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Schloss Moos: Lösung gefunden
from ERKER 10 2021
by Der Erker
Wiesen Lösung für Schloss Moos gefunden
Das Bekanntwerden der vorübergehenden Schließung des Altenheimes „Schloss Moos“ hat im Wipptal für einige Aufregung und Spekulationen gesorgt. Besorgt zeigten sich die Angehörigen und politischen Verantwortlichen vor allem darüber, wie die Betreuung der pflegebedürftigen Heimbewohner während der Umbauphase garantiert werden könne. Vor kurzem gab Soziallandesrätin Waltraud Deeg bekannt, dass eine gemeinsame Lösung gefunden wurde, mit der die Betreuungskontinuität gewährleistet werden könne. Auch für die Mitarbeiter des Heimes könne garantiert werden, dass sie ihre Arbeit weiterhin ausüben können. „Ich danke allen Beteiligten für ihre Bemühungen, eine Lösung im Sinne der Heimbewohner gefunden zu haben. Und ich bin zuversichtlich, dass wir eine ähnliche Situation künftig u. a. durch den Ausbau des Bezirksseniorenwohnheims vermeiden können“, zeigte sich die Landesrätin überzeugt. Vor kurzem wurden die Sanierungsarbeiten im Altenheim „Schloss Moos“, das von der Sozialgenossenschaft „Zum heiligen Vinzenz“ geführt wird, in Angriff genommen. Ursprünglich hätte der Heimbetrieb auch während der Umbauphase fortgeführt werden sollen. Dies
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hat sich jedoch als nicht realisierbar herausgestellt, weshalb nach anderen Lösungsmöglichkeiten gesucht werden musste. Man einigte sich darauf, die Struktur, die an das Bezirksaltenheim angrenzt, und bis dato als Dementenstation genutzt wurde, den Bewohnern von Schloss Moos zur Verfügung zu stellen. Dabei wurden auch die Wünsche der Bewohner und deren Familien so weit wie möglich berücksichtigt. Jene pflegebedürftigen Senioren, die zwar bereits eine Zusage für einen Heimplatz in Schloss Moos haben, jedoch noch nicht dort eingezogen sind, können gemeinsam mit den Anlaufstellen für Pflege und Betreuung alle Unterstützungsmöglichkeiten für ihre individuelle Situation ausloten.
„Macht keinen Sinn!“
„Es macht schlichtweg keinen Sinn, den Müll illegal zu entsorgen oder sich nicht an die Trennregeln zu halten“, so Stadtrat Heinrich Forer, der mit Unverständnis auf die ständigen Müllsünden reagiert.
Pro Kopf werden in der Gemeinde Sterzing 40 Euro pro Jahr an Müllgebühren eingehoben, rund 160 Euro pro Familie. Darin ist die Nutzung sämtlicher Dienste, angefangen von den Sammelstellen, über die Straßenreinigung bis hin zum Recyclinghof, enthalten. Zudem stehen jedem Gebührenzahler zwölf Restmüllsäcke zu je 20 Liter zur Verfügung, die bei sachgemäßem Trennverhalten kaum aufgebraucht werden können. Für diese im Verhältnis zu anderen Gemeinden günstigen Gebühren habe jeder wohnortnah die Möglichkeit, rund um die Uhr alle Wertstoffe getrennt einzuwerfen, dazu kommt montags die Restmüllentsorgung, mittwochs die Kartonentsorgung und die Dienste des Recyclinghofes. Ein Rundum-Paket zu einem sehr günstigen Preis, ist Forer überzeugt und betont: „Wenn jemand nur ein bisschen guten Willen zeigt, ist das leicht machbar und es gibt keinen Anlass, den Müll illegal zu entsorgen – die Gebühren müssen ohnehin gezahlt werden.“ Zudem können die Sterzinger Bürger demnächst einen weiteren Service nutzen. Von der Gemeindeverwaltung wurden drei Restmüllcontainer mit Chip-Karten-System angeschafft. Mit der Karte, welche die Bürger demnächst erhalten, kann der Restmüll zu jeder Tages- und Nachtzeit abgegeben werden. „Mehr Service geht eigentlich nicht mehr“, ist Forer überzeugt.
