (19.00 – 22.00 Uhr) oder per E-Mail an lindasenettin@hotmail.it. 63


extra

& e l u h c S g n u d l i b r Weite

Bildung macht frei Erst durch Bildung können Menschen ihre Potenziale entfalten. Grundlegende Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen machen es möglich, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und sich aktiv an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Bildung erweitert die persönlichen Freiheiten eines Menschen und ist daher nicht nur Voraussetzung für das Erlernen eines Berufs, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Zudem trägt Bildung entscheidend zur Armutsminderung bei und ist auf individueller und gesellschaftlicher Ebene ein zentrales Element für Entwicklung. Bildung ist nicht nur die Voraussetzung für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum, sie fördert auch in besonderem Maße die Partizipation am politischen Geschehen. Ferner zeigt Bildung Jugendlichen Perspektiven für ihren Lebensweg auf und mindert damit sowohl Jugendarbeitslosigkeit als auch Jugendgewalt.

„Bildung ist die mächtigste Waffe, die du verwenden kannst, um die Welt zu verändern.“

Nelson Mandela

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Prüfungsangst Prüfungen sind Teil unserer Kultur und finden in verschiedenen Lebensbereichen statt: Schule, Führerschein, Einstellungstest. Die Sinnhaftigkeit von Prüfungen und ihre Auswirkungen auf den Lernerfolg werden sehr kontrovers diskutiert. Ein Teil der Bevölkerung leidet an Prüfungsangst, der eine Angst vor Beurteilung und negativer Bewertung zugrunde liegt. Auch Bewerbungen, Wettkämpfe, Vorträge oder Auftritte sind „Performance“-Situationen, in denen eine gewisse Leistung abgerufen werden soll und gleiche Versagensängste auftreten können. Man unterscheidet zwei Formen der Prüfungsangst: Die Angst in der Prüfungsvorbereitungsphase verhindert das optimale Lernen. Die Betroffenen stellen sich z. B. vor, wie ihnen während der Prüfung etwas nicht einfallen wird, wie sie zu zittern beginnen, rot werden oder stottern, wie sie der Prüfer tadelnd anschaut. Sätze wie „Das schaff‘ ich nicht!“ oder „Ich bin zu dumm!“ verstärken diese „inneren Filme“ noch. Diese Vorstellungsbilder laufen fast unkontrollierbar innerlich ab und schaukeln die Angst noch weiter hoch. Diese Vorstellungen haben starke Auswirkungen auf die Betroffenen: Sie leiden unter Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, innerer Unruhe und Anspannung. Gedanken kreisen auch darum, wie man der Prüfung entgehen könnte, etwa durch Krankheit. Oft versuchen Betroffene sich durch andere Tätigkeiten abzulenken. Die Angst während der Prüfung beeinträchtigt die Wiedergabe des Gelernten und kann bis zum so genannten „Black-out“ führen. Damit können auch massive körperliche Reaktionen einhergehen. Die Betroffenen erleben sich in ihrer Angst bestätigt und sind sich sicher, zu versagen. Folgende Tipps können Betroffenen helfen: • Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Wert nicht davon abhängt, ob Sie eine Prüfung bestehen oder nicht. Achten Sie allgemein auf einen freundschaftlichen Umgang mit sich selbst und versuchen Sie, Ihren

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Selbstwert zu stärken. • Machen Sie sich schlau zum Thema Lernstrategien und Zeitmanagement. • Denken Sie an bestandene Prüfungen, an Gelungenes und Erfolge. Versuchen Sie die inneren„Katastrophenfilme“ zu verändern: Stellen Sie sich selbst vor, wie Sie entspannt lernen, in optimaler Lernumgebung, gut strukturiert, mit klarem Überblick über den Lernstoff. Stellen Sie sich vor, wie der Prüfungstag ablaufen wird: Sie sehen sich entspannt aufstehen, die Vögel zwitschern. Sie machen sich Ihren Lieblingstee und ziehen sich Kleidung an, in der Sie sich wohl und attraktiv fühlen. Sie tragen Ihr Lieblingsparfum auf. Dann atmen Sie tief durch und machen sich auf den Weg zur Prüfung. Dort sitzen Sie entspannt am offenen Fenster, spüren die Luft auf der Haut und konzentrieren sich auf Ihre Atmung. Sie sagen sich Sätze wie „Ich bin in Ordnung, egal wie das ausgeht“, „Ich bin gut vorbereitet“, „Ich schaff‘ das“. Bringen Sie sich in Kontakt mit Ihrer Ruhe, Ihrer Gelassenheit, Ihrem Glauben an Ihre Intelligenz und an Ihren Wert als Mensch. Vielleicht haben Sie Lust, einen Talisman mitzunehmen, ein Symbol, das wie ein Anker diesen Kontakt herstellt. Analysieren Sie Ihre Gedanken und fangen Sie an, sich Mut zu machen. Spüren Sie, welche Sätze Sie ermutigen, und schreiben Sie diese auf. Üben Sie Atemtechniken, die Ihnen helfen, sich schnell und effizient zu entspannen, z. B. atmen Sie kurz durch die Nase ein und dann lang durch den Mund aus. Wiederholen Sie diese Übung fünf bis zehn Mal. Denken Sie stets daran: Angst kann überwunden werden!

Doris Psenner, Psychotherapeutin in Innsbruck

Sterzing

10. Internationales GABEKSymposium Vom 29. September bis zum 1. Oktober findet in Sterzing das 10. Internationale GABEK-Symposium statt. Es wird von der Stadtgemeinde Sterzing in Zusammenarbeit mit dem Institut für Philosophie der Universität Innsbruck und dem Lehrstuhl für Unternehmensführung der Universität Halle-Wittenberg organisiert. Das Verfahren GABEK (Ganzheitliche Bewältigung von Komplexität) ist eine Methode der Wissensorganisation durch qualitative Textanalyse. Ausgehend von offenen Interviews, Texten aus dem Internet oder anderen verbalen Daten werden individuelle Meinungen und Einstellungen vernetzt. Wissensnetze einer ausgewählten Gruppe oder einer Organisation können dargestellt und zur Steuerung von Entscheidungsprozessen verwendet werden. Beim Symposium werden im historischen Ratssaal von Sterzing sowohl theoretische Beiträge als auch Erfahrungsberichte präsentiert, die sich mit Lernprozessen einer Organisation, aber auch mit dem Lernen einzelner Mitglieder der Organisation befassen. Das detaillierte Programm ist unter www.gabek.com/news abrufbar.

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extra

Bewegungsmangel verkürzt das Leben Kinder von heute sterben fünf Jahre früher als ihre Eltern

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Heutzutage bewegen sich Kinder zu wenig, sie spielen zu viel mit Computer und Handy, sitzen zu lange vor dem Fernseher und werden immer dicker und ungeschickter. Laut einer amerikanischen Studie ist das Problem aber noch viel schlimmer, als bisher gedacht: Bewegungsmangel führt dazu, dass die heutigen Kinder etwa um fünf Jahre kürzer leben werden als ihre Eltern. Nur tägliche Bewegung kann dieser Entwicklung entgegenwirken. Eine Schul-Turnstunde am Tag – in unseren Breiten auch schon eine Utopie – allein würde nicht ausreichen. Tägliche Bewegung sollte laut Expertenmeinungen vor allem auch Zuhause sattfinden. Denn mit dem Schuleintritt mit sechs Jahren ist es oft schon zu spät, Kinder an die tägliche, sportliche Betätigung zu gewöhnen. Wie Studien belegen, sind nämlich auch bei der Entwicklung der motorischen Fähigkeiten die ersten Lebensjahre am wichtigsten. Was man als Kleinkind nicht lernt, kann später nicht oder nur schwer wieder aufgeholt werden.

entstehen, sind notwendig für den Körper. Kinder müssen Dinge ausprobieren und selber erleben. Dieses Training ist für den Körper essentiell, denn nur dadurch kann er sich weiterentwickeln.

Schätzungen zufolge bewegt sich weltweit nur jedes dritte Kind ausreichend. Aktuell zeigen verschiedene Studien deutscher, britischer, niederländischer und finnischer Forscher auf, dass Bewegung in

Sauerstoffversorgung des Gehirns, begünstigt die Bildung von neuen Verknüpfungen und festigt bestehendes Wissen. Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln stellten fest, dass die Durchblutung des Gehirns schon beim Spazierengehen um etwa 20 Prozent, bei mittlerer Belastung um bis zu 30 Prozent gesteigert werden kann. Neben dem Sauerstoff werden durch den erhöhten Blutfluss auch biochemische Substanzen besser transportiert. Tiefgreifende Effekte, die sogar die Hirnstruktur verändern, würden vor al-

der Kindheit langfristig nicht nur die physische, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit steigert. Bewegung steigert demnach die Durchblutung und damit die

lem bei regelmäßigem Sport über einen längeren Zeitraum auftreten. Wer Sport treibt, trainiert also nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Gehirn.

Mehr Bewegung für bessere Schulnoten

Raus aus dem Glashaus Kinder müssen – in vielerlei Hinsicht – beschützt werden. Doch wie viel „Behüten“ ist gut für die Kleinen? Aus Angst vor Verletzungen dürfen viele nicht mehr wild herumlaufen, nicht mehr herumklettern oder auch mal raufen. Immer öfter unterschätzen Eltern die Fähigkeiten ihrer Kinder und tendieren zum Überbehüten. „Bloß kein Sport – da könnte man sich verletzen.“ Experten sind sich hierzu einig: Kleine Verletzungen, die beim Spielen 66

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„Bildung als Schlüssel zu besseren Lebenschancen“

Sprachencafè in Sterzing

Im Gespräch mit Helga Mutschlechner Holzer, Landesvorsitzende der KVW-Frauen und Verantwortliche für die ehrenamtliche Bildung im KVW.

Erker: Warum ist Bildung heutzutage so wichtig? Helga Mutschlechner Holzer: Eine ganzheitliche Bildung und eine gute Ausbildung sind im Leben eines Menschen – ob Jung oder Alt – zunehmend wichtiger. Die Bildung erweist sich in ihrer Vielfalt als Schlüssel zu besseren Lebenschancen und ermöglicht allen Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Eine gute Ausbildung befähigt Menschen, ihr eigenes Leben zu gestalten. Bildung ist ein Ort der Entwicklung, stärkt die Kompetenzen und bietet jungen Menschen zusätzliche berufliche Aufstiegschancen. Mit welchen Problemen hat der Bildungsbereich zu kämpfen? Zu den Problemen im Bildungsbereich zählen u. a. das breitgefächerte Angebot, die starke Konkurrenz, mangelnde, bezahlbare Kursräume und knapper werdende finanzielle Mittel. Der Wettbewerb wird immer größer und damit eine intensive Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger. Wie ist die Bildungssituation im Wipptal? Aufgrund der Landesbestimmungen ist es schwierig, im Wipptal Lehrgänge durchzuführen.

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Es gibt neben der schulischen Bildung einige Strukturen, wie den KVW, den Jugenddienst, das Elki, den Bildungsausschuss, die Volkshochschule und den privaten Anbieter GRW, die mit einem buntgemischten Bildungsprogramm um gesellschaftliche, sozialpolitische und berufsbegleitende Bildung bemüht sind. Werden Bildungsangebote im Wipptal gut angenommen? Je nach Angebot werden im Wipptal Bildungsangebote wie Kinderbetreuung im Sommer, „Starke Eltern – Starke Kinder“-Kurse, Sprachkurse, Angebote im Gesundheits- und Präventionsbereich, zum Thema Homöopathie, Persönlichkeitsbildung, Kreativität und Freizeitangebote gerne angenommen. Wie könnte man die Wipptaler Bevölkerung dazu animieren, Bildungsangebote aktiver zu nutzen? Durch eine engere Zusammenarbeit der Bildungsstrukturen in der Weiterbildungsszene, durch neue Ideen, gegenseitige Unterstützung und über mediale Trends könnte die Wipptaler Bevölkerung die Bildungsangebote aktiver nutzen, denn Bildung soll und muss ein lebenslange Prozess sein. Interview: sst

Das Sprachencafè Sterzing bietet jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat Konversationsmöglichkeit in fünf Sprachen: Deutsch, Italienisch und Englisch in der Zeit von 9 bis 10.30 Uhr in der Bar des Hotels „Sterzinger Moos“, Moosweg 4, und Russisch und Spanisch in der Zeit von 19 bis 20.30 Uhr im „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. Die „Sprachentische“ werden von Personen der jeweiligen Muttersprache geleitet. Wir freuen uns auf Sie! Il caffè delle lingue ogni 1°e 3° mercoledì del mese offre la possibilità di esercitare le proprie conoscenze linguistiche conversando in cinque lingue diverse: in Italiano, Tedesco e Inglese dalle 9 alle 10.30 nel bar dell’ albergo „Sterzinger Moos“ , via Palude 4 e in Russo e Spagnolo nel „ConTakt“, via Stazione 6, dalle 19 alle 20.30. I „tavoli di lingua“ vengono moderati di persone di madrelingua. Vi aspettiamo! The Language Cafè Sterzing offers the possibility of conversation in five languages every 1st and 3rd wednesday in the month: german, italian and english from 9 am – 10.30 am in the bar at „Sterzinger Moos“, Moosweg 4, and Russian and Spanish from 7 pm – 8.30 pm in „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. All the „language tables“ are lead by a native speaker pertaining to the language on offer. We are looking forward to seeing you here! Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659 Start am 17. September

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Mode & t i e b r a d Han extra

Herbstliche Modetrends Die Herbstmode 2014 ist lässig und vor allem eines: tragbar! Flauschige Silhouetten, weiche Strick-Outfits, kuschelige Mäntel und Rollis im 60er-Stil – die Trends der Saison sorgen sich um unser Wohlbefinden. Ob Leopard, Zebra oder Reptil – Animal-Prints, die tierische Muster imitieren, sind längst fester Bestandteil der Mode und verschwinden seit etlichen Saisonen nicht mehr von der Bildfläche. Hosenanzüge sind ein Wundermittel. Sie lassen Männer attraktiver und Frauen glamouröser aussehen.

Grau, Schwarz, Dunkelblau – die Farbklassiker sind diesen Herbst eindeutig die Gewinner. Hosenanzüge werden heuer klassisch geschnitten und unaufgeregt getragen, am besten mit flachen Schuhen. Grafische Strukturen legen sich diesen Herbst elegant über die Stoffe. Scharfe geometrische Formen, grafische Muster und Geo-Blocking mit bunten Farbfeldern – dieser Look ist vor allem eines: markant. Der Geo-Trend verleiht Ecken und Kanten, und zwar ganz ohne maskuline Silhouette.

Damen- und Herrenmode Trachtenmode - Brautmode Sterzing, am Untertorplatz Gänsbacherstr. 7, Tel. 0472 767511

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Die Trends von morgen Zunehmend experimentieren Designer mit neu aufkommenden Materialien und Technologien, um der Nachfrage nach einzigartigen und personalisierten Produkten gerecht zu werden. Technologien wie Computeralgorithmen machen kundenspezifische Produkte in Massenherstellung möglich, bei denen beispielsweise Stoffbahnen digital bedruckt werden können, ohne dass sich das Design wiederholt. Ebenso ermöglichen spielerische Druck- und Markierungstechniken unkontrollierte Kunst. Farbe wird auf Oberflächen gezogen, getupft, gewischt und gespritzt. Es wird damit experimentiert, das Herstellungsverfahren über das Endprodukt entscheiden zu lassen. Reduziertes Design für natürliche Schönheit Auf der Suche nach Spiritualität kommen natürliche Materialien in ihrer reinsten Form zur Geltung.

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Als Reaktion auf die Massenproduktion hat sich das Interesse für Objekte, die mit Persönlichkeit und

zum Vorschein. Die wilde, raue Natur mit ihren reinen Farben, Texturen und Formen dient als Ideenge-

Einfachheit und Nähe zur Natur rücken in den Vordergrund.

„Storytelling“ einhergehen, weiter vertieft. Auf der Suche nach Sinnhaftigkeit widmet sich diese Bewegung der Würdigung von naturbelassenen Materialien, indem sie ihre Unvollkommenheiten wertschätzt sowie ihre Herkunft bewusst darstellt. Eine primitive, aber zugleich moderne Ästhetik kommt

ber. Das Bescheidene, Reine und Schmucklose wird in den Mittelpunkt gestellt. Ursprüngliche, unbehandelte Materialien kommen zum Einsatz. Dabei werden ressourcenschonende Herstellungsverfahren und die Langlebigkeit der Produkte als wichtige Kriterien wahrgenom-

men. Animismus, Essentialismus, Minimalismus und Reduktionismus stellen sich als entscheidende Tendenzen heraus. Traditionelle Fertigung schafft Authentizität Objekte mit Geschichte und Bedeutung werden durch modernen Einsatz traditioneller Handwerkstechniken wiederverwendet. Gearbeitet wird mit gebrauchten Materialien, um die Vorstellung vom improvisiertem Lifestyle als Kontrapunkt zu unserer von Technologie beherrschten Gesellschaft heraufzubeschwören. Gleichförmigkeit wird ersetzt durch den Collage-Look, der das Unerwartete zur Schau stellt und eine verlockende visuelle Spannung erzeugt. In der Sprache traditioneller Handwerkstechniken, wie Häkeln, Weben und Stricken, werden Geschichten aus dem Leben erzählt. Das Revival der Handwerkskunst lässt eine Fülle von Texturen entstehen.

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extra

Sonntagsöffnung: ja oder nein? Zwei von drei Südtiroler Arbeitnehmern sind dagegen Durch das Dekret „Salva Italia“ hat Italien im November 2011 die vollständige Liberalisierung der Öffnungszeiten im Einzelhandel beschlossen. Mit einem Landesgesetz wurde dann versucht, die Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen unter Berücksichtigung der Tourismusintensität auf ein vertretbares Maß zu reduzieren. Das Gesetz wurde aber vor dem Verfassungsgericht angefochten und als rechtswidrig erklärt. Das Arbeitsförderungsinstitut (AFI) hat kürzlich bei einer repräsentativen Umfrage im Zuge des AFI-Barometers ermittelt, dass knapp zwei Drittel (65 %) der Südtiroler Arbeitnehmer gegen die Sonntagsöffnung sind. 17 Prozent äußern sich dazu gleichgültig, 18 Prozent sind dafür. 59 Prozent der Befragten gehen sonntags nie einkaufen. 23 Prozent gehen selten, 14 Prozent manchmal und nur vier Prozent oft am Sonntag ihren Einkäufen nach. „In dieser Sache sind Südtirols Arbeitnehmer kohärent“, erklärt AFI-Mitarbeiterin Irene Conte. „Wer gegen die Sonntagsöffnung ist, kauft sonntags auch nicht ein.“ Südtirols Arbeitnehmer sind mehrheitlich der Meinung, eine regelmäßige Arbeit an Sonntagen würde ihr Familien- und Privatleben belasten: 65 Prozent würden dies als eher oder sehr große Belastung empfinden. Der Erker hat die Meinung verschiedener Institutionen zum Thema Sonntagsöffnung eingeholt. Auch hier ist eine klare Tendenz hin zu reduzierten Öffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen erkennbar. Das Konsumentenverhalten wird als entscheidender Faktor gesehen. 70

„Kontinuität ist wichtig“ Heute kann man es sich nicht mehr erlauben, die Öffnungszeiten willkürlich handzuhaben; man muss sich den Erfordernissen anpassen und flexibel sein.
Wichtig ist Kontinuität, um einheitlich werben zu können. Wenn man willkürlich auf- und zusperrt, kennt sich der Kunde nicht mehr aus. Die Mitbewerber schlafen nicht. Es macht Sinn, in den Stoßzeiten im Herbst und in der Zeit des Weihnachtsmarktes an Sonn- und Feiertagen ganztägig offen zu halten. Die Schließung der Sterzinger Geschäfte am Donnerstagnachmittag ist schwierig zu kommunizieren und vor allem für Gäste nicht nachvollziehbar. Ich glaube nicht, dass man sich dies weiterhin leisten kann. Über Mittag wäre es für eine einheitliche Werbung sinnvoll, wenn alle Geschäfte maximal zwei Stunden schließen würden. Samstags sollten die Geschäfte durchgehend geöffnet sein oder maximal eine Stunde (13.00 – 14.00 Uhr) Pause machen. Ich hoffe, dass es uns in Zukunft gelingt, die Programme und Öffnungszeiten mit allen Kaufleuten gemeinsam zu gestalten. Josef Turin, Direktor des TV Sterzing „Fluch oder Segen für die Verbraucher?“ Die Regierung Monti sah in der Liberalisierung der Geschäftsöffnungszeiten ein Mittel, um der Krise zu trotzen. Ob sich dies auch bewahrheitet hat, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass viele größere und kleinere Geschäfte ihre Verkaufsstellen auch am Sonntag öffnen – Tendenz steigend.