Video-Überwachung: Für und Wider
In Sterzing werden derzeit zwei
Derzeit werden zwei Sammelstellen per Video überwacht: beim Widum und in der St. Margarethenstraße. Heinrich Forer: „Von den 48 Müllsammelstellen für Restmüll und Kartone werden rund 80 Prozent vorschriftsmäßig genutzt.“
Müllsammelstellen per Video überwacht. Eine dieser mobilen Überwachungsstationen befindet sich an der Müllsammelstelle beim Widum, die andere in der St. Margarethenstraße. Geht es nach Forer, sollen bald weitere folgen, denn wie der zuständige Stadtrat für Abfallbewirtschaftung betont, habe sich die Situation seit der Inbetriebnahme insbesondere beim Widum schlagartig verbessert. Von den 48 Müllsammelstellen für Restmüll und Karton auf dem Sterzinger Gemeindegebiet wer-
Nicht das Allheilmittel
Aus organisatorischen Gründen werden seit rund einem halben Jahr die Video-Aufzeichnungen nicht mehr von der Stadtpolizei ausgewertet, sondern direkt von den Umweltdiensten, welche die Ermittlungsprotokolle an die Stadtpolizei weiterleiten. Diese übernimmt die weitere Verwaltungsarbeit und stellt die Strafbescheide aus. Egon Bernabè, Kommandant der Stadtpolizei, kann bestätigen, dass sich die Situation an den Müllsammelstellen seit der Installation der Video-Kameras deutlich verbessert hat. Haufenweise wild abgelagerter Müll komme nur mehr vereinzelt vor, vermehrt habe man es jedoch mit kleineren Übertretungen wie falsch einsortierten Wertstoffen zu tun. „Die Video-Überwachung ist von großem Nutzen, aber nicht die Lösung für alle Probleme“, ist Kommandant Bernabè überzeugt. Denn der Erfolg des Müllsammelsystems hänge im Wesentlichen vom Gemeinsinn, der Einsicht und dem Verständnis der Bürger ab. Die Video-Überwachung könne dabei helfen, Müllsünder einwandfrei zu identifizieren, und habe nachweislich auch eine gewisse abschreckende Wirkung. Bedauerlicherweise sei die Video-Überwachung jedoch nicht das Allheilmittel. Jene schwarzen Schafe, die nichts von korrekter Müllentsorgung halten, werden dies trotz Aufklärung, Überwachung und Strafandrohung weiterhin tun, ist Bernabè überzeugt.
den rund 80 Prozent vorschriftsmäßig genutzt. Lediglich bei acht bis zehn Sammelstellen treten häufiger Probleme auf. Dies hängt zum einen vom Verhalten der unmittelbaren Anwohner ab, zum anderen vom „Mülltourismus“ seitens einiger Bürger anderer Gemeinden wie etwa in der Sportzone bzw. im Bahnhofsviertel. „Hier wäre die Überwachung mit einer Video-Kamera sicher hilfreich“, so Forer. Über Für und Wider der Video-Überwachung wurde vor Einführung im Rahmen mehrerer Gemeinderatssitzungen ausgiebig diskutiert. Während die Gegner auf Aufklärung statt Überwachung setzen, treten die Befürworter für eine härtere Gangart ein: Die Müllsünder sollen zur Verantwortung gezogen und zur Kasse gebeten werden. So wurden im vergangenen Jahr 63 Verwaltungsstrafen wegen illegaler Müllablagerung ausgestellt. Die Höhe der Strafe beträgt 172 Euro. Die Aufnahmen der Videoüberwachung haben dabei – neben den regelmäßigen Kontrollen des Personals der Umweltdienste und der Stadtpolizei Sterzing – wertvolle Dienste geleistet. Ausgestellte Strafen würden bis auf wenige Ausnahmen anstandslos beglichen, Rekurse habe es während der vergangenen Jahre nur vereinzelt gegeben, bestätigt Forer. Ebenfalls große Hoffnungen setzt man auf codierte Müllsäcke, die demnächst zum Einsatz kommen sollen. Diese mit einem Strichcode versehenen Müllsäcke können direkt ihrem Besitzer zugeordnet werden. Damit möchte man vor allem jene Müllsünder erwischen, die außerhalb der vorgeschriebenen Zeit ihren Restmüll zu den Sammelstellen bringen oder auf der Straße abstellen. Ob jene Bürger, die es ohnehin nicht genau mit der Mülltrennung nehmen, tatsächlich codierte Müllsäcke verwenden, um ihren Müll loszuwerden, scheint allerdings fraglich. Darauf angesprochen erklärt Stadtrat Forer: „Wir werden genau beobachten, ob wir verstärkt ‚anonyme‘ Müllsäcke finden.“
Abfälle sorgfältig trennen – ein Appell