Das Einkaufen hat sich von einer Notwendigkeit zu einem Freizeitvergnügen namens Shopping gewandelt. Jeder muss jedoch selbst abwägen, wie viel Zeit er als „Konsument“ verbringen möchte. Es gilt zu hinterfragen, ob nicht der Lebensalltag durch „konsumfreie“ Zeiten aufgewertet werden kann. Nicht unwesentlich ist auch der ethisch-soziale Aspekt des Einkaufens am Sonntag. Ein geöffnetes Geschäft bedeutet, dass die Angestellten auf ihren freien Sonntag verzichten müssen. Wem das Thema ein Anliegen ist, der kann ein klares Zeichen setzen – und sonntags ganz einfach ... nicht einkaufen. Walther Andreaus, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Südtirol „Ein Nachteil für kleine Familienbetriebe“ Laut einer aktuellen AFI-Erhebung sind knapp zwei Drittel der Südtiroler Arbeitnehmer für eine Sonntagsschließung der Geschäfte. Die Studie stützt den Wert, den die Südtiroler der Nahversorgung und dem flächendeckenden Netz von Familienbetrieben geben. Der Handelsund Dienstleistungsverband Südtirol (hds) hat sich von Beginn an gegen die falsch verstandenen Liberalisierungstendenzen gewehrt und ist überzeugt, dass öffentliche Regelungen im Interesse der Familienbetriebe und ihrer Mitarbeiter sowie der Konsumenten sind. Der hds hat sich – mit Ausnahme der Tourismusorte – schon immer

für die Sonntagsschließung ausgesprochen. Familienbetriebe sind das Rückgrat der Südtiroler Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze vor Ort. Die Sonntagsöffnung richtet sich gegen die Familienbetriebe und ist eine Gefahr für die Nahversorgung. Als Folge leidet die Lebensqualität aller darunter. Klein- und familiengeführte Betriebe sind nicht imstande, rund um die Uhr offen zu halten. Die Sonntagsöffnung ist diskriminierend, fördert die Bildung von Konzentrationen und führt so zu einer Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der vielen kleinen Familienbetriebe. Der hds stellt den Kaufleuten verschiedene Schilder und Aufkleber zur Verfügung, damit diese auf ihr Eintreten für eine Sonntagsschließung hinweisen oder ihren Kunden die Argumente für die Sonntagsschließung darlegen können. Michael Kerschbaumer, hds-Bezirksleiter Eisacktal/ Wipptal „Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden“ Sonn-und Feiertage als Zeichen der Arbeitsruhe stehen stark unter Druck. Immer weniger Menschen – insbesondere Frauen – können einen freien Sonntag genießen. In Zeiten der Krise stellt auch die Ausdehnung der Arbeitszeiten auf Feiertage und Sonntage keinen Gewinn dar. Es handelt sich lediglich um eine Verlagerung. Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Es braucht ein Gesetz, das die Arbeitnehmer schützt, um eine bessere Balance zwischen Familie, Erwerbsarbeit, religiösem und privatem Leben zu gewährleisten.

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extra Die Entscheidung liegt letztlich bei den Kunden. Für viele ist es toll, wenn sie an jedem Wochentag zu jeder Zeit einkaufen gehen können, jedoch sollte jeder darüber nachdenken, wie viele dadurch draufzahlen. Helga Mutschlechner Holzer, Landesvorsitzende der KVW-Frauen „Kein Fortschritt für die Gesellschaft“ Der Sonntag gehört der Familie, dient dem Einzelnen zur Erholung, zur Pflege der sozialen Kontakte und ermöglicht es, sich am lokalen Vereinsleben zu beteiligen. Daher sollte der Sonntag nicht dem Konsum geopfert werden. Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) hält daran fest, dass es Sonntagsarbeit nur in den Bereichen der unverzichtbaren öffentlichen Dienste wie Sanität, Transport, öffentliche Sicherheit geben soll. Die Öffnung der Geschäfte am Sonntag zählt nicht dazu. Für Südtirol hat die Entscheidung Roms zur Liberalisierung der Öffnungszeiten weitreichende Nachteile: Viele Beschäftigte, vor allem Frauen, müssen an immer mehr Sonn- und Feiertagen arbeiten, wodurch das Familienleben und die sozialen Kontakte eingeschränkt werden. Durch die willkürlichen Öffnungszeiten entsteht ein übermäßiger Konkurrenzdruck für den

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traditionellen Kleinhandel, wodurch auch Arbeitsplätze gefährdet sind. Der ASGB unterstützt die Sensibilisierungsaktion der „Allianz für den freien Sonntag“ mit dem Ziel, in Verhandlungen mit der Politik Maßnahmen zur Eingrenzung der Sonn- und Feiertagsarbeit im Südtiroler Handel zu erwirken und gleichzeitig die Bevölkerung zu animieren, auf das Einkaufen an Sonnund Feiertagen zu verzichten. Sonntagsarbeit im Handel ist kein Fortschritt für die Gesellschaft, bringt weder nennenswerte Umsatzsteigerungen noch die ersehnten Preissenkungen, dafür aber höhere Kosten und schlechtere Arbeitsbedingungen. In anderen Ländern Europas ist man wieder zur Sonntagsschließung zurückgekehrt. Die Wettbewerbsfreiheit im Handel hätte den Konsum ankurbeln sollen, was sich aber als Trugschluss erwiesen hat. Weder wurden mehr Arbeitsplätze geschaffen, noch hat sich der Konsum merkbar gesteigert. Die Kaufkraft ist in der Krise weiter gesunken. Das verfügbare Budget wird lediglich auch an Sonnund Feiertagen statt unter der Woche ausgegeben. Dazu tragen auch Verkaufsaktionen als Anreiz für das Einkaufen am Sonntag bei. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat zugesagt, sich in Verhandlungen mit Rom und im Rahmen der Zuständigkeitsbereiche der Autonomie für die Einschränkung der Sonn- und Feiertagsöffnungen einzusetzen. Der wichtigste Faktor ist aber das

Konsumentenverhalten: Wird das Angebot der Sonntagsöffnung vom Kunden nicht genutzt, werden die Befürworter der Sonntagsarbeit im Handel umdenken müssen. Der ASGB ruft dazu auf, an Sonn- und Feiertagen nicht einzukaufen. Alex Piras, Landessekretär der Fachgewerkschaft ASGB-Handel und Dienstleistungen „Kein Platz mehr für Menschlichkeit und Familie“ Die Familie ist das Herz der Gesellschaft und beruht auf Beziehungen. Für gute Beziehungsarbeit braucht es Zeit. Zeit, die in den (über)vollen Terminkalendern oft auf der Strecke bleibt. Darum spricht sich der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) für den Erhalt des freien Sonntags aus und lehnt die totale Liberalisierung der Öffnungszeiten ab. Die sozialen Folgeerscheinungen sind bedenklich, wenn man den Sonntag nicht mehr als freien Tag, sondern als Tag des Kauferlebnisses ansieht. Mit der zunehmenden Inanspruchnahme der sonntäglichen Einkaufsmöglichkeiten werden Mechanismen in Bewegung gesetzt, die nur schwer wieder einzufangen sind. Auch die Hersteller und Zulieferer werden mit zunehmenden Sonntagsöffnungen gezwungen sein, am Sonntag zu produzieren bzw. zu liefern. Dies wird darin münden, dass der Sonntag als freier Tag für die gesamte Familie immer mehr in

die Defensive kommt, unabhängig von der kulturellen Zugehörigkeit. Menschen werden unter Druck gesetzt, am Sonntag arbeiten zu müssen – auch durch die Angst, in schwierigen Zeiten ihren Job zu verlieren. In einem Tourismusland wie Südtirol ist die Arbeit am Sonntag für viele Familien bereits Realität. Trotzdem sollte das nicht auf noch größere Bevölkerungsschichten ausgedehnt werden. Die moderne Gesellschaft hat mehr Freizeit als vergangene Generationen. Kinder wie Eltern haben verplante Terminkalender. Da sollte jede freie gemeinsame Minute kostbar sein. Statt die Freizeit – vor allem den Sonntag – für sinnvolle Freizeitgestaltung zu nutzen, wird er in Einkaufstempeln verplempert. Viele Familien möchten ihre Kinder zu kritischen Konsumenten erziehen, die nicht blindlings dem Konsumwahn verfallen. Wenn man aber den Sonntag beim Einkaufen anstatt beim Wandern, Schwimmen oder Spielen im Freien verbringt, werden die Kinder zu Konsumenten erzogen, die den Regeln der Marktwirtschaft gehorchen. Menschlichkeit und Familie haben in diesem System keinen Platz. Wenn in Südtirol von Lebensqualität gesprochen wird, fängt dies bei den Verbrauchern an. Ich richte meinen Appell an die Südtiroler Familien, den Sonntag mit sinnvoller Freizeitgestaltung zu füllen und die Öffnung der Geschäfte nicht zu nutzen! Angelika Mitterrutzner, KFS-Präsidentin

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rezept

Herbstlicher Nuss-Schmarrn Zutaten (4 Personen): 60 g Walnusskerne, 5 EL Butter, 4 Eier, 60 g Weizenmehl, 70 g geschälte, gemahlene Haselnüsse, 250 ml Milch, 3 EL brauner Zucker, 1 Prise Salz, Puderzucker. Zubereitung: Die Walnüsse grob hacken und 2 EL Butter in einer Pfanne schmelzen lassen. Die Eier trennen, das Mehl und die gemahlenen Haselnüsse in eine große Schüssel geben und mit der Milch zu einer glatten Masse rühren. Dann die Eigelb, die geschmolzene Butter, 2 EL braunen Zucker und das Salz zur Masse hinzufügen. Die Eiweiß mit dem restlichen Zucker steif schlagen und mit einem Teigschaber unter den Teig ziehen. Etwas Butter in einer beschichteten Pfanne zerlassen, den geschmeidigen Teig hineingeben und etwa 2 – 3 min. bei mittlerer Hitze auf der Unterseite schön anbräunen. Anschließend wenden und auf der anderen Seite ebenfalls 2 – 3 min. goldbraun backen. Den dicken Pfannkuchen auf ein Arbeitsbrett gleiten lassen und mit einem kleinen Messer in nicht zu kleine Stücke schneiden und beiseite stellen. Die restliche Butter in der Pfanne zergehen lassen, etwas Puderzucker darüberstäuben und leicht karamellisieren lassen. Den Schmarrn nochmals in die Pfanne geben, die Walnüsse hinzufügen und alles gut untermengen. Auf den Tellern verteilen, mit Puderzucker bestäuben und servieren. Dazu kann man nach Belieben ein Quitten-oder Apfelkompott reichen. Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer

Wundversorgung (Druckverband) Durch Gewalteinwirkung, Hitze, Kälte und chemische Stoffe können Haut, Muskeln, Nerven, Knochen und innere Organe geschädigt werden. Durch die Verletzung der Haut und des darunter liegenden Gewebes entstehen Schmerzen. Über die Wunden dringen Krankheitserreger in den Körper ein, daher besteht immer Infektionsgefahr. Durch die Verletzung mehr oder weniger großer Blutgefäße entstehen Blutungen mit entsprechendem Blutverlust. Grundsätze der Wundversorgung • Wunden nicht mit den Händen berühren, Erreger könnten übertragen werden; • Schutzhandschuhe zum Eigenschutz tragen; • tiefe Wunden nicht mit Wasser spülen, Wasser enthält Keime; • bei großen, tiefen Wunden ohne ärztliche Anweisung keine Puder, Salben, Sprays oder Desinfektionsmittel verwenden; • Fremdkörper in der Wunde belassen, beim Herausziehen besteht große Blutungsgefahr; • innerhalb sechs Stunden ins Krankenhaus. Druckverband Eine bedrohliche äußere Blutung ist leicht zu erkennen: Je nach Größe und Art des verletzten Blutgefäßes tritt das Blut pulsierend oder spritzend aus der Wunde aus. Bei einer starken Blutung sollte der Betroffene liegen. Den verletzten Arm oder das Bein hochhalten, mit einer Wundauflage auf die blutende Wunde drücken und zur definitiven Wundversorgung einen Druckverband anlegen.

erkoku

Sudokus kennen alle! Aber kennen Sie auch ERKOKU?

Auflösung vom August:

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= akrobatischer Sprung, Mz.).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben:

A E I K L N O P R

Wundauflage auf die Wunde legen und zwei- bis dreimal umwickeln. Dann eine Mullbinde oder ein Verbandspäckchen geschlossen als Druckpolster direkt über den Wundbereich legen. Beim Umwickeln muss durch gezielten Druck direkt auf die Wunde gedrückt werden. Die restlichen Blutgefäße dabei nicht abdrücken, damit eine minimale Durchblutung aufrechterhalten bleibt. Der Druckverband ist richtig angelegt, wenn unterhalb des Verbandes die Durchblutung vorhanden ist. Wie kann man dies kontrollieren? Auf die warme Temperatur und auf die Hautfarbe achten: Die Extremität soll nicht weiß werden. An Körperstellen, an denen kein Druckverband angelegt werden kann, wird möglichst mit sterilem Material direkt auf die Blutungsstelle gepresst. Weißes Kreuz Sterzing Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Knochenbrüche (Stabilisierung)

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„Alle großen Leute sind einmal Kinder gewesen, aber wenige erinnern sich daran.“ Alle Erwachsenen wissen, dass Zahnarztbesuche notwendig sind, um rundum gesund zu bleiben. Aber haben Sie schon einmal versucht, das Ihrem Kind zu erklären? Kinder sind etwas ganz Besonderes und brauchen darum auch ganz besondere Aufmerksamkeit. Eine kinderzahnärztliche Behandlung befasst sich nicht nur mit den Besonderheiten der Milchzähne, sondern setzt sich auch mit Ängsten auseinander, die sehr viele Kinder beschäftigen. Milchzähne sind keine exakten kleinen Kopien der „richtigen“ bleibenden Zähne, sondern haben ihre Eigenheiten, die man bei einer Behandlung bedenken muss. Ein frühzeitiger Verlust von Milchzähnen aufgrund von Karies oder Unfällen kann zu längerfristigen Problemen führen. Fehlstellungen der bleibenden Zähne oder Sprachstörungen sind nur einige der Folgen, die auftreten können. Deshalb ist es besonders wichtig, Milchzähne zu behandeln und zu erhalten, wobei ihre Besonderheiten immer zu berücksichtigen sind. Vor dem ersten Zahnarzt-Besuch wissen Kinder oft nicht, wer oder was ein Zahnarzt eigentlich ist – woher auch? Häufig „durchleben“ Kinder Ängste, die auch deren Eltern oder Geschwister plagen. Diese Ängste

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steigern sich natürlich, sobald Kinder Worte wie „bohren“, „reißen“ oder „Spritze“ hören. Stellen Sie sich vor, Sie sind fünf Jahre alt, haben ein „Loch“ im Zahn und müssen zum ersten Mal zum Zahnarzt. In Erzählungen Ihrer Geschwister ging es dauernd nur ums Bohren beim Zahnarzt. Was denken Sie nun? „Da kommt jemand mit einer großen Bohrmaschine und will in meinem Mund Löcher bohren.“ Man sollte Kinder nicht anlügen, im Gegenteil. Sie sollten darüber Bescheid wissen, was an ihren Zähnen gemacht wird. Dabei sollten aber positive und möglichst keine negativ besetzten Ausdrücke verwendet werden. Zähne abspülen klingt doch besser als bohren, nicht wahr? Diese Herangehensweise sowie eine kindgerechte und „lustige“ Behandlung können den Zahnarztbesuch zu einem langfristig positiven „Abenteuer“ machen und den Grundstein für gesunde Zähne sowie ein angstfreies und entspanntes Verhältnis zum Zahnarzt legen. Möchten auch Sie uns mit Ihrem Kind besuchen? Melden Sie sich einfach bei uns, wir freuen uns über jeden „kleinen“ Besucher! dental clinic Dalla Torre

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leute

Kaum zu glabm, obr es isch wohr: Inser NITILE weard huier 18 Johr. Fi aso a kluan Fratzl ischse giwordn a groaßes Schatzl! Lieber Tati, wos Du derrichtet hosch, weard nit in viele gelingen: in Ortler ibern Hintergrat mit 74 Johr zu bezwingen! Mit 24 hosch Du‘s is erschte Mol gewog, iatz, 50 Johr später, hosche Di nou amol aui geplog. Mir sein stolz af Di und winschn Dir nou viele unvergessliche Bergtourn! Helene, Karin, Verena und Martina mit Familien

Mir hobm sie lieb, sein olm fir sie do, und herzlichen Glückwunsch zu Deine 18 Johr!

Kam zi glabn, obr es isch wohr, verheiratet sein se iatz schun 40 Johr. Gesundheit und a longes Leben konn Enk lei der Herrgott geben! Alles Gute wünschen Enk Enkere Kinder Roswitha mit Martin und Evelin mit Alois, gonz liebe Grüße vi Enkere Enkiler Florian, Claudia, Sabine und Leopold.

Wie schnell die Zeit vergeht, Jahr um Jahr, Ihr seid nun schon ein gold’nes Paar. Wir überbringen Euch daher die besten Grüße, und hoffen, dass viel Liebe Euch die Zukunft versüße. Herzliche Glückwünsche zur Goldenen Hochzeit! Vor 50 Jahren, am 12.September 1964, schlossen Antonia Plank und Franz Hirber den Bund der Ehe. Zu ihrem Hochzeitsjubiläum gratulieren von ganzem Herzen Josef, Georg und Thomas mit Familie.

Mutti + Hubi, Deine Lieblingsschwester + Alex, Deine Lisi, Oma + Opa und Onkl Alex + Tante Barbara mit René + Alessia

Wir alle wissen, was wir an Dir haben, auch wenn wir es nicht immer sagen. Doch was wären wir ohne Dich, vergiss es nicht, wir brauchen Dich. Alles, alles Gute zum 50. Geburtstag, den Du am 11. September feierst, wünscht Dir Deine Familie.

Lieber Achim, zu Deinem am 14.08.2014 mit Bravour bestandenen Abschluss zum staatlich geprüften

Physiotherapeuten möchte Dir Deine Familie ganz herzlich gratulieren und wünscht Dir alles Gute und viel Erfolg.

Kaum zu glauben, aber wahr, dies nette Kerlchen wird 60 Jahr. Wir wünschen Dir zu diesem Feste von ganzem Herzen das Allerbeste! Gesundheit, Freude und viel Glück, leb im Heute, schau nicht zurück! Alles Liebe und Gute zu Deinem 60. Geburtstag. Deine Lieben

Hurra, hurra, Opa Reinhard wird am 26. September 70 Jahr! Alles, was Dir wohlgefällt, ja, das Beste auf der Welt, Glück, Gesundheit, langes Leben, das sind die Wünsche, die wir Dir geben. Deine Frau Hilda und Deine Enkelinnen Anna und Sofia mit Familien 74

Das Leben ist wie die Wetterlage: mal sonnig und heiter, mal stürmische Tage! Du hast mich begleitet auf all meinen Wegen, nicht nur bei Sonne, oft auch durch den Regen. Doch egal wie heute der Wetterbericht, für Dich, liebe Mama, ist dieses Gedicht! Geburtstag ist nicht alle Tage, drum höre zu, was ich Dir sage: Schnapp’ Dir das größte Kuchenstück, zum 60. wünsch’ ich viel Glück! Vergelt’s Gott für alles! Alles Gute, viel Gesundheit, Glück und Segen wünschen Dir Petra mit Familie und Dein Franzl erker september 14


Auflösung in der nächsten Nummer

rätsel

Lösungswort

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jahrestage

11. Jahrestag Peter Wurzer

Erinnerungen sind kleine Sterne, die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.

† 25.09.2003

Wo früher Dein Leben war, ist jetzt Stille. Wo früher Dein Platz war, ist jetzt Leere. Jedoch behalten wir Dich in unseren Herzen, als wärst Du nie von uns gegangen.

Lieber Peter, allzu früh bist Du von uns gegangen. Ganz besonders gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Samstag, den 20. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Ein Dank gilt allen, die daran teilnehmen, sein Grab besuchen und Peter im Herzen bewahren.

9. Jahrestag Arnold Tötsch In Liebe und Dankbarkeit denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 7. September um 8.30 Uhr beim Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche von Kematen/ Pfitsch. In Liebe Deine Kinder mit Familien

Deine Lieben

Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.

„Signore, ascolta la mia preghiera, porgi orecchio al mio gemito, non essere sordo al mio pianto. Poiché ospite sono io presso di Te, pellegrino come tutti i padri miei, Voltati per poco da me, perché io respiri, prima che me ne vada e piu non sia“.

5. Jahrestag Josef Amrain

(Salmo 39/38)

Il 17 luglio, amorevolmente assistita dai suoi cari, ha concluso serenamente la sua vita terrena.

Rita Botti in Pase * 20 gennaio 1946 † 17 luglio 2014

6. Jahrestag Rudolf Riz † 27.10.2008 76

Ringraziamo i medici e il personale paramedico per le affettuose cure mediche dell’ospedale di Vipiteno.

Wertvoll sind Eure Spuren, die uns stets begleiten. Wertvoll die Gedanken und Augenblicke, die uns an Euch erinnern.

Ganz besonders denken wir an Dich beim Gottesdienst am Sonntag, den 14. September um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Deine Familie

Wir gedenken Eurer ganz besonders beim Gedächtnisgottesdienst am Sonntag, den 28. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Wir danken allen, die mit uns für Euch beten.

15. Jahrestag Christian Riz

Marta und Elisabeth mit Familie

† 25.09.1999 erker september 14


jahrestage

Menschen, die wir lieben, sterben nie, sie bleiben uns im Herzen erhalten.

10. Jahrestag

Kurt Leitner Lieber Kurt, wir gedenken deiner ganz besonders am Dienstag, den 16. September 2014, um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Ein Dank allen, die daran teilnehmen und ihn auch weiterhin in guter Erinnerung behalten. Elisabeth, Martin und Helene Leitner

Die Erinnerung ist das Fenster, durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen.

Ganz besonders denken wir an Dich, liebe Helene, am Samstag, den 13. September um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

Wir vermissen Dich.

11. Jahrestag Helene Wild

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, sowie für die Blumen und Kerzen, die immer wieder auf ihrem Grab stehen.

† 23.09.2003

In großer Liebe Deine Familie

4. Jahrestag Franz Braunhofer In Liebe denken wir an Dich ganz besonders am Sonntag, den 7. September bei der hl. Messe um 8.30 Uhr in der Pfarrkirche von Ridnaun. Allen, die daran teilnehmen, danken wir herzlich.

1° anniversario della scomparsa

Deine Familie

1. Jahrestag Du lebst weiter in der Erinnerung derjenigen, die Dich gern hatten.

Vivi nel ricordo di chi ti ha voluto bene.

Silvana Nervi Dell’Anna * 21.08.1940 † 10.09.2013

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jahrestage Manchmal bist Du in unseren Träumen, oft in unseren Gedanken und immer in unseren Herzen.

5. Jahrestag Johann Gschnitzer

6. Jahrestag Franz Seehauser

Ganz besonders denken wir an Dich am Sonntag, den 7. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing. Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt´s Gott. In Liebe Deine Familie

Danksagung

Vor sechs Jahren gingst Du fort, an einen fernen und doch so nahen Ort. Es ist oft noch schwer, es zu verstehn, doch im Himmel werden wir uns wiedersehn.

... und dennoch fallen immer wieder leise Tränen, die Deiner gedenken ... In Liebe und Dankbarkeit denken wir ganz besonders an Dich bei der heiligen Messe am Sonntag, den 7. September um 10.30 Uhr in der Wallfahrtskirche von Trens. Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten. Deine Lieben

Aus unserem Leben seid Ihr gegangen, jedoch in unserem Herzen bleibt Ihr.

Franz Tatz * 09.10.1932 † 10.07.2014

Wir danken allen, mit denen wir unsere Trauer und unsere Erinnerungen teilen konnten, für die tröstenden Worte, die Umarmungen, den mitfühlenden Händedruck, die Blumen und Spenden, das Gebet und das ehrende letzte Geleit. Die Trauerfamilie

Alles hat seine Zeit, sich begegnen und verstehen, sich halten und lieben, sich loslassen und erinnern.

Marianne Larcher Wwe. Gröbmer * 20. Februar 1923 † 31. Juli 2014

4. Jahrestag

20. Jahrestag

Juliane Leitner geb. Nitz

Johann Leitner

In liebevoller Erinnerung denken wir ganz besonders an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 21. September um 19.30 Uhr in der Margarethenkirche in Sterzing. Allen, die am Gedächtnisgottesdienst teilnehmen, danken wir von ganzem Herzen. Eure Kinder mit Familien 78

DANKSAGUNG Außerstande, jedem Einzelnen persönlich zu danken, ist es uns ein großes Bedürfnis, allen Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten für tröstende Worte, gesprochen oder geschrieben, für alle Zeichen des Mitgefühls, der Liebe und Freundschaft, für Blumen, Kerzen und Messen sowie für die so zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte auf diesem Weg ein herzliches Vergelt‘s Gott zu sagen. Unser besonderer Dank gilt: - Dekan Josef Knapp und Pater Meinrad für die schöne Trauerfeier. - Monika Crepaz und ihrem Chor von St. Martin in Thurn sowie Oswald Salcher für die musikalische Gestaltung der Messfeier. - Ihrem Hausarzt Dr. Wilhelm Seppi für die gute Betreuung. Die Trauerfamilie erker september 14


jahrestage

Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens. Friedrich Wilhelm Nietzsche

Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen Stufen wären, würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen!

Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.

1. Jahrestag Josefine Regina Thaler

1. Jahrestag Kofler Josef

Anderle

In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Jaufental.

Blasiger

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen, die daran teilnehmen, für sie beten und sich gern an sie erinnern. Deine Familie

In Liebe gedenken wir Deiner bei der heiligen Messe am Sonntag, den 28. September um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche von Egg. Die Angehörigen

Wenn Ihr mich sucht, sucht mich in Euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in Euch weiter.

Das Schicksal ließ ihm keine Wahl. Sein Lächeln aber wird uns bleiben; in unseren Herzen als Sonnenstrahl kann selbst der Tod es nicht vertreiben.

Ganz besonders denken wir an Dich bei der hl. Messe am Sonntag, den 14. September um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Sterzing.

10. Jahrestag Josef Gschnitzer In liebevoller Erinnerung gedenken wir Deiner am Sonntag, den 7. September um 10.30 Uhr bei der hl. Messe in der Wallfahrtskirche von Trens. Deine Tochter Rosmarie mit Familie

5. Jahrestag

Martin Plank

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Vergelt’s Gott.

† 11. September 2009

Deine Manuela mit Seppl, Sandra und Maximilian

J

e schöner die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich. Ganz besonders denken wir an Euch bei der hl. Messe am Sonntag, den 7. September um 8.00 Uhr in der Stephanuskirche von Ried.

1. Jahrestag Adolf Pircher † 05.09.2013

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Allen, die daran teilnehmen, ein herzliches Vergelt’s Gott. Eure Familie

7. Jahrestag Armin Pircher † 08.09.2007

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sonn- & feiertagsdienste Apotheken 01.09. – 05.09.: 06.09. – 12.09.: 13.09. – 19.09.: 20.09. – 26.09.: 27.09. – 03.10.:

Apotheke Paracelsus Tel. 764940 Stadtapotheke Tel. 765397 Apotheke Wiesen Tel. 760353 Apotheke Gilfenklamm Tel. 755024 Apotheke Paracelsus

Der wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr. Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364. Praktische Ärzte 06.09.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 299342 07.09.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 6072480 13.09.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 7619666 14.09.: Dr. Franz Keim Tel. 764577, 335 6951031 20.09.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 1624493 21.09.: Dr. Stefan Gögele 27.09.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 6527860 28.09.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 6072480

Der jeweils diensttuende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnummer erreicht werden. Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst am Samstag im Vorsorgedienst Brixen, Romstraße 5, bleibt im September geschlossen. Tierärzte 06./07.09.: 13./14.09.: 20./21.09.: 27./28.09.: 04./05.10.:

Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Bruno Prota Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer) Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota) Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)

wer, wo, was, wann ...

Ab 3. Oktober neu www.dererker.it

Konzerte

Vorträge

6. September: Musik im Stollen: „Pflerer Gitschn“, Ridnaun, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 20.00 Uhr. 7. September: Konzert der Knappenkapelle Ridnaun, Sterzing, Stadtplatz, 10.30 Uhr. 13. September: Musik im Stollen: „Argentrio“, Ridnaun, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 20.00 Uhr. 14. September: „Entropy Symphony“, Franzensfeste, Festung, 15.30 Uhr. 14. September: Platzkonzert der Musikkapelle Gossensaß, Gossensaß, Festplatz, 10.45 Uhr. 20. September: „The colour of music“, Konzert der Joe Smith Band & Chris Haller, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr. 20. September: Musik im Stollen: „Tun Na Kata“, Ridnaun, BergbauWelt Ridnaun-Schneeberg, 19.00 Uhr.

12. September: „Gefragt sind wir“, Vortrag von Ulrich Ladurner, Sterzing, Raiffeisensaal, 20.00 Uhr. 29. September - 1. Oktober: Internationales GABEK-Symposium, Sterzing, Ratssaal. 1. Oktober: „Im Reich der Maya“, Multivisionsshow, organisiert vom Weltladen, Sterzing, Raiffeisensaal, 20.00 Uhr. Ausstellungen 19. September: „Die Blaue Tomate“, Intervention von Karl Volgger, Sterzing, Bauernmarkt. Bis 20. September: Kunstrundwanderung Ridnauntal. Bis 30. September: „Arche. Eine Festung für Tiere“, Franzensfeste, Festung. Bis 31. Oktober: „100% TobeUs“, Franzensfeste, Festung. Bis 15. Mai 2015: „Die Brennerau-

tobahn, Traumstraße der Alpen – Ein Jahrhundertbauwerk wird 50“, Franzensfeste, Festung. Sport 10. September: Wanderung Neumarkt-Manzon auf die Kanzel, AVS Freienfeld. 14. September: 24. Ratschinger Berglauf. 14. September: Bergtour mit CAISektion Sterzing, AVS Sterzing. 14. September: Klettersteig am Lago Toblino, AVS Freienfeld. 28. September: Seniorenwanderung im Schnalstal, AVS Sterzing. Unterhaltung 7. September: Kirchtag, Roßkopf, Furlhütte. 7. September: Fest „Bergliebe“, Pflersch, Erl. 13. und 14. September: Internationales Musikantentreffen, Pflersch, Ladurnerhütte. 14. September: Knödelfest, Sterzing, Stadtzentrum, 11.00 Uhr. 14. September: Bergkristall-Kinderfest, Pflersch, Hotel Bergkristall. 21. September: Theater am Berg, Roßkopf, Furlhütte. 27. September: Almabtrieb, Ridnaun. Verschiedenes 2. und 9. September: Informationsnachmittage zum Landesbeitrag für Mindestrentner (ab 70 Jahren) im Sozialsprengel Wipptal, Brennerstraße 14B, Sterzing, 15.00 – 17.00 Uhr. Infos: Tel. 726000.