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die öffentliche Verwaltung bietet ein sehr gut durchdachtes Müllentsorgungssystem an: effizient, bürgerfreundlich und zu überschaubaren Kosten. Wir wollen Müll trennen! Wir wollen kostbare Ressourcen sparen und ökologisch nachhaltig wirksam handeln. Damit das Ganze aber funktioniert, braucht es größte Sorgfalt. Und genau das scheint noch nicht allen ausreichend bewusst zu sein. Jedes nicht korrekt eingeworfene Stück Abfall – ob die Dose im Kunststoff, die Plastikflasche im Biomüll, die volle Windel im Papier – hat Auswirkungen auf die Qualität der Sammlung und damit auf den Erfolg des Konzeptes. Wird eine Vermischung festgestellt, muss der gesamte Inhalt des betroffenen Containers als Restmüll entsorgt werden. Damit steigen die Kosten, denn die Rückvergütung für die Wertstoffe Papier, Karton, Dosen, Glas und Kunststoff fällt aus. Im Gegenteil: Anstatt Geld zu bekommen, zahlen wir die kostspielige Restmüllentsorgung. Auch verunreinigter Biomüll wird als Restmüll entsorgt. Was kostet uns zum Beispiel der Biomüll? Korrekt lose oder in Papiersäckchen eingeworfen, wird er im Abfallwirtschaftszentrum in Schabs kompostiert. Wir zahlen dafür 70 Euro pro Tonne. Wenn mit Kunststoff, auch abbaubaren Plastiksäckchen oder anderen Fremdstoffen vermischt, dann kommt die gesamte Sammlung in den Verbrennungsofen nach Bozen. Die Kosten für eine Tonne Restmüll sind mit 130 Euro fast doppelt so hoch wie für Biomüll! Sollten wir also unseren Biomüll nicht mehr in Schabs kompostieren dürfen, würden bei bis zu 1.200 Tonnen Biomüll pro Jahr erhebliche Mehrkosten auf unsere Haushalte zukommen. Es wäre nicht mehr tragbar, die Müllsammlung an frei zugänglichen, zentral gelegenen Sammelstellen anzubieten, sondern nur mehr unter Aufsicht in den Recyclinghöfen an festgelegten Tagen und zu bestimmten Öffnungszeiten. Das wollen wir nicht. Daher braucht es eine rasche Verhaltensänderung. Wir bitten Euch, die Mülltrennung verantwortungsbewusst und mit der nötigen Sorgfalt zu erledigen! Das ist unsere Pflicht der Gesellschaft gegenüber und keine Frage von Lust und Laune!
Danke!
Mit freundlichen Grüßen
Die Verantwortlichen der Bezirksgemeinschaft und der Gemeinden: Monika Reinthaler, Präsidentin der Bezirksgemeinschaft Wipptal Franz Kompatscher, Bezirksausschussmitglied Abfallwirtschaft Massimiliano Grendele, Leiter Umweltdienste Bezirksgemeinschaft Armin Keim, Umweltreferent der Gemeinde Brenner Bettina Cipolletta, Umweltreferentin der Gemeinde Franzensfeste Heinrich Aukenthaler, Umweltreferent der Gemeinde Freienfeld Harald Hofer, Umweltreferent der Gemeinde Pfitsch Sonja Ainhauser, Umweltreferentin der Gemeinde Ratschings Heinrich Forer, Umweltreferent der Gemeinde Sterzing
Radon in der Turnhalle
Die Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz erhebt zurzeit die Radon-Konzentration in Südtirols Kindergärten und Schulen, u. a. auch in Kematen.
Uran ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Edelgas. Es bildet sich durch den radioaktiven Zerfall von Uran und kann aus Gestein und Boden entweichen, in geschlossene Räume wie Keller- und Parterrewohnungen gelangen und eingeatmet werden. Die entweichenden Strahlen können sich im Lungengewebe absetzen und Krebs erregen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist Radon nach Zigarettenrauch zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Dass rund 200 Schulen, Kindergärten und Landesgebäude in Südtirol eine erhöhte Konzentration des radioaktiven Gases Radon aufweisen, ist schon seit einigen Jahren bekannt. Die Gemeinde Pfitsch hat schon mehrmals versucht, den erhöhten Radon-Messwert in der Turnhalle von Kematen mithilfe verschiedener Maßnahmen zu senken. Regelmäßiges Lüften hat die Werte sofort verbessert. Da diese Maßnahme aber nicht gesetzlich anerkannt wird, ist ein Spezialgerät zum Einsatz gekommen, allerdings mit weit weniger Erfolg. In den Sommermonaten hätte ein neues Lüftungssystem angebracht werden sollen. Die Arbeiten sind noch nicht gestartet, weil das Land eine de-
taillierte Überprüfung aller Kindergärten und Schulen angekündigt hat, um nachher entsprechende Maßnahmen festzulegen. Neben einer genauen Analyse der Werte wird nun erstmals geprüft, welche Räume konkret einen erhöhten Radonwert aufweisen und ob diese Räume von den Kindern täglich und über mehrere Stunden genutzt werden. Bekommt die Gemeinde Pfitsch vom zuständigen Landesamt das Okay, kann mit der Montage des Lüftungssystems umgehend begonnen werden. Laut Radonkarte aus dem Jahr 2003 gelten in Südtirol Gebiete im oberen Vinschgau sowie Franzensfeste, Lüsen und das Hochpustertal als Risikogebiet, also als Gemeinden, in denen eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, erhöhte Radonwerte in den Häusern vorzufinden. Laut Auskunft von Bürgermeister Thomas Klapfer werden die gemeindeeigenen Gebäude periodisch gemessen, die Werte sind in der Norm. In den Privatgebäuden sind die betroffenen Räume wenig genutzt, großteils handelt es sich um Keller- oder Abstellräume.