Der in Klammern angeführte Tierarzt versieht den Dienst Samstagvormittag in seiner jeweiligen Zone. Dr. Heinrich Forer, Tel. 764636, 347 7514146 Dr. Bruno Prota, Tel. 647454, 329 2179979 Dr. Stefan Niederfriniger, Tel. 388 8766666 Kleintier-Notfalldienst: Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994 Sterzing, Frundsbergstraße 13, Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

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7. September: Gipfelfeier am Zinseler des PGR Stilfes mit Wortgottesdienst, 12.00 Uhr. 7. September: Oldtimer-Treffen des Topolino-Club San Marco, Sterzing, 9.00 Uhr. 8. September: Eröffnungsmesse MS „K. Fischnaler“, Kapuzinerkirche, Sterzing, 8.00 Uhr. 8. September: Eröffnungsmesse MS „Vigil Raber“, St. Margarethenkirche, Sterzing, 8.00 Uhr. 13. September: 160 Jahre Metzgerei Frick, Sterzing, Metzgerei Frick, ab 9.00 Uhr. 20. und 27. September: Der Rote Teppich, Sterzing, Innenstadt. Kurse Ab 22. September: Feldenkrais, mit Reinhard und Brigitte, Sterzing, Turnhalle der Grundschule „Josef Rampold“, 19.00 Uhr. Ab 1. Oktober: „Die Gesunderhaltung des Brustorganismus als Prophylaxe für degenerative Krankheiten“, Yoga mit Anna Steeman, 9 Abende ab 99 Euro, Sterzing, italienischer Kindergarten, 20.00 Uhr. Infos: Tel. 340 3644547, www.anna.steeman.it Demnächst: VSS-Schiedsrichterkurs für Anfänger im Bezirk Eisacktal/Wipptal, kostenlos und zugänglich für alle (männlich und weiblich) ab 13 Jahren. Infos und Anmeldung: Hans Josef Markart, Tel. 333 1721685. Sprechstunden Sprechstunde der Volksanwältin in der Außenstelle des Land-

MEDITATIONSABENDE Schamanische Reisen zu den Elementen

Diese 6 Abende sollen Ihnen Frieden bringen, Freude schenken und persönliche Kraft erfahrbar machen. Wann: Sa, 19.00 – ca. 21.00 Uhr am 11. 10., 15. 11., 20. 12. 2014, 10. 01., 7. 02. und 11. 04. 2015 Ort: Aula der Grundschule in Stange Referentin: Vera Griebert-Schröder Anmeldung: Renate Braunhofer-Senn Tel. 0472 766057 (abends) E-Mail: sennrenate@alice.it

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wirtschaftsinspektorates, Sterzing, Bahnhofstraße 2, am Freitag, den 26. September von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Voranmeldung möglich unter Tel. 0471 301155. Arbeitsamt Sterzing: Donnerstag, 8.30 – 12.00 Uhr und 14.00 –16.30 Uhr. Verbraucherzentrale: Beratung jeden Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr. Sozialgenossenschaft Tagesmütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005. Anlaufstelle für Frauen in Gewaltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donnerstagvormittag nach Terminvereinbarung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330. Sprachencafè Sterzing: Jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat. Deutsch, Italienisch, Englisch: 9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“, Moosweg 4. Russisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße


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6. Kontakt: Christine Zwischenbrugger Haller, Tel. 339 8698659. Zeitbank: Jeden 1. Freitag im Monat, Sterzing, Neustadt 21, 16.00 – 17.00 Uhr. Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Jeden 2. Samstag im Monat, Sterzing, Tagespflegeheim im Bezirksaltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Gertraud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerziehende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846. Vereine und Verbände KVW Ab 8. September: EFT-Klopftechnik, mit Markus Plaikner, 4 Abende, jew. Mo., Sterzing, KVW Kursraum, 19.30 – 21.00 Uhr. Ab 15. September: Feldenkrais, mit Karin Wild, 10 Abende, jew. Mo., Mareit, Vereinshaus, 19.00 – 20.00 Uhr (OG Mareit). Ab 18. September: Feldenkrais, mit Karin Wild, 10 Abende, jew. Do., Sterzing, 19.30 – 20.30 Uhr (OG Sterzing).

Ab 20. September: Schwimmkurs, 10 Treffen, jew. Sa., Sterzing, Balneum, 9.00 – 10.00 Uhr (OG Wiesen). Ab 23. September: A2.2 Deutsch für Leichtfortgeschrittene, mit Christine Zwischenbrugger Haller, 12 Abende, jew. Di., Sterzing, KVW Kursraum, 19.00 – 20.40 Uhr. Ab 23. September: Natürlich fit! Bewegung und Meditation, mit Martina Saxl, 10 Abende, jew. Di., Sterzing, 19.00 – 20.15 Uhr. Ab 23. September: Tanzen ab der Lebensmitte, mit Annemarie Steiner Seppi, 10 Treffen, jew. Di., Wiesen, Haus der Dorfgemeinschaft Wiesen, 18.00 – 19.00 Uhr (OG Wiesen). Ab 24. September: Tanzen ab der Lebensmitte, mit Helene Knollenberger Hofer, 10 Treffen, jew. Mi., Sterzing, Grundschule Don Milani, 16.00 – 17.30 Uhr (OG Sterzing). Ab 25. September: Tanzen ab der Lebensmitte, mit Helene Knollenberger Hofer, 10 Treffen, jew. Do., Stilfes, Vereinshaus, 15.30 – 17.00 Uhr (OG Stilfes). Ab 1. Oktober: A1.1 Italienisch (Uso elementare della lingua), mit Isabella Filippi Braunhofer, 20 Abende, jew. Mo. und Mi., Sterzing, Jugenddienst Wipptal, 19.30 – 21.10 Uhr Ab 7. Oktober: A1.1 English (Beginners), mit Liise Lehtsalu, 20 Abende, jew. Di. und Do., Sterzing, Jugenddienst Wipptal, 18.30 – 20.10 Uhr. Ab 7. Oktober: Liebevoll Grenzen setzen, mit Silvia Agreiter, 2 Abende, jew. Di., in Sterzing, Jugenddienst Wipptal, 19.30 – 22.00 Uhr. Ab 24. September: Wassergymnastik, Sterzing, Balneum, 1. Turnus: 8.00 – 9.00 Uhr, 2. Turnus: 9.00 – 10.00 Uhr, 3. Turnus: ab 25. September, 9.00 – 10.00 Uhr (OG Sterzing). Infos und Anmeldung: KVW Bildung Bezirk Wipptal, Tel. 0472 751152, bildung.wipptal@kvw.org, www.kvw.org

kann ich es liebevoll begleiten?“, Elternrunde, 20.00 Uhr. 13. September: Eröffnungsfest mit Zauberer Fidiradl, 15.00 Uhr. 15. September: „Wenn das Stillen schmerzt“, Stillgruppe, 9.30 Uhr. 17. September: MuKi-Gruppe im Wald für Mamis mit Kindern ab 1 ½ Jahren, 3 Einheiten, mittwochs, 9.30 Uhr. 18. September und 2. Oktober: „Komm, ich erzähl dir eine Geschichte“ für Kinder ab 3 Jahren, 15.00 Uhr. 20. September: Mit Papi im Hochseilgarten, 14.00 Uhr. 25. September: Deutsche und italienische Spiele für Kinder ab 3 Jahren, 15.00 Uhr. 27. September: Kasperletheater, 15.00 und 16.00 Uhr. 30. September: Pilates, 10 Einheiten, dienstags (Kinderbetreuung), 9.30 Uhr. 1. Oktober: Nähkurs für Anfänger, 4 Einheiten, mittwochs, 19.30 Uhr. 1. Oktober: Schnupperkurs für 5- bis 6-Jährige, 6 Einheiten, mittwochs, 16.00 Uhr. 2. Oktober: Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen, 5 Einheiten, donnerstags, 19.30 Uhr (in Zusammenarbeit mit dem Jugendtreff Wipptal). 3. Oktober: Zwergenturnen für Kinder ab 3 Jahren, 8 Einheiten, freitags, 14.10 Uhr. 3. Oktober: Marienkäferturnen mit Mami oder Papi, 8 Einheiten, freitags, 15.10 Uhr. 3. Oktober: Spinning, 10 Einheiten, freitags, 19.30 Uhr. 4. Oktober: Mit Papi auf dem Fußballplatz, 9.00 Uhr (in Zusammen-

arbeit mit dem CF Sterzing). 6. Oktober: MuKi-Gruppe für Mamis mit Kindern ab 1 ½ Jahren, 5 Einheiten, 9.30 Uhr. Neu: Elternberatung jeden 1. Donnerstag im Monat: 2. Oktober: „Hilfe, mein Kind trotzt, ist aggressiv und/ oder provoziert mich”, 9.30 Uhr. Tauschmarkt: Tel. 333 7866337; Di, 9.00 – 11.00 Uhr und 15.00 – 17.00 Uhr; Mi, 9.00 – 11.00 Uhr; Fr, 15.00 – 17.00 Uhr (ab 9. September wieder geöffnet). Infos: Tel. 768067; E-Mail: sterzing@ elki.bz.it, www.elki.bz.it Kolpingfamilie 7. September: Kolpingmesse am Roßkopf/Kastellacke, 11.30 Uhr. 14. September: Landeswallfahrt aller Kopingfamilien nach Maria Saalen/St. Lorenzen. Infos: Tel. 338 1039988. Jeden Mittwoch Seniorentreff in der Kolpingstube, 14.30 Uhr. Märkte 2., 9., 16., 23. und 30. September: Sterzlmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 8.00 Uhr. 5. und 20. September: Krämermarkt, Brenner, Marktplatz, ab 8.00 Uhr. 5., 12., 19. und 26. September: Bauernmarkt, Sterzing, Stadtplatz, ab 9.00 Uhr. 12. und 26. September: Monatsmarkt, Sterzing, Eisackstraße, ab 8.00 Uhr. 21. September: Flohmarkt, Sterzing, ab 8.00 Uhr.

Jugenddienst/ Jugendtreff 21. September: Jugendwallfahrt nach Maiern, Sterzing, Pfarrkirche, 8.00 Uhr. Infos: Jugenddienst Wipptal, Tel. 767890. ElKi 4. September: „Mein Kind kommt in den Kindergarten. Wie 82

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pfiffikus Auflösung des Vormonats: Das gesuchte Ungeheuer ist in Wirklichkeit ein eigenartiger Baumstumpf in Mauls. Gleich nach der Einfahrt beim ehemaligen Gasthof „Zum Blauen Hecht“ (Seeber) befindet sich auf der linken Straßenseite der markante Wurzelstock, den ein origineller Spaßvogel zum „Drachenkopf“ umgewandelt hat. Aus seiner Drachennase wächst ein frischer Spross senkrecht empor. Das Los bestimmte

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Iatz tatt‘s noar, wenigschtns bin i nit alluene giwesn, de wos ibers Summerwetter gsumst und gimault hot. Wochnweis hosche nicht onders gheart. Und olle hattns verschtondn: Summer isch des kuender giwesn, höggschstns a verschpätits Aprilwetter. Jo, und iatz möchtn mir oltn Weiber in Olls und in Olle aus der Patsche helfn: noch der verlaggltn Saison sollat iatz a schiander Oltweibersummer wieder olls in die Greede biegn. I winschat mier sell woll selber a! I denk mier holt, der Peatrus weards schun richtn. Weil die Wetterprofetn hattn verschtondn, dass des schiane Summerwetter – af uens zwo – huire weiter owerts gizouchn war und ins holt leimer des bliebm isch, wos mier holt ghobb hobm. Ondre wieder hattn des a richtigs Wochswetter ghoaßn. Ober sell hot a wieder nit olm ginutzt, wenn diers Zuig in die Gartn in Boudn eichngfault isch. Giwochsn isch viel meahr holts Gros vi die Pflaschterstuene auer, nebm die gonzn Wege und Stroßn, dass sich’s schier vir die Stroßiler rentiert hatt, wenn se sich a poor Schoofe oder gor a poor Goaße gerichtit hattn. Iatz wie’s in die Summerfrischler getun hott, hon i eigentlich nit derfrogg. Ober die meischte Zeit hattn sie’s jo leicht frisch genue ghobb. Ober gepasst weard sell holt a wieder nit hobm. Und isch holt oftramol die Sunne decht richtig außerkemmin: Wos isch passiert? Gschwind zi hoaß hattn noar olle wieder ghobb. Nie wars recht … Deswegn weard’s schun umsischt sein, iber’s Wetter groaß zi dischputiern. Es kimp decht, wie’s will. Schaugmer holt, wie’s weard! 85


impressum

Erker

Der _ erscheint monatlich in einer Auflage von 6.800 Exemplaren. Eintragung am Landesgericht Bozen am 20.09.1989, Nr. 22/89 R.St. Bürozeiten : Montag - Freitag: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 Uhr Dienstag und Freitag Nachmittag geschlossen Eigentümer und Herausgeber:

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Druck: Tezzele by Esperia, Bozen Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahresschutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9. 12. 1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Redaktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redaktion. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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aus den gemeinden

Geburten Freienfeld: Manuel Überegger (16.07.2014, Sterzing). Maximilian Beuth (27.07.2014, Sterzing). Pfitsch: Felix Graus (08.07.2014, Sterzing). Ratschings: Sara Tschöll (03.07.2014, Sterzing). Peter Obex (04.07.2014, Sterzing). Marc Helfer (04.07.2014, Sterzing). Isabell Vorhauser (14.07.2014, Sterzing). Bastian Haller (15.07.2014, Sterzing). Sterzing: Maria Kuppelwieser (05.07.2014, Brixen). Rehman Hussain (10.07.2014, Sterzing). Muhammad Khateeb Ansar (19.07.2014, Sterzing). Paul Nagele (26.07.2014, Sterzing). Vanesa Bujupi (28.07.2014, Sterzing). Gabriele Giardino (30.07.2014, Sterzing). Todesfälle Brenner: Rita Botti, 68, (17.07.2014, Sterzing). Angelo Giovanella, 65, (22.07.2014, Sterzing). Adele Volgger, 68, (22.07.2014, Sterzing). Maria Aigner, 88, (24.07.2014, Brenner). Freienfeld: Franz Tatz, 81, (10.07.2014, Sterzing). Johann Aukenthaler, 86, (28.07.2014, Freienfeld). Pfitsch: Frida Keim, 88, (07.07.2014, Pfitsch). Sterzing: Franz Wurzer, 75, (02.07.2014, Sterzing). Caterina Lutzu, 87, (05.07.2014, Sterzing). Angela Malacarne, 88, (05.07.2014, Sterzing). Cecilia Sparber, 91, (12.07.2014, Sterzing). Martha Rainer, 74, (15.07.2014, Sterzing). Luciana Bazzoni, 80, (25.07.2014, Sterzing). Giovanni Dellago, 85, (26.07.2014, Sterzing). Marianna Larcher, 91, (31.07.2014, Sterzing). Eheschließungen Brenner: Daniela Seier und Norbert Markart (05.07.2014, Brenner). Daniela Cutuli und Giuseppe Salvatore Anastasi (12.07.2014, Riposto). Nicole Jennifer Pace und Ciro Giosafatte (13.07.2014, Lugo di Vicenza). Freienfeld: Sylvia Dapunt und Hans-Jörg Mair (12.07.2014, Brenner). Alexia Del Toro und Paolo Ciarloni (19.07.2014, Stilfes). Barbara Fassnauer und Aurel König (26.07.2014, Trens). Pfitsch: Verena Weissteiner und Michael Teissl (12.07.2014, Wiesen). Ratschings: Martina Sailer und Daniel Kofler (19.07.2014, Jaufental). Juliane Parth und Wolfgang Simmerle (25.07.2014, Laas). Sterzing: Nadine Delueg und Martin Braunhofer (05.07.2014, Sterzing). Susanne Turin und Michael Sparber (12.07.2014, Ster-

zing). Elisa Fusco und Gabriele Alberti (12.07.2014, Venedig). Chiara Franzoso und Guido Vareschi (18.07.2014, Sterzing). Silva Geiza Macedo und Sergio Monti (22.07.2014, Sterzing). Aklima Akter Liza und Ali Shorab (23.07.2014, Sterzing). Barbara Faltner und Patrick Dander (26.07.2014, Sterzing). Sabrina Gufler und Thomas Conrater (26.07.2014, Sterzing). Baukonzessionen Brenner: Carmen Plank, Gossensaß, Pflerscherstr.3: Sanierung der Wohnung, Bp.3/1, K.G. Pflersch. Freienfeld: Thaddäus Mader, Trens, A.-Zigau-Straße 26: Errichtung einer Photovoltaikanlage, Bp.106, K.G. Trens. Michaela Mayr, Trens, Guggesweg 1: Errichtung eines Wintergartens, Bp.11, K.G. Trens. Ägidius Wieser, Stilfes: Nutzung des Weideunterstandes auch für Geflügel, Gp.808/1, K.G. Stilfes. Markus Zössmayr, Mauls: Errichtung einer Mistlege mit darunterliegender Jauchegrube, Bp.240, Gp.386, K.G. Mauls. Gemeinde Freienfeld: Errichtung des Glasfasernetzes in der Gewerbezone Reifenstein und Trens. Alfred Sparber, Stilfes 5G: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses, Bp.395, K.G. Stilfes. Martin Salcher, Mauls: Bau eines Kleinwasserkraftwerkes am Mitterbergerbach, Gp.1065, 700, 701/1 und 709, K.G. Mauls. Alessandra Maggio, Patrick Saxl, Stilfes: Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage, Gp.182/20, K.G. Stilfes. Pfitsch: Biogas Wipptal GmbH, Sterzing: Bau der primären Infrastrukturen „Zone für die Erzeugung von Energie“ in Wiesen, Gp.216/10, 1687/20, 216/9, 1687/9, 1771/1 und 216/11, K.G. Wiesen. Biogas Wipptal GmbH, Sterzing: Bau der Biogasanlage Wipptal, Gp.216/9, K.G. Wiesen. Walter Mühlsteiger, Flains 202A: Errichtung eines Weidestalles in Schmuders, Bp.115, K.G. Wiesen. Helmut Graus, Afens 281: Errichtung einer Überdachung beim Graushof, Bp.625 und 1023/1, K.G. Wiesen. Gemeinde Pfitsch: Überdachung der Schankhütte im Gemeindepark, Gp.145/28, K.G. Wiesen. Johann Graus, Afens 276: Kleine Umbauarbeiten beim Wohnhaus, Bp.558, K.G. Wiesen. Ratschings: Autonome Provinz Bozen: Errichtung einer Überdachung beim Straßenstützpunkt Gasteig, Bp.318, Gp.379, K.G. Jaufental. Nikolaus Gschnitzer, Helene-Maria Hofer, Gasteig, Angerweg 25: Errichtung einer Garageneinfahrt, eines Fahrradunterstellplatzes und eines Abstellplatzes für Gartengeräte, Bp.348, Gp.359/19, K.G. Jaufental. Gemeinde Ratschings: Er-

richtung einer Feuerwehrhalle in Stange, Bp.390, Gp.103/10, K.G. Ratschings. Marcus Festini Battiferro, Gasteig, Angerweg 36A: Sanierungsarbeiten mit Überdachung des Balkons, Bp.514, K.G. Jaufental. Claudia Schwienbacher, Gasteig, Angerweg 23: Sanierung und Neuerrichtung einer Wohnung, Bp.350, K.G. Jaufental. Alexander Hofer, Gasteig, Angerweg 35: Vergrößerung des Küchenfensters, Bp.514, K.G. Jaufental. Sterzing: Anita, Artur und Evelin Aster, Erna Gogl, Hugo Kostner, Pier Luigi Valeggi, Rosa Zambianchi, Hochstr.15A: Sanierung des Wohngebäudes, Errichtung von Autostellplätzen und Außengestaltung Hofraum, Bp.478, K.G. Sterzing. Fuggerbau KG, Brennerstr.14H: Umwidmung von lw. Volumen in Wohnvolumen und Verlegung von der Bp.14, K.G. Tschöfs auf die Gp.347/4 der K.G. Sterzing. K.M. Immobilien KG, Unterackern, G.-Leitner-Str.8: Teilweise Erhöhung der Grenzmauer, Bp.242, K.G. Thuins. Michael Sparber, Kapuzinergasse: Neubau eines Einfamilienhauses, Bp.127/1, K.G. Sterzing. Südtiroler Volksbank Gen.mbH, Brennerstraße: Dachsanierung am Wohnhaus, Bp.76/1 und 76/2, K.G. Ried. Helga und Herbert Pramstraller, J.-Kofler-Str.10: Sanierung des 1. Obergeschosses sowie Errichtung von Fensteröffnungen, Bp.570, K.G. Sterzing. Goller Karl & Obex Agnes OHG, M.Gaismair-Siedlung: Errichtung einer Glasüberdachung an der Hausfassade, Bp.193, K.G. Thuins. Walter Ninz, Gänsbacherstr.17A: Bauliche Umgestaltung und Nutzungsänderung im Erdgeschoss, Bp.424, K.G. Sterzing. Fugger Reisen KG, Unterackern: Errichtung einer betriebsinternen Tankstelle, Bp.215, K.G. Thuins. Martin Stampfer, Thuins 31: Umwidmung des lw. Gebäudes in Wohnvolumen, Bp.16, K.G. Thuins. Andrea Oberretl, Ralsergasse 22: Sanierung im 2. Obergeschoss, Bp.92, K.G. Sterzing. Armando Passarella, Beatrix Vittur, Pfarranger 4: Sanierung der Wohnung, Bp.527, K.G. Sterzing. K.M. Immobilien KG, Unterackern, G.-Leitner-Str.8: Umbau des Gebäudes, Bp.242, K.G. Thuins. Albert, Josef und Stefan Frötscher, Garbe 1: Sanierung des Wohnhauses, Bp.11, Gp.480/3 und 512, K.G. Sterzing. Dada KG, Jaufenstr.5: Ausbau des Dachgeschosses, Bp.642, K.G. Sterzing. Goller Karl & Obex Agnes OHG, M.-Gaismair-Siedlung: Erweiterung der Pizzeria Klee und Errichtung einer Dienstwohnung, Bp.193, K.G. Thuins. Funde und Verluste siehe www.fundinfo.it

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vor 100 jahren

05.09.1914 (Kapellen-Einbruch). Aus Freienfeld meldet man uns unterm 1. September: Heute um zirka 8 Uhr abends fuhr Herr Maurermeister Valentin Bosin (Sterzing) mit seinem Rade von Freienfeld auf der Arealstraße nach Sterzing. Unweit der nahe am Wege stehenden sogenannten Reiterkapelle hörte derselbe klopfen und Meißelschläge. Da es schon ziemlich dunkelte, konnte Bosin im Vorbeifahren und allein diesem auffälligen Treiben nicht näher Nachschau halten, jedoch machte dieser dem in Sprechensteinkofel (Bahnübersetzung) diensthabenden Bahnwärter die Meldung. Dieser verständigte telephonisch das Bahnamt Freienfeld, welches sorgte, daß drei handfeste Männer sofort dem Diebe zu Leibe rückten, welcher noch bei fortgesetzter Arbeit überrascht wurde. Es gelang ihm, alle Schlösser zu erbrechen, bis auf eines. Die Beute betrug ungefähr 70 Heller. Er wurde einstweilen im Gasthause des Herrn Ferdinand Lener interniert. Er ist 23 Jahre alt und nach Verona zuständig. Als Motiv seiner Tat gibt er Hunger und Arbeitslosigkeit an, was jedoch, nach seinem Aeußeren zu schließen, nicht der Wahrheit entspricht. Nach Labung mit Speise und Trank durch den Herrn Gastwirt wurde er der Behörde übergeben. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger)

der heute nachts, früh und vormittags Angekommenen können erst später veröffentlicht werden. Erster Transport. Volgger Albert, 23 Jahre alt, Außerpflersch, 1. Tir. Kaiserjäger-Regiment, (Bajonettstich an der Hand). Zweiter Transport. Gröbner Kassian, 29 Jahre alt. Sterzing, 3. Landes-Schützen-Regiment (Körperschwäche). Hofer Konrad, 25 Jahre alt, Wiesen bei Sterzing, 3. Kaiserjäger-Regiment (2 Streifschüsse an der Hand). In Hall sind folgende Soldaten verwundet angekommen: Peter Wieser, Unterjäger von Stilfes bei Sterzing (Schrapnell im rechten Fuß und rechten Arm). Aus Trient berichtet man: Hier langten am 9. des Monats zehn und am 10. des Monats elf Verwundete (darunter Karl Egarter von Sterzing) hier an. (Innsbrucker Nachrichten) ••• 15.09.1914 (Schnee). Aus Sterzing meldet man unterm 13. September: Heute haben wir hier großen Witterungsumschwung. In der Früh reichte der Schnee beinahe bis in die Talsohle. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) •••

••• 10.09.1914 (Der Schulbeginn in Franzensfeste) ist am 16. September. Am 15. September ist Einschreibung. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) ••• 14.09.1914 (Die Verwundeten-Transporte nach Tirol). Heute nach Mitternacht traf der erste Spitalzug hier in Innsbruck ein mit über 180 Schwerverletzten, welche größtenteils auf Tragbahren liegend in Speisewagen und in Schlafwagen untergebracht waren. Der Abtransport in die verschiedenen Spitäler wurde durch die Innsbrucker freiwillige Rettungsabteilung und ihre Hilfsmannschaften in der wiederholt bewährten Weise durchgeführt. Die Kranken wurden, wo es anging, durch die Waggonfenster aus den Tragbahren herausgehoben und auf die Transportwagen gebettet. Heute um 5 Uhr früh kamen 55 Leichtverletzte und nach 9 Uhr vormittags ebenfalls nahezu 300 Verwundete in Innsbruck an. Die beiden hier folgenden Listen enthalten nur jene Verwundeten, welche gestern angekommen sind, die Namen

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15.09.1914 (Fahnenweihe). Aus Sterzing, 13. des Monats, meldet man uns: In einfacher aber doch feierlicher Weise fand hier das Fest der Fahnenweihe der hiesigen Standschützen statt. Wegen der ungünstigen Witterung konnte die Feier nicht, wie geplant, auf dem Stadtplatze stattfinden. Um 10 Uhr war unter Pöllerknall vom Stadtplatze aus Abmarsch zur Pfarrkirche. Voran fuhren in Wagen die Honoratioren, dann in festlichem Zug die Musik von Gossensaß und Sterzing, die hier stationierten Reservisten, die Standschützen des Gerichtsbezirkes, der städtische Jugendhort, der Veteranenverein, die Freiwillige Feuerwehr und Abordnungen aller anderen hiesigen Vereine, sämtliche mit Fahnen. In der Pfarrkirche nahmen die Honoratioren, sowie die Abordnungen der Vereine, im Presbyterium, die Musik von Sterzing und die Standschützen im Mittelschiff Aufstellung. Die Festmesse wurde vom hochwürdigen Herrn Stadtpfarrer Dr. v. Alpenheim zelebriert. Während derselben spielte die Musik von Gossensaß auf dem Chor die deutsche Singmesse. Bei den Hauptteilen gaben die Mitglieder des Jugendhortes die üblichen Salven ab. Nach der hl. Messe schmück-

te die Patin die Fahne mit dem herrlichen Fahnenband. Eine Schleife trägt den Namen der Fahnenpatin „Frau Maria Rauch, Sterzing“ und am unteren Ende das Stadtwappen und die bedeutungsvollen Worte „im Kriegsjahre 1914“; auf der anderen Schleife liest man den sinnreichen Spruch: „Ruft der Kaiser, zeig dem Feinde deine Farben hell und rein, denn du kannst zerrissen werden, doch beschmutzt kannst du nicht sein.“ Sodann erfolgte der Weiheakt, sowie die Unterfertigung der Fahnenurkunde und die Fahnenkreuzung. Die mitgebrachten 13 Fahnen wurden mit Erinnerungsbändern geschmückt. (…) Nach den Ausführungen des Herrn Schützenrates Oberforstkommissär Rauch reicht das Schützenwesen von Sterzing bis in die Zeit Sigmund des Münzreichen 1480 zurück. Seit dem Jahre 1880 ist der Schießstand auf dem heutigen Platze. Dem Ernst der Zeit entsprechend fanden keine weiteren Festlichkeiten statt. Gerade das ganz einfach schlichte Wesen der ganzen Feier hob die Begeisterung. (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) ••• 18.09.1914 (Schenkt Lesestoff!) Aus Franzensfeste erhalten wir folgenden Aufruf: Um einem zeitgemäßen Bedürfnisse nach einer bescheidenen Bibliothek und guter Lektüre für die kranken Soldaten, die sich im hiesigen Festungsspitale befinden und für die Verwundeten, für die nicht weniger als 225 Betten fertig gestellt sind, abzuhelfen, ergeht an die Bewohner von Franzensfeste die aufrichtige Bitte, allfälligen Vorrat an guter Lektüre, wie Geschichtsbücher, insoweit sie unbenutzt liegen, Zeitschriften, Kalender, wenn auch ältere Jahrgänge, gütigst zur Verfügung stellen zu wollen. Dadurch wird den kranken Soldaten, die ferne von ihrer Heimat ans Krankenzimmer gebannt sind, eine große Wohltat erwiesen, wovon sich jeder selbst überzeugen kann, der einmal in ähnlicher Lage sich befunden. Eine gute, gesunde Lektüre läßt so manche Stunden schneller vorüber eilen, so manches Leiden erträglicher erscheinen. Insbesondere werden die Organe der hiesigen Ortsgruppe des Piusvereines gebeten, auch dahin ihre eifrige Tätigkeit zu erweitern. Ablieferungen möchten freundlichst in den Pfarrhof gemacht werden (Allgemeiner Tiroler Anzeiger) Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

